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Der Traum vom Fliegen Michael Ende

…und wenn du es wieder mal müde bist, wie eng und begrenzt dein Leben ist, und die ganze Erde erscheint dir fast umsponnen von einem grauen Netz, in dem du dich hilflos verfangen hast, ein Netz aus Gewohnheit, Gewalt und Gesetz, ein Netz aus Grenzen von Staat zu Staat, Grenzen aus Dummheit und Stacheldraht, Grenzen des Geldes, begrenzter Zeit und die Grenzen der eigenen Fähigkeit…

…und wenn du dich wieder mal wund gestoßen an den Gitterstäben, den kleinen und großen, und weißt genau: Du kommst nie mehr vom Flecke, du bleibst gefangen im engen Raum, dann hockst du dich nieder in deiner Ecke: und träumst den alten Traum:

Da breitest du weit deine Arme aus

und ein tiefer Atemzug!

Du schwingst dich empor

über Straße und Haus

im traumhaften Vogelflug.

Du fliegst und du fliegst

und du brauchst kein Ziel,

das Dasein selbst ist Glück!

Keine Grenze dort unten

bekümmert dich viel, Marc Chagall:

du möchtest nie zurück. Der Spaziergang

Es ist alles so einfach. Du wunderst dich kaum. Und du weißt in dem Traum: Es ist kein Traum!

Und du fragst dich, warum man es je vergisst,

warum man nicht glaubt daran,

dass man immer so frei wie ein Vogel ist

und in Wahrheit fliegen kann.

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Willkommen an Bord Der Traum vom Fliegen hat die menschliche Vorstellungskraft seit der Antike beflügelt. Viele Kulturen erzählen Legenden von Helden, die wie Vögel in die Lüfte stiegen. Die berühmteste von ihnen ist die von Dädalus und Ikarus.

Von 1903 bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges bedeutete Fliegen das Neue, das vom Zauber Umwehte und die Macht über das vierte Element Verheißende. Es brachte die Herzen der klügsten und mutigsten Frauen und Männer in aller Welt zum Klingen und ließ die Herrschenden vom Ausbau ihrer militärischen Stärke träumen.

Fliegen war mehr als nur eine Art des Transports, es vereinigte menschliches Streben mit einer neuen Dimension der persönlichen Erfahrung und Ausdruckskraft. Anfangs, als die wenigen Flüge noch wie völlig Neues erlebt wurden, schwärmten jene Glücklichen von der geheimnisvollen Schönheit einer solchen Erfahrung. Heute betrachten wir das Fliegen als völlig selbstverständlich und zu unserem täglichen Leben gehörig.

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Bremer Flughafens und des im Juli bevorstehenden internationalen Raumfahrtkongresses COSPAR 2010 haben wir eine musikalische Revue über die Eroberung der Lüfte und des Alls erarbeitet.

Wir laden ein, gemeinsam das Abenteuer zu wagen und einen fliegenden Teppich von Melodien zu besteigen, um der Geschichte und der Symbolkraft des Fliegens nachzusinnen!

Die Bremer Chorwerkstatt

Über den Wolken Text & Musik: Reinhard Mey 1974

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos s ein alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen und dann würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein.

1. Wind Nord-Ost, Startbahn null-drei, bis hier hör ich die Motoren. Wie ein Pfeil zieht sie vorbei, und es dröhnt in meinen Ohren. Und der nasse Asphalt bebt wie ein Schleier staubt der Regen bis sie abhebt und sie schwebt der Sonne entgegen.

2. Ich seh’ ihr noch lange nach, seh’ sie die Wolken erklimmen bis die Lichter nach und nach ganz im Regengrau verschwimmen. Meine Augen haben schon jenen winz´gen Punkt verloren. Nur von fern klingt monoton das Summen der Motoren.

3. Dann ist alles still, ich geh. Regen durchdringt meinen Jacke. Irgendjemand kocht Kaffee in der Luftaufsichtsbaracke. In den Pfützen schwimmt Benzin, schillernd wie ein Regenbogen. Wolken spiegeln sich darin, ich wär gerne mitgeflogen

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Es saß ein klein wild Vögelein Minnelied aus Siebenbürgen (um 1500)

1. Es saß ein klein wild Vögelein auf einem grünen Ästchen; es sang die ganze Winternacht, die Stimm’ tät hell erklingen.

2. „O, sing mir noch, o, sing mir noch,du kleines wildes Vögelein! Ich will um deine Federchen dir Gold und Seide winden.“

3. „Behalt’ dein Gold und deine Seid’, ich will dir nimmer singen! Ich bin ein klein wild Vögelein, und niemand kann mich zwingen.“

Vögel werden seit jeher in vielen Minne- und Volksliedern als Symbole der Freiheit besungen, ihre Flugfähigkeit und Nähe zum Himmel faszinieren die Menschen.

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Der Schneider von Ulm Text: Bert Brecht, Musik: Heinrich Herlyn

1. „Herr Bischof, ich kann fliegen“, sagte der Schneider zum Bischof, „pass auf, wie ich’s mach’!“ Und er stieg mit solchen Dingen, die aussah’n wie Schwingen, auf das große Kirchendach. Der Bischof ging weiter. „Das sind lauter so Lügen, der Mensch ist kein Vogel, es wird nie ein Mensch fliegen“, sagte der Bischof vom Schneider.

2. „Der Schneider ist verschieden“, sagten die Leute zu dem Bischof, „das war eine Hatz. Seine Flügel sind zerspellet und er liegt zerschellet auf dem harten Kirchenplatz.“ „Die Glocken sollen läuten, es waren nichts als Lügen, der Mensch ist kein Vogel, es wird nie ein Mensch fliegen“, sagte der Bischof den Leuten.

Der Ulmer Schneider Ludwig Berblinger konstruierte in den Jahren 1810 / 1811 einen Flugapparat mit starren Schwingen, mit dem er am 31. Mai 1811 von der Ulmer Adlerbastei über die Donau fliegen wollte. Er stürzte in den Fluss und wurde von Fischern geborgen. Brecht verfremdete dieses Ereignis in seinem Lied.

Schwäbischer Spottvers: „D’r Schneider von Ulm hot’s Fliega probiert, No hot’n d’r Deifel en d’ Donau nei g’führt“

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Meilensteine der Luftfahrt

875 Der arabische Gelehrte Abbas Ibn Firnas fliegt bei Cordoba mit einem Hängegleiter.

1282 Marco Polo berichtet über bemannte und rituelle Drachenaufstiege in China.

1400 Anwendung von Feuerdrachen im europäischen Kriegswesen.

1486 Leonardo da Vinci entwirft Fallschirme, Hubschrauber und Schwingenflugzeuge

1496 Der italienische Mathematiker Giambattista Danti fliegt von einem Turm der Stadt Perugia.

1633 Der Türke Lagari Çelebi flog mit einer Rakete 300m hoch und lande mit einer Art Fallschirm im Bosporus

1638 Sein Bruder Hezarfen Çelebi fliegt mit künstlichen Schwingen vom Galatturm nach Üsküdar (3 km)

1783 Die französischen Brüder Montgolfier fliegen mit Heißluftballonen (Montgolfières) aus Papier

1785 Der Ärmelkanal wird erstmals mit einem Ballon überquert.

1804 Sir George Cayley, der „Vater der Aeronautik“, baut ein erfolgreiches Gleitflugmodell, unbemannt.

1811 Der Ulmer Schneider Ludwig Berblinger stürzt bei einem Flugversuch in die Donau.

1839 Charles Green und der Astronom Spencer Rush steigen im Freiballon auf 7900 m Höhe.

1852 Henry Giffards dampfgetriebenes Luftschiff erreicht eine Geschwindigkeit von 10 km/h.

1865 Jules Verne beschreibt im Roman „Die Reise zum Mond“ den Raketenstart von Cape Canaveral

1868 Erste Luftfahrtausstellung im Londoner Kristallpalast.

1870/1871 Im Deutsch-französischen Krieg werden insgesamt 66 französische Ballone gestartet

1877 Erster Flug eines dampfgetriebenen Modellhubschraubers von Enrico Forlanini

1882 Der „Deutsche Verein zur Förderung der Luftschifffahrt“ gibt die erste deutsche Fachzeitschrift heraus.

1883 Gottlieb Daimler erfindet einen Verbrennungsmotor mit hoher Leistung und geringem Gewicht.

1883/1884 Luftschiffe mit Elektromotoren der Brüder Tissandier, sowie von Renard und Krebs.

1884 Der Russe Alexander F. Moshaiski absolviert zwei erfolgreiche Motorflüge mit Dampfmaschinen

1888 Flug eines Luftschiffs mit Benzinmotor in Cannstadt, gebaut von Friedrich Wölfert und Gottlieb Daimler

1891 Otto Lilienthal unternimmt in Berlin und in Brandenburg Gleitflüge bis zu 6 km

1896 Otto Lilienthal stürzt bei einem Routineflug in den Stöllner Bergen ab und stirbt.

1900 Erster Aufstieg des Luftschiffs LZ 1 von Ferdinand Graf von Zeppelin.

1901 Dem fränkische Auswanderer Gustav Weißkopf (Whitehead) gelang in Bridgeport (USA) der erste Motoflug.

1903 Karl Jatho vollführt bei Hannover seinem Motorflugzeug 4 Flüge, bis 60 m weit und 3 m hoch.

1903 4 Flüge der Gebrüder Orville & Wilbur Wright bei Kitty Hawk (North Carolina) mit Katapultstart

1905 Der Schraubenflieger (Hubschrauber) des Ingenieurs Maurice Léger hebt in Monaco 1 Person in die Luft.

1908 11. Mai, Erfolgreicher Flug der Gebrüder Wright vor Journalisten, erstes Foto von einem Motorflug

1908 Hans Grade unternimmt seinen ersten Flug auf dem Cracauer Anger in Magdeburg.

1908 Die United States Army kündigt die Anschaffung von Flugmaschinen an.

1909 Der Franzose Louis Bleriot überquert den Ärmelkanal mit einem Flugzeug.

1909 Heinrich Focke unternimmt Flugversuche mit einem Hängegleiter am Bremer Osterdeich

1909 Gründung des „Bremer Verein für Luftschiffahrt“ und des Flughafens am Neuenlander Feld.

1910 Dem Franzosen Henri Fabre gelingt der erste Start mit einem Wasserflugzeug.

1911 Die erste Luftpost wird in England durch Captain Walter Windham befördert.

1912 Gründung des Royal Flying Corps, Vorläufer der Royal Air Force

1915 Hugo Junkers erprobt das erste Ganzmetallflugzeug der Welt, die Junkers J 1.

1916 William Boeing beginnt in seiner Firma Boeing mit der Produktion von Flugzeugen.

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(Quelle: Wikipedia)

1918 Manfred von Richthofen, der Rote Baron, wird in seinem Dreidecker abgeschossen und stirbt.

1919 John Alcock und Arthur Whitten Brown überqueren erstmals den Atlantik von Neufundland nach Irland.

1919 Das britischen Luftschiff R34 überquert 1919 den Atlantik von Schottland nach Mineola und zurück

1919 Die englische Aircraft Transport & Travel führt den ersten internationalen Passagierflug durch.

1919 In den Niederlanden wird die KLM gegründet, die älteste international operierende Luftfahrtgesellschaft.

1924 Huff Daland Dusters, die Vorläuferin von Delta Airlines, wird gegründet.

1926 Die „Deutsche Aero Lloyd“ und „Junkers Luftverkehr“ vereinen sich in Berlin zur Deutschen Lufthansa.

1927 Charles Lindbergh fliegt als erster Mensch in einem Nonstop-Alleinflug von New York nach Paris

1928 Nonstop Ost-West-Transatlantikflug von Köhl, Hünefeld u.Fitzmaurice mit der Junkers W 33 „Bremen“

1930 Hugo Eckener eröffnet mit dem deutschen Luftschiff LZ 127 die erste regelmäßige Transatlantiklinie.

1932 Amelia Earhart überquert als erste Frau solo nonstop den Atlantik von Neufundland nach Londonderry.

1935 Jungfernflug des meist gebauten Verkehrs- und Transportflugzeug, der Douglas DC-3.

1937 Mit der Heinkel He 178 beginnt das Jetzeitalter.

1939-45 Vielfältige Entwicklung u. Serienproduktion von Strahlflugzeugen für die Kriegführung

1945 6./9. August, Atombombenabwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki mit B-29 Bombern.

1947 Chuck Yeager gelingt im Raketenflugzeug Bell X-1 der erste Überschallflug.

1949 Erstflug der britischen De Havilland Comet, des weltweit ersten Passagierflugzeugs mit Strahltriebwerken.

1954 Die Deutsche Lufthansa AG entsteht neu aus der ein Jahr zuvor gegründeten „LUFTAG“

1957 Erstflug der Boeing 707, die bereits 1958 bei der Pan Am den Liniendienst beginnt.

1958 Erstflug der Douglas DC-8

1962 Kubakrise und Einsatz der Lockheed U-2.

1966 Erstflug des britischen Senkrechtstarters Hawker Siddeley Harrier

1969 Erstflug des Jumbojets Boeing 747 und der Concorde.

1970 Gründung der Europäischen Airbus Industries unter Franz Josef Strauß (Aufsichtsratsvorsitzender).

1972 Erstflug des Airbus A300.

1979 Bryan Allen überquert mit einem pedalgetriebenen ultraleichten Muskelkraft-Flugzeug den Ärmelkanal.

1981 Die Fluglinien führen die Business-Class ein.

1981 Massendemonstrationen gegen Rodung von 130 ha Wald für Startbahn West des Frankfurter Flughafens

1988 Eine United Boeing 747 SP umrundet die Erde in der Rekordzeit von knapp 37 Stunden.

1988 Pan Am Flug 103 wird am 21.12. über dem schottischen Lockerbie von einer Bombe in der Luft zerstört.

1989 Fusion von MBB-ERNO und Dornier zur Deutsche Aerospace AG (DASA) unter Daimler-Benz Führung

1990 Neue Verkehrsflugzeuge dürfen seit November nur noch mit leisen Triebwerken in der EU landen.

1991 Der Luftverkehr geht wegen des Golfkrieges zurück, etliche Fluglinien der Welt geraten in eine Verlustzone.

1992 Der neue Münchener Flughafen „Franz Josef Strauß“ geht in Betrieb.

1995 Eine Concorde stellt mit 31h:27Min:40Sek einen neuen Rekord für die schnellste Weltumrundung auf.

1999 Nonstop Weltumrundung mit einem Ballon.

2000 Aus Aerospatiale, Deutsche Aerospace und CASA entsteht EADS (European Aerospace & Defense Systems).

2001 Terroranschläge mit Linienverkehrsmaschinen am 11. September in den USA.

2005 Erstflug des Airbus A380

2009 Gründung der Airbus Military S.A., Sitz Madrid, zur Bündelung der Europäischen Militärflugzeuggeschäfte.

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Der Flugpionier Charles Lindbergh

Charles Lindbergh wurde als Sohn schwedischer Einwanderer 1902 in Detroit geboren. Nach einem abgebrochenen Maschinenbaustudium machte er mit 20 Jahren eine Pilotenausbildung und wurde 1925 Postflieger von St. Louis nach Chicago. Mit seinem bei Ryan Airlines in Kalifornien gebauten Flugzeug “Spirit of St. Louis“ wagte er am Morgen des 20. Mai 1927 den ersten Alleinflug von New York nach Paris. Nach 33,5 Stunden landete er auf dem Pariser Flugplatz von Le Bouget und wurde damit zu einem Idol seiner Zeit. Die Weltöffentlichkeit riss sich um seine Gunst, die Presse weidete sein Privatleben aus, Diplomaten und Militärs suchten seine technischen Kenntnisse und internationalen Kontakte zu nutzen.

Charles Lindbergh war fasziniert von den Ideen und dem Charisma Adolf Hitlers. Er hatte nach eigenen Worten „ein Gefühl großer Bewunderung für das deutsche Volk. Die Zustände im Land und die äußere Erscheinung des Durchschnitts-bürgers, den ich gesehen habe, hinterließ bei mir den Eindruck, dass Hitler weit mehr Persönlichkeit und Weitblick haben muss, als ich es bei dem deutschen Führer für möglich hielt. … Bei allem was man kritisieren kann, er ist zweifellos ein großer Mann und hat, glaube ich, viel für das deutsche Volk getan“ (Zitate 1936).

Im den Jahren 1936 bis 1939 war Lindbergh sechs Mal in Deutschland und besuchte u. a. die Flugzeugwerke Junkers in Magdeburg und Dessau, Heinkel in Kassel und Focke-Wulf in Bremen, wo ihm die NS-Militärs die neuesten Entwicklungen von Jagdbombern zeigten. Am 18. Oktober 1938 wurde ihm von Hermann Göring, Befehlshaber der deutschen Luftwaffe, im Beisein von W. Messerschmitt u. E. Heinkel „auf Befehl des Führers“ feierlich das Hakenkreuzverzierte „Verdienstkreuz Deutscher Adler“ verliehen. Lindbergh beschloss darauf, mit Frau und Kindern nach Berlin zu ziehen. Er fand dafür am 9. November 1938 ein passendes großes Haus am Wannsee. Doch die von den Nazis in der darauf folgenden „Reichskristallnacht“ verübten Judenpogrome und letztlich die Reaktion der empörten Welt-öffentlichkeit hielten ihn von der Übersiedlung ab.

Charles Lindbergh starb 1974 in der Abgeschiedenheit der Pazifik-Insel Maui. (Quellen: Wikipedia und A. Scott Berg „Charles Linbergh – Ein Idol des 20. Jahrhunderts“)

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Der Ozeanflug („Lindberghflug“) Text: Bert Brecht, Musik: Kurt Weill

Prolog (1950) An die Veranstalter und Hörer des „Lindberghflug“! Hier hört ihr den Bericht über den ersten Ozeanflug im Mai 1927.

Ein junger Mensch vollführte ihn. Er triumphierte über Sturm, Eis und gefräßige Wasser. Dennoch sei sein Name ausgemerzt. Denn, der sich zurecht fand über weglosen Wassern, verlor sich im Sumpf unserer Städte. Sturm und Eis besiegten ihn nicht.

Aber der Mitmensch besiegte ihn: Ein Jahrzehnt Ruhm und Reichtum, und der Unselige zeigte den Hitler-Schlächtern

das Fliegen mit tödlichen Bomben.Darum sei sein Name ausgemerzt. Ihr aber seid gewarnt: Nicht Mut noch Kenntnis von Motoren und Seekarten

tragen den Asozialen ins Heldenlied!

Ozeanflug Nr.1 Aufforderung, den Ozean zu überfliegen Hier ist der Apparat! Steig ein! In Europa erwartet man dich! Der Ruhm winkt dir! Steig ein! Hier ist der Apparat!

Ozeanflug Nr. 8 Des Fliegers Glück Wenn der Glückliche über das Meer fliegt, halten die Stürme sich zurück. Wenn die Stürme sich nicht zurückhalten, bewährt sich der Motor. Wenn der Motor sich nicht bewährt, bewährt sich der Mann. Und bewährt sich der Mann nicht, dann bewährt sich das Glück. Also darum glauben wir, dass der Glückliche ankommt.

Ozeanflug Nr. 11 Des Fliegers Gespräch mit seinem Motor Jetzt ist es nicht mehr weit, jetzt müssen wir uns noch zusammen nehmen, wir zwei. Hast du genug Öl? Meinst du, das Benzin reicht dir aus? Hast du’s kühl genug? Geht es dir gut? Das Eis ist schon ganz weg, das dich bedrückt hat. Der Nebel, das ist meine Sache, du machst deine Arbeit. Du musst nur laufen. Erinnere dich, in St. Louis sind wir zwei länger in der Luft geblieben. Es ist gar nicht mehr weit, jetzt kommt schon Irland, dann kommt Paris. Werden wir es schaffen, wir zwei?

Charles Lindbergh mit seiner „Spirit of St. Louis“

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Ozeanflug Nr.15 Bericht über das Unerreichbare Zu der Zeit, wo die Menschheit anfing sich zu erkennen, haben wir Wägen gebaut aus Eisen, Holz und Glas und sind durch die Luft geflogen. Und zwar mit einer Schnelligkeit, die den Hurrikan um das Doppelte übertraf. Und zwar mit einem Motor stärker als hundert Pferde, aber kleiner als ein einziges.

Tausend Jahre fiel alles von oben nach unten, ausgenommen der Vogel. Selbst auf den ältesten Steinen fanden wir keine Aufzeichnung von irgendeinem Menschen, der durch die Luft geflogen ist.

Aber wir haben uns erhoben! Gegen Ende des zweiten Jahrtausends unserer Zeitrechnung erhob sich unsere stählerne Einfalt, aufzeigend das Mögliche,

ohne uns vergessen zu machen: das Unerreichbare . Diesem ist dieser Bericht gewidmet.

Der Schweizer „Raketenmensch“ Yves Rossy bei seinem Flug über den Ärmelkanal, 2008

Das musikalische Hörspiel „Der Lindberghflug“ Die sensationelle Erstüberquerung des Atlantik im einsitzigen Motorflugzeug durch Charles A. Lindbergh hatte im Mai 1927 gewiss bereits ein Gesprächsthema für Bertolt Brecht und Kurt Weill abgegeben. Im November 1928 meldet „Die Musik“, Weill arbeite mit Bert Brecht zusammen an einer Radiokantate für den Frankfurter Sender. Im Januar 1929 ist dann Brechts Text abgeschlossen. Der Titel lautet „Lindbergh, ein Radio-Hörspiel für die Festwochen in Baden-Baden, mit einer Musik von Kurt Weill“. Kurz nach diesem Zeitpunkt wurde – durchaus im damals modernen Sinne von „Gemeinschaftsmusik“, dem Motto des Festspiels – entschieden, dass ein Teil der Nummern (5 ½ gegen 7 ½) Paul Hindemith komponieren solle. Hindemith war quasi der Spiritus rector beim Deutschen Kammermusikfest in Baden-Baden.

Weill schrieb bereits am 4.6.1929 an seine Verlag: „Die Teile, die ich gemacht habe (mehr als die Hälfte des Ganzen), sind so gut gelungen, dass ich das ganze Stück durchkomponieren werde, also auch die Teile, die Hindemith jetzt macht“

Die Uraufführung des „Lindberghflugs“ in der von Weill allein komponierten Fassung fand konzertant am 5. Dezember 1929 in der Berliner Krolloper statt...

Am 2.1.1950 schließlich – in den letzten Lebenswochen Kurt Weills, der davon gewiss nichts wusste – änderte Brecht den Titel in „Der Ozeanflug“, und tilgte überall den Namen Lindberghs, weil dieser nach 1935 den Kampf gegen die Nazis nicht unterstützt hatte und ein Pionier der Bombardierung von Städten gewesen sei.

(J. Heinzelmann im CD Booklet zu CAPRICCIO 60 012-1, Auszug)

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Der Flieger Antoine de Saint-Exupéry (aus: „Wind, Sand und Ster ne“, 1939)

Der Flieger, der aufsteigt, kommt in Berührung mit Wasser und Luft. Sobald die Motoren angeworfen sind und das Wasserflugzeug schon durch das Meer gleitet, schlägt das harte Plätschern der Wellen gegen seinen Bug wie an einen Gong, und der Mensch kann den Ablauf des Arbeitsvorganges an den Erschütterungen des Rumpfes fühlen. Er spürt, wie das Flugzeug von Sekunde zu Sekunde, in demselben Maße wie seine Geschwindigkeit zunimmt, an Kraft gewinnt. Er erlebt, wie sich in den fünfzehn Tonnen Baustoff langsam die Reife bildet, die das Fliegen möglich macht.

Der Flieger schließt die Hände über den Griffen, und langsam sammelt er wie ein Geschenk in seiner hohlen Hand diese wachsende Kraft. Die metallenen Nerven der Steuerung werden zu Boten seiner Macht. Und wenn der Augenblick heran gereift ist, vermag der Flieger mit einer Bewegung, die geringer ist als die des Pflückens einer Blume, das Flugzeug vom Wasser zu lösen und es in die Luft zu erheben.

Das fliegende Frauenzimmer Zu den Flugpionieren gehörten auch Frauen, z.B. Elly Beinhorn. Kaum volljährig, besuchte sie 1928 einen Vortrag des Ozeanfliegers Hermann Köhl (siehe S.10), nahm begeistert Flugunterricht und absolvierte 1929 ihren A-Schein. Schon 1930 errang sie mit ihrer Messerschmitt M 23 den zweiten Platz der deutschen Damenkunstflugmeisterschaft, startete 1931 zu einem ersten dramatischen Afrikaflug, dem 1932 eine Weltumrundung im Alleinflug und in den Jahren darauf weitere spektakuläre Flüge nach Asien, Afrika und Amerika folgten. 1936 heiratete sie den Rennfahrer Bernd Rosemeyer, ebenfalls ein Idol seiner Zeit. der 1938 bei einem Rekordversuch auf der Frankfurter Autobahn bei 440 km/h starb. Anders als ihre berühmten Flieger-Kolleginnen Beate Uhse, Hanna Reitsch und Gräfin Schenk von Stauffenberg flog sie nicht für die deutsche Luftwaffe. 1979 gab sie 72-jährig ihren Pilotenschein freiwillig ab und starb 2007 im Alter von 100 Jahren.

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Transatlantikflug der Ju-33-W „BREMEN“ (Quelle: Andrea Hauser, „Geschichte eines Flugzeuges“)

Weniger als ein Jahr nach der ersten nonstop Atlantiküberquerung im Alleinflug durch Charles Lindbergh gelang einer 3-köpfigen Mannschaft der erste nonstop Flug in ost-westlicher Richtung mit einer Junkers 33-W mit dem Namen „BREMEN“ .

Am 12. April 1929 startete „der verrückte Baron“ Ehrenfried Günther von Hünefeld, Pressechef des Norddeutschen Lloyd Bremen, zusammen mit den Piloten Hermann Köhl, Leiter des Nachtflugbetriebes der Luft-Hansa, und dem irischen Colonel James C. Fitzmaurice in Anwesenheit des irischen Präsidenten und seines Kriegsministers vom irischen Flugplatz Baldonnel.

Nach turbulenten 36 Flugstunden (Schneesturm, nachts Lichtausfall, hohe Ölverluste) landeten sie auf der verschneiten kanadischen Insel Greenly Island, zwischen Labrador und Neufundland, über 1000 km nördlich des geplanten Zielorts New York. Beim Ausrollen brach die BREMEN durch die Eisdecke und wurde leicht beschädigt.

Der gelungene Ozeanflug löste weltweit große Begeisterung aus, außer beim sozialistisch orientierten Bremer Senat, denn Freiherr von Hünefeld hatte auf Greenly Island die schwarz-weiß-rote Fahne des Kaiserreichs gehisst.

Da das Deutsche Museum in München eine Ausstellung der BREMEN ablehnte, schenkte Freiherr von Hünefeld das Flugzeug „den Einwohnern von New York“, die den Piloten zuvor einen großen Konfetti-Empfang bereitet hatten.

Der Verein „Wir holen die BREMEN nach Bremen“ erreichte 1997 die leihweise Überführung der Ju-33-W in seine Patenstadt und restaurierte sie liebevoll.

Köhl, Fitzmaurice und v.Hünefeld Auftanken in Baldonnel (Irland) Gefeierte Ozeanflieger

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Meine Flieger – deine Flieger Kurt Tucholsky, April 1928

Unsere Flieger haben über den Ozean gemacht – deutsche Energie! deutsche Energie!

Unsere Flieger hatten eine Schreckensnacht – so was war noch nie!

Hier ihre Biographie! Kikeriki –!

Und wir brüllen, dass es durch die Straßen gellt: »Unsere Flieger sind die ersten auf der Welt!«

Eure Flieger sind ganz nette Leute – aber kleingedruckt, auf der zweuten Seute.

Unsere Flieger sind der Stolz des Landes!

Vive la France! Quelle rumeur! Unsere Flieger sind der Gipfel ihres Standes –

Réception et la Légion d'Honneur! Und dahinter stehn die Industrien, und sie grinsen in Paris wie in Berlin ...

Eure Flieger sind ja schließlich nur eine kleine zweite Garnitur.

Unsere Flieger fliegen heut nach Mexiko!

Gods own country – our America! Unsere Flieger halten das Niveau –

For the colonel: Hip, Hip, Hurra! Jede Zeitung hat uns das gesagt: Hat da einer einen Flug gewagt, wächst empor zum höchsten Firmament noch der allerdümmste Abonnent. – »Weil du, Landsmann, doch aus gleichem Holz bist, bin auch ich ein Held, der johlend tanzt!« Sage mir, worauf du stolz bist, und ich sage dir, was du mir kannst.

Unsere Flieger! Unsere Flieger! Die sind Sieger! die sind Sieger!

Eure Flieger, gar nicht zu vergleichen, können unsern nicht das Wasser reichen. Will der Stammtisch aller Welt nicht ohne Lust sein –: braucht er Kino, Kirche und das Nationalbewußtsein.

Theobald Tiger (Die Weltbühne, 01.05.1928, Nr. 18, S. 686)

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Das Fliegerlied Text: Walter Reisch, Musik: Allan Gray, 1932

Flieger, grüß mir die Sonne, grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond. Dein Leben, das ist ein Schweben durch die Ferne, die keiner bewohnt. Schneller und immer schneller rast der Propeller, wie dir's grad gefällt. Piloten ist nichts verboten , drum gib Vollgas und flieg’ durch die Welt.

Such Dir die schönste Sternenschnuppe aus und bring sie Deinem Mädel mit nach Haus.

1. Vom Nordpol bis zum Südpol ist's nur ein Katzensprung Wir fliegen die Strecke bei jeder Witterung. Wir warten nicht, wir starten, was immer auch geschieht, Durch Wind und Wetter dringt das Fliegerlied.

2 . Hoch oben im Äther,da sind wir meist zu Haus! Bei fünftausend Meter sieht alles anders aus. Da gibt es keine Grenzen, da gibt es keinen Pass! Der Flieger fliegt und fragt nicht: Wie und was?

3. Es war einmal ein Flieger, der jeden Flug gewann, er flog um die Wette mit einem Hurrikan. Er flog mit fast vierhundert zur Milchstrasse empor, der arme, alte Hurrikan verlor.

Das Fliegerlied entstand 1932 für den Film „F.P.I. antwortet nicht“. Es wurde von Hans Albers gesungen. Der österreichische Filmkomponist Allan Gray (1909 – 1973), ein Schüler Arnold Schönbergs, emigrierte im Jahre 1933 nach der nationalsozialistischen Machtergreifung aufgrund seiner jüdischen Abstammung nach England. Der österreichische Textautor Walter Reisch (1903–1983), emigrierte 1937 kurz vor der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland nach Hollywood. 1954 erhielt er den Oscar für das Drehbuch zum Film „Untergang der Titanic“.

Mein Bruder war ein Flieger („Spanisches Liedchen“) Text: Bert Brecht (1937), Musik: Paul Dessau (1947)

1. Mein Bruder war ein Flieger. Eines Tags bekam er eine Kart’. Er hat seine Kiste eingepackt und südwärts ging die Fahrt.

2. Mein Bruder war ein Eroberer. Unser’m Volke fehlt’s an Raum. Und Grund und Boden zu kriegen ist bei uns ein alter Traum.

3. Der Raum, den mein Bruder eroberte, liegt im Guadarama-Massiv. Er ist lang einen Meter achtzig und einen Meter fünfzig tief. Gemälde „Mein Bruder war ein Flieger“ von Mogens Hover

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Die „Legion Condor“

Bert Brecht schrieb das „Spanische Liedchen“ 1937 im dänischen Exil, als Reaktion auf Hitlers Unterstützung der Putschisten von General Franco durch die Entsendung der „Legion Condor“.

Auf Betreiben des Befehlshabers der Luftwaffe Hermann Göring wurden im Zeitraum von Juli 1936 bis 1937 über 6000 Mann Flug- und Bodenpersonal nach Spanien verlegt, zusammen mit 48 Ju-52 Bombern, 88 Heinkel Jagd- bzw. Aufklärungsflugzeugen sowie auch zahlreichen neuen Prototypen, z.B. dem später meistgebauten Flugzeug der deutschen Luftwaffe: der Bf-109 von Messerschmitt.

Göring sagte dazu später vor dem internationalen Militärgerichtshof :

„Ich drängte lebhaft, die Unterstützung unter allen Umständen zu geben […], um meine junge Luftwaffe bei dieser Gelegenheit in diesem oder jenem technischen Punkt zu erproben. Ich sandte mit Genehmigung des Führers einen großen Teil meiner Transportflotte und sandte eine Reihe von Erprobungskommandos meiner Jäger, Bomber und Flakgeschütze hinunter und hatte auf diese Weise Gelegenheit, im scharfen Schuss zu erproben, ob das Material zweckentsprechend entwickelt wurde. Damit auch das Personal eine gewisse Erfahrung bekam, sorgte ich für einen starken Umlauf, das heißt immer wieder neue hin und die anderen zurück“.

Unter völliger Missachtung des Völkerrechts (nämlich ohne eine Kriegserklärung) griff die „Legion Condor“ ab 1937 in alle wichtigen Schlachten des Spanischen Bürger-kriegs ein (Bilbao, Brunete, Teruel, Ebro-Bogen).

Sie war insbesondere verantwortlich für die komplette Vernichtung der baskischen Kleinstadt Guernica am 26. April 1937 und war maßgeblich beteiligt am Massaker von Malaga, bei dem etwa 10.000 Menschen ums Leben kamen.

Von der Legion Condor zerstörte Stadt Guernica (Quelle: Wikipedia)

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Ship in the Sky

Text und Musik: Woody Guthrie, 1951

„Rosinenbomber“ Douglas C-54 bei der Berliner Luftbrücke 1947

1. A curly-headed kid with a sunshining smile heard the roar of a plane as it sailed through the sky. To her playmates she cried, with a bright twinkling eye: „My Daddy rides that ship in the sky“.

My Daddy rides that ship in the sky, my Daddy rides that ship in the sky. Mama's not afraid, so neither am I, my Daddy rides that ship in the sky

2. A pug-nosed kid, as he kicked up his heel, said: „ My Daddy works in the iron and the steel. My Daddy makes planes, so they fly through the sky, That's what keeps your Daddy up there so high“.

That's what keeps your Daddy up there so high, that's what keeps your Daddy up there so high. You ain’t afraid, well neither am I, ‘cause my Daddy keeps your Daddy up there so high.

3. Then a shy little girl pinched her toe in the sand, said: „ My Daddy works in the place where they land. So you tell your Mama, don't be afraid, ‘cause my Dad'll bring your Daddy back home again“.

My Dad'll bring your Daddy back home again. My Dad'll bring your Daddy back home again. Don't be afraid if it gets dark and rains. My Dad'll bring your Daddy back home again.

1. Ein kleiner Lockenkopf mit sonnigem Lächeln hörte das Brummen eines Flugzeugs, das über den Himmel flog. Er rief seinen Spielkameraden zu, mit hell leuchtenden Augen: „Mein Papa fährt das Schiff dort am Himmel“.

Mein Papa fährt das Schiff dort am Himmel, Mein Papa fährt das Schiff dort am Himmel. Mama hat keine Angst, und ich auch nicht, weil mein Papa das Schiff am Himmel fährt.

2. Ein stupsnasiger Bub stampfte seinen Hacken auf und sagte: „Mein Papa arbeitet mit Eisen- und Stahl. Mein Papa baut Flugzeuge, die fliegen dann am Himmel, und das ist’s, was deinen Papa dort hoch oben hält.“

Das ist’s, was deinen Papa dort hoch oben hält. Das ist’s, was deinen Papa dort hoch oben hält. Du hast keine Angst, nun, ich auch nicht, denn mein Papa hält deinen Papa dort hoch oben.

3. Ein schüchternes kleines Mädel bohrte ihren Zeh in den Sand. Sie sagte: „ Mein Papa arbeitet an dem Ort, wo sie landen. Also sage deiner Mama, sie braucht keine Angst zu haben, denn mein Paps bringt deinen Papa wieder heim.“

Mein Paps bringt deinen Papa heil wieder heim, mein Paps bringt deinen Papa heil wieder heim. Hab‘ keine Angst, falls es dunkel wird und regnet, mein Paps bringt deinen Papa heil wieder heim.

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Klimaschädlichkeit des Flugverkehrs

Flugzeuge sind die klimaschädlichsten Massenverkehrsmittel, weil

• ihre CO2-Emissionen pro Reisenden-Kilometer relativ hoch sind (z.B. dreimal so hoch wie bei der Nutzung der Bahn)

• ihre weiteren Emissionsprodukte (Stickoxide, Kondensstreifen) das Klima noch zwei bis viermal stärker erwärmen als ihre CO2-Emissionen.

Trotzdem weist der Luftverkehr die mit Abstand höchsten Zuwachsraten auf, national wie auch international. Von 1995 bis 2015 wird eine Verdoppelung erwartet, bis 2050 gar eine Versechsfachung der Verkehrsleistung. Trotz technischer Fortschritte – bis 2050 wird eine Steigerung der Energieeffizienz um 40 bis 50 Prozent erwartet - werden die Treibhausgasemissionen durch den Luftverkehr auch in Zukunft noch stark zunehmen. Sie könnten bis 2050 die Größenordnung dessen erreichen, was die Menschen langfristig insgesamt in die Atmosphäre ausstoßen dürfen, ohne das Klimasystem zu gefährden. Deshalb sind dringend Schritte zu unternehmen, die diesen Trend bei der Entwicklung des Flugverkehrs bremsen und umkehren. Dafür müssen

• ein Zeitplan für die Eingrenzung der Flugverkehrsemissionen verabschiedet

• der Kyoto-Korb um Stickoxide und Kondensstreifen erweitert

• international eine anhaltende Erhöhung des Kerosinpreises herbeigeführt

• durch entsprechende Beschlüsse nicht-nachhaltige Entwicklungen unterbunden

• die Umweltkennzeichnung von Flugreisen eingeführt werden. Quelle: www.forumue.de (Forum Umwelt und Entwicklung)

Aber in erster Linie müssen wir wohl oder übel bei uns selber anfangen und unser Konsumverhalten überdenken und ändern !

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Vienen los pajaros (Die Vögel kommen) Text: Pablo Neruda, Musik: Mikis Theodorakis, 1981

Todo era vuelo en nuestra tierra.

Como gotas de sangre y plumas los cardenales desangraban el amenecer de Anáhuac.

El tucán era una adorable caja de frutas barnizadas,

el colibrí guardó las chispas originales del relámpago y sus minúsculas hogueras ardian en el aire inmóvil.

Los ilustres loros llebanan la profundidad del follaje como lingotes de oro verde, recién salidos de la pasta de los pantanos sumergidos, y da sus ojos circulares miraba una argolla amarilla, vieja como los minerales.

…

Vuela una montaña marina hacia las islas, una luna de aves que van hacia el Sur, sobre las islas fermentadas del Perú.

Es un río vivo de sombra, es un cometa de pequeños corazones innumerables, que oscurecen el sol del mundo como un astro de cola espesa, palpitando hacia el archipiélago.

Y en el final del iracundo mar, en la lluvia del océano, surgen las alas del albatros como dos sistemas de sal, estableciendo en el silencio, entre las rachas torrenciales, con su espaciosa jerarquía el orden de las soledades.

Alles war Flug auf der Erde.

Wie Tropfen aus Blut und Federn sogen die Kardinalvögel die Morgenröte von Anáhuac auf.

Der Tucan war ein bezauberndes Kästchen glasierter Früchte,

der Kolibr i wahrte die ursprünglichen Funken des Blitzes, und seine winzigen Flackerfeuer brannten in der unbeweglichen Luft.

Die prächtigen Papageien füllten des Laubwerks Unergründlichkeit, wie Barren grünen Goldes, soeben entstiegen der zähen Masse der überschwemmten Sümpfe, und aus ihren kreisrunden Augen blickte ein gelber Ring, alt wie Erzgestein.

…

Es fliegt ein meerhafter Berg zu den Inseln, ein Mond von Vögeln, die gen Süden ziehen auf die von Dünger gährenden Inseln Perus.

Ein lebender Schattenstrom ist’s, ein Komet aus kleinen Herzen ohne Zahl, die die Sonne der Welt verdunkeln wie ein Gestirn mit dichtem Schweif, hinwogend zum Archipel.

Und am Ende der grimmigen See, im Regen des Ozeans, entfalten sich die Flügel des Albatros , wie zwei Organe aus Salz, die in der Stille zwischen den reißenden Böen mit ihrer weitgespannten Hierarchie die Ordnung der Einsamkeiten errichten.

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Abschiedslied der Zugvögel Text: A. H. Hoffmann v.Fallersleben, Musik: F. Mend elssohn-Bartholdy

1. Wie war so schön doch Wald und Feld! Wie ist so traurig jetzt die Welt! Hin ist die schöne Sommerzeit, und nach der Freude kam das Leid.

2. Wir wussten nichts vom Ungemach, wir saßen unterm Laubesdach vergnügt und froh beim Sonnenschein und sangen in die Welt hinein.

3. Wir armen Vöglein trauern sehr: Wir haben keine Heimat mehr, wir müssen jetzt von hinnen flieh’n und in die weite Fremde zieh’n.

Abschiebungen per Flugzeug Abschiebungen per Flugzeug sind hierzulande die Regel. 2006 sind 8.953 Menschen auf dem Luftweg aus Deutschland abgeschoben worden, teilte die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (16/10152) der Linksfraktion mit. Die meisten Abschiebungen erfolgten vom Flughafen Frankfurt (4.102), gefolgt von Düsseldorf (1.177) und München (1.013). Die meisten Personen wurden in die Türkei (1.151) und nach Serbien (1.018) abgeschoben. Sammelcharter sind billiger und effizienter als die früher üblichen Einzelabschiebungen per Linie, denn es gibt keine Piloten, die sich weigern, randalierende Passagiere zu transportieren, und es gibt keine anderen Fluggäste. Meist werden Sammelcharter nachts abgewickelt, und die Öffentlichkeit wird erst informiert, wenn alles gelaufen ist.

„ Asylum“ Airlines (Quelle: FR-Online 25. 3. 2008)

Heinz Berger hat viel darüber nachgedacht, wie man abgelehnte Asylbewerber in großen Gruppen aus Europa heraus bringen kann. Der österreichische Manager hat eine Lösung gefunden und zusammen mit dem österreichischen Rechtsanwalt Hermann Heller und dem "Luftfahrtexperten" Carl Julius Wagner ein Geschäftsmodell daraus gemacht: eine Fluggesellschaft nur für Abschiebungen. "Dieses Unternehmen wird mit eigenen Flugzeugen diese Dienstleistung durchführen und Schüblinge in das entsprechende Zielland transportieren", sagt Berger der FR. Mit speziell ausgestatteten Flugzeugen, in denen möglichst viele Flüchtlinge von möglichst wenigen Beamten kontrolliert werden können. "Man kann die Leute nicht in Käfige stecken, verkleben oder fesseln", meint Berger. Bei Asylum Airlines werde es zivilisiert zugehen. Denkbar seien Polsterungen und "Bügel wie von Sesselliften", die die Flüchtlinge im Sitz fixieren. "Das hemmt nicht die Bewegungsfreiheit, aber das Randalieren stellt man ab."

„ PRO Sky“ Charterflüge der „Hamburg International“ (Quelle: WDR 3 "Tageszeichen", 8. 2. 2008)

Für 59 afghanische Kinder war im Oktober der Flug von Kabul nach Hamburg das größte Geschenk ihres Lebens. Für diese humanitäre Aktion wurde die Fluggesellschaft „Hamburg International“ ausgezeichnet. Die damit verbundenen organisatorischen Herausforderungen bewältigte das Charter-Team mit größtem Einsatz und viel Geschick. Sie engagierte sich dafür, die Kosten der Luftbrücke nach Afghanistan so gering wie möglich zu halten: Die Chartergesellschaft fliegt auch im Auftrag deutscher Abschiebebehörden. Anfang Januar, so berichten Betroffene aus Hamburg, habe „Hamburg International“ 30 afghanische Flüchtlinge nach Kabul ausgeflogen. Gegen deren Willen. „Hamburg International hat in vorbildlicher Art und Weise ihre Sonderflug-Kompetenz mit einer humanitären Botschaft verbunden“, erläuterte Armin Truger, Geschäftsführer der Firma Pro Sky, die den „Charter Excellence Award“ ins Leben gerufen hat.“

„Hello“ Airline (siehe: Zeit Magazin 10. 1. 2008) Die Schweizer Charter-Airline „Hello“ wurde 2004 gegründet. Mit 6 geleasten Boeing MD-90 führt sie Sammelcharter für Europäische Abschiebebehörden durch, z. B. für das Land Hamburg, fliegt aber auch Urlauber zum Strand oder die Fußballer von Werder Bremen zum Auswärtsspiel.

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Was ist der Mensch ohne einen Pass? Text: nach Bert Brecht, Musik: Anne Tübinger

Chor: Was ist der Mensch ohne einen Pass? Der edelste Teil von einem Menschen ist der Pass - wenn er gut ist!

Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustande wie ein Mensch.

Ein Mensch kann überall zustande kommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber der Pass niemals.

Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird.

Abschiebehaft Frankfurt Abschiebung per Flugzeug

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Passagiere verhindern Abschiebflug

Paris, 18. 10. 2008 Den Abflug aus dem neu designten Terminal E des Flughafens Paris Charles de Gaulle hatte ich mir anders vorgestellt.

Während die regulären Passagiere des Flugs Air France 718 nach Senegal direkt aus der eleganten Halle vorne ins Flugzeug steigen, sind am Heck des Fliegers Vorkehrungen getroffen worden, um einen unfreiwilligen Gast an Bord zu befördern: eine extra Gangway steht auf dem Flugfeld, der Zugang eng umstellt von drei Polizeifahrzeugen.

Beim Betreten der Kabine kommen mir protestierende Passagiere auf dem Weg zum Cockpit entgegen, tumultartiges Getöse dringt aus dem hinteren Teil des Flugzeugs nach vorne. Ich drängle mich durch zu meinem Platz im hinteren Teil des Flugzeugs - mindestens sechs Polizisten drücken einen gefesselten, jungen Afrikaner auf die Sitzflächen der letzten Bankreihe. Eine Polizistin mit Lederhandschuhen macht sich am Kopf des Abschiebehäftlings zu schaffen oder hält ihm den Mund zu. Trotzdem gelangen immer wieder Klagen und Schreie des unfreiwilligen Passagiers an unsere Ohren. Abgeschirmt wird die Szene von etwa drei Zivilbeamten, im Hintergrund Richtung Ausgang stehen zusätzliche uniformierte Polizisten, die groteske Szene umringt von unterschiedlichsten Passagieren, die protestieren, auf Polizei und Crew einreden, argumentieren, ihrer Fassungslosigkeit über die Vorgänge in der Kabine Ausdruck verleihen.

Ein Gutteil der Fluggäste ist in eine Art Stehstreik getreten - das Flugzeug ist voll, man weigert sich, unter diesen Umständen loszufliegen. Ein Passagier bringt die Polizeiaktion mit der Kolonialgeschichte in Verbindung, ein älteres Paar hält Crew und Polizei lautstark die Passagierrechte vor. In unterschiedlichsten Sprachen wird gefragt, warum Air France solche Vorgänge an Bord zulässt, Forderungen, der Kapitän solle die groteske Szene beenden, werden laut. Der taucht auch auf, doch obwohl die Situation langsam tumultartigen Charakter bekommt, bricht er die Sache offenbar nicht ab, verzieht sich unverrichteter Dinge in die Pilotenkanzel.

Die Situation eskaliert, als CRS Spezialeinheiten, martialisch ausgestattet mit Helmen, Schildern und Gummiknüppeln, in der Kabine auftauchen: Passagiere werden eingeschüchtert, Leute die Fotos machen oder filmen, werden bedroht, Rentner werden angeherrscht, die Stimmung im Flieger wird dadurch erst richtig aufgeheizt. Plötzlich stürmt das 6 bis 10 köpfige Rollkommando durch das halbe Flugzeug, knüppelt wahllos auf Passagiere ein, greift sich schließlich einen großen afrikanischen Mann. Andere Fluggäste gehen empört dazwischen, ein Frau versucht den Passagier festzuhalten, andere stellen sich in den Weg, das Rollkommando prügelt sich seinen Weg zurück zur Gangway und zerrt den Passagier aus dem Flieger. Eine alte Dame steht wegen der Aktion unter Schock und bricht fast zusammen, Sanitäter rufen den Flughafenarzt herbei. Kurz darauf bricht die Polizei die Abschiebeaktion ab, die Zivilpolizisten packen ihre Sachen zusammen. Es dauert ewig, bis der junge Afrikaner von seinen Fesseln befreit ist. Endlich verlässt die gesamte Kompanie unter Applaus der Zuschauer das Flugzeug. Ein Amerikanischer Fluggast vergleicht die Aktion mit Nazi-Germany.

Fazit: Sanitäter und Ärzte sind noch eine halbe Stunde mit der Ohnmächtigen beschäftigt, das Flugzeug startet mit einer Stunde Verspätung, ein kritischer Passagier wird zunächst provoziert, dann verhaftet, und am Mitflug gehindert.

Christoph Schäfer, Dakar, 19. Oktober 2008 (Quelle: Bremer Flüchtlingsrat)

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„Sternstunden“ der Raumfahrt (Quelle : Wikipedia)

1942 3. Oktober : Eine V2-Rakete , vom Versuchsgelände Peenemünde gestartet, durchstößt die Grenze zum Weltraum (85 km).

1946 Die USA erreichen mit der von den Deutschen übernommenen V2 eine Höhe von 187 km.

1957 4. Oktober : der erste von Menschenhand gebaute Satellit Sputnik 1 erreicht eine Umlaufbahn um die Erde (UdSSR)

1957 3. November : Sputnik 2 bringt das erste Lebewesen ins All: Die Hündin Laika (UdSSR)

1960 19. August : Mit Sputnik 5 landen erstmals 2 Lebewesen nach einem Raumflug wieder sicher auf der Erde: Die Hündinnen Strelka und Belka (UdSSR)

1961 12. April : Juri Gagarin fliegt mit Wostok 1 als erster Mensch ins Weltall. (UdSSR)

1961 5. Mai: Die Kapsel Mercury Freedom 7 trägt Alan Shepard als 1. US Amerikaner ins All.

1962 11./12. August : Die Kosmonauten A. Nikolajew und P. Popowitsch starten zum ersten Weltraumrendezvous mit Wostok 3 und Wostok 4 . Sie nähern sich bis auf 5 km.

1963 16. Juni : Walentina Wladimirowna Tereschkowa fliegt als erste Frau mit Wostok 6 in den Weltraum (UdSSR).

1965 18. März: Der erste Mensch Alexei Leonow verlässt sein Raumschiff Woschod 2 und schwebt frei im Weltraum. Kommandant ist Pawel Beljajew (beide UdSSR)

1966 3. Februar : Mit Luna 9 realisiert die UdSSR die erste weiche Landung auf einem anderen Himmelskörper, dem Mond.

1968 21. Dezember : Mit Apollo 8 verlassen Menschen zum ersten Mal die Erdumlaufbahn. Die US Astronauten waren J. Lovell, W. Anders und F. Borman (Kommandant).

1969 16. Juli : Apollo 11 startet zur Mondlandung. Neil Armstrong betritt am 20. Juli als erster Mensch den Mond, gefolgt von Buzz Aldrin. Michael Collins (alle USA) fliegt das Apollo-Mutterschiff (Rückkehrkapsel) zurück.

1971 15. Dezember : Die Sonde Venera 7 landet erstmals weich auf einem anderen Planeten, der Venus (UdSSR).

1978 26. August : Der DDR Jagdflieger Siegmund Jähn fliegt als erster Deutscher an Bord des sowjetischen Raumschiffs Sojus 31 ins All und besucht die Station Salut 6 .

1979 24. Dezember : Erstflug der europäischen Trägerrakete Ariane 1

1981 12. April : Der Space Shuttle Columbia startet zu seinem Erstflug. Es ist das erste wiederverwendbare Raumschiff .

1983 28. November : Das bei ERNO in Bremen gebaute SPACELAB wird vom Space Shuttle Columbia (STS-9) erstmals für eine 10-tägige bemannte Mission ins All getragen. Einer der 6 Astronauten ist Ulf Merbold (BRD).

1986 19. Februar : Der Basisblock der Raumstation Mir wird ins All geschossen.

1998 20. November : Mit dem Start des russischen Sarja-Moduls beginnt der Aufbau der Internationalen Raumstation ISS , dem bisher größten Projekt in der Raumfahrt.

2003 15. Oktober : Yang Liwei startet als erster Chinese mit der Mission Shenzhou 5 ins All.

2007 24. Oktober : China startet seine erste Mondsonde Chang'e 1 mit einer Rakete vom Typ Langer Marsch 3 von der Erde ins All.

2008 22. Oktober : Indien startet mit Chandrayaan-1 seine erste Mondmission.

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Tragödien der Raumfahrt (Quelle : Wikipedia)

1961 22. März Der Kosmonaut W. Bondarenko stirbt nach einem Brand bei Bodentests.

1966 14. Dezember Mindestens eine Person stirbt im kasachischen Raketenbahnhof Baikonur bei der Explosion eines unbemannten Sojus Raumschiffs auf der Startrampe.

1967 27. Januar Am Boden bricht während einer Startsimulation an Bord einer Apollo- Kapsel Feuer aus. Die drei Astronauten V. Grissom, E. H. White und R. B. Chaffee sterben.

1967 24. April Bei der Landung des Raumschiffs Sojus 1 versagen die Fallschirme. Der Kosmonaut W. Komarow stirbt beim Aufprall.

1967 15. November Ein amerikanisches Raketenflugzeug X-15A gerät in 80 km Höhe außer Kontrolle und zerbricht beim Wiedereintritt. Der Pilot M. Adams wird getötet.

1970 14. April Bei Apollo 13 explodiert 55 Stunden nach dem Start ein Sauerstofftank. Die geplante Mondlandung wird abgesagt, alle 3 Astronauten überleben.

1971 29. Juni Bei der Landung der Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus 11 ersticken die Kosmonauten G. Dobrowolski, W. Pazajew und W. Wolkow wegen eines defekten Ventils

1973 26. Juni Bei der Explosion einer Kosmos-3M -Rakete auf der Startrampe des sowjetischen Raketenbahnhofs Plessezk kommen neun Personen ums Leben.

1980 18. März Während des Auftankens explodiert im russischen Raketenbahnhof Plessezk direkt auf der Startrampe eine Wostok-2M -Rakete. 48 Menschen werden getötet.

1983 26. September Während des Starts gerät die Trägerrakete von Sojus T-10-1 auf dem Starttisch in Brand und explodiert. Das Raumschiff mit den Kosmonauten wird durch das automatisierte Rettungssystem von der Rakete gezogen, die Besatzung bleibt unverletzt.

1986 28. Januar Die US Raumfähre Challenger bricht nach dem Start auseinander (siehe Bild rechts). 7 Astronauten sterben (D.Scobee, M.Smith, R.McNair, E. Onizuka, J. Resnik, G. Jarvis und C. McAuliffe).

1995 25. Januar Eine chinesische Trägerrakete vom Typ CZ-2E stürzt nach dem Start ab. Trümmer töten 20 Bewohner eines Dorfes.

1996 15. Februar Eine chinesische Trägerrakete Typ CZ-3B stürzt sofort nach dem Start vom Raketenbahnhof Xichang ab und trifft ein benachbartes Dorf. Die chinesische Führung meldet 6 Tote und 57 Verletzte, inoffizielle Stellen sprechen von bis zu 500 Toten.

2002 15. Oktober Eine Sojus-U Rakete stürzt sofort nach dem Start im russischen Plessezk zurück auf die Startplattform und explodiert. Ein Soldat stirbt.

2003 1. Februar Bei der Rückkehr zur Erde wird die US Raumfähre Columbia aufgrund einer beim Start erfolgten Beschädigung des Hitzeschildes zerstört. Sechs Astronaut sterben (R. Husband, W. C. McCool, M. P. Anderson, D. M. Brown, K. Chawla, L. Clark und I. Ramon).

2003 22. August Eine brasilianische Trägerrakete VLS-1 explodiert bei Startvorbereitungen und tötet 21 Techniker.

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Sputnik Text: Kurt Barthel, Musik: Hanns Eisler, 1957

1. Herr Dulles möchte gerne, neun Kilo wär’n sein Traum.

Zwei stramme Sowjetsterne umkreisen uns im Raum.

Der erste achtzig Kilo, der zweite sechs mal mehr,

die fliegen wie im Spiel so im Weltenraum umher.

2. Zwei stramme Sowjetsterne umkreisen uns im Raum,

Herr Dulles möchte gerne, neun Kilo wär’n sein Traum.

Er träumt von keinem Hündchen, geschweige einem Hund.

Er träumt von achtzehn Pfündchen, geschweige tausend Pfund.

Der Satellit „Sputnik 1 “ ging am 4.10.1957 mit 84 kg in den Erdumlauf. Am 3.11.1957 folgte „Sputnik 2 “ (508 kg) mit dem Hund Laika.. J.F.Dulles war damals Außenminister unter Dwight D. Eisenhauer, der 1955 ein Satellitenprogramm der USA ankündigte.

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Wernher von Braun Text und Musik: Tom Lehrer, 1965

Gather round while I sing you of Wernher von Braun, a man whose allegiance is ruled by expedience. Call him a Nazi, he won't even frown, "Ha, Nazi Schmazi," says Wernher von Braun.

Don't say that he's hypocritical. Say rather that he's apolitical. "Once the rockets are up, who cares where they come down. That's not my department," says Wernher von Braun.

Some have harsh words for this man of renown. But some think our attitude should be one of gratitude, like the widows and cripples in old London town, who owe their large pensions to Wernher von Braun.

You too may be a big hero once you've learned to count backwards to zero. "In German oder English I know how to count down, Und I'm learning Chinese!" says Wernher von Braun.

Kommt zu mir, während ich euch von Wernher von Braun singe, dessen Untergebenheit von Zweckdienlichkeit getrieben ist. Nennst du ihn „Nazi“: Es wird ihn nicht stör‘n, “Ha, Nazi Schmazi,“ sagt Wernher von Braun.

Sagt nicht, dass er heuchlerisch sei. Sagt lieber, dass er unpolitisch ist. “Sobald die Raketen oben sind, interessiert nicht, wo sie runterkommen. Das ist nicht meine Abteilung“, sagt Wernher von Braun.

Manche haben harte Worte für diesen renommierten Mann. Aber andere denken, unsere Haltung sollte Dankbarkeit sein, wie die der Witwen und Krüppel im alten London, die ihre dicken Pensionen Wernher von Braun verdanken.

Auch du kannst ein großer Held sein, sobald du gelernt hast, rückwärts zu zählen bis null. “Auf Deutsch oder Englisch kann ich rückwärts zählen, und ich lern’ noch Chinesisch!“, sagt Wernher von Braun.

W.v.B. mit Nazi-Generälen … mit neuem Raumschiff … mit John F. Kennedy

Wernher von Braun (*1912 †1977) war ein genialer Raketentechniker. Als Schüler und Mitarbeiter des Raumfahrtpioniers Hermann Oberth („Die Rakete zu den Planetenräumen“) entwickelte er für die Nazis die V2-Rakete , die mit seiner Kenntnis im KZ Dora gebaut wurde. Nach dem 2. Weltkrieg ging er in die USA und leitete das NASA Mondprogramm Apollo von J. F. Kennedy

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Space Oddity (Weltraum Eigenart)

Text und Musik: David Bowie, 1969

Ground Control to Major Tom : Take your protein pills and put your helmet on! Commencing countdown, engine's on, check ignition and may God's love be with you!

This is Ground Control Major Tom: You've really made the grade! And the papers want to know whose shirts you wear. Now it's time to leave the capsule if you dare.

Major Tom to Ground Control: I'm stepping through the door, and I'm floating in a most peculiar way, and the stars look very different today.

Here am I floating round my tin can, far above the world. Planet Earth is blue and there's nothing I can do.

Though I'm passed 100.000 miles, I'm feeling very still, and I think my spaceship knows which way to go. Tell my wife I love her very much, (she knows).

Ground Control to Major Tom: Your c i rcu i t 's dead, there 's someth ing wrong. Can you hear me, Major Tom?

Major Tom: Here am I sitting in a tin can, far above the moon. Planet Earth is blue and there's nothing I can do.

Bodenstation an Major Tom: Nehmen sie ihre Proteinpillen und setzen sie ihren Helm auf! Countdown geht weiter, Triebwerk ist an, Zündung prüfen, und möge Gottes Liebe mit ihnen sein!

Hier spricht die Bodenstation an Major Tom: Sie haben wirklich Maßstäbe gesetzt! Und die Zeitungen wollen nun wissen, welche Hemden sie tragen. Jetzt ist’s Zeit, die Kapsel zu verlassen, wenn sie mögen.

Major Tom an Bodenstation: Ich schreite durch die Tür, und ich schwebe auf sehr seltsame Weise, und die Sterne sehen heute sehr anders aus.

Ich schwebe hier um meine Blechbüchse, weit über der Welt. Der Planet Erde ist blau, und es gibt nichts, was ich tun könnte.

Obwohl ich über 100.000 Meilen weg bin, fühle ich mich ganz ruhig, und ich denke, mein Raumschiff weiß, wo es lang geht. Sagt meiner Frau, dass ich sie sehr liebe, (sie weiß es).

Bodenstation an Major Tom: I h r e L e i t u ng i s t t o t , d a s t i m mt was n i c h t . H ö r en s i e m i c h , Ma j o r T o m?

Major Tom: Ich sitze hier in einer Blechbüchse, weit jenseits des Monds. Der Planet Erde ist blau, und es gibt nichts, was ich tun könnte.

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Der Astronaut muss weiter Text und Musik: Udo Lindenberg, 2008

1. Der Astronaut muss los, der Astronaut muss weiter. Wird man sich jemals wieder, jemals wiederseh´n?

2. Man weiß es nie genau auf dem Raketenbahnhof. Wird man den nächsten Flug lebendig übersteh´n?

Oder verbrennt mein Raumschiff im Feuerball, wenn Trümmerteile vom Himmel fall´n? Dann musst du wissen, du warst von all´n meine Größte!

3. In irgend ´nem Sternental geh´ ich als Staubkorn nieder, seh´n uns vielleicht nie wieder, küss mich ein letztes Mal

4. Gleite als Sternenstaub mit dem Sonnenwind solange durch das All, bis ich dich wieder find´!

Drei russische Kosmonauten auf ihrem einsamen Weg zur Startrampe im kasachischen Raketenbahnhof Baikonur

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Heinrich Hoffmann 1844

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Volare (Fliegen) Text: Franco Migliacci, Musik: Domenico Modugno (Sa n Remo 1958)

Volare, oho, cantare, ohohoho Nel blu dipinto di blu, felice di stare lassù.

1. Penso che un sogno così non ritorni mai più Mi dipingevo le mani e la faccia di blu Poi d'improvviso venivo dal vento rapito E incominciavo a volare nel cielo infinito

2. E volavo, volavo felice Più in alto del sole ed ancora più su Mentre il mondo pian piano spariva, lontano laggiù Una musica dolce suonava soltanto per me

3. Ma tutti i sogni nell'alba svaniscono perché quando tramonta, la luna li porta con sé. Ma io continuo a sognare negli occhi tuoi belli Che sono blu come un cielo trapunto di stelle

4. E continuo a volare felice Più in alto del sole ed ancora più su Mentre il mondo pian piano scompare negli occhi tuoi blu La tua voce è una musica dolce che suona per me

Nel blu degli occhi tuoi blu, felice di stare quaggiù con te.

Fliegen, oho, Singen, ohohoho... In blau gemaltes Blau, froh, dort oben zu sein.

1. Ich denke, dass solch ein Traum nie zurückkehren wird. Ich malte mir die Hände und das Gesicht blau. Dann wurde ich plötzlich vom Wind mitgerissen, und ich begann, in den unendlichen Himmel zu fliegen.

2. Und ich flog, flog glücklich, Höher als die Sonne und sogar noch höher. Während die Welt langsam verschwand, weit unter mir, spielte eine sanfte Musik nur für mich.

3. Aber alle Träume verblassten im Morgengrauen, denn während des Sonnenuntergangs nimmt der Mond sie mit sich fort. Aber ich träume weiter in deinen schönen Augen, die so blau sind wie ein sternerfüllter Himmel.

4. Und ich fliege glücklich weiter, höher als die Sonne und sogar noch höher , während die Welt langsam in deinen blauen Augen verschwindet. Deine Stimme ist eine sanfte Musik, die für mich klingt.

Im Blau deiner blauen Augen, froh, hier unten zu sein, mit dir !

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Einem ängstlich Einsteigenden Joachim Ringelnatz, 1929

Flieg zu, Insasse! Und lasse Lasse dich

Nur äußerlich Von anderen lenken.

Du mußt denken: Deine Linie geht

Nach deinem Willen Und im Stillen

Wie ein arglos Gebet.

Selbstverständlich interessiere dich Sehr für Wetter, Höhenmesser,

Richtung, Zeit et cetera. Jedoch: Weite Gedanken tragen dich Noch höher und noch besser

Als es deine Maschine tut.

Fliege gut!

Adiemus Karl Jenkins für DELTA Air Line, 1994

Der Irak-Krieg 1990/91 führte bei den Luftfahrt-gesellschaften weltweit zu einer schweren wirtschaftlichen Krise. Mit einem beispiellosen Werbefeldzug wollte die große US-amerikanische DELTA Air Line die Luftherrschaft über Europa und dem Atlantik gewinnen und beauftragte den Irischen Komponisten Karl Jenkins mit der Komposition einer eingängigen Hymne:

„Am 12. September 1994 startet DELTA seine allererste umfassende Werbekampagne in Europa. Die Werbung , die in 20 Ländern Europas und des Mittleren Ostens sowie in Indien laufen wird, ist das Ergebnis vieler Monate umfassender Forschung und kreativer Entwicklung. Unser Erfolg in Europa wird davon abhängen, ob wir die Schlacht um den Europäischen Firmenreisenden in einem stark umkämpften Markt gewinnen und DELTA zur bevorzugten Fluglinie machen.“ (Ian Brocklesby, Leiter der DELTA Europawerbung, 1994)

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Überlebensfluglied Ulrike Marie Hille

Ich hab meine Freiheit gewonnen und geb sie nicht wieder her Vogel friss Vogel flieg Ich hab mir alles genommen von dieser Erde dem Gras von dem Samen aus Lebenslangland Wasser vom Überfluss Vogel friss Vogel flieg Ich raub mir vom Himmel den Tag von den Wiesen den Tau die Krone vom Baum im Wunderbarwald wo ich leb wo ich lach fallen Wälder ins Laub Vogel friss Vogel flieg

Und reiß ich mir noch von der Sonne das Licht entflamm ich die Erde mit Siegesgeschrei verbrenn mir die Flügel am Nimmermehrstern Vogel friss Vogel flieg Vogel stirb Charles Paul Landon: „Dädalus und Ikarus“

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