Diagnostik II WS 2009/2010 Verhaltensprobleme Förderung emotionale und sozialer Kompetenzen M....
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Diagnostik II
WS 2009/2010
VerhaltensproblemeFörderung emotionale und sozialer
Kompetenzen
M. Fingerle
Modulare Konzeption• WS
– Diagnostik II – Sozialer/emotionaler Bereich– 2 x Diagnostik III: Erstellung eines
Probegutachtens
• SS– Diagnostik I – Lernstandsdiagnostik– 2 x Diagnostik III: Erstellung eines
Probegutachtens
• Beginn im Hauptstudium
Verhaltensprobleme
• Einige typische Untersuchungsanlässe:– Unterrichtsstörungen– Aggressionen (gegenüber Lehrer,
Mitschülern)– Impulsivität– Verweigerung– Rückzug– Desinteresse
Konsequenzen
• Lehrersicht:– Unterberechung der Handlungsplanung– Keine Erreichbarkeit– Bedrohung– Signalisiert Erziehungsbedarf
• Mitschüler:– Bedrohung, Belästigung– => Soziale Ablehnung
Ressourcenorientierung
• Ressourcenorientierung bedeutet nicht die Leugnung bestehender Probleme
• Identifikation vorhandener – auch verschütteter – Ressourcen (Interessen, positive Motive, Fähigkeiten, unterstützender Personen / Institutionen)
• Aktivierung der Ressourcen des Schülers, um Erfolgserlebnisse zu ermöglichen und den Aufbau von Bewältigungskapital anzubahnen
Eigenperspektive des Schülers
• Oft ambivalent
• Verbesserung von Status/Erfolg/Beziehungen, aber keine Aufgabe des Selbst
• Eigenperspektive ist aber für Ressourcenaktivierung notwendig
• Verhaltensprobleme sind Passungsprobleme zwischen Individuum und Umwelt
• Wer muss sich ändern?
Rolle der Diagnostik
• Feststellung eines Passungsproblems
• Beurteilung der Schwere (Interventionsbedarf)
• Spezifizierung der Probleme und weiterer, problemrelevanter Risikofaktoren
• Exploration vorhandener Ressourcen
• Entwicklung spezifischer Fördervorschläge
Schwierigkeiten
• Ebene beobachtbaren Verhaltens• Ebene impliziter Schemata
– (nicht unmittelbar beobachtbar oder vom Schüler kommunizierbar)
• Einordnung der Befunde in Theorien, die Erleben und Verhalten erklären
• „Förderung des Unbeobachtbaren braucht Theorien des Unbeobachtbaren“
Ein Beispiel
• Ausschnitte aus einem Interview mit einem Lernhilfeschüler, der wegen Verhaltens-problemen auffiel und die Schule wechseln musste
Kognitives Modell der Handlungssteuerung
• Teilprozesse / Phasen
(1) Wahrnehmung/Interpretation einer Situation
(2) Generierung von Handlungsalternativen
(3) Entscheidung für eine Alternative
(4) Ausführung
(5) Bewertung der Handlung
Interventionen
• Trainingsmaßnahmen für den sozial-emotionalen Bereich haben Effektivitätsprobleme
• Passung zwischen Training und Selbstsicht / Lebenswelt
• Frage ist nicht nur, was der Lehrer geändert haben will, sondern auch, welche Änderungen Schüler als sinnvoll empfinden
• Die Frage ist u.U. auch, inwieweit sich der Lehrer ändern muss
Förderung und Beratung
• Förderangebote benötigen häufig ein Um-die-Ecke-Denken
• Erkennen des nur Angedeuteten, zwischen den Zeilen Gesagten
• Abstimmung von Risiko- und Ressourcenperspektive
• Akzeptanz von Ungewissheiten des förderdiagnostischen Prozesses
Diagnostisch relevante Wissensgebiete
– Klinische Entwicklungspsychologie / Entwicklungspsychopathologie
– Risiko und Ressourcen - Resilienz– Quantitative und qualitative diagnostische
Methoden– Fähigkeitsbereiche– Förderansätze
Klinische Entwicklungspsychologie
• Befasst sich mit der Formulierung einer empirisch gestützten, integrativen Rahmentheorie für die Entwicklung von Verhalten
• Integration Defizit- und Fähigkeitsperspektive
• Bezugswissen für die Planung von Förderkonzepten
Risiko und Resilienz
• Aspekt der klinischen Entwicklungspsychologie/Entwicklungspsychopathologie
• Focus: fördernde (Risiken) und hemmende (Ressourcen) Faktoren bei der Entstehung von Verhaltensproblemen
• Personale und soziale Ressourcen
Methoden
• Standardisierte und unstandardisierte diagnostische Verfahren
• Qualitätskriterien
• Testtheorie
• Verfahren für die einzelnen Fähigkeitsbereiche
Fähigkeitsbereiche
• Emotionsregulation
• Selbstregulation
• Selbstkonzept, Ziele und Motive
• Soziale Kompetenzen, Schulklima
Förderansätze
• ELDiB
• Trainingsprogramme für – ADHD– Sozialverhalten– Selbstsicherheit
Diagnostik II - Semesterplan
• 21.10. Einführung• 28.10. Risiken und Ressourcen - Förderprozesse• 4.11. Verhaltensprobleme – Klassifikation und Diagnostik• 11.11. Testtheorie/Qualitative und quantitative Methoden / Bindung und
Emotionsregulation• 18.11. Verfahren zur Diagnostik der Emotionsregulation • 25.11. Selbstkonzept, Ziele & Bewältigungsstrategien • 2.12. Verfahren zur Diagnostik des Selbstkonzepts• 9.12. (Entfällt)• 16.12. Soziale Kompetenzen, Schulklima• 23.12. (Entfällt - Weihnachten und so)• 13.1. Verfahren zur Diagnostik sozialer Kompetenzen• 20.1. ELDIB• 27.1. Förderung von Aufmerksamkeit und Selbstregulation• 3.2. Förderung des Sozialverhaltens• 10.2.
Literatur
• Mutzeck, W. (Hrsg.). Förderplanung. Grundlagen – Methoden – Alternativen. Weinheim, 2000
• Petermann, U./Petermann, F. (Hrsg.). Diagnostik sonderpädagogischen Förderbedarfs. Göttingen, 2006
• Ricken, G. / Fritz, A. / Hofmann, C. (Hrsg.). Diagnose: Sonderpädagogischer Förderbedarf. Lengerich, 2003.
• Resch et al. Entwicklungspsychopathologie des Kindes- und Jugendalters. Weinheim, 1999.
• Oerter et al. (Hrsg.). Klinische Entwicklungspsychologie. Weinheim, 1999.
• Opp, G. & Fingerle, M. (Hrsg). Was Kinder stärkt. München, 2007