Der Endogasgenerator - Hammer GmbH...2 VORWORT Aufgrund des großen Interesses der zahlreichen Leser...
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überreicht
und empfohlen
von
Gebrüder Hammer GmbH Verfahrenstechnik für Gase
Ingenieurtechnik • Anlagenbau • Messtechnik
Postfach 10 11 46 • 63265 Dreieich Telefon: 06103 403700 Telefax: 06103 4037010 www.hammer-gmbh.de Email: [email protected]
2. überarbeitete Auflage
Der Endogasgenerator
Die Aufbereitung von Schutzgas
Dipl.-Ing. (FH)
Jürgen Klix
Erfahrungen aus der Praxis für
den Anwender
1
Inhaltsverzeichnis Seite
Vorwort 2
Einleitung 4
Der Endogaserzeuger 5
Funktion des Generators 6
Die Retorte 9
Der Katalysator 14
Die Beheizung 16
Die feuerfeste Auskleidung 24
Die Chemie der Endogasherstellung 24
Das Gas (Brennstoff)-Luftverhältnis 29
Ausgangsgas Erdgas 29
Ausgangsgas Propan (Chemische Formel C3H8) 34
Die Luft 36
Die Heizraumtemperatur 38
Die Gaskühlung 41
Die Abgasführung bei der Gasbeheizung 42
Messen und Regeln 44
Die Messmethoden zum Regeln 45
Die Mengenregelung 49
Ausbrennen und Regenerieren 52
Russfilter 54
Fehler und Störungen bei Betrieb, verfahrenstypisch 55
Die Arbeitssicherheit 57
Ähnliche Verfahren 58
Kosten 60
Anhang 64
1
2
VO RWORT
Aufgrund des großen Interesses der zahlreichen Leser sowie deren Anregungen wurde die
Veröffentlichung in einigen Kapiteln überarbeitet.
Viele Generatoren versorgen eine große Anzahl von Öfen mit Endogas. In zahlreichen
Vorträgen und Veröffentlichungen werden die Vor- und Nachteile aufgezeigt und auch mit
anderen Verfahren verglichen.
Der Autor, der sich seit mehr als 50 Jahren mit Endogasgeneratoren beschäftigt, hat
versucht, seine Erfahrungen in dieser Broschüre aufzuschreiben. Es gibt sicherlich noch
andere Aspekte und Werte, die er nicht kennt. Deshalb erhebt diese Broschüre auch keinen
Anspruch auf Vollständigkeit. Es kann auch sein, dass er nicht immer die Zustimmung
anderer Fachkollegen findet, weil das Thema komplexer ist als es hier vereinfacht
dargestellt wird. Der Autor übernimmt daher für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen,
Ratschlägen und Druckfehlern keine Haftung.
Diese Broschüre ist für Kollegen gedacht, die in die Materie einsteigen (müssen). Es möge
dazu beitragen sich leichter mit dem Thema vertraut zu machen und die Bedenken
gegenüber diesem Verfahren zu nehmen. Die Unterlagen, Tabellen, Zeichnungen, Grafiken,
Berechnungen hat der Autor jahrelang gesammelt. Sie stammen aus Firmenprospekten,
Vortragsunterlagen, Firmenangaben (z. B. Berechnungen) und zu einem großen Teil aus
einer Diplomarbeit von Herrn Aurel Liphardt, der im Auftrage des Autors Unzulänglichkeiten
an Gasgeneratoren untersucht hat.
Soweit die Quellen auf den Unterlagen vorhanden waren, wurden sie belassen. Für einige
Bilder war es nicht möglich die Herkunft festzustellen, weil sie in den letzten Jahrzehnten
gesammelt wurden. Dies ist auch der Grund, dass in einigen Darstellungen Einheiten
enthalten sind, die heute nicht mehr verwendet werden.
Weiterhin bedankt sich der Verfasser für die redaktionelle Überarbeitung bei Herrn Roland
Sauer und Herrn Josef Hammer.
Jürgen Klix
September 2010
3
4
E I NL EI TUNG
Bei diesem weit verbreitetem Verfahren wird Gas mit mittlerem Kohlungsvermögen unter
kontrollierten Bedingungen erzeugt. (Oft wird es Trägergas genannt, da es Kohlenstoff an
die Teile trägt). Es wird somit dem Ofen bereits ein aufbereitetes, ausreagiertes und
weitgehend dem theoretischen Gleichgewicht entsprechendes (Träger) Gas angeboten. Der
Ofen wird dadurch von der Spaltarbeit entlastet. Die C-Pegelregelung für den
Aufkohlungsprozess kann sich auf den Kohlungszusatz, den Reaktionsanteil, beschränken.
Vorteile, die ein derart aufbereitetes Gas auszeichnen sind:
- Optimale Annäherung an den Gleichgewichtszustand und damit die
beste Voraussetzung für die Regelfähigkeit, d. h. die Genauigkeit der
C-Pegelbestimmung, dadurch gleichmäßige Aufkohlungsqualität,
geringes Produktionsrisiko
- Keine Mindesttemperatur für eine Trägergasbildung im Ofen. Einsatz
deshalb unter Beachtung der Sicherheitsregeln auch in kalten
Ofenzonen und in Kühlphasen möglich.
- Unproblematischer Einsatz bei Vergütungsprozessen,
C-Pegelregelung nur in Sonderfällen notwendig (kein Russ, keine Ent-
bzw. Aufkohlungseffekte). Für diesen Einsatz auch Schutzgas
genannt.
- Zentrales Gasversorgungssystem z. B. über Ringleitungen zu
Verbrauchern.
- Kostengünstige Herstellung bei wirtschaftlicher Anlagenausnutzung
und günstigem Leistungsverhältnis, Herstellung aus Erdgas, Propan
oder Butan.
- Geringer Aufwand für Wartung
5
Als Nachteile sind zu nennen:
- Anlagen- und Investitionskosten
- Gaszusammensetzung ist nicht veränderbar im Gegensatz zu
Stickstoff-Methanol
- Anpassung der Erzeugermenge am Bedarf in Grenzen möglich. Eine
automatische Mengenregelung sorgt innerhalb des Regelbereiches
für die Anpassung der Herstellmenge an den Bedarf (50 – 100 %).
- Trägergas allein kann die zur Übertragung benötigte Menge an
Kohlenstoff bei einer Aufkohlung nicht bereitstellen, dies würde eine
unrealistisch hohe Gasmenge erfordern, dazu werden Kohlungsmittel
zugesetzt.
Viele Verbraucher haben sich nach eingehendem technischen und wirtschaftlichen
Vergleich für die Beschaffung neuer Generatoren entschieden, weil hier echte
Kostenvorteile bestehen.
DER ENDOG ASERZ EUGER
Der Endogaserzeuger, auch Endogasgenerator genannt, ist eine Anlage, in dem auf
katalytischem Wege ein Gemisch aus Gas und Luft unter der Zufuhr von Wärme zerlegt,
gespalten wird. Die Bezeichnung Endo kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel
wie ein Vorgang, der im Inneren unter Zufuhr von Wärme abläuft (im Gegensatz zum Exo-
Generator, der Wärme freisetzt).
Gas und Luft werden im genau dosierten Verhältnis durch eine Retorte gedrückt. Dieses
Gemisch ist so bemessen, dass eine Verbrennung mit Wärmebildung nicht stattfinden kann.
Man spricht unter Technikern auch von einer unterstöchiometrischen, luftarmen
„Verbrennung“, obwohl es keine Verbrennung ist.
6
Deshalb wird die Retorte von außen beheizt, auf ca. 1000°C bis 1050°C. In der Retorte
befindet sich ein Katalysator, an dessen Oberfläche die Zerlegung der o. g. Gase abläuft,
unter Anbindung an den Sauerstoff der Luft. Das so neu entstandene generierte (Endo)Gas
mit einer ganz anderen Zusammensetzung als das Eingangsgemisch, wird nach dem
Verlassen der Retorte schnell gekühlt um einen Gaszerfall nach bekannten Gasgesetzen zu
verhindern.
FUNKTIO N DES GENERATO RS
In Bild 1 ist das Funktionsschema eines Generators ersichtlich. Gas gelangt unter
Druck über den Handabsperrhahn (1), Filter (2), Sicherheitsmagnetventil (3),
Gleichdruckregler (4), Mengenmesser (5) und Mengeneinstellhahn (6) zur Mischstelle (7).
Bild 01: Funktionsschema A
7
Die Luft wird aus der Halle angesaugt. Über den Filter (8), Mengenmesser (9),
Gemischregel-Einrichtung (10) und Rückschlagventil (11) gelangt sie zur Mischstelle (7) und
dann gemeinsam mit Gas zum Verdichter (12).
Das Rückschlagventil (11) soll im Falle irgendeiner Störung das Ausströmen von Gas über
Filter (8) in die Halle verhindern. Der Verdichter drückt das Gas-Luftgemisch über die
Flammenlöscheinrichtung (13) durch die Retorte (14), die in einem beheizten Ofen (15)
eingebaut ist. Über Kühler (16), umschaltbare Filter (17) strömt das jetzt erzeugte
Schutzgas zum Verbraucher. Der Regler (18) hat die Funktion eines Sicherheits-
Abblasreglers. Hier ausströmendes Schutzgas entzündet sich am Zündbrenner (19).
Bei zwei oder mehr Retorten sollte vor jeder Retorte ein Mengenmesser oder eine andere
Messmethode vorgesehen werden, um eine gleiche Verteilung des Gas-/Luftgemisches
einstellen zu können.
Nicht immer kann oder soll der Generator seine volle Leistung bringen. In diesem Fall wird
ein Teil der angesaugten Gas-Luftmenge im Kreislauf über das Kühl- und
Mengenregelsystem gefördert (20) (siehe Kapitel Die Mengenregelung).
Ein anderes Funktionsschema zeigt Bild 2. An Stelle des saugenden Verdichters strömt
Gas unter Druck und Luft von einem Gebläse erzeugt zur Mischstelle – und von hier weiter
zur Retorte. Voraussetzung ist ein hoher konstanter Gasvordruck und ein gutes Regelventil.
Eine Mengenregelung lässt sich schwer realisieren, wenn ein konstanter Leitungsdruck
nach dem Generator erforderlich ist.
8
Bild 02: Funktionsschema B
In der Praxis wird der Aufbau durch verschiedene Armaturen ergänzt, die der erweiterten
Sicherheit, der automatischen Überwachung und der Wartung dienen. Sie alle aufzuführen
würde zu weit gehen, zumal sie nicht generatortypisch sind und von Hersteller zu Hersteller
variieren.
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D IE RETO RTE
Das Herzstück eines Endogaserzeugers ist die von außen beheizte Retorte. Auf die
Beheizung wird in einem eigenen Kapitel näher eingegangen, da sie von besonderer
Bedeutung ist. Dem Werkstoff der Retorte muss besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet
werden. Von ihm hängt die Standzeit ab, steht er doch bei mehr als 1000 °C unter einer
erheblichen thermischen Belastung. Das Gewicht des Katalysators ist dabei unbedeutend.
Zum Einsatz kommen Rohre aus hitzebeständigem Stahl: geschweißtes Blech oder aus
Schleuderguss. Für eine lange Standzeit haben sich Retortenrohre aus Schleuderguss
bewährt. Ein weiterer positiver Effekt wird erreicht, wenn die Rohre innen ausgedreht und
dadurch von der Schlacke befreit werden. Beim ersten Aufheizen unter Luft bildet sich auf
der blanken Oberfläche eine stabile Cr-Oxidhaut, die dem Angriff von Kohlenstoff einen
großen Widerstand bietet. Die Erfahrung in der Praxis hat gezeigt, dass Standzeiten bis zu
acht Jahren erreicht werden können, solange keine Zerstörung von außen durch die
Heizung erfolgt. Den Unterschied in der Festigkeit von Walzmaterial und Schleuderguss
zeigt Bild 3. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Schleuderguss mit einer stärkeren
Wanddicke hergestellt werden kann. Retorten aus Keramik sind bisher noch nicht im
Einsatz.
Bild 03: Einfluss des Kohlenstoffgehaltes auf die Zeitstandfestigkeit HK bedeutet Firmenspezifische Produktbezeichnung
10
Die Bilder 4a bis 4d zeigen unterschiedliche Ausführungen, die sich auf die gesamte
Konstruktion des Generators auswirken. Bei der Retorte nach Bild 4a wird das Gas-
Luftgemisch von unten in die Retorte gedrückt und oben entnommen. Sie hängt im Deckel
an einem Flansch, am Boden ragt das andere Ende heraus und ist hier frei beweglich. Das
bedeutet, der Generator steht auf Füßen. Das wird notwendig, denn die Retorte wächst
durch die Erwärmung ca. 40 mm und muss über Schläuche/Kompensatoren von unten an
die Gemischleitung angeschlossen werden. Ein weiteres Konstruktionsmerkmal betrifft den
von unten gasdicht eingebauten Stopfen mit dem Auflagerost für den Katalysator. Die
Ausführung bedarf einiger Erfahrung, sonst lässt sich der Stopfen, verklemmt durch Russ,
Katalysatorabrieb und Deformationen, nur schwer ausbauen.
Bild 04a: Retorte ohne Verdrängerrohr
11
Das Bild 4b zeigt das gleiche Rohr, jedoch mit einem inneren Verdrängerrohr. Der
Katalysator bildet dadurch einen Ring. Es führt zu einem anderen Strömungs- und
Durchwärmungsprofil. Dazu später mehr.
Bild 04b: Ringspaltretorte I
12
Bei Bild 4c handelt es sich auch um eine Ringretorte, bei der das Gas-Luftgemisch von
oben in den mit dem Katalysator gefüllten Ringspalt gedrückt und am Boden über das
innere Rohr zum Kühler zurückgeführt wird. Dieser Generator benötigt keine Füße und baut
daher niedriger. Die Befestigung erfolgt auch am Deckel.
Bild 04c: Ringspaltretorte II
13
Auch bei der U-Retorte nach Bild 4d steht der Generator ohne Füße auf dem Boden. Beide
Schenkel sind am Deckel befestigt und können sich im beheizten Gehäuse nach unten frei
ausdehnen. Der Durchmesser ist gegenüber einem Retortenrohr geringer, da beide
Schenkel die gleiche Menge Katalysatormasse aufnehmen, für gleiche Leistung wie bei den
o. g. Retorten. Ein- und Auslass sind fest verrohrt und lassen sich konstruktiv gut gestalten.
Je nach Leistung des Generators können 1 bis 3 Retorten, gleich welcher Bauart, eingebaut
werden.
Bild 04d: U-Retorte eingebaut in einem Ofen
14
Bei allen Retorten ist es zwingend notwendig, das Gas-Luftgemisch so schnell wie möglich
in den heißen Katalysator zu fördern. Eine vorzeitige langsame Erwärmung kann zur
Russausscheidung führen, ebenso ein zu kalter Katalysator. Je länger die Retorte, je besser
ist die Gleichgewichtsbildung. Dazu mehr unter dem Kapitel Chemie.
DER KAT AL YS AT O R
Ein Katalysator ist ein Hilfsmittel, welches chemische Reaktionen beeinflusst oder
überhaupt erst ermöglicht, ohne sich selbst zu verbrauchen oder aufzulösen. Die
endotherme Spaltung von Gas-Luftgemischen geht nicht ohne Katalysator, in diesem Fall ist
es Nickeloxid. Am Anfang der Entwicklung dieser Generatoren waren Kugeln, Bleche,
Folien oder Wolle aus reinem Nickel eingebaut. Sie waren aber schwer und teuer und
bezogen auf die Wirksamkeit unwirtschaftlich. Denn nur an der Oberfläche läuft die
Spaltung ab. Je größer die Oberfläche, je wirkungsvoller ist die Katalyse.
Heute werden keramische Körper, Kugel, Zylinder, Würfel oder Tabletten an der Oberfläche
mit Nickeloxid angereichert. Nach Angaben der Hersteller liegt der Nickelanteil bei 6 bis
10 % (Bild 5). Neue Entwicklungen der Ni-Industrie zeigen zylindrische Katalysatoren aus
100 % Ni, mit einem Gewicht von nur 1000 g je Liter (Rein-Ni ca. 8000 g/l). Die Teile sind
porös mit einer großen Oberfläche.
Bild 05: Nickelkatalysator auf Keramikbasis, ca. 18 mm Durchmesser
15
Die Menge an Katalysatormasse hängt von der zu erzeugenden Schutzgasmenge ab.
Dabei ist die Oberfläche maßgebend. Da diese sich schwer errechnen lässt und für das
Handling sicherlich nicht praktikabel ist, wird die Masse heute nach Gewicht oder nach Liter
angegeben.
Beim keramischen Katalysator sind für 30 m3/Std. Schutzgas ca. 24 l oder 32 kg
erforderlich. Bei 50 m3/Std. sind es ca. 38 l oder ca. 51 kg. Kugeln mit einem Durchmesser
von 18 mm haben ein Schüttgewicht von ca. 1350 kg/1000 l. Für reine Ni-Katalysatoren
werden vom Hersteller 50 l = 52,5 kg für 100 m3/Std. angegeben. Einfluss auf die Menge
hat auch der Retortendurchmesser und davon abhängig das Strömungsprofil über den
Querschnitt und die Durchwärmung des Katalysators. Ein kleiner Retortendurchmesser hat
sicherlich Vorteile genauso wie eine Ringretorte. Siehe Bilder 4a bis 4d. Hierzu auch mehr
unter dem Kapitel Heizung.
Ein Katalysator verbraucht sich normalerweise nicht und löst sich auch nicht auf. Wenn es
trotzdem immer wieder zu Störungen kommt und ein Austausch notwendig wird, hat das
mehrere Ursachen.
Die Retorte und der keramische Katalysator haben unterschiedliche
Ausdehnungskoeffizienten. Deshalb soll die Retorte immer auf gleicher Temperatur bleiben,
z. B. bei Betriebsruhe oder an Wochenenden sollte die Temperatur nicht abgesenkt werden.
Denn wenn die Retorte abkühlt, wird der Durchmesser kleiner und presst die Keramikkörper
zusammen. Beim Aufheizen passiert der umgekehrte Vorgang, die Retorte dehnt sich aus
und die Keramikmasse rutscht nach. Dieser Wechselvorgang wiederholt sich so lange, bis
die Keramikkörper platzen, sich langsam in Staub auflösen und inaktiv werden. Bei einem
Retortenrohrdurchmesser von 200 mm ändert sich der Durchmesser um ca. 3,6 mm
zwischen Raumtemperatur und 1000°C. Ein Indikator für die Notwendigkeit zum Austausch
ist der (Rest)CH4- Gehalt im Endogas, der 0,5 % nicht überschreiten soll. Siehe auch
Kapitel Messen und Regeln.
16
Die Standzeit des Katalysators ist auch abhängig von dem Russanfall und dem richtigen
Ausbrennen und Regenerieren. Siehe Kapitel Ausbrennen und Regenieren.
Hinweis: Wenn eine Retorte neu gefüllt wird, sollte der beim Befüllen und Transport
entstehende Staub nach dem Füllen herausgeblasen werden.
Der Katalysator unterliegt der Gefahrstoffverordnung. Die Nickelstäube können zu
Gesundheitsschäden führen. Der Umgang ist im Sicherheitsdatenblatt vorgeschrieben
(siehe Anhang).
D IE BEHEI ZUNG
Für den Spaltprozess ist Energie erforderlich. Der Wärmebedarf liegt bei 1 MJ je erzeugten
m3 Endogas. Für 100 m3/Std. sind das 100 MJ oder 27,7 KWh. Rechnet man die
Abstrahlungsverluste hinzu, ergeben sich ca. 33 KWh. Bei der Gasheizung müssen die
Abgasverluste dazugerechnet werden, oft mehr als 50 %. Bei der Spaltung von Propan
verringert sich der Energiebedarf.
Die Retorten werden von außen beheizt und sind daher in einem Ofen eingebaut. Wenn
auch in der Literatur der Heizung wenig Raum zugeordnet wird, so darf sie nicht
vernachlässigt werden. Die richtige technische Ausführung hat großen Einfluss auf die
Gasqualität und auf die Standzeit der Retorten. Grundsätzlich ist die Beheizung mit Gas
oder elektrischer Energie möglich und auch üblich. Zwischen beiden Energieträgern sollte
man jedoch nicht alleine auf den Energiepreis schauen. Im Folgenden wird versucht, die
Unterschiede gegenüberzustellen.
17
Bild 06: Gasheizung - Ringbrenner
Beim Einsatz von Gas gibt es drei Ausführungen in der Art der Beheizung. Bild 6 zeigt
einen Ringbrenner am unteren Ende der Retorte, meistens als atmosphärischer Brenner,
d. h. ohne Gebläseluft. Die heißen Gase strömen zwischen Ausmauerung und Retorte,
parallel mit dem Gas-Luftgemisch in der Retorte, nach oben und verlassen hier den
Heizraum. Dabei haben die Abgase eine Temperatur von ca. 1000 °C, das bedeutet einen
Wirkungsgrad von nur ca. 50 %. Es ist verständlich, dass die meiste Energie beim Eintritt
der kalten Gas-Luft-Gemische benötigt wird. Deshalb ist der Einbauort des
Thermoelementes für die Temperaturregelung von großer Bedeutung. Wenn der Brenner zu
spät einschaltet kann es dort, wo das Gas-Luftgemisch in die Retorte einströmt, zu einer
Abkühlung kommen, mit der Gefahr von Russausfall. Schaltet die Heizung zu spät ab,
kommt es in dem unteren Bereich zu einer Überhitzung. Es besteht auch die Gefahr einer
ungleichmäßigen Temperaturverteilung auf der Retortenlänge. (siehe Kapitel Die Chemie
der Erzeugung). Bei dieser Brenneranordnung ist die Leistung des Generators begrenzt,
denn bei zu hoher Leistungsanforderung wird die Retorte sehr unterschiedlich erwärmt.
18
Eine andere Möglichkeit ist der Einbau mehrerer kleiner Brenner, Bild 7, die eine
gleichmäßigere Temperatur auf der Retortenlänge bringen. Die Abgase sollen dort
abgeleitet werden, wo im Gegenstrom die Wärme an die kalte Gemischeintrittsstelle
abgegeben werden kann. Eine Wärmerückgewinnung ist über einen zentralen
Wärmetauscher möglich, wenn die Geräte zur Verbrennung dafür ausgelegt sind, was mit
zusätzlichen Kosten verbunden ist. Dadurch lässt sich aber der Wirkungsgrad um ca.
10 - 15 % verbessern.
Bild 07: Gasheizung - Einzelbrenner
Im Einsatz sind auch offene Reku-Brenner, Bild 8. Hier werden die heißen
Verbrennungsgase über ein Injektorsystem aus dem Ofenraum abgesaugt. Dabei erwärmt
sich die Verbrennungsluft zur Verbesserung des Wirkungsgrades.
19
Die Brenner der beiden letztgenannten Ausführung bedürfen einer sehr guten Gas-Luft-
Einstellung, im Gemisch und in der Menge, einer richtigen technischen Anordnung und
ständiger Wartung, damit die heißen Verbrennungsgase nicht auf die Retorte prallen und
diese über die beheizte Länge eine konstante Temperatur hat. Beim Ausbau von Retorten
sind immer Überhitzungserscheinungen erkennbar, was auch ihre Standzeit verringert.
Bild 07: Gasheizung - Rekubrenner
Der Temperaturführung im Ofenraum kommt eine besondere Bedeutung zu. Denn das
System offener Brenner ist aufgrund der besonderen Bedingungen nur mit einer Regelung
EIN-AUS möglich. Je nach Größe und Anzahl der Einzelbrenner ist das richtige Gemisch je
Brenner nur mit erheblichem Aufwand einstellbar. Für eine regelmäßige Wartung muss gut
eingewiesenes Personal vorhanden sein. Veränderungen in der Gasmenge je Brenner, im
Gas-Luftgemisch und in der Verbrennungstemperatur können schwerwiegende Folgen
haben. Einige Probleme lassen sich vermindern, wenn der Heizraum in zwei Heizzonen
aufgeteilt wird, jede mit einem eigenen Temperaturregler.
20
Bei der erwähnten EIN-AUS-Regelung schaltet in der AUS-Stellung meistens nur das Gas
ab. Luft strömt weiter zum Schutz der Brennerdüsen. Es kommt zu lokalen
Temperaturschwankungen. Der Einsatz vollkeramischer Brenner erlaubt es auch, die Luft
abzuschalten.
Alle Gasheizsysteme müssen mit Gas versorgt werden. Das bedeutet ein der Norm
entsprechendes Leitungsnetz, Armaturen, Zündeinrichtungen, ein Luftgebläse,
Abgasleitungen und regelmäßige Wartung. Nicht zu vergessen ist eine gewisse, manchmal
störende Wärmeabstrahlung. Je nach Standort, besonders wenn mehrere Generatoren
zusammen stehen, können die Verbrennungsgeräusche als unangenehm empfunden
werden.
Die Alternative zur Gasheizung ist der elektrische Strom. Die Bilder 9a und 9b zeigen
einen Querschnitt von einem elektrisch beheizten Generator. Auffallend ist außen der glatte
Mantel ohne jegliche Rohrleitungen. Im Inneren hängen die Heizspiralen mäanderförmig,
Bild 9c, vor der feuerfesten Faserauskleidung und können dadurch die Wärme frei
abstrahlen. Diese Wärme beheizt die Retorte gleichmäßig von oben bis unten. Bei richtiger
Materialauslegung (z. B. CrAl) der Heizspiralen, d. h. nicht mehr als 4 Watt/cm2
Abstrahlung, Anschlussleistung ca. 70 % höher als die erforderliche Nennleistung und mit
elektronisch geregelter Stromzufuhr, haben die Spiralen eine fast unbegrenzte
Lebensdauer. Die Heizung sollte von einer erfahrenen Fachfirma eingebaut werden, damit
die Schweißstelle zwischen Heizdraht und Anschlussbolzen nicht zu Störungen führt. Hier
liegt eine Schwachstelle vor. Auch die Standzeit der Retorten verlängert sich erheblich, bei
elektrischer Beheizung.
21
Bild 09a: Elektrische Beheizung
Bild 09b: Wandaufbau eines elektrisch beheizten Retortenofen
22
Bild 09c: Mäander - Heizdraht
Die Wärmedurchgangsberechnung Bild 10 zeigt die geringen Wärmeverluste und die
niedrige Oberflächentemperatur. Das alles führt dazu, dass ein Generator in knapp zwei
Stunden seine Betriebstemperatur erreicht. Ein Stand-by-beheizter Generator ist nicht
erforderlich.
Bild 10: Wärmedurchgangsberechnung elektrische Beheizung
Wandaufbau: d1= 0 8 0 0 mm d2= 1 0 5 0 mm d3= 1 1 0 0 mm d4= 1 2 5 0 mm d5= 1 6 7 0 mm
tl = 1120 °C t1 = 1117 °C t2 = 909 °C t3 = 848 °C t4 = 697 °C t5 = 67 °C ta = 20 °C aa = 9,53 W/(m2K) q = 445 W/(m2)
23
Bild 11 zeigt die in der Praxis gemessenen Aufheizzeiten der verschiedenen
Beheizungsarten von zwei unterschiedlich beheizten Generatoren gleicher Leistung.
Welchen Einfluss die Beheizung auf das Verfahren hat, ist unter dem Kapitel Die
Heizraumtemperatur dargestellt.
Bild 11: Aufheizgeschwindigkeiten in der Praxis gemessen
Wer sich für Gas oder Strom entscheiden muss, sollte die Vor- und Nachteile
gegenüberstellen und darf nicht nur die Energiepreise sehen. Mehr unter dem Kapitel
Kosten.
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D IE FEUERF ESTE AUSKL EI DUNG
Nach der Art der Beheizung muss die richtige feuerfeste Auskleidung gewählt werden. Bei
der Gasheizung kommen die heißen Gase mit der Auskleidung in Berührung. Bei den
neuen Brennern handelt es sich um Hochgeschwindigkeitsbrenner, die die Wärme gut
übertragen. Die hohe Strömungsgeschwindigkeit kann Faserauskleidung z. B. lose Fasern
abtragen oder die Auskleidung auflösen, wie in der Literatur berichtet wird. Maßgebend für
den richtigen Aufbau sollte der Wärmeverlust und damit die Temperatur an der Oberfläche
außen sein. Bilder 9b und 10 zeigen, wie eine Auskleidung für die Elektroheizung aussieht,
die sich in der Praxis bewährt hat. Der Wärmedurchgang lässt sich leicht berechnen und
sollte jeder Anlage in der Dokumentation beiliegen.
Bei der richtigen Wahl der Faserstoffe und dem richtigen Einbau sind auch keine
gesundheitlichen Gefährdungen zu erwarten. Der Ofen ist als geschlossener Behälter zu
betrachten, aus dem keine Fasern entweichen und in die Umgebung gelangen können.
D IE CHEMI E DER ENDOG ASHERSTEL L UNG
Zur Herstellung von Endogas eignen sich im Prinzip alle Kohlenwasserstoffe. Die folgenden
Ausführungen beschränken sich auf Erdgas und Propan als Ausgangsgase. Die
chemischen Abläufe am Katalysator folgen genauen Gesetzen.
In diesem Kapitel wird der Ablauf der chemischen Reaktionen in der Retorte beschrieben.
Die Lage eines chemischen Gleichgewichtes kann man durch Anwendung des Prinzips des
kleinsten Zwanges (Prinzip von Le Chatelier und Braun) verändern. Ändert man eines der
das Gleichgewicht beeinflussenden Größen, so verschiebt es sich derart, dass dadurch die
Wirkung der Änderung verkleinert wird. Für die Zusammensetzung des Endogases ist die
Lage der folgenden Gleichgewichte maßgebend.
25
1. Das Methan-Gleichgewicht
C + 2H2 ⇔ CH4 ∆H° = -74,87 kJ/mol
2. Das Boudouardsche Gleichgewicht
CO2 + C ⇔ 2CO ∆H° = 172,5 kJ/mol
3. Das Wassergasgleichgewicht
CO + H2O ⇔ CO2 + H2 ∆H° = - 41,2 kJ/mol
Obwohl insgesamt gesehen, das Endogas durch eine „unterstöchiometrische Verbrennung“
erzeugt wird, beginnt der Reaktionsablauf mit einer kleinen stöchiometrischen Verbrennung
der höherwertigen Kohlenwasserstoffe (Ethan bis Hexan) zu Kohlendioxid und
Wasserdampf, weil deren Reaktionsenthalpien wie die Tabelle 1 zeigt, am niedrigsten sind.
Komponente ∆r H bei Luftmangel in kJ/mol
∆r H stoeichiometrisch in kJ/mol
CH4 -35,67 -802,3 C2H8 -136,39 -1424,8
C3H8 -227,78 -2044
C4H10 -316,02 -2657,1 C5H12 -406,27 -3272,1
C6H14 -496,05 -3886,68 Tabelle 1: Reaktionsprinzip ∆r H für die Verbrennung der einzelnen Komponenten
unter Luftmangel (λ = 0,25) und die stöchimetrische Verbrennung
26
Die Reaktionsenthalpie ∆H° ist ein Maß für die Stabilität einer chemischen Reaktion bei
einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Druck. Reaktionen, bei denen ∆H° > 0
ist, heißen endotherm, Reaktionen mit ∆H° < 0 heißen exotherm. Hält man die Temperatur
des Systems konstant, indem man es in guten thermischen Kontakt mit der Umgebung
bringt, so wird bei einer endothermen Reaktion Wärme in das System transportiert, während
bei einer exothermen Reaktion Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Bei konstantem
Druck und unter der Voraussetzung, dass keine andere Arbeit als Volumenarbeit beteiligt
ist, steht die gesamte Enthalpieänderung als Wärme zur Verfügung.
Die Reaktionsenthalpie ∆H° für Hexan (C6H14) ist mit -3886,68 kJ/mol am niedrigsten, d. h.
diese Komponente verbrennt als erstes stöchiometrisch mit Sauerstoff (O2) zu Kohlendioxid
(CO2) und Wasserdampf (H2O) und gibt die dabei erzeugte Wärme an die anderen
Komponenten ab. Es entsteht eine Kettenreaktion, bei der nun die niedrigerwertigen
Kohlenwasserstoffe solange stöchiometrisch verbrennen, bis kein freier Sauerstoff mehr
vorhanden ist. Diese Reaktionen finden gleich am Anfang mit dem Einströmen des Gas-
Luft-Gemisches in den Katalysator statt.
Der Katalysator hat die Aufgabe, 1. das in der ersten Phase der Verbrennung nicht oxidierte
Methan zu spalten, 2. die Spaltprodukte mit dem während der anfänglichen exothermen
Verbrennung erzeugten Wasserdampf zu verbinden und 3. das entstandene Nickeloxid
wieder zu reduzieren. Bild 12 zeigt die schematischen Reaktionen am Nickelkatalysator.
Bild 12: Schematische Darstellung der Reaktionen am Nickelkatalysator
27
Da es sich bei den nun ablaufenden Reaktionen um das schwach exotherme Methangas-
Gleichgewicht und das homogene Wassergasgleichgewicht bzw. beim Boudouardschen
Gleichgewicht sogar um eine endotherme Reaktion handelt, ist es notwenig, Wärme von
außen zuzuführen und diese über der Höhe der gesamten Reaktionsretorte konstant zu
halten.
Den oben beschriebenen Ablauf der chemischen Reaktion erklären die Bilder 13a und 13b.
Die Temperaturkennlinie über die Höhe des Katalysators zeigt, dass die exothermen
Reaktionen nur am Anfang des Spaltprozesses eine Rolle spielen. Davon zeugt der
schnelle Temperaturanstieg. Ist der freie Sauerstoff restlos verbrannt, so fällt die
Temperatur wieder. Das nun folgende langsame Ansteigen der Temperatur im Katalysator
gibt die fortschreitende Einstellung des homogenen Wassergasgleichgewichtes bei einer
Reaktionstemperatur von 1050°C wieder.
Bild 13a: Reaktion in der Retorte
28
Bild 13b: Reaktionsretorte (Längsschnitt)
Bild 13b lässt auch erkennen, dass mit der Länge der Retorte das Gas besser
ausreagieren kann. Einen großen Einfluss hat die Verweilzeit des Gas-Luftgemisches im
Katalysator. Diese hängt von der Raumgeschwindigkeit ab. Ist sie zu hoch erfolgt ein steiler
Anstieg vom Rest-CH4-Gehalt, wie Bild 14 für Propan zeigt. Solange die Generatoren in
ihrem Leistungsbereich betrieben werden, ist dieser Einfluss zu vernachlässigen. Die Werte
sind auch auf Erdgas übertragbar. Das Gas-Luft-Gemisch ist gut ausreagiert, wenn der
CH4-Gehalt kleiner 0,1 % beträgt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass zum einen, bedingt durch die
Reaktionsenthalpien, die Zusammensetzung des Erdgases und zum anderen die
gleichmäßige Temperatur über die Höhe des Katalysators eine entscheidende Rolle bei der
Herstellung von Endogas spielen. In dem folgenden Kapitel wird noch näher darauf
eingegangen.
29
Bild 14
DAS GAS (BRENNSTOF F ) -LUF TVERH ÄL TNI S
Das Gas-Luftverhältnis oder die Luftzahl λ sind entscheidende Einflussgrößen bei der
Herstellung von Endogas. Die Luftzahl stellt das Verhältnis vom tatsächlichen Luftbedarf (L)
zum Mindestluftbedarf (Lmin) oder der zur stöchiometrischen Verbrennung benötigten
Luftmenge dar.
minL
___λ
L
=
In den Berechnungen und Grafiken wird λ durch n ersetzt. Mit der Regulierung dieses
Verhältnisses wird die Zusammensetzung des (Endo)Schutzgases bestimmt.
AUSG ANG SG AS ERDG AS
Wie sich das Verhältnis Gas-Luft berechnet, wird am Beispiel Methan, dem
Hauptbestandteil von Erdgas, in der nachfolgenden Formel aufgezeigt:
2CH4 + O2 + 3,8 N2 � 2CO + 4H2 + 3,8 N2
30
Fasst man die Komponenten der beiden Seiten der Gleichung zusammen, so erhält man
links 6,8 und rechts 9,8. Das ergibt einen Ausdehnungsfaktor von 9,8 : 6,8 = 1,42. Bei der
endothermen Spaltung tritt also eine Volumenvergrößerung von 1,42 ein. Das theoretische
Verhältnis Gas : Luft lässt sich ebenfalls aus der Reaktionsgleichung ablesen. Die linke
Seite sagt aus: 2 CH4 als Gasteil und O2 + 3,8 N2 als Luftteil, also 4,8 : 2 = 2,4. Daraus folgt:
Gas : Luft = 1 : 2,4. Bei diesem Verhältnis besteht das Endogas theoretisch aus
20,4 Vol.% CO + 40,8 Vol.% H2 + 38,8 Vol.% N2
Eines ist noch erkennbar: aus einem m3 Methan entstehen
(1 + 2,4) x 1,42 = 4,83, fast 5 m3 Endogas.
Weitere Werte in Bild 15. Diese Werte sind weitgehend auf Erdgas übertragbar, da die
Erdgasanalysen 88 Vol.% bis zu 98 Vol.% CH4 ausweisen, den Rest füllen andere
Kohlenwasserstoffe auf.
Hu-Methangas CH4 8550 kcal/Nm3
für 1 Nm3 Erdgas erforderlich Luft 2,4 Nm3
Ausdehnungsfaktor 1,44 -
Endogasmenge aus 1 Nm3 CH4
4,84 Nm3
Zusammensetzung CO das Endogas H2 N2
20,4 40,8 38,8
% % %
Volumenanteile CO H2 N2
0,985 1,970 1,885
Nm3 Nm3 Nm3
Heizwert der Anteile CO H2
2970 5075
kcal/Anteil kcal/Anteil
Heizwert des Endogases aus 1 Nm3 Methan
8045 kcal
Heizwert des Endogases pro Nm3
1650 kcal/Nm3
Dichte 0,78 kg/Nm3
Bild 15: Kennwerte für Endogas aus Methan
31
Wenn der theoretische Luftbedarf erwähnt wurde, dann ist das damit zu erklären, dass die
Praxis anders aussieht. Mit dem theoretischen Luftbedarf ist es technisch nicht möglich, alle
Sauerstoffatome mit den Gasmolekülen zu verbinden. Freie C-Moleküle lagern sich als
Russ auf dem Katalysator ab. Es kommt zu der bereits erwähnten Russbildung. Deshalb
wird in der Praxis die Luftmenge etwas erhöht mit gleichzeitiger Bildung von geringen
Mengen CO2 und Wasserdampf.
Nun besteht das Erdgas nicht aus reinem Methan. Neben dem Hauptbestandteil Methan
sind es noch andere brennbare Gase. Je nach Anteil dieser Komponenten gibt es L-Gas
und H-Gas (L = Low, H = High), die sich im Heizwert unterscheiden. Analysen und
Berechnungen im Anhang, Bild 16, das für beide Erdgasfamilien gilt, zeigen, dass der
Arbeitsbereich für die Endogasherstellung in einem schmalen Streifen liegt und sehr nahe
der Russgrenze. Das heißt, die Gefahr der Bildung von reinem Kohlenstoff (Russ) durch
Schwankungen in der Gaszusammensetzung ist umso größer, je näher man mit dem Gas-
Luftgemisch an der Russgrenze arbeitet.
Bild 16: Schutzgasherstellung aus Erdgas (CH4) bei 1030°C
32
Welchen Einfluss die Brennstoffzusammensetzung auf die Luftzahl hat (hier n), zeigt das
folgende Bild 17 für Erdgas L und Erdgas H. Bei Erdgas L bildet sich erst mit einer Luftzahl
≤ 0,25 freier Kohlenstoff in Form von Russ. Bei Erdgas H hätte man hier schon 2 g Russ pro
m3 Endogas. Wer einen Endogasgenerator sicher betreiben will, muss seine Gasfamilie und
die Gaszusammensetzung kennen. Diese Daten bekommt man bei seinem Gaslieferanten.
Mit einem Rechenprogramm lassen sich Luftzahlen und andere Werte errechnen, Beispiele
im Anhang.
Bild 17: Spaltung von Erdgas Fall a) Erdgas L und Fall b) Erdgas H bei 1050°C
Im Anhang sind beispielhaft Berechnungen zu finden, für H-Gas und für L-Gas,
einschließlich der Gasanalysen. Dazu die Erklärungen:
Analyse 1 (L) Analyse 2 (L) Analyse 3 (H) Analyse 4 (H)
Luftzahl, nmin 0,252 0,252 0,252 0,252
Luft tats. m3/m3 2,248 2,136 2,404 2,429
Schutzgasmenge 4,674 4,456 4,916 4,986
Aus diesen Berechnungen ist klar erkennbar, dass bei gleicher Luftzahl sich der
tatsächliche Luftbedarf und die Schutzgasmenge ändern. Setzt man die Luftmenge von
Analyse 2 bei den anderen ein, wird mit Sicherheit Russ ausfallen.
33
Selbst mit dieser Luftzahl nmin wird eine Menge Russ entstehen, abgesehen davon, dass
sich technisch diese Luftmengen so genau gar nicht einstellen lassen. Deshalb geht man
auf die sichere Seite und erhöht die Luftzahl und damit die Luftmenge je m3 Gas. Man hofft,
dass damit alle Russpartikel von den Sauerstoffatomen eingefangen werden. Bleiben noch
Sauerstoffatome übrig, gehen sie sofort eine Verbindung ein mit einem CO-Molekül und
bilden CO2 bzw. mit einem H2-Molekül und bilden H2O. Aufgrund der Reaktionstemperatur
stehen diese beiden immer in einem bestimmten Verhältnis. Man spricht von einem
Thermodynamischen Gleichgewicht. Wie sich diese Werte mit steigender Luftmenge
verändern, ist aus der Berechnung ersichtlich. Auf diese Werte wird unter dem Kapitel
Regelung noch näher eingegangen.
Auch die Werte CO und H2, die das Fundament des Schutzgases darstellen, verändern
sich, wenn auch in geringem Maße. Die Berechnungen basieren auf einer
Reaktionstemperatur von 1000°C in der Retorte. Die Ofentemperatur sollte daher bei ca.
1030°C eingestellt sein. Höhere aber auch niedrigere Temperaturen können die Werte
verändern. Dazu ein Beispiel aus der o. g. Berechnung:
Erdgas H,
Luftzahl 0,266 930°C 1000°C 1030°C 1060°C
CO2 0,305 0,267 0,254 0,242
Taupunkt (Tp) + 6°C + 6,5°C + 7°C + 7°C
CO 20,02 20,07 20,09 20,10
H2 39,06 39,03 39,02 39,01
Die Veränderungen bei CO und H2 sind mit den üblichen Messgeräten kaum zu erfassen.
Auch CO2 und H2 verändern sich wenig, 930°C als Spalttemperatur ist wegen der Gefahr
der Russbildung nicht üblich.
Hinweis: Erdgas ist nicht gleich Erdgas, wie aufgezeigt wurde. Nun kann es selbst in einer
Gasfamilie, H und L, zu Unterschieden kommen, die auf das Gas-Luftverhältnis einen fast
störenden Einfluss haben. Der Gaslieferant muss seinen Kunden nur einen konstanten
Heizwert garantieren. Dabei kann sich die Zusammensetzung, die Analyse, so stark
verändern, dass die einmal gewählte Luftzahl nicht mehr ausreicht, besonders wenn der
Verschnitt mit schweren Kohlenwasserstoffen, Propan und Butan, erfolgt. Das Verhältnis
muss dann neu eingestellt werden. Erkennbar wird dies durch die Regelung.
34
AUSG ANG SG AS PROP AN (CHEMISCHE FO RMEL C 3H 8 )
Eine bedeutende Rolle unter den Ausgangsgasen nimmt Propan ein, wenn es auch durch
die Störfallverordnung Boden zu Gunsten von Erdgas verloren hat. Propan steht in
ausreichender Menge zur Verfügung. Es wird in flüssiger Form in Tanks gelagert.
Vorschriften sind zu beachten.
Es ist darauf zu achten, dass der wirkliche C3H8-Anteil bei mind. 95 % liegt (Härterei-
Propan) und olefinfrei ist. Das DIN-Propan kann für die Schutzgasherstellung keine
Anwendung finden, denn es lässt einen Propenanteil von mehr als 10 % zu. Propen jedoch
zerfällt schon bei ca. 350°C und führt zu frühzeitigem Russausfall und kann damit den
Katalysator zerstören (siehe Bild 13b). Der Propen-Anteil sollte 3 % nicht überschreiten.
Propan mit dieser Forderung ist im Handel erhältlich und kostet auch nicht mehr. In den
meisten Fällen wird die Reinheitsforderung bereits durch Hydrierpropan erfüllt. Crackpropan
ist ungeeignet.
Für alle Flüssiggase gilt, dass sie aus der Flüssigphase über einen Verdampfer entnommen
werden sollen. Das gibt die Gewähr, dass alle in der Flüssigkeit enthaltenen Komponenten
gleichzeitig entnommen werden und verdampfen. Bei der Entnahme aus der Gasphase
entweichen zuerst die leichteren Komponenten. Das führt zu Schwierigkeiten in der
Regelung.
Propan zerfällt endotherm nach der Formel
2 C3H8 + 3 O2 + 11,4 N2 � 6 CO + 8 H2 + 11,4 N2
Daraus ergibt sich eine 1,54-fache Ausdehnung und ein theoretisches Gas: Luftverhältnis
von 1 : 7,2. Aus 1 m3 Propan entstehen so ca. 13 m3 Endogas mit folgender theoretischen
Zusammensetzung: 23 Vol.% CO, 31,5 Vol.% H2, 44,9 Vol.% N2. Die Praxis sieht etwas
anders aus. Was zum theoretischen Gas-Luftverhältnis bei Erdgas gesagt wurde, gilt auch
hier. Deshalb sollte die Einstellung in der Praxis bei 1 : 7,5 bis 1 : 7,8 liegen. Eine
Berechnung ist im Anhang zu finden. Es sei noch erwähnt, dass der Energiebedarf für die
Spaltung geringer ist als für Erdgas. Sonst gilt das Gleiche, was in den Kapiteln vorher
gesagt wurde, Bilder 23, 24 und 25.
35
Hu-Propangas C3H8 22350 kcal/Nm3
für 1 Nm3 Erdgas erforderlich Luft
7,2 Nm3
Ausdehnungsfaktor 1,54 -
Endogasmenge aus 1 Nm3 CH4
12,65 Nm3
Zusammensetzung CO das Endogas H2 N2
23,6 31,5 44,9
% % %
Volumenanteile CO H2 N2
2,98 3,98 5,69
Nm3 Nm3 Nm3
Heizwert der Anteile CO H2
9000 10250
kcal/Anteil kcal/Anteil
Heizwert des Endogases aus 1 Nm3 Propan
19250 kcal
Heizwert des Endogases pro Nm3
1520 kcal/Nm3
Dichte 0,88 kg/Nm3
Bild 23: Kennwerte für Endogas aus Propan
Bild 24: Verbrennungsdiagramm Propan
36
Ausgangsgas Propan 100 % bei 1030°C
Gas-Luft m3/m3
1 : 7,4 1 : 7,5 1 : 7,5 1 : 7,7 1 : 7,8
CO 23,43 23,20 22,97 22,75 22,50 H2 31,14 30,74 30,34 29,95 29,50 CO2 0,09 0,18 0,27 0,36 0,45 TP -11,9 -4,1 +1,1 +5,1 +8,3 CP 0,66 0,36 0,24 0,18 0,15
1) Relative Luftfeuchtigkeit = konstant
Bild 25: Propan - Veränderungen der Analyse abgeleitet aus Bild 24
D IE LUF T
Unter dem Abschnitt Erdgas wurde aufgezeigt, dass Erdgas nicht gleich Erdgas ist. Mit der
Luft sieht es ähnlich aus. Die Regeln der chemischen Reaktionstechnik, die für die
Änderung der Erdgaszusammensetzung gelten, haben natürlich auch für die angesaugte
Luft ihre Gültigkeit. Dies wurde in einigen Veröffentlichungen nicht erwähnt.
Die für die Spaltung benötigte Luft wird meistens aus der Produktionshalle angesaugt. In
der Halle herrschen, je nach Jahreszeit, unterschiedliche Luftverhältnisse. Die Luft kann
kälter, wärmer, trockener oder feuchter werden. Die Außentemperaturen schwanken
zwischen -15°C und +35°C. Auch der Luftdruck steigt und fällt. Der Einfluss der Temperatur
auf die relative Feuchtigkeit ist bekannt. Angenommen, die relative Luftfeuchtigkeit und der
Umgebungsdruck bleiben konstant und die Lufttemperatur schwankt zwischen +10°C und
+70°C (was hinter Glas und auf der Südseite in der Praxis gemessen wurde), so bedeutet
dies Schwankungen der Wasserdampfanteile in der Luft von 0,9 Vol.% bis 24,7 Vol.%, wie
Tabelle 2 zeigt. Dadurch ändert sich auch der für das Verfahren so notwendige
Sauerstoffgehalt.
Bei ca. 8°C Temperaturerhöhung kann der Taupunkt bis 3,5°C höher ansteigen, als dies die
Berechnung im Anhang aufzeigen. Eine gut eingestellte Taupunktregelung kann das
ausgleichen. Dagegen hat die Veränderung des Wasserdampfanteils keinen Einfluss auf die
Volumenanteile von Kohlenmonoxid.
37
Temperatur in °C
Wassergehalt x
Volumen % H20
Volumen % O2
Volumen % N2
10 0,00608 0,964 20,53 78,50
20 0,01168 1,837 20,35 77,81
30 0,02153 3,332 20,04 76,62
40 0,03337 5,8 19,53 74,67
50 0,06709 9,702 18,72 71,58
60 0,11609 15,79 16,85 67,35
70 0,20301 24,67 15,07 60,23
Einfluss der Lufttemperatur auf den Volumenanteil des Wasserdampfes in der angesaugten Luft bei einem Druck p = 1.013 bar und einer relativen Luftfeuchte ρ = 0,8
Tabelle 2
Den Einfluss der relativen Luftfeuchtigkeit auf die Zusammensetzung der Verbrennungsluft
bei konstanter Temperatur 32°C zeigt Tabelle 3. Die Differenz zwischen dem minimalen
und maximalen Wert für den Wasseranteil in der Luft liegt hier bei 1,16 %. Der
Sauerstoffgehalt ändert sich kaum. Der Einfluss schwankender Luftdrücke ist
vernachlässigbar gering.
% relative Luftfeuchtigkeit
Wassergehalt X
Volumen % H20
Volumen % O2
Volumen % N2
20 0,005891 0,94 20,54 78,52
25 0,007381 1,17 20,49 78,34
30 0,008878 1,40 20,44 78,15
35 0,01038 1,63 20,39 77,97
40 0,01189 1,87 20,34 77,79
45 0,01341 2,10 20,30 77,60
Einfluss der Lufttemperatur auf den Volumenanteil des Wasserdampfes in der angesaugten Luft bei einem Druck p = 1.013 bar und einer relativen Lufttemperatur υ = 32°C Tabelle 3
38
Zusammenfassung: Es muss alles versucht werden, die Temperaturschwankungen am
Luftansaugstutzen so gering wie möglich zu halten. Mit diesen
Schwankungen verändert sich der Volumenanteil vom Wasser in der
Luft und es gibt Veränderungen im Gas-Luft-Gemisch. Zugluft,
Öffnen und Schließen von Türen, Erwärmung hinter Glasscheiben,
Abgase von Staplern und ähnliches sind Störgrößen und können
vermieden werden, wenn auf den richtigen Aufstellungsort der
Generatoren geachtet wird. Wenn mit großen Schwankungen zu
rechnen ist, kann der Luftansaugstutzen auf den Generator gelegt
werden, wo fast immer die gleiche Temperatur herrscht.
D IE HEIZ R AUM TEM PER ATUR
Es wurde bereits der Einfluss schwankender Temperaturen auf Endogaszusammensetzung
aufgezeigt. Diesen Einfluss, aus der Thermodynamik gesehen, lassen die Bilder 18 und 19
deutlich erkennen. Nach Bild 18 zerfällt mit fallender Temperatur Kohlenmonoxid (CO)
unter Kohlenstoffabgabe C zu Kohlendioxid (CO2). Mit steigender Temperatur verläuft der
umgekehrte Vorgang, wobei aus CO2 und C wieder CO entsteht. Die Kurve selbst gibt den
Gleichgewichtszustand an.
Bild 18: Die Boudouardsche Reaktion CO2 + C ⇔ 2 CO
39
Bei dem homogenen Wassergasgleichgewicht handelt es sich, wie bereits beschrieben, um
eine exotherme Reaktion. Es wird Wärme frei. Nach dem Prinzip von Le Chatelier werden
exotherme Reaktionen durch Temperaturerniedrigung gefördert, d. h. dem System wird
Wärme entzogen und damit Raum für neue Wärmebildung gegeben. Umgekehrt heißt dies,
dass sich mit steigender Temperatur der Reaktionsablauf des Gleichgewichts von rechts
nach links verschiebt, CO2 und H2 sinken, CO und H2O steigen.
Bild 19: Die Methangas Reaktion CH4 ⇔ 2 H2 + C
Das bestätigt auch Bild 20. Es ist zu erkennen, dass mit steigender Temperatur der
Umsetzungsgrad kleiner wird. Dies bedeutet, es reagiert weniger Wasser mit CO zu CO2.
Das Gemisch ist bei höheren Temperaturen feuchter als bei niedrigen. Bei Erhöhung der
Spalttemperatur muss der Taupunkt auch erhöht werden, um den gleichen CO2-Wert zu
behalten.
40
Bild 20
Fazit: Die Temperatur muss über die gesamte Retortenlänge möglichst konstant sein,
damit genügend Zeit zur Einstellung des Gleichgewichtes gegeben ist. Einen
negativen Effekt haben Temperaturschwankungen und niedrigere Temperaturen am
Anfang und Ende der Retorten. Es kommt zu einer Rückreaktion
2 CO � CO2 + C
C als freier Kohlenstoff, der in Form von Russ entsteht. So bekommt die Art der
Beheizung für die Qualität eine weitere Bedeutung.
41
D IE GASKÜHL UNG
Damit bei Raumtemperatur das Endogas die gleiche Zusammensetzung wie beim
Verlassen des Katalysator behält, muss es schneller abgekühlt werden als die Kinetik für
die Rückreaktion 2 CO � C + CO2 benötigt (Boudouard-Reaktion). Nach Bild 18 hört diese
Reaktion bei ca. 400°C auf (deshalb gibt es unter diese Temperatur auch keine Abkohlung).
Diese Temperatur muss so schnell wie möglich erreicht werden. In den meisten
Generatoren befindet sich nach der Retorte ein Wasserkühler. Der Übergang vom heißen
Katalysator zum Kühlbereich muss konstruktiv gut gelöst werden, sonst bildet sich hier
Russ, der sich dann in den nachfolgenden Rohrleitungen und Geräten ablagert und dabei
auch langsam die Kühlerleistung herabsetzen kann. Die Kühler werden frühzeitig zerstört.
Auf Einzelheiten der Kühlerkonstruktionen wird nicht näher eingegangen. Sie werden von
verschiedenen Parametern beeinflusst und sind in ihrer Art sehr unterschiedlich.
Je höher der Taupunkt /CO2 eingestellt ist je später beginnt die Russbildung.
Siehe Anhang A4.
Um die Temperatur von 400°C schnell zu erreichen, ist auch der Einsatz guter Luftkühler
möglich, Bild 21. Der Nachteil liegt nur darin, dass die nachfolgenden Rohrleitungen zu
warm werden und Verbrennungsgefahr für das Personal besteht, es sei denn, die Leitungen
liegen außerhalb des Gefahrenbereiches.
Bei Wasserkühlung ist darauf zu achten, dass die Temperatur des Kühlwassers nicht zu kalt
ist, nach Möglichkeit mind. 10 K über Taupunkttemperatur. Es besteht die Gefahr, dass der
Wasserdampf im Endogas sich als Wasser niederschlägt. Dieses Wasser wird vom
Endogas aufgenommen und die Taupunktmessung wird falsch. Wird Wasser festgestellt,
was nicht immer einfach ist, muss die automatische Taupunkt-Regelung abgeschaltet
werden bei gleichzeitiger Erhöhung der Kühlwassertemperatur. An der tiefsten Stelle im
Rohrsystem muss das Wasser abgelassen werden. Vorsichtig: Gleichzeitig kann Endogas
mit ausströmen. Nach diesen Maßnahmen trocknet das Rohrsystem von selbst. Mit einem
Spiegelmessgerät, welches den realen Taupunkt anzeigt, lässt sich das Ende des
Trocknungsprozess feststellen. Bei der Spiegelmessmethode handelt es sich um die einzige
direkte Messung. Anschließend ist die automatische Taupunkt-Reglung wieder
einzuschalten.
42
Das gleiche Problem tritt ein, wenn ein Wasserkühler undicht wird und Wasser in kleinen
Mengen in den Gasstrom eintritt. Nur ist dies schwer erkennbar. Es erhöht sich der
Taupunkt. Bei automatischer Reglung fährt die Luft zu und die Russgrenze ist schnell
erreicht. Feststellbar ist dies durch die Kontrollmessung von CO2. Es gibt eine Abweichung
zu den korrespondierenden Werten. Das zu erkennen setzt Erfahrung voraus. Regelmäßige
Kontrolle des Taupunktes vor und nach dem Kühler ist die beste Methode, denn die Werte
müssen gleich sein. Hohe Menge Wasserdampf im Gasraum reagiert mit dem Russ, der
sich als feste Masse oft im Kühler festsetzt.
Bild 21: Die Luftkühlung
D IE ABG ASF ÜHRUNG BEI DER GASBEHEI Z UNG
Wenn die heißen Abgase nach oben zum Schornstein geleitet werden, bedeutet dies, dass
während die Brenner abgeschaltet sind, heiße Luft nach oben entweicht. Es kommt keine
Wärme nach und besonders bei der Heizung nach Bild 6 und Bild 7 kühlt der untere
Bereich stark ab. Das heißt, selbst kleine Temperaturschwankungen bedeuten eine große
Änderung der übertragbaren Wärmestromdichte (Tabelle 4). Die Abgasführung soll zum
Boden gelegt werden.
43
Wandtemperatur der Retorte Ty
Brennraumtemperatur Tu
Wärmestromdichte q
1000°C = 1273 K 1010°C = 1283 K 4734 Watt / m²
1000°C = 1273 K 1020°C = 1293 K 9580 Watt / m²
1000°C = 1273 K 1030°C = 1303 K 14540 Watt / m²
1000°C = 1273 K 1040°C = 1313 K 19615 Watt / m² Einfluss von Temperaturschwankungen im Brennraum auf die übertragene Wärmestromdichte q [ψ=1 und σ=5,67E - 8 W / (m * K)
Tabelle 4
Bei dem offenen Brenner, Bilder 7 und 8, schaltet in der AUS-Stellung meistens nur das
Gas ab. Die Luft strömt weiter zum Schutz der Brennerdüsen. Es kommt zu
Temperaturschwankungen. Der Einsatz vollkeramischer Brenner erlaubt es, auch die Luft
abzuschalten.
Bei der elektrischen Beheizung ist der Ofen geschlossen. An der Decke im Eintrittsbereich
vom kalten Gas-Luftgemisch gibt es einen Hitzestau der heißen Luft. Die Luft sinkt aber
wieder langsam nach unten. Dadurch wird eine gleichmäßige und konstante
Temperaturverteilung über die gesamte Höhe der Retorte erreicht.
Fazit: Die wesentlichen Einflussgrößen auf die Qualität des Endogases sind:
1. die Zusammensetzung des Brennstoffes (Gas) für die Gaserzeugung
2. die Zusammensetzung der angesaugten Luft
3. eine konstante und gleichmäßige Temperatur über die Höhe der Retorte
4. eine richtig ausgelegte Gasabkühlung
5. eine optimierte Taupunktreglung
44
MESSEN UND REGEL N
Wie sich das Endogas zusammensetzt ist unter dem Kapitel Erdgas und Bild 15 aufgezeigt.
Um die Qualität des Gases zu sichern, ist Messen und Regeln erforderlich. Wenn die o. g.
Einflussgrößen sich nicht verändern, wird der Generator immer konstantes Gas erzeugen,
je nach Luftzahl mit mehr oder weniger Russbildung. Aber die Realität sieht anders aus. Es
wird immer zu Schwankungen bei den Einflussgrößen kommen. Diese müssen rechtzeitig
erkannt und durch eine Regelung ausgeglichen werden. Die Werte CO und H2, die das
Fundament des Schutzgases darstellen, werden sich nicht messbar verändern. CH4,
Restmethan, kann ansteigen, wenn der Katalysator in seiner Aktivität nachlässt. CO2 ändert
sich mit der Veränderung des Taupunkts. Für alle diese Gaskomponenten gibt es
Messgeräte auf dem Markt.
Bild 33: Spiegelmessgerät
Am Generator selbst wird der Taupunkt gemessen und geregelt.
45
Bevor mit dem messen begonnen wird gilt es zuerst festzulegen, mit welcher Luftzahl das
Gemisch eingestellt werden soll. Die theoretische Luftzahl kommt nicht in Frage. Aus den
Berechnungsbeispielen im Anhang ist erkennbar, dass mit steigender Luftzahl auch CO2
und der Wasseranteil, gemessen in Taupunkt (Tp), ansteigen. In der Praxis hat es sich
bewährt, Luftzahlen zwischen ca. 0,256 und 0,271 einzustellen (gilt für Erdgas). Das
entspricht ca. 2,54 m3 bis 2,60 m3 Luft pro m3 Erdgas. Daraus ergeben sich folgende
Verbrennungswerte: CO2 0,3 Vol.% bis 0,43 Vol.%, Taupunkt +4,4°C bis +9,4°C. Für
andere Rechenbeispiele ergeben sich geringfügig andere Luftzahlen für die gleichen CO2-
und Taupunktwerte.
Bei der ersten Inbetriebnahme des Generators werden diese Werte durch die Einstellung
von Gas und Luft an den Mengenmessern so genau es geht eingestellt. Das Regelventil in
der Bypassleitung für Luft (oder auch für Gas) muss in einer Mittelstellung stehen und die
Regelung auf „Hand“ (Schalter am Steuerschrank). Dabei darf man sich aber auf die
Mengenmesser nicht unbedingt verlassen. Mit einer Toleranz in der Anzeige muss immer
gerechnet werden. Die Abweichungen können bis 20 % betragen. Die erste Einstellung mit
etwas mehr Luft kann nicht schaden, da das zum anfangs erzeugte Schutzgas sicher
abfackelt. Am entsprechend vorgesehenen Messstutzen nach dem Kühler kann jetzt mit
tragbaren Messgeräten die Gaszusammensetzung gemessen werden. In Frage kommen
Geräte für CO2 mit kleinem Messbereich und/oder der Taupunkt. Diese Geräte gibt es auf
dem Markt und gehören zu jeder Inbetriebnahme und zur Wartung der Anlage. Für eine
eventuelle Fehlersuche ist es sinnvoll auch vor dem Kühler zu messen, bei mehreren
Retorten für jeden Gasstrang.
D IE MESSMETHODEN ZUM REG EL N
Aktiv kann nur gemessen werden, was auch im Gas vorhanden ist; das sind wie o. g. CO2
und das Wasser (Taupunkt). In den Berechnungsdiagrammen ist der wesentlich größere
Anstieg der Taupunkttemperatur gegenüber dem CO2-Gehalt deutlich erkennbar. 2°C
Veränderung im Taupunkt ergeben nur eine CO2-Verschiebung von 0,042 Vol.%. Damit
lässt sich eine Veränderung im Taupunkt besser ausregeln.
46
Alte Generatoren haben oft keine Messgeräte. Nachfolgende Generatoren werden kaum
noch über Lithium-Chlorid-Fühler geregelt. Ein beheizter Fühler wird mit der LiCl-
Salzlösung getränkt. Diese Lösung nimmt von dem vorbeiströmenden Messgas die
Feuchtigkeit auf. Je nach Wassergehalt ändert sich die Leitfähigkeit der Salzlösung, die
dann in einem Messgerät in Taupunkt umgeformt und an einen Regler mit Taupunkt-
Eichung weitergeleitet wird.
Einige Hersteller haben, oft auf Wunsch des Betreibers, die CO2-Messmethode angewandt.
Infrarot-Messgeräte können die Komponente direkt messen und das Signal über einen
Regler verarbeiten.
Ganz selten kommt die direkt messende Spiegelmethode für die Taupunktregelung zum
Einsatz. Die genannten drei Messarten haben ihre Vor- und Nachteile. Einen Nachteil
haben sie gemeinsam: Das Messgas muss nach den Kühlern über Schläuche zum
Messgerät strömen. Je nach Länge der Schläuche kann es Problemen mit Stör- und
Regelgrößen geben, denn lange Totzeiten führen zu einer sehr langsamen Veränderung
der Regelgröße. Dann kommt es zu Schwankungen in der Gaszusammensetzung. Auch
Wasser (Kondensat) in den Schläuchen und Rohrleitungen verfälschen das Messergebnis.
Der Wartungsaufwand darf nicht vergessen werden, verbunden mit einer regelmäßigen
Kontrollmessung.
Für Kontrollmessungen und Service sollte ein tragbares, direkt den Taupunkt anzeigendes
Messgerät vorhanden sein.
Neue Generatoren werden heute hauptsächlich mit der Lambda-Sonde nach einer ganz
anderen Art geregelt. Die beheizte Sonde kann nach den Kühlern in einer Messkammer
neben der Gasleitung installiert werden. Eine kleine Menge Endogas, ca. 50 l/Std.
durchströmt die Messkammer mit druckloser Abströmung ins Freie. Sinnvoll ist, wie auch
bei den anderen Messmethoden, einen Kleinstmengenmesser vor der Messzelle
vorzusehen. Die Messzelle kann überall mit ganz kurzen Gaswegen angebracht werden.
Das ergibt sehr kurze Reaktionszeiten. Aufbau und Funktion, siehe Bild 22. Das
Ausgangssignal dieser Sonde ist kein Taupunkt oder CO2 sondern mV. Die Spannung
ergibt sich aus der Gaszusammensetzung nach dem Generator und der Temperatur der
beheizten Sonde. Schon geringe Veränderungen des realen Taupunktes oder von CO2
verändern die Ausgangsspannung bei konstantem CO. Ein direkter Einbau in die
Hauptgasleitung ist möglich. Es kann aber zu Messfehlern führen, wenn sich die Gasmenge
47
ändert. Der Ausbau während des Betriebes (z. B. für eine Reinigung) erfordert zusätzliche
Maßnahmen.
Auf die genaue Beschreibung des Messsystems und die Regelparameter mit der Lambda-
Sonde wird nicht weiter eingegangen.
Bild 22: Schema Lambda-Sonde
Da der Praktiker wenig mit mV anfangen kann, haben alle Regler ein Programm hinterlegt,
das die Eingangsspannung nach Wunsch in Taupunkt oder CO2 umrechnet und zur
Regelung verwendet. Die Werte am Regler sind also keine Echtmessung, sondern nur
umgerechnete Werte. Die Eineichung am Regler erfordert unbedingt eine
Vergleichsmessung der echten Werte, wie bereits vorher genannt (siehe Berechnung im
Kapitel Anhang). Der Regler kann auch für C-Pegel ausgelegt sein. Das ist aber wenig
sinnvoll, da es hierfür keine direkte Vergleichsmessung gibt.
48
Das mV-Signal kann sich unabhängig von der Gaszusammensetzung nachteilig ändern,
wenn am Einbauort der Sonde die Temperaturen schwanken, z. B. jahreszeitlich bedingt,
durch Luftzug oder durch offene Tore und Fenster. Der Sondenheizung wird Wärme
entzogen. Auch die Messgasmenge muss konstant bleiben, damit sich die Temperatur an
der Sonde durch zu starke Strömung nicht verändert. Der Aufstellungsort des Generators
sollte danach ausgewählt werden oder die Messkammer ist vor den Einwirkungen zu
schützen.
Beim Einfahren des Generators muss neben dem Taupunkt als Regelwert gleichzeitig CO2
gemessen werden oder umgekehrt. Die Werte sollten mit den Berechnungen ungefähr
übereinstimmen. Man kann auch mit einem zweiten unabhängigen Messgerät eine
Kontrollmessung durchführen. Erst wenn alle Messungen übereinstimmen, kann man von
einer richtigen Messung ausgehen. Hat sich der Generator nach dem Einfahren durch
Korrekturen an den Stellorganen auf den gewünschten Regelwert stabilisiert, darf die
Regelung auf „Automatik“ (Schalter am Steuerschrank) gestellt werden. Kommt es zu einer
Abweichung vom Sollwert, so wird mit Hilfe des Regelventils in der Bypassleitung das Gas-
Luftverhältnis korrigiert. Ist der Taupunkt (oder CO2) zu hoch, ist das Gemisch zu mager,
das Regelventil für Luft fährt „ZU“ (bei Regelung in der Gasstrecke muss es auffahren). Bei
Abweichungen zu einem niedrigeren Taupunkt oder CO2 ist der Vorgang umgekehrt.
Die Luftmenge, die durch das Bypassventil das Gas-Luftverhältnis korrigiert, muss begrenzt
sein, damit das Verhältnis nicht zu stark ins Schwanken gerät. Dazu einige Zahlen: Für
100 m3/Std. Endogas sind ca. 50 m3/Std. Luft notwendig. Für die Veränderung des
Taupunktes von 5,2°C auf 10,3°C darf die Luftmenge nur um 1,2 m3 erhöht werden. Da
durch kurzfristige Veränderungen in der Gaszusammensetzung oder in der Luft größere
Korrekturwerte erforderlich werden, sollte die Luftmenge auf 4 m3 ± 2 m3 von der
Mittelstellung begrenzt sein.
Die Kennlinie des Regelventils muss für die jeweils vorgesehene Leistung berechnet sein.
Bewährt hat sich eine Stellzeit von 3 Sekunden und eine Ruhezeit von 1,5 bis 2 Minuten.
Diese Zeiten werden benötigt, damit sich die Veränderungen stabilisieren können. Wichtig
sind auch die Parameter der Regler und die Betriebsanweisung der Hersteller zu beachten.
49
Wie bereits erwähnt, hat die Taupunktregelung den Vorteil, dass man mit ihr eine sehr
genaue Einstellung des Gas-Luftverhältnisses vornehmen kann, weil eine große Änderung
des Wasserdampfanteils nur eine geringe Veränderung des CO2-Gehaltes zur Folge hat.
Taupunkt (und/oder CO2) und die Heiztemperatur sollten auf einem Schreiber oder einem
anderen Erfassungssystem festgehalten werden. So sind Veränderungen rechtzeitig
erkennbar, eventuell sogar mit automatischer Grenzwertmeldung.
Hinweis für die Praxis
Jedes Regelsystem ist mit Fehler behaftet und altert. So können beim Regeln über
Taupunkt oder CO2, gleich nach welchem System, Veränderungen in den Messwertgebern
auftreten (siehe Kapitel Fehler und Ursachen), die oft zu spät bemerkt werden. Deshalb ist
es wichtig regelmäßig alle Gaskomponenten zu überprüfen.
D IE MENG ENREGEL UNG
Der Generator ist für eine normale Menge ausgelegt, die nicht überschritten werden sollte
(Gasqualität). Es kommt jedoch in vielen Anwendungen vor, dass die volle Menge nicht
benötigt wird. Es wäre aus Kostengründen schade, wenn das überschüssige Gas abfackelt
(wie man es oft sieht). Deshalb soll man die Möglichkeit nutzen und die Menge auf den
erforderlichen Bedarf einstellen. Kommt eine Mengenveränderung selten vor, reicht es aus,
die Leistung von Hand zu reduzieren, z. B. an Wochenenden oder wenn ein Verbraucher
abgestellt werden soll. Wie das geschieht und wie weit gedrosselt werden kann sagt die
Betriebsanleitung. Möglich sind 30 % bis 50 % der maximalen Menge je Retorte. Das
bedeutet zum Beispiel bei einer Leistung von 100 m3/Std. kann zuerst eine Retorte
abgestellt werden. Dann werden nur 50 m3 erzeugt und diese nochmals um 50 % reduziert,
bedeutet nur noch 25 m3/Std. Dafür ist der Eingriff von Hand sinnvoll. Meistens werden ein
bis zwei Festwerte für die Menge Gas und Luft vorher auf den Mengenmessern markiert.
Verdichter und das Rohrsystem müssen dafür ausgelegt sein. Sind Generatoren an eine
Versorgungsleitung angeschlossen, über die mehrere Verbraucher versorgt werden, so
kann es vorkommen, dass die Mengenveränderung häufiger notwendig wird. Dann lohnt
sich eine automatische Mengenregelung.
50
Das Bild 26 zeigt eine technische Lösung. Steigt der Druck in der Verteilerleitung über
einen Sollwert, dann gibt ein Druckgeber den Impuls, die Menge zu reduzieren, bis dieser
Sollwert wieder erreicht ist. Ist der Sollwert zu niedrig, weil ein Ofen mehr Gas braucht,
dann wird die Menge erhöht. Das Problem liegt darin, dass in jeder Mengeneinstellung das
Gas-Luftverhältnis sich nicht verändern darf. Zwei Möglichkeiten werden aufgezeigt
(Bild 27).
Bild 26: Schematische Darstellung einer automatischen Mengenregelung
Bild 27: Automatische Mengenregelung über 3-Wegeventil
51
Nach dem Verdichter muss immer ein konstanter Gegendruck vorhanden sein. Dieser
Gegendruck bewirkt auf der Saugseite die gleichen Saugdrücke, so dass in jeder Stellung
das gleiche Gas-Luftverhältnis vorhanden ist. Der konstante Gegendruck wird durch ein
Drei-Wegemotorventil erreicht, das z. B. bei der Mengenreduzierung den Weg zu den
Retorten schließt und den Umlaufweg öffnet. Dabei handelt es sich um keine
Standardventile. Es sind Sonderanfertigungen nach anlagenspezifischen Vorgaben.
Eine andere Lösung zeigt Bild 28. Nach dem Verdichter wird über ein Motorventil ein Teil
des Gas-Luftgemisches über Kühlrohre zurück auf die Ansaugseite gefördert. Soll die
Menge reduziert werden, öffnet das Ventil, zur Mengenerhöhung fährt es zu. In die
Gasleitung wird ein Verhältnisregler eingebaut, der von einem Differenzdruck in der
Luftleitung angesteuert, die Gasmenge der Luftmenge anpasst. Die Einstellung ist diffizil,
das gilt besonders für die Blendenberechnung auf der Luftseite. Unruhige Schwebekörper-
Durchflussmesser und schwankender Vordruck beeinflussen die Taupunkt- und CO2-Werte
durch schwankende Druckdifferenzen am Verhältnisregler. Zu beachten ist, dass es sich
hier um Unterdrücke handelt.
Bild 28: Automatische Mengenregelung über Stellmotor
52
Für beide Lösungen gilt, dass die Mengenverstellung in kleinen Schritten erfolgen soll.
Bewährt hat sich ca. 5 m3 Luft je Schritt. Die Pause zwischen den Schritten richtet sich
danach, wie schnell die Taupunktregelung eventuelle Abweichungen ausregeln kann.
Über den Einsatz drehzahlgeregelter Verdichter liegen noch keine Erfahrungen vor. Sollten
mehrere Generatoren an einer Versorgungsleitung angeschlossen sein, wird nach jedem
Generator ein Regler zur Druckkonstanthaltung notwendig.
AUSBRENNEN UND REG ENERIEREN
Beide Vorgänge sind unterschiedlich zu sehen, und trotzdem stehen sie in einem engen
Zusammenhang und laufen fast gleichzeitig ab. Das eine bedeutet Beseitigung von Russ
auf den Katalysatoren bei gleichzeitiger Aktivierung der Ni-Oberfläche durch Luft.
Die Bildung von Russ lässt sich nicht vermeiden. In Bild 16 wird erkennbar, dass der
Arbeitsbereich für die Endogaserzeugung in einem schmalen Streifen liegt und sehr nahe
an der Russgrenze ist. Selbst bei optimaler Einstellung, Taupunkt +8°C, CO2 0,42 Vol.%,
fallen ca. 0,01 g Russ pro m³ an. Dies ist eine Beobachtung aus der Praxis.
Zu verstärktem Russanfall kommt es bei einer ungünstigen Gemischeinstellung, schlechter
Regelung oder ungleichmäßiger und schwankender Temperatur über die Länge der
Retorte. Der Russ lagert sich an der Oberfläche der Katalysatoren ab, die dadurch inaktiv
werden. Eine Verrußung macht sich zuerst in der Gasqualität bemerkbar, siehe auch Kapitel
Messen und Regeln. Der Taupunkt lässt sich nicht mehr regeln. Auch der Druckanstieg vor
der Retorte kann dafür ein Indiz sein. Nach der Retorte darf sich der Druck nicht verändern.
Sollte er auch hier ansteigen, hat sich im nachfolgenden Rohrsystem ein Widerstand
aufgebaut.
Der Russ am Katalysator lässt sich durch vorsichtiges Ausbrennen wieder beseitigen.
Vorsichtig deshalb, weil der Russ mit Luft hohe Temperaturen erzeugt, die den Katalysator
und die Retorte zerstören können. Um solche Beschädigungen durch Überhitzungen zu
vermeiden, wird die Temperatur auf ca. 850°C abgesenkt. Dann kann eine geringe Menge
Luft in die Retorte eingeleitet werden, je nach Größe der Retorten ca. 0,5 bis 2 m3/h. Die
Luft verbrennt den Russ zu CO und dann zu CO2. Dabei ist zu kontrollieren, ob die
Temperatur im Heizraum ansteigt (Regenerationsdauer ca. 1 bis 2 Stunden). Anweisung
53
des Herstellers sind zu beachten. Der Russ nach der Retorte lässt sich durch Ausbrennen
nicht beseitigen.
Bei diesem geschilderten Verfahren wird die erforderliche geringe Luftmenge meistens
durch den Verdichter erzeugt. Das bedeutet, es wird in die Gemischeinstellung eingegriffen,
mit anschließender Neueinstellung. Das Abkühlen auf 800°C, das Aufheizen und das
Neuanfahren bedeutet einen gewissen Zeitaufwand. Bei neuen Anlagen ist es automatisiert.
Auch hier gilt die Hinweise des Herstellers zu beachten.
Eine andere Lösung ist der Einsatz externer Luft, z. B. druckreduzierte Steuerluft. Über
Magnetventile und Mengenmesser wird diese Luft bei abgeschalteter Gaserzeugung in die
Retorten eingespeist. Bei einer Luftmenge von ca. 200 l/Std. bis 400 l/Std. ist das Absenken
der Temperatur nicht erforderlich. Auch dieses Verfahren lässt sich gut automatisieren. Es
kann angewandt werden, wenn über das Wochenende die Gaserzeugung abgestellt und die
Generatoren so wie so auf Temperatur bleiben.
Eine weitere Möglichkeit der schonenden Ausbrennung und Regenerierung besteht darin,
dass Gas-Luftverhältnis zu verändern, hin zu einer höheren Luftmenge. Dieser Vorgang
dauert länger und bedarf einer genauen Regelung, denn zuviel Luft erhöht den Taupunkt
und CO2 und es besteht die Gefahr, dass Wasser in den Rohrleitungen ausfällt (siehe
Kapitel Gaskühlung). Sinnvoll ist diese Methode wenn hierfür das Wochenende genutzt
werden kann und die Generatoren weiter Gas erzeugen.
Außerdem besteht die Möglichkeit die Öfen mit diesem Gas über das Wochenende zu
versorgen, wobei auch im Ofen vorhandener Russ verringert werden kann. Es kann
manchmal das Ausbrennen der Öfen überflüssig machen, da der erhöhte Taupunkt und
CO2 den Russ im Ofen „aufzehrt“. Die Luftmengenerhöhung lässt sich auch mit der oben
geschilderten Drucklufteinspeisung gut kombinieren. Das Ausbrennen mit Luft hat noch
einen weiteren Effekt: an der Oberfläche des Katalysators bildet sich neues aktives
Nickeloxid, wie bereits geschildert.
Eine häufig gestellte Frage ist: Wie oft muss ausgebrannt werden?
54
Die Häufigkeit des Ausbrennens und Regenerierens richtet sich nach den oben genannten
Betriebswerten, wie die Einstellung des Gas-Luftgemisches (Taupunkt), der
Regelgenauigkeit und dem Temperaturprofil innerhalb des beheizten Ofens. Sie kann
zwischen einer Woche und einem halben Jahr liegen. Je schonender der Vorgang abläuft je
länger ist die Standzeit der Retorten und des Katalysators. Es wird von 3 bis 4 Jahren und
mehr berichtet.
Bringt das Ausbrennen keinen Erfolg, was eine Gasmessung bestätigt, muss der
Katalysator ausgetauscht werden. Bei einer neuen Füllung soll generell mit einem mageren
Gemisch, d. h. mit etwas mehr Luft, angefahren werden. Das dient dazu, zu Beginn den
Katalysator zu aktivieren, um eine frühzeitige Russbildung zu vermeiden und um eventuelle
Feuchtigkeit herauszuspülen.
RUSSFI L TER
Es lässt sich nicht vermeiden, dass bei der Endogasherstellung Russ ausfällt. Soweit er
nicht im Katalysator hängen bleibt, wird er bei kurzen Rohrleitungen zwischen Generator
und Ofen mit der Gasströmung in den Ofen gespült. Kritisch sieht es aus bei geringen
Strömungsgeschwindigkeiten, langen Rohrleitungen und vielen Stell- und Regelorganen im
Rohrsystem. Hier werden dringend Russfilter empfohlen. Sie sollen unmittelbar nach den
Kühlern angeordnet sein. Welche Ausführung in Frage kommt, richtet sich nach dem Preis
und der vorhandenen Fläche zur Aufstellung. Es können umschaltbare Doppelfilter sein
oder mit Umgehungsleitungen, damit ohne Betriebsunterbrechung eine Reinigung möglich
ist. Auf alle Fälle sollten die Filter nach dem Sicherheitsabblasregler installiert werden, damit
im Falle einer nicht rechtzeitig bemerkten Verstopfung kein Überdruck im Generator
auftreten kann. Eine Verstopfung lässt sich erkennen, wenn vor und nach den Filtern der
Druck durch Manometer abgelesen werden kann. Eine automatische Überwachung ist
möglich.
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FEHLER UND STÖRUNG EN BEI BETRIEB , VERF AHRENSTYPI SCH
Wasser im Endogas
- undichte Kühler
- Taupunkt höher als die Temperatur des Kühlwassers (Gemisch zu mager)
- Kühlwasser zu kalt, besonders im Winter
- Siehe Kapitel Gaskühlung
Taupunktregelung arbeitet nicht
Meistens erkennbar, wenn der Ist-Wert am Regler oder Schreiber sich nicht verändert
- Messgasleitung verstopft
- Messgasfühler arbeitet nicht, verrußt
- Wasser im Meßsystem
- Katalysator verrußt oder inaktiv
- genaue Ursache durch Parallelmessungen feststellen
- Grundeinstellung (Gas/Luft) überprüfen
Leistung geht zurück
- Russfilter oder Siebe vor Magnetventilen verstopft, erkennbar, wenn der Druck
nach den Kühlern steigt
- Russ im Katalysator, erkennbar, wenn der Druck vor den Retorten steigt, aber
nicht nach den Kühler, siehe auch Fehler in der Taupunkt-Regelung
56
Gas brennt aus der Abfackelung
- reduzierte Gasabnahme aus dem System oder Verstopfung der Rohrleitung/Filter
Schnelle Verrußung
- zu wenig Luft, Gemischregelung arbeitet nicht einwandfrei
- Luftfilter verschmutzt
- Taupunktregelung nicht in Ordnung, siehe oben
- Erdgaszusammensetzung hat sich verändert bei konstantem Heizwert
- Rückbildung durch zu langsame Abkühlung, Kühler verschmutzt
- frühzeitiger Gaszerfall am Gaseintritt, ungünstige Strömungsverhältnisse
- Spalttemperatur zu niedrig, Temperaturregelung überprüfen
- Wenn bei voller Leistung das Gas-Luftgemisch den Katalysator am Eintritt abkühlt
verringert sich die exotherme Reaktion, CH4 spaltet Russ ab. Da dieser Russ
nicht so schnell wieder zu CO durch O2 abgebunden werden kann, wird der
Sauerstoff mehr H2O bilden, der Taupunkt steigt, die Luft wird reduziert und es
herrscht Luftmangel, der die Verrußung fördert. Deshalb kommt der Beheizung,
wie bereits erwähnt, eine besondere Rolle zu. Spalttemperatur erhöhen oder
Leistung reduzieren.
- Wasser, welches nicht prozessbedingt entstanden ist (undichte Wärmetauscher)
in den Gasleitungen
Mechanische und elektrische Störungen werden hier nicht erwähnt.
57
D IE ARBEI TSSI CHERHEI T
Die Herstellung und der Betrieb der Endogasgeneratoren sind in der
EN 746 – Teil 3
vorgegeben. Sie finden ihren Niederschlag in den Betriebsanleitungen der Hersteller und
werden deshalb hier nicht aufgezeigt. Diese EN sollte in jedem Betrieb vorhanden sein,
denn sie gilt auch für den Betrieb von Ofenanlagen mit Schutzgas.
Das Endogas selber ist wegen der Komponente CO sehr giftig. CO und H2 bilden mit Luft
ein hochexplosives Gemisch. Die Bedienung, Überwachung und Wartung darf nur
geschultem Personal übertragen werden. Das Gas-Luftgemisch für die Spaltung liegt weit
außerhalb der Explosionsgrenze. Es muss daher alles konstruktiv so gestaltet sein, dass
sich kein explosives Gemisch bilden kann. Sollte es trotzdem einmal vorkommen, müssen
Rückstromeinrichtung und Flammenlöscheinrichtungen Schäden verhindern. Es ist darauf
zu achten, dass die Eintrittsgeschwindigkeit in die Retorte größer ist als die
Zündgeschwindigkeit. Bei Gasmangel muss der Generator sofort abschalten, damit keine
Luft in das Rohrsystem gelangen kann.
Den Umgang mit dem Katalysator regelt das Sicherheitsdatenblatt (siehe Anhang).
58
ÄHNLICHE VERF AHREN
Es gibt Öfen, die nur wenig Endogas benötigen und wo sich daher die Anschaffung eines
Generators nicht lohnt. Das sind z. B. Kammer- oder Förderbandöfen zum Glühen oder
Aufkohlen, Bild 29. Auf diesen Öfen wird eine kleine, elektrisch beheizte Retorte angebaut.
Das Verfahren ist das gleiche. Nur strömt das fertige Gas direkt mit 1000 °C in den Ofen,
wo es sofort auf Ofentemperatur abkühlt. Das Wiederaufheizen des Schutzgases wird
gespart. Eine Regelung ist schwer möglich und wenn, dann nur mit großem Aufwand. Über
Gasqualität, die Standzeit der Retorten und des Katalysators gibt es in der Praxis
unterschiedliche Aussagen und Erfahrungen.
Bild 29: Ofen mit aufgesetzter Retorte
Eine andere Anwendung erfolgt bei Ofen mit einer Ofenraumtemperatur über 1000°C, z. B.
bei Hartlöt- und Sinteröfen. Hier sind die Retorten direkt im Ofen eingebaut, (Bild 30 und
31). Je nach Ofenbauart ist ein waagrechter oder senkrechter Einbau der Retorten möglich.
Der senkrechte Einbau beschränkt die Einbaulänge durch die Ofenhöhe. Deshalb findet
man meistens vier Retorten eingebaut. Es empfiehlt sich hier, jede Retorte über einen
eigenen Mengenmesser zu versorgen, damit das Gas gleichmäßig verteilt wird. Sonst
kommt es zu frühzeitigen Zerstörungen einzelner Retorten und Katalysatoren.
59
Bild 30: Ofen mit eingebauten Retorten (senkrecht)
Bild 31: Ofen mit eingebauten Retorten (waagerecht)
Auch auf die Belastung der Retorten ist zu achten, sonst kann es passieren, dass das
Schutzgas nicht ausreagiert, im Ungleichgewicht in den Ofen strömt und es hier zu
ungewünschten metallurgischen Reaktionen kommt.
60
KOSTEN
Den Betreiber interessiert es, was kostet 1 m3 Endogas. Eine genaue Aussage zu treffen
erscheint fast unmöglich. Solange der Autor sich mit Generatoren befasst, hat er Aussagen
gefunden, die über 100 % differierten. Der Grund liegt darin, wer die Rechnung macht und
welches Ziel er verfolgt. Denn die meisten Kosten, die herangezogen werden, sind mehr
oder weniger Annahmen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie mit spitzem Bleistift die
Energiekosten gerechnet werden, und davon werden meistens die
Investitionsentscheidungen abhängig gemacht. Das sind zwar Zahlen, die einigermaßen
nachvollziehbar sind, wenn es auch hier Unterschiede gibt und die echten, realen Zahlen
oft gar nicht bekannt sind. Es gibt Arbeits- und Leistungspreise, Grundpreise und
Bereitstellungskosten, Tag- und Nachttarife, Rabatte u. v. m. Meistens wird der
Wirkungsgrad bei der Gasheizung (oft nur < 50 %) vergessen. Und was jetzt noch dazu und
dagegen gerechnet wird, ist oft nicht nachzuvollziehen. Wartungs- und Reparaturstunden
werden angenommen, weil niemand genaue Zahlen hat, ebenso die Differenzen in den
Stundensätzen. So geht es weiter mit Kühlwasser, Raumkosten, Ersatzteile,
Zusatzenergien, Platzbedarf usw.. Qualitative Aspekte finden selten Beachtung, weil sie
kostenmäßig nicht bewertbar sind.
Um dem Leser eine Vorstellung zu geben, was ungefähr die Erzeugung von Endogas
kostet, ist im Anhang beispielhaft eine Rechnung aufgestellt. Sie kann auch als Muster für
eigene Berechungen dienen.
61
62
ANHANG
63
64
ANH ANG
Im Anhang sind berechnete Endogaszusammensetzungen tabellarisch zusammengestellt.
Die Ausgangsanalysen von Erdgas entsprechen der L- und der H-Qualität. Der C-Pegel ist
ein fiktiver Wert, an dem die Veränderung als Folge der Änderung des Gas-
Luftverhältnisses demonstriert werden soll. Bei den in der Regel niedrigeren
Ofentemperaturen kommt es bekanntlich zu einer Änderung als Folge der neuen
Gleichgewichtseinstellung (Bild A 1).
Es ist zu beachten, dass alle Berechnungsmodelle Formeln benutzen, die aus empirischen
Daten abgeleitet wurden. Beim Vergleich von Ergebnissen aus unterschiedlichen Quellen
können sich deshalb Unterschiede ergeben, zu denen noch Rundungsabweichungen
hinzukommen. Auch unterschiedliche Spalttemperaturen können die Ergebnisse geringfügig
beeinflussen. Eine Diskussion, welche Ergebnisse gewissermaßen „richtiger“ sind als
andere, ist müßig. Wichtiger als die Absolutwerte sind die Veränderungen innerhalb des
definierten Einstellbereiches, z. B. auf den Bereich von -5°C bis +20°C Taupunkt.
Die angegebenen EMK in mV errechnen sich aus der Temperatur der Messzelle. Die
Signalhöhe der Lambda-Sonde liegt über der einer „normalen“ Messzelle. Das ist aber ohne
Bedeutung, solange zum Eineichen und zur Kontrolle echte Taupunkt-Messgeräte (oder
CO2-Messgeräte) verwendet werden.
Endo(Träger)gas kann alleine die Übertragung benötigter Menge an Kohlenstoff nicht
bereitstellen oder es würde unrealistisch hohe Gasmengen erfordern. Das hängt mit der
primären und sekundären Kohlenstoffverfügbarkeit zusammen. Nach Wyss ist die
sekundäre Verfügbarkeit der Endogase so gering, dass es zum Aufkohlen nicht reicht.
Deshalb werden dem Endogas Kohlungsmittel wie Propan, Erdgas oder höhere Alkohole
zugegeben, durch deren Zerfall eine hohe primäre Verfügbarkeit entsteht. Zum Vergüten,
ohne Veränderungen an der Oberfläche, ist der Einsatz von Endogas ohne Kohlungsmittel
möglich (abhängig von der Vergütungstemperatur), wenn Luft- oder Gaseinbruch (z. B. vom
Gasschleier) strikt vermieden wird.
65
Tabellen und Bilder des Anhangs
A1 Endogas-Zusammensetzung
A2 Zusammenhang zwischen Taupunkt °C, EMV der Lambda-Sonde und CO2
A3 Endogas Kennwerte
A4 Kenndaten für Endogas aus Methan
A5 Kenndaten für Endogas aus Erdgas Russland
A6 Kenndaten für Endogas aus Erdgas Niederlande
A7 Kenndaten für Endogas aus Propan
A8 Berechnung Endogas aus L-Gas
A9 Berechnung Endogas aus H-Gas
A10 Berechnung Endogas aus Propan
A11 Wirkung von Endogas nach LOI
A12 Wasserdampfgehalt von Gasen nach LOI
A13 Einstellwerte für die Gemischeinstellung in Abhängigkeit der verschiedenen Luftzahlen und der Endogasmenge
A14 Kostenrechnung
A15 Sicherheitsdatenblatt
66
A1 Endogas-Zusammensetzung
67
A2 Zusammenhang zwischen Taupunkt °C, EMV der Lambda Sonde und CO2
Taupunkt (°C) EMV (mV) 1)
(Erdgas) CO2 (%) (Erdgas)
EMV (mV) 1) (Propan)
CO2 (%) (Propan)
-10 1196,2 0,077 1186,2 0,117
-9 1192,9 0,084 1182,8 0,127
-8 1189,6 0,092 1179,5 0,139
-7 1186,4 0,100 1176,3 0,152
-6 1183,1 0,109 1173,0 0,165
-5 1179,9 0,119 1169,8 0,180
-4 1176,7 0,129 1166,6 0,196
-3 1173,6 0,141 1163,5 0,213
-2 1170,6 0,153 1160,3 0,232
-1 1167,3 0,166 1157,2 0,252
0 1164,2 0,181 1154,1 0,273
1 1161,6 0,194 1151,5 0,293
2 1158,9 0,208 1148,8 0,315
3 1156,2 0,223 1146,1 0,338
4 1153,6 0,239 1143,5 0,362
5 1151,0 0,256 1140,9 0,388
6 1148,4 0,275 1138,3 0,416
7 1145,8 0,294 1135,7 0,446
8 1143,3 0,315 1133,2 0,477
9 1140,7 0,337 1130,6 0,510
10 1138,2 0,360 1128,1 0,546
11 1135,5 0,400
12 130,9 0,431
13 1128,2 0,461
14 1125,5 0,493
15 1122,9 0,526
1) mV für Lambda-Sonde
68
A3 Endogas Kennwerte
Erdgasanalyse: CH4 = 89,50 Vol% C2H6 = 5,20 Vol % C3H8 = 1,16 Vol % C4H10 = 0,33 Vol % C5H12 = 0,05 Vol % C6H14 = 0,04 Vol % CO2 = 0,86 Vol % N2 = 2,86 Vol %
Reaktionstemperatur = 1000°C
λ
l 1
Vol%CO
Vol%CO2
Vol%H2
Vol%H2O
EMK
Cp
Taup.
0,270 0,271 0,272 0,273 0,274 0,275 0,276 0,277 0,278 0,279 0,280 0,281 0,282
2,66 2,67 2,68 2,69 2,70 2,71 2,72 2,73 2,74 2,75 2,76 2,77 2,78
20,07 20,02 19,97 19,92 19,87 19,83 19,78 19,73 19,68 19,63 19,58 19,54 19,49
0,31 0,33 0,34 0,36 0,38 0,40 0,42 0,44 0,46 0,47 0,49 0,51 0,53
37,74 37,62 37,51 37,39 37,28 37,16 37,05 36,93 36,82 36,71 36,59 36,48 36,37
0,97 1,03 1,09 1,15 1,21 1,26 1,32 1,38 1,44 1,49 1,55 1,61 1,66
1077 1074 1071 1068 1065 1062 1060 1057 1055 1052 1050 1048 1046
0,220 0,210 0,200 0,190 0,180 0,170 0,160 0,150 0,145 0,140 0,135 0,130 0,120
+ 6,8 + 7,6 + 8,4 + 9,2 + 9,9 + 10,7 + 11,3 + 12,0 + 12,6 + 13,2 + 13,8 + 14,3 + 14,9
λ - Luftzahl, λ = 1 entspricht stöchiometr. Verbrennung. l 1 - Luft/Gas-Verhältnis ( m3/Std. Luft je m3/Std. Erdgas ) EMK - Sauerstoffmesszellenspannung eines normalen Sensors ( nicht λ – Sonde )
69
A4 Kenndaten für Endogas aus Methan
70
A5 Kenndaten für Endogas aus Erdgas Russland
71
A6 Kenndaten für Endogas aus Erdgas Niederlande
72
A7 Kenndaten für Endogas aus Propan
73
A8 Berechnung Endogas aus L-Gas
ERDGAS L
nach: Dipl.-Ing. K.-H. Weissohn, PE Essen
Eingabedaten
CH4 Methan: 87.619
C2H6 Ethan: 0.695
C3H8 Propan: 0.49
C4H10 n-Butan: 0.019
CO2 Kohlendioxid: 1.663
N2 Stickstoff: 9.955
ENDOGASZUSAMMENSETZUNG
REAKTIONSTEMPERATUR [ °C ] : 1000
n l1 CO CO2 H2 H2O N2 VZ EMK PO2 CP TP 0,246 2,10 20,46 0,00 39,98 0,00 29,56 4,44 0 0,0E + 00 9,99 - 48,8 0,248 2,11 20,36 0,04 39,73 0,13 39,74 4,46 1192 2,8E - 20 1,26 - 17,9 0,250 2,13 20,26 0,08 39,49 0,25 39,92 4,47 1155 1,1E - 19 0,76 - 10,6 0,252 2,15 20,16 0,11 39,25 0,37 40,10 4,48 1133 2,4E - 19 0,54 - 6,1 0,254 2,16 20,07 0,15 39,01 0,49 40,28 4,50 1117 4,3E - 19 0,42 - 2,8 0,256 2,18 19,97 0,19 38,78 0,61 40,46 4,51 1104 6,8E - 19 0,34 + 0,0 0,258 2,20 19,87 0,22 38,54 0,73 40,64 4,52 1094 9,8E - 19 0,29 + 2,5 0,260 2,21 19,78 0,26 38,31 0,85 40,81 4,54 1086 1,3E - 18 0,25 + 4,7 0,262 2,23 19,68 0,30 38,07 0,96 40,99 4,55 1078 1,8E - 18 0,22 + 6,6 0,264 2,25 19,59 0,33 37,84 1,08 41,16 4,56 1072 2,2E - 18 0,20 + 8,3 0,266 2,27 19,49 0,37 37,61 1,19 41,34 4,58 1066 2,8E - 18 0,18 + 9,8 0,268 2,28 19,40 0,40 37,38 1,31 41,51 4,59 1061 3,4E - 18 0,16 + 11,2 0,270 2,30 19,30 0,44 37,16 1,42 41,68 4,60 1056 4,0E - 18 0,15 + 12,5 0,272 2,32 19,21 0,47 36,93 1,54 41,85 4,62 1051 4,7E - 18 0,13 + 13,6 0,274 2,33 19,12 0,51 36,71 1,65 42,02 4,63 1047 5,5E - 18 0,12 + 14,7 0,276 2,35 19,03 0,55 36,48 1,76 42,19 4,64 1043 6,4E - 18 0,12 + 15,8 0,278 2,37 18,93 0,58 36,26 1,87 42,35 4,66 1039 7,3E - 18 0,11 + 16,7 0,280 2,39 18,84 0,62 36,04 1,98 42,52 4,67 1036 8,3E - 18 0,10 + 17,6 0,282 2,40 18,75 0,65 35,82 2,09 42,69 4,86 1032 9,4E - 18 0,09 + 18,5 0,284 2,42 18,66 0,68 35,60 2,20 42,85 4,70 1029 1,0E - 17 0,09 + 19,3 0,286 2,44 18,57 0,72 35,39 2,31 43,01 4,71 1026 1,2E - 17 0,08 + 20,1 0,288 2,45 18,84 0,75 35,17 2,42 43,18 4,73 1024 1,3E - 17 0,08 + 20,8
74
A9 Berechnung Endogas aus H-Gas
ERDGAS H
nach: Dipl.-Ing. K.-H. Weissohn, PE Essen
Eingabedaten
CH4 Methan: 86.55
C2H6 Ethan: 5.3
C3H8 Propan: 1.31
C4H10 n-Butan: 0.33
CO2 Kohlendioxid: 1.36
N2 Stickstoff: 5.15
ENDOGASZUSAMMENSETZUNG
REAKTIONSTEMPERATUR [ °C ] : 1000
n l1 CO CO2 H2 H2O N2 VZ EMK PO2 CP TP 0,252 2,42 20,92 0,00 39,49 0,00 39,59 4,96 0 0,0E + 00 9,99 - 54,7 0,254 2,44 20,82 0,04 39,25 0,12 39,77 4,98 1192 2,8E - 20 1,28 - 18,1 0,256 2,46 20,71 0,08 39,01 0,25 39,96 4,99 1154 1,1E - 19 0,77 - 10,7 0,258 2,48 20,61 0,12 38,77 0,37 40,14 5,01 1132 2,5E - 19 0,55 - 6,2 0,260 2,49 20,51 0,15 30,53 0,49 40,32 5,02 1116 4,3E - 19 0,43 - 2,9 0,262 2,51 20,41 0,19 38,29 0,61 40,50 5,04 1104 6,9E - 19 0,35 - 0,0 0,264 2,53 20,31 0,23 38,06 0,72 40,68 5,05 1094 1,0E - 18 0,29 + 2,5 0,266 2,55 20,21 0,27 37,82 0,84 40,86 5,07 1085 1,4E - 18 0,25 + 4,7 0,268 2,57 20,11 0,30 37,59 0,96 41,03 5,08 1078 1,8E - 18 0,22 + 6,6 0,270 2,59 20,02 0,34 37,36 1,08 41,21 5,10 1071 2,3E - 18 0,20 + 8,2 0,272 2,61 19,92 0,38 37,13 1,19 41,38 5,11 1065 2,8E - 18 0,18 + 9,8 0,274 2,63 19,82 0,42 36,90 1,31 41,56 5,13 1060 3,4E - 18 0,16 + 11,2 0,276 2.65 19,72 0,45 36,67 1,42 41,73 5,14 1055 4,1E - 18 0,15 + 12,4 0,278 2,67 19,63 0,49 36,45 1,53 41,90 5,16 1050 4,9E - 18 0,14 + 13,6 0,280 2,69 19,53 0,53 36,23 1,60 42,07 5,17 1046 5,7E - 18 0,13 + 14,7 0,282 2,71 19,44 0,56 36,00 1,76 42,24 5,19 1042 6,5E - 18 0,12 + 15,7 0,284 2,72 19,34 0,60 35,78 1,87 42,41 5,20 1039 7,5E - 18 0,11 + 16,7 0,286 2,74 19,25 0,64 35,56 1,98 42,52 5,22 1035 8,5E - 18 0,10 + 17,6 0,288 2,76 19,16 0,67 35,34 2,09 42,74 5,23 1032 9,6E - 18 0,10 + 18,5 0,290 2,78 19,06 0,71 35,13 2,20 42,91 5,25 1029 1,1E - 17 0,09 + 19,3
75
A10 Berechnung Endogas aus Propan
PROPAN
nach: Dipl.-Ing. K.-H. Weissohn, PE Essen
Eingabedaten
C3H8 Propan: 100
ENDOGASZUSAMMENSETZUNG
REAKTIONSTEMPERATUR [ °C ] : 1000
n l1 CO2 CO H2 H2O VZ TP 0,308 7,37 0,19 23,20 30,77 0,42 12,82 - 5.00 0,308 7,38 0,20 23,17 30,70 0,46 12,84 - 4,00 0,309 7,40 0,22 23,13 30,64 0,49 12,85 - 3,00 0,310 7,41 0,23 23,09 30,57 0,53 12,86 - 2,00 0,311 7,43 0,25 23,04 30,49 0,57 12,88 - 1,00 0,311 7,45 0,27 23,00 30,41 0,61 12,89 + 0,0 0,312 7,47 0,29 22,95 30,34 0,65 12,91 + 1,00 0,313 7,50 0,32 22,89 30,24 0,70 12,93 + 2,00 0,314 7,52 0,34 22,83 30,14 0,76 12,95 + 3,00 0,315 7,54 0,36 22,78 30,04 0,81 12,96 + 4,00 0,316 7,57 0,39 22,71 29,93 0,87 12,99 + 5,00 0,318 7,60 0,42 22,64 29,81 0,93 13,01 + 6,00 0,319 7,63 0,45 22,57 29,69 1,00 13,03 + 7,00 0,320 7,67 0,48 22,49 29,55 1,07 13,06 + 8,00 0,322 7,70 0,51 22,41 29,42 1,14 13,09 + 9,00 0,323 7,72 0,55 22,32 29,27 1,22 13,12 + 10,00 0,325 7,78 0,59 22,22 29,11 1,31 13,15 + 11,00 0,327 7,82 0,63 22,12 28,94 1,40 13,18 + 12,00 0,329 7,87 0,68 22,02 28,76 1,49 13,22 + 13,00 0,332 7,94 0,73 21,90 28,57 1,60 13,26 + 14,00 0,333 7,97 0,77 21,78 28,37 1,71 13,30 + 15,00
76
A11 Wirkung von Endogas nach LOI
Endogas aus Erdgas, obere Hälfte: Änderung des Gases ex Erzeugungsanlage im Ofen; untere Hälfte: Änderung des Gases im Ofen durch Zugabe von Erdgas
Kennzeichen ⇒
CO2
CO
H2O
TP/DP °C
H2
CH4
N2
C g/m3
CO2 CO2
Endo-Generator n = 0.26 1050 °C
0.16
19.82
0.59
- 0.3
38.02
0.01
41.41
0
24
Ofenraumtemperatur 750 °C 800 850 900 950
1.03 0.49 0.32 0.24 0.20
17.60 19.12 19.49 19.67 19.75
1.03 0.49 0.32 0.24 0.20
14.9 5.6 2.2 0.4 - 0.3
36.06 36.93 37.56 37.85 37.96
1.03 0.49 0.32 0.24 0.20
42.63 42.93 41.65 41.50 41.45
4.27 0 0 0 0
3 7 12 16 19
Ofenraumtemp. Erdgaszugabe ⇓ 900 °C 0 %
0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9
0.24 0.22 0.20 0.18 0.16 0.14 0.13 0.11 0.10 0.10
19.67 19.72 19.76 19.81 19.85 19.88 19.92 19.95 19.95 19.91
0.62 0.56 0.51 0.46 0.41 0.36 0.32 0.28 0.26 0.26
0.4 - 0.9 - 2.3 - 3.7 - 5.7 - 6.7 - 8.3 - 9.9 - 10.9 - 10.9
37.85 37.95 38.05 38.15 38.24 38.32 38.39 38.45 38.52 38.62
0.12 0.13 0.15 0.16 0.18 0.21 0.24 0.27 0.29 0.30
41.50 41.42 41.33 41.24 41.16 41.09 41.00 41.94 41.88 41.81
0 0 0 0 0 0 0 0 0.18 0.64
16 17 19 21 24 28 30 36 39 39
77
A12 Wasserdampfgehalt von Gasen nach LOI
78
A 13 Einstellwerte für die Gemischeinstellung in Abhängigkeit der verschiedenen Luftzahlen und der Endogasmenge
Endogas
Nm3/h Luft 2,4
Erdgas 1
Luft 2,5
Erdgas 1
Luft 2,6
Erdgas 1
16 7,68 3,2 8,00 3,2 8,32 3,2
20 9,60 4,0 10,00 4,0 10,40 4,0
30 14,40 6,0 15,00 6,0 15,60 6,0
40 19,20 8,0 20,00 8,0 20,80 8,0
50 24,00 10,0 25,00 10,0 26,00 10,0
60 28,80 12,0 30,00 12,0 31,20 12,0
70 33,60 14,0 35,00 14,0 36,40 14,0
80 38,40 16,0 40,00 16,0 41,60 16,0
90 43,20 18,0 45,00 18,0 46,80 18,0
100 48,00 20,0 50,00 20,0 52,00 20,0
120 57,60 24,0 60,00 24,0 62,40 24,0
Endogas
Nm3/h Luft 7,5
Propan 1
Luft 7,7
Propan 1
Luft 7,8
Propan 1
16 9,60 1,28 9,90 1,28 10,00 1,28
20 12,00 1,60 12,30 1,60 12,50 1,60
30 18,00 2,40 18,50 2,40 18,70 2,40
40 24,00 3,20 24,60 3,20 25,00 3,20
50 30,00 4,00 30,80 4,00 31,20 4,00
60 36,00 4,80 37,00 4,80 37,40 4,80
70 42,00 5,60 43,00 5,60 43,70 5,60
80 48,00 6,40 49,30 6,40 50,00 6,40
90 54,00 7,20 55,40 7,20 56,00 7,20
100 60,00 8,00 61,60 8,00 62,40 8,00
120 72,00 9,60 74,00 9,60 75,00 9,60
ACHTUNG: Es handelt sich um Anhaltswerte.
Die Mengenmesser haben eine gewisse Toleranz.
79
A14 Kostenrechnung Als Basis der Berechnung waren Angaben für Stoff- und Energiebedarf, die der Erfahrung aus Praxis entsprechen, sind aber auf jeden Fall den Kosten im Einzelfall anzupassen, hierzu dient die rechte Spalte. Die eingesetzten Kosten, der Einsatz einer elektrischen Beheizung sowie die Anlagenleistung sollen als Beispiel dienen. Folgende Zahlenwerte wurden zugrunde gelegt: Leistung: 50 Nm³/h Erdgaspreis: 0,18 €/Nm³ Strompreis: 0,035 €/KWh Kühlwasser: 0,2 €/m³ Erdgas zur Erzeugung von Endogas 10 Nm³/h x 0,18 €/Nm³ = 1,8 €/h 10 Nm³/h x ....... €/Nm³ = ....... Elektrische Beheizung inklusive Abstrahlung 16 KWh x 0,035 €/KWh = 0,56 €/h 16 KWh x ........€/KWh = ....... Energie für Verdichter usw. 3,2 KWh x 0,035 €/KWh = 0,11 €/h 3,2 KWh x ........€/KWh = ....... Kühlwasser 1,5 m³/h x 0,2 €/m³ = 0,3 €/h 1,5 m³/h x .......€/m³ = ....... ∑ € 2,77/50 Nm³ 0,05 €/Nm³
80
Die Stoff- und Energiekosten betragen für eine Leistung von 50 Nm³/h gemäß obiger Berechnung € 2,77. Dies entspricht einem Preis von 0,055 €/Nm³ Endogas. Berücksichtigt sind in der obigen Berechnung nicht der Kapital-, Instandhaltung- und Bedienaufwand. Der Kapitalaufwand ist abhängig von der Anlagenleistung, dem Hersteller bzw. dem Lieferant der Anlage und der Dauer der vom Betreiber vorgesehenen Abschreibung. Für die jährliche Wartung bzw. Instandhaltung an Verdichter, Filter und Instrumenten können pro Jahr ca. 5 bis 8 Stunden angesetzt werden. Einige Hersteller bieten eigene Wartungsverträge an. Hier ist die Wirtschaftlichkeit eines Wartungsvertrages zu prüfen. Der Wechsel von Retorten und Katalysatoren, so zeigen die Erfahrungen, ist ca. alle drei Jahre zu empfehlen oder notwendig. Die Kosten sind vom Hersteller abhängig und dort zu erfragen. Der Bedienaufwand, d.h. die tägliche Kontrolle aller Betriebsdaten und das Ein- und Ausschalten des Generators lässt sich nur sehr schwer in Stunden bzw. in Euro ausdrücken, jedoch gehört dieser Aufwand zu den allgemeinen Aufgaben in einer Härterei.
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A15 Sicherheitsdatenblatt
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