Der Newsletter der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit e. V. · Der ewsletter der Deutsch-Indischen...

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Kostenlos, wir freuen uns über Spenden! Nr. 74 • 4. Quartal 2016 • www.diz-ev.de Der Newsletter der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit e. V. Beratungsstellen für Frauen in Nagpur Nachhaltige Landwirtschaft , Regenwasserrückgewinnung und Küchengarten Krankenschwestern für Dörfer und Slums Spielen und lernen im Sangam-Kindergarten Wir bitten herzlich um Ihre Spende! Seiten 12–14

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Kostenlos, wir freuen uns über Spenden! Nr. 74 • 4. Quartal 2016 • www.diz-ev.de

Der Newsletter der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit e. V.

Beratungsstellen für Frauen in Nagpur

Nachhaltige Landwirtschaft , Regenwasserrückgewinnung und Küchengarten

Krankenschwestern für Dörfer und Slums

Spielen und lernen im Sangam-Kindergarten

Wir bitten herzlich um Ihre Spende!Seiten 12–14

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Liebe Freundinnen und Unterstützende der DIZ!

Impressum Herausgeber:Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V.Odrellstraße 43, 60486 Frankfurt am MainTel . 069 - 7940 3920E-Mail : [email protected]: www.diz-ev.de

Redaktion: Jona Aravind Dohrmann Sybille FranckCaroline LinkGrafisches Gesamtkonzept, Layout, Satz: Stefan Berndt,www.fototypo.de

Alle Rechte vorbehalten von Deutsch- Indische Zusammenarbeit e. V., 2016

Spendenkonten:Hauptverein: Evangelische Bank IBAN: DE84520604100004004108BIC: GENODEF1EK1

DIZ Baden-Württemberg e. V.: Evangelische Bank IBAN: DE50 5206 0410 0003 6904 40BIC: GENODEF1EK1

DIZ Berlin e. V.: Evangelische Bank IBAN: DE88 5206 0410 0004 0042 30BIC: GENODEF1EK1

Mit finanzieller Unterstützung des BMZDer Herausgeber ist für den Inhalt allein verantwortlich

Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Politisch scheint sich die Welt allerorten nach rechts zu bewe-gen: Erdogan, Trump, AFD, LePen und wen man sonst noch alles als Vertre-terinnen und Vertreter eines eher po-pulistisch ausgrenzenden Politikver-ständnisses bezeichnen mag. Da gilt der indische Premierminister mit sei-ner Regierung schon als ein Garant für seriöse, verlässliche Politik. Mo-mentan ist Indien damit beschäftigt, der Korruption einen Schlag zu ver-setzen, indem seit Anfang November von einem auf den anderen Tag alle 500- und 1.000-Rupien-Scheine nicht

mehr als gesetzliche Zahlungsmittel gelten. Wenn man mit Menschen in In-dien telefoniert, spricht niemand von Trump, sondern jede und jeder nur vom Bargeld-Engpass. Wir konzentrie-ren uns weiterhin auf die Unterstüt-zung unserer indischen Partner und bitten Sie zum Ende des Jahres wie-der um eine großzügige Spende, da-mit wir bei den wirklich brennenden Problemen zur Seite stehen können. Wir wünschen Ihnen / Euch eine fro-he Adventszeit!Ihr

Lesen Sie in dieser Ausgabe:

Gandhis Leben in Farbe 2

8. Frankfurter Gandhi-Gespräche 3

Ecumenical Sangam verkauft seine Produkte 4

Finanzbericht 2015 5

Was die DIZ mit der Clean India Mission zu tun hat 6

DIZ-Jubiläum war ein gelungenes Fest 9

DIZ-Kalender 2017 10

Wenn Wasser nicht selbstverständlich ist 11

Für diese Projekte bitten wir um Unterstützung 12

Spendenaufruf 14

Freiwilligenblogs 15

Rück- und Vorschau 16

GandhiServe India veröffentlicht ko-lorierte Bilder in beeindruckendem Bildband

(sf) Die DIZ hat die kolorierten Bilder aus Gandhis Leben bereits in Ausstel-lungen begleitend zu den Gandhi-Ge-sprächen gezeigt. Diese beeindrucken-den Fotografien wurden nun in einem Bildband zusammengefasst, nahezu 1300 farblich bearbeitete Bilder prä-sentieren das Leben Gandhis in allen Facetten. Die Sammlung beinhaltet nicht nur Fotos aus dem politischen Leben Gandhis, sondern auch aus sei-ner Kindheit und Jugend.

DIZ-Mitglieder erhalten einen Ra-batt in Höhe von 15% auf den Bildband bei Kauf über den Webshop http://www.mahatmabook.com/shop

Der Coupon-Code lautet DIZ15% Der Coupon ist gültig bis 31.12.2016.

Der Bildband ist ein ideales Weihnachts-geschenk für alle, die sich für Gandhi, Frie-den und Gewaltfreiheit sowie die indische Unabhängigkeitsbewegung interessieren!

Gandhis Leben in Farbe

2 DIZ aktuell • Nr. 74 • 4. Quartal 2016

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8. Frankfurter Gandhi-Gespräche

Bewährte Kooperation mit Gandhi-Serve-Stiftung und Deutsch-Indischer Gesellschaft Darmstadt-Frankfurt

(sf) In diesem Jahr drehten sich die Gan-dhi-Gespräche um einen in Deutsch-land eher unbekannteren, in Indien dafür umso bedeutenderen Politiker, Sozialre-former und Aktivisten, der mal als Wider-sacher Gandhis dargestellt wird, mal als Vertreter der gleichen Ideenrichtung: Dr. Bhimrao Ambedkar.

Walter Hahn, der Gründer und frü-here Leiter der Plattform Dalit Solidari-tät in Deutschland, erläutert in seinem Vortrag „Ambedkar – Idol und Hoffnung der indischen Unberührbaren“, dass er den hier in Deutschland immer noch ge-bräuchlichen Begriff Unberührbare be-nutzt, da sich hierzulande alle ein Bild von der Lebenssituation der Menschen ma-chen können, die zu dieser Gruppe zäh-len. Der Begriff Dalit dagegen ist in Indien sehr gebräuchlich, hier aber weniger be-kannt. Walter Hahn führte die Arbeit Am-bedkars mit der Erläuterung seiner po-litischen Ideen und Ziele ein: Er setzte sich für Gerechtigkeit der marginalisier-ten Gruppen ein und viele seiner Ideen wurden im Rahmen der Verfassung und der Gesetzgebung realisiert. Dennoch sind sie für viele Menschen keine Praxis, und die Fragen, die Ambedkar an die indi-sche Gesellschaft gerichtet hat, sind häu-fig bis heute unbeantwortet.

Der Referent stellte konkrete Akti-vitäten Ambedkars vor: Bereits 1927 or-ganisierte Ambedkar einen Protest gegen die herrschende Wasserpolitik in der Ge-sellschaft – doch noch immer ist es in indischen Dörfern an der Tagesordnung, dass es einen gesonderten Brunnen für die Dalits gibt oder dass sie sich das Was-ser von höherkastigen Hindus schöpfen lassen müssen. Der Zugang zu den hindu-istischen Tempeln war ein weiteres Ziel, was er verfolgte. Da auch bei diesem The-ma keine Lösung in Sicht kam, prophezei-te er bereits 1935, 21 Jahre vor seinem

Tod, dass er nicht als Hindu sterben wer-de, sondern vorher konvertieren werde. Schließlich trat er mit tausenden Anhän-gern in Nagpur zum Buddhismus über – noch heute sind Ambedkar-Bildnisse in Nagpur allgegenwärtig.

Die Quotenregelung, die Dalits und anderen marginalisierten Gruppen (Schedules Castes, Scheduled Tribes and Other Backward Classes) Zugang zu Ar-beitsplätzen im Öffentlichen Dienst so-wie Plätzen an Schulen und Universitä-ten zusichert, war seine Hoffnung auf bessere Teilhabe der Dalits und wurde in der indischen Verfassung für die geplante Dauer von zehn Jahren festgeschrieben. Hahn nennt die Quoten eine „süße Dro-ge, die diejenigen, die davon profitieren, nicht mehr missen wollen“ – gleichzeitig reichen die reservierten Plätze mitnich-ten für alle aus und es herrscht eine gro-ße Konkurrenz darum. Zudem kritisie-ren indische Volkswirtschaftler, dass die Quotierung nicht nach Kastenzugehörig-keit, sondern vielmehr nach Einkommen geregelt werden müsste. Trotz aller Kri-tik an der Quotierung, die auch als posi-tive Diskriminierung benannt wird, neh-men sich andere Länder, die auch mit tradierten Ungerechtigkeiten und Mino-ritätenproblemen kämpfen, diese Ideen als Beispiel und leiten daraus eigene Ide-en zur Überwindung der Ungerechtig-keit ab.

Es entbrannte eine heftige Diskussi-on um das Thema Quote im Plenum, vor allem die anwesenden Frauen indischen

Ursprungs lehnten diese ab, beklagten die daraus resultierende Ineffizienz der indi-schen Bürokratie und den Missbrauch der Quote. Hahn unterstrich, dass die staat-lichen Schulen meist in sehr schlechtem Zustand seien und daher von einem Miss-brauch weniger die Rede sein könne, da ohnehin jede Familie versuche, ihre Kin-der in private Schulen zu schicken. Er be-klagt daher vielmehr die immer noch feh-lenden Bildungs- und Ausbildungschancen der Kinder und Jugendlichen, die auf die Quotierung angewiesen sind. Als weite-ren Kritikpunkt nannte das Plenum die Tatsache, dass vereinzelt Menschen pro-fitieren, die in hohe Positionen gelangen, doch die Masse keinen Vorteil dadurch bekommen konnte. Hier wird über die mangelnde politische Teilhabe der Dalits gesprochen, die sich nach Meinung der Teilnehmenden allein aufgrund ihres gro-ßen Bevölkerungsanteils politisch ein-bringen und auch durchsetzungsfähiger sein müssten. Hahn erläutert, dass gera-de die politische Beteiligung der Dalits der größte Streitpunkt zwischen Gandhi und Ambedkar war. Aufgrund des Wahl-verfahrens in Indien sind Dalits zwar mit rund 18 % der Sitze in den Parlamen-ten auf Landes- und Bundesebene ver-treten. Doch gebe es keine gemeinsame Lobbyarbeit, keine Dalit Policy und kei-ne Anträge, die die Verbesserung der Si-tuation der Dalits zum Ziel haben. Hahn hält daher eine Wahlrechtsreform für nö-tig, um die politische Teilhabe der Dalits zu verbessern.

Walter Hahn (links) und Peter Rühe diskutierten bei den diesjährigen Gandhi-Gesprächen intensiv. Foto: DIZ / Christina Brucker

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weltwärts - Der Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Im August 2016 ist Smriti Nidhi Burh aus Ranchi (Jharkhand, Indien) - im Rahmen des Programms „weltwärts“ - nach Frankfurt gekommen. Schon im Vorfeld hatten wir Nidhi ein Zimmer in einer WG eingerichtet, sodass sie gut in Deutschland ankommen konnte. Seitdem lebt sie mit uns den Kitaalltag. Wir bereichern uns gegenseitig auf allen Ebenen. Das ist eine schöne und wichtige Erfahrung für Klein und Groß. Nidhi wird im April 2017 wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Wir danken der DIZ für die tatkräftige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.

Simone Härtter, Leiterin der Kita Kids Bockenheim

Kita Kids Bockenheim Marburger Straße 26+28 • 60487 Frankfurt am Main • Tel: 069 979 459 79 • [email protected] • www.kids-bockenheim.de

DIE ERSTE BEWEGUNGSKITA IN FRANKFURT BOCKENHEIM.

Projektpartner der DIZ

Leipziger Straße 8 60487 Frankfurt am MainTel. 069 795 3946-0

[email protected] www.gdk-steuern.com gemeinsam steuern

Förder-partner der DIZ

Pickles und Papads aus eigener Her-stellung haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer indischen Haupt-Partnerorganisation Ecumenical San-gam in Nagpur erstmals auf Märkten in Takalghat und Khairi verkauft. Die Produkte fanden nicht nur unter den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern Abnehmer – auch die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter des Sangam kauf-ten eifrig.

Foto: Nikhil Pedhekar / Dashrath Bobade

Ecumenical Sangam verkauft seine Produkte

4 DIZ aktuell • Nr. 74 • 4. Quartal 2016

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weltwärts - Der Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Im August 2016 ist Smriti Nidhi Burh aus Ranchi (Jharkhand, Indien) - im Rahmen des Programms „weltwärts“ - nach Frankfurt gekommen. Schon im Vorfeld hatten wir Nidhi ein Zimmer in einer WG eingerichtet, sodass sie gut in Deutschland ankommen konnte. Seitdem lebt sie mit uns den Kitaalltag. Wir bereichern uns gegenseitig auf allen Ebenen. Das ist eine schöne und wichtige Erfahrung für Klein und Groß. Nidhi wird im April 2017 wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Wir danken der DIZ für die tatkräftige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.

Simone Härtter, Leiterin der Kita Kids Bockenheim

Kita Kids Bockenheim Marburger Straße 26+28 • 60487 Frankfurt am Main • Tel: 069 979 459 79 • [email protected] • www.kids-bockenheim.de

DIE ERSTE BEWEGUNGSKITA IN FRANKFURT BOCKENHEIM.

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Förder-partner der DIZ

Finanzbericht 2015

Von Thilo Elsässer, Kassenwart im DIZ-Vorstand

Wie jedes Jahr präsentieren wir auch in diesen DIZ aktuell wieder den Finanzbericht des vergangenen Jahres. Dabei ha-ben wir die bewährte Form beibehalten, die sich an den Emp-fehlungen des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) orientiert.

Im Jahr 2015 konnten wir die Einnahmen ungefähr auf dem Niveau von 2013 halten. Mit ca. 420.000 Euro Einnahmen (ca. 120.000 Euro aus privaten Geldspenden und weiteren 300.000 Euro aus Drittmitteln) liegen wir damit zwar unterhalb des Er-gebnisses aus 2014, doch hatten wir damals die hohen Mehr-einnahmen bereits mit Drittmittelzugängen am Ende des Jah-

2013 2014 2015Einnahmen Geldspenden 108.460,81 Euro 129.060,13 Euro 117.911,35 EuroEinnahmen Veranstaltungen 2.935,64 Euro 1.865,46 Euro 1.914,12 EuroZuwendungen und Zuschüsse 294.994,08 Euro 315.706,66 Euro 264.770,30 EuroLeistungsentgelte 23.312,00 Euro 29.578,80 Euro 34.062,06 EuroZins- und Vermögenseinnahmen 1.363,90 Euro 955,22 Euro 974,76 EuroSonstige Einnahmen 2.937,28 Euro 4.608,66 Euro 116,47 Euro

Summe Einnahmen 434.003,71 Euro 481.774,93 Euro 419.749,06 Euro

Ausgaben Projektförderung 149.701,58 Euro 324.481,07 Euro 379.052,07 EuroProjektbegleitung 18.751,32 Euro 6.912,46 Euro 8.614,34 EuroSatzungsgemäße Bildungs- und Aufklärungsarbeit

225.915,32 Euro 55.463,30 Euro 45.147,00 Euro

Veranstaltungen 531,58 Euro 1.325,11 Euro 1.354,44 EuroVerwaltungskosten 21.610,46 Euro 17.943,15 Euro 16.601,16 EuroWerbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 15.204,87 Euro 9.237,14 Euro 10.862,16 Euro

Mehreinnahmen 2.288,58 Euro 66.412,71 Euro -41.882,12 Euro

Summe Ausgaben 434.003,71 Euro 481.774,93 Euro 419.749,06 Europroz. Anteil der Verwaltungskosten: 5,01% 4,32% 3,60%

proz. Anteil der Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit:

3,52% 2,22% 2,35%

Kontostand Girokonto 31.12.: 49.732,98 Euro 119.674,31 Euro 76.478,92 Euro

Tagesgeld Volksbank Hoya 31.12.: 3.973,48 Euro 0,00 Euro 0,00 Euro

Festgeldkonto EKK 50.271,33 Euro 50.472,42 Euro 50.592,72 Euro

State Bank of India 72.987,11 Euro 74.097,12 Euro 74.848,38 Euro

Barkasse 31.12. 529,33 Euro 0,00 Euro 279,54 Euro

res erklärt. Genau diese hohen Einnahmen führten durch die entsprechenden Verausgabungen im Jahr 2015 zu Minderein-nahmen von knapp 42.000 Euro. Daher haben wir nun auch im Vorstand beschlossen, die freie Rücklage von 120.000 Euro im laufenden Jahr 2016 nicht weiter aufzustocken.

Wir sind sehr dankbar, dass mit Hilfe von Ihnen und Euch als Spenderinnen und Spender und dem außerordentlichen En-gagement der Geschäftstelle und vielen weiteren Helferinnen und Helfern, wieder ein hervorragendes Ergebnis erzielt wer-den konnte. Und wir können weiterhin stolz auf die geringe Höhe der Verwaltungskosten von unter 5% sein.

Bei weiteren Fragen zum Bericht wenden Sie sich/Ihr Euch bitte an: [email protected].

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Was die DIZ mit der Clean India Mission zu tun hat

erminister Modi ausgerufen. Bis zu Gan-dhis 150. Geburtstag im Jahre 2019 sollen indische Städte und Dörfer zu hundert Prozent mit Toiletten ausgestattet sein. Dieses ehrgeizige Vorhaben, „Clean India Mission“ genannt, beinhaltet den Bau ei-ner Toilette alle ein bis eineinhalb Sekun-den, insgesamt 120 Mio. Toiletten. Auf der Website des Ministeriums für Trinkwas-ser und Hygiene (Ministry for Drinking Water and Sanitation, https://swachhbha-rat.mygov.in und http://sbm.gov.in) kann man in Echtzeit verfolgen, wieviele Toilet-ten schon gebaut wurden. Derzeit sind

es nach gut zwei Jahren 27.423.180. Und sekündlich kommen neue Toiletten hin-zu. Mit dem Bau von Toiletten ist es aber nicht getan. Viel Aufklärungsarbeit muß geleistet werden, denn jahrhundertealte Traditionen des Toilettengangs können nicht mit einer noch so gut gemeinten Kampagne verändert werden. Für viele Inderinnen und Inder ist es schlichtweg undenkbar, dass so etwas Unreines wie eine Toilette in ihrem eigenen Haus oder ihrer eigenen Hütte sein sollen. Daher soll das Defäkieren und Urinieren mög-lichst draußen auf dem Feld geschehen. Während Männer diesem urmenschli-chen Bedürfnis relativ ungeniert nach-kommen, ist es für Frauen schon schwie-riger, die häufig auf die Dämmerung oder gar die Dunkelheit warten. Dies birgt an-dere Gefahren, denn Frauen sind beim nächtlichen Toilettengang ungeschützt und werden so leicht zu Opfern übergrif-figer Männer. Wie so oft im Leben hängt alles mit allem zusammen. Daher beginnt die Aufklärung schon in den Schulen und beschränkt sich keineswegs nur auf den Gang zum Abort, sondern behandelt Hy-gienefragen in all ihren Facetten. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beinhaltet Sauberkeit / Hygiene / Abwas-serreinigung das Vorhalten von Einrich-tungen und Dienstleistungen zur siche-ren Entsorgung menschlichen Urins und menschlicher Fäkalien. Das Wort “sanita-tion” bezieht sich auch auf die Aufrecht-erhaltung hygienischer Zustände durch Dienstleistungen wie Müll- und Abwas-

Von Jona Aravind Dohrmann

Am 19. November haben wir alle den „Welt-Toilettentag“ gefeiert. Oder viel-leicht doch eher gespannt die Bundesli-ga oder die Suche des designierten ame-rikanischen Präsidenten nach geeignetem Personal verfolgt? Für viele Menschen auf der Welt und dort vor allem in Indien ist es jedoch wichtiger, ein anderes spannen-des Projekt zur verfolgen: Hygiene-Kam-pagnen. In Indien wurde 2014 an Gandhis Geburtstag am 2. Oktober die Kampagne „Sauberes Indien“ vom indischen Premi-

„(Kampagne) Sauberes Indien – Ein Schritt hin zur Sauberkeit“. Die stilisierte, runde Nickelbrille sowie das Spinnrad sind ein Hinweis auf Mahatma Gandhi, der sich zeitlebens für ein hygienisches Umfeld ein-setzte und selbst seine Latrine reinigte. Gandhi ist sozusagen der Schirmherr der Kampagne.

Eine Toilette in Mohorli, deren Abwässer offen in die schon nicht mehr funktionierende, offene Kanalisation abgeleitet werden. (Bild: Jona Dohrmann)

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serentsorgung. Krankheiten, die durch unsaubere Hygienepraktiken verursacht werden (unsafe Water, Sanitation and Hy-giene = WaSH oder WASH), sollen be-kämpft werden, vor allem durch Wasser übertragbare Krankheiten wie Diarrhoe. Denn in Indien sterben geschätzt jedes Jahr ca. 600.000 Menschen an Durchfal-lerkrankungen, ein Drittel davon Kinder.

In dem Dorf Mohorli (ca. 150 km südöstlich von Nagpur, nahe der Dist-rikthauptstadt Chandrapur) unterstützt die DIZ seit diesem Jahr den indischen Projektpartner Indian Institute of Youth Welfare (IIYW), bei dessen Intervention, das Dorf Mohorli in ein Modelldorf mit hygienischen Grundbedingungen umzu-wandeln. Zwar gibt es in Mohorli bereits die besagten Toiletten für jeden Haus-halt. Diese sind jedoch nur offen mit der nicht funktionierenden Kanalisation ver-bunden. Da setzt IIYW an und ist gera-de dabei, die bestehenden Toiletten mit einer gereinigten Kanalisation zu verbin-den, die obendrein noch in geschlosse-nen Rohren alle Abwässer aus dem Dorf hinausführen soll. Begleitet wird die Ver-besserung der Infrastruktur von vielen Aufklärungstreffen und -veranstaltungen im Dorf Mohorli sowie in den Schulen in und um Mohorli. Damit ergänzt IIYW fehlende Bestandteile der staatlichen, in-dischen Sauberkeitskampagne. Gemein-sam werden DIZ und IIYW vom BMZ unterstützt.

Für das gut einjährige Projekt er-halten wir von den Gesamtkosten von Euro 86.209 einen Teilbetrag von Euro 64.457 vom BMZ. IIYW selbst steuert Euro 8.621 bei.

Für den verbleibenden Rest - Euro 12.931 – erbitten wir große und kleine Spenden, damit Mohorli für den Distrikt Chandra-pur als Modelldorf fungieren kann: Evangelische Bank eGIBAN: DE 84 5206 0410 0004 0041 08Stichwort: Mohorli

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DIZ-Jubiläum war ein gelungenes FestBlick zurück und nach vorn: Die DIZ feierte ihr Jubiläum mit Gästen aus dem In- und Ausland

(cl). 20 Jahre DIZ – das haben rund 100 Gäste aus Deutschland, Indien und Groß-britannien am 3. September mit uns ge-feiert. Gekommen waren neben zahlrei-chen DIZ-Mitgliedern und -förderern auch viele ehemalige Freiwillige sowie

die „Workcamp-Generation“. Zu Gast war die DIZ für die Feier in der Evan-gelischen Dornbuschgemeinde in Frank-furt, deren Gemeindesaal und Garten bei herrlichem Spätsommerwetter den per-fekten Rahmen boten. Ein Grußwort aus Indien überbrachte nicht nur Rita Dohr-mann, Vorstandsvorsitzende des Ecume-nical Sangam in Nagpur, – verschiedene indische Partnerorganisationen der DIZ

gratulierten per Videobotschaft. Mit ei-nem entwicklungspolitischen Vortrag, ei-nem Dokumentarfilm über drei Frauen-schicksale in Indien, indischem Essen und vielen Gesprächen war es ein rundum ge-lungener Tag. Wir danken allen Gästen für ihr Kommen und den vielen fleißigen Hel-ferinnen und Helfern für ihre tatkräftige Unterstützung!Alle Fotos: Caroline Link

Ein Grußwort aus Indien überbrachte Rita Dohrmann, Vorstandsvorsitzende des Ecumenical Sangam in Nagpur.

„Dieser Verein ist ein Segen“, findet sicher nicht nur Uli Wegner, ein „Veteran der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit“.

Dr. Rulu Mukerjee (l.), langjähriger Leiter des Ecumenical Sangam in Nagpur und ehemaliger Direktor des Mure Memorial Hospitals, im Gespräch mit DIZ-Vor-standsmitglied Dr. Thilo Elsässer.

8 DIZ aktuell • Nr. 74 • 4. Quartal 2016

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DIZ-Jubiläum war ein gelungenes Fest

Weit gereiste Gäste: Bruce und Judy Williamson aus Großbritannien engagieren sich in der Organisation Partnership-in-Action, die den Ecumenical Sangam in Nagpur unterstützt und der DIZ freundschaftlich verbunden ist.

Mit indischen Tänzen beeindruckte die Frankfurter Gruppe Layam

Beim Jubiläum trafen sich auch unsere drei Süd-Nord-Freiwilligen (v.l.): Sus-hma Dulari Aind arbeitet für ein Jahr bei der Gossner Mission in Berlin; Nidhi Burh ist bei den Kita-Kids Bockenheim in Frankfurt tätig und Mansi Sheth unterstützt die DIZ-Geschäftsstelle in Frankfurt.

Ein Höhepunkt der Feier war der Film „Drei Blickwinkel“ – und das anschlie-ßende Gespräch mit den beiden Regisseuren, dem ehemaligen DIZ-Freiwilli-gen Joshua Enzig (l.) und Max Neubauer.

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10 DIZ aktuell • Nr. 74 • 4. Quartal 2016

Wir hoffen, dass der Kalender Anklang findet und bieten diesen zum Preis von 10 Euro pro Kalender an. Hinzu kommen Versandkosten von 1,45 Euro (bis zu 3 Kalender) oder 2,60 Euro ab 4 Kalender.

Bestellungen bitte an [email protected] mit der Anzahl der gewünschten Kalender und der Adresse richten, oder uns un-ter 069 – 79403920 anrufen.

Wir freuen uns, dass wir für das kommende Jahr wieder einen Jahreskalender anbieten können. Die Bilder sind eine Mischung von Eindrücken zweier weltwärts-Freiwilliger, einer Indien-Rei-senden und von Projektreisen seitens der DIZ. Die stimmungs-vollen Fotos bringen Indien näher und machen Lust, das Land näher kennen zu lernen.

DIZ-Kalender 2017

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ColaÖkologie, fairer Handel und Men-schenrechte: Unsere Süd-Nord-Frei-willige Mansi Sheth über den Coca-Cola-Konzern in Indien

Wasser ist lebensnotwendig – und etwas, worüber du und ich nie zweimal nachzu-denken brauchen, bevor wir den Hahn aufdrehen. Jedoch ist eine fließende Was-serversorgung in Indien nicht selbstver-ständlich, sondern vor allem in vielen Dörfern eine Neuheit. Im zentralindi-schen Dorf Mohorli wird z.B. ein Projekt durch das Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung (BMZ) gefördert, bei dem das ganze Dorf mit fließendem Wasser und Abwasserrohren versorgt wird (siehe Be-richt in DIZ aktuell Nr. 72).

Und als ob es in Indien nicht genug Probleme gäbe, hat vor einigen Jahren noch ein weiteres Problem in die Dörfer Einzug gehalten in Form eines industriel-len Riesen – Coca-Cola. Dieses Problem ist lecker, günstig und sehr beliebt. Wer trinkt nicht gern ein Erfrischungsgetränk?

Die Ironie ist, dass Wasser, unsere Lebensgrundlage, die eigentlich frei ver-fügbar sein sollte, denjenigen gehört, die sich es leisten können. Wir geben ca. zwei Euro für eine Flasche Coca Cola aus – aber wer zahlt den Preis eigentlich?

Ungefähr 60 Prozent der ländli-chen Haushalte in Indien leben von der Landwirtschaft. Eine Bevölkerung von mehr als einer Milliarde braucht natür-lich auch große Mengen an Wasser. Aber laut „Zeit Online“ sinkt der Wasserspie-gel weltweit um rund vier Zentimeter pro Jahr. Seit einigen Jahren protestie-ren viele Dorfbewohnerinnen und -be-wohner, Menschenrechts- und Umwelt-aktivistinnen und -aktivisten in Indien gegen die Produktionsanlagen von Co-ca-Cola. Denn die Anlage hat eine star-ke Absenkung des Grundwasserspiegels verursacht. Im Wesentlichen gibt es drei Gebiete, die betroffen waren und gegen den Industriegiganten protestiert haben:

Wenn Wasser nicht selbstverständlich ist

Mehdiganj in Uttar Pradesh, Plachimada in Palakkad, Kerala und Kaladera in Rajast-han. Die Dörfer haben unter dem gesun-kenen Grundwasserspiegel sehr gelitten und es herrscht immer noch Wasser-knappheit, obwohl die Anlagen in diesen Regionen wegen der Proteste stillgelegt worden sind.

Aber es wäre nicht gerecht, den Ge-tränkekonzern nur negativ darzustellen. Die Firma leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Ihre Wasserwirtschafts-politik beruht darauf, die Menge des für die Produktion von Soft Drinks ver-wendeten Wassers zu reduzieren, Was-ser wiederzuverwerten, die Abwässer zu reinigen und die Wasserreserven wieder

aufzufüllen. Coca-Cola hat zudem 400 Systeme zur Regenwassergewinnung be-auftragt. Außerdem hat der Konzern ein Projekt zu nachhaltiger Wasserverwen-dung initiiert, das die Dorfbewohnerin-nen und -bewohner über Möglichkeiten der Wassereinsparung aufklärt.

Mein Fazit: Coca-Cola ist ein Unter-nehmen, das die Nachfragen der Verbrau-cherinnen und Verbraucher erfüllen und seine Produkte vermarkten muss. Nie-mand kann dem Konsum entfliehen. Aber wir können bewusst konsumieren.

Diesen Vortrag hat Mansi Sheth am 21. Juli im Weltladen Bornheim (Frankfurt am Main) und am 2. November im Welt-laden Marburg gehalten.

Mansi Sheth informierte im Marburger Weltladen mehr als 50 Interessierte zum Thema Coca-Cola in Indien. Foto: DIZ / Jona Dohrmann

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Für diese Projekte bitten wir um Unterstützung

Beratungsstellen für Frauen in Nagpur

Aus der Gewaltspirale ausbrechen – 24-Stunden-Notrufnummer und Selbsthilfegruppen – Projekte der DIZ-Partner Ecumenical Sangam und CRTDP

(cl). Schläge, sexuelle Übergriffe, Mord-drohungen durch den Ehemann, Schika-nierung durch andere Familienmitglieder – Frauen in Indien sind vielfach häusli-cher Gewalt ausgesetzt. Um die Rolle und das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken und ihnen Wege aufzuzeigen, aus der Anonymität der Gewaltspirale aus-zubrechen, hat die DIZ die Arbeit der Frauenberatungsstellen ihrer indischen Projektpartner Ecumenical Sangam und Comprehensive Rural Tribal Develop-ment Programme (CRTDP) im zentral-indischen Nagpur unterstützt. Das Land Hessen hat das CRTDP-Projekt im Jahr 2015 mit rund 5.000 Euro gefördert. Die weitere Finanzierung der Beratungsstel-len erfolgt durch CRTDP, den Ecumeni-cal Sangam sowie die DIZ – und durch Ihre Spenden.

Durch die Arbeit der Frauenbera-tungsstelle sollen die Frauen in die Lage versetzt werden, bei häuslicher Gewalt,

sexuellen Übergriffen und anderen fa-miliären Konflikten adäquat agieren zu können. Im Mittelpunkt stehen daher die Beratung von Frauen zu rechtlichen Fra-gen, die voreheliche Beratung und Ehe-beratung, die Information über innerfa-miliäre Konfliktlösungsmechanismen, das Aufzeigen von Wegen in die finanzielle Unabhängigkeit durch Information über den Zugang zu Bildung und Mikrokre-ditfinanzierung, die Etablierung und Be-gleitung von Selbsthilfegruppen und die Verbesserung der Gesundheitssituation durch Aufklärung. Neben der Konfliktbe-ratung bieten die Beratungsstelle auch In-formationsveranstaltungen an zu Themen wie Frauengesundheit, Mitgift, die Auswir-kungen von Alkohol und Tabak, die Rech-te von Frauen und Kindern sowie die Ver-antwortung von Eltern für eine gesunde Familie.

Die Frauenberatungsstellen in Nag-pur benötigen weitere Unterstützung, um ihr Beratungsangebot aufrechterhal-ten und ausbauen zu können. Bitte för-dern Sie die Projekte unsere indischen Partner Ecumenical Sangam und CRTDP durch Ihre Spende:

Evangelische Bank eGIBAN: DE84 5206 0410 0004 0041 08Stichwort: Frauenberatung

Nachhaltige Landwirt-schaft , Regenwasserrück-gewinnung und Küchen-garten

Projekt motiviert zahlreiche Landwir-te und Landwirtinnen zur Umstellung auf ökologische Landwirtschaft – In-formation und Vernetzung

(cl). Schwieriger Boden in einer Mon-sunregion, Abhängigkeit von Kunstdün-ger und Hybrid-Saatgut – unter diesen ungünstigen Bedingungen betreiben zahl-reiche Menschen rund um die zentralindi-sche Stadt Nagpur Landwirtschaft. Diese Landwirte und Landwirtinnen zu motivie-ren, ihre Betriebe auf nachhaltige Land-wirtschaft umzustellen, ist das Ziel des Projekts „Nachhaltige Landwirtschaft und Regenwasserrückgewinnung“ des DIZ-Projektpartners Ecumenical Sangam. Die DIZ hat es mit Unterstützung des HAND-IN-HAND-Fonds der Firma Ra-punzel und der Deutschen Umwelthilfe gefördert. Nachhaltige Bewässerungssys-teme stehen dabei ebenso im Fokus wie die Netzwerkbildung unter den Land-wirtinnen und Landwirten, die auch als Multiplikatoren fungieren. Von dem Pro-

Die Informationsveranstaltungen der CRTDP-Beratungsstelle bei Nagpur stoßen auf großes Interesse, nicht nur bei Frauen. Foto: DIZ / Jona A. Dohrmann

12 DIZ aktuell • Nr. 74 • 4. Quartal 2016

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Für diese Projekte bitten wir um Unterstützung

jekt profitieren neben der Umwelt auch die Menschen, denn die Erträge verbes-sern sich deutlich. Zu dem Aufklärungs-projekt gehört auch der Küchengarten, der überwiegend aus privaten Spenden finanziert wird.

Das Projekt richtet sich an rund 4.000 Kleinbauern- und Tagelöhnerfamili-en, die in etwa 45 Dörfern 40 bis 70 Kilo-meter südlich der zentralindischen Stadt Nagpur leben. Ungefähr 90 Prozent der dortigen Bevölkerung sind Bauernfamili-en, die von der Subsistenzwirtschaft oder dem Tagelohnerwerb leben. Da ein Haus-halt durchschnittlich vier bis fünf Perso-nen umfasst, können mindestens 28.000 Menschen von diesem Projekt profitieren.

Ein erster Schritt ist bereits erfolg-reich getan, doch der Ausbau der nach-haltigen Landwirtschaft in Indien benötigt weiterhin Unterstützung. Bitte fördern Sie das Engagement der DIZ für die Land-wirte und Landwirtinnen rund um Nag-pur durch Ihre Spende:

Evangelische Bank eGIBAN: DE84 5206 0410 0004 0041 08Stichwort: Küchengarten

Krankenschwestern für Dörfer und Slums

Stiftung Entwicklungs-Zusammen-arbeit Baden-Württemberg unter-stützt ein Ausbildungsprojekt des indischen DIZ-BaWü-Partners Ecu-menical Sangam

(cl). (Dorf-)Krankenschwestern können einen großen Beitrag dazu leisten, die gesundheitliche Situation der Menschen in Gebieten mit unzureichender medi-zinischer Versorgung zu verbessern und die Mütter- und Kindersterblichkeit zu reduzieren. Junge Frauen zu Kranken-schwestern auszubilden, ist das Ziel ei-nes Projekts des indischen Projektpart-ners der DIZ Baden-Württemberg, dem Ecumenical Sangam. Mit mehr als 13.000 Euro fördert das Land Baden Württem-berg über die Stiftung Entwicklungs-Zu-sammenarbeit Baden Württemberg im Jahr 2017 dieses Ausbildungsprojekt des Ecumenical Sangam in rund 45 Dörfern südlich der zentralindischen Stadt Nag-pur sowie in zwei Slums in Nagpur. Die jungen Frauen, die zu (Dorf-)Kranken-schwestern ausgebildet werden, erfah-ren durch Reduzierung sozialer und wirtschaftlicher Abhängigkeiten eine we-

sentliche Stärkung ihres Selbstbewusst-seins und ihrer Rolle. Die zweistufige Ausbildung bildet die Frauen zunächst zu Dorfgesundheitshelferinnen mit Ba-siskenntnissen der Gesundheit aus und bietet anschließend die Möglichkeit ei-ner Krankenschwesternausbildung (sog. Trained Birth Attendants = TBA) mit einem durch die renommierte indische Gynäkologie-Vereinigung NARCHI (Na-tional Association for Reproductive & Child Health of India) verliehenen Ab-schlusszertifikat. Neben dem Angebot gesundheitlicher Dienste in den Dörfern und Slums sollen diese (Dorf-)Kranken-schwestern Aufklärung auf dem Gebiet der Gesundheit sowie der Ernährung leisten.

Wenn Sie die die Ausbildung von Krankenschwestern ebenfalls unterstüt-zen möchten, freut sich die DIZ Baden-Württemberg über Ihre Spende auf die-ses Konto:

Evangelische Bank eGIBAN: DE50 5206 0410 0003 6904 40Stichwort: Krankenschwesternausbildung

Schattenspendende Folien schützen die Chili-Pflanzen vor zuviel Sonne. Foto: Claudia Brink-mann

Der Ecumenical Sangam setzt sich dafür ein, die medizinische Versorgung im ländlichen Indien zu verbes-sern. Foto: Joris Grahl

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Spielen und lernen im Sangam-Kindergarten

Betreuung für Kinder – Kindergärten garantieren gesunde Ernährung und medizinische Versorgung

(sf) Stolz präsentieren die Kinder ihre mühevoll geschriebenen Buchstaben und Zahlen, eifrig lernen sie das Hindi-Alpha-bet und schon erste englische Begriffe – auch wenn sie kaum 5 Jahre alt sind. Die Kindergärten des Ecumenical San-gam versprechen den Eltern viele Vortei-le: Die Kinder sind betreut, während die Eltern zum Beispiel als Tagelöhnerinnen und Tagelöhner auf dem Feld arbeiten. Doch die Kleinen dürfen nicht nur spie-

len, sondern lernen bereits Lesen, Schrei-ben und Rechnen. In Indien üblich, doch ist es für die Eltern in den weit abgelege-nen Dörfern verlockend – sind doch viele Kinder immer noch die ersten der Fami-lie, die von klein auf lernen dürfen. Medi-zinische Versorgung ist verfügbar, wenn es nötig ist, und auch leidet kein Kind Hun-ger, wenn es den Kindergarten des San-gam besucht.

Doch die Organisation verfolgt noch weitere Ziele mit dem Projekt: Der San-gam vermittelt den Kindern bereits wich-tige Informationen über Hygiene – sie lernen, sich vor dem Essen und nach der Toilette die Hände mit Seife zu waschen – und über gesunde Ernährung. Die Kin-der vermitteln dieses Wissen oft in ihre

Spendenaufruf

Familien weiter. Nicht zuletzt nimmt der Sangam die Eltern in die Verantwortung, ihren Kindern angemessene Nahrung für jeden Tag mit auf den Weg zu geben, das Thema Ernährung findet daher auch in Gesprächen mit den Eltern Widerhall.

Die Kindergärten des Sangam sind in der Bevölkerung beliebt, weil auf die Organisation Verlass ist und die Betreu-erinnen gute Arbeit leisten. Wir freuen uns, wenn Sie dieses wichtige Bildungs-projekt auch weiterhin mit Ihrer Spende unterstützen!

Evangelische Bank eGIBAN: DE84 5206 0410 0004 0041 08Stichwort: Bildung

Im Kindergarten des Ecumenical Sangam genießen die Kinder oft als erste ihrer Familien Bildung, zudem wird für ausgewogene Ernährung und medizinische Betreuung gesorgt. Foto: DIZ / Jona Dohrmann

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Freiwilligenblogs

Tue Gutes und schreibe darüberViele Freiwillige der DIZ berichten in Blogs über ihr Engagement in Indien, tei-len ihre Erfahrungen und Fotos mit an-deren und werben so auch für ihre För-derkreise. Wir stellen vier Blogs vor – reinschauen lohnt sich!

Katti goes IndiaUnsere DIZ-Freiwillige Katharina Menke unterstützt seit September die indische Frauengewerkschaft SEWA Bharat (Self-Employed Women’s Association of India) in Delhi. Entsendet im Rahmen von welt-wärts kümmert sie sich dort unter ande-rem um Fundraising und die SEWA-Me-dienpräsenz. In ihrem Blog teilt sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit uns – zum Beispiel, wie sie im November dem extremen Smog in Delhi mit dem Nacht-zug entkam und ein Wochenende lang fri-sche Luft atmen und Udaipur, die Stadt der Seen, besichtigte.

PhagivolunteersEin weiterer lesenswerter Blog unserer Freiwilligen stammt aus dem nordindi-schen Phagi. Die „Phagivolunteers“ Da-niel Sommer und Vincent Gstettenbauer berichten von ihren Erfahrungen und ih-rer Arbeit im St. Thomas Hospital und in der Stani Memorial Public School, einer Grund- und weiterführenden Schule für Kinder auf dem Land. Indischer Projekt-partner der DIZ ist die Society for Indi-an Institute of Rural Management (SIIRM).

phagivolunteers.de

Discovering IndiaDer Blog von Lotte und Jona besticht nicht nur durch interessante Erlebnis-berichte sondern auch durch tolle Fo-tos. Die beiden leisten ihren Freiwilli-gendienst beim National Institute for Women, Child and Youth Development (Nationales Institut für Frauen-, Kinder- und Jugendentwicklung, kurz: NIWCYD)

dessen Ziel es ist, benachteiligten Frau-en, Kindern und Jugendlichen vor allem in Dörfern und Slums auf dem Weg in ein menschenwürdiges Leben Unterstüt-zung zu bieten.

discovering-india.jimdo.com

CharminarettesHinter diesem teilweise englischsprachi-gen Blog verbergen sich Katie, Karla, Nina und Joana, die sich beim Vorbereitungs-seminar der DIZ für ihren Freiwilligen-dienst kennengelernt haben. Sie sind in Hyderabad für die Nichtregierungsor-ganisaition Chaithanya Mahila Manda-li (CMM) tätig, die sich vor allem gegen Menschenhandel und Zwangsprostitu-tion einsetzt. Karla und Katie helfen in zwei Schulen, während Nina und Joana im Chaithanya Happy Home tätig sind, einem Internat und Waisenhaus für Mädchen.

www.charminarettes.de/homekattigoesindia.wordpress.com

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Rück- und Vorschau

In Vino Caritas mit neuem Spendenrekord Von Uli Wegner

Das ist die Steigerung zum üblichen In Vino Caritas. Nicht nur die Wahrheit liegt im Wein – es ist viel besser, wenn die Liebe dazu kommt. Denn da erlebt man so viel Gutes, da ist so viel Freude im Spiel, da kommt tiefe Dankbarkeit auf.

Das Weingut Wittmann in Westhofen in Rheinhessen hatte über 40 Kartons à 6 Flaschen gestiftet und in meine Verfügung gegeben. Ich habe dann zum Preis von 8 Euro viele Flaschen vorab verkauft. Und der verbleibende Rest sollte getrunken werden beim 9. In Vino Caritas am 13. September 2016 wie immer vor unserem Haus in Frankfurt-Eschersheim.

Und das war dann ein ganz großes Ereignis – das Wetter war sensationell schön, ein Saxophonquartett spielte, Dr. Mu-kerjee und Rita Dohrmann waren tolle Ehrengäste. Es kamen insgesamt über 200 Leute, so viel wie noch nie. Es wurden 75 Flaschen getrunken – so viel wie noch nie. Es kam so viel Geld zusammen wie noch nie. Verkauf, eingesammelte Euros im Spen-den-Pott und ein paar zusätzliche Spenden ergaben insgesamt 2941,45 Euro. Das ist ein tolles Ergebnis!

Es haben eine ganze Reihe wunderbarer Menschen gehol-fen, dass dieser Tag richtig schön wird. Wir können nur sehr dankbar sein!

Vortrag: Nachhaltigkeitsstrategie für die Entwicklung IndiensProfessor Michael von Hauff von der TU Kaiserslautern widmet sich in seiner Forschung seit vielen Jahren den Themen nachhal-tige Entwicklung und Entwicklungsökonomie. Er wird uns über seine aktuellen Forschungen in Indien zum Zusammenhang zwi-schen wirtschaftlicher Entwicklung und dem Schutz der Was-serressourcen informieren, über den er gerade ein Buch ver-öffentlicht hat.

Beim Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 erklärte die Weltgemeinschaft nachhaltige Entwicklung zur weltweiten ge-meinschaftlichen Aufgabe. Indien aber hat bis heute keine nati-onale Nachhaltigkeitsstrategie, obwohl die indische Verfassung, zahlreiche Umweltvorschriften sowie das Justizsystem eine gute Grundlage für die Entwicklung und Umsetzung einer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie darstellen. Wie wird Indiens Regierung damit weiter umgehen? Der Referent wird einen Blick auf die zukünftige Entwicklung Indiens wagen und mit uns über die He-rausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte diskutieren.

Zeit: Montag, 12. Dezember 2016, 18.00 bis 20.00 Uhr

Ort: Saalbau Nied, Clubraum 2, Heinrich-Stahl-Str. 3,

65934 Frankfurt am Main

Referent: Prof. Michael von Hauff, TU Kaiserslautern, Lehrstuhl für

Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftspolitik und

internationale Wirtschaftsbeziehungen

Moderation: Dr. Jona Aravind Dohrmann (DIZ)

Kooperation: Indo-German Forum e.V. und

Deutsch-Indische Gesellschaft Darmstadt-Frankfurt e. V.

Uli Wegner eröffnet als Gastgeber das 9. In Vino Caritas.Rechts: Dr. S.N. Mukerjee war als Ehrengast dabei und berichtete über die aktuelle Arbeit des Ecumenical Sangam.

www.facebook.com/deutschindischezusammenarbeitev twitter.com/diz_ffm

Gefördert vonEngagement Global im Auftrag des

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