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IN MITTELDEUTSCHLAND 7/2018 Der Markt Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg

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Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg

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kaum ein Thema wird so intensiv durch die Medien »getrieben« wie die »Digitalisierung«. Gerade Unternehmerinnen und Unternehmer können kaum noch weghören, wenn von Ver-drängung von »alten Geschäftsfeldern« und der Jobvernichtung gesprochen wird. Die-se permanente Überflutung und das ständi-ge Aufzeigen von Bedrohungslagen für Un-ternehmensexistenzen führt zunehmend zu Überreizungen. Mittlerweile schalten viele Unternehmenslenker bei diesem Thema ab, resignieren oder stellen fest, dass trotz mehr-jähriger Heraufbeschwörung einer Bedrohung durch die Digitalisierung das eigene Geschäft noch nicht vernichtet ist. Die Hoffnung auf Resistenz des eigenen Ge-schäftsmodells vor der Digitalisierung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit trügerisch. Der Grund hierfür ist paradoxer Weise die sehr gut laufende Konjunktur, die im Falle eines Einbruches und dem anschließenden Auf-schwung andere Gewinner hervorbringen könnte. Ein Blick in andere Länder, die der-zeitig nicht im Erfolg des Aufschwungs ba-den können, zeigt, dass sich dort zwangs-läufig mit Digitalisierung beschäftigt wird. Die Unternehmen dieser Länder begreifen

Digitalisierung als ihre (einzige) Chance, auf unseren Märkten Geschäfte zu machen. Zu-sätzlich sind die dazugehörigen öffentlichen Verwaltungen einem immensen Kostenspa-ren ausgesetzt, so dass diese unseren »etab-lierten« Verwaltungen im Bereich Digitalisie-rung um Lichtjahre voraus sind. Dieses Klima schafft einen Nährboden für neue Ideen und eine Transformationskultur hin zum Leben mit der Digitalisierung und könnte uns ge-fährlich werden.

Das eigene Geschäftsmodell hinsichtlich des Digitalisierungspotenzials überprüfen

Was kann man also tun? Sicherlich muss die Abarbeitung voller Auftragsbücher weiterhin oberste Priorität haben. Dennoch sind es aber die Unternehmerinnen und Unternehmer, die jetzt das Steuer aktiv führen müssen. Eine klare Standortbestimmung und ein Überprü-fen des eigenen Geschäftsmodells hinsicht-lich des Digitalisierungspotenzials sind die ersten Schritte. Vielen Unternehmen fällt es schwer, den ers-ten digitalen Schritt allein zu gehen. Hier

Prof. Dr.-Ing. Thomas Leich Leiter Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg »vernetzt wachsen«

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TITELTHEMA

Multifunktions-PC anstelle des ReserveradsWeniger Berichte auf der Polizeiwache schreiben, dafür deutlich mehr Präsenz vor Ort zei-gen. Polaris macht´s möglich. Das vom heutigen EMS-Systemanbieter Tonfunk in Ermsle-ben entwickelte hybride System macht den Funkstreifenwagen zum mobilen Arbeitsplatz. In über 500 Fahrzeugen wurde es bereits installiert. Die Fahrzeugflotte der Polizei in Sachsen-Anhalt wird komplett damit ausgerüstet.

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IHK-REGIONAL

Firmensitz wird ausgebautDie Harzer Mineralquelle Blankenburg baut in diesem Jahr ihren Firmensitz für 4,5 Mio. Euro aus. Die Investition wird mit Unterstüt-zung einer stillen Beteiligung finanziert.

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Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg

18 Trojanern, Würmern und Viren Paroli bietenMehr als 800 Millionen Computerschädlinge lagern im Hochsicherheitstrakt des Virentestlabors der Magdeburger AV-TEST GmbH. Fast alle der weltweit seit 1984 aufgetauchten Viren finden sich dort sicher archiviert, stehen für die Forschung bereit und dienen als Basis zum Prüfen neuer Antivirensoftware. Das Unternehmen ist weltweit führend auf diesem Gebiet.

IHK-REGIONAL24 Innenminister Stahlknecht

zu Gast bei UnternehmernDie Sicherheitslage im Landkreis Harz war eines der Themen, über die Innenminister Holger Stahlknecht vor Unternehmern in Wernigerode gesprochen hat.

26 Mehr als 60 Firmen beim Altmark-Macher-FestivalDas Altmark-Macher-Festival 2018 fand am 20. Juni auf dem Campusgelände in Stendal statt. Über 60 Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistung und Landwirtschaft präsentierten sich.

IHK-INTERNATIONAL34 Zu Besuch bei Freunden

Erneut weilte eine IHK-Unternehmerdelegation in den ukrainischen Regionen Saporoshje und Dnipropetrowsk. Ein Schwerpunkt der Reise war die Gewinnung ukrainischer Fachkräfte für sachsen-anhaltische Unternehmen.

37 Gute Geschäfte in schwierigen ZeitenIn ihrer beinahe 150-jährigen Geschichte musste die Firma ZORN INSTRUMENTS aus Stendal immer wieder ihr Durchhaltevermögen unter Beweis stellen. Das zeigt sich auch auf dem US-Markt, insbesondere seit der Präsidentschaft von Donald Trump.

38 So klappt‘s auch mit den österreichischen NachbarnDas Außenhandelsvolumen von Österreich und Deutschland überstieg im Jahr 2017 die 100 Milliarden Euro Marke und erreichte damit einen neuen Rekordwert.

MELDUNGEN29 Neuigkeiten

aus Wirtschaft, Politik und der Region.

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IHK-SERVICE

Thietmars Welt zur Schau gestelltThietmar von Merseburg war Bischof. Er legte im Jahr 1015 die Grundsteine zum Bau des Merseburger Doms - heute eine wichtige Station an der Straße der Romanik.

IHK-AKTIV

Tourismusausschuss auf der LAGA20 Mitglieder des IHK-Fachausschusses trafen sich unter der Leitung des Vorsitzenden Detlef Dahms auf dem Gelände der Landesgartenschau (LAGA) in Burg.

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BERUFSBILDUNG45 Herausforderung

DigitalisierungEin Ausblick auf das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot der Magdeburger Hochschulen »Integrated Design Engineering for Business« (IDE4B)

48 Berufsorientierung auch an Gymnasien wichtig»Wenn Sie ein Superheld wären, welche Superkraft würden Sie wählen?« Mit dieser Frage sorgte Romy Weissbach von der SelectLine Software GmbH für schmunzelnde Gesichter bei einem von drei Bewerbertagen des Hegel-Gymnasiums in der IHK Magdeburg.

IHK-SERVICE51 Neue Regeln gültig

ab 1. AugustFür Immobilienmakler und für Wohnimmobilienverwalter treten ab dem 1. August neue Regeln in Kraft. Wir stellen sie vor.

52 Zukunft des Magdeburger MärktekonzeptesIst das Magdeburger Märktekonzept zukunftsfähig? Darüber informierten die Landeshauptstadt Magdeburg, die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH und die IHK Magdeburg.

IHK-SERVICE54 Zugang zu Fördermitteln

vereinfachen, geht das?Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt ist einer von acht internationalen Partnern des Projektes PURE COSMOS. In dem Projekt werden Anforderungen an digitale Förderprozesse insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen untersucht.

55 Amtliche Mitteilung

60 e-Vergabe-Seminar für Bieter und UnternehmenDie Auftragsberatungsstelle Sachsen-Anhalt wendet sich mit ihrem Seminar zur e-Vergabe an Firmen, die mit der e-Vergabe des Bundes arbeiten müssen.

BERUFSBILDUNG

Der Lebensmitteldiscounter Lidl gehört zu den Gewinnern des IHK-Bildungspreises. Warum, das wissen Azubi Philipp Merker (l.) und Ausbildungsleiter Rico Lenk.

Punktgenau auf Beruf vorbereiten

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TITELTHEMA

Die Tonfunk Gruppe ist Systeman-bieter für Originalausrüstungsher-steller. Gefertigt und entwickelt werden hochwertige elektronische

Baugruppen und Geräte für Investitionsgü-ter der Automobilindustrie, Medizintechnik, Telekommunikation, Nautik, Sensorik, Si-cherheitstechnik und anderer Branchen. Mit dem so genannten MoPad, einem Industrie-pad, brachte Tonfunk bereits die mobile Da-tenwelt in den Arbeitsalltag auch fernab des Schreibtisches. Von Zeiterfassungssystemen bis zur Logistik sind unzählige Anwendungsfälle umsetzbar. Auch mit Profipay, einem profes-sionellen Bezahlsystem, hat sich die Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH einen Namen gemacht. ProfiPay ist ein kontaktlo-ses Bezahlsystem, das in großen Sport- und Eventstätten genutzt wird. Neben vielen an-deren setzen auch die Roten Bullen in Leipzig

Weniger Berichte auf der Polizeiwache schreiben, dafür deutlich mehr Präsenz vor Ort zeigen. Polaris macht´s möglich. Das vom EMS-Systemanbieter Tonfunk in Ermsleben entwickelte hybride System macht den Funkstreifenwagen zum mobilen Arbeitsplatz. In über 500 Fahrzeugen wurde es bereits installiert. Die Fahrzeugflotte der Polizei in Sachsen-Anhalt wird komplett damit ausgerüstet.

Multifunktions-PC anstelle des Reserverads

von FRANK DRECHSLER Um es zu verfeinern, wird an allen Komponenten des Systems Polaris permanent getüftelt.

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oder die Betreiber des Olympiastadions in Ber-lin auf dieses Bezahlsystem.

Polaris: System für Funkstreifenwagen

Und nun Polaris. Polaris ist ein aus Hard-ware und Software bestehendes System für Funkstreifenwagen. Dort eingebaut, hat die Digitalisierung in den Fahrzeugen der Polizei in Sachsen-Anhalt endgültig Einzug gehal-ten. Ein eingebauter Multifunktions-PC, der an der Stelle arbeitet, wo früher einmal das Reserverad Platz nahm, ist das Herzstück von Polaris. Das System bietet enormes Potenzial. Nicht nur Einsätze können von der Leitstel-le in Echtzeit übertragen werden. Zeitgleich können die Beamten sehen, was die Kollegen machen und wo gerade der Hubschrauber, der einen flüchtigen Verdächtigen verfolgt, kreist. Der Heli kann – dank der Breitbandverbindung über das verbaute LTE-Modul - natürlich auch Videos vom Einsatzgeschehen direkt auf den Bildschirm des Streifenwagens streamen. Wo dann der nächsten Einsatzort ebenso erscheint wie die Info, wie weit die angeforderte Unter-stützung noch entfernt ist. Damit das flächen-deckend funktioniert, haben die Ermsleber mit der Telekom einen kompetenten Partner an ih-rer Seite. Versorgungsengpässe im Mobilfunk-netz müssen übrigens nicht befürchtet werden. Die vom größten deutschen Kommunikations-riesen bereitgestellten LTE-Datenverbindun-gen sind in Sachsen-Anhalt mehr als ausrei-chend. Datenraten von 100 Mbit stellen auch in ländlichen Gebieten kein Problem dar. Nur ganz wenige Flecken sind davon ausgenom-men. In den Bergen des Harzers beispielsweise, wo der schnelle Datentransfer in einigen ganz wenigen Gegenden nicht möglich ist. Da das System mit analogen Funkgeräten und denen der TETRA-Reihe kompatibel ist, können die-se meist nur sehr kurzen Strecken problemlos von Polaris überbrückt werden.

René Grzega ist Geschäftsführer der Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH. Der heutige EMS-Systemanbieter hat seine Wurzeln in der 1958

in Ermsleben gegründeten Tonfunk PGH.

Polaris wurde bereits in über 500 Fahrzeugen installiert. Tonfunk ist mit verschiedenen

Fahrzeugherstellern im Gespräch.

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TITELTHEMA

Leitstelle sitzt quasi mit im Streifenwagen

Das System bietet übrigens nicht nur eine einfache Navigation mit polizeiinternen Karten an. Es stellt vielmehr ein vollwertiges einsatz-taktisches Mittel für die tägliche Polizeiarbeit dar. Durch die direkte Kopplung der Leitstelle mit dem Fahrzeug ist von der direkten Routen-führung zum Einsatzort bis hin zur Videoei-gensicherung alles möglich. Die Leitstelle sitzt so quasi mit im Streifenwagen. Aber auch der Verwaltungsaufwand für die Polizisten konn-te mit dem digitalen System deutlich reduziert werden. Adé Zettelwirtschaft und stundenlan-ges Berichteschreiben auf der Wache. Das kann der Beamte nun schon im Streifenwagen er-ledigen: Mit einem gekoppelten Tablet wer-den Notizen und Berichte direkt im System hinterlegt: unterschriftsfertig, versteht sich. Ordnungswidrigkeiten können im Funkstrei-fenwagen direkt vor Ort ebenfalls erfasst und aufgenommen und sogar abgerechnet werden. Polaris liefert dafür den integrierten Zahlungs-terminal gleich mit.

Durch die direkte Anbindung und Kopplung an das Einsatzleitsystem lassen sich aber auch noch andere Daten in Echtzeit übermitteln. So kann die Besatzung eines Funkstreifen-wagens auch Fahndungsabfragen stellen. In-formationen lassen sich sofort aus dem Zen-tralen Fahrzeug- oder Verkehrsregister über KFZ-Kennzeichen oder den Halter eines Fahr-zeuges abrufen. Das alles bedeutet deutlich mehr Effizienz und Präsenz. Waren es früher drei Stunden, die Polizeibeamte durchschnitt-lich auf der Straße unterwegs waren, sind es heute sieben. Genutzt wird das System in allen Fahrzeugen. Zurzeit werden die Displays in Au-tos von Opel und Volkswagen integriert. »2015 wurden erste Fahrzeuge in Brandenburg mit dem System ausgestattet, ab 2016 auch die Funkstreifenwagen in Sachsen-Anhalt. Aber auch mit anderen Fahrzeugherstellern arbei-ten wir bereits zusammen, um Polaris im Her-stellerdisplay zu nutzen«, erklärt René Grzega, Geschäftsführer der Tonfunk Systementwick-lung und Service GmbH in Ermsleben.

Das Herz der Gruppe ist die Tonfunk GmbH Ermsleben

Der heutige EMS-Systemanbieter Tonfunk hat seine Wurzeln in der 1958 in Ermsleben gegründeten Tonfunk PGH. Am Anfang stand die Entwicklung innovativer und qualitativ hochwertiger Unterhaltungselektronik sowie ergänzender Baugruppen, wie dem ersten voll-transistorisierten Stereodekoder. In der paral-lel entstehenden Produktion wurde schnell der

Bereich Fertigungsdienstleistung aufgebaut. Aus dieser Tradition heraus wurde Anfang der 90er die Tonfunk GmbH Ermsleben gegründet. Die erfolgreiche Entwicklung am Markt hat aus dem Einzelbetrieb eine Gruppe werden lassen. Diese vereint drei Firmen, die sich auf die un-terschiedlichsten Kundenwünsche spezialisiert haben. Das Herz der Gruppe ist die Tonfunk GmbH Ermsleben, die sich als Dienstleister auf die Fertigung elektronischer Baugruppen und Geräte konzentriert. Daneben hat sich die Ton-funk Systementwicklung und Service GmbH als Projekt- und Entwicklungsgesellschaft bei

renommierten Kunden als innovativer Partner einen Namen gemacht. Die Tonfunk-Gruppe beschäftigt 450 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter, die zuletzt einen Jahresumsatz von 90 Millionen Euro erzielten.

Mit Polaris aufs Siegertreppchen im IHK-Wettbewerb

Mit Polaris haben die Ermsleber nicht nur einen echten Coup gelandet. Mit dem Pro-jekt schafften es die Systementwickler aus dem

Geschäftsführer René Grzega (2.v.r.) ist im Gespräch mit Martin Rost, Daniel Vogel, Andres Rehder und Kai Kloss. Die Experten tüfteln weiter am Energiemanagement des Systems Polaris.

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Harzkreis im Rahmen des IHK-Wettbewerbs »Digitale Erfolgsgeschichten aus Sachsen-An-halt« auch auf das Siegertreppchen. Gleich drei der 12 Unternehmen, die sich an dieser zwei-ten Auflage des Wettbewerbs beteiligt hatten, wurden hier als digitale Vorreiter für ihre in-novativen Entwicklungen im digitalen Bereich in diesem Jahr von den Industrie- und Han-delskammern in Halle und Magdeburg ausge-zeichnet: die Dögel GmbH aus Dölbau/Kabels-ketal, Tonfunk aus Ermsleben und TESVOLT GmbH aus Wittenberg. Den ersten Platz be-legte die Dögel GmbH aus Dölbau/Kabelsketal

mit ihrer Plattform »working-dog«, gefolgt von der Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH und der TESVOLT GmbH aus Witten-berg. Alle drei repräsentieren damit digitale Erfolgsgeschichten made in Sachsen-Anhalt.

Das Online-Geschäftsmodell »working-dog« hat sich in den letzten 15 Jahren zum »Facebook für Rassehundbesitzer, -züchter und Hundesportfans« entwickelt. Der digi-tale Assistent »Polaris« von Tonfunk macht Funkstreifenwagen zu vollwertigen mobilen Arbeitsplätzen. TESVOLT hat ein Batteriema-nagementsystem entwickelt und dafür Kunden

auf der ganzen Welt begeistert. Mit ihrer Ent-wicklung können Batteriezellen immer best-möglich be- und entladen werden.

Digitalisierung ist ein strategisches Thema

Für die Wettbewerbsjury sind die vorgestell-ten Projekte repräsentativ für viele Firmen im Land, digitale Technologien für den wirt-schaftlichen Erfolg zu nutzen. Unabhängig von der Größe der Unternehmen und bran-chenübergreifend. »Unser Ziel ist es, möglichst viele Unternehmen auf das Thema Digitali-sierung und die damit verbundenen Innova-tionen zu lenken. Die eingereichten Projekte haben auch gezeigt, dass es bereits viele gute Ansätze gibt. Von der Rechnungslegung über das digitale Ablegen von Belegen bis hin zu komplexeren Einsatzbereichen. In jedem Fall stellt die Digitalisierung für alle Unternehmen einen erheblichen Mehrwert dar«, betont Juli-ane Wolf, Referentin Industrie und Konjunktur der IHK Magdeburg. René Grzega pflichtet ihr bei: »Digitalisierung in Unternehmen ist nicht nur eine wichtige Investition in die Zukunft. Sie stellt neben der Ausbildung von Fachperso-nal, dem pünktlichen Bezahlen von Gehältern oder der Akquise von Aufträgen eine eben-so wichtiges strategisches Thema dar. Bei uns gehören darüber hinaus auch das Fördern des dualen Studiums und Kooperationen mit Bil-dungseinrichtungen wie der Hochschule Harz oder der Fachhochschule Merseburg dazu.

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»Ein Smartphone zu besitzen, heißt nicht, dass die Digitalisierung abgeschlossen ist«

Behalten gemeinsam die Zukunft im Blick - das Führungsteam der Formen- und Werkzeugbau GmbH Schönebeck (v.l.n.r.): Wilfried Künne, Peter Liensdorf, Tim Schulze und Andrea Schwarze

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Für das Unternehmen tätig ist Peter Liensdorf allerdings bereits seit über 25 Jah-ren. 1990 wurde die GmbH

aus dem Formenbau des ehemaligen Gummiwerkes Schönebeck hervor-gehend von 36 damaligen Mitarbei-tern gegründet. »In der heutigen Zeit ist das unvorstellbar,« sagt Liensdorf. »Eine GmbH mit 36 Gesellschaftern zu gründen, das war ein wirkliches Abenteuer und für mich der Sprung ins kalte Wasser.« Im Laufe der Jah-re reduzierte sich deren Anzahl, und seit 2006 liegt es nun bei Liensdorf und Künne, den Erfolg fortzuführen. Dabei kann Peter Liensdorf auf fun-dierte Erfahrungen zurückgreifen. Alle Stationen hat er auch als Mitarbeiter durchlaufen. Er weiß ganz genau, was seine mittlerweile 35 Mitarbeiter und fünf Azubis leisten. »Es ist wichtig, alle Prozesse im Unternehmen zu kennen«, sagt Liensdorf und ergänzt: »Wir sind ein Familienbetrieb. Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir langfristig erfolgreich bleiben.«

Wichtig, alle Prozesse im Unternehmen zu kennen

Wie sehr diese Einstellung gelebt wird, beweisen der seit 2006 konti-nuierliche Aufbau der Mitarbeiterzahl und die stetige Erweiterung der Pro-duktionshalle. In dieser wird die Zu-kunft sprichwörtlich jeden Tag gefer-tigt. Die Formen- und Werkzeugbau GmbH ist ein etablierter Zulieferer der großen Automobilkonzerne und hat einen Schwerpunkt im Prototypen-bau von Werkzeugen. Auch die Fer-tigung von Serienwerkzeugen gehört zum Geschäft. Der derzeitige Kun-denstamm geht weit über die Gren-zen Deutschlands hinaus. Dass man gerade als Zulieferer in der Automobil-industrie immer am Puls der Zeit sein muss, ist klar und dementsprechend

ist auch das Thema Digitalisierung im Unternehmen präsent.

Auf die Frage, was Digitalisierung für ihn bedeutet, antwortet Liensdorf: »Für mich geht damit einher, dass wir die gesamten Unternehmensprozesse online haben. Unsere Aufträge kom-men bereits per Datenleitung. Nun wollen wir es noch stringenter durch alle weiteren Bearbeitungsstufen zie-hen, dass alle Informationen für alle Mitarbeiter schnell zugänglich zur Verfügung stehen.«

Die Grundlage dafür existiert be-reits. Das bestehende Netzwerk wird weiter ausgebaut. Die Fertigungsma-schinen sind bereits serverseitig ange-schlossen, und alle Mitarbeiter haben die zum Projekt zugehörigen Informa-tionen bereits im Netz. Ein nächster Schritt soll die Einführung einer neu-en Strichcode-Software sein. »So kön-nen wir unsere Prozessabläufe zeitlich optimieren und besser kontrollieren«, nennt Liensdorf den Mehrwert der nächsten Entwicklungsstufe.

Damit der weitere Ausbau im Un-ternehmen funktioniert, bezieht Li-ensdorf vor allem die jüngeren Mit-arbeiter bei der Ausgestaltung und Konzeptionierung mit ein. »Die Be-legschaft mitzunehmen ist bei uns kei-ne Hürde. Vor allem die jungen Mitar-beiter brennen darauf sich mit diesem Thema zu beschäftigen und unsere erfahrenen Kollegen müssen sich da-durch nicht mehr in jeden neuen di-gitalen Prozess eindenken«, erläutert Liensdorf. »Die Mitarbeiter unterstüt-zen sich gegenseitig. So bleibt nie-mand außen vor und wir können die Entwicklung im gesamten Unterneh-men vorantreiben«, erklärt er weiter.

Digitalisierung wird in der Formen- und Werkzeugbau GmbH von allen gelebt und mitgetragen. Das können nicht alle Firmen in Sachsen-Anhalt und auch deutschlandweit von sich behaupten. Liensdorfs Einschätzung dazu ist klar: »Unabhängig davon, in

welchem Bundesland mein Unterneh-men verortet ist – sich dieser Entwick-lung nicht zu verschließen und die Fir-ma entsprechend aufzustellen, steht jedem Unternehmer frei und liegt auch in dessen Verantwortung.« In seiner Wahrnehmung sind Unterneh-men in Sachsen-Anhalt diesbezüglich auch in keinem Wettbewerbsnachteil gegenüber Konkurrenten aus dem in-nerdeutschen Raum.

Digitale Agenda Sachsen-Anhalt

Für die mit der Veröffentlichung der Digitalen Agenda Sachsen-Anhalt im Frühjahr aufgenommenen Maßnah-men der Landesregierung hat der en-gagierte Unternehmer eine Empfeh-lung: »Alle Maßnahmen dürfen nicht nur auf die Firmen abzielen, die so-wieso schon digital aktiv sind. Vor al-lem diejenigen, welche noch analog arbeiten, dürfen im Dschungel der Maßnahmen nicht untergehen und müssen gezielt angesprochen wer-den«, rät er. Die Unterstützungsange-bote müssen daher aus seiner Sicht besser an die Unternehmen kommu-niziert werden und demjenigen, der Informationen braucht, sollten diese auch aktuell und leicht zugänglich zur Verfügung gestellt werden.

Man darf sich nicht von der Komplexität abschrecken lassen

Einen Rat hat er auch an seine Un-ternehmerkollegen: »Digitalisierung kann so vieles bedeuten. Sei es die Einführung einer ERP-Software, die Zertifizierung oder das Umstellen auf elektronische Rechnungserstellung. Man darf sich nicht von der Kom-plexität abschrecken lassen, sondern einen Schritt nach dem anderen ge-hen.«

Peter Liensdorf liegt die Zukunft seines Unternehmens am Herzen, das spürt man bei jedem Wort während des Rundgangs durch die Produktionshalle. Gemeinsam mit Wilfried Künne leitet er seit 12 Jahren die Geschicke der Formen- und Werkzeugbau GmbH in Schönebeck.

von JULIANE WOLF

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IHK-DIALOG

Unternehmer diskutieren mit ExpertenDer Geschäftsbereich Industrie und In-frastruktur der IHK Magdeburg führt im Rahmen der Veranstaltungsreihe »IHK-Dialog« monatlich eine Infor-mations- und Netzwerkveranstaltung durch. Das Format der Veranstaltung mit etwa zwei Stunden am Nachmit-tag soll es Geschäftsführern als auch Mitarbeitern von Unternehmen, für welche die jeweiligen Themen inte-ressant und wichtig sind, ermögli-chen, notwendige Informationen für die tägliche Arbeit zu erhalten. Die Teilnehmerzahl von 15 bis 30 Perso-nen bietet die Möglichkeit, mit dem Referenten sowie mit den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen und zu dis-kutieren.

Das 2. Halbjahr 2018 hält jeweils von 15 bis 17 Uhr folgende Themen bereit:

• 15. August Unterstützungsmöglichkeiten und Förderung von KMU bei der Entwicklung von Fach-kräften

• 6. September Arbeitsrecht 2018

• 25. Oktober Innovationspotential in KMU wecken! Ellipse – die neue Innovationstoolbox

• 7. November Wie schütze ich mein Know-How? – Patente, Gebrauchs-muster, Marken

• 12. Dezember Live-Hacking – IT Sicherheit in KMU

Als zusätzliches Angebot gibt es zum Ende des Nachmittages die Mög-lichkeit, sich zu europäischen Dienst-leistungsangeboten des Enterprise Eu-rope Network durch eine Mitarbeiterin des offiziellen Beratungsbüros in Sach-sen-Anhalt beraten zu lassen.

TITELTHEMA

WE DO DIGITAL

Regionale Erfolgsgeschichten auf der CeBIT 2018Wie funktioniert Brötchenverkauf mit Big Data? Welche Chancen bietet Virtual Re-ality für Mediziner? Lohnt sich Künstliche Intelligenz bei Finanzprozessen? Überall in Deutschland überzeugen Gründer mit neu-artigen Geschäftsmodellen und Innovatio-nen. Die DIHK-Kampagne WE DO DIGITAL macht diese Erfolgsgeschichten sichtbar, bringt Beispiele an die Öffentlichkeit und stärkt die Vernetzung innerhalb der digita-len Wirtschaft.

Die 24 Gewinner von WE DO DIGITAL wur-den auf der CeBIT ausgezeichnet – erstmals auch mit einem »Sonderpreis für Neuzuge-wanderte«. WE DO DIGITAL zeigt: In allen Regionen, auch in ländlichen Räumen, ent-wickeln Start-Ups sowie kleine und mittel-ständische Unternehmen innovative Produkte und digitale Dienstleistungen. Dennoch haben sie in Deutschland oft keinen leichten Stand. Schlecht ausgebaute digitale Infrastruktur, bü-rokratische Hemmnisse und immer neue Ver-ordnungen wie z.B. die neue Datenschutz-grundverordnung machen Unternehmen den Alltag schwer. Hier besteht dringend politischer Handlungsbedarf. Denn für Innovation und unternehmerische Kreativität braucht es nicht mehr, sondern weniger Bürokratie und einen flächendeckenden Breitbandausbau.

Aus Sachsen-Anhalt wurde die TinkerToys GmbH ausgezeichnet.

Mit der TinkerToys GmbH gehört auch ein Unternehmen aus dem Bezirk der IHK Mag-deburg zu den Gewinnern. Das Unternehmen ermöglicht Kindern ab sechs Jahren mit Hilfe einer selbst entwickelten kindgerechten De-signsoftware, eigene Spielzeuge bequem von zu Hause aus zu entwerfen. Diese einzigartigen Spielzeuge werden anschließend mittels 3D-Druck-Technologie aus einem umweltfreund-lichen Biokunststoff gefertigt.

Das Angebot dürfte vor allem für Eltern in-teressant sein, die immer wieder vor der He-rausforderung stehen, das richtige Spielzeug für das eigene Kind auszuwählen. Dieser Pro-zess ist zeitaufwendig und kann schnell mit einer Enttäuschung enden, wenn das falsche Spielzeug ausgewählt wird.

Mit der Designsoftware können nun Kinder ihr Spielzeuge einfach selbst gestalten. Die-ser Prozess macht den Kindern Spaß, fördert spielerisch deren Talente und ist für die El-tern bequem. Die verwendeten Materialien sind umweltfreundlich und die Produktion mittels 3D-Druck lokal. Das so kreierte Spielzeug ist einzigartig.

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Nahmen die Auszeichnung aus den Händen von DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben (r.) ent-gegen: die Gründer der TinkerToys GmbH Sebastian Friedrich und Dr. Marko Jakob. (v.l.)

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IHK-ANSPRECHPARTNERINJuliane WolfTel.: 0391/[email protected]

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SiToM Sicherheitstool Mittelstand

28. August 2018, 14 bis 17 Uhr, IHK Magdeburg, Alter Markt 8,

39104 Magdeburg

Die ständig zunehmende Digitalisierung von Ab-läufen bzw. Prozessen im Unternehmensalltag stellt insbesondere die kleinen und mittleren Unterneh-men sowie Handwerksbetriebe vor eine große He-rausforderung. Der Einsatz von entsprechenden

IKT-Anwendungen ist hier oft Segen und Fluch zu-gleich. Zum einen können die digitalisierten Abläu-fe ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Zum anderen begeben sich die Unternehmen auch in eine gewisse Abhängigkeit funktionierender Systeme so-wie einer stabilen IT-Infrastruktur. Genau hier setzt das Sicherheitstool Mittelstand (SiToM) an. Das On-line-Angebot erlaubt mit einem geringen zeitlichen Aufwand die Ermittlung des vorhandenen IT-Sicher-

heitsniveaus und das Erkennen von Risiken sowie Schwachstellen, was so die Basis zur Verbesserung

von IT-Sicherheit und Datenschutz schafft.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme unter www.magde-

burg.ihk.de – Veranstaltungs-Nr. 171110094 an.

Geschäftsmodelle systematisch

entwickeln — Grundlagen

12. September 2018, IHK-Geschäftsstelle Salzwedel, Altperverstraße 22, 29410 Salzwedel

18. Oktober 2018, IHK-Geschäftsstelle Wernigerode, Schöne Ecke 10C,

38855 Wernigerode

Was genau ist eigentlich ein Geschäftsmodell und wie entwickle ich so etwas selbstständig für mein Unter-nehmen? Warum lohnt es sich für Sie, in Geschäfts-modellen zu denken? Welche Methoden können Ih-nen helfen, Geschäftsmodelle zu entwickeln bzw. zu strukturieren? Wie können Sie einzelne Elemente Ih-

res Geschäftsmodells erfolgreich digitalisieren?Einen Mix aus Theorie und Praxis, der Methoden vor-

stellt und genügend Zeit für praktische Übungen lässt. Die verschiedenen Runden eigenen sich ide-al für den Erfahrungsaustausch mit anderen Unter-

nehmen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme unter

www.magdeburg.ihk.de – Veranstaltungs-Nr. 171110260 oder 17110262 an.

WORKSHOP-REIHE

Digitale Wirtschaft 2018 in der IHK Magdeburg

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/1814

von DIPL.-ÖK. B.ENG. SVEN ORTMANN*

»Denn alles was entsteht, ist Wert, dass es Zugrunde geht.« (J. W. v. Goethe, Faust I)

Manche Mitarbeiter sind mo-tiviert, engagiert, einfallsreich – und bringen Vorschläge ein, die das Unternehmen weiterbringen können. Ein Beispiel hierfür kann die Einführung einer neuen Soft-ware sein, zu der solch ein Mit-arbeiter seinen Chef überzeugen muss und deren Einführung dann möglichst jemand mit Projektma-nagements- oder IT-Qualifikatio-nen durchzieht. Nicht jedes solche gut gemeinte und von der Unter-nehmensführung bejahte Vorhaben kann jedoch auch ein voller Erfolg werden, und dann beginnt sehr oft das ganz menschliche Fingerzeigen auf vermeintlich Schuldige.

Führungswille und Führungskraft

An dieser Stelle ist Führungswille und Führungskraft gefordert, sowie ein strategisches Denken über das Bauchgefühl hinaus: Wenn jetzt die Schuld bei demjenigen gesucht wird, der sich um Modernisierung und Verbesserung zum Wohle des Unternehmens bemüht hat, dann wird sich diese Person in Zukunft gut und vorsichtig überlegen, ob sie erneut einen Vorschlag macht, sich für die Umsetzung engagiert und zu überzeugen versucht. Eine Mentalität, bei der Mitarbeiter für Fehlschläge bestraft werden selbst wenn der Versuch von der Unter-nehmensführung toleriert oder un-terstützt wurde, lähmt das Perso-nal.

Ohne solche engagierten Leute ist ein Unternehmen jedoch kein gut modernisierendes und innova-tives Unternehmen, sondern bes-tenfalls ein Nachzügler, der dann modernisiert, wenn Sinn oder gar Notwendigkeit bereits fast Jedem

klar sind. Der Unternehmensfüh-rung entgehen dann viele Chan-cen, bei Kunden und potentiellen Kunden besonders zu punkten.

Die Unternehmensführung ge-nügt nicht als einziger Modernisie-rungsmotor eines Unternehmens: Allzu oft ist sie mit dem Tages-geschäft so sehr ausgelastet, dass kaum Zeit und Energie für lang-fristige Maßnahmen übrigbleibt. Wohl dem Unternehmen, dass Mitarbeiter hat, die ihre Verbesse-rungsideen vorbringen, mit Ener-gie zu vertreten wissen – und es auch wagen!

Die Wirtschaftswissenschaften feilen seit über hundert Jahren an Modellen, um zu beschreiben, wie Neuerungen in Unternehmen ent-stehen und sich zum Nutzen der Unternehmung durchsetzen kön-nen. Hier wurde ein einfaches so-genanntes »Promotorenmodell« beschrieben. Promotorenmodelle bezeichnen die Rollen der Perso-nen unterschiedlich, doch haben die meisten dieser Modelle mindes-tens drei besonders wichtige Rol-len identifiziert: Ideengeber, För-derer, Umsetzer.

Drei besonders wichtige Rollen

Diese drei Rollen können insbe-sondere in kleinen Unternehmen auch von einer Person ausgefüllt werden, doch ist oftmals keine der-artig vielseitige und zeitlich unge-bundene Persönlichkeit vorhanden. Es macht oftmals Sinn, diese Rol-len verschiedenen Personen zufal-len zu lassen.

Eine Unternehmensführung kann dieses Wissen darum nutzen, um gezielt Personal für die Rollen zu entwickeln und besonders bei Fehlschlägen Selbstdisziplin im ei-genen Verhalten zu üben.

*Hochschule Anhalt und Leitstelle »Partnernetzwerk Wirtschaft 4.0«

IDEENGEBER 1

Ein Ideengeber schlägt eine Neuerung vor (zum Beispiel ein neues Produkt oder die Verwendung einer neuen Software) und argumentiert für ihre Einführung.

FÖRDERER 2

Ein Förderer schützt den Ideengeber, fördert seine Idee und setzt sie schließlich kraft seiner persönlichen Macht im Unternehmen durch. Diese Rolle kann insbesondere die Geschäftsführung ausfüllen.

UMSETZER 3

Schließlich braucht es noch einen Manager der Umsetzung, um einen Prozess zu ändern, ein Produkt zu entwickeln und einzuführen oder ein Projekt auch gegen weiterhin vorhandene Widrigkeiten umzusetzen.

Management für ein innovatives und modernisierendes Unternehmen

TITELTHEMA

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/18 15

Unser Mittelstand digitalisiert sichMittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg blickt auf ein spannendes erstes Jahr zurückvon BENEDICTINE BOLZE

»Vernetzt wachsen - in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus!« - Mit dieser Ziel-

stellung startete das Mittelstand 4.0-Kompe-tenzzentrum Magdeburg im August des letzten Jahres. Seitdem unterstützt das Zentrum mit-telständische Unternehmen beim Einsatz inno-vativer digitaler Lösungen. Ob zur Optimierung innerbetrieblicher Prozesse, bei der Vernetzung von Unternehmen oder bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder, es hat sich einiges ge-tan in einem Jahr »vernetzt wachsen«.

Mobile Unternehmenssprechstunde als erster Schritt in Richtung Digitalisierung

Vielen Unternehmen fällt besonders der erste Schritt in Richtung Digitalisierung schwer. Um

Unternehmen den Zugang zu digitalen The-men so leicht wie möglich zu gestalten, bietet das Kompetenzzentrum eine Vielzahl an Ein-stiegsangeboten und Veranstaltungen. Eines dieser Einstiegsangebote ist die vom Zentrum entwickelte Mobile Unternehmenssprechstun-de. Mit ihr widmet sich das Kompetenzzen-trum individuell den Zielen und Herausfor-derungen der einzelnen KMU. Die jeweiligen Zielstellungen sind hierbei ganz verschieden. Von der Unternehmensnachfolge über Qua-lifizierungsmöglichkeiten für Mitarbeiter hin zu Softwarefragen, kaum eine Thema gleicht dem anderen. Aus diesem Grund eignet sich die Sprechstunde ideal, um unternehmensspezifi-sche Anforderungen klären und passende Maß-nahmen vorschlagen zu können. Bei Fragestel-lungen zum Thema Software liegt die Lösung

oftmals bereits im eigenen Haus. »Wir erleben immer wieder, dass die Ziele und dazugehöri-gen technischen Lösungen bereits im Unter-nehmen sind. Im Idealfall bietet die bestehende Software bereits die passenden Applikationen und Lösungsansätze. Im Rahmen der Mobilen Unternehmenssprechstunde schauen wir uns dann das konkrete Vorhaben an und prüfen, welche Lösungsansätze das Unternehmen er-greifen kann«, berichtet Dr. Stefan Voigt, stell-vertretender Leiter des Kompetenzzentrums.

Mehr als 50 Mobile Unternehmenssprech-stunden hat das Mittelstand 4.0-Kompetenz-zentrum Magdeburg bereits erfolgreich durch-geführt, weitere Termine sind bereits gesetzt. Für die Sprechstunden fährt das Team von »vernetzt wachsen« durch ganz Sachsen-An-halt und gern auch darüber hinaus.

Wie kann ich durch digitale Dienste Kundenzufriedenheit und Umsatz steigern? Die Antwort darauf geben die Workshops des Themenschwerpunktes »Digitale Geschäftsmodelle«.

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Online-Tool ermöglicht digitale Selbsteinschätzung

Der vom Zentrum entwickelte Digitalisie-rungs-CheckUp zeigt mittelständischen Un-ternehmen, wo sie in Sachen Digitalisierung stehen. Mithilfe eines Online-Tools können diese ihren aktuellen digitalen Entwicklungs-stand bestimmen. Die Fragen des CheckUps sind in die sechs Gestaltungsfelder Strategie, Organisation, Kultur, Kundenbeziehungen, Mobilität und IT gegliedert. Nach der Beant-wortung der Fragen erhalten die Unterneh-men eine individuelle Auswertung, aus der digitalisierungsbezogene Stärken und Schwä-chen auf einem Blick ersichtlich sind. Poten-zielle Digitalisierungsmaßnahmen können so leicht priorisiert werden. Der Vergleich mit anderen Unternehmen der gleichen Branche oder der gleichen Größenklasse unterstützt bei der Einordnung des jeweiligen Handlungsbe-darfs. Entsprechend der Ergebnisse erhalten die Unternehmen themenbezogene und kos-tenfreie Angebote des Mittelstand 4.0-Kom-petenzzentrums Magdeburg oder anderer Ein-richtungen der Initiative Mittelstand-Digital. Der Digitalisierungs-CheckUp kann im Rah-men der Mobilen Unternehmenssprechstun-de gemeinsam mit den Experten des Kompe-tenzzentrums durchgeführt werden oder ab Spätsommer 2018 auch eigenständig in Form des Online-Tools auf der Webseite des Kom-petenzzentrums.

Unternehmen lernen am besten von anderen Unternehmen

Neben den Einstiegsangeboten bietet das Kompetenzzentrum weitere Angebote und Veranstaltungen, die besonders den Austausch unter den Unternehmern fördern sollen. Un-ternehmen lernen am besten von den Erfah-rungen anderer und dem Austausch mit Gleich-gesinnten. Um diesen Effekt zu verstärken, bietet das Team von »vernetzt wachsen« eine Konvoi-Begleitung von fünf bis sechs Unter-nehmen an. In mehreren Workshops mit gleich-bleibenden Teilnehmern und wechselnden The-men kann das Kompetenzzentrum zielgerichtet die Herausforderungen der Unternehmen be-arbeiten. In einem ersten Workshop findet das Kennenlernen der Teilnehmer und Priorisie-ren der Themen statt. Anschließend wird in den vier bis fünf folgenden Workshop-Termi-nen jeweils ein Thema bearbeitet. Ziel ist es, Impulse zu vermitteln und beim gegenseiti-gen Erfahrungsaustausch zu unterstützen. Im letzten Workshop-Termin der aktuell laufen-den Handwerks-Konvoi-Begleitung im Harz drehte sich beispielsweise alles um die neue

Datenschutzgrundverordnung. Ein Thema, wel-ches aktuell wohl jedes Unternehmen beschäf-tigt. Was es alles zu beachten gilt und wie sich Unternehmen am besten absichern kön-nen, erklären auch eine Reihe von Leitfäden der Mittelstand-Digital Initiative. Diese sind stets aktuell im Downloadbereich des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Magdeburg zu fin-den. Neben Leitfäden finden Interessierte hier auch Praxisbeispiele, Checklisten und Broschü-ren zum Thema Digitalisierung im Mittelstand.

Viele Unternehmen sind Wiederholungstäter

Besonders stolz blickt das Team von »ver-netzt wachsen« auf die vielen Wiederholungs-täter im ersten Jahr zurück. So lernen viele KMU die Angebote des Zentrums beispielsweise bei einem Vortrag oder der Mobilen Unterneh-menssprechstunde kennen und buchen dann verschiedene Workshops oder Vorträge. Spe-ziell der Workshop eignet sich gut als Qualifi-zierungs-Tool sowohl für Geschäftsführer als auch Mitarbeiter. Der Wechsel zwischen Theo-rie und Praxis in den Workshops lässt die Teil-nehmer viel Wissen mitnehmen. Das vermittelte Wissen wird in den anschließenden Gruppen-arbeiten angewendet und vertieft. Welches Potenzial sich hinter diesem Veranstaltungs-angebot verbirgt, zeigt sich besonders in den Workshops zu den (digitalen) Geschäftsmo-dellen. Hier können die Unternehmen struk-turiert über das eigene Geschäftsmodell nach-denken und Ideen und Ansätze mit anderen Teilnehmer aus der Praxis diskutieren. Insge-samt blickt das Kompetenzzentrum auf weit über 100 erfolgreich durchgeführte Veranstal-tungen zurück.

Digitalisierung zum Anfassen

Wer sich einmal anschauen und erklären las-sen möchte, wie digitale Lösungen in der Pra-xis funktionieren, kann das Team von »vernetzt wachsen« auch an den gerade entstehenden Demonstrationszentren besuchen. So lohnt sich z.B. ein Besuch der Otto-von-Guericke-Uni-versität und »Otto’s vernetzter Bolzenfabrik«.

Hier lässt sich die Vernetzung von Maschi-nen und dem eigenen Büro in einer mittel-standsorientierten Modellfabrik erleben. Vom individuellen Kundenauftrag im Webshop zu Lager, Fertigung, Qualitätskontrolle und Ver-sand und wieder zurück zum Kunden. Den 3D-Druck zum Anfassen und Selbermachen bietet die Experimentelle Fabrik. Weitere praktische Beispiele befinden sich gerade in der Fertigstel-lung und werden dann auch auf der Webseite

des Kompetenzzentrums zu finden sein. Be-suchstermine für interessierte Unternehmen können jederzeit vereinbart werden.

Ein Blick auf die Webseite des Kompetenz-zentrums lohnt sich in jedem Fall. Hier finden Unternehmen detaillierte Informationen zu weiteren Angeboten, aktuellen Terminen und Blogbeiträgen mit Berichten aus vergangenen Veranstaltungen oder aktuellen Themen und Trends für den digitalen Mittelstand sowie die dazugehörigen Ansprechpartner.

TITELTHEMA

Besucht die Unternehmen auch gern vor Ort: Dr. Stefan Voigt im Rahmen der Mobilen Unternehmenssprechstunde

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/18 17

Gemeinsam vernetzt wachsen

Digitalisierung kann auf vielen Ebenen und mit unterschiedlichem finanziellen Ein-satz seine Wirkung entfalten. »Der Appetit kommt bekanntlich beim Essen und deshalb ist gerade das Beginnen entscheidend«, gibt Prof. Dr. Thomas Leich, Leiter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Magdeburg, immer wieder zu verstehen. Alle vom Kompetenz-zentrum durchgeführten Veranstaltungen und

Unterstützungsangebote sind stets kostenfrei! Lediglich Zeit und den Mut, neue Wege zu ge-hen, sollten interessierte Unternehmen mit-bringen. Dann steht einem »vernetzt wachsen« in Sachsen-Anhalt sowie bundesweit nichts mehr im Weg.

Weitere Informationen zum Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg finden Interessierte auf www.vernetzt-wachsen.de.

KontaktBenedictine Bolze

Referentin Marketing & PRMittelstand 4.0-Kompetenzzentrum

Magdeburgc/o Zentrum für Produkt-, Verfah-rens- und Prozeßinnovation GmbH

Sandtorstraße 2339106 Magdeburg

+49 391 – 844 86 19 [email protected]

Was ist Mittelstand-Digital?

Das Mittelstand-4.0 Kompetenzzentrum Magdeburg ge-hört zu Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital unter-

stützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen

und dem Handwerk. Mittelstand-Digital informiert über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Regi-

onale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem kleinen Ein-zelhändler genauso wie dem größeren Produktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken

zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen.

Foto: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg

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Trojanern, Würmern und Viren Paroli bietenMehr als 800 Millionen Computerschädlinge lagern im Hochsicherheitstrakt des Virentestlabors der Magdeburger AV-TEST GmbH. Eine ausgeklügelte Logistik verhindert den unberechtigten und unbeabsichtigten Zugriff. Fast alle der weltweit seit 1984 aufgetauchten Viren finden sich dort sicher archiviert, stehen für die Forschung bereit und dienen als Basis zum Prüfen neuer Antivirensoftware. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert und ist weltweit führend auf diesem Gebiet.

von KLAUS-PETER VOIGT

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Dennis Henke ist im Unternehmen für Test-reihen mit SmartHome-Geräten zuständig.Fo

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TITELTHEMA

Als Testingenieur kümmert sich Tilo Laqua um Android-Geräte.

»Täglich kommen Hunderttau-sende der heimtückischen Vi-ren dazu«, sagt Geschäftsfüh-rer Andreas Marx. Die zumeist

kriminellen Entwickler seien emsig. Im Auftrag aller namhaften Hersteller teste man kontinu-ierlich gut 60 Schutzlösungen für Windows, Android oder macOS auf deren Wirksamkeit, sucht nach Schwachstellen und gibt Hinweise für das Aufspüren neu auftauchender Viren. 35 Mitarbeiter von AV-TEST nutzen an die 260 PCs, um Trojanern, Würmern, Phishing-Atta-cken und Viren Paroli bieten zu können. Marx nennt die aktuelle Situation »bedenklich«. Das Internet bietet organisierter Kriminalität eine Plattform. Schnell und fast ohne Risiko lasse sich Geld verdienen. Der Handel mit ausspio-nierten Kreditkartennummern werde zuneh-mend von Versuchen, direkt auf Konten zu-zugreifen, abgelöst.

Das weltweite Datennetz erfordert ein Mit-denken aller seiner Nutzer, wenn es um Sicher-heit geht. Angriffspunkte zeigen sich zuneh-mend vielfältiger, die den Zugriff auf sensible Daten erlauben, erläutert Geschäftsführer Gui-do Habicht. Neue Technologien von vernetzten Geräten erfordern Aufmerksamkeit bei deren Anwendern. Die klassische Firewall und An-tivirensoftware allein reichen nicht mehr aus. »Unternehmer brauchen ein Bewusstsein für Datensicherheit und müssen ihre Mitarbeiter dafür sensibilisieren«, weiß der Experte. Das sieht er als einen permanenten Prozess an. Dürfen Mitarbeiten ihre eigenen Geräte wie Notebooks, Tablets oder Smartphones im Un-ternehmen benutzen? Darüber machen sich viele Unternehmer keine Gedanken, obwohl es

konkrete Hinweise gibt, dass im Betrieb Mana-ger und Außendienstmitarbeiter Firmendaten auf dem privaten Smartphone speichern oder sogar firmeninterne Daten per E-Mail nach Hause senden.

Besonders der kleine Mittelständler sei zu-dem gut beraten, sich Hilfe zu holen, wenn es in seiner Firma um IT-Sicherheit gehe. Sys-temhäuser sieht Habicht, wenn mehr als ein Dutzend Computer zu betreuen sind, als bes-te Wahl, um das komplexe Zusammenwirken von Hard- und Software optimal zu gestalten. Solche Anbieter stehen rund um die Uhr mit ihren Möglichkeiten zur Verfügung. Das kos-te Geld, doch ein Angriff auf das betriebseige-ne Datennetz könne erheblich teurer werden.

»Internet der Dinge« — ein neues Geschäftsfeld

Vor rund fünf Jahren tat sich für AV-TEST mit dem »Internet der Dinge« ein neues Ge-schäftsfeld auf. Der Bedarf nach der Über-prüfung von netzwerkfähigen Geräten steigt permanent, erläutert Technikvorstand Maik Morgenstern. »Unsere Erfahrungen im Antivi-renbereich haben sich als gute Basis dafür er-wiesen«, lautet seine Einschätzung. Er nennt als ein Beispiel Überwachungskameras, die per Online-Verbindung Bilder, Videos und Ton auf PCs und Mobilgeräte übertragen. Sie sind ein Verkaufsschlager geworden, denn die Geräte werden immer günstiger, die Auswahl ist rie-sig. Mussten Käufer solcher Echtzeit-Überwa-chungsanlagen vor kurzem noch tief in die Ta-sche greifen, sind IP-Kamerasysteme heute für

deutlich unter hundert Euro zu bekommen. In-stallation und Einbindung in ein WLAN sowie das Einrichten eines zugehörigen Cloud-Kontos stellen selbst Computer-Laien vor keine größe-ren Probleme, das funktioniert meist bequem per App. Nachtsicht per Infrarot, 360-Grad-Blick durch Motorsteuerung sowie Bewegungs- und Audio-Sensoren, die via Internet Alarm schlagen, all das ist für Jedermann zu haben. Doch die Sicherheit dieser Kamera-Überwa-chung zeigt sich nach Aussagen von Morgen-stern trügerisch. Die Übertragung und Speiche-rung der von Kameras erzeugten Daten müsse ebenfalls sicher sein. Auch der Onlinezugriff auf die Systeme erweist sich als Schwachpunkt. So öffnen sie Angreifern Tür und Tor in den Privatbereich der Nutzer und erlauben Unbe-fugten den Zugriff auf alle über das WLAN angeschlossenen Geräte wie PCs, Smartpho-nes und Tablets.

Im schlimmsten Fall gefährden die Kameras nicht nur die Sicherheit des heimischen WLANs, sondern werden von Online-Kriminellen als Teil eines Botnetzes für Online-Erpressung und An-griffe auf Internetdienste ohne Wissen ihrer Nutzer missbraucht, heißt es in einem Bericht von AV-TEST. Eine solche Web-Attacke erfolg-te Ende 2016. Mehr als 100.000 schlecht ge-schützte Geräte mit Internetanbindung rund um den Globus, darunter IP-Kameras, wurden über das auf Geräte des Internets der Dinge spezia-lisiertes Schadprogramms »Mirai« automatisch in ein Botnetz eingebunden. Mit der Rechen-leistung dieses »Kamera-Netzwerks« führten die Angreifer massive Internet-Angriffe durch, die sich unter anderem gegen Twitter, PayPal, Ama-zon, Netflix und Spotify richteten.

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/18 21

Die Führungsmannschaft von AV-TEST: Guido Habicht, Maik Morgenstern und Andreas Marx (v.l.)

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IHK-REGIONAL

Es ist bereits das zweite Mal, dass die MBG eine Beteili-gung an diesem Familien-

unternehmen übernimmt. Vor fast 20 Jahren hatte Geschäftsführer Ralph Weitemeyer das Unterneh-men im Rahmen eines MBO über-nommen und den Betrieb aus der Stadt vor die Tore Blankenburgs verlagert. Um diese Investition umsetzen zu können, entschied er sich für eine stille Beteili-gung der MBG Sachsen-Anhalt, die nachhaltig das Kapitalpols-ter stärkt und wie wirtschaft-liches Eigenkapital behandelt wird. Auf die MBG hatte ihn sei-ne Hausbank, die Harzsparkasse, aufmerksam gemacht. »So hatten wir von Anfang an kompetente Partner an unserer Seite«, blickt Ralph Weitemeyer zurück. Nach entsprechender Laufzeit wurde die Beteiligung vom Unternehmen zu-rückgezahlt.

Mineralwasser ist das beliebteste Getränk der Deutschen

Über die vergangenen zwei Jahrzehnte ist das mittelständi-sche Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Wurden 1997 ledig-lich 16 Millionen Flaschenfüllun-gen verkauft, waren es im ver-gangenen Jahr rund 77 Millionen. Mineralwasser ist das beliebteste Getränk der Deutschen, jeder Ein-wohner trinkt jährlich fast 150 Li-ter. Auf dem umkämpften Markt ringen die Handelsketten mitei-nander um Verkaufsanteile. »In dieser Situation sind neue Pro-dukte von Vorteil«, erklärt Ricarda Weitemeyer, zweite Geschäftsfüh-rerin und zuständig für Marketing und Vertrieb. So mixen die Blan-kenburger immer wieder neue Er-frischungsgetränke zur Erweite-rung ihrer Produktpalette. Etwa

80 Prozent des Absatzes entfallen aber weiterhin auf reines Mineral-wasser. Es wird am Fuß der Bur-gruine Regenstein aus bis zu 150 Meter tiefen Brunnen ans Tages-licht gefördert, nachdem es sich zuvor als Niederschlag 150 Jahre lang seinen Weg durch die Harzer Gesteine gebahnt hatte. In Fla-schen gefüllt, erfrischen Blanken-burger Wiesenquell und Regen-steiner Mineralwasser nicht nur die Menschen in der heimischen Region, sondern werden auch in 200 Kilometer Umkreis verkauft.

Die technische Ausstattung be-findet sich auf dem modernsten Stand. Doch der Betrieb ist mitt-lerweile an seine logistischen Ka-pazitätsgrenzen gestoßen. Das sieht man an der Ladestraße und auf dem Hof, wo dicht gereiht und hoch gestapelt die Getränke-paletten stehen. Weil es zu eng geworden ist, wurde in direkter

Nachbarschaft ein großes Grund-stück gekauft. Dort werden in ei-ner neuen Lagerhalle und auf einer befestigten Außenfläche mehrere tausend Palettenstell-plätze geschaffen.

Investition von rund 4,5 Millionen Euro

Insgesamt geht es um eine In-vestition von ca. 4,5 Millionen Euro. Auch diesmal übernimmt die MBG mit einer neuen stillen Beteiligung einen Teil der Finan-zierungslast. Der Antrag ging am 14. Februar ein und nach Risi-koprüfung und Zustimmung des Genehmigungsausschusses konn-te das Blankenburger Unterneh-men bereits am 29. März die Zu-sage erhalten.

»Das Unternehmen hat sich in Umsatz und Ertrag sehr gut

HARZER MINERALQUELLE BLANKENBURG BAUT LOGISTIK AUS

Stille Beteiligung ermöglicht Investition von 4,5 Millionen EuroDie Deutschen haben immer mehr Durst auf Mineralwasser. Weil der Absatz von natürlichem Mineralwasser der Harzer Mineralquelle Blankenburg wächst, wird in diesem Jahr am Firmensitz ausgebaut. Die Investition wird mit Unterstützung einer stillen Beteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt (MBG) finanziert.

von MATTHIAS GOLDSCHMIDT

DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/1822

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entwickelt, und mit Blick auf die Branche können wir im Bereich Mineralwasser von einem weite-ren Wachstum in den kommen-den Jahren ausgehen«, begrün-det der zuständige MBG-Betreuer Steffen Liesegang das Engage-ment der MBG für den mittel-ständischen Betrieb.

Für die weitere Zusammenar-beit spricht natürlich auch, dass die MBG und ihr Schwesterun-ternehmen Bürgschaftsbank die Harzer Mineralquelle Blanken-burg und die Gesellschafter seit Jahren kennen und begleitet ha-ben. »Unsere Beteiligung erfolgt

auch vor dem Hintergrund, dass die Nachfolge im Unternehmen geregelt ist«, ergänzt Liesegang. Tochter Ricarda arbeitet sich seit sechs Jahren als Mitgesellschaf-terin in das breite Aufgabenfeld einer Geschäftsführerin ein. Auch Schwiegersohn Matthias Wei-temeyer-Klein wird in die Ge-schäftsführung eintreten.

Wenn Ralph Weitemeyer dann eines Tages das Steuer weiter-reicht, ist er sich – wie er sagt – auf jeden Fall auch sicher: »So lange es im Harz regnet, so lan-ge gibt es auch unser Mineral-wasser.«

Laufende Qualitätskontrollen im hauseigenen Labor

Neue Glasabfüllanlage der Firma KRONES

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Hochleistungs-Internet ambitionierter ausbauenEinen Masterplan für den

Ausbau von Gigabit-Netzen in Deutschland for-dert der DIHK gemeinsam mit dem Deutschen Bau-ernverband, dem Landkreis-tag und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks von der Bundesregierung. In ländlichen Gebieten sei-en alle potenziellen Nutzun-gen von hochleistungsfähi-gem Internet — mobil und im Festnetz — in vielfacher Hin-sicht von höherer Bedeutung

als in Ballungsräumen, heißt es in einer gemeinsamen Er-klärung. Besonders Land- und Forstwirtschaft-, Handwerks- und Gewerbebetriebe im ländlichen Raum müssten die Möglichkeit haben, die digi-talen Chancen zu nutzen. Der im Koalitionsvertrag angekün-digte »flächendeckende Aus-bau mit Gigabit-Netzen« müs-se bis 2025 konsequent und rasch umgesetzt werden, for-dern die Verbände.

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In ländlichen Gebieten sind alle potenziellen Nutzungen von hochleis-tungsfähigem Internet in vielfacher Hinsicht von höherer Bedeutung als in Ballungsräumen.

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NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL

Schüler bauen weltweit BrückenDer erste Preis des IHK-

Auslandsschulwettbe-werbs 2017/2018 geht an die Deutsche Auslandsberufs-schule FEDA Madrid, gefolgt von der Goethe Schule in Bu-enos Aires, Argentinien, und der Deutschen Schule Nairo-bi, Kenia. Gemeinsam kön-nen sie sich über ein Preis-geld von insgesamt 120.000 Euro freuen. DIHK-Präsident Eric Schweitzer betonte bei der Auszeichnung am 15. Mai 2018 in Berlin: »Die deut-schen Auslandsschulen sind

Visitenkarten für Deutsch-land und Partner der deut-schen Wirtschaft auf Aus-landsmärkten. Sie stellen für ins Ausland entsandte Kräfte der deutschen Wirtschaft die Unterrichtsversorgung ihrer Kinder sicher und tragen so-mit entscheidend zur interna-tionalen Mobilität ihrer Fami-lien bei.« Die IHK-Organisation ruft alle zwei Jahre die 140 deutschen Auslandsschulen in 71 Ländern auf, sich mit in-novativen Schulprojekten und Konzepten zu bewerben. DIHK

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/1824

Die Sicherheitslage im Landkreis Harz sei besser, als es viele Menschen hier empfinden würden. Das verhalte sich wie mit der Temperatur. Die sei gefühlt auch immer schlechter, als die wirklich gemessene. Das betonte Sachsen-Anhalts Innenmister Holger Stahlknecht bei einem Unternehmerabend in Wernigerode.

von FRANK DRECHSLER

Ähnlich tendieren würden Men-schen übrigens auch, wenn sie

sich an einem nebligen Novem-bertag Wetternachrichten anhör-ten. Hier sei die Wahrnehmung meist auch negativer als im rea-len Leben, erklärte Stahlknecht, der als Gastredner beim traditio-nellen Unternehmerabend in der Harzer Geschäftsstelle der IHK in Wernigerode zum Thema »In-nere Sicherheit« referierte. Dazu eingeladen hatten neben der IHK selbst und den Wirtschaftsjuni-oren Harzkreis auch der Wirt-schafts-Club und der Lions Club Wernigerode. Stahlknecht schil-derte, dass sich die Menschen ge-rade im Harz durchaus sehr sicher fühlen könnten. So sei die Aufklä-rungsrate aller Straftaten im Harz mit 66 Prozent deutlich höher als im Landesdurchschnitt, der bei 56 Prozent liegen würde. Bei Dieb-stählen seien es im Harz beispiels-weise 40 Prozent, die aufgeklärt würden. Bei Morden seien es sogar 95 Prozent. »Die Wahrscheinlich-keit eines Autounfalls ist für Sie alle hier um ein Vielfaches höher,

als dass Sie im Harz Opfer einer Straftat werden«, so Stahlknecht. Allerdings räumte er ein, dass die Schere zwischen objektiver und

subjektiver Sicherheit immer wei-ter auseinandergehen würde. Und da liege für ihn das Problem.

Eine Maßnahme, diesem negati-ven Trend entgegenzuwirken, sei, mehr Polizisten einzustellen. Die Zahl der im Jahr 1990 angestell-ten 11.000 Polizisten sei bis heute auf nur noch 5.800 reduziert wor-den. Damit sei für ihn die Talsohle

erreicht, 6.000 würden mindestens gebraucht. Vor allem sogenannte Kontrollbereichsbeamte, dem so genannten »ABV de Luxe«, so der Minister. Des Weiteren müsse wie-der mehr Polizei in die Fläche ge-bracht werden, um auch hier mehr Prävention zu betreiben. Mit den genannten Maßnahmen solle die Polizeistrukturreform weiter um-gesetzt werden.

Eine wichtige Voraussetzung, die Schere zwischen gefühlter und realer Wahrnehmung nicht wei-ter auseinander klaffen zu lassen, sei mehr Vertrauen in die Arbeit der Polizei und des Rechtsstaates und bilde die Basis für die inne-re Sicherheit. Allerdings sei in die-sem Zusammenhang seit 2015 mit der Flüchtlingspolitik seitens der

Bundesregierung vieles verschenkt worden. Viele hätten den Eindruck gewonnen, dass der Staat die Din-ge einfach nicht mehr im Griff habe. Natürlich müssten Kriegs-flüchtlinge humanitäre Hilfe be-kommen, abgelehnte Asylbewerber aber auch zügig zurückgeschickt werden. Dafür bräuchte es aber deutlich verkürzte Asylverfahren, zumal ein Zunehmen von durch Ausländer begangene Delikte wie Diebstähle oder Schwarzfahrten und mehr zu verzeichnen sei.

Zugenommen hätte auch die so-genannte Cyberkriminalität. Sie sei deutlich auf dem Vormarsch, vor allen bei Vermögensdelikten. Auch die Wirtschaft Sachsen-Anhalts sei davon betroffen. Sie sei vor allem von Russland und China erklärtes Spionageziel Nummer eins.

Stahlknecht betonte abschlie-ßend, dass die Sachsen-Anhalti-ner deutschlandweit die höchste Bindung zu ihrer Region hätten. Das habe eine repräsentative Stu-die der Bertelsmann-Stiftung er-geben. Innovation und eine florie-rende Wirtschaft seien die einen Garanten dafür. Andererseits aber auch die Heimat, die für Vereine, Freunde, dem eigenen Zuhause und mit einer grandiosen Land-schaft vor der Haustür steht — die Zutaten, auf denen dieses starke Gefühl fuße.

IHK-REGIONAL

Innenminister zu Gast bei Unternehmern

Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht:

»Die Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls ist für Sie alle hier um ein Vielfaches höher, als dass Sie im Harz Opfer einer Straftat werden.«

Zum Gruppenfoto stellten sich die Teilnehmer vor Beginn des Unternehmerabends in Wernigerode vor der IHK-Geschäftsstelle dem Fotografen.

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BERATUNGSHOTLINE

Zentrum für Migration und Arbeit Das Zentrum für Migration und Arbeit (ZEMIGRA) ist eine lan-desweite Informationsstelle zu Fragen rund um das Thema Ar-beitsmarktintegration von zu-gewanderten Menschen. Das Online-Portal richtet sich an re-gionale und kommunale Ak-teure, ehrenamtlich Engagierte sowie Verwaltungsmitarbeiten-de und Unternehmen im Land Sachsen-Anhalt, die im Kontext »Migration und Arbeitsmarkt« tätig sind. Ziel ist die schnel-le und unkomplizierte Vermitt-lung von Anliegen an die jeweils zuständigen und kompetenten Ansprechpartnerinnen und An-sprechpartner in Sachsen-An-halt. Der Beratungsservice steht auch für Unternehmen zur Ver-fügung, die sich erstmalig dem Thema nähern, eine erste Ori-entierung benötigen oder ganz konkret eine Situation im Unter-nehmen haben und Unterstüt-zung benötigen. Die kostenlose Beratungshot-line ist von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr unter der Num-mer 0800-9364472 zu erreichen. Anfragen per E-Mail können an [email protected] gesendet werden. Eine Rückmeldung er-folgt spätestens am nächsten Werktag.Parallel ist das Zentrum auch online zu erreichen unter: www.zemigra.sachsen-anhalt.de. Neben vielfältigen Informatio-nen, Handreichungen und regio-nalen Erfolgsgeschichten aus der Arbeitsmarktintegration von Zu-gewanderten entsteht dort eine »virtuelle Landkarte« auf der Förder- und Begleitangebote der Arbeitsmarktintegration in Sach-sen-Anhalt zu finden sind. Der Service von ZEMIGRA bietet da-mit allen Akteuren mehr Trans-parenz und Sichtbarkeit.

Mathias Schönenberger

WIRTSCHAFTSJUNIOREN-PROJEKT »EIN TAG CHEF«

Schulbank mit dem Chefsessel getauscht

»Ein Tag Chef«, so heißt das Schüler- und Fachkräfteprojekt der Wirtschaftsjunioren Altmark. Am 7. Juni konnten sich 15 alt-märkische Schüler wieder für ei-nen Tag als Lenker und Leiter ei-nes regionalen Unternehmens oder einer Institution probieren.

Viele Schüler wollen in ih-rem späteren Berufsleben gerne eine Führungsposition bekleiden. Chef, das klingt nach viel Geld, nach Unabhängigkeit und Ein-fluss. »Es bedeutet aber auch gro-ße Verantwortung, viel Arbeit und nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, ständig wichtige Ent-scheidungen zu treffen«, erklärt Wirtschaftsjunior und Projektlei-ter Sven Strauß.

Ob sie sich ein Leben als Unter-nehmer oder Führungskraft vor-stellen können, durften altmärki-sche Schüler aus den Klassen 9 bis 11 auch in diesem Jahr wieder in der Praxis erproben. Zum be-reits achten Mal stellten zahlreiche Chefs in der Altmark ihre Position zur Verfügung. Die Zahl der teil-nehmenden Firmen war so groß, dass die Schüler ein Wunsch-Un-ternehmen oder eine Wunsch-Branche in ihrer Bewerbung an-geben konnten. Zur Verfügung standen dabei nicht nur Unter-nehmen, sondern auch einige In-stitutionen.

Neben den besonderen Erfah-rungen dieses Tages knüpften

die Schüler wertvolle Kontakte in die hiesige Wirtschaft. Auch An-schlusspraktika und Ausbildungs-verhältnisse haben sich daraus bei den Teilnehmern der vergan-genen Jahre schon ergeben. Ste-fan Wolf, Vorsitzender der Wirt-schaftsjunioren Altmark: »Ein Tag Chef kann ein echtes Sprungbrett für die jungen Menschen sein. So nah kommt man bei einem ge-wöhnlichen Praktikum nicht an die wichtigen Entscheider heran. Wenn man diesen Kontakt an-schließend pflegt, kann er bei der späteren Jobsuche mehr als hilf-reich sein.«

Das Projekt bringt insofern die Schüler mit Führungskräften in der Region zusammen und gibt ihnen die Chance, interessante Persönlichkeiten und Unterneh-men kennenzulernen sowie sich über regionale Karrierechancen zu informieren.

Eine Sache möchte das Projekt-team der Wirtschaftsjunioren Alt-mark keinesfalls unerwähnt lassen: »Die Chefs freuten sich wirklich auf ihre jungen Stellvertreter und nahmen sich sehr viel Zeit für sie.« Denn auch die Wirtschaft begreife dieses Projekt als Chance, mit jun-gen Leuten ins Gespräch zu kom-men. »Dieser frische, unabhängige Blick von außen tut auch gestan-denen Unternehmen gut. So wur-den tatsächlich schon wichtige unternehmerische Entscheidungen

von der Meinung der jungen Ein-tages-Chefs mitbeeinflusst«, be-richtet Projektleiter Strauß. Eine große Chance also – für ambiti-onierte Schülerinnen und Schüler sowie für die Unternehmer glei-chermaßen.

Auf Grund der positiven Reso-nanz seitens der teilnehmenden Jugendlichen und Unternehmen / Institutionen wird die Aktion auch im nächsten Jahr – dann bereits zum neunten Mal – durch die Wirtschaftsjunioren Altmark und die IHK Magdeburg/Geschäfts-stelle Salzwedel organisiert und durchgeführt.

Sebastian Weyl

Beteiligte Unternehmen und Institutionen 2018:• Adler Gastronomie GmbH, Stendal• Agrarerzeugergemeinschaft e.G.,

Pretzier• Altmark-Klinikum, Salzwedel• Creativ-Werbung, Gardelegen• DevLabor UG, Salzwedel• KiTa »Seeperle«, Arendsee• Malermeister Andreas Selzer,

Wallstawe• musaicum Steinbildsetzerei, Jeetze• Polizeirevier Altmarkkreis

Salzwedel, Arendsee• Sparkasse Altmark West, Salzwedel• Volkssolidarität Landesverband

Sachsen-Anhalt e.V., Haldensleben• Werbeagentur Blauzweig, Lüchow• Zacharias Reinhardt – 3D-Artist,

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Adler Gastronomie GmbH in Stendal: Wirtschaftsjunior Tim Kühne (l.) und IHK-Mitarbeiterin Sarah Lukas (r.) überreich-ten Junior-Chefin Emma Laura Kerkow (2 v.l.) und Eventmanagerin Beatrice Straubel (2 v.r.) die Teilnahmeurkunde.

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/1826

IHK-REGIONAL

von SEBASTIAN WEYL

Die Regionale Planungsgemeinschaft Alt-mark veranstaltete mit verschiedenen

Partnern der Altmark (Altmarkkreis Salzwedel, Landkreis Stendal, IGZ BIC Altmark GmbH, IHK Magdeburg - Geschäftsstelle Salzwedel, Hoch-schule Magdeburg-Stendal) das Altmark-Ma-cher-Festival 2018 am 20. Juni 2018 auf dem Campusgelände der Hochschule Magdeburg-Stendal in der Hansestadt Stendal. Über 60 Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistung und Landwirtschaft präsentierten ihre neuesten Technologien und innovativen Lösungen und zeigten damit eindrucksvoll, wie leistungs- und wettbewerbsfähig die Region ist.

Passend zum diesjährigen Thema »Wissens- und Technologietransfer« erwartete die Be-sucher ein interessantes Rahmenprogramm, darunter eine Kontaktbörse »Wirtschaft trifft Wissenschaft«, die Auswertung des ersten Rückkehrertages des Landkreises Stendal so-wie eine von der IHK Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal organisier-te Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Poli-tik, Wissenschaft und Wirtschaft zum Thema »Wissens- und Technologietransfer als Inno-vationstreiber im ingenieurswissenschaftlichen Bereich«.

Mit der Kontaktbörse »Wirtschaft trifft Wis-senschaft« griff das Altmark-Macher-Festival ein Thema auf, das seit Jahren überaus relevant für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovations-kraft der Wirtschaftsregion ist: So hat der 2014 erstellte »Forschungs- und Entwicklungsatlas

Altmark« ergeben, dass rund 70 Prozent der Firmen mit Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) die dadurch gewon-nenen Ergebnisse auch für den Export nut-zen. 73 Prozent sehen zudem einen steigen-den Bedarf an wissenschaftlich ausgebildetem Mitarbeitern, insbesondere aus den Studien-richtungen Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Automatisierung und Anlagentechnik. Mit der ganztägigen Kontaktbörse bot das Festival eine hervorragende Gelegenheit für Unternehmer und Wissenschaftler, sich auszutauschen, über Ideen zu diskutieren und Kooperationspartner für gemeinsame Projekte zu finden.

Schüler wiederum konnten verschiedene Aus-bildungsberufe live vor Ort kennenlernen. Dazu waren zahlreiche Betriebe mit Exponaten ver-treten und machten durch Mitmach-Aktionen neugierig auf sich und ihre Tätigkeitsfelder. Zudem lud die Hochschule Magdeburg-Sten-dal als Gastgeberin des Festivals zu einem Blick hinter ihre Kulissen ein und präsentierte sich als hochmoderner Studienort im Grünen.

Der Erwerb von Digitalkompetenzen, eine der Schlüsselqualifikationen des 21. Jahrhun-derts, stand bei der Schülervorlesung »Twitter, WhatsApp, Facebook und Co. - Was ist erlaubt und was ist verboten?« von Prof. Dr. Stefan Mensler im Mittelpunkt.

Darüber hinaus informierten das Innova-tions- und Gründerzentrum BIC Altmark, die Gründungsberatung des Altmarkkreises Salzwe-del und die IHK-Geschäftsstelle Salzwedel über Chancen der Existenzgründung.

Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten

Neben der Präsentation der Auswertung des ersten Rückkehrertages des Landkreises Stendal am späten Vormittag durch Sebastian Stoll, 2. Beigeordneter des Landkreises Stendal, lieferte auch die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema »Wissens- und Technologietransfer als Innovationstreiber im ingenieurswissenschaft-lichen Bereich« interessante Erkenntnisse über die wirtschaftlichen Perspektiven der Altmark. Zu den Teilnehmern gehörten Dr. Jürgen Ude (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Anne Lequy (Rek-torin Hochschule Magdeburg-Stendal), Prof. Dr. Folker Roland (Rektor Hochschule Harz), Dipl.-Wirt.-Ing. Bianca Zorn (Geschäftsführerin, ZORN INSTRUMENTS GmbH & Co. KG), Diet-rich von Gruben (Geschäftsführender Gesell-schafter, DEBA Badsysteme GmbH) und René Schoof (Ausbildungsleiter, Avacon Netz GmbH).

Ausklang in der Festival-Lounge

Zum Ausklang und Netzwerken lud die Fes-tival-Lounge der Wirtschaftsjunioren Altmark am späten Nachmittag ein. Hier konnte das Networking in geselliger Runde fortgesetzt werden, bevor dann das Sommerfest auf dem Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal begann.

ALTMARK-MACHER-FESTIVAL 2018

Region voller Ideen und Innovationen

Schüler aus beiden altmärkischen Landkreisen hörten einen Vortrag von Prof. Dr. Stefan Mensler zum Thema »Twitter,

WhatsApp, Facebook & Co – Was ist erlaubt, was ist verboten?«

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Weiterbildung gewinnt an BedeutungDigitalisierung im Einzelhandelvon DR. GEORG WITTMANN

Digitalisierung ist im deutschen Einzel-handel Chefsache. Zu diesem Schluss kommen mehr als 60 Prozent der be-

fragten Händler einer Studie des Forschungs-instituts ibi research an der Universität Re-gensburg. Zusammen mit 41 Industrie- und Handelskammern sowie dem Deutschen Indus-trie- und Handelskammertag (DIHK) wurden hierzu über 2.000 Einzelhändler in Deutsch-land zu den Einflüssen der Digitalisierung auf die Handelsbranche befragt.

Auf die Frage, was aktuell die drei größten Hemmnisse bei der Digitalisierung in den Un-ternehmen sind, antworteten 55 Prozent man-gelnde zeitliche Ressourcen, 45 Prozent hohe Investitionskosten und 38 Prozent fehlendes Know-how bzw. fehlende Kompetenzen bei den Mitarbeitern. Die Akzeptanz der Mitar-beiter gegenüber dem Thema Digitalisierung sowie das Engagement sind bei vielen Unter-nehmen kein bzw. nur ein kleines Problem. Le-diglich 35 Prozent der Mitarbeiter weisen eine geringe bzw. sehr geringe Akzeptanz des The-mas auf. Jedoch engagieren sich auch nur 45 Prozent überdurchschnittlich.

Verschmelzung der Kanäle nimmt zu

Oft stellt sich der deutsche Einzelhandel auch die Frage, wo der Mitarbeiter beim The-ma Digitalisierung bleibt, insbesondere auch deswegen, da doch immer wieder der Nieder-gang des stationären Einzelhandels mit die-sem Thema in Verbindung gebracht wird. Wie die Studie jedoch zeigt, ist die Bedeutung des stationären Geschäfts als Einkaufskanal nach wie vor sehr groß. Der Großteil der befragten Händler (85 Prozent) verkauft heute stationär. Das Gesamtbild zeigt zudem eine zunehmende Verschmelzung der Kanäle, da bereits mehr als ein Drittel der Händler sowohl online als auch stationär verkaufen. In der Branche für Foto-apparate und -zubehör können sogar deutlich

mehr als die Hälfte der Händler als Multika-nalhändler bezeichnet werden. Der Anteil rein stationärer Händler ist in den Bereichen Me-dikamente sowie Blumen/Pflanzen mit ca. 80 Prozent am größten. 37 Prozent der heute rei-nen stationären Händler wollen in fünf Jah-ren auch online Umsätze erzielen. 14 Prozent der Online-Händler versuchen es umgekehrt auch stationär. Der Trend geht also zum Mul-tikanalhändler.

Es besteht Schulungsbedarf

Dies führt somit auch zu immer neuen Chan-cen und Herausforderungen für die Mitarbei-ter. Das erkennen auch viele Unternehmen und bejahen mit 86 Prozent den Bedarf an Schu-lungen im Bereich Digitalisierung. Jedoch ant-worten dieselben Unternehmen auf die Fragen nach Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitar-beiter in diesem Kontext in 75 Prozent der Fäl-le mit nein. Lediglich 25 Prozent bieten ihren Mitarbeitern hier Möglichkeiten an. 37 Pro-zent planen es wenigstens. Hier müssen die Unternehmen dringend handeln, um mittel- bis langfristig nicht ihre Wettbewerbsfähig-keit einzubüßen und ihre Mitarbeiter und de-ren Know-how auch halten zu können.

Schulungsbedarf sehen die befragten Einzel-händler insbesondere im Bereich Online-Marke-ting und hier speziell im Bereich Social Media. Besonders relevant erachten die Unternehmen hier die Kommunikation mit dem Kunden über soziale Medien und den grundsätzlichen Ein-satz der sozialen Medien, z. B. für Marketing-zwecke. Damit der Mitarbeiter sich mit den neuen Themen bzw. mit den Herausforderun-gen der Digitalisierung zielgerichtet beschäfti-gen kann, sehen die Einzelhändler die Aufklä-rung durch Experten und ein enges Coaching als am sinnvollsten an (61 Prozent). Aber auch die Nutzung von Erklärvideos (45 Prozent) und Informationsveranstaltungen (43 Prozent) wol-len die Händler nicht missen.

Das Fazit der Studie

Der Handel beschäftigt sich bereits mit dem Thema Digitalisierung, steht diesem aber in vielen Feldern noch zurückhaltend bzw. skep-tisch gegenüber. Hier gilt es den Handel auf-zuklären und ihm zu zeigen, wie er sich auch

mit kleinen Investitionen Vorteile verschaffen kann. Dies gilt insbesondere auch für die Mit-arbeiter und nicht nur das Management. Da-bei müssen sich die Mitarbeiter sowohl mit den neuen Techniken als auch den Verhal-tensweisen der Kunden vertraut machen und wissen, wie sie reagieren können. Neben den Verfügbarkeiten von Schulungs- und Weiter-bildungsangeboten muss aber auch der Wille, das Engagement auf Seiten der Mitarbeiter er-zeugt werden, diesen Neuerungen positiv und neugierig entgegen zu treten. Die Unterneh-mer müssen hierzu natürlich die Rahmenbe-dingungen und Freiräume schaffen. Dadurch, dass die Einzelhändler sich selbst und die Mit-arbeiter befähigen, mit der aktuellen Entwick-lung Schritt zu halten, kann die Branche sich nachhaltig stärken und auch gegen die global agierenden Konzerne besser bestehen.

Die Studie »Der deutsche Einzelhandel 2017« steht zum Download zur Verfügung unter: www.ibi.de/Handelsstudie

Dr. Georg Wittmann ist Research Direc-tor bei ibi research an der Universität Regens-burg. Er forscht und be-rät im Bereich der di-gitalen Transformation mit den Schwerpunkten B2C- und B2B-E-Com-merce sowie E-Payment, E-Finance, Online- und Social-Media-Marke-ting. Der studierte Diplom-Kaufmann war wäh-rend seines Studiums im Business Development/Marketing bei Consors Discount-Broker tä-tig und anschließend wissenschaftlicher Mitar-beiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Universität Regensburg. Seit 2005 ist er bei ibi research an der Universität Regensburg GmbH tätig. Er ist Projektleiter der vom Bun-desministerium für Wirtschaft und Technolo-gie (BMWi) gefördert Mittelstand 4.0-Agentur Handel sowie Mitautor des E-Commerce-Leit-fadens (www.ecommerce-leitfaden.de) und Au-tor zahlreicher Fachartikel und Studien. Dr. Ge-org Wittmann war von 2013 bis 2015 Leiter des Fachbereichs E-Payment des Bundesverbands der Dienstleister für On-line-Anbieter BDOA e. V., Köln und ist seit 2015 Mitglied des Präsidi-ums des Händlerbunds e.V., Leipzig.

»37 Prozent der heute reinen stationären Händler wollen in fünf Jahren auch online Umsätze erzielen.«

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IHK-REGIONAL

25 JAHRE RST THALE GMBH

Generationswechsel ist eingeleitet

Vor 25 Jahren gründete Wolfgang Finck aus der ehemaligen Eisen- und Hütten-

werke Thale AG (EHW) heraus die RST Re-cycling und Sanierung Thale GmbH. Mit der Übernahme einer Bodenwaschanlage gehört seitdem eine Technologie zum Unternehmen, mit der sich belastete Böden unter Hochdruck chemisch-physikalisch reinigen lassen. Damit bot die RST der Region und nicht zuletzt ei-nem Teil der EHW-Mitarbeiter eine sichere Perspektive. Inzwischen gehört das mittelstän-dische Familienunternehmen als bundesweit agierende Firmengruppe zu einem der größ-ten Arbeitgeber am Standort Thale.

In den folgenden Jahren erweiterte die RST Schritt für Schritt das Kompetenzspektrum des Unternehmens: 1995 wurde eine Fachabtei-lung Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) gebildet und im Jahr 2000 die RST Ingenieur-bau GmbH als 100prozentige Tochterfirma ge-gründet. Im Jahr 2003 errichtete die RST eine Baustoffaufbereitungsanlage, 2010 eine An-lage zur Lagerung und Behandlung gefährli-cher und nicht gefährlicher Abfälle und 2014 eine Kompostanlage. Da Gartengestaltung, Renaturierung, Zaun- und Toranlagen sowie Baum- und Grünanlagenpflege zunehmend zu einer weiteren wichtigen Säule im Firmenspek-trum wurden, erfolgte 2016 die Gründung ei-ner 100prozentigen Tochterfirma RST GaLa-Bau GmbH aus der Fachabteilung GaLaBau. Ein weiterer wichtiger Meilenstein war 1999 die Zertifizierung zum Entsorgungsfachbe-trieb. Die RST gilt daher als professionell agie-render Anbieter von Komplettlösungen in den

Bereichen Altlastensanierung, Entsorgung, Flächenrecycling, Ingenieurbau sowie Garten- und Landschaftsbau. Jüngstes Großprojekt für die nächsten fünf Jahre ist die Errichtung des BraunsQuartier, einem neuen Wohngebiet mit ca. 70 Wohnungen auf dem 13.000 Quadrat-meter großen Gelände des ehemaligen VEB Farbchemie in Quedlinburg.

Für die Zukunft ist das Unternehmen bes-tens aufgestellt, da im Jahre 2012 mit dem Einstieg des Sohnes Carl Wolfgang Finck, di-plomierter Verfahrenstechniker, der Generati-onswechsel bereits eingeleitet wurde. Seit 2016 verantwortet er als Juniorchef die operative Geschäftsführung und leitet das Unternehmen gemeinsam mit Klaus-Dieter Zieme. Dadurch hat Wolfgang Finck sich Freiraum für sein eh-renamtliches Engagement geschaffen. Er ver-tritt die Harzregion in der Vollversammlung

der IHK Magdeburg und ist im IHK-Bauaus-schuss, im Regionalausschuss Harz sowie dem IHK-Arbeitskreis Umwelt und Energie aktiv. Da-bei setzt er sich für die Interessen der gesam-ten Unternehmerschaft und für die Entwick-lung der Wirtschaft im Landkreis Harz ein. Als Präsident des Bauindustrieverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt vertritt er außerdem die Bau-wirtschaft der beiden Bundesländer.

Bei einer Festveranstaltung und in Würdi-gung der erfolgreichen unternehmerischen Tätigkeit und des Engagements für die wirt-schaftliche Entwicklung der Harz-Region über-gab IHK-Vizepräsident Ralf Luther die Ehrenur-kunde der IHK Magdeburg. Grußworte hielten der Staatssekretär im Ministerium für Wirt-schaft, Wissenschaft und Digitalisierung, Dr. Jürgen Ude, sowie der Bürgermeister der Stadt Thale, Thomas Balcerowski. Dr. Jochen Zeiger

WIRTSCHAFTSJUNIOR HOLGER SALMEN AUS MAGDEBURG ZU GAST IM BERLINER ABGEORDNETENBÜRO

Blick hinter die Kulissen des BundestagesEine Woche lang begleitete der Magdeburger Un-ternehmer und Wirtschaftsjunior Holger Salmen den Bundestagsabgeordneten Frank Sitta bei sei-ner politischen Arbeit in Berlin. Vom 14. bis zum 18. Mai nahm er am Know-how-Transfer der Wirtschaftsjunioren mit dem Deutschen Bundes-tag teil. Ziel der Projektwoche ist es, jungen Un-ternehmern und Führungskräften einen Einblick in den parlamentarischen Alltag zu geben und den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik zu fördern. Am diesjährigen Know-how-Transfer nehmen 200 junge Wirtschaftsvertreter aus ganz Deutschland teil.

Salmen ist als Past President der WJ Magde-burg, Landesvorsitzender der WJ Sachsen-Anhalt und damit im Bundesvorstand der Wirtschaftsjunioren Deutschland sehr stolz, dass auch in diesem Jahr die Beteiligung der jungen Unternehmer aus Sachsen-Anhalt so hoch ist. »Da der Know-how-Transfer in der Haushaltswoche liegt, konnten wir die Haushaltsdebatte hautnah mitverfolgen.« Inhaltlich machten sich die Wirtschaftsju-nioren für mehr Gründergeist, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Generationengerechtigkeit stark.

Bei der Urkundenübergabe (v.l.): Ralf Grimpe, Leiter IHK-Geschäftsstelle Wernigerode, IHK-Vizepräsident Ralf Luther, Carl Wolfgang Finck und Wolfgang Finck

Holger Salmen (r.) begleitete mit Torsten Schaper (l.) den Bundestagsabgeordneten Frank Sitta.

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MELDUNGEN

Wirtschaftsticker+++ Geldsegen für die Otto-von-Gue-ricke-Universität Magdeburg: Wis-senschaftsminister Prof. Dr. Armin Wil-lingmann hat drei Förderbescheide im Gesamtvolumen von gut 17,6 Millionen Euro an Rektor Prof. Dr. Jens Strackeljan überreicht. Davon entfallen 9,2 Mio. Euro auf den Neubau eines s.g. Zyklotrons für die neurowissenschaftliche Forschung auf dem Campus des Uniklinikums sowie ins-gesamt gut 8,4 Mio. Euro für Baumaß-nahmen an Gebäude 12 (Institut für Ferti-gungstechnik und Qualitätssicherung der Maschinenbau-Fakultät). +++

+++ »Barrierefreiheit geprüft« – die-ses Gütesiegel tragen zwei weitere Tou-rismusanbieter aus dem Landkreis Harz. Die Ferienanlage »Zum Wildbach« im Wernigeröder Ortsteil Schierke und die »Glasmanufaktur Harzkristall« im Blan-kenburger Ortsteil Derenburg haben sich der Überprüfung der Qualitätsstandards im Rahmen des bundesweiten Zertifizie-rungssystems »Reisen für Alle« gestellt – mit Erfolg. Sie zählen nun zu den rund 100 Tourismusanbietern in Sachsen-An-halt, die das Gütesiegel seit Projektstart Ende 2014 erhalten haben. +++

+++ Hochkarätige internationale Wissen-schafts-Kooperation: In den kommenden Jahren wollen der Magdeburger Medizin-technik-Campus STIMULATE und die re-nommierte Harvard Medical School ge-meinsam Forschungsprojekte im Bereich Medizintechnik vorantreiben und den Austausch von Studierenden und Wissen-schaftlern etablieren. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde in Boston un-terzeichnet. +++

+++ Die Progroup wird in Sandersdorf-Brehna (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) eine große Papierfabrik zur Herstellung von Wellpappenrohpapier aus Altpapier er-richten. Das Unternehmen investiert da-für rund 375 Millionen Euro und wird rund 140 neue Arbeitsplätze schaffen. Mit dem Vorhaben soll im Juni 2018 begon-nen werden: Der Baustart ist für das ers-te Quartal 2019 und der Abschluss für das zweite Halbjahr 2020 geplant. Das Land Sachsen-Anhalt fördert die Ansiedlung mit 7,5 Millionen Euro aus der Gemein-schaftsaufgabe »Verbesserung der regio-nalen Wirtschaftsstruktur«. +++

ASEAN-REGION IM FOKUS DER IHK MAGDEBURG

Informationen aus erster HandDie ASEAN Economic Community (AEC), eine Wirtschaftsgemeinschaft von zehn südostasi-atischen Staaten mit mehr als 650 Millionen Einwohnern, gewinnt zunehmend an wirt-schaftspolitischer Bedeutung.

Vorreiter in Sachen Freihandel mit der Eu-ropäischen Union sind dabei Singapur und Vietnam, die entsprechenden Freihandels-abkommen sind ausverhandelt und könnten zum Jahresbeginn 2019 in Kraft treten. Wie die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, wird dies auch den Außenhandelsbeziehungen sachsen-anhaltischer Unternehmen mit diesen beiden Staaten einen großen Schub geben.

Am 29. August werden die Geschäftsführer der Auslandshandelskammern Marko Walde

(AHK Vietnam) und Tim Philippi (AHK Singa-pur) zu einem Roundtable in die IHK Magde-burg kommen und Informationen aus erster Hand geben. Nutzen Sie die Gelegenheit auch dazu, um mit anderen in der Region engagier-ten Unternehmern ins Gespräch zu kommen.

Weiterführende Informationen, Anmel-dungen und Terminvereinbarungen: An-dreas Kerzig sowie im Internet unter www.magdeburg.ihk.de, Dok.-Nr. 4098644

Andreas Kerzig

DAS NEUE CREDITREFORM MAHNWESEN:

Die Lösung für Ihren Prozess nach RechnungserstellungOffenen Rechnungen hinterherzulaufen und dabei Zeit und Geld zu verlieren, ist endgültig passé. Creditreform Mahnwesen setzt unmit-telbar nach Rechnungserstellung an und un-terstützt die Creditreform-Mitglieder im ge-samten Forderungsmanagement. Die Plattform des Münchner Start-up Unternehmens Bilendo ermöglicht es den Kunden von Creditreform, die erstellten Rechnungen einzustellen, Zah-lungen zu verfolgen und die Posten persön-lich und automatisch zu mahnen. Nichtzahler können bequem in das Creditreform Inkasso übergeben werden.

Mit dem gemeinsamen Pilotprojekt Creditre-form Mahnwesen bringen beide Unternehmen

ihr Know-how zusammen. Auf der einen Sei-te die Erfahrung von Creditreform im Forde-rungsmanagement und Inkasso, auf der an-deren Seite Bilendo mit seiner IT-Expertise im Bereich der digitalen Plattformen für das Li-quiditätsmanagement im B2B Sektor.

Der bundesweite Vertrieb der »White Label Lösung« in Gewand und Erscheinungsbild von Creditreform als Creditreform Mahnwesen hat begonnen. Ziel ist es, das gesamte Forderungs-management weitgehend zu automatisieren und gleichzeitig den Verfahrensstand für den Gläubiger »on time« transparent zu halten.

tsc

IHK-ANSPRECHPARTNERAndreas KerzigTel.: 0391/[email protected]

FIRMENJUBILÄUM IN BÖSDORF

20 Jahre Vorrichtungsbau GiggelAm 7. und 8. Juni beging die Firma Vorrich-tungsbau Giggel in Bösdorf ihren 20. Geburts-tag. 1998 gegründet hat sich die Firma Giggel seit dem deutschland- und europaweit zu ei-nem verlässlichen Partner und Zulieferer von Firmen des Automobilbaus, des Maschinenbau-es und der Medizintechnik entwickelt. Von der Idee über den Prototypen bis hin zur Kleinserie fertig die Firma Giggel in moderns-ten Produktionsstätten mit ihren ca. 100 Mit-arbeitern. Das Leistungsspektrum umfasst beginnend bei der Konstruktion über die Zerspanung, Programmierung, Lasertechnik,

Umformtechnik, Fügetechnik bis hin zur Qua-litätssicherung fast die gesamte Bandbreite der Fertigungstechnik. Schwerpunkt der Fertigung ist der Prototypenbau für große Automobil-firmen, unter anderen für VW, Audi, Bentley und Bugatti.Der Vorrichtungsbau Giggel ist als Mitglied des Clusters MAHREG Automotive auch Partner der Automobilzulieferer Sachsen-Anhalts. Vie-le Forschungsvorhaben werden gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Hochschule Magdeburg und weiteren For-schungseinrichtungen durchgeführt.

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IHK-INTERNATIONAL

Nachhaltiger Tourismus kann Entwicklungsländer stärkenTourismusförderung und -politik sind eine Chance für Wirtschaft, Entwicklungszu-sammenarbeit, Wissenschaft und Gesell-schaft in Zentral- und Ostasien

von KATHARINA BERGER

Auf einem zweitägigen Symposium an der Hochschule Harz in Wernigerode trafen

sich Experten aus Wirtschaft, Entwicklungs-zusammenarbeit, Wissenschaft und von Nicht-regierungsorganisationen sowie von Botschaf-ten und Konsulaten von Entwicklungs- und Schwellenländern Zentral- und Ostasiens, um sich über die Förderung des Tourismus in den Zielländern durch die deutsche Entwicklungs-zusammenarbeit auszutauschen und ihre Ko-operation und Vernetzung zu verstärken.

Der Tourismus ist einer der stärksten Wirt-schaftszweige der Welt. Dabei liegen Wachs-tumspotenziale und Risiken oft eng beiein-ander. Insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer ist eine nachhaltige Touris-musentwicklung von großer Bedeutung, um Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung vor Ort zu schaffen, die Landflucht zu minimie-ren und um Armut zu bekämpfen, aber auch um das natürliche und kulturelle Erbe in die-sen Regionen zu bewahren und zu schützen.

Wie die Entwicklungszusammenarbeit für diese Ziele mit Projekten vor Ort funktioniert, welches Wissen und welche Netzwerke zur Ver-fügung stehen und wie die Zusammenarbeit mit den einheimischen Anbietern entwickelt wurde, dies alles wurde auf dem Symposium

vorgestellt und aus verschiedensten Blickwin-keln diskutiert. Erfahrungen sowohl der GIZ, der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, von Reiseveranstaltern und Aus- und Weiterbildungsorganisationen für den Tourismus, Wissenschaftlern der Tourismusfor-schung und –beratung, aber auch von Reise-leitern und Finanzdienstleistern flossen in die Diskussion ein. Dabei standen Entwicklungs-projekte in den Ländern Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sowie Laos und Kambodscha im Mittelpunkt sowie die kommunale Zusammenarbeit zwi-schen der Stadt Wernigerode und ihrer viet-namesischen Partnerstadt Hoi An.

Ziel dieses ersten Symposiums war die Ver-netzung der Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit, um weiter erfolgreich für die Tourismusent-wicklung in Entwicklungs- und Schwellenlän-dern zu arbeiten, voneinander zu lernen und Blickwinkel zu verändern, um diese gemeinsa-me Arbeit in kommenden Symposien zu verste-tigen und damit zur Win-Win-Situation sowohl für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit als auch für die Entwicklungs- und Schwellen-länder beitzuragen.

KontaktHochschule HarzProjektkoordinator Matthias PoeschelTel.: +49 (0) 3943-659750E-Mail: [email protected]

Programmheft für das Symposium Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit

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10. SEPTEMBER

Workshop ExportkontrolleExportkontrolle – ein Thema, das angesichts der aktuellen politi-schen Entwicklungen, aber auch aufgrund des technologischen Fortschritts, immer mehr Aufmerk-samkeit von den Unternehmen for-dert. Wie händeln Sie die Export-kontrolle in Ihrem Unternehmen - sind Sie bereits gut aufgestellt?

Dozent Manfred Repp war viele Jahre bei der zuständigen Genehmigungsbehörde BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Aus-fuhrkontrolle) tätig und gibt während der Veranstaltung am 10. September 2018 ei-nen kompakten Überblick, wie Sie die Ex-portkontrolle in Ihrem Unternehmen or-ganisieren und auf welche Hilfsmittel Sie bei der Umsetzung zurückgreifen können.Der Workshop ist für Mitgliedsunterneh-men der IHK Magdeburg kostenfrei. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Internetseiten www.magdeburg.ihk.de (Dok. 4108486) Dörthe Ochsenfart

EU-KOMMISSION

Mehr Mittel für ERASMUS+Die EU-Kommission hat Anfang Mai vor-geschlagen, die Mittel für das EU-Bil-dungsprogramm ERASMUS+ auf 30 Mil-liarden Euro zu verdoppeln. Sie kommt damit der Forderung des DIHK nach, mehr in die europäische Bildungszusammen-ar-beit und in die Förderung von Lern- und Arbeitserfahrung im EU-Ausland insbe-sondere für Schüler, Auszubildende und Studenten zu investieren. Der DIHK for-dert allerdings innerhalb des Programms eine Stärkung des Bereichs Berufliche Bil-dung. Auch Verwaltungsvereinfachungen für Betriebe, die ihre Auszubildenden über ERASMUS+ ins Ausland entsenden wollen, sind dringend notwendig.

DIHK

IHK-ANSPRECHPARTNERINDörthe OchsenfartTel.: 0391/[email protected]

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/18 31

von SVEN ERICHSON

»Eine grenzüberschreitende Zusam-menarbeit ist für die Wirtschafts- und Regionalentwicklung uner-

lässlich. Ich bin dem Generalsekretariat der Kammerunion Elbe/Oder und dem Enterprise Europe Network Sachsen-Anhalt sehr dankbar, dass sie die Handwerkskammer Magdeburg bei der Organisation und Durchführung der Dele-gationsreise in die Tschechische Republik un-terstützt haben. Der Austausch zu aktuellen Herausforderungen in der Wirtschaft und die Diskussion von Lösungsansätzen helfen letzt-endlich, Barrieren abzubauen und den eige-nen Horizont zu erweitern«, konstatierte Jiri Aster, Präsident der Kammerunion Elbe/Oder beim Gespräch zwischen Rudolf Jindrak, Direk-tor für Außenangelegenheiten in der Staats-kanzlei der Tschechischen Republik, mit dem Vorstand der Handwerkskammer Magdeburg.

»Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland

sind sehr eng und freundschaftlich. Derzeit ist der Fachkräftemangel die größte Heraus-forderung für die Wirtschaft in der Tschechi-sche Republik. Bei einer Arbeitslosenquote von etwa 2 Prozent und kontinuierlichem Wachs-tum müssen nachhaltige Lösungen gefunden werden. Die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild und Anreize für eine Berufsausbildung werden momentan in Tschechien diskutiert«, informierte Jindrak.

Informeller Austausch vereinbart

Eine Diskussionsrunde mit dem Verband für kleine, mittlere und Handwerksunter-nehmen der Tschechischen Republik zeigte deutlich, dass an Lösungen gearbeitet wird. Um sich gegenseitig bei aktuellen Aufgaben zu unterstützen, wurde ein informeller Aus-tausch vereinbart. Da die Herausforderungen

in Sachsen-Anhalt ähnlich situiert sind, werden sich die Kammerunion Elbe/Oder und ihre Part-ner (die Handwerkskammer Magdeburg ist akti-ves Mitglied) weiterhin diesem Thema widmen.

Zum Abschluss der Delegationsreise infor-mierten sich die Teilnehmer über die aktuelle Lage der Wirtschaftsentwicklung in der Tsche-chischen Republik und die Wirtschaftsbezie-hungen zu Deutschland in der Deutsch-Tsche-chischen Außenhandelskammer.

Die KEO wurde im Jahr 2000 gegründet und ist ein Zusammenschluss von polnischen, tschechi-schen und deutschen Industrie- und Handels-kammern, Handwerkskammern und anderen wirtschaftlichen Interessenvertretern. Die Zie-le der KEO sind die Beschleunigung der wirt-schaftlichen Integration Polens, Tschechiens und Deutschlands sowie die wirkungsvolle Ein-bindung der Interessen der regionalen Wirt-schaft in die europäischen Entwicklungen.

Kammerunion Elbe/Oder zu Gast auf der Prager Burg

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Rudolf Jindrak (6. v. l.), Direktor für Außenangelegenheiten in der Staatskanzlei der Tschechischen Republik, empfing die Delegation um den Präsidenten der Kammerunion Elbe/Oder, Jiri Aster (2. v. r.).

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/1832

Die EU-Handelspolitik hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. In der Welthandelsorganisation (WTO) sind

kurzfristig keine großen Würfe zu erwarten: Zu viele widerstrebende Interessen machen ein einstimmiges Vorgehen fast unmöglich; die Ministerkonferenz in Buenos Aires im De-zember 2017 hat dies leider bestätigt. Auch deshalb handelt die EU zunehmend bilatera-le Abkommen aus: Bereits jetzt sind mit rund 45 Ländern Freihandelsabkommen in Kraft. Mit etwa der gleichen Zahl an Ländern ste-hen derzeit die Ratifizierung – wie etwa mit Kanada, Singapur, Vietnam – oder Verhand-lungen an.

Gutachten des Europäischen Gerichtshofs zum Singapur-Abkommen

Auch hier musste die EU-Kommission aber ihre Politik anpassen: Ein Gutachten des Eu-ropäischen Gerichtshofs zum Singapur-Ab-kommen vom Mai 2017 hatte die Karten neu gemischt. Danach kann die EU Freihandels-abkommen zwar allein abschließen, ohne die Zustimmung der nationalen Parlamente ab-warten zu müssen. Sollen aber Vorschriften zum Investitionsschutz enthalten sein, müs-sen auch die Mitgliedstaaten das »gemischte Abkommen« ratifizieren. Nun soll der Investi-tionsschutz aus Freihandelsabkommen wieder ausgekoppelt werden. Für Australien und Neu-seeland liegen entsprechend begrenzte Ent-würfe für Verhandlungsmandate vor, auch für ausgehandelte Abkommen wie mit Singapur wird eine Trennung derzeit geprüft.

Eine große Chance

Die künftige Spaltung beider Themenfelder erschwert zwar das Ziel der EU-Kommission, EU-Freihandelsabkommen mit der geplanten Reform des Investitionsschutzes zu verkoppeln. Die Entscheidung des Gerichtshofs schränkt die EU aber nicht so stark ein wie teilweise befürch-tet. Denn wenn die EU-Kommission künftig dieses oft sehr streitige Thema in gesonder-ten Abkommen regeln würde, könnte die EU schneller die zahlreichen geplanten Abkom-men mit Staaten in aller Welt von Mexiko über

IHK-INTERNATIONAL

10. MITTELDEUTSCHER EXPORTTAG AM 11. SEPTEMBER

Erfolgreich trotz Handelsschranken

Während viele Länder ihre Zölle in den vergangenen Jahrzehnten zu-nehmend abgebaut haben, nahm im gleichen Zeitraum die Zahl der sogenannten nicht-tarifären Han-delsschranken deutlich zu. Wol-len Sie mehr darüber erfahren, wie sich Handelsschranken überwin-den lassen, wie man Freihandelsab-kommen nutzt und wie man einen Markteintritt in Zeiten eines zu-nehmenden Protektionismus opti-mal managt?Unter dem Motto »Erfolgreich trotz Handelsprotektionismus« vermittelt unser Exporttag wertvolles Know-how mit Praxisbezug für das Aus-landsgeschäft. Angeboten werden Panels zu verschiedenen länder- und fachspezifischen Themen.Sie erhalten Inspiration und prak-tische Ratschläge von zahlreichen renommierten Experten. Auch die IHK-Mitarbeiter aus dem Bereich International der mitteldeutschen

IHKs und die Vertreter von Aus-landshandelskammern (AHKs) aus-gewählter Länder stehen Ihnen für Fragen rund um Ihr Auslandsge-schäft Rede und Antwort.Besuchen Sie am 11. Septem-ber 2018 den Mitteldeutschen Ex-porttag, den jährlichen Treffpunkt für Exporteure im mitteldeutschen Raum! Die Anmeldung sowie wei-tere Informationen finden Sie unter www.magdeburg.ihk.de, Dok. 4080462

Die Einführung in das Schwer-punktthema der Veranstaltung wird von Klemens Kober, Referatslei-ter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen des DIHK in Brüssel, gehalten. Der Fachbeitrag »Freihandelsabkommen und Investitionsschutz - Globalisie-rung (mit-)gestalten« gewährt Ih-nen bereits heute einen Einblick in das Thema.

Freihandelsabkommen und Investitionsschutz

Japan bis nach Neuseeland abschließen: eine große Chance. Denn Europa ist der größte Ex-porteur von Industrieerzeugnissen und Dienst-leistungen und der größte Exportmarkt für rund 80 Länder. Die meisten Auslandsinvestitionen weltweit werden in Europa getätigt; gleichzeitig sind auch die europäischen Unternehmen Welt-meister beim Investieren im Ausland. Und rund 30 Millionen Arbeitsplätze in der EU – alleine in Deutschland über zehn Millionen – hängen laut EU-Angaben von Exporten ab.

Das bereits in Kraft getretenen Abkommen mit Südkorea zeigt schon heute das Potenzi-al, das in solchen Abkommen stecken kann: Die Exporte sind in fünf Jahren um mehr als die Hälfte gestiegen – die Autoverkäufe deut-lich mehr. Unnötige Bürokratie wurde abge-baut. Gerade die deutsche Wirtschaft profi-tiert. Überdies können Freihandelsabkommen helfen, im Sinne eines globalen Level Playing Field die hohen europäischen Standards bei-spielsweise im Verbraucher-, Arbeitnehmer-,

Globalisierung (mit-)gestaltenvon KLEMENS KOBER

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SAVE THE DATE

INTERNATIONAL

9. Mitteldeutscher Exporttag Der Unternehmer haftet immer! Rechtsfragen im internationalen Geschäft

12. September 2017

Industrie- und Handelskammer Magdeburg

Industrie- und HandelskammernSachsen | Sachsen-Anhalt | Thüringen

SAVE THE DATE

INTERNATIONAL

9. Mitteldeutscher Exporttag Der Unternehmer haftet immer! Rechtsfragen im internationalen Geschäft

12. September 2017

Industrie- und Handelskammer Magdeburg

Industrie- und HandelskammernSachsen | Sachsen-Anhalt | Thüringen

10. Mitteldeutscher ExporttagErfolgreich trotz Handelsprotektionismus

n 11. September 2018n Sächsische Aufbaubank, Dresdenn Informationen unter: www.dresden.ihk.de/d88150

INTERNATIONAL nSAVE THE DATE

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Freihandelsabkommen und Investitionsschutz

und Umweltschutz auf internationale Ebe-ne zu heben.

Beim Investitionsschutz will sich die Kom-mission auf die Schaffung eines Multilateralen Investitionsgerichtshofs (»MIC«) konzentrieren und hat die Debatte nun sogar auf die Tages-ordnung der UN-Kommission für internationa-les Handelsrecht (UNCITRAL) gehoben. Einige Vorschläge stellen jedoch grundlegende Vorzü-ge der Investor-Staat-Schiedsgerichte in Fra-ge: So können Richter nicht mehr nach ihrer

Erfahrung in bestimmten Sektoren ausgewählt werden. Ein solches Gericht wäre zudem wirt-schaftlich nur dann sinnvoll, wenn eine aus-reichende Anzahl von Staaten teilnimmt und es effizient ist. Verfahren müssen einfacher, schneller und kostengünstiger werden, gera-de für kleine und mittelständische Unterneh-men. Durch eine zweite Instanz darf nicht je-des Verfahren in die Länge gezogen werden.

Auch im Hinblick auf die materiellen Schutz-standards ist aber weiter Engagement der EU

gefragt: Eine Reihe von Schwellenländern ha-ben in den letzten Jahren ihre Investitions-schutzabkommen mit EU-Staaten gekündigt (zum Beispiel Südafrika und Indien). Die In-vestoren sind dort zukünftig schutzlos ange-sichts ineffizienter und langwieriger Gerichts-verfahren vor lokalen Gerichten. Hier muss die Kommission mit Vorschlägen Überzeugungs-arbeit leisten, die Regelungshoheit und In-vestorenrechte in einen angemessenen Aus-gleich bringen.

Abkommen wie CETA können wichtige Signalwirkung entfalten

Derzeit mehren sich weltweit die Fragezei-chen zur Zukunft von offenen Märkten: Die USA zieht sich zunehmend aus der multilate-ralen Zusammenarbeit zurück, in China lassen die Worte für den Freihandel auf Taten war-ten und in vielen Region ist der Vormarsch des Protektionismus ungebremst. Daher wird es umso wichtiger sich zu fragen, wer eigentlich noch die Globalisierung gestaltet. Wem wollen wir diese Möglichkeit geben oder stellen wir uns einfach hinten an? Hier besteht eine große Chance für die EU, mit starken Partnern voran-zugehen. Abkommen wie CETA können hier-für eine wichtige Signalwirkung entfalten: Das Abkommen eröffnet neue Marktchancen und sichert zugleich europäische Errungenschaften wie Standards beim Verbraucher- oder Um-weltschutz. Die EU braucht sich also in Sa-chen Handelspolitik nicht zu verstecken – sie kann die Globalisierung positiv mitgestalten.

Kontakt

Patricia Sarah Stöbener de MoraReferatsleiterin, Recht der Europäi-schen Union, Internationales Wirt-schaftsrecht, DIHK, [email protected]

Klemens KoberReferatsleiter, Handelspolitik, transat-lantische Beziehungen und EU-Zoll-fragen, DIHK, Brü[email protected]

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von ANDREAS KERZIG

Zum wiederholten Male weilte eine IHK-Unternehmerdelegation in den ukrai-nischen Regionen Saporoshje und Dni-

propetrowsk. Die Reise unter Leitung von IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März wurde vom gemeinsamen deutsch-ukraini-schen Kooperationsbüro an der IHK Dnipro-petrowsk vorbereitet und hatte neben einer Kooperations- und Fachkräftebörse auch den Besuch verschiedener ukrainischer Exportun-ternehmen und Hochschulen zum Inhalt.

In Gesprächen mit potenziellen ukraini-schen Partnern wurden neue Geschäftskon-takte geknüpft und Möglichkeiten einer er-folgreichen Zusammenarbeit ausgelotet. Einen Schwerpunkt bildete die Gewinnung ukraini-scher Fachkräfte für sachsen-anhaltische Un-ternehmen. Dazu konnten die Unternehmer viele Gespräche mit hochmotivierten ukrai-nischen Arbeitssuchenden führen. »Der Aus-bildungstand und die Motivation der jungen Ukrainer sind top«, lobte Holger Dalichow, Ge-schäftsführer der Firma Personalservice und Technische Dienstleistungen Magdeburg, die angehenden Schweißer und Elektroniker der Fachschule für Schweißtechnik und Elektronik

IHK-INTERNATIONAL

Aufruf: Freie Stellen melden!Die IHK Magdeburg bleibt am Thema ukrainische Fachkräfte weiter dran. Ende September 2018 soll es dazu erneut nach Dnipro gehen. Interessierte Unternehmer sind herzlich zur Mitreise eingeladen. Melden Sie uns jetzt Ihre Stellengesuche und sprechen Sie im September mit den Fachkräften auf unserer Fachkräftebörse in Dnipro.

Zu Besuch bei Freunden Erfolgreiche Kooperationsgespräche mit ukrainischen Partnern

IHK-ANSPRECHPARTNERMathias SchönenbergerTel.: 0391/[email protected]

Im Gespräch: Holger Dalichow (M.), Geschäftsführer Personalservice und Technische Dienstleistungen Mag-deburg

IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März (l.) führt mit Präsident Vitaly Zhmurenko (r.) Gespräche in der IHK Dnipropetrowsk.

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»Paton«. Olesya Becker, Geschäftsführerin der Magdeburger Firma Med-Place-Pro und auf der Suche nach medizinischem Fachpersonal, unterstrich: »Ich war zum ersten Mal im Rah-men so einer Delegation unterwegs und möch-te der IHK für die tolle Vorbereitung und vie-len interessanten Gesprächskontakte auf dieser Reise danken.«

Neben den Formalitäten zur Beantra-gung der Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, bei der die IHK ihren Mitgliedern hilft, sind

ausreichende Deutschkenntnisse das A und O für eine erfolgreiche Eingliederung in den Ar-beitsmarkt. Wolfgang März sieht das pragma-tisch: »Mittlerweise spricht die Jugend in die-sen Ländern recht gut Englisch. Zusammen mit ein paar deutschen Grundkenntnissen soll-te das genügen, dass die Leute zu uns in die Firmen kommen und sich dann in der Ein-arbeitung die weiteren notwendigen Sprach-kenntnisse aneignen. Die Zeit läuft uns sonst davon«.

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Handwerkskammer Magdeburg auf Company Mission in Pragvon SVEN ERICHSON

Wie geht es dem Handwerk in der Tschechischen Republik? Mit wel-chen Herausforderungen ist das

Handwerk konfrontiert? Wie ist es um die Zu-kunft des Handwerks bestellt? Wie kann eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Handwerk entwickelt werden? Diese Fragen waren der zentrale Teil der Delegation und Un-ternehmerreise (Company Mission) der Hand-werkskammer Magdeburg nach Prag/Tsche-chische Republik.

Anhand von informativen Präsentationen zeigten Repräsentanten von CzechInvest und dem Verband für kleine, mittlere und Hand-werksunternehmen die gegenwärtige Situa-tion und Entwicklungsszenarien des Hand-werks in der Tschechischen Republik und Deutschland. Die größte Herausforderung zurzeit ist der Fachkräftemangel. An dieser Stelle wurden verschiedene Strategien in bei-den Ländern vorgestellt und präsentiert.

Um die grenzüberschreitende Zusammen-arbeit von Unternehmen und eine gegensei-tige Hilfe zu entwickeln, wurde ein Dialog zwischen der Handwerkskammer Magde-burg und dem Verband für kleine, mittlere und Handwerksunternehmen vereinbart. Un-ternehmensbesuche rundeten die Company Mission ab.

Die Company Mission wurde in enger Zu-sammenarbeit zwischen dem Enterprise Eu-rope Network Sachsen-Anhalt und den tschechischen Partnern des Enterprise Eu-rope Network (Technologische Zentrum an der Akademie der Wissenschaften der Tsche-chischen Republik und dem Zentrum für

Regionalentwicklung der Tschechischen Re-publik) vorbereitet und durchgeführt.

IHK-ANSPRECHPARTNERSven ErichsonTel.: 0391/[email protected]

Vertreter der Handwerkskammer Magdeburg informierten sich bei den Partnern des Enterprise Europe Network Prag über die derzeitige Situation des Handwerks in der Tschechischen Republik

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Vojtech Vrobel vom tschechischen Verband für kleine, mittlere und Handwerksunternehmen stellt Aktivitä-ten des tschechischen Handwerks vor.

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IHK-INTERNATIONAL

Forderungsdurchsetzung im Auslandsgeschäftvon MARC-ANDRÉ DELP

Die Durchsetzung von berechtigten For-derungen im Ausland wird oft als pro-blematisch angesehen. Das hängt mit

vielfältigen Gründen zusammen. Hierzu ge-hören Sprachschwierigkeiten, unterschiedliche Umgebungsbedingungen und Mentalitäten, nicht vergleichbare Verfahrensordnungen so-wie im Streitfalle die Beauftragung eines unbe-kannten Rechtsanwaltes. Aus diesen Gründen schrecken Unternehmen häufig davor zurück, ihre Forderungen im Ausland durchzusetzen. Die Folge sind Forderungsausfälle in beträcht-licher Höhe, die die Liquidität eines Unter-nehmens nachhaltig beeinträchtigen können.

Dies gilt es zu verhindern. Notwendig ist dazu in der Regel eine gerichtliche Titulierung der Forderung, sei es in einem inländischen oder in einem ausländischen Gerichtsverfahren. Jedoch ist der Weg dorthin nicht immer ein-fach und eindeutig vorgegeben, dem Gläubiger stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfü-gung. Aber nicht in jedem Fall kann im Hei-matland die Klage eingelegt werden und nicht immer hat ein Gläubiger die Wahl, ob er im In- oder Ausland seine Klage erheben kann. Auch müssen die Fragen der Zwangsvollstreckung im Vorfeld bedacht werden, denn nicht auto-matisch wird ein Schuldner nach Titulierung der Forderung die Zahlung leisten, so dass sich der Gläubiger mit den Fragen der zwangswei-sen Forderungsbeitreibung und vollstreckungs-rechtlichen Möglichkeiten im In- oder Ausland zwangsläufig beschäftigen muss.

Auch hinsichtlich der Vollstreckung sind im Auslandsgeschäft Unterschiede zu beachten. In den EU-Staaten lässt sich ein deutsches Ur-teil relativ einfach wie ein ausländisches Urteil durchsetzen, sofern der Schuldner liquide ist. Dazu hat die EU verschiedene Verfahren wie z.B. den Europäischen Vollstreckungstitel ent-wickelt. In Nicht-EU-Staaten ist hingegen teil-weise eine Anerkennung des deutschen Urteils notwendig, teilweise kann ein deutsches Urteil im Ausland jedoch gar nicht vollstreckt wer-den. Aber auch in diesem Fall muss ein deut-sches Urteil jedoch nicht zwangsweise wertlos sein, da es erst in 30 Jahren verjährt. Mit die-sem Wissen kann der Gläubiger im Vorfeld sei-ne Verfahrensstrategie ausrichten.

Alternativen zu den nationalen Verfah-ren bieten gerichtliche Verfahren im Ausland. Hier muss der Gläubiger aber abwägen, ob er sich auf ein derartiges Verfahren einlassen

möchte. Ausländische Mahnverfahren ähneln dem deutschen Mahnverfahren. Ausländische Gerichtsverfahren können jedoch Besonderhei-ten aufweisen. Allerdings kann ein Vorgehen im Ausland gegen den Schuldner auch Vortei-le mit sich bringen.

Neben nationalen Gerichtsverfahren stehen dem Gläubiger in den EU-Mitgliedstaaten wei-terhin die Instrumente der Europäischen Ver-fahren zur Verfügung, die zur Beschleunigung des Zahlungsverkehrs in der EU entwickelt wur-den. Hierbei gilt es jedoch, sich über den Ab-lauf des Europäischen Mahnverfahrens, dem Umgang mit einem Europäischen Vollstre-ckungstitel sowie dem Europäischen Zivilpro-zessrecht zu informieren.

Fazit: Ein Gläubiger sollte Forderungen gegen einen ausländischen Schuldner kei-nesfalls von vornherein abschreiben, son-dern sich mit den Regelungen und Mög-lichkeiten vertraut machen, um zu seinem

Recht zu gelangen. Allerdings bedarf die For-derungsdurchsetzung im Ausland einiger be-sonderer Kenntnisse. Auch gilt es bei der Ver-tragsgestaltung bereits Besonderheiten zu beachten.

FIT FÜR DEN EXPORT-WORKSHOP AM 4. SEPTEMBER

»Mahnungen & Vollstreckungen im Auslandsgeschäft« Mit dem kostenlosen Fit für den Export-Workshop »Mahnungen & Vollstreckungen im Auslands-geschäft« am 4. September 2018 von 14 bis 17 Uhr bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich über die Durchsetzung von Forderungen im Auslandsgeschäft sowie die nationalen wie gerichtlichen Verfahren zu informieren.Als erfahrener Experte referiert zu diesen Themen RA Marc-André Delp von der Herfurth & Partner Rechtsanwaltsgesellschaft mbH und gibt Ihnen einen fachlichen Einblick.Ausführliche Informationen zu unserem Workshop finden Sie auf der Internetseite der IHK Mag-deburg unter www.magdeburg.ihk.de, Dok.: 4112844.

Marc-André Delp, Fachanwalt für Internationales Wirtschaftsrecht

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von THORSTEN HILDEBRAND

In ihrer beinahe 150-jährigen Geschichte musste die Firma ZORN INSTRUMENTS aus Stendal immer wieder mal ihr Durch-haltevermögen unter Beweis stellen. Zer-

störung und beinahe Untergang im Zweiten Weltkrieg oder staatliche Gängelung und die drohende Enteignung zu DDR-Zeiten waren Herausforderungen der besonderen Art.

Der Kurs des aktuellen US-Präsidenten möge einmal als Fußnote in die Geschichtsbücher eingehen. Für ein stark exportorientiertes Un-ternehmen, zumal mit besonderem Interes-se am US-Markt, sind sie aber Grund genug, genau hinzusehen. Persönliche Besuche bei Partnern und Kunden vor Ort sind da von un-schätzbarem Wert. Und so nutzte Bianca Zorn die jüngste Reise einer Delegation des sachsen-anhaltischen Wirtschaftsministers Prof. Dr. Ar-min Willingmann, um sich als Teilnehmerin ak-tuell ein Bild zu machen.

Als Geschäftsführerin und in fünfter Gene-ration Mitinhaberin von ZORN INSTRUMENTS interessierte sie sich vor allem für die Rahmen-bedingungen und für die mittel- und lang-fristigen Zukunftsaussichten des Geschäfts. Immerhin hat der Prüfgeräte Spezialist aus

Stendal in der Altmark in den vergangenen 15 Jahren einiges in den Marktaufbau USA investiert.

Mit lokalen Partnern wurde unter anderem im Bundesstaat Virginia eine Servicestation für die von ZORN gefertigten Fallgewichts-Prüf-geräte für den Straßenbau eingerichtet. Wie sich zeigte, eine wichtige Voraussetzung, um bei den anspruchsvollen US-Kunden überhaupt eine Chance zu bekommen. Beinahe ebenso wichtig: die aktive Mitarbeit in Organisationen wie der ASTM, zuständig für die Schaffung lo-kaler Prüfnormen und technischer Standards.

Deutsche Produkte bekommen nur eine Chance, wenn sie wirklich klar überlegen sind.

Die Geschäfte laufen dank des konsequenten Vorgehens gut für ZORN. Der technologische Vorsprung der eigenen Produkte sichert bisher den Absatz auch bei Behörden und staatlichen Universitäten. Hier gilt eigentlich seit langem, also nicht erst seit Beginn der Ära Trump, ein striktes »Buy American!«. Deutsche Produkte

bekommen nur eine Chance, wenn sie wirk-lich klar überlegen sind.

Seit der Präsidentenwahl 2016 sind bei ZORN die Erwartungen zu den USA gespalten. Zum einen würden die von Donald Trump ange-kündigten Milliarden-Investitionen in den In-frastrukturbereich, vor allem in die Sanierung maroder Straßen, die Absatzmöglichkeiten für ZORN Produkte deutlich verbessern. Erste Kon-turen eines entsprechenden Regierungspro-grammes sind erkennbar. Gleichzeitig gibt es im Hause ZORN die Sorge, dass die eigenen Prüfgeräte irgendwann von den wuchernden Strafzöllen betroffen sein könnten. Präsident Trump schirmt mit seinen selektiven Markt-zugangsbeschränkungen US-Branchen vom Weltmarkt ab, offenbar, um damit bei seinen Unterstützern im Land zu punkten. Eine wei-tergehende Strategie ist nicht erkennbar und so scheint es jederzeit jeden treffen zu können.

Vielleicht bewährt es sich da wieder einmal, dass die Firma ZORN mit ihren Produkten in einer Nische agiert. Diese Ausrichtung taugt weder zu schnellen Gewinnen noch zu grellen Schlagzeilen. Sie hält aber beispielsweise er-folgreich ostasiatische Fälscher auf Abstand.

Gute Geschäfte in schwierigen Zeiten

Zorn Instruments Stendal in den Vereinigten Staaten

Manhattan, Blick die 33. Straße hinunter Richtung Osten

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IHK-INTERNATIONAL

von PATRICIA SCHINDLER

»Aber wir Österreicher unterscheiden uns doch von den Deutschen durch so mancherlei, besonders durch die

gleiche Sprache.« An diesem von Autoren und Kabarettisten häufig verwendeten Zitat, des-sen Herkunft jedoch nie ganz geklärt werden konnte, ist wahrlich was dran. Dies zeigt sich nicht nur beim Skiurlaub in den österreichi-schen Alpen, wo die Gäste mittlerweile wis-sen, dass Paradeiser das Gleiche wie Tomaten sind. Die Unterschiede ziehen sich bis in den Geschäftsbereich und haben schon das ein oder andere Vorhaben platzen lassen. Tipps, wie es dennoch mit dem Nachbarn klappt, gibt die Deutsche Handelskammer in Österreich.

Nicht alles für bare Münze nehmen

Die wichtigste Regel bei der Geschäftsanbah-nung mit Österreich lautet, nicht alles wört-lich zu nehmen. Wenn Ihr Gegenüber sich mit »wir melden uns« verabschiedet, dann ist die Wahrscheinlichkeit je wieder etwas von ihm zu hören schwindend gering. Gleiches gilt für die Antwort »wir schauen gerne vorbei, wenn es sich ausgeht« auf eine Einladung. Meistens geht es sich dann nämlich gerade doch nicht aus. Oder wie die geradlinigen Deutschen sa-gen würden: »Es haut nicht hin«.

Wirtschaftliche Fachbegriffe abklären

Wird etwas in Evidenz gehalten, so kann bei Bedarf darauf zurückgegriffen werden. Dabei

handelt es sich weder um eine Zu- noch um eine Absage. Bei »Urgenz« ist jedoch Eile ge-boten, dann wurde sehr wahrscheinlich bereits eine Frist versäumt. Und wer bei angeforder-ten Unterlagen eine Zeichenskizze als Muster-zeichnung beilegt, sollte sich nicht wundern, wenn er bei dieser Ausschreibung leider kei-nen Auftrag erhält. Gemeint ist nämlich eine beglaubigte Unterschriftenprobe.

Sich den Titelfetischismus zu Nutzen machen

Rund 900 Titel kann man in Österreich erlan-gen, von akademischen Graden wie Magister, Doktor und Co über Berufstitel wie Regierungs-rat bis zu Amtstiteln wie dem Oberamtsrat. Das Führen von Adelstiteln hingegen ist in Öster-reich strafbar. Grund dafür ist das Adelsauf-hebungsgesetz von 1919 nach dem Ende der Monarchie Österreich-Ungarns. Titel spielen in Österreich dennoch eine große Rolle und soll-ten auch tatsächlich verwendet werden, sowohl im Schriftverkehr, als auch im persönlichen Ge-spräch. Dabei geht es nicht um falsche Eitel-keit, sondern um eine informative Ergänzung zum Namen. Mithilfe der Titel können Öster-reicher ihre Gesprächspartner leichter einord-nen und eine Unterhaltung in eine bestimmte Richtung lenken. Er gibt nicht nur Rückschlüs-se auf die Ausbildung, sondern auch auf die Berufsgruppe und Position und gehört in Ös-terreich einfach zu einem respektvollen Um-gang dazu. Im Übrigen sind die Titel in Öster-reich auch eine nette Ausweichmöglichkeit für

all Diejenigen, die sich Namen einfach schwer merken können. Denn es genügt durchaus je-manden mit »Frau Doktor« oder »Herr Ingeni-eur« anzusprechen.

Bei Geschäftsessen über alles sprechen, außer übers Geschäft

Während der Deutsche gerne bereits bei der Vorspeise seine Unterlagen auspackt, würde der Österreicher frühestens beim Nachtisch damit beginnen, wenn nicht sogar erst bei einem Fol-gegespräch. In Österreich lernt man sich ger-ne erst einmal kennen, so können später auch Konflikte oder Missverständnisse leichter aus dem Weg geräumt werden, wenn es um kon-krete Verhandlungen geht.

Imitationen des Dialekts vermeiden

So gerne die Deutschen den österreichischen Dialekt mögen und ihre Falco-Imitationen zum Besten geben, sollten sie sich im Gespräch den-noch auf einzelne österreichische Worte be-schränken. Jede Silbe möglichst lang zu ziehen, in der Hoffnung es möge sich dann ein wenig Wienerisch anhören führt dazu, dass sich je-der Österreicher auf gut Deutsch gesagt »veräp-pelt« vorkommt. Im Übrigen besteht Österreich nicht nur aus Salzburg und Wien, sondern er-streckt sich vom Bodensee im Westen bis zum Neusiedlersee im Osten über ca. 700 Kilome-ter und hat ganz unterschiedliche Mundarten vorzuweisen.

So klappt‘s auch mit den österreichischen NachbarnDie Nachbarländer Österreich und Deutschland scheinen sich so ähnlich zu sein. Alles ist vertraut, man spricht die gleiche Sprache, und auch kulinarisch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Wenn das mal nicht die besten Voraussetzungen für Geschäftsbeziehungen sind? Tatsächlich überstieg das Außenhandelsvolumen von Österreich und Deutschland im Jahr 2017 die 100-Milliarden-Euro-Marke und erreichte damit einen neuen Rekordwert.

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Eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen

Zwischen deutschen Geschäftspartnern geht es oft sehr rational zu. Wohingegen man in Österreich auch gerne die emotionale Ebene bedient und auf eine angenehme Gesprächs-atmosphäre achtet. Ein Gespräch mit etwas Small Talk zu beginnen ist daher nicht ver-kehrt. Und noch eines sollte man dabei be-achten: Geschäfte in Österreich zu machen, bedeutet, sich Zeit zu nehmen.

Zwischen den Zeilen lesen — es lohnt sich

Generell kann man sagen, der Österreicher ist eher Konfliktscheu. Während die Deutschen

doch sehr direkt sind und die Dinge gerne beim Namen nennen, verhält sich der Öster-reicher etwas diskreter und würde einem nie ins Gesicht sagen, dass ihm etwas nicht passt. Das mag auch daran liegen, dass die Wahr-scheinlichkeit sich in Österreich zwei Mal über den Weg zu laufen etwas größer ist als im Nachbarland.

Wenn deutsche Geschäftspartner also ein wenig Zeit und einen Hauch Gemütlichkeit bei ihrem Österreichbesuch mitbringen, soll-te einer erfolgreichen Geschäftsanbahnung ei-gentlich nichts mehr im Wege stehen. Für alles Weitere steht die Deutsche Handelskammer in Österreich mit Rat und Tat zur Seite.

Kontakte

AHK ÖsterreichMag. Peter SodomaAbteilungsleiter MarkteinstiegTel.: +43/1/545 14 17-27Fax: +43/1/545 14 17-927E-Mail: [email protected]

Germany Trade & Invest GmbHAxel Siemer Villemombler Straße 7653123 BonnTel.: +49 (0) 228 24993-421Fax: +49 (0) 228 24993 77-421E-Mail [email protected]

Blick auf den Sitz der AHK Östereich in Wien

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BERUFSBILDUNG

4. Tag der Ausbilder im Zeichen der DigitalisierungMehr als 160 interessierten Teilnehmenden bot die IHK Magdeburg mit dem Tag der Ausbilder am 13. Juni 2018 bereits zum vierten Mal eine Plattform zur Diskussion aktueller Fragen rund um die duale Berufsausbildung. Schwerpunktthema in diesem Jahr war die Digitalisierung des Ausbildungsmanagements.von SIMONE FISCHER

Nach der Begrüßung durch die Ge-schäftsführerin Berufsbildung der IHK Magdeburg, Stefanie Klemmt, sprach

als erster Referent des Tages Michael Wen-nemann (IHK Lippe zu Detmold) zum Thema »Alles, was Recht ist! Ausbildung, Ärger und was dann?« und gab einen Überblick zu we-sentlichen rechtlichen Aspekten während der betrieblichen Ausbildung. Viele Teilnehmen-de nutzten die Gelegenheit, ihre individuel-len Fragen zu klären und sich auszutauschen.

Anschließend sprach Michael Härtel (Bundes-institut für Berufsbildung) über »Digitale Me-dien in der betrieblichen Berufsausbildung«. So berichtete er unter anderem, wie Ausbilder ihre Auszubildenden unter Nutzung verschie-dener digitaler Medien und Programme effek-tiv und zukunftsfähig unterstützen können.

Bei einem Messerundgang zwischen den Vor-trägen bestand dann die Möglichkeit, sich mit mehreren Anbietern des digitalen Ausbildungs-managements näher vertraut zu machen. Zu-dem nutzten viele Ausbilder die Pause auch zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch.

Den zweiten Teil der Veranstaltung eröffne-te Fabian Geisbüsch (U-Form Verlag Hermann Ullrich GmbH & Co. KG) mit dem Thema »Di-gitalisierung in der Ausbildung – Wenn De-sign Thinking auf Gamification trifft«. Dazu stellt er einige spannende Befragungsergebnis-se vor. Einmal mehr wurde den Teilnehmenden bewusst, wie sehr die Digitalisierung zukünf-tig den Ausbildungsalltag beeinflussen wird.

Im vierten Beitrag des Tages informierte Katja Haack (meinestadt.de GmbH) darüber, wie man die sogenannten »Smombies für die

Ausbildung begeistern« kann und welche Be-deutung die sozialen Netzwerke für die heu-tige Auszubildendengeneration haben. Alle Präsentationen zum Nachlesen finden Sie auf www.magdeburg.ihk.de, Dok.-Nr.: 3325100

Im abschließenden Veranstaltungsteil wies Sebastian Patze, Referent Bildungsservice der IHK Magdeburg, auf aktuelle Informationen sowie die kommenden Termine und Veranstal-tungen hin. Beispielsweise besteht für Ausbil-dungsunternehmen noch bis 15. September 2018 die Chance, sich für den diesjährigen IHK-Bildungspreis zu bewerben. Weitere Infor-mationen dazu stehen für Sie auf der IHK-In-ternetseite, Dok.-Nr.: 4076554, zur Verfügung.

Auch der nächste und damit 5. Tag der Aus-bilder steht bereits fest. Er findet am 12. Juni 2019 statt.

Angebote zur Digita-lisierung des Ausbil-dungsmanagements waren stark nachge-fragt.Fo

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PERSONALLEITER-ARBEITSKREIS DER IHK MAGDEBURG

Datenschutz für Beschäftigte und DigitalisierungZum Frühlingsabend an der Elbe trafen sich

am 24. Mai über 30 Personalleiter aus Un-ternehmen im Bezirk der IHK Magdeburg. Das IHK-Jahresthema Digitalisierung aufgreifend, gab es Impulse von Rechtsanwalt Sven Lang zum Thema Beschäftigtendatenschutz und zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die am 25. Mai 2018 in Kraft trat. Die Digitalisierung im Recruiting wurde durch einen kurzweiligen Impuls von Janine Koska, Inhaberin von Ein-gebrand. Agentur für Markenkommunikation, näher unter die Lupe genommen.

Einen praktischen Einblick gewährte das Un-ternehmen ThyssenKrupp Presta GmbH aus Schönebeck in Form seines Personalleiters Christian Schröder und seiner Kollegen. Er be-richtete über die Herausforderungen seiner Per-sonalarbeit und ließ im Nachgang einen Ein-blick in das eRecruiting des Unternehmens zu. Die Vorträge wurden beim entspannten Netz-werken im Anschluss diskutiert und neue Kon-takte unter Kollegen geknüpft.

Der nächste Personalleiter-Arbeitskreis wird im Herbst dieses Jahres stattfinden.

Interessierte Personalverantwortliche wenden sich bitte an Sebastian Patze, Referent Berufs-bildung.

Sebastian Patze

Alle Personalleiter nutzen den Abend zum entspannten Erfahrungsaustausch und beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Digitalisierung.

IHK-ANSPRECHPARTNERSebastian PatzeTel.: 0391/[email protected]

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BERUFSBILDUNG

Berufswahl-Siegel

2018

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von HARTMUT JANOWSKY

Im Schuljahr 2017/2018 wurde bereits die 12. Ausschreibungsrunde für das Berufswahl-Siegel durchgeführt.

Der Aufruf im Schuljahr 2017/2018 zur Bewerbung im Rahmen einer Erstzertifi-zierung richtet sich an Gymnasien, Se-kundarschulen, Gemeinschaftsschulen, Gesamtschulen und Förderschulen in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Jerichow-er Land, Stendal sowie dem Salzlandkreis.

Im Rahmen der Festveranstaltung konn-ten 2 Schulen erstmalig mit dem Siegel ausgezeichnet werden. 3 Schulen konnten

das Siegel das erste Mal und 4 Schulen das zweite Mal erfolgreich verteidigen.

Eva Feußner, Staatssekretärin im Minis-terium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, sowie Ramona Miedl, Vizepräsi-dentin der IHK Magdeburg, würdigten in ihren Grußworten die Bedeutung des Be-rufswahl-Siegel für die Berufsvorbereitung und Berufsorientierung.

Die Wirkung des Berufswahlsiegels für die Berufsorientierung an den Schulen ist unübersehbar. Die Vielzahl der Bewerbun-gen und die Vielfalt der darin aufgeführten

Aktivitäten lassen nur den Schluss zu, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und vielleicht schon in den nächsten Jahren Schulen anzusprechen, die sich bisher nicht um das Berufswahl-Siegel beworben haben.

Mit dem Berufswahl-Siegel sollen vor al-lem Schüler und Schülerinnen eine verbes-serte Orientierung am Arbeits- u. Ausbil-dungsmarkt erhalten. Für Unternehmen bedeutet es eine höhere Ausbildungsrei-fe der Schulabgänger, die motivierter und auch qualifizierter auf die Arbeits- und Be-rufswelt vorbereitet werden.

Foto: Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH

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von KLAUS-PETER VOIGT

Verantwortung scheu-en Azubis bei Lidl nicht. Der Lebensmitteldiscoun-

ter fördert Selbstständigkeit und fordert sie. Lucie Martin ist be-geistert von dieser Atmosphäre. Im zweiten Lehrjahr agiert sie längst souverän. Für zwei Wochen über-nahm die junge Frau Anfang die-ses Jahres die Leitung einer Filiale in Bernburg. 18 Lehrlinge waren an dem Projekt beteiligt, trugen in dieser Zeit komplett die Verant-wortung für das Geschäft, sorgten für die notwendigen Bestellungen, nahmen Waren an und kümmer-ten sich um die Kunden.

»Wir wollen unseren Nachwuchs quasi punktgenau auf ihren künf-tigen Beruf vorbereiten. Auch uns trifft der Mangel an Bewerbern, um so wichtiger ist es, dass sich die Jugendlichen bei uns gut aufgehoben und ernst genom-men fühlen«, sagt Ausbildungslei-ter Rico Lenk. Er selbst hat 2006 als Azubi im Unternehmen be-gonnen, wurde Handelsassistent und absolvierte danach ein dua-les Studium. So kennt die Lidl-Bil-dungsstrecke aus dem Effeff und ist stolz darauf, dass das Unter-nehmen im vergangenen Jahr mit dem Bildungspreis der IHK Mag-deburg ausgezeichnet wurde. Der Lebensmitteldiscounter bildet eine

ganze Reihe von Berufen aus, vom Kaufmann im Einzelhandel bis zum Fachlageristen. Daneben gibt es Möglichkeiten für Abitu-rienten wie die Ausbildung zum Handelsfachwirt und duale Stu-diengänge.

Lucie Martin hat schon genaue und ehrgeizige Vorstellungen, was sie erreichen will. Mit dem Abi-tur in der Tasche stehen ihr vie-le Türen offen. »Mein Ziel ist es, einmal als Filialleiterin zu arbei-ten«, berichtet sie. Bis dahin gilt es, den Beruf der Kauffrau für den Einzelhandel zu erlernen und da-nach noch die zusätzliche Qualifi-zierung als Handelsfachwirt zu er-werben. Ein spezielles Programm für Abiturienten macht eine sol-che Laufbahn möglich.

Auch Philipp Merker befindet sich im zweiten Jahr in der Aus-bildung. Sein Wunsch geht in eine ähnliche Richtung wie der seiner Kollegin. Als stellvertretender Fi-lialleiter sieht er bei Lidl seine Zukunft, absolviert gegenwärtig eine Lehre zum Einzelhandels-kaufmann.

Mit einem umfangreichen Paket an Maßnahmen kümmert sich Lidl in Sachsen-Anhalt und bis in Teile Sachsens, Thüringens sowie Nie-dersachsens hinein von Bernburg aus um die Nachwuchsgewin-nung. »Gerade auf dem flachen Land wird das zunehmend schwie-riger«, räumt Rico Lenk ein. Auf regionalen Messen stelle man das Unternehmen vor, biete Schüler-praktika, Ferienjobs und offeriere

Bewerbungstrainings an Schu-len. Daneben bestehen zwei gro-ße Schulkooperationen. Das alles zahlt sich aus und sorgt zusätz-lich durch eine Mund-zu-Mund-Propaganda für Interesse an der Ausbildung in einer der 101 Fili-alen in der gesamten Region. Ge-genwärtig sind dort 1.800 Mitar-beiter, davon 62 Lehrlinge, tätig. Weitere 228 Frauen und Männer agieren im Bernburger Logistik-zentrum, das vor elf Jahren sei-nen Betrieb aufnahm. Dort wer-den täglich 130.000 Kartons auf 2.000 Paletten gepackt und aus-geliefert.

Für die Azubis geschieht mehr, als die klassische Betreuung durch die jeweiligen Ausbilder vor Ort. Daneben sind interne und externe Schulungen an der Tagesordnung. Im Bildungszentrum des Einzel-handels Sachsen-Anhalt in Neu Königsaue gibt es intensive ein-wöchige Vorbereitungen auf die Abschlussprüfungen.

Die Teilnehmer des so genann-ten Abiturientenprogramms, in das gegenwärtig zwölf junge Leute eingebunden sind, haben die Möglichkeit, einen Ausbilder-eignungskurs zu absolvieren und bei erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung, anschließend als Füh-rungskraft bei Lidl tätig zu sein.

IHK-BILDUNGSPREIS / LIDL

Punktgenau auf Beruf vorbereiten

Philipp Merker (l.) lobt die gute Betreuung der Azubis bei Lidl. Bei Ausbildungsleiter Rico Lenk findet er stets ein offenes Ohr.

Lucie Martin (r.) bespricht mit der stellvertretenden Filialleiterin Nancy Hill die nächsten Aufgaben.

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Herausforderung DigitalisierungAusblick auf das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot der Magdeburger Hochschulen »Integrated Design Enginee-ring for Business« (IDE4B)

Globalisierung und Indus-trie 4.0 sind in aller Mun-

de und schon tausendmal dis-kutiert und doch sind sie eine Herausforderung und wecken eher Verunsicherung, vor allem bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Fragen treten auf: Welche Änderungen er-geben sich für mein Unterneh-men bzgl. neuer Technologien oder veränderter Produktan-forderungen? Müssen gege-benenfalls Geschäftsmodel-le überdacht und angepasst werden? Wie können Mitar-beiter von der vernetzten Welt profitieren und effektiv sowie fachübergreifend zusammen-arbeiten? Es braucht neue und innovative Wege um auf die-se Entwicklungen zu reagie-ren. Hier können die Magde-burger Hochschulen mit dem Weiterbildungsprogramm IDE-4Business Orientierung für Un-ternehmen und ihre Mitarbei-ter geben.

Produzierende Unternehmen im Fokus

Mit dem berufsbegleiten-den Angebot »Integrated De-sign Engineering for Business« bündeln die Otto-von-Gueri-cke-Universität und die Hoch-schule Magdeburg-Stendal ihre Kompetenzen. Im Fokus stehen produzierende Unternehmen. Um sie bei der Bewältigung dieser neuen Herausforderun-gen zu begleiten, wird aktuel-les Wissen aus Forschung und Technik in praxisnaher Anwen-dung vermittelt.

Das Weiterbildungsangebot verbindet die vielfältigen Dis-ziplinen der Produktentwick-lung in einem Programm und ermöglicht Lösungen jenseits

des eigenen »Tellerrands« zu finden. Die Nutzer/innen des Angebots können ihren »Stu-dienplan« individuell, modu-lar und bezogen auf ihre ei-genen Praxisherausforderungen zusammenstellen. Das Ange-bot ist eine Kombination aus E-Learning (bequemen Selbst-lernen zu Hause oder am Ar-beitsplatz) und Vorort-Ter-minen mit Kolleg/inn/en aus anderen Organisationen.

Einblick in aktuelle Forschungstrends

Der Austausch zur Problem-lösung und das Lernen von- und miteinander stehen im Vordergrund. Experten beider Hochschulen begleiten diesen Lernprozess, bringen praxisnah aufbereitete Wissensinhalte ein und geben Einblick in aktuel-le Forschungs- und Entwick-lungstrends, die unmittelbar in den täglichen Arbeitsprozess einfließen können.

Durch den modularen Auf-bau und die Individualisier-barkeit des Angebots haben Berufstätige erstmalig die Möglichkeit, auch kleine Ein-heiten mit wenigen Präsenz-zeiten am Wochenende zu ab-solvieren.

Nähere Informationen fin-den Sie auf der Internetprä-senz: www.IDE4business.de.

Dr. InesTetzlaffKontakt: Yvonne Paarmann Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW)Alte Hafenmeisterei Niels-Bohr-Str. 1, 39106 MagdeburgTel.: +49 391 6757211, E-Mail: [email protected]

VERANSTALTUNGSREIHE

»Ausbildung gemeinsam meistern!«

Die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt zeigt ein widersprüchliches Bild. Ei-nerseits finden viele Bewerber keinen Ausbildungsplatz, ande-rerseits können Unternehmen zunehmend ihre freien Ausbil-dungsstellen nicht besetzen. Zusätzlich steigt die Zahl vor-zeitiger Vertragslösungen. Laut Datenreport des Berufsbildungs-berichts 2018 lag die Vertrags-lösungsquote in Sachsen-Anhalt im Jahr 2016 bei 34,4 Prozent und ist damit die Höchste im bundesweiten Vergleich.

Einstiegsqualifizierung

Vor diesem Hintergrund führ-te die Industrie- und Handels-kammer Magdeburg gemein-sam mit der Handwerkskammer Magdeburg vier Informations-veranstaltungen mit dem Ti-tel »Ausbildung gemeinsam meistern!« in Stendal, Bern-burg, Magdeburg und Halber-stadt durch. Insgesamt 108 Un-ternehmensvertreter erhielten zunächst einen umfassenden Überblick zu ausbildungsvor-bereitenden und –begleiten-den Unterstützungsprogram-men. Dabei wurden neben der »betrieblichen Einstiegsqualifi-zierung - als Brücke in die Be-rufsausbildung« auch das Lan-desprogramm »Zukunftschance assistierte Ausbildung (ZaA)« so-wie das Projekt »VerA« des Se-nior Experten Service (SES) vor-gestellt. Zudem erhielten die Teilnehmenden durch die Mo-bilitätsberatung nähere Infor-mationen zu Möglichkeiten ei-nes Auslandspraktikums ihrer Auszubildenden.

»Best Practice«Für jede Veranstaltung konn-

te ein Unternehmen als »Best Practice-Beispiel« gewon-nen werden. Der jeweilige Un-ternehmensvertreter gab ei-nen ausführlichen Einblick in die Zusammenarbeit mit dem ZaA-Projektträger sowie in die praktische Umsetzung der Un-terstützungsangebote der ZaA. Insbesondere wurde darüber ge-sprochen, wie sich Stütz- und Förderunterricht, Prüfungsvor-bereitung sowie die sozialpäd-agogische Begleitung gestalten und welchen Mehrwert die Teil-nahme an ZaA für Unterneh-men und deren Auszubilden-de hat. Letztendlich verfolgen alle beteiligten Akteure das glei-che Ziel: die betriebliche Aus-bildung erfolgreich zu meistern.

Matching

Anschließend bestand die Möglichkeit, sich anonymisier-te Steckbriefe von ausbildungs-suchenden Jugendlichen mitzu-nehmen. Ziel dieses Matchings von Ausbildungsunternehmen und potenziellen Auszubilden-den war die Anbahnung eines Praktikums - im Rahmen der ZaA - zum ersten gegenseiti-gen Kennen lernen, um im bes-ten Fall daraus ein betriebliches Ausbildungsverhältnis resultie-ren zu lassen.

Interessierte Unternehmen, die weiterführende Informati-onen zu den Unterstützungs-möglichkeiten vor und während der betrieblichen Ausbildung wünschen, können sich an Kammerkoordinatorin Maren Kinszorra wenden.

IHK-ANSPRECHPARTNERINMaren KinszorraTel.: 0391/[email protected]

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von CHRISTIN WEGNER

651 Kitas aus allen Tei-len Deutschlands haben sich mit Ih-

ren MINT-Projekten bei »Forscher-geist 2018« beworben. Mit Ihrem Pro-jekt »Vom Skelettbaum zum Skelett« konnten die Kinder und das Team der Kita »Waldwuffel« aus Magdeburg die Jury des »Forschergeist 2018« auf Lan-desebene überzeugen. Sie erhielten als Landessieger Sachsen-Anhalt 2.000 Euro Preisgeld für die Förderung der Qualität der MINT-Bildungsarbeit.

»Vom Skelettbaum zum Skelett«

Ein Kind der Kita »Waldwuffel« fand, dass die kahle Birke im Kita-Außengelände wie ein Skelett aus-sah. »Doch was genau ist eigentlich ein Skelett?«, fragten sich die Kin-der. Gemeinsam mit ihren Erzieherin-nen und Erziehern machten sich die Kinder auf, herauszufinden, wer alles ein Skelett besitzt und wofür es be-nötigt wird. An einem anatomischen Skelettmodell erforschten sie, wel-che Knochen im menschlichen Kör-per stecken, betrachteten Röntgen-aufnahmen und tasteten ihre Körper nach eigenen Knochen ab. Die Kinder erfuhren, dass nicht alle Lebewesen

Skelette aus Knochen haben, vergli-chen das menschliche Skelett mit dem äußeren Körperbau von Käfern und bauten aus Alltagsmaterialien verschiedene Skelettmodelle. Auf einem Leuchttisch untersuchten die Kinder Röntgenaufnahmen und er-fuhren so, wie man das Innere des Körpers sichtbar machen kann.

Das Forschermobil tourte im Ap-ril und Mai durch Deutschland um alle Landessieger zu besuchen. Am 20. April 2018 machte es Halt in Magdeburg und übergab bei einem Forscherfest das Preisgeld.

Alle Landessieger waren am 6. Juni 2018 nach Berlin zur Bundespreis-verleihung eingeladen. Dort wurden die Landessieger ausgezeichnet und die fünf Bundessieger gekürt. Leider konnte sich die Mageburger Kita mit ihrem Projekt nicht durchsetzen. Die Konkurrenz war sehr stark. »Wir freu-en uns, dass wir der ausgezeichneten Arbeit der Erzieherinnen und Erzie-her mit der Preisverleihung eine so schöne Bühne geben konnten. Wir wollten es ihnen mit der gleichen Wertschätzung danken, die sie ihren Kindern Tag für Tag entgegenbrin-gen«, resümierte Dr. Ekkard Winter, Geschäftsführer »Deutsche Telekom Stiftung«.

Beim Besuch des Forschergeist-Mobils waren zu Gast: Eva Feußner, Staatssekretärin im Bildungsministerium, Oberbürgermeister Lutz Trümper, Ivana Turanova, Vertreterin der Stiftung »Haus der kleinen Forscher«, und Stefanie Klemmt, IHK Magdeburg, als Vertreterin des lokalen Netzwerkes des »Hauses der kleinen Forscher«

Erzieher Stefan Wolff (Mitte) nimmt die Ehrung für den Landessieg von

Dr. Ekkard Winter (Geschäftsführer »Deutsche Telekom Stiftung«) und

Michael Fritz (Vorstand Stiftung »Haus der kleinen Forscher«, r.) entgegen.

Forschergeist in Magdeburger Kita »Waldwuffel« entdeckt

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Ist Kurzarbeit in der Ausbildung möglich?Eine Vielzahl von Fragen gibt es rund um die betriebliche Ausbildung, die sowohl Auszubil-dende als auch Ausbildungsbetriebe betreffen. Wir helfen Ihnen, auf die unterschiedlichsten Fragen, die während der Zeit der Berufsausbildung auftreten können, eine Antwort zu finden.

Grundsätzlich sind Auszubil-dende bei der Prüfung, ob ein Anspruch auf Kurzarbeitergeld besteht, außen vor zu lassen. Dennoch ist auch die Ausbil-dung in der Regel von den Auswirkungen der Kurzarbeit betroffen. Die folgende Über-sicht verdeutlicht die Hand-lungsspielräume und Optio-nen der betroffenen Betriebe.

Kurzarbeit der Azubis

Auszubildenden kann in der Regel keine Kurzarbeit an-geordnet werden. Der Aus-bildungsbetrieb ist verpflich-tet, alle Mittel auszuschöpfen, um die Ausbildung weiter zu gewährleisten. Hierbei hat er z. B. folgende Möglichkeiten:• Umstellung des Lehrplans

durch Vorziehen anderer Lerninhalte,

• Versetzung in eine ande-re Abteilung,

• Rückversetzung in die Lehrwerkstatt,

• Durchführung besonde-rer Ausbildungsveranstal-tungen.

Erst wenn alle Möglichkei-ten ausgeschöpft sind, kann Kurzarbeit auch für Auszubil-dende in Frage kommen. Die-se Option ist allerdings rest-riktiv zu handhaben.

Kurzarbeit der Ausbilder

Auch bei Ausbildern soll-te Kurzarbeit nur in Ausnah-mefällen angeordnet werden, da der Betrieb gewährleisten muss, dass der Ausbilder sei-ner Ausbildungspflicht ge-genüber dem Auszubildenden nachkommt. Werden die Aus-zubildenden mangelhaft oder gar nicht ausgebildet, kann ein Schadensersatzanspruch gegenüber dem Ausbildungs-betrieb entstehen.

Vergütungspflicht

Die Vergütung der Auszu-bildenden ist kein Arbeits-lohn, sondern eine finanziel-le Hilfe zur Durchführung der Ausbildung. Deshalb bleibt der Ausbildungsbetrieb auch dann zur Zahlung verpflich-tet, wenn dem Auszubilden-den gegenüber Kurzarbeit an-geordnet worden ist.

Kündigung

Kurzarbeit an sich kann kei-ne Kündigung der Auszubil-denden durch den betroffenen Ausbildungsbetrieb rechtfer-tigen, es sei denn der Ausbil-dungsbetrieb kommt für län-gere Zeit vollständig zum Erliegen. Entfällt dadurch die Ausbildungseignung des Be-triebes, ist eine Kündigung der Auszubildenden möglich, ohne dass ein Schadensersatz-anspruch entsteht. Die Ausbil-der sind aber dazu verpflich-tet, sich mit der zuständigen Agentur für Arbeit rechtzei-tig um einen anderen Ausbil-dungsbetrieb für den Auszu-bildenden zu bemühen.

Foto: fotomek / fotolia.com

FÜR KAUFMÄNNISCHE

AUSZUBILDENDE

Fremdsprache EnglischEnglisch, die Sprache Nr. 1 in Wirtschaft und Tech-nik! Egal, wo man sich heute bewirbt, arbeitet oder lernt, die Fremdspra-che Englisch ist schon fast eine Grundvoraussetzung, da viele Unternehmen mit englischsprachigen Firmen oder Ländern kommunizie-ren oder korrespondieren.

Hier werden Auszubildende da-für fit gemacht, in konkre-ten Situationen ihres Berufsle-bens Telefonate und Gespräche zu führen und in einem Vermerk festzuhalten, aktiv an Gesprä-chen kaufmännischen Inhalts teilzunehmen, E-Mails und Ge-schäftsbriefe zu den wichtigsten Geschäftsabläufen nach Stich-worten zu verfassen und in eng-lischsprachiger Korrespondenz in einem Vermerk zu berichten.

Dieser Lehrgang beginnt am 31. August 2018. Der Unter-richt findet immer freitags von 16 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr statt (ausgenom-men in den Schulferien in Sach-sen-Anhalt). Der Lehrgang um-fasst 150 Unterrichtsstunden. Das Teilnahmeentgelt beträgt 580 Euro, wobei hier eine Ra-tenzahlung möglich ist. Im An-schluss an den Lehrgang absol-vieren die Auszubildenden eine schriftliche sowie mündliche Prüfung.

Diesen Vorbereitungslehr-gang gibt es auch für industri-ell-technische Auszubildende ab 21. September 2018.

Ihre AnsprechpartnerinKatrin PinkernelleBerufliche Weiterbildung/IBATelefon: 03 91 / 56 93-2 08E-Mail: [email protected]

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»Wenn Sie ein Superheld wären, welche Superkraft würden Sie wählen?«

Berufsorientierung auch an Gymnasien wichtig

von SEBASTIAN PATZE

BERUFSBILDUNG

Mit dieser Frage sorg-te Romy Weissbach von der SelectLine

Software GmbH für schmun-zelnde Gesichter bei einem von drei Bewerbertagen des Hegel-Gymnasiums in der IHK Magdeburg.

Bereits im vierten Jahr nutzte das Gymnasium das Angebot der IHK, um mit Schülern der 9. Klassen die Themen Berufsorientie-rung, Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgespräch ganz praxisnah zu behan-deln. Praxisnah heißt in die-sem Fall gemeinsam mit und durch Unternehmen aus der

Region. Neben der Select-Line Software GmbH waren die diesjährigen Unterstüt-zer der Schulkooperation die X-Trade GmbH, die Sparkas-se Jerichower Land, die Schu-berth GmbH und die META architektur GmbH.

Der IHK Magdeburg geht es bei der Unterstützung sol-cher Bewerbertage an und für Gymnasien um die Stär-kung der dualen Berufsaus-bildung zur Begegnung des Fachkräftemangels in regio-nalen Unternehmen. Das Er-lernen eines Berufes ist auch für Schülerinnen und Schü-ler mit Abitur attraktiv. Die

Entscheidung, vor dem Stu-dium eine duale Berufsaus-bildung zu absolvieren, ein duales Studium zu wählen oder eine Karriere durch be-rufliche Aufstiegsfortbildung nach der Ausbildung anzu-streben, bringt viele Vortei-le mit sich. Diese sind den meisten Jugendlichen nicht bekannt oder sie haben noch nicht darüber nachgedacht. Die Bewerbertage regen dazu an, sich über den Weg nach dem Schulabschluss frühzeitig Gedanken zu machen und mit Lehrern, Freunden und Eltern über mögliche Perspektiven zu diskutieren.

Die IHK Magdeburg wirbt mit Ihren Aktivitäten für die Berufliche Bildung, macht Vorteile, Chancen und Viel-falt der Beruflichen Bildung noch bekannter und möch-te hierfür auch insbesondere leistungsstarke Schulabgän-ger gewinnen.

Die nebenbei durchgeführ-te »Social-Media-Analyse« mit den Schülern ergab: Wer Schüler der neunten Klasse als Unternehmen frühzeitig auf sich aufmerksam machen möchte, sollte sich in den so-zialen Netzwerken mit Insta-gram beschäftigen.

Foto: IHK Magdeburg

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IHK-Tourismusausschuss besucht Landesgartenschau in Burg

IHK-AKTIV

Die Landesgartenschau 2018 war das Thema der Sitzung des IHK-Tourismusausschusses. 20 Mitglieder des Fachausschusses trafen sich unter der Leitung des Vorsitzenden Detlef Dahms auf dem Gartenschaugelände in Burg. von MANDY TANNEBERG

»Die Landesgartenschau ist für un-sere Stadt eine große Entwick-lungschance. Neben zahlreichen

Touristen, die wir natürlich mit der Großver-anstaltung nach Burg locken möchten, ha-ben wir auch für die Bürger der Stadt einiges erreicht. Knapp 40 Millionen Euro (inklusi-ve Fördermittel) flossen nicht nur in die Gar-tenschaugelände, sondern auch in unsere Infrastruktur. Wir konnten Frei- und Grünflä-chen aufwerten und städtebauliche Missstände beseitigen. Für die Bürger haben wir ein Stück mehr Lebensqualität geschaffen und hoffen, damit auch verstärkt junge Familien anzuspre-chen«, so Jörg Rehbaum, Bürgermeister von Burg. Er betonte darüber hinaus den großen

Anteil der Wirtschaft der Stadt an der Entste-hung der Landesgartenschau. Sie hat u.a. die Machbarkeitsstudie in Vorbereitung der Bewer-bung um die Gartenschau gefördert.

Im Mittelpunkt der Landesgartenschau ste-hen vier Kernbereiche – der Goethepark, der Weinberg, die Ihlegärten und der Flickschu-park – mit der Altstadt im Herzen. Sie stellt die Verbindung zwischen den Gartenschau- arealen dar. »Mit den vier Bereichen an den Polen der Altstadt haben wir nicht nur eine Gartenschau, sondern eine Stadtschau ge-schaffen. Wir möchten unseren Gästen zei-gen, was Burg außerdem zu bieten hat«, er-klärte Sonnhild Noack, Geschäftsführerin der Landesgartenschau Burg 2018 GmbH.

»Für die Bürger haben wir ein Stück mehr Lebensqualität geschaffen und hoffen, damit auch verstärkt junge Familien anzusprechen.«

Jörg Rehbaum, Bürgermeister von Burg

Mitglieder des Tourismusausschusses auf dem Gartenschaugelände.Foto: Stadt Burg

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IHK-SERVICE

Ceterum-Holding

Gießerweg 1

38855 Wernigerode

[email protected]

www.ceterum-holding.com

IdeenGut OHG Kreativagentur

Domplatz 48

38820 Halberstadt

www.ideengut.info

[email protected]

von UWE KRAUS

Ceterum Holding mit Sitz in Wernigerode? Lan-ge Zeit kannte nur ein

Kreis von Insidern das Unter-nehmen. Doch in den vergan-genen Monaten sorgte es für Schlagzeilen. Am spektaku-lärsten im eigenen Bundes-land war wohl, dass die Ce-terum Holding mit 65 Prozent als Mehrheitsgesellschafter in die Magdeburger Förderanlagen und Bauma-schinen GmbH (FAM) einstieg. Ceterum werde nicht operativ ins Management der FAM ein-greifen, sondern organisatorisch, infrastruk-turell und strategisch beraten. FAM gilt als das bislang größtes Investment der Holding.

Ceterum investiert in Unternehmen mit zu-kunftsweisenden Ideen. Die Unternehmen pro-fitieren von organisatorischer, infrastruktureller und strategischer Unterstützung. Gründer und kreative Köpfe können sich so auf die Weiter-entwicklung von Produkten und Technologien konzentrieren. Die Innovationskraft der Unter-nehmen wird gefördert und durch die Stärke der Gruppe weiterentwickelt. Dabei konzen-triert sich die Holding vorrangig auf kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Elek-tromotorik, Automotive und Medizintechnik. Auf den ersten Blick verwundert, dass aktuell nur zehn Mitarbeiter am Stadtrand von Wer-nigerode wirken. Doch Alimée zu Wittgenstein, die Verantwortliche für Marketing in der Hol-ding, klärt auf: »Die Mitarbeiterzahl aller un-serer Beteiligungen beläuft sich auf 2.750.«

Mit Ideen und VisionenHinter Ceterum steckt unter

anderem der Chef des Luft-fahrtmuseums Wernigerode, Clemens Aulich. Er hat Ma-schinenbau und Medizin in Aachen studiert. Bereits wäh-renddessen gründete der ge-bürtige Braunschweiger Un-ternehmen. In Wernigerode ist er Gesellschafter der Ce-terum Holding und hat seit

2014 für rund 90 Millionen Euro europaweit Unternehmen und Firmen-Beteiligungen er-worben. Durch die Holding sollen inhaberge-führte Hochtechnologiefirmen besser Zugang zu Kapital und Märkten erlangen.

Die Südtiroler Autotest GmbH ist durch mehrere Unternehmenskäufe in Deutschland und der Slowakei in den letzten Jahren schnell gewachsen, hatte allerdings seit einiger Zeit Probleme, die damit entstandenen Verände-rungen zu bewältigen. Nun hat die Ceterum-Holding GmbH auch 100 Prozent der Antei-le der Autotest-Gruppe übernommen. Durch die sukzessiv steigende Kapitalbeteiligung der Ceterum konnten nun die Weichen für eine nachhaltige Reorganisation der Gruppe ge-stellt werden.

Die Ceterum ist durch den Firmensitz in Wernigerode stark in Sachsen-Anhalt veran-kert. Ebenso legt die Ceterum Wert darauf, mit Dienstleistern aus der Region zu arbeiten. Marketing hat für viele Unternehmen - gerade im B2B Bereich - oft eine sehr untergeordne-te Rolle. Für Ceterum undenkbar. »Wir legen

Website der Ceterum Holding mit der Darstellung der Beteiligungsunternehmen

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beim Aufbau der Unternehmen gerade großen Wert auf eine moderne und professionelle Au-ßendarstellung. Sie ist der erste Eindruck, den der Besucher von dem jeweiligen Unternehmen bekommt, und der zählt bekannter Weise«, be-tont Alimée zu Wittgenstein. Das Wernigeröder Unternehmen entwickelt gerne zusammen mit seinen Partnern Ideen und Visionen. »Wir mö-gen frischen Wind von außen und sind offen für Neues. Dabei suchen wir uns externe Kre-ativpartner.« Dass man dabei auf die Halber-städter Agentur IdeenGut stieß, lag an einer Empfehlung von einem benachbarten Unter-nehmen. »Wir schätzen an der Zusammenar-beit die Professionalität, den kreativen Input und die Art des Miteinanders«, bilanziert Ali-mée zu Wittgenstein.

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51DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/18

FÜR IMMOBILIENMAKLER UND WOHNIMMOBILIENVERWALTER

Neue Regeln ab 1. Augustvon YVONNE SCHULZE

Die gegenwärtige Gesetzeslage sah bisher vor, dass gewerbsmäßig tä-tige Immobilienmakler, Darlehens-vermittler (mit Ausnahme der Ge-

werbetreibenden, die der Erlaubnispflicht nach §34i GewO als Immobiliardalehensvermittler unterliegen) sowie Bauträger und Baubetreuer zur Ausübung ihrer Tätigkeit neben einer Ge-werbeanmeldung nach §14 Gewerbeordnung (GewO) eine gewerberechtliche Erlaubnis nach §34c GewO benötigen. Die gewerberechtliche Tätigkeit als Wohnimmobilienverwalter hin-gegen erforderte bis zum gegenwärtigen Zeit-punkt keine Erlaubnis, sondern lediglich eine Gewerbeanmeldung nach §14 GewO.

Infolge des Gesetzes zur Einführung ei-ner Berufszulassungsregelung für gewerbli-che Immobilienmakler und Wohnimmobilien-verwalter treten jedoch für Immobilienmakler und Wohnimmobilienverwalter ab 1. August 2018 wesentliche Neuregelungen in Kraft. Für Wohnimmobilienverwalter wird die Pflicht zur Einholung einer gewerberechtlichen Erlaubnis nach §34c GewO eingeführt und sowohl Im-mobilienmakler als auch Wohnimmobilienver-walter müssen sich einer regelmäßigen Weiter-bildungsverpflichtung unterziehen. Die Details zu den einzelnen Regelungen sind in der Mak-ler- und Bauträgerverordnung (MaBV) geregelt, deren Neuregelungen ebenfalls am 1. August 2018 in Kraft treten.

Gewerbliche Immobilienmakler

Immobilienmakler benötigen vor Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit eine behördliche Erlaubnis gemäß §34c Absatz 1 Satz 1 Nr.1 GewO. Wie bisher auch, müssen die Immobi-lienmakler im Rahmen des Erlaubnisverfah-rens ihre Zuverlässigkeit und ihre geordneten Vermögensverhältnisse als Erlaubniskriterien nachweisen. Auf weitere Erlaubniskriterien wie den Nachweis einer Berufshaftpflichtversiche-rung und das Bestehen einer Sachkunde ist verzichtet worden.

Neu ist, dass für Immobilienmakler und ihre unmittelbar bei erlaubnispflichtigen Tätigkei-ten mitwirkenden Angestellten eine Weiterbil-dungspflicht in Höhe von 20 Stunden inner-halb eines Zeitraums von drei Jahren besteht. Die inhaltlichen Anforderungen an die Wei-terbildung sind für Immobilienmakler an den Vorgaben der Anlage 1 A zu §15b Absatz 1 MaBV auszurichten.

Wohnimmobilienverwalter

Die bislang erlaubnisfreie Tätigkeit des Woh-nimmobilienverwalters wird erlaubnispflichtig gemäß §34c Absatz 1 Satz 1 Nr.4 GewO. Der Erlaubnispflicht unterliegen zukünftig sowohl Wohnungseigentumsverwalter als auch Miet-wohnungsverwalter. Im Rahmen des Erlaubnis-verfahren haben die Gewerbetreibenden neben ihrer Zuverlässigkeit und den geordneten Ver-mögensverhältnissen, den Nachweis einer Be-rufshaftpflichtversicherung zu erbringen. Auf einen Sachkundenachweis wurde ebenso wie beim Immobilienmakler verzichtet.

Die für Wohnimmobilienverwalter vorgese-hene Berufshaftpflichtversicherung muss bei einem im Inland zum Geschäftsbetrieb zu-gelassenen Versicherungsunternehmen ab-geschlossen werden. Die Mindestversiche-rungssumme beträgt 500.000,00 € für jeden Versicherungsgsfall und 1.000.000,00 € für alle Versicherungsfälle eines Jahres. Die Versi-cherungsbestätigung darf zum Zeitpunkt der Stellung des Erlaubnisantrages nicht älter als drei Monate sein.

Da die Erlaubnispflicht nach §34c Absatz 1 Satz 1 Nr. 4 GewO für Wohnimmobilienver-walter am 1. August 2018 in Kraft tritt, hat dies zur Folge, dass Wohnimmobilienverwal-ter, die diese Tätigkeit ab dem 1. August 2018 neu aufnehmen, die Tätigkeit erst nach Er-halt der Erlaubnis aufnehmen dürfen. Woh-nimmobilienverwalter, die vor dem 1. August 2018 bereits Wohnimmobilien verwaltet haben und diese Tätigkeit weiterhin nach diesem Da-tum ausüben wollen, sind verpflichtet bis zum 1. März 2019 eine entsprechende Erlaubnis zu beantragen. Wer nach diesem Datum zukünf-tig ohne diese erforderliche Erlaubnis Wohnim-mobilien verwaltet, handelt ordnungswidrig.

Auch für Wohnimmobilienverwalter und ihre unmittelbar bei der erlaubnispflichtigen Tätig-keit mitwirkenden Angestellten besteht künf-tig eine Weiterbildungspflicht im Umfang von 20 Stunden innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren. Die inhaltlichen Anforderungen an die Weiterbildung sind für Wohnimmobilienverwal-ter an den Vorgaben der Anlage 1 B zu §15b Absatz 1 MaBV auszurichten.

Sowohl Immobilienmakler als auch Woh-nimmobilienverwalter können die Weiterbil-dung in Präsensform, in einem begleitetem Selbststudium mit nachweisbarer Lerner-folgskontrolle durch den Weiterbildungsan-bieter, durch betriebsinterne Maßnahmen des

Gewerbetreibenden oder in einer anderen ge-eigneten Form erbringen. Falls die zur Weiter-bildung verpflichteten Gewerbetreibenden und ihre weiterbildungspflichtigen Angestellten eine mit Erfolg abgelegte Abschlusssprüfung als Im-mobilienkaufmann/ -frau sowie als Geprüfter Immobilienfachwirt oder Geprüfte Immobili-enfachwirtin nachweisen können, sind sie in den ersten drei Jahren nach Aufnahme ihrer erlaubnispflichtigen Tätigkeit von der Weiter-bildungspflicht befreit.

Für die Gewerbetreibenden selbst, nicht je-doch für ihre bei der erlaubnispflichtigen Tä-tigkeit unmittelbar mitwirkenden Angestellten, ist es ausreichend, wenn der Weiterbildungs-nachweis durch eine im Hinblick auf eine ord-nungsgemäße Wahrnehmung der erlaubnis-pflichtigen Tätigkeit angemessene Zahl von Angestellten des Gewerbetreibenden erbracht wird, denen die Aufsicht über die direkt bei der erlaubnispflichtigen Tätigkeit mitwirken-den Personen übertragen ist und die den Ge-werbetreibenden vertreten dürfen.

Im Weiteren sind Immobilienmakler und Wohnimmobilienverwalter künftig verpflich-tet, Nachweise und Unterlagen über getätig-te Weiterbildungen zu sammeln, an denen sie und ihre zur Weiterbildung verpflichteten An-gestellten teilgenommen haben. Diese Unter-lagen und Nachweise sind fünf Jahre auf einen dauerhaften Datenträger in den Geschäftsräu-men aufzubewahren. Die zur Weiterbildung verpflichteten Gewerbetreibenden haben le-diglich auf Anordnung der Erlaubnisbehörde eine Erklärung zu ihren Fortbildungsmaßnah-men der vergangenen drei Kalenderjahre und denen ihrer unmittelbar bei der erlaubnispflich-tigen Tätigkeit mitwirkenden Beschäftigten abzugeben.

Im Weiteren ist neu, dass Wohnimmobilien-verwalter ab dem 1. August 2018 verpflichtet sind, auf Anfrage von Auftraggebern unverzüg-lich Angaben über ihre berufsspezifischen Qua-lifikationen und die in den letzten drei Kalen-derjahren von ihnen und ihren unmittelbar bei der erlaubnispflichtigen Tätigkeit mitwirken-den Beschäftigten durchgeführten Weiterbil-dungsmaßnahmen mitzuteilen. Es genügt aber auch, wenn die Angaben durch Verweis auf die Internetseite des Gewerbetreibenden erfolgen.

IHK-ANSPRECHPARTNERINYvonne SchulzeTel.: 0391/[email protected]

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/1852

von DÖRTE EVERS

Um Einzelhandelsansiedlungen zu steu-ern, wurde Anfang der 1990er Jahre ein Einzelhandelskonzept für die Lan-

deshauptstadt aufgestellt – das Magdebur-ger Märktekonzept. Hintergrund war der nach der Wende erfolgte Zuwachs an Verkaufsflä-chen an dezentralen Standorten. Dazu führ-te Judith Mackay vom Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg aus, dass mit Hilfe des Konzeptes das Ziel verfolgt wurde und wird, den Einkaufsverkehr zu reduzieren, die wohnortnahe Versorgung zu sichern und die Innenstadt zu stärken. In diesem Zusam-menhang wurden im Konzept zentrale Versor-gungsbereiche sowie zentren- und nicht-zen-trenrelevante Sortimente festgelegt.

Mit der bevorstehenden Fortschreibung soll hauptsächlich eine Überarbeitung des Sorti-mentskonzeptes und der zentralen Versor-gungsbereiche erreicht werden. In einer Zeit der sich stetig verändernden Handelslandschaft ergibt sich für Kommunen auch die Notwen-digkeit ihre Steuerungselemente anzupassen und zu überarbeiten.

IHK-SERVICE

Erstes Forum zur Fortschreibung des Magdeburger MärktekonzeptesIst das Magdeburger Märktekonzept zukunftsfähig? Darüber informierten die Landeshauptstadt Magdeburg, die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH und die IHK Magdeburg.

Dr. Stefan Holl von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung erläuterte die Entwicklung des Handels und verwies dabei auf den hohen Verkaufsflächenbesatz pro Ein-wohner in der Landeshauptstadt. Problema-tisch stellen sich dabei u.a. offen gelassene Nahversorgungslagen dar, die nicht weiter ge-nutzt werden. Einen weiteren Schwerpunkt, auf den Vizepräsident Rolf Lay in seiner Be-grüßung hinwies, ist die im Märktekonzept

verankerte Denkmalschutzklausel. Aus Sicht der IHK Magdeburg gilt es, diese in der Fort-schreibung des Magdeburger Märktekonzep-tes zu überarbeiten. Nicht jedes dem Verfall preisgegebene Denkmal sollte mit der Bele-gung durch Einzelhandel gerettet werden. Hier sind innovative Ansätze und städtebauliche Al-ternativen gefragt. Für den Herbst dieses Jah-res ist ein zweites Forum zum Magdeburger Märktekonzept geplant.

Die Referenten (v.l.): Dr. Dieter Scheidemann, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr Magdeburg, Katja Pulz, Expansion Rewe Teltow, Rolf Lay, Vize-präsident der IHK Magdeburg, Judith Mackay, Landeshauptstadt Magdeburg, Sven Wagener, Stadt Burg, Dr. Stefan Holl, Gesellschaft für Markt- und Abstatzfor-schung mbH, Henrik Schäfer, Aldi Barleben. Nicht im Bild: Dr. Tim Hoppe, Magdeburg, Moritz Hoppe, Expansion EDEKA-MIHA Immobilien-Service GmbH

IHK-Vizepräsident Rolf LayBeigeordneter Dr. Dieter Scheidemann

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Strategie zum Frühstückvon DOMINIK FRISCH UND ERIC FISCHER

Wer sich der eigenen Umgangskultur be-wusst ist, den passenden Führungsstil

aktiv prägt, und Strukturen und Prozesse an genau diesen Parametern ausrichtet, wird sei-ne strategischen Ziele im Unternehmen errei-chen. Punkt!

Soweit die These von Peter Drucker: culture eats strategy for breakfeast - was nichts an-deres heißt, als dass die jeweils gelebte Um-gangskultur hungrig ist und auch bei einer ak-ribisch ausgearbeiteten Unternehmensstrategie zubeißt und diese verschluckt. Aus. Das muss dann erst mal verdaut werden.

Der Faktor Kultur hat mächtige Eigenschaf-ten. Er ist seinerseits geduldig und robust. Hat viel Zeit, steckt in allem und jedem drin. Und er ist immer schon da, wenn wir, die neu-en Mitarbeiter, dazu kommen. Dabei macht Kultur gerne denen Bauchschmerzen und Kopfzerbre-chen, die versu-chen, gegen sie vorzugehen.

Und doch ist die Pflege der Unter-nehmenskultur – neben der Stra-tegie – eine der wichtigsten Res-sourcen für Wett-bewerbsvorteil und den Erfolg am Markt.

Denn: Damit sich Mitarbeiter für die Ziele ei-nes Unternehmens engagieren können, brau-chen sie eine Atmosphäre aus Klarheit und Orientierung. Genau das bietet eine kulturelle Grundlage aus Werten, Haltungen und Grund-prinzipien der Zusammenarbeit. So erst ent-steht die Möglichkeit, sich vertrauensvoll, in Verantwortung und mit Lust an guten Ergeb-nissen aufeinander zu beziehen. Die Strategie erhält dabei erst ihre Lebendigkeit und eine klare Ausrichtung. Das ist unterm Strich dann die konsequente Kommunikation und Koor-dination von Aufgaben, Entscheidungen und Ergebnissen in Richtung Unternehmenserfolg.

Die Führungskräfte und Geschäftsführer, die das verstanden haben, erleben buchstäblich eine Steigerung der gemeinsam erzielten Stan-dards. Das lässt sich an der Qualität der eige-nen Produkte und Dienstleistungen ablesen. Und das spiegelt sich auch in ganz objekti-ven Kennzahlen wie beispielsweise dem Kran-kenstand, der Kundenzufriedenheit oder auch Initiativbewerbungen wieder. Und spätestens

dann ist Kultur ein ernstzunehmender Faktor – vor allem im Sinne der Fachkräftebindung.

Die Frage also, wie wir hier eigentlich mitei-nander Reden und Ziele erreichen wollen, hat Kraft und ist alles andere als ein »weicher Fak-tor«. In unseren Gesprächen mit Geschäftsfüh-ren und Entscheidern rund um Themen von Personal- und Unternehmensentwicklung hat sich immer wieder gezeigt: Es macht einen wirklichen Unterschied, welchen Führungsstil Sie im eigenen Unternehmen wählen. Es macht einen Unterschied, ob dieser stärker mit Auto-rität, Ergebnissen, Sinnstiftung oder Fürsorg-lichkeit assoziiert wird. Alle diese Haltungen sind weder gut noch schlecht. Aber sie unter-scheiden sich wohl in den jeweiligen Atmo-sphären und wie darin Ergebnisse erzielt wer-den. Verhalten sich Mitarbeiter eher im Sinne

von Zusammenar-beit oder stehen sie in Konkurrenz zueinander? Sind sie offen für Inno-vationen oder hal-ten sie lieber an bewährten Regeln fest? Wird vor-wiegend Loyalität gegenüber dem Team gelebt, oder sind die Mitarbei-ter stärker auf ih-ren persönlichen Vorteil bedacht und

u.a. dadurch Ergebnisorientierter?Wie würden Sie entscheiden? Das ist nicht

so leicht zu sagen - es kommt eben darauf an. Auf den Kontext und die Menschen, die es be-trifft. Und die sind so unterschiedlich, wie all die Fragen, die sich jetzt auftun.

Wenn wir mit unseren Kunden und Gästen darüber sprechen, dass die Kultur die Kraft hat, die Strategie zum Frühstück zu verspei-sen, wird uns lächelnd aber auch etwas nervös zugestimmt. Ab dann wird es interessant. Was ist jetzt zu tun? Und was zuerst? Und wer hat damit schon einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht? Und wie lassen sich dadurch Fach-kräfte binden und weitere finden?

Einmal im Quartal treffen sich Geschäfts-führer und Entscheider in der Xampanyeria am Hasselbachplatz, Breiter Weg 226, und stecken ihre Köpfe zusammen. Der Raum ist voller un-terschiedlichster Herausforderungen, Fragen, Impulsen und Ideen. Sie sind sehr eingeladen, ebenfalls zu Gast zu sein. Mehr Informationen unter [email protected]

BILANZBUCHHALTER

Spezialist auf BachelorniveauDas Profil des IHK-geprüften Bi-lanzbuchhalters ist bei Unterneh-men stark gefragt. Dieser Abschluss eröffnet interessante berufliche Per-spektiven. Die IHK Bildungsakade-mie Magdeburg GmbH bietet ab 26. September 2018 berufsbegleitend die Weiterbildung zum »Geprüften Bilanzbuchhalter« nach neuem bun-deseinheitlichen Rahmenplan an. Fachleute aus der Praxis vermitteln praxisnah das erforderliche betriebs-wirtschaftliche Wissen, steuerrecht-liches Know-how sowie erweiterte Kenntnisse des betrieblichen Fi-nanz- und Rechnungswesens. Die-se Aufstiegsfortbildung kann auf Antrag durch das Aufstiegs-Bafög finanziell gefördert werden.

GEPR. INDUSTRIEMEISTER

Perspektive mit IHK-AbschlussFach- und Führungskräfte stehen in der Praxis vor zahlreichen He-rausforderungen und müssen Ex-perte und Generalist zugleich sein. Das nötige Know-how vermittelt die Weiterbildung zum Gepr. Industrie-meister Metall. Sein Arbeitsumfeld wird durch immer enger miteinan-der verflochtene technische Pro-duktionssysteme, neue Verfahren bei der Auftragsabwicklung sowie veränderte Organisationsstrukturen geprägt. Unternehmen wie BMW, BASF und ABS-Schiffsbau Stralsund waren maßgebliche inhaltliche Mit-gestalter an dem IHK-Qualifizie-rungsprofil des Industriemeisters. Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiter ab 21. September 2018 praxisnah nach bundeseinheitlichem Rahmenplan mit bundeseinheitlichem Abschluss und profitieren Sie von attraktiven finanziellen Fördermöglichkeiten.

Dominik Frisch und Eric FischerFoto: FISCHERFRISCH

ANSPRECHPARTNERChristian Jahr Tel.: 0391/[email protected]

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IHK-SERVICE

Zugang zu Fördermitteln vereinfachen — geht das?Mit Experten durch die Kundenbrille geschaut

Eine aktuelle Marktbefragung der Inves-titionsbank Sachsen-Anhalt (IB) besagt, dass knapp ein Viertel der Befragten

Fördermittel deshalb nicht in Anspruch neh-men, weil ihnen der bürokratische Aufwand zu hoch erscheint. Sie suchen unkompliziertere, schnelle Alternativen für die Vergabe und Nut-zung von Fördermitteln.

Genau hier setzt das im April 2016 gestar-tete Interreg Europe-Projekt PURE COSMOS an. Es untersucht Anforderungen an digita-le Förderprozesse, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die IB ist einer von acht internationalen Partnern des Projek-tes, das aus dem Europäischen Fonds für re-gionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird.

Wie funktioniert das Ganze? Mit Hilfe einer so genannten Customer Journey (ugs. »Die Rei-se des Kunden«) wird der Weg des Kunden für die Inanspruchnahme einer Förderung – von seinem ersten Interesse bis zum Abschluss – durchleuchtet. Das Ziel dieser praktisch-analy-tischen »Reise« sind kundenfreundlichere För-derprozesse.

Auf diese Weise wurden bereits zwei

Förderprogramme – das »Beratungsprogramm für Unternehmen« und »Sachsen-Anhalt WEI-TERBILDUNG BETRIEB« – eingehend geprüft. Gemeinsam mit Vertretern von Ministerien, der IHK Magdeburg und IHK Halle-Dessau sowie einem erfahrenen Kunden schlüpften dabei Ex-perten in die Rolle der fiktiven Kunden »Rolf« und »Johanna«.

Rolf ist Chef eines Industrieunternehmens und möchte Beratungsleistungen in Anspruch nehmen. Johanna ist Physiotherapeutin und möchte ihre Angestellten weiterbilden. Beide stellen einen Antrag bei der Investitionsbank und die Experten finden heraus, welchen Her-ausforderungen sie dabei begegnen. Nachfol-gend das jeweilige Szenario:

Beispiel I: Rolf – Beratungsprogramm für Unternehmen

SteckbriefRolf ist Geschäftsführer eines Industrieunter-

nehmens mit 125 Angestellten; er ist 61 Jah-re alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Rolf ist

technikinteressiert, begeisterter Jäger und un-terstützt den regionalen Handballverein. Bei dem Thema Digitalisierung ist er noch immer ein wenig skeptisch: Soziale Medien nutzt er nur geschäftlich und die Tageszeitung holt er lieber jeden Morgen aus dem Briefkasten als sie online zu lesen.

Customer JourneyRolf schaut sich zunächst das Merkblatt des

Beratungsprogramms an und blickt als Erstes auf die Rechtsgrundlage. Gesetze interessie-ren ihn jedoch nicht. Er will wissen, ob er für sein Vorhaben Geld haben kann. Rolf ist ver-ärgert. Überzeugt davon, dass er förderfähig ist, schaut er zusammen mit einem erfahrenen IB-Förderberater den Antrag durch und stößt auf den Punkt 2.5 »Arbeitsplätze«. Er möchte jedoch mit seinem Vorhaben keine Arbeitsplät-ze schaffen. Rolf ist irritiert. Mit Unterstützung des Förderberaters füllt er den Antrag aus.

Rolf wartet ungeduldig auf den Bescheid, weil er endlich die Förderleistungen nutzen will. Eine kurze E-Mail zum Bearbeitungs-stand hätte ihn gefreut. Endlich erhält er den

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Die Expertenrunde diskutierte rege – bereits zweimal setzten sie sich die Kundenbrille auf.

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Steuerinfos in KürzeUmsatzsteuer-Anwendungser-lass: Änderung zu Steuerschuldner-schaft des Leistungsempfängers bei BauleistungenDas Bundesministerium der Finanzen hat mit Schreiben vom 18.05.2018 den Um-satzsteuer-Anwendungserlass zur Steuer-schuldnerschaft des Leistungsempfängers bei Bauleistungen geändert. Das BMF-Schreiben finden Sie zum Download als Anlage unter www.magdeburg.ihk.de.

Erläuterungen zur Kassen-NachschauBeginnend mit dem 1. Januar 2018 wur-de durch das Gesetz zum Schutz vor Ma-nipulationen an digitalen Grundaufzeich-nungen die Möglichkeit der Durchführung einer Kassen-Nachschau eingeführt. Das Bundesministerium der Finanzen hat mit Schreiben vom 29.05.2018 den Anwen-dungserlass zu § 146b Abgabenordnung zur Kassen-Nachschau erläutert. Das BMF-Schreiben finden Sie zum Download als Anlage unter www.magdeburg.ihk.de.

IHK-ANSPRECHPARTNERINYvonne SchulzeTel.: 0391/[email protected]

IHK-Präsident Klaus Olbricht (r.) und Frank Schiecke, Referent Recht und Steuern, gratulieren Dr.-Ing. René Schasse zur Bestellung als Sach-verständiger für das Sachgebiet Schweißtechnik und Stahlbaufertigung.

Bewilligungsbescheid. Rolf freut sich. Ein hal-bes Jahr später bekommt der Unternehmer er-neut Post und ist genervt. »Was muss ich nun noch ausfüllen?« Es ist nur die Nachfrage zum Erfolg des Programms – das hätte er auch im Abschlussbericht mitteilen können.

Beispiel II: Johanna – Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG BETRIEB

SteckbriefJohanna ist Inhaberin einer Physiotherapie

mit acht Angestellten, welche sie vor fünf Jah-ren gegründet hat; sie ist 40 Jahre alt, ver-heiratet und hat zwei Kinder. In ihrer Freizeit kümmert sie sich um ihre Familie und ihren Garten. Johanna ist technisch wenig affin, aber sehr digital. Die Nutzung sozialer Medi-en, Apps, Tablets oder ähnliches sind für sie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Customer JourneyJohanna googelt nach Fördermöglichkeiten

für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und ge-langt auf die Webseite der Investitionsbank. Eine direkte Verlinkung zum Förderprogramm vom Bildungsträger hätte ihr die Suche erspart. Nach einigen Klicks gelangt sie endlich zu den Antragsformularen. Von der Vielzahl wird sie förmlich erschlagen. Johanna ist frustriert. Sie ruft bei der IB-Hotline an und freut sich, dass sie sofort kompetent bedient wird. Doch beim Ausfüllen der Unterlagen kommen neue Fragen auf – Johanna ruft erneut die Hotline an, ihre Fragen werden auch diesmal geklärt.

Warum gibt es keine Online-Antragsstellung? Johanna ist enttäuscht. Nach nur wenigen Ta-gen erhält sie die Eingangsbestätigung. Sie ist positiv überrascht, muss aber nochmals Unter-lagen nachreichen. Das nervt. Status »Gelb« beim Bildungsträger – es gibt nur noch wenige Plätze. Wann kann sie ihre Mitarbeiter endlich anmelden? Dann die Erlösung: der vorzeitige Maßnahmenbeginn. Nach einiger Zeit kommt auch der Zuwendungsbescheid. Johanna ist er-schlagen von den seitenlangen Dokumenten, freut sich aber dennoch über die Förderung. Das mulmige Gefühl, wenn sie an den Verwen-dungsnachweis denkt, verdrängt sie. Erstmal.

Fazit:Neben gut funktionierenden Abläufen wur-

den auch etliche Schmerzpunkte und Störfak-toren für Rolf und Johanna identifiziert. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen, den Förder-prozess zu optimieren. Besonders durch den Einsatz spezieller IT-Lösungen sollen komplexe Verwaltungsprozesse vereinfacht und der Zu-gang zu Fördermitteln erleichtert werden. Die IB will deshalb Chancen der Digitalisierung für ihre Dienstleistungen und Produkte nutzen, u. a. durch Online-Antragsstellung und einfache-re Formulare. Wichtige Effekte:

Sind schlankere Verwaltungsprozesse und vor allem auch die effektivere Umsetzung von Kundenwünschen. Das Projekt PURE COSMOS läuft noch bis 2021. Die nächste Marktbefra-gung wird zeigen, wie die Kunden die gezo-genen Schlussfolgerungen und Vereinfachun-gen bewerten.www.ib-sachsen-anhalt.de

AMTLICHE MITTEILUNGÖffentliche Bestellung und Vereidigung

Durch den Präsidenten der Industrie- und Handelskam-mer Magdeburg, Herr Klaus Olbricht, wurde am 25. Juni 2018 der Sachverständige Herr Dr. René Schasse für das Sach-gebiet Schweißtechnik und Stahlbaufertigung öffentlich bestellt und vereidigt.

Herr Dr.-Ing. René Schassec/o Schweißtechnische Lehran-stalt Magdeburg gGmbHAn der Sülze 739179 BarlebenTel.: 039203-76160Fax: 039203-76155Mail: [email protected]

Pfuhlstr. 1039218 Schönebeck (Elbe)Tel.: 03928-422944Mail: [email protected]

Die öffentliche Bestellung der Sachverständigen Frau Ilse Krücker aus Magdeburg für das Sachgebiet »Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken« ist zum 20.07.2018 ausgelaufen.

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25 JAHRE STRASSE DER ROMANIK / MERSEBURGER DOM

Thietmars WeltSagen, Mythen und eine S o n d e r a u s s t e l l u n g

Vor 1000 Jahren war das Leben von streitsüchtigen Herrschern und strenger Gottesfurcht geprägt. Damals lebte Thietmar von Merseburg (975 – 1018). Als einflussreicher Bischof im Reich der Ottonen stand er in engem Kontakt zu Päpsten, Kaisern und Königen.

von HEIDI VOGEL*

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T-Initiale mit eigenhändigem Eintrag Bischof Thietmars (Domstiftsbibliothek Merseburg, Cod. I, 129, fol. 38r.)

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Er wurde Zeuge all ihrer Errungenschaften und Zweifel und legte 1015 die Grundsteine zum heutigen Bau des Merseburger Doms, einer der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands und Juwel an der 25-jährigen »Straße der Romanik«. Häufig verweilten hier Heinrich II. und Kunigunde, das einzige heiliggesprochene Kaiserpaar, und statteten den Dom aufs Prachtvollste aus.

Thietmars Welt zur Schau gestellt

Mitteldeutschland verdankt einen guten Teil seines historischen Gedächtnisses dem Eifer des Merseburger Bischofs. Seine Chronik liest

sich wie das »Who-is-who« einer bewegten Epoche und hat gleichzeitig unsere Vorstellung vom Zeitalter der Ottonen und des Mittelalters geprägt. In bunter Mischung wechseln vielfäl-tige Beschreibungen großer geschichtlicher Begebenheiten mit Szenen aus dem Alltag.

Was Thietmar bildhaft überlieferte, entsteht in der Sonderausstellung »Thietmars Welt. Ein Merseburger Bischof schreibt Geschichte« in Merseburg wieder (05.07. bis 04.11.2018).

Dank seiner Aufzeichnungen kann der Besu-cher Kaiserkrönungen, prachtvolle Hoftage und kirchliche Feste erleben, aber auch den Alltag der Burg- und Dorfbewohner oder die Mü-hen bei der Urbarmachung des Landes, Hun-gersnöte und Gefahren. Der Dom mit seinem Domschatz sowie die gegenüber liegende Cu-ria Nova (Willi-Sitte-Galerie) bilden die per-fekte Kulisse für diese Zeitreise in ein ande-res Jahrtausend.

Von Zaubersprüchen bis hin zu Klangwelten

Dank seiner reichen Sagenwelt ist der Dom in Merseburg bis heute ein Anziehungspunkt für Kinder und Erwachsene. Für Spannung sor-gen die weltberühmten heidnischen »Merse-burger Zaubersprüche«, die selbst die Gebrüder Grimm in ihren Bann zogen. Entdeckertou-ren führen durch die mystische romanische

Merseburger Zaubersprüche. Farbbild von Cod. 136, folio 85r, Domstiftsbibliothek Merseburg

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Kreuzgang des Merseburger Doms mit Thietmar-Brunnen

Foto: Frank Boxler

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*Heidi Vogel, Vereinigte Domstifter zu Naumburg, Merseburg und Kollegiatstift Zeitz

Krypta zur barocken Fürstengruft, unter go-tischen Bögen hindurch in die Schatzkammer oder in luftige Turm-Höhen bis in den idylli-schen Kapitelhausgarten. Hat man das Glück, die romantische Ladegast-Orgel zu erleben, fühlt man sich gänzlich in einer anderen Welt angekommen.

AUSSTELLUNG BIS 4. 11. 2018

»Thietmars Welt. Ein Merseburger Bischof schreibt Geschichte«Mit einem Blick in Thietmars Welt um das Jahr 1000 erscheint uns das Mittel-alter so menschlich nah wie noch nie. Bischof Thietmar von Merseburg (976-1018) hinterließ uns eine außerge-wöhnliche Chronik, die mit persönlichen Akzenten nicht nur den Alltag der Otto-nenherrscher beschreibt, sondern auch von der Lebenswelt der einfachen Bevöl-kerung erzählt. Die Sonderausstellung »Thietmars Welt. Ein Merseburger Bi-schof schreibt Geschichte« zeichnet vom 15. Juli bis 4. November ein farbiges Bild dieser spannenden Epoche. Ihren beson-deren Reiz bezieht die Ausstellung aus der Verbindung von Chroniktext und wertvollen Handschriften, prachtvollen Goldschmiede- und Elfenbeinarbeiten sowie eindrucksvollen archäologischen Funden aus ganz Europa.

www.thietmar-merseburg.de

Kontakt

Merseburger Dom Tel.: 0 34 61-21 00 45 Mail: [email protected] www.merseburger-dom.de

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SEMINAREKick Off - Training für einen erfolgreichen Ausbildungsstart

07.-09.08.

Erfolgreich in der Gruppe oder im Team 13.08.Das Handling mit »schwierigen« Menschentypen - Wie geht´s richtig!

14.08.

Neu: Zukunftstrend Kompetenzmanagement – Was bringt mir das?

15.08.

Konfliktmanagement — Wie Sie Konflikte geschickt managen und bewältigen

16.08.

Persönlichkeitsentwicklung und Selbstmanagement

17.08.

Richtiger Umgang mit der VOB/B — Termin-management

20.08.

Neu: Kundenrückgewinnung — verlorene oder »schlafende« Kunden aktivieren

21.08.

Professionelle Telefonkommunikation 22.08.Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter - Der Weg zum AEO

23.08.

Grundlagen moderner Logistiksysteme 23.-24.08.Dringend oder Wichtig — Effektives Zeit- und Selbstmanagement

27.08.

Seminarreihe: Das Erfolgstraining für Führungskräfte

28.-30.08.

Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung 28.-30.08.Die neue Datenschutzgrundverordnung 29.08.

Für weitere Informationen scannen Sie den QR-Code oder besuchen uns im Web unter: www.iba-magdeburg.deSie ereichen uns unter der Telefonnummer0391 / 5693-211

TIPP: Seminare und Lehrgänge

LEHRGÄNGEAusbildung der Ausbilder nach der Ausbilder-eignungsverordnung (AEVO)

ab 14.08.

Ausbildung der Ausbilder nach der Ausbilder-eignungsverordnung (AEVO) – WEBINAR

ab 21.08.

Zusatzqualifikation Fremdsprache Englisch für kaufmännische Azubis

ab 31.08.

Englisch Grundkurs – Leistungsstufe I ( A 1) ab 04.09.Englisch für Fortgeschrittene – Leistungs- stufe I (A 2)

ab 06.09.

Geprüfter Wirtschaftsfachwirt ab 07.09.Geprüfter Industriefachwirt ab 07.09.Ausbildung der Ausbilder nach AEVO ab 07.09.

in SalzwedelSocial Media Manager (IHK) – WEBINAR ab 08.09.Fachkraft für betriebliches Rechnungswesen (IHK) -Modul 1- Buchführung und Abschluss

ab 10.09.

English Refresher Course I (A 2 – B 1) ab 11.09.Englisch Grundkurs – Leistungsstufe II (A 1 – A 2)

ab 13.09.

Anlagenbuchhalter (IHK) – Vollzeit ab 17.09.Geprüfter Industriemeister Metall ab 21.09.Zusatzqualifikation Englisch für industriell-technische Azubis

ab 21.09.

IHK-SERVICE

AUFTRAGSBERATUNGSSTELLE SACHSEN-ANHALT

e-Vergabe-Seminar für Bieter und UnternehmenDie Auftragsberatungsstelle Sach-sen-Anhalt wendet sich mit ihrem Seminar zur e-Vergabe an Firmen, die mit der e-Vergabe des Bun-des (www.evergabe-online.de) ar-beiten müssen. Das Seminar fin-det an zwei Terminen statt: am 21. September von 9 bis 15 Uhr in der Industrie- und Handelskam-mer Magdeburg am Alten Markt 8 sowie am 19. Oktober von 9 bis 15 Uhr im Ministerium für Um-welt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt an der Leipziger Straße 58 in Magdeburg.Referentin ist jeweils Monika Neunkirchen, zuständige Mitar-beiterin im Beschaffungsamt des Bundesministerium des Innern, Bonn, mit Schwerpunkt der Wei-terentwicklung der e-Vergabe.Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Inhalte des Seminars:• Registrierung auf der Platt-

form• Administration der eigenen

Firma und Pflege der per-sönlichen und Firmendaten; hierzu gehören ebenfalls das Erstellen eines eigenen Port-folios und die Hinterlegung einer Präqualifizierung, sowie der Gruppenverwaltung

• Erstellung von Suchprofilen• Bearbeitung eines Verfahrens• Aktivierung der Teilnahme,

Bieterfragen, Abgabe von Teilnahmeanträgen und An-geboten

• Mehrfachregistrierungen

AnsprechpartnerinAntje Poschmann [email protected]: 0391 / 62 30 - 446

TAGESSEMINAR: KUNDENRÜCKGEWINNUNG

Verlorene Kunden aktivierenIm Laufe der Jahre hat sich die Kundenloyalität verändert. Harter Wettbewerb, umkämpfter Preis-markt, austauschbare Produkte oder schlechter Service sind häu-fig die Gründe für Kundenver-luste. Als Gegenlösung wird ver-stärkt auf Neukundengewinnung gesetzt, obgleich das von der Ren-tabilität die schlechtere Variante ist. Laut einer Studie würden 9 von 10 Kunden dem Unternehmen eine zweite Chance geben, wür-de man sie nur darum bitten und etwaige Probleme aus der Welt schaffen. Enorme Ertragspoten-ziale schlummern in »schlafenden« oder verlorenen Kunden. Lernen Sie im Seminar, wie Sie verlorene Kunden zurückgewinnen.Seminarinhalt• Bedeutung und Erfolgsfak-

toren der Kundenrückge-winnung

• Der systematische Kunden-rückgewinnungs-Prozess

• Zielkundenanalyse - Welche Kunden möchten, sollten Sie zurückgewinnen?

• Ursachenanalyse - Was führt zur Passivität oder zu Kundenverlusten?

• Kompetenzauslotung - Welcher Mitarbeiter eig-net sich besonders für die Durchführung?

• Rückhol-Strategien und Angebote in Abhängigkeit von Kundensegmenten

• Ablauf von Kundenrückge-winnungsgesprächen

• Kundenspezifische Rückho-langebote unterbreiten

Das Seminar findet am 21. August von 9 bis 17 Uhr statt. Das Teil-nahmeentgelt beträgt 160 Euro. Ihre Ansprechpartnerin:Birgit FernerBerufliche Weiterbildung/IBATelefon: 03 91 / 56 93-2 [email protected]

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/18 61

ANSPRECHPARTNERINKatharina BergerTel.: 0391/[email protected]

EG0518 RU01Maschinen und Werkzeuge für die Metallbearbeitung

Ein russisches Unternehmen aus dem Ge-biet Swerdlowsk ist spezialisiert auf die Her-stellung von metallschneidenden Kreissägen und den Vertrieb von Metallbearbeitungs-maschinen. Es sucht Partner für die Zulie-ferung von Metallbearbeitungswerkzeugen und –maschinen für den weiteren Vertrieb im Rahmen von Vertriebsvereinbarungen.

EG0518 NL01Luftreinigung

Ein niederländisches Unternehmen ist ein Experte für die Messung, Bestimmung und Erhaltung einer gesunden Raumluft-Quali-tät. Das Unternehmen bietet Dienstleistun-gen und Produkte für saubere und gesunde Luft. Die patentierten Luftreiniger entfernen Luftverunreinigungen (z. b. Viren, Feinstaub, Allergene, Gase und Gerüche). Das Unter-nehmen sieht einen zunehmenden Bedarf für diese spezifischen Produkte und sucht nach Herstellern per Lizenzfertigung oder gegenseitiger Produktionsvereinbarung.

EG0518 PT01Innovative Lösungen für erneuerbare Energien gesucht

Ein portugiesisches Unternehmen für er-neuerbare Energien (Wind und Solar) und

Energieeffizienz ist an Partnerschaften (Han-delsagentur Abkommen und/oder Vertriebs Dienstleistungsabkommen) mit anderen Un-ternehmen interessiert, die für ihre innova-tiven Energielösungen/Produkte einen Ver-triebspartner suchen.

EG0518 ES01Produkte zur Steigerung der Energieeffizienz gesucht

Ein spanisches Ingenieurbüro sucht nach innovativen Lösungen, die im industriellen Einsatz einen messbaren Vorteil im Hinblick auf Energieeffizienz bieten. Die Lösungen sollen für Energieversorger, Energieversor-ger oder industrielle Energieverbraucher an-wendbar sein. Gesucht wird eine Handel-sagentur Vereinbarung mit Partnern, die Energieeffizienzprodukte anbieten.

EG0518 NL02Produkte für Outdoor-Sport

Das niederländische Unternehmen ist auf der Suche nach innovativen Qualitätspro-dukten, die Outdoor-Sport einfacher oder angenehmer machen. Die Produkte sollten für Skifahren, Snowboarden, Wandern, Cam-ping, Mountainbiking oder Rennradfahren sein, aber keine Bekleidung. Das Unterneh-men bietet die Einführung von Markenpro-dukten auf den niederländischen und bel-gischen Märkten über ein etabliertes Netz von Einzelhändlern und e-Commerce per Vertriebsvertrag an.

EG0518 CZ01Reiniger, Schmiermittel, Öle gesucht

Ein tschechisches Unternehmen ist im Groß-handel von chemischen Produkten, die in der Produktion und Wartung in der Indus-trie verwendet werden, einschließlich In-dustriereiniger, Schmiermittel, Separatoren, Sprays, Multifunktions-Öle etc. engagiert. Das Unternehmen bietet sich an, Distribu-tor oder Agent für Hersteller zu werden, die ihre Technologie, Produkte und Dienstleis-tungen auf dem tschechischen Markt ver-kaufen wollen.

EG0518 PL01Möbel, Leuchten, Dekoration gesucht

Ein Unternehmen aus der Region Zentral-polen, das sich mit qualitativ hochwertigen

Produkten wie Innenbeleuchtung und Mö-beln befasst, möchte Produzenten, Herstel-ler und Designer in der Europäischen Uni-on finden, die hochwertige Innenarchitektur anbieten, um deren Produkte auf dem pol-nischen Markt zu vertreiben.

EG0518 NL03Aquarien-Produkte gesucht

Ein niederländisches Unternehmen, das im Verkauf von Aquarien Produkten über einen Webshop mit über 1000 Produkten tätig ist, sucht neue Lieferanten. Insbesondere Liefe-ranten von Flüssigkeiten z.B. für Pflanzen-züchtungen, gegen Algen usw. sind für eine Vertriebsvereinbarung von Interesse. Das Un-ternehmen ist auch an einem Fertigungsver-trag für Private-Label-Produkte interessiert.

EG0518 NL04Veganer Käse – Vertrieb gesucht

Ein Unternehmen aus den Niederlanden pro-duziert handwerkliche vegane Produkte, die aus Resten aus Bio-Fair-Trade-Cashew-Pro-duktion hergestellt werden, hauptsächlich veganer Käse. Gesucht werden Vertriebspart-ner.

Interessenten finden diese und weitere Ko-operationsangebote auf der Webseite:http://een-sachsen-anhalt.de/dienstleistun-gen/partnersuche.html

Von Firma zu Firma

Sie sind auf der Suche nach neuen Geschäftspartnern oder

technologischen Lösungen für Ihr Unternehmen? Sie haben eine neue

Technologie oder neue Produkte entwickelt und wollen diese auch …

… im Ausland vermarkten? Dann nutzen Sie den kostenlosen

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DER MARKT IN MITTELDEUTSCHLAND 7/1862

ImpressumDer Markt in MitteldeutschlandSeit 1897 ·121. JahrgangZeitschrift für die amtlichen Bekanntma-chungen der Industrie- und Handelskam-mer Magdeburg ISSN 1436-6932

Herausgeber:Industrie- und HandelskammerMagdeburgAlter Markt 839104 MagdeburgPostanschrift:39093 MagdeburgRuf 0391/5693-0Fax 0391/5693-193www.magdeburg.ihk.deZertifiziert nachDIN EN ISO 9001:2008

Redaktion:Torsten Scheer (tsc)Ruf 0391/[email protected] Wege (rwe)Ruf 0391/[email protected]

Lieferbedingungen:Die »Mitteilungen« sind das offizielle Organ der IHK Magdeburg. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grund-sätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Im freien Verkauf:jährlich 28 EUR (Einzelheft 1,30 EUR) inkl. Versand- u. Portokosten zzgl. MwSt.

Für unaufgefordert eingesandte Manu-skripte und Fotos gibt es keine Gewähr. Die Redaktion behält sich bei eingesandten Ar-tikeln das Recht zum Kürzen vor. Nament-lich gekennzeichnete Artikel sowie Inhal-te von Anzeigen und Beilagen müssen nicht in jedem Fall mit der Auffassung der IHK übereinstimmen.Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der Lesefreundlichkeit bei ge-schlechtsneutral verwendeten Begriffen auf die zusätzliche Nennung weiblicher Formen verzichten. Wenn z.B. von Mitarbeitern die Rede ist, sind stets auch die Mitarbeiterin-nen gemeint.

Verlag, Anzeigen und Herstellung:Joh. Heinr. Meyer GmbHHintern Brüdern 2338100 BraunschweigRuf 0531/31085-23Fax 0531/31085-21Anzeigenleitung: Marco Schneider Ruf 0531/3900-580Anzeigenberatung:Freimut HengstHegelstraße 3939104 MagdeburgRuf 0391/59821-69Fax 0391/[email protected]

Druck:westermann druck GmbH Georg-Westermann-Allee 66 D-38104 Braunschweig

Erscheinungsweise:Mitte des Monats

Anzeigenschluss:27. Juni 2018

KONTAKT: Wir sind für Sie daUnter folgenden Durchwahlen können Sie uns erreichen:

Durchwahl 0391/5693-

Hauptgeschäftsführung ........................... 101Öffentlichkeitsarbeit ............................... 170

Berufsbildung ........................................... 200Prüfungswesen .................................................... 432Bildungsservice ................................................... 438

Industrie und Infrastruktur .................... 103Industrie, Innovation und Konjunktur ......... 450Umwelt und Energie .......................................... 152Tourismus und Gastgewerbe ........................... 140Regionalplanung ................................................ 162Verkehrswirtschaft ............................................. 142

Handel, Dienstleistungen und Unternehmensförderung ........................ 130Dienstleistungen ................................................. 132Handel .................................................................... 133Unternehmensförderung ................................. 197Fachkräftesicherung .......................................... 402

International ............................................ 149Zoll- und Außenwirtschaftsrecht, Bescheinigungen ................................................ 156Fit für den Export ............................................... 174Enterprise Europe Network ............................. 148

Verwaltung, Recht und Steuern ............. 111Kammerrecht, Sachverständigenwesen und Wettbewerbsrecht ..................................... 180Handelsregister, Firmenrecht .......................... 183Finanzen ................................................................ 118Firmendaten und Beitrag ................................. 183Informations- und Kommunikationstechnik .................................. 129

Geschäftsstelle Salzwedel 03901/422044Geschäftsstelle Wernigerode03943/549720

Vorschau: Die nächste Ausgabeerscheint Mitte August 2018

Innovatives Marktmodell für eine sichere ErdgasversorgungWohin mit Biogas, das nicht verbraucht werden kann? Abfackeln ist die einfachste, jedoch ökologisch und ökonomisch unsinnigste Lösung. Die Erdgas Mittelsachsen GmbH hat gemeinsam mit der Ciech Energy Deutschland GmbH eine andere Lösung gefunden.

Wirtschaftliche Entwicklung im IHK-Bezirk MagdeburgWie die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Quartal 2018 im Bezirk der IHK Magdeburg verlief, das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage.

Ein Streifzug über die Landesgartenschau in BurgAm 7. Oktober schließt die Landesgartenschau in Burg ihre Tore. Dann wird die Stadt für 170 Tage die Verbundenheit zwischen Mensch und Natur gezeigt haben. Warum Sie das nicht verpassen sollten, haben wir bei einem Streifzug über das Gelände der Gartenschau erkundet.

Chancen weltweit mit Social MediaKein anderes Medium ist derzeit so dynamisch wie die sozialen Netzwerke. Sie bieten weltweit enorme Chancen für Unternehmen, wenn sie richtig genutzt werden.

IHK-SERVICE

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USSICHTBESTEIm Netz, in der Zeitung und im Magazin.

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