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10/13 Deutsche Feuerwehr-Zeitung BRANDSchutz A DEUTSCHE FEUERWEHR-ZEITUNG OKTOBER 2013 Deutsche Feuerwehr-Zeitung Offizielles Organ des Deutschen Feuerwehrverbandes | Reinhardtstraße 25 | 10117 Berlin Kontakt über: Telefon 030.288848800 | Fax 030.288848809 | [email protected] | www.feuerwehrverband.de Hochkarätiger Erfahrungsaustausch zum Hochwasser 2013 »Keiner kann alles allein – aber zusammen können wir viel!« – mit dieser Aussage von Oberstleutnant Uwe Ried vom Landeskom- mando Sachsen-Anhalt der Bundeswehr lässt sich der Bundesfachkongress des Deut- schen Feuerwehrverbandes zur Hochwas- serlage 2013 treffend zusammenfassen. Im ersten teilnehmeroffenen Kongress nach der Katastrophe berichteten hochkarätige Referenten in vier Modulen von der Arbeit am Deich und im Stab, von Erfahrungen der Feuerwehr und ihren Partnern, von Er- kenntnissen und Folgen des Hochwassers, das den größten Feuerwehreinsatz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutsch- land darstellte. Parallel tauschten beim Fachforum des »IF Star« des Verbandes öf- fentlicher Versicherer Entwickler von Kon- zepten zur Schadenverhütung ihre Ideen aus. Insgesamt trafen sich 155 Feuerwehr- Führungskräfte sowie Angehörige anderer Institutionen und Organisationen in Berlin. Meteorologe Thomas Globig erläuterte in seinem Impulsvortrag die Ursachen der Katastrophe: »Im Vergleich zu 2002 gab es zwar weniger Regen pro Tag, dafür war je- doch das Einzugsgebiet vieler Flüsse kom- plett betroffen. In Verbindung mit einem durch viel Niederschlag gesättigten Boden waren die Auswirkungen so massiv und lang anhaltend.« Den Blick über den Tellerrand erweiter- ten Frank Jörres (DRK), Albrecht Broemme Um »Technik und Kosten« des Hochwassers drehten sich die Referate des zweiten Mo- duls. »Das System der Polderflutung ist mehr als 70 Jahre alt und wurde bisher nur 2002 und 2013 eingesetzt«, berichtete Bodo Schwiegk vom Landesamt für Umwelt, Ge- sundheit und Verbraucherschutz über den Vorbeugenden Hochwasserschutz. Die fi- nanziellen Dimensionen verdeutlichte René Du Bois vom Bundesministerium des Innern (Stab Fluthilfe): »Die Schadensbilanz des Hochwassers 2013 liegt bei 1,32 Milliarden Euro.« Dr. Cornelia Poenicke, Leiterin der Pressestelle der Stadt Magdeburg, erläuter- te den Einsatz sozialer Medien zur Warnung der Bevölkerung. Die »klassischen« Räu- mungsinformationen wie Lautsprecher- durchsagen, Handzettel und Personalein- satz wurden durch Videobotschaften des Oberbürgermeisters ergänzt, die auf Face- Meteorologe Thomas Globig stellte anschaulich die Wetterbedingungen dar, die dem Hochwas- ser vorangingen. (Fotos: S. Jacobs, S. Darmstädter) Rund 155 Führungskräfte der Feuerwehren und anderer Organisationen und Verbände verfolgten interessiert den 3. Bundesfachkongress. (THW), Klaus-Jürgen Jess (Bundespolizei) und Hans-Hermann Höltje (DLRG) in einer Gesprächsrunde, in der sie die Möglichkei- ten der jeweiligen Organisationen darstell- ten. »Der Einsatzauftrag in Bereitstellungs- räumen muss besser kommuniziert werden – auch hinsichtlich der Arbeitgeber«, waren sich die Referenten einig. Im Modul »Führungsfragen« ging es um Erfahrungen aus der Einsatzleitung: »Die Führung nach Strukturen der FwDV 100 ist ein absolutes Erfordernis, weil dies eine ein- heitliche Sprache der Beteiligten bedingt und eine einheitliche Aufteilung der Zu- ständigkeiten beinhaltet«, berichtete Dieter Schlegl, Vorsitzender des Bezirksfeuer- wehrverbandes Niederbayern, vom Einsatz in Passau (Bayern). Michael Raddatz, Kreis- brandmeister und Vorsitzender des Kreis- feuerwehrverbandes Herzogtum Lauen- burg (Schleswig-Holstein), schilderte, wie sich wechselnde Wasserstandsvorhersagen als Problem in der Kräftevorhaltung erwie- sen: »Ich habe festgestellt, dass Feuerwehr- leute bei solchen Lagen schwierig zu führen sind – sie sind alarmiert und möchten nicht warten, sondern zu ihrem Einsatz.« »Die Sprengung der Schiffe war eine wichtige Maßnahme nach einer mutigen Entschei- dung«, beschrieb Dr. Ringhard Friedrich, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Stendal (Sachsen-Anhalt), den Einsatz beim Deichbruch in Fischbeck.

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  • 10/13 Deutsche Feuerwehr-Zeitung BRANDSchutz A

    DEUTSCHE FEUERWEHR-ZE ITUNG

    OKTOBER 2013

    Deutsche Feuerwehr-ZeitungOffizielles Organ des Deutschen Feuerwehrverbandes | Reinhardtstraße 25 | 10117 BerlinKontakt über: Telefon 030.288848800 | Fax 030.288848809 | [email protected] | www.feuerwehrverband.de

    Hochkarätiger Erfahrungsaustausch zum Hochwasser 2013

    »Keiner kann alles allein – aber zusammenkönnen wir viel!« – mit dieser Aussage vonOberstleutnantUweRied vomLandeskom-mando Sachsen-Anhalt der Bundeswehrlässt sichderBundesfachkongressdesDeut-schen Feuerwehrverbandes zur Hochwas-serlage 2013 treffend zusammenfassen. Imersten teilnehmeroffenen Kongress nachder Katastrophe berichteten hochkarätigeReferenten in vier Modulen von der ArbeitamDeichund imStab, vonErfahrungenderFeuerwehr und ihren Partnern, von Er-kenntnissen und Folgen des Hochwassers,das den größten Feuerwehreinsatz in derGeschichte der Bundesrepublik Deutsch-land darstellte. Parallel tauschten beimFachforum des »IF Star« des Verbandes öf-fentlicher Versicherer Entwickler von Kon-zepten zur Schadenverhütung ihre Ideenaus. Insgesamt trafen sich 155 Feuerwehr-Führungskräfte sowie Angehörige andererInstitutionenundOrganisationen inBerlin.

    Meteorologe Thomas Globig erläutertein seinem Impulsvortrag die Ursachen derKatastrophe: »Im Vergleich zu 2002 gab eszwar weniger Regen pro Tag, dafür war je-doch das Einzugsgebiet vieler Flüsse kom-plett betroffen. In Verbindung mit einemdurch viel Niederschlag gesättigten Bodenwaren die Auswirkungen so massiv undlang anhaltend.«

    Den Blick über den Tellerrand erweiter-ten Frank Jörres (DRK),Albrecht Broemme

    Um»Technik undKosten« desHochwassersdrehten sich die Referate des zweiten Mo-duls. »Das System der Polderflutung istmehr als 70 Jahre alt undwurde bisher nur2002und2013eingesetzt«, berichteteBodoSchwiegk vom Landesamt für Umwelt, Ge-sundheit und Verbraucherschutz über denVorbeugenden Hochwasserschutz. Die fi-nanziellenDimensionenverdeutlichteRenéDuBois vomBundesministeriumdes Innern(Stab Fluthilfe): »Die Schadensbilanz desHochwassers 2013 liegt bei 1,32MilliardenEuro.« Dr. Cornelia Poenicke, Leiterin derPressestelle der StadtMagdeburg, erläuter-tedenEinsatz sozialerMedienzurWarnungder Bevölkerung. Die »klassischen« Räu-mungsinformationen wie Lautsprecher-durchsagen, Handzettel und Personalein-satz wurden durch Videobotschaften desOberbürgermeisters ergänzt, die auf Face-

    Meteorologe Thomas Globig stellte anschaulichdie Wetterbedingungen dar, die dem Hochwas-ser vorangingen. (Fotos: S. Jacobs, S. Darmstädter)

    Rund 155 Führungskräfte der Feuerwehren und anderer Organisationen und Verbände verfolgteninteressiert den 3. Bundesfachkongress.

    (THW), Klaus-Jürgen Jess (Bundespolizei)undHans-HermannHöltje (DLRG) in einerGesprächsrunde, in der sie die Möglichkei-ten der jeweiligen Organisationen darstell-ten. »Der Einsatzauftrag in Bereitstellungs-räumenmuss besser kommuniziertwerden–auchhinsichtlichderArbeitgeber«,warensich die Referenten einig.

    ImModul »Führungsfragen« ging es umErfahrungen aus der Einsatzleitung: »DieFührung nach Strukturen der FwDV100 istein absolutesErfordernis,weil dies eine ein-heitliche Sprache der Beteiligten bedingtund eine einheitliche Aufteilung der Zu-ständigkeitenbeinhaltet«, berichteteDieterSchlegl, Vorsitzender des Bezirksfeuer-wehrverbandesNiederbayern, vomEinsatzinPassau (Bayern).MichaelRaddatz, Kreis-brandmeister und Vorsitzender des Kreis-feuerwehrverbandes Herzogtum Lauen-burg (Schleswig-Holstein), schilderte, wiesichwechselndeWasserstandsvorhersagenals Problem in der Kräftevorhaltung erwie-sen: »Ich habe festgestellt, dass Feuerwehr-leute bei solchenLagen schwierig zu führensind – sie sind alarmiert undmöchten nichtwarten, sondern zu ihrem Einsatz.« »DieSprengung der Schiffe war eine wichtigeMaßnahme nach einer mutigen Entschei-dung«, beschrieb Dr. Ringhard Friedrich,Vorsitzender desKreisfeuerwehrverbandesStendal (Sachsen-Anhalt), den Einsatzbeim Deichbruch in Fischbeck.

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    DEUTSCHE FEUERWEHR-ZE ITUNG

    book, Twitter und der städtischen Internet-seite eingestellt und vielfachweiterverbrei-tet wurden.

    Das Modul »Kommunikation« befasstesich mit vielfältigen Aspekten der Presse-undÖffentlichkeitsarbeit. TomReher, Pres-sesprecher der FeuerwehrGlinde, berichte-te von seinemEinsatz imLandkreisHerzog-tumLauenburg.Hierwar ein »schlagkräfti-ger Mix« aus Mitgliedern der Feuerwehr,des THWund der Polizei als organisations-übergreifendes Presseteam aktiv. WelcheHerausforderung für die Pressearbeit dieSelbstorganisationvonSpontanhelfern seinkann, erläuterte erneut Dr. Cornelia Poeni-cke (LeiterinderPressestelle der StadtMag-deburg): »Wir haben die Sozialen Medienganzgezielt genutzt, umFreiwillige zuwer-ben. Es gibt einunglaublich großesHilfsbe-dürfnis in der Bevölkerung. Man muss da-raus lernen, dieses Engagement zu nutzen,um die anstehenden Aufgaben der Gefah-renabwehr zu bewältigen. Das ist eine He-rausforderung für den Stab im Ganzen.«

    Ausder Sicht derOrganisatoren sozialerNetzwerke, wie beispeilsweise Facebook,berichtete dasTeamvon »HochwassernewsMagdeburg«: Das Informationsportal aufFacebook entwickelte sich rasant und er-reichte 23 000 von 25 000 Magdeburgern,die Facebook nutzten. »Es gab feste Aufga-bengebiete im Team«, erläuterten die Ini-tiatoren: »Mehr als 20 000 persönlicheNachrichten zu Hilfeersuchen, Angebotenoder Informationen wurden beantwortetoder mit W-Fragen nachgefasst. Mit Goo-gleMapswurdenÜberflutungen, Sperrun-gen und Hilfeersuchen dargestellt. Ein Au-

    links: Technik zum Anfassen bot die FF Werl, die ihr »IF Star«-prämiertes Messleitfahrzeug vorstellte. rechts: Dr. Achim Hertel lobte beim Fachforumden Einfallsreichtum der Feuerwehren.

    ßendienst war an den Brennpunkten, umGerüchte und Angaben zu prüfen.«

    »Menschen im Einsatz« lautete der Titeldes vierten Moduls. »Das Einsatztagebuchhat eineherausragendeRolle gespielt, auchim Hinblick auf etwaige Haftungsprozesseim Anschluss«, betonteMinisterialrat Lutz-GeorgBerkling,Referatsleiter imMinisteri-um für Inneres und Sport Sachsen-Anhaltzu rechtlichenFolgendesHochwassers. Po-lizeidirektorKlaus-Jürgen Jess vonderBun-despolizei beschrieb anschaulich die Leis-tungsfähigkeit der Hubschrauber, die anvielen Stellen Deiche retteten: »Sie könnenuns alles unten ran hängen, Sie können unsalles hinten reinlegen!« Klaus Neuhaus vonder Feuerwehr-Unfallkasse Mitte warntevor Gesundheitsgefahren durch Übermü-dung: »Die Überwachung von Ruhezeitenwurde nicht so durchgeführt, wie es seinsollte. In dieVorbereitungmüssendieMög-lichkeiten zur Ruhe einbezogen werden.«

    2. Fachforum »IF Star«Parallel zu den Modulen des Bundesfach-kongresses fand das 2. Fachforum »IF Star«statt.Hier präsentierten sichdie Initiatoreninteressanter und teilweise preisgekrönterProjekte zur Schadenverhütung und scha-denarmen Einsatztaktik. Dr. AchimHertel,Mitglied des Vorstandes des Verbandes öf-fentlicher Versicherer, lobte den Einfalls-reichtumderFeuerwehren.DurchdasFach-forum werden die Ideen weiter verbreitet:»Wir haben bereits rund 50 Anfragen vonFeuerwehren,welchedieKarte bei sich ver-wendenwollen«, erläuterte JochenThorns,FreiwilligeFeuerwehrFilderstadt, dieRück-

    meldungen zur »Feuerwehrinfo Photovol-taik« für Hausbesitzer. Auch Karsten Kortevon der Freiwillige FeuerwehrWerl berich-tete vonzahlreichenAnfragen,nachdemdieFeuerwehr bereits vor zwei Jahren ein prä-miertes Projekt präsentiert hatte. Diesmalstellten die Feuerwehrangehörigen ausWerl sogar das selbst konzipierte Messleit-fahrzeugdirekt vorOrt vor.WeitereBerich-te befassten sichmit der (Not-)Dekontami-nation, dem richtigen Verhalten im Brand-fall, Rollschlauchkörben, Vario-Lüfter-halterung und Anpassungsstrategien derStädteentwässerungzuExtremniederschlä-gen.

    Zum Abschluss des ersten Kongressta-ges hatte die Preisverleihung des »Golde-nen Sammelstücks« stattgefunden – diesererstmalig durchgeführte Wettbewerb vonFeuerwehr-Magazin, Dräger AG und demDeutschen Feuerwehrverband zeichnetProjekte zur Mitgliedergewinnung und-bindung aus.

    »Wir sind da, um den Bürgern zu helfen– dafür war dieser Informationsaustauschauf Bundesebene wichtig!«, resümierteDFV-Vizepräsident Ralf Ackermann dasKongresspaket. Bei derAbendveranstaltungmit dem Verband öffentlicher Versichererund dem Feuerwehr-Magazin im Zollpack-hof neben der Regierungsfeuerwache Tier-garten bot sich den Teilnehmenden eineweitere Möglichkeit zum Austausch überProjekte und Erfahrungen. Alle vorliegen-denPräsentationenbzw.Kontaktdatenwer-den zudem unter www.feuerwehrverband.de/bundesfachkongress2013.htmlins Internet gestellt. (sda/sö/frk/pix)

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    DEUTSCHE FEUERWEHR-ZE ITUNG

    Manfred Gerdes, Präsident des LFV Brandenburg (links), und DFV-Präsident Hans-Peter Kröger(rechts) zeichnen Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck mit dem Deutschen Feuer-wehr-Ehrenkreuz in Gold aus. (Foto: A. Berger-Winkler)

    FORUM BRANDSCHUTZ-ERZ IEHUNG 2013

    Wegweisende Projekte, praxisnahe Um-setzung und bundesweiter Erfahrungs-austausch: Das Forum Brandschutzer-ziehung und -aufklärung 2013 von DFVund vfdb bietet am 8. und 9. November2013 in Filderstadt (Baden-Württem-berg) spannende Themen für Experten.Die Workshops behandeln zum einenzahlreiche Aspekte der allgemeinenBrandschutzerziehung in Kindergärtenund Schulen wie Wahlpflichtkurse zum»Vorbeugenden und abwehrendenBrandschutz« in der Sekundarstufe I,Experimente mit Feuer oder die Vorstel-lung neuer Unterlagen. Auch Spezialbe-reiche wie die Inklusion, dieMenschen-rettung in Einrichtungen für Menschenmit Behinderung und Pflegebedürftig-keit, die »Brandschutzerziehung 60plus«oder der Themenbereich »Sponsoringin der Brandschutzerziehung« kommennicht zu kurz.»Aus der Praxis für die Praxis« ist ein-mal mehr das bewährte Motto der ge-meinsamen Veranstaltung des Deut-schen Feuerwehrverbandes und derVereinigung zur Förderung des deut-schen Brandschutzes. In Zusammenar-beit mit der Freiwilligen Feuerwehr Fil-derstadt wird im Bildungszentrum See-fälle (Mahlestraße 18, 70794 Filderstadt)ein breites Spektrum an Fachreferatenmit begleitender Fachausstellung sowieeinem Kommunikationsabend angebo-ten.Bereits jetzt haben sich mehr als 180Personen zum bundesweit größten Ex-pertentreffen angemeldet. Anmeldun-gen sind allerdings weiterhin möglich:Im Teilnehmerbeitrag von 138 Euro sindVerpflegung (Mittagessen, Pausens-nacks, Tagungsgetränke) sowie dieAbendveranstaltung (mit Abendessen,ohne Getränke) und Tagungsunterlagenenthalten. Anmeldungen sind unterwww.brandschutzaufklaerung.de mög-lich (Teilnahmebeitrag bitte erst nachErhalt der Rechnung überweisen). In-formationen zu noch bestehenden Ab-rufkontingenten in naheliegenden Ho-tels gibt es online unter www.feuerwehrverband.de/forum-beba.html. (sda)

    Ministerpräsident Platzeck mit Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold verabschiedetDie Feuerwehren liegen ihm immer nochsehr am Herzen: Direkt nach seiner Verab-schiedung als Ministerpräsident Branden-burgs istMatthiasPlatzeckzumParlamenta-rischenAbenddesLandesfeuerwehrverban-des geeilt – und wurde mit der höchstendeutschen Feuerwehrauszeichnung über-rascht: DFV-Präsident Hans-Peter Krögerund LFV-Präsident Manfred Gerdes verlie-hendemehemaligenLandesvater inWürdi-gung seiner Verdienste dasDeutsche Feuer-wehr-Ehrenkreuz in Gold.

    Platzeck hatte sich erstmals bei der Be-wältigung der Hochwasserkatastrophe ander Oder 1998 als damaliger Umweltminis-ter einen Namen gemacht und seitdem ein

    enges Verhältnis zu den Feuerwehren ge-pflegt. Auch sein Nachfolger als Minister-präsident ist mit dem Brand- und Katastro-phenschutz bestens vertraut: Es ist der bis-herige Innenminister DietmarWoidke.

    Der LFV informierte mit dem Parlamen-tarischen Abend in der Landtagskantinezahlreiche Abgeordnete über seine ArbeitundaktuelleThemen.DieVeranstaltungmitbrandenburgischem Büffet am Ende einesSitzungstages hat sich fest etabliert.

    DFV-PräsidentHans-PeterKrögernutztedie Gelegenheit, um dem LFV-Präsidenteneines der druckfrischen Plakate zur Feuer-wehr-Jahresaktion »112 Feuerwehr – Will-kommen bei uns!« zu überreichen. (sö)

    Fast 3 000»Gefälltmir«-Angaben indeners-ten 24 Stunden: Der Facebook-Auftritt derDFV-Kommunikationskampagne »112Feu-erwehr –Willkommen bei uns.« hat einenüberragenden Start hingelegt. Unterwww.facebook.com/112willkommengibt esnicht nur InformationenzurKampagneunddie Vorstellungder Plakatmotive – hier ver-netzen sich auch die Fans aus den Feuer-wehrenausganzDeutschland(undangren-zenden Ländern), tauschen Erfahrungenaus und berichten von der Umsetzung derKampagne vor Ort. Der Deutsche Feuer-wehrverband möchte den Facebookauftrittnutzen, umMenschen an der Basis zu errei-

    »112 Willkommen« – DFV-Kommunikations-kampagne auf Facebook

    chen, und dadurch die Kommunikations-kampagne weiter zu streuen. Tipps für dasrichtigeVerhalten imNotfall sowie Informa-tionen über die Struktur der Feuerwehrenrichten sichandieZielgruppederMenschenmitMigrationshintergrund. (sda)

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    DEUTSCHE FEUERWEHR-ZE ITUNG

    Hilfe bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen

    Wasserwirtschaft undFeuerwehrenwollenihre Kompetenzen im Bereich »Vorsorgeund Abwehrmaßnahmen bei Unfällen mitwassergefährdenden Stoffen« zusammen-führen. Dazu haben die Deutsche Vereini-gung für Wasserwirtschaft, Abwasser undAbfall e. V. (DWA)undderDFVeineKoope-rationsvereinbarung unterzeichnet.

    Diese soll die Fortführung der Arbeitendes Anfang 2006 bei der DWA eingerichte-ten Fachausschusses »Gerätschaften undMittel zurAbwehr vonGewässergefährdun-gen (GMAG)« stärken, das Fachwissen desGMAG sichern und weiterentwickeln. Die

    DWA-Präsident Otto Schaaf (links) und DFV-Vizepräsident Hartmut Ziebs mit der Vereinba-rung (Foto: DWA)

    Einsatzmedaille zur Hochwasserkatastrophe verliehen

    Zwölf Feuerwehrleute und Helfer andererOrganisationen sindmit derEinsatzmedail-le »Fluthilfe 2013« ausgezeichnet worden.Mit der Medaille würdigen die Bundesmi-nister des Innern und der Verteidigung dasEngagement bei der Hochwasserkatastro-phe in diesemSommer. Feuerwehrangehö-rige können die Ehrung erhalten, wenn siegemeinsammit Kräften des Bundes (THW,Bundeswehr,Bundespolizei)mindestens ei-nen Tag vor Ort im Einsatz waren. Der DFVist mit dem Bundesinnenministerium we-gendesAnregungsprocederes imGespräch.

    Bei der erstmaligen Verleihung am TagderoffenenTürderBundesregierungzeich-nete Bundesinnenminister Hans-PeterFriedrich in Berlin insgesamt 40 Einsatz-kräfte aus, darunter auch nicht organisier-teHelfer. Er sagte: »Mich hat besonders derZusammenhalt derMenschenbeeindruckt.Die vielen tausendenehrenamtlichenHelfe-rinnen und Helfer haben bewiesen: In Not-situationen können wir uns aufeinanderverlassen. Deutschland ist eine starke Ge-meinschaft.«

    DFV-Präsident Hans-Peter Kröger nahman der Verleihung teil und gratulierte denausgezeichneten Feuerwehrangehörigenherzlich: StellvertretenderKreisbrandmeis-ter Henning Banse (Bleckede), Stadtwehr-leiter Sven Engel (Osterburg), Brandmeis-ter Christoph Jäger (Barby, Ortsteil GroßRosenburg), Stellvertretender Kreisbrand-meister Andreas Meyer (Göhrde-Breden-bock), StadtbrandratHansB.Meyrl (Rosen-

    heim), Kreisbrandmeister Ingo Nestler(Klipphausen, Ortsteil Seeligstadt), Kreis-brandmeister Karsten Neumann (Sebnitz,Ortsteil Ottendorf), Kreisbrandmeister Mi-chaelRaddatz (Labenz), Stadtbrandinspek-tor Klaus Reiber (Lampertheim), Stadt-brandrat Dieter Schlegl (Passau), Stadt-brandinspektor Alois Schraufstetter (Deg-gendorf) und Stadtbrandmeister SvenSteingräber (Dornburg-Camberg). »DieFeuerwehren sind ihrer Rolle als Rückgratdes Katastrophenschutzes wieder einmalgerecht geworden.AllenEinsatzkräftengiltunsere höchste Anerkennung. Dass derBundesinnenminister hier ein starkes Zei-chen in unsere Organisation gesendet hatunddie Feuerwehren sogarmit der größtenGruppe anGeehrten berücksichtigtwurde,

    begrüßen wir sehr«, sagte DFV-PräsidentKröger.

    »An dem Einsatz beteiligte Feuerwehr-angehörige sind grundsätzlichmit den vonden jeweiligen Ländern gestifteten Aus-zeichnungen zu ehren«, betonteDFV-Präsi-dent Kröger. »Nichtsdestotrotz haben wirmit Bundesminister Friedrich frühzeitig ei-nen Schriftwechsel über eine angemesseneWürdigungvonFeuerwehrangehörigenge-führt. Dies hat er freundlich zugesagt.«

    Sobald die beiden beteiligten Ministe-rien ein Verfahren abgestimmt haben,wirdderDeutscheFeuerwehrverband seineMit-glieder darüber informieren, wie Feuer-wehrmänner und -frauen zur Verleihungmit der Einsatzmedaille »Fluthilfe 2013«vorgeschlagen werden können. (sö)

    Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und DFV-Präsident Hans-Peter Kröger mit den zwölfFeuerwehrangehörigen, die bei der erstmaligen Verleihung mit der Einsatzmedaille »Fluthilfe 2013«ausgezeichnet wurden. (Foto: T. Schnitzler/Bildschön GmbH)

    Kooperationhat ferner zumZiel, dieVernet-zung der Fachleute aus dem Bereich derWasser- und Abfallwirtschaft mit den Ex-perten der Gefahrenabwehr (hier Feuer-wehren) auszubauen. Der FachausschussGMAG wird nun gemeinsam von DWA,THWundDFVgetragen. ErwarteteWirkun-gen der Kooperation sind für den DFV dieOptimierung der Schulungs- und Ausbil-dungsmaßnahmen imBereichderGefahren-abwehr, für die DWA die Erweiterung ihrerfachlichen Kompetenz auf den Bereich derVorsorge und Abwehrmaßnahmen bei Un-fällenmitwassergefährdendenStoffen. (sö)

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