"Die Briefmarke" 11/2011

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11.11 59. Jahrgang November 2011 Einzelpreis EUR 3,50 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S Post und Philatelie in Österreich BRIEF - MARKE DIE Entwurf zur Marke von Altbischof Dr. Reinhold Stecher Die neuen Advent- und Weihnachtsmarken

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Die Briefmarke - Zeischrift, November 2011

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58. JahrgangFebruar 2010

Einzelpreis EUR 3,50

Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien,

GZ: 02 Z 031235 S

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59. JahrgangNovember 2011

Einzelpreis EUR 3,50

Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien,

GZ: 02 Z 031235 SPost und Philatelie in Österreich

BRIEF-MARKE

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Die neuen Advent- und Weihnachtsmarken

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DIE BRIEFMARKE 11.114

IN DIESEM HEFT

PHILATELIE Philatelie aktuell: Das Philatelie-Museum in Singapur ................................................................8-9Post in fernen Ländern: Kenia – Land zwischen Schönheit und Armut ...................................10-12Thematische Philatelie: Carnuntum – Ein Tor steht auf der Wiese .........................................13-15Vorphilatelie: Österreichs trickreiche Bemühungen um Transitverkehr ...................................16-17Thematische Philatelie: Kleist kam nie bis Wien .....................................................................18-20Erratum: Vom Klecks zum Gitter – Die 3. Wiener Aushilfsausgabe .............................................39

ALBUM Sondermarke „Wiedereröffnung BahnhofCity Wien West“ .............................................................. IZu Gast: Dr. Reinhold Stecher........................................................................................................ IIImpressum ...................................................................................................................................... IIDie Weihnachtsmarken 2011 ......................................................................................................... IIIAlle Jahre wieder – Postamt Christkindl .................................................................................... IV-VErste Geschenksideen ...........................................................................................................VI-VIIINachlese........................................................................................................................................IXPhilatelietage im November............................................................................................................XNeuausgaben ................................................................................................................................XISonderstempel ......................................................................................................................XII-XIIISonderpostbeförderungen .......................................................................................................... XIVAWZ ............................................................................................................................................ XIV

Fokus Liechtenstein......................................................................................................................21AUSLAND

VERBAND VÖPh-Jugend ...............................................................................................................................22Termine: Philatelistische Veranstaltungen und Auktionen .......................................................37-39Neues aus dem Verband: Einladung zum Tag der offenen Tür ...............................................40-41Termine: Wettbewerbsausstellungen ............................................................................................42

Neues aus unseren Verbandsvereinen ...................................................................................43-50Personelles ...................................................................................................................................50

GESELLSCHAFT

SERVICE Literatur ........................................................................................................................................51Leserforum ...................................................................................................................................52Wortanzeigen ...............................................................................................................................53Impressum ....................................................................................................................................55

Die STARKEN Seiten für MARKEN-Kids ................................................................................54-55STAMP!

Editorial...........................................................................................................................................3

Weihnachts-Briefmarken ..................................................................................................6-7

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DIE BRIEFMARKE 11.116 DIE BRIEFMARKE 11.11

WEIHNACHTS-BRIEFMARKEN

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Das Christkind steht vor der TürDer Weihnachtsmann und das Christkind arbeiten „mit Volldampf“. Nicht nur, dass bei Erscheinen dieses Heftes die Regale der Kauf häuser und Supermärkte schon mit für das Weihnachtsfest bestimmten Produkten übergehen, werden auch die Postanstalten weltweit mit der Ausgabe von Weihnachtsmarken aktiv.

Aus der Fülle der Briefmarkenausgaben rund um das Weihnachtsfest wollen wir auch dieses Jahr eine willkürliche Auswahl vorstellen:

ÅlandAls Vorlage für die Ausgabe „Eine Blume zu Weihnachten“ diente eine Fotografie von Helene Schmitz, die eine weiße Hyazinthe darstellt. 360.000 Marken „Julpost” (zu 0,55 €) wurden am 7. Oktober 2011 ausgegeben.

BelgienAm 30. Oktober 2011 beginnt in Antwerpen der Vorverkauf der diesjährigen belgischen Weih-nachtsmarken auf der Bücherbörse. Der 2. November ist dann der allgemeine Verkaufsbeginn in ganz Belgien. Die beiden Entwürfe für die Marken „National“ und „International“ sind aus einem von der Belgischen Post für Primärschüler ausgelobten Wettbewerb hervorgegangen. Mehr als 20.000 Kinder hatten sich daran beteiligt.

DeutschlandDie am 10. November 2011 erscheinenden deutschen Weihnachtsmarken werden wieder als Zuschlagsmarken zugunsten der Freien Wohlfahrtspflege aufgelegt. Zuschlagsempfänger ist seit über 40 Jahren die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Die in ihr zu-sammengeschlossenen Organisationen helfen überall dort, wo staatliche Hilfe nicht ausreicht. Die Weihnachtsmarken zeigen zwei Heilige, die die weihnachtliche Tradition des Teilens und Schenkens symbolisieren und heute die Vorboten des Christfestes sind: St. Martin (0,45 + 20 c)

und St. Nikolaus (55 + 25 c). St. Martin steht für den mantelteilenden Offizier und Bischof aus dem 4. Jahrhundert wie für den Reformator Martin Luther. Nikolaus gilt als himmlischer Kinderfreund und Gabenbringer. Seit dem 8. Jahrhundert fei-ert man das Fest des Schutzherren Russlands und Lothringens, Amsterdams und New Yorks am 6. Dezember. St. Martin wird während der „Mantelteilung“ dargestellt. Es ist die Schlüsselszene seines Bekenntnisses zum christlichen Glauben. Die Tat Martins wird zum Symbol der Nächstenliebe. (Ausschnitt eines Kirchenfensters der Pfarrkirche St. Martin in Nettersheim/Eifel.)St. Nikolaus ist der Gabenbringer. Mit der Beschenkung geht der Segen, mit dem Heil das ewige Leben einher. (Ausschnitt eines Kirchenfensters der Pfarrkirche St. Nikolaus in Rheurdt/Nieder rhein.)

FaröerFrühzeitig legte die Post der Faröer ihre Weihnachtsmarken auf. Am 28. September 2011 wurde die weihnachtliche Serie „Kinderlieder“ mit zwei weiteren Werten fortgesetzt.

IrlandIn Irland erscheinen die diesjährigen Weihnachtsmarken am 10. November. Zwei davon als Selbstklebende in Rollenform (Motive: Christbaumkugel und Weih-nachtssterne), eine dritte zu 0,55 € („Die Flucht nach Ägypten“ des flämischen Malers Jan de Beer) wird in Heftchen zu 26 Marken aufgelegt. Das Besondere: Die Heftchen werden zum Preis von 25 Marken verkauft, eine ist also gratis.

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WEIHNACHTS-BRIEFMARKEN

IslandDie Isländische Post zählt schon seit vielen Jahren zu den ständigen Auftragge-bern der Österreichischen Staatsdruckerei. Auch die für den 3. November ange-kündigten diesjährigen Weihnachtsmarken wurden wieder in Wien produziert. Deren Motive basieren auf dem reichen Er-be der isländischen Stickerei. Die dem Inlandsporto entspre-chende Marke wird zusätzlich auch in Heftchen zu 10 Marken angeboten.

KanadaIn Kanada ist der 1. November 2011 als Ausgabetag der diesjährigen Weihnachts-marken angekündigt. Die drei Marken mit religiösen Motiven zeigen Glasfenster aus der Kathedrale zur Unbefleckten Empfängnis Mariens in Kingston (Ontario) – P (derzeit 0,59 $): Ein Engel erscheint Josef, 1,03 $: Geburtsszene, 1,75 $: Hl. Drei Könige. Die Marke mit einem säkularen Motiv (P = derzeit 0,59 c) zeigt einen Mistelzweig.

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Nächste Auktion 10. Dezember 2011

MonacoDie monegassischen Weihnachtsmarken dieses Jahres zeigen die Geburt Jesu, wie sie im Lukas-Evangelium beschrieben ist.

USAAm 13. Oktober 2011 brachte der USPS im Rahmen der diesjährigen Mega-Stamp-Show in New York die Weihnachtsmarke mit einem Madonnenmotiv von Raphael heraus. Der Nennwert „forever“ entpricht dem jeweils aktuellen Inlandsporto (derzeit 0,44 $), 20 selbstklebende Mar-ken sind in einem Heftchen enthalten. Mit der gleichen Nennwertangabe wurden auch die vier „weltliche“ Motive aufgelegt. Diese zeigen Christbaumkugeln.

ÖsterreichZum Abschluss noch ein kurzer Blick auf die vorweihnachtlichen Aktivitäten in Österreich. Auch heuer finden Sie nähere Angaben zu den drei Weihnachtsmarken der Österreichischen Post auf den Seiten III und XI im ALBUM.

Das alljährlich im Rahmen des Wiener Christkindlmarktes eingerichtete „Wolkenpostamt“ im Wiener Rathauspark hat heuer leicht geänderte Öff-nungszeiten: Montag bis Freitag: 15-19 Uhr, Samstag, Sonntag und am 8. Dezember: 11-19 Uhr (am 24.12. von 10-16 Uhr). Das traditionelle Son-derpostamt ist heuer am 12. und 26.11. sowie am 10.12. geöffnet. An allen drei Tagen wird die Markenkünstlerin und Entwerferin der Sonderstempel, Frau Maria Schulz, auch die Autogrammwünsche unserer Leser erfüllen.Es wird wieder eine speziell für die diesjährige Saison gestaltete persona-lisierte Briefmarke angeboten. Infos dazu gibt es bei Gerhard Gilg, 1150

Wien, Mariahilfer Straße 143, Tel./Fax: +43 1 / 893 66 33, E-Mail: [email protected] oder www.briefmarkengilg.at.

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POST IN FERNEN LÄNDERN

Eines sollte man, bevor man die Reise nach Kenia antritt, auf jeden Fall zuhause lassen: europäisch geprägte Erwartungshaltungen. Gelingt dies, so wird man mit Sicherheit reich beschenkt – mit Eindrücken voll äußerer Schönheit und innerer Poesie. Neben in hohem Maße fotogenen Tieren in riesigen Nationalparks hat Kenia freilich sehr viel mehr zu bieten. Bilder-buchstrände am Indischen Ozean, faszinierende Korallenriffe, Steppen und Savannen, Schnee am Mount Kenya, Bergwälder, Kaffeeplantagen, Seen, den Großen Grabenbruch, kurz: eine großartige Natur von überwäl-tigender Wildheit – und dazwischen Städte und Dörfer, die in ihrer Fremd-artigkeit jede Minute Staunen machen. Fest steht jedoch: Auch wenn die Safarifahrten noch so erlebnisreich, die Straßen und Plätze noch so fremd-artig und die Begegnung mit den offenherzigen Menschen noch so bewe-gend sind, romantisieren sollte man das scheinbare Paradies auf keinen Fall. Die größten Probleme des Landes – die schlimmste Hungersnot seit vielen Jahrzehnten im Norden Kenias, 40 Prozent Arbeitslosigkeit, eine hohe Kriminalität und die permanente Verletzung von Menschenrechten – sind auch für den touristischen Gast zum Teil unübersehbar. Vergleichs-weise tröstlich dagegen die kleinen und hoffnungsvollen Geschichten, die uns während unserer Reise von Mosinko, Kombe, Salama und vielen anderen Einheimischen erzählt wurden. Geschichten, die in uns die unbe-antwortete Frage aufwarfen: Kommen die Menschen mit ihrer Armut hier besser zurecht als wir mit unserem Wohlstand zuhause? …

„Wenn du den Weg verlierst, lernst du ihn kennen“, lautet eine ostafrikanische Weisheit. In der Tat: Eine Reise nach Kenia legt neue Steinchen im eigenen Bewusstseins-Mosaik.

Die „Elephant Tusks“ – das Wahrzeichen von Mombasa, Kenias zweitgrößter Stadt.

Kenia: Land zwischen faszinierender Schönheit und tiefer Armut

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JETZT NEU:

Der Bildband „Die Menschen von Kilifi“.

Siehe auch ALBUM, Seite VI.

(Fortsetzung Seite 12)

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POST IN FERNEN LÄNDERN

Kenia: Post ohne ZustellungDie Geschichte der Post in Kenia reicht bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts zurück, erste Briefe aus dem Landesinneren stammen indes aus dem Jahr 1848, als die Missionare ihre Korrespon-denz von eingeborenen Laufboten an die Küste zum weiteren Transport bringen ließen. Regel-mäßige Postdienste wurden in Britisch Ostafrika im Mai 1890 mit Postämtern in Mombasa und auf der Insel Lamu eingeführt. Zwei Jahre später erfolgte die Eröffnung von Postämtern in Malindi und Wasini. Am 1. Juli 1895 wurde die Kontrolle über die Gebiete von Britisch Ostafrika auf die britische Regierung übertragen, dem Postmeister von Mombasa oblag lediglich die Führung der Postdienste im Territorium selbst. 1901 wurden die Postdienste von Britisch Ostafrika und Uganda schließlich zusammengelegt.

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich die Post in vergleichsweise rasantem Tempo – in erster Linie wegen des Eisenbahnbaus in Uganda. So dauerte 1895 die Postbeförderung auf der 394 km langen Strecke zwischen Mombasa und Machakos noch 14 Tage, zehn Jahre später zwischen Mombasa und Nairobi (426 km) nur noch 28 Stunden. Die Eisenbahn stellte für die Post-beförderung zwar eine große Erleichterung dar, dennoch wurden weiterhin Laufboten eingesetzt. In den ersten Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es im ostafrikanischen Protektorat weniger als 30 Postämter und mehrere Postagenturen, die jedoch verschiedene Öffnungszeiten hatten. Einige wurden schon nach kurzer Zeit wieder aufgelassen.

Am 1. Juli 1933 wurde die Postunion der drei ostafrikanischen Territorien ins Leben gerufen und in die 1935 offiziell gegründete „East African Customs and Postal Union“ zusammen-geführt. Obwohl die ostafrikanischen Länder zwischen 1961 und 1963 unabhängig wurden, kooperierten sie weiterhin in vielerlei Hinsicht, nicht zuletzt in Form ihres gemeinsamen Postdienstes, der kraft des „Treaty for East African Cooperation“ vom 1. Dezember 1967 in die neu gegründete „East African Posts and Telecommunications Corporation“ überführt wurde. Aufgrund der neuen Märkte und der wirtschaftlichen Entwicklungen sowie durch den Vorstoß der Universal Postal Union (UPU) setzte man Ende der 1980er verstärkt Initiativen, um den postalischen Bereich von jenem der Telekommunikation zu trennen. Nach wech-selvollen Jahren sind derzeit etwa 4.000 Personen in rund 700 Filialen (davon etwa 500 eigenbetrieben) beschäftigt. Die geringe Mitarbeiteranzahl bei „Posta Kenya“ erklärt sich aufgrund der praktisch nicht vorhandenen Zustellung. Wer es sich leisten kann, hat eine eigene „P.O. Box“ (ein echtes Statussymbol in Kenia!), in welche die Postsendungen gelegt werden. Die Mehrzahl freilich ist auf öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen oder Ämter angewiesen, die zumeist auf eigene Initiative die Überbringung an jene Empfän-ger übernehmen, die keine eigene Postbox besitzen.

Die Philatelie ist bei „Posta Kenya“ ein überraschend wich-tiger Bereich, die häufigsten Motive auf den Sondermarken thematisieren, wie nicht anders zu erwarten, die einzigartige Flora und Fauna des Landes. Enttäuschend hingegen sind die derzeit in Verwendung stehenden Dauermarken: Ihre winzige Größe, ihre einfallslosen Abbildungen und der auf-fallend billige Druck sind in der Tat wenig überzeugend.

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Unternehmens- zentrale der „Posta Kenya“ in Mombasa.Fo

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Hübsche Sondermarken, einfallslose Dauermarken: