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Diagnostik und Therapie der postmenopausalen OSTEOPOROSE Diagnostik Diagnostik und und Therapie Therapie der der postmenopausalen postmenopausalen OSTEOPOROSE OSTEOPOROSE Philipp Drees Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie StiftungsKlinikum Mittelrhein Koblenz Orthopäde, Rheumatologe, Osteologe, Orthopäde und Unfallchirurg, Spez. Orthop. Chirurgie

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Diagnostik und Therapie der

postmenopausalen OSTEOPOROSE

DiagnostikDiagnostik und und TherapieTherapie der der

postmenopausalenpostmenopausalen OSTEOPOROSEOSTEOPOROSE

Philipp DreesZentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie

StiftungsKlinikum

MittelrheinKoblenz

Orthopäde, Rheumatologe, Osteologe, Orthopäde und Unfallchirurg,

Spez. Orthop. Chirurgie

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Der Arzt und die Osteoporose

Der durchschnittliche dt. Orthopäde (1.200 Scheine)•

hat in seiner Klientel 160 therapiebedürftige Osteoporosepatienten. (Zufall keine Kumulation!)

therapiert davon 18.•

erlebt pro Jahr 7 osteoporotische Frakturen.

könnte ca. 5 davon vermeiden•

verliert alle 1,5 Jahre einen Patienten an den Folgen der Frakturen (ca. 3,4% aller Todesfälle)

Würde bei leitliniengerechter Therapie höchstens alle 6 Jahren einen verlieren

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Erhöhte Mortalität

Alters-

und geschlechtsspezifische Mortalität

1998-2007•

prospektiv

Zeitraum: Auftreten der Fraktur bis zum Tod

Vergleich mit einer alters-

und geschlechtsspezifischen Normalpopulation (Dubbo population) und deren Mortatlitätsrate (standardized mortality ratios [SMRs]).

Bliuc D et al. JAMA 2009;301 (5):51321

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Erhöhte Mortalität

Bliuc D et al. JAMA 2009;301 (5):51321

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Erhöhte Mortalität

Bliuc D et al. JAMA 2009;301 (5):51321

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Krankheitsbild Osteoporose

PrävalenzDefinition

VersorgungslageSozioökonomische Bedeutung

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Heutige weltweite durchschnittliche Lebenserwartung: 65 JahreIn 2025: wahrscheinlich 73 Jahre

Folgen: Starke Zunahme Osteoporose-bedingter Frakturen

Exponentielle Zunahme von Wirbelkörper- und Schenkelhalsfrakturenmit jedem Lebensjahrzehnt über 65 Jahren

Epidemiologie

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Altersentwicklung in Deutschland 1950-2040

1950 1955 2010 2040

> 60 Jahre

14,6% 21% 24,9% 33,9%

< 20 Jahre

30,5% 21,5% 18,5% 16%

nach Brecht 1997

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Die Osteoporose ist eine gewebliche Bilanzstörung, bei der es sich um eine unvollkommene Apposition verkalkten Knochengewebes oder

unverkalkten Osteoids

oder evtl. um einen gesteigerten Knochenabbbauprozess handeln kann. Unabhängig von der Ätiologie und

Pathogenese des Prozesses ist der Zustand der Osteoporose immer derselbe. Verdünnung der Spongiosabälkchen bis zum völligen

Schwund derselben, Erweiterung der Haver‘schen und Volkmannschen Kanälchen zu größeren, wuchtigen Räumen, die dann makroskopisch

sichtbar werden. Man spricht von Porosierung

der Spongiosa

und Spongiosierung

der Kortikalis.

(Dröge, 1940)

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„Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine unzureichende Knochenfestigkeit und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist, welche zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit führt. Die Knochenfestigkeit spiegelt dabei primär das Zusammenwirken von Knochendichte und Knochenqualität wider“

Normaler Knochen

Osteoporotischer Knochen

Copyright 2001, David W. Dempster

Genant HK al. Interim report and recommendations of the World Health Organization Task-Force for Osteoporosis. Osteoporosis Int 1999; 10:259- 264

Definition der Osteoporose

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Involutionsosteoporose

Typ I Typ II

Alter 50-75 Jahre > 75 Jahre

Geschlecht w/m 6 : 1 2 : 1

Knochenabbau überwiegend Spongiosa

Spongiosa und Kortikalis

Wesentliche Frakturen

Wirbelkörper, distaler Radius

Schenkelhals, Wirbelkörper

Nach Riggs und Melton

1986

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Risikofaktoren für die Entstehung der Osteoporose

Primäre postmenopausale

Osteoporose

Sexualhormonmangel (Östrogen/Testosteron)

frühe Menopuse

Hypogonadismus

Sekundäre Osteoporose

Ernährung

Glukokortikoide

Transplantation (Immunsuppression)

Chron. entzündl. Krankheiten (z.B. M. Crohn, RA, etc.)

Immobilisation u.a.

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Dramatische Fakten zur Osteoporose

7,8 Millionen Osteoporose-Patienten in DInzidenz steigend!

Jede 2. Minute erleidet ein Osteoporose- Patient in D eine Fraktur

333.000 Frakturen pro Jahr

Jede 2. Frau über 50 Jahren ist an Osteoporose erkrankt

Häussler et al., Osteoporosis Int 2007; 18:77-84

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• 61 % der Schenkelhalsfrakturen geschehen zu Hause• 100 % werden hospitalisiert• 82 % werden nach Entlassung in eine Rehaklinik

überwiesen

ein Jahr nach der Hospitalisation:• 65 – 35% leben wieder zu Hause• 17 - 36% versterben • 18 – 51% brauchen weiter Pflege

Beeinträchtigung der Lebensqualität infolge Schenkelhalsfrakturen

Schürch et al, J. Bone Miner Res 1996; 12: 1935-1942Smektala et al., Unfallchirug 2005, 108:927-937

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1,5

98,5

61,3

38,7

Kosten der Osteoporose

in Deutschland

Frakturen

Rest

61,3% der Gesamtkosten werden für Frakturen aufgewendet (4,3% der Patienten)

Hüftfrakturen:- Stationäre Kosten: 7.109 € - 9.375 €- Reha-Kosten: 2.622 € - 2.913 €

... aber nur 1,5% der Kosten werden zur Prävention weiterer Frakturen durch Medikamente aufgewendet

Direkte Kosten der Osteoporose: 5,4 Mrd. €

Medikamente

Rest

Häussler et al., Osteoporosis Int 2007; 18:77-84

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Nur 22% der 7,8 Mio. Osteoporose- Patienten erhalten eine Osteoporose- spezifische Medikation

90% der 7,8 Mio. Osteoporose- Patienten erhalten Analgetika

Nur für 35% der 333.000 Patienten mit inzidenten Frakturen wurde eine Knochendichte- messung veranlasst

Diagnostische und therapeutische Unterversorgung der Osteoporose-Patienten

Häussler et al., Osteoporosis Int 2007; 18:77-84

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Zusammenfassung

Wirbelkörper-

und Hüftfrakturen haben dramatische Folgen für Morbidität und Mortalität

Die Kosten für die Osteoporose in D betragen 5,4 Mrd

EUR

Nur 1,5% der Ausgaben werden für die Prävention von Frakturen aufgewendet

Osteoporose ist eine unterdiagnostizierte und untertherapierte Volkskrankheit

Jede 2. Frau über 50 ist an Osteoporose erkrankt

Nur 22% der Osteoporose-Patienten erhalten eine spezifische Therapie

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Entstehung, Erkennung und Diagnostik der Osteoporose

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Wie entsteht Osteoporose?

V.a. die inneren Knochenbälkchen (Trabekel) sind vom Abbau betroffen

Trabekelreiche Knochen brechen zuerst: Wirbelkörper -> Schenkelhals

Graduelles Fortschreiten über Osteopenie zur Osteoporose

Manifeste (schwere) Osteoporose: Frakturen sind bereits eingetreten

Bildquelle: Alan Boyde www.ucl.ac.uk

Überwiegt der Knochenabbau den Knochenanbau kommt es zu einem Verlust an Festigkeit, Struktur und Masse und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit für Frakturen

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Wie verläuft der Knochenumbauprozess?

Osteoklasten resorbieren Knochen durch Sezernierung von Säure und kollagenauflösenden Enzymen

Osteoblasten sezernieren eine neue Lage Kollagen, die anschließend passiv durch Calcium mineralisiert wird

Alte Osteoblasten werden als Osteozyten in das Knochengewebe eingebaut und dienen dann als Mechanosensoren

Am Knochenumbau sind verschiedene Knochenzellen beteiligt:

Bildquelle: Prof. Bartl, Osteoporose-Manual, 2004

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Altersabhängigkeit

der Knochenmasse

Zunahme derKnochenmasse

AltersbedingterKnochenmasseverlust

ErhErhööhteshtesOsteoporoseOsteoporose--

RisikoRisiko

Männer

Frauen

0 1 0

2 0

3 0

4 0

5 0

6 0

7 0

Alter

Kno

chen

mas

se

Postmenopause

Maximal e

Knoche n-

masse

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Knochenschicksal

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Osteoporoseverdacht im Blick: Anamnese und Befund

1. Erfassung der Risikofaktoren und des Frakturrisikos

• Familiäre Veranlagung (z.B. Schenkelhalsfraktur eines Elternteils)• Untergewicht• Rauchen• Frakturen und Stürze in der Vergangenheit• Bewegungsmangel

2. Krankheiten oder Medikamente mit Einfluss auf das Skelett oder auf Stürze

• Orale Glukokortikoide, Schilddrüsenhormone, Antibiotika, Diuretika, Antiepileptika, Zytostatika, Antikoagulanzien

• Sedativa, orthostatisch wirksame Medikamente, Antidepressiva

Pfeilschifter et al. Evidenzbasierte Konsensus-Leitlinie des DVO zur Osteoporose, 2006

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Osteoporoseverdacht im Blick: Körperliche Untersuchung

3. Körperliche Untersuchung

• Gewicht / Größenverlust (> 7 cm Größenabnahme?)• Schmerzen• Funktionsbeeinträchtigung durch Schmerzen oder

Erschlaffung der Muskulatur• Typisch: Hoher Rundrücken, Osteoporosebauch

4. Funktionsuntersuchung von Muskelkraft und Koordination

• Chair-Rising• Tandemstand

• Timed-up-and-go• Sit-and-reach Test

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Checkliste –

15 Fragen zum Osteoporoserisiko

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Die Empfehlung zur Basisdiagnostik besteht bei Vorliegen von einem oder mehreren der folgenden Befunde:Frau Mann Befund

50-60 60-70 Jahre Eine oder mehrere Wirbelkörperfraktur(en)Eine oder mehrere periphere Fraktur(en) als Einzelfallentscheidung

60-70 70-80 Jahre Wirbelkörperfraktur(en)Periphere Fraktur(en)Schenkelhalsfraktur eines ElternteilsUntergewicht (BMI<20)NikotinkonsumMultiple StürzeImmobilität

> 70 > 80 Jahre Empfehlung zur Basisdiagnostik für alle Patienten

Wann wird eine Basisdiagnostik empfohlen?

Pfeilschifter et al. Evidenzbasierte Konsensus-Leitlinie des DVO zur Osteoporose, 2006

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Was umfasst die Basisdiagnostik?

1. Spezifische Anamnese und Befund

Erfassung der Risikofaktoren und des Frakturrisikos

Krankheiten oder Medikamente mit Einfluss auf das Skelett oder auf Stürze

Körperliche Untersuchung

Funktionsuntersuchung von Muskelkraft und Koordination

2. Bildgebende Verfahren

Messung der Knochendichte mittels DXA

Röntgen der BWS und LWS in zwei Ebenen

3. Basislabor

Pfeilschifter et al. Evidenzbasierte Konsensus-Leitlinie des DVO zur Osteoporose, 2006

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1. Körperliche Untersuchung

• Untersuchung der Wirbelsäule auf Druck- oder

Klopfschmerz

• Verstärkte Rundrückenbildung

• Verlust an Körpergröße

• Faltenbildung der Haut am Rücken

aber: Auch bei Patienten mit manifester Osteoporose

ist die körperliche Untersuchung oft ohne

Befund.

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Körperliche Untersuchung / Diagnostik

1. Vermehrte BWS Kyphose2. Abnahme der Körpergröße (4-7

cm)3. Tannenbaumphänomen4. Überlange Arme5. Risikobeurteilung

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Bestimmung der Funktionsleistung mit einfachen Tests in der Praxis möglich

• Chair-Rising (Muskelleistung)

In 10 Sek. so oft wie möglich von einem Stuhl aufstehen und sich wieder hinsetzen

< 5 Mal: Erhöhte Sturzgefahr

• Tandemstand (Koordination)

10 Sek. mit den Füßen hintereinander auf einer Linie stehen

Bei 3 Fehlversuchen: Erhöhte Sturzgefahr

• Timed-up-and-go (Alltagsmotorik)

Von einem Stuhl aufstehen, 3 Meter laufen, umdrehen und sich wieder hinsetzen

> 30 Sekunden: ausgeprägte Mobilitätseinschränkung

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2. Röntgen der Wirbelsäule zum Nachweis von Sinterungsfrakuren

BWS und LWS in zwei Ebenen

Wann ist eine Röntgenaufnahme indiziert?–

bei akuten, persistierenden

Rückenschmerzen

bei chron. Rückenschmerzen unklarer Genese –

bei deutlichem Größenverlust

bei geringem Rippen-Becken-Abstand

Es gibt keine einheitliche Definition einer Wirbelkörperfraktur! –

Allgemein: Mehr als 20% Höhenverlust an Vorder-, Mittel-

oder

Hinterkante (absolut mind. 4 mm)

Röntgen ist nicht für eine Frühdiagnose der Osteoporose geeignet

Pfeilschifter et al. Evidenzbasierte Konsensus-Leitlinie des DVO zur Osteoporose, 2006

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Fehr

Osteoporotische LWK Frakturen

RRööntgenntgen MRTMRT CT CT

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Messverfahren der Knochendichte

DXA (Dual-energy X-ray Absorptiometrie)Goldstandard der Knochendichtemessung

Q-CT (Quantitative Computertomographie)

pQCT (periphere quantitative CT)

QUS (Quantitative Ultraschallmessung)

Q-CT (Quantitative Computertomographie)

pQCT (periphere quantitative CT)

QUS (Quantitative Ultraschallmessung)

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Osteodensitometrie mit Dual X-Ray Absorptiometrie als Golden Standard

Osteodensitometrie Empfehlung: DXA Gesamt-Lendenwirbelsäule und Gesamt-Femur, für die Beurteilung ist der niedrigste Messwert der Gesamtareale ausschlaggebend.

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T-Score als diagnostischer Wert

+ 2,5 SD+ 2,5 SD

+ 1 SD+ 1 SD

-- 2,5 SD2,5 SDT-Score = -1,8 SD

-- 1 SD1 SD

20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 850.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1.0

1.1

1.2

1.3

1.4

1.5

Knoc

hend

ichte

(BMD

in g/

cm2 )

Alter

MittelwertMittelwertPhysiologisch = > -1,0 SDOsteopenie = -1,0 - -2,0 SDOsteoporose = < -2,0 SD, falls

Risikofaktoren vorhanden

Physiologisch = > -1,0 SDOsteopenie = -1,0 - -2,0 SDOsteoporose = < -2,0 SD, falls

Risikofaktoren vorhanden

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3. Labor und Knochenmarker

Labor•

Bei Osteoporose unauffälliges Labor!!!–

Blutbild, Calcium, Phosphat, BSG, CRP, TSH, Kreatinin, AP, GGT, Immunelektrophorese

zum•

Ausschluss sekundärer Ursachen einer Osteoporose–

z.B. Tumor-, Schilddrüsen-, Leber-

oder Nierenerkrankungen

Knochenmarker•

Vor allem in klinischen Studien eingesetzt•

Mangelnde Standardisierung •

Nicht für die Routinediagnostik empfohlen–

Abbaumarker, z.B. Typ-I

Kollagen Telopeptide (NTx, CTx)–

Aufbaumarker, z.B. Knochenspezifische alkal. Phosphatase (B-AP)

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Zusammenfassung

Überwiegt der Knochenabbau den Knochenanbau kommt es zu einem Verlust an Festigkeit, Struktur und Masse und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit für Frakturen

Eine Basisdiagnostik wird in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und dem Vorliegen von Risikofaktoren empfohlen

Die Basisdiagnostik umfasst spezifische Anamnese und Befund, bildgebende

Verfahren und das Basislabor

Die Funktionsleistung des Patienten kann mit einfachen praktischen Übungen bestimmt werden

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Therapie der Osteoporose

Nicht-medikamentösMedikamentös

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1. Bewegung und körperliche AktivitätVerbesserung der KoordinationErhöhung der MuskelleistungVermeidung von Stürzen

2. Ernährung und Lebensstil

Versorgung mit Calcium und Vit. DAusgewogene ErnährungSonnenlichtexpositionRauchverzicht

3. Medikamentöse Therapie

Osteoporose- spezifische Therapie (incl. Calcium und Vitamin D)Schmerztherapie

Der Dreiklang der Osteoporose-Therapie

Alle drei Säulen der Therapie müssen gleichwertig ineinander greifen!

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1. Wichtige Säule der Therapie: Bewegung und körperliche Aktivität

80% der Stürze sind auf verminderte Muskelleistung und Koordination zurückzuführen!

Ziel: Verringerung des Sturzrisikos

Empfehlung:

Regelmäßige Bewegung

v.a. gewichtstragende Sportarten

Krafttraining unter Anleitung zur Stärkung der Muskulatur

Übungen zur Verbesserung der Balance und Koordination

Besonders gut geeignet: Im Alltag leicht durchführbare Übungen

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• Stolperfallen entfernen: rutschende Teppiche, querlaufende Kabel, wackelige

Möbel

• Augen testen, falls notwendig neue Brille

• Verbesserung der Beleuchtung

• Haltegriffe und rutschfeste Matte im Bad

• Sicheres Schuhwerk, Hausschuhe mit rutschfester Sohle

• Auf dem Fußboden liegende Gegenstände aufräumen

Sturzvermeidung

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Physiotherapie

Sturzverhütung:durch Training von • Kraft• Kraftausdauer• Koordination

Zunahme der Knochendichte: durch Einwirken von Kräften aller Art auf den Knochen• Stauchung (Aufprall auf den Boden beim Sprung)• Biegung• (Muskel-)Zug

Alle Maßnahmen entfalten ihre Wirkung auf den Knochenstoffwechsel bzw. Sturzprophylaxe innerhalb von wenigen Monaten. Sie sind daher gerade im hohen Alter effektiv.Aber:Es gibt keine Evidenz für eine persisitierende Langzeitwirkung von Maßnahmen zur Osteoporose- und Frakturprophylaxe!

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2. Wichtige Säule der Therapie: Ernährung und Lebensstil

Ausreichende und ausgewogene Ernährung

Untergewicht ist ein Risikofaktor für Frakturen!

Calciumreiche Ernährung

Bei Bedarf Supplementierung

von Calcium und Vitamin D

Vit. D 400-1200 IE tägl., Calcium 1200-1500 mg tägl.

Regelmäßige Sonnenlichtexposition

Rauchverzicht

Alkoholkonsum reduzieren

Körperliche Aktivität

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3. Wichtige Säule der Therapie: Medikamentöse Therapie

Osteoporose-spezifische Therapie•

Senkung des Frakturrisikos

Normalisierung des Knochenstoffwechsels

Schmerztherapie (symptomorientiert)

Antiresorptiva sind die Mittel der Wahl in der Therapie der Osteoporose

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Schnell handeln nach der ersten Fraktur

Nur bei jeder 3. Patientin wird ein Wirbelkörperbruch erkannt

Nach einem Wirbelkörperbruch erleidet 1 von 5 Frauen*

einen weiteren Bruch innerhalb nur eines Jahres

*Frauen nach den Wechseljahren

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Empfehlung für eine spezifische medikamentöse Therapie (entspricht ≥

30 % 10-Jahresrisiko für Frakturen)

Multiple WK-Frakturen

WK-Fraktur

> 75

70-75

65-70

60-65

50-60

T < -4,0T < -3,5T < -3,0T < -2,5

>85

80-85

75-85

70-75

60-70

T < -2,0Grenze!

Alter (Jahre)Frau Mann

Zusatzrisiken Gesamtkontext

1. Periphere Fraktur Multimorbidität2. SHF Eltern Patientenwunsch3. Rauchen kurze Lebenszeit4. Häufige Stürze5. Immobilität

max 1 T-Wert max 1 T-Wert

WK = WirbelkörperSHF = Schenkelhalsfraktur

Bei Vorliegen multipler Frakturen ist die Einleitung der Therapie ohne DXA-Messung möglich

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Osteoporose-spezifische Therapie

Ziel:

Senkung des Frakturrisikos

Normalisierung des Knochenstoffwechsels

Bisphosphonate SERM Strontium Parathormon

Osteoklasten-Hemmung Osteoblasten-Stimulation

Schmerztherapie

Die Basistherapie umfasst immer:

1200 -

1500 mg Calcium und 400 -

1200 I.E. Vitamin D täglich

Minimale Behandlungsdauer 3-5 Jahre

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Tibiametaphyse*

Kontrolle

Osteoanabole Antiresorptiva erhöhen • das trabekuläre Volumen • die Trabekeldicke • die Anzahl der Trabekel

Zunahme

der trabekulären

Knochenmasse

*Nach 104 Wochen Therapie (OVX Ratten)

Ammann P. et al. JBMR (2004)12:2012-2020.

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Wirkmechanismus

der stickstoffhaltigen

Bisphosphonate

Bürstensaum

Howship-LakuneOsteoklast

FPP: Farnesylpyrophosphat-Synthase

Bindung an Knochen

Freisetzung und Aufnahme durch

Osteoklasten

Hemmung der FPP- Synthase

Verlust der Osteoklasten-

Funktion

Hemmung der Knochenresorption

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Bisphosphonat

Placebo

Recker R, et al. 34th European Symposium on Calcified Tissues; May 5-9, 2007; Copenhagen, Denmark. Abstract PO21-M.

Wiederherstellung der Knochenarchitektur

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Nebenwirkungen

Kopfschmerzen•

Durchfall, Übelkeit, Dysphagie, Refluxösophagitis

Hypokalziämie•

Muskuloskelettale

Schmerzen („Grippegefühl“)

Anstieg der Kreatinin-Clearence•

Hauterythem

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Nebenwirkungen

Kiefernekrosen

unter i.v. Bisphosphonattherapie

in 6-

15facher Dosierung der Osteoporosetherapie in Zusammenhang mit Zahnextraktion und/oder lokaler Infektion bei Tumorpatienten im Rahmen der Osteolysenbehandlung

Substanzeffekt?

Dosierungseffekt?

Komorbidität?

Inzidenz

bei onkologischen Patienten <1%

Kumulationseffekt bei Osteoporosepatienten zu erwarten?

www.aerzteblatt.de/lit4606

Einrichtung des deutschen Kiefernekroseregisters an der Charité Berlin 2006

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Medikamentöse Schmerztherapie nach WHO- Stufenschema

NSAR (z.B. Diclofenac, Ibuprofen) oder Coxibe (Etoricoxib, Celecoxib)

Coxibe

für Patienten mit gastrointestinalem

Risiko

NSAR/Coxib

+ schwaches bzw. starkes Opioid

Schmerztherapie

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Therapie der osteoporotischen

Wirbelkörperfraktur

Therapieziel:

Schnelle und risikoarme Mobilisation

Zufriedenstellendes funktionelles Resultat

Wiedereingliederung in die häuslichen Verhältnisse

Hospitalisation

vermindern

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Therapie der osteoporotischen Wirbelkörperfraktur

Drei-Punkt-Mieder oder Lindemann-Mieder:

Indikation eingeschränkt, aber möglich zur

Vorübergehenden Ruhigstellung

Vorübergehenden Stabilisierung und damit zur Schmerzreduktion

Korsett sollte aber nur kurzfristig getragen werden (2 –

3 Monate)

Zielorientierte und keine zeitorientierte Physiotherapie

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MedikamentMedikamentööse/konservative se/konservative SchmerztherapieSchmerztherapie

InterventionelleInterventionelle SchmerztherapieSchmerztherapie

VertebroplastieKyphoplastie

Osteoporotische Wibelkörperfrakturen

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VertebroplastieVertebroplastieInterventionelleInterventionelle

SchmerztherapieSchmerztherapie

Definition:

Injektion von Knochenzement (PMMA) in einen

frakturierten Wirbelkörper

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Therapie der osteoporotischen WirbelkTherapie der osteoporotischen Wirbelköörperfrakturrperfraktur

Vertebroplastie

Indikation:

SchmerzreduktionSchmerzreduktion

Frische oder bis zu 6 Monaten alte schmerzhafte osteoporotische WK-Kompressionsfrakturen ohne Hinterkantenbeteiligung

Keine Aufrichtung angestrebt

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VertebroplastieVertebroplastieInterventionelleInterventionelle SchmerztherapieSchmerztherapie

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VertebroplastieInterventionelleInterventionelle SchmerztherapieSchmerztherapie

plus

Zerstörung von Schmerzfasern

Stabilisierung des WK

schneller Wirkeintritt

minus

nur bei frischen Frakturen (MRT)

Gefahr der Anschlussfrakur

keine Korrektur

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KyphoplastieKyphoplastieInterventionelleInterventionelle SchmerztherapieSchmerztherapie

Hydraulisches Aufrichten des WK (10facher Autoreifendruck)

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Osteoporotische WK-Kompressionsfrakturen

(< 6 Wochen)

Zunehmende Kyphosierung

Hinterkantenbeteiligung

(WK-Metastasen, Trauma mit Hinterkantenbeteiligung)

Kyphoplastie - Indikation

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KyphoplastieKyphoplastieInterventionelleInterventionelle SchmerztherapieSchmerztherapie

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RF = RadiofrequenzER2 = Energy Responsive/ auf Energie reagierend

MultiPlex-Controller

StabiliT™ ER2-Knochenzement undSättigungs-Mischsystem

Einwegmaterialien:Hydraulik-ElementAktivierungselementAE-KabelFernbedienungskabel (3 m)Arretierbarer

Zementapplikator

Flexibles VertecoR™-Osteotom

für den ZementaufbauGerades VertecoR™-Osteotom

für den Zementaufbau

Technologie der RF-Kyphoplastie

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extraossäre

Zementverschleppung

Radikulopathien

(sensibel, motorisch)

Querschnittssymptomatik

Infektionen, Blutungen

Lungenembolie

Vertebroplastie / Kyphoplastie - mögliche Komplikationen

Mathis et al, Neuroradiol 2001;22:373- 381

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Zusammenfassung

Isometrische

KG mit

Stabilisierung

der Abdominal-

und Autochtonen

Muskulatur•

Dreipunkt

Mieder, Lindemann

Mieder•

Vertebro-/Kyphoplastie•

Beseitigung

von Sturzursachen

Der Dreiklang der Osteoporose-Therapie:Bewegung, Ernährung, medikamentöse Therapie

Alle 3 Säulen müssen gleichwertig ineinander greifen!

Antiresorptiva

sind die Mittel der Wahl in der medikamentösen Therapie der Osteoporose

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Schlussfolgerung

Es gibt kein einheitliches ideales Osteoporosemittel:•

Immer individuelle Therapie in Abhängigkeit von

Alter•

Geschlecht

Risikofaktoren•

Knochendichte und –stoffwechsel

Begleiterkrankungen•

Wunsch des Patienten

Photos: Oliviero Toscani

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Berühmte „Osteoporosen“