Die Geigenbauer Der Schweiz

146
 Hans Boltshauser Die Geigenbauer de: Schweiz

description

Liutai (Geigenbauer) Svizzeri

Transcript of Die Geigenbauer Der Schweiz

  • Hans Boltshauser Die Geigenbauer

    de: Schweiz

  • Hans Boltshauser

    Die Geigenbauer der Schweiz

  • Hans Boltshauser

    Die Geigenbauer der Schweiz

    Mit 59 Portraits und 38 Kunstdrucktafeln

    Hadg-Verlag Degersheim/Schweiz

  • Hcelg-Verlag Degersheim

    Geigen-Fotos Walter Lauer, Basel

    Gestaltung und Umschlag Antro po, Zrich

    Alle Rechte vorbehalten

    Copyright 1969 by Hasig-Verlag Degersheim Printed in Switzerland

  • Vorwort

    Vier arme Sailen es klingt wie ein Scherz Fr alle Wunder des Schalles! Hat doch der Mensch nur ein einziges Herz Und reicht doch hin fr alles. _ ...

    Grulparzer

    Der Dichter hat in seinem schnen Vierzeiler eigentlich alles ausgedrckt, was ber die Geige zu sagen ist. Dieses eigentliche Wunder, welches durch Jahrhunderte hindurch unverndert von allen Verbesserungs-Versuchen seine ideale Gestalt beibehalten hat, erbrachte damit den Beweis, dass es an diesem Instrument nichts zu verndern oder zu verbessern gibt. Alle diesbezglichen Versuche waren zum Misserfolg verurteilt. Dieses Buch mchte den Menschen, welche den Geigenbau betreiben und uns das herrliche Instrument herstellen, ein Denkmal setzen. Zu oft sehen wir nur die Werke ihrer geschickten Hnde und ihres Verstandes und vergessen die Person in der Bewunderung ihrer Geigen. Insbesondere werden in den vielen Bchern ber Geigenbau die Schweizer Vertreter dieser so diffizilen Kunst meist vergessen oder nur am Rande erwhnt. Auch dann bleibt die Aufzhlung auf wenige bekannte Namen beschrnkt. Ausser den vier armen Saiten welche Gr i l l -parzer in seinem Poem erwhnt, befinden sich an der Geige auch noch einige andere Bestandteile, welche alle der mglichst einwandfreien Tonerzeugung dienen sollen. Fr den knstlerischen Geigenbauer ist die erste Bedingung ein ausgezeichneter Holzkenner zu sein unerlsslich. Es ist eine Voraussetzung, dass er das Stck Fichtenholz, welches er zur Decke verarbeiten wi l l mit einem mglichst analogen Ahornstck fr den Boden und die Zargen in klangliche Verbindung bringen kann. Die Hlzer sollen alt sein und am besten in Berggegenden recht mager gewachsen sein. Ungleiche Stcke und unregelmssige Maserung verhindern eine gleichmssige Vibration. Wenn das Holz ausgewhlt ist, geht es an eine ungemein minutise Ausarbeitung der Einzelstcke: Decke und Boden (beide mit Einlagen), dem Zargenkranz (Seitenwnde) und der Innenausstattung: Verstarkerreifchen, Ober-, Unter- und Eckkltzen. Die Strkeverhltnisse der Decke und des Bodens mssen genau abgestimmt werden,

    damit sie der Tonerzeugung durch ihre Schwingungen eine maximale Entwicklungsmglichkeit bieten. Die Schnecke zu schnitzen ist eine besondere Kunst und man findet oft in dieser Hinsicht wahre Meisterwerke. Der Steg, die Stimme und der Bassbalken sind sehr wichtige Bestandteile, durch welche sich kleinere Unebenheiten des Tones in vielen Fllen ausgleichen lassen. Dies ist aber lngst nicht alles. Nun kommt ein wichtiger Faktor, welcher die ganze bisher schne und gute Arbeit wieder vernichten kann. Der Lack! Er soll das Instrument konservieren, vor Temperaturunterschieden und Abntzung schtzen und nicht zuletzt die Schnheiten des Holzes hervorheben. Ein ungeeigneter Lack kann alle guten, in das Instrument hineingebauten Toneigenschaften vernichten. Der Geigenbauer muss also neben seiner selbstverstndlichen knstlerischen Handfertigkeit auch noch ber gewisse Kenntnisse der pflanzlichen und chemischen Lackbestandteile Bescheid wissen. Er muss bestimmen, welche Bestandteile er zur Lackherstellung gebraucht, um das Instrument durch die Lackierung in seinen tonlichen Eigenschaften zu frdern. Die fast alljhrlich herumgebotenen Reklamen fr den einzigen, wiederentdeckten italienischen Originallack sind zu belcheln, weil auf jede Geige nur der zu ihren Holzverhltnissen und der entsprechenden Bauarbeit speziell hergestellte Lack passt. Er muss in seiner Zusammensetzung auf jeden Fall wieder variiert sein. Nur ein Instrument, das nach solchen Grundstzen welche hier in ganz flchtigen Zgen dargestellt sind gebaut ist, kann den nachtrglichen Besitzer und Spieler befriedigen. Er wird seine Freude daran haben Wer sich nher mit dem Geigenbau befassen wi l l , sei hflich auf die beiliegende kleine Bi bliographie verwiesen. Jeder Spieler hat ein anderes Tonideal und wird erst nach vielleicht jahrelangem Suchen das ihm restlos zusagende Instrument finden. Dabei ist es ganz gleichgltig, ob es sich um eine alte oder eine neue Meistergeige handelt. Mit alten Geigen sei berhaupt grsste Vorsicht geboten. In der heutigen Zeit kommt ein wirklich gut erhaltenes, echtes Stck usserst selten vor und hat einen grossen Geldwert, sofern auch noch der Zettel zu ihm gehrt. Man erwerbe 5

  • lieber von einem soliden, lebenden Meister ein gutes Instrument, dann hat man nicht ntig, immer wieder Zweifel an der Echtheit zu beschwichtigen und einen viel zu hoch bezahlten Preis zu bedauern. Ausserdem geniesst man die Freude des Einspielens und kann dabei die Entwicklung der Toneigenschaften interessiert verfolgen. Eindringlich sei davor gewarnt, sogenannte Tauschgeschfte mit reisenden Geigenhndlern zu vollziehen. Albert Berr erzhlt in seinen Geigen-Geschichten in einem bezeichnenden Exempel, was man dabei erleben kann: Zu einer Lehrertagung in einem oberpflzischen Marktflecken bat man mich als Experte zu kommen, da die Lehrer des weiteren Umkreises ihre Geigen zur Begutachtung mitbringen wollten. Veranlassung zu diesem Vorhaben war der Umstand, dass kurz vorher Zigeuner die Gegend durchreist und mit den Lehrern Geschfte abgeschlossen hatten. So war der Wunsch begreiflich, ein Urteil ber die vielen Neuerwerbungen zu hren. Da es weiter keine Raritten festzustellen gab, war ich mit meiner Arbeit rasch zu Ende. Die interessanteste Entdeckung machte nicht ich, sondern die Lehrer selber: smtliche Instrumente der Herren, die sie vorher besessen hatten, waren vollzhlig vertreten, sie hatten nur ihre Besitzer gewechselt. Natrlich hatte jeder erheblich aufbezahlt gehabt. Was es mit Kopien alter Meisterinstrumente auf sich hat, sei durch die folgende Episode beleuchtet: Der grosse Geiger Nicolo Paganini (1782 1840) brachte dem Pariser Geigenbauer J. B. Vuillaume (17981875) seine Guarnerius-Geige zur Reparatur. Der virtuose Geigenbauer stellte in krzester Zeit eine genaue Kopie des Instrumentes her. Als Paganini seine Geige abholte, legte ihm Vuillaume zwei ganz gleiche Geigen vor Paganini konnte sein eigenes Instrument

    nicht erkennen. Er kaufte voll Begeisterung die Kopie und schenkte sie seinem Lieblingsschler Sivori. Seit dem Erscheinen meiner ersten, kleinen Ar beit ber die Geigenbauer der Schweiz ist fast ein halbes Jahrhundert vergangen. Whrend dieser langen Zeit war ich immer bemht, das neu anfallende Material zu sammeln und es zu einer umfassenden Darstellung zu bringen. Der Umfang hat sich sehr erweitert. Das im Jahr 1923 erschienene Bchlein wies an Erwhnungen 76 Geigenbauer aus, 13 Portraits waren vorhanden und an Geigenzetteln konnten 33 abgedruckt werden. Heute ist der Bestand von 180 Erwhnungen, die historisch belegt sind berschritten. Eine grosse Anzahl von Portraits sind reproduziert und die Geigenzettel weisen die Anzahl von ber 80 Exemplaren auf. i Die 38 Tafelbilder eines ausgezeichneten I'achfotografen zeigen die Vor- und Rckseiten von hervorragenden Werken der Schweizer Geigenbaukunst. Ein Ortsverzeichnis und eine Bibliografie ber Geigenbau-Bcher sind ebenfalls beigegeben. Nach jahrelangen vergeblichen Bestrebungen einen Verlag zu finden, hat sich nunmehr endlich in den Herren E. Hlg und E. Sturzenegger in Degersheim (St. Gallen) eine schne Lsung gefunden. Diesen beiden Herren ist es zu verdanken, dass das historische Material nicht der Vergessenheit anheim fllt, sondern einer daran interessierten Leserschaft erhalten bleiben kann. Der Verfasser dankt den beiden Frderern der Sache auf das Verbindlichste und schliesst in diesen Dank auch die Bereitwilligkeit des Herrn A.W. Lauer, Basel, fr die Geigenaufnahmen und Antro po, Zrich, fr die grafische Gestaltung des Buches mit ein.

    Basel, im Herbst 1969 Hans Boltshauser

    6

  • Alfred Amis

    Ackermann Anton

    Altheim Gustav

    Ameis Alfred

    Amrein Anton

    Basel 1838 Im Musikinstrumenten-Museum zu Basel befindet sich eine bayrische Zither in Flaschenform mit dem Bleistiftvermerk: Anton Ackermann, Instrumentenmacher 1880. In derselben Sammlung trgt eine Pochette von F. Straub, Friedenweiler 1696 die Reparaturnotiz auf einem handschriftlichen Zettel: In Ordnung gerichtet Anton Ackermann, 30. Hornung 1838.

    Zrich 1906 gest. 7. Januar 1943 Grndete sein Atelier 1906 in Zrich und machte ausgezeichnete Instrumente. Auch als Repara-teurteur erfreute er sich eines guten Rufes.

    geb. 1877 in Breslau Von Beruf Musiker kam Ameis etwa um die Jahrhundertwende in die Schweiz, wo er an verschiedenen Orten ttig war. Er hatte sich schon in jungen Jahren bei einigen Instrumentenmachern in Deutschland Kenntnisse im Geigenbau angeeignet. Nun bildete er sich durch das Buch von J. Schulze, Berlin weiter und begann Stradivariuskopien zu machen. Von 190815 arbeitete er in Lausanne professionell. Der erste Weltkrieg verhinderte eine weitere diesbezgliche Ttigkeit, da Ameis zum Kriegsdienst einberufen wurde. Nach dem Kriege kam er wieder in die Schweiz und war als Musiker im Orchestre suisse romande engagiert. Jetzt machte er viele Versuche, um einen guten Lack zu erfinden, welche auch zu erfreulichen Resultaten fhrten. Seine Arbeit ist sehr sorgfltig und zeichnen sich besonders die F-Lcher durch wunderbaren Schnitt aus. Die Einlagen sind etwas dnn, aber sehr sauber. Ameis whlte sehr schnes Holz und verstand es, seinen Stradivariuskopien (nur solche) ein vorteilhaftes Aussehen zu geben.

    (genannt Gubertoni) geb. 30. Juli 1870 Schwarzenberg gest. 7. April 1933 Schwarzenberg Nach einer gewissen Lehrzeit im Grabsteingeschft Realini in Luzern war Amrein vorerst 7

  • Amrein Anton als Grabsteinhauer in seinem Heimatorte ttig. Eine von seinem Vater gebastelte Zither liess in ihm den Entschluss reifen, sich ebenfalls ein Musikinstrument zu bauen. Aus eigenem Studium heraus brachte er es schliesslich zu erstaunlicher Fertigkeit in der Herstellung von Violinen, Zithern und Gitarren. Nachdem ihm seine Werkstatt im Rschenhaus zu eng geworden war, baute er sich im Jahre 1921 im Knzeli ein eigenes Huschen, in dessen Erdgeschoss er sich nun sein Atelier einrichtete. Als Bauholz fr sein neues Heim verwendete er zum Teil Holz vom abgebrannten Haus auf dem Gtsch. Gubertoni fhrte ein originelles Leben als Junggeselle. Seine Geigen sind heute recht gesucht. (Auszug aus der Geschichte der Gemeinde Schwarzenberg, Luzern.)

    Andina Francesco geb. 9. j m i w i cuno (Tessm) Ein gelernter Bildhauer, welcher zuerst nur als Amateur Geigen baute. Im Laufe der Jahre hat er sich aber durch sein Talent und grossen Fleiss zu einem anerkannten Ruf hochgearbeitet. Seine Stradivariuskopien besitzen einen schnen, braunroten Lack und es werden ihnen ausser dem brillanten Aussehen auch gute Toneigenschaften nachgerhmt. Andina arbeitet in seinem eigenen Atelier in Lugano am Corso Pestalozzi.

    Arnitz Meinrad geb. 25. August 1820 Obernussbaumen (Aargau) gest. 11. Mai 1878 St. Gallen Die Familie Arnitz ist als sehr musikalisch bekannt. Meinrad war gelernter Klavierstimmer und hat seinen Wohnort hufig gewechselt. Ausser dem Klavierstimmen hat er sich auf seinen vielen Reisen auch als Rparateur von Streichinstrumenten bettigt. Eigene Geigen sind von ihm bis jetzt nicht bekannt geworden.

    Arpfenmacher Cunratt 1445 Freiburg In der rle de la taille de Savoie ist Cunratt Arpfenmacher ebenso angefhrt, wie im Jahre 1454 im Grossen Brgerbuch (11 fol. 72).

    Francesco Andina

    8

  • Francesco Andina Luganese fece a Lugano l'anno 1914

    Francesco Andina Luganese

    fece a Lugano l'anno 191.......

    9

  • P A U L R. B A N Z I G E R L U T H I E R

    Zurich i 9

    Emil Baltensperger C h u r 19

    * 10

    A L R T A M E I S Ai I | g E N V E 1 9 2 S

  • Arpfenmacher Petrus

    Bnziger Paul

    Bnziger Paul R.

    1472-1480 Freiburg

    Sohn des Cunratt, ist im Grossen Brgerbuch (11 p. 82) und im Jahre 1478 im Registre notariel No. 95 rol. 22 erwhnt.

    geb. 2. August 1895 Hundwil (Appenzell) Besuchte nach den blichen Schulen die Handelsschule und bildete sich im Bankfach aus, wo er es schon in jungen Jahren zum Prokuristen und Verwalter brachte. Im Jahre 1920 verheiratete er sich mit der Tochter des Altmeisters J. E. Zst in Zrich, welcher ihn in sein Geschft aufnahm. Nach dem Tode Vater Zst's leitete Bnziger einige Jahre lang die Geigenbauabteilung des Hauses Jecklin in Zrich und etablierte sich schliesslich mit seinem eigenen Fachgeschft an der Seefeldstrasse nahe des Opernhauses. In seiner Werksttte beschftigte er F. Baumgartner jun., Ansaldo Poggi aus Bologna, F. Nosek aus Innsbruck. Spter Uebernahme des Unternehmens durch seinen Sohn Paul R. Bnziger.

    geb. 23. Juli 1922 Zrich Sohn des Vorigen und damit Enkel des namhaften Zrcher Geigenbaumeisters J. E. Zst, bei welchem er eine vierjhrige Lehrzeit absolvierte. Whrend des zweiten Weltkrieges arbeitete der junge Geigenbauer bei seinem Grossvater und begab sich dann nach Lausanne zu Pierre Gerber, wo er sich in der franzsischen Schule ausbildete. In seiner beruflichen Praxis kommt Bnziger seine umfassende Ausbildung in Instrumental- und Kammermusik sehr zustatten. Er hat sich in der Folge auf die Ausfhrungen knstlerischer Reparaturen und Rglagen spezialisiert und baut neue Instrumente nach Stradivarius und Gagliano. Auch einige Bogen sind aus seiner Hand hervorgegangen. In seinem kultivierten Atelier, das auch im Auslande den besten Ruf geniesst, beschftigt Bnziger zwei Gehilfen, sowie weitere Mitarbeiter. 11

    Paul R. Bnziger

  • Emil Baltensperger

    Baltensperger Emil

    Bartell Emilien

    Baumgartner Fritz

    geb. 18. Februar 1859 Schwamendingen gest. 5. Mrz 1923 Chur Als Sohn eines Malers erlernte Emi l Baltensperger nach 7j hriger Schulzeit ebenfalls das Malerhandwerk und ging zur weiteren Ausbildung fr zwei Jahre nach Mnchen. Durch den Tod seines Vaters war er jedoch gezwungen, die Auslandstudien vorzeitig abzubrechen und in seine Heimat zurckzukehren. Nach kurzer Zeit war er ein begehrter Malermeister in Chur. Gesundheitshalber sah er sich jedoch veranlasst, diesen Beruf aufzugeben. In der Folge beschftigte er sich mit allerlei, bis er durch den Zufall einer schadhaft gewordenen Streichmelodie zum In-strurnentenbau gefhrt wurde. Seine erste Geige datiert aus dem Jahr 1901. Bald war Baltensperger, obwohl er keinerlei Reklame machte, weitherum bekannt. Sein Bi ld wurde sogar mit begeisterten Berichten in amerikanischen Zeitungen publiziert. 1907 siedelte er nach Malans ber, wo er dann bis 1914 arbeitete. Viele Knstler kamen, um den Geigenmacher von Malans, wie man ihn nannte, zu sehen. Unter ihnen befand sich auch Pablo Sarasate, der ganz entzckt war ber den Wohlklang der Baltensperger-Geigen. Im Jahre 1908 konzertierte Stephy Geyer in Chur auf einer Baltensperger-Geige und erntete damit grossen Applaus. 1914 verliess Baltensperger Malans und zog nach Chur zurck, wo er die jetzt noch in seiner Familie befindliche Drogerie Obertor bernahm. Baltensperger spielte selbst nicht Geige, sondern Cello. Er baute ca. 300 Instrumente, darunter auch 6 Cellis und 34 Bratschen. Viele seiner Instrumente sind in englischem Besitz. Sie sind sehr sorgfltig gebaut und besitzen einen prachtvollen, hellroten Lack.

    geb. 27. Januar 1855 gest. 8. Oktober 1922 Basel Verheiratet mit Fanny H i l l , Brger von Basel. Musikinstrumentenmacher bei der Firma Hug & Co. Wohnhaft gewesen zuletzt Spalentor 12.

    geb. 9. Mai 1891 Liestal Er besuchte die Primr- und Bezirksschule, wonach er 2 1A Jahre sein Brot als Uhrmacher verdiente. Als Folge einer ber die Uhrenindustrie 12

  • 13

    F. Baumgartner Basel fecit anno 1939, op. 135

    F. BAUMGARTNER. BASEL FECIT ANNO 19

  • 14

    F. B A U M G A R T N E R J U N I O R

    - ISA SEL. ANNO ig /

    F. Baumgartner jun. Basel anno 1950, op. 21

  • Fritz Baumgartner sen.

    Fritz Baumgartner jun.

    hereingebrochenen Krise kehrte Baumgartner diesem Berufe den Rcken und trat 1910 bei August Meinel in Liestal in die Lehre. Nach der Lehrzeit arbeitete er an verschiedenen Orten bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Im Frhjahr 1920 erffnete er an der Austrasse in Basel sein eigenes Atelier, welches er 1922 an den Steinengraben 28 verlegte. Die erste Nachkriegszeit war schwer, aber es stellte sich doch bald ein treuer Kundenkreis ein. Die Firma Paul Meinel war damals das einzige Geigenbauatelier in Basel und konnte nicht mehr allen Bedrfnissen der rasch wachsenden Stadt gerecht werden. Bis heute hat Fritz Baumgartner ca. 160 Geigen, Bratschen und Cellis gebaut. Vielleicht eine relativ kleine Zahl. Da er aber alle Instrumente, die seinen Namen tragen, bis in die kleinsten Einzelteile selbst herstellt, ist dies eigentlich nicht verwunderlich. Instrumente, an welchen teilweise Gehilfen gearbeitet haben, tragen immer den Zettel sub disciplina. Einen Grossteil der Zeit nehmen die vielen Reparaturen in A n spruch. Baumgartner baut jedes Instrument vollstndig individuell. Da die Hlzer so verschieden sind, ist eigentlich eine andere Mglichkeit ausgeschlossen, wenn jedes Stck gut klingen soll. Die Modelle sind frei nach Stradivarius und Guarnerius geschaffen. Der Lack eigener Zusammensetzung besitzt die bestmglichsten akustischen Eigenschaften und ist nach Jahrzehnten noch schmiegsam und elastisch. Baumgartners Instrumente sind gewhnlich schon verkauft, bevor sie fertig sind. Es zhlen viele prominente Knstler zu seinem Kundenkreis. Der Meister kann sich glcklich schtzen, einen sehr talentierten Sohn zum Nachfolger zu haben.

    geb. 4. Mai 1924 Basel Sohn des Vorigen. Nach Absolvierung der Schulen in Basel machte der junge Baumgartner seine Lehre von 194044 bei seinem Vater. Whrend acht Semestern besuchte er gleichzeitig die Gewerbeschule und bestand seine Prfung als Geigenbauer mit Auszeichnung. Seit 1944 ist er nun mit einem kurzen Unterbruch bei Bnziger in Zrich bis heute im vterlichen 15

    Baumgartner Fritz jun.

    Baumgartner Fritz

  • Richard Bertschinger

    Baumgartner Fritz jun.

    Beck Max

    Geschft ttig. Er macht Reparaturen und Neubau. Bis jetzt sind aus seiner Hand 18 Geigen, 4 Bratschen und 3 Cellis hervorgegangen. Diese Instrumente befinden sich zur Hlfte i m Gebrauch von Berufsmusikern. So z.B. Cello op. 20 Besitzer Fritz Abel, Geige op. 22 Besitzer Xavier Herrmann, beide Mitglieder des rhmlichst bekannten Basler-Trio. Der junge Baumgartner arbeitet seine Violinen nach Stradivarius Modell 1713 und 1720, die Bratschen und Cellis nach dem Modell seines Vaters. Auch der Lack ist derjenige seines Vaters. Meister-Prfung 1953. Alle Anzeichen sprechen dafr, dass Fritz Baumgartner jun. dereinst der wrdige Nachfolger seines Vaters werden wird.

    gest. 1898 Bern

    Ein sehr hoffnungsvoller Geigenbauer, welcher als Schler G. Methfessels in Bern dessen Atelier 1896 bernahm. Leider ist bereits zwei Jahre danach verstorben.

    Berger KarlA. geb. 13. November 1893 Basel

    R. Vannes erwhnt diesen Geigenmacher, welcher ein Schler von P. Meinel, Basel und Postiglioni in Neapel ist. Er arbeitete nachher bei Sylvestre et Maucotel in Paris und wanderte dann nach New York aus, wo er i m Hause Fred Hermann arbeitet. Schne Arbeit nach Stradivarius und Guarnerius und nach einem eigenen Modell. 1926 erhielt er eine Silbermedaille an der Nationalausstellung zu Philadelphia und 1927 eine solche an der Internationalen Musikausstellung zu Genf.

    Bertherat Emile (genannt Paccard) geb. 27. Februar 1881 Genf gest. 4. Januar 1951 Genf Von Beruf Masseur, machte Bertherat interessante Versuche in der Konstruktion von Streichinstrumenten mit ganz altem Holz. Man kennt von ihm sehr hbsche Maggini-Kopien, welche u.a. von Henry Marteau sehr geschtzt wurden. 16

  • Bernhard Birlauf

    Bertschinger Richard

    Birlauf Bernhard

    Bischofberger Oskar

    geb. 7. Februar 1888 Zrich

    Bertschinger trat 1902 zu J . E. Zst in Zrich in die Lehre, welche er mit Erfolg absolvierte. Dann ging es auf die Wanderschaft, wie es in jener Zeit noch Sitte war. Der Weg fhrte den jungen Geigenbauer zu Louis in Saarbrcken, Zphel in Magdeburg, Oswald Mckel in Berlin. Winterling in Hamburg, Hempel in Hamburg, Hjorth in Kopenhagen und Glaesel in Brssel. Nachdem er so reiche Erfahrungen gesammelt hatte, kehrte er 1914 wieder in seine Heimat zurck, wo er bei der Firma Hug & Co. in Zrich ein Engagement antrat. A n diesem Platz ist er bis heute verblieben, was fr seine Qualitten ein beredtes Zeugnis ablegen drfte.

    geb. 21. Juli 1901 Basel Als Amateur begann Birlauf im Jahre 1941 den Geigenbau zu studieren. Er machte viele Ton-und Lackversuche und baut seine Geigen ohne Form aus freier Hand. Die Instrumente haben einen ausgesprochen hellen und weit tragenden Ton. Nach einer Prfung seiner Arbeiten durch die zustndigen Behrden hat er von der Basler Regierung 1951 eine Subvention erhalten. Bis jetzt sind seine Instrumente noch nicht im Han del erschienen. Zettel (handgeschriebene Druckschrift): Bernardo Birlauf, fecit Basilea anno 1948.

    geb. 9. September 1888 Zrich gest. 1. Mrz 1966 Besuchte die Schulen in Zrich um daraufhin als Geigenbaulehrling bei J . E. Zst einzutreten. Nach abgeschlossener Lehre blieb er ab 1907 noch einige Jahre bei seinem Lehrmeister ttig, um dann seine Wanderjahre anzutreten. A m lngsten verweilte er in Berlin bei Meister Otto Mckel. Nach sechsjhriger Abwesenheit kehrte er in seine Heimatstadt zurck, wo er auch weiterhin seinem Lehrherrn die Treue hielt und fr ihn noch mehrere Dutzend Geigen und auch einige Cellis baute. Im Jahre 1936 machte sich Bischofberger selbstndig. A n der oberen Zune in der Altstadt Zrichs erffnete er sein Atelier fr neue Streichinstrumente und Reparaturen. Seither gehen seine Geigen unter seinem Namen 17

  • Oskar Bischofberger

    Bischofberger Oskar in die Welt hinaus. Die Instrumente werden nur aus ausgesucht schnem und jahrzentelang gelagertem Tonholz hergestellt und haben bei bekannten Knstlern beste Anerkennung gefunden. Bruno Incerti, Emilio Ghirardini und andere Berufsgeiger spielen mit bestem Erfolg die Instrumente Bischofbergers. Als Modelle fr seine Geigen dienen ihm Stradivarius und Guarnerius. Als Lack wird nur Oellack verwendet.

    Bischofberger Hermann geb. 30. September 1922 Zrich

    Blaise Jules Joseph

    Blumer

    Borel Charles-Frdric

    Sohn und Schler des Vorigen. Nach der Lehre von 193842 arbeitete er zuerst fr das Haus Jecklin um dann drei Jahre bei dem bekannten Kopenhagener Meister Pauli Merling ttig zu sein. Anschliessend wanderte er nach Amerika aus, wo er nunmehr bei Karl George in Chicago angestellt ist.

    geb. 1855 Genf gest. 23. Oktober 1882 Ein Mirecourter Geigenbauer, welcher sich 1855 in Genf niederliess. Er machte hbsche Geigen, wie eine solche im Genfer Museum beweist. Scheinbar hat er aber dem Handel mit Fabrikware mehr Interesse abgewonnen, da sich auch minderwertige Instrumente mit seinem Zettel vorfinden. Zettel (Handschrift): Jules Blaise, luthier 1857

    19. Jahrhundert in Nidfurn (Glarus) Amateur, welcher einen mahagonifarbenen Lack verwendete. Zettel: L. Blumer, Lehrer, Nidfurn

    geb. 1736 Neuchtel gest. 15. August 1824 M . H . Wolrath: Les anciens luthiers neuchteloi-se, Neuchtel 1919 kennt einige mittelmssige Geigen dieses Geigenbauers. Die F-Lcher zu nahe an der Aussenkante, Schnecken passabel geschnitzt, rtlicher Alkohollack. Zettel (gedruckt mit Vignette): Fait par C. Borel, Neuchtel en Suisse 1802 No. 38 18

  • Bernardo Birlauf fecit Basilea anno 1948

    19

  • Riebard Bertscl)inger< Zricb.annaig |R .+B. |

    fectjgnruy 19

    Hoger C%V

  • Heinrich Daeniker

    Borel

    Bourgeois

    Jrome-Emanuel

    Sraphin

    Chavannes

    Daeniker

    Roger

    Heinrich

    Degen Franz

    geb. 8. November 1768 Neuchtel gest. 19. Oktober 1837 Neuchtel Sohn des Vorigen. Bettigte sich ebenfalls als Geigenmacher.

    geb. 1798 Chtel-Blanc (Jura) gest. 1885 Lons-le-Saunier. Im Museum von Genf befinden sich zwei Geigen dieses Geigenmachers, welcher von Beruf Schrei-ner gewesen sein drfte. Die Instrumente haben Guarnerius zum Vorbild und sind nicht un-originell. Trotz flchtiger Arbeit sehen sie gut aus und haben einen braunroten Alkohollack. Der Geigenbauer Visoudez besitzt ebenfalls zwei Geigen dieses Autors und R. Vannes kennt eine Bratsche von ihm. Zettel: Z. Bourgeois / Luthier Genve 1864

    Genf, geb. 1860 gest. 1940 Amateurgeigenmacher.

    geb. 29. August 1897 Bern jetzt wohnhaft in Biel Daeniker erlernte seinen Beruf whrend 4V2 Jahren an der Kniglichen Fachschule fr Gei-genbau zu Mittenwald. Er trat 1918 in das Atelier von Albin Wilfer in Leipzig ein, wo er sich spe-ziell in der Kunst des Reparierens ausbildete. Danach erffnete er in Bern 1920 sein eigenes Atelier. Die Hauptttigkeit Daenikers sind Repa-raturen, Umarbeitungen und tonliche Vere-delungen nach patentiertem Verfahren. Er hat die ganze Einrichtung seines Onkels G. Meth-fessel erworben und arbeitet im Neubau vor-zugsweise nach Stradivarius und Guarnerius. A n Lacken werden goldorange bis rote Oel- oder fette Spirituslacke verwendet.

    geb. 1859 Brger von Zrich Erffnete 1896 neben seinem eigentlichen Beruf als Musiklehrer ein Atelier fr den Bau von Gitarren und Mandolinen und hat auch einen ziemlichen Ruf als Rparateur fr Streichin-strumente besessen. Vermutlich hat er sich auch 21

  • Maurice Dessoulavy

    Degen Franz als Geigenmacher versucht. Er wohnte 1914 an der Neptunstrasse 42 und begab sich am 3. Mrz 1932 in ein Altersheim nach Erlenbach/Zrich.

    Delpy Frithjof geb. 18. Januar 1915 Braunschweig Als Sohn eines Schweizer Chemikers in Braunschweig geboren, studierte Delpy am Konservatorium in Basel Musik und machte 1937 bei F. Hirt sein Violindiplom. Nebenbei beschftigte er sich mit Malerei und Bildhauerei. Seit 1941 begann er als Amateur Geigen zu bauen, wobei ihm seine Berufsttigkeit als Mitglied des Basler Sinfonieorchesters sehr zustatten kam. Sein bevorzugtes Modell ist Guarneriu del Gesu. Der aus Oel oder Alkohol hergestellte Lack ist in den Farben variierend und elastisch. Ausser dem Bau von Geigen macht Delpy auch Bratschen und Spezalmonochorde (13saitig). Es sind auch verschiedene Artikel ber das Geigenbau-Problem von Delpy erschienen und er erhielt fr eine Geige am internationalen Geigenbauwettbewerb im Haag 1949 ein Ehrendiplom.

    Dessoulavy Maurice geb. 1887 Neuchtel Sein Wunsch war, ein grosser Geiger zu werden. Er studierte bei C. Thomson am Konservatorium in Brssel. Leider verletzte er sich einen Finger und musste deshalb sein Studium aufgeben. Er entschloss sich nun Geigenbauer zu werden und trat bei G. Bazin in die Lehre. Nach deren Absolvierung war er als Gehilfe bei Emile Laurent in Brssel ttig und erffnete dann ein eigenes Atelier in seiner Heimatstadt. Er hatte als ausbender Geiger die Mglichkeit seine Anforderungen i n klanglicher Hinsicht durch viele Versuche zu entwickeln. Die Resultate dieser Forschungen beweisen sich durch seine heutige, allseitige Anerkennung als Kapazitt auf seinem Gebiete.

    Dilliez Arthur geb. 5. April 1912 Basel Gebrtig von Sarnen, ist Dilliez eigentlich Maler, hat aber angefangen aus eigenem Antrieb, Geigen zu bauen. Vorlufig macht er Versuche. Bei seiner Geschicklichkeit drfen in absehbarer Zeit gute Instrumente von ihm erwartet werden. 22

  • Frithjof Delpy Basilensis fecit anno 1948 SufUtenfts fecit ottno 19

    23

  • Fait par Dessoulavy, luthier luthier Neuchtel 1946 No. 111 EAIT PAR

    DESSOULAVY LUTHIER, A N EUCH ATEL W> t[f .

    25

  • EDITH A. DITTRICH fecit Berne Anno 19

    Part C E N E j Pai J E A N M E ft Y u

    Mw)tre Luthie. Sy l'An 1 7 Z Z . j

    26

  • - M l l i . Edith Dittrich

    Dittrich Oscar

    Dittrich Edith

    Emch Rudolf

    Emery Jean

    1940 Bern Ein deutscher Geigenbauer, welcher sich vor und noch whrend des zweiten Weltkrieges in Bern etabliert hatte. Gute Arbeit mit rotem Lack. Dittrich ist wieder in seine Heimat zurckgekehrt.

    geb. 4. Juni 1938 in Bern Schon ihr Grossvater, Oskar Dittrich war Geigenbauer. Trotzdem ist Edith Dittrich als Frau eine Ausnahme in diesem Beruf. Sie wurde in Brienz an der Geigenbauschule ausgebildet und hat dann mehrere Jahre i m Ausland gearbeitet, um nach der Rckkehr in die Heimat das Meisterdiplom zu erwerben. Sie hat sich in Bern ein eigenes Atelier eingerichtet und erfreut sich einer ausgezeichneten Reputation der Berner Musiker. Ihr Vater ist Mitglied des Berner Orchesters und kann seine Tochter in vielen Fragen beraten. Edith ist selbst auch eine gute Geigerin, welche mit Begeisterung in einem Laienorchester mitwirkt. Sie ist besonders durch ihre ausgezeichneten Reparaturen bekannt geworden.

    geb. 23. April 1886 Gmmenen (Bern) wohnhaft in Biel Ein Bauunternehmer, der seit etwa 1920 Geigen baut, ohne eine Anleitung dafr erhalten zu haben. Er beschftigte sich viel mit Forschungen ber das Verhltnis zwischen dem Luftvolumen und dem Holzvolumen des Geigenresonnanz-krpers. Auch suchte er immer nach einer geometrischen Konstruktion fr die Geigenform. Seine Form erinnert etwas an die Stainersche, ohne jedoch deren hohe Wlbung zu besitzen. Die ganze Arbeit macht einen sehr sympathischen Eindruck und befriedigt auch tonlich in hohem Masse. Emch benutzt einen roten Lack, welcher sich besonders auf den Ahornbden sehr schn ausnimmt. Instrumente von ihm sind bislang nicht im Verkehr.

    1722 Genf Paul de Witt reproduziert in seiner Geigenzettelsammlung einen Zettel dieses Geigenbauers. Nach R. Vannes wurde eine Geige von Emery vom Jahre 1737 durch C. Fischer in New York zum Preise von 150 Dollar verkauft (1929).

  • Rudolf Emch

    Emery

    Engel

    Euschen

    Jean

    M .

    Karl

    Faller

    Fallet

    Jean

    Alfred

    Zettel: Fait Geneve Par Jean Emery Maitre Luthier l ' A n 1722

    1926 Genf Ein Geigenbauer, welcher 1926 an der rue Goetz-Nonin 15 wohnte.

    geb. 14. Juli 1902 Winterthur Nach Absolvierung der Schulen in Winterthur war Kar l Euschen vom 1. Januar 1919 bis 30. Juni 1922 bei Hug & Co. in Zrich in der Lehre, wonach er seine Prfung bei Altmeister J . E. Zst ablegte. Er arbeitete sodann bei Hni und von 1932 bis 1939 bei Amsler in Winterthur. Seit 1939 hat er in seiner Heimatstadt ein eigenes Atelier erffnet. Angeregt durch Max Mckel hat Euschen aufgehrt zu kopieren und ist der Ueberzeugung, dass die von einem Geigenbauer geschaffene Geige jeweils einmaliges, schpferisches Erzeugnis sein soll. Der Erfolg zeigt sich darin, dass die tonlichen Eigenschaften des Instrumentes nicht mehr in Frage gestellt sind, sondern der Eigenart des Erbauers entsprechen; was eben die Eigenschaft der Meistergeige gegenber dem Serieninstrument ausmacht. Die Geigen Euschens machen einen guten Eindruck. Etwas stumpfe Ecken sind besonders auffallend, die Wlbung ist normal. Brauner Lack. Euschen geniesst besonders als Reparateur einen ausgezeichneten Ruf.

    1926 Genf rue Goetz-Nonin 15

    geb. 11. Mai 1846 Renan gest. 2. Mai 1926 Dombresson (Neuchtel) Von Beruf Kunsttischler, erlernte Fallet noch in spteren Jahren den Instrumentenbau. Leider arbeitete er meist in den Werksttten anderer Instrumentenmacher und kam so wenig zur Geltung. Erst 1891 machte er sich selbstndig. Seine sauber gearbeiteten Instrumente kopierte er nach verschiedenen Modellen, wie er auch verschiedene Lacke benutzte. H .R . Holliger Basel besitzt ein sehr schnes Cello mit dem Zettel:

  • R. Emch Biel gemacht 1946

    29

  • Karl Euschen Winterthur 1941

    K A R L E u s c h e n

    Winterthur Anno 19

    Ravl

  • Violoncello von: Alfred Fallet Luthier Dombresson (Suisse)

    33

  • Violoncello von: Alfred Fallet Luthier Dombresson (Suisse)

    34

  • Karl Euschen

    Fallet Alfred

    Fankhauser Hannes

    Feierabend Leodegar

    Fiorini Giuseppe

    Fischesser Leon

    Alfred Fallet Luthier Dombresson (Suisse) Menton Honorable Expos. Nationale Suisse Berne 1914.

    Machte seine Lehre 194549 an der Geigenbauschule in Brienz und wurde danach in das Geigenbauatelier der Firma Jecklin in Zrich engagiert.

    1796-1877 Engelberg Feierabend hat nach der Auskunft A. Stemp-lowskys nach 1844 angefangen, Geigen zu bauen. Er war Kunstschreiner von Beruf. Freiherr von Ltgendorff nennt zwei von Feierabend signierte Geigen von 1848 und 1855. Er soll nicht nur ein usserst geschickter Mann gewesen sein, sondern auch ein hervorragender Geiger.

    geb. 26. September 1861 Bazzano gest. 24. Januar 1934 Mnchen Sohn des Geigenbauers Raffarle Fiorini in Italien, welcher besonders ein berhmter Cellomacher war. Er war ein ebenso vorzglicher Lehrmeister seines Sohnes, der zu Anfang des ersten Weltkrieges 1914 in die Schweiz kam und sich in Zrich niederliess. Seine meisterhaft gearbeiteten Instrumente verschafften ihm in kurzer Zeit einen ausgezeichneten Ruf. Fiorini war Mitbegrnder des Verbandes deutscher Geigenbauer, in dessen Vorstand er auch lngere Zeit sass. Er hatte das Glck, die berhmte Stradivarius-Sammlung des Grafen Cozio di Salabue fr den Preis von 100 000 Lire erwerben zu knnen. Diese Sammlung ist in praktischer Hinsicht fr einen Geigenbauer von ungeheurem Wert, da sie ausser einigen Geigen und Werkzeugen auch noch Vorschriften ber die Grundierung und Lackrezepte enthlt.

    geb. 12. Oktober 1861 Saint-Cloud gest. 1937 Er kam 1885 nach Genf und erfreute sich grossen Ansehens, denn die Arbeit an seinen Geigen ist durch viel Eifer und beharrlichen Fleiss aus-35

  • Hans Flck

    Fischesser Leon

    Flachsmann Henry

    Fleischmann

    Flck

    Johann Ernest Anton Hans

    gezeichnet. Es ist sehr schade, dass er whrend einer langen Zeit seine an und fr sich guten Instrumente zu Lackexperimenten missbrauchte, was viele derselben verdorben hat. Er bevorzugte das Stradivariusmodell. U m die Jahrhundertwende siedelte er nach Paris ber. Zettel: Leon Fischesser Paris l'an 1914

    geb. 1893 Wetzikon (Zrich) lebt in Rti

    Dieser Geigenbauer war zuerst Mbelschreiner und Holzhndler bis er krankheitshalber diesen Beruf aufgeben musste. Er hatte das Glck zu J. E. Zst in Zrich in die Lehre zu kommen, nach deren Abschluss er noch bis 1930 bei seinem Lehrmeister verblieb. Von dieser Zeit an arbeitete er selbstndig. Durch seinen guten Ruf als Reparateur kam er leider weniger zum Neubau und hat bis 1950 ca. 70 Instrumente gemacht. Die Holzwahl ist nicht zu bertreffen und die Arbeit entsprechend. Die Instrumente befinden sich bei teilweise prominentesten Knstlern, welche voller Lob ber sie sind.

    geb. 1767 gest. 17. Dezember 1839 Aarau

    War Musiker und Instrumentenmacher in Aaran (E. Refart: Schweiz. Musikerlexikon)

    geb. 14. Februar 1927 Schwanden Nach Durchlaufen der Schulen an seinem Geburtsort half Hans Flck in der Werkstatt seines Vaters mit, der den Beruf eines Figurenschnitzers (Holz) ausbte. Die Freude an der Holzbearbeitung und die Liebe zur Musik Hessen in ihm den Wunsch wach werden, den Beruf eines Geigenbauers zu erlernen. Im Frhling 1944 trat er in die Geigenbauschule in Brienz ein, wo er nach vierjhriger Lehrzeit die Abschlussprfung mit gutem Erfolg bestand. Der Geigenbauer A . Sprenger in St. Gallen nahm den jungen Gehilfen dann fr drei Jahre zu sich in sein Atelier, wo er seine Kenntnisse bedeutend erweitern konnte. Nach seinem Engagement bei Sprenger wurde Hans Flck der ehrenvolle Auftrag zuerkannt, die Obhut ber das Geigenbauatelier 36

  • Henry Flachsmann Geigenbauer gebaut Rti 1936

  • Hans Flck Schwander/Brienz 1948

    M

    H A N S FLCK LUZERN 19

  • Flck Hans

    Feetisch Eduard

    Fra St. Fiden

    Franze Hans

    der Firma Hug & Co. in Luzern zu bernehmen. Die Instrumente dieses jungen Geigenbauers lassen ausgezeichnete Zukunftsleistungen erwarten.

    geb. 2. Juni 1869 Lausanne gest. 7. Juli 1947 Lausanne

    Foetisch erlernte seinen Beruf bei Otto Mckel in Berlin und bei R. Hammig in Markneukirchen i . Sa. Nachdem er in Leipzig, Dresden, Frankfurt a.M., Stuttgart, Wien und Mirecourt gearbeitet hatte, etablierte er sich 1890 in Lausanne, seiner Vaerstadt. Seine Geigen sind nach Stradivarius gebaut und erfreuen sich grosser Wertschtzung. Schnes Holz und roter Oellack.

    St. Gallen.

    R. Vannes zitiert diese Inschrift einer im Claudius-Museum zu Kopenhagen befindlichen Aeolsharfe. Das Instrument stammt aus dem 19. Jahrhundert und scheint von einem Geistlichen gebaut worden zu sein.

    geb. 27. September 1890 Leipzig gest. 2. Dezember 1950 Basel

    Sohn des Postsekretrs K. Franze in Leipzig. Nach Beendigung seiner Schulzeit trat Franze zu Ostern 1905 in die Lehre zu Moritz Schmidt in Markneukirchen. Nach deren Absolvierung und dem Besuch der Geigenbaufachschule erhielt er das Diplom eines prmierten Geigenbauers. Er blieb noch ein Jahr bei seinem Lehrmeister als Gehilfe beschftigt, wonach er zu seiner weiteren Ausbildung mehrere andere Posten mit Erfolg versah. So arbeitete er bei Ackermann & Lesser und H . Schlesinger, beide in Dresden, Hofgeigenbauer Ph. Kessler in Wrzburg, wo er die Ehre hatte, Spezialkraft fr den Bau der bekannten Ritterbratschen zu sein. Dann folgten noch E. Helt in Kln, Hofgeigenbauer E. Grtner in Stuttgart und endlich P. Meinel in Basel. Im Oktober 1920 bot sich endlich das endgltige Bettigungsfeld fr H . Franze in der Uebernahme des Leiterpostens des Geigenbauateliers der Firma Hug & Co. Basel. Er baute seine Instrumente nach einer Stradivarius vom Jahre 1714. Als Lack benutzte er einen eigenen Oellack, in besonderen Fllen unter Ein-

    Hans Franze

    41

  • Pierre Gerber

    Franze

    Gehring

    Hans

    Friedrich

    Gerber Pierre

    Gloor Adolf

    beziehung Christ-Iselin's (Basel) Temperagrun-dierung. Farbtne vorzugsweise rotbraun und rotgelb. In spteren Jahren wandte sich Franze mehr dem Blasinstrumentenbau zu.

    geb. 1845 Tratingen (Bern) gest. 1918 War ursprnglich Orgelbauer und hielt sich als solcher in Nordamerika und Paris auf. 1889 kam er nach Basel und erffnete ein Atelier fr Orgelbau und Streichinstrumente. Er baute seine Geigen nach eigener Erfindung. Das patentierte Modell Gehrings besitzt keine seitlichen Einbuchtungen. Die Decke ist sehr hoch gewlbt und mit dem Boden direkt zusammenstossend. Diese Instrumente sollen trotzdem gute Toneigenschaften aufweisen.

    Zettel (gedruckt): Fritz Gehring Instrumentenmacher Basel 18 . . Pat. No.

    geb. 27. Mrz 1912 Lausanne Ein Schler von Richard Meinel, zu dem er vier Jahre in Lehre ging, wonach er sich in Paris bei Millant-Deroux weiterbildete. Im Jahre 1834 erffnete er in seiner Heimatstadt Lausanne sein Atelier und wurde 1947 Luthier du con-servatoire. 1949 erhielt er i m Haag fr eine Violine den 2. Preis mit silberner Medaille. Gerber liefert schne Arbeit nach alten Modellen, vor allem nach Gagliano. Lack rotbraun. Als Reparateur und Kenner sehr geschtzt.

    Zettel: Pierre Gerber Luthier du conservatoire de Musique Lausanne

    geb. 4. Oktober 1903 in Altstetten/Zrich

    Machte eine mechanische Lehre und wurde mit der Zeit Werkmeister in der Metallbranche in Winterthur. Seit 1943 als Liebhabermusiker (Gitarrist) ttig baute er sich zuerst eine Metallgitarre, welche unbefriedigend ausfiel. Nach entsprechenden Versuchen verfertigte er nunmehr einen Korpus aus Holz und hatte damit den ge- 42

  • Adolf Gloor Zrich 1949

    Hersteller: ADOLF GLOOR

    Z R I C H , Riedackerstr. 6

    19

    43

  • EDOUARD FTISCH Luthier Lausanne , 18 N?

    H . F R A N Z E -so GEIGENBAU-WERKSTTTE

    H U G & . 0 , B A S E L

    A T E L I E R F R G E I G E N B A U

    F E L I X G R I E D E R B A S E L 44

  • Adolf Gloor

    Gloor Adolf

    Golay Henry-Edouard

    Grieder Felix

    wnschten Erfolg, was ihn zum Bau seiner ersten Geige im Jahre 1945 veranlasste. Nach mehreren gelungenen Instrumenten vertiefte der junge Geigenbauer seine Kenntnisse und Fertigkeiten und hat nun die Mglichkeit, sehr schne und auch tonlich gute Instrumente

    szu bauen. Der grosse Cellist Casis war von den Toneigenschaften seiner Instrumente sehr beeindruckt. Gloor hat infolge seiner grossen Handfertigkeit eine genaue Kopie der Stradi-varius-Greffhle in ausgezeichneter Weise herstellen knnen, in Holland erhielt er fr zwei ausgestellte Geigen ein Diplom. Zettel gedruckt.

    geb. 27. Mrz 1862 Fleurier gest. 16. Juli 1940 Neuchtel

    Sohn eines Uhrmachers, welcher sehr frh starb und die Mutter der Familie, Marie-Louise geb. Bhler veranlasste, sich ebenfalls in der Uhr-macherei das Brot fr sich und ihre Kinder zu verdienen. Der junge Edouard sah sich schon frh zum Broterwerb gezwungen und bettigte sich ebenfalls in dem Berufe seiner Eltern, whrend er gleichzeitig Violinunterricht genoss. Er ging schliesslich nach Paris, wo er bei Marsik Studien machen konnte. Da er sich schon immer fr den Geigenbau interessiert hatte, ging er fr einige Zeit nach Mirecourt, um sich auch auf diesem Gebiet zu vervollkommnen. Nach einer lngeren Zeit, welche er als Geiger im stdtischen Orchester in Bern zubrachte, kam er als Violinlehrer nach Neuchtel. Er verband sich hier mit seinem Freunde L. F. Kurz, um mit ihm zusammen die Studien im Geigenbau weiter fortzusetzen. Im ganzen hat Golay nur acht Instrumente gebaut, von welchen gesagt wird, dass sie sehr schne und gute Geigen seien. Sein unerwarteter Tod verhinderte ihn an weiterem Schaffen.

    geb. 14. Oktober 1931 in Basel

    Nach den Schuljahren kam Felix Grieder in die Lehre zu H . J. Vermeer, dem Werkstttenchef der Firma Hug & Co. Basel. Er absolvierte seine Lehrjahre von 194552, wonach er sich noch nach Mittenwald in die Geigenbauschule begab, um seinen Ausbildungsgang zu festigen. Nach Basel zurckgekehrt studierte er whrend dreier

    45

  • Felix Glieder

    Glieder Felix

    Grossenbacher Johann

    Harpffer Peter

    Hauser Marcell

    Heer Franz

    Heuer Andreas H.A.

    Jahre am dortigen Konservatorium Musik und machte sich 1945 an der Falknerstrasse 5 in Basel selbstndig. Er hat in Kar l Rutz, welcher aus Holland in seine Heimat zurckgekehrt ist, einen wertvollen Mitarbeiter gewonnen.

    geb. 1874 wohnhaft in Affoltern i.E. Ein Privatmann, welcher aus Freude an dieser Arbeit etwa 50 Instrumente gebaut hat, welche er in allen mglichen Kreisen absetzte. Ungefhr Amati-Modell mit dickem, rotem Lack.

    Zettel: J. Grossenbacher Burgdorf

    No. 43 gebaut 1944

    1472-1480 Freiburg Wahrscheinlich identisch mit dem unter Arpfenmacher Petrus erwhnten Geigenbauer, (s.d.). Er war von 1472-80 i m Rat der 200 fr das Marktquartier (Besatzungsbcher Freiburg). geb. 30. September 1927 Wdenswil Ein Schler von Tenucci, welcher nach seiner Lehrzeit ab 1944 im Atelier von Hug & Co. in Zrich verblieben ist.

    geb. 15. Juli 1908 Basel Ein sehr talentierter Mann, welcher prchtige Intarsienarbeiten herstellt und auch als Maler hervorgetreten ist. Er machte ohne weitere Anleitung einige Geigen von etwas absonderlicher Form mit allerlei Einlegearbeit. Lack gelb.

    geb. 20. Juni 1865 Vlpke (Sachsen) gest. 3. Februar 1940 Basel Er studierte von 187983 in Schningen bei Braunschweig Musik und kam dann nach Vevey als Kontrabassist. Hier erfllte er sich einen lange gehegten Wunsch: er richtete sich eine kleine Werkstatt ein und begann ohne jede Anleitung Geigen zu bauen. 1909 fertigte er seine erste Arbeit, welche ihm von seinen Kollegen Auftrge fr Neubauten eintrug und ihm mit der Zeit einen festen Kundenkreis fr Reparaturen 46

  • Heuer Andreas H.

    Hirschler Ignaz

    Hofmann Josef

    sicherte. Nach Basel (wieder als Kontrabassist des Sinfonieorchesters) bergesiedelt, warf er sich erneut auf seine Arbeit und erwarb sich auch da einen guten Ruf. Seine Geigen sind nach Stradivarius gebaut, Decken und Bden harmonisch abgestimmt und der gelbe Lack stammt aus dem Buche von E. Mailand. Heuer bestritt zwar immer die Zweckmssigkeit dieses Lackes und war immer auf der Suche nach einem besseren.

    Zettel handgeschrieben.

    geb. 8. Dezember 1833 Engelberg gest. 6. Mrz 1912 Untergeri Der richtige Name dieses Geigenbauers ist Hurschier, er wurde erst spter in Untergeri durch ein Versehen in den amtlichen Eintragungen Hirschler genannt. Seine Lehrzeit machte er bei Leodegar Feierabend in Engelberg. Nach den Wanderjahren machte er sich im Jahre 1865 in Obergeri selbstndig. 1871 wurde er vom Kloster Einsiedeln nach dort berufen und blieb bis im Jahr 1880. Sodann bersiedelte er nach Untergeri, wo er bis an sein Lebensende verblieb. Hirschler baute seine Geigen nach Stradi-vari und Nie. Amati . Er bevorzugte dabei Stradi-vari, dessen Modell er aber eine etwas hhere Wlbung gab. Er benutzte schnes Holz und nahm nur ganze Bden. Der eigene Oellack ist von dunkler Frbung. Hirschler war auch als Reparateur sehr gesucht, was ein Zeugnis des Klosters Einsiedeln ausweist, worin es heisst, dass er mit Reparaturen Erfolge erzielt habe, die anderen Geigenbauern von grossem Rufe nicht gelungen seien.

    geb. 18. Januar 1888 Wrzburg

    Er kam zum ersten Male am 21. Oktober 1908 in die Schweiz. Als einer der bevorzugten Schler Kellers in Wrzburg war er ein sehr talentierter und gewissenhafter Geigenbauer. 1911 ging er nach Stuttgart, kehrte aber im selben Jahr wieder nach Zrich zurck, wo er bis zum Kriegsausbruch 1914 verblieb. Im Kriege wurde er schwer verwundet und in die Schweiz evakuiert, wo er noch mehrere Jahre bei A. Stem-plowsky in Engelberg arbeitete.

    I lans Huber

    47

  • Jakob Huber

    Hollnder Johann Christoph

    Huber Hans

    Hub er Jakob Johann

    Huber Jakob

    geb. 8. Dezember 1714 Schaffhausen gest. 25. Mrz 1792 Schaffhausen Der Schaffhauser J. C. Hollnder war Kantor an der St. Johanneskirche und Przeptor am Schaffhauser Gymnasium, um nebenher auch noch der Gerberzunft anzugehren. Er baute als Amateur sehr gute Lauten. Im Museum zu Karlsruhe befindet sich eine solche mit dem Zettel:

    Ambrosius Weiss in Basel Christoph Hollnder zu Schaffhausen me correxit. 1754. 3mo Juny.

    1900 Schaff hausen Schler von A. Meinel in Liestal. Machte sich in seiner Heimatstadt selbstndig. Er erhielt fr seine Geigen an der internationalen Musikausstellung in Genf eine silberne Medaille.

    geb. im September 1721 gest. im April 1773 in Basel

    Im Basler Museum befindet sich eine Zither dieses in den Einwohnerregistern bezeichneten Zithermachers vom Jahre 1767. Dieselbe weist sehr grobe Arbeit auf und besitzt einen braunen, durchsichtigen Lack.

    geb. 25. November 1893 Ganterschwil Schon in frhester Jugend zeigte Huber eine auffallende Liebe fr schne Formen und konnte sich an einer Geige, die er fters zu sehen bekam, nicht satt schauen. Als nun gar ein Schulkollege eine Geige geschenkt bekam, war der Junge nicht mehr zu beruhigen, bis ihn sein Vater ebenfalls in den Besitz eines Instrumentes gesetzt hatte. Huber nahm sich nun vor, Musiker zu werden, welchem Wunsch aber sein Vater ein Ziel setzte, da er den Jungen auf seinem grossen Bauerngut zu verwenden hoffte. Durch Freunde dazu angeregt, versuchte er nun. sich mit dem einfachsten Werkzeug eine Geige zu bauen. Durch die Frsprache eines Geistlichen wurde ihm die Mglichkeit erschlossen, als Lehrling in die Schweizer Geigenbaugesellschaft in Liestal einzutreten. Als einem ausserordentlich begabten Schler erliess ihm sein Meister A. Meinel nach einjhriger Lehrzeit die zwei weiteren Jahre und Huber begab sich zu weite- 48

  • J. Hirschler Geigenbauer Untergeri/Zug 1898

    1 Hjirsitlfr d?figfiiunr

    Geigenbauer

    49

  • J. Hirschler Geigenbauer Untergeri/Zug

    50

  • J . Hirschler Geschnitzte Hlse

    51

  • 52

  • Huber Jakob

    Hugoninus Fabri

    Hunziker Fritz

    Hug & Co.

    Jacot Alex

    53

    Alex Jacot und Werner Jacot

    rer Ausbildung zu Altmeister J. E. Zst nach Zrich. Nach seinem Heimatort zurckgekehrt, widmete er sich vorerst wieder der Landwirtschaft und begann sich nebenher durch Reparaturen und Neubau bekannt zu machen. Mit der Zeit huften sich die Auftrge, dass er sich im Jahre 1917 etablieren konnte. Huber besitzt heute einen grossen Kundenkreis und hat eine Menge Zeugnisse und Gutachten aufzuweisen. Er baut nach verschiedenen Modellen und verwendet ebenso verschiedene Lacke. Huber verlegte spter sein Geschft nach Flawil .

    1450 Le Locle Durch die Verffentlichung von Ed. M . Fallet: La vie musicale au pays de Neuchtel, 1948 wissen wir, dass dieser Instrumentenmacher um jene Zeit Violen gebaut hat. Wynau (Aargau) Fritz Hunziker ist Landwirt und ein bekannter Bauernmaler, welcher auf Ausstellungen schon reichliche Erfolge hatte. Er ist auch ein begeisterter Musikfreund und hat einige Geigen selbst gebaut. Dieselben weisen eine bemerkenswerte Fertigkeit auf.

    gegr. 1807 Zrich Filialen in Basel, Luzern, St. Gallen, Winterthur, Neuchtel, Solothurn und Lugano. Die meisten dieser Niederlassungen besitzen ein eigenes Geigenbauatelier, welche an vielen Ausstellungen mit Preisen bedacht wurden, so u.a. Landesausstellung Bern 1914, Internationale Ausstellung Cremona.

    geb. 1906 La Chaux-de-Fonds Bruder und Schler des Nachstehenden, mit welchem er auch zusammen arbeitet. Die Brder Jacot bauen nach J. Stainer. Die handwerkliche Ausfhrung ihrer Instrumente ist ausserordentlich sorgfltig und sie suchen in jeder Hinsicht ihr grosses Vorbild auch tonlich zu erreichen. Ihre Geigen sind Kammermusikinstrumente par excellence. Grosse Erfolge sind der Lohn fr die Arbeit dieser beiden Idealisten. Die Instrumente wurden bereits an folgenden Ausstellungen gezeigt:

  • Ernst Keller

    Jacot

    Jacot

    Alex

    Werner

    Kaufmann Heinrich

    Keller Ernst

    1927 Internationale Musikausstellung. Genf 1939 Nationalausstellung, Zrich 1949 Ausstellungen in La Haye (Holland)

    und Cremona (Italien). geb. 1899 La Chaux-de-Fonds Machte seine Lehre als Holzskulpturist und interessierte sich nebenbei fr den Geigenbau, welchen er schliesslich zu seiner Hauptttigkeit erhob. Er etablierte sich zuerst mit seinem Bruder in La Chaux-de-Fonds und zog 1932 nach Grandson. U m sich mehr in Ruhe ihrer Arbeit hingeben zu knnen, verlegten die beiden Brder ihren Wohnsitz ins Neuenburgerland nach Les Rasses.

    geb. 20. Februar 1845 ^ham gest. 1. Mrz 1890 Cham Ein Brger von Cham, der von Beruf Schreiner war und whrend seiner Wanderzeit in Mittenwald den Instrumentenbau erlernte. Er machte einige ausgezeichnete Bsse von teilweise ungewhnlicher Grsse. Die Arbeit bei diesen Instrumenten, welche einen schnen, gelben Lack besitzen, ist sehr gut und auch die tonlichen Eigenschaften lassen nichts zu wnschen brig. Unter anderen besitzt der Orchesterverein in Cham einen Kontrabass von Kaufmann, der ein ausgezeichnetes Instrument ist und einen prachtvollen, ausgiebigen Ton hat. Der Verfertiger wohnte im sogenannten Hof in Oberwil, einem landwirtschaftlichen Gute in der Gemeinde Cham, welches heute noch denselben Namen fhrt.

    geb. 7. Mai 1896 Schnenberg (Thurgau) Ernst Keller besuchte von 191216 das Lehrerseminar in Kreuzungen und ist seit 1919 Lehrer in der Dorfschule in Salenstein. Unter Aufsicht und Anleitung von W. Trcke-Bebi, Schloss Salenstein, baute er im Jahre 1929 seine erste Geige. Seither sind gegen 20 Instrumente entstanden, welche dem Hersteller alle Ehre machen. Die Arbeit ist sehr sauber, ebenso zeugt die Wahl des Holzes von solidem Wissen. Die Wlbungen sind etwas nach Stainer hin ausgefhrt und der gelbe Lack ist sehr durchsichtig. Im ganzen sehr vorteilhaft aussehende Instrumente. 54

  • J. Huber Geigenbauer Flawil 1929

    55

  • 57

    W. und A. Jacot Luthiers, Yverdon An . 1939 / N o . 117

  • Adolf Knig Eidg. dipl. Geigenbaumeister No. 100 / Brienz / 1949

    58

  • Kessler Dietrich M.

    Kindler Johann

    Kling Aim

    Koch Karl

    Knig Adolf

    geb. 1929 in Zrich

    Absolvent der Geigenbauschule in Brienz.

    15. Jahrhundert Bern

    Nach E. Motta: Bol. Storico della svizzera ita-liana. 1891 lebte Kindler als Streichinstrumen-tenmacher um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Bern. Den Aufzeichnungen des Rates der Stadt zufolge ging er 1474 nach Italien (Mailand) an den Hof der Sforzas.

    geb. 18. April 1874 Genf gest. 1955

    Begann als Geiger und Bratschist im Jahre 1914 Reparaturen an Streichinstrumenten auszufh-ren und bildete sich nach und nach selbst zu einem beachtlichen Knnen im Neubau heran. Er hatte unter seinen Musikkollegen einen guten Ruf.

    Zettel: Rpar par Aim Kling Luthier, Genve 19 . .

    geb. 14. Mrz 1939

    Nach Absolvierung der Geigenbauschule in Brienz ging Karl Koch zu Fritz Baumgartner, Basel Dietrich M . Kessler, London und zur Firma Hug & Co. Luzern. 1962 machte er sich in Luzern selbstndig und hat am 15. August 1964 das Diplom als Geigenbaumeister erwor-ben. Seine Instrumente tragen am Boden den Brand-stempel:

    K. Koch Lucerne

    geb. 16. Mai 1908 Zrich Knig absolvierte seine Lehrzeit als Geigenbauer von 192427 bei August Meinel in Liestal, der

  • Hans Kramer

    die meisten schweizerischen Geigenbauer ausgebildet hat. Danach finden wir ihn in Brssel als Gehilfe von Ren Aerts bis 1929. Seit Januar 1930 ist Knig selbstndiger Geigenbauer in Zrich, zuerst an der Kirchgasse 33, dann an der Bahnhofstrasse 77 und schliesslich am Seilergraben 17. 1930-40 entstanden ca. 80 Instrumente, darunter ein Quartett mit dazugehrigem Contrabass fr die Landesausstellung 1939, sowie einige Gitarren und Gamben, 1940-44 weitere 16 Instrumente. Seit 1. Jul i 1944 ist Adolf Knig Vorsteher der damals neu erffneten Schweizerischen Geigenbauschule Brienz. Er hat whrend dieser hauptamtlichen Ttigkeit in der Freizeit weitere ca. 20 Geigen gebaut. Ende 1947 legte er die Prfung als eidgenssisch diplomierter Geigenbaumeister ab. Seine Instrumente sind ausnahmslos nach guten alten Geigen von Stradivarius, Guarnerius, Guadagnini und in den letzten Jahren mit Vorliebe nach einem Bergonzi-Modell von Werro gebaut. Knig bemhte sich, im Sinne der alten Meister zu arbeiten. Seine Ttigkeit als Rparateur, Erbauer von Gamben und sein Lehrauftrag veranlassten ihn zu ausfhrlichem Studium alter Instrumente und der Fachliteratur i m weitesten Sinne. Die Instrumente Knigs sind zum grssten Teil in der Schweiz an Liebhaber verkauft worden, aber auch in den USA, in Sdamerika und in Siam sind einzelne zu finden. A n Auszeichnungen hat der Meister erhalten:

    Diplome als Teilnehmer an der Landesausstellung 1939 Diplome d'honneur au concours intern La Haye 1949

    Hans geb. 14. Juni 1907 Markneukirchen Sa. Von Berg (Thurgau) gebrtig hat dieser Geigenbauer seine Lehrzeit in Markneukirchen gemacht und ist dann 17 Jahre in Berlin bei Heberlein gewesen. Durch den zweiten Weltkrieg sehr in Mitleidenschaft gezogen, kam Kramer als Rckwanderer wieder in seine Heimat, wo er seit 1945 in den Geigenbauwerksttten der Firma Hug & Co. ttig ist.

    Knig Adolf

    62

  • Krause Andr Werner

    Krouchdaler Hans

    Kurz Louis-Frdric

    Lallemand Waldemar Ferdinand

    Lammel Johann

    1916 Genf Gehilfe von L. Fischesser, als dieser in Genf ttig war. Nachher hatte Krause sein eigenes Atelier an der Place du lac. Er arbeitete vorzugsweise fr das Musikhaus Romieux et Bernay (R. Vannes).

    nach 1600 Oberbalm (Bern) In den Musikinstrumentensammlungen von Basel, Bern und Brssel befinden sich eine Geige, eine Bratsche, ein kleiner dreisaitiger Kontrabass und eine fnfsaitige Viola da Braccio. welche alle mit schnen Einlegearbeiten verziert sind. Amateurarbeiten mit grossem Geschick ausgefhrt und mit Zettel versehen: Hans Krouch Daler auff der Leimen In der Kilchri Oberbalm (1654-1696)

    geb. 12. Januar 1854 Neuchtel gest. 12. Mrz 1942

    Ein Violinlehrer, der aus Interesse an der Sache und mit bemerkenswertem Verstndnis einige Geigen gebaut hat. Er arbeitete lngere Zeit mit E. Golay zusammen.

    geb. 30. Mai 1892

    Als Musiker (Cellist) beschftigte sich Lallemand in sehr ernsthafter Weise mit dem Geigenbau. Er machte viele Versuche und strubte sich, vor Erreichen seines gesteckten Zieles, Instrumente seiner Hand der Oeffentlichkeit zu bergeben. Da er durch seinen Beruf als Musiker immer auf Reisen war, konnten ber ihn leider keine weiteren Daten eruiert werden.

    geb. 18. April 1876 Oderau (Oesterreich) gest. 1. Dezember 1953 in Basel Kam als Schneidermeister im Jahre 1901 nach Basel. Ohne weitere Anleitung baute er in den Jahren 192030 einige Cellis, darunter eines nach einem Contrabassmodell. Die Instrumente haben wenig Wlbung, die F-Lcher sind sehr steil und etwas gross. Lack braun. Tonqualitten fr Amateurinstrumente verhltnismssig gut.

    Zettel gedruckt: Lammel 1924 Schneidermeister, Basel 63

  • August Walter Lauer

    Walther Leonardo

    Johann Wilhelm

    August Walter

    Jean

    geb. 1907 San Remo Eigentlich Kaufmann und Inhaber der vormaligen Firma A. Siebenhner, Schweiz. Tonsgewerk in Dbendorf. Autodidakt im Geigenbau, wurde er gefrdert durch die Fiorini-Schler Thomann, Trcke-Bebie und A . Poggi, Bologna. Laubi baut Geigen und Bratschen nach verschiedenen Modellen, welche sich durch sehr sorgfltige Arbeit auszeichnen. Verstndlicherweise ist das Material besonders schn.

    geb. 3. Juli 1871 Basel gest. 9. April 1950 Basel Fhrte whrend fast 50 Jahren einen Schreinereibetrieb. In den Jahren 192427 baute er aus Liebhaberei 8 Geigen, 1 Bratsche und 1 Cello. Die Anregungen hierfr empfing er von einem Orgelbauer, bei welchem er whrend seiner Wanderschaft gearbeitet hatte.

    Zettel (handschriftlich): Joh. Wi lh . Lauer Basel 1927

    geb. 18. Februar 1905 Basel Sohn des Vorigen in dessen Betrieb er als Schreiner ttig war. Er fertigte in der gleichen Zeit und mit seinem Vater zusammen eine Anzahl Geigen, Bratschen und Cellis an. Seine Geigen sind in den Umrissen nach Stradivarius und Guarnerius gebaut. Jedoch nahm er andere Wlbungen und Holzstrken. Er machte zahllose Lackversuche und lackierte seine Geigen schliesslich nach dem Verfahren Max Mckels. W. Lauer ist auch ein ausgezeichneter Photograph und hat die Bilder fr die Tafeln dieses Buches hergestellt.

    19. Jahrhundert Dieser Geigenbauer wird von mehreren Historikern in mehrere Orten nachgewiesen. Er scheint also viel auf Reisen gewesen zu sein. So hat man Nachrichten von 1810 Genf, 1813 Basel, 1818 Mlhausen, 1820 Dijon, 1841 Besancon und endlich 1880 Neuchtel. R. Vannes vermutet, dass es sich dabei um zwei verschiedene Personen gleichen Namens handeln knne. Ausgeschlossen ist dies nicht, doch lsst es sich auch

    Johann Wilhelm Lauer

    Laubi

    Lauer

    Lauer

    Louis

    64

  • 65

    Johann Wilhelm Lauer Basel 1927

  • Johann Wilhelm Lauer Basel 1927

    66

  • August Walter Lauer Basel 1926

    67

  • GERHARD LUTSCHG fecit Bernae 19

    68

  • Gerhard Ltschg

    Louis Jean

    Lubino

    Ltschg Gerhard

    Ltschg Gustav

    nicht nachweisen. Im Genfer Museum befindet sich eine Geige mit wenig Wlbung und Stra-divarius F-Lchern. Zettel: J. Louis luthier A Geneve 1829

    18. Jahrhundert Melide

    Lebte um die Mitte des 18! Jahrhunderts. Seelmann hat von ihm eine sehr schn gemachte Geige von italienischem Typus gekannt, welche jedoch durch einen Unglcksfall verloren ging. M . Mertens in Zrich kennt ein braun lackiertes Cello mit der Inschrift: Lubino 1748

    geb. 1890 Bern Als Sohn des Waisenvaters Jakob Ltschg ist dieser Geigenbauer Mitglied einer sehr musikalischen Familie und selbst ein vorzglicher Geiger. Gerhard Ltschg war Schler und langjhriger Mitarbeiter des durch seine vorzglichen neuen Instrumente und gelungenen Reparaturen rhmlichst bekannt gewordenen Meisters und lteren Bruders Gustav. Auch die Geigen Gerhards sind knstlerische Kopien der hervorragendsten Exemplare von Stradivarius, Guarnerius und Amati. Sie werden aus bestem Material erstellt und mit dem lichtbestndigen, rtlichgelben Oellack Methfesselscher Tradition lackiert. Seit dem Tode seines Bruders ist Gerhard Ltschg in Allmendingen bei Bern ttig.

    geb. 29. Januar 1870 Bern gest. 2. April 1947 Bern Bruder des Vorigen, besuchte das Gymnasium und sollte nach Wunsch seiner Eltern Arzt oder Apotheker werden. Die Freude an der Musik, besonders am Geigenspiel, in welchem er vom 6. bis zum 20. Jahre Unterricht genoss, befhigte ihn, schon mit 12 Jahren die zweite Geige bei den Abonnementskonzerten mitzuspielen. Der Vater war indessen nicht dafr, dass die Musik des Sohnes Lebensberuf werde und gab ihn bei seinem Freunde, dem bekannten Geigenbauer G. Methfessel 1886 in die Lehre. 69

  • Gustav Ltschg

    Gustav

    Chrtien-Thophile

    Carl

    Ltschg gewann grosse Freude an dieser Ttigkeit und hatte an Methfessel einen gewissenhaften und anregenden Lehrer, der streng auf bester Ausfhrung der Arbeit hielt. Nach V/i-jhriger Lehrzeit bezog er eine Stelle bei G. Mougenot, Luthier du conservatoire in Brssel, wo er zwei Jahre verblieb und die franzsische Schule grndlich kennen lernte. Von Brssel zurckgekehrt etablierte sich Ltschg als selbstndiger Geigenbauer in Zrich, wo er bis zum Frhjahr 1898 arbeitete um dann in seiner Vaterstadt das Geschft seines ehemaligen Lehrmeisters Methfessel zu bernehmen. Ltschg hat eine grosse Anzahl erstklassiger Instrumente in allen Teilen selbst hergestellt, die meist an kunstverstndige Kunden verkauft worden sind. Diese Instrumente haben heute bereits einen hohen Wert und sind im Handel nur ganz selten zu finden. Ueber die Lackierung nach Methfessels Methode berichtet Ltschg: Die Instrumente knnen nur an der Sonne lackiert werden und wird der Lack mit dem Handballen aufgedrckt. Die Lackierung eines Instrumentes dauert 46 Monate. Whrend dieser Zeit bleiben die Instrumente dem Licht oder der Sonne direkt ausgesetzt. Der Lack ist vollkommen lichtbestndig. Derselbe Lack wurde benutzt von Vuilaume, Paris; Kerschensteiner, Regensburg; Lembck, Wien und Methfessel, Bern.

    geb. 22. Februar 1827 Lausanne gest. 27. Mrz 1895 Lausanne Ursprnglich war Lutz wie sein Vater Schuhmacher. Er begab sich jedoch zu F. M . Pupunat in die Lehre und entwickelte sich zu einem sehr guten Geigenbauer. Er hat meistens fr andere Auftraggeber gearbeitet, so dass leider nur wenige Instrumente unter seinem Namen vorhanden sind. Eine Geige nach Guarnerius besitzt der Geiger M . Rigo in Zrich. Sehr schne Arbeit mit rotbraunem Lack.

    geb. 2. Mrz 1902 Mannheim Seine Lehrzeit absolvierte C. Mchler an der Geigenbauschule in Mittenwald unter Dir. Kochendrfer und arbeitete dann bei Winterling, Hamburg; Kreiling, Mnchen; Niedt, Wrzburg; Held, Kln; Otto, Dsseldorf; Kessler, Mannheim; Wahl, Karlsruhe und Zst, Zrich. Da-

    Ltschg

    Lutz

    Mchler

    70

  • Gustav Ltschg fecit Bernae 192 No. 303

    71

  • Carl Mchler fecit Zrich anno 1950

    CarlMsechler fecit Jt, Zucrich anno 19,52 Vxi

  • P . M E I N E L , G e i g e n m a c h e r

    Basel , 19

    74

  • Carl Mchler

    Mchler Carl

    Mchler Carl junior

    Mchler Georg

    Mchler Willi

    Meinel August

    durch lernte er eine unerschpfliche Menge von Arbeitsmethoden kennen, was ihn in den Stand setzte, sich mit ruhigem Herzen im Jahre 1928 in Zrich selbstndig zu machen. Dem Neubau von Geigen hat dieser Geigenbauer vom ersten Tage seiner Ttigkeit seine besondere Aufmerksamkeit und Liebe geschenkt und dadurch auch die verdiente Anerkennung gefunden. Unter anderem erhielt er an der internationalen Geigenbauausstellung in Cremona 1949 den 1. Preis fr eine Guadagnini-Kopie. Feine Reparaturen und besonders tonliche Verbesserungen an alten, wertvollen Instrumenten werden ihm seit vielen Jahren anvertraut. Als Experte hat er sich im In- und Auslande einen geachteten Namen gemacht.

    geb. 27. September 1930 Zrich

    Sohn des Vorigen. Er hat bei seinem Vater die Lehre als Geigenbauer absolviert und dieselbe mit bestem Erfolg im Frhjahr 1950 abgeschlossen. A n der internationalen Geigenbauausstellung in Cremona 1949 erhielt er fr seine Konzertgeige (Kopie nach Jos. Guarnerius f i l . A n dreas) die bronzene Medaille. Er arbeitet bei seinem Vater als Gehilfe.

    geb. 29. Dezember 1934 Zrich Zweiter Sohn des Carl Mchler senior, welcher seit 1948 ebenfalls im vterlichen Atelier mitarbeitet. Er berechtigt zu den schnsten Hoffnungen.

    geb. 3. Juli 1907 Mannheim Der Bruder des Carl Mchler senior und auch sein Schler von 192933. Er arbeitete ber 10 Jahre als diplomierter Geigenbaumeister bei H . Werro in Bern. Seit dem Jahre 1951 hat er sich in Bern ein eigenes Atelier eingerichtet und auch bereits einen guten Kundenkreis gewonnen.

    geb. 31. Oktober 1868 Markneukirchen Als Sohn eines nicht mit irdischen Gtern gesegneten Instrumentenmachers musste Meinel schon in jungen Jahren in der Werkstatt seines Vaters tchtig mitarbeiten, um sich sein Brot zu verdienen. Nach absolvierter Schulzeit kam er zu einem Meister in die Lehre und besuchte nebenher die Musik- und Fachschule fr Instru

  • Meinel August

    Meinel Karl Walter

    Meinel

    mentenmacher unter Apian-Bennewitz. Nach dreijhriger Lehrzeit ergriff der junge Mann den Wanderstab. Man findet ihn an verschiedenen Orten, zuletzt in Dresden, von wo er im Jahre 1890 nach Basel kam, um als Geigenreparateur eine Stelle anzutreten, in welcher er zwei Jahre verblieb. Nach einem weiteren fnfjhrigen Aufenthalt in Meran kehrte Meinel wieder in die Schweiz zurck, wo er in Liestal 1902 die schweizerische Geigenbaugesellschaft grnden half. Er bernahm zugleich mit dem Posten eines technischen Leiters dieser Gesellschaft denjenigen des Dirigenten der Stadtmusik. Die Geigenbaugesellschaft lste sich nach zwei Jahren bereits wieder auf und Meinel sah sich veranlasst, den ganzen Betrieb auf sein Risiko zu bernehmen. Der Meister hat neben einer grossen Anzahl von Instrumenten, welche seiner Hand entstammen, auch eine sehr umfngliche Lehrttigkeit hinter sich gebracht. Zu seinen Schlern zhlen sich u.a.: Baumgartner sen. Basel, Huber Flawil , Knig Brienz, Reinert La Chaux-de-Fonds, Senn Basel. Zahlreiche Instrumente Meineis gingen frher nach Italien, um von dort lackiert und als Neuitaliener auf dem Markte zu erscheinen. Eine ebenso grosse A n zahl kam in die Hnde schweizerischer Hndler, um von diesen mit ihren Firmenzetteln versehen zu werden. Seit etwa 1920 hat Meinel seine Instrumente ausschliesslich mit seinem eigenen Nummernzettel versehen und hat es dabei durch grossen Fleiss auf mehrere Hundert gebracht. Die Liestaler-Instrumente erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit.

    geb. 1. Januar 1895 Meran Sohn des Vorigen. Er absolvierte die Lehre bei seinem Vater in Liestal. Lngere Zeit war er bei seinem Onkel in Basel als Gehilfe ttig um spter die Leitung der Streichinstrumentenabteilung der Firma Schott in Mainz zu bernehmen, welche er viele Jahre innehatte. In den Fnfzigerjahren machte er sich in Zrich an der Waaggasse selbstndig.

    Bruder des August Meinel. Er erhielt seine Ausbildung in Markneukirchen und bei N . E. Simou-

    Paul geb. 15. Februar 1865 Markneukirchen gest. 28. April 1928 Basel

  • Meinel Paul

    Mercier Jean

    Merz Paul

    Methfessel Gustav

    tre in Basel. Nachher arbeitete er bei verschiedenen grossen Geigenmachern in Deutschland. Als Simoutre 1889 Basel verliess, bernahm Paul Meinel dessen Geschft, welches er zu allseitigem Ansehen brachte. Seine Arbeiten sind sehr beachtlich und mit schnem Lack in allen Farb-stufungen versehen.

    1458 Neuchtel

    (alias Violarre) Schreiner, welcher Instrumente baute und reparierte. (H. Wolfrath: Les anciens luthiers neuchteloise 1919.)

    geb. 25. Dezember 1886 Menziken gest. 25. Dez. 1958 Basel

    Seit 1908 belauschte und studierte er die akustischen Probleme i m offenen und geschlossenen Rume mit dem Ziel, Ursachen und Grundlagen der Akustik gesetzmssig zu erforschen. Ohne andere Anleitung, aber nach Durchsicht der Geigenbauliteratur, machte er zu Versuchszwecken Geigen, um die akustischen Zusammenhnge nachzuprfen und damit die Quellen der Klangschnheit, aber auch der Klangfehler am Objekt zu bestimmen. Er versuchte keineswegs, Stradivarius und Guarnerius nachzuahmen er baute wesentlich anders als jene sondern er w i l l experimentell feststellen, ob nach seinen akustischen Forschungsergebnissen das Maximum an Klangschnheit und Tonflle auch praktisch bewiesen werden kann. Seine Geigen besitzen ein grosses, hochgewlbtes Format und einen dunkelgelben Lack.

    geb. 1839 Bern gest. 1910 Hilterfingen Sohn des Musikdirektors Adolf Methfessel, welcher ihn nach beendeter Schulzeit dem Geigenbauer Peter Schulz zu Regensburg in die Lehre gab. Nachdem die Lehrzeit verstrichen war, arbeitete der junge Mann bei Lembck in Wien. Nach seiner Heimatstadt zurckgekehrt, erffnete er daselbst im Jahre 1864 seine eigene Werkstatt. Seine Arbeiten fanden bald grossen Anklang und man darf Gustav Methfessel als einen der besten seiner Kunst betrachten. Er machte viele Reisen nach den Kantonen Tessin

  • Joseph Carl Meyer

    Methfessel Gustav und Graubnden, um sich schnes Holz zu verschaffen. Der treffliche Oellack, welchen er verwendete, ist derselbe, welcher sein Freund Vuillaume in Paris verarbeitete. Methfessel baute seine Instrumente nach eigenem Modell und nach alten Meistern. Er hatte gengend vorbildliches Material zur Verfgung, da er als grosser Kenner alljhrlich eine Reise nach Italien unternahm, woher er immer einige alte, wertvolle Instrumente mitbrachte. Aus Holz vom Christoffel-Turm baute Methfessel eine Geige, eine Viola und ein Cello mit entsprechendem Brandstempel beim Halsansatz am Boden. Methfessel war auch ein grosser Gemldekenner und Sammler. Seine Galerie muss keinen geringen Wert besessen haben, denn sie wurde nach seinem Tode vom Amsterdamer Museum erworben.

    Zettel (gedruckt): Gustav Methfessel fecit Bernae Anno 18 . .

    Meyer Joseph Carl geb. 8. juw i884 Zrich Machte seine Lehrzeit bei J. E. Zst unter Pl i -verics, der ihm ein ausgezeichneter Lehrmeister war, in der Zeit von 189904. Sodann folgten eine reiche Zahl Auslandsengagements in Berlin, Kln, Wrzburg, Hamburg, Nrnberg und in Paris bei Simoutre. Seit 1923 ist Meyer in Zrich selbstndig und arbeitet ausser den Reparaturen ausgezeichnete Instrumente, welche er in allen Teilen eigenhndig hergestellt und auch mit einem tadellosen Lack versieht. Auch als Bogenmacher hat sich der Meister einen guten Namen gemacht.

    Milch Anton 1870 Mainz Dieser Mainzer Geigenbauer, welcher sein Atelier an G. Gnther verkaufte, war Ende des 19. Jahrhunderts einige Jahre in Basel als Geigen- und Gitarrenmacher ttig.

    Zettel handschriftlich. Es sollen noch zwei weitere Geigenbauer unter dem Namen Milch ttig gewesen sein Balthasar und Louis, welche aber nicht zu belegen sind.

  • Paul Merz Basel 1952

    79

  • Gustav Methfessel fecit. Bemae Anno 18

    80

  • Adolf Minnig

    Mindely

    Minnig

    M.

    Adolf

    Moulin Emile Alexis

    Mller Emanuel

    1914 Basel R. Vannes kennt einen Zettel: Repar le 15. 3. 1914 par M . Mindely Ble/Suisse

    geb. 6. Mrz 1885 Ostermundigen Adolf Minnig widmet sich in seinen freien Stunden dem Geigenbau und hat bis jetzt keine Instrumente in den Handel gebracht, was sehr zu bedauern ist. Als Techniker von Beruf interessiert ihn die Erforschung der akustischen und physikalischen Gesetze, die dem Resonanzkrper und dem zur Verwendung kommenden Material zu Grunde liegen. Er hat in diesen Belangen sehr interessante Feststellungen gemacht, betont aber ausdrcklich, dass beim Geigenbau das Wichtigste die Holzkenntnis ist. Nur aus allerbestem Material lsst sich ein edel klingendes Instrument herstellen. Der Grundie-rungs- und Lackfrage hat Minnig seit dreissig Jahren seine Versuche gewidmet. Von ber 160 Instrumenten, die er baute, ist eigentlich jede ein Versuchsstck. Im Jahre 1929 hat er an der Oberlndischen Gewerbeausstellung in Frutigen zwei Instrumente ausgestellt und in der Abteilung fr kunstgewerbliche Erzeugnisse ein Diplom mit Auszeichnung erhalten.

    geb. 24. Januar 1878 Diablerets

    Moulin begann als Laie im Jahre 1915 Geigen zu bauen und Hess sich 1926 in Genf nieder, wo er ein Atelier hat. Er baut nach italienischen Modellen.

    geb. 17. April 1904 Zrich

    Lebte whrend vielen Jahren in Japan, unter anderem als Vertreter einer fhrenden franzsischen Geigenfirma. Dadurch zum Geigenbau angeregt und selbst ein Geiger mit bester Ausbildung, kam er dazu, sich als Amateur zu versuchen. Seit 1943 arbeitete er an sich selbst und nach seiner Rckkehr in die Schweiz konnte er sich bei einem befreundeten Geigenbauer das noch fehlende an Praxis erwerben. A n der Ausstellung im Haag 1949 erhielt er die Zulassung zur Amateurklasse. 81

  • Alfred von Niederhusern

    Mller Willi

    Munsch Emil

    Nicolas Thomas

    Niederhusern Alfred von

    Ohm Friedrich Wilhelm

    geb. 1905 Wuppenau Ein Gitnermeister, welcher ohne Anleitung als Amateur etwa 30 Geigen und eine Bratsche gebaut hat.

    geb. 16. August 1914 ugst BL Von Beruf Elektromechaniker bettigte sich Munsch in seiner Freizeit mit Intarsiaarbeiten, was ihn zum Geigenbau fhrte. Er baute mit primitiven Werkzeugen seine erste Geige und hat durch diesen ersten Erfolg den Auftrieb zum Weiterbauen erhalten.

    1808-17 Genf Wahrscheinlich ein Mitglied der Mirecourter Familie Nicolas, welcher sich von 180817 in Genf aufhielt. Im dortigen Museum befindet sich eine hbsche Geige dieses Geigenbauers nach Amati mit braunem Lack.

    Zettel: fait par Nicolas luthier Geneve 1817

    geb. 19. September 1902 Biel gest. 14. April 1969 Luzern Er eignete sich i m Hause Hug 6 Co. in Luzem die ntigen Kenntnisse i m Geigenbau in seiner freien Zeit an. 1939 etablierte er sich ebenfalls in Luzern als Geigenbauer fr Neubau, Reparaturen und Expertisen an alten Instrumenten.

    Zettel (gedruckt): Alfred von Niederhusern Geigenbauer Luzern 19 . .

    geb. 20. Dezember 1904 Basel Von Beruf Lehrer, erhielt er in den Zwanzigerjahren gleichzeitig mit dem ihm befreundeten Walter Lauer von dessen Vater etwelche Unterweisungen i m Geigenbau. Spter befriedigte ihn das Kopieren der klassischen Formen nicht mehr und nach vielen Versuchen konstruierte er sich an diese Vorbilder angeglichene Modelle. Seine Arbeiten ber die mathematische Bestimmung der Wlbungen und Holzstrken sind noch nicht abgeschlossen. Zur Grundierung verwendet Ohm 82

  • Adolf Minnig Erlenbach i . S. No. 89 fecit anno 1949

    ADOLF MINNIG 0 Erlenbach i. S.

    yioi{ Tilianig., Scea&ach L.

  • 84

  • Friedrich Wilhelm Ohm Binzen - 10 - 1948

    85

  • EMIL MUNSCH

    erbaut ano 1950 Basel

    86

    ALFRED von NIEDERHU5ERN G E I G E N B A U E R

    L U Z E R N 19

  • Friedrich Wilhelm Ohm

    Ohm Friedrich Wilhelm

    die alkoholische Lsung eines weichen Harzes, als Oberlack eine Mischung dieses Harzes mit Drachenblut. Seit einigen Jahren bt Ohm sein Amt als Lehrer in Markt a. Rh. (Baden) aus.

    Ortlieb Friedrich 1454 Freiburg Ist als Saitenmacher im Grossen Brgerbuch (11 p. 72) von Freiburg verzeichnet.

    Padevet Johann geb. 24. April 1819 Wien gest. 25. Januar 1872 Karlsruhe Padevet kam im Jahre 1844 nach Basel, wo er allerdings nur zwei Jahre blieb. Er baute Geigen mit ziemlich hoher Wlbung von sehr zierlichem Modell, welches an Stainer erinnert. Der Tonwert ist gut. Padevet verliess Basel um sich nach Karlsruhe zu begeben, wo er bis an sein Lebensende blieb.

    Penzel Oscar Emile geb. 14. April 1873 Genannt Bourguignon war Penzel von Char-donney bei Morges gebrtig. Er war als Geigenbauer lange Jahre in Lausanne ttig und zog sich ca. 1920 ins Altersheim nach Rovraz zurck.

    Perl Jon geb. 7. August 1846 Besancon gest. 14. April 1937 St. Gallen Gebrtig von Santa Maria (Graubnden) erlernte Perl den Beruf eines Konditors und bte denselben viele Jahre an den verschiedensten Orten aus. Nebenher interessierte er sich sehr fr den Geigenbau und verschaffte sich das Buch ber die Konstruktion von Streichinstrumenten von J . C. Maugin und W. Maigne. Da er durch seinen Beruf viel auf Reisen war, konnte er sich praktisch erst nach seiner Zurruhesetzung mit dem lange ersehnten Bau von Instrumenten befassen. Perl machte viele Lackversuche und lackierte auch einige Instrumente nach dem Verfahren von Moos-Grellinger, Basel. Schliesslich fand er selbst einen ihm zusagenden Lack und er hat etwa 1520 Instrumente in allen Teilen selbst gebaut. 87

  • Pupunat Franziskus Maria

    Radrizzani Alessandro Carlo

    Radrizzani Angelo

    Radrizzani Carlo

    Reinert Robert

    geb. 1805 Ecuvillon (Frankreich) gest. 9. April 1868 Lausanne Pupunat war von Beruf Mbeltischler und kam 1830 nach Lausanne, wo er zufllig eine Geige zu reparieren erhielt. Dadurch kam er zum Geigenbau, welchen er i n kurzer Zeit durch seinen grossen Fleiss und die dazugehrige Begabung beherrschen lernte. Er hat etwa 300 Geigen und 25 Cellis gebaut. Sehr saubere Arbeit mit guten Tonqualitten. Lack braun, verschiedene Modelle. Im Museum des Pariser Konservatoriums befindet sich eine hbsche Geige von ihm, eine ebensolche besitzt Herr R. Hagnauer in Basel.

    Zettel (gedruckt): Franziskus Maria Pupunat fecit Lausanne 1857 F. M . P.

    geb. 5. August 1864 Mailand gest. 1946 Luino (Italien) Bruder des nachfolgenden Angelo und ebenfalls Kapellmeister. Er Hess sich 1902 in La Tour de Peilz nieder, welchen Ort er am 20. September 1941 verliess um sich wieder in seine Heimat zu begeben.

    geb. 1872 Mailand Schler von G. Rossi und L. Bisiach kam Radrizzani 1898 in die Schweiz, wo er sich in Vevey an der rue Simplon 40 atablierte. Er bte nebenbei auch noch den Kapellmeisterberuf aus. A n der Schweizerisch-Italienischen Ausstellung in Domodossola erhielt er einen 1. Preis mit Silbermedaille.

    geb. 1896 Mailand Er reiste jahrelang als Musiker und ist der Sohn des Angelo Radrizzani. Schliesslich erlernte er auch den Beruf seines Vaters und arbeitete bei ihm in Vevey, wo er sich vor allem auf Reparaturen spezialisiert hat.

    geb. 6. Januar 1882 Hagen im Wiesental Ein Przisionsmechaniker, der sich in seinem 30. Jahre fr den Geigenbau zu interessieren begann. Er machte eine Lehre bei Aug. Meinel 88

  • Reinert Robert

    Riedel Gustav

    Riemeyer Albert

    Rifry Johannes

    Rodel Samuel

    Romieux & Berney

    in Liestal und erfand alle mglichen Maschinen, um die Herstellung von Streichinstrumenten zu erleichtern. Er machte sich in La Chaux-de-Fonds selbstndig und brachte eine grosse Menge von Instrumenten heraus, welche er aus Schweizerholz anfertigte. Reinert besitzt zahlreiche Anerkennungsschreiben, z.B. von Henry Marteau, Josef Szigeti, H . Herrmann, Paul Miche u. a. m.

    1952 Bern

    Im Berner Adressbuch 1952 findet sich der obige Name mit der Bezeichnung Kunstgeigenbauer. Das Atelier befindet sich Jurastrasse 55.

    geb. 1860 gest. 1938 Zrich Dieser Geigenbauer reiste im Jahre 1894 von Osnabrck kommend in die Schweiz ein. Er war eigentlich Korbmacher und hat bei J. Hofmann den Geigenbau erst in spteren Jahren erlernt. 1914 etablierte er sich an der Rieterstrasse 81 in Zrich. Seine Geigen zeigen schne Arbeit nach altitalienischen Meistern.

    1632 Freiburg Er baute Cellis und Bsse. Das Museum Basel besitzt Zargen und Wirbelkasten von ihm. Ein Cello von mittlerem Wert befindet sich in Lugano.

    geb. 12. Oktober 1848 Fahrwangen gest. 18. Mrz 1919 Fahrwangen Eine sehr schne Bratsche von Rodel befand sich ehemals in der Familie Hammer in Luzern. Da er ein ausgezeichneter Kopist war, drften die meisten seiner Instrumente unter falscher Flagge segeln, weshalb man ganz selten etwas von ihm mit seinem Originalzettel findet.

    1904 Genf Seit 1904 brachte diese Firma gute Geigen in den Handel, welche sie von verschiedenen Herstellern anfertigen liess. Zettel (gedruckt): Union Artistique Lutherie soigne/reparation . . . Genve 89

  • Kai i Rutz

    geb. 4. Mai 1896 Btschwil (St. Gallen) Karl Rutz besuchte 9 Jahre die blichen Schulen und machte von 191215 eine Lehre als Mbelschreiner. In diesem Berufe arbeitete er drei Jahre lang, whrend welcher Zeit er auch die Grenzbesetzung mitmachte. Er hatte in seiner Schulzeit etwas Geige spielen gelernt und wurde 1917 mit dem neu etablierten Geigenbauer Fritz Sprenger in St. Gallen bekannt. 1918 trat er bei diesem in die Lehre und arbeitete nach deren Absolvierung in Berlin bei Pliverics, Max Mller in Amsterdam, Vedral im Haag, R. Laumann in Budapest und zuletzt wiederum bei Pliverics. Nach diesen gesammelten Auslanderfahrungen liess sich Rutz zuerst in Basel nieder und begab sich nachher nach Luzern. Er arbeitet meist nach Stradivarius, ohne jedoch sklavisch zu kopieren. Seine Arbeit ist aussergewhlich schn. Die F schneidet er manchmal erst bei Spielfertigkeit noch nach um die gewnschte Klangfarbe zu erreichen. Bden und Decken prft er neben den Dickenverhltnissen auch auf deren Federkraft und bringt beide Platten in dieser Beziehung in ein bestimmtes Verhltnis. Er grundiert einmal mit einem dnnen, schnell trocknenden Lack und trgt darauf einen mittelweichen, gut trocknenden Oellack eigener Herstellung auf. Farben: Sattgelb, rtlich bis rotbraun. Leider hat die Schweiz diesen ausgezeichneten Geigenbauer verloren, da man ihm in Amsterdam ein besseres Auskommen geboten hat. Er ist am 17. Februar 1940 dorthin ausgewandert.

    gest. 1913 Zrich R. Vannes zitiert diesen Amateur-Geigenbauer, der als solcher in Zrich gearbeitet hat.

    geb. 5. September 1925 Cham Als Sohn eines Bildhauers liess sich Schiess nach seinem Schulbesuch in Zrich ebenfalls in diesem Berufe ausbilden. Ein lngerer Aufenthalt in Rom verhalf ihm zu einer knstlerischen Entwicklung. Bei einem Holzbildhauer studierte er weiter und hatte danach das Glck, whrend eines Jahres das Chorgesthl in der Kirche zu St. Wolfgang in Eiche schnitzen zu drfen. Ohne jede weitere Anleitung begann Schiess aus Interesse an der Sache seine erste

    Rutz Karl

    Saga F.

    Schiess Louis

    90

  • Karl Rutz Basel No. 1 anno 1925

    Suserm anno 19

    91

  • jFran$ Jlemra cFjflter. am Dattel 1829

    i f t a n t o n c ^ t u ^

    92

  • Louis Schiess

    Schiess Louis

    Schild Edwin

    Schill Florent

    Schilter Franz Meinrad

    Geige zu bauen. Sie fiel erwartungsgemss nicht gerade hervorragend aus, aber sie wurde die Anregung zu weiterem Studium. Beim Bau des zweiten Instrumentes hielt sich der junge Geigenbauer nunmehr an Otto Mckels Werk und schaffte sich auch alle erforderlichen Werk-zeuge an. Unterdessen sind die Fortschritte so, dass die neuesten Instrumente sehr gut bestehen knnen. Die Arbeit ist sehr gewissenhaft und akkurat.

    Zettel (handschriftlich) : Louis Schiess Cham 1950

    geb. 14. September 1927 Brienz

    Edwin Schild ist der erste Lehrling, der aus der Geigenbauschule in Brienz hervorgegangen ist. Er trat nach seinem Schulbesuch in die Lehre zu A. Knig, um nach vier Jahren seine Abschluss-prfung als ausgebildeter Geigenbauer zu ma-chen. Dieser junge Nachwuchs berechtigt zu schnen Hoffnungen.

    Zettel (handschriftlich): Edwin Schild Brienz

    No. 12 gebaut 1949

    1848 Luzern Albert Beer, der Autor des Buches Geigenge-schichten sandte mir einen Zettel dieses Gei-genbauers, der nach R. Vannes auch in Genf gearbeitet hat. Seine Instrumente sind sehr sel-ten, man kennt nur eine Geige, welche sich im Genfer Museum befindet. Schne Arbeit, fla-ches, langes Modell, Lack gelb. Zettel (handschriftlich) : Schill Florent luthier Genve, 1840

    rpar par Florent Schill luthier Luzern, 1848

    19. Jahrhundert Sattel Lebte in Sattel im Kanton Schwyz bis ca. 1835. Trotzdem seine Geigen oft staunenswerte Qua-litten aufweisen, scheint er Amateur gewesen zu sein. Er bevorzugte ein grosses Modell mit 93

  • Gottlieb Schneiter

    Schilter Franz Meinrad

    Schneider Karl

    hoher Wlbung. Die Einlagen sind meisterhaft gemacht, das Holz ausgesucht und der widerstandsfhige Lack von sattgelber Farbe.

    Zettel (gedruckt): Franz Meinrad Schilter am Sattel 1829 Kanton Schwyz

    geb. 4. August 1905 Heilbronn a. N. Kam 1920 zu Paul Meinel in Basel in die Lehre. Nach dreijhriger Lehrzeit mit sehr guter Abschlussprfung verblieb er auf Wunsch des Meisters nach dessen Tode als alleiniger Fachmann i m Geschft, das 1928 vom Schwiegersohn Meineis bernommen wurde. Schneider baute bis 1946 ca. 120 Geigen sowie einige Cellis. Er machte sich dann selbstndig und fabriziert seitdem die bekannten Rio-Gitarren.

    Schneiter Gottlieb

    Schnyder

    Schreiber Eduard

    geb. 4. Januar 1897 Boltigen Die Eltern des G. Schneiter wanderten mit ihren 14 Kindern seinerzeit nach Norddeutschland aus, um sich in der Viehwirtschaft und Molkerei zu bettigen. Als Erwachsener sah sich Gottlieb Schneiter auch noch in Dnemark, Finnland und Frankreich um und kehrte nach dem zweiten Weltkrieg als Rckwanderer in seine Heimat zurck. Hier begann er sich mit dem Geigenbau zu befassen. Sein Fleiss und Eifer bescherte ihm bald den Beifall von fachlicher Seite. Seine Geigen zeigen hohe Wlbungen, grosses Format und einen gelben bis roten Lack.

    geb.1870 Genf Baute als Amateur einige Streichinstrumente, ohne weiter bekannt geworden zu sein.

    geb. 27. September 1864 Schaffhausen Eigentlich von Beruf Schuhmacher betrieb Schreiber viele Jahre lang das Geigenmachen als Nebenbeschftigung, ohne dass er irgendwo eine Lehre dafr absolviert htte. Er arbeitete nach Stradivarius und war bestrebt, mglichst altes (6800 Jahre) Holz zu verwenden. Sein Lack ist von brauner Farbe. Schreiber hatte einen gewichtigen Protektor in der Person des 94

  • Edwin Schild Brienz No. 12 gebaut 1949

    95

  • Gottlieb Schneiter Geigenbau Biel anno 1949

    G O T T L I E B S C H N E I T E R GEIGENBAU BIEL

    ANNO 19....

    97

  • RdboLp s c b a i A R z e u B A c b

    fecit Qernae 19

    PAUL SEELMANN fecit Schaffhausen anno 192

    98

  • Anton Schumacher in Laufen gebaut anno 1912 / C 25

    99

  • 100

    Anton Schumacher in Laufen gebaut anno 1912 / C 25

  • Schreiber Eduard

    Schumacher Anton

    Schurter Walter

    Schwarzenbach Rudolf

    Violinvirtuosen J . Szigeti vom Konservatorium in Genf. Zettel (geschrieben): Eduard Schreiber Geigenbauer No. 9 Schaffhausen anno 1921 geb. 25. Dezember 1846 Wangen gest. 6. Mrz 1916 Laufen Besuchte nach der Primarschule die Bezirksschule in lten, wo er den ersten Violinunterricht erhielt. Nach Austritt aus dem Lehrerseminar in Solothurn war er einige Jahre Lehrer in Laufen und trat dann als Buchhalter in ein industrielles Unternehmen ein. In den Jahren 1880/81 begann er als Autodidakt seine ersten Versuche im Geigenbau, die er dann wieder lange Jahre ruhen Hess, um sie in den neunziger Jahren wieder aufzunehmen. Er baute seine Instrumente nach einem von ihm gefundenen Abstimmungsverfahren. Ende 1898 lernte er das von W. Christ-Iselin, Basel erfundene Lackierverfahren (Behandlung der Instrumente mit Tempera) kennen und lackierte von nun an nur noch nach demselben. Schumacher hat viele Instrumente gebaut, die besten in den Jahren 1910-13.

    Zettel (gedruckt): Anton Schumacher in Laufen Wilhelm Christ in Basel gebaut anno . . . .

    geb. 11. Juni 1895 in Zrich gest. 17. Oktober 1969 in Winterthur Als Maschineningenieur war dieser Amateurgeigenbauer ein passionierter Cellist. Er interessierte sich Zeit seines Lebens fr den Geigenbau und baute nach seiner Pensionierung in seinen letzten 10 Lebensjahren 25 Geigen, 8 Bratschen und 56 Cellis. Die Instrumente werden alle in der Gegend von Winterthr meist von Berufsmusikern gespielt.

    geb. 19. September 1912 Tgertschi Seit seiner dreijhrigen Lehrzeit als Mbelschreiner ist Schwarzenbach als solcher ttig. Er Hess sich aber auch noch von Geigenbau-101

  • Schwarzenbach Rudolf

    Seelmann Paul

    Segesser Arnos

    meister Gerh. Ltschg in Allmendingen die not-wendigen Anweisungen geben, um sich als Gei-genbauer bettigen zu knnen. Nach den A n -gaben seines Lehrmeisters baut er nunmehr sei