der kongress 2013 - Nachlese zum ÖHV-Hotelierkongress 2013

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kongress ’13 der Was Tourismus bewegt NACHLESE ZUM ÖHV-HOTELIERKONGRESS 2013 der kongress – Nachlese zum ÖHV-Kongress 2013 www.oehv.at

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Was Tourismus bewegt

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InhaltEin Blick zurück – und dann nach vorne!“

60 Jahre Österreichische Hoteliervereinigung: Trotz dieses runden Jubiläums wollen wir an dieser Stelle nicht die Vergangenheit Revue passieren lassen, sondern unseren Blick nach vorne richten.

Mit der Wahl durch die Generalversammlung wurde uns als neuen ÖHV-Präsidenten eine große Verantwortung übertragen. Diese Ver-antwortung nehmen wir gerne mit vollem Engagement wahr und freuen uns, die Zukunft der heimischen Tourismuslandschaft mitzu-gestalten. Wie diese aussehen könnte und was Tourismus in Österreich bewegt, beschäftigte auch die 780 Teilnehmer des diesjährigen ÖHV-Jubiläumskongresses in der Wiener Hof-burg. Mit „High Touch statt High Tech“, „Mobi-lität“ und „Landlust versus Boom des Städtetou-rismus“ standen bei der Veranstaltung wieder traditionell kontroverse Themen im Zentrum. Für reichlich Diskussionsstoff sorgte die bri-sante Frage nach der Marktmacht von Google und Co wie auch der Trend zur „Hotelimmobi-lie“ – allesamt Thematiken, welche die Branche jetzt und in den nächsten Jahren beschäftigen werden und einmal mehr die Bedeutung des Tourismus in Österreich unterstreichen.

Für reichlich Gelegenheit zum Austausch unter Kollegen sorgte wie gewohnt das Rahmenpro-gramm: Neben einem Get-together im neu-eröffneten Ritz Carlton Vienna samt anschlie-ßendem Bar Around entlang der Ringstraße tanzte der Kongress beim Ball der Hotellerie im Festsaal des Wiener Rathauses. Für einen imperialen Ausklang sorgte die abschließende Weinverkostung im Tagungszentrum des Schlosses Schönbrunn.

Wir würden uns freuen, Sie auch im kommen-den Jahr – beim ÖHV-Hotelierkongress 2014 – begrüßen zu können!

Ihre

Michaela Reitterer & Gregor Hoch

Impressum der kongress ’13 – nachlese zum öhv-hotelierkongress 2013herausgeber, medieninhaber & verleger: österreichischer wirtschaftsverlag gmbh, grünbergstrasse 15, 1120 wien. t.: (01) 546 64-0; fax: (01) 546 64/dw 360 für redaktion e-mail: [email protected]äftsleitung: thomas zembacherredaktion: clemens kriegelstein, dw 361, e-mail: [email protected] stelzmüller, dw 360, e-mail: [email protected]: sibylle exel-rauth, e-mail: [email protected]: florian lechnerhersteller: druckerei berger, horn

04 „Jobs rauf, Steuern runter“Antritts-Pressekonferenz der neuen ÖHV-Präsidenten

08 60 Jahre ÖHVÖHV-Chronologie von 1953 bis heute

10 Konfliktfeld E-TourismWie sortieren Google und Co das Angebot im Internet?

12 Marktmacht des ZwischenhandelsPodiumsdiskussion zum Thema Internet und Social Media

14 Human TouchÜberlegungen eines „Laien der gehobenen Beherbergung“

16 Lebenskünstler HotelierSo kann man seine Gäste glücklich machen

18 Boom oder Blase?Welche Wege gibt es zur Finanzierung von Hotelprojekten?

22 Hotelfinanzierung, quo vadis?Mehr Eigenkapital, weniger Kreditverbindlichkeiten sind nötig

24 Städter, in die Berge!Wie neue Lebensstile den Tourismus beeinflussen

26 Landlust vs. StädtetourismusPodiumsdiskussion über einen nur vordergründigen Widerspruch

28 Anreise als ErlebnisWie kann die Anreise Teil der Urlaubsgeschichte werden?

30 Grüner reisenÖsterreich wird als Umweltmusterland wahrgenommen

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„Jobs rauf, Steuern runter!“

Sepp Schellhorn und Peter Peer haben als Co-Präsidenten die ÖHV von 2003 bis 2013 geführt. Nun wurden ihre Nachfolger der Öf-fentlichkeit im Rahmen des ÖHV-Kongresses vorgestellt. Das Duo konnte bei der Wahl eine beeindruckende 100-prozentige Zustimmung erzielen. Michaela Reitterer ist Absolventin der ÖHV-Unternehmer-Akademie, seit 2006 Vorsitzende der ÖHV Wien und sorgt mit ih-rem „Boutiquehotel Stadthalle“, dem weltweit ersten Null-Energie-Bilanz-Hotel, auch interna-tional für Aufsehen. Gregor Hoch sammelte u. a. Erfahrungen in Hongkong, war in der Öster-

Die beiden neuen ÖHV-Präsidenten, Michaela Reitterer und Gregor Hoch, forderten in ihrer ersten

gemeinsamen Pressekonferenz ein Umdenken in der Tourismus- und Wirtschaftspolitik und warnten vor

neuen Belastungen für die Hotellerie

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reichischen Hotel- und Tourismusbank und der HOGAST tätig, ist seit 2009 Vorsitzen-der der ÖHV Vorarlberg und führt seit 2004 das Vier-Sterne-Superior-Hotel Sonnenburg in Oberlech.

Echte Gastgeber für echte GästeReitterer betonte in ihrem Antrittsstatement die Rolle der Hotellerie als Jobmotor in Ös-terreich: „Wir sind echte Gastgeber für echte Gäste! Unsere Branche sorgt für 425.000 Arbeitsplätze, alleine in den letzten zehn Jahren wurden 39.000 Arbeitsplätze neu geschaffen. Und im Gegensatz zu anderen Branchen bleiben diese Arbeitsplätze auch im Inland, weil Hotels ihre Dienstleistungen nun mal nicht nach China oder Pakistan aus-lagern können. Wir bieten sexy Jobs in einer

sicheren Branche mit tollen Aufstiegsmöglich-keiten!“ Um weiterhin genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu erhalten, müsse die duale Aus-

bildung ausgebaut werden. Auch die modulare Lehre solle forciert werden. Reitterer: „Warum soll eine Lehre nur für 15-Jährige interessant sein? Künftig wird es für viele vielleicht nötig sein, sich auch mit 35 oder 45 Jahren noch neu zu orientieren und eine Lehre zu beginnen.“ Auch wären die Zeiten schlechter Bedingungen für Hotellerie-Mitarbeiter, wie sie heute noch bisweilen vonseiten der Gewerkschaft ange-prangert werden, lange vorbei.

Steuererhöhungen wären TodesstoßGregor Hoch wiederum warnte nachdrücklich vor neuen Steuern, wie sie vonseiten der Po-litik zurzeit gerade diskutiert werden. „Vieles läuft derzeit nicht fair, wir bekommen von der Politik zu viele Prügel zwischen die Beine ge-worfen. Warum etwa wurde die Energieab-

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gabenvergütung den Hotels gestrichen, der Industrie aber nicht?“ Belastungen für Touris-musbetriebe würden von Jahr zu Jahr höher, Lohnnebenkosten und Bankengebühren seien ebenso gestiegen wie die Kommissionen der

» Wir bieten sexy Jobs in einer sicheren Branche mit tollen Aufstiegsmöglichkeiten! «

Michaela Reitterer

»

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Online-Buchungsplattformen. Aktuell disku-tierte Erbschafts- und Vermögenssteuern wären für die Branche der Todesstoß – ganz besonders für jene rund 6.000 Betriebe, die in den kom-menden zehn Jahren auf ihre Übergabe war-ten. Und das wäre auch das Ende für zahlreiche andere Unternehmen in den Regi-onen. Schließlich würden 80 Prozent der Ausgaben eines Hotels im Umkreis von rund 90 Kilometern getätigt werden. Und eine Erhöhung der Steuer auf Logis von derzeit zehn auf kolportierte 22 Prozent (die Industriellenvereinigung hat vor einiger Zeit mit diesem Vorschlag aufhorchen lassen; Anm.) sei überhaupt jenseitig. „Urlaub in Ös-

terreich muss leistbar bleiben“, so Hoch, der im Gegenzug auf Deutschland verwies, das mit seiner Senkung der Logis-Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent einen Investitionsboom und die Schaffung tausender neuer Arbeitsplät-

ze in der Hotellerie erreicht hat. Hoch: „,Jobs rauf, Steu-ern runter‘ muss das Motto sein! Politik und Hotellerie müssen am gleichen Strang ziehen!“

Hotelboom in Wien nicht nur positivEin wenig differenzierter als noch tags zuvor Wien-

Tourismus-Chef Norbert Kettner, der den Hotel-boom in Wien begrüßte, als belebend erachtet hatte und „noch Luft nach oben“ sah, betrachte-

» ,Jobs rauf, Steuern runter‘ muss das Motto sein! Politik und Hotellerie müssen am gleichen

Strang ziehen! «Gregor Hoch

Zur PersonMag. Gregor Hoch hat nach der AHS-Matura das Studium der Internationalen Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Finanzen an der Universität Wien abgeschlossen. In Ferienzeiten absolvierte er freiwillige Praktika in renommierten Häusern wie dem Kloster-bräu in Seefeld oder dem Deuringschlössle in Bregenz.

nach erfolgreichem Studienabschluss und einem Auf-enthalt an der Cornell University in new York sammelte er bei Marriott in Hongkong Erfahrung in der internati-onalen Konzernhotellerie. Anschließend arbeitete er in der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank in den Bereichen Controlling, Kreditvergabe und Restruktu-rierung. 2004 übernahm er das Vier-Sterne-Superior-Hotel Sonnenburg in Oberlech von seinen Eltern und wurde Mitglied des Aufsichtsrats der Hogast, wo er bis zu seinem Ausscheiden als stellvertretender Aufsichts-ratspräsident im Jahr 2011 mitwirkte.

Ab 2009 war Hoch Vorsitzender der ÖHV Vorarlberg. Seit 22. Jänner 2013 ist er Präsident der Österreichi-schen Hoteliervereinigung.

Zur PersonMichaela Reitterer führte nach der Matura in den Tou-rismusschulen MODUL ihr Reisebüro KUOnI Hippes-roither. 2002 kaufte sie ihren Eltern das Hotel „Zur Stadthalle“ ab und wandelte es Schritt für Schritt zum „Boutiquehotel Stadthalle Wien“ um, dem weltweit ersten Stadthotel mit null-Energie-Bilanz.

Reitterer wurde 2009 mit dem Umweltpreis der Stadt Wien und dem Österreichischen Staatspreis für Tourismus ausgezeichnet und 2010 mit dem Österrei-chischen Klimaschutzpreis. Im selben Jahr wurde sie zur Hotelière des Jahres gewählt. 2011 erhielt sie den Sterne-Award der WKO in der Kategorie „nachhal-tigkeit“ und das fünfte Österreichische Umweltzei-chen in Folge. Als erstes Hotel in Wien erhielt das Boutiquehotel Stadthalle zweimal das Europäische Umweltzeichen und den HolidayCheck Award 2013 als beliebtestes Hotel Österreichs.

Ab 2006 war Reitterer Vorsitzende der ÖHV Wien. Seit 22. Jänner 2013 ist sie Präsidentinder Österreichi-schen Hoteliervereinigung.

»

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tiv auf die Zimmerpreise auswirken wird.“ Sie rät Hoteliers daher, sich zu spezialisieren und Nischen zu suchen, um am Wiener Hotelmarkt der Zukunft Profil zu gewinnen.Last but not least kündigten die neuen ÖHV-Präsidenten eine Nachfolgebörse für die hei-mische Top-Hotellerie an.

te Michaela Reitterer die vielen Neueröffnungen im Wiener Top-Segment: „Es ist eine Entwick-lung, die finanzielle Gründe hat, weil Hote-limmobilien attraktive Werte für Inves-toren darstellen, und die man nicht aufhalten kann. Klar ist aber, dass damit der Konkurrenzdruck steigt, was sich letztlich nicht unbedingt posi-

Die neuen ÖHV-Präsidenten Gregor Hoch und Michaela Reitterer bedanken sich bei Sepp Schellhorn und Peter Peer für ihr Engagement um Österreichs Tourismus.

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Chronologie: 60 Jahre ÖHV

1953

1982

2003

2004

1992

1980

1959

1989

2001

2010

1976

1965

1991

19981999

2013

1966

Wiedergründung der ÖHV am 31. Mai in Innsbruck als Nach-folgeorganisation der 1902 in Wien entstandenen „Vereinigung Wiener Hotelbesitzer“ bzw. als Umbildung der „Vereinigung österreichischer Hoteliers“ vom 6. Dezember 1951.

Erstes ÖHV-Praktikerseminar

30 Jahre ÖHV unter dem Motto „Unsere Zukunft liegt im Dienst am Gast“.

50-Jahr-Feier der ÖHV in Rahmen des Ho-telierkongresses in der Hofburg in Wien.

Erstmals in der Geschichte der ÖHV gibt es mit Peter Peer und Sepp Schellhorn ein Präsidenten-Duo.

Start der ÖHV-Abteilungsleiter-Akademie,Getränkesteuer fällt.

Erster Versuch, in Zell/See Erfahrungsaustauschgruppen („ERFA-Gruppen“) in Österreich einzurichten. ERFA-Gruppen „Oberkärnten“, „Arlberg“ und „Ferienhotels Faaker See“.

Erstes ÖHV-Winterarbeitssemi-nar in Bad Gastein.

Gründung der HOGAST (Ein-kaufsgenossenschaft für das Hotel- und Gastgewerbe) im Schoße der ÖHV.

Erster Zyklus der ÖHV-Unter-nehmerakademie, die einzige postgraduale Ausbildung, die sich nur auf Unternehmer und Führungskräfte in der Hotellerie spezialisiert hat.

Der ÖHV gelingt es, gemeinsam mit der HOGAST, als erster Branche in Österreich für ihre Mitglieder Kreditkartenverträge mit Disagios unter der Schall-mauer von 2 % abzuschließen.

Die ÖHV formu-liert ein ehrgei-ziges Ziel für Österreichs Tou-rismuswirtschaft: „140 Millionen Nächtigungen bis 2010“.

Gründung der „Arbeitsgruppe Burg- und Schlosshotels“ (heu-te: „Schlosshotels und Herren-häuser“) durch die ÖHV als Vorbild aller Angebotsgruppen. 1969: „Traditionshotels“. Dann „Romantik Hotels Österreich“, „Round Table Konferenzhotels“.

Erste „Zürser Woche“ (ÖHV-Winterarbeitsseminar), begrün-det vom damaligen ÖHV-Präsi-denten KR Ernst Skardarasy.

Am 12. Feber erwirbt die ÖHV die Kollektivver-tragsfähigkeit.

Publikation der ersten ÖHV-De-stinationsstudie

Die ÖHV gründet eine Bewertungs-plattform und bietet den Hoteliers die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit und Kundenorientierung der Banken zu bewerten.

Gemeinsam mit HOTREC werden „20 Eckpunkte fairen Verhaltens von Buchungsportalen“ erarbeitet.

Erster ÖHV-Hotelierkongress als Nachfolgeveranstaltung der „Zürser Woche“.

Publikation des Buches „Mar-keting der Gastfreundschaft“ in Kooperation mit den deutschen und Schweizer Hotel- und Wirte-vereinigungen.

Gründung der ÖHV Touristik Service GmbH, als 100 %-ige Tochter der ÖHV.

Im Jänner 2013 lädt die Österreichische Hoteliervereinigung anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens zum Festkon-gress in die Wiener Hofburg. Peter Peer und Sepp Schellhorn übergeben die ÖHV mit mehr als 1.200 Mitglie-dern an ihre Nachfolger Michaela Reitterer und Mag. Gregor Hoch.

Erfolge, Engagement und passende Angebote für Österreichs Top-Hotellerie

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Die ÖHV, die heute ihren 60. Geburtstag feiert, wurde im Jahr 1953 gegründet. Dies ist nicht nur das Jahr, in dem Stalin starb und die englische Königin gekrönt wurde, es war zum Beispiel auch das Jahr, in dem nach den Nationalratswahlen die Regierung Figl durch die Regierung Raab abgelöst wurde. Die Gründungsversammlung der ÖHV fand statt, während draußen noch die vier Alliier-ten im Jeep als Repräsentanten der Besatzungs-mächte vorbeifuhren.

15 Prozent WertschöpfungDer Weg, den die ÖHV in den letzten sechs Jahr-zehnten ging, ist eindrucksvoll, und dazu kann man nur anerkennend gratulieren und Danke sa-gen. Der Tourismus trägt etwa 15 Prozent zur Wert-schöpfung bei, ist Wirtschaftsfaktor erster Ordnung und zugleich Arbeitgeber für 400.000 Menschen. In der Tourismuswirtschaft gibt es eine fünfstellige

60

DFestreden

60 Jahre ÖHV sind Anlass, nicht nur zurückzu-blicken und sich in der Vergangenheit zu sonnen, sondern um auch nach vorne zu schauen, um zu sehen, in wie vielen Punkten die Politik die Wei-chen für einen erfolgreichen Tourismus gestellt hat, von denen wir heute noch profitieren.

Staatskanzler und späterer Bundespräsident Dr. Karl Renner hat Richtungsweisendes zu den Fra-gen des Fremdenverkehrs – so hieß Tourismus da-mals, der Urlaub war die Sommerfrische – gesagt: „Wir brauchen den Fremdenverkehr, und wir laden alle Welt zu uns als Gäste ein. Wien und Salzburg als Städte der Kunst und die Alpen als touristische Ziele ersten Ranges werden die Fremden mit Freude begrüßen.“ Er hat nicht von der Sommerfrische ge-sprochen, sondern von Städten und Alpen und im Konnex mit der heutigen apostrophierten Touris-musstrategie diese schon damals vorweggenommen. Es fehlen da nur Donau und Seen.

Zwei gleich starke SaisonenWir haben bereits 1955 aus den Mitteln des Mar-shallplans 500 Millionen Schilling für den konti-nuierlichen Ausbau der touristischen Infrastruktur verwendet, die wir heute noch nutzen. Heute kön-nen wir 50 Millionen Euro im Rahmen der ERP-Tourismusprogramme zur Verfügung stellen. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir uns von der traditionellen Sommerfrische-Destination

zu einem qualitätsorientierten Urlaubs-land mit zwei annähernd gleich starken Saisonen entwickelt. Über 20 Millionen zusätzliche Winter-Nächtigungen allein in den letzten 30 Jahren haben Österrei-ch zum Wintersportland Nummer eins gemacht. Dazu boomt der Tagungs- und Kongresstourismus.

Urlaub wird internationalJetzt stehen wir vor der Herausforderung und der Chance, dass Urlaub immer in-ternationaler wird. Laut der Welttouris-musorganisation werden sich die inter-nationalen Gästezahlen bis 2030 auf 1,8 Milliarden verdoppeln. Österreich kann davon über-proportional profitieren, indem wir neue Herkunfts-märkte wie Indien, China oder Russland stärker erschließen und gleichzeitig unsere Angebote, Gast-freundschaft und Servicequalität stimmig weiterent-wickeln. Gleichzeitig gilt es, die Saisonverlängerung in Richtung Ganzjahrestourismus zu forcieren.Die ÖHV ist seit 60 Jahren engagierter Partner der Tourismuspolitik: konsequent bei Forderungen, aber kompromissbereit und verlässlich bei gemein-samen Lösungen. Dabei geht es der Hoteliervereini-gung nicht nur um gute Rahmenbedingungen, son-dern auch darum, die Qualität in der eigenen Branche nachhaltig zu verbessern und in Richtung Wettbewerb auszurichten.

Dr. Reinhold Mitterlehner Wirtschafts- und Tourismusminister

Zahl an Lehrlingen. Ich bin ziemlich oft im Ausland, und eines ist unübersehbar, egal ob man in Singapur, Washington oder China ist: In einem guten und groß-en Hotel trifft man häufig Österreicher in leitenden Positionen. Die Ausbildung im Bereich des Tourismus ist in Österreich hervorragend, sind doch die heimischen Tourismusmanager weltweit gefragt. Die Verschränkung von Tourismus, Dienstleistungen und anderen Berufen macht das Fremdenverkehrsland Öster-reich so spezifisch. Der Tourismus findet hierzulande beste Voraussetzungen. Österreichs Kunstschätze sowie die praktizierte Kunst und Kultur sind Werte, die dem Tourismus zugute kommen. Ausländische Gäste kommen zu uns, weil es stabile soziale und politische Verhältnisse gibt.

Dr. Heinz Fischer Bundespräsident

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ste anzulocken und Umsatz zu generieren. Da-her nehmen Online-Buchungen eine strategisch wichtige Position ein, nicht zuletzt als Gästever-mittler für die Hotellerie. Laut aktuellen Zahlen bucht die Hälfte der Gäste ihre Zimmer online, und in der heimischen Hotellerie gehören die ei-gene Website und Buchungsplattformen zu den wichtigsten Vertriebsschienen.

Geschäft mit InhaltenSuchmaschinen wirken als sogenannte „Gate-keeper“ zum Internet, denn sie entscheiden maßgeblich darüber, was im Internet durch die Nutzer gefunden – oder eben auch nicht ge-funden wird. Der Suchmaschinenmarkt wird derzeit durch einen einzelnen Wettbewerber dominiert, nämlich Google, mit einem Markt-anteil von knapp 95 Prozent. Hohe Marktein-trittsschranken durch hohe Kosten für die Infra-struktur und die technischen Spezialkenntnisse begünstigen das marktmächtige Unternehmen und erschweren den Wettbewerb für andere Anbieter. Damit droht ein Verlust der Vielfalt von Angeboten und Meinungen im Netz. Be-sonders hervorzuheben ist in diesem Zusam-menhang, dass Suchmaschinenbetreiber, die sich über Werbeschaltungen finanziert haben, seit einiger Zeit nicht mehr nur als Anlaufstel-le für Suchanfragen fungieren, sondern mehr und mehr selbst das Geschäft mit Inhalten und Dienstleistungen anbieten und dadurch aktiv in die Sortierung und Reihung im Inter-

Wie sortieren Google und Co das Angebot im Internet?

Boris Paal beschreibt das Schlachtfeld, in dem sich der Tourismus im Kontext mit Suchmaschi-nen befindet. Der Tourismus ist die Völkerwan-derung der Neuzeit und wird in der modernen Medien- und Informationsgesellschaft vor allem durch das Internet und hier durch die Suchma-schinen maßgeblich beeinflusst. Suchmaschinen vermitteln Zugang zu Inhalten und analysieren deren Nutzung; auf diesen aufbauend, werden Werbemöglichkeiten und darüber hinaus auch eigene Leistungen und Inhalte angeboten. Das Internet ist zu einem unverzichtbaren Marketing-Medium für Tourismus und Hotellerie sowohl für Anbieter und Nachfrager geworden, um Gä-

K u r z g e f a S S t

Der Suchmaschinenmarkt wird derzeit von einem ein-zelnen Wettbewerber, nämlich Google, dominiert. Such-maschinenbetreiber, die sich über Werbeschaltungen finanziert haben, fungieren seit einiger Zeit nicht mehr nur als Anlaufstelle für Suchanfragen, sondern bieten selbst Inhalte und Dienstleistungen an, wie etwa Goo-gle den Hotelfinder. noch zahlt der Hotelier 0,3 Prozent vom Umsatz, aber mittelfristig wird mit einem Aukti-onsverfahren gerechnet, bei dem die vorderen Plätze auf einer Hotelergebnisliste ersteigert werden können. Untersuchungen zeigen: Wer nicht auf den vordersten Platzierungen landet, wird nicht wahrgenommen, exi-stiert quasi nicht.

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Zur PersonProf. Dr. Boris Paal, M. Jur. (Oxford)

Studium der Rechtswis-senschaft in Tübingen, Konstanz und Oxford. 2009 an der Ruprecht-Karl-Universität in Heidelberg habilitiert; Lehrberechtigung für Bür-gerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Internationales Privat-recht und Medienrecht. Ordinarius für Zivil-und Wirtschaftsrecht, Medien und Informationsrecht, Direktor des Instituts für Medien- und Infor-mationsrecht an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg.

net eingreifen. Dies kann auch dazu führen, dass der Anbieter über die Marktprozesse hi-naus die Meinungsbildung nachhaltig beein-flusst. Eine solche Situation wäre nicht zuletzt aufgrund der tragenden Rolle der Medien bei der Meinungsbildung höchst bedenklich. Was passiert, wenn die Website in Suchmaschinen nicht an vorderster Stelle angezeigt wird? Ob ein Newsportal oder ein Tourismusanbieter in der zur Verfügung stehenden Informationsfülle gefunden wird, hängt vor allem von der jewei-ligen Platzierung im Suchmaschinenranking ab – und über diese Rankings entscheiden vor allem Suchmaschinenbetreiber mit den zu-grundeliegenden Suchalgorithmen. Untersu-chungen zeigen: Wer nicht auf den vordersten Platzierungen landet, wird nicht wahrgenom-men, er existiert quasi nicht.

AuktionsverfahrenIm Bereich der Hotellerie hat Google, nach einer Testphase, den Hotelfinder in Deutsch gestartet und weist die Preise in Euro aus. Nach dem der-zeitigen Geschäftsmodell haben Hotelpartner eine Provision von 0,3 Prozent vom Umsatz zu

entrichten. Erwartet wird ein Preismodell, das mittelfristig auf ein Auktionsverfahren umge-stellt wird, bei dem dann die vorderen Plätze auf einer Hotelergebnisliste ersteigert werden kön-nen. In diesem Sinne befinden sich Suchmaschi-nenanbieter vielfach in einem Interessenkonflikt – als Anbieter von Suchmaschinendiensten ei-nerseits und als Inhalte- und Leistungsanbieter andererseits. In der Weiterentwicklung der Such-maschinen von bloßen Navigatoren, vormals komplementären Inhaltevermittlern, zu Inhal-teanbietern manifestieren sich zentrale wettbe-werbs- und kartellrechtliche Bedenken. Vor we-nigen Tagen wurde in den USA das Diskriminierungsverfahren gegen Google einge-stellt. In der Europäischen Union sind die kar-tellrechtlichen Untersuchungen gegen Google noch nicht abgeschlossen: Laut EU-Kommission dauert das Verfahren noch an, dabei geht es um die Bevorzugung eigener Leistungen und In-halte, das Kopieren der Inhalte anderer Anbieter, den vertraglichen Ausschluss von Konkurrenten – sprich, es darf nur auf Google geworben wer-den –, und das faktische Verbot eines Transfers von Werbekampagnen.

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Marktmacht des Zwischenhandels

„Es geht im Internet um die unternehme-rische Freiheit, das Recht, den Preis und die Menge zu bestimmen, um die obligatorische Ratenpa-rität. Das Internet ist ein Markt, in dem der Preis und die Menge als Para-meter ausgeschaltet sind. Der Hotelier hat zum Bei-spiel bei hrs und booking.com laut Kleingedrucktem unterschrieben, dass er sowohl online wie offline den gleichen Preis anbie-tet. Wir vom Deutschen Hotelverband möchten, dass der Hotelier die

Möglichkeit hat, die Zimmer auf seiner eige-nen Homepage um 2, 3 oder 5 Euro günstiger anzubieten als in der Buchungsmaschi-ne. In Norwegen haben in den letzten Monaten 85 Pro-zent der Hotels ihre Verträge mit Buchungsmaschinenan-bietern gekündigt und die Vermarktung wieder in die eigenen Hände genommen“, weiß Markus Luthe.

Kartellrechtliches VerfahrenIn den Vereinigten Staaten wurde ein Verfahren gegen

Google eingestellt. „Bei dem zentralen Ver-

Markus Luthe, Hotelverband DeutschlandProf. Dr. Boris P. Paal, Albert-Ludwig-Universität, FreiburgMax Schrems, Europe versus Facebook (v. l. n. r.)

» In Norwegen haben in den letzten Monaten 85 Prozent der Hotels ihre

Verträge mit Buchungsma­schinenanbietern gekün­

digt und die Vermarktung wieder in die eigenen

Hände genommen «Markus Luthe

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Hotelpreise weiter unter Druck bringen. Wir haben in Deutschland seit zehn Jahren Preissta-

bilität unterhalb der Inflati-onsrate. Das Hotelzimmer ist die verderblichste Ware am Markt. Eine Semmel können Sie am nächsten Tag noch zum halben Preis verkaufen, das Hotelzim-mer nicht mehr. Die Ver-suchung des Hoteliers ist groß, wenn nicht bis 17 Uhr alle Zimmer verkauft sind,

diese gerade oberhalb der variablen Kosten zu verramschen. Da fallen die individuelle Logik, die Rationalität und das gesamtwirtschaftliche Verhalten einer Branche weit auseinander.“ Der Deutsche Hotelverband zeigt den Hote-liers, welche Tools diese auf ihrer Homepage einbauen können, um Direktbuchungen zu fördern. „Wir müssen uns auf unser Kernpro-dukt – Gästezufriedenheit und Qualität – kon-zentrieren und dies auf den Social-Media-Kanä-len wie Facebook oder Bewertungsportalen kommunizieren. Dann hat auch der kleinste Betrieb die Chance, eine Marke im Netz zu werden. Keine Scheu, diese Medien zu nut-zen“, rät Markus Luthe.

Zu den Personen

Markus Luthe, Diplom-Volkswirt, ist seit 2005 Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA), für den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) zeichnet er für die Hotelklassifizierung und seit 2009 für die Hotelstars Union unter der Schirmherrschaft HOTREC – Hospitality Europe verantwortlich, seit 2012 Chairman der Distribution Task Force von HOTREC.

Prof. Dr. Boris Paal, M. Jur. (Oxford), studierte Rechtswissenschaft in Tübingen, Konstanz und Oxford. 2009 an der Ruprecht-Karl-Universität in Heidelberg habili-tiert; Lehrberechtigung für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschafts-recht, Internationales Privatrecht und Medien-recht. Ordinarius für Zivil-und Wirtschaftsrecht, Medien und Informations-recht sowie Direktor des Instituts für Medien- und Informationsrecht an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg.

Max Schrems studiert seit 2007 Rechtswissenschaf-ten an der Universität Wien und beschäftigt sich mit den Themen Daten-schutz und Grundrechte. Veröffentlichte 2011 sein erstes Buch zum rechtli-chen Rahmen für private Videoüberwachung in Österreich. Seit 2011 ist er mit dem Projekt „europe-v-facebook.org“ öffentlich bekannt.

fahren wie gegen Google handelte es sich um ein kartellrechtliches Verfahren wegen Missbrauchs der markt-mächtigen Stellung. Aber was ist nun Missbrauch? Google sagt, wir schaffen die besten Ergebnisse für unsere Nutzer, und wer will, kann zum Konkur-renten gehen, er ist nur einen Klick entfernt. Es geht um Datenschutz und den Schutz des Kon-sumenten vor sich selbst. Wer glaubt, dass

die Suchmaschinen umsonst sind, der irrt. Wir alle zahlen mit unserer Ware, den Daten“, be-tont Boris P. Paal.Heute wird mit einer fremden Marke aktiv die eigene Marke beworben. Ein Beispiel: die Bandenwerbung bei einer Weltmeisterschaft – www.facebook.com/adidas. „Damit verrate ich meine eigenen Kunden an das andere Netz-werk. Diese werden ausspioniert, geben ihre Daten weiter, und diese Daten werden ver-kauft“, erklärt Luthe. Max Schrems ergänzt: Facebook sammelt Daten über den Betrieb und die Menschen. Es weiß mehr über uns als wir selbst. Klassischer Fall: der Like-Button. Jeder, der die hoteleigene Internetseite besucht und den Like-Button aktiviert, von dem weiß Face-book, wer er ist. Für den Hotelier ist und bleibt er ein anonymer Nutzer.

Internet ist SchnäppchenmarktHeute erfolgt der Zugriff auf das Internet noch vorwiegend von einem stationären Gerät. Das kippt bereits im Jahr 2014, und welche Aus-wirkungen dies auf den Hotelmarkt haben könnte, skizziert Markus Luthe: „Der Trend, das Internet als Schnäppchenmarkt, geht wei-ter. Der Zugang zum Kunden im Internet er-folgt über den Preisvergleich. Bislang haben Buchungsmaschinen mit ihrem Brand gewor-ben, jetzt sichern sie sich auch den Zugang zu den Suchmaschinen. So hat zum Beispiel Trip-advisor erklärt, dass sie eine Preissuche in ihre Homepage einbauen werden. Es wird die Apps mit besonderen Nächtigungsangeboten geben wie zum Beispiel: Buchen Sie ab 12 Uhr um 30 Prozent günstiger. Die Hoteliers vermitteln ih-ren Kunden, dass sie keine fixe Buchung mehr brauchen. Sie finden genügend Angebote auf ihrem Handy und das rabattiert. Das wird die

» Wer glaubt, dass die Suchmaschinen umsonst

sind, der irrt. Wir alle zahlen mit unserer Ware,

den Daten «Boris P. Paal

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14 der kongress ‘13

Human Touch

Die Organisation der Caritas und Hotelbetriebe haben laut Franz Küberl einiges gemeinsam: Beide Institutionen beherbergen Leute, in bei-den suchen Menschen Schutz vor Regen und Kälte oder suchen auch soziale Kontakte. Beide Institutionen fungieren daher als Gastgeber, die gerne auf andere Menschen eingehen. „Die Be-gegnung ist in dem Fall das essenzielle Mitei-nander zwischen Menschen, was eine Neugier am jeweils anderen bedingt“, so Küberl.

Caritas-Präsident Franz Küberl präsentierte Überlegungen eines „Laien der gehobenen Beherbergung“

DK u r z g e f a S S t

Hotels sind Stätten der Begegnung. Der Tourismus bietet somit die einzigartige Chan-ce, die Angst vor dem Fremden aufzulösen, weil alle Beteiligten davon profitieren. Die Situation, dass Hoteliers Fremde als Gäste professionell betreuen, ist eine Gelegenheit für beide Seiten, fremde Kulturen kennenzulernen und daher als „Angst-Abbau-Hilfe“ op-timal. Denn die Grundzüge der Mit-Menschlichkeit liegen dem Gast-Hotelier-Verhältnis zugrunde.

Gefahr von KulissendörfernHotels sind nach seiner Idee Stätten der Be-gegnung und somit auch Stätten der Erahnung von Kultur. Küberl: „Touristen reisen gerne in als solche beworbene und wahrgenommene Paradiese und tragen gerade dadurch mit dazu bei, dass die kulturellen Eigenheiten dieser Landstriche zurückgedrängt werden. Die eige-ne kulturelle Vorstellung wird den Wünschen der Gäste und den Vorgaben der Reiseveran-stalter angepasst und kann damit letztlich zur Kulisse verkommen.“ Natürlich sei es reizvoll, Elemente anderer Kulturen zu übernehmen. Allerdings sei das Erlernen von Kultur ein viel-schichtiger Vorgang: Nachahmen, Einüben, Lernen, Internalisieren, Sozialisieren spielten hier zusammen. Der Tourismus bietet laut Küberl die einzigar-tige Chance, die Angst vor dem Fremden auf-zulösen, weil alle Beteiligten davon profitieren. Außerhalb der Tourismus-Welt erlebten wir

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Fremde als Zuwanderer, Asylwerber oder als einheimische Menschen, die wir nicht ken-nen. Die Situation, dass Hoteliers Fremde als Gäste professionell betreuen, sei auch eine Ge-legenheit für eine Win-win-Situation für beide Seiten und daher als „Angst-Abbau-Hilfe“ op-timal. „Denn der Geruch von Schweins- oder Hammelbraten sorgt oft für mehr Konfliktstoff zwischen den Kulturen als mangelndes Sprach-verständnis“, erklärte der Caritas-Präsident in seinem Vortrag.

Das Hotel als Ort der BegegnungDem modernen Menschen gefällt es, im Re-staurant zu essen – aber es entsteht die Illu-sion, dass ohnehin alle Menschen zu essen haben, weil ja im Restaurant auch alle satt sein werden. „Hotels sollen keine Erzeugungsstät-ten von schlechtem Gewissen sein. Aber schafft man es, das Klarsichtfenster zur Welt zu erhal-ten, in der ja bekanntlich bei weitem nicht alle satt werden?“, plädierte Küberl für eine sanfte Desilliusionierung. Natürlich gehe es in der Hotellerie letztlich nicht nur um menschliche Werte. Am Ende müsse auch Geld verdient werden. Küberl: „Aber ist

Zur PersonCaritas-Präsident Franz Küberl (geboren 1953 in Graz) war nach seinem Abschluss der Handelsschule 1971 Verwaltungsangestellter im Landeskrankenhaus Graz. Danach wurde er Diözesansekretär der Katholischen Arbeiterjugend der Diözese Graz-Seckau. Es folgte die Stelle des Bundessekretärs der Katholischen Jugend Österreichs. 1982 wurde Küberl zum Referent im Katholischen Bildungswerk Steiermark, danach Gene-ralsekretär der Katholischen Aktion Steiermark. Seit 1994 ist Franz Küberl Direktor der Caritas der Diözese Graz-Seckau, und im Jahr darauf wurde er auch Präsident der Ca-ritas Österreich. 2005 wurde ihm der Ehrendoktor durch die Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz verliehen. Küberl ist verheiratet und Vater zweier Söhne.

es nicht wesentlich, dass von einem Urlaub bei beiden, dem Gastgeber und dem Gast, ein Zu-wachs an Mitmenschlichkeit, Begegnung, im Sinne von Martin Buber, nämlich ‚einem ande-ren von Wesen zu Wesen zu begegnen‘, bleibt?“

Gastlichkeit beginnt im HerzenOffenheit, Respekt und Interesse am Umgang mit anderen seien für einen Hotelier wichtige Voraussetzungen. Allerdings könne man ande-re Menschen nur mögen, wenn man sich selber mag. Küberls Schlussresümee: „Wahre Gast-lichkeit beginnt im Herzen!“

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16 der kongress ‘13

W„Wie gelingt es mir, meine Gäste glücklich zu machen?“ Das ist laut der Glücksforscherin Simone Langendörfer die Frage, die sich jeder Hotelier jeden Tag stellt. Denn Hotelgäste su-chen Glücksgefühle, und wer sie in einem Haus findet, der wird zu einem Stammgast. Stamm-gäste aber sind sicheres Kapital für jeden Hote-lier. Und auch wichtig: Wer etwas genießt oder gar liebt, für den spielt der Preis nur eine un-

Simone Langen-dörfer gab Tipps, wie Hoteliers ihre

Gäste glücklich machen können

K u r z g e f a S S t

Der Gast ist wertvoll – der Gast ist der Maßstab aller Dinge. nach dieser De-vise arbeiten Hoteliers jeden Tag. Mitarbeiter, Führungskräfte und der Hotelier selbst sind jeden Tag Lebenskünstler. Eigenverantwortung, Selbstmotivation, Kreativität, Schaffenskraft und Leistungsstärke werden vorausgesetzt. Diszi-plin, Fleiß und ein sicheres Auge für Veränderungen im heiß umkämpften Tou-rismusmarkt sind unabdingbare Voraussetzungen für den dauerhaften Erfolg. Rationale Rechner sind gefragt und doch soll alles für den Gast unverkrampft und natürlich wirken.

tergeordnete Rolle! Wie das funktioniert, führen uns die bekannten Luxusmarken jeden Tag vor.Dabei liegt es stark im Bereich der Mitarbeiter, dem Gast so ein Glücksgefühl zu vermitteln. „Den Gast emotional zu binden, ihm unwie-derbringliche schöne Gefühle und Erlebnisse zu schenken, ihm den stressigen Alltag verges-sen zu lassen und die Batterien neu aufzula-den, dafür sind die Mitarbeiter in einem Hotel zuständig. Liebenswürdige, wertschätzende, loyale Mitarbeiter sind für einen Hotelier im-mens wertvoll. Denn die Mitarbeiter haben den direkten Bezug zu den Gästen – vom Zimmer-mädchen bis zum Masseur“, erklärte Langen-dörfer. So wie umgekehrt auch die gleichen Leu-te mit schlechter Laune und schlechtem Service viel Schaden anrichten können. Langendörfer: „Gäste suchen stressfreie Zonen!“

Herzensdenker gefragtDer perfekte Mitarbeiter ist daher ein Herzens-denker, der auf die Bedürfnisse seines Gegen-

Lebenskünstler Hotelier

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übers eingeht und nicht alles nur rational und nach kognitiven Gesichtspunkten entscheidet. Mit drei Punkten kann man laut Langendörfer viel zum Positiven bewirken, kann ein Hotelier und sein Team zu Lebenskünstlern werden:1. Der Gedanken-Check (Was ich denke muss

nicht unbedingt der Wahrheit, der Realität ent-sprechen.)

2. Der Bewusstseins-Check (Ich lebe jetzt. Ich bin jetzt präsent, jetzt glücklich.)

3. Der Blickwinkel-Check (Ich mache mir selbst keine Probleme. Ich akzeptiere mich so, wie ich bin.)

Langendörfer: „Der Gast heute legt großen Wert darauf, in dem Hotel seiner Wahl abschalten zu können. Erlebt ein Gast gestresste, gehetzte Ho-telmitarbeiter, wird er die Konsequenzen daraus ziehen. Also sollte sich der Hotelier jeden Tag überlegen, welche Gedanken ihn jeden Tag be-herrschen. Sind es motivierende, angenehme Gedanken? Was denken die Mitarbeiter und Führungskräfte über Gäste, Arbeitsbedingun-gen und Zukunftsperspektiven? Sind es Frust-Gedanken? Welche Art der Kommunikation

findet untereinander statt? Wie spricht der Ho-telier mit seinem Team? Werden Konflikte früh-zeitig aufgelöst?“

Fremdbestimmte Mitarbeiter sind schlechte MitarbeiterDie Ausstattung und die Inneneinrichtung eines Hauses kann noch so beeindruckend und modern sein, wenn die Menschen darin nicht mit dem Herzen denken und sehen, wird das Hotel laut Langendörfer niemals eine einla-dende, warme Ausstrahlung auf seine Gäste haben. Fremdbestimmt funktionierende Mit-arbeiter, die ohne Sinnhaftigkeit und Erfüllung bei der Arbeit sind, übertragen die eigene Fru-stration auf die Gäste. Konflikte seien somit vor-programmiert.Der langfristige Erfolg eines Hoteliers hängt laut Langendörfer von seiner Glückskompetenz ab. Dazu gehört aber auch, seine eigenen Bedürf-nisse zu respektieren, Zeit für sich selber zu fin-den und auch einmal Nein sagen zu können. „Denn Stress blockiert nicht nur Erfolge, son-dern ist auch unser Krankmacher Nummer eins“, so Langendörfer abschließend.

Zur PersonSimone Langendörfer

Bekannte Glücksforscher-in und Burn-out-Expertin, ist Inhaberin ihres eigenen Unternehmens SLC – Simone Langen-dörfer Coaching. Mit dem innovativen Mentaltrain-ing Self-fulfilling Ma-nagement® positionierte sie sich als Beraterin in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Sie coacht Führungs-kräfte, Unternehmer, Mitarbeiter und Privatper-sonen. Ihre Themen sind psychische Belastungen in der Arbeitswelt und die Bedeutung von Zufrie-denheit und Selbstmoti-vation am Arbeitsplatz.

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18 der kongress ‘13

D Hälfte des Wirtschaftswachstums Chinas gehe auf den Immobilienboom zurück – was gleich-zeitig ein Anzeichen für das Platzen einer neu-en Immobilienblase sei. Widmann: „Die mei-sten großen Hotelketten sind heute nicht mehr Besitzer ihrer Hotels, sondern nur mehr Betrei-ber. Über Pacht, Management-, Franchiseverträ-ge oder auch nur mehr eine lose Koppelung von Betrieben kommt es zu einer kompletten Tren-nung von Betrieb und Immobilie. Das macht im einen Fall Sinn, im anderen aber nicht.“ Der Vorteil dieser Konstruktion sei die klare Auf-spaltung unterschiedlicher Kompetenzen und Know-how-Bereiche, der Eigentümer kümmert sich um die Immobilie, der Betreiber um das Management. Dies mache insbesondere bei standardisierten Stadthotels Sinn. Wenn ande-rerseits heute etwa Intercontinental in sein Wie-ner Hotel investieren möchte, dann müsse es dafür vorher erst den Eigentümer überzeugen. Aber auch in der Ferienhotellerie sei der Investi-tionsbedarf oft so hoch, dass man sich bei einer geschönten Kostenrechnung selber anlügt, es

Die Ansprüche, die an Hotelneubauten gestellt werden, bringen heute selbst liquide Investoren an ihre Grenzen. Aber auch bei bestehenden Hotels müssen Renovierungen und Zubauten bezahlt werden, was bestehende Besitzer oft vor große Probleme stellt. Welche Wege in diesen Situationen sinnvoll oder problematisch sind, versuchten Guglielmo L. Brentel (hotellerie- suisse), Georg Muzicant (Colliers Internatio-nal), Michael Regner (MRP hotels), Walter Veit (Hotel Enzian, Obertauern) und Michael Wid-mann (PKF hotelexperts) in einer Diskussions-runde unter Leitung von Moderator Tarek Leit-ner zu ergründen.

Brauchen finanzielle Luft zum AtmenDas Impulsreferat hielt der Hotelconsulter Mi-chael Widmann, der postulierte, dass heute je-der Hotelier gleichzeitig Immobilienprofi sein müsse. Nach seinen Aussagen stammt heute le-diglich ein Drittel der Wertschöpfung eines Ho-tels aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, dafür zwei Drittel aus der Immobilie. Allein die

Boom oder Blase?

» Die meisten großen Hotel­

ketten sind heute nicht mehr Besit­zer ihrer Hotels,

sondern nur mehr Betreiber «

Michael Widman, Hotelconsulter

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sich bei einer realistischen Darstellung aber eben nicht rechnet. „Es kommt also auf die individuelle Situation an, ob eine Aufspaltung in Betrieb und Immobilie sinn-voll ist. Wir alle brauchen aber die finanzielle Luft zum Atmen“, so Widmann.Generell käme es heute zu einer Schere zwischen nöti-gen Investitionen und dem erzielbaren Zimmerpreis, die speziell in Österreich ausgeprägt sei. Widmann: „In Wien kann man selbst in Luxushotels kaum mehr als 350 Euro für ein Zimmer verlangen. In Paris zahlt man für ein Zimmer im George V pro Nacht aber 1.000 Euro.“

Ausverkauf der Alpen?Eine aktuell beliebte, aber nicht unumstrittene Mög-lichkeit zur Finanzierung größerer Hotelprojekte ist der Verkauf von Appartements innerhalb der neuen Immobilie. Solche Ferienwohnungen, die meist nur für wenige Wochen im Jahr genutzt werden, bei denen die Infrastruktur der gesamten Region aber trotzdem für Spitzenzeiten ausgelegt sein muss, führen aber oft zu Geisterstädten mit wenig Wertschöpfung vor Ort. Ein Problem, das der Präsident des Schweizer Hotel-

Hotelimmobilie vs. Hotel Operations: Podiumsdiskussion

über neue Wege zur Finanzierung von Hotelprojekten

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20 der kongress ‘13

das Betreiben eines Hotels und das Erzielen positiver Betriebsergebnisse. Angepeilt werde ein Gewinn aus dem mittel- bis langfristig ge-planten Exit-Szenario. Gewinne aus dem ope-rativen Geschäft spielten eine unbedeutende Rolle, dementsprechend sei dann auch die Preisgestaltung. Der Hotelier, der seine Inve-stitionen verdienen muss, bleibe dabei auf der Strecke. Er habe es mit neuen Mitbewerbern zu tun, für die diese Regel nicht gelte. Und am Ende kauften dann seine Stammgäste in ihrem Lieblingsort einen Zweitwohnsitz …Investor Georg Muzicant bestätigte, dass der Wohnungsverkauf heute oft nötig sei, um ein Hotelprojekt zu finanzieren, woran auch die zuletzt stark gestiegenen Immobilienpreise schuld seien. Muzicant: „Die letzten Jahre wa-ren für den Hotelmarkt durchaus durchwach-sen, aber es gibt immer wieder neue Konzepte, die sehr profitabel und deshalb auf Expansions-kurs sind.“ Im Hotel-Investment bestehe aber generell größtes Interesse internationaler Inve-storen nach Objekten im Luxusbereich.

Österreich für ausländische Investoren interessantBerater Michael Regner wiederum sieht den Immobilienboom in Österreich nicht durch ge-werbliche Immobilien getrieben, sondern durch

betriebe-Unternehmerverbands hotelleriesuis-se, Guglielmo Brentel, kennt. Ein Hotelier sei alles, aber kein Immobilienverwalter, erteilte er dem teilweisen Verkauf von Wohnungen im Hotel eine Absage. Die Finanzierung via Ver-kauf von Zweitwohnungen sei in der Schweiz vorbei – „und das ist gut so“, meinte Brentel. Im Kanton Graubünden etwa gebe es 55.000 Zweitwohnungen und nur rund 15.000 Hotel-zimmer. „Wir haben die Landschaft mit Zweit-wohnungen, mit kalten Betten, die nur fünf Wochen im Jahr belegt sind, zugebaut“, so der Schweizer. Daran hätten die Bauleute in den Ge-meinden „wirklich Geld verdient“. Angesichts dieses Wildwuchses startete das Schweizer Volk eine vieldiskutierte Initiative – es kam zu einer Volksabstimmung. Nun darf in Gemeinden mit einem Zweitwohnsitzanteil von mehr als 20 Prozent nicht mehr gebaut werden.

Höhere Auslastung statt mehr BettenAuch der Obertauerner Hotelier Walter Veit warnte vor dem Ausverkauf unserer Häuser. Die Bettenanzahl in Österreich sei ausrei-chend, was wir bräuchten, sei eine bessere Auslastung. „Denn wenn sich ein Hotelbau nicht rechnet – wozu will ich dann überhaupt bauen?“, stellte er eine berechtigte Frage. Im Vordergrund stünden in solchen Fällen nicht

Guglielmo Brentel berichtete über die negativen Erfahrungen, die die Schweiz mit dem Ausverkauf ihrer Tourismusorte gemacht hat

Ein Problem der heimischen Ho-telfinanzierung sind für Michael Widmann die im internationalen Vergleich niedrigen Zimmerraten

Georg Muzicant sieht nach wie vor einen steigenden Bedarf an Luxusimmobilien im Hotellerie-bereich

» Die letzten Jahre waren für

den Hotelmarkt durchaus durch­wachsen, aber es

gibt immer wieder neue Konzepte,

die sehr profitabel und deshalb auf Expansionskurs

sind. «Georg Muzicant,

Investor

»

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der kongress ‘13 21

private. Hotels stünden bei Investoren am Im-mobilienmarkt im Wettbewerb zu anderen Im-mobilienklassen wie Gewerbe-, Wohnungs- und Büroimmobilien. Selbstverständlich sei Wert-steigerung das Ziel jeglichen Investments – dies sei nachhaltig aber nur möglich, wenn der Ho-telbetrieb auch den entsprechenden Ertrag lie-fert. Regner: „Unternehmen, die die Investiti-

onen nicht mehr schaffen oder ihr Unternehmen verkaufen möchten, können und müssen Inve-storen ansprechen.“ Und diese kämen immer öfter aus dem Ausland. Dass internationale In-vestoren vermehrt Österreich als Destination für Hotel-Investments entdecken, sei für Öster-reichs Hotellerie aber nicht bedenklich, son-dern positiv.

Walter Veit warnte vor der inzwi-schen verbreiteten Praxis, neue Hotelprojekte durch den Verkauf von Appartements zu finanzieren

Für Michael Regner sind nicht kommerzielle, sondern private Investoren verantwortlich für den derzeitigen Immobilienboom

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22 der kongress ‘13

LLeo W. Chini rät den Hoteliers, Eigenkapital aufzubauen, das durch kostendeckende Zim-merpreise erwirtschaftet wird. Er ist auch davon überzeugt, dass die Kreditkosten spätestens in den nächsten zwei Jahren deutlich steigen wer-den.Der Großteil der in der Hotellerie getätigten Investitionen ist von Banken finanziert, die wiederum selbst mit den strengeren Eigen-kapitalanforderungen im Zuge von Basel III kämpfen. Der Hotelier darf keinesfalls auf das niedrige Zinsniveau bauen. Es wird wieder marktgerechte – und nicht wie jetzt manipu-lierte – Zinsmärkte geben. Das tatsächlich reale

Zinsniveau ist deutlich höher. Die Hotellerie weist trotz des niedrigen Zinsniveaus eine Be-triebsleistung von nur zwei Prozent sowie einen extrem hohen Verschuldungsgrad auf, was dem finanzierenden Kreditinstitut Kopfzerbrechen bereitet. Das Kreditinstitut ist verpflichtet, in Abhängigkeit des Risikos zum Investment Ei-genkapital bereitzustellen, was sehr teuer ist. Je höher das Risiko, desto mehr Eigenmittel benö-tigt die Bank – und diese stellt dann die Kosten für die Eigenmittel dem Hotelier in Rechnung. Daher sollte der Hotelier versuchen, von seinen hohen Kreditverbindlichkeiten herunterzukom-men. Mit den derzeitigen Zimmerpreisen wird

Hotelfinanzierung, quo vadis?Beherbergungsbetriebe müssen ihr Eigenkapital stärken und Kredit verbindlichkeiten abbauen

Zur PersonProf. Mag. Dr. Leo W. Chini arbeitet am Institut für KMU Management, Abteilung Welthandel der Wirtschaftsuniversität Wien; er ist Vorstand des Forschungsinstituts für Freie Berufe der WU Wien; Herausgeber der Zeitschrift „Aufsichtsrat aktuell“ sowie Auf-sichtsrat in mehreren Unternehmen; zentrale Forschungsgebiete sind die Finanzierung von KMU und die Entwicklung von Kredit- und Kapital-märkten.

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der kongress ‘13 23

sich das Problem nicht lösen lassen. Das Ziel müsste es sein, das Hotel aus dem Cashflow, aus den erzielten Erträgen zu finanzieren. Dies ist keine leichte Übung: In der Hotellerie gibt es eine extrem hohe und langfri-stige Kapitalbindung. Saisonhotels haben den zusätz-lichen Nachteil, da sie schwankenden Cashflows unter-liegen und in saisonarmen Zeiten keinen, sogar einen negativen Cashflow ausweisen, weil sie das Hotel in-stand halten müssen. Derzeit rettet die Hoteliers noch die Niedrigzinsphase, die sie auch nützen sollten, um längerfristige Darlehensverträge von sieben bis zehn Jahren abzuschließen; dazu haben sie die historische Chance, langfristige Konditionen für Kreditverträge mit einem Fixzinssatz für drei Jahre zu bekommen. Aller-dings müsse man dabei aufpassen, welche Vereinba-rungen getroffen werden, denn ein Kreditvertrag kann auch kurzfristige Kündigungsmöglichkeiten beinhal-ten. Sollte Basel III, vorerst um zwei Jahre verschoben, tat-sächlich umgesetzt werden, ist mit einer weiteren Er-höhung der Kreditkosten zu rechnen und um bis zu fünf Prozent mehr für Eigenmittel. Gelingt es nicht, das Hotel aus dem Cashflow zu finanzieren, sollte man zusätzlich von außen Eigenmittel zuführen. Hier geht es um die Aktivierung von Kapitalmärkten: Es gibt ge-nügend liquide Investoren, die Investments suchen. Als einzelnes Hotel wird man aufgrund der Risikostreuung kaum einen Investor finden, aber bei tausend Hotels, die eine gemeinsame Anleihe begeben, sieht dies schon anders aus. Und die Republik könnte auch einmal et-was für die Hoteliers tun und die Kapitalgarantie über-nehmen. Einige Kreditinstitute haben bei KMU im vierten Quartal 2012 begonnen, die Konditionen um 0,5 bis 1 Prozent einseitig zu erhöhen – begründet durch Liqui-ditätsaufschläge, Eigenmittel und Kreditkosten; sollten die Kosten hierfür für das Kreditinstitut geringer aus-fallen, müssen sie diese zurückzahlen. Hierfür gibt es bereits relevante Entscheidungen des Obersten Ge-richtshofes.

es 4.000 Jahre keine Änderung gegeben und damit auch keinen Wirtschaftsaufschwung. Es war nur wichtig, zu wis-sen, wann kommt der Nil.“ Heute sehen wir die Welt an-ders. „Wir sagen, es geht immer bergauf und Zeit ist Geld. Der heutige Triebpunkt der Wirtschaft ist, dass es immer wieder etwas Neues gibt.“

Während die heutige Gesellschaft nach Fortschritt giert, sei dieser den Römern ebenso völlig unbekannt gewe-sen. „Arbeit war etwas für die Sklaven. Heute schafft Ar-beit etwas Neues und ist daher positiv besetzt.“ Und zu-dem schafft sich unsere heutige Gesellschaft ihre eigene Zukunft, indem wir immer neue Bedürfnisse entwickeln, und umgekehrt schafft die Zukunft die Generierung neuer Bedürfnisse. Eine Schuldenbremse, so Taschner, sei zwar gut. Aber neue Bedürfnisse schaffen neue Möglichkeiten. Daher müsse vielmehr in die Zukunft investiert werden.

Die Zukunft ist unberechenbarDamit man sich in einer Welt des Wandels besser zurecht-findet, hat Rudolf Taschner drei „mathematisch abgesi-cherte“ Ratschläge parat. „Setzen Sie bei Ihren Investiti-onen nicht alles auf eine Karte.“ Taschner weiß, wovon er spricht: „Die Zukunft ist unberechenbar. Das ist ein ma-thematisches Axiom.“ Mit englischen Worten ausgedrückt gilt als Maxime: „Don’t put all your eggs in your basket.“ Denn es könnte stets ein Restrisiko schlagend werden.

Als Zweites rät Taschner dazu, nicht neidisch zu sein. Hat der erste Hotelier 20 Prozent Umsatzzuwachs, der zweite fünfzig, dann wird der dritte Hotelier zu hundert Prozent verlieren. „Man sieht vor lauter Erfolg das Risiko nicht mehr. Man muss auch mit dem eigenen Ergebnis eine ge-wisse Zufriedenheit haben, und nicht neidisch zum Nach-barn schielen und darüber spekulieren, wie man ihn über-flügeln könnte.“ Taschner räumte auch mit dem Irrtum auf, dass die Wirtschaft ein Nullsummenspiel sei. „Das stimmt nicht. Die Wirtschaft ist kein Nullsummenspiel, weil die Wirtschaft wachsen kann.“ Zudem sei Trust, das Vertrauen, das Wunderwort in der Wirtschaft. Daher lautet der dritte Rat Taschners: „Vertrauen Sie Ihren Geschäfts-partnern, denen Sie schon in der Vergangenheit vertraut haben. Das ist Ihre Basis für die Zukunft.“

K u r z g e f a s s t

Die Erfahrung in einer sich beschleunigt wandelnden Welt eingebun-den zu sein und immer schneller sich ändernden wirtschaftlichen Zwängen ausgeliefert zu sein, beunruhigt viele. Hier gilt es, Refugien zu schaffen. Vor allem gilt zu erkennen, dass nicht die Zeit läuft, son-dern wir uns verändern und zum Lauf entlang der Zeitskala angetrie-ben sind. Der gute Tourismus formuliert einen Gegenentwurf: nicht Knecht, sondern Herr über die Zeit zu sein. Der wahre Hotelier ist ein hochherziger Anbieter von Zeit.

K u r z g e f a S S t

Kreditzinsen werden steigen. Basel III bedeutet künftig deutlich höhere Kreditkosten als bisher und bis zu fünf Prozent mehr Ei-genmittel.Zur langfristigen Absicherung der Finanzierungskosten stehen unterschiedliche Instrumente zur Verfügung: •   Fixzinskredit•   Kredit mit  variablem  Zinssatz  und  Swap  (Tausch) mit  einem 

Fixzinssatz•   Kredit mit variablem Zinssatz und Absicherung eines maxima-

len Zinssatzes (Cap)•   Zusätzlich ist besonderes Augenmerk auf die Kündigungsmög-

lichkeiten in Kreditverträgen zu legen.

Page 24: der kongress 2013 - Nachlese zum ÖHV-Hotelierkongress 2013

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DK u r z g e f a S S t

Wie leben die Menschen heute? Und welche (Tourismus-)Sehnsüchte entwickeln sich da-raus? Diesen Fragen ging Susanne Köhler in ihrem Vortrag nach. Durch die Megatrends Urbanisierung, Mobility oder Connectivity hat sich unser tägliches Leben verändert. Viele Menschen empfinden Stress durch diesen Wandel. Die Sehnsucht nach natur, Freiraum, Ausgleich, Selbstbesinnung und Selbstwirksamkeit zeigt sich im Urlaubs- und Freizeit-verhalten. Die Hotellerie steht vor der Herausforderung, die passenden Angebotspakete hierfür zu schnüren.

Städter, in die Berge!Die Zukunftsforscherin Susanne Köhler erklärte, wie neue Lebens-stile den Tourismus beeinflussen

‚unberührte Natur‘ zu den Top-Entscheidungs-kriterien bei der Wahl der Urlaubsdestination gehören.“ Umgekehrt würden die Menschen in ihrer Freizeit, im Urlaub Ruhe und unbe-rührte Natur suchen. Natur stehe für Abstand, Erholung und Freiraum. Diese Sehnsucht wer-de sowohl im Tourismus ausgelebt als auch immer mehr in die Stadt geholt durch Urban Gardening, Landlust-Magazine und Begrü-nung der Städte. Die Herausforderung für den Tourismus werde es sein, die Städter tatsäch-lich raus aus der Stadt zu locken und ihnen optimale Angebote zu präsentieren, die auch ihre weiteren Bedürfnisse und Sehnsüchte befriedigen. „Unberührte Natur ist der neue Luxus“, so Köhler. Erholungswert und schöne Landschaft seien wesentliche Kriterien bei der Urlaubsplanung.

Der Feierabend hat FeierabendWeitere Megatrends wären etwa Mobilität oder Connectivity (digitale Vernetzung), die den Stress und Zeitdruck auf den Einzelnen stark

Die Menschheit wird gegenwärtig von Megat-rends beeinflusst. Einer der wichtigsten ist die Urbanisierung: 2008 lebten zum ersten Mal weltweit mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land, 2050 werden es 70 Prozent sein. Köhler: „Nahezu 95 Prozent unserer Zeit ver-bringen wir Menschen heute in Mitteleuropa in geschlossenen Räumen, in Autos, Zügen oder Flugzeugen. So verwundert es nicht, dass für viele Urlauber ‚schöne Landschaften‘ und

Page 25: der kongress 2013 - Nachlese zum ÖHV-Hotelierkongress 2013

erhöhen würden. Der Feierabend hat quasi Feierabend. Laut Köhler hätten zwischen 50 und 60 Prozent der Krankenstände in Europa heute schon psychische Erkrankungen als Ur-sache, die auf die eine oder andere Art durch Stress bedingt seien. Um hierfür einen Aus-gleich zu schaffen, würden Milliarden aus ei-gener Tasche in Gesundheit investiert. Köhler: „Unsere Vorfahren haben Kirchen gebaut, wir bauen Kliniken.“Wie schnell das Leben heute geht, können auch folgende Zahlen verdeutlichen: Das Ra-dio hat 38 Jahre gebraucht, um 50 Millionen Leute weltweit zu erreichen. Das Fernsehen hat für den gleichen Erfolg 13 Jahre ge-braucht. Das Internet schon nur mehr vier Jahre, und Fa-cebook hat diese Übung in zwei Jahren geschafft.Traditionelle Sportarten wie Wandern seien deshalb wie-der im Trend. Wandern stehe für „abschalten“, „offline sein“, „sich im eigenen Rhythmus be-wegen“ und „ganz bei sich sein“ – auch wenn man zusammen wandert. Pilgern sei nicht zu-letzt durch Bestseller wie „Ich bin dann mal weg“, „Über die Berge zu mir selbst“ oder den Kino-Film „Dein Weg“ in der Gesellschaft popu-lär geworden. Allein 500 Mio. Euro geben nach Köhlers Angaben die Österreicher im Jahr für Outdoor-Equipment aus.

Übernachten im Baumhaus„Die Hotellerie muss, was den zukünftigen Na-tur- als auch Skitourismus anbelangt, ebenso

Zur PersonDiplom-Betriebswirtin Susanne Köhler (geboren 1976) ist selbstständige Strategische Beraterin in den Bereichen Marken-beratung und Trendfor-schung. Seit 2001 berät sie als Strategic Planner Kunden der internatio-nalen netzwerkwerbe-agentur Saatchi & Saatchi in Marken- und Kommu-nikationsstrategien. Als Mitglied des innovativen Thinktanks von IKEA Deutschland (2004–2006) wurde ihr Interesse an Trends und gesell-schaftlichen Entwick-lungen geweckt, die für sie bei der Beratung von Unternehmen essenziell wurden. Seit 2006 ist sie Teil des Zukunftsinstitut- Consulting-Teams.

gut die Sehnsüchte der Menschen treffen und eine Präsenz dafür in ihrem Alltag in der Stadt schaffen. Es wird wohl ein guter Mix aus ein-maligen, naturbezogenen Angeboten zu entwi-ckeln sein, wie z. B. auch mal im Baumhaus oder Bootshaus zu übernachten oder auch die Möglichkeit, eine Jagdkarte zu erwerben, ein Coaching zu bekommen oder eine Kräuter-Koch-Kurs-Wanderung durch den heimischen Wald buchen zu können“, führte die Zukunfts-forscherin in ihrem Vortrag aus. Der Skitouris-mus habe hierbei sicher die größten Hürden zu nehmen, da er, abgesehen vom Langlauf,

nicht mehr die Sehnsüchte und das Budget der Men-schen anspreche, so wie er es einmal getan hat. Hier gelte es ganz besonders, die Lust auf Schnee und Abfahrten wieder den Städtern näher-zubringen. Köhler: „Einfall-reichtum bei den Angeboten

und der Vermarktung sind hier gefragt.“Wesentlich sei dabei, dass ein Anbieter ein ei-genes Profil entwickle. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass heute schon fast jede dritte Hotelbuchung über Hotelportale erfolge, die in der Hand von zwei bis drei großen Play-ern seien, allen voran hrs oder booking.com. Damit der Gast in Zukunft „sein“ Hotel findet, brauche es mehr als die Vergleichbarkeit von Preis und Zimmerausstattung. Es würden Of-ferte erwartet, die sich gezielt von der Masse abheben. Dabei dürfe man das Angebot nicht verwässern. „Konzentrieren Sie sich auf eine Idee und ziehen Sie diese konsequent durch“, lautete Köhlers Appell.

» Konzentrieren Sie sich auf eine Idee

und ziehen Sie diese konsequent durch «

OBJEKTSTOFFE ZUM WOHNFÜHLEN

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Page 26: der kongress 2013 - Nachlese zum ÖHV-Hotelierkongress 2013

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wies im Gegenzug darauf hin, dass Europa ge-nerell im Tourismustrend liege, die Zuwachs-kurve aber im Abflachen sei. „Wir müssen uns überlegen, wie wir uns besser positionieren können“, forderte Margreiter. „Denn neben

Landschaften verkaufen wir vor allem Dienstleistungen, und ohne die funktioniert der Rest auch nicht.“ Stimmigkeit und Attraktivität im Angebot seien also gefragt.

„Nicht alle suchen Authentizität“Susanne Köhler warnte in die-sem Zusammenhang vor Ku-lissendörfern, die nur für Tou-risten gebaut würden. Köhler:

„Die Leute suchen Authentizität und landen erst wieder in einer künstlichen Umgebung, die Echtheit vorgaukelt.“ Nicht ganz so streng

Podiumsdiskussion über trendige Städte, authentisches Landleben und provinzielle Geisteshaltung

AAusgehend von Susanne Köhlers Ausführungen über die Lust der Städter am Urlaub in der Na-tur und in den Bergen leitete Moderator Tarek Leitner eine Diskussionsrunde, bei der neben Köhler auch Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner und der Direktor der Tirol Werbung, Josef Margrei-ter, teilnahmen. Auch Stadtbe-wohner zieht es nach Kettners Worten im Urlaub in andere Städte. Gute Aussichten also auch für den Städtetourismus, weil er aus einem wachsenden Potenzial schöpfen könne, und Wien sei einer der großen Profiteure dieses Trends. Aber prinzipiell sei der neue Gast nicht eindimensional, sondern auf der Suche nach beidem: urbanem Komfort und Highlife auch am Lande, grüne Oasen und Erholung auch in der Stadt. Josef Margreiter

Landlust und Städtetourismus: Ein Widerspruch?

» Nicht alle Touristen suchen Authentizität.

Viele wollen Action und Party im Urlaub, und

das ist in den seltensten Fällen authentisch. «

Norbert Kettner

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sah Norbert Kettner das Problem: „Nicht alle Touristen suchen Authentizität. Viele wollen Action und Party im Urlaub, und das ist in den seltensten Fällen authen-tisch.“ Auch Städte bräuchten Inszenierungen, um at-traktiv zu sein – das würde schon bei der Architektur beginnen. Offenheit statt Engstirnigkeit sei angesagt. Kettner: „Die Provinz ist kein Ort, sondern eine Geistes-haltung. Provinz kann überall sein.“ Wien sende erfolg-reich die Botschaft aus, modern, sauber und sicher zu sein, was auch Köhler bestätigte: „Wien ist trendy, hip, kreativ, und es ist viel los.“

Josef Margreiter dagegen setzt bei der Vermarktung der Berge auf klassische Themen wie Skifahren, Wandern, Radfahren. Denn je mehr sich der Alltag von der Natur entfernt, umso größer werde die Sehnsucht danach. Su-sanne Köhler indes prognostizierte für die Zukunft eine generelle Annäherung von Stadt und Land. Letzteres würde immer häufiger mit moderner Architektur lo-cken, im Gegenzug würden die Städte grüner werden, Stichwort Verkehrsreduktion, Sightseeing per Segway oder Fahrrad.

Tarek Leitner, Susanne Köhler, Josef Margreiter und Norbert Kettner dis-kutierten die unterschiedlichen Motive von Stadt- und Landbesuchern

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Anreise als ErlebnisWas muss passieren, damit die Anreise Teil der Urlaubsgeschichte wird?

EEin Erlebnis beginnt immer erst mit einem emotionalen Impuls und ist etwas, an das man sich gerne erinnert. Was ist eine optimale An-reise? Es ist eine zu überwindende Distanz bei minimalem Zeitaufwand, wetterunabhän-gig, stau- und störungsfrei und zu minimalen Kosten. Das klingt sehr emotional, da ist kein Gewinn für die eigene Persönlichkeit drinnen.

Sie stellt sich derzeit als ein notwendiges Übel dar. Bei der Anreise geht es darum, die Distanz Stück für Stück abzubauen und die Begeiste-rung Stück für Stück aufzubauen. In Wahrheit sollte sich jeder Moment der Anreise auch wie Urlaub anfühlen und der Reisende etwas erle-ben, dann wäre der Zeitfaktor weitgehend irre-levant. Vielleicht hat die Anreise doch Potenzi-al, um den Urlaub unvergesslich zu machen? Derzeit beginnende Verhaltensänderungen in der Mobilität lassen eine Reihe neuer Leitbilder erkennen, die auch der Tourismusbranche neue Potenziale bieten: Besitz verliert an Attraktivität und schränkt Flexibilität ein. Wir bewegen uns vom statusgetriebenen Besitz zum belohnenden Eigennutzen. Es geht nicht darum, andere zu beeindrucken, sondern sich selbst zu belohnen, mit unsichtbaren Werten wie Sorglosigkeit, um die Einfachheit im Leben wieder zu gewinnen. Es geht darum, individuelle Angebote zu for-

K u r z g e f a S S t

Derzeitige beginnende Verhaltensänderungen in der Mobilität lassen eine Reihe neuer Leitbilder erkennen, die auch der Tourismusbranche neue Potenziale bieten: deutliche Werteverschiebungen vom Besitzen zum nutzen, neue Antriebskonzepte, neue Poten-ziale aufgrund von Kommunikations- und navigationssystemen und schließlich das ver-änderte Mobilitätsverhalten der jüngeren Generationen. Sie erläuterte, wie neue „Reise-routen“ für drei verschiedene Zielgruppen durch die enge Verbindung von Erlebnis und der Annäherung ans Urlaubsziel die Intensität des Urlaubs steigern.

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mulieren, die den momentanen Bedürfnissen und Sehnsüchten der Kunden entsprechen, per-sönlich auf ihre Vorlieben zugeschnitten sind. Hierfür sind Partner und Netzwerke notwendig.

Leitbild der MobilitätEin weiterer wichtiger Aspekt ist die Bewegung vom eigenen Auto zum perfekten Netzwerk. Was im letzten Jahrhundert noch das Automo-bil war, ist heute die Kommunikationstechno-logie. Durch die hohe Jugendarbeitslosigkeit können sich junge Menschen den Führerschein und den Autokauf nicht leisten. Sie investieren in Kommunikationsprodukte, dies macht sie überall mobil – auch wenn es nur digital ist –, und dadurch werden auch die öffentlichen Ver-kehrsmittel für sie attraktiver, denn sie können während der Überwindung der Distanzen chat-ten, mailen und surfen und dabei neue Leute kennenlernen. Das Internet wird zum Leitbild der Mobilität. Darin steckt das Potenzial, dass wir gemeinschaftlich mobil werden. Die Kom-munikationstechnologie verknüpft Menschen als auch Transportmittel zu einem perfekten System. Schließlich führt die virtuelle Mobilität zum rea- len Tatendrang. Deshalb wird in Zukunft nicht der schnellste Weg der wichtigste sein, sondern der intensivste – es geht darum, neue Routen zu erleben.

Virtuelle MobilitätskonzepteMit diesen Überlegungen geht es auf drei vir-tuelle Reisen: Zwei Personen, an zwei unter-schiedlichen Orten zu Hause, möchten sich in einer angesagten Stadt treffen und chatten im Netz. Dabei treffen sie eine dritte Person, die die Stadt kennt und bekommen während des Chats die wichtigsten Reiseinfos mit einem neuen coolen Mobilitätskonzept, um sich durch die Stadt mit Inlineskates oder Skateboard zu bewegen. Die Koffer sind mit GPS ausgestattet und werden vom Flughafen oder Bahnhof di-rekt ins Hotel gebracht. Die Anreise zum Familienurlaub in den Bergen endet am Taleingang, von wo es ohne Gepäck – dieses wird direkt an den Zielort gebracht – mit einer rustikal gestalteten Großraumgondel auf eine Hütte geht. Am nächsten Tag kann man an einem Kletterkurs oder einer Gipfeltour teilnehmen. Bei Schlechtwetter gibt es alterna-

tive Programme. Die Familie kommt nach drei erlebnisreichen Anreisetagen beim Bauernhof am Talschluss an. Last, but not least geht es noch mit der Luxus-karawane auf Reisen. Das Routenmenü mit pro-grammierter Navigation, das auf maximale Erho-lung abzielt, erhalten die beiden Reisenden in ihrem Lieblingscafé. Mit dem Elektroflitzer geht es zum Mobility-Center (den ehemaligen Tank-stellen), wo dieser gegen Mountainbikes mit Na-vigation getauscht wird. Nun beginnt das Aben-teuer: Auf Waldrouten geht es zum See, wo ein Wasserboot wartet, das sie in ihr Hotel bringt, wo sie neue Freunde kennenlernen; das Routen- menü wird auf vier Personen modifiziert und es geht weiter zu neuen Oasen, die entlang eines Wasserwanderwegs liegen. Drei wundervolle Tage – ganz ohne Gepäck, ohne ein- und auszu-packen, anders als bei Geschäftsreisen.

Zur PersonSwantje Rößner, Designerin bei der BMW Group, gründete 2011 im Designstudio Poetic den Bereich Poetic Perspec-tive, lehrt an diversen Hochschulen wie dem In-stituto Europeo di Design in Barcelona, bereichert diverse Workshops. Mit ihren innovativen und visionären Betrach-tungsweisen erschließt sie unsichtbare Markt-potenziale.

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vor 150 Jahren in einem Forstwirtschaftsgesetz festgeschrieben, und heute wird das Thema Nachhaltigkeit weltweit diskutiert. Nachhaltig-keit muss ganzheitlich gedacht werden, und dies bedeutet für uns, die Grundlagen zu schaf-fen, dass wir für einen gesunden Boden sorgen können, für reine Luft und sauberes Wasser – unsere Seen haben Trinkwasserqualität –, für Brauchtum und Kulinarik, dass wir unserer Bevölkerung ein lebenswertes Land bieten, aber auch Tourismusland Nummer eins bleiben, für Menschen, die gerne zu uns kommen. Unsere Agrar- und Umweltpolitik bedeutet, dass wir tatsächlich ein Feinkostladen mitten in Europa sind. Wir haben vor einigen Jahren die Initiative Ge-nuss Regionen Österreich gestartet, um der bäuerlichen Landwirtschaft eine Chance zu geben, da sie über keine industrielle Massen-produktion verfügt. Der Weg für das kleine lebensmittelproduzierende Land ist Qualität, Qualität und nochmals Qualität. Wir haben 116

Grüner reisen

Österreich wird im Ausland – von Dubai, Rus-sland, China oder Japan über die Vereinigten Staaten und Kanada bis Indien – als Umwelt-musterland wahrgenommen, mit seiner einzig-artigen Landschaft, mit seinem hervorragenden Essen und seiner enormen Gastfreundschaft. Österreich ist ein Land, in dem man gerne sei-nen Urlaub verbringt. Meine Vision ist ein en-ergieautarkes Österreich, wo wir per Saldo so viel Energie aus erneuer-barer Energie erzeu-gen, wie wir im eigenen Land brauchen. Dies wäre technologisch gesehen bis 2050 möglich. Das Thema Anreise ist eine der großen He-rausforderungen für die Tourismuswirtschaft. 75 Prozent der Umweltfolgen des Tourismus stammen aus dem Reiseverkehr. Wir brauchen neue Modelle für die Mobilität, und wir müssen uns den Kopf zerbrechen, wie wir diese ökolo-gischer gestalten können. Es geht darum, den Einsatz fossiler Energieträger zu reduzieren – Ökologie und Ökonomie zu vereinen.Die Nachhaltigkeit wurde in Österreich bereits

Österreich wird laut Umweltminister Niki Berlakovich als Umweltmusterland wahrgenommen

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Genuss Regionen, und unser Ziel ist, dass jedes Genuss-Region-Lebensmittel eine einzigartige und unverwechselbare Geschichte erzählt, wie zum Beispiel der Bregenzwälder Käse, der eben nur für diese Region so typisch ist.

UmweltgütesiegelDie Idee dahinter ist, dass die Wertschöpfung im ländlichen Raum nicht nur auf den Agrar-sektor beschränkt bleibt, sondern die Bauern mit der Gastronomie, der Hotellerie und dem Handel eng zusammenarbeiten, um eine breite Produktpalette anzubieten. Wenn man in eine Region fährt, will man etwas Typisches konsu-mieren und nicht ein Allerweltsprodukt, und dies ist die Idee der Genuss Regionen. Wir haben Tourismus-Packages unter dem Namen Genuss Ziele ausgearbeitet, die speziell Men-schen ansprechen, die sich für die regionsspe-zifische Kulinarik interessieren. Dies wird auch von Gastronomen und Wirten unterstützt, die ihre Speisekarte vielfältiger gestalten. Das österreichische Umweltzeichen für Touris-musbetriebe ist das wichtigste Umweltgütesie-gel in Österreich. Wir haben 240 ausgezeichne-te Betriebe, die mehr für den Umweltschutz tun, als sie gesetzlich verpflichtet wären. Sie

haben damit einen Startvorteil und ein zusätz-liches Asset, das sie ausspielen können, wenn sie Gäste haben, die sich für Umweltschutz in-teressieren.

Für Niki Berlakovich stellt gerade eine intakte Umwelt im Tourismus ein wichtiges Gut dar

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ÖHV-Leitf aden „Kunden-Bindungs-Management“Im neuen ÖHV-Leitf aden „Kunden-Bindungs-Management“ geht es um den Wert der Daten unserer Gäste. Etwa um die Möglichkeiten, zu den an der Rezepti on vor-handenen Daten ergänzende Informati onen zu gesellen, vor allem aber diese mit-einander zu verknüpfen und für das Marketi ng zu nutzen. Denn hinter dem Kürzel CRM verbergen sich in gleichem Maße Costumer Relati onship Management wie Costumer Relati onship Marketi ng.

Österreichische HoteliervereinigungDie freie Interessenvertretung

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ÖHVLeitfadenKunden-Bindungs-management

ÖHV-Desti nati onsstudie 2013 Österreichs Desti nati onen im VergleichDie ÖHV-Desti nati onsstudie 2013 zeigt den Ein-Jahres-Performancevergleich der österreichischen Desti nati onen von 2010 bis 2011. Expertenbeiträge von Dr. Vladi-mir Preveden und Prof. Dr. Harald Pechlaner sowie eine Social Media Analyse der Tourismusdesti nati onen von web2watch liefern interessante Informati onen aus der Branche. Betriebswirtschaft liche Kennzahlen der Hotellerie und Benchmarks auf Desti nati onsebene runden die Inhalte ab.

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Ferienregion NationalparkHohe Tauern Ferienregion

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Nationalpark Region Hohe Tauern

Kärnten

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Inn- und HausruckviertlerThermenland

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Hochsteiermark

Graz und Region Graz

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Wienerwald

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Süd & West Steiermark

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Schladming-Dachstein

Ramsau am Dachstein

AlpenregionNationalpark Gesäuse

Ferienregion Lungau

Lieser-Maltatal

Millstättersee

Villach-Warmbad,Faaker See,

Ossiacher See

Wörthersee

Carnica-Region Rosental

Lavanttal

Klopeiner See - Südkärnten

Urlaubsregion Murtal

Kärntens Naturarena

Osttirol

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Ferienland Kufstein

KitzbühelerAlpen

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Stadt Salzburg und Umgebungs- orte

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Nockberge, Bad Kleinkirchheim Mittelkärnten

Österreichische HoteliervereinigungDie freie Interessenvertretung

Österreichs Desti nati onen im Vergleich Entwicklung 2005 bis 2010

2013

Desti nati onsstudie und -karte

der Österreichischen Hoteliervereinigung

Mobile Medien. Trends und Fakten. Empfehlungen für die HotellerieDas mobile Internet boomt. Die Zahl der Smartphones – und damit auch der On-line- Recherchen und -Buchungen – wächst um 30 bis 40 % pro Jahr. Doch wer ist der mobile User? Was charakterisiert ihn und wie gestaltet sich sein Surf- und In-formati onsverhalten? Und vor allem: Wie kann die Hotellerie davon profi ti eren? Der Leitf aden gibt konkrete Empfehlungen, in welchen Bereichen der mobilen Me-dien die Hotellerie präsent sein sollte. Neben aktuellen Rahmenbedingungen und Trends werden technologische Hintergründe unter dem Fokus der prakti schen An-wendbarkeit beleuchtet.

Hotel-Webmarketi ngstudieDer Gast aus dem Web – Reise- und Buchungsplattf ormen im VergleichIn dieser ÖHV-Studie werden 16 Reiseplattf ormen detailliert analysiert. Unter-schiedliche Kriterien von Marketi ng- und Präsentati onsmöglichkeiten bis hin zu Reichweiten und Zielgruppen werden darin verglichen. Hoteliers profi ti eren von Exkursen zu Themen wie Social Media, Beschwerdemanagement sowie Suchma-schinenmarketi ng. Tipps zur Stärkung des Vertriebs über die eigene Website unter-stützen dabei, Umsatz und Auslastung zu steigern.

Österreichische HoteliervereinigungDie freie Interessenvertretung

mobile medien. Trends und Fakten. Empfehlungen für die Hotellerie

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Die ÖHV-Studien & Leitf äden können im ÖHV-Shop unter www.oehv.at/shop bestellt werden

Österreichische HoteliervereinigungDie freie Interessenvertretung

ÖHV-WebmarketingstudieVergleich der wichti gsten Reise- und Buchungsplattf ormen

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Österreichische HoteliervereinigungDie freie Interessenvertretung

ÖHV-Studien & Leitf äden

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ÖHV-Hotelierkongress 2013 33

ÖHV-Kongress – BegrüßungsabendDer Begrüßungsabend des Kon-gresses begann im neueröffneten Luxushotel Ritz-Carlton am Schu-bertring, bei dem Wini Brugger für die kulinarische Patronanz verantwortlich zeichnete. Für gute Stimmung sorgte eine Live-Band. Und da Abwechslung bekanntlich Freude macht, wurde ab 22 Uhr zum „Bar-Around“ gebeten. 15 Top-Hotels entlang der Ringstra-ße – von Sacher und Grand Hotel über Marriott und Hilton Plaza bis zu Imperial und Bristol – lu-den die Kongressteilnehmer zu einem Drink in ihre Hotelbars und erlaubten auch Einblicke hinter die Kulissen.

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Ball der Hotellerie 2013

Höhepunkt des Kongress-Abend-programms war der „Ball der Hotel-lerie“, eine rau-schende Ballnacht im Festsaal des Wiener Rathauses. Das Buffet mit klassischen österreichischen Spezialitäten wurde von Chri-stian Petz kreiert. Ein traditionelles Jungdamen- und -herren-Komitee zur Balleröffnung war ebenso vielbe-klatschter Teil des Abends wie die ob-ligate Mitternachts-quadrille. Und die heimischen Hoteliers erwiesen sich im Laufe des Abends als erstaun-lich trittsicher auf dem Tanzparkett – egal ob bei Wal-zer, Rumba oder Boogie.

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Der Kongress in der Hofburg, ein Ball im Rat-haus – da fehlte nur mehr Schönbrunn als typische Wiener Veranstaltungs-Location, und genau hier, im Tagungszentrum, ging der Abschlussabend des Hotelier-Kongresses 2013 über die Bühne. Ein letztes Mal hatten ÖHV-Mitglie-der die Gelegenheit, ihre Erfahrungen auszutau-schen, fachzusimpeln, Networking zu betreiben, mit den neuen Präsidenten zu plaudern oder einfach nach zwei informativen Kongress-tagen bei dem einen oder anderen Glas Bier oder Wein zu entspan-nen.

ÖHV-Kongress – Abschlussabend

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WEST

MITTE/NORD

OST

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Weiterbildung für die Hotellerie

Unternehmer-Akademie (UNA)Die Unternehmer-Akademie vermitt elt das Know-how zur modernen Unternehmensführung in allen Bereichen. Die zweijährige berufsbegleitende Management-Aus-bildung fi ndet in unterschiedlichen Hotels in ganz Öster-reich statt .

Beginn: Mo, 7. Oktober 2013

Abteilungsleiter-Akademie (AKA)Der Intensivlehrgang für Abteilungsleiter vermitt elt in nur 12 Tagen umfangreiche Kompetenzen für Mitarbei-terführung und -organisati on, Budgeti erung und Con-trolling speziell für die Hotellerie zugeschnitt en.

Modul 1: Di, 9. bis Fr, 12. April 2013Modul 2: Di, 11. bis Fr, 14. Juni 2013Modul 3: Mo, 16. bis Fr, 20. September 2013

Eine weitere Abteilungsleiter-Akademie beginnt am Di, 26. November 2013

Lehrgang Online Vertrieb & Social MediaBei der praxisnahen Ausbildung zum Online-Marke-ti ng-Profi lernen die Teilnehmer in 2 Blöcken zu je 4 Tagen, wie Verkaufsförderung in der virtuellen Reise-welt heute und morgen funkti oniert.

Block 1: Mo, 22. bis Do, 25. April 2013Block 2: Mo, 13. bis Do, 16. Mai 2013

Ein weiterer Lehrgang beginnt am Mo, 30. Sept. 2013

Dienstag, 7. Mai 2013(Wien, Niederösterreich)

Dienstag, 25. Juni 2013(Kärnten, Steiermark, Burgenland)

Dienstag, 10. September 2013(Oberösterreich, Salzburg)

Donnerstag, 4. Juli 2013(Vorarlberg, Tirol)

www.oehv.at/weiterbildung

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ÖHV-Trainee-Programm (2013-2015)Das 4-semestrige Trainee-Programm richtet sich speziell an Maturanten. Neben der theoreti schen Ausbildung an den Tourismusschulen Semmering wird ein umfassen-des prakti sches Know-how in einem führenden Hotel-betrieb vermitt elt.

Beginn: Mo, 2. September 2013

Lehrlings-Akademie (LAK)In 2 x 4 Tagen erlernen junge Menschen den versierten Umgang mit Gästen. Ein intensiver Lehrgang in dem an den persönlichen, kommunikati ven und fachlichen Fä-higkeiten Ihrer Lehrlinge gearbeitet wird.

Block 1: Mo, 8. bis Do, 11. April 2013Block 2: Mo, 28. bis Do, 31. Oktober 2013

ÖHV-profi t.days: