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DER ERSTE WELTKRIEG

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DER ERSTE WELTKRIEG

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DER ERSTE WELTKRIEG Der Erste Weltkrieg brach im August 1914 aus und endete nach über 4 Jahren im Novem-

ber 1918.

Er war Auslöser außergewöhnlicher und dramatischer Veränderungen und wurde als

Weltkrieg bezeichnet, weil zum ersten Mal viele auch außereuropäische Staaten, darin

verwickelt waren: Frankreich, Großbritannien, Russland, Deutschland, Österreich-

Ungarn, das Osmanische Reich, Italien, die Vereinigten Staaten, Japan…

Der Erste Weltkrieg war ein Krieg, wie ihn die Welt bislang noch nicht gesehen hatte.

Es wurde eine große Anzahl von Waffen produziert (Gewehre, Maschinengewehre, Han-

dgranaten, Flammenwerfer, Flugzeuge, Panzer, Giftgas, U-Boote…), große Festungsanla-

gen errichtet, Millionen von Soldaten an die Front geschickt und bedeutende technische

Neuerungen entwickelt und eingesetzt.

Die Frauen wurden zu Hunderttausenden in die Produktionsprozesse eingegliedert bzw.

wie auch Alte und Kinder direkt dem Militär für Arbeiten unterstellt. Die an der Front

wohnende Bevölkerung deportiert und in Barackenlagern evakuiert. Groß waren die Ein-

flüsse auf sozialer, wirtschaftlicher, politischer sowie kultureller Ebene. Der Produktion-

sprozess wurde nach militärischen Gesichtspunkten ausgerichtet, die Gesellschaft mit

Hilfe der Propaganda mobilisiert und andersartige Meinungen unterdrückt.

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DAS LEBEN IM SCHÜTZENGRABEN

Nichts kennzeichnet den Ersten Weltkrieg mehr, als den Stellungskrieg in den nicht en-

dend wollenden Schützengraben. Lange, verwinkelt angelegte Gräben, in denen die Sol-

daten kämpften, lebten und wochenlang ausharren mussten. Jede Seite hob mehrere

Reihen von Schützengräben aus, vor denen dichte Drahtverhaue aus Stacheldraht ange-

legt worden waren. Die Front umfasste dabei einen sehr weit angelegten Bereich: dazu

gehörten nicht nur die Schützengräben, sondern auch die Etappe mit den Küchen, den

Barackenunterkünften, den Nachschublagern, den Lazaretten und Befehlsständen.

Man hob die Schützengräben in der Erde aus oder haute sie in den blanken Fels. Verse-

hen waren sie mit Schießscharten, die man ausmauerte bzw. ausbetonierte oder mit Sta-

hlschildern zusätzlich schützte. Zum Schutz vor Splittern trugen die Soldaten Stahlhelme

und mit Hilfe von Tarnuniformen sollte das Erscheinungsbild der Soldaten der natürli-

chen Umgebung angepasst werden.

Die Soldaten lebten in den Gräben unter den schwierigsten Bedingungen und waren

stets Bombardements und Gasangriffen ausgesetzt. Das Leben war hart: man lag ständig

unter feindlichem Beschuss, litt unter der Hitze im Sommer und unter der Kälte im Win-

ter. Man konnte sich weder waschen noch die Wäsche wechseln, oft teilte man sich die

schlammigen Gräben mit Mäusen, Läusen und anderem Ungeziefer. In den ruhigeren

Momenten versuchte man zu schlafen, zu essen oder an die Lieben zu Hause zu schrei-

ben.

Finde heraus wie die von den Soldaten genutzten Dinge heißen.

1. HELM 2. ESSGESCHIRR 3. DRAHTSCHERE 4. FELDPOST 5. STACHELDRAHT 6. PERISKOP 7. GASMASKENBEHÄLTER 8. GEWEHR MIT BAJONETT 9. WICKELGAMASCHEN 10. SCHNÜRSTIEFEL 11. HANDGRANATEN 12. RUCKSACK 13. SPATEN 14. FELDFLASCHE

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R.H.Standschützen del “Gruppe Eisacktal“

Cima d’Oro, 30 [Fronleichnam] [30. Mai 1918 Fronleichnam]

Der Hunger ist jetzt schon nicht mehr auszuhalten. Abends habe ich einen Bims (Brot),

dann den ganzen Tag nichts mehr. Nur mein Patriotismus und die kommende Entschei-

dungsoffensive können mich noch halten. Alles meutert und auch ich bin nicht der letz-

te, aber aushalten werde ich, bis unserer gerechten Waffe der volle Sieg gesichert ist.

Denn es ist eine schreiende Ungerechtigkeit, welches Fressen wir erhalten und alle an-

deren, besonders die Chargen. […] Und wir, [...] deren Blut in unermessliche Strömen für

die Heimat geflossen ist, stehen immer in der 1. Linie, und bekommen ein Fressen,

schlechter als bei uns die Schweine.

Marco Ischia, Alexander Schwabl, Die Standschützen auf den Bergen des Ledrotals. Die österreichisch-ungarische Verteidi-

gungslinie im Ersten Weltkrieg vom Gipfel der Rocchetta bis zum Tofino di Pichea - Gli Standschützen sui monti di Ledro.

La linea difensiva austro-ungarica nella Grande Guerra dalla Cima della Rocchetta al Tofino di Pichea, Edizione Temi, Tren-

to 2014

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Josef Medvescig

18. 60 Mann bei der Marodenvisit wovon 40 mit erfrorenen Händen u. Füßen.

Sind in der letzten Etappe u. müssen alle Tage von unten Sachen hinauftragen. In den

Karpaten war es lange nicht so kalt. Keine Unterkunft nichts zu essen nur Cafe und Con-

serven man wird caput. Die Stellungen u. Feldwache ganz am Gipfle die Leute komen

herunter das last sich nicht schildern. Sibärien ist das richtige Pendant. Schreibe nur an

Mama, sonst an niemanden. Ich bin alles überdrüssig.

Kriegsnotizen. La Grande Guerra nei diari austriaci. Der Erste Weltkrieg in den Tagebüchern der österreichischen Soldaten

herausgegeben von Q. Antonelli und D. Segata, Museo storico in Trento, 2004

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DER ANGRIFF

Wenn der Befehl dazu erteilt wurde, mussten die Soldaten schnellstens die

Schützengräben verlassen, die gegnerischen Linien angreifen und diese zu erobern ver-

suchen.

Zuvor mussten sie jedoch das sog. Niemandsland überqueren, dass zwischen den eige-

nen und den gegnerischen Schützengräben lag.

Die Soldaten waren dabei mit Stahlhelmen und Gasmasken, Gewehren und Bajonetten,

Drahtscheren, Spaten sowie Handgranaten ausgerüstet.

Der Angriff war der gefährlichste Moment für die Soldaten: man war dem Gewehrfeuer,

den Maschinengewehrgarben und vor allem der gegnerische Artillerie, die ununterbro-

chen aus den hinteren Linien heraus schoss, vollkommen ungeschützt ausgesetzt. So ver-

zeichnete dieser Krieg sehr viele Opfer, so viele wie in keinem Krieg zuvor.

Bevor die gegnerischen Stellungen erreicht waren, mussten die Soldaten mit Drahtsche-

ren Öffnungen in die davor liegenden Drahtverhaue schneiden. In Letzteren wurden oft

Büchsen oder Glocken als Alarmsignale aufgehängt, die bei der geringsten Berührung die

Aufmerksamkeit des Gegners auf sich zogen und damit jegliche Versuche diese Hinder-

nisse unbrauchbar zu machen, zum Himmelfahrtskommando werden ließen.

Niemansland

Schützengräben

Schützengräben

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Fioravante Gottardi

Die Kugeln schwirrten wie ein Sturm umher, pfiffen um die Ohren, man rannte vorwärts.

Meine Kameraden der Kompanie, einer auf einer Seite verletzt, der andere auf der ande-

ren, fielen zu Boden, schreiend, weinend, seufzend, riefen um Hilfe und niemand konnte

ihnen helfen. Es brach einem das Herz sie so leiden zu sehen und ihnen nicht helfen zu

können… An einem Hügel vorbeikommend sah ich viele Tote herumliegen, die am Vortag

gefallen waren und den Boden bedeckten. Durch einen dichten Wald fortschreitend lagen

auch dort hinter Bäumen gefallene Russen hinter denen sie Schutz gesucht hatten. Nach

Erreichen des Waldrandes breitete sich vor unseren Augen das schaudererregende

Schauspiel der Schlacht aus! Das Donnern der Geschütze, das Krachen der Granaten ver-

mischte sich mit den markerschütternden Schreien der Verwundeten, mit den letzten Kla-

gen der Sterbenden! Mein Verstand glich einem Mühlrad, ich war nicht in der Lage einen

festen Gedanken zu fassen oder einer Idee nachzugehen.

Scritture di guerra, n. 3, Museo Storico Italiano della Guerra e Museo storico in Trento, 1995

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DER GEBIRGSKRIEG

Zum ersten Mal in der Geschichte kämpften Soldaten auch auf den höchsten Gi-

pfeln des Landes: auf den Gletschern und schneebedeckten Bergen des Ortlermassiv, der

Zufallspitze, dem Adamello und der Marmolada. Die Soldaten lagen sich im Schnee und

auf den Gletschern gegenüber. Für die Soldaten dieses sog. „Weißen Krieges“ waren Käl-

te, Schnee und Lawinen die gefährlichsten Gegner.

Beide Armeen verfügten über Spezialtruppen, die für den Kampf in einer so feindlichen

Umwelt ausgebildet worden waren: die Alpini und die Tiroler Landesschützen-

Kaiserschützen.

Man passte Waffen und Uniformen den extremen Bedingungen an. Um sich im Schnee

fortzubewegen, verwendeten die Soldaten Holzskier oder Schneeschuhe, außerdem tru-

gen sie weiße Tarnanzüge und Spezialbrillen.

Dennoch war im Gebirge alles wesentlich schwieriger als in der Ebene: sich fortzubewe-

gen, zu kommunizieren und zu kämpfen. Baracken, Stollen in Fels und Eis, Materialseilba-

hnen, Straßen und Wege wurden errichtet. Für den Materialtransport wurden neben

Maultieren und Hunden, Soldaten, Kriegsgefangene, aber auch Frauen und Kinder einge-

setzt.

Um sich zu schützen, aber auch um sich den Blicken des Gegners zu entziehen, wurden

Stollen in Schnee und Fels getrieben. Die sog „Stadt aus Eis“ wurde von den Österrei-

chern auf der Marmolata errichtet, deren Stollen eine Gesamtlänge von 12 km errei-

chten!

Finde heraus wie die von den Soldaten genutzten Dinge heißen.

1. TARNÜBERZUG 2. MAULTIER 3. SCHNEESCHUHE 4. SCHNEEBRILLE 5. FERNGLAS 6. GEWEHR 7. ÜBERSCHUH AUS STROH 8. RUCKSACK 9. MATERIALSEILBAHN 10. SCHLITTEN 11. EISPICKEL 12. SKI

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