Der Kohlensäuregehalt der Luft in seiner Bedeutung für die grünen Pflanzen

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370 (hq~i,.~elwr t:tihr(mg operierenden Trlq~pen ein yeller Erf01g besehieden worden. Der Vortragende erliiut.erte seine Ausfiihruagelt dureh zahlreiehe, grSBienteils yon iitm selbst aufgenom- mene 1Aehtbilder, welehe die z. T. sehr eigeatiimliehen geogra.phiseh:en Verhii.ltnisse tier yon ihm b.e~mndelten GeMete veransehauliehten. Erw[ihnt seien hier nut die vielfaehen Beweise friiherer Erdbeben, welehe sieh an den antiken mid miitelalterliehen Bauwerken zeigten und die Verschiedenartigkeit dor Erdbebengefahr in den einzelnen Gebief<.n und den Einflul~ des geologisehen Banes sowie 4er Besehaffenheit des Unfergr~mdes fiir die Sieherheit der Bauten erkennen liegen. Von grogem httere,sse waren ferner die Bilder, welehe die grandiose Vegeta~tionslosigkeit der persisehen Grenzgebirge ver- ansehauliehten, d:esgleiehen die seltenen F~,iile yon iso- klinalen Tiilern in d,em gleiehen Gebiet, und sehlieltlieh die sehon yon Ntrabo besehriebenen persiseh.en Petro- leumqnellen nebst ether deft seit etwa 2000 Jabren un- m~ferbroehen brennenden Gasquelle. Zmn Sehlng erinnerte der Vortragende noeh an Beziehungen z~ dem Orient, die in mehr als einer tIin- sieht an die G-egenwart gemahnen, wenngleieh sic be- reits 6 his 7 Jahrlmnderte zurfiekliegen. Als die Krenzfahrer auf dem ersgen Kreuzzuge tiber den Ta.uros hinabstiegen, fanden sie ein ehristliehes armenisehes K6nigreieh, dessert Bewohner die abend- 15ndisehen G~iste za Ffihrern im Kampf gegen die ara- bisehen Be,dr~,tnger erw~ihlten; aber sic fanden gteieh- zeitig hier eine so boeh entwiekelfe Befestigungsteehnik, dab der deutsel~e Kaiser Otto IV., der einstige wetfisehe Ka.iser des rSmisehen Retches, vet 700 Jahren (1207) den Gra.fen Wilhelm yon Old,enburg zum Stadium des armenisehen Burgenbaaes naeh dem Orient entsandte. Die a.a~sgezeiehnete Erbaltung der zum Tell als Zu- fiuehtsst~tten, zum Tell zur strategisehen Deekung an wiehtigen Stral~enknot.~npunkten erriehtetea Burgen zeigt noeh heut,e, wie gut die. armenisehen B;mmeister ihre NUll,St vers.tanden haben. Die IIauptburgen liegen an (fen heutigen wiehtigen Knotenpunkten der Bag- dadbahn and beweisen dureh die Bauart, vor allem dureh die wolilerhaltenen I~![a~terzinnen, dab hier wahr- seb.eiMieh die VorbiMer tier Normannenburgen Sfidita.- liens zu suehen sind. A~so sind die Beziehungen, wie sic heute zwisehen Orient und Okzident sieb wieder knfipfen, sehon I-[underte yon Jahren alt; abet w~th- rend darnels nnsere ].litter die Baukunst: im Orient erlernten, baben jetzt deutsehe Offiziere -- yon Moltke und Blum-t'aseba bis zur Gegenwart -- die Ba, tterien des Bosporus und der Dardanellen erb~ut und ver- teidigt. O. Basehin. Kleine Mitteilungen. Der Kohlens~iuregehalt der Luft in seiner Bedeu- tung fiir die griinen Pflanzen. Eine bisher in der wissensehaftliehen Pflanzenern~thrungslehre kaum be- rfihrte, sehr wiehtige Frage ist jetzt von Hugo Fischer angesehnitten worden. Er gibt im letzten Jahres- berichte der Vereinigung :dr angeu:andte Botanik (Bd. XI, S. 1--8, 1913/14) einen vorl[i.ufigen kurzen Bericht fiber die unter Umsi~inden sehr auffallende Wirkung eines gesteiyerten Kohle.nsifureyehaltes der L~tft a~tf griine Pflanzen. Zwei versehiedene Fragen lauten bier nach Fischer in einem Punkt zusammen: E[nmal die Frage nach dem Verhalten der Pflanzen, wenn man ihnen etwas mehr CO~ darbietet, als f~ir gew~hnlieh in der Luft enthalten ist, und dana die Kleine Mitteilrmffen. ~ Die Xatt~~- [ wissenseimften Frage linch tlelt Ur6aehen (h~r Bliitenbibhm g. Ilin- ,qetltlleh der ersten Frage hat me. sieh bisiwr merl<- wiirdigerweise framer damit begniigt, die alte Fest- stelhmg von (todlcwski wieder yon nenem atlznfiihren, naeh der (lie KoMensto~fverarbei~m~g noeh bis zu einem (}ehalte der mngebenden Lnft yon 8 N CO~ ether Steige- rung fhhig ist, hSher hinauf abet wieder abnimmt. Aber altelt im Pflanzenbaubetriebe hatte man bisher kanm jemals naeh dem Einflusse einer dauernden CO=,-]3ehandhmg ant die P5lanze gefragt, obgleieh man bier sehon liingsfi wurSt,e, dab man Vorteile erzielt, wenn man den Wnrzeln ein gewisses ,,~{ehr" an Stick- stoff, Phosphor, Kali, Kalk darbietet, als (tie meisten BSden fiir gewShnlieh devon enthalten. Lange sehon kannte man des wiehtige Clesetz veto ,,Minimnm"; in- dessert auf den wiehtigsten Baustoff ties Pflanzenk5r- pers, auf den Kohlenstoff. wurde es kaum jemals an- ~'ewandt. Und doeh ste|tt es yon vornherein auBer Zweifel, dal3 aneh eine volle Allsniitzung der im Bode~t vdrhandenen ode/' ilm/ noeh zi~geffihrten Niihrsalze nur dann mSglieh ist, wenn der Pflanze aueh soviel Koh- lenstoff (C) zur Verfagung steht, als sie noeh mit Nutzen verarbeite~ kann. Arts den bisherigen Ver- suehen Fischers fiber die Wirkung eines gesfelgerfen CO_~-Oehaltes der Lnft auf die Pflanzenentwieklung laf~t sieh in fast allen F~tllen ein sehr deutlieher gtin- stiger Einflug der vorgenommenen CO,-Behandhmgen erkennen. Es wurde eine Vermehrung der erzeugten Pflanzemnasse bin (iber des Dreifaehe (gegenfiber den unbehandelten Pflanzen) beobaehfet; ferner wurde eine frtihere und befr~iehtlieh reiehere Bltite, eta reiehliehe- rer Yruehfansatz (fast bis auf des Doppelte) festge- stellt. (Beaehtenswert ist dabei aaeh ein Fruehtan- satz bet ether unter gewi3hnliehen Bedingungen ganz unfruehtbKren Zwitterpflanze: Tropaeolum minus X peregrinum; s. Cdartenftor~ 1913, S. 278.) SehlieB- Itch konnte aueh sehon eine gr6Bere Widerstands- fithigkeit gegen PflanzensehSdlinge beobaehfet werden. B.//. Die Bedeutung des Mengenverh~iltnisses yon Katk und Magnesia in den Nahrungsmitteln. Nach man- eherlei neuere~ Forsehungen, besonders naeh denen yon Oskar Loew (Mfinehen), seheint des hiengenverh~iltnis tier Kalkverbindungen und Magnesiaverbindungen (Ca- u. Mg-V.) nieht nur in 4er Pflanzenwelt beim Aufban tier einzelnen Pflanzen eine fiberaus wiehtige I{olle zu spielen, sondern es seheint aueh fiir alle tierisehen Lebewesen und sehlieglieh aaeh ftir die Ern,thrung und Entwieklung des Mensehen sehr wie!~tig zn seth. Sehon seit langer Zeit hatte Loew b.eobaehtet, dag die beste Pflanzenentwieklung u, a. aueh yon einem gewissen Mengenverh~ltnisse zwisehen Kalk and Magnesia abh~ngt und oft stark beeinflul~t wird. Beide Stoffe werden yon den Pflanzen reichlieh aufge- nommen. Des Gesetz elites bestimmten K'atkmagnesia- verh~ltnisses hat aueh f(ir die tierisehen Zellen seine GtiItigkeit. ])KS geht wohl sehon dar~as deutlieh her- vet, dab zwisehen den pflanzliehen und ¢ierischen Formen auf niederer Entwieklungsstufe ein kaum be- merkbarer (~bergang stattfindet. Ferner sind in bio- ehemiseher tIinsieht sehon viele AhnHehkeiten zwi- sehen pflanzliehen und tierisehen Zellen feStgeMellt worden. Die sot. physiologisehe Oxydation (Sauer- stoffverbrennungsvorgang bei der Erniihrung), die Fettbildung, die umwandlung versehiedener Kohle- hydrate ineinander, die Wirkung und Bedeutung der Phosphors~lire bet der Bildung yon Naeleoproteiden and Lecithin, sowie die Bildung yon Enzymen und

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(hq~i,.~elwr t:tihr(mg operierenden Trlq~pen ein yeller Erf01g besehieden worden.

Der Vortragende erliiut.erte seine Ausfiihruagelt dureh zahlreiehe, grSBienteils yon iitm selbst aufgenom- mene 1Aehtbilder, welehe die z. T. sehr eigeatiimliehen geogra.phiseh:en Verhii.ltnisse tier yon ihm b.e~mndelten GeMete veransehauliehten. Erw[ihnt seien hier nut die vielfaehen Beweise friiherer Erdbeben, welehe sieh an den antiken mid miitelalterliehen Bauwerken zeigten und die Verschiedenartigkeit dor Erdbebengefahr in den einzelnen Gebief<.n und den Einflul~ des geologisehen Banes sowie 4er Besehaffenheit des Unfergr~mdes fiir die Sieherheit der Bauten erkennen liegen. Von grogem httere,sse waren ferner die Bilder, welehe die grandiose Vegeta~tionslosigkeit der persisehen Grenzgebirge ver- ansehauliehten, d:esgleiehen die seltenen F~,iile yon iso- klinalen Tiilern in d,em gleiehen Gebiet, und sehlieltlieh die sehon yon Ntrabo besehriebenen persiseh.en Petro- leumqnellen nebst ether deft seit etwa 2000 Jabren un- m~ferbroehen brennenden Gasquelle.

Zmn Sehlng erinnerte der Vortragende noeh an Beziehungen z~ dem Orient, die in mehr als einer tIin- sieht an die G-egenwart gemahnen, wenngleieh sic be- reits 6 his 7 Jahrlmnderte zurfiekliegen.

Als die Krenzfahrer auf dem ersgen Kreuzzuge tiber den Ta.uros hinabstiegen, fanden sie ein ehristliehes armenisehes K6nigreieh, dessert Bewohner die abend- 15ndisehen G~iste za Ffihrern im Kampf gegen die ara- bisehen Be,dr~,tnger erw~ihlten; aber sic fanden gteieh- zeitig hier eine so boeh entwiekelfe Befestigungsteehnik, dab der deutsel~e Kaiser Otto IV., der einstige wetfisehe Ka.iser des rSmisehen Retches, vet 700 Jahren (1207) den Gra.fen Wilhelm yon Old,enburg zum Stadium des armenisehen Burgenbaaes naeh dem Orient entsandte. Die a.a~sgezeiehnete Erbal tung der zum Tell als Zu- fiuehtsst~tten, zum Tell zur strategisehen Deekung an wiehtigen Stral~enknot.~npunkten erriehtetea Burgen zeigt noeh heut,e, wie gut die. armenisehen B;mmeister ihre NUll,St vers.tanden haben. Die IIauptburgen liegen an (fen heutigen wiehtigen Knotenpunkten der Bag- dadbahn and beweisen dureh die Bauart, v o r allem dureh die wolilerhaltenen I~![a~terzinnen, dab hier wahr- seb.eiMieh die VorbiMer tier Normannenburgen Sfidita.- liens zu suehen sind. A~so sind die Beziehungen, wie sic heute zwisehen Orient und Okzident sieb wieder knfipfen, sehon I-[underte yon Jahren alt; abet w~th- rend darnels nnsere ].litter die Baukunst: im Orient erlernten, baben jetzt deutsehe Offiziere - - yon Moltke und Blum-t'aseba bis zur Gegenwart - - die Ba, t terien des Bosporus und der Dardanellen erb~ut und ver- teidigt. O. Basehin.

Kleine Mitteilungen. Der Kohlens~iuregehalt der Luft in seiner Bedeu-

tung fiir die griinen Pflanzen. Eine bisher in der wissensehaftliehen Pflanzenern~thrungslehre kaum be- rfihrte, sehr wiehtige Frage ist jetzt von Hugo Fischer angesehnitten worden. Er gibt im letzten Jahres- berichte der Vereinigung :dr angeu:andte Botanik (Bd. XI, S. 1--8, 1913/14) einen vorl[i.ufigen kurzen Bericht fiber die unter Umsi~inden sehr auffallende Wirkung eines gesteiyerten Kohle.nsifureyehaltes der L~tft a~tf griine Pflanzen. Zwei versehiedene Fragen lauten bier nach Fischer in einem Punkt zusammen: E[nmal die Frage nach dem Verhalten der Pflanzen, wenn man ihnen etwas mehr CO~ darbietet, als f~ir gew~hnlieh in der Luft enthalten ist, und dana die

Kleine Mitteilrmffen. ~ Die Xatt~ ~- [ wissenseimften

Frage linch tlelt Ur6aehen (h~r Bliitenbibhm g. Ilin- ,qetltlleh der ersten Frage hat m e . sieh bisiwr merl<- wiirdigerweise framer damit begniigt, die alte Fest- stelhmg von (todlcwski wieder yon nenem atlznfiihren, naeh der (lie KoMensto~fverarbei~m~g noeh bis zu einem (}ehalte der mngebenden Lnft yon 8 N CO~ ether Steige- rung fhhig ist, hSher hinauf abet wieder abnimmt. Aber altelt im Pflanzenbaubetriebe hat te man bisher kanm jemals naeh dem Einflusse einer dauernden CO=,-]3ehandhmg ant die P5lanze gefragt, obgleieh man bier sehon liingsfi wurSt,e, dab man Vorteile erzielt, wenn man den Wnrzeln ein gewisses ,,~{ehr" an Stick- stoff, Phosphor, Kali, Kalk darbietet, als (tie meisten BSden fiir gewShnlieh devon enthalten. Lange sehon kannte man des wiehtige Clesetz veto ,,Minimnm"; in- dessert auf den wiehtigsten Baustoff ties Pflanzenk5r- pers, auf den Kohlenstoff. wurde es kaum jemals an- ~'ewandt. Und doeh ste|tt es yon vornherein auBer Zweifel, dal3 aneh eine volle Allsniitzung der im Bode~t vdrhandenen ode/' ilm/ noeh zi~geffihrten Niihrsalze nur dann mSglieh ist, wenn der Pflanze aueh soviel Koh- lenstoff (C) zur Verfagung steht, als sie noeh mit Nutzen verarbeite~ kann. Arts den bisherigen Ver- suehen Fischers fiber die Wirkung eines gesfelgerfen CO_~-Oehaltes der Lnft auf die Pflanzenentwieklung laf~t sieh in fast allen F~tllen ein sehr deutlieher gtin- stiger Einflug der vorgenommenen CO,-Behandhmgen erkennen. Es wurde eine Vermehrung der erzeugten Pflanzemnasse bin (iber des Dreifaehe (gegenfiber den unbehandelten Pflanzen) beobaehfet; ferner wurde eine frtihere und befr~iehtlieh reiehere Bltite, eta reiehliehe- rer Yruehfansatz (fast bis auf des Doppelte) festge- stellt. (Beaehtenswert ist dabei aaeh ein Fruehtan- satz bet ether unter gewi3hnliehen Bedingungen ganz unfruehtbKren Zwitterpflanze: Tropaeolum minus X peregrinum; s. Cdartenftor~ 1913, S. 278.) SehlieB- Itch konnte aueh sehon eine gr6Bere Widerstands- fithigkeit gegen PflanzensehSdlinge beobaehfet werden.

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Die Bedeutung des Mengenverh~iltnisses yon Katk und Magnesia in den Nahrungsmitteln. Nach man- eherlei neuere~ Forsehungen, besonders naeh denen yon Oskar Loew (Mfinehen), seheint des hiengenverh~iltnis tier Kalkverbindungen und Magnesiaverbindungen (Ca- u. Mg-V.) nieht nur in 4er Pflanzenwelt beim Aufban tier einzelnen Pflanzen eine fiberaus wiehtige I{olle zu spielen, sondern es seheint aueh fiir alle tierisehen Lebewesen und sehlieglieh aaeh ftir die Ern,thrung und Entwieklung des Mensehen sehr wie!~tig zn seth. Sehon seit langer Zeit hatte Loew b.eobaehtet, dag die beste Pflanzenentwieklung u, a. aueh yon einem gewissen Mengenverh~ltnisse zwisehen Kalk and Magnesia abh~ngt und oft stark beeinflul~t wird. Beide Stoffe werden yon den Pflanzen reichlieh aufge- nommen. Des Gesetz elites bestimmten K'atkmagnesia- verh~ltnisses hat aueh f(ir die tierisehen Zellen seine GtiItigkeit. ])KS geht wohl sehon dar~as deutlieh her- vet, dab zwisehen den pflanzliehen und ¢ierischen Formen auf niederer Entwieklungsstufe ein kaum be- merkbarer (~bergang stattfindet. Ferner sind in bio- ehemiseher t I insieht sehon viele AhnHehkeiten zwi- sehen pflanzliehen und t i e r i s e h e n Zellen feStgeMellt worden. Die sot. physiologisehe Oxydation (Sauer- stoffverbrennungsvorgang bei der Erniihrung), die Fettbildung, die umwandlung versehiedener Kohle- hydrate ineinander, die Wirkung und Bedeutung der Phosphors~lire bet der Bildung yon Naeleoproteiden and Lecithin, sowie die Bildung yon Enzymen und