Der richtige Start ins Medizinstudium · • Neurocranium, Viscerocranium, Schädelkalotte,...

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Erfolgreich in der Vorklinik Der richtige Start ins Medizinstudium Our knowledge is yours Den Studienplatz in der Tasche, dem Traum vom Arztberuf ein Stück näher – aber noch viele offen Fragen? Elsevier hilft dir beim ersten Überblick und begleitet dich durch dein ganzes medizinisches Leben – heute angefangen. Auf den nächsten Seiten findest du viele Informatio- nen zu Anatomie, Biologie, Chemie, Biochemie, Histologie und Physiologie, die dir den Einstieg erleichtern. e

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Erfolgreich in der Vorklinik

Der richtige Startins Medizinstudium

Our knowledge is yours

Den Studienplatz in der Tasche, dem Traum vom Arztberuf ein Stück näher – aber noch viele offen Fragen? Elsevier hilft dir beim ersten Überblick und begleitet dich durch dein ganzes medizinisches Leben – heute angefangen. Auf den nächsten Seiten findest du viele Informatio-nen zu Anatomie, Biologie, Chemie, Biochemie, Histologie und Physiologie, die dir den Einstieg erleichtern.

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Die Anatomie ist das Kernfach der Vor-klinik – so nennt man das Grundstudium: Du lernst den Aufbau jedes Organs und ihre Lage und Lagebeziehungen sowie die Bezeichnungen der Knochen, Mus-keln und Gefäße. Theorie ist jedoch nur eine Seite dieses Fachs – die Praxis ist dann die andere. Im Präp- oder Sezier-kurs lernst du durch das Präparieren von Leichen die Strukturen des menschli-chen Körpers real kennen und erhältst dadurch ein genaues anatomisches Ver-ständnis. Manche Universitäten arbeiten weniger mit einem studentischen Prä-parierkurs als mit anderen Lehrmitteln (z.B. Plastinaten). Die Histologie beleuchtet die Anatomie dann auch noch auf mikroskopischer Ebene. Jedes Organ und jede Art von Gewebe sieht unter dem Mikroskop an-ders aus. In der Histologie lernst du, sie alle voneinander zu unterscheiden.

Die Neuroanatomie, eine Kombination aus Anatomie und Histologie, bringt dir die grundlegende Verschaltung und Struktur unseres Gehirns als zentrale Rechenstelle bei. Besonders hier zeigt sich, dass man den reinen Aufbau nicht ohne erste klinische Bezüge lernen kann. Denn wenn du weißt, wie etwas aufge-baut ist, kannst du schon viele Krankhei-ten und Ausfallerscheinungen erklären. Also keine Sorge, so viel Stoff die Ana-tomie auch zu sein scheint, es ist nicht nur reines Auswendiglernen, sondern es zeigen sich recht schnell interessante Zusammenhänge und praktische An-wendungen.

Das, was auch die meisten Nicht-mediziner über das Medizinstudium wissen ist: Da muss man doch „Leichen sezieren“. Im Prinzip stimmt das zwar auch, aber so makaber, wie sich das viele vorstellen, ist es in Wirklichkeit bei weitem nicht.Im Präpkurs – oder offi ziell „Kurs der Makroskopischen Anatomie“ – lernst du an einer Leiche in Kleingruppen von idealerweise ca. 5-10 Studenten, angeleitet von Tutoren aus höheren Se-mestern und von Dozenten, sämtliche Strukturen des menschlichen Körpers

real kennen. Präpariert wird mit Pin-zette und Skalpell, wobei ‚Präparieren‘ nichts anderes bedeutet, als Muskeln, Organe und Gefäße vom umliegenden Binde- und Stützgewebe zu befreien, damit dann Aufbau, Form und Verlauf der entsprechenden Strukturen klar zu erkennen sind.Die Situation im Präpsaal ist durchaus gewöhnungsbedürftig und fordert teilweise echte Überwindung. Der For-malin-Geruch, der Umgang mit einer Leiche – das ist absolutes Neuland. Aber keine Bange – die meisten Stu-denten sind schon nach kurzer Zeit von der Komplexität des menschlichen Kör-pers und der Vielzahl an völlig neuen Eindrücken so fasziniert, dass sie das „Drumherum“ ganz vergessen. Vielen angehenden Medizinern bereitet der Präpkurs großes Schrecken. Mach dir darüber keine allzu großen Gedanken: Einerseits geht es den meisten anderen genauso und andererseits hat kaum noch jemand deshalb sein Studium abgebrochen!Der Körper ist leider äußerst komplex aufgebaut: er hat 206 Knochen, über

650 Muskeln und 400 Sehnen – da gibt es viel zu lernen! Anatomie-Atlanten, wie der Sobotta-Atlas helfen sich das Aussehen und die Lagebeziehungen genau einzuprägen. In Testaten wird dein Wissen abschnittsweise überprüft. Anatomie ist daher eines der stressigs-ten Fächer der Vorklinik – aber auch ein ganz elementarer Bestandteil, da führt kein Weg vorbei!Unser Video von Herrn Professor Dr. med. Waschke, einem der Herausgeber des Sobotta Anatomie Atlas von der Ludwig-Maximilian-Universität Mün-chen, sowie Blogbeiträge von Studenten auf Generation Elsevier, unserer Com-munity von Studenten für Studenten, geben dir zusätzlich einen ersten Eindruck vom Ort des Geschehens: www.elsevier.de/anatomie.

Anatomie und HistologieDie Anatomie ist das Kernfach der Vorklinik – hier betrittst du »Wissens-Neuland«.

Der Präpkurs – berühmt, berüchtigt

So realistisch wie das Leben selbst – Der Sobotta-Atlas besticht auch im Detail

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Die wichtigsten Themen

Der Überblick

In Anlehnung an die Lernziele des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM) fi nden Sie hier eine Zusammen-fassung der wichtigsten Themen dieses Kapitels. Nach Bearbeitung dieses Kapitels sollten Sie in der Lage sein:

• die Schädelknochen und die Schädelentwicklung wiederzuge-ben;

• Suturen und Fontanellen einschließlich der Verschlusszeiten zu benennen;

• den grundlegenden Aufbau des Schädels, seiner Knochen und deren Verbindung untereinander zu beschreiben;

• Neurocranium, Viscerocranium, Schädelkalotte, Schädelbasis und Schädelgruben den jeweiligen Strukturen zuordnen und ihren Aufbau erläutern zu können;

• wesentliche Durchtrittsstellen und Strukturen, Foramina, Fissu-ren und Impressionen der inneren und äußeren Schädelbasis zu benennen;

• Ansatz, Ursprung, Funktion und Innervation der mimischen Muskeln zu beschreiben;

• Aufbau, Blutversorgung, Lymphabfl uss und Innervation der Kopfschwarte zu schildern;

• sich in den verschiedenen Regionen (Gesicht, seitliche Ge-sichtsregion) orientieren zu können, sie systematisch zuordnen und den topographischen Verlauf von Blutgefäßen, Lymphgefä-ßen und Nerven in den Regionen beschreiben zu können sowie die in der Tiefe der seitlichen Gesichtsregion liegenden, von außen nicht sichtbaren anatomischen Strukturen sich dreidi-mensional vorstellen und benennen zu können;

• bedeutende topographisch-klinische Zusammenhänge benen-nen zu können;

• Ursprung, Verlauf, Faserqualität und Innervationsgebiet der zwölf Hirnnerven ( Kap. 12) wiederzugeben;

• die grundsätzliche Entwicklung von Nase und Nasennebenhöh-len zu beschreiben;

• den Aufbau der äußeren Nase, den knöchernen und knorpe-ligen Aufbau des Nasenskeletts sowie die Begrenzungen der Nasenhöhlen und deren Ausdehnung zu schildern;

• die Blutversorgung und Innervation der gesamten Nase im Hinblick auf deren klinische Relevanz zu beschreiben;

• das Riechfeld und seine Verbindungen zur vorderen Schädelgru-be demonstrieren zu können;

• Lage, knöcherne Begrenzungen, Mündungen und topographi-sche Beziehungen der Nasennebenhöhlen zu schildern;

• die Entwicklung von Mundhöhle, Kauapparat, Zunge, Gaumen und Speicheldrüsen zu erläutern;

• sämtliche Strukturen der Mundhöhle, deren Gefäßversorgung, Innervation sowie den Verlauf von Nerven und Gefäßen, die topografi sche Lage sowie die Nachbarschaftsbeziehungen der Strukturen und Organe zueinander und zu den benachbarten Regionen mit ihren Funktionen zu beschreiben;

• die Zahnentwicklung und den detaillierten Aufbau der unter-schiedlichen Zähne einschließlich der Dentitionen zu erläutern;

• Bau und Funktion des Kiefergelenks sowie Lage, Funktion, Blut-versorgung und Innervation der Kaumuskeln zu beschreiben;

• Aufbau, Lage, Funktion, Innervation, Blutgefäßversorgung und Lymphabfl uss von Zunge, Gaumen und Speicheldrüsen wiederzugeben;

• die Blutversorgung der Tonsilla palatina genau zu erläutern;• die Topographie des Mundbodens einschließlich seiner Logen,

der beteiligten Muskeln, deren Blutversorgung, Innervation und Lymphabfl üsse wiederzugeben.

Der Kopf (Caput) ist über den Hals beweglich mit dem Rumpf (Stamm, Truncus) verbunden. Dadurch wird es möglich, die Sinnes-organe des Kopfes auf Umweltreize zu richten, ohne dabei den ge-samten Körper mitbewegen zu müssen. Die knöcherne Grundlage des Kopfes ist der Schädel (Cranium), dessen hinterer Anteil we-sentliche Teile des Zentralnervensystems (Gehirn) als Neurocra-nium und dessen vorderer Anteil die großen Fernsinnesorgane als Viscerocranium mit sehr unterschiedlichen Funktionen umschließt. So sind hier das Auge (Sehorgan), das Ohr (Hörorgan und Gleich-gewichtsorgan), die Nase (Riechorgan) sowie Mundhöhle und Schlund (Geschmacksorgan) untergebracht. Mit Nasenhöhle und oberem Teil des Schlunds beginnt der Atemweg; Mundhöhle und

mittlerer Teil des Schlunds sind der Anfangsteil des Speisewegs. Der Kopf dient damit der Nahrungsaufnahme und der Orientie-rung. Gemeinsam mit der Nase und den Nasennebenhöhlen tragen Mund, Rachen und Kauapparat maßgeblich zur Formgebung des Gesichts bei. Beim Menschen ist die Mundhöhle mit ihren Organen darüber hinaus an der Artikulation für Sprache und Gesang betei-ligt. Als Muskulatur ohne Faszien inseriert die mimische Muskula-tur direkt in der Haut am Kopf und ermöglicht dadurch die einzigar-tige Mimik des Gesichts zur Unterstützung der Kommunikation mit der Umwelt. Die Grenze zwischen Kopf und Hals bilden von hinten nach vorne die Protuberantia occipitalis externa an der Rückseite des Schädels, der Ohransatz und der Unterkiefer.

Palatum molle

Uvula palatina

Epiglottis

Mandibula

Lingua

Labium inferius

Labium superius

Palatum durum Uvula palatina

Fossa supratonsillaris

Isthmus faucium

Dorsum linguae

Gingiva

Vestibulum orisFrenulum labii inferioris

Tonsilla palatina

Bucca

Arcus palatoglossus

Arcus palatopharyngeus

Palatum durum, Raphe palati

Palatum molle [Velum palatinum]

Frenulum labii superioris

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Den Überblick behalten, Details am Prä-parat erkennen und schnell die anatomi-schen Zusammenhänge verstehen und erklären können – das gelingt perfekt mit dem Sobotta-Atlas. Stets relevant von der ersten Prüfung bis zur ärztli-chen Tätigkeit.Vom Präparat klassisch abgezeichnet und mit modernster Technik aufbereitet vermitteln die perfekt gestalteten, plastischen Sobotta-Illustrationen die Anatomie des menschlichen Körpers nach neuestem Wissensstand. Von den Körperregionen bis in die kleinste Struk-tur führt der Sobotta- Atlas durch die Anatomie des Körpers.

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Paulsen, Friedrich, Erlangen / Waschke, Jens (Hrsg.)Sobotta, Atlas der Anatomie3 Bände und Tabellenheft im SchuberAllgemeine Anatomie, Bewegungsapparat, Innere Organe,Kopf, Hals, Neuroanatomie, Tabellenheft24. Aufl . 2017. 1.940 S., 1.821 farb. Abb., geb.ISBN 978-3-437-44010-6 € [D] 179,– / € [A] 184,10Jeder Band auch einzeln erhältlich!

Der Einstiegstext fasst zusammen, um was es in dem Kapitel geht

Klare Lernziele zeigen, was wichtig ist. Sie sind angelehnt an den Nationalen Kompetenzba-sierten Lernzielkatalog Medizin (www.NKLM.de)/Zahnmedizin (www.NKLZ.de)

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• die grundsätzliche Entwicklung von Nase und Nasennebenhöh-len zu beschreiben;

Allgemeine Anatomie, Bewegungsapparat, Innere Organe,

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Anatomie – Schritt für Schritt

Der Sobotta Atlas der Anatomie zeigt genau, was in dir steckt

Von der Oberfl äche bis ins Detail führt ein roter Faden durch jedes Kapitel. Klinische Hinweise und Lerntabellen helfen dir, das Gelernte zu verstehen und einzuordnen. Bildlegenden erläu-tern Zusammenhänge zwischen den dargestellten anatomischen Strukturen. Für Testate und Prüfungen relevante Strukturen in den Abbildungen sind deutlich hervorgehoben.Der Bezug zur Klinik

AnamneseIm Sommer stellt sich ein 22-jähriger Auszubildender bei seinem Hausarzt vor, weil er seit einigen Tagen zunehmend die rechte Ge-sichtshälfte nicht mehr bewegen könne und Probleme beim Trin-ken habe. Außerdem laufe ihm ununterbrochen Speichel aus dem Mundwinkel. Er habe auch das Gefühl, auf der rechten Seite lauter zu hören. Sonst scheint der Patient gesund zu sein. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ein grippaler Infekt oder ein Zeckenbiss in letzter Zeit werden verneint. Die Krankengeschichte ist unauffällig. Der junge Mann nimmt keine Medikamente und konsumiert auch keine Drogen. Alkohol trinke er nur gelegentlich und in Maßen; er rauche nicht. Auch die Familienanamnese ist unauffällig.

UntersuchungsbefundDer erste Blick in das Gesicht des Patienten, als er in das Untersu-chungszimmer kommt, lässt sofort die Diagnose Fazialisparese vermu-ten. Die rechte Gesichtshälfte „hängt“ deutlich sichtbar herab ( Abb. a). Die Nasolabialfalte ist auf der rechten Seite verstrichen. Auf Auffor-derung kann der Patient auf der rechten Seite weder die Stirn runzeln oder lächeln noch pfeifen oder die Wange aufblasen. Der Versuch, das Auge fest zu verschließen, führt zum Lagophthalmus (das Auge bleibt rechts offen) und zum BELL-Phänomen.

BELL-Phänomen: Der Augenbulbus dreht sich beim Lidschluss automatisch nach oben. Kann das Lid nicht geschlossen werden, ist nur noch die weiße Sclera sichtbar.

Der Arzt testet durch Bestreichen der Wange die Gesichtssensibilität, die aber intakt ist. Da der Patient die Stirn auf der betroffenen Seite nicht runzeln kann, kommt der Arzt zu der vorläufi gen Diagnose: idio-pathische (ohne erkennbare Ursache) periphere (infranukleäre) Fazia-lisparese.

Bei zentraler Fazialisparese kann die Stirn noch gerunzelt werden.

Der Hausarzt überweist den Patienten daraufhin zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt.

Der HNO-Arzt stellt ebenfalls eine rechtsseitige komplette periphere Fazialisparese fest. Ohrmuschel und Gesichtsweichteile sind normal, Gehörgang und Trommelfell beidseits reizlos. Das Parotissekret ist reiz-los. Die Hals- und Gesichtspalpation ergibt keinen Hinweis auf einen Tumor oder eine Entzündung.

DiagnostikDer HNO-Arzt führt eine Audiometrie durch, bei der sich kein Hinweis auf eine Hörminderung fi ndet. Zum Ausschluss anderer ernster Ur-sachen (z. B. Tumor) veranlasst er ein MRT des Kopfes, eine Blutab-nahme sowie eine Elektroneurographie (ENG) und eine Elektromyo-graphie (EMG). Die Laborbefunde sind allesamt normal, ein Zoster oticus, eine Herpes-simplex-Infektion oder eine Borreliose können ausgeschlossen werden. ENG und EMG ergeben keine Zeichen aus-geprägter Nervenschädigung. Nach der Vorstellung bei einem Neuro-logen lässt sich auch eine neurologische Symptomatik ausschließen. Das MRT zeigt eine dezente Schwellung des N. facialis [VII] in seinem knöchernen Kanal.

DiagnoseIdiopathische, rechtsseitige periphere Fazialisparese.

Bis zu 70 % der peripheren Fazialisparesen sind idiopathisch.

TherapieUnter einer ambulanten Infusionstherapie mit einem Cortisonpräpa-rat beginnen sich bereits am dritten Tag die ausgefallenen Gesichts-bewegungen zu normalisieren. Lediglich der Stirnast funktioniert zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder.

Weiterer VerlaufIm Rahmen einer ambulanten Nachuntersuchung zeigt sich vier Wo-chen später, dass die Gesichtsbeweglichkeit wieder vollkommen symmetrisch ist.

Aus dem PräpsaalAchten Sie auf die folgenden Abgänge des N. facialis: N. petrosus major, Chorda tympani und N. stapedius.

Zurück in der KlinikWährend die mimische Muskulatur im Verlauf der Cortisonthera-pie zunehmend beweglicher wird, stellt der Patient fest, dass das rechte Auge beim Essen immer tränt. Er sucht daher erneut seinen Hausarzt auf. Dieser erklärt ihm, dass es sich dabei um sogenann-te Krokodilstränen handelt, die auch als gustatorisches Weinen be-zeichnet werden. Dieses harmlose Irritationssyndrom tritt gelegent-lich im Rahmen der Regenerationsprozesse bei einer Fazialisparese auf. Der Tränenfl uss betroffener Patienten ist beim Essen einseitig verstärkt. Ursache ist das Einwachsen regenerierender parasympa-thischer gustatorischer Fasern in die Tränendrüse (Glandula lacrima-lis), das zu einer falschen Vernetzung und Fehlinnervation führt. Bei starkem subjektivem Leidensdruck können Therapieversuche mit Botox-Injektionen erfolgen.

Um bei den vielen anatomischen Details nicht den Bezug zum späteren Klinikalltag zu verlieren, wird im Folgenden ein typischer Fall ge-schildert, der zeigt, warum die Inhalte dieses Kapitels so wichtig sind.

Fazialisparese

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Abb. a Links: Patient bei Vorstellung; Mitte: Patient nach Auf forderung, die Stirn zu runzeln; rechts: Patient nach Aufforderung, das Auge zu schließen. [T887]

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Abb. a Links: Patient bei Vorstellung; Mitte: Patient nach Auf forderung, die Stirn zu runzeln; rechts: Patient nach Aufforderung, das Auge zu schließen. [T887]

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8Nase

Mündung der Nasennebenhöhlen

Sinus maxillaris

Vomer

Cellulae ethmoidalesSinus frontalis

Abb. 8.111 Knöcherne Topographie (rechte Schädelhälfte) und Mündung der Nasennebenhöhlen (linke Schädelhälfte); Frontal-schnitt durch den Gesichtsschädel; Farbtafel siehe S. VIII.Die Stirnhöhle (Sinus frontalis, grün), die vorderen Siebbeinzellen (Cellu-lae ethmoidales anteriores, violett) und die Kieferhöhle (Sinus maxilla-

ris, blau) münden über den Hiatus semilunaris in den mittleren Nasen-gang. Auf der linken Schädelseite sieht man im Anschnitt durch die Maxilla die enge Beziehung zwischen Zahnwurzel und Sinus maxillaris.

Abb. 8.112 Mündung der Nasennebenhöhlen und des Ductus nasolacrimalis an der lateralen Nasenwand. Ansicht von links.Pfeile: braun = Tränennasengang; grün = Stirnhöhle; violett = vordere Siebbeinzellen; blau = Kieferhöhle; orange = hintere Siebbeinzellen; rot = Keilbeinhöhle. Der Sinus sphenoidalis hat enge topographische Bezie-hung zur Sella turcica, in der die Hypophyse (Glandula pituitaria) liegt. Der Ductus nasolacrimalis öffnet sich über die Plica lacrimalis (HASNER-Klappe) in den unteren Nasengang. Die mittlere Nasenmu-schel ist nicht dargestellt. Dadurch sieht man den Hiatus semilunaris. Darüber liegt die Bulla ethmoidalis, darunter der Proc. uncinatus. Hinter der oberen Nasenmuschel liegt der Recessus sphenoethmoidalis mit der Mündung des Sinus sphenoidalis (Apertura sinus sphenoidalis, roter Pfeil).

Mündungsstellen der Nasennebenhöhlen und des Tränennasengangs

Struktur Unterer Nasen-gang

Mittlerer Nasen-gang

Oberer Nasen-gang

Ductus nasofrontalis

x

Sinus frontalis

x

Cellulae ethmoidales anteriores

x

Cellulae ethmoidales posteriores

x

Sinus maxillaris

x

Sinus sphenoidalis

x

Der Sinus sphenoidalis kann sich in große Teile des Keilbeins aus-breiten. Bei operativen Eingriffen im Sinus sphenoidalis sind bei aus-gedehnter Pneumatisation die A. carotis interna (Tuberculum arte-

riae carotidis internae) und der N. opticus [II] (Tuberculum nervi optici) aufgrund der engen Beziehung zur seitlichen Sinuswand ge-fährdet.

Klinik

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Wertvolle Hinweise und Tipps beim Präparieren

Der Fall gliedert sich in: ▪ Anamnese, ▪ Untersuchungsbefund, ▪ Diagnostik, ▪ Diagnose, ▪ Therapie, ▪ Aus dem Präpsaal, ▪ Zurück in der Klinik

Wichtige Strukturen sind hervorgehoben. So kannst du dich auf das Wesentliche beim Lernen konzentrieren

Übersichtliche Tabellen helfen sich wichtige Zusammen-hänge strukturiert einzuprägen

Hol dir mehr Infos auf: medizinstudenten.

elsevier.com

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Unser Qualitätesgarant:Über 100 Jahre Erfahrung

Unsere professionellen Zeichner erstel-len die Sobotta-Illustrationen nach der Realität, indem sie den menschlichen Körper als Referenz nutzen – original-getreuer geht es nicht!

Die Sobotta Lern-Loop stellt diese Illus-trationen in der Neuaufl age nun noch stärker in lernrelevanten Kontext. So stellt der übersichtliche Aufbau wichtige Themen in den Vordergrund und baut zusätzliche Kompetenzen auf, in dem klinische Relevanz genauso geachtet

wird wie das klassische anatomische Wissen. Deshalb ist der Sobotta mit über 1300 Seiten umfangreicher als je zuvor und enthält nun zusätzlich auch über 500 Beispielfragen aus mündlichen Prüfungen.

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8Nase

Nasennebenhöhlen

Bei Septumdeviation kann die Nasenatmung so stark behindert sein, dass es zu Kopfschmerzen, Hyposmie oder sogar Anosmie kommt. Die Ausbildung der Nasennebenhöhlen ist äußerst variabel.Dies betrifft interindividuelle und Seitenunterschiede bis hin zu einer Nichtanlage einzelner Höhlen (Aplasie).Allerdings können einzelne Höhlen auch sehr stark ausgebildet sein. Ist der Sinus frontalis nach okzipital über das Orbitadach erweitert

(Recessus supraorbitalis), spricht der Kliniker von einer gefährli-chen Stirnhöhle. Im Rahmen einer Stirnhöhlenentzündung kann es über die dünne knöcherne Wand in der vorderen Schädelgrube zu Meningitiden, Epiduralabszessen oder sogar zu Hirnabsz essen kommen.

Klinik

Abb. 8.114 Frontalschnitt durch den Kopf auf Höhe des zweiten oberen Mahlzahns; Ansicht von vorne. [L238]Der Schnitt zeigt die individuellen seitendifferenten Ausprägungen der angeschnittenen Nasennebenhöhlen. Die Sinus maxillares beider Seiten sind unterschiedlich ausgeprägt und variabel gekammert. Das

Nasenseptum ist nach links verlagert (Septumdeviation). Dadurch sind untere und mittlere Nasenmuschel rechts kräftiger ausgebildet als links. Auch die Siebbeinzellen sind rechts und links unterschiedlich aus-gebildet. Auf der linken Seite erkennt man supraorbital noch einen An-schnitt des Sinus frontalis.

Sinus sagittalis superior

Galea aponeurotica

Dura mater cranialis

Sinus frontalis

Cellulae ethmoidales

Glandula lacrimalis

Corpus adiposum orbitae

Lingua

Glandula sublingualis

Platysma

Septum nasi

Concha nasalis media

Concha nasalis inferior

A.; V. facialis

Sinus maxillaris

Ductus submandibularis

M. obliquus superior

M. levator palpebrae superioris;M. rectus superior

N. opticus [II];V.; A. centralis retinae

M. rectus lateralis

M. rectus medialis

M. rectus inferior

N. infraorbitalis

M. buccinator

A.; V. lingualis

M. genioglossusM. geniohyoideusM. digastricus, Venter anterior

Dens molaris II

V.; A.; N. alveolaris inferior

M. mylohyoideus

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Beispielfragen aus der PrüfungDamit Sie überprüfen können, ob Sie die Inhalte dieses Kapitels verinnerlicht haben, werden hier exemplarisch Fragen aus einer mündlichen Anatomieprüfung aufgelistet.

Bitte erläutern Sie den Aufbau des Schädels:

• Welche Knochen begrenzen die Orbita, welche Ein- und Austritts-stellen besitzt die Orbita, und was tritt ein und aus?

• Welche Knochen begrenzen die Nasenhöhle?

• Welche lufthaltigen Räume kennen Sie im Schädel? Wie werden diese belüftet?

• Wie ist die Schädelkalotte aufgebaut?

• Was versteht man unter Fontanellen, und wann verschließen sie sich?

• Erläutern Sie den Aufbau des Kiefergelenks.

• Wie viele und welche Zähne besitzt das Milchgebiss?

• Welche Besonderheiten weist das Os temporale auf?

Bitte beschreiben Sie den Aufbau des Gesichts:

• Welche Anteile besitzt der M. orbicularis oculi? Wozu dienen sie funktionell?

• Welche Muskeln im Gesicht besitzen eine Faszie, welche besitzen keine? Beschreiben Sie deren Funktionen.

• Beschreiben Sie den Verlauf des N. facialis [VII] nach Austritt aus dem Foramen stylomastoideum.

• Welche Kaumuskeln kennen Sie, wie werden sie mit Blut versorgt und wie werden sie innerviert? Welche Muskeln innerviert der Nerv, der die Kaumuskeln innerviert, noch?

• Beschreiben Sie Zu- und Abfl üsse/Anastomosen der V. facialis.

• Wie ist die Galea aponeurotica aufgebaut?

• Welche Struktur ist im Rahmen von Erkrankungen der Glandula parotidea gefährdet?

• Was ist das juxtaorale Organ, wo befi ndet es sich und welche Funk-tion soll es haben?

• Wohin wird die Lymphe des Gesichtsbereichs drainiert?

Beschreiben Sie den Aufbau der Nase:

• Wie ist das Nasengerüst aufgebaut?

• Wie wird die Nase mit Blut versorgt? Wie gelangen die Arterien zur Nase?

• Was ist der Hiatus semilunaris, wie wird er begrenzt, und was mün-det hier üblicherweise?

• Was ist der Locus KIESSELBACHI?

Erläutern Sie den Aufbau der Mundhöhle:

• Welche Strukturen münden in die Mundhöhle ein?

• Wie wird die Mundhöhle begrenzt?

• Beschreiben Sie die Innervation der Zunge.

• Welche Papillen kommen auf der Zunge vor?

• Welche Zungenmuskeln kennen Sie? Wie werden sie innerviert?

• Was liegt zwischen dem vorderen und dem hinteren Gaumen-bogen?

• Wie wird die Tonsilla palatina arteriell versorgt?

• Wie werden die Zähne innerviert? Wo muss der Zahnarzt ein Lokal-anästhetikum einspritzen, um die Zähne des Oberkiefers und des Unterkiefers zu betäuben?

• Was fällt noch aus, wenn die Unterkieferzähne durch Spritzen eines Lokalanästhetikums vor das Foramen mandibulae betäubt werden?

• Wie entwickelt sich der Gaumen?

• Welche Muskeln sind an der Bewegung des weichen Gaumens beteiligt?

• Was ist das Problem bei einer Gaumenspalte?

Erläutern Sie den Aufbau der Fossa pterygopalatina:

• Welche Strukturen verlaufen durch die Fossa pterygopalatina?

• Was wird im Ganglion pterygopalatinum umgeschaltet?

• Welche Knochen begrenzen die Fossa pterygopalatina?

• Nennen Sie die topographischen Beziehungen der Fossa pterygo-palatina.

Beschreiben Sie den Aufbau des Mundbodens:

• Welche Muskeln gehören zur Mundbodenmuskulatur?

• Wie werden die Muskeln innerviert?

• Welche Mundbodenmuskeln sind an der Kieferöffnung beteiligt?

Erläutern Sie die Lage und den Aufbau der Speicheldrüsen:

• Welche Anteile besitzt die Glandula parotidea?

• Wozu hat die Glandula parotidea topographische Beziehung?

• Beschreiben Sie den Verlauf des Ductus parotideus.

• Wohin mündet die Glandula sublingualis?

• Zeigen Sie die Mündungsstelle des Ductus submandibularis.

• Woher kommen die sympathischen und parasympathischen Fasern für die Innervation der großen Speicheldrüsen?

• Welche kleinen Speicheldrüsen gibt es, wo liegen sie und wie viele sind es?

• Wie werden die Speicheldrüsen mit Blut versorgt?

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Zur Wissensüberprüfung stehen am Kapitelende exemplarische Fragen aus einer mündlichen Anatomieprüfung

Jede Abbildung besitzt eineausführliche Legende, die die wichtigsten Strukturen aufgreift und die systematischen und topographischen Zusammen-hänge herstellt

Verschiedene Bildtypen werden im Atlas verwendet:▪ Realitätsnahe und detailgetreue anatomische

Illustrationen für vertiefende Einblicke ▪ Schemazeichnungen für funktionelle Zusammenhänge▪ Fotos zur Oberfl ächenanatomie▪ Aufnahmen aus Bildgebenden Verfahren

Der Klinik-Kasten zeigt Krank-heitsbilder, bei denen die abge-bildete Struktur eine Rolle spielt. So bleibt das Gelernte besser im Gedächtnis

Mit Hilfe der Orientierungsskizze ist auf einen Blick klar, welche Ansicht oder welchen Ausschnitt die anatomische Abbildung zeigt

Eine übersichtliche Seitenstruktur hilft sich schnell zu orientieren. So behältst du immer im Blick, wo du dich im Kapitel befi ndest und welches Thema gerade behandelt wird.

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Fürs Medizinstudium braucht der Medizinstudent einen Ana-tomie-Atlas. Doch wie entsteht eigentlich eine anatomische Zeichnung für einen Atlas? Sonja Klebe, die auch am Sobotta Anatomie-Atlas mitgearbeitet hat, beschreibt es hier:„Lustiges“ und Gruseliges gab es früher, als wir Zeichner noch aquarellierten und uns in den Präparatesälen diverser Anatomieanstalten verliefen oder mit unseren Professoren zusammen nach geeigneten Präparaten herumsuchten. Die Erheiterung überbrückte die zunächst noch ungewohnten Lei-chen-Begegnungen.

Löschtaste statt RadiergummiDamals zeichnete ich erst mal Skizzen direkt nach einem Prä-parat auf Transparentpapier. Durch immer neue Blätter wurden die Vorzeichnungen solange ergänzt und ausgefeilt, bis sie vom Professor medizinisch/anatomisch ‚abgesegnet‘ waren. Danach wurden sie auf Aquarellkarton übertragen und ins Reine ge-zeichnet. Die wesentlichen Korrekturarbeiten mussten bereits in der Skizzenphase definitiv ausgeführt sein, denn die Aquarel-le zu korrigieren, war damals technisch im Vergleich zu heute ein extrem hoher Aufwand. Geändert werden konnten nur noch Kleinigkeiten – oder man musste neu anfangen.Toll, wie das dagegen heute geht: Die gesamte Kommunikation mit den Autoren erfolgt per E-Mail und Telefon. Fotos und Da-teien werden hin- und hergeschickt, das Radieren wird ersetzt durch die Löschtaste.

Wie entsteht heute eine Anatomiezeichnung?Als erstes schickt der Autor Vorlagen oder Scribbles, die eine bestimmte Körperregion oder ein Organ zeigen. Es wird ein-gehend besprochen, auf was es bei der geplanten Abbildung besonders ankommt. Danach entstehen die Grundzeichnungen per ‚Photoshop‘ oder ‚Illustrator‘. Das Bild wird in Etappen zu-sammen mit dem Autor erarbeitet, um bereits von Beginn an grundsätzliche Fehler zu vermeiden. Gerade die in der Anato-mie besonders wichtigen räumlichen Zusammenhänge können so schon frühzeitig deutlich herausgearbeitet werden. Heute lege ich eine digitale Abbildung in vielen Ebenen an, so dass Details dazwischen einfügt werden können, wie Lymphgefäße, Arterien oder Nerven. Mit dieser Technik lassen sich auch Kor-rekturen leichter realisieren. Im Verlauf der Ausarbeitung wer-den die vielen Layer immer weiter zusammengefasst. Schlus-sendlich wird das Bild auf eine Grundebene reduziert und es ist nur noch für Eingeweihte zu erahnen, aus wie vielen Ebenen es mal bestanden hat.

Digitales „Weiterverwursten“Die digitalen Effekte verleiten einige Zeichner ohne anatomi-sche Grundkenntnisse heute dazu, im Detail nicht mehr so genau hinzuschauen, was an vielen – leider auch neuen – Ab-bildungen, die z.B. im Internet herumgeistern, studiert werden kann. Es ist deutlich zu erkennen, ob jemand schon einmal ein Präparat gesehen hat oder nur Vorlagen „abkupfert“, die er nicht wirklich versteht. Die Einfachheit des Kopierens und der digitalen Weiterverwurstung verführt manchen leider nicht nur zu Urheberrechtsmissbrauch, sondern auch zu sinkender Quali-tät in der visuellen Umsetzung von wichtigen Inhalten.

Detailgenauigkeit und ÄsthetikUnd genau dies macht den Unterschied zu guten anatomischen Zeichnungen aus: was ein Zeichner verstanden hat, kann er zeichnerisch gut vermitteln. Detailgenauigkeit und Ästhetik müssen zu einer Einheit werden. Dies sind die entscheidenden Vorteile einer guten Zeichnung im Vergleich zur Fotografie: Erstens die Ästhetik, zweitens die Betonung wichtiger Details im Gegensatz zu vielen nicht relevanten Strukturen sowie drit-tens die räumliche Gewichtung, die in der Präparatfotografie oft durch zuviel oder zuwenig Ausleuchtung unklar wird. In meine Zeichnungen integriere ich gerne fotografische Effekte, um damit Strukturen realer wirken zu lassen.

Ein schön gestaltetes BuchNoch etwas hat sich heute gegenüber früheren Zeichnungen geändert: Im Gegensatz zu den alten, meist geradezu pedan-tisch persönlich wirkenden Präparatabbildungen liegt heute der Schwerpunkt auf der Ästhetik der Illustrationen. Dieser Aspekt beeinflusst sogar die Verkaufszahl der Bücher/Atlanten positiv, wie ich gehört habe, was auch absolut nachvollziehbar ist: Aus einem schön gestalteten Buch, das man gerne anschaut, lernt man auch besser, oder?

Wie entsteht heutzutage eine anatomische Zeichnung?

Sonja Klebe Medizinisch-naturwissen- schaftliche Grafik & Illustration

Mehr Infos zum Studium und zu unseren Büchern untermedizinstudenten.elsevier.com

oder auf Generation Elsevier

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Lehrbuch Anatomie

Wenn die Zeit knapp wird –das Kurzlehrbuch Anatomie

Anatomie verstehen und bestehen!

Das Kurzlehrbuch vermittelt schnell und effi zient ein solides Grundverständnis

Fundierte Lerntexte, ausgewählte Ab-bildungen aus dem Sobotta Atlas und eigens für das Lehrbuch erstellte Sche-mazeichnungen bilden die Grundlage dieses umfassenden Anatomie-Lehr-buchs. Gut erklärt wird die Anatomie leicht verständlich. Der Lernumfang bleibt dabei trotzdem übersichtlich, denn der Fokus liegt klar auf der Prü-fungsrelevanz des Wissens und auf den klinischen Bezügen.

Jedes Kapitel beginnt mit einem re-levanten klinischen Fall. So wird dir schnell klar, wofür das Anatomiewissen im klinischen Studentenalltag gut ist und die anatomischen Strukturen blei-ben dir besser im Gedächtnis. Weitere hilfreiche Kästen geben den Kapiteln eine übersichtliche Struktur.

Abgerundet wird jedes Kapitel durch einen Infokasten, der einen Überblick über die Lernziele gibt.

Das übersichtlich strukturierte Layout stellt sicher, dass du nie die Orientie-rung verlierst und für dich relevantes Wissen jederzeit schnell fi ndest.

Ganz egal ob du gerade semesterbe-gleitend lernst oder dich gezielt auf die 1. Ärztliche Prüfung (Physikum) vorbe-reitest: Das Kurzlehrbuch setzt sinn-volle, prüfungsrelevante Schwerpunkte, welche durch farbige Kennzeichnung klar hervortreten, und beinhaltet vor-ausschauend wichtige IMPP-Hits.

Klinikkästen erklären zusätzlich den klinischen Zusammenhang, damit du bereits jetzt sehen kannst, wofür du das erarbeitete Wissen im Alltag brauchen wirst.

Unsere Lerntipps, basierend auf dem, was andere Studenten sich merken, runden das Kurzlehrbuch Anatomie ab.

Sobotta Lehrbuch AnatomieWaschke, J. / Böckers, T. M. /Paulsen, F. (Hrsg.)2015. 848 S., 821 Abb.,207 farb. Tab., geb.ISBN 978-3-437-44080-9€ [D] 70,– / € [A] 72,–

Kurzlehrbuch AnatomieWaschke, J. (Hrsg.)2017. 384 S., 231 farb. Abb., kt.ISBN 978-3-437-43295-8 € [D] 37,– / € [A] 38,10

Sobotta Lehrbuch AnatomieWaschke, J. / Böckers, T. M. /Paulsen, F. (Hrsg.)

Kurzlehrbuch AnatomieWaschke, J. (Hrsg.)2017. 384 S., 231 farb. Abb., kt.

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Arbeitsbuch Muskeln – Ursprung, Ansatz, Innervation und Funktion aktiv und kreativ erarbeiten

Ursprung des M. brachioradialis – wo war der nochmal? Und wo entspringt er?

An diesen Details ist schon mancher Medizinstudent verzweifelt. Mit dem Arbeitsbuch Muskeln lassen sich diese Details aktiv erarbeiten und gehen so besser ins Langzeitgedächtnis über.

Das Buch besteht aus zwei Teilen, welche jeweils auf einen didaktischen Schritt-für-Schritt-Konzept aufgebaut sind. So fi ndest du zu einer Region und ihren Muskeln im ersten Teil:• Auf der linken Seite eine Zeichnung

zum Einzeichnen• Auf der rechten Seite typische

Prüfungsfragen zu diesem Körperteil und Muskel

Im zweiten Teil des Buches befi nden sich passend eine Lösungszeichnung sowie korrespondierende Bilder und Erklärungen aus dem Sobotta Tabellenheft.

Sobotta Arbeitsbuch MuskelnWagner, N.2017. 284 S.,210 Abb., kt.ISBN 978-3-437-44101-1 € [D] 24,– / € [A] 24,70

Das Skelett der betreff enden Regi-on zum Einzeichnen des Muskel-verlaufs

▪ kurze, prägnante Lerntexte zum Überprüfen und Wiederholen

▪ detaillierte anatomische Abbildungen mit den zu zeichnenden Muskeln für die visuelle Kontrolle

7

1.2 Autochthone Muskeln des Rückens: lateraler Trakt 1 1

Zeichnen Sie die Muskeln des sakrospinalen Systems in Abb. 1.2 ein.

Auf der linken Körperseite:1. M. iliocostalis cervicis2. M. iliocostalis thoracis3. M. iliocostalis lumborumAuf der rechten Körperseite:1. M. longissimus capitis2. M. longissimus thoracisHinweis: Auf die Darstellung des M. longissimus cervicis wird ver-zichtet.

Abb. 1.2 Zeichenvorlage. Rumpf und Hals, Ansicht von dorsal.

+44101_Sobotta_Wagner.indb 7 18.05.2017 11:36:24

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1

1.3 Autochthone Muskeln des Rückens: lateraler Trakt 2

Beschreiben Sie Ursprung, Ansatz, Funktion und Innervation der Muskeln des intertransversalen Systems, des spinotransversalen Systems sowie der Mm. levatores costarum.1. Mm. intertransversarii 2. M. splenius capitis 3. M. splenius cervicis 4. Mm. levatores costarum

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Die Lösung fi nden Sie in Kap. 9.3.

+44101_Sobotta_Wagner.indb 8 18.05.2017 11:36:24

Beschreiben Sie Ursprung, Ansatz, Funktion und Innervation der Muskeln des intertransversalen

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9.3 Autochthone Muskeln des Rückens: lateraler Trakt 2 9

Mm. intertransversarii laterales lumborumRr. anteriores der Nn. spinales

U: Tuberositas iliaca, Proc. costalis und Proc. accessorius des 5.–1. Lendenwirbels, Proc. transversus des 12. Brustwirbels

A: Proc. costalis des 5.–1. Lendenwirbels, Tuberositas iliacaF: einseitig aktiv: Lateralfl exion, beidseitig aktiv: Extension

Mm. intertransversarii mediales lumborumRr. posteriores der Nn. spinales

U: Proc. accessorius des 4.–1. LendenwirbelsA: Proc. mamillaris des 5.–2. LendenwirbelsF: einseitig aktiv: Lateralfl exion, beidseitig aktiv: Extension

Mm. intertransversarii thoracisRr. posteriores der Nn. spinales

U: Proc. transversus des 12.–10. BrustwirbelsA: Proc. accessorius und Proc. mamillaris des 1. Lendenwirbels

bis Proc. transversus des 11. BrustwirbelsF: einseitig aktiv: Lateralfl exion, beidseitig aktiv: Extension

Mm. intertransversarii posteriores cervicisRr. posteriores der Nn. spinales

U: Tuberculum posterius des Proc. transversus des 6.–1. Hals-wirbels

A: Tuberculum posterius des Proc. transversus des 7.–2. Hals-wirbels

F: einseitig aktiv: Lateralfl exion; beidseitig aktiv: Extension

Mm. intertransversarii anteriores cervicisRr. anteriores der Nn. spinales

U: Tuberculum anterius des Proc. transversus des 6.–1. Halswir-bels

A: Tuberculum anterius des Proc. transversus des 7.–2. Halswir-bels

F: einseitig aktiv: Lateralfl exion, beidseitig aktiv: Extension

M. splenius capitisRr. posteriores der Nn. cervicales

U: Proc. spinosus des 3.–7. Halswirbels, Lig. nuchaeA: Proc. mastoideus, (Linea nuchalis superior)F: einseitig aktiv: Lateralfl exion, Rotation von Halswirbelsäule

und Kopf zur ipsilateralen Seite, beidseitig aktiv: Extension der Hals-wirbelsäule

M. splenius cervicisRr. posteriores der Nn. cervicales

U: Proc. spinosus des 3. Brust- bis 6. Halswirbels, Lig. supraspi-nale

A: Tuberculum posterius des Proc. transversus des (3.) 2.–1. Halswirbels

F: einseitig aktiv: Lateralfl exion, Rotation von Halswirbelsäule und Kopf zur ipsilateralen Seite, beidseitig aktiv: Extension der Hals-wirbelsäule

Mm. levatores costarumRr. posteriores des N. cervicalis [C8] und der Nn. thoracici [T1–T10]

U: Proc. transversus des 11. Brust- bis 7. HalswirbelsA: XII.–I. Rippe jeweils lateral des Angulus costaeF: heben die Rippen, Lateralfl exion und Rotation der Wirbelsäule

3

2

44

1

Abb. 9.6 Zeichnung. Autochthone Muskeln des Rückens: inter-transversales System, spinotransversales System und Mm. levato-res costarum.

Mm. intertransversarii laterales lumborum, M. splenius capi-tis, M. splenius cervicis, Mm. levatores costarum.

+44101_Sobotta_Wagner.indb 147 18.05.2017 11:37:04

Sobotta Arbeitsbuch MuskelnWagner, N.2017. 284 S.,210 Abb., kt.ISBN 978-3-437-44101-1

147

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Sobotta Arbeitsbuch MuskelnWagner, N.2017. 284 S.,210 Abb., kt.ISBN 978-3-437-44101-1 € [D] 24,– / € [A] 24,70

Anatomie durch Malen verstehen und einprägen!

Das Lernkartenset

Die Zeichnungen dieses Malbuches sind dem Sobotta Altas der Anatomie entlehnt. Dort kannst du beim Bearbeiten des Mal-buchs leicht weiter-führende Bilder nachschlagen.

Die optimale Vorbereitung auf Testate und Prüfungen

Über 100 Lerntexte mit Bild-beschreibung und den wichtigsten prüfungs- und examensrelevanten Fakten begleiten die Bilder.

Alles drin: Neben den Themen „Mus-keln“, „Knochen, Bänder und Gelenke“ sowie „Organe und Leitungsbahnen“, wird auch „Neuroanatomie“ ausführlich behandelt. Der Fokus liegt dabei immer auf Prüfungsrelevanz!Eine exemplarische Prüfungsfrage auf jeder Karte hilft dir, dich mit der Prüfungssituation vertraut zu machen. Die Antwort zur Frage ist auf der jeweiligen Kartenrückseite zu fi nden.

Sobotta Malbuch AnatomieKretz, O.3. Aufl . 2017. 216 S., 145 Abb., kt.ISBN 978-3-437-41428-2 € [D] 20,– / € [A] 20,60

Sobotta LernkartenpaketBräuer, L. / Scholz, M.2. Aufl . 2016. 535 Karten mit 821 farb. Abb., im SchuberISBN 978-3-437-41905-8 € [D] 50,– / € [A] 51,40

69

4.3 Binnenräume des Herzens

13 b

13 a

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1115 a

15 b

Klinik

Durch eine gestörte Herzentwicklung kann auch postnatal ein offenes Foramen ovale bestehen. Die Druckverhältnisse führen dann zu einem Blut uss vom linken in den rechten Vorhof. Da-durch sind der rechte Ventrikel und der pulmonale Kreislauf mit zusätzlichem Blutvolumen belastet und es entstehen mit der Zeit irreversible pathologische Veränderungen des rechten Her-zens und der Lungengefäße.

310 a

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Klappe Typ Lage Besonderheit

Trikuspidalklappe Segelklappe rechter Vorhof Ôrechter Ventrikel

3 Segel (vorderes, hinteres, septales)

Pulmonalklappe Taschenklappe rechter Ventrikel ÔTruncus pulmonalis

3 Taschen (linke, rechte, vordere)

Bikuspidalklappe Segelklappe linker Vorhof Ôlinker Ventrikel

2 Segel (vorderes, hinteres)

Aortenklappe Taschenklappe linker Ventrikel ÔAorta ascendens

3 Taschen(linke, rechte, hintere)

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Der M. stylopharyngeus zählt den Schlundhebern, zusammen mit den Mm. sal-pingopharyngeus und palatopharyngeus strahlt er in die Rachenwand ein und kann dadurch beim Schluckakt den Pharynx heben. Im Präparierkurs kann man den M. stylopharyngeus als Orientierung zum Auffinden des N. glossopharyngeus (IX) ver-wenden, der ihm aufliegt und ihn innerviert.

Tiefe Gesichtsmuskeln 15

M. stylopharyngeus

Abb. 2.10 Ansicht von lateral (links).

971_Sobotta_LK_Muskel.indb 30 17.11.2015 11:02:30

Sobotta Malbuch AnatomieKretz, O.3. Aufl . 2017. 216 S., 145 Abb., kt.

Mit praktischer Box to go zum Mitnehmen für ca. 30 Lernkarten!

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Anatomie mit SobottaLernen, Testen und Nachschlagen

Lehrbücher

Lernen im Kontext, Zusammenhänge verstehen

und sich effi zient auf Prüfungen vorbereiten

Arbeitsbücher Anatomie

Diese Malbücher fördern das visuelle Lernen der anatomischen

und muskulären Systeme

APP und Lernkarten

Übe und teste dein Wissen über Anatomie interaktiv und unterwegs

Features und Vorteile:Detailgenaue Anatomie nach neustem

Wissensstand: Vom Präparat klassisch abge-zeichnet und mit modernster Technik aufbereitet,

führen die Abbildungen Schritt-für-Schrittdurch den Körper. -

Individuelle Kombinationsmöglichkeiten: Die didaktisch aufeinander abgestimmte Sobotta-Produktfamilie lässt sich

individuell kombinieren, ideal für viele unterschiedliche Lerntypen.- Geeignet für Anfänger und Profi s: Für alle das nötige

Wissen und die Orientierung, um gesteckte Ziele eff ektiv und effi zient zu erreichen.- Nahtlose Übergänge: Analoge und digitale Produkte sind miteinander verbunden, um ein unkompliziertes

Wechseln zwischen den Medien zu ermöglichen.

DER Atlas der Anatomie

Das Herzstück der Sobotta-Familie, der Atlas

für Studenten und Ärzte

Präparieratlas

Unterstützt das praktische Lernen im Präpsaal – ideal zum Mitnehmen

Lehrbücher

praktische Lernen

978-3-437-44010-6

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978-3-437-43295-8978-3-437-41905-8

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Sicher durch die Anatomie

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Anschaulich: Fast 900 überwiegend farbige Abbildungen in groß-formatiger Darstellung machen das Lehrbuch gleichzeitig zu einem hochwertigen Atlas: licht- und elektronenmikroskopische Aufnahmen in hervorragender Bildqualität, Schemazeichnungen und detaillierte Bildbeschriftungen sowie Begleittexte

Gut strukturiert: viele farbige Markierungen wie z.B. Merke-Kästen, Hinweise zur Klinik sowie Kurzübersichten

Histologie – Lehrbuch und Atlas in einem!

Aus welchen Bausteinen setzt sich der menschli-che Körper zusammen? Wie funktionieren sie? Welche klinische Be-deutung haben sie?

Das bewährte Lehrbuch erklärt dir die komplette Zytologie, Histologie und Mikroskopische Anatomie verständlich im morphologischen, physiologischen und klinischen Zusammenhang:• Komplett: Die Zell- und Gewebelehre

sowie die Mikroskopische Anatomie der Organe sind umfassend darge-stellt, inklusive Histophysiologie und Histochemie

• Praktisch: Lerntabellen zu wichtigen histologischen Unterscheidungsmerk-malen und Lernhinweise im Anhang für das Wichtigste auf einen Blick

Lehrbuch HistologieDeller, T. / Welsch, U.4. Aufl . 2014710 S., 870 farb. Abb., geb.ISBN 978-3-437-44433-3 € [D] 52,– / € [A] 53,50

Lehrbuch HistologieDeller, T. / Welsch, U.4. Aufl . 2014

752.8 Meiose

2

Zellumsatz hat, regenerieren. In manchen Epithelien ist die Rege-nerationskraft geringer, kann aber z. B. bei Verletzungen be-schleunigt werden. Nach Verletzungen kann es auch in Muskel- und Nervengewebe zu regenerativen Prozessen kommen, wo sonst Regeneration nur selten vorkommt. Im Skelettmuskelgewe-be gibt es eigene, meist ruhende Stammzellen, die Satellitenzellen (› Kap. 3.3.1).

KlinikDie experimentelle Arbeit mit Stammzellen und die Planung von Stammzelltherapien beim Menschen muss immer auch Anlass zu ethischen Überlegungen sein. Berücksichtigt werden muss auch, dass zwischen verschiedenen Kulturen und auch innerhalb einer Kultur ganz unterschiedliche Moralvorstellungen existieren können, die mit rein naturwissenschaft lichen Überlegungen leicht kollidieren können.

Abb. 2.88 Entwicklung verschiedener differenzierter Zellen aus embryonalen Stammzellen der Maus in Zellkultur. Verschiedene Faktoren spielen bei der Differenzierung eine Rolle.

Während der Meiose, die nur in den Keimzellen abläuft , wird der doppelte Chromosomensatz, wie er in den normalen Körperzel-len vorliegt, in 2 Schritten reduziert; aus diploiden Zellen werden haploide Zellen. Dieser Prozess ist notwendig, damit bei einer Be-fruchtung einer haploiden Eizelle durch ein haploides Spermium

wieder (nur) ein diploider Organismus entsteht. Während des ersten Teilungsschritts der Meiose kommt es zur Trennung der homologen Chromosomen und zur Rekombination des Erbguts, was in evolutionärer Hinsicht die Möglichkeit zur Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen schafft .

Zur Orientierung

2.8 Meiose

Überblick

Der Prozess der Meiose setzt ein, wenn genetische Information von einem Organismus auf seine Nachkommen übertragen wird, er fi ndet also nur in den Keimzellen statt. Die Meiose umfasst 2

aufeinanderfolgende Teilungen, in deren Verlauf nur einmal DNA repliziert und insgesamt das genetische Material verringert wird (› Abb. 2.89).Ablauf Aus einer unreifen, anfänglich diploiden Geschlechtszelle entstehen 4 haploide Tochterzellen (Gameten):

Welsch_44433.indb 75 6/25/2014 2:14:50 PM

86 3 Gewebe

3

Plattenepithelien

Kennzeichnend für Plattenepithelien sind fl ache Epithelzellen, die breiter sind als hoch. Plattenepithelien können ein- oder mehr-schichtig sein (› Tab. 3.1.1).

Einschichtige Plattenepithelien

Einschichtige Plattenepithelien bestehen aus nur einer dünnen Schicht fl acher Epithelzellen, von denen im histologischen Präparat oft nur der fl ache Kern erkennbar ist (› Abb. 3.1.4, › Abb. 3.1.5). Funktionell wichtigster Zellkontakt ist eine oft eher zarte Zonula occludens mit 2–3 versiegelnden Leisten.

VorkommenEinschichtiges Plattenepithel kommt in der innersten Schicht des Herzens sowie der Blut- und Lymphgefäße, als inneres Epithel der Hornhaut, als Innenauskleidung der natürlichen Körperhöhlen und als Auskleidung der Lungenalveolen vor. Das Plattenepithel des Herz-Kreislauf-Systems wird Endothel genannt, das der Körper-höhlen Mesothel oder je nach Körperhöhle Peritoneal-, Perikard- und Pleuraepithel.

Mehrschichtige Plattenepithelien

Plattenepithelien können auch mehrschichtig sein, in ihnen ist nur die oberste Zellschicht aus Plattenepithelzellen aufgebaut, die tiefe-ren Zellen sind kubisch, niedrig prismatisch oder polygonal. Man unterscheidet mehrschichtige unverhornte und mehrschichtige verhornte Plattenepithelien.

Mehrschichtiges unverhorntes PlattenepithelZellschichten Es besteht aus 5–6 (äußeres Epithel der Hornhaut) bis zu ca. 20 Zellschichten. Die Zellen sind basal kubisch oder pris-matisch, apikal abgefl acht. Die basale Schicht wird Stratum basale,

die mittleren Schichten werden Stratum intermedium, die obersten Schichten Stratum superfi ciale genannt. Mitosen fi nden sich im Stratum basale und intermedium.

a bAbb. 3.1.4 Plattenepithel. a: Peritonealepithel, Mensch, Häutchenpräparat in der Aufsicht. Die Zellgrenzen treten bei einer Versilberung als ein schwarzbraunes Netzwerk hervor. b: Schnittpräparat (Aorta, Mensch) mit dünnem Epithel, das hier und in anderen Gefäßen Endothel genannt wird und das die Gefäß- und Herzinnen-räume auskleidet; von den Plattenepithelzellen sind nur die abgefl achten Kerne erkennbar ( ). H. E.-Färbung; Vergr. 460-fach.

Abb. 3.1.5 Einschichtiges Plattenepithel in einer transmissionselektronen-mikroskopischen Aufnahme; 2 intrazelluläre Vakuole; verschiedene Pinozyto-sevesikel; 3 Golgi-Apparat; 4 dicht gepackte Kollagenfi brillen; 5 Fortsatz eines Fibroblasten. Parietales Peritonealepithel (1), Mensch; Vergr. 8.870-fach.

Welsch_44433.indb 86 6/25/2014 2:14:56 PM

Hol dir mehr Infos auf: medizinstudenten.

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Welche Bücher und Buchreihen helfen mir beim Lernen?

Ich will es ganz genau wissenDu möchtest die Zusammenhänge verstehen und tiefer in ein Thema einsteigen? Dann bist du bei den Elsevier-Lehrbüchern richtig. Ein Beispiel ist das Anatomie-Lehrbuch: Es hilft dir, die anatomischen Zusammenhänge zu verstehen und durch die Klinikboxen den Bezug zur ärztlichen Tätigkeit herzustellen. Nimm nun noch den Sobotta-Atlas dazu und du bist fürs Leben gerüstet: So werden die Details verständlich und du behältst den Überblick – im Hör- wie im Präpsaal.

Ich will alles verstehenWenn du alle (prüfungs)relevanten Inhalte übersichtlich, kompakt und verständlich zusammengestellt haben möchtest, dann bist du bei der Kurzlehrbuch-Reihe richtig. Mit den Kurzlehrbüchern bekommst du ein Verständnis zum Thema und kannst prüfungsorientiert lernen.

Ich will mir einen Überblick verschaff enDen Überblick über ein Fach gibt es in unseren BASICS. Ein Thema pro Doppelseite und weiter geht’s. Nicht das gesamte Themengebiet im Detail, sondern nur das Wichtigste, um sich in ein Themengebiet einzuarbeiten. Und mit unseren Formel-sammlungen auf dem Tisch hast du die passende Formel immer parat.

Ich will wiederholen und mich auf die Prüfung vorbereitenUm dich in Bezug auf alle mündlichen und praxisbezogenen Prüfungen ganz sicher zu fühlen, empfehlen wir dir unsere Lernkarten. Damit kannst du dich auch zwischendurch immer wieder selbst abfragen und effi zient vorbereiten.

Ich will mich testenWenn du bereits gelernt hast und dein Wissen testen willst, machen wir dich fi t für die Prüfung mit unserem Prüfungstrainer und den Arbeitsbüchern.

Ich will Zusammenhänge verstehenDiese einzigartige Reihe erklärt dir, wie die Organsysteme funktionieren, sodass du deine Anatomie-, Physiologie- und Biochemie-Bücher zur Seite legen kannst. An vielen Unis mit Reform- und Modellstudiengängen wird organbezogen gelehrt.

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gehört hat: mit Bio, Chemie, Physik. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit und garantiert auch nur ein Teil der Vorklinik! In der Vorklinik werden die so-genannten „Grundlagenfächer“ gelehrt. Diese kann man grob in vier Bereiche untergliedern: • Bio, Chemie und Physik • Biochemie und Physiologie• Anatomie und Histologie • medizinische Psychologie

und Soziologie

Das hat auch so seinen Sinn – denn im ersten Teil des Medizinstudiums lernst du, wie der Körper aufgebaut ist und wie er funktioniert. Denn so verstehst du dann im klinischen Abschnitt auch, was genau schief läuft bzw. fehlerhaft ist, wenn eine bestimmte Erkrankung auftritt.

Chemie, Physik, BiologieWelche Fächer habe ich in den ersten vier Semestern?

Viele Studenten, die voller Motivation ins Medizinstudium starten, sind zu-nächst einmal enttäuscht, wenn sie bei Studienbeginn ihren Stundenplan fürs erste Semester sehen. Es geht anschei-nend so weiter, wie es in der Schule auf-

• Was ist wirklich wichtig? ▻ Sinnvoll gesetzte Schwerpunkte dank IMPP-Hits

• Wie merken sich das andere Studen-ten? ▻ Wir haben die besten Lern-tipps!

• Was wird im Physikum gefragt? ▻ Farbige Kennzeichnung der Prüfungs-relevanz

• Was hat das mit Medizin zu tun? ▻ Klinikkästen erklären den klinischen Zusammenhang!

Bestens vorbereitet durch das Semester und die Prüfung.Die Kurzlehrbücher vermitteln dir schnell und kompakt ein solides Ver-ständnis der Fächer. Für alle Situationen geeignet: zum semesterbegleitenden Einsatz und zur gezielten Vorbereitung auf die 1. Staatsexamen (Physikum).Verlässliche Orientierung durch ein gut strukturiertes Layout:

54

Stoffumwandlungen

Der pH-Wert des Wassers liegt bei 7. Dieser Wert wird als neutral definiert. Die pH-Skala wird festgelegt für Werte von 0–14.Die pH-Skala ist eingeteilt in die Bereiche:

0 ≤ pH < 7 sauer

pH = 7 neutral

7 < pH ≤ 14 basisch (Synonym: alkalisch)

Im Wasser kann die Konzentration der Hydroni-um-Ionen nur dann unter den Neutralwert von 10−7 mol/L sinken, wenn die bei der Eigendissozia-tion frei werdenden Protonen von anderen gelös-ten Stoff en gebunden werden. Als Beispiel wird das Dissoziationsverhalten der Natronlauge, NaOH, betrachtet:NaOH Na+ + OH−

Das Hydroxid-Ion reagiert mit einem Hydronium-Ion zu Wasser:OH− + H3O+ H2O + H2OIn wässrigem Milieu lautet die Gesamtreaktions-gleichung:NaOH + H3O+ Na+ + 2 H2OIn einer Lauge werden OH−-Ionen freigesetzt. Analog zum pH-Wert kann ein pOH-Wert defi -niert werden als:

pOH log OH10

Zwischen pOH- und pH-Wert gilt die Beziehung: pH = 14 − pOH.

Eine Base muss nicht notwendigerweise Hydro-xid-Ionen abgeben, um Protonen zu binden. Für den basischen Charakter genügt ein freies Elek-tronenpaar, an das sich Protonen anlagern kön-nen. Dies sei am Beispiel des Ammoniaks ge-zeigt:NH3 + H3O+ NH4

+ + H2ODurch die Anlagerung eines Protons bilden sich Ammonium-Ionen NH4

+.

Ein Molekül kann einen basischen Charakter haben, in-dem es Hydroxid-Ionen abgibt oder indem es über ein freies Elektronenpaar Protonen aufnimmt.

3.4.2.3 Berechnung des pH-Werts starker Säuren und Basen

Starke Säuren und Basen dissoziieren nahezu voll-ständig in Wasser. Die Konzentration der Hydroni-um- bzw. Hydroxid-Ionen kann deshalb gleich der Säure- bzw. Basenkonzentration gesetzt werden:

• Der pH-Wert starker Säuren ist:pH = −log10 [Säure].

• Der pH-Wert starker Basen ist:pH = 14 −log10 [Base].

0,1 M HCl c = 0,1 mol/L pH = −log10 (10−1) = 1.

0,2 M HCl c = 0,2 mol/L pH = −log10 (2 ∙ 10−1) = 0,7.

10−3 M HCl c = 10−3 mol/L pH = −log10 (10−3) = 3.

0,1 M H2SO4 c[Säure] = 0,1 mol/L c

H O3 = 0,2 mol/L pH = −log10 (2 ∙ 10−1) = 0,7.

Schwefelsäure gibt pro Molekül zwei Protonen ab.0,2 M NaOH c = 0,2 mol/L

pH = 14 − log10 (2 ∙ 10−1) = 14 − 0,7 = 13,3.

Bitte investieren Sie ein wenig Zeit, um das Rechnen mit dem Logarithmus zu üben! Sie sollten auch von gegebe-nen pH-Werten die Konzentration der jeweiligen star-ken Säure berechnen können: c[Säure] = 10(−pH). Auch für die folgenden Kapitel sollten Sie die Grundrechenregeln des Logarithmus wiederholen.

1 m Salzsäure erreicht mit pH 0 den kleinsten Wert der pH-Skala. Salzsäure lässt sich zwar noch höher konzentrieren, dann ist aber das Dissoziationsver-halten gestört. Es werden deshalb keine pH-Werte kleiner 0 angegeben.

Wird Salzsäure unter 10−7 mol/L verdünnt, überwiegt die Eigendissoziation des Wassers. Beim Verdünnen einer

Merke

Merke

Merke

Beispiel

Lerntipp

Merke

Wenisch_43327.indb 54 2/11/2015 6:55:56 AM

31

▶ 2.4 Acyclische C-Verbindungen ▶ 2.4.2 Funktionelle Gruppen

vielfältig eingesetztes Konservierungsmittel, das besser unter seinem Trivialnamen Formaldehyd bekannt ist.Das fortgesetzte Anfügen einer CH2-Gruppe ergibt eine homologe Reihe der Aldehyde, die sich mit Ethanal, Propanal, Butanal usw. fortsetzt. Aldehyde lassen sich nicht nur aus den Alkanen ableiten, sondern auch aus Alkenen bzw. Dienen oder Po-lyenen:

Ketone werden durch die Namensendung „-on“ ge-kennzeichnet. Das einfachste Keton ist das als Ace-ton bekannte Propanon:

Aceton

(= Propanon)Ethylmethylketon

(= Butanon)

CH3

CH3

C O CH3 CO

CH2 CH3

Durch Oxidation primärer Alkohole entstehen Aldehyde, aus der Oxidation sekundärer Alkohole Ketone. Die wei-tere Oxidation von Aldehyden führt schließlich zu den Carbonsäuren.

Formalin ist eine 35- bis 37-prozentige wässrige For-maldehydlösung. Formalin wird zur Konservierung ana-tomischer Präparate benutzt.Aceton wird bei metabolischer Azidose mit der Atem-luft abgegeben. Aceton besitzt einen typischen obstarti-gen, süßlichen Geruch. Dieser Atemgeruch ist ein cha-rakteristischer Hinweis auf eine Stoffwechselentglei-sung, wie bei Diabetes mellitus.

2.4.2.7 CarbonsäurenDas funktionelle Element der Carbonsäuren ist die Carboxylgruppe:

Carboxylgruppe:( COOH)

CO

O H

Die Carboxylgruppe ist durch die Doppelbin-dung zum Sauerstoff atom stark polarisiert. An der OH-Gruppe wird das Proton leicht abge-geben. Es verbleibt das Carboxylat-Anion, –COO−. Protonendonatoren sind Säuren (▶ Kap. 3.4.1). Carboxylgruppen verleihen einer organi-schen Verbindung ihren Säurecharakter.Im Carboxylat-Anion kann die negative Ladung im Austausch mit der Doppelbindung von ei-nem zum anderen Sauerstoff atom wechseln. Das Carboxylat-Anion ist mesomeriestabilisiert:

Anions

Bitte beachten Sie in oben stehender Reaktionsglei-chung den Mesomerie- oder Resonanzpfeil, der nicht mit dem normalen Reaktionspfeil (mit nur je einer Pfeil-spitze) verwechselt werden sollte! Die beiden darge-stellten Moleküle sind sogenannte Grenzformeln, d. h.,

Merke

Klinik

Lerntipp

Primäre Amine

Sekundäre Amine

Tertiäre Amine

NH3

Abb. 2.21 Schematische Klassifi zierung der Amine (links) und Beispiele (rechts).

Wenisch_43327.indb 31 2/11/2015 6:55:31 AM

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319

16

16.2 Carbonsäurederivate

NH

R′

NH

NH

NH 3

2

2CO

OH

OOH

Amid (neutral) Säure Amin

Amid AminCarboxylat-Ion

NH

Penicillin, ein -Lactam-AntibiotikumPenicillin G, ein Stoff wechselprodukt von Schimmelpilzen, wurde 1929 von A. Fleming entdeckt und während des Zweiten Weltkrieges zur Behandlung bakterieller Infektions-krankheiten entwickelt. Es enthält einen gespannten -Lactam-Ring sowie eine Carbon-säureamid-Seitenkette. Der Acylrest in der Seitenkette leitet sich von der Phenylessig-säure ab.

Penicillin hemmt das Wachstum grampositiver Bakterien, indem es den Aufb au der Bakterienzellwand verhindert. Bakterien, die gegen Penicillin G resistent sind, scheiden das Enzym -Lactamase aus, das den -Lactam-Ring hydro lysiert und dadurch das Mole-kül unwirksam macht. Durch Variation des Acylrestes in der Seitenkette versucht man, die Resistenz zu überwinden und die Säureempfi ndlichkeit herabzusetzen. Ampicillin z. B. kann im Gegensatz zu Penicillin G oral verabreicht werden. Da die Körperzellen des Menschen keine Zellwand haben, sind die Penicilline praktisch nicht toxisch. Allerdings entwickelt etwa 1/5 der Bevölkerung nach der Einnahme von Peni cillin eine Penicillin- Allergie.

S

N

NH

OC CH H3 3

C CH H3 3

COOH COOHO

S

N

NH

OO

NH2

Penicillin G Ampicillin

b-Lactamring

Folgende Bezeichnungen/Begriff e sollten Sie erklären oder defi nieren (s. a. Glossar) und – wo möglich – Bei-spiele, Gleichungen oder Formeln angeben können: Carbonsäurederivat – Carbonsäurechlorid – Carbonsäureanhydrid – Carbonsäureester – Carbonsäurethioester – Carbonsäureamid – Hydrolyse von Carbonsäurederivaten – Acylrest – Alkoholyse – Aminolyse – Acetylsali cyl-säure – Esterbildung – Esterverseifung – Esterkondensation – Triacylglycerin – ungesättigte Fettsäuren – essen-tielle Fettsäuren – Lacton – Lactam.

Penicillin

Checkliste

1. Warum ist die basische Veresterung einer Carbonsäure nicht möglich? 2. Woher stammt das Sauerstoff atom des Wassers, das bei der säurekatalysierten Veresterung entsteht? 3. Formulieren Sie die Reaktion von Acetylchlorid mit Ethanol. Wie heißt das Reaktionsprodukt? 4. Was entsteht aus Benzoylchlorid und Anilin?

Aufgaben

Orientierungskästen am Kapitelanfang geben dir den Überblick, was du alles zu lernen hast

Übersichtlich: Checkliste zum Wiederholen am Kapitelende

Souverän in die Prüfung: Beispiel-aufgaben und -tests aus dem „Zeeck Prüfungstraining” für eine optimale Prüfungsvorbereitung

321

KAPITEL

17 Derivate anorganischer Säuren

Kohlensäure (H2CO3), Phosphorsäure (H3PO4) und Schwefelsäure (H2SO4) bzw. deren Anionen spielen im Stoff -wechsel eine Rolle. Die OH-Gruppen der genannten Säuren gleichen der Carboxyl-OH-Gruppe von Carbonsäu-ren. Durch den elektronenziehenden Einfl uss der Nachbargruppe sind die Wasserstoff atome acide. Man erhält mit Basen die entsprechenden Anionen. Andererseits können die OH-Gruppen formal gegen andere Substituen-ten ausgetauscht werden. Man erhält Derivate dieser Säuren.

OH

Kohlensäure Phosphorsäure Schwefelsäure

R COOH

Carbonsäure

R CO

HO OHHO

OH

OHOHHO

HO NO2

HNO3

Salpetersäure

Während sich Kohlensäure bevorzugt des Stickstoff s annimmt und Amide bildet, verbindet sich Phosphorsäure mehr mit Alkoholen zu Mono- und Diestern. Der Auf- und Abbau von Kohlenhydraten ist ohne Phosphorsäure nicht denkbar. Ferner fi ndet man sie als Baustein z. B. in der Zellmembran (Phospholipide) oder in der Erb sub-stanz (DNA). Ihre Bedeutung im Energiestoff wechsel erreicht die Phosphorsäure durch ihre Fähigkeit, energierei-che Anhydride zu bilden, z. B. im Adenosintriphosphat (ATP). Dagegen ist die Schwefelsäure ein seltener Bau-stein. Sie steigert z. B. als Sulfatester die Wasserlöslichkeit von Kohlenhydraten und ist in den Sulfonsäuren und Sulfonamiden versteckt. Die technisch wichtig Salpetersäure (HNO3) liegt im Trinitroglycerin als Ester vor und gehört somit auch in dieses Kapitel.Antwort erhalten Sie u. a. auf folgende Fragen:• Wie schützen wir uns vor dem Zellgift Ammoniak?• Wie unterscheiden sich Phosphorsäureester von Phosphorsäureanhydriden?• Was sind „energiereiche Verbindungen“ und wie kann die gespeicherte Energie im Stoff wechsel genutzt wer-

den?• Was sind Phospholipide und wie entsteht eine Zellmembran?• Was sind Sulfonamide und welche Bedeutung haben sie?

17.1 Kohlensäure und Harnstoff

Kohlensäurederivate. Kohlensäure selbst ist wenig stabil und zerfällt leicht in CO2 und Wasser. Aus der Strukturformel geht hervor, dass zwei saure OH-Gruppen an einer Carb-onylgruppe gebunden sind ( Kap. 8.10.7). Kohlensäurederivate sind denen der Carbon-säuren z. T. sehr ähnlich. Kohlensäuredichlorid (Phosgen) ist sehr reaktiv und hydroly-siert mit Wasser zu Kohlensäure und Salzsäure. Phosgen wurde im Ersten Weltkrieg als Kampfgas eingesetzt, nach dem Einatmen wirkt die in der Lunge gebildete Salzsäure stark ätzend. Reagiert Phosgen mit einem Überschuss an Ammoniak, dann ändert der Stickstoff seine Qualität (blau = basisch, grün = neutral). Es entsteht das Diamid der Kohlensäure, der Harnstoff .

Orientierung

Harnstoff

Die Themen des GK-1 werden jeweils in die medizinischen Zusammenhänge gestellt

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Du übst das Zeichnen von chemischen Formeln und Reaktionsgleichungen sowie das Lösen von chemischen Rechenaufgaben (pH-Wert, Stöchio-metrie, ...).Für Spaß und Abwechslung sorgen unterschiedliche Trainingsformate wie Lückentexte, MC-Fragen, Rechenauf-gaben und Kreuzworträtsel. Alle Lösungen und detaillierte Rechen-wege fi nden sich am Ende des Werks.

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26 Fragen

F

7 Salzlösungen

Ouvertüre

(1) Verbindungen, die in festem Zustand aus Ionen aufgebaut sind, heißen _______ (1.1). Sie

dissoziieren beim Lösen in Wasser. Hierbei werden die positiv geladenen __________ (1.2) und

die negativ geladenen _________ (1.3) durch das Wasser aus dem ____________ (1.4) heraus-

gelöst und voneinander getrennt. Für das Aufb rechen des ____________ (1.5) wird Energie be-

nötigt, die _______________ (1.6) (ΔHGitter). Die gelösten _______ (1.7) liegen im Wasser nicht

______ (1.8) vor, sondern werden von Wassermolekülen eingehüllt, es entsteht die so genannte

_____________ (1.9). Dieser Vorgang heißt ________________ (1.10) (allgemein: Solvatati-

on). Ionen mit kleinem Radius bauen eine __________ (1.11) Hydrathülle auf als größere Ionen

mit gleicher Ladung (Li < Na , aber Li aq>Na aq). Das Wasser in der ____________ (1.12) der

Ionen wird über ____________-Wechselwirkungen (1.13) gebunden. Bei diesem Prozess der

____________ (1.14) von Ionen wird Energie _____ (1.15), die ________________________

(1.16) (ΔHHyd).

Abhängig von der Energie _______ (1.17) beobachtet man beim Lösen eines Salzes in Was-

ser verschiedene ______________eff ekte (1.18). Ist die aufzuwendende _________________

(1.19) kleiner als die freiwerdende _____________________ (1.20), so erwärmt sich die Lö-

sung, der Vorgang ist ___________ (1.21). Im umgekehrten Fall tritt eine Abkühlung ein,

der Vorgang ist ____________ (1.22). Die Summe aus den Energieanteilen nennt man

_____________________ (1.23) (ΔHL).

Rechnen mit Extrablatt(2) (2.1) Wie hoch ist die Lösungsenthalpie (ΔHL) von MgCl2, wenn die Gitterenergie des Salzes 2525 kJ/mol beträgt und bei der Hydratation der Ionen 1618 kJ/mol (Mg2 ) bzw. 376 kJ/mol (Cl ) frei werden? Kommt es beim Lösungsprozess zur Erwärmung oder Abkühlung?

Ergebnis: ΔHL = _______ kJ/mol, Erwärmung/Abkühlung

(2.2) Durch Infusion sollen 5 mmol Mg2 -Ionen zugeführt werden. Dazu lösen Sie MgCl2 in Wasser. Wie viel Gramm MgCl2 benötigen Sie, um die oben gestellte Anforderung zu erfüllen (relative Atommassen: Mg = 24,3, Cl = 35,5)?

Ergebnis: _______ g

Trainieren und Zuordnen(3) Entscheiden Sie, ob die nachfolgenden Aussagen richtig oder falsch sind.

Richtig Falsch

(3.1) Salze haben wegen ihrer hohen Gitterenergie hohe Schmelzpunkte.

(3.2) Ein Salz löst sich nur dann in Wasser, wenn die Hydratationsenthalpie größer ist als die Gitterenergie.

(3.3) Salze bilden Ionengitter, in denen die Valenzelektronen frei beweglich sind.

(3.4) Schmelzen und wässrige Lösungen von Salzen leiten den elektrischen Strom.

(3.5) Salze sind starke Elektrolyte, d.h., der gelöste Anteil in Wasser ist vollständig dissoziiert.

(3.6) Schwer lösliche Salze sind schwache Elektrolyte.

(3.7) Salze bilden sich bevorzugt aus Elementen mit deutlich unterschiedlicher Elektronegativität.

(3.8) Die Energie, die bei der Bildung von Ionenkristallen aus den Ionen frei wird, nennt man Gitterenergie.

(3.9) Zweiwertige Kationen können nur mit zweiwertigen Anionen Salze bilden.

(3.10) Alle Salze sind gut wasserlöslich.

(3.11) Salze können sich in Wasser sowohl exotherm als auch endotherm lösen.

(3.12) Der Elektrolythaushalt beim Menschen wird über die Leber reguliert.

42448_Zeeck.indb 26 28.07.2017 11:37:33

7514 Aldehyde und Ketone

F

(15.7) Bei der Reaktion mit primären Aminen findet erst eine Addition und dann eine Eliminierung von Wasser zum Imin statt.

(15.8) Keto-Enol-Tautomere sind möglich, wenn ein H-Atom in -Position zur Carbonylgruppe vorhanden ist.

(15.9) Die Keto-Enol-Tautomerie ist ein irreversibler Vorgang.

(15.10) Bei der Aldolkondensation werden C-Atome miteinander verknüpft.

(15.11) Pyruvat enthält eine Ketogruppe.

(15.12) Pyridoxalphosphat ist das Coenzym von Transaminasen.

(15.13) trans-Retinal ist ein ungesättigter Aldehyd, der im Auge den Sehpro-zess.

Medizin und Alltag(16) Warfarin ist wie Phenprocoumon (Marcumar ) ein indirektes Antikoagulans, da es als Vitamin-K-Antagonist die Synthese des wirksamen Prothrombins und der Blutgerinnungs-faktoren II, VII, IX und X hemmt.

C 3

O O

O

H

OH

Welche Aussage trifft nicht zu?A Es handelt sich um eine Keto-Verbindung.B Das bicyclische Chinon ist substituiert.C Warfarin wird gut bei oraler Einnahme resorbiert und zeigt hohe Plasmaprotein-

bindung (über 90%).D Das Arzneimittel weist ein Stereozentrum auf.E Der Phenylring trägt zum lipophilen Charakter der Verbindung bei.

Medizin und Alltag(17) Formalin-Lösung wird zur Konservierung von biologischen Präparaten genutzt.Welche Aussage trifft nicht zu?

A Formalin enthält 38% Formaldehyd in Wasser gelöst.B Formalin tötet Mikroorganismen ab, indem es Proteine denaturiert.C Formalin ist ein modernes Desinfektionsmittel für die Hände.D Mit einem MAK-Wert von 0,5 mL/m3 wird Formaldehyd mehr als doppelt so

schädlich eingestuft wie Chlorgas (MAK = maximale Arbeitsplatzkonzentration in mg/m3 oder mL/m3).

E Formaldehyd ist bei Raumtemperatur ein Gas.

42448_Zeeck.indb 75 28.07.2017 11:37:55

In der sog. Ouvertüre fasst ein Lückentext wichtige Grundlagen zusammen. So kannst du deinen Wissenstand testen

Rechnen bereitet häufi g Schwierig-keiten, hier kannst du es üben. Das Buch enthält zudem die wichtigsten Grundlagen und rechenregeln im Anhang

Multiple-Choice-Aufgaben gelten als Standard der schriftlichen Medizin-Examina und jede Aufgabe verlangt Verständnis für das Thema

Trainieren und Zuordnen dient der Wiederholung von Fakten und Zusammenhängen

Netzdenken soll dir helfen, die vielen Details einzelner Themen in den Zusammenhang zu stellen

Medizin und Alltag werden in einfachen Aufgaben immer wieder eingestreut, um dich daran zu erinnern, warum du dich überhaupt mit der Chemie beschäftigst

Verbindungen, die in festem Zustand aus Ionen aufgebaut sind, heißen _______ (1.1). Sie _______ (1.1). Sie _______

dissoziieren beim Lösen in Wasser. Hierbei werden die positiv geladenen __________ (1.2) und __________ (1.2) und __________

(1.3) durch das Wasser aus dem ____________ (1.4) heraus-____________ (1.4) heraus-____________

gelöst und voneinander getrennt. Für das Aufb rechen des gelöst und voneinander getrennt. Für das Aufb rechen des gelöst und voneinander getrennt. Für das Aufb ____________ (1.5) wird Energie be-____________ (1.5) wird Energie be-____________

(1.6) (ΔHGitterHGitterH ). Die gelösten _______ (1.7) liegen im Wasser nicht _______ (1.7) liegen im Wasser nicht _______

(1.8) vor, sondern werden von Wassermolekülen eingehüllt, es entsteht die so genannte

(1.9). Dieser Vorgang heißt ________________ (1.10) (allgemein: Solvatati-________________ (1.10) (allgemein: Solvatati-________________

on). Ionen mit kleinem Radius bauen eine __________ (1.11) Hydrathülle auf als größere Ionen __________ (1.11) Hydrathülle auf als größere Ionen __________

, aber Li, aber Li aq>Na>Na aq). Das Wasser in der ____________ (1.12) der ____________ (1.12) der ____________

-Wechselwirkungen (1.13) gebunden. Bei diesem Prozess der

(1.14) von Ionen wird Energie _____ (1.15), die _____ (1.15), die _____ ________________________

(1.17) beobachtet man beim Lösen eines Salzes in Was-

ekte (1.18). Ist die aufzuwendende eff ekte (1.18). Ist die aufzuwendende eff _________________

_____________________ (1.20), so erwärmt sich die Lö-_____________________ (1.20), so erwärmt sich die Lö-_____________________

(1.21). Im umgekehrten Fall tritt eine Abkühlung ein, ___________ (1.21). Im umgekehrten Fall tritt eine Abkühlung ein, ___________

(1.22). Die Summe aus den Energieanteilen nennt man

HLHLH ).

(2.1) Wie hoch ist die Lösungsenthalpie (ΔHLHLH ) von MgCl2, wenn die Gitterenergie des Salzes 2525 kJ/mol beträgt und bei der Hydratation der Ionen 1618 kJ/mol (Mg2 ) bzw. 376

) frei werden? Kommt es beim Lösungsprozess zur Erwärmung oder Abkühlung?

kJ/mol, Erwärmung/Abkühlung

(2.2) Durch Infusion sollen 5 mmol Mg2 -Ionen zugeführt werden. Dazu lösen Sie MgCl2 in benötigen Sie, um die oben gestellte Anforderung zu erfüllen

(relative Atommassen: Mg = 24,3, Cl = 35,5)?

Entscheiden Sie, ob die nachfolgenden Aussagen richtig oder falsch sind.

Richtig FalschRichtig Falsch

(3.2) Ein Salz löst sich nur dann in Wasser, wenn die Hydratationsenthalpie größer ist als die Gitterenergie.

(3.3) Salze bilden Ionengitter, in denen die Valenzelektronen frei beweglich sind.

(3.4) Schmelzen und wässrige Lösungen von Salzen leiten den elektrischen Strom.

(3.5) Salze sind starke Elektrolyte, d.h., der gelöste Anteil in Wasser ist vollständig dissoziiert.

(3.7) Salze bilden sich bevorzugt aus Elementen mit deutlich unterschiedlicher Elektronegativität.

(15.7) Bei der Reaktion mit primären Aminen findet erst eine Addition und (15.7) Bei der Reaktion mit primären Aminen findet erst eine Addition und dann eine Eliminierung von Wasser zum Imin statt.

(15.8) Keto-Enol-Tautomere sind möglich, wenn ein H-Atom in (15.8) Keto-Enol-Tautomere sind möglich, wenn ein H-Atom in zur Carbonylgruppe vorhanden ist.

(15.9) Die Keto-Enol-Tautomerie ist ein irreversibler Vorgang.(15.9) Die Keto-Enol-Tautomerie ist ein irreversibler Vorgang.

(15.10) Bei der Aldolkondensation werden C-Atome miteinander verknüpft.(15.10) Bei der Aldolkondensation werden C-Atome miteinander verknüpft.

(15.11) Pyruvat enthält eine Ketogruppe.(15.11) Pyruvat enthält eine Ketogruppe.

(15.12) Pyridoxalphosphat ist das Coenzym von Transaminasen.(15.12) Pyridoxalphosphat ist das Coenzym von Transaminasen.

(15.13) trans-Retinal ist ein ungesättigter Aldehyd, der im Auge den Sehpro-zess.

Medizin und Alltag(16) Warfarin ist wie Phenprocoumon (MarcumarVitamin-K-Antagonist die Synthese des wirksamen Prothrombins und der Blutgerinnungs-faktoren II, VII, IX und X hemmt.

C 3

O O

O

H3H3

OH

O OO OO O

Welche Aussage trifft Welche Aussage trifft Welche Aussage trifft nicht zu?A Es handelt sich um eine Keto-Verbindung.B Das bicyclische Chinon ist substituiert.C Warfarin wird gut bei oraler Einnahme resorbiert und zeigt hohe Plasmaprotein-

bindung (über 90%).D Das Arzneimittel weist ein Stereozentrum auf.E Der Phenylring trägt zum lipophilen Charakter der Verbindung bei.

Medizin und Alltag(17) Formalin-Lösung wird zur Konservierung von biologischen Präparaten genutzt.Welche Aussage trifft Welche Aussage trifft Welche Aussage trifft nicht zu?

A Formalin enthält 38% Formaldehyd in Wasser gelöst.

7114 Aldehyde und Ketone

F

Trainieren und Zuordnen(2) Vervollständigen Sie anhand der gegebenen Informationen die Strukturformeln und Na-men der Verbindungen der homologen Reihen und geben Sie jeweils die allgemeinen Sum-menformeln an.

(2.1)

...................................

Methanal

H3C

O

H

_________________

...................................

_________________

...................................

_________________

CnH2nO

allg. Summenformel(2.2)

...................................

_________________

...................................

_________________

O

_________________

.........................

_________________

_________________

allg. Summenformel(2.3)

...................................

_________________

O

_________________

...................................

_________________

...................................

_________________

_________________

allg. Summenformel

Netzdenken: Lernspinne Viele organische Verbindungen, insbesondere Aldehyde und Ketone, wirken in der Tier- und Pfl anzenwelt als Pheromone oder Geruchsstoff e und dienen damit der Kommunikation. Auch der Mensch reagiert auf solche Stoff e, z.B. hält die Aromatherapie zunehmend Einzug in die medizinische Behandlung.

(3) Ordnen Sie den Strukturformeln die passende Angabe in der unteren Reihe zu, indem Sie die Buchstaben mit dem passenden schwarzen Punkt verbinden (Lineal!). In einigen Fällen gibt es mehr als eine Verbindungslinie. Berührt eine Verbindungslinie eine oder mehrere Buchstabenangaben, so tragen Sie diese in das Lösungsschema ein. Sie erhalten ein Lösungs-wort.

H3C

CH3

OH

H3C H

OCH3

O H

H3CCH3

OH

H3C CH3

O

H3C CH3

CH3

CH3

O

CH3

A B C D E F G 7M 3F 9F 6G 5S 8L 1H 4T 10E 7O 1D 10R 2A 2U 4U 4T 8F 9E 3S 6T

C5H10O C5H12O Aromat sekundärer Alkohol

tertiärer Alkohol

sp2-C-Atom

Isopropyl-Gruppe

C5H8O Aldehyd Keton Diethyl-ether

Cycloalkan

(3.1) (3.2) (3.3) (3.4) (3.5) (3.6) (3.7) (3.8) (3.9) (3.10) (3.11) (3.12)

Lösungswort: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

(3.13)

42448_Zeeck.indb 71 28.07.2017 11:37:51

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Denn er vermittelt eine ganzheitliche Betrachtung und tiefes Verständnis der Funktion des menschlichen Körpers.Orientierungskästen am Kapitelanfang und Lernhilfen wie Zusammenfassun-gen und Fragen, sowie Merke-Kästen und klinische Bezüge – wie Darstellung von Krankheitsbildern und ärztlichen Behandlungsmethoden – machen dir das Lernen leicht.

Von einfach zu komplex

Physiologie – ein abstraktes und praxisfernes Fach? Von wegen!

Von Bio, Chemie und Physik zu Biochemie und Physiologie

Bio und Chemie hast du in der Regel im ersten Semester. Das, was du in der Schule gelernt hast, wird hier teilweise wiederholt, teilweise weiter ausgeführt, und liefert dir so die Basis für die da-rauff olgende Biochemie. Dort lernst

»Der Speckmann« ist dein verlässlicher Begleiter bei allen Prüfungen und Examen.

du alle wichtigen Stoff wechselwege des menschlichen Körpers kennen. Das kennst du schon ansatzweise aus der Schule durch den Citratzyklus – es gibt davon aber weitaus mehr. So viel, dass sich damit mindestens zwei Semester locker füllen lassen. Biochemie ist daher auch für viele Me-dizinstudenten die Herausforderung der Vorklinik schlechthin – zugegeben, es ist auch nicht gerade leicht. Aber mit einer guten Lerntaktik, einem übersichtlichen Lehrbuch und genügend Motivation meisterst du auch dieses Fach ganz be-

stimmt! Und vielleicht lernst du nicht nur die Theorie, sondern kannst einen Teil des Ganzen auch praktisch im Labor ausprobieren.

Mit der Physik verhält es sich ähnlich wie mit der Biologie: Sie fi ndet im ersten Se-mester statt und behandelt Inhalte zum Teil wie in der Schule, zum Teil darüber hinaus. Wie aber viele Generationen von Medizinstudenten vor dir wirst du diese Aufgabe meistern. Nebenbei ist die Physik die Grundlage für Physiologie. Dort lernst du, vereinfacht gesagt, wie die Funktionen des Körpers und seiner Organe ablaufen.

Was muss in jeder einzelnen Zelle passieren, damit sich ein Muskel kon-trahiert? Wie genau arbeitet eine Niere? Und woher weiß das Herz, wie schnell es wann schlagen muss? Auch hier kann der vielleicht etwas theoretische Stoff durch lehrreiche Praktika unterstützt werden. Du kannst Versuche zur Lei-tungsgeschwindigkeit deiner Nerven machen, dein Atemvolumen auf dem Fahrrad testen oder bereits dein erstes EKG / EEG schreiben. Du siehst, es hat durchaus praktische und sogar schon klinische Relevanz, all dies zu lernen.

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70

Herz

des Herzspitzenstoßes in der hinteren Axillarlinie befestigt:

Die Ableitung  A (anterior) spiegelt die elektri-schen Aktionen der Herzvorderwand wider.Ableitung  I (inferior) registriert die Potenziale der zwerchfellnahen Herzabschnitte.Die dorsale Ableitung D registriert im Vergleich zu den Ableitungen nach Einthoven, Goldberger und Wilson zusätzliche Impulse der Herzhinterwand. Sie ist somit für die (oft schwierige) Dia gnose eines Hinterwandinfarkts besonders hilfreich.

Die Ableitungen A und I überschneiden sich mit den Registriergebieten anderer Ableitungstechniken.

Einthoven: Vorderwand (I, II)Hinterwand (III)

Goldberger: Vorderwand

Wilson: Vorderwand (V1–V4)Seitenwand (V5–V6)Hinterwand (V7–V9)

Nehb: Vorderwand (A, I)Hinterwand (D)

3.3.5 Lagetypen des Herzens

3.3.5.1 Elektrische HerzachseAus den Standardableitungen lässt sich zunächst anhand von Richtung und Größe der R-Zacke die Richtung der elektrischen Herzachse, d. h. der Lagetyp des Herzens, bestimmen. Die elekt-rische Herzachse entspricht der Projektion des Integralvektors auf die Frontalebene und ist ab-hängig von der Verteilung der Muskelmasse im Herzen. Häufi g stimmen elektrische und anato-mische Herzachse überein.

3.3.5.2 Bestimmung des LagetypsDie praktische Bestimmung des Lagetyps orien-tiert sich am einfachsten am Cabrera-Kreis, der eine Projektion der Einthoven- und Goldberger-Ableitung auf die Brustwand darstellt (▶  Abb. 3.14). In den Extremitätenableitungen I, II, III, aVR, aVL und aVF werden zunächst die beiden Ableitungen mit der höchsten R-Zacke ermittelt und auf dem Cabrera-Kreis aufgesucht. Die Rich-tung des Integralvektors, und damit die elektri-

Merke

D

AI

D

A

I

D

Abb. 3.13 „Kleines Herzdreieck“ nach Nehb. Projektion auf die Brustwand und Schnitt in der Horizontalebene.

Tab. 3.4 Brustwandableitungen nach Wilson

V1 4. ICR rechter Sternalrand

V2 4. ICR linker Sternalrand

V3 Zwischen V2 und V4

V4 5. ICR, linke Medioklavikularlinie

V5 5. ICR, vordere Axillarlinie

V6 5. ICR, mittlere Axillarlinie

V7 5. ICR, hintere Axillarlinie

V8 5. ICR, Skapularlinie

V9 5. ICR, Paravertebrallinie

Seitenwand (V5–V6)Hinterwand (V7–V

Nehb: Vorderwand (A, I)Hinterwand (D)

Lagetypen des HerzensLagetypen des Herzens

Elektrische HerzachseElektrische HerzachseAus den Standardableitungen lässt sich zunächst Aus den Standardableitungen lässt sich zunächst anhand von Richtung und Größe der R-Zacke anhand von Richtung und Größe der R-Zacke die Richtung der elektrischen Herzachse, d. h. die Richtung der elektrischen Herzachse, d. h. der Lagetyp des Herzens, bestimmen. Die elekt-der Lagetyp des Herzens, bestimmen. Die elekt-rische Herzachse entspricht der Projektion des rische Herzachse entspricht der Projektion des Integralvektors auf die Frontalebene und ist ab-Integralvektors auf die Frontalebene und ist ab-hängig von der Verteilung der Muskelmasse im hängig von der Verteilung der Muskelmasse im

g stimmen elektrische und anato- g stimmen elektrische und anato-mische Herzachse überein.mische Herzachse überein.

Bestimmung des LagetypsBestimmung des LagetypsDie praktische Bestimmung des Lagetyps orien-Die praktische Bestimmung des Lagetyps orien-tiert sich am einfachsten am tiert sich am einfachsten am eine Projektion der Einthoven- und Goldberger-eine Projektion der Einthoven- und Goldberger-Ableitung auf die Brustwand darstellt (Ableitung auf die Brustwand darstellt (3.14). In den Extremitätenableitungen I, II, III, 3.14). In den Extremitätenableitungen I, II, III, aVR, aVL und aVF werden zunächst die beiden aVR, aVL und aVF werden zunächst die beiden Ableitungen mit der höchsten R-Zacke ermittelt Ableitungen mit der höchsten R-Zacke ermittelt und auf dem Cabrera-Kreis aufgesucht. Die Rich-und auf dem Cabrera-Kreis aufgesucht. Die Rich-tung des Integralvektors, und damit die elektri-tung des Integralvektors, und damit die elektri-

91

04BlutkreislaufBlutkreislaufBlutkreislaufBlutkreislauf

4.1 Wegweiser

Der Blutkreislauf transportiert Sauerstoff und Nähr-stoff e zu den Organen hin und Kohlendioxid sowie Abbauprodukte des Stoff wechsels von ihnen weg. Im Hinblick auf diese Aufgabe lässt sich das Gefäßsys-tem in verschiedene funktionelle Abschnitte einteilen (▶  Kap. 4.2.1). Grundlage für das Verständnis des

Kreislaufgeschehens sind Kenntnisse über die Bezie-hungen von Stromstärke und Gefäßwiderstand und den Einfl uss von Blutviskosität und Gefäßeigenschaf-ten auf die Organdurchblutung. Bei der Darstellung dieser physikalischen Grundlagen der Hämodyna-mik (▶ Kap. 4.2.2) kann – auch im Hinblick auf die Anforderungen der schrift lichen Prüfung – auf For-meln nicht ganz verzichtet werden. Die Physiologie

4.1 Wegweiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

4.2 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . 924.2.1 Funktionelle Abschnitte des

Gefäßsystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . 924.2.2 Hämodynamik und

Gefäßeigenschaften . . . . . . . . . . . . . 93

4.3 Hochdrucksystem . . . . . . . . . . . . . 1004.3.1 Charakteristika des arteriellen

Gefäßbettes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1004.3.2 Systemarterieller Druck . . . . . . . . . . . 1024.3.3 Blutdruckregulation . . . . . . . . . . . . . 1054.3.4 Pathophysiologie . . . . . . . . . . . . . . . . 111

4.4 Niederdrucksystem . . . . . . . . . . . 1134.4.1 Druckverhältnisse im

Venensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1134.4.2 Pathophysiologie:

Venenklappeninsuffi zienz . . . . . . . . . 116

4.5 Gewebedurchblutung . . . . . . . . . 1164.5.1 Mikrozirkulation . . . . . . . . . . . . . . . . 1164.5.2 Regulation der regionalen

Durchblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

4.6 Organkreisläufe . . . . . . . . . . . . . . 1234.6.1 Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1234.6.2 Gehirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1244.6.3 Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1254.6.4 Skelettmuskel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1254.6.5 Splanchnikusgebiet . . . . . . . . . . . . . . 125

4.7 Fetaler und plazentarer Kreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

4.7.1 Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1264.7.2 Umstellungen nach der Geburt . . . . . 128

IMPP-Hits

• Hämodynamik: Gefäßwiderstand, Strö-mungsgeschwindigkeit, Viskosität

• Blutdruckregulation

• Fetaler Kreislauf • Euler-Liljestrand-Mechanismus

040404Gewebedurchblutung Gewebedurchblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116116

4.5.1 Mikrozirkulation . . . . . . . . . . . . . . . .4.5.1 Mikrozirkulation . . . . . . . . . . . . . . . . 116 1164.5.2 Regulation der regionalen 4.5.2 Regulation der regionalen

Durchblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . .Durchblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 120

Organkreisläufe Organkreisläufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1231234.6.1 Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.6.1 Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 1234.6.2 Gehirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.6.2 Gehirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 1244.6.3 Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.6.3 Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 1254.6.4 Skelettmuskel . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.6.4 Skelettmuskel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 1254.6.5 Splanchnikusgebiet . . . . . . . . . . . . . .4.6.5 Splanchnikusgebiet . . . . . . . . . . . . . . 125 125

Fetaler und plazentarer Fetaler und plazentarer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126126

4.7.1 Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.7.1 Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 1264.7.2 Umstellungen nach der Geburt . . . . .4.7.2 Umstellungen nach der Geburt . . . . . 128 128

▶ 3.3 Elektrokardiogramm ▶ 3.3.2 Entstehung des EKG

67

T-WelleDie anschließende Repolarisation des Ventrikel-myokards ist für die T-Welle verantwortlich. Der Integralvektor der Repolarisation ist nach links unten gerichtet. Die Repolarisation schreitet von den zuerst repolarisierten subepikardialen zu den später repolarisierten subendokardialen Muskel-

schichten voran und ist also der Ausbreitungsrich tung der Depolarisation entgegengesetzt. Da-durch erklärt sich, dass die T-Welle ebenfalls ei-nen positiven Ausschlag hat und nicht, wie bei gleicher Re- und Depolarisationsrichtung zu er-warten wäre, einen im Vergleich zur R-Zacke ge-gensinnigen Ausschlag aufweist. Die größere Brei-

T

Zeit

mV

mV

S

mV

R

mV

Q

mV

P

+

+

+

+

+

Herz-basis

Herzspitze

+

+

+

+

+

Abb. 3.8 Richtung und Stärke des Integralvektors und die korrespondierenden EKG-Ableitungen (II nach Einthoven) und Vektor-schleifen bei der elektrischen Herzaktion. Nach [3]

Schemazeichnungen visualisieren und erklären dir Abläufe ganz genau

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352.2 Spinalnerven (Nervi spinales)

2

a

b

c

Abb. 2.8 N. ulnaris.a Verlauf (Ventralansicht des Arms).1 Fasciculus medialis (Ursprung des N. ulnaris), 2 Verlauf des N. ulnaris im Sulcus bicipitalis medialis, 3 Durchtritt durch das Septum intermusculare brachii mediale, 4 Verlauf im Sulcus ulnaris um den Epicondylus medialis herum, 5 R. dorsalis (rein sensibel für den Handrücken), 6 R. palmaris (rein sensibel für den Kleinfi ngerbal-len), 7 R. superfi cialis (rein sensibel), 8 R. profundus (rein motorisch). 9 Retinaculum fl exorum . [T873, L106]b Sensibles Innervationsgebiet. [T873, L126]c Krallenhand bei Läsion des N. ulnaris. Beachte die Atrophie der Mm. interossei und der Muskulatur im Bereich des Daumengrundgelenks (M. adductor pollicis). [T873, L106]

Tab. 2.2 N. ulnaris (C8–Th1) Innervation motorisch sensibelvom Unterarm aus • M. fl exor carpi ulnaris

• M. fl exor digitorum prof. (ulnarer Anteil)• dorsale und palmare Handfl äche (ulnar)• dorsale Teile des 4. und 5. Fingers

von der Hand aus –• R. profundus • Muskulatur des Kleinfi ngerballens

• Mm. lumbricales III und IV• Mm. interossei dorsales und palmares• M. adductor pollicis• M. fl exor pollicis brevis (Caput profundum)

• R. superfi cialis – • palmare Teile des 4. und 5. Fingers

+41288_Trepel.indb 35 30.06.2017 07:42:46

191.7 Entwicklungsgeschichte des Nervensystems

1

beinhaltet. Vom Pallium hebt sich der Ganglienhügel ab (s. o.), der die Zellen zur Bildung des Striatums, des Corpus amygdaloideum und des Septums enthält (› Abb. 9.6, S. 199). Es wird also in der Großhirnanlage früh die Gliederung in Rinde und Kerne festgelegt. Die weiteren entwicklungsgeschichtlichen Besonderheiten der Großhirnhemisphären (Hemisphärenrotation, Kortexeinteilung) werden in › Kap. 9.1.2 und › Kap. 9.1.3 beschrieben.

M E R K EAbkömmlinge der Grundplatte sind: Vorderhorn des Rückenmarks, mo-torische Hirnnervenkerne, Tegmentum des Mittelhirns.Abkömmlinge der Flügelplatte sind: Hinterhorn des Rückenmarks, sen-sible Hirnnervenkerne, Olivenkerne der Medulla oblongata, Brückenkerne, Tectum des Mittelhirns, Kleinhirn, Zwischenhirn (einschließlich Auge), Großhirn.

VentrikelsystemMit der Bildung der Hirnbläschen (s. o.) weitet sich auch das Innere des Neuralrohrs zu größeren, mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräumen

aus, die im Dreibläschenstadium entsprechend den Vesikeln als Prosozele, Mesozele und Rhombozele bezeichnet werden. Im Fünfb läschenstadium heißen sie entsprechend den Vesikeln: zwei laterale Telozelen , die die Seitenventrikel bilden, Diozele, die (ge-meinsam mit einer medialen Telozele) den dritten Ventrikel bil-det, Mesozele, die später den Aquädukt bildet, sowie Meta- und Myelozele , die gemeinsam den vierten Ventrikel bilden.

K L I N I KWenn die Hohlraumverbindungen zwischen den Vesikeln – später den Ventrikeln – verengt sind, kommt es zu einer Passagestörung der Flüssig-keit (dem späteren Liquor cerebrospinalis). Meist ist dies im Bereich des Mesencephalons (Mittelhirns) der Fall, da der Hohlraum in Form des Aquädukts hier ohnehin besonders eng ist. Eine solche Passagestörung in der Embryonalzeit führt zu einem Liquoraufstau mit stark ausgeweiteten Ventrikeln und Ausdünnung der Hirnsubstanz. Dieses Krankheitsbild des angeborenen Hydrocephalus („Wasserkopf“) fällt durch einen zu großen Gehirnschädel auf, da die Schädelknochen in ihrem Wachstum dem Druck von innen nachgeben und sich ausweiten. Zum Krankheitsbild des Hydro-cephalus › Kap. 10.1.3.

Zusammenfassung Das Nervensystem dient vor allem der Kommunikation mit der Umwelt. Wahrnehmung von Sinnesreizen, Integration der Reiz-information und entsprechende Reizantwort sind seine Haupt-aufgaben. Man gliedert es in das zentrale und das periphere Nerven system, ebenso wie in das somatische und das vegetative Nervensystem.

• Zentrales Nervensystem (ZNS): Es setzt sich aus Gehirn undRückenmark zusammen, die beide innerhalb des Schädels bzw.Wirbelkanals in Liquor cerebrospinalis eingebettet und vonHirn- bzw. Rückenmarkshäuten (Meningen) umgeben sind.Das ZNS gliedert sich in graue und weiße Substanz, wobei diegraue Sub stanz vor allem die Zellkörper der Nervenzellen, dieweiße nur deren Fortsätze enthält. Gliazellen (s. u.) fi nden sichin der grauen und in der weißen Substanz.

• Peripheres Nervensystem (PNS) : Es besteht überwiegend ausNervenzellfortsätzen, den Nerven (Nervenzellkörper fi ndensich hier nur in den peripheren Ganglien) .

• Somatisches Nervensystem: Es dient der bewussten sensiblenWahrnehmung und der bewussten motorischen Steuerung derKörperperipherie.

• Vegetatives Nervensystem: Es steuert (in der Regel unbe-wusst) die Funktion der inneren Organe und ist damit für dieAufrechterhaltung des inneren Körpermilieus verantwortlich.

Das Nervensystem besteht aus Neuronen und Gliazellen.

• Neurone: Sie bestehen aus einem Zellkörper (Perikaryon) undeinem oder mehreren Fortsätzen ( Axon und Dendriten). Nach Anzahl der Fortsätze unterscheidet man uni-, pseudouni-, bi- und multipolare Neurone. Neurone können elektrische Signa-le leiten und an nachfolgende Zellen über Synapsen weiterge-ben. Dabei bedienen sie sich chemisch defi nierter Substanzen,die Transmitter genannt werden.

• Gliazellen: Sie bilden u. a. Markscheiden um die Fortsätze von Neuronen. Die Markscheiden dienen vor allem der verbesserten Erregungsleitung, sie werden peripher von den Schwann- Zel-len, zentral von den Oligodendrozyten gebildet. Im ZNS gibt es noch weitere Gliazellen: Astrozyten (u. a. Stütz- und Ernäh-rungsfunktion, Bildung der Blut-Hirn-Schranke und Modula-tion der Synapsenfunktion), Mikroglia (Phagozytenfunktion) und Ependymzellen (Auskleidung der inneren Liquorräume).

Periphere Nerven bestehen aus den Axonen und Dendriten von Nervenzellen, deren Perikaryen innerhalb des ZNS oder in einem peripheren Ganglion liegen. Ihre Fortsätze werden nicht nur von Markscheiden, sondern auch von Bindegewebslamellen umhüllt, die den Nerv mechanisch belastbarer und elastischer machen. Als aff erent werden dabei diejenigen Nervenfasern bezeichnet, die zum ZNS ziehen und somit sensibel sind, als eff erent diejeni-gen, die vom ZNS wegziehen, also motorisch sind. Innerhalb des ZNS sind sensibel und aff erent sowie motorisch und eff erent nicht gleichzusetzen.

Man kann im ZNS verschiedene Transmittersysteme unter-scheiden. Dies sind Neuronengruppen, die sich jeweils durch die Verwendung eines bestimmten Transmitters auszeichnen. Man spricht dabei von cholinergen, dopaminergen etc. Neuronen-gruppen. Grundsätzlich unterscheidet man erregende (exzitato-rische) von hemmenden ( inhibitorischen) Transmitterwirkun-gen auf die Eff ektorzelle, wobei die jeweilige Wirkung von der Beschaff enheit des Rezeptors an der postsynaptischen (Eff ektor-)Zelle bestimmt wird.

EntwicklungsgeschichteDas Nervensystem entsteht embryologisch aus dem Ektoderm. Dabei entwickeln sich durch den Vorgang der Neurulation das Neuralrohr, das später zum ZNS wird, und die Neuralleiste, die später Zellen des peripheren Nervensystems, der weichen Hirn-

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Mit der Bildung der Hirnbläschen (s. o.) weitet sich auch das Innere des Neuralrohrs zu größeren, mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräumen

Ventrikeln und Ausdünnung der Hirnsubstanz. Dieses Krankheitsbild des angeborenen Hydrocephalus („Wasserkopf“) fällt durch einen zu großen Gehirnschädel auf, da die Schädelknochen in ihrem Wachstum dem Druck von innen nachgeben und sich ausweiten. Zum Krankheitsbild des Hydro-cephalus › Kap. 10.1.3.

ZusammenfassungZusammenfassungZusammenfassungDas Nervensystem dient vor allem der Kommunikation mit der Umwelt. Wahrnehmung von Sinnesreizen, Integration der Reiz-information und entsprechende Reizantwort sind seine Haupt-aufgaben. Man gliedert es in das zentrale und das periphere Nerven system, ebenso wie in das somatische und das vegetative

Es setzt sich aus Gehirn undRückenmark zusammen, die beide innerhalb des Schädels bzw.

eingebettet und vonHirn- bzw. Rückenmarkshäuten (Meningen) umgeben sind.

weiße Substanz, wobei diegraue Sub stanz vor allem die Zellkörper der Nervenzellen, dieweiße nur deren Fortsätze enthält. Gliazellen (s. u.) fi nden sichin der grauen und in der weißen Substanz.

Es besteht überwiegend aus (Nervenzellkörper fi ndenkörper fi ndenkörper

peripheren Ganglien). Es dient der bewussten sensiblen

Wahrnehmung und der bewussten motorischen Steuerung der

Es steuert (in der Regel unbe-wusst) die Funktion der inneren Organe und ist damit für dieAufrechterhaltung des inneren Körpermilieus verantwortlich.

Das Nervensystem besteht aus Neuronen und Gliazellen.

Sie bestehen aus einem Zellkörper (Perikaryon) und und Dendriten). Nach uni-, pseudouni-, bi-

Neurone. Neurone können elektrische Signa-le leiten und an nachfolgende Zellen über Synapsen weiterge-ben. Dabei bedienen sie sich chemisch defi nierter Substanzen,

• Gliazellen: Sie bilden u. a. Markscheiden um die Fortsätze von Neuronen. Die Markscheiden dienen vor allem der verbesserten Erregungsleitung, sie werden peripher von den peripher von den peripher Schwann-Zel-len, zentral von den zentral von den zentral Oligodendrozyten gebildet. Im ZNS gibt es noch weitere Gliazellen: Astrozyten (u. a. Stütz- und Ernäh-rungsfunktion, Bildung der Blut-Hirn-Schranke und Modula-tion der Synapsenfunktion), Mikroglia (Phagozytenfunktion) Mikroglia (Phagozytenfunktion) Mikrogliaund Ependymzellen (Auskleidung der inneren Liquorräume).

Periphere Nerven bestehen aus den Axonen und Dendriten von Nervenzellen, deren Perikaryen innerhalb des ZNS oder in einem peripheren Ganglion liegen. Ihre Fortsätze werden nicht nur von Markscheiden, sondern auch von Bindegewebslamellen umhüllt, die den Nerv mechanisch belastbarer und elastischer machen. Als aff erentaff erentaff werden dabei diejenigen Nervenfasern bezeichnet, die zum ZNS ziehen und somit sensibel sind, als eff erenteff erenteff diejeni-gen, die vom ZNS wegziehen, also motorisch sind. Innerhalb des ZNS sind sensibel und aff erent sowie motorisch und eff erent ZNS sind sensibel und aff erent sowie motorisch und eff erent ZNS sind sensibel und aff erent sowie motorisch und effnicht gleichzusetzen.

Man kann im ZNS verschiedene Transmittersysteme unter-scheiden. Dies sind Neuronengruppen, die sich jeweils durch die Verwendung eines bestimmten Transmitters auszeichnen. Man spricht dabei von cholinergen, dopaminergen etc. Neuronen-gruppen. Grundsätzlich unterscheidet man erregende (exzitato-rische) von hemmenden ( inhibitorischen) Transmitterwirkun-gen auf die Eff ektorzelle, wobei die jeweilige Wirkung von der Beschaff enheit des Rezeptors an der postsynaptischen (Eff ektor-)Beschaff enheit des Rezeptors an der postsynaptischen (Eff ektor-)Beschaff enheit des Rezeptors an der postsynaptischen (EffZelle bestimmt wird.

EntwicklungsgeschichteDas Nervensystem entsteht embryologisch aus dem Ektoderm. Dabei entwickeln sich durch den Vorgang der Neurulation das Neuralrohr, das später zum ZNS wird, und die Neuralleiste, die später Zellen des peripheren Nervensystems, der weichen Hirn-

20 1 Grundlagen, Begriffe und Definitionen

1

Wiederholungsfragen 1. Umreißen Sie grob die Aufgaben des somatischen und des ve-

getativen Nervensystems.2. Schildern Sie kurz den Aufb au eines Neurons! Erläutern Sie

kurz die Aufgaben, die den einzelnen Anteilen einer Nerven-zelle zukommen.

3. Wie heißen die häufi gsten peripheren Gliazellen und welcheAufgaben erfüllen sie?

4. Welche Aufgabe kommt den Oligodendrozyten zu?5. Was bedeutet aff erent und eff erent?6. Nennen Sie die wichtigsten exzitatorischen und inhibitori-

schen Transmitter.

7. Wo fi ndet man im peripheren Nervensystem Perikaryen vonNervenzellen?

8. Aus welchen embryonalen Anlagen des Nervensystems ent-stehen die Zellen des zentralen und aus welchen Anteilen dieZellen des peripheren Nervensystems?

9. Zählen Sie die fünf Sekundärbläschen des embryonalen Ge-hirns auf und geben Sie deren Derivate im adulten Gehirn an.

10. Was entsteht im ZNS aus der Grundplatte, was aus der Flü-gelplatte?

häute und des Nebennierenmarks liefert. Das Neuralrohr gliedert sich in einen Rückenmarksanteil und einen Gehirnanteil. Im Ge-hirnanteil entstehen einzelne Hirnbläschen, die die Anlage für die späteren Gehirnabschnitte bilden (Großhirn-, Zwischen-hirn-, Mittelhirn- und Rautenhirnbläschen) . Das Auge entsteht großenteils aus dem Zwischenhirnbläschen. Aus dem Hohlraum dieser Gehirnbläschen entsteht das spätere Ventrikelsystem.

Die Neuralrohrwand gliedert sich in einen ventralen Ab-schnitt, die Grundplatte, und einen dorsalen Abschnitt, die Flü-gelplatte.

• Aus der Grundplatte entstehen die (motorischen) Vorder-hornzellen des Rückenmarks, die motorischen Hirnnervenker-ne und der ventrale Abschnitt des Mittelhirns (Tegmentummesencephali).

• Aus der Flügelplatte entstehen die (sensiblen) Hinterhornzel-len des Rückenmarks, die sensiblen Hirnnervenkerne , der dor-sale Abschnitt des Mittelhirns (Tectum mesencephali), dasKleinhirn, das Zwischenhirn und das Großhirn.

Lösungen 1. Somatisches NS: motorisch willkürliche Ansteuerung der Ske-

lettmuskeln, sensibel bewusste Wahrnehmung des Körpersund seiner Umgebung.Vegetatives NS: Gliederung in Sympathikus und Parasympa-thikus (parallel hierzu existiert ein enterisches Nervensystem); unwillkürliche und unbewusste Steuerung der inneren Organe und ihrer Funktion (Atmung, Verdauung, Kreislauf etc.).

2. Gliederung in Perikaryon (Soma), Dendrit (bei multipolarenNervenzellen mehrere) und Axon (stets nur eines). Das Axonverzweigt sich terminal zum Telodendron, an dessen Endedie synaptischen Endkolben stehen. Die Dendriten dienender Erregungsaufnahme, die synaptischen Endkolben der Er-regungsweitergabe über die mit der nachgeschalteten Zellegebildeten Synapsen. Das Perikaryon unterhält den Stoff -wechsel der Nervenzelle (Transmitterproduktion, Energiege-winnung etc.).

3. Häufi gste Form: Schwann-Zellen (Markscheidenbildung).4. Markscheidenbildung im ZNS (klinische Bedeutung bei Mul-

tipler Sklerose!).5. Aff erent = zuführend (im Fall einer aff erenten Faser von der

Peripherie zum ZNS gleichbedeutend mit sensibel). Eff erent =

wegführend, ableitend (im Fall einer eff erenten Faser vom ZNS in die Peripherie gleichbedeutend mit motorisch).

6. Besonders wichtig sind: exzitatorisch: Glutamat, Acetylcholin;inhibitorisch: GABA, Glycin.

7. In den sensiblen (Spinal- und Hirnnerven-)Ganglien sowie inden motorischen vegetativen Ganglien.

8. Zellen des Zentralnervensystem (ZNS): Neuralrohr. Zellen desPNS: Neuralleiste.

9. Myelencephalonbläschen (adultes Gehirn: Medulla oblongata= verlängertes Mark), Metencephalonbläschen (adultes Ge-hirn: Pons und Cerebellum = Brücke und Kleinhirn), Mes-ence phalonbläschen (adultes Gehirn: Mesencephalon = Mit-telhirn), Diencephalonbläschen (adultes Gehirn: Diencepha-lon = Zwischenhirn), Telencephalonbläschen (adultes Gehirn:Telencephalon = Großhirn).

10. Grundplatte: Vorderhorn des Rückenmarks, motorischeHirnnervenkerne, Tegmentum des Mittelhirns. Flügelplatte:Hinterhorn des Rückenmarks, sensible Hirnnervenkerne, Oli-venkerne der Medulla oblongata, Brückenkerne, Tectum desMittelhirns, Kleinhirn, Zwischenhirn (einschließlich Auge),Großhirn.

+41288_Trepel.indb 20 30.06.2017 07:42:44

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KAPITEL

22.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

2.2 Die oberen Atemwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.2.1 Mund und Nase – Rhinitis, Erkältung und

obstruktives Schlafapnoesyndrom . . . . . . . . . . . . . . 122.2.2 Larynx und Intubation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.2.3 Bronchoskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

2.3 Die unteren Atemwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.3.1 Histologie der Atemwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172.3.2 Bronchitis und der Reid-Index . . . . . . . . . . . . . . . . . 172.3.3 Die respiratorische Zone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.4 Blutgefäße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.5 Pulmonale Hypertonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.6 Lymphgefäße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

2.7 Nerven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

2.8 Makroskopischer Aufbau des Atmungssystems 20

2.9 Pleuritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

2.10 Zwerchfell und Thoraxwand . . . . . . . . . . . . . . . . 21

2.11 Wie die Atmung zustande kommt . . . . . . . . . . . 22

2.12 Embryologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

2.13 Aufbereitung der Luft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242.13.1 Wärme und Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252.13.2 Partikel und Dämpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2.14 Metabolische Aktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

2.15 Metabolismus von zirkulierenden biologisch aktiven Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

2.16 Nichtrespiratorische Funktionen . . . . . . . . . . . . 282.16.1 Filtration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.16.2 Blutfl uidität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.16.3 Blutvolumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.16.4 Abkühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.16.5 Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Funktioneller Aufbau des respiratorischen Systems

Lernziele des Kapitels Nachdem Sie sich mit diesem Kapitel befasst haben, sollten Sie Folgendes können:

1. Die Strukturen der oberen Atemwege beschreiben, die dazubeitragen, das Atmungssystem vor Umwelteinfl üssen zuschützen, die zu Lungenerkrankungen führen können

2. Zwischen der Struktur der konduktiven und respiratorischenAtemwege unterscheiden und den Zusammenhang zwischendiesen Strukturen und der Ätiologie der restriktiven und derobstruktiven Lungenerkrankungen erkennen

3. Die Struktur des Bronchialbaums und die krankheitsbeding-ten Veränderungen erläutern

4. Die Histologie der Lungenregionen beschreiben und den Be-zug zur Funktion und zu pathologischen Veränderungen her-stellen

5. Die besonderen Merkmale des Lungenkreislaufs und die pul-monale Hypertonie erklären

6. Die aff erente und die eff erente Innervation der Lunge be-schreiben

7. Den groben Aufb au des Th orax und der Th oraxorgane be-schreiben und erläutern, wie sie die Atmung ermöglichenund wie die Atmung durch einen Pneumothorax beeinträch-tigt wird

8. Die embryologische Herkunft des Atmungssystems und mög-liche Fehlbildungen erklären

9. Die metabolischen und die nichtrespiratorischen Funktionendes Atmungssystems aufzählen

+41257_Davies.indb 11 06.04.2017 08:58:56

172.3 Die unteren Atemwege

2

2.3.1 Histologie der Atemwege

Der histologische Wandaufb au der Atemwege verändert sich, je tie-fer man in die Lunge kommt. In › Abb. 2.7 sind drei „Schnapp-schüsse“ von den Wandstrukturen der Atemwege dargestellt, wobei die Strukturänderungen natürlich schrittweise von Generation zu Generation erfolgen.

Die konduktiven Atemwege bestehen aus drei Schichten, die sich hinsichtlich ihrer Anteile je nach Atemwegstyp voneinander unter-scheiden:• Die innere Schleimhautoberfl äche besteht aus zilientragendem

Epithel, unter dem schleimproduzierende Becherzellen liegen.Die Aktivität der Zilien und die Absonderungen der Becherzel-len bilden den mukoziliären Transport (s. u.: Aufb ereitung derLuft ), die für die Beseitigung von inhalierten Partikeln aus derLunge wichtig ist.

• An der Außenseite der Schleimhautschicht befi ndet sich eineSchicht glatter Muskulatur, in der die Fasern in kontinuierlichenBündeln liegen. Diese glatte Muskulatur fi ndet sich mit abneh-mender Menge von den größten Atemwegen bis hinunter zuden Alveoleneingängen.

• Die äußerste Schicht besteht aus Bindegewebe, das in den großen Bronchien als zusätzliche Stütze Knorpel enthält. Beim Übergang in die Lunge verlieren die Atemwege als Erstes ihre Knorpelstütze und steigt der Anteil von glatter Muskulatur in der Atemwegs-wand. Dann wandelt sich das zilientragende Epithel zu Plattenepi-thel und schließlich bildet sich die respiratorische Zone der Lunge.

2.3.2 Bronchitis und der Reid-Index

Die Anordnung der in › Abb. 2.7 dargestellten und zuvor beschriebe-nen Bronchialstruktur wird bei einer chronischen Bronchitis so verän-dert, dass eine histopathologische quantitative Diagnose der Erkran-kung ermöglicht wird. Der Reid-Index liefert ein Maß für den Anteil der Bronchialdrüsen an der Gesamtwanddicke (› Abb. 2.8). In einer gesunden Lunge machen die Schleimdrüsen weniger als 40 % der Ge-samtwanddicke aus. Bei einer chronischen Bronchitis wird dieser An-teil durch die Hyperplasie der Drüsen verändert. Ein Merkmal der chronischen Bronchitis ist die steigende Produktion dieser Drüsen.

A

A

A

P1

P1

P1

EE

C1

C2

E3 E2

C2

C2

P2

P1

E

L 5,0 μm

Abb. 2.6 Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Alveole.A: Alveole; C1, C2, C3: Kapillaren; E: Endothelzelle; P1: Pneumozyten Typ I; P2: Pneumozyten Typ II; L: Lamellenkörper. (Aus Young und Heath 2000)

Becherzelle

Blutgefäße

Knorpel

GlatteMusku-latur

Schleim

Drüse

Viszerale Pleura

Epithel Lamina propriaA

1 mm

B

GlatteMuskulatur

CAlveole 1

Alveole 2

Erythrozyt

EP

EN10μm

K

Abb. 2.7 Wandaufbau der Atemwege . Die Einteilung der Atemwege hängt von den hier dargestellten Strukturmerkmalen ab. (A) Bronchus; (B) Bronchiole; (C) Alveole. K: Kohn-Poren; EP: Epithelkern; EN: Endothelkern

+41257_Davies.indb 17 06.04.2017 08:58:59

2.3.1

Der histologische Wandaufb au der Atemwege verändert sich, je tie-fer man in die Lunge kommt. In schüsse“ von den Wandstrukturen der Atemwege dargestellt, wobei die Strukturänderungen natürlich schrittweise von Generation zu Generation erfolgen.

Die konduktiven Atemwege bestehen aus drei Schichten, die sich hinsichtlich ihrer Anteile je nach Atemwegstyp voneinander unter-scheiden:• Die innere Schleimhautoberfl äche besteht aus zilientragendem

Epithel, unter dem schleimproduzierende Becherzellen liegen.Die Aktivität der Zilien und die Absonderungen der Becherzel-len bilden den Luft ), die für die Beseitigung von inhalierten Partikeln aus derLunge wichtig ist.

• An der Außenseite der Schleimhautschicht befi ndet sich eineSchicht glatter Muskulatur, in der die Fasern in kontinuierlichenBündeln liegen. Diese mender Menge von den größten Atemwegen bis hinunter zuden Alveoleneingängen.

• Die äußerste Schicht besteht aus Bronchien als zusätzliche Stütze Knorpel enthält. Beim Übergang in die Lunge verlieren die Atemwege als Erstes ihre Knorpelstütze und steigt der Anteil von glatter Muskulatur in der Atemwegs-wand. Dann wandelt sich das zilientragende Epithel zu Plattenepi-thel und schließlich bildet sich die respiratorische Zone der Lunge.

Abb. 2.6 A: Alveole; CP2: Pneumozyten Typ II; L: Lamellenkörper. (Aus Young und Heath 2000)

18 2 Funktioneller Aufbau des respiratorischen Systems

2

2.3.3 Die respiratorische Zone

Die Anpassungsfähigkeit der respiratorischen Zonen der Lungen ist beeindruckend. Sie fungieren als respiratorische Oberfl äche und sind dabei einer verschmutzten Atmosphäre und einer mechani-schen Belastung durch Dehnung und Entspannung ausgesetzt. Letztere fi ndet aufgrund der Atembewegungen ein Leben lang etwa zwölf Mal pro Minute statt.

Der respiratorischen Oberfl äche aller Tiere ist gemein, dass sie so dünn sein sollte, dass der Abstand zwischen dem äußeren Medium (Luft oder Wasser) und dem Blut möglichst gering ist. In der Lunge zeigt sich das besonders eindrucksvoll. Sie ist der einzige Ort im Körper, an dem Blutkapillaren direkten Kontakt mit der Außenluft haben. Ermöglicht wird dies durch eine Fusion der Pneumozyten Typ I (die etwa 95 % der Deckschicht der respiratorischen Zone ausmachen; › Abb. 2.6) mit dem Kapillarendothel der Lunge. Durch diese Fusion entsteht eine extrem dünne Schicht, die für die Gasdiff usion optimal geeignet ist, als Stütze allerdings weniger. In-folge der Evolution ist diese Verdünnung nur auf einer Seite der Lungenkapillaren eingetreten. Auf der anderen Seite sind die Zellen weiterhin voneinander getrennt und robuster, sodass die Kapillaren gestützt werden (› Abb. 2.9).

Die Verbindungsstellen zwischen den Endothelzellen der Kapil-laren sind „undicht“ und ermöglichen den ungehinderten Aus-tausch von Wasser und gelösten Substanzen zwischen dem Plasma und dem Interstitium. Die Verbindungsstellen zwischen den Pneu-mozyten sind hingegen so „dicht“, dass sie das Austreten von gro-ßen Molekülen, zum Beispiel von Albumin, in die Alveolen verhin-dern, da sonst ein Lungenödem entstehen würde. Makrophagen können sich problemlos durch die epithelialen Verbindungsstellen zwängen und ihrer Phagozytosetätigkeit auf der anderen Seite der Alveole nachgehen.

Die rundlichen Pneumozyten Typ II, die deutlich weniger zahl-reich sind als die Typ-I-Zellen und sich an den Verbindungsstellen der Alveolarsepten befi nden, sind die Stammzellen, aus denen die Pneumozyten Typ I entstehen. Darüber hinaus sind sie wichtig für die Produktion von Surfactant (› Kap. 3).

2.4 Blutgefäße

Der Lungenkreislauf weist nur ein Sechstel des Flusswiderstands auf, als der Körperkreislauf. Er ist daher ein Niederdrucksystem, was sich an den dünnen Wänden seiner Arterien widerspiegelt. Diese Arterien folgen den Atemwegen in Bindegewebsscheiden durch die Lunge. Auch die Lungenarteriolen unterscheiden sich eindeutig von den systemischen Arteriolen und besitzen nur sehr wenig glatte Muskulatur in ihren Wänden. Die fehlende glatte Mus-kulatur in den Arteriolen und natürlich auch den Kapillaren und Venolen ist für viele Wissenschaft ler der Grund dafür, die Mikro-zirkulation der Lunge als ein Ganzes anzusehen, statt die Kapillaren – die sich an etlichen Alveolarwänden entlangschlängeln, eine nach der anderen, bevor sie die Venolen erreichen – als einen Sonderfallzu betrachten. Venolen werden zu Venen, die dann anders als dieArterien die Atemwege nicht begleiten, sondern ihren eigenen Wegentlang der Septen fi nden, welche die Lungensegmente voneinan-der trennen. Die Atemwege und die pulmonalen Blutgefäße werden bis zu den terminalen Bronchiolen über den Bronchialkreislaufmit Nährstoff en versorgt, der sich als Bestandteil des Körperkreis-laufs vom Lungenkreislauf unterscheidet. Ein Teil des Bronchial-kreislaufs kehrt auf normale Weise zum systemischen venösen Sys-tem zurück, doch ein Teil drainiert in die Lungenvenen und „konta-miniert“ deren sauerstoff reiches Blut mit sauerstoff armem Blut.Diese Situation wird als „Shunt“ bezeichnet (› Kap. 7).

2.5 Pulmonale Hypertonie

Eine Hypertonie (hoher Blutdruck) kann im Lungenkreislauf ge-nauso auft reten wie im Körperkreislauf. Der mittlere pulmonal-ar-terielle Druck beträgt normalerweise etwa 15 mmHg. Das bedeutet, dass die wenige glatte Muskulatur im Lungenkreislauf in der Regel durchaus ausreicht, um den Blutfl uss zu kontrollieren. Eine pulmo-nale Hypertonie kann durch extrapulmonale Ursachen entstehen,

Endothel

Epithel

Alveole 1Erythrozyt Basal-

membran

Alveole 2

Abb. 2.9 Die alveolokapilläre Membran . Diese Darstellung nach einer elektro-nenmikroskopischen Aufnahme zeigt, wie die alveolären und die kapillären Zel-len auf einer Seite des Alveolarseptums verschmelzen und eine extrem dünne Schicht bilden, die für die Diffusion eine nur geringe Barriere darstellt. Die ande-re Seite des Septums ist dicker und bildet eine physikalische Stütze.

Epithel

Basal-membran

Schleim-drüse

Knorpel

Perichondrium

ab

c

d

Abb. 2.8 Der Reid-Index . Der prozentuale Anteil des Drüsengewebes an der Dicke der Bronchialwand wird als Reid-Index bezeichnet und als Maß für die chronische Bronchitis verwendet.

+41257_Davies.indb 18 06.04.2017 08:58:59

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