DIE BILDENDE KUNST - kpfu.ru · Architektur versteht man die Baukunst. Sie umfasst die Planung und...
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JELABUGAER INSTITUT
DER KASANER FÖDERALEN UNIVERSITÄT
LEHRSTUHL FÜR DEUTSCHE PHILOLOGIE
T.F. Borodina
DIE BILDENDE KUNST
УЧЕБНО-МЕТОДИЧЕСКОЕ ПОСОБИЕ ПО ПРАКТИКЕ
УСТНОЙ И ПИСЬМЕННОЙ РЕЧИ НЕМЕЦКОГО ЯЗЫКА
ДЛЯ СТУДЕНТОВ 3-4 КУРСОВ
ФАКУЛЬТЕТА ИНОСТРАННЫХ ЯЗЫКОВ
Jelabuga, 2015
2
УДК 811.112.2
ББК 81.432.4
Б 83
Печатается по решению Редакционного совета ЕИ К(П)ФУ
Протокол № 48 от 28.05.2015.
Составитель:
Бородина Т.Ф., старший преподаватель кафедры немецкой филологии ЕИ К(П)ФУ
Рецензенты:
Сибгатуллина А.А., к.п.н., доцент кафедры немецкой филологии ЕИ К(П)ФУ
Шакирова Р.Д., д.ф.н., профессор Набержночелнинского института социально-
педагогических технологий и ресурсов
Die bildende Kunst: Учебно-методическое пособие по практике устной и
письменной речи немецкого языка для студентов 3-4 курсов факультета
иностранных языков / Сост. Т.Ф. Бородина. – Елабуга: Изд-во ЕИ
К(П)ФУ, 2015. – 76с.
Настоящее пособие предназначено для организации аудиторной и
самостоятельной работы студентов, изучающих немецкий язык в качестве
основного или второго иностранного языка. Пособие содержит перечень
основных понятий с их дефиницией на немецком языке, тематические
тексты с заданиями, упражнения для закрепления активного словаря,
самостоятельные работы и тесты для самоконтроля. Представлен
дополнительный материал для самостоятельного изучения и организации
проектной деятельности студентов. Углубленному изучению темы
способствует детальное описание произведений искусства в соответствии с
планом и в процессе применения фраз и выражений, приведенных в разделе
«Описание картины».
Пособие содействует культурному просвещению студентов
посредством изучения немецкого языка, знакомит их с основными вехами
истории изобразительного искусства, с жизнью и творчеством великих
художников.
©Издательство ЕИ К(П)ФУ, 2015г.
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INHALTVERZEICHNIS
ALLGEMEINE BEGRIFFE 5
TEXTE UND THEMATISCHE AUFGABEN 9
DAS RUBLJOW-MUSEUM 9
HIERONYMUS BOSCH 13
CHRISTUS AM KREUZ 14
DER HEILIGE HIERONYMUS IM GEBET 15
ТРОИЦА 16
SANDRO BOTICELLI 17
DIE KUNST DER REFORMATIONSZEIT IN DEUTSCHLAND 20
АПОКАЛИПСИС 23
BILDER DES TODES 25
P.P. RUBENS 27
НАТЮРМОРТЫ СНЕЙДЕРСА 30
DER KLASSIZISMUS 31
DIE REALISTISCHE KUNST 32
ГЮСТАВ ДОРЕ 35
IMPRESSIONISMUS 36
ИМПРЕССИОНИЗМ 40
ERNST BARLACH 42
ЭКСПРЕССИОНИЗМ 44
KÄTHE KOLLWITZ 45
THEMATISCHE ÜBUNGEN 48
1. Allgemeine Begriffe 48
2. Die bildende Kunst (Begriffe und Bedeutung) 49
3. Mittelalter und Renaissance 51
4. Renaissance 51
4
5. Barock 52
7. Impressionismus und Expressionismus 54
PROJEKTARBEIT 56
ÜBUNGEN ZUR SELBSTKONTROLLE 57
TEXTE ZUR SELBSTÄNDIGEN ARBEIT: 61
Kubismus 61
Futurismus 63
Abstrakte Kunst 64
Dadaismus 66
Surrealismus 67
AUFBAU EINER BILDBESCHREIBUNG 70
SCHLÜSSEL (Selbstkontrolle) 75
LITERATURHINWEIS 76
5
ALLGEMEINE BEGRIFFE
Aquarell, n – das Wort aqua kommt aus dem Lateinischen und heißt
Wasser. Aquarelle sind Bilder, die mit dünn aufgetragenen Wasserfarben gemalt
sind, so dass der Untergrund meist durchschimmert.
Architekt, m und Architektur, f - wenn ein neues Haus gebaut wird,
braucht man einen Bauplan. Ihn entwirrt der Architekt. Er muss dabei den Zweck
des Gebäudes ebenso berücksichtigen wie seine äußere und innere Schönheit. Wer
heute Architekt werden will, muss mehrere Jahre lang studieren. Unter
Architektur versteht man die Baukunst. Sie umfasst die Planung und Errichtung
einzelner Gebäude, ganzer Gruppen von Bauwerken und von Städten. Da wir fast
überall von Gebäuden umgeben sind, wirkt die Architektur auf unser gesamtes
Leben.
Atelier, n – ist die Werkstatt, der Arbeitsraum des Künstlers. Das Atelier
muss gut beleuchtet sein. Es ist meist mit den Geräten und Werkzeugen
ausgestaltet, die der Künstler zum Arbeiten braucht.
Bild, n – ist eine Darstellung von Gegenständen oder Mustern auf einer
Fläche. Bilder können aus unterschiedlichem Material hergestellt werden, zum
Beispiel mit Farben oder Mosaiksteinen, farbigen Fäden (Teppiche) oder
Glasstücken (Glasfenster). Gemalt werden kann auf Holz, Leinwand, Papier,
verputzte Wände, Gefäße und andere Flächen.
Bildhauer, m (siehe auch Plastik) – ist ein Künstler, der Figuren aus Stein
meißelt. Das ist eine schwierige Arbeit. Der Bildhauer muss, ebenso wie der
Steinmetz, die Technik der Steinbearbeitung beherrschen: vor allem aber muss er
sich schon vor Beginn der Arbeit sehr genau vorstellen können, wie seine Figur
aussehen soll, da er vom rohen Steinblock zwar Teile abschlagen, nicht aber
wieder hinzufügen kann. Daher fertigen viele Bildhauer erst ein Modell aus Ton
öder Gips an, von dem aus sie dann die Maße auf den Stein übertragen. Es gibt
aber auch Bildhauer, die gleich mit der Arbeit am Steinblock beginnen. Das
Ergebnis dieser Arbeit nennen wir Skulptur oder auch Plastik. Einer der
bedeutendsten Bildhauer war der Italiener Michelangelo Buonarotti. Die
Bildhauerei ist ein sehr alter Beruf. Skulpturen gehören zu den ältesten
Zeugnissen der menschlichen Kultur überhaupt.
Bildnis (Porträt), n – auf einem Bildnis ist immer ein ganz bestimmter
Mensch dargestellt. Das französische Wort Porträt bedeutet dasselbe. Bildnisse
gibt es als Malereien, Zeichnungen, Graphiken oder Plastiken. Es kann nur der
Kopf eines Menschen, auch der Oberkörper oder die ganze Figur zu sehen sein.
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Bildschnitzer, m – so wird der Bildhauer genannt, der Figuren aus Holz
oder Elfenbein herausschneidet. Besonders bedeutende Bildschnitzer waren die
deutschen Michael Fächer, Veit Stoß und Tilman Riemenschneider.
Evangelistensymbole, pl – die vier Evangelisten gelten als die Verkünder
der Botschaft Christi. Oft wurden sie durch Sinnbilder oder Symbole dargestellt.
Diese sind: ein Engel (Matthäus), ein Löwe (Markus), ein Stier (Lukas) und ein
Adler (Johannes). Die frühesten Darstellungen dieser Symbole stammen aus dem
4. Jahrhundert.
Graphik, f – die graphischen Künste sind vervielfältigenden Künste. Die
Vervielfältigung erfolgt durch Abdruck von einer Holz- Stein- oder Metallplatte.
Zur Graphik gehören der Holzschnitt, der Holzstich, die Lithographie, der
Kupferstich und die Radierung. Die ausführenden Künstler nennen wir Graphiker.
Holzschnitt, m und Holzstich, m – bei diesen graphischen Künsten wird
aus einer Holzplatte mit einem Messer oder mit einem Stichel die Zeichnung
ausgeschnitten. Die erhöhten Flächen und Linien werden mit Druckerschwärze
eingefärbt und dann auf Papier abgedruckt.
Kapitell, n (auch Kapital) – das Wort capitellum stammt aus dem
Lateinischen und bedeutet Köpfchen. Unter Kapitell versehen wir den plastisch
geschmückten oberen Teil, den Kopf einer Säule, eines Pfeilers oder eines
Pilasters.
Keilrahmen, m – dient zum Auspannen der Malleinwand. Er besteht aus
vier Leisten, die miteinander verbunden sind. Durch das Einschlagen flacher
Keile in die vier Ecken wird die Leinwand straff gespannt.
Keramik, f – Keramos ist die griechische Bezeichnung für Töpfererde.
Unter Keramik verstehen wir alle Gegenstände, die aus Tonerde hergestellt und
gebrannt sind. Dabei unterscheiden wir die Grobkeramiken wie Backsteine,
Dachziegel, Röhren von den Feinkeramiken wie Gefäßen, Geschirren, Plastiken
und Kacheln. 1
Kupferstich, m – gehört zu den graphischen Techniken. Mit einem
Stahlstichel wird in eine Metallplatte die Zeichnung eingeschnitten. Der Abdruck
erfolgt wie bei der Radierung.
Malgrund, m – darunter verstehen wir die Fläche, auf die der Maler malt.
Als Malgründe kommen vor: Papier, Leinwand, Wandputz, Ton, Pergament,
Metall und anderes Material.
Malstock, m – ihn benützt der Künstler zum Auflegen der Hand, die den
Pinsel hält. So wird das Herausarbeiten größter Feinheiten möglich, da die Hand
ruhig geführt werden kann, ohne dass bereits fertige, aber noch feuchte Stellen im
Bild verwischt werden.
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Ornament, n – bedeutet Verzierung. Ornamente befinden sich an oder auf
verschiedenen Gegenständen wie Gebäuden, Geschirr, Teppichen, Möbeln: sie
sollen sie schmücken und ihre Form betonen.
Palette, f – dient dem Maler zum Mischen der Farben. Sie kann
verschiedene Form haben: meist ist sie ein ovales Brett mit einem Loch an der
Schmalseite, durch das der Künstler den Daumen hindurch stecken kann.
Perspektive, f - lateinisch bedeutet perspicere hindurchsehen. Unter
perspektivischen Darstellungen verstehen wir Zeichnungen oder Malereien, bei
denen man den Eindruck hat, als befänden sich die Dinge auf der Fläche in einem
wirklichen Raum. Das erreicht der Künstler, indem er die Gegenstände, die weiter
entfernt stehen, kleiner zeichnet, als die im Vordergrund befindlichen, indem er
die Linien bestimmter Weise zusammenlaufen lässt und indem er die Farben nach
dem Hintergrund zu immer blasser wählt. Um perspektivisch darstellen zu
können, müssen also einige Regeln beachtet werden.
Plastik, f - Während die Zeichner, Maler und Graphiker auf einer Fläche
arbeiten, formen die Plastiker ihre Werke körperhaft halbrund oder rund. Sie
verwenden dazu verschiedenste Stoffe wie Stein, Holz, Ton, Gips, Wachs und
verschiedene Metalle. Es gibt zwei Möglichkeiten des plastischen Arbeitens. In
dem einen Falle wird aus weichem Material wie Ton, Gips oder Wachs die Figur
aufgebaut. Diese Art nennen wir Modellieren. Im anderen nimmt der Künstler mit
dem Meißel oder dem Messer mehr und mehr von einem Stein- oder Holzblock
weg, bis die Figur fertig ist. Diese Art nennen wir Bildhauerei, die fertigen
Arbeiten heißen Skulpturen.
Radierung, f – gehört zu den graphischen Techniken. Auf eine Metallplatte
wird eine Lackschicht aufgetragen, in die der Künstler die Zeichnung einritzt.
Lässt er darauf eine Säure einwirken, frisst diese sich in die freigelegten Stellen
und erzeugt in der Metallplatte Vertiefungen. Diese nehmen die Druckerschwärze
auf, und beim Druck in der Presse wird sie auf das darübergelegte Papier
übertragen.
Relief, n – bedeutet so viel wie erhabene Arbeit. Im Gegensatz zur
vollrunden Plastik, die wir auch Vollplastik nennen, stehen beim Relief die
Figuren nur halbrund vor dem Untergrund. So ist das Relief eine Zwischenform
zwischen der Malerei und der Plastik.
Renaissance, f – das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet
Wiedergeburt. Gemeint ist damit die Wiederentdeckung der über 1000 Jahre
vergessenen Kunst und Kultur der alten Griechen und Römer. Die Renaissance
beginnt in Italien um 1400, in Deutschland etwa 100 Jahre später. Damals wurden
viele griechische und römische Kunstwerke ausgegraben und wiederentdeckt; vor
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allem die reichgewordenen Städtebürger und die Künstler begeisterten sich an
diesen Schönheiten. Damit wurde eine sehr alte Kunst zum Vorbild, die
vollkommen anders war als alles, was man aus dem Mittelalter kannte. Überhaupt
wandten sich die Menschen der Renaissance von den alten Vorstellungen über die
Welt ab und begannen die Natur und den Menschen zu erforschen. So schufen sei
die Grundlagen der modernen Naturwissenschaft; die Künstler aber gestalteten
wahrheitsgetreue und schöne Werke, die wir noch heute als Vorbilder empfinden.
Schlägel, m – ist das Schlagwerkzeug des Steinmetzen und Bildhauers, das
er zur Bearbeitung von Steinblöcken verwendet. Mit ihm schlägt er auf
verschiedenen Eisen, der vorher an die gewünschte Stelle angesetzt werden. Wird
harter Stein bearbeitet, ist der Schlägel aus Eisen, bei weichem Stein aus Holz. Er
hat einen halbkugeligen Kopf und einen kurzen Griff.
Staffelei, f – ist ein Gestell, auf dem der Maler sein Bild befestigen kann.
Staffeleien gibt es in verschiedenen Größen und Formen.
Stecheisen, n – ist ein längliches Metallwerkzeug mit einem Griff. Es dient
dem Bildschnitzer dazu, das überflüssige Holz abzutragen; daher besitzt das
Stecheisen ein Schneide, die immer wieder geschärft werden muss.
Tafelbild, n – streng genommen zählen dazu nur Bilder auf festen Tafeln,
die meist aus Holz gefertigt sind. Zur Tafelmalerei rechnet man im weiteren Sinne
aber auch auf Leinwand gemalte Bilder.
Wandmalerei, f – bei der Malerei auf Wänden gibt es zwei Verfahren:
einmal wird in den noch nassen Putz gearbeitet; diese Art ist besonders schwierig,
da sie nur stückweise ausgeführt werden kann; die Farben bleiben dabei aber
besonders klar und haltbar. Zum anderen wird auf den schon abgetrockneten Putz
gemalt; dabei können zwar größere Feinheiten herausgearbeitet werden, die
Farben verbinden sich jedoch nicht so fest mit der Wand, und die Malerei ist
leichter zu beschädigen.
Zunft, f – die Zünfte waren im Mittelalter die Organisationen oder
Vereinigungen von Handwerken nach verschiedenen Berufen. Sie hatten strenge
Regeln, zum Beispiel für die Ausbildung der Lehrlinge, die Aufnahme neuer
Mitglieder die Qualität der Arbeit und anderes. Außerdem sorgten sie für die
Wahrung der Rechte ihrer Mitglieder und schlichteten Streitigkeiten. Das Wort ist
vom Mittelhochdeutschen „Zumft“ abgeleitet und bedeutet soviel wie: was sich
ziemt, was die Regel ist.
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TEXTE UND THEMATISCHE AUFGABEN
DAS RUBLJOW-MUSEUM
Nach langjähriger Vorarbeit wurde am 21.September 1960 das Rubljow-
Museum eröffnet. Der Ministerrat der UdSSR beschloss 1947, das ehemalige
Spasso-Andronnikow-Kloster unter Staatsschutz zu stellen. Dieses Kloster sollte
später ein Rubljow-Museum beherbergen. Bald danach begann man mit
Vorbereitungsarbeiten.
Neben dem Studium der Werke der altrussischen Malerei ging das Museum
daran, Ikonen zu sammeln und zu restaurieren. In den 50-ger Jahren erhielt das
Museum die ersten Exponate: Werke aus dem Mittelalter.
In den 60-ger Jahren erweiterte das Museum seine Sammlertätigkeit. Die
Expeditionen arbeiteten hauptsächlich in den Zentralgebieten Russlands. 600
Ikonen wurden nach Moskau gebracht.
Die Mitarbeiter des Museums suchten altrussische Malereien in Kirchen und
Kapellen, Schuppen, Glockentürmen und auf Dachböden. Nur ein Fachmann kann
erkennen, dass sich unter dunklem Firnis oder mehreren Schichten grober
Handwerkerarbeit ein Meisterwerk befindet. Nun galt es, von der Ikone den
Schmutz, die späteren Übermalungen oder den Firnis zu entfernen, und die
ursprüngliche Malschicht freizulegen. Darin besteht die Restauration.
Ikonen aus den Beständen des Museums wurden mehrmals im Ausland
exponiert, so in Mexiko, Holland, in der Schweiz, der BRD, Italien und
Frankreich, Griechenland, wo sie stets großes Interesse hervorriefen.
Die ersten Holzbauten des Spasso-Andronnikow-Klosters wurden auf einem
hohen und steilen Hügel an der Jausa um das Jahr 1360 aufgeführt. Da bot sich
ein herrlicher Ausblick auf den Kreml und die Stadt rings um ihn. Nach dem
Wunsch des Moskauer Metropoliten Alexej wurde Andronik, ein Jünger Sergi
Radoneshskis, zum ersten Abt des Klosters.
In dieser Periode reiften in russischen Landen allmählich die Kräfte für den
Kampf gegen das tatarisch-mongolische Joch, für die Vereinigung und die
endgültige Befreiung davon. Dieses Kloster entstand kurz vor großen Ereignissen
und war Zeuge einer geschichtlichen Wendung.
1371 machte der Moskauer Fürst Dmitri hier halt, als er in die Goldene
Horde fuhr, um dem Chan die Aufwartung zu machen. Neun Jahre später zogen
vereinte Truppen der russischen Fürsten am Kloster vorbei in die Schlacht, in der
die große Rus auf dem Kulikover Feld Mamai besiegt hat. Ein Chronist jener Zeit
schrieb, dass in dieser blutigen Schlacht Tausende russische Krieger gefallen
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waren. Aber die Schlacht führte zu einer Wende in der Geschichte der russischen
Lande, ließ das Volk seine Stärke erkennen und flößte Hoffnung ein.
Ende des 14. und Anfang des 15.Jahrhunderts kommt großes Interesse für
die alte russische Kultur auf. Baumeister und Maler wenden sich den Traditionen
der russischen Kunst aus der Zeit vor der Mongolenherrschaft zu. Jahrhundertalte
Bücher werden im Kloster abgeschrieben.
Auch die Malerei wird da gefördert. In dieser Zeit entstand dort das
Andronnikow-Evangelium mit herrlichen Miniatüren. Im Kloster arbeiteten die
Maler Tschorni und Andrei Rubljow. Von Rubljows Lebenslauf ist nicht viel
bekannt. Man nimmt an, dass er seine Jugend im Troizko-Sergijewski-Kloster
verbracht hat. Man weiß nicht genau, wann er ins Andronnikow-Kloster
gekommen ist. Von hier muss er sich 1405 zusammen mit Theophanes dem
Griechen und Prochor aus Gorodez nach Moskau begeben haben, um Mariä-
Verkündigungs-Kathedrale zu bemalen. Nach drei Jahren ging er nach Wladimir,
wo er in der alten Uspenski-Kathedrale Fresken schuf. In den 20ger Jahren ist er
Mönch im Andronnikow-Kloster. Rubljow und Tschorni standen einer Gruppe
von Malern vor, die die Ikonostase und Fresken der Troizki-Kathedrale malten.
Dort schuf Rubljow seine berühmte Dreieinigkeit-Ikone. Rubljows letztes Werk,
die Fresken der Spasski-Kathedrale im Andronnikow-Kloster, werden mit den
20ger Jahren des 15.Jh. datiert. Er starb im Kloster um 1430 und ist dort bestattet.
Die Spasski-Kathedrale ist heute das älteste Gebäude Moskaus. Seine
Weihung fand 1427 statt. Die aus weißem Stein mitten im Klosterhof errichtete
Kathedrale ist ein herrliches Denkmal der frühen Moskauer Architektur. Die
Fassaden der Kathedrale, die einen hohen Steinsockel hat, sind gedreiteilt. Die
seitlichen Teile sind viel schmaler und niedriger als die mittleren. Von den drei
Apsiden ist die mittlere höher und breiter. Über den Portalen und schmalen
Fassadenfenstern sind kielähnliche Abrundungen angebracht, was die pyramidale
Turmsilhouette der Kathedrale betont. Bei starker Dynamik sind alle Teile des
Gebäudes ausgeglichen. Es atmet Ruhe und Harmonie. Innen ist die Kathedrale
geräumig und hell. Rubljows Fresken wurden von der Zeit nicht verschont. Nur in
der Mittelapside kann man auf den Seitenwänden der Fenster zwei Fragmente
eines Pflanzenornaments sehen, die auf eine prächtige Malerei schließen lassen.
In der Kathedrale wurden früher prominente Personen bestattet, so die
beiden Vorsteher des Klosters Andronik und Sawwa.
Aufgabe 1
Erklären Sie die Vokabeln!
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der Erlöser
die Freskomalerei
der Mitropolit
der Abt
der Steinsockel
Theophanes
die Dreieinigkeit
das Portal
die Apside
der Firnis
prominent
die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale
Aufgabe 2
Beantworten Sie die folgenden Fragen zum Text!
1. Was erfahren Sie über die Eröffnung des Rubljow-Museums?
2. Warum wurde dazu das Spasso-Andronnikow-Kloster gewählt?
3. Welche Rolle spielte dieses Kloster in der Geschichte Russlands?
4. Andrej Rubljow und sein Schaffen. Welche Bedeutung messen Sie ihm in der
Geschichte der russischen Kunst bei?
5. Erzählen Sie von der Spasski-Kathedrale des Klosters und ihrer Architektur!
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Aufgabe 5
A.Rubljow und seine Ikone „Dreieinigkeit“. Beschreiben Sie diese Ikone
nach dem Plan!
1) die Legende, die dieser Ikone zu Grunde liegt;
2) die Komposition;
3) das Kolorit;
4) der Unterschied der Darstellung dieses Sujets von anderen Ikonenmalern;
5) die nationale Idee.
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HIERONYMUS BOSCH
In der Geschichte der Kunst gibt es Meister: Maler, Zeichner, Bildhauer,
deren Schaffen sehr widerspruchsvoll ist. Ihre Werke rufen widersprechende
Meinungen und Deutungen hervor. Leider finden wir unter den Namen, die
vergessen wurden, Hieronymus Bosch. Das genaue Datum seiner Geburt bleibt
nicht bekannt. Man nimmt an, dass der niederländische Maler H. Bosch um das
Jahr 1450 geboren wurde. Den Beginn seines Schaffens verbinden die
Kunstforscher mit den 70ger Jahren des 15.Jahrhunderts.
Die Bilder des Malers sind seit langem Gegenstand spekulativer Deutungen.
Es war an der Zeit, die geistige Welt von H. Bosch aus den erwiesenen
historischen Gegebenheiten zu erklären und von allen Vermutungen und
Spekulationen abzusehen. In der Epoche der Wiedergeburt wirft er in seinen meist
fantastischen Bildern religiöse und moralische Probleme auf, die für das
Mittelalter kennzeichnend waren. Seine Bilder legen mittelalterliche Symbole und
Formen an den Tag. Zur gleichen Zeit schildert er den Reichtum, die Schönheit
und die Mannigfaltigkeit des Lebens und seiner Erscheinungsformen. Das ist eine
Offenbarung, eine Prophezeiung und Warnung zugleich. Damit gehört sein
Schaffen der Zukunft. Bald nach seinem Tode erwirbt sich sein Name den
Weltruf. Aber schon im 16.Jh. fällt es schwer, seine Bilder zu deuten, in das
Wesen seiner seltsamen Fantasien einzudringen. Im 17. Jahrhundert wird sein
Name vergessen. Das 20.Jh. entdeckt diesen hervorragenden Künstler neu. Der
seltsame Träumer verwandelt sich in einen Denker. Er behandelt die ewigen
Probleme des Guten und des Bösen, des Lebens und des Todes, des Glaubens und
der Gerechtigkeit. In seinen Bildern ist nicht das Heroische, aber es ist Weisheit
darin, überlegene Weisheit.
Aufgabe 1
Erklären Sie die Vokabeln!
der Künstler
der Kunstforscher
die Wiedergeburt
das Mittelalter
behandeln
eindringen
die Offenbarung
die Warnung
die Prophezeiung
der Prophet
prophezeien
prophetisch
die Weisheit
sich (D.) den Weltruf erwerben
Aufgabe 2
Beantworten Sie die folgenden Fragen!
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1. Warum war der Name von H. Bosch vergessen?
2. Warum waren sein Name und sein Werk Gegenstand spekulativer
Deutungen und Vermutungen?
3. In welche Periode fällt das Leben dieses Künstlers?
4. Wann wird der Maler neu entdeckt?
5. Was zieht Sie in seinem Schaffen an?
6. Warum fällt es schwer, seine Werke zu interpretieren?
Aufgabe 3
Lesen Sie den Text „Christus am Kreuz“, erzählen Sie ihn nach, vergleichen
Sie diese Beschreibung mit der oben angeführten Schilderung der Ikone „Die
Kreuzigung“ aus dem Rubljow-Museum!
CHRISTUS AM KREUZ
Im Schaffen von H. Bosch nehmen Christusdarstellungen einen großen Platz
ein. Das sind „Die Hochzeit zu Cana“, „Christus vor Pilatus“, „Kreuztragung“,
„Dornenkrönung“ die in verschiedenen Museen Europas untergebracht sind.
„Christus am Kreuz“ zeichnet sich durch besonders lakonische Formen aus. Im
Vordergrund befinden sich fünf Gestalten: vier unten und eine oben. Maria und
Johannes, Petrus und der Stifter sind um den Gekreuzigten versammelt. Maria
trauert, ihr Blick ist gesenkt, sie betet um die unsterbliche Seele des Sohnes.
Petrus deutet auf den
Stifter, der auf Knien steht
und betet. Die Hände der
am Fuß des Kreuzes
stehenden Heiligen
vereinigen sie zu einer
Gruppe. Der Gekreuzigte
scheint Anteil am Gebet
des Knienden zu nehmen.
Es sieht aus, als lächle er
vom Kreuz herab. Den
Hintergrund nimmt eine
Landschaft ein. Der Blick
des Betrachters geht über
die Wiesenlandschaft zu
einer Stadt. Aber sie wird
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nur angedeutet und schließt das Bild. Das Abgeschlossene, Entfernte ist
unzugänglich gezeigt und als Ort der Zuflucht in Frage gestellt. Bis schließlich die
Stadt zur Hölle wird.
Aufgabe 4
Lesen Sie den Text „Hieronymus im Gebet“, erzählen diesen Text nach,
beantworten Sie die folgenden Fragen!
1. Was erfahren Sie von dem heiligen Hieronymus?
2. Im Zusammenhang womit wird im Text der Name von A. Dürer
erwähnt? In welche Zeit fällt sein Leben und Schaffen? Wie ist sein künstlerischer
Nachlass?
Verwenden Sie in Ihrer Antwort die folgenden Vokabeln!
Aus der Schaffensperiode stammen; das Thema wählen; die Eindrücke von
etw. festhalten; meisterhaft darstellen; auf dem Bild dominieren; die
Aufmerksamkeit des Betrachters auf etw. lenken, die Landschaft hineinbeziehen.
DER HEILIGE HIERONYMUS IM GEBET
Der heilige Hieronymus galt als Schutzpatron der Hochschulen. Man wusste
von ihm, er war eitel, kleinlich, nachtragend, jedoch ein großer Gelehrter. Auf ihn
geht der lateinische Bibeltext „Die Vulgata“" zurück. Er verfasste dogmatisch-
polemische Schriften und trat für die Askese ein. Er war päpstlicher Sekretär,
leitete später in Bethlehem Klöster. Zu seinen Attributen für die Malerei gehörten
der Kardinalshut und das Buch. Dürer zeigte in seinem Kupferstich von 1514
„St.Hieronymus im Gehäus“ die geordnete, ruhige, arbeitsame Welt des
Gelehrten. Der Lesende mit dem Heiligenschein wird abgeschirmt von einem
gezähmten Löwen. Bosch öffnet einen Blick in eine Welt, in der Zweifel lebendig
wird, angezeigt durch die erstaunliche Bewegung des Gekreuzigten unter den
Händen des Mannes in der Einöde: ein Wegwenden, eine Unruhe durch die
Entgegensetzung von Kopf und Knien.
Die Unruhe wird nicht aufgehoben durch die Schönheit der Landschaft. Das
Lächeln des Verfassers liegt über dem Bild. Betrachten Sie, wie der Maler die
Eule über den Rücken des Heiligen auf einen kahlen Ast setzt, wie er Dornen über
die Höhle auftürmt, wie er die rote Frucht zerspringen lässt und halb in den Sumpf
versenkt. Der schmale Löwe zögert am Sumpfwasser, den Durst zu löschen. Alte,
überlieferte Formen über das Wesen des Schutzpatrons der Hochschulen sind
aufgelöst zu einer neuen Sicht, in der Zweifel und Heiterkeit zu einem Ganzen
verschmolzen sind.
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Aufgabe 5
Übersetzen Sie den nachstehenden Text ins Deutsche und erzählen Sie ihn
nach!
ТРОИЦА
Самое совершенное произведение Андрея Рублева – икона «Троица»,
написанная художником в похвалу св. Сергию, основателю Троице-
Сергиева монастыря.
Обычно в средневековом искусстве догмат о триедином божестве
иллюстрировала библейская легенда, рассказывающая о том, как патриарха
Авраама и жену его Сарру посетили три путника, и как хозяева предложили
им трапезу. Чаще всего этот эпизод изображался в жанровом плане, а
трактовался как грозное видение зрителю трех ангелов, средний из которых
возвышался над остальными.
В иконе Рублева ангелы – это прекрасные отроки, равные между собой.
В их юных лицах ощущается внутренняя просветленность, затаенная грусть
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и глубокое расположение друг к другу. Они думают одну думу, их сердца
волнует одно чувство любви и сострадания. Эти мысли возникают
благодаря ясной гармонии, которой проникнуто это высокое произведение.
Зритель легко угадывает в композиции иконы круг. Этот круг образуется
расположением фигур, позами ангелов, поворотами их голов, а главное,
ритмом плавных, текучих, круглящихся линий. Огромную роль играет в
иконе колорит. Чистые и звонкие, синие, нежно изумрудные, сиреневые,
золотистые, вишневые тона составляют неповторимый по силе цветовой
аккорд и вызывают светлые чувства.
Рублев отразил и те идейные сдвиги, которые характеризуют жизнь
русских людей начала 15 века, стремившихся к политическому
объединению.
SANDRO BOTICELLI
Aufgabe 1
Lesen Sie den folgenden Text, beantworten Sie die folgenden Fragen!
1. In welche Zeit fällt Botticellis Leben und Schaffen?
2. Dieser Name ist mit der italienischen Renaissance verbunden. Was
bedeutet es? Welche Zeitperiode umfasst diese Epoche?
3. Sprechen Sie von verschiedenen Etappen in der Entwicklung der
Wiedergeburt in Italien!
4. Nennen Sie die italienischen und deutschen Künstler, die diese Epoche
vertreten!
5. Was erfahren Sie über das Leben und Schaffen von Botticelli? Welche
Bedeutung messen Sie ihm in der Kunst bei?
Sandro Botticelli (sein echter Name ist Alessandro Filipepi) vertritt die
frühere Periode der italienischen Renaissance. Er ist kein Bahnbrecher. Seine
älteren Zeitgenossen erarbeiteten die Prinzipien der neuen Kunst, die die
mittelalterliche Sehweise niederstürzen musste. Das waren Djotto, Masacho,
Bruneleski und Donatello. Dieser Künstler wurde Mitte des 15.Jahrhunderts in
Florenz geboren. Schon lange her war die Stadt ein bedeutendes Zentrum der
neuen Kunst. Harmonievolle und klare Paläste und Kirchen von Bruneleski,
kräftige Statuen von Donatello, erhabene Fresken von Masacho und Djotto
schmückten die Stadt, die berufen war, auf die Kultur Italiens einen großen
Einfluss auszuüben.
Eben hier entstanden progressive Ideen, die sich in ganz Italien verbreiteten.
Hier wohnten Politiker, Gelehrte, Philosophen, Schriftsteller und Dichter,
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Künstler, die die mittelalterlichen Dogmen gebrochen haben. Unter seinen
Zeitgenossen gibt es viele talentvolle Künstler, aber es gibt keinen, der aufs
engste mit seiner Epoche und so nah dem Menschen des 20.Jahrhunderts
verbunden wäre.
Die Vorgänger von Botticelli verstanden es, das Leben wahrheitsgetreu
darzustellen, ahmten der Natur nach, entdeckten in der Malerei viel Neues. Er
kannte auch die Gesetze der Perspektive, beherrschte kunstvoll die Technik des
Malens und der Zeichnung. Aber in seinen Werken schuf er eine Welt, die ein
poetischer Traum war, mit ihren blühenden Wiesen, mit verfeinerten graziösen
Menschengestalten, die von allem groben, materiellen frei waren.
Es ist nicht viel von seinem privaten Leben bekannt. Er wurde in der Familie
des Handwerkers Mariamo Filipepi geboren. Botticelli ist der Name seines
Bruders. Sein malerisches Talent legte er früh an den Tag und wählte sich Filippo
Lippi als Lehrer, einen sehr begabten aber etwa archaischen Künstler, dessen
Schaffen ihm nah war. Später ging er zu Verrokkio und Polajolo in die Lehre. Das
erste Bild, das ihn bekannt machte, vollendete er 1470, es heißt „Allegorie der
Kraft“. Der Maler schilderte die Kraft in der Gestalt einer graziösen Frau, deren
Arme fein und nervös sind. Präzise Linien, die erlesenste Schönheit der
Zeichnung verraten schon die Besonderheiten seines Schaffens, die sich später
entwickeln werden. Dann schuf Botticelli eine Reihe von Gemälden, die Maria
mit dem Gotteskind darstellten. Der Künstler versucht geheime Bewegungen der
Seele zu entdecken und auf der Leinwand festzuhalten.
Botticelli hinterließ zahlreiche Vertreter der Familie Medici. Zwei
Schöpfungen „Der Frühling“ und „Die Geburt der Venus“ brachten dem Maler
den größten Ruhm.
Sein Nachlass ist sehr groß. Er beteiligte sich an der Arbeit der
hervorragendsten Künstler, die die Fresken der Sixstinischen Kapelle schufen.
Seine „Pieta“ und „Die Verlassene“ sind von tragischer Verzweiflung erfüllt. In
den 90ger Jahren illustriert der Maler die unsterbliche Komödie des großen Dante,
des letzten Dichters des Mittelalters und des ersten Dichters der neuen Zeit.
Die letzte Periode seines Lebens ist dramatisch. Er wurde kränklich religiös,
Zweifel und Verzweiflung quälten ihn. Der Künstler wird bald vergessen, weil
neue Namen auf die Bühne treten.
Erst in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts erwachte das Interesse für
diesen Maler und sein Schaffen, für seine künstlerische Methode. Eigenartig
poetisch und überzeugend schuf er einen erhabenen märchenhaften Traum von
einer hellen harmonischen Welt. Er erkannte die Vielseitigkeit und Vielfältigkeit
dieser Welt, den inneren Tragismus, Zweifel und Widersprüche seiner Epoche.
19
Aufgabe 2
Lernen Sie die Vokabeln, verwenden Sie diese Vokabeln in Sätzen!
schildern
darstellen
verkörpern
sich auszeichnen
kennzeichnen
erhaben
erlesen
der Nachlass
einen Einfluss ausüben
in die Lehre gehen
wahrheitsgetreu
auf die Bühne treten
berufen sein
sich (D.) die Bahn
brechen
auf der Leinwand festhalten sich (D.) den Ruhm erwerben
Aufgabe 3
Erzählen Sie den Text nach!
Aufgabe 4
Lesen Sie den nachstehenden Text, schreiben Sie deutsche Verben, die Sie
beim Nacherzählen gebrauchen könnten, geben Sie den Inhalt deutsch wieder!
В конце 70-к годов возникает одно из самых совершенных творений
Ботичелли «Весна». Она написана для двоюродных братьев Лоренцо
Великолепного. Картина переносит нас в таинственный мир музыки и
20
сказки. На фоне бледного неба сплошной темной стеной стоят деревья,
темно-зеленым ковром расстилается под ногами героев трава. Этот
сумеречный фон создает ощущение предутреннего холода. Но спящий лес
оживает на наших глазах. Он волшебно преображается присутствием
прекрасных существ, которые появляются справа и неслышной походкой,
чуть касаясь земли, проходят на переднем плане. Под их ногами в темной
траве появляются диковинные цветы, на ветках деревьев ярко вспыхивают
золотые плоды. Это божества красоты и весеннего обновления природы.
Справа парит фантастическая, написанная в голубых тонах фигура Зефира,
теплого весеннего ветра, преследующего богиню цветов Флору.
Стремительно убегая, она роняет изо рта цветы, падающие в складки
одежды Весны. Легкое, порывистое движение замедляется в центре
картины, где ветви деревьев образуют подобие арки над головой Венеры.
Движение возобновляется в левой части картины, приобретая особую
гармоничность и совершенство в группе трех граций, танцующих на
цветущем лугу, и завершается в фигуре юного Меркурия, задумчиво
срывающего с веток плоды. Мир, открывающийся в «Весне», бесконечно
прекрасен. Но это – особая красота. Она лишена жизненной полноты,
осязаемости, ярких красок. В ней есть необыкновенная хрупкость,
неуловимость. Легкие вытянутые фигуры как бы ускользают за пределы
картины. Они подобны сказочному видению, поэтическому воспоминанию.
В картине есть какое-то грустное осознание несбыточности мечты о мире
гармонии, красоты, вечной юности.
DIE KUNST DER REFORMATIONSZEIT IN DEUTSCHLAND
Aufgabe 1
Lesen Sie den Text „Die Kunst der Reformationszeit in Deutschland“ und
finden Sie Antworten auf die folgenden Fragen!
1. Was stellte die Kunst der Reformationszeit dar? Wessen Interessen
drückt diese Kunst aus? Welche Namen vertreten diese Epoche in Deutschland?
2. Was erfahren Sie vom Leben und Schaffen von A. Dürer? Warum nennt
man die Kunst dieser Epoche die Kunst der Dürerzeit?
3. Sprechen Sie von seinem schöpferischen Nachlass!
4. L. Cranach ist einer der bedeutendsten Repräsentanten der
Reformationskunst. Sprechen Sie von seiner umfangreichen Tätigkeit!
5. Welche Werke von L. Cranach sind Ihnen bekannt? In welchen Museen
der Welt befinden sie sich?
21
Die Kunst der Reformationszeit in Deutschland war bürgerliche
Oppositionskunst. Ihre Wurzeln reichen bis in die Mystik und ihre Formensprache
zurück. Selten hat die Kunst das Trachten und Denken des Volkes so treffsicher
ausgedrückt, wie in der Reformationszeit. Diese Epoche wird in Deutschland
durch glänzende Namen vertreten: Mathis Grünewald, Albrecht Dürer, Lukas
Cranach d.Ä, Hans Holbein. Alle gingen in ihrem Schaffen von dem
Grundanliegen ihrer Zeit aus.
Albrecht Dürer, dessen Genius die Kunst der Reformationszeit derart
beherrschte, dass man von ihr auch als einer Kunst der Dürerzeit gesprochen hat,
wurde als Sohn eines Goldschmiedes am 21. Mai 1471 geboren. Er lernte drei
Jahre in der Werkstatt von Michael Wolgemut, wanderte vier Jahre, ließ sich dann
schließlich in Nürnberg nieder und heiratete dort. Zweimal führte ihn der Weg
über die Alpen nach Italien. Während beider Reisen weilte er längere Zeit in
Venedig. Eine dritte Reise ließ ihn die Niederlande sehen und die Bekanntschaft
mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten machen. Albrecht Dürer starb am 6.April
1528 im Alter von 57 Jahren.
Als Dreizehnjähriger zeichnete er sein erstes Selbstbildnis. Obwohl es die
unreife Schöpfung eines Knaben war, offenbarte sich schon darin etwas vom
Wesen der Dürerschen Kunst. Dieser Künstler war ein geistvoller Problematiker,
der über die menschliche Proportion, die menschliche Schönheit nachdachte, der
nicht alleine aus einem übermächtigen Gefühl, sondern vor allem aus reifer
Überlegung heraus schuf. Das war ein Mensch, in dem Theorie und Kunst
miteinander rangen, und in dessen Werk oft die Verstandsseite in den
Vordergrund rückte. Das erste Hauptwerk des Meisters, die Holzschnittfolge der
„Apokalypse“, traf so den Ton der Zeit und war auch in künstlerischer Hinsicht so
bedeutungsvoll, dass diese Leistung ihn sogleich an die Spitze der deutschen
Kunst setzte. Seine Holzschnitte sind das Höchste, was in dieser Technik bis
dahin in der deutschen Grafik erreicht wurde. Die Großartigkeit der
Formensprache in der „Apokalypse“ setzt sich in den Darstellungen zwei weiterer
Holzschnittfolgen fort, im „Marienleben“ und in der „Großen Passion“. Dürers
schöpferischer Nachlass ist sehr groß, er beträgt viele Bildnisse und Zeichnungen,
Holzschnitte und Kupferstiche, Landschaften.
Neben Grünewald und Dürer ist Lukas Cranach einer der bedeutendsten
Repräsentanten der Reformationskunst. Seine Tätigkeit war mannigfaltig.
Bekannt sind viele, ihm reichen Gewinn bringende Unternehmungen. Er ist
Besitzer einer Apotheke und einer umfangreichen Malerwerkstatt in Wittenberg.
Cranach war Parteigänger der gemäßigten Reform Luthers. Seine Kunst spiegelt
22
mit besonderer Deutlichkeit den widerspruchsvollen Weg des deutschen
Bürgertums jener Zeit wieder. Durch ihn kamen zu dem erneut einige höfische
Elemente in die deutsche Malerei und Graphik. Am bedeutendsten sind die
Gemälde seiner ersten Schaffensperiode. Das reifste Werk dieser Zeit ist der
Dresdner Katharinenaltar, dann nahm er die Aktdarstellung auf, allerdings nicht,
um den Problemen der Anatomie oder denen der Proportionen nachzugehen,
sondern vor allem, um die Wünsche der Auftraggeber zu erfüllen, die im
Gewande mythischer Themen gerne hochbäuchige und sich gespreizt bewegende
Frauenpersonen auf ihren Bildern haben wollten. Bedeutung besitzt Cranach auch
als Graphiker. Auf diesem Gebiet fallen die besten Blätter in die Frühzeit. Seit
1520 lieferte Cranachs Werkstatt die Illustrationen zu Lutherischen Bibeln und
anderen Lutherischen Schriften. Einen besonderen Platz nehmen in Cranachs
Schaffen Kupferstiche ein. Der frühe Kupferstich folgt besonderen Gesetzen. In
der klassischen Ausprägung ist er das Ergebnis des Zusammenwirkens von
Goldschmied und Maler. Seine deutschen Hauptmeister Schongauer und Dürer
waren Söhne von Goldschmieden. Dürers Überlegenheit auf dem Gebiet des
Kupferstichs ist besonders stark. In zwei kurzen Arbeitsperioden um 1509/1510
und um 1520/21 entstanden neun Kupferstiche, von denen der größte „Die Buße
des Heiligen Johann“ ist. Das größte Verdienst besteht im Einsatz des
Kupferstichs für die Porträtdarstellung. Bekannt sind seine Bildnisse des
Kurfürsten Friedrich, des Kardinals Albrecht und Luthers, ausgeführt auf einer
kleinen Platte. Die Gewalt des Mönchs ist wohl durch die Härte der Arbeit in
Kupfer gesteigert. So schroff erscheinen die späteren Luther Bildnisse nicht.
Aufgabe 2
Behalten Sie die folgenden Vokabeln und verwenden Sie diese in
Situationen!
1) sich in der Kunst mit etw. auseinandersetzen
2) in seiner Kunst von etw. ausgehen
3) Impulse von etw. bekommen
4) Individuelle (typische) Züge verleihen
5) den Menschen porträtieren
6) aus der ersten Schaffensperiode stammen
Aufgabe 3
Beschreiben Sie Dürers Selbstbildnis Dreizehnjährigen, verwenden Sie dabei
die unten angegebenen Vokabeln!
1) das Thema wählen
23
2) die künstlerische Position des Malers bestimmen
3) wahrheitsgetreu darstellen
4) nach der Erkenntnis der Natur, des Menschen streben
5) das Schaffen gipfelt in ...
Aufgabe 4
Lesen Sie den nachstehenden Text, erzählen Sie ihn deutsch nach,
verwenden Sie die folgenden Vokabeln!
1) gipfeln
2) als Anregung dienen
3) die Meisterschaft
4) derKünstler griff das Thema ... auf
5) das Hauptinteresse des Malers gilt
6) die Hoffnung auf etw. ausströmen
АПОКАЛИПСИС
В жизни большого художника наступает однажды трудный день. Все,
что сделано, начинает представляться несовершенным, привычным, работа
перестает приносить радость, чувство тревоги поселяется в душе.
Недовольство собой окрашивает все мысли. Постепенно, а иногда внезапно
24
в уме возникают две возможности: одна – терпеливо следовать прежней
дорогой, другая – резко свернуть с пути медленного подъема, одолеть гору в
лоб, подняться на высоту, где прежде еще не бывал никто. Перед таким
выбором стоял некогда Данте и создал свою «Божественную комедию»,
вместившую все, что поэт знал и думал о жизни, о прошлом, настоящем и
будущем, о природе, об истории, о боге. Дюреру, когда он задумал
«Апокалипсис», было всего двадцать семь лет.
Сама форма издания, избранная им, была необычной. Он объединил
полтора десятка больших гравированных листов с короткими цитатами на
обороте в альбом, как бы сейчас назвали, альбом, где главенствует не текст,
а изображение. «Апокалипсис» – самая таинственная, самая темная, самая
запутанная часть «Нового завета». Даже Лютер признавался, что плохо
понимает ее. «Апокалипсис» возник в среде ранних христиан как яростный
памфлет на императорский Рим. Это призыв ко всем угнетенным претерпеть
все испытания в борьбе со злом.
Легенда об авторе «Апокалипсиса» поразила воображение художника.
Покинув Иерусалим, Иоанн возглавил христианские общины Малой Азии.
Когда здесь началось преследование христиан, его схватили и доставили в
Рим. Император Домициан приказал бросить его в котел с кипящим маслом.
Но Иоанн вышел из котла невредимым. Потрясенный император не решился
назначить новой казни. Он сослал Иоанна на остров Патмос, где тому
явились пророческие видения, которые он и записал в «Книгу о тайном
откровении Иоанна», называемую «Апокалипсисом». Дюрер был восхищен
слабым человеком, наделенным такой могучей силой духа, что против него
были бессильны все гонители. Недаром он вложил столько чувства в
гравюру «Мучения св. Екатерины». Но в авторе «Апокалипсиса» были и
другие черты, поразившие Дюрера. Этот человек был художником,
художником слова. Образы, то поразительно яркие, то таинственно
туманные, мудрые изречения, страстные призывы – все служит в
«Апокалипсисе» для выражения нескольких главных мыслей. Одна из них
пронизывает всю книгу: конец света приближается грозно и неотвратимо.
Aufgabe 5
Lesen Sie den Text „Bilder des Todes“, erzählen Sie ihn nach,
verwenden Sie dabei die folgenden Vokabeln!
1) in Text handelt es sich um ...
2) der Verfasser macht den Leser mit (Dat.) vertraut
3) das Erlebnis nicht loswerden können
4) das Leben näher kennenlernen
25
5) das Thema vielseitig behandeln
BILDER DES TODES
Hans Holbein (1497-1543) hinterließ keine biographischen oder
theoretischen Aufzeichnungen, er lebt in seinen Bildern. Die künstlerische
Meisterschaft der „Bilder des Todes“ ist untrennbar verbunden mit ihrem
geschichtlichen Gehalt und dem leidenschaftlichen Bekenntnis des jungen
Holbein zu den progressiven Kräften seiner Zeit.
Hans Holbein wurde in Augsburg geboren. Die Handelswege, die
Norditalien mit Westeuropa verbanden, führten über Augsburg. Durch den
Verkehr mit Oberitalien drangen die Ideen der Renaissance und des Humanismus
nach Augsburg. Das widerspruchsvolle pulsierende Leben beeindruckte den
Knaben. Aber er nahm auch die Gegensätze seiner Zeit auf. Er war mit dem
Holzschnitt von Hans Burgmair „Der Tod als Würger“ gut vertraut. Vor ihm
lagen die späten satirischen Zeichnungen seines Vaters, Volkstypen, Mönchköpfe,
wie dieser sie im Klosterkeller, in Weinschenken zu Gesicht bekam. Er hatte
Verständnis für die gesellschaftlichen Spannungen und erlebte die Gegensätze
von Luxus, Sittenverderbnis und Verelendung der Bauern und städtischer
Plebejer. Als der junge Holbein 1515 nach Basel kam, hatten sich die
gesellschaftlichen Gegensätze so zugespitzt, war die Ausbeutung Deutschlands
durch die katholische Kirche und ihr Oberhaupt so unerträglich geworden, dass
alles auf eine revolutionäre Entspannung hinauslief. Basel, das seit der
Jahrhundertwende zur Schweiz gehörte, nahm die jungen Kräfte der
humanistischen und reformatorischen Bewegungen auf. Zur Zeit Holbeins kamen
Thomas Murner, Ulrich von Hutten, Paracelsus nach Basel. Die Drucker und
Verleger Froben und Amerbach gaben die Werke antiker Klassiker und
Renaissanceschriften heraus. Sie zogen Erasmus von Rotterdam in ihren Kreis
und gewannen den jungen Holbein und Urs Graf als Zeichner. Holbein versah
„Lob der Torheit“ von Erasmus mit charakteristischen witzigen Zeichnungen.
26
Schon im 13. Jahrhundert griffen die geistlichen Schauspiele in Frankreich
die Idee des Totentanzes auf. Es waren Reigentänze zwischen Toten und
Lebenden. Die katholische Kirche benutzte diese Totentänze, um die Massen zur
Jenseitserwartung und Dulden zu ermahnen. Die uns erhaltenen Zeichnungen und
Kupferstiche der Baseler Totentänze sind konventionell, fast unbeholfen. Erst
Holbein schuf meisterhafte Kunstwerke im neuen Geist der Renaissancezeit. In
dem Totentanz-Alphabet gibt Holbein bereits dramatische Szenen, die er dann in
der Holzschnittfolge der Todesbilder zu einem dramatischen Ablauf und zu einer
Einheit steigert. In den Bildern zwischen Einleitung und Ende spiegeln sich die
Zeitereignisse deutlich wider. Neben Papst Leo X., Maximilian 1., Franz 1. von
Frankreich sehen wir die einzelnen Vertreter der ideologischen Strömungen
während der Reformation und des Bauernkrieges. Die Aufdeckung der Ursachen
für die bürgerliche Opposition und für die revolutionäre Bewegung durchzieht
den ganzen Zyklus. Der Herzog weist die Frau, die ihm ihr Elend klagt, zurück.
Der Richter lässt sich von dem Reichen bestechen. Der Ratsherr wendet sich von
dem verarmten Bauer ab. Der Mönch will seine Bettelbüchse vor dem Tod retten,
die Nonne schaut sich begierig nach ihrem Buhlen um. Jedesmal greift der Tod in
27
die Dramatik der Szene ein. Dieser gesellschaftliche Inhalt des für alle Zeiten
geltenden Themas Tod und Leben wird von Holbein in einer meisterhaft klaren,
dem Holzschnitt angepassten Form vorgetragen, die die neuen künstlerischen
Mittel der Zeit verarbeitet: die perspektivische Einbeziehung des Hintergrundes,
die Verwendung der Renaissancebauten und Renaissancedekor.
P.P. RUBENS
Aufgabe 1
Beantworten Sie die folgenden Fragen! Finden Sie Antworten darauf im
nachstehenden Text!
1. Was bezeichnet das Wort „Barock“? Was erfahren Sie über den
Ursprung dieses Terminus?
2. In welche Zeit fällt die Entwicklung der barocken Kunst?
3. Warum spricht man vom Barock als Kunst des Absolutismus und der
Gegenreformation?
4. Nennen Sie die hervorragendsten Schöpfungen dieses Stils auf dem
Gebiet der Architektur! auf anderen Gebieten der bildenden Kunst!
5. Sprechen Sie über das Leben und Schaffen von P.P. Rubens!
6.Nennen Sie die bekanntesten Werke dieses Künstlers!
Der Barock ist Stilbezeichnung für die europäische Kunst in der Zeit von
etwa 1600 bis 1750. Das Wort Barock hat seinen Ursprung im portugiesischen
„barroco“, einem Ausdruck der Juweliersprache für „unregelmäßige Perle“. Das
Französische übernahm ihn als „baroque“ in der Bedeutung „schiefrund“,
„sonderbar“ und gebrauchte ihn in abwertendem Sinn im Zusammenhang mit
Werken der auf die Renaissance folgenden Baukunst, die der klassischen
französischen Grundhaltung entgegengesetzt war. Mit gleicher Bedeutung wurde
das Wort um die Mitte des 18.Jh. im Deutschen gebraucht. Zur Stilbezeichnung
wurde das Wort „Barock“ seit der Mitte des 19.Jh., als diese Kunst neu und
positiv durch die Kunstwissenschaft eingeschätzt wurde. Zu einer allgemeinen
Anerkennung des Barockstils als eines der Gotik und Renaissance ebenbürtigen
Stils kam es jedoch in der Zeit nach dem 1.Weltkrieg. Die Wurzeln dieses Stils
liegen in Italien. Er bildete sich dort in der 2.Hälfte des 16.Jh. in organischer
Weiterentwicklung von Formen der Hochrenaissance aus. Die Endphase des
Barocks nennt man Rokoko. Der Barock ist die Kunst des Absolutismus und der
Gegenreformation. Beider Streben nach Repräsentation wurde in ihm glänzend
verwirklicht.
28
Die gegenreformatorische Bewegung stellte die ausdrucksvolle Kraft der
barocken Kunstmittel in den Dienst ihres Kampfes um eine Erneuerung des
religiösen Lebens. Der Prunk und Pracht dieser Kunst wurden im Kirchenbau
entfaltet und dienten der Propaganda des Katholizismus. Alle Möglichkeiten des
Illusionismus, Plastik und Malerei wurden ausgenutzt, um die Erlebnisfähigkeit
der Gläubigen zu steigern. Die formalen Kennzeichen des Barocks sind
Bewegung, Verschmelzung, Unterordnung. Das Prinzip der Unterordnung zeigt
sich bereits innerhalb der einzelnen Kunstgattungen. Die Architektur nimmt die
beherrschende Stellung ein, während Plastik und Malerei vorwiegend dekorative
Funktionen zugewiesen werden. Die Bauten von Borromini und C. Rainaldi in
Italien, Wallpavillon im Dresdener Zwinger von M.D. Pöppelmann, das Schloß
Versailles, der Winterpalast von B.F. Rastrelli in Petersburg, die Bauten von W.I.
Bashenow sind die schönsten Schöpfungen dieses Stils. In der Plastik ruhen die
Skulpturen nicht in sich selbst. Sie werden raumgreifend. Flatternde und
rauschende Gewänder unterstreichen den Bewegungsdrang. Der Hauptmeister der
Barockplastik ist in Italien G.L. Bernini, in Deutschland A. Schlüter.
Peter Paul Rubens, ein flämischer Maler, wurde 1577 in Siegen (Westfalen)
geboren, lebte seit 1589 in Antwerpen, wo er 1640 starb. Während seiner
künstlerischen Ausbildung bei A. van Noort und 0.van Veen, dem fähigsten der
Antwerpener Romanisten, geriet er in den Kreis der Meister der italienischen
Renaissance und wurde durch humanistische Gelehrte mit antiker Kunst und
Kultur bekannt gemacht. Ein Italienaufenthalt (1600-1608) vertiefte seine
Auseinandersetzung mit der Antike und den zeitgenössischen Kunstströmungen
und verhalf ihm bei Altären und Adelsporträts zu früher Anerkennung. Die
entscheidende Wende in seinem Schaffen erfolgte mit der Niederlassung in
Antwerpen 1608. Begünstigt vom spanischen Staat-halterpaar, das ihn zum
Hofmaler ernannte, konnte er dort eine florierende Werkstatt begründen. Rubens'
Universalität zeigt sich in seinem alle Möglichkeiten barocker Malerei
umfassenden Gesamtwerk wie in seiner geistigen Größe. Seine Korrespondenz
gibt Aufschluss über seine literarischen, historischen und künstlerischen
Interessen. Sprachbegabt und politisch allseitig informiert, bewährte er sich bei
diplomatischen Missionen, die ihn im Auftrag der Erzherzogin Isabella seit 1621
nach Spanien, England, Holland führten. Der durch Rubens geprägte Malstil und
die Monumentalität seiner Bildformen entsprachen den Wünschen und
Forderungen sowohl der weltlichen Fürsten als auch der katholischen Kirche der
Zeit der Gegenreformation. Indem er die formenhafte Gestaltungsweise des
Manierismus überwand und eine neue Annäherung an die Natur suchte, schuf er
eine Bildwelt, in der sich die Ideale der klassischen Kultur mit großer
29
Wirklichkeitsnähe zu harmonischer Einheit formten. Seine energiegeladenen
Gestalten sind in greifbarer Plastizität gehalten. Ihre Aktionen konzentrieren sich
im Spätwerk auf das psychologische Moment. Wichtiges Ausdruckselement eines
Gemäldes ist die Farbe. Das anfängliche Nebeneinander strahlender Lokalfarben
verschmilzt nach 1620 zu einer leuchtenden Gesamtwirkung.
Rubens ist der letzte große Erneuerer des christlichen Altarbildes. Es lässt
die kirchliche Lehre durch seelische und sinnliche Verlebendigung gegenwärtig
werden. Raumbeherrschend und von gewaltigen Ausmaßen erscheint es als
Triptichon (Kreuzaufrichtung, Kreuzabnahme) oder als Einzelbild. Trotz aller
offiziellen Aufträge bewahrte der Künstler seine künstlerische Freiheit, die sich
am klarsten in seinen wahrheitsgetreuen Landschaften äußerte. Einen wichtigen
Platz nehmen in seinem Schaffen Zeichnungen und Ölskizzen ein. Der
künstlerische Nachlass von Rubens ist sehr groß. Seine Werke befinden sich in
den besten und größten Museen der Welt.
Aufgabe 2
Beschreiben Sie Rubens' Gemälde „Perseus und Andromede“! Äußern Sie
sich zu den künstlerischen Besonderheiten des Gemäldes! Verwenden Sie die
folgenden Vokabeln!
1) seine Blütezeit erreichen
2) im Mittelpunkt
3) im Vordergrund stehen
4) sich von dem dunklen Hintergrund abheben
5) die Farbengebung
6) leuchten
7) die Ermitage
30
Aufgabe 3
Lesen Sie den nachstehenden Text, übersetzen Sie ihn ins Deutsche,
erzählen Sie ihn deutsch nach!
НАТЮРМОРТЫ СНЕЙДЕРСА
Воздействие гения Рубенса на современников было огромным. В русле
его эстетики развивались различные жанры фламандской живописи, в том
числе натюрморт. Крупнейшим мастером натюрморта был Франс Снейдерс
(1579-1657), работавший в мастерской Рубенса. Его натюрморты
прославляют земное изобилие. В них демонстрируется ошеломляющее
разнообразие прекрасных даров природы: фрукты, овощи, дичь, рыба, мясо,
устрицы, крабы, добыча охотника – убитая лань, кабан, заяц, лебедь. Все это
собрано в огромных количествах, лежит грудами, занимая все пространство
картины, обычно имеющей очень внушительные размеры. Все, что
воспроизведено в натюрмортах Снейдерса, как бы наделено высшим
совершенством,- все самое свежее, вкусное, сочное, спелое, ароматное.
Снейдерс пишет натуру с каким-то чувственным восторгом перед
богатством ее красок, форм, фактур. В его натюрмортах нет ощущения
«мертвой природы» и характерно, что в них естественно смотрятся фигуры
людей и животных. Написанные насыщенными и яркими красками
натюрморты Снейдерса являются и великолепными декоративными
31
произведениями и монументальными композициями, родственными по
своему размаху и приподнятому звучанию живописи Рубенса.
DER KLASSIZISMUS
Aufgabe 1
Lesen Sie den Text und beantworten Sie die folgenden Fragen!
1. Warum nennt man den Klassizismus den bürgerlichen Stil?
2. Was erfahren Sie über Winckelmann und welche Bedeutung messen Sie
seiner Tätigkeit bei?
3. Was könnten Sie über das Leben und Schaffen von Johann Gottfried
Schadow erzählen?
4. Nennen Sie einige seiner Werke!
Der Klassizismus ist ein durch und durch bürgerlicher Stil. Überall dort, wo
die Kunst sich zur Antike oder zur klassizistisch gefärbten Spätrenaissance eines
Palladio hingezogen fühlt, greift das Bürgertum die Macht oder hat es die Macht
bereits erobert. England, der am weitesten entwickelte Staat in Europa, bekannte
sich schon im 17.Jh. zum Klassizismus. Im Süden unseres Kontinents entstanden
um diese Zeit die prächtigsten barocken Bauwerke. Auch in Holland setzte sich
der Klassizismus schon durch. Der französische Barock trug ebenfalls
klassizistische Züge. Die französischen Künstler lehnten den von Bernini
angefertigten Entwurf für die Fassade des Louvre ab, weil er ihrem auf das
Klassizistische gerichteten Geschmack nicht entsprach. Es war folgerichtig, dass
die Kämpfer der französischen Revolution in den klassisch strengen
Überlieferungen der römischen Republik ihre Ideale und Kunstformen fanden.
Die Entstehung des Klassizismus in Deutschland bringt man mit einem
Erstarken des bürgerlichen Elements in Zusammenhang. Über dem deutschen
Klassizismus steht ein Name: Winckelmann. Aber es wäre falsch, zu glauben,
Winckelmann habe den Klassizismus gewissermaßen erfunden. Die Erinnerung
an die Antike war nie völlig erloschen. Immer gab es Künstler, welche die Werke
der Römer oder der Griechen als vorbildlich anerkannten. Er ging nach Rom, um
die antiken Bildhauwerke zu studieren. Das Ergebnis dieser Studien waren
zahlreiche Schriften, die später die Grundzüge seiner Ästhetik bildeten. Das in der
Schrift „Gedanken über Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und
Bildhauerkunst“ veröffentlichte Programm erregte ungeheures Aufsehen. Noch
niemals hatte es jemand gewagt, der Kunst der Höfe und der Kirche so radikal den
Kampf anzusagen. Es ist zu unterstreichen, dass gerade Berlin besonders gut auf
den Klassizismus vorbereitet war.
32
Der bedeutendste Vertreter der deutschen Bildhauerkunst dieser Periode war
Johann Gottfried Schadow. Er wurde am 20. Mai 1764 in Berlin geboren. 1785
ging Schadow nach Rom und trat dort ins Atelier des Bildhauers Trippel ein.
Damals zählte Trippel zu den Berühmtheiten, heute ist er nur noch den Fachleuten
bekannt. 1787 kehrte Schadow nach Berlin zurück. 1789 vollendete er sein erstes
großes Werk, das Grabmal des jungen Grafen von der Mark, das sich jetzt in der
Nationalgalerie befindet. Schon dieses Werk zeigt, dass Schadow darauf
verzichtet, die Antike nachzuahmen. Alles Wesentliche ist der Natur entnommen.
Man spürt, dass der Meister sich in der Wirklichkeit umgesehen, und sie mit
durchaus sachlichem Blick beobachtet hat. „Antikisch“ sein heißt hier nicht mehr:
die Antike kopieren. Es bedeutet: aus dem ewig jungen Geist der Antike gestalten.
Die Zahl der Arbeiten Schadows ist so groß, dass wir uns damit begnügen
müssen, die Hauptwerke zu erwähnen. Dem Grabmal des Grafen folgte die
Quadriga auf dem Brandenburger Tor, dieser das Marmorbild des
Husarengenerals Zieten und diesem die berühmte Prinzessinnengruppe. Sie stellt
zwei Prinzessinnen aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz dar, Luise und
Frederike. Goethe, der sie im Heerlager vor Mainz kennenlernte, nannte sie
„himmlische Erscheinungen, deren Anblick auch mir niemals verlöschen wird“.
Sie besaßen viel Anmut und waren ungezwungen. Schadow gehörte zu den
Künstlern, die darstellten, was sie sahen und an den Stufen des Thrones in
alleruntertänigster Devotion nicht erstarben. Die einen sprachen von dieser
Gruppe: „Man spürt, wieviel Freude es dem Meister bereitet hat, der Jugend zu
geben, was der Jugend ist: Anmut, Frische, Sinnlichkeit“. So wurde sie den
Blicken entzogen und in einem Fremdenzimmer des Berliner Schlosses auf
gestellt. Erst in den 20-ger Jahren erhielt sie den gebührenden Platz in den
Königskammern. Den Bombenkrieg überstand sie im Keller des Berliner Doms. -
Von dort kam es in die Nationalgalerie.
DIE REALISTISCHE KUNST
Aufgabe 1
Beantworten Sie die folgenden Fragen!
1. Warum waren die Ideen der klassizistischen Kunst in der Mitte des 19.Jh.
veraltet? Woher stammt der Terminus "Realismus" und was bedeutet er?
2. Welche Maler verbanden ihr Schaffen mit den Ideen des Realismus?
3. Welche Themen bewegten diese Künstler? Sprechen Sie von den Mitteln
des Ausdrucks in ihren Werken!
33
Mitte des 19.Jh. befriedigten die Ideen des Klassizismus und Romantismus
nicht mehr. Sie waren weit von dem gegenwärtigen Leben, weil sie nur das
Vergangene verherrlichten und meist altertümliche Sujets in ihren Werken
auferleben ließen. Die Künstler dieser Epoche waren bestrebt, die reale
Wirklichkeit darzustellen. Ihr Interesse galt nicht den antiken Helden, sondern den
gewöhnlichen Menschen mit ihren Vorzügen und Nachteilen, mit ihren Freuden
und Leiden. Das alltägliche Leben zog sie an. Sie schilderten die reale
Wirklichkeit, ohne sie zu verschönern. Die Realisten sahen die vornehmste und
dringendste Aufgabe der Kunst in der Beseitigung der Mängel des gegenwärtigen
Lebens. Die Blütezeit ihres Schaffens fiel auf die 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts.
In erster Linie war es die Landschaftsmalerei, wo sie gewisse Erfolge
erreichten. Der Engländer Constabele, der Franzose C. Corot wie auch alle
Vertreter der Schule zu Barbizon, die Russen I. Schischkin, S. Schtschedrin, I.
Levitan und andere mehr vermochten Hervorragendes in der wahrheitsgetreuen
Darstellung der Natur zu vollbringen. Viele Künstler verbanden ihr Schaffen mit
der Darstellung des schweren Lebens des einfachen Volkes. J.F. Millet wählte
zum Thema seiner Werke die schwere Arbeit der französischen Bauern, P.A.
Fedotow das den Menschen erniedrigende Leben der Armen, der verarmten
Adeligen und Offiziere, der Kaufmänner, die den Stand der Adeligen erreichen
wollten. I. Repin schilderte in seinen Werken die zerlumpten Burlaken und
hochmutige Staatsmänner, die einen Brief an den türkischen Sultan schreibenden
Saporojer und einen Protodiakon, die Rückkehr eines nach Sibirien verbannten
Sozial-Demokraten und Verzicht auf die Beichte. Sie stellten die reale
Wirklichkeit in großer Mannigfaltigkeit dar und trugen viel zur Entwicklung der
Genremalerei bei. Sie suchten ihre Motive im Alltagsleben, und der Alltag war
von dem durch die industrielle Revolution von seinen Dampfmaschinen,
Eisenbahnen und Fabriken geprägt. In der Maltechnik blieben sie den
Romantikern verwandt: Deutlichkeit der Form, perspektivisch gestaffelte
Bildaufteilung geschlossene Komposition beherrschen ihre Bilder. Im Staatlichen
Museum zu Berlin befindet sich „Eisenwalzwerk“ von A. von Menzel. Neue
Anregungen für seine Malerei fand der Künstler in der Entwicklung der Industrie
und in der schweren Arbeit. Der aufflackernde Hell-Dunkel-Kontrast im
Eisenwalzwerk vermittelt die heiße, schmutzig-ungesunde Atmosphäre in der
Arbeitshalle, die vom Maschinenlärm erfüllt ist. Die gedrängte Komposition lässt
die schwere, schweißtreibende Arbeit des Eisengießers fühlbar werden.
34
Aufgabe 2
Beschreiben Sie das Bild von I. Repin „Die Wolga-Treidler“, verwenden Sie
dabei die Vokabeln!
1) als Anregung dienen
2) unter dem frischen Eindruck
3) im Vordergrund darstellen
4) sich von dem hellen Hintergrund abheben
5) individue1le Züge verleihen
6) die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen
7) die Farbengebung
Aufgabe 3
Äußern Sie Ihre Meinung zu dem Gemälde von N.N. Ge „Peter 1.verhört
seinen Sohn Alexej“!
35
Aufgabe 4
Lesen Sie den nachfolgenden Text, erzählen Sie ihn deutsch nach!
Verwenden Sie die unten angegebenen Vokabeln!
1) sich den Ruhm erwerben
2) einen Platz einnehmen
3) die ersten Eindrücke bekommen
4) anziehen
5) vielseitig behandeln
6) das Schaffen des Künstlers gipfelt in....
ГЮСТАВ ДОРЕ
Искусство второй половины 20 века сверкает блистательными
именами. Исключительное место среди них занимает Г. Доре – выдающийся
график, внесший в сокровищницу иллюстрации непревзойденные по своим
художественным достоинствам рисунки, проявив глубокое проникновение в
сущность явлений, отразив разные стороны жизни общества. Он был
блестящим бытописателем своего времени.
Первые впечатления детства и юности от прочитанных книг, образы
героев, остались у нас навсегда такими, какими воспроизвел их Доре.
36
Вспомним сказки Перро, басни Лафонтена, «Мюнхаузена», «Дон-Кихота»,
«Неистового Роланда»! Они приобрели для нас какой-то вечный смысл.
Доре родился в Страсбурге в семье инженера-строителя мостов. Часами
мальчик рассматривает иллюстрации в книгах отца. А Страсбург с его
готическим собором, старинными замками, башнями, часовнями, с его
узкими улочками будил и развивал его фантазию. В Париже, куда
переезжают родители, он увлекается литературой и историей. Доре
сотрудничает небезуспешно в сатирических журналах, участвует в
выставках. Его влечет Байрон. Иллюстрации к произведениям Байрона
проникнуты чувством борьбы с лицемерной моралью самодовольного
общества. Путь исканий привел художника к Рабле. В иллюстрациях к
«Гаргантюа и Пантагрюэлю», как и Рабле, он проявляет склонность к
гиперболизации повседневных жизненных фактов и явлений до
фантастического гротеска. Вот Гаргантюа в Париже, окруженный толпой
зевак. Одни поражены его огромным ростом, другие – толщиной, третьи –
красивой одеждой. Спасаясь от них, он залез на колокольню Собора
Парижской Богоматери и закрыл собой весь портал. Он хотел поздороваться
с насмешниками и дунул так, что повалил 260418 человек, не считая
женщин и детей. Затем Гаргантюа мелодично стал звонить в соборные
колокола, которые потом понес в подарок отцу. Доре рисует огромную
фигуру Гаргантюа с колоколами в руках среди встревоженной толпы. А вот
перед нами сказки Перро. Сказочность и фантазия сочетаются здесь с
бытовым жанром. Художник вводит в сказки, помещая маленького читателя
в обстановку тенистых рощ и дубрав. Все здесь наполнено таинственностью
и захватывающей дух тишиной. Люди, проходящие по аллеям, кажутся
такими маленькими среди исполинских деревьев. И хотя пейзажи Доре
однотонны, всматриваясь в них, мы видим, что при построении композиции
цвета у него было намерение изобразить пейзаж в излюбленной гармонии
тонов барбизонцев, которых он любил и следовал им.
IMPRESSIONISMUS
Aufgabe 1
Entziehen Sie dem Text die Information über die neue Erscheinung in der
französischen Malerei! Beantworten Sie die folgenden Fragen!
1. Was bezeichnet der Terminus „Impressionismus“? Erzählen Sie die
Geschichte seines Gebrauchs?
37
2. Mit welcher Stadt ist die Entstehung dieser Richtung verbunden? Was
trug dazu bei?
3. Was kennzeichnet diese Kunst? Nennen Sie die Maler, deren Schaffen
impressionistisch wirkte!
4. Welche Bedeutung messen Sie den künstlerischen Versuchen dieser
Maler bei?
Im Laufe des 19.Jh. entwickelte sich Paris zu einer Großstadt. Die Zahl der
Einwohner betrug über eine Million, was die fortschreitende Industrialisierung
verlangte. Die Hauptstadt entsprach keinesfalls der blühenden repräsentativen
Kapitale, die Napoleon 3. zur Bekundung seiner kaiserlichen Macht gern gehabt
hätte. Die Stadt musste rekonstruiert werden. Breite Boulevards, gesäumt von
großen herrschaftlichen Stadthäusern, wurden über das gewinkelt gebaute
Stadtzentrum gelegt. Die Stadtsanierung dauerte rund zwanzig Jahre und war
Folge und zugleich Motor des allgemeinen Modernisierungsprozesses, was die
soziale Umstrukturierung der Stadt vorantrieb. Die Arbeiter zogen mit
Industriebetrieben an den Stadtrand, die Innenstadt wurde zur Domäne des
bürgerlichen Lebens. Paris wurde die Stadt des vornehmen Bürgertums, des
Vergnügens und der Künstler.
Die Impressionisten haben verschiedene Facetten des gesellschaftlichen
Lebens in ihren Bildern festgehalten. Sie verließen ihre Ateliers, begaben sich
mitten hinein ins Treiben der neuen Kulturhauptstadt der Welt und malten die
Pariser Boulevards, die modernen Stahlkonstruktionen der Bahnhofshallen,
gemeinsame Ausflüge ins Grüne. Sie waren Realisten. Doch haben sie sich mit
gesellschaftlichen Fragestellungen kaum befasst, obgleich einer von ihnen
Anarchist war. Wir bewundern die heiteren Landschaftsbilder Claude Monets,
Renoirs Schilderungen sommerlichen Wochenvergnügens im Cafe „Moulen de la
Galette“. Edgar Degas malte seine Tänzerinnen und die vornehme Gesellschaft
auf den Pferderennplätzen. Edouard Manet teilte nicht immer die lockere
Unbeschwertheit seiner Kollegen, war aber fasziniert von ihren technischen
Raffinessen.
Im Jahre 1874 stellten die von der Juri der akademischen Salonausstellung
abgelehnten Künstler C. Pissarro, P. Sezanne, C. Monet, Pierre-Auguste Renoir,
Ed. Degas und Berthe Morisot zusammen mit Gleichgesinnten ihre Arbeiten im
Atelier des Photographen G. Nadar aus. Monet zeigte unter anderem sein
Gemälde „Impression Aufgehende Sonne“. Das banale Sujet und flüchtiger
Farbauftrag verwirrten, empörten und erheiterten das Publikum. Die Impression
des Sonnenaufganges regte einen Journalisten dazu an, seinen Verriss der Schau
38
„Ausstellung der Impressionisten“ zu überschreiben. Damit wurde die
Stilbezeichnung „Impressionismus“ gefunden. Die Bezeichnung
„Eindrucksmaler“ war gewiss kein Kompliment. Denn lediglich „Impressionen“
entsprach keinesfalls dem, was man von der Kunst erwartete. Nicht nur die
demonstrative Abwendung vom heroischen Historienbild, das in der
akademischen Kunst an oberster Stelle stand, hinzu Landschaften, Porträt, Genre
und Stillleben, sondern auch die Malweise, die sich durch ihre helle Palette
auszeichnete und von der brauntönigen durchgearbeiteten Akademiemalerei durch
den locker hingeworfenen Farbauftrag absetzte, wurde von dem Publikum als
„unkünstlerisch“, trivial empfunden.
Bei der Wiedergabe der aus dem Leben gegriffenen Bildmotive verzichteten
diese Maler auf jede symbolische Überhöhung. Die Impressionisten trugen aber
mit Stolz den vermeintlichen Schimpfnamen und waren konsequent bei der
Lösung rein malerischer Aufgaben. Sie versuchten, sich unabhängig vom
Gegenstand auf die Farbwerte und ihre Verteilung, die Beschaffenheit der Form
und das Spiel von Licht und Schatten zu konzentrieren. Als Freilichtmaler stellten
sie fest, dass sich mit dem Licht auch die Erscheinungsweise der Dinge verändert,
dass Licht nicht einfach nur hell ist, sondern eigene Farbwerte besitzt. Und ihnen
wurde deutlich, dass helles Sonnenlicht den alltäglichen Gegenständen Farbe und
Form entziehen kann. Das Erfassen flüchtiger Lichteffekte verlangte ein zügiges
Arbeiten. So wurden die Farben lose miteinander auf der Palette vermischt und
rasch in groben Strichen und Flecken auf die Leinwand aufgebracht. Das
ermöglichte eine rasche Anfertigung des Bildes und trug dazu bei, dass die
Umrisse der Dinge aufgelöst wurden. Die Versuche dieser Maler bereiteten die
Voraussetzung dafür vor, dass sich die Künstler im 20.Jahrhundert ganz vom
Gegenstand lösen konnten und allein das „Wie“ der Malerei zum zentralen
Anliegen der Kunst, zum Inhalt des Bildes machten.
Aufgabe 2
Erzählen Sie den Inhalt des Gelesenen nach! Zur Wiedergabe des Inhalts
können die folgenden Wendungen gebraucht werden.
1. Es ist auch zu unterstreichen, dass...
2. Es ist auch zu erwähnen, dass...
3. Hier ist die Frage zu stellen,...
4. es ist auch zu überlegen, ob...
5. Aus dem Gesagten ist abzuleiten,...
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Aufgabe 3
Beschreiben Sie Georges Seurats Bild „Ein Nachmittag auf der Ile de la
Grande Jatte“! Als Grundlage benutzen Sie den folgenden Text! Gebrauchen Sie
die Vokabeln!
Georges Seurats Bild, das 1885 mit einem Skandal in die Geschichte des
Impressionismus einging, ist von einer eigentümlichen Spannung zwischen
flimmernder Auflösung des Sehens und einer fast hölzernen Statuarik der Figuren
geprägt. Der Künstler versuchte, Erkenntnisse der Optik umzusetzen, indem er
Farben in vibrierende Punkte auflöste, die der prismatischen Brechung des Lichts
Rechnung tragen. So entstehen aufgerasterte Farbflächen. Ihre einzelnen
Farbtupfen fügen sich erst in einer bestimmten Entfernung im Auge zusammen,
wobei die neu gemischten Farben ausdrucksvoller und frischer werden. Zugleich
bändigte der junge Maler, der viele seiner Motive in einer sonntäglichen und
entspannten Welt fand, das Gaukelspiel des Lichts durch die Festigkeit der
Formen und Klarheit der linearen Komposition.
1) ein großformatiges Bild
2) ausdrucksvoll wirken
3) die Landschaft hineinbeziehen
4) im Vordergrund
5) die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich lenken
Aufgabe 4
Übersetzen Sie den folgenden Text ins Deutsche! Erzählen Sie ihn Deutsch
nach!
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ИМПРЕССИОНИЗМ
Принцип верности природе развили в 70-х годах прошлого века
французские художники. Это направление получило название
импрессионизма. Импрессионисты стремились отобразить на холсте
мгновенные впечатления, полученные от природы, от окружающей жизни.
Они утверждали, что никто из художников не писал природу так, как
человек видит ее. Все предметы изображались с одинаковой точностью. В
действительности же глаз человека может ясно видеть только малую часть
предметов, попавших в поле зрения. Все остальное растворяется в
неопределенной игре света и тени. Поэтому они отказались от четких
контуров и черных теней. Они запечатлевали не столько сами предметы,
сколько окутывающие их свет и атмосферу. Стремление «поймать свет на
кончик кисти» заставило их работать непосредственно на природе, под
открытым небом.
Они использовали светлые и чистые цвета и наносили краску на холст
маленькими мазками. Такие пятнышки сливались в нужный тон, если
смотреть на картину с некоторого расстояния. И так они создавали
впечатление дрожащего в жаркий летний день воздуха, густого тумана. Эти
художники внесли много нового в построение картины. Их картины – это
как бы случайно схваченный кусок действительности. Нередко край
картины обрезал человеческую фигуру или какой-нибудь предмет. Они не
искали для своих картин занимательных сюжетов, значительного
содержания.
Aufgabe 1
Lesen Sie den nachstehenden Text, verstehen Sie ihn! Beantworten Sie die
folgenden Fragen!
1. Wodurch zeichnet sich die realistische Kunst aus?
2. Was kennzeichnet die künstlerischen Besonderheiten der Werke von
Impressionisten, Postimpressionisten und Malern, die viel Aufmerksamkeit der
Form ihrer Schöpfungen schenkten?
3. Womit hängt es zusammen, dass die Darstellung eines konkreten
Gegenstandes aus der Kunst verdrängt wird?
4. Wie verhalten Sie sich zur abstrakten Kunst?
Die sich im Impressionismus andeutende Anatomie der Malerei über den
Gegenstand wurde weiter vorangetrieben und manchmal radikalisiert. Daran
41
beteiligten sich viele Maler, Vertreter unterschiedlicher und zahlreicher
Künstlergruppen und -vereinigungen. So galt das Interesse der Pointilisten der
Wirkungsweise der Farbe und dem Sehvorgang.
P. Signac und G. Seurat bauten ihre Bilder aus Schwärmen kleiner exakter
Punkte auf. Das Motiv wurde zum Vorwand für das Experiment. Die von ihnen
gemachte Erfahrung, dass die Malerei auch getrennt vom Gegenstand existiert
und einen eigenen Ausdruckswert hat, eröffnete den Malern neue Wege.
Während Cezanne die Welt analytisch zerlegte und in der funktionierenden
Bildwelt neu zusammensetzte, war die Malerei für V. van Gogh „Ausdruck
glühenden Gefühls“. Auch P. Gauguin setzte ganz auf die emotionale Kraft und
den symbolischen Gehalt von Farbe und Form. Wie Gauguin standen auch die
großen Einzelgänger H. Rousseau, J. Ensor und E. Munch mit ihren
bedeutungsgeladenen Bildwelten in der idealistisch-symbolistischen Tradition.
Der Symbolismus entwickelt sich nicht zu einem einheitlichen Stil und
wiederspiegelt die Mannigfaltigkeit und Vielseitigkeit der individuellen und der
künstlerischen Welt jedes einzelnen Malers. Schönheit und Harmonie waren die
entscheidenden Aspekte der Kunst für Henri Matisse, der der führende Kopf der
Vereinigung „Fauves“ war. Die fauvistischen Maler A. Derain, M. de Vlaminck,
R. Dufy nahmen die impressionistischen und postimpressionistischen Traditionen
auf, sie gingen den Weg der autonomen Bildgestaltung, der durch das
schwärmerische und dekorative Element des Symbolismus und des Jugendstils
verdeckt worden war und führten damit die Kunst in die Moderne.
Die Aufgabe der folgenden Generation der Künstler war nicht nur die Suche
nach neuen Ausdrucksformen, sondern auch die anwachsende Entfremdung,
Vereinzelung und Entindividualisierung zu schildern. Sie waren auf der Suche
einer „neuen Kunst für den neuen Menschen“. Diese Maler schufen in ihren
Bildern eine Welt, die unruhig, nicht standhaft, bedrohlich ist. Davon zeugt das
Schaffen der Maler, die den in München entstandenen Gemeinschaften „Brücke“
und „Der Blaue Reiter“ angehörten. Die Maler des Blauen Reiters, allen voran
Marc und Kandinsky, interessierten sich in erster Linie für die malerische
Umsetzung von Empfindungen. Sie wollten Bilder schaffen, die die Seele zum
Schwingen bringen. Kandinsky war überzeugt, dass die Bilder keinen abbildlich-
konkreten Verweis auf die sichtbare Wirklichkeit enthalten müssen. Auf solche
Weise kommt er zur Vernachlässigung des Gegenstandes und schafft seine
berühmten Kompositionen, in denen nur Farben und Formen ausschlaggebend
sind. Die spannungsvolle Kontrastierung harter und weicher Linien, offener und
geschlossener Formen, samtiger und metallischer Farben verleihen diesen Bildern
Rhythmus und Melodie.
42
ERNST BARLACH
Aufgabe 1
Lesen Sie den Text, beantworten Sie die folgenden Fragen!
1. Was ist Ernst Barlach? Wo bekam er seine Ausbildung? Welche
Bedeutung messen Sie seinen Auslandsreisen bei?
2. Wo entstand der größte Teil seiner Werke? Wie war das Verhalten der
Faschisten zu seinem Schaffen? Warum?
3. Wann starb der berühmte deutsche Bildhauer? Woran?
4. Was kennzeichnet sein Schaffen? Was verstehen Sie unter dem Wort
„Expressionismus“?
5. Nennen Sie die Plastiken von Ernst Barlach!
6. Wer widmete einen Roman dem Leben und Schaffen dieses Künstlers?
Wie heißt dieser Roman?
Die bedeutendste Erscheinung innerhalb der deutschen Plastik des
20.Jahrhunderts ist bis heute Ernst Barlach gewesen und geblieben. Barlach
genoss seine Ausbildung an der Hamburger Kunstgewerbeschule und an der
Dresdener Akademie, weilte mehrere Jahre in Paris und beschäftigte sich zu-
nächst mehr mit literarischen Plänen als mit der bildenden Kunst. Nach der
zweiten Pariser Reise lebte er an verschiedenen Orten. Entscheidend wurde für
seine weitere Entwicklung die Rußlandreise von 1910. Anschließend wohnte er
bis zum Jahre 1910 in Berlin. Danach ließ er sich end-gültig in Güstrow nieder. In
dieser mecklenburgischen Kreisstadt entstand der größte Teil seiner nach 1933
durch die Faschisten von ihren Standorten entfernten Werke. Die Faschisten
diffamierten Barlach, man erlegte ihm ein Berufsverbot auf. Er starb nicht zuletzt
an den Folgen dieser qualvollen Jahre, die sein Herzleiden verschlimmerten.
Nach einem anfänglich unsicheren Suchen gelangte Barlach zu einer
expressiven Formgebung, mit der er sowohl die einfache Menschlichkeit, wie er
sie in Russland erlebt hatte, als auch die menschliche Bedrückung in der Zeit
gestaltete. Barlachs Werke entstanden auf der Grundlage einer starken sozialen
Empfindsamkeit, die durch die Berührung mit Russland und der russischen
Literatur gesteigert wurde. Die Begegnung mit dem russischen Volk bildet eine
Grundlage für die Gestaltung seines Menschentums. Bauern, Bettler, Arme,
Ausgebeutete sind die Vorbilder für seine expressiven Holz- und -
Bronzeplastiken, Holzschnitte und Lithographien.
Knapp, blockhaft und schwer sind die Ausdrucksformen seiner Kunst, die
mit der schwerblütigen Art der Bewohner seiner norddeutschen Heimat eng
43
verbunden ist. Der erste Weltkrieg erzeugte ihm solche Erlebnisse, die seinen
Werken jene für Barlach typische, über den Klassen stehende symbolhafte
Menschlichkeit verliehen. Er sah fast ausschließlich den leidenden Menschen, der
war nicht ohne Hoffnung, doch wusste er nicht, was zu hoffen war.
Barlachs Hauptwerke sind: Plastiken „Singender Mann“ und „Tanzende
Alte“, Gefallenendenkmäler in Güstrow und Magdeburg, „Fries der
Lauschenden“; graphische Folgen „Der tote Tag“, „Die Wandlungen des Gottes“,
„Walpurgisnacht“, „Lied an die Freude“; Selbstbildnisse.
Als Dichter war Barlach vom Expressionismus beeinflusst. Die Begegnung
der idealistischen Helden seiner symbolhaften Dramen mit der geistfeindlichen
Alltagswelt äußert sich in metaphysischer Erlösungssehnsucht. Seine
meisterhaften Holzschnitte und Lithographien stellen vielfach Szenen aus seinen
Dramen dar. Auch sie erzählen von Armen und vom Leid der Welt.
Aufgabe 2
Erklären Sie die folgenden Vokabeln und verwenden Sie es bei der
Wiedergabe des Textinhalts!
1) der Expressionismus
2) expressiv wirken
3) die bildende Kunst
4) eine Grundlage bilden
5) sich äußern
6) die geistfeindliche Welt
7) ein bildhaftes Gepräge verleihen
Aufgabe 3
Äußern Sie Ihre Meinung von dem Gefallenendenkmal in Magdeburg!
Verwenden Sie dabei die folgenden Vokabeln!
1) von etw. beeinflusst werden
2) erzeugen
3) symbolhaft
4) die Menschlichkeit
5) das Erlebnis des 1.Weltkrieges
6) die leidende Frau
7) die verlorenen Hoffnungen
8) einen erschütternden Eindruck machen
9) seine Aufmerksamkeit gilt
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Aufgabe 4
Lesen Sie den nachstehenden Text, übersetzen Sie ihn ins Deutsche, geben
Sie seinen Inhalt deutsch wieder!
ЭКСПРЕССИОНИЗМ
Искусство, которое ставит своей целью подчеркнутое выражение
душевных состояний художника, его чувств и настроений, называют
экспрессионизмом. Впервые название этого термина было употреблено в
Германии. Многие художники 19 и 20 века стремились к выразительности,
но название «экспрессионизм» употребляется преимущественно по
отношению к немецкому искусству. Немецкий экспрессионизм может
произвести угнетающее впечатление. Художники этого направления не
стремились к красоте. Немецкому искусству и в другие эпохи было
свойственно внимание к содержанию, повествовательность. Картина для
экспрессионистов была лишь средством, с помощью которого они надеялись
разрешить общественные противоречия своей эпохи. Они хотели поразить
зрителя, поразить его чувства. Для выражения порывов чувств они
использовали либо кричаще яркие краски, либо мрачные грязноватые тона,
беспокойные и небрежные движения кисти, порой резкие и упрощенные
формы, сознательные их искажения.
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Немецкие экспрессионисты образовали две группы «Мост» и «Голубой
всадник». После первой мировой войны в искусстве экспрессионистов
особенно сильны стали ноты общественной критики. Они изображали войну
с ее ужасами, напуганных пережить одиноких людей, раненых, калек,
нищих, притоны большого города. Иногда складывается впечатление, что
экспрессионисты ненавидят людей – такими уродливыми они изображают
своих персонажей. С экспрессионизмом как художественным течением
покончили пришедшие к власти в Германии фашисты, объявив его
дегенеративным искусством, которое следует уничтожить.
Aufgabe 5
Lesen Sie den nachstehenden Text, erzählen Sie ihn nach, verwenden Sie
dabei die folgenden Vokabeln!
1) die Haltung
2) die Begabung an den Tag legen
3) die Anregung geben
4) das Thema künstlerisch gestalten
5) sich zuwenden
6) schildern
KÄTHE KOLLWITZ
/Nach Otto Nagel/
Käthe Kollwitz empfing ihre ersten politischen Eindrücke in der Frühzeit des
Sozialismus. Ihr menschlicher und künstlerischer Weg lief parallel mit der
Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung. War ihre Einstellung zum
Proletariat zuerst eine gefühlsmäßige, so wandelte sich diese durch Erkennen und
Erleben in eine immer mehr bewusste. In ihrer Haltung, auch als sie später die
Absichten des Marxismus bejahte, war Kollwitz doch keine Revolutionärin, sie
sympathisierte den aktiven Kämpfern. Ihre Haltung spiegelt sich in vielen ihrer
Arbeiten wieder. Gerhart Hauptmanns „Weber“ gaben die Anregung zum
Studium des Themas.
Der Aufstand der schlesischen Weber erregte die junge Künstlerin, je mehr
sie in seine Geschichte eindrang, und sie beschloss, das Thema künstlerisch zu
gestalten. Sie schildert in rein graphischer Auffassung den Aufstand der Weber in
sechs entscheidenden Etappen von den Ursachen über den Sturm bis zu seinem
Ende. In dieser Folge benutzt sie teils Quer-, teils Hochformate, je nach den
Erfordernissen der Thematik. Die ersten drei Blätter „Not“, „Tod“, „Beratung“
zeichnete sie auf 44 Stein, während die drei Schlussblätter: „Zug der Weber“,
46
„Vor des Fabrikanten Tor“ und „Das Ende“ von ihr radiert wurden. Das war ein
einmaliger Fall in der Geschichte der Graphik, dass die Arbeiten eines Zyklus in
verschiedenen Techniken geschaffen wurden. Ich glaube, es ist keine
Übertreibung, wenn ich behaupte: „Hätte Käthe Kollwitz in ihrem Leben nichts
weiter als den „Weberaufstand“ geschaffen, allein durch dieses Werk wäre sie in
die Kunstgeschichte eingegangen“.
Im Jahre 1902 begann Käthe Kollwitz mit der Arbeit am „Bauernkrieg“ im
Auftrage der „Vereinigung für historische Kunst“. In ihrer Radiertechnik hat sich
die Künstlerin im Zyklus „Bauernkrieg“ gewaltig entwickelt. Er brachte einen
großen Erfolg. Sie stand unbestritten in der vordersten Reihe der deutschen
graphischen Künstler.
In den folgenden Jahren wandelte sich ihre Art zu einer immer größeren
Großzügigkeit und Geschlossenheit der Komposition. Thematisch wandte sie sich
jetzt auffallend viel der Mutter-Kind-Darstellung zu. Um diese Zeit machte sie
auch erste bildhauerische Versuche.
1919 wurde Käthe Kollwitz zum Ordentlichen Mitglied der Preußischen
Akademie der Künste. Als neue Technik verwendete sie jetzt nach vielen
Versuchen den Holzschnitt. Nach vorangegangenen Bemühungen mit den Mitteln
der Radierung und der Steinzeichnung erreichte sie in der Holzschnittzeichnung
eine gesteigerte Aussagekraft.
Aufgabe 6
Beschreiben Sie das Blatt „Auf dem Schlachtfeld“! Äußern Sie sich zu den
künstlerischen Besonderheiten dieses Blattes!
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Aufgabe 7
Lesen Sie den nachstehenden Text und erzählen Sie ihn nach! Verwenden
Sie dabei die folgenden Vokabeln!
1. Im Mittelpunkt der Erzählung steht...
2. Wir erfahren, welche Erlebnisse des Künstlers...
3. Er verlieh dem Porträt die Züge, die...
4. Das Hauptinteresse des Malers galt den Widersprüchen
5. Mit unerbittlicher Wahrheit zeigt der Maler...
Schließlich erklärte die Königin, Carlos habe Goya lange für sich arbeiten
lassen, jetzt wolle sie ihn haben. Goya fand eine heitere und sehr gnädige Maria
Luisa. Er hatte sie schon vor beinahe einem Jahrzehnt gemalt, als sie noch
Kronprinzessin war. Damals hatte sie trotz ihrer Schärfe und Hässlichkeit einen
Mann reizen können. Nun war sie älter und hässlicher, doch noch immer bestrebt,
nicht nur auf dem Throne, sondern auch als Frau zu gelten. Sie verschrieb sich aus
allen Hauptstädten Europas Kleider, Wäsche, die kostbarsten Salben, Öle,
Parfüms, sie trug die Nacht über Masken aus Teig und seltsamen Fetten, sie
trainierte mit dem Tanzmeister und ging, Kettchen an den Fußgelenken, vor dem
Spiegel auf und ab, um ihren Gang zu verbessern. Mit souveräner Schamlosigkeit
sprach sie mit Goya über die Mühen, die es sie kostete, sich als Frau zu
behaupten. Ihm imponierte ihre wilde Energie und er wollte sie malen, wie sie
war: hässlich und interessant.
Nun hatte Don Manuel der Königin als Zeichen der Versöhnung den Hengst
Marcial zum Geschenk gemacht, den Stolz seiner Ställe, und auf diesem Pferde
wollte sie sich für ihn malen lassen. Die Königin paradierte vor Goya auf dem
Hengste Marcial, als Inhaberin des Regimentes Garde du Corps. Auf Männerart
saß sie zu Pferde, sie war eine sehr gute Reiterin, hoch und kühn hob sich der
Kopf über der kriegerischen Uniform. Es hätte genügt, wenn sie bei weiteren
Sitzungen auf dem Holzblock posiert hätte. Goya bereitete es scharfe Lust, sie ein
zweites und drittes Mal ihre Reitkunst vorführen zu lassen. Agustin
kommandierte der Königin, das Pferd so zu drehen und anders, den Kopf auf
diese Art zu halten und auf jene.
48
THEMATISCHE ÜBUNGEN
1. Allgemeine Begriffe
1. Was ist der Begriff? Nennen Sie!
a) Das sind Bilder, die mit dünn aufgetragenen Wasserfarben gemalt sind.
b) Das ist das Schlagwerkzeug des Steinmetzen und Bildhauers, das er zur
Bearbeitung von Steinblöcken verwendet.
c) Das bedeutet Verzierung. Das kann sich auf verschiedenen Gegenständen
befinden und dient zum Schmücken.
d) Das ist ein Künstler, der Figuren aus Stein meißelt.
e) Das ist die griechische Bezeichnung für Töpfererde; darunter verstehen
wir alle Gegenstände, die aus Tonerde hergestellt und gebrannt sind.
f) Das ist ein Gestell, auf dem der Maler sein Bild befestigen kann.
g) Das gehört zu den graphischen Techniken. Mit einem Stahlstichel wird in
eine Metallplatte die Zeichnung eingeschnitten.
h) Das ist die Darstellung von Gegenständen oder Mustern auf einer Fläche.
i) Das ist die Werkstatt, der Arbeitsraum des Künstlers.
2. Übersetzen Sie ins Deutsche.
a) Под «архитектурой» мы понимаем искусство строить. Оно включает
планирование и возведение отдельных зданий, целых групп построек и
городов.
b) На портрете всегда изображен определенный человек.
c) К графике относятся гравюра по дереву, литография, гравюра на
меди и офорт.
d) Под «основой» мы понимаем поверхность, на которой рисует
художник. В качестве основы используются бумага, холст, штукатурка,
металл и другие материалы.
e) Мульштабель используется художником для фиксации руки с
кистью.
f) В живописи на стене существуют два действия: сначала рисуют на
еще влажной штукатурке, потом наносят еще слой на высохшую
штукатурку.
g) Гильдии существовали в средние века и были организациями или
объединениями ремесленников по различным направлениям.
h) Офорт относится к графическим техникам. На металлическую
поверхность наносится слой лака, на котором художник выцарапывает
рисунок.
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i) Когда строится новый дом, нужен строительный план. Его
составляет архитектор.
3. Erklären Sie folgende Wörter auf Deutsch:
a) Bildschnitzer,
b) Perspektive,
c) Evangelistensymbole,
d) Relief,
e) Holzschnitt,
f) Renaissance,
g) Keilrahmen,
h) Tafelbild,
i) Palette.
2. Die bildende Kunst (Begriffe und Bedeutung)
1. Übersezen Sie ins Russische! Geben Sie ausführliche Definitionen der
Begriffe anhang der Textteile.
Zeichnung
Bevor der Maler beginnt, ein Gemälde zu malen, fertigt er oft viele
Zeichnungen an. Mit Hilfe der Zeichnung studiert er das Aussehen und die
Eigenart der Menschen, der Dinge und der Umwelt. So vorbereitet, beginnt der
Maler die Ausführung des Gemäldes. ähnliches arbeitet auch der Bildhauer.
Immer wieder zeichnet er verschiedene Bewegungsphasen und Ansichten des
Menschen. Man zeichnet mit Bleistift, mit Feder, mit Kreide, mit Kohle usw.
Es gibt Künstler, die sich fast ausschließlich der Kunst der Zeichnung
verschrieben haben.
Gemälde
Wenn wir in Kunstausstellungen und Museen gehen, so sehen wir dort neben
Plastiken, Druckgrafiken und Zeichnungen vor allem Gemälde. Sie sind in der
Regel mit Ölfarben auf Holz oder Leinwand gemalt und befinden sich in einem
Rahmen.
Im Mittelalter entstand die Kunst vor allem für die Kirchengebäude. Die
Wandbilder in romanischen Kirchen veranschaulichten die Geschichten der Bibel.
Dann schufen die Maler bemalte Tafeln für die immer grösser werdenden
Altaraufbauten. Später diente die Kunst nicht mehr allein der Kirche. Reiche
Kaufleute wünschten in der Kunst alles dargestellt zu sehen, was zu ihrem Leben
gehörte.
Grafik
50
Grafik ist eine bildliche Darstellung, die durch besondere Druckverfahren
vervielfältigt worden ist. Das ist eine mit technischen Hilfsmitteln vervielfältigte
Zeichnung.
Es gibt drei hauptsächliche druckgrafische Verfahren. Das sind der
Hochdruck, der Tiefdruck und der Flachdruck.
Plastik
Die Malerei und die Plastik unterscheiden sich vor allem durch ihre Formen.
Wo die Maler Körper und Räume auf den von ihnen gemalten Flächen abbilden,
schaffen die Bildhauer körperliche Darstellungen. Die Malerei schmückt fast
immer Innenräume. Die Mehrzahl plastischer Bildwerke ist für den Freiraum
bestimmt.
Als Materialien für ihre plastischen Bildwerke benutzen die Künstler
Marmor und andere Natursteine, Kunststeine oder Beton, Bronze, Aluminium,
Tonerde, Gips oder Wachs. Plastiken aus gebrannter Tonerde werden Terrakotten
genannt.
2. Antworten Sie auf die folgenden Fragen:
1. Warum sollen wir in unserem Leben der Kunst nicht ausweichen?
2. Welchen Platz nimmt die Kunst in Ihrem Leben?
3. Warum interessieren Sie sich für Kunst?
4. Ist es wichtig, Kunstwerke recht zu betrachten? Warum?
3. Vollenden Sie die folgenden Sätze durch den unter angegebenen
Wörter:
1. Gemälde sind mit ... auf ... gemalt.
2. Zeichnungen sind mit ..., mit ..., mit ..., auch mit Kugelschreiber und
Filzstiften gezeichnet.
3. Grafiken sind durch ... vervielfältigt.
4. Plastiken werden mit ... oder anderen ... ausgegossen (отливаются).
5. Skulpturen sind aus ... und anderen ... herausgebildet (изготавливаются).
______________________________________________________________
Natursteine, Farben, Bronze, Bleistifte, besondere Druckverfahren, die Fläche,
Metallen, Kohle, Feder, Marmor.
6. Beantworten Sie die Fragen:
1. Welche druckgrafische Verfahren gibt es heute?
2. Worauf malt man Gemälde?
3. Was kann man aus Natursteine machen?
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4. Wodurch unterscheiden sich die Malerei und die Plastik?
5. Womit beginnt der Maler die Ausführung des Gemäldes?
6. Wem dient die Kunst ?
3. Mittelalter und Renaissance
Ordnen Sie die unten stehenden Sätze der richtigen Epoche zu!
Tragen Sie die Sätze so ein, dass die Gegensätze deutlich werden!
MITTELALTER RENAISSANCE
Kunstler:
Auftrage:
Themen:
Darstellung:
4. Renaissance
Antworten Sie auf die Fragen!
1. Was verstehen Sie unter dem Begriff „Renaissance“?
2. In welchem Land begann diese kunsthistorische Epoche?
3. Welche Epochen der Renaissance gliedern wir heute?
4. Wie ist Architektur der Renaissance zu charakterisieren?
5. Nennen Sie die bekanntesten Architekten der Renaissance!
Neben religiösen Darstellungen
werden gerne mythologische Motive
gewählt, Porträts gehören jetzt zu den
besonders wichtigen Auftragen.
Die Künstler erhalten ihre Aufträge
fast ausschließlich von der Kirche.
Reiche Bürger, meist Kaufleute, geben
gern Kunstwerke in Auftrag. Die Figuren werden in
realen Räumen und
Landschaften dargestellt. Die Themen stammen vor allem aus
dem religiösen Bereich (biblische
Szenen, Heiligendarstellungen).. Der Künstler ist ein Genie, ein
Schöpfer, und signiert sein Werk
mit seinem Namen.
Der Künstler ist ein Handwerker, der
zur Ehre Gottes arbeitet.
Die Szenen und Figuren werden vor
einen Goldgrund gesetzt.
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6. Was war der Themenkreis der Plastik?
7. Nennen Sie die hauptmeister der Plastik!
8. Was können Sie als Neuerungen in der Malerei der Frührenaissance
bestimmen?
9. Nennen Sie Vertreter der Frührenaissance in der Malerei!
10. Wofür interessieren sich die Maler der Hochrenaissance?
11. Wer sind die 3 Universalgenies der Hochrenaissance?
12. Wen zählt man zu den Malern nördlich der Alpen?
5. Barock
1. Antworten Sie auf die Fragen:
1) Wie nennt man den Stil, der sich in organischer Weiterentwicklung von
Formen der Hochrenaissance ausbildete?
2) Wie sind die Begriffe „Barock“ und „Rokoko“ miteinander verbunden?
3) Was war die Aufgabe des Barock im Bezug auf die Kirche?
4) Wodurch wurde die Stärke des Katholizismus in Barock gezeigt?
5) Welche formale Kennzeichen hatte Barock?
6) Welche Schöpfungen aus dieser Periode kennen Sie?
2. Beschreiben Sie das Bild von Rubens. Gebrauchen Sie dabei die
folgenden Vokabeln!
1) seine Blütezeit erreichen
2) im Vordergrund sein
3) sich von dem dunklen Hintergrund abheben
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4) im Mittelpunkt stehen
5) Farbe gezielt einsetzen
6) leuchten
7) die Ermitage
Wie könnten Sie das Gemälde benennen? Erklären Sie das.
6. Der Klassizismus.
1. Ordnen Sie die Sätze zu!
1. Die Künstler glaubten, dass sich die Menschheit durch das Studium der
klassischen antiken Vorbilder und deren Nachahmung bessern würde.
2. In der Frühzeit des Klassizismus war nur ein kleiner Teil der griechischen
Kunst im Original bekannt, und Rom galt als Bildungsstätte des antiken Stils.
3. Aus ganz Europa, und später auch Amerika, reisten Künstler an, um die
Kunst zu studieren und viele ließen sich dort nieder.
4. Hinter der äußeren Form stand ein Erziehungsideal.
5. Den Begriff Klassizismus prägte der Kunstwissenschaftler Johann Joachim
Winckelmann (1717-1768) 1755 in seinem Buch: "Gedanken über die
Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst", in dem
er die antike Kunst als Ideal propagierte und deren Nachahmung empfahl.
6. Ihre Werke waren sehr unterschiedlich gestaltet, da der Klassizismus zwar
Ordnung und Klarheit anstrebte, jedoch verschiedene Einflüsse der Antike in sich
aufnahm.
7. Die Künstler wurden zu gefragten Lehrern und gaben ihr Wissen an vielen
neu entstehenden Akademien weiter.
2. Übersetzen Sie die russischen Sätze ins Deutsche!
In der Malerei wurden Themen aus der griechischen Antike dargestellt, die
das Heldenhafte und Strenge in den Vordergrund stellten und den Vorrang der
Staatsräson vor den persönlichen Belangen dokumentierten. Другие художники
больше занимались декоративными аспектами античного искусства.
В архитектуре ориентировались на классический римский храм. Die
Baumeister nahmen die antiken Säulenordnungen (dorisch, ionisch und
korinthisch) wieder auf und errichteten im römischen und griechischen Stil
Paläste, Parlamentsgebäude, Kirchen, Rathäuser etc.
Скульптуры создавались по строгим законам в основном из холодного,
гладкого, белого мрамора. Entgegen den leichten bewegten Spätbarock-
/Rokokoformen suchten die klassizistischen Bildhauer nach strenger, klassischer
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Würde. Скульптуры должны были быть созданы на века, как и их античные
предшественники.
Классицизм около 1830 сменился историзмом, который ссылался не
только на античность.. Er griff auf alle Stilepochen zurück, die nachahmenswert
erschienen.
3. Ergänzen Sie die Sätze durch angegebene Vokabeln.
In der Malerei lösten sich ____ von dem allegorischen Programm der
Barockzeit und ____ Szenen aus der griechischen und römischen Antike, die oft
einen „patriotischen“ Hintersinn haben. Die Konturen werden klarer und die
_______ Farbgebung verschwindet zugunsten eines flächigen ________. Die
koloristischen ________der Malerei ______ in den Hintergrund. Auf Farbigkeit
konnte ein _____ Klassizist im Prinzip auch ______. Eine klar überschaubare und
________ Komposition der Figuren, ein ruhiges Zeitmaß waltet in allen
Gebärden.
In Illustrationen sind Umrissradierungen für den __________
charakteristisch.
______________________________________________
Aspekte, verzichten, die Künstler, traten, Farbauftrages, malten,
Klassizismus, harmonische, strenger, pastose.
7. Impressionismus und Expressionismus
1. Vergleichen Sie Impressionismus und Expressionismus. Nennen
Sie Unterschiede. Bilden Sie eine Vergleichstabelle.
2. Ergänzen Sie die Lücken. Gebrauchen Sie dabei verschiedene
Wortformen von „Impressionismus“ und „Expressionismus“.
1) Naturtreue war der wichtigste Prinzip, den die ________ in den 70en Jahren
entwickelten.
2) Der Begriff „_________“ kam zuerst in Deutschland vor.
3) Die ________ versuchten, Lichtenspiel zu malen.
4) In den Werken des _______ wird nur die Natur dargestellt.
5) Die Werke von _______ wirken auf Zuschauer deprimierend.
6) _____ strebt danach, die Eindrücke, die Maler von der Umwelt bekommen,
wiedezugeben.
7) In ihren Werken wiesen die ______ die Widersprüche ihrer Zeit.
8) Das Wichtigste im _______ war nicht der Inhalt, sondern die Form.
9) Die _______ scheinen, alle Menschen zu hassen.
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3. Ergänzen Sie die Lücken durch gegebenen Wörtern.
a) Die Darstellung des Lichts und der atmosphärischen Bedingungen wurde
im ________ zur malerischen Hauptaufgabe. ______ wurde als Folge von Licht
und Atmosphäre gesehen und als ______ des Lichts wiedergegeben. Der Verzicht
von _______und erdigen Farbtönen ließ ihre Farbpalette aufhellen.
Die Künstler ________von der malerischen Abbildungsfunktion.
Unmittelbarkeit der Momentaufnahme und Zufälligkeit des ___________ sind
charakterisierende Merkmale impressionistischer Bildwerke.
b) Der Expressionismus ist eine ______in der Kunst. Ihre Anfänge und
Vorläufer ______im ausgehenden 19. Jahrhundert. Wie der Impressionismus, der
Symbolismus und der Fauvismus ist der ______ eine Bewegung gegen die
Tendenzen des Naturalismus. Im Expressionismus _______ die expressive
gegenüber der ästhetischen und sachlichen Ebene. Der Künstler möchte sein
Erlebnis für den ______darstellen.
Neben der Brücke und dem Blauen Reiter als den bekanntesten
expressionistischen ___________gab es auch einen Rheinischen
Expressionismus. Der Begriff wurde 1911 von Herwarth Walden geprägt, er
bezeichnet weniger eine Kunstrichtung, sondern eher das _______einer jungen
Generation. Die Anfänge gehen auf Vincent van Gogh und Edvard Munch zurück.
__________________________________________________________________
Schwarz, Stilrichtung, finden sich, Träger, lösten sich, Expressionismus,
Bildausschnittes, überwiegt, Impressionismus, Betrachter, Farbe,
Künstlervereinigungen, Lebensgefühl.
4. Übersetzen Sie ins Deutsche.
1) Импрессионисты стремились отобразить на холсте мгновенные
впечатления, полученные от природы, мгновенной жизни.
2) Они отказались от четких контуров и черных теней.
3) Картины в духе импрессионизма – это случайно схваченный кусок
действительности.
4) Импрессионисты не искали для своих картин полноценных сюжетов,
значительного содержания.
5) Искусство, которое ставит своей целью выражение душевных
состояний художника, называется экспрессионизм.
6) Экспрессионисты не стремились к красоте.
7) Картина для экспрессионистов была лишь средством, с помощью
которого они надеялись разрешить общественные противоречия.
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8) Немецкие экспрессионисты образовали две группы «Мост» и «Голубой
всадник».
9) Иногда кажется, что экспрессионисты ненавидят людей: такими
уродливыми они изображают своих персонажей.
PROJEKTARBEIT
Wählen Sie sich ein Thema – eine moderne Stilrichtung (Sie können
benötige Information im Teil „Texte zur selbständigen Arbeit“ finden). Arbeiten
Sie in Gruppen!
Forschen Sie das gewählte Thema nach Punkten:
1. Zeitperiode und deren Besonderheiten (wirtschaftliche, politische,
kulturelle, religiöse u.ä. );
2. Grundlage der Entstehung dieser Stilrichtung;
3. Merkmale und formale Kennzeichen;
4. bedeutende Repräsentanten der Stilrichtung und ihre Werke;
5. die Rolle der Stilrichtung in der Entwicklung der bildenden Kunst.
Beschreiben Sie ein Bild! (nach dem Plan – im Teil „Aufbau einer
Bildeschreibung“)
Präsentieren Sie die Ergebnisse Ihrer Arbeit!
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ÜBUNGEN ZUR SELBSTKONTROLLE
1. Was passt zusammen? Ergänzen Sie die Tabelle durch die
Beschreibungen der Stilrichtungen.
Stilrichtung Beschreibung Maler Werk
Mittelalterliche
Kunst
C.Monet “Die Wolga Treidler”
Renaissance J.Tischbein “Perseus und Andromede”
Barock R.Weyden “Goethe in der
Campagna”
Klassizismus I.Repin “Die großen blauen
Pferde”
Realismus S.Botticelli “Impression, Aufgehende
Sonne”
Impressionismus P.Rubens “Madonna mit Kind”
Expressionismus F.Marc “Die Geburt der Venus”
2. Ordnen Sie zu!
A.
Dieses Gemälde von Renoir ist
sein letztes Gemälde, das dem Pariser
Großstadtleben galt. Das Mädchen mit der
Hutschachtel besitzt eine Ruhe und eine
Plastizität, die auch eine konstruktive Form
der blaugrauen Regenschirme
kennzeichnet.
B.
Theo Balden stellt eine Mutter dar,
die ihr Kind auf dem Arm trägt. Das ist eine
besonders eindrucksvolle Form.
58
C.
Die Vorhänge sind zurückgezogen,
der Papst und die heilige Barbara sinken in
die Wolken ein. Eine fast etwas scheue
Madonna tritt hervor. Sie hat die Arme um
das ernst blickende Kind gelegt.
.
D.
Donatello zeigte die Schönheit des
nackten menschlichen Körpers. Er stellte
David dar, von dem die Bibel erzählt.
E.
Im Vordergrund ist eine Gruppe
armer, erschöpfter aber stolzer Männer. Sie
ziehen traurig und stumm eine schwere
Barkasse. Im Hintergrund sehen wir den
breiten und wunderbaren Fluß, die Wolga.
F.
Das Bild von Heinrich Zille stellt
zwei Berliner Jungen dar. Sie treffen sich
auf der Straße. Einer von ihnen zieht auf
seinem kleinen Wagen eine tote Ratte.
„Woran ist sie krepiert?“ fragt sein Freund.
„Unsere Wohnung ist zu naß“
.
G.
In diesem Gemälde von Serow
kommt das Gefühl für die Lebensfreude
zum Ausdruck.
59
3. Machen Sie die Testaufgaben zum Wortschatz!
1. Wie heißt das Genre der Malerei und Graphik, das die Natur künstlerisch
darstellt?
a) das Porträt
b) die Tierzeichnung
c) die Landschaft
2. Wie heißt die bildliche Darstellung einer Person?
a) das Stillleben
b) das Alltagsleben
c) das Porträt
3. Wie heißt die Wiedergabe lebloser oder unbewegter Gegenstände, besonders
Blumen und Fruchte?
a) die Landschaft
b) das Stillleben
c) historische Bilder
4. Was verstehen wir unter dem Wort „Gemäldegalerie“?
a) die Ausstellung der Bilder
b) das Museum für Malerei und Grafik
c) das Heimatmuseum
5. Welche Kunstart stellt Menschen und Gegenstände mit Hilfe von Farben und
Pinseln dar?
a) die Malerei
b) die Plastik
c) die Grafik
6. Was ist die Radierung?
a) die Zeichnung
b) der Kupferstich
c)die Plastik
7. Wie nennt man die Darstellung mit Hilfe von Linien und Strichen?
a) die Zeichnung
b) die Plastik
c) das Gemälde
60
8. Wie heißt das Genre der Malerei und Grafik, das die Tiere künstlerisch
darstellt?
a) das Alltagsleben
b) die Tierzeichnung
c) das Stillleben
9. Wie heißt das Museum der bildenden Kunst in Sankt - Petersburg?
a) die Ermitage
b) das Russische Museum
c) das Puschkin – Museum
10. Wie heißt die Stillrichtung, deren Gründung der Ausdruck des Geistig –
Seelischen ist?
a) der Impressionismus
b) die Romantik
c) der Expressionismus
61
TEXTE ZUR
SELBSTÄNDIGEN ARBEIT:
Kunst des 20.Jahrhunderts
Kubismus
Der Name entstand aus
einer Feindseligen Kritik 1908 in
Paris an einigen eckigen
Landschaftsbildern Braques. Die
Vorreiter des Kubismus sind
Georges Braques (1882-1963)
und Pablo Picasso (1881-1973).
Später auch Robert Delaunay
(1885-1941), Fernand Léger
(1881-1955), Juan Gris (1887-
1927), Albert Gleizes (1881-
1953), Jean Metzinger (1883- ?), Jaques Villon (1875- ?) und Marcel Duchamp
(1887-1968).
Das meistgebrauchte Stilelement war der Winkel mit welchem der Maler
sich auf eine Neuerung der Malweise von dem Darstellungsgegenstand
konzentrierte. Man möchte die Einheitlichkeit des Gegenstandes und nicht den
Gegenstand malen, laut Braque, und hält in den Bildern die Bewegung im Raum,
die wahllos wechselnden Beziehungen von Dingen und Orten, Raum und Zeit, die
Änderung des Lichts und die facettenreiche Widerspiegelung oftmals
gleichzeitiger Wahrnehmungen und Umstände, die unsere Dingerfahrung
bestimmen, fest.
Braque: „Es gibt in der Natur einen Gefühlsraum, ich möchte fast sagen
einen greifbaren Raum... dies ist der Raum, der mich so fasziniert hat- und das
wollte frühe kubistische Malerei sein, eine Erforschung dieses Raums.“ Sie
suchen auf einer zweidimensionalen Bildfläche die Räumlichkeit von
Gegenständen wiederzugeben und die Komplexität der Bilder ist oft mit den
verschiedenen Blickwinkeln, in denen der Gegenstand gleichzeitig abgebildet ist,
zu erklären.
Die Farbskala wird reduziert auf Grautöne, Braque: „Farbe stört den Raum
in unseren Bildern.“ Picasso findet Anregung in den Künsten Afrikas wegen ihrer
einfachen Schönheit, die nichts mit den europäischen Idealen gemein hat. Picasso:
62
„Ein Kopf: eine Sache von Augen, Nase und Mund, die man in jeder beliebigen
Weise anordnen kann- der Kopf bleibt doch ein Kopf.“
Der Kubismus ist auch eine Abkehr von Traditionen, ohne jegliche
historische, literarische, symbolische Inhalte. Picasso und Braque waren der
Ansicht, die Künstlichkeit illusionistischer Malweise entlarven zu müssen, ja
sogar die Malerei befreien zu müssen von der Hemmung durch traditionelle
Malerei und der illusionistischen Darstellung der Natur. Die Bildwirklichkeit ist
das Kunstwerk als Teil der realen Welt. Wichtig zu bemerken sind auch die 1912
entstandenen und bei den Kubisten sehr beliebten Collagen, bei denen das Bild
nun von Bildidee und Material bestimmt wird.
Der Kubismus entwickelt sich von der Monochromie und der
Geschlossenheit der Oberflächengestaltung zu einem Schwerpunkt auf das
Eigenleben des Gegenstandes. Die Bildwirklichkeit steigt also in der Bedeutung,
die Bedeutung der Erkennbarkeit des Darstellungsgegenstandes sinkt massiv.
Dies nennt man nun die Spätphase des analytischen/hermetischen Kubismus. Es
gibt zwei Entwicklungen innerhalb des Kubismus, den analytischen und den
synthetischen Kubismus. Die Haupteigenschaft des Analytischen ist die
Gleichzeitigkeit verschiedener Ansichten, verbunden mit geometrisch-
kubistischer Vereinfachung und Auflösung der Formen bis nur noch Bruchstücke
der Wirklichkeit übrig waren. Der synthetische Kubismus komponiert aus
abstrakten Flächen und fügt real vorgefundenes hinzu, wie z.B. Zeitung, Holz vgl.
Gris` Collagen.
1911 wurde die wichtige Gruppe „Section d`or“ gegründet, mit den
Mitgliedern Duchamps, Gleizes, Metzinger, Léger, Le Fauconnier, Gris, de la
Fresnaye, Lhote, Picabia, Delaunay, Archipenko, Architekt Mare, Schriftsteller
Apollinaire, Allard, Mercereau, Salmon. Als diese Gruppe 1912 in Paris
ausstellte, hatte sie sehr großen Erfolg und Ruhm. Delaunay erfand den
Orphismus während er mit dem simultan wahrnehmbaren Kontrast der Farben
experimentierte und Anhänger des Orphismus waren Sonia Delaunay, Bruce,
Frost, die amerikanischen Synchronisten Russell, MacDonald-Wright und sehr
verbunden mit dieser Stilrichtung waren Chagall und Archipenko.
In der Zeit des Kubismus kam Henri Bergsons Realitätsfrage auf, Albert
Einstein arbeitete und es gingen dramatische technologische Veränderungen
vonstatten, und somit setzte der Kubismus völlig neue Maßstabe für die
Wirklichkeit der Kunst, eine neue, unabhängige Bildwirklichkeit, welche naher an
Alltagswirklichkeit rückt und bringt den endgültigen Bruch mit der Perspektive.
Auch zu bemerken war der Aufschwung in Film und Fotografie.
63
Das Wort selbst kommt von dem griechischen „kybos“ = Würfel. Die am
meisten spürbare Beeinflussung am Kubismus merkt man von Cézannes Seite und
afrikanischer Kulturgegenstände. Wichtige Künstler: Constantin Brancusi (1876-
1957), Henry Moore (1898-1986), Hans Arp (1887-1966), Barbara Hepworth
(1903-1975), Alberto Giacometti (1901-1966), Max Ernst (1891-1976) und
Amedeo Modigliani (1884-1920).
Futurismus
Der Futurismus wurde 1909 in Mailand von Fillippo Tommaso Marinetti
(1876-1944) gegründet. Die Impulse waren soziales und politisches Anliegen, was
man auch an der politischen Aktivität der Vertreter dieser Stilrichtung sieht. Es
soll die klassische Vergangenheit (s. Italien) verworfen werden und die neuen
Ziele, Schlagwörter heißen
Dynamismus, Jugend,
Geschwindigkeit, Originalität,
Gefahr, Energie, Konsum und
Vernichtung von
Moralvorstellungen und
Traditionen. Diese sind natürlich
auch auf die plötzliche
Industrialisierung
zurückzuführen.
Der Futurismus ist ein
aggressiver, anarchistischer
Modernismus dessen
Weltanschauung einen Bruch
mit allen Stil- und Denkformen
fordert. Die häufig proklamierte
revolutionäre Absicht bracht die
Futuristen um Marinetti
zeitweise in bedenkliche Nähe
der italienischen Faschisten. Der
Futurismus ist abstrakt, eckig und schematisch.
Künstler: Carlo Carra (1881-1966), Giacomo Balla (1871-1958), Umberto
Boccioni (1882-1916), Luigi Russolo (1885-1947) und Gino Severini (1883-
1966).
64
Eine Überleitung zur abstrakten Kunst ist das Gemälde „Die Scheibe“ 1912
von Robert Delaunay, gerühmt als das erst abstrakte Gemälde.
Abstrakte Kunst
Was ist das eigentlich, abstrakte Kunst? Der Begriff kommt aus dem
Lateinischen abstrahere = ab-, wegziehen. Mit abstrakter Kunst werden alle
Werke der Malerei und Plastik des 20. Jhd. bezeichnet, welche weder
gegenständliche noch symbolische Inhalte erkennen lassen, trotzdem aber nicht
nur eine Kombination von Mustern sind. Das erste Auftreten abstrakter Kunst, die
ersten Versuche, die abstrakter Kunst sehr nahe kamen, waren 1912 in Paris von
Michel Larionow, Ferand Léger, Robert Delaunay, Francis Picabia, Franz Marc,
Giacomo Balla, Wyndham Lewis und später Piet Mondrian, Wassily Kandinsky,
Kasimir Malewitsch, Frantisek Kupka.
Wirklich angefangen hat es wahrscheinlich mit dem Russen Wassily
Kandinsky (1866-1944). Er gestaltete erstmals gegenstandslose Bilder, welche
mehr als dekoratives Muster sind. 1910 schrieb er in Murnau: „Wenn man über
die Welt der äußeren Erscheinungen hinausgeht, berührt man die Seele des
Betrachters.“ Malerei ist gleich visueller Musik. Kandinskys Stil wird nach dem
1.Weltkrieg härter und geometrischer.
Auch eine voranschreitende Persönlichkeit war Piet Mondrian (1872-1944
Holländer). Sein Weg zur Abstraktion führt über die Notwendigkeit einer
geistigen Basis. Seine Kunst ist intellektueller und nicht so emotionell,
geometrischer und nicht so organisch, klassischer und nicht so romantisch.
Mit „Die Scheibe“ malte
Robert Delaunay nicht nur das
erste Gemälde solcher Art,
sondern er brachte auch die Farbe
in den Kubismus. Auch
entwickelte er den
Simultanismus, welcher eine
Komposition zwischen Farben
und Formen ist.
In dieser Zeit war die
Kunstwelt sehr aktiv. Morgan
Russell (1886-1953) und Stanton
McDonald-Wright (1880-1973)
erfanden den Synchronismus,
65
Kasimir Malewitsch (1878-1935) den Suprematismus (um die Kunst vom Ballast
der gegenständlichen Welt zu befreien) und Michel Larionow (1881-1964 Russe)
mit seiner Frau Natalja Gontscharowa (1881-1962) den Rayonismus (Gegenstand
wird in Strahlendiagramme zerlegt, das Ziel ist die Flucht vor Zeit und Raum in
eine 4. Dimension).Mit Vladimir Tatlin gibt es den Konstruktivismus, mit
Alexander Rodtschenko (1891-1956) den Non-Objektivismus. Neben dem
Konstruktivismus gab es noch die Kinetik, eine dreidimensionale, abstrakte
Kunst, welche räumlich-körperliche geometrische Kunstobjekte hervorbrachte.
1917 gründeten Mondrian, Oud und van Doesburg die Zeitschrift „De Stijl“,
welche bald zu einer Künstlervereinigung und Stilrichtung wurde. Gepriesen
wurden Klarheit, geometrische Einfachheit, das Gesetzmäßige, Funktionelle und
Konstruktive. Mitarbeiter waren Vantongerloo, Volmos Huszar, Severini, Kok,
Wils und v. d. Leck. Die letzte Ausgabe kam 1928 heraus.
Es entstand das Bauhaus. Das Bauhaus war eine neue Kunstschule
(Zusammenschluss von Hochschule für Bildende Künste und ehemaligen
Kunstgewerbsschule) gegründet am 1.4.1919 von Walter Gropius (1883-1969) als
„Staatliches Bauhaus Weimar“. Sie soll handwerkliche Ausbildung unter
Anleitung von Meistern für jeden ermöglichen. Diese Meister, Lehrer dort sind:
L.Feininger (1919-33), Gerhard Marcks (1919-24 Töpferei), P.Klee (1920-29
Theorie, Glasmalerei, Teppichweberei), Oskar Schlemmer (1921-29 Bühne,
Ballett, Marionettentheater), W.Kandinsky (1922-32), Laszlo Moholy-Nagy
(1923-28 Metall, Kunststoff, Fotografie, Typografie), Johannes Itten, Georg
Muche, Josef Albers, Herbert Bayer. Das Ziel des Bauhauses war die Erneuerung
des menschlichen Lebensumkreises, die Wiedervereinigung aller
werkkünstlerischen Disziplinen. Bauhausästhetik: Entwicklung von
Gebrauchsgegenständen, die aus Form und funktionaler Gestaltung den
praktischen Anforderungen unter Berücksichtigung technologischer Prozesse und
hoher Ausnutzung entsprechen. Das Erscheinungsbild orientiert sich an
geometrischen und stereometrischen Grundformen (Kugel, Zylinder, Kubus,
Kegel) und ist profil- und ornamentlos. 1925 müssen sie Weimar aus politischen
Gründen verlassen und übersiedeln nach Dessau 1926. Dort ist die Atmosphäre
sehr viel schlechter und 1928 muss sogar Gropius das Bauhaus verlassen. Mit
seinem Nachfolger Hannes Meyer bleibt das Arbeitsniveau gleich gut, er selbst
macht seine Arbeit aber unkorrekt und wird 1930 wieder ausgeschlossen. Nach
ihm kommt Mies van der Rohe als Leiter und versucht durch den Umzug nach
Berlin 1932 der politischen Reaktion, welche ihre Entfaltungsmöglichkeiten sehr
beschränkt, aus dem Weg zu gehen. 1930 findet die Werkbundausstellung (Pariser
66
Exposition de la société des artistes décorateus) statt. Hitler lässt am 11.4.1933
das Bauhaus schließen.
Man kann die abstrakte Kunst in zwei verschiedene Kategorien einteilen:
Kunst, die eher expressiv, spontan, emotional, gestisch ist und die zu organischen
Formen führt: Action-Painting, Art informel, Expressionismus, Fauvismus,
Tachismus. Eine Richtung, die eher konstruktiv bzw. „konkret“, rational und
geometrisch arbeitet und die zu exakten Formen führt: Hard edge, Kinetik,
Konstruktivismus, Op-Art, Pittura Metafisica.
Dadaismus
Der Dadaismus entwickelte sich 1915 aus einem Widerstand gegen den
1.Weltkrieg und der sich somit reduzierenden Lebens- und Kunstanschauung.
Man nimmt an, dass Hugo Ball (1886-1927) und Richard Huelsenbeck (1892-
1974) beim Durchblättern eines französischen Wörterbuches auf das Wort „dada“
gestoßen sind, was Steckenpferd bedeutet und sie an Kindheit und Freiheit
erinnerte, da es auch etwas unsinnig klingt.
„Dada war keine „gemachte“ Bewegung, sondern ein gewachsener Gedanke,
der der Reaktion auf das Vogel-Strauß-Denken der so genannten „Heiligen
Kunst“ entsprach, deren Kritiker über Kubismus und Gotik brüteten, während die
Generäle mit Blut malten... das Schießen geht weiter, es gibt weiterhin Profitgier,
Hunger und Lügen; warum diese ganze Kunst? War es nicht der größte Schwindel
vorzugeben, Kunst schaffe geistige Werte?“ Georg Grosz (1893-1959) und
Wieland Herzfelde (1896- ?).
Der Ursprung waren die ikonoklastischen Tendenzen des Kubismus und des
Futurismus und einer der Wegbereiter Marcel Duchamp (1887-1946) als er 1913
mit der Ölmalerei aufhörte und sein Kunstwerk „The Bycicle Wheel“ schuf. Als
Ausgangsgruppe konnte man das 1916
von Hugo Ball gegründete Cabaret
Voltaire in Zürich mit seinen Mitgliedern
Marcel Janco (1895- ? Rumäne), Hans
Arp (1887-1966 Elsässer), Hans Richter
(1888-1976 Deutscher), Richard
Huelsenbeck (Gründer des Berliner
Dada) und Tristan Tzara. Dadamanifest
1918 von T.Tzara: Kunst soll ein
Ungeheuer sein, das unterwürfige
Gemüter aufschreckt, kein Bonbon, das
67
die Esszimmer von Tieren in menschlicher Verkleidung schmückt...
1918-1922 besteht der von Huelsenbeck gegründete Club Dada mit den
Mitgliedern Johannes Baader (1876-1955), Georg Grosz, Raoul Hausmann (1886-
1971), Hannah Hoeck (1889-1978) und Helmut Herzfeld / John Heartfield (1891-
1968). An vielen Kunstwerken, wie z.B. an „Der Geist unserer Zeiten“ 1914 von
Hausmann, spürt man die Aufmerksamkeit und Ironie, mit der die Dadaisten ihre
Umwelt betrachteten.
Eine weitere Gruppe war die 1919 von Max Ernst (1891-1976) und Alfred
Grünewald alias Johannes Baargeld (1891-1927) gegründete „Die Dada-
Verschwörung im Rheinland“
. Die Dadaisten erregten großes Aufsehen mit Aktionen wie z.B. eine
Ausstellung 1920 in Köln, bei welcher man nur durch die öffentliche Toilette
eintreten konnte, bei der ein Mädchen in ihrem Erstkommunionskleid obszöne
Verse vorlas und Max Ernst mit einem Beil zum Zerstören eines seiner
Kunstwerke aufforderte. Dies spiegelt aber auch ganz klar den Geist des Dada
wieder. Er griff alle nach seiner Meinung hemmenden und korrupten Faktoren
gegen die Kunst an: das Bürgertum, die Meinung, Kunst sei gleich guter
Geschmack, Kunsthändler, Kunstsammler; und sie stellten absichtlich
Kunstwerke her, die auf Grund der Darstellungsweise oder der Materialien
unverkäuflich waren.
Die Dadaisten wollten ein völliges Aufräumen und schufen auch viele neue
Arbeitsweisen für die Kunst. Ihre Kunst war Antikunst, Kunst gegen Akademien,
Kunst gegen traditionelle Kunst, Kunst gegen Ästhetik. Aber genau damit bliesen
die Dadaisten neuen Wind in die Kunst, einen Aufschwung im Wagemut. Sie
feierten Orgien bei denen Bruitismus, Lautgedichte, Kostüme, neue Manifeste
Gang und Gebe waren (z.B. kam 1917 Artur Crowan in NY betrunken zu einem
Dada-Abend, auf welchen er einen Vortrag über moderne Kunst halten sollte und
fing an, sich vollständig zu entkleiden).
Wichtig zu erwähnen ist noch Kurt Schwitters (1887-1948) Merzkunst,
welche eine neue Ästhetik, das totale Kunstwerk anstrebt. Der Dadaismus klang
langsam wieder aus.
Surrealismus
Der Surrealismus entstand in Paris und ist die philosophischere,
methodischere und positivere Stilrichtung. Das Wort stammt von dem
Schriftsteller Apollinaire. Der Surrealismus beschäftigt sich mit der Welt jenseits
des Realen und dauerte von 1917 bis 1939.
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Der Surrealismus begann
1925 richtig erst als kleine
Gruppe in Paris, welche sich
1930 schon weiter verbreitete.
Es entstanden viele
Zeitschriften, wie Littérature
(1922-24), Revolution
Surréaliste (1924-29), Le
Surréalisme au Service de la
Revolution (1930-33) und
Minotaure (1933-39). Vertreter
waren die Ex-Dadaisten Jean
Arp, Man Ray, Francis Picabia,
Max Ernst; außerdem André
Masson, Joan Miró, Yves
Tanguy, René Magritte,
Alberto Giacometti, Salvador
Dalí, Brauner, Bellmer,
Dominguez, Roberto Matta Echaurren, Wilfredo Lam, Paul Delvaux, Pablo
Picasso und teilweise auch Marc Chagall und Paul Klee.
Der Surrealismus teilte zwar dieselbe Kunstauffassung mit dem Dadaismus,
hatte aber neue Ziele. Die Surrealisten lehnten konventionelle Kunstauffassung
vollständig ab und wollten eine Revolution des Geschmackes herbeiführen. Dafür
verehrten sie als Beispiele auch alte Meister wie Hieronymus Bosch, Paolo
Uccello, Guiseppe Arcimboldi, Arthur Rimbaud, Lautréamont, Francisco de
Goya, Gustave Moreau, Odilon Redon, Georges Seurat, Paul Gaugin, Henri
Rousseau.
Beeinflusst waren sie von S.Freuds Traumdeutung 1899 und 1924 schrieb
Breton in seinem Manifest: „ ... reine psychischer Automatismus, durch den man
beabsichtigt, sei es mündlich, sei es schriftlich, sei es auf irgendeine andere
Weise, das wirkliche Funktionieren des Denkens auszudrücken. Vom Gedanken
diktiert, ohne jede von der Vernunft ausgeübte Kontrolle, außerhalb jeglicher
ästhetischer oder moralischer Voraussetzungen... Der Surrealismus beruht auf
dem Glauben an eine höhere Realität gewisser bisher vernachlässigter
Assoziationsformen, an die Allmacht des Traumes, an das unvoreingenommene
Spiel des Gedankens.“
Sie versuchten mit Traumzuständen die Umwelt auszuschalten und frei von
Vernunft und Realität in ein wunderbares Reich höherer Realität zu gelangen, mit
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dem Endziel: „diese beiden Zustände, Traum und Wirklichkeit, die so
gegensätzlich scheinen, in einer absoluten Realität, nämlich der Surrealität,
aufzulösen.“
M. Ernst entwickelte 1925 Frottage und Grattage, welche heute jeder
Kindergarten sehr gut kennt. 1929 bekennt sich Salvador Dalí, 1928 Giacometti,
1932 Brauner zum Surrealismus. Man kann den Einfluss des Surrealismus,
welcher nach dem 2. Weltkrieg ausklang, beim abstrakten Expressionismus sehen
(Arshile Gorky, Motherwell, de Kooning, Still, Rothko, Pollock).
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AUFBAU EINER BILDBESCHREIBUNG
1. Plan der Bildbeschreibung
I. Thema
II. Hintergrund
III. Vordergrund
IV. Beschreibung von Details
V. Abschluss
2. Bildbeschreibung (allgemein)
Sehen Sie sich das Bild (Foto, Zeichnung, Gemälde, Holzschnitt ...), das Sie
beschreiben sollen, genau an, ehe Sie mit der Beschreibung beginnen. Das
Wesentliche, der Kern des Bildes, wird Ihnen bald klar werden. Aber auch
scheinbar Nebensächliches müssen Sie beachten. Die Beschreibung, können Sie
darin wie folgt aufbauen:
-Einleitung (wie die Einleitung einer Inhaltsangabe): Art des Bildes (Foto ...
Künstler (Name), Bildtitel (wenn bekannt), Bildinhalt in einem ersten Überblick;
-Hauptteil: Einzelheiten des Bildes in ihrer Beziehung zueinander und in
einer sinnvollen Reihenfolge.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder behandeln Sie zuerst den Kern
ausführlich und gehen dann auf das weniger Wichtige ein, oder Sie gehen vom
Nebensächlichen aus und arbeiten sich zielstrebig zum Wesentlichen vor.
Bemühen Sie sich um eine klare Benennung der wesentlichen Bildgehalte und
bleiben Sie nicht an Kleinigkeiten hängen, die für den Gesamteindruck völlig
belanglos sind. Bei der Nennung der Einzelteile des Bildes ist es notwendig ihre
Lage im Bild anzugeben:
- oberer, unterer, rechter, linker Bildrand
- obere, untere, rechte, linke Bildhälfte
- Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund
Wichtig ist auch, aus welcher Perspektive das Bild dargestellt ist:
- Vogelperspektive
- Froschperspektive
- Normalperspektive
Die Sprache ist sachlich feststellend, ohne persönliche Empfindungen. Beim
künstlerisch wertvollen Bild kommt es darauf an, die Formen, Farben, Linien
unter Berücksichtigung der Lichtverhältnisse zu erlassen. Deshalb wird bei einem
solchen Bild die Sprache auch Eindrücke, Stimmungen, Wertungen enthalten. Die
Bildbeschreibung wird im Präsens geschrieben.
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-Schluss: Bei einem realistischen Bild kann dieser Teil fehlen. Bei einem
künstlerischen Bild enthält dieser Teil Aussagen zur Wirkung des Bildes auf den
Betrachter. Warum ist die Darstellung so und nicht anders? Welche Absicht hat
der Künstler? Welche Wirkung hat das Bild auf mich? Welche Wirkung hat das
Bild vermutlich auf andere Menschen?
3. Bildbeschreibung (erweitert)
Wenn Sie für den Kunstunterricht eine Bildbeschreibung bzw. Bildanalyse
vornehmen müssen, fällt den Meisten eine Bildanalyse, die in einer Interpretation
des Dargestellten enden soll, besonders schwer. Fangen Sie daher mit einer
einfachen Beschreibung dessen, was Sie sehen an, dann ergibt sich meist daraus
die Bedeutung des Kunstwerkes. Die wichtigsten Fragen, die Sie in einer
Bildanalyse beantworten sollten, sind die drei W-Fragen: was? wie? und warum?
1) Beschreiben Sie als erstes, was Sie sehen. Nennen Sie das Auffälligste
direkt am Anfang. Wenn es eine Person ist, dann sagen Sie, ob die Person Frau
oder Mann ist und beschreiben Sie das äußere Erscheinungsbild, Gesten,
Ausdruck und Mimik. Sagen Sie, wo genau im Bild sich die Person befindet.
Teilen Sie dafür das Bild in die Bildebenen Vorder-, Mittel- und Hintergrund ein.
Beschreiben Sie, was die Personen gerade machen, z.B. Tango tanzen, Fußball
spielen usw. Sagen Sie gleich, ob das Bild ein Stillleben, Landschaftsbild etc. ist.
2) Nun gehen Sie bei der Bildbeschreibung für Kunst durch die
verschiedenen Bildebenen und beschreiben, was Sie sehen. Gehen Sie dabei
logisch und schlüssig vor. Teilen Sie das Bild in der Mitte gedanklich durch,
wodurch Sie eine linke und eine rechte Seite erhalten. Nun beschreiben Sie die
linke Seite und nennen alles, was Sie links oben und links unten sehen. Verfahren
Sie ebenso mit der rechten Seite des Bildes.
3) Jetzt kommen Sie zur Farbbeschreibung: Sagen Sie, welche Farben
verwendet wurden und was dominiert. Sagen Sie, ob es mit Wasser-, Acryl- oder
Ölfarben gemalt wurde, oder ob es sich um eine Bleistiftzeichnung handelt.
Beschreiben Sie auch die Maltechnik/ Liniengebung und die
Perspektive/Raumgebung (d.h. Zentral- und Fluchtpunktperspektive).
4) Zum Schluss der Bildbeschreibung in Kunst kommen Sie zur
Interpretation des Bildes. Ordnen Sie das Bild einer Epoche und einem Bildgenre
zu. Erläutern Sie die Bedeutung des Bildes zur damaligen Zeit und stellen Sie
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einen Bezug zur Gegenwart her. Sagen Sie etwas über den Künstler und was er
Ihrer Meinung nach mit dem Dargestellten vermitteln will. Sie dürfen bei der
Interpretation auch eine persönliche Wertung abgeben und sagen, ob das, was der
Künstler beabsichtigte, auch gut umgesetzt wurde oder nicht. Liefern Sie dafür
eine Begründung.
Eine Bildbeschreibung ist dann gelungen, wenn der Zuhörer sich das Bild
vorstellen kann, ohne dass er es gesehen hat. Machen Sie sich bewusst, dass der
Zuhörer nur das vor Augen sehen kann, was Sie ihm auch tatsächlich vermittelt
haben.
4. Redemittel zur Bildbeschreibung (allgemein)
Was sieht man?
Auf dem Bild ist / sind...
... gibt es ...
... kann man ... sehen
... kann / können ... gesehen werden
Das Bild zeigt...
Auf dem Bild wird ... gezeigt
Wie ist das Bild aufgebaut?
Im Vordergrund / Im Hintergrund / In der Bildmitte...
Hinten / Vorne...
Oben / Unten...
Rechts / Links...
Auf der rechten / linken Seite...
Auf der rechten / linken Bildhälfte...
Wie kann das Bild interpretiert werden?
Möglicherweise / Vermutlich / Wahrscheinlich / Vielleicht...
Ich (persönlich) denke / glaube / meine / vermute, dass...
Ich nehmen an, dass…
Das ist wohl...
Es könnte ... sein
Auf den ersten Blick...
Es scheint ... zu sein
Es macht mich den Eindruck, dass...
Es macht mich einen ... Eindruck
Ich habe den Eindruck, dass
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Es erinnert mich an...
... sieht aus wie / als ob...
... kann mit ... verglichen werden
5. Redemittel zur Bildbeschreibung (extra)
Infos zum Künstler und Entstehungsjahr
... (Bild) ist ein Gemälde von ... (Maler), das ... (Jahr) entstand.
... (Bild), ... (Jahr) gemalt, ist eine Arbeit von ... (Maler).
... (Maler) malte ... (Bild) im Jahre ... (Jahr).
... (Bild) ist ein berühmtes Gemälde von ... (Maler).
Beschreibung der Szene
Das Bild zeigt eine Szene aus ...
Es ist ein Bild von ... (Ort, Person, Szene).
Das Bild beschreibt ... (Szene).
Das Bild zeigt ... (Ort, Person, Szene) aus der Ferne.
... (Ort, Person, Szene) wird aus ... (Vogelperspektive/...) gezeigt.
Man sieht von ... (oben/hinten/...) auf ... (Ort, Person, Szene).
Beschreibung des Inhalts
Auf dem Bild kann man ... sehen.
... (Position: links/rechts/...) ist / sind ...
... (Position: links/rechts!...) ist zu ... sehen.
... ist ... (Position: links/rechts!...)
Wirkung
... verleiht dem Bild Tiefe.
... (Person) scheint den Betrachter anzusehen.
Seine / Ihre Augen scheinen dem Betrachter zu folgen.
Die Figuren sehen aus, als wären sie dreidimensional.
Der Betrachter hat den Eindruck, dass die Personen auf dem Bild
lebendig sind.
Die Aufmerksamkeit des Betrachters richtet sich auf ...
Der aufmerksame Betrachter wird feststellen, ...
Die Blicke des Betrachters werden auf ... gelenkt.
Das Bild wirkt lebendig/ fröhlich/ ausdrucksstark.
Das Bild stimmt den Betrachter ... (traurig/fröhlich).
Das Bild regt den Betrachter an, über ... nachzudenken.
Intentionen
Der Künstler verwendet hauptsächlich ... (Farben/Formen...)
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Wichtige Elemente werden hervorgehoben.
Der Künstler/ Maler verwendet ..., um ... auszudrücken.
Er/ Sie will (wahrscheinlich) ... kritisieren/ ausdrücken/ darstellen.
Es ist offensichtlich, dass der Künstler ... kritisieren/ ausdrücken/
darstellen will.
Was der Künstler/ Maler kritisieren/ ausdrücken/ darstellen will, ist ...
Worauf der Künstler/ Maler aufmerksam machen will, ist ...
Ich denke / glaube / bin mir sicher, dass ...
Mir scheint es, dass ...
Das hier dargestellte Problem ist ...
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SCHLÜSSEL (Selbstkontrolle)
1. Mittelalterliche Kunst - R.Weyden – „Madonna mit Kind”
Renaissance - S.Botticelli – „Die Geburt der Venus”
Barock - P.Rubens - „Perseus und Andromede”
Klassizismus - J.Tischbein - „Goethe in der Campagna”
Realismus - I.Repin - „Die Wolga Treidler”
Impressionismus - C.Monet – „Impression, Aufgehende Sonne”
Expressionismus - F.Marc – „Die großen blauen Pferde”
2. F; E; G; B; C; A; D.
3. 1c; 2c; 3b; 4b; 5a; 6b; 7a; 8b; 9a) 10c.
76
LITERATURHINWEIS
1. Варшавский Л.Р. Гюстав Доре. – М.: Искусство, 1966. – 79с.
2. Вольф Н. Экспрессионизм – Expressionismus / Ред. Ута Гросеник. –
М.: Taschen, Арт-родник, 2006. – 96с.
3. Зарницкий Ст.В. Ботичелли. – М.: Молодая гвардия, 2007. – 330с.
4. Ильина Т. История искусств. Отечественное искусство. – М.:
Высшая школа, 2000. – 407с.
5. Кантор А.М., Кожина Е.Ф., Лившиц Н.А. Малая история искусств.
Искусство XVIII века. – М.: Искусство, 1977. – 376с.
6. Маркин Ю.П. Эрнст Барлах: Пластические произведения. – М.:
Искусство, 1976. – 240с.
7. Нагель О. Кэте Кольвиц. – М.: Изобразительное искусство, 1971. –
216с.
8. Ришар Л. Энциклопедия экспрессионизма. – М.: Республика, 2003. –
432с.
9. Товалева Л.С. Хрестоматия по немецкому языку для вузов искусств.
– М.: Высшая школа, 1987. – 150с.
10. Beckett W. Die Geschichte der Malerei. 8 Jahrhunderte in 455
Meisterwerken. Köln: Verlag K. Müller, 2004.
11. Düchting H. Cézanne. (Prestel Art Guide). München: Prestel Verlag,
2004.
12. Düchting H. Wassily Kandinsky 1866–1944: Revolution der Malerei.
Köln: Taschen, 2008.
13. Feuchtwanger L. Goya oder der arge Weg der Erkenntnis. Berlin:
Aufbau-Verlag, 1987.
14. Johannsen R.H. 50 Klassiker: Skulpturen. Von der Antike bis zum 19.
Jahrhundert. Hildesheim: Gerstenberg, 2005.
15. Schuder R. Hieronymus Bosch. Berlin: Union-Verlag, 1975.
16. Die Renaissance und die Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts
[Электронный ресурс]. URL: http://www.arthistoricum.net/themen/portale/
renaissance/ (дата обращения: 12.03.2015).
17. Kunstepochen [Электронный ресурс]. URL:
https://www.taschenhirn.de/kunst/kunstepochen/
18. (дата обращения: 12.03.2015).
19. Kunstgeschichte – ein Überblick in der Malerei. [Электронный ресурс].
URL: http://marvin.sn.schule.de/~kreuz/kunst/index.php?download=
kunstepochen.pdf (дата обращения: 12.03.2015).