Der Blaue Peter - DHH

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Blaue Peter Der Mitgliederversammlung Abschied, Wahlen und Finanzen Opas Tagebuch Katastrophentörn 1956 Lofoten unter Segel Abenteuer am Polarkreis Zeitschrift für Segeln und Segelausbildung • 75. Jahrgang 01 20

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Blaue PeterDer

Mitgliederversammlung Abschied, Wahlen und Finanzen

Opas TagebuchKatastrophentörn 1956

Lofoten unter Segel Abenteuer am Polarkreis

Zeitschrift für Segeln und Segelausbildung • 75. Jahrgang

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75. Jahrgang • Januar 2020 • Ausgabe 1Ti

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DHH-INTERN

Mitgliederversammlung 04

NACHRICHTEN

Knotenkunde 14Leserzuschriften 15Bundesliga 16

DHH-TÖRN

Ausbildertörn Dänische Südsee 17Lofoten 22

DHH-SCHULEN

HYS: Neu im Team 20CYS: Jubiläum 26CYS: Bericht Prien 28

DHH-HISTORIE

Tagebuch Adolf Wilhelm Bührmann 30 Mein schwerster Segeltag 44

SERVICE

Glückwünsche + Familiennachrichten 21Zweigstellen 37Seglertreffs 43Ehrennadeln 46

STANDARDS

Informationen, Impressum 48

LIEBE MITGLIEDER UND SEGELFREUNDE,

hinter uns liegt eine gut besuchte Mitgliederversammlung in Hamburg, die besonders auch von vielen Wahlen geprägt war. Allen Gewählten möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich gratulieren und mich im Namen unseres Verbandes für ihre (fortgesetzte) Bereitschaft zum ehrenamtlichen Mitwirken bedanken.

Die Saison war sehr erfolgreich; mein Dank gilt wie immer allen, die daran auf haupt- und ehrenamtlicher Seite mitgewirkt haben. Beson-derer Dank gilt auch den vielen Spendern, die uns unterstützt haben. Lesen Sie auf den Seiten 04-13 den Bericht von Norbert Suxdorf über die Versammlung in Hamburg!

Die anstehenden Tage bis zum nächsten Saisonbeginn zeigen beim DHH von Nord bis Süd ganz unterschiedliche Gesichter. Die Werftbetriebe an den Yachtschulen sowie die Theorie-Zweigstellen haben wie immer Hochkonjunktur, während unsere Segellehrer zunächst den größten Teil ihrer Urlaubsansprüche sowie Überstunden abbauen, bevor die neue Saison vorbereitet wird. Unsere Geschäftsstelle befindet sich derweil in-mitten eines umfassenden IT-Umstellungsprojekts, zugleich sind bereits viele Buchungen für die neue Saison zu bearbeiten. Trotz aller Beanspru-chungen wünsche ich unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine erholsame und besinnliche Zeit zum Jahresausklang.

Ihnen, liebe Mitglieder, wünsche ich ebenso schöne Weihnachten und zum Jahreswechsel alles Gute. Kommen Sie gut rüber in das Neue Jahr und bleiben Sie uns gewogen!

Herzlich IhrHans-Christian Bentzin, 1. Vorsitzender

P.S.: Wir fanden, dass nach einigen Jahren ein Facelift unserer Mitgliederzeitschrift gut zu Gesicht stehen würde und hoffen, dass es Ihnen gefällt. Unser Dank geht auch von hier aus an die Agentur Quarto Media für den Entwurf!

Besuchen Sie uns gerne auf der Messe „boot“ in Düsseldorf (18.-26. Januar

2020)! Wir sind mit unserem Stand in Halle 15, Stand Nr. D13.

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SPENDENKONTO DHH:Deutsche Bank AG HamburgIBAN: DE36 2007 0000 0483 9080 12BIC: DEUTDEHHXXX

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2019 – EINE REKORD-SAISON

DHH-Mitgliederversammlung in Hamburg

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DHH-INTERN

Die Segelsaison ist in Hamburg zu Ende, nur vereinzelt sind noch Boo-te unterwegs. Aber an diesem Sonn-

abendvormittag hätte es auch keinen noch so Segelbegeisterten aufs Wasser gelockt: tiefgrau-er Himmel über der Stadt, heftiger Regen und null Wind. Umso besser war das Wetter im gro-ßen Spiegelsaal des Hotels Elysee in Hamburg, ganz in der Nähe zur DHH-Geschäftsstelle. Der war mit 145 Mitgliedern gut gefüllt. Sie waren gekommen, um sich live über den Stand der Dinge und weitere Vorhaben im DHH zu informieren. 145 – das scheint angesichts der insgesamt über 16.000 DHH-Mitglieder nicht viel, entspricht aber ungefähr den Teilnehmer-zahlen vergangener Jahre. Aber DER BLAUE PETER bietet ja allen anderen eine Zusammen-fassung der präsentierten Fakten und Zahlen.

„RICHTIG SEGELN LERNEN“ – DAS DHH-ERFOLGSKONZEPT

Hans-Christian Bentzin eröffnete die Tagesord-nung nach guter Tradition mit dem Gedenken an die seit der vorigen Versammlung verstor-benen Mitglieder und berichtete dann über die Highlights des Jahres 2019. Nach einer Saison mit weitestgehend ausgebuchten Yachtschulen und Törnprogrammen könne man nun erst einmal durchatmen und Bilanz ziehen.

Der Abschied von seiner DHH-Yachtschule Elba ist dem DHH schwergefallen, jedoch un-vermeidbar gewesen. Gravierende Einbußen an Teilnehmerzahlen und Erlösen waren damit, wie die Präsentation des Schatzmeisters später noch zeigen sollte, allerdings nicht verbunden. Die große YSE-Yacht „Meltemi“ geht nun un-ter der Regie der Hanseatischen Yachtschule auf Törns, die beiden First 35 wurden von Elba nach Glücksburg gebracht.

2019 war „ein gutes erfolgreiches Jahr“ für den Deutschen Hochseesportverband „Hansa“ e. V. – das konnte der erste Vorsitzende zu Beginn der diesjährigen Mitgliederversammlung am 16. November feststellen. Weiter gestiegene Teilnehmerzahlen an den Yachtschulen in Glücksburg und am Chiemsee, solide Finanzen sowie eine weiter optimierte Infrastruktur stehen auf der Habenseite. Der Schock über die Aufgabe der Yachtschule Elba hat keine bleibenden Spuren hinterlassen.

Nach neun Jahren Dauereinsatz bedurfte die „Meltemi“ eines umfassenden Refits. Es wurde von der Glücksburger HYS-Werftcrew Ende August abgeschlossen, das Schiff wurde an-schließend „wie neu“ zum Start der Atlantic Rally for Cruisers (ARC) in mehreren Etappen nach Gran Canaria gesegelt.

Auf dem Kalender 2019 des DHH standen ei-nige wichtige Projekte, die der 1. Vorsitzende Revue passieren ließ. Zu Beginn des Jahres wurde an beiden Yachtschulen mit Hochdruck an der Sanierung der Bäder gearbeitet, um den heutigen und zukünftigen Ansprüchen gerecht zu werden. Eine echte Herausforderung für die HYS war die Sanierung der von Feuchtigkeit betroffenen Außenwände des Wirtschaftstrakts. Über Monate sah man dort eine große Baustelle. Die Arbeiten wurden rechtzeitig vor dem kom-menden Winter erfolgreich abgeschlossen.

An der Flensburger Förde verabschiedete sich der Winter 2018/19 mit noch einmal 50 Zenti-meter Neuschnee, der zum Skifahren einlud – und einem Hochwasser kurz nach Neujahr, das erst unmittelbar vor den Schotten der Boots-halle zum Stillstand kam. Im März fanden die ersten Seminare zur Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen und Freiwilligen statt. Großer Dank gebührt Eberhard Wienholt und seiner Stiftung EWS, die dieses Ausbildungs-projekt jährlich mit 150 T€ unterstützt.

Professionalität bewiesen auch Skipperin Beate Nielhoff und die Crew der „Meltemi“ auf dem Atlantik westlich der Virgin Islands, als ein Crewmitglied durch einen Sturz an Bord vier Rippenbrüche erlitt.

Die Bergung und Versorgung wurde mit Hilfe von Bremen Rescue und US-Coastguard per-

fekt organisiert, die auf fünf Segler reduzierte Crew brachte das Schiff sicher nach Horta. Mit einem herzlichen Brief bedankte sich der wie-der Genesene, er hatte sich bereits zu einem weiteren Törn angemeldet. In diesem Brief hob er hervor, wie wichtig die Teilnahme an einem Hochsee-Sicherheitstraining sei, welches er selber erst wenige Monate vorher beim DHH absolviert hatte.

Im Laufe der Törnsaison 2019 steuerten die HYS-Yachten „Seeadler“, „Albatros“ und „Glücksburg“ Ziele zwischen St. Petersburg und der Biskaya an, auch Island und die Lo-foten wurden besucht. Die „Meltemi“ segelte von Horta über Cherbourg in den neuen Hei-mathafen Glücksburg. Hans-Christian Bentzin war an Bord und er berichtete vom einmaligen Erlebnis einer Wasserhose bei 60 Knoten Wind, einen Tag vor dem Start in Horta.

Eine „volle Hütte“ verzeichneten beide Yacht-schulen bereits im Juni. Die hoch motivierten Ausbilderteams bewältigten auch dies mit Bra-vour. Die „Glückburg“ segelte in zwei Wochen rund Irland. Ein Beispiel dafür, dass der DHH herausfordernde, aber auch gut zu bewältigen-de, sportliche Törns durchführt.

Die „Meltemi“ hatte inzwischen in der Glücks-burger Bootshalle ihren Werftplatz eingenom-men. Ein neuer Motor, ein neues Deck (Kunst-teak!) und neue Navi-Elektronik und vieles mehr standen auf dem umfassenden Refit-Programm.

In den Sommerferien 2019 war jede Koje in den Schulen belegt, Yachten und Boote fast immer voll ausgelastet. Hohen Besuch erhielt die HYS im Juli: Schleswig-Holsteins Umwelt-Ministe-rin Karin Prien (!) war in Glücksburg zu Gast.

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Der erste Vorsitzende dankt Alexander Schwarz (links), der nicht wieder für den Vorstand kandidierte

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Guten Segelwind, ausnahmsweise ohne Som-mergewitter, genoss man am Chiemsee, an der Förde jedoch kachelte es manchmal gewaltig – Wind bis 9 Bft. Die neuen Sturmsegel der Optis bewährten sich.

Im August feierte die CYS ihren 90. Geburts-tag – ein fröhliches Fest in bester Chiemsee-Tradition. Noch im September hatte die Schu-le ein volles Haus, auch viele Schulklassen kamen zum Segelnlernen.

Im Oktober sollte die „Meltemi“ über die Bis-kaya segeln. Aber der Hurrikan „Lorenzo“ mit 15 Meter Welle und bis zu 80 Knoten Wind auf dem östlichen Atlantik stand dagegen. Schließ-lich zwang ein angesagter Hurricane der Ka-tegorie 5 zum Abwarten in Brest, als nächster Crewwechsel-Hafen wurde La Rochelle ange-laufen. In Glücksburg richtete der FSC das Fi-nale der Segelbundesligen aus. Die HYS stellte ihre Bootshalle zur Verfügung. Sie präsentierte

DHH-YACHTSCHULEN PRAKTIZIEREN UMWELT- UND KLIMASCHUTZ

Umwelt- und Klimaschutz stehen im Fokus. Das ist gut so. Auch hier ist der DHH auf Kurs. Darüber berichtete Karoline Otting, Beisitzerin im Vorstand. Zwar würden die DHH-Yachten ohnehin mehr Seemeilen kli-maschonend unter Segeln zurücklegen als unter Motor, und auch an den Schulen sei im Sinn des Umweltschutzes schon manches geschehen. Aber es gäbe noch Möglichkeiten für weitere Verbesserungen. Darum kümmert sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Karoline Otting mit Johanna Perschthaler, He-lena Wiese, Lutz-H. Müller, Jan P. Leon (HYS) und Petra Kaufmann (CYS). Die Meetings der Gruppe finden übrigens vorzugsweise telefo-nisch statt. Klimaschonend!

Zu den Maßnahmen an den Yachtschulen zäh-len u. a. der Einsatz von Glas-Mehrwegflaschen

sich dabei auch als perfekte Fest- und Musik-halle. Ein weiterer Grund, DHH-Ehrenmitglied Eberhard Wienholt für die Idee, Durchführung und Finanzierung der neuen Halle zu danken!

Zum Saisonende hat der DHH ein weiteres Großprojekt zu stemmen: die Erneuerung der IT. Eine echte Herausforderung für alle Mitar-beiterinnen der Geschäftsstelle und später auch der Yachtschulen. Die neue Datentechnik ent-spricht dem „State of the Art“, sie macht den DHH weiter zukunftsfähig auch bei Mitglieder-betreuung und Verwaltung.

„Der DHH blickt auf eine Rekordsaison mit über 6.000 Teilnehmern an unseren Kursen und Törns zurück.“ So schloss der 1. Vorsit-zende seine Bilanz 2019. „Der Dank geht an unsere rund 500 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unse-re Yachtschulleiter Jochen Kopf und Michael Wimmer!“

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DHH-INTERN

Georg Hilgemann wurde in den Vorstand gewähltWegen Erreichens der Altersgrenze schied Tileman Fischer aus dem Ältestenrat aus. Der erste Vorsitzende dankt ihm für jahrzehntelanges Engagement im DHH

und Wasserspendern, „Nutella“ aus Gläsern und die Verwendung von regionalen Produk-ten in den Küchen. Auch geht es um die Redu-zierung des Mülls, der an der HYS bisher täg-lich eine volle Opti-Ladung ausmachte.

Ein weiteres Ziel ist ein geringerer Einsatz fossiler Brennstoffe, zum Beispiel durch Elek-tromotoren auf den Yacht-Beibooten und den Begleitfahrzeugen sowie Solarthermie an den Schulen.

Meeres- und Umweltschutz sind auch die An-liegen weiterer Segelschulen in Europa, mit denen der DHH eng zusammenarbeitet. So wurde beim diesjährigen ESA-Cup, einer Re-gattaserie der Ausbilder, ein „Sea Stewardship Manifesto“ unterzeichnet, mit dem sich die Segler zum Schutz der Meere verpflichten.

Ein sehr eindrucksvolles Video stimmte die Mitgliederversammlung auf dieses Thema ein.

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Der 10. ESA-Cup findet 2020 an der Hanseati-schen Yachtschule statt.

YACHTMASTER-AUSBILDUNG AUCH BEIM DHH?

Zu dieser Frage nahm Vorstandsmitglied Arvid Graeger Stellung. Das Yachtmaster-Zertifikat ist insbesondere für Segler wichtig, die international als Profi-Skipper tätig wer-den wollen. Eine ausführliche Diskussion im DHH hat ergeben, dass die Kapazitäten des Verbandes zurzeit nicht ausreichen, um auch diese Ausbildung anbieten zu können. Zudem orientieren sich die gesetzlichen Vorschriften hierzulande an den deutschen Scheinen. Das Thema sei jedoch nicht vom Tisch, sondern nur „on hold“. Möglicherweise könnten ja in Zusammenarbeit mit einer englischen Segel-schule zweiwöchige Yachtmaster-Kurse in England organisiert werden – das schlug ein Teilnehmer in Hamburg vor.

DAS DHH-JAHR 2018

„Ein gutes Jahr mit schwierigen Entscheidun-gen“ – so hatte DHH-Schatzmeister Henning Steinbrinker seinen Bericht zum Jahresab-schluss 2018 im BLAUEN PETER überschrie-ben. Nun nahm er die Teilnehmer der Mit-gliederversammlung noch einmal mit auf eine kurze Zeitreise zurück in dieses Vorjahr. Die „schwierigen Entscheidungen“ betrafen die Aufgabe der Yachtschule Elba, zu der sich der Vorstand im November 2018 entschließen musste – als Konsequenz aus dem Steuerstreit mit den italienischen Finanzbehörden. Zur Erkenntnis „ein gutes Jahr“ führte der Blick auf die Zahlen.

Der DHH zählte Ende 2018 genau 16.539 Mit-glieder. Nach Glücksburg und an den Chiem-see kamen 6.190 Teilnehmer an Segelkursen und Törns – davon 3.946 Einzelteilnehmer und 2.244 Teilnehmer aus Gruppen und Schulkas-

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sen. Die Kapazität der 34 Stamm-Mitarbeiter, 38 Saisonkräfte und 448 Ausbilder und Hel-fer war damit voll ausgelastet. Die 11 DHH-Zweigstellen sorgten für die Theorie-Ausbil-dung als Fundament für gute Seemannschaft, 14 Seglertreffs förderten den Zusammenhalt im Verband.

Anlass zur Zufriedenheit gab auch der gute, moderne Zustand der DHH-Flotte mit ins-gesamt 233 Einheiten – vom Opti, Laser und Open BIC bis zur 61 Fuß-Hochseeyacht.

„Gut“ – das galt auch für das Jahresergebnis. Infolge des eingeschränkten Betriebs auf Elba sanken die Erträge zwar gegenüber dem Vor-jahr um rund 105 T€ auf 5.762. T€ – gleich-zeitig sanken aber auch die Kosten um 498 T€ auf 5.504 T€. Mit Lehrgängen und Ausbil-dungstörns wurden 3.391 T€ eingenommen, 359 T€ brachten die sonstigen Törns, die als Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb gelten, 1.160 T€ kamen aus den Mitgliedsbeiträgen. Die Zweigstellen erzielten 113 T€ an Erlö-sen, außerdem wurden 235 T€ an sonstigen Erlösen verbucht. Der Schatzmeister konnte feststellen, dass somit der Ausfall der YSE fast

Der Vorstand 2019, noch mit dem ausscheidenden Alexander Schwarz (ganz links)

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vollständig durch die beiden anderen Schulen kompensiert wurde.

Den größten Sachkostenblock von 785 T€ ver-ursachte der Betrieb der Yachtschule und der Flotte, für deren Instandhaltung zusätzlich 261 T€ aufgewendet wurden – sowie weitere 370 T€ für die Verpflegung. Umfangreiche Versiche-rungen einschließlich der wichtigen Skipper-Haftpflichtversicherung ließ sich der DHH 184 T€ kosten. In die Werbung wurden 301 T€ investiert. An sonstigen Sachkosten fielen 560 T€ an. Die Personalkosten betrugen insgesamt 2.402 T€, davon 1.963 T€ für das Stammperso-nal und 439 T€ für die Saisonkräfte.

Auch über Spenden konnte sich der DHH wieder freuen: Willkommene 61 T€ kamen zusammen, außerdem Spendenähnliche Zu-schüsse in Höhe von 150.000 Euro von der Eberhard Wienholt-Stiftung für die Ausbil-dung der Ausbilder. Auch übertrug die Stif-tung das Eigentumsrecht an ihrer Yacht „Peg-gy“ und drei J80 im Buchwert von 43 T€ an den DHH. So schloss das Jahr 2018 mit einem Überschuss von 257 T€ ab, als Bilanzgewinn stand eine schwarze Null.

Als Investitions-Highlights nannte der Schatz-meister unter anderem die mit Mitteln der Eberhard Wienholt-Stiftung erfolgte Anschaf-fung einer RS Venture Connect – eine soge-nannte Inklusions-Jolle, die auch körperlich Beeinträchtigten das Segeln ermöglicht. Das Boot wurde dem mit dem DHH kooperieren-den Inklusions-Verein „Meer bewegen e.V.“ am Wittensee zur dauerhaften Nutzung ausge-liehen. In die neue DHH-Website wurden 71 T€ investiert, die Nutzbarkeit mit mobilen Ge-räten wurde auf den aktuellen Stand gebracht. Die neue Glücksburger Bootshalle wurde für 61 T€ mit weiteren Einrichtungen, unter anderem schiffigem Mobiliar, komplettiert.

2018 nahm der DHH keine neuen Kredite auf, von bestehenden Krediten wurden 240 T€ ge-tilgt. Das DHH-Vermögen aus Sachanlagen, Anlagevermögen und Umlaufvermögen belief sich auf insgesamt 8.396 T€. Dem standen rund 2,6 Mio€ an Verbindlichkeiten gegenüber. Auch die Eigenkapitalquote des DHH kann sich se-hen lassen – 2018 lag sie bei 27,5 Prozent.

Anschließend ging Henning Steinbrinker noch einmal auf den Abschluss des Steuerverfahrens

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DHH-INTERN

Mit den HiWiki-Preisen ausgezeichnet: Manfred Gatti, Dorothee Büscher und David Rösch

in Italien ein. Mit den Finanzbehörden wurde hinsichtlich der Nachzahlungen für die Jahre 2010 bis 2015 ein Vergleich über 199 T€ ge-schlossen, für die Jahre 2016 und 2017 hatte der DHH 17 T€ nachzuzahlen. Für das gesamte Verfahren musste der DHH 132 T€ an Rechts- und Beratungskosten aufwenden. „Der DHH ist verantwortungsvoll mit dem Geld seiner Mitglieder umgegangen“, so beendete Henning Steinbrinker dieses Kapitel. Er dankte den Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern der DHH-Ge-schäftsstelle sowie den Rechnungsprüfern für ihr besonderes Engagement im Laufe des nicht einfachen Jahres 2018.

Der Verwaltungsrat hatte das Zahlenwerk 2018 geprüft, so sein stellvertretender Vorsitzender Gadso Hautmanns. Auch die Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft gab ihr Testat ohne Bedenken. Hedwig Knopp berichtete über die ausführliche Rechnungsprüfung durch sie und Andreas Rose. Das Ergebnis war ebenfalls positiv.

„WO STEHEN WIR, WAS ERWARTEN WIR?“

Mit diesen Fragen leitete der Schatzmeister zum DHH-Jahr 2019 über, das wiederum im Zeichen zahlreicher Investitionen in die Flotte und Infrastruktur stand: ein neues Bombard-Schlauchboot mit Außenborder für 19 T€, ein Hanseaten Kielboot (HKB) für 20 T€, sechs La-ser Bahia und ein Open Bic für insgesamt 51 T€ sowie ein neues Cooking Center für die CYS. In Refit und neue Ausrüstung der „Meltemi“ wur-den rund 150 T€ investiert.

Das weitaus größte Investitionsvorhaben 2019 war die Sanierung der Außenwände und der Sanitärräume im Wirtschaftstrakt der Hansea-tischen Yachtschule, hier waren auch vollkom-men neue Rohrleitungen u. v. m. fällig – Kosten insgesamt 450 T€. Die neue Software für die Mitgliederverwaltung und Finanzbuchhaltung schlug 2019 mit 100 T€ zu Buche – sie ist als Cloud-Lösung konzipiert und wird den DHH auf den neuesten Stand der IT bringen.

Zum Thema „Erwartungen“ stellte Henning Steinbrinker diese Prognose für 2019: Mit Er-

VORSTANDHans-Christian Bentzin, 1. VorsitzenderProf. Dr. Dr. Tomas F. Hoffmann, 2. VorsitzenderHenning Steinbrinker, SchatzmeisterArvid Graeger, BeisitzerGeorg Hilgemann, Beisitzer Karoline Otting, Beisitzerin

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DIE DHH-GREMIEN 2020

VERWALTUNGSRATDr. Christoph Hasche, VorsitzenderGadso Hautmans, stellvertr. VorsitzenderFlorian HiersemannDr. Stephan-Andreas Kaulvers Ukrike KeltschDr. Jan RutjesChristoph Schumann

ÄLTESTENRATRainer GossmannKarsten HenningUwe TillRita Wiese

RECHNUNGSPRÜFERHedwig KnoppAndreas Rose

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lösen von 5.315 T€ und Kosten von 5.460 T€ kann der DHH das gute Ergebnis aus 2018 nicht wiederholen. Eine Kreditaufnahme in Höhe von 350 T€ war jedoch angesichts der so-liden Finanzen und Substanz des DHH unpro-blematisch. Immerhin verfügt der DHH über beträchtliche Grundstückswerte am Chiemsee und in Glücksburg.

Für das kommende Jahr 2020 plant der DHH wieder erhebliche Investitionen – an der HYS rund 75 T€, an der CYS rund 107 T€ sowie in der Geschäftsstelle rund 107 T€, unter anderem weitere 100 T€ für die EDV-Modernisierung an den Yachtschulen. Die erwarteten Erlöse bezif-ferte der Schatzmeister mit 5.371 T€. Auf der Kostenseite werden zahlreiche größere Repara-

Die HYS-Crew (v. l.): Ramona Hansen, Schulleiter Jochen Kopf und Jens Krug

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turen an den Schulgebäuden anfallen, Kosten in Höhe von rund 212 T€ werden zu stemmen sein. Eine weitere Kreditaufnahme ist nicht ge-plant.

Um die solide Finanzsituation des Verbandes auch weiterhin zu gewährleisten, empfahl der Schatzmeister eine moderate Anpassung der Mitgliedsbeiträge um drei bzw. fünf Euro. Die neue Beitragsstaffel ist auf Seite 11 abgedruckt.

Gadso Hautmanns als stellvertretender Vorsit-zender des Verwaltungsrates informierte die Versammlung, dass dieser die Investitions-Ent-scheidungen des Vorstands für richtig befun-den und ihnen zugestimmt hat.

NEU IM DHH-VORSTAND: GEORG HILGEMANN

Wahlen können bekanntlich ein langwieriges Prozedere sein – aber in diesem Jahr gingen sie besonders flott über die Bühne, was der erste Vorsitzende anerkennend und erleichtert kom-mentierte.

Zur Wiederwahl in den DHH-Vorstand stan-den Schatzmeister Henning Steinbrinker und Beisitzerin Karoline Otting bereit. Sie wurden mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätig. Alexander Schwarz wollte aus privaten, beruf-lichen und familiären Gründen nicht erneut kandidieren und sich auch vermehrt auf segle-rische Aktivitäten konzentrieren. Er wurde mit

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DHH-INTERN

Jahres-Mitgliedsbeiträge im DHH

ab 2020bisherige

Staffel

1. Ordentliche Mitglieder

a) Im Kalenderjahr der erstmaligen Teilnahme an einer segelsportlichen DHH-Veranstaltung

28,00 € 25,00 €

b) bis zum 21. Lebensjahr, Studenten, in der Ausbildung Befindliche, Wehrpflicht- u. Ersatzdienstleistende

28,00 € 25,00 €

c) ab 22. Lebensjahr bis zum 27. Lebensjahr 55,00 € 50,00 €

d) ab 28. Lebensjahr 115,00 € 110,00 €

e) ab 65. Lebensjahr auf Antrag 65,00 € 60,00 €

f) Ehepartner eines vollzahlenden Mitglieds auf Antrag 65,00 € 60,00 €

g) das 3. Kind und weitere Kinder im Haushaltsind beitragsfrei, wenn ein Elternteil vollzahlendes Mitglied ist, solange zwei Kinder, die ebenfalls dem DHH angehören, jünger als 27 Jahre sind

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2. Korporative Mitglieder

Firmen, Organisationen etc. 355,00 €* 350,00 €*

Schulklassen 28,00 € 25,00 €

dem Dank des Verbandes verabschiedet. Für seine Nachfolge gab es zunächst keinen Kan-didaten, weshalb ursprünglich die Anzahl der Beisitzer reduziert werden sollte. Dann aber bekundete Georg Hilgemann nach Erscheinen des letzten BLAUEN PETER seine Bereitschaft, im Vorstand mitzuwirken und stellte sich der Versammlung vor. Der 52-jährige Fotograf ist schon seit langem im DHH aktiv, als Schiffs-führer hat er bereits rund 60 Törns gefahren, unter anderem auf der Ostsee, an der Küste Kanadas, in Malaysia und in den Seychellen. Er ist im DHH bestens vernetzt. Mit seinen Fotos liefert er regelmäßig Beiträge zu den DHH-Ka-talogen und für den BLAUEN PETER. Auch ist er Initiator der HiWiki-Plattform. Georg Hilge-mann wurde mit großer Mehrheit in sein neues Amt gewählt.

Mit einem Videogruß aus Myanmar, wo er gerade in einem Sozialprojekt unterwegs war, warb Dr. Christoph Hasche für seine Wieder-wahl in den Verwaltungsrat. Der Rechtsanwalt, seit 50 Jahren DHH-Mitglied, erfuhr von seiner Wiederwahl noch während der Versammlung per Telefon und schickte Grüße zurück nach Hamburg.

Auch Ulrike Keltsch, sie ist seit vier Jahren im DHH-Verwaltungsrat engagiert, hat eine klas-sische DHH-Karriere durchlaufen und leitet die Patentabteilung bei Airbus, erreichte ein überzeugendes Wahlergebnis.

Ebenfalls zur Wiederwahl in den Verwaltungs-rat stand Dr. Jan Rutjes. Er ist Partner in einer Praxis für Onkologie und Hämatologie, seit seiner Jugend im DHH und als Schiffsführer engagiert. Seine Bewerbung bekräftigte er mit einem Statement über das Segeln im DHH: „Es ist viel mehr als nur richtig Segeln. Es bedeu-tet Freundschaften, die Yachtschulen sind ein Stück Heimat, und der DHH ist eine einge-schworene Gemeinschaft. Segeln ist nicht nur ein Sport, Segeln ist eine Lebenseinstellung.“

Während diese Wahlen in schriftlicher Form als Einzelwahlgänge vonstatten gingen, wurden die folgenden Wahlen per Akklamation durch-geführt, was das Verfahren noch beschleunigte.

(* im ersten Jahr 115 €)

NACH BESCHLUSS DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG VOM 16.11.2019 ERGIBT SICH FOLGENDE STAFFEL DER MITGLIEDSBEITRÄGE:

„Segeln im DHH ist viel mehr als nur richtig Segeln. Es bedeutet Freundschaften, die Yachtschulen sind ein Stück Heimat, und der DHH ist eine einge-schworene Gemeinschaft. Segeln ist nicht nur ein Sport, Segeln ist eine Lebenseinstellung.“

Dr. Jan Rutjes, Mitglied des DHH-Verwaltungsrats

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Als Rechnungsprüferin wurde Hedwig Knopp bestätigt. In den DHH-Ältestenrat wurden Rita Wiese, Rainer Gossmann, Karsten Hen-ning und Uwe Till (in Abwesenheit) wieder-gewählt. Wegen Erreichens der satzungsgemä-ßen Altersgrenze verlässt Tileman Fischer den Ältestenrat. Er verabschiedete sich mit dem Wunsch für den DHH, dass der Verband wei-terhin mit Offenheit und Transparenz geführt werde – mit klarem Blick und einer glückli-chen Hand. Der DHH-Ältestenrat wird also zunächst aus vier Mitgliedern bestehen.

HIWIKI WÄCHST WEITER

Den aktuellen Stand dieser Internet-Plattform stellte Georg Hilgemann vor. HiWiki ist eine Initiative der ehrenamtlichen Ausbilder und bietet eine Fülle von aktuellen, vor Ort gewon-nenen Informationen über Destinationen, die von DHH-Yachten besucht wurden. Die in Hi-Wiki gesammelten navigatorischen Hinweise

helfen den nachfolgenden Crews bei der Pla-nung und sicheren Durchführung ihrer Törns.Das HiWiki-Angebot ist in der Saison 2019 noch weiter gewachsen, von mehr als 300 Aus-bildern wurden inzwischen hunderte Häfen und Ankerplätze an der Nord- und Ostsee und von Kanada bis zu den Seychellen erfasst. Auf einer Karte zeigte Georg Hilgemann, wie dicht das Informationsnetz schon ist. Außer den na-vigatorischen Hinweisen bietet HiWiki aber auch Interessantes über historische und aktuel-le DHH-Yachten sowie über maritime Bücher.

Für besonders aktive Mitarbeit an HiWiki wurden auch in diesem Jahr drei Preise verge-ben. Der 1. Preis ging an den neuen „Shooting Star“ Manfred Gatti, der eine große Menge von Informationen zum Thema SSS/SHS-Aus-bildung ins HiWiki eingebracht hatte. Die Schiffsführerin Dorothee Büscher wurde mit dem 2. Preis ausgezeichnet, nachdem sie im vorigen Jahr bereits den 3. Preis gewonnen

hatte. Schiffsführerassistent David Rösch wur-de für sein Engagement mit dem 3. Preis be-lohnt. Alle drei Preisträger konnten sich über ein Fernglas freuen.

„BLEIBT UNS GEWOGEN. BIS NÄCHSTES JAHR!“

In seinem Schlusswort drückte Hans-Christian Bentzin noch einmal seine Freude über die gute Stimmung im Saal und den schnellen, zü-gigen Ablauf der zahlreichen Wahlen aus – er wünschte allen Teilnehmern eine gute Heim-reise. Anschließend trafen sich MItglieder der DHH-Regattagruppe. Sie wählten erneut Jo-chen Kopf zu ihrem Sportwart. Der Termin für die Mitgliederversammlung 2020 ist noch nicht festgelegt, er wird wie gewohnt im BLAUEN PETER veröffentlicht. Inzwischen hatte drau-ßen der Regen nachgelassen!

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Page 12: Der Blaue Peter - DHH

DHH-INTERN

Der DHH wird auf der „boot“ vom 18.-26.01.2020 in Düsseldorf in Halle 15, Stand D13 zu finden sein.

Der DHH freut sich, viele Interessierte und Mitglieder am Stand begrüßen zu dürfen und mit Beratungen zu Kurs- und Törnbuchungen und netten Gesprächen einen Treffpunkt zu bieten. Auch der DHH-Abend findet wieder am zweiten Messewochenende, am Samstag, den 25. Januar 2020, ab 19.00 Uhr, im Brauhaus Johann-Albrecht, Niederkasseler Str. 104 in Düsseldorf/Niederkassel, statt. Um der Gastronomie eine rechtzeitige Planung zu er-möglichen, erbitten wir eine kurze Mail an [email protected] bzgl. der Teilnahme mit Angabe der Personenzahl. Es wird wie gewohnt eine kleine Auswahl an Speisen sowie herrliches Braubier nebst Fassbrause geben.

DER DHH-ABEND AUF DER BOOT 2020

Treffen der Seglertreff-leiter am Vortag der Mitgliederversammlung

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Page 13: Der Blaue Peter - DHH

KLEINE KNOTENKUNDE

Die Varianten des Stoppersteks

Der Stopperstek gehört zu der Gruppe der Klemmknoten und dient zum Anstecken eines (dünneren) Endes

an ein laufendes (dickeres) Ende, wenn der Zug nicht senkrecht erfolgt (wie beim Webe-leinstek), sondern schräg oder längs, z. B.

• beim Anstecken der eigenen Vorleine an eine Schlepptrosse

• beim Entlasten einer Vorschot bei einem Überläufer auf einer Winsch

• beim Festmachen einer Flaggleine an einem Want

Der Stopperstek ist im Prinzip ein doppelter Webeleinstek, der statt einer Windung (wie beim Webeleinstek) zwei (oder mehr) kreuzen-de Windungen aufweist.Der Stopperstek zieht sich unter Belastung zu, lockert sich bei Entlastung wieder und kann

wird der Knoten genauso wie bei Variante 1 ge-steckt, aber es werden mehr als zwei Windun-gen kreuzweise um die dickere Leine gelegt. Damit wird die Klemmwirkung erhöht.

3. Die dritte Variante des Stoppersteks wird be-nutzt, um eine Leine an einer Spiere anzuste-cken. In diesem Fall kreuzt der erste Törn nicht die feste Part, sondern es werden zunächst 2 Törns parallel um die Spiere gelegt. Erst beim dritten Törn wird die lose Part über Kreuz un-ter den letzten Törn gesteckt.

Falls der Stopperstek dennoch rutschen sollte, erhöht man die Anzahl der ersten parallelen Törns.

Text: Bernd Marek Fotos: Michael Dreyer

Der BLAUE PETER merkte nach Zu-sendung dieses Fotos an, dass dieser „Stopperstek“ vielleicht ein bisschen verkehrt gelegt worden ist. Nach Re-cherchen stellten wir fest, dass es zwei Varianten gibt. Welches ist die richtige? Warum und wozu gibt es zwei Varian-ten? Worin unterscheiden sie sich?

aus BP 04/2019

VARIANTE 1 VARIANTE 2 VARIANTE 3

Vielleicht hat ein Leser Lust, uns dies in einem kleinen Bericht zu erläutern? Wir würden uns über eine Zusendung unter [email protected] freuen!

so verschoben werden. Die Klemmwirkung ist abhängig vom Unterschied der Leinendurch-messer, vom Material (er hält nur gut, wenn die Leine ausreichend lehnig ist) und von der Oberflächenbeschaffenheit beider Leinen.

ES GIBT DREI VARIANTEN DES STOPPERSTEKS:

1. Bei der ersten Variante (gemäß Sportboot-führerscheinprüfung) werden zwei Törns schräg gegen die Zugrichtung um die feste Part (der dickeren) Leine gelegt, um dann die lose Part beim dritten Törn (wie beim Webeleinstek) unter dem letzten Törn durchzustecken.

2. Bei der zweiten Variante, die benutzt werden kann, wenn die dickere Leine oder Trosse be-sonders rutschig ist (wie häufig bei modernen Mantelgeflechten) oder an einem Drahtseil,

Verschlingt man zwei oder mehr Parten eines Endes so um ein anderes Ende oder um einen Gegenstand, dass sie sich nicht zu einem Knoten zusammenziehen können, entsteht ein Stek.

1414 DER BLAUE PETER

Page 14: Der Blaue Peter - DHH

NACHRICHTEN

UND NOCH EINMAL „GUDRUN“

In unserer September-Ausgabe hatten wir uns mit der Geschichte der Yacht „Gudrun“ beschäftigt. 1918 auf der Werft von Colin

Archer in Langedrag gebaut, wurde sie von ihrem späteren Eigner Walther Ahrens dem DHH zur Verfügung gestellt. Nach der „Chro-nik der seegehenden Yachten der HYS“, verfasst von Horst von Dawans, war das in der Zeit von 1958 bis 1962. Danach ging „Gudrun“ in den Besitz des DHH über.

Nun erreichte uns ein Brief von Hartmut Otto aus Wendlingen. Beigelegt waren mehrere Dias. Hartmut Otto ist seit 1957 Mitglied des DHH. Er schrieb: „Auf Seite 11 des letzten Blauen Pe-ters rätseln Sie, ob die Aufnahme auch die ‚Gud-run‘ sei. Also ich kann Ihnen versichern: sie ist es. 1957 als Abschluss eines Lehrgangs segelten wir

„Gudrun“ 1957 im Hafen von Veijle

unter Leitung von Kapt. Schuur rund Fünen. Im Hafen von Veijle machte ich diese Aufnahmen von einem Hafenkran aus. Die drei Personen am Heck waren zwei Schüler und Bootsmann Piplow beim Angeln, und Sie erkennen den ‚Gudrun‘-Schriftzug… ein weiteres Dia zeigt die Sloop-takelung…“

Ich telefonierte mit Hartmut Otto. Er ist der ehemalige Chef der Baumwollspinnerei Hein-rich Otto, seit 200 Jahren im Familienbesitz. Hartmut Otto ist sich absolut sicher, dass sein „Gudrun“-Törn 1957 stattfand. (Die Jahreszahl 1958 in der „Chronik“ ist demnach zu berich-tigen.) Besonders beeindruckt hat ihn damals die gekonnte Seemannschaft von Kapitän Schu-ur, der die „Gudrun“ unter Segel in den Hafen und an den Liegeplatz brachte. Das Schiff hatte

„Gudrun“-Bootsmann Piplow und zwei Yachtschüler beim Angeln im Hafen

keinen Motor. Hartmut Otto hatte seinem Brief auch einige Fotos vom legendären Wintertörn im 1968 beigefügt. Mit dem Motorsegler „Kor-moran“ ging es im Februar nach Oslo. Schnee-gestöber und schwere See begrüßten die Teil-nehmer im Skagerrak, im Oslofjord pflügte das Schiff durch Eisschollen, an Land fuhren die Teilnehmer zum Skilaufen. Auf den Fotos ist Hartmut Otto nicht zu sehen, weil er mit sei-nem Vetter unterwegs auf der Skipiste war.

Vielen Dank nach Wendlingen! Die Redak-tion ist immer dankbar für Zuschriften mit Informationen und Fotos, die zur Ergänzung unseres DHH-Archivs beitragen.

Norbert Suxdorf

Leserbrief

DER BLAUE PETER 15

Page 15: Der Blaue Peter - DHH

NACHRICHTEN

FINALE

DER 1. UND 2. SEGEL-BUNDESLIGA SOWIE DER DEUTSCHE SEGELPOKAL IN GLÜCKSBURG

Insgesamt 36 Teams, jeweils 18 aus beiden Ligen, segelten vom 17.10.-19.10. um die Meisterschaften, für den Aufstieg und gegen

den Abstieg.

Der Favorit aus unserer Hauptstadt, Verein Seg-lerhaus am Wannsee (VSaW) wurde seiner Fa-voritenrolle gerecht und konnte den Meistertitel 2019 ersegeln.

Im Anschluss an die Ligaevents wurde noch vom 20.10.-21.10. der Deutsche Segelpokal 2019 durchgeführt. Pokalsieger 2019 wurden unsere Freunde vom Norddeutschen Regatta-verein (NRV).

Insgesamt 50 ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer waren am Gelingen dieser tollen Veran-staltung beteiligt.

An dieser Stelle möchten wir uns noch herz-lich bei Herrn Wienholt für die Unterstützung zur Durchführung der Events in Glücksburg bedanken. Der deutschen Seglerszene konnte erneut bewiesen werden, was für ein schlag-kräftiges Team der DHH zusammen mit dem FSC darstellt. Ebenso konnten sich die Bundes-ligasegler ein Bild unserer einzigartigen Infra-struktur hier an der HYS machen. Auch dafür an dieser Stelle nochmals ein herzliches Danke-schön an Herrn Wienholt!

Jochen Kopf Blick in die festlich umgestaltete Halle: Partystimmung bis in den frühen Morgen.

Jochen Frank (FSC), Oliver Schwall (Segel-Bundesliga) und Hans-Christian Bentzin (DHH) mit Spender Eberhard Wienholt

Das diesjährige Finale der ers-ten und zweiten Segel-Bundes-liga fand in Glücksburg statt. Der Flesnburger Segel-Club (FSC) als Veranstalter wurde durch die HYS-Crew tatkräftig dabei unterstützt.

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1616 DER BLAUE PETER

Page 16: Der Blaue Peter - DHH

DHH-TÖRN

AUSBILDERTÖRNVOM BAYERISCHEN MEER IN DIE DÄNISCHE SÜDSEE

ANREISETAG SAMSTAG: Es ist 7:00 Uhr, als wir zu dritt mit dem Auto in Richtung Norden aufbrechen. Zehn Stunden Autofahrt stehen uns bevor, bis wir in Glücks-burg an der Hanseatischen Yachtschule ankom-men. Als CYS-Ausbilder, die noch nie an der Segelschule im Norden waren, sind wir natür-lich sehr gespannt, was uns die nächste Woche auf dem Ausbildertörn in der Dänischen Süd-see erwartet.

Am späten Nachmittag kommen wir bei Nie-selregen in Glücksburg an, was unsere Stim-

mung allerdings nicht trüben kann, als wir zum ersten Mal die 61 Fuß große SY „Glücksburg“ in Augenschein nehmen. Am Steg nebenan liegt die SY „Seeadler“, das zweite Boot unserer kleinen Flotte. Zunächst aber treffen wir den Rest der beiden Crews und unsere Schiffsfüh-rer Jens Krug, Jan Leon und Michael Dreyer zum Abendessen im Speisesaal der HYS. Wir sind ein bunter Haufen Ausbilder der CYS und HYS, junge und alte, einige kennen sich, andere nicht, sodass es schon am ersten Abend viel zu erzählen gibt. Im Anschluss erfahren wir, was uns diese Woche erwartet und was der Plan für

den morgigen Tag ist. Wir beziehen unsere Ko-jen und verstauen den ersten Proviant, bevor wir uns erschöpft in unsere Betten legen.

SONNTAG7:30 Uhr, der Wecker klingelt und nach einer Dusche beginnt der Tag mit einem gemeinsa-men Frühstück im Speisesaal. Das Programm startet in der Nautikstuuv, einem Unterrichts-raum der beeindruckenden neuen Bootshalle. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde wird deutlich, wie unterschiedlich unsere Erfah-rungsschätze sind: Für einige ist es das erste

Die SY „Seeadler“ von oben.v. l. Marcel Schmidberger, Antonia Zellner, Adriana Zellner, Michael Dreyer, Isabelle Althaus, Johannes Holzenkamp

DER BLAUE PETER 17

Page 17: Der Blaue Peter - DHH

Mal auf einem Dickschiff, andere sind kurz davor, selbst Schiffsführer/innen beim DHH zu werden. Das Motto der Woche sei das „Wa-rum“, sagt Jens immer wieder. Ein Sicherheits-bonus ist ein kleines AIS-Gerät, welches beim Auslösen der Schwimmweste ebenfalls aktiviert wird. So können wir dann gleich mal unsere SKS-Kenntnisse zu AIS, Radar und vielem wei-teren wieder ein wenig auffrischen. Nachdem alle gebrochenen Salztabletten ausgetauscht und alle CO2-Kartuschen überprüft sind, geht es auf die Boote, aber nicht, ohne vorher noch einen Blick auf die Wetterkarte und die Vorher-sage zu werfen. Nach einer kurzen Einweisung in die Schiffstechnik, die Stauung unter Deck und in die Segellast, werden die Segel vorbe-reitet und wir legen ab. Die Reise geht endlich los! Auf nach Høruphav, unser erstes Ziel. Als erstes Highlight lernen wir das Münchner Ma-növer kennen, ein Rettungsmanöver, bei dem das Schiff beigedreht langsam auf die in Lee schwimmende Person zutreibt und man mit Maschinenunterstützung verhindern kann, an der Person vorbeizutreiben. Während das Wet-ter sich nicht recht entscheiden mag, ob Sonne oder Regen, und dadurch so viele Regenbögen zaubert, wie ich mein Leben noch nicht gese-hen habe, begeben wir uns in betonntes Fahr-wasser und navigieren unter Segeln. Als wir in Høruphav ankommen, ist es bereits dunkel, und somit ist auch die Einfahrt in den Hafen ein kleines Abenteuer. Da wir mit unseren drei Metern Tiefgang nicht überall liegen können, bleiben uns nicht viele Optionen, um im Ha-fen anzulegen, aber die Saison ist schon vorbei, also ist auch das kein Problem. Von unten aus dem Boot wird das Bier hochgereicht und wir stoßen auf unseren ersten Segeltag an. Unser Schiffsführer Jan weiht die Bordküche mit Reis und Curry ein und es wird ein lustiger Spiele-abend mit viel Gelächter und vielen Geschich-ten, bis wir alle müde in unsere Betten fallen.

MONTAGBeim Erwachen an diesem Morgen sehen wir zum ersten Mal Dänemark ganz nah. Wieder ist um 8 Uhr Frühstück und um 9 Uhr treffen sich beide Crews auf dem Steg zur Besprechung des heutigen Tages. Das Wetter verspricht viel Sonne und Wind, daher versuchen wir, so schnell wie möglich aufs Wasser zu kommen.

Nach dem notwendigen Einkauf wird alles un-ter Jans Anleitung seemännisch verstaut, um allen noch einmal zu zeigen, worauf es dabei ankommt. Nach der kleinen Lehreinheit heißt es dann: „Eindampfen in die Achterspring!“ und schließlich: „Leinen los!“. Wir wechseln uns mit dem Steuern und Navigieren ab, sodass jeder die Chance bekommt, ein Gefühl für das Boot zu entwickeln. Die Stimmung an Bord ist super und wird noch getoppt, als uns Jan mit-tags mit Currywurst und selbstgemachter Cur-rysoße verwöhnt. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir in Faaborg im alten Fischerhafen an und sehen bei einem gemütlichen Anleger zu, wie die Sonne am Horizont verschwindet.

DIENSTAGNach der täglichen Besprechung um 9 Uhr wer-den heute zum ersten Mal die Crews getauscht. Ein Teil der „Seeadler“-Crew kommt zu uns auf die „Glücksburg“ und vier Personen von unse-rem Boot wechseln auf die „Seeadler“. Es geht dabei darum, verschiedene Skipper kennenzu-

lernen, weil jeder die Dinge etwas anders macht und wir ja hinterfragen lernen sollen, warum man dies oder das auf eine bestimmte Weise macht. Bekanntlich führen ja mehr als ein Weg zum Ziel. Für mich ändert sich der Skipper heute nicht, nur die Crew-Zusammensetzung. Wir motoren aus dem Hafen und setzen Segel. Der Plan für heute ist, gegen 17 Uhr vor Anker zu gehen und eine Nachtfahrt navigatorisch zu planen, um dann bei Einbruch der Dämmerung aufzubrechen und bei Dunkelheit durch den Svendborgsund zu fahren, bevor wir in Troense einlaufen. Für mich absolutes Neuland, also bin ich schon sehr gespannt. Davor erwartet uns aber sogar noch ein weiteres Highlight, das Spi-Segeln. Bei einer 61 Fuß-Yacht sind das aller-dings noch mal völlig andere Dimensionen als bei einer Jolle oder einem Kreuzer, und es dau-ert eine Weile, bis wir alles aufgebaut und parat haben. Dann ist es allerdings purer Spaß. Als unsere Route uns zwingt, höher an den Wind zu gehen, wechseln wir zum Gennaker und schließlich erreichen wir den Ankerplatz. Die

Auch die Konkurrenz im Blick – die SY „Glücksburg“v. l. Sarah Zimmerer, Gudrun Köhler, Niklas Thiele

1818 DER BLAUE PETER

Page 18: Der Blaue Peter - DHH

DHH-TÖRN

Aufgabe lautet, Wegpunkte zu setzen und sich mit dem Gewässer, der Betonnung und den Richt- und Sektorenfeuern vertraut zu machen, um auch bei Nacht sicher ans Ziel zu kommen. Es ist etwas komplett anderes, nur nach Lich-tern und Kurs zu fahren, als am Tag, und wir merken, dass navigatorisch mehr Präzision und klarere Angaben erforderlich sind. Es ist eine Herausforderung, aber es klappt alles gut, und sobald wir uns daran gewöhnt haben und die Absprache mit dem Skipper noch mal ver-bessern, macht es richtig Spaß. Für einige von uns sind Nachtfahren nichts Neues und sie un-terstützen uns mit ihrer Erfahrung. Am Ende der Nachtfahrt haben sich alle das Abendessen redlich verdient und wir lassen den Tag noch einmal mit unseren Skippern Revue passieren, bevor jeder in seiner Koje verschwindet.

MITTWOCH Der nächste Tag bringt wieder einen Boots-wechsel mit sich. Diesmal bin ich mit der kom-pletten Crew der „Glücksburg“ mit Michael als Schiffsführer auf der „Seeadler“. Die „Seeadler“ ist deutlich kleiner und auch anders gebaut, dadurch aber auch etwas leichter manövrier-bar. Wir brechen nach der morgendlichen Be-sprechung nach Ærøskøbing auf. Es ist sonnig, aber eiskalt, sodass sich eine dünne Eisschicht auf Steg und Booten gebildet hat. Zunächst ist es die Aufgabe, aus Troense wieder durch das Fahrwasser des Sunds zurück zu steuern, und es ist unglaublich, wie anders alles bei Tag aus-sieht. Eine interessante kleine Zwischenübung ist das Steuern im Strom mit ausgekuppelter Maschine auf halbem Weg. Da der Wind uns ein wenig im Stich lässt, ist nach der Ausfahrt aus dem Sund Zeit für eine Mastbesteigung und wir hängen uns alle in die Leinen, damit ein paar von uns den Blick von oben genie-ßen können. Mittlerweile kennt man sich auch recht gut und es wird viel gequatscht und sich ausgetauscht. Da wir dieses Mal recht früh an-kommen, legen wir kurz vor Ærøskøbing noch ein kleines Boje-über-Bord-Manövertraining ein und besprechen Notfallmanagement und Notrollen, immer vor dem Hintergrund: „Wa-rum wird das eigentlich so gemacht?“. Micha-el beantwortet alle unsere Fragen, bevor wir dann gegen 15 Uhr in Ærøskøbing einlaufen,

um noch ein wenig Zeit für einen Landgang in Dänemark und den Einkauf zu haben. Für die Nacht wechseln wir wieder zurück auf die „Glücksburg“ und lassen den Abend gemein-sam auf unseren Yachten ausklingen.

DONNERSTAGUm 9 Uhr morgens steht der letzte Crew- und Bootswechsel der Woche an. Für mich bedeutet das: einen Tag auf der „Seeadler“, aber diesmal mit Schiffsführer Jens. Nach unserer morgend-lichen Besprechung geht es auch gleich los und wir brechen nach Dyvig auf. Es gibt eine kleine Trimmschulung von Henri und eine Ra-darseitenpeilungseinführung von Sarah und jeder darf alles einmal ausprobieren und die Technik an Bord selbst benutzen. Auch wenn es keine Wettfahrt ist, wir wollen natürlich die

Schnelleren sein, also geben wir alles, um die letzten Knoten rauszuholen. Als wir uns Dyvig nähern, wird es gemütlicher, der Wind wird weniger und wir segeln entspannt durch eine recht enge und vor allem flache Einfahrt in die kleine Hafenbucht von Dyvig. Im Sommer soll hier jede Menge los sein, aber wir haben sie fast ganz für uns alleine. Während wir auf die „Glücksburg“ warten, darf der eine oder andere daher noch mal An- oder Ablegen üben, zum Beispiel mit dem Elsflether Manöver, bevor wir endgültig anlegen und die Crews wieder auf ihre eigenen Boote zurückkehren und der Abend vorbereitet wird.

FREITAGDen letzten Tag beginnen wir in unseren ur-sprünglichen Crews mit einem sogenannten

Fest in Faborg.v. l. Isabelle Althaus, Michael Dreyer

Ablegen im Herbst – eine rutschige Herausforderung.v. l. Niklas Thiele, Jens Krug, Isabelle Althaus, Johannes Holzenkamp, Anna Westphal, Marcel Schmidberger

DER BLAUE PETER 19

Page 19: Der Blaue Peter - DHH

DHH-TÖRN

„Pyjamastart“. Wirklich im Pyjama geht es leider nicht, dafür ist es einfach viel zu kalt, aber gefrühstückt wird mit Eiern und Speck erst, nachdem wir schon abgelegt haben. Erster Zwischenstopp ist mittags an der Klappbrücke in Sønderborg. Dahinter erwarten uns ordent-lich Wind und seglerische Herausforderungen beim Reffen, Trimmen und Steuern. Gegen 15 Uhr kommen dann auch schon wieder die

Moin, Henri mein Name. Ich bin seit dem 15. September an der HYS Volontär und wollte die Plattform des BLAUEN PETERS mal nutzen, um mich im Verein vorzustellen. Ich bin 19 Jahre alt und komme ursprünglich aus Erfurt. Ob man es glaubt oder nicht, ich habe tatsäch-lich in dieser eher trockenen Gegend des Lan-des das Segeln gelernt, auf ganzen 66 Hektar Wasserfläche. Dementsprechend komme ich vom Jollensegeln und hatte mit dem Yachtse-geln nie wirklich viel am Hut. Groß geworden bin ich klassisch im Opti und als ich dort nicht mehr hineinpasste, bin ich in den 420er um-gestiegen und habe lange mit meinem Steuer-mann darauf gesegelt. 2018 habe ich dann mein Abitur bestanden, war fertig mit der Schule und hatte Bock auf Meerwasser. Ich hab‘ also meine Sachen gepackt und bin nach Kiel gezogen, um dort meinen Bundesfreiwilligendienst zu absol-vieren (den meisten noch als „Zivildienst“ be-kannt). Gearbeitet habe ich beim TSV Schilksee

in der Segelabteilung. Meine primäre Aufgabe war die Optiausbildung und das Training des 420er-Nachwuchses. Zum DHH bzw. zur HYS bin ich dann über Umwege gekommen. Denn bis dahin kannte ich den Verein kaum. Gefal-len hat es mir offensichtlich trotzdem. Als ich in Kiel dann durch war und sich die Motivation für ein Studium noch in Grenzen hielt, habe ich die Möglichkeit des Volontariats genutzt, um langsam mal in den Yachtbereich einzu-steigen. Darin liegen auch meine Lernziele für dieses Jahr. Wie genau es weitergeht, wird sich zeigen. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächste Saison und darauf, noch einige von euch kennenzulernen. Nun genug geredet, wer mehr über mich wissen möchte, der kommt am besten mal vorbei. Bis dahin eine gemüt-liche Wintersaison, frohe Weihnachten, guten Rutsch und „immer ‘ne Hand breit Wasser un-term Kiel“.

Euer Henri Jung

NEU AN DER HYS: Henri Jung – Volontär

Ochseninseln vor Glücksburg in Sicht und kündigen das Ende unserer Reise an.

180 sm und 6 Tage später sind die Leinen in unserem Heimathafen wieder fest. Der letz-te Törn dieses Jahr für die „Glücksburg“ und die „Seeadler“, die im Anschluss den Winter über in die Werft kommen. Für uns bedeutet das: Segellast abbauen und in die Bootshalle räumen, alles Essen von Bord und alle Leinen für die Werft klarieren etc. Als krönenden Ab-schluss treffen wir uns am Abend noch einmal im Speisesaal der HYS und kochen gemeinsam ein letztes Abendessen. Man merkt, dass wir alle keine Fremden mehr sind und uns die Wo-che zusammengeschweißt hat. Beim Abendes-sen lassen wir die Woche noch einmal Revue passieren und anschließend im Lehrerzimmer der HYS bei dem ein oder anderen Gin Tonic ausklingen. Wir verbringen eine letzte Nacht an Bord der „Seeadler“ und der „Glücksburg“ und

am nächsten Morgen geht es auch schon wieder Richtung Süden nach Hause.

Dieser Törn war für uns alle ein besonderes und sehr schönes Erlebnis, das uns unter ande-rem gezeigt hat, dass die Segler beider Schulen trotz verschiedener Standorte eigentlich eine Crew sind, die die Leidenschaft fürs Segeln und das Ehrenamt verbindet. Es war toll, die HYS und die Ostsee als Segelrevier kennenzulernen, wir kommen bestimmt mal wieder und hoffen, auch unsere HYS-Freunde bald an der CYS begrüßen zu dürfen. Ganz lieben herzlichen Dank an Jens, Jan und Michael für diesen tol-len und auch sehr lehrreichen Törn und eure Mühen! Nächstes Mal sind wir auf jeden Fall wieder dabei!

Ahoi und liebe Grüße Antonia Zellner, Fotos: Lukas Vogl

Isabelle Althaus mit dem Logbuch

2020 DER BLAUE PETER

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FAMILIEN-NACHRICHTEN

GEBURTSTAGE

Dr. Hubertus Beckers 27.09. 90 J. Klaus Brockhausen 05.10. 85 J. Bernhard Schmelz 05.10. 85 J. Felix Scheder-Bieschin 15.10. 90 J. Eberhard Michael 17.10. 90 J. Klaus-Dieter Tobeck 22.10. 85 J. Ernst Jürgen Köhler 22.10. 85 J. Erika Müller 26.10. 90 J. Heinrich Busch 28.10. 85 J.

VOLLER FREUDE UND DANKBARKEIT ZEIGEN WIR DIE GEBURT UNSERER TOCHTER AN:

28.06.2019 MARINA

Monica Zorita de la Morena und Dr. Jan-Friedrich Dehner, Keesburgstr. 16,

97074 Würzburg

VOLLER FREUDE UND DANKBARKEIT ZEIGEN WIR DIE GEBURT UNSERER TOCHTER AN:

VOLLER FREUDE UND DANKBARKEIT ZEIGEN WIR DIE GEBURT UNSERER TOCHTER AN:

ES HABEN SICH VERMÄHLT:

30.08.2019 Torben und Friederike Wiegand, geb. Roch, Weidmanngasse 29,Top 23, 1170 Wien, ÖSTERREICH

14.06.2019Dr. Dr. Rahel Kasteler-Amrein undDr. Dr. Michael Amrein-Kasteler,Melchtalstrasse 18, 3014 Bern, SCHWEIZ

02.05.2019 LOUISA CHARLOTTE

Ute Meier und Stephan N. Rautenbach, Herbert-Weichmann-Str. 43, 22085 Hamburg

09.09.2019 ANTONIA ISABEL Teresa Nickel und Nikolai Engel, Dutenhofener Straße 9b, 35398 Gießen

DURCH TOD VERLOREN WIR:

04.05.2019 Josef Eckert, Windbauerstr. 19, 81825 München

26.06.2019 Dr. Helmut Grund, Ernst-Reuter-Weg 3, 42781 Haan

28.08.2019 Klaus Karl Pischinger, In der Dreil 4, 54340 Riol (Trier)

03.09.2019 Stefan Schuck, Donnersbergstr. 11, 64342 Seeheim-Jugenheim

06.09.2019 Solbert Hansen, Bokelfenner Str. 13, 33758 Schloss Holte-Stukenbrock

08.09.2019 Rudolf Frank, Jahnstr. 26, 88069 Tettnang

08.09.2019 Wolfgang Ludendorff, Blumenweg 6, 45525 Hattingen

19.09.2019 Konrad Uebelhoer, Elektrastr. 11-11 Stock, 81925 München

Sept. 2019 Erich Krüger, Falkenried 1, 20251 Hamburg

15.10.2019 Helmut Pfeifer, Beblostr. 11, 81677 München

05.11.2019 Karl-Heinz Selzer, Mozartstr. 8, 35745 Herborn

Wolfgang-Otto Faust 27.10. 90 J. Heinz Parthun 31.10. 85 J. Manfred Kriegesmann 05.11. 85 J. Johannes Spitta 21.11. 85 J. Adolf Risch 28.11. 80 J.Doris Henning-Sagurna 29.11. 85 J. Werner Hagenauer 01.12. 75 J. Hans W. Käkenmeister 03.12. 90 J.

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Page 21: Der Blaue Peter - DHH

Im Revierführer Norwegen lese ich: „… wer alleine sein kann, für den ist dieses Revier nörd-lich des Polarkreises das Richtige …“. Ich stehe an der Hafenmole in Bodø und mit brutalem Getöse schraubt sich die NATO-Luftaufklärung in den nebelverhangenden Himmel. Vom nahegelegenen Luftwaffenstützpunkt aus sorgen die Flieger der norwegischen Air Force für Sicherheit in den nördlichen Breiten.

Trolle, Fischer, rote Häuser

LOFOTEN

2222 DER BLAUE PETER

Page 22: Der Blaue Peter - DHH

DHH-TÖRN

im Flagsund vor der Insel Engeløya. Eine Brü-cke, die in der Karte mit 25 Metern Durch-fahrtshöhe angegeben ist, wollen wir uns mor-gen näher ansehen.

MITTWOCH, 24.7.Bei Nebel und Regen setzen wir am nächsten Morgen unseren Törn fort. Das ist schon ir-gendwie „gruselig“: Da die Durchfahrtshöhe für uns nur knapp reicht, fahren wir bei in Richtung Brücke setzendem Strom von etwa 2 Knoten vorsichtig rückwärts durch die Brü-cke. Im Fall des Falles hätten wir dann noch re-agieren können. Die Brücke ist mit 25 Metern Durchfahrtshöhe in der Karte angegeben – wir haben eine Masthöhe von 23 Metern. Es reicht – wie viel Platz wirklich noch war, kann nie-mand mehr sagen, viel war es jedenfalls nicht.

Zunächst motoren wir den Skettenfjord und den Sagfjord hinauf. Als wir den Vestfjord er-reichen, hat der Wind zugenommen, sodass wir mit einer achterlichen Brise nur mit der großen Genua sieben Knoten erreichen. Wir haben die Festlandinseln verlassen und sind auf dem Weg hinüber zu den Lofoten.

Der Troll gilt als Fabelwesen der nordischen Mythologie und neben den Riesen spielt er in den Volksmärchen eine wichtige Rolle. Wie man sich solche Trolle vorzustellen hat, kann man überall in den Souvenirshops sehen. Die Holzfiguren sind bucklig, vierschrötig und oft mit einer langen Nase gestaltet.

Auch auf meinem Weg die Mole hinab zum Liegeplatz der „Seeadler“ will sich die Einsamkeit nicht so recht einstellen.

Die eben eingelaufene „Aida“ spuckt ihre erleb-nishungrigen Touristen aus und überschwemmt den Hafen mit ihren Mountainbike-Gruppen.

Die „Seeadler“ ist schnell gefunden, und selbst hier: Von „Einsamkeit“ keine Spur. Alle sind schon an Bord und mit acht Personen ist die X-482 voll belegt. Wir wollen in den kommen-den zwei Wochen hinüber in die Lofoten segeln – zu einem Ausbildungstörn des DHH.

Den Abend verbringen wir in der Stadt und stel-len fest, wie viel ein Bier in Norwegen so kostet – das kann man natürlich vorher lesen, aber wenn man dann die Rechnung in der Hand hat, dann fühlt das sich irgendwie anders an.

MONTAG, 22.7.Am nächsten Morgen kaufen wir ein und es ist gut, dass Skipper Christian ein Fahrzeug vor Ort hat. Da bei den Preisen weitere Restaurantbesu-che eher unwahrscheinlich sind, kalkulieren wir unsere Verpflegung für zwei Wochen.Dann folgt eine ausführliche Sicherheitsein-weisung und wir lernen alle das Boot kennen. Lustig, aber auch sinnvoll sind dann noch die Leinenwurfübungen am Steg und vom anlegen-den Boot aus zum Steg. Nach so viel Programm und bei nahezu keinem Wind hat keiner mehr Lust, noch am frühen Abend auszulaufen. Wir schlagen die große Genua an, bereiten das Schiff vor und kochen – bis alles verstaut ist, vergeht der erste Tag wie im Flug. Wann der so richtig zu Ende ist, wird nicht klar, da es eigentlich nicht dunkel wird.

DIENSTAG, 23.7.Am nächsten Morgen laufen wir aus. Wir ha-ben kaum die Hafeneinfahrt passiert, da will der Skipper wissen, mit wem er es zu tun hat. Ma-növertraining: Wir wechseln uns ab und fahren die verschiedensten Manöver. Nach zwei Stun-den geht es dann los in Richtung Norden. Unter Groß und Genua 1 segeln wir die Festlandküste hinauf. So recht kann sich der Wind aber nicht entscheiden. Immer wieder schläft er ein, bis wir beschließen, die Segel wegzunehmen und zu motoren.

Um 20:30 Uhr, nach 61 sm, ankern wir schließ-lich bei zehn Meter Wassertiefe in einer Bucht

Als wir wenig später in den Trollfjord einlau-fen, rücken die steilen Felswände immer enger zusammen und der Nebel hängt zwischen den nassen Steinbrocken. Dass der Fjord nach den Trollen benannt ist, kann man gut nachvollzie-hen. Geheimnisvoll und düster zeigt sich dieser Ort. Aber statt der Fabelwesen taucht schließ-lich ein Schiff der Hurtigrutenflotte in der en-gen Schlucht auf und trägt auch noch am Bug stolz den Namen „Trollfjord“.

Wir folgen dem Raftsund und behalten die Var-der und Baaken im Auge, die das Fahrwasser begrenzen. Varder – das sind dunkle Steintür-me, oft mit weißer Markierung, die schon von Weitem gut erkennbar sind. Einzelgefahren-stellen sind oft durch Baaken gekennzeichnet. Diese Pfähle haben als Toppzeichen manch-mal einen waagerechten Arm, der auf die Seite zeigt, auf der passiert werden soll. Ob man sich auf diese Zeichen blind verlassen kann, darf bezweifelt werden. Wir nehmen den Plotter zu Hilfe und beobachten ständig genau die Tiefe. Am Abend machen wir in Stokmarknes fest und haben heute von unseren knapp 60 sm zu-mindest 15 sm unter Segeln zurückgelegt.

DONNERSTAG, 25.7.Am Morgen besuchen wir das Museum der Hurtigruten-Linie in Stokmarknes, das die lan-ge Geschichte dieser stolzen Schifffahrtslinie erzählt. Hurtigruten (norwegisch für „schnelle Route“) bezeichnet die traditionelle norwegi-sche Postschifflinie, die seit 1893 die Orte der

Beste Bedingungen: Im Vestfjord – Richtung Svolvear

DER BLAUE PETER 23

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norwegischen Nordwestküste verbindet. Der eigentliche Postverkehr wurde zwar 1984 einge-stellt, aber die weißen Schiffe mit rot-schwarzem Rumpf sind noch immer für den Fracht- und Passagierverkehr in dieser Region zuständig.

Am Mittag verlassen wir Stokmarknes und steu-ern in den Vesteralfjord hinaus. Da der Wind sehr schwach und erneut achterlich weht, be-schließen wir, den Spinnaker zu setzen. Skipper Christian geht mit uns noch einmal alle Schrit-te vom Setzen bis zum Bergen dieses Vorsegels durch und wenig später bläht sich die riesige, bunte Wurst vor dem Bug der „Seeadler“. Das Steuern erfordert jetzt verstärkte Aufmerksam-keit – leider schläft der Wind aber bald wieder ganz ein und wir müssen mal wieder motoren.

Am Spätnachmittag erreichen wir den kleinen Fischerort Laukvik. Wegen der geringen Was-sertiefe ist beim Einlaufen in den Hafen erhöhte Wachsamkeit gefragt. Gegen Abend lässt der Re-gen nach und auch der Nebel verzieht sich.

Um den Hafen herum sieht man die typischen Holzgerüste zum Trocknen der Fische. Trocken- oder Stockfisch ist noch immer einer der Export-artikel der Lofoten. Das ist kein Zufall, schon die Wikinger sollen auf ihren Reisen stets eine Portion getrockneten Kabeljau dabeigehabt ha-ben. Dieser war nicht nur haltbar, sondern auch reich an Nährstoffen wie Proteinen, Vitaminen, Eisen und Calcium. Die Herstellungsweise der Stockfische hat sich in den letzten 1.000 Jahren

nicht verändert, bis auf den heutigen Tag werden sie ohne Zuhilfenahme maschineller Trocknung produziert. Überhaupt werden die gefangenen Fische umfänglich verarbeitet: Aus ihnen wird neben dem Trockenfisch auch Lebertran herge-stellt und der Rogen (Fischlaich) wird als norwe-gischer Kaviar verkauft.

FREITAG, 26. 7.Beim Ablegen wartet wieder eine Überraschung auf uns. Das Hafenbecken ist eng und mit Stei-nen übersät. Hier sollen wir Hafenmanöver üben. Drehen auf dem Teller und dann rück-wärts längsseits anlegen. Christian spart nicht mit guten Tipps und bis alle sieben Crewmitglie-der ihre Manöver gefahren haben, gehen schon einmal zwei Stunden ins Land.

Kaum liegt Laukvik achteraus, heißt es plötzlich: Das GPS ist ausgefallen und der Plotter funkti-oniert nicht mehr. Rasch liegen die Seekarten, Dreiecke und Zirkel bereit und das Fernglas mit Peilkompass ist zur Hand. Wir teilen uns in Gruppen auf und beginnen mit der Arbeit. Wie können wir den Standort bestimmen? Kreuzpei-lung über zwei eindeutige Landmarken. Und das bei dem Nebel, der immer wieder die Sicht be-einträchtigt. Eintrag in die Karte und Betonnung voraus beobachten. Was muss da noch einmal bei der Kursberechnung berücksichtigt werden? Es dauert etwas, aber dann kommt die Naviga-tion in Schwung. Wie lange ist das her, dass wir das „händisch“ gemacht haben? Es geht voran und der Schiffsführer ist zufrieden mit unserer

Arbeit! Leider ist heute wieder kein Wind. Aber der Nebel hat sich verzogen – wir fahren durch eine atemberaubende Landschaft: Die Berge steigen himmelhoch direkt aus dem Meer auf und auf halber Höhe bilden sich Ringe aus wei-ßen Wolken um die dunklen Gipfel.

Am Spätnachmittag erreichen wir Svolvær – die Hauptstadt der Lofoten. Im Stadthafen fin-den wir einen Liegeplatz und ein Teil der Crew geht zum Einkaufen. Gegenüber am Steg liegt ein Fischerboot und wir fragen nach, ob wir Fisch kaufen können. Es ist so viel vom heu-tigen Fang übrig, dass wir acht Fische für das Abendessen geschenkt bekommen, die unser weiblicher Schassi („Schassine“) Bärbel dann auch schmackhaft verarbeitet.

SAMSTAG, 27.7.Der Hafen von Svolvær ist ein Labyrinth. Wir besorgen noch Gas in einer Ecke des Hafens und in einer anderen fahren wir zum Tanken – schöne Übungen zum An- und Ablegen. Und endlich ist er dann da, der Wind. Bei 20 Kno-ten unter Genua 1 und dem Groß ohne Reff geht es hinaus in den Vestfjorden. Bis zu zehn Knoten Geschwindigkeit werden erreicht. Da die Bedingungen so optimal sind, gehen wir nicht auf direkten Kurs nach Henningsvær. Der Himmel ist knallblau, die Sonne scheint – und das vor einer solchen Kulisse. Da muss Zeit sein für „ein bisschen Spaß“! Gegen Abend errei-chen wir Henningsvær bei Niedrigwasser. Wir finden schließlich einen Anleger, müssen aber zunächst die hohe Holzwand an einer Leiter hi-naufklettern. Der kleine Ort wimmelt von jun-gen Leuten, ihr Treffunkt sind die „Trevarefab-rikken“. Dort gibt es eine Zimmervermietung, einen Gastronomiebetrieb, Werkstätten und eine Sauna mit Meeresblick. Das bunte Volk zeigt sich in einer Mischung aus Flower-Power- und Alternativ-Bewegung und irgendwie sehr sympathisch. Nach dem Abendessen zieht es uns ins Städtchen und wir lauschen in verschie-denen Kneipen der Livemusik.

SONNTAG, 28.7.Es geht weiter die Innenseite der Lofoten hi-nunter nach Südwesten. Der Wind weht jetzt beständig und auf den etwa einen Meter hohen Wellen sind schon die Schaumkronen zu sehen. Vorsichtshalber fahren wir das Groß im ersten Reff und haben im Hafen schon die große Ge-nua gegen die Genua 3 ausgetauscht. Es gibt keine feste Wacheinteilung und wir lösen uns

Henningsvear – ein Treffpunkt, besonders für junge Leute

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Page 24: Der Blaue Peter - DHH

DHH-TÖRN

am Ruder nach Bedarf ab. Die Crew setzt sich aus erfahrenen Seglern zusammen, sodass bei den meisten Manövern nicht viel abgesprochen werden muss.

Wir erreichen Ballstad nach 28 sm unter Se-geln. Die interessanten Orte auf den Lofoten liegen hier relativ eng beieinander, sodass die Schläge nicht die Länge haben wie zu Beginn unseres Törns.

MONTAG, 29.7.Unser Ziel für heute ist der kleine Fischerort Sund. Der Wind hat weiter zugenommen (in der Spitze bis 36 Knoten), sodass wir uns ent-schließen, das Groß ins zweite Reff zu nehmen. Die Einfahrt nach Sund gestaltet sich dann doch anstrengender als gedacht. Der Wind bläst – durch den Düseneffekt – in Böen mit großer Wucht durch die Einschnitte in den Bergen. Vor dem Festmachen wird noch die Wassertiefe ausgelotet. In der Nacht dreht der Wind und die „Seeadler“ wird gegen den An-leger gepresst. Wir legen alles dazwischen, was es an Fendern gibt, und gehen im stündlichen Wechsel Leinenwache.

In Sund kann man sie besonders schön se-hen, die roten Hütten der Fischer, „Rorbuer“ genannt. Diese Häuschen wurden von den Fischern in der Fangsaison genutzt. Das Wort „Rorbu“ setzt sich aus zwei Wörtern zusam-men: „Ro“ für rudern und „bu“ für wohnen. Diese Hütten ermöglichten das Fischen in Ge-genden und zu Jahreszeiten, in denen dieses sonst unmöglich gewesen wäre. Diese Fischer-hütten prägen das Bild der Lofoten und ihr roter Anstrich kommt von der billigen Tran-farbe, mit denen sie gegen Wind und Wetter geschützt wurden.

DIENSTAG, 30.7.Wir schauen uns noch den nur wenige Seemei-len entfernten Nusfjord an und machen uns dann – vor dem Wind – nur unter der Genua 3 auf den Weg nach Reine. Der malerisch gele-gene Ort ist wohl in den meisten Reiseführern abgebildet. Wir bleiben zwei Tage und schauen uns um. Wieder kaufen wir Fisch und lassen ihn uns schmecken. Auch in dieser Beziehung ist die Crew gut aufgestellt. Jeder bringt sich ein, kocht und hilft in der Küche und beim Ab-wasch. Es ist kein Plan nötig – wenn eine Arbeit zu erledigen ist, wird sie getan, ohne lange zu diskutieren.

DONNERSTAG, 1.8.Heute geht es von den Inseln hinüber zum Fest-land. Hatten wir in der Nacht noch 20 Knoten Wind und eine nervige Welle am Steg, so lässt er, kaum sind wir am Vormittag draußen vor dem Hafen, wieder einmal nach. Wir haben nur die Genua 3 oben und segeln erneut vor dem Wind. Um 14 Uhr schläft er ganz ein und wir werfen einmal mehr den Motor an. Am Nachmittag se-hen wir einen Wal, der gemächlich seine Bahn zieht. Die Lofoten versinken langsam im Dunst und sind bald nur noch als eine dunkle Kette schwarzer Zacken, zwischen denen Nebelfet-zen hängen, am Horizont zu erkennen. Als das Wasser vor Landegode flacher wird, bringen wir zwei Schleppangeln aus und schließlich haben wir einen stattlichen Dorsch an der Leine. Wir bekommen ihn an Deck und der Skipper be-reitet ihn für das Abendessen vor. 49 sm haben wir heute zurückgelegt, davon 16 unter Segeln. Morgen sind es dann noch rund 10 sm bis nach Bodø.

FREITAG, 2.8.Die „Seeadler“ wird gereinigt, die Genua abge-schlagen und verpackt, alle Segel werden aufs

Die Rorbuer der Fischer sind an ihrem typischen roten Anstrich (Tranfarbe) zu erkennen

Deck geschafft und alles vorbereitet für die nächste Crew. Am Abend sitzen wir zusam-men bei Egon (einem Lokal am Hafen) zum Abschlussessen und lassen unseren Törn Revue passieren. Die norwegische Nordwestküste ist ein außergewöhnliches Revier. Die Navigati-on ist nicht immer ganz einfach und der Wind zeigte sich manchmal launisch. Landschaftlich sind die Inseln eindrucksvoll mit ihren steilen Felswänden, tiefen Fjorden und den kleinen Fischerörtchen. Wenn die Highlights eng bei-einander liegen, muss man abwägen zwischen den täglichen Segelstrecken und dem, was es zu sehen gibt. Wir haben viel geübt, aber auch viel gesehen. Der Skipper überließ uns reichlich Ver-antwortung und ich glaube, bei der Kompetenz der einzelnen Crewmitglieder hat er das auch nicht bereut.

Ach – und das mit der Einsamkeit: Irgendwie war ich scheinbar nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Auf einer der tausend kleinen Inselchen gibt es ganz sicher genügend Raum, um die beschriebene Einsamkeit zu finden.

Matthias Demeter

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CYS

Wer sich auf den Weg machte und den obligatorischen Stau in den Sommerferien auf der A 8 in Kauf

nahm, wurde mit einem traumhaften Blick über den Chiemsee und auf die Kampenwand belohnt.

Verbindet man mit einem 90. Geburtstag – nicht zuletzt aufgrund eines recht bekannten Schwarz-Weiß-Films zu Silvester – doch eine eher angestaubte Veranstaltung, zeigte sich die CYS in einem gänzlich anderen Licht. Ein bun-tes Miteinander aus erfahrenen Seebären und Weltumseglern mischte sich mit jungen Kurz-ausbildern und vielen interessierten Familien.

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Segelpäckchen in Weiß: (v. lks.) Dr. Roland Anton, Adi Risch und Angelika Herzog

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Prof. Dr. Dr. T. F. Hoffmann (zweiter Vorsitzender) informiert die Gäste über Zukunftsprojekte an der Chiemsee Yachtschule

DER 90. GEBURTSTAG DER CYS

ODER: „WIE ICH ZU MEINEM PÄCKCHEN KAM“

Ein buntes Programm war von der Schulleitung und dem Stamm mithilfe vieler Freiwilliger ne-ben den laufenden Sommerkursen auf die Bei-ne gestellt worden.

Nach dem offiziellen Teil mit Festreden des Schulleiters Michael Wimmer, des Priener Bür-germeisters sowie von Prof. Dr. Dr. T. F. Hoff-mann (2. Vorsitzender), die allerlei Anekdoten zur Schulgeschichte und einiges zum jeweiligen Verhältnis zur Segelschule offenbarten, gab es Gelegenheit, das Schulgelände zu erkunden.

Nach der Mittagspause, in der es unter ande-rem Pizza aus dem schuleigenen Pizzaofen

Ein sonniger Samstag im August. Der Wettergott meinte es offensichtlich gut mit der CYS. Zum 90. Geburtstag strahlte der bayerische Himmel weiß und blau, eine (sehr) sanfte Brise wehte über den See.

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Der bebilderte Vortrag von Hermann Hauck fand großen Anklang

Die beiden ehemaligen Schulleiter Hermann Hauck und Heinrich-Axel Gernhardt

Prof. Dr. Dr. T. F. Hoffmann mit dem Bürgermeister von Prien, Jürgen Seifert

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Foto links: Sepp Fischbacher serviert den leckeren „Leberkas“Unten: Ehrengast und Weltumsegler Bobby Schenk

CYS

90JAHRE1929-2019

gab, entführte Herrmann Hauck in einem sehr interessanten Vortrag über die Geschichte der CYS seine Zuhörer in eine längst vergangene Zeit, in der die CYS eine reine Mädchen-Schule war, und spannte den Bogen bis zum heutigen Schulleiter.

Ab 13 Uhr gab es für interessierte „Landrat-ten“ und ihre Familien die Gelegenheit, beim Schnuppersegeln mit Kielzugvögeln, J/80s und für die Jüngsten mit Optimisten und Open BICs erste Erfahrungen mit der Schulflotte zu sam-meln. Hierzu stellten sich viele Kurzausbilder zur Verfügung, um für jedes Boot einen erfah-renen Schiffsführer zu haben. Dank des traum-

haften Wetters fanden sich viele Besucher, die das Angebot nutzten. Zusätzlich hatte man auch die Möglichkeit, auf dem 100 Jahre alten 45er Nationalen Kreuzer „Prien“ eine Runde zu drehen. Hier war es ein Augenschmaus, eine kleine Gruppe an Seglern zu sehen, die sich in die alte Schuluniform – das sogenannte „Päck-chen“ – gekleidet hatten. Adi Risch hatte dank seiner Kontakte extra für das Jubiläum diese Goldstücke organisieren können und sorgte so optisch für eine harmonische Verbindung von Tradition und Moderne am CYS-Geburtstag. Da mich dieses Outfit begeisterte, überließ mir Adi ein Päckchen, mit welchem ich sogleich eine Runde auf der „Prien“ mitsegelte.

Zum gemütlichen Zusammensein nach dem Segeln luden die bereitgestellten Bierbänke am Pizzaofen ein und selbst der kurze Regenschau-er am frühen Abend konnte die Feierlaune der Anwesenden nicht bremsen. Es war ein rund-um gelungener Festtag.

Ein herzliches Dankeschön an alle Verantwort-lichen, es war ein unvergesslicher Tag!

Angelika Herzog

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CYS

45° 50’ 58’’ NORD 012° 22’ 6’’ OST: CYS

MONATE VORHERDie Chiemsee Yachtschule (CYS) hat mich in ihren Bann gezogen. Der Aufenthalt in Prien ist für die nächsten Jahre eine Planungsoption im Kalender. Die Frage nach dem „Warum“ ist leicht beantwortet. Ich war hier im letzten Jahr zum Praxistraining, meine erste Begegnung mit die-sem Stützpunkt des DHH.

Natürlich stehen der Segelsport und der Zuge-winn neuer Erfahrungen im Mittelpunkt. Wenn aber ein Erfahrungsaustausch sowie das Lernen und Ausprobieren in einem guten Team mög-lich sind, dann passen die Rahmenbedingungen, um Praxiserfahrung und jede Menge Freude am Sport miteinander zu verknüpfen.

Hier habe ich Jan kennengelernt. Wir waren eine Woche gemeinsam mit unserem Ausbilder Man-fred auf einer J/80 unterwegs und so war zum Auftakt der Saison im April klar: Wir kommen wieder – noch in diesem Jahr.

7. OKTOBER 2019, GELÄNDE DER CYS PRIENGesagt, getan. Montagmorgen, Regen, leichter Wind aus Westen, die Vorhersage macht Hoff-nung, dass im Laufe des Tages zumindest der Re-gen nachlässt. Zumindest sagt das die Wetter-App auf dem Handy. Der Wetterbericht vor der Wache bestätigt die Erwartung.

Ich lerne meine Crew kennen. Jan natürlich, wir hatten uns ja schon im Frühjahr entschlossen, gemeinsam im Herbst auf Fahrt zu gehen. Dann kommen Ralf dazu und Klaus Dieter, der hier auch als Ausbilder tätig ist. Vom ersten Moment an passt die Stimmung. Wir brauchen uns nichts zu beweisen und jeder tritt hier an, um seinen bestmöglichen Beitrag zu einer guten Crew zu leisten – und Spaß zu haben.

Michael, der Schulleiter, hat für Menschen ein fei-nes Gespür und so bekommen wir nochmals ein eigenes Briefing und die Freigabe, uns unseren Wünschen und unserem Wissensdrang entspre-chend frei zu entfalten: „Sagt, was ihr braucht,

probiert aus, ihr seid alles erfahrene Segler!“ Kann man mit einem besseren Kompliment starten? Wohl kaum.

Am Vormittag findet der Erfahrungsaustausch dann doch noch in der „Kajüte“ unter Deck statt. Abläufe und Standards werden in der Theorie be-sprochen. Jan zitiert seinen ehemaligen Professor: „Segeln ist eine Tätigkeit – und die muss man üben!“

Mit diesem Slogan treten wir zum Mittagessen an und hier ist der Ort, um neben unseren Trainern die exzellente Küche zu loben. Allein der Speise-plan, die Vielfalt, die Qualität der Küche und des Essens würden Grund genug sein, in einer Fach-zeitschrift für die „gehobene Küche“ einen weite-ren Artikel zu schreiben. Und eines merkt man in der CYS auch, gerade auch in der Küche – wer hier arbeitet, der tut es gerne.

Der Nachmittag beginnt bei spiegelglatter See. Die Flaggen am Takelmast hängen müde herab. Wir wollen das Boot unter den Gummistiefeln spüren und so fahren wir mit dem Motorboot zur Boje unserer J/80. Zumindest wollen wir alle Standards wieder in Erinnerung rufen, und dann legen wir bei leichtem Wind doch noch ab und kreuzen zwischen der Herreninsel und der Au-tobahn. Durch eine aufmerksame Beobachtung der Wasseroberfläche finden wir immer Wind, zwischen Landabdeckung und den wechselnden Winden, die durch die Chiemgauer Berge beein-flusst werden. Der Aufschießer vor dem Abendes-sen gelingt, das Boot liegt wieder an der Boje und trotz des kühlen und nasskalten Wetters ist der Spaßfaktor hoch.

8. OKTOBER Am nächsten Tag steht etwas Besonderes an. Michael, der Schulleiter, gibt sein Okay, dass wir den 45er Nationalen Kreuzer segeln dürfen. Ein solches Boot braucht einen sorgfältigen Umgang. Die Handgriffe müssen sitzen und so gibt es erst ein paar Trockenübungen. Der Kreuzer liegt am Ende des Stichkanals und bereits das Ablegen von dieser Stelle erfordert von der Crew exakte

Manöver. Im Fahrwasser angekommen, nimmt die „Prien“ Fahrt auf. Ein solches Boot sicher zu führen bedeutet, es zu kennen. Das Boot beschert mir erste Erfahrungen. Der Versuch, eine nicht belegte Boje anzusteuern, misslingt. Aber nach einer kurzen Eingewöhnung kehrt Sicherheit im Umgang mit dem Klassiker ein. Die „Prien“ ist 100 Jahre alt und komplett aus Holz.

Es ist ein Privileg, in der Zeit der Kunststoffrümp-fe ein Boot mit einer solch langen Geschichte steuern zu dürfen. Wir nehmen Kurs am Schloss Herrenchiemsee vorbei, zum Mühlener Winkel. Der Wind steht gut, so gut, dass für uns sicht-bar zwei der zwölf Sturmwarnblinkleuchten vor herannahenden Böen warnen. Bei 40 Blitzen in der Minute müssen wir mit Windstärken von 6 Beaufort und mehr rechnen. Die „Prien“ läuft auf Am-Wind-Kurs gut 7 Knoten. Mit einem Ge-wicht von 2,5 Tonnen bahnt sich das Schiff seinen Weg durch den Chiemsee. Segeln wird zur Arbeit, einer angenehmen Arbeit.

Peter Müller ist seit 15 Jah-ren mit dem Segel- und Was-sersport verbunden. Neben dem Segelgrundschein, dem Sportbootführerscheinen See und Binnen verfügt er über Erfahrung, die auf Katama-ranen und Booten bis hin zu Yachten im Mittelmeer und der Ägäis gewonnen wurde.

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DHH-SCHULEN

9. OKTOBER Die Zahl der Sonnenstunden ist laut der Wetter-App gleich null. Nebel hängt in den Chiemgauer Bergen. Es wird eher schwachwindig und wie wir muss sich eine Gruppe von Hubschraubern der Bundes- und Landespolizeien, die in den Alpen unter besonderen Bedingungen üben, ebenfalls mit dem Wetter anfreunden. Ihr Landeplatz liegt westlich der Autobahn und so können wir mehrmals die An- und Abflüge beobachten. Wir beschließen, mit dem Gennaker zu üben. Gerade das Arbeiten mit diesem Segel erfordert Übung, damit es auch bei ordentlichem Wind zum Ver-gnügen wird.

Gelegentlich flaut der Wind ab. Damit das Segel dennoch gut steht, ist ein aufmerksamer Blick auf das Wasser wichtig. Gewichtstrimm und ein permanentes Verändern der Segelstellung gehö-ren dazu. Die am Himmel über uns an- und ab-fliegenden Polizeihubschrauber unterliegen den gleichen physikalischen Gesetzen.

Mit dem Gefühl der Sicherheit im Umgang mit Tuch, Schot und Pinne kehren wir an die Boje zurück. Das Anlaufen, Aufschießen und Festma-chen funktioniert sicher, routiniert und einge-spielt. Wie hieß es doch so schön: Segeln ist eine Tätigkeit – und die muss man üben!

10. OKTOBER Der nächste Tag beschert uns eine bunte Palette al-ler Wetterphänomene, die man sich denken kann. Zeitweise wechseln Niederschläge mit großen Wolkenlöchern ab, die uns auch immer wieder ein paar Minuten Sonnenschein bringen. Aber das unbeständige Wetter bringt uns guten Wind für einen weiteren Ausflug mit dem Kreuzer.

Der meist am Donnerstag stattfindende Inseltag, verbunden mit einer Regatta, fällt aus. Das Wetter könnte stürmische Böen mit sich bringen, und so nutzen wir die Chance, bei gutem Wind, quasi vor der Haustür, unser Zusammenspiel bei den Ma-növern zu verbessern. Wende, Halse, Aufkreuzen, Segeltrimm, Gewichtstrimm, die ganze Palette gehört dazu.

Klaus-Dieter, mit der meisten Erfahrung verse-hen, bleibt geduldig, gibt Hinweise und Tipps. Gelegentliche Böen und auffrischende Winde machen den Vormittag zu einem schönen Segel-erlebnis. Beim Aufschießen an der Boje passiert es dann. Böen machen das Anlaufen und Auf-schießen schwierig. Wir verpassen die Boje und

beim Kurswechsel nach Backbord bleibt das lose Backstag auf der Steuerbordseite am Halter der Lichterführung des dort liegenden Motorbootes hängen. Ärgerlich, alles lief bisher so gut, und dann passieren sie eben doch, die Fehler ‒ mit Gott sei Dank überschaubaren Folgen. Der Edel-stahlfuß der Halterung am Motorboot nimmt Schaden und Jan und ich verbringen den Nach-mittag mit der Reparatur. Zwischenzeitlich hat leichter Nieselregen eingesetzt und die Flaggen an der Pier hängen müde im Wind.

Aus dem Pizzaofen steigt Rauch auf und wir be-enden einen erfahrungsreichen Praxistag mit einer gemeinsamen Pizzaparty. Und hier muss nochmals das Küchenteam unter der Leitung von Markus erwähnt werden: Ihr seid wirklich klasse!

11. OKTOBERDie Wettervorhersage lässt ruhiges und sonniges Herbstwetter erwarten. Bezüglich des Windes werden die Besucher der zahlreichen Ausflugslo-kale rund um den Chiemsee ganz zufrieden sein. Die Herbstsonne lädt zum Verweilen ein. Wir würden uns ein wenig mehr Wind wünschen.

Mit einem Gefühl zwischen Skepsis und Heraus-forderung machen wir uns auf den Weg. An den anderen J/80 vorbeisegelnd sehen wir, wie diese an der Landabdeckung der Herreninsel mit hän-genden Segeln stehen. Wir beschließen, an der Autobahn entlang nach Osten und dann weiter Richtung Fraueninsel zu segeln. Der Vor-Wind-Kurs lässt zu, dass wir mit „Butterfly“-Stellung segeln und so möglichst viel Fahrt im Boot halten.

Nördlich der Frauen- und Herreninsel nimmt der Verkehr der Berufsschifffahrt zu und erfor-dert eine gute Kursplanung, um auch zwischen Anglern und Berufsfischern immer den leichten Wind zu nutzen.

Als wir am Ort Urfahrn vorbei sind, ist die CYS schon in Sicht und die letzte Etappe liegt vor uns.Es wird unser letztes Anlegemanöver. Schade.

EINE STUNDE VOR DER ABFAHRT NACH HAUSEDer neue Katalog des DHH liegt vor der Wache. Bei einer Tasse Kaffee wird auf der Terrasse im Katalog geblättert und erste Termine für 2020 werden verglichen. Die E-Mail-Adressen werden ausgetauscht und eigentlich sind wir uns alle einig – wenn es zeitlich passt, treffen wir uns im nächs-ten Jahr gerne wieder. Klaus-Dieter will in diesem

Jahr noch mit einer Crew über den Atlantik. Da kommt schon ein wenig Neid auf. Doch ähnliche Pläne existieren auch schon bei mir im Kopf.

Vor dem Abschied findet noch die Siegerehrung einer Regatta, von Timo moderiert, statt. Es ist fantastisch zu sehen, mit welcher Freude drei Schulklassen in dieser Woche den Zugang zum wunderbaren Segelsport gefunden haben.

Ich verlasse die CYS mit dem guten Gefühl großer Zufriedenheit. Und mit dem für mich angenehmen Gefühl des leicht gestörten Gleich-gewichtssinnes, der Boden unter mir wird noch ein paar Tage die Illusion eines Decksaufenthal-tes vermitteln.

Ich steige in mein Auto. Auch wenn es schneller ginge und häufigere Fahrspurwechsel vielleicht ein schnelleres Vorwärtskommen auf der BAB 8 garantierten – die Gelassenheit, aber auch das Wissen, ich komme auch so und vor allem sicher an, macht die Heimfahrt zu einer Fortsetzungs-geschichte der Praxiswoche. Eine Woche an der CYS prägte mich. Nach dem Autobahnkreuz München Nord auf der BAB 9 geht an Backbord, ich meine natürlich links oder besser im Westen, die Sonne unter und ich erinnere mich an den alten Wikinger-Spruch: „Über den Wind können wir nicht bestimmen, aber wir können die Segel richten.“ Und dieser vermutlich 1.000 Jahre alte Spruch gilt nicht nur für den Segler, sondern für jeden. Manche haben nur keine Möglichkeit, es zu erfahren.

Dem Team der CYS, dem Chef Michael, allen im Service, der Küche und der Verwaltung und all denen, die ich kennenlernen durfte, ein herzlicher Dank für die gute Zeit!

Peter Müller

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Tagebuchvon Adolf Wilhelm Bührmann

SCHIFFBRUCH: HOCH UND EXTREM TROCKEN

Wir blicken zurück auf das Jahr 1956. Ein jun-ger Mann, Wilfried Lehmann, hatte gerade an der Hanseatischen Yachtschule angemustert und war zunächst für Hilfsarbeiten eingesetzt worden. Den gerade einmal 20-jährigen Segel-schüler Adolf Wilhelm Bührmann hätte er viel-leicht gar nicht kennengelernt, wäre da nicht die kleine Gaffelketsch gewesen. An Bord treffen beide Männer aufeinander, der eine als Bootsmann, der andere als Törnteilnehmer in der dänischen Südsee. Beide schreiben Ta-gebücher. Wilfried Lehmann notiert über den denkwürdigen Tag im September:

Ich kann mich sehr gut an diese Ausbildungs-fahrt mit der „Ostsee“ erinnern, zumal es meine erste an der HYS sein würde.

Mein Auftrag am Vormittag war es noch, für die „Möwe“ eine neue Seereling anzufertigen. 18 Drahtspleiße sollten bis zum Feierabend fer-tig sein. Ich hatte bereits den ersten Stander fertig, da kam der damalige Schulleiter Rudolf Petersen in die Taklerei und offenbarte mir: „Lehmann, packen Sie Ihre Seeausrüstung zu-sammen, vergessen Sie Ihren Reisepass nicht! Sie gehen auf eine fünftägige Ausbildungsfahrt mit der „Ostsee“. In einer Stunde geht’s los.“ Auf meine Frage, warum denn gerade ich mitfahren solle, die Ostsee habe doch einen Bootsmann, knurrte er nur: „Der ist seit zwei Tagen ver-schwunden! Ihr Auftrag ist es, den Schiffsfüh-rer in allen seemännischen Arbeiten zur Seite zu stehen, und kochen müssen Sie auch. Nun sehen Sie zu, dass Sie an Bord kommen!“

Nachdem ich mich beim Schiffsführer gemel-det hatte, zeigte sich die „Ostsee“, um nicht zu

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HISTORIE

übertreiben, noch etwas hilfsbedürftig. Da kei-ne Maschine vorhanden war und damit auch keine Elektrik, musste noch Petroleum für die Positionslampen her und auch noch Pinnholz, zum Anfeuern des Ofens. Den Proviant für den ersten Tag hatte der Schiffsführer schon mit der Crew an Bord gebracht. Den Rest sollten wir in Dänemark einkaufen. Immerhin war es da um 50 Prozent billiger …

Der „Kaspar“, unser Sicherungsboot, schleppt uns aus dem Glücksburger Yachthafen, Segel wurden gesetzt und ab ging es auf unseren Aus-bildungstörn, meine Jungfernfahrt. Bei West-wind, Stärke 3 bis 4 Bft, ging es hinaus Richtung Außenförde. Über die Wetterentwicklung hatte der Skipper übrigens kein Wort verloren.

TAGEBUCH VON ADOLF WILHELM BÜHRMANN

1936 geboren, 83 Jahre alt.

9.9.1956 ANREISE MIT DEM ZUG ZUR HANSEATISCHEN YACHTSCHULE GLÜCKSBURGAuf der Suche nach einem Abteil finde ich ei-nes und schlafe durch bis Neumünster. Promp-ter Anschluss nach Flensburg. Verpasse durch Schiffsverkehr meine erste Bahn und muss warten bis 13 Uhr. Wandle durch die Altstadt Flensburg und gelange um 15 Uhr mit dem Bus nach Glücksburg. Glücksburg ist ein nettes Städtchen, besonders für Yachtschüler interes-sant durch die Jahn-Schülerinnen. Jahn ist ein großer Leichtathlet. Nichts für mich. Einquar-tierung auf der Yacht, die erste Nacht Wache drei ist eine Wucht.

10.9.1956 ERSTE NACHT AUF DER OSTSEE. KÜHL. Sind alle etwas müde. Zu achten sind wir auf dem Kreuzer. Ich wollte keine große Wäsche veranstalten heute Morgen und badete in der Ostsee. Jetzt wird hier noch gebadet, das Wetter ist super, warm und sonnig. Eine kleine Brise ist aufgekommen. Vorhin sind wir eingekleidet worden. Eine zünftige Uniform ganz in Weiß und mit roten Pudelmützen. Morgen stechen wir in See nach Dänemark.

Also dann kann ich dir leider nicht schreiben, aber dafür Tagebuch führen, liebe Rosemarie. Theoretische Unterweisung ist uns heute Mor-gen im Segeln gegeben worden. Nach dem Es-sen startet die Jungfernfahrt. Wir sind endlos gespannt darauf, da kein Mensch eine blasse Ahnung von der ganzen Sache hat. Alle wun-dern sich, dass ich meine Memoiren nieder-schreibe. Aber ich binde nichts auf die Nase, warum auch?

Die Schiffsuhr zeigt 9:45 Uhr. Uns wird gerade erzählt, dass wir als Transit jede Menge Schokolade, Tee, Zigaretten, Zi-garren und noch allerhand mehr bekommen. Mittags segelten wir unterdessen auf die Ostsee hinaus. Herrlich! Jetzt freue ich mich schon auf die Segeltour nach Sonderborg. Wir lern-

Adolf Wilhelm Bührmann mit seinem Tagebuch

ten Knoten und seemännische Fachausdrücke kennen. Ich bin zum Stubendienst verurteilt. Ist aber nicht schlimm. Die letzten Nachzüg-ler trudeln ein. Unser kleiner Moses war mit dem Stubenältesten auf einem Motorrad nach Flensburg. Auch der Remscheider erreicht mit Mühe und Not das Schiff. Jedoch, sein Humor ist ungebrochen. Er quasselt, dass die Spanten sich biegen, das Schiff bebt voller Lachen, ein toller Hecht. 11.9.1956 Ich sitze vorne auf dem Bug im morgendlichen Nebel und schaue mir die Manöver auf den ge-genüberliegenden Booten an. Es kommt Wind auf. Nach dem erfrischenden Bad zum Appell. Anschließend Navigation. A-Schein scheint für 14 Tage zu viel Arbeit, mal sehen. Morgen geht

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es auf Törn. Der Transit ist unterwegs. Klettern in Kartoffeln und an Bord schaffen ist für uns Erholung nach den täglichen Arbeiten zu Hau-se. Allmählich bekommen wir Seegang. Das Segelboot schaukelt hin und her und knarrt in der Takelage.

12:11 Uhr alle. Wir haben kaum eine Minute Zeit, unsere persönlichen Angelegenheiten zu erledigen. Es ist schon eine Aufregung, bevor es auf See geht. Verschiedene ziehen warme Pull-over über, es wäre so kühl, sagen sie. Ja, ja. Der Zoll ist von Bord, die Segel werden gesetzt und mit vollen Segeln geht es los.

Wir liegen prächtig an und vor dem Wind. Zehn bis elf Seemeilen laufen wir in der Stun-de. Ab und zu überraschen uns Regenböen bis Windstärke acht bis neun. Bald sind meine Schuhe durchgeweicht, ein unangenehmes Ge-fühl. Mit einem Drink versuchen wir Rasmus gütig zu stimmen. Ich übernehme ab und zu die Pinne. Ist nicht gerade einfach zu bedienen. Wir merken gar nicht, wie schnell die Zeit ver-geht. Im Nu ist es Mittag. Da sagt man, Segeln wäre Sport.

Regenschauer auf Regenschauer würzen die Fahrt, tja. Da: Was ist das? Ein Schleifen macht uns alle aufmerksam. Wir kommen auf Schiet, wir sitzen fest. Nach zwei Stunden kommt uns ein kleines Fischerboot zu Hilfe. Nach ange-strengter Arbeit können wir uns befreien. Gott sei Dank. Wir nehmen Kurs auf, ohne es zu merken treiben wir im Kreise und stranden in weniger als einer halben Stunde endgültig. Das Fischerboot ist mittlerweile in seinen Heimat-hafen zurückgekehrt und hat nichts von der ganzen Sache wahrgenommen. Mit Müh und Not holen wir die Segel ein und legen uns in unsere Kojen. Ja, wir sind in Seenot. Ein selt-sames Gefühl. Ich darf es dir jetzt nicht nach Hause schreiben, damit du dich nicht ängstigst. (Zwei Tage später stand in der Westdeutschen Zeitung: „Deutsches Schulschiff strandet vor Dänemark.“)

Stunde um Stunde schlagen wir mit dem Kiel auf Grund. Wir wechseln uns mit der Wache ab. Ich lasse auf meiner Wache einige Meter Anker aus. Die See kommt von achtern und schlägt um nach Backbord. Wir erlitten regel-recht Schiffbruch. Dann angenehme Ruhe.

BEI WILFRIED LEHMANN LIEST SICH DAS GESCHEHEN SO:

Schnell haben wir die SE-Ecke der Insel Alsen erreicht. Mit halbem Wind geht es über den Kleinen Belt in Richtung Leuchtturm Skjoldnæs. Ich will nun den Kohlenofen anheizen, damit die Crew etwas zu beißen bekommen kann. Der Skipper meint, ich solle noch etwas war-ten. In zwei Stunden gingen wir wieder vor den Wind. Dann liege die „Ostsee“ aufrechter und der Wind komme von achtern! Dann wehe der Qualm vom Ofen nach vorn und nicht in das Cockpit.

Der Wind wird stärker. Als wir abfallen können, weht es bereits mit 6 Bft. Die „Ostsee“ rollt, aber noch liegen wir im Inselschutz. Kartoffeln wer-den geschält und aufgesetzt. Der Topf muss von mir gesichert werden, sonst ginge er über Stag. Und jetzt fängt das Abenteuer für mich an.

Plötzlich und unerwartet werde ich aus dem Stand gerissen und fliege von der Kombüse durch die gesamte Messe. Am vorderen Ende der Messe ist nach gut sechs Metern ein zwei-türiger Kleiderschrank eingebaut. Den treffe ich mittschiffs. Obwohl die Türen sonst nach außen aufgehen, klappen sie nun nach innen. Der ge-samte Inhalt inklusive Kleiderstange begräbt mich unter sich. Es ist dunkel. Ich brauche ge-

fühlt eine halbe Minute, bis ich begriffen habe, was gerade passiert ist. Als ich mich von den Kleiderbergen befreit habe und mir die halbga-ren Kartoffeln entgegenkommen, gibt es nur ei-nen Gedanken: Was ist da oben passiert?

Wir sind mit sieben bis acht Knoten vor dem Wind aufgelaufen. Die „Ostsee“ liegt mit etwa 20 Grad Lage auf Grund. Die Segel stehen alle aufgefiert, und die Wellen schlagen voll aufs Heck. Der Wind hat auf volle 7 Bft aufgefrischt. Die Crew sitzt zusammengekauert im Cockpit und der Skipper ist wie erstarrt und blickt auf die vollstehenden Segel. Meine Frage, ob wir die Segel bergen sollen, wird nicht beantwortet. Es sagt nur, er wolle erst einmal feststellen, wo wir auf Grund gelaufen seien. Nachdem er nach einer geraumen Zeit noch nicht wieder an Deck gekommen ist, habe ich bereits mit der Crew besprochen, wie wir die Segel bergen können. Die Gaffeln von Groß und Besan drücken ge-waltig auf die Wanten. Jetzt erst einmal die Bilge überprüfen, ob das Schiff Wasser macht. Sin-ken können wir ja nicht, denn die „Ostsee“ hat einen Tiefgang von zwei Metern. Und wir liegen bei 1,60 Meter auf Grund. Trotzdem: Erst mal die Bilge peilen; kein Wasser im Schiff bis auf das normale Bilgenwasser. Und jetzt kommt mein nächstes Problem. Der Skipper hat wohl auf die Seekarte geguckt, aber ist danach in die Koje gegangen. Um ihn herum

Die „Ostsee“ kurz vorm Auslaufen aus dem Glücksburger Hafen. Eine Wuling des Tauwerks am Besan.

3232 DER BLAUE PETER

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HISTORIE

lagern sich in seiner Koje leere Bierflaschen und eine Buddel Rum, mindestens halb leer. Auch Rütteln hilft nichts. Da ist mir klar: Vom Skipper kann ich jetzt weder Anweisungen noch Hilfe erwarten. Natürlich kann ich der Crew das nicht erzählen. Also übernehme ich das Kommando! Das ständige Rütteln, wenn eine große Welle die „Ostsee“ anhebt und wieder fallen lässt, trägt nicht gerade zur Beruhigung bei. Da mit der Crew das Segelbergen schon besprochen ist, werden die Fallen gefiert, aber es tut sich nichts. Die Segel liegen angepresst gegen die Wanten und die Gaffeln genauso. Was bleibt mir übrig, als ins Rigg zu klettern und mit meinem Körper-gewicht und mit Gewalt die Segel herunterzu-bringen. Nachdem dies geschafft ist, kommt es zu einem weiteren Versuch, den Skipper erneut an Deck zu holen. Kein Erfolg!

Jetzt, nachdem etwas Ruhe eingekehrt ist, muss ich mit der Mannschaft ein Gespräch füh-ren. Das Schiff macht kein Wasser, die Segel haben wir gut herunterbekommen. Uns kann zurzeit nichts passieren. Danach lockert sich die Stimmung erheblich. Ich erkläre ihnen, dass ich jetzt rote Raketen abschießen werde, damit wir Hilfe bekommen. Und danach wollen wir et-was essen, denn jetzt meldet sich der Hunger.

Nach ungefähr zwei Stunden taucht ein Fisch-kutter auf, der unsere Seenotsignale gesehen hat. Er bleibt erstmal bei uns. Nach einiger Zeit steigt der Wasserstand wieder, zumal der Wind auch erheblich abgenommen hat. Die Fi-scher verhandeln den Bergelohn. Ich winke mit Hochprozentigem! Dann ist alles ganz einfach. Eine Flasche bleibt an Bord, der Rest geht zu den Fischern. Und damit sie das nicht so tro-cken herunterwürgen müssen, noch eine Kiste Becks und ein Paar Stangen Zigaretten. Natür-lich ist die Stimmung bei unserer Berge-Crew hervorragend. Und auch bei mir, denn ich bin den Alkohol los. Als das Wasser wieder einigermaßen aufgelau-fen ist, bekommen wir von den Fischern eine Herkulestrosse übergeben. Bei ganz kurzer Schleppverbindung und nach einer guten hal-ben Stunde hat er uns mit seiner großen Schrau-be freigewühlt. Kaum sind wir frei, die Crew macht die Segel klar zum Setzen, wecke ich den Skipper mit purer Gewalt. Endlich kommt

er an Deck. Wir setzen Segel, die Schleppleine wird losgeworfen …

Bevor ich überhaupt etwas sagen kann, fallen wir zur verkehrten Seite ab und …sitzen erneut auf Grund! Der Fischer kommt noch einmal nä-her vorbei und schreit zu uns herüber: „Ihr seid wohl besoffen“ und verschwindet am Horizont. Unser Skipper verschwindet wieder in seiner Koje und die gleiche Prozedur beginnt von vorn.

Da ich vorsichtshalber noch zwei rote Handfa-ckeln übriggelassen habe, sollen die erst bei Dunkelheit gezündet werden. Für die Nacht werden Wachen eingeteilt, um die Bilge ständig zu kontrollieren.

13.9.56 Trotz des Unglücks sind alle bei guter Laune. Heute ist ja auch der 13. Lasse mir eine Zigaret-te geben, sie wird wohl die letzte meines Lebens sein. Wir haben bereits zehn Minuten vor zehn Uhr. Erstes Frühstück an Bord. Am 16. sollen wir wieder (flott) in Glücksburg sein. Wann kommen wir wieder flott? Weit und breit ist nichts zu sehen. Was werden wohl unsere Eltern sagen, wenn wir wieder daheim sind? Aber ich habe einen treuen Talisman, den Meckie. Zwei Kutter sind in Sicht. Nun liegt einer längsseits.

Ein wunderbares Bild. Wir verhandeln mit den Leuten, sie wollen natürlich etwas für unsere Rettung haben. Sie sprechen keine deutsche Sprache. Es ist zehn Minuten nach zwölf Uhr. Es ist doch gelungen. Wenn wir nicht genug geben wollen, dann fahren sie weiter und wir müssen auf den nächsten warten. Gleich haben wir es aber. Obendrein steht dort aber noch ein schönes Küstenwachboot, wenn es nicht klapp-te. Der alte Schiffer darf nicht trinken, nur der Sohn. Dem alten ist es von seiner Frau verboten worden. Was haben wir gelacht.

Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, brenne ich dann die letzte Fackel ab. Kurz da-nach kommt erneut ein Fischkutter in unsere Nähe. Gleichzeitig auch ein Rettungsboot von der dänischen Falck-Gesellschaft. Die Fisch-kutter-Crew und die von Falck beraten sich, wie sie die „Ostsee“ von der Untiefe freibekommen könnten. Der Kutter soll am Backstag ziehen, um die „Ostsee“ noch weiter zu krängen. Das Falck-Rettungsschiff soll das Freischleppen übernehmen.

Gesagt, getan. Mittlerweile ist auch unser Schiffsführer an Deck gekommen. Nachdem er unsere Vorbereitungen gesehen hat, geht die Prozedur los. Der Wind hat erheblich abge-

Die „Ostsee“ läuft vor dem Wind Richtung Untiefe. Zu der Zeit ist Wilfried Leh-mann unter Deck und kocht für die Besatzung.

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nommen, das Wasser ist zurückgeschwappt. So kommen wir relativ schnell frei.

Zuvor habe ich der Kutter-Crew als Dank un-sere letzte Flasche Rum angeboten, die sie auch dankbar angenommen hat. Die Falck-Hilfe kostet nichts, aber eine Stange Zigaretten wird doch dankbar akzeptiert. Eine zweite soll als Dank übergeben werden, wenn sie uns bis nach Svendborg schleppen. Eine weitere Hava-rie will ich unbedingt vermeiden. Während der Schleppfahrt fragt mich der Skipper, wo denn der ganze Transit geblieben sei. Ich informiere ihn über den Verbleib. Na ja, was weg ist, ist weg, und darüber bin ich besonders froh. Für unsere Bordkasse ist es jedenfalls ein sehr preiswertes Unternehmen. Auch die Fischer sind zufrieden, denn hochprozentiger Alkohol und Zigaretten sind in Dänemark Luxusartikel, die sehr teuer sind.

15:55 UHR LESEN WIR BEI BÜHRMANN FOLGENDES:Wir sind los. Das Glücksgefühl kann man sich sicher nicht vorstellen. Wir haben Fahrt auf Svendborg. Auf jeden Fall können wir jetzt jeden Handgriff auf einem Segelboot. Nach einer schönen Drift nach Svendborg landeten wir glücklich im Hafen. Wir wurden das letzte Stück von einem Motorboot geschleppt.

NOCH EINMAL WILFRIED LEHMANNS ERINNERUNGEN:

Als wir in Svendborg festgemacht haben, wun-dert uns nur, dass so viele Menschen auf der Pier stehen. Auf die Frage, warum, wird mir erklärt, dass bereits im Rundfunk über uns berichtet worden ist. Natürlich mit Angaben, die ein wenig von den Tatsachen abweichen.Von den Zuschauern erfahre ich, dass auf dem Leuchtturm Skjoldnæs unser Seenotsignal ge-sehen worden war. Da aber nichts mehr erfolg-te, wurde der Seenotkreuzer vorsichtshalber am Morgen zur Überwachung losgeschickt. In Svendborg gibt es dann endlich eine vernünf-tige Mahlzeit. Die „Ostsee“ hat, sehr zu unserer Erleichterung, keinen Schaden erlitten.

18:00 Uhr. An der Pier trafen wir unseren Ret-ter von der „Elb“. Mit ihm zusammen aßen wir an Bord. Wir erlebten am Hafen einen herrli-chen Sonnenuntergang. Die Dänen sind sehr sauber. Man kann sie mit den Schweizern und Holländern vergleichen. Anschließend besuch-ten Wilfred und ich die Stadt. Darauf traf ich die andere Wachgruppe im Ca-sanova, einer Bar in Svendborg. Einigermaßen gute Musik wurde geboten. Auf dem Heimweg an Bord machte sich wieder der Hunger be-merkbar. Wir aßen alle zwei Würstchen. Jetzt ist es 1:24 Uhr nach Mitternacht. Ich lege mich in meine feuchte Koje.

14.9.1956 Gleich legen wir ab. Kunterbunt schwirrt es an Deck hin und her, wenn man seine Sachen nicht beisammen hat, dann ist es verdammt schwierig, zurechtzukommen. Ich bin erkältet, was nicht gerade angenehm ist. Wir stehen in der dänischen Zeitung, da wir gerade gestran-det waren. Sehr interessant.

Noch in Svendborg übernahm ich das Ruder, um uns aus dem Hafen zu lotsen und die offe-ne See zu gewinnen. Es sind schon ordentliche

Seemannsfäuste geworden. Hier an Bord ist al-les enorm billig. Deshalb rauche ich gerade und habe eine Flasche Bier vor mir stehen. Leider darf alles nicht von Bord genommen werden (Zoll). An das ewige Schaukeln und das Auf und Ab habe ich mich längst gewöhnt. Von 10 Mann waren 6 seekrank. Der Kapitän und der Bootsjunge sind es ja gewöhnt. Außer mir und Dieter hingen alle über der Reling. Ob Petz oder Adi es ohne zu opfern ausgehalten hätten, ich glaube es nicht.

Ein paar Stiefel habe ich mir an Land gezo-gen. Da werden sie mir gerade abgenommen, ich muss in der Messe bleiben. Es fängt näm-lich an zu regnen, was ja bekanntlich nicht so angenehm ist. Der Kapitän ist mit hier unten und sagte: Gott sei Dank, jetzt ist aber Ruhe. Ich habe sie auch mal nötig. Diese Nacht wird durchgesegelt. Alle zwei Stunden werden wir uns an der Pinne ablösen müssen.

15.9.1956 UM 16.10 UHR Unser kleiner Moses macht uns riesig Spaß (14 Jahre alt). Ihm ist es egal, ob Frauen älter sind als er, aber sie müssen kleiner sein als er. Er sagte, dass Frauen niemals aussterben, ja, er ist schon sehr weit für sein Alter.

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HISTORIE

Es kommt mehr Wind auf und die „Ostsee“ stampft und rollt in der schweren See. Apropos 13.: Es ist doch ein sehr komisches Gefühl, wenn man mit dem Kiel und dem Rumpf auf Grund läuft. Das Schiff legt sich so auf die Seite. *Zack*, Himmeldonnerwetter noch mal, mir fliegt die Flasche mit Bier über die Hose. *Zack*, kaum habe ich sie aufgestellt, da fliegt sie ganz auf den Boden. Zur Ansicht schreib‘ ich von Zeit zu Zeit das Logbuch ab. (Siehe Bilder)

SEENOT (AMTLICH FESTGELEGT) Schiff während der Nacht etwas höher auf Grund getrieben. Leichte Schräglage. Ver-hältnismäßig ruhiges Wasser. Ab 4:00 Uhr

stündlich Notsignale gegeben. Dänisches Schifferboot bietet Hilfe an. Fischer warten auf Hochwasser. Bisherige Schleppversuche er-folglos. Neuer Abschlepp-Versuch. Schiff wird in Wind gedreht. Schiffer hat sechsmal Anker ausgefahren und anschließend das Schiff mit einer am Preventer angeschlagenen Schlepplei-ne gekrängt. Schiff kommt frei. Alle Segel sind gesetzt. Starker Weststrom. Einlauf Svendborg. Alle Segel geborgen, im Schlepp eines däni-schen Motorbootes eingelaufen.

10:45 Uhr. Kommen in offene See. Seegang nimmt stark zu. Windstärke 8-9. Liegen hart am Wind. Essen geht über.

Wilfried Lehmann schießt rot in der Dunkelheit, nach-dem die „Ostsee“ das zweite Mal auf Grund gelau-fen ist.

19:50 Uhr. Seegang nimmt zu. Gefahr, dass der Ofen überkommt. Manchen wird schlecht. Alle Segel gerefft und eingeholt. Kapitän taucht mit dem Klüver beim Bergen in die See. An der Nordspitze von Fünen mussten wir umkehren.

24.00 Uhr. Ich bleibe unten in der Messe. Bin daran gewöhnt. Dieter sucht seine Hose, man hat ihn ganz ausgeplündert. Er hat nur noch nasse Sachen. Jaja, unser Wachältester hat es so schwer. Klar zum Wenden. Alles rast an Deck. Ich kann schreiben, da ich von der Wache zu-rück bin. Führte von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr das Schiff. Bin aber nun völlig fertig.

Sah während meiner Wache drei Sternschnup-pen. Sternhimmel wie noch nie gesehen. Mee-resleuchten wird im Kielwasser deutlich sichtbar.

15.9.1956 Halb sieben morgens. Erstmal richtig geschla-fen bis neun Uhr. Bin immer noch hundemüde. Verpasse Durchfahrt von Svendborg. Dänische Dörfchen lassen wir Steuerbord und Backbord liegen. Sonne, alles schön, sauber und gepflegt. Ich kann machen, was ich will, meine eklige Erkältung werde ich nicht los. Die Messe klebt von allem möglichen Zeugs. Vor allen Din-gen: Seewasser. Durch die Kombüse muss man schliddern. So glatt durch gestern bei Sturm verloren gegangenes Fett. Zum Mittag gibt es Kartoffelbrei und eine Makrele. Dieses Gemat-sche müsste man gesehen haben. Nun nehmen wir Kurs auf Sonderborg. Die Möwe überholt an Backbord, ein wuchtiges Bild, einmalig. Mäßiger Wind, kreuzen vor Sonderborg. Über-nehme die Pinne und komme glücklich an die Pier.

19:45 Uhr. Alles eingeholt und verholt. Auf zum Waschen. Morgen unser letzter Tag, auf der guten alten und langsamen „Ostsee“. Wir gehen zusammen in die Stadt, wenn Seeleute an Land kommen, wird bekanntlich auch eine Menge gehoben, so auch hier. Um zwei Uhr nach Mitternacht zurück an Bord.

In der Zwischenzeit „Seeadler“ längs gegangen und verholt. Großes Theater, da zu spät zurück.

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Trinken mit Kapitän anschließend eine Molle. Dr. Scheer, sehr in Ordnung. Unser Schnabel unter-hält die ganze Mannschaft, hat wieder einen sit-zen. Rheinländer sind enorm lustig und nett.

16.9.1956 Unser letzter Tag ist angebrochen. Die Sonne ist aufgegangen, herrliches Wetter. Vom Neben-schiff her hören wir nette Musik.

Mit unserem Päckchen müssen wir über den ganzen Quai, um uns zu waschen. Es ist 7:45, um 11:00 Uhr wollen wir auslaufen, um vor dem „Seeadler“ in Glücksburg zu sein. Sind gemei-ne Kerle auf diesem, mögen unseren Kapitän nicht, da Außenseiter. Sie machen ihm bestimmt Schwierigkeiten, wenn sie vor uns ankommen. Es ist nicht zu glauben. Wir saßen ja auf Schiet und wir mussten ja während des schlechten Wetters umkehren. Da der „Seeadler“ ja ein sehr großes Fahrzeug ist, wurde das von den ande-ren gar nicht bemerkt, was sie unter den Füßen hatten, und sie können jetzt gut reden. Dieses Kunterbunt müsste man mal wieder sehen. Der

Vorne im Bild ist die „Ostsee“ zu sehen, daneben der Fischkut-ter, der die „Ostsee“ versucht zu krängen, damit sie sich leicht anhebt. Zeitgleich schleppt der Seenot-kreuzer „von Falck“ die „Ostsee“ frei.

Tisch voller Klamotten, in den Kojen schnar-chende etwas, dabei hatten wir so für Ordnung gesorgt. Ich selbst habe mich während des ge-samten See-Törns nicht ein einziges Mal rasiert und sehe natürlich aus wie ein Seeräuber. Kein elektrisch an Bord, kein Motor und so weiter. Die anderen Schiffe der Yachtschule sind alle damit ausgerüstet. Spind in Ordnung und habe meinen Gürtel wieder. Habe Backschaft.

10:45 Uhr. Alle Segel gesetzt, bis „Seeadler“ in Schlepp abgelegt. Kurs Glücksburg und ver-lassen Dänemark. Wir kreuzen nach Holnis und liegen prächtig am Wind. Was noch nie geschah, dank unserer guten Wache gelingt es uns, dem „Seeadler“ nach erbittertem Kampf davonzulaufen. Beinahe und er hätte aufgeholt. Jedoch, er geht zu hart an den Wind, sein Besan reißt, fällt ab und muss vor Anker. 15:45 Uhr. Sitze als Rudergänger im Cockpit. Habe wieder einmal die vornehme Aufgabe, die „Ostsee“ heil in den Hafen zu führen. Es geht mir jedoch nicht so gut. Die „Ostsee“ verliert

immer mehr an Fahrt und die Segel werden dichtgeholt. Ich muss sofort unter Deck. Der Zoll kommt an Bord. Ich schmuggel‘ natürlich zwei Pakete Zigaretten an Land. Ist ja alles so billig. Der restliche Transit wird plombiert und verschlossen. Ich kann kaum mehr warten, dass ich zur Schule rauf kann. Aber Dieter ist ein Engel, er bringt mir die Post bereits mit.

Unser Zimmer wird frei, wir können es bezie-hen. Endlich! Ein anständiges Bett ist doch was gepflegtes.

HISTORIE

Der letzte Teil der Ausbildungs-fahrt verlief ohne besondere Ereignisse, denn der Wind war abgeflaut und schönes Septem-berwetter hatte eingesetzt. Für den Schiffsführer war es seine letzte Aufgabe in Glücksburg.

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Anfang Januar 2020 findet wieder ein Informations- und Einführungsabend für die zweite Lehrgangsserie der aktuellen Ausbildungssaison statt, die Mitte Januar beginnen und im April/Mai mit den Theorieprüfungen bzw. im Sommer mit den Praxisprüfungen enden wird.

Folgende Kurse werden angeboten:

• Sportbootführerschein für Binnenreviere (SBF-Binnen)• Sportbootführerschein für Seereviere (SBF-See)• Sportküstenschifferschein (SKS)• Sportseeschifferschein (SSS)• Sporthochseeschifferschein (SHS)• Fachkundenachweis für Seenotsignalmittel (FKN)• UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk (UBI)• Beschränkt Gültiges Funkbetriebszeugnis (SRC)• Allgemeines Funkbetriebszeugnis (LRC)• Spezialkurse zu ausgewählten Themen (Astronomische, terrestrische und elektronische Navigation, Gezeitenkunde, Seemannschaft, Software an Bord usw.) entsprechend der Nachfrage

Die Themenkurse (Module) für SSS und SHS laufen nacheinander und können bei Interesse – wie die Spezialkurse – auch einzeln gebucht werden. Einige Lehrgänge (z.B. SBF-See und SKS; UBI und SRC) können zudem als aufwands- und kostenreduzierte Kombinationen belegt werden.

Bei allen Lehrgängen ist eine Mindestteilnehmerzahl erforderlich. Der Einstieg in einen bereits laufenden Führer-scheinkurs ist nach Absprache mit der Zweigstellenleitung zumeist noch möglich.

Weitere Daten und Details zum umfangreichen Ausbildungsangebot sind bei der Zweigstellenleitung oder im Inter-net unter „https://www.dhh.de/zweigstelle-braunschweig/kursangebot“ erhältlich.

Leitung: Dr. Wolfgang BachmannGlatzer Straße 1 38110 Braunschweig

BRAUNSCHWEIG

Tel.: 0 53 07 / 94 03 70E-Mail: [email protected]/braunschweig

Für alle Teilnehmer eines Zweigstellenkurses gibt es einen Nachlass von 10 % auf den Praxis-Lehrgang an einer DHH-Schule zum Amt-lichen Sportbootführerschein-Binnen, Sportküstenschifferschein oder Sportseeschifferschein.

ZWEIGSTELLENKURSE

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Page 37: Der Blaue Peter - DHH

Leitung: Corinna und Caroline SchumannRahweg 81 22453 Hamburg

HAMBURG

Tel.: 040/555 13 13E-Mail: [email protected]/hamburg

Leitung: Wolfgang WindolphSiebengebirgsring 19 53340 Meckenheim

BONN

Kurse in Bonn Veranstaltungsort: WSV Blau-Weiß BN-Graurheindorf

Tel.: 0 22 25 / 134 57Fax: 0 22 25 / 70 50 25E-Mail: [email protected]

Nr. Veranstaltung Dauer Beginn

208501 Sportbootführerschein See 4 x Mo. und 2 x Sa. 06.01.2020208503 Funkzeugnisse: Short Range Certificate (SRC)

Binnenschifffahrtsfunk (UBI)1 x Fr. und 2 x Sa. 20.03.2020

Kurse in Köln Veranstaltungsort: Köln, Bürgerhaus Stollwerck

Nr. Veranstaltung Dauer Beginn

208502 Sportküstenschifferschein 5 x Sa. (im 14-Tage-Rhythmus durchgeführt)

11.01.2020

208512 Seminar Astronomische Navigation (I) 08./09.02.2020 08.02.2020

Kursnr. Veranstaltung Datum Dauer Uhrzeit

208001 Navigationsübungstag zum SKS 11.01.20 1 x 10.00-17.00208002 SBF-Binnen-Ergänzung zum SBF-See/SKS 19.03.20 1 x 18.30-21.30

198021 SSS - Module208003 Nav.übungen (kostenlos für SSS-Bucher) 30.01.20 1 x 18.30-21.30198023 Gezeiten 05.12.19 5 x 18.30-21.30208004 Seemannschaft 06.02.20 3 x 18.30-21.30208005 Radar 08.02.20 WE 10.00-17.00208006 Wetter 27.02.20 3 x 18.30-21.30208007 Recht 02.04.20 3 x 18.30-21.30208007 Recht 02.04.20 3 x 18.30-21.30208008 SHS 07.01.20208009 Astro I 07.01.20 4 x 18.30-21.30 208010 Astro II incl. Wetter, Recht, Handh.v.Yachten nur zusammen buchbar:

Beginn 11.02.20203 x 18.30-21.30

208005 Radar (89,-) WE 10.00-17.00208010 Wetter 1 x 18.30-21.30208010 Handhabung von Yachten 1 x 18.30-21.30208010 Recht 1 x 18.30-21.30208011 SRC 15.02.20 3 Tage 10.30-17.30208012 UBI (halber Tag, wenn SRC-Wissen vorh.) 23.02.20 1 Tag 10.30-13.30208013 Pyro (FKN) 1 x 18.30-21.30

Unser Kursangebot im Winter/Frühjahr 2019/20

Page 38: Der Blaue Peter - DHH

K.Nr.: Kurzn. Kurstitel Beginn Ende Kursdauer Ort

Führerscheinkurse208111 SBF-B SBF-Binnen (SBF-B) 29.02.20 08.03.20 2 Wochenenden Hannover

208113 SBF-S SBF-See (SBF-S) 29.02.20 08.03.20 2 Wochenenden und 1 Montag Hannover

208115 SBF-S-B Kombikurs SBF-See und Binnen – 20% 29.02.20 08.03.20 2 Wochenenden und 1

Montag Hannover

198119 SSS Sportseeschifferschein (SSS) Gesamtkurs 11.11.19 21.03.20 24 Termine Hannover

208120 SSS-N Sportseeschifferschein Modul Navigation 27.01.20 21.03.20 10 Termine Hannover

198121 SSS-S Sportseeschifferschein Modul Seemannschaft 16.12.19 18.01.20 3 Termine Hannover

198122 SSS-R Modul Schifffahrtsrecht 11.11.19 16.12.19 9 Termine Hannover208123 SSS-W Modul Wetterkunde 13.01.20 25.01.20 3 Termine Hannover

208124 SHSSporthochseeschifferschein (SHS), inkl. der kostenlosen Teiln. am SSS Kurs

07.03.20 22.03.20 3 Wochenenden Hannover

208125 SHS-N Modul Navigation (terrestisch) 27.01.20 21.03.20 siehe SSS Navigation Hannover208126 SHS-A Modul Astro Navigation 07.03.20 22.03.20 3 Wochenenden Hannover208127 SHS-R Modul Schifffahrtsrecht 07.03.20 22.03.20 2 Wochenenden Hannover208128 SHS-H Modul „Handhabung von Yachten“ 14.03.20 14.03.20 1 Wochenende Hannover208129 SHS-W Modul Wetterkunde 15.03.20 21.03.20 2 Wochenenden Hannover

208130 Astro Astronomische Navigation Grundkurs 07.03.20 22.03.20 1 Wochenende Hannover

208131 SKS-I

SKS Intensivkurs an 3 Wochenen-den; zuzügl. Hotel und Verpfle-gung, direkt beim Courtyard zu buchen

21.02.20 15.03.20 Freitag 17:00 bis Sonntag 16:00 Uhr Hannover

Funkkurse

208136 SRC Short Range Certificate (SRC) 15.02.20 01.03.20 2 Wochenden Hannover

208137 LRC Long Range Certificate (LRC) 14.03.20 28.03.20 2 Wochenenden Hannover

208139 SRC/LRC SRC / LRC Kombikurs s. Kurs 208136 & 208137 15.02.20 28.03.20 4 Wochenenden Hannover

Workshops und Sonderveranstaltungen:208140 FKN Fachkundenachweis Pyro (FKN) 04.04.20 04.04.20 1 Samstag Altwarmbüchen208141 SAB Software an Bord 21.03.20 21.03.20 1 Samstag Hannover208142 Spleißen Spleißen mit modernem Tauwerk 07.03.20 08.03.20 1 Wochenende Hannover

Leitung: Michael Köhler Tel.: 0511 958 46-39 Fax: 0511 958 46-41

HANNOVER

E-Mail: [email protected]/hannover

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Page 39: Der Blaue Peter - DHH

Was

4SBF-Binnen

SportBootFührersch.Binnen

SBF-See

SportBootFührersch.See

SKS

SportKüsten-schiffer-Schein

SSS

SportSee-schifferSchein

SSS

Sport-küsten-schiffer-schein

SRC Seefunk-zeugnis + FKN

Binnen-funk UBI

Radar-Seminar

Reisepla-nung in Gezeiten-revieren

Charter-Vorberei-tung

Medizin an Bord

Wofür

4Segeln auf Binnenge-wässern(inkl. Mo-tor)

Motorboot fahren an der Küste

See-Segelnin der 12-sm-Küstenzone

Recht Wetter Teilnahme am UKW- Seefunk + Binnen

Vorausset-zung für Schiffsfüh-rer

prakti-schen Umgang mit Radar-geräten

Gezeiten-kunde ATT u. Reeds, Passage-planung

Von „Ab-legen bis Zulassung“

Worauf ist zu achten und was brauche ich

Medizinische Notmaß-nahmen auf seegeh. Yachten

Voraus-setzun-gen

4

praktischer Grundkursempfohlen,zumindest aberMitsegel-Vorkennt-nisse

keine SBF-Binnenempfohlen,SBF-SeezwingendsiehePrüfungs-termine!

SKS / BR empfohlen

mind. aberfür SSS: SBF-Seeund mind. 1.000 sm

SKS / BR empfohlen

mind. aberfür SSS: SBF-Seeund mind. 1.000 sm

Segel-ErfahrungKüste/SeeSchul-Englisch

Segel-ErfahrungKüste/See

SKSempfohlen

SKSempfohlen

Segel-Erfah-rungKüste/See

Uhrzeit

418.30 - 21.00

18.30 - 21.00 18.30 - 21.00

14.00-17.00

18.30 - 21.00

09.00-17.00

18.30 - 21.00

18.30 - 21.00 eineinhalb Tage

Termine

4Di 17.03.Di 24.03.Di 31.03.OsterferienDi 21.04.Di 28.04.Di 05.05.

Di 04.02. Fr 07.02. Di 11.02. Fr 14.02. Di 18.02. Fr 21.02. Di 03.03. Di 10.03. Di 17.03. Di 24.03. Di 31.03. Osterferien Di 21.04. Di 28.04. Di 05.05. Kartenübungen: Do+ Fr 18-21 / Sa 09-13 Uhr Sa 07.03. Sa 14.03. Fr 03.04. Do 23.04.

Fr 10.01.Fr 17.01.Fr 24.01.Fr 31.01.Fr 07.02.Fr 14.02.Fr 21.02.Fr 06.03.Fr 13.03.

Zusätzlich

Radar-plotten09.00-12.00

Sa 11.01.Sa 18.01.

Sa 25.01.Sa 01.02.Sa 08.02.Sa 15.02.

Mo 17.02.Mo 02.03.Fr 06.03.Mo 09.03.Fr 13.03.Mo 16.03.

Funkauf-frischungNr. 208913

18-21 UhrFr 27.03.

Kursgeb.30,- €

Sa 15.02. max. 6 Teiln. Zur Vertiefung des SSS zu empfeh-len!

Fr 07.02.

Sa 08.02.Sa von 09-17 Uhr

Fr 31.01.Fr 07.02.Fr 14.02.

Fr 27.03.18.00-21.00Sa 28.03.09:00-17:00

Kurs Nr.

4208901 208902 208903 208905 208907 208909 208910 208915 208914 208911

Prüfung

4Sa 09.05.Theorie

Sa 28.03. Theorie u. Praxis

Sa 09.05. Theorie

nächste Mögl. Theo-riesiehewebsidePA DSV *

nächste Mögl. TheoriesiehewebsidePA DSV *

Sa 21.03.Theorie u.Praxis

Kursleiter

4Lukas VoglHasselberg

Christiane Vogl und Ludwig Vogl

Luck Erlend,Dr. Wenzel

Florian Vogl, Luck Erlend

Ludwig Vogl

Peter Boot Manfred Matheis

Stefan Lang Martin Biller

Leitung: Dr. Christiane und Ludwig VoglFichtenstr. 21 83623 Dietramszell/Ascholdin

MÜNCHEN

Schulungsräume: Wilhelmsgymnasium, Thierschstraße 46, 80538 München

Tel.: 08171-4808834, E-Mail: [email protected] www.dhh.de/muenchen

Page 40: Der Blaue Peter - DHH

Leitung: Johannes Indermark Riedweg 6 32107 Bad Salzuflen

MINDEN / OSTWESTFALEN-LIPPE

Tel.: 05222 961664, E-Mail: [email protected] www.dhh.de/ostwestfalenlippe

Kursnr. Veranstaltung Uhrzeit Datum Dauer

208301 Informationsabend - hier erfahren Sie alles über unsere Kursangebote und hier werden gegebe-nenfalls weitere Kurszeiten abgestimmt.

19:30 09.01.20 1 Abend

208302 Sportbootführerschein BinnenTheorie Abendkurs

19:30 - 22:00 28.01.20 ca. 6 Abende

208303 Sportbootführerschein BinnenTheorie Intensivkurs

9:00 - 16:00 07.03.20 ca. 2 Tage

208304 Sportbootführerschein SeeTheorie Abendkurs

19:30 - 22:00 30.01.20 ca. 8 Abende

208305 Sportbootführerschein See Theorie Intensivkurs

9:00 - 16:00 23.02.20 ca. 3 Tage

208306 Sportbootführerschein Motorboot - Praxis, Binnen und See

3 x 45 min. ab 13.03.2020 3 Std.

208307 SKS Sportküstenschifferschein Theorie Abendkurs

19:30 - 22:00 02.04.20 ca. 8 Abende

208308 SKS Sportküstenschifferschein Theorie Intensiv-Wochenendkurs

9:00 - 16:00 29.03.20 ca. 3 Tage

208310 UKW Sprechfunkzeugnis UBI, Abendkurs für Binnengewässer

19:30 - 22:00 12.02.20 ca. 5 Abende

208311 UKW SprechfunkzeugnisUBI, Wochenendkurs für Binnengewässer

9:00 - 16:00 nach Absprache

2 Tage

208312 UKW SprechfunkzeugnisSRC, Abendkurs für Küstengewässer

19:30 - 22:00 18.03.20 ca. 6 Abende

208313 UKW Sprechfunkzeugnis SRCWochenendkurs für Küstengewässer

9:00 - 16:00 nach Absprache

2 Tage

208314 Fachkundenachweis (FKN) für Seenotsignalmittel nach dem Sprengstoffrecht gemäß § 1 Abs. 2 1. SprengV

19:00 - 22:00 nach Absprache

1 Abend

208315 Praxisseminar Schleusenfahrt mit dem Motorboot (3-4 Personen)

9:00 - 13:00 nach Absprache

1 Vormittag

Kursnr. Veranstaltung Uhrzeit Datum Dauer

208361 Informationsabend – hier erfahren Sie alles über unsere Kursangebote und hier werden gegebe-nenfalls weitere Kurszeiten abgestimmt.

19:30 08.01.20 1 Abend

208362 Sportbootführerschein Binnen Theorie Abendkurs

19:30 - 22:00 22.01.20 ca. 6 Abende

208364 Sportbootführerschein See Theorie Abendkurs

19:30 - 22:00 24.01.20 ca. 8 Abende

208306 Sportbootführerschein Motorboot – Praxis, Binnen und See

3 x 45 min. 13.03.20 3 Std.

208371 UKW Sprechfunkzeugnis UBI, Wochenendkurs für Binnengewässer

9:00 - 16:00 nach Absprache

2 Tage

208373 UKW SprechfunkzeugnisSRC, Wochenendkurs für Küstengewässer

9:00 - 16:00 nach Absprache

2 Tage

Kurse in Minden

Kurse in Bad Salzuflen

DER BLAUE PETER 41

Page 41: Der Blaue Peter - DHH

Leitung: Rainer JohnGraf-Ezzo-Weg 8 58730 Fröndenberg/Ruhr

Leitung: Helmut DietrichIm Greutle 1 73230 Kirchheim-Nabern

RUHRGEBIET

STUTTGART

Tel.: 0 2377 7431, Mobil: 0151 40 30 51 34E-Mail: [email protected]

Tel.: 070 21/509 64 78E-Mail: [email protected] www.dhh.de/stuttgart

Kursnr. Veranstaltung Datum/Beginn Dauer

208400 Informations- u. Einführungsveranstaltung in Dortmund 14.01.20 1 Abend

208405 Sportbootführerschein Binnen Motor und Segel Theorie 03.02.20 6 Abende

208411 Sportbootführerschein See Theorie 05.02.20 8 Abende208412 Sportbootführerschein See u. Theorie Binnen Motor 05.02.20 10 Abende208415 Sportküstenschifferschein Theorie 28.01.20 10 Abende208420 Sportseeschifferschein Theorie Gesamtkurs 23.09.20 20 Abende208421 Sportseeschifferschein Teil Navigation u. Seemannschaft 23.09.20 12 Abende218422 Sportseeschifferschein Teil Schifffahrtsrecht Wetter - Radar I 20.01.2021 8 Abende208440 Sporthochseeschifferschein Gesamtkurs 24.09.20 20 Abende208441 Sporthochseeschifferschein Teil Navigation u. Handhbg von Yachten 24.09.20 12 Abende

218442 Sporthochseeschifferschein Teil Schifffahrtsrecht - Wetter - Radar II 21.01.2021 8 Abende

208480 Sachkundenachweis für Seenotsignale incl. Prüfung 14.03.2020 1 Tag

Kursnr. Veranstaltung Dauer Beginn

208810 Sportbootführerschein-Binnen (SBF-Binnen) inkl. Bodenseeschifferpatent A+D

8x Abende, 3x Samstage

10.02.2020

208820 Sportbootführerschein – See (SBF-See) inkl. Seenotsignalmittel (FKN)

6x Abende, 5x Samstage

10.02.2020

208830 Sportbootführerschein-Binnen (SBF-Binnen) inkl. Bodenseeschiffer-patent A+D, Sportbootführerschein – See (SBF-See) (FKN)

11x Abende, 5x Sa

10.02.2020

208840 Sportküstenschifferschein (SKS) inkl. Seenotsignalmittel (FKN)

6x Abende, 5x Samstage

15.01.2020

208850 Seenotsignalmittel (Fachkundenachweis FKN) 1x Samstag 28.03.2020208867 SSS, Modul Praxisvorbereitung 2x Abende 08.01.2020

Kursnr. Veranstaltung Dauer Beginn

208891 Astronavigation für Einsteiger 1 x WE April 2020208892 Elektronik und Software an Bord Navigation im Wandel 1 x WE April 2020

Theorie-Kurs-Programm 2020

Kurse in Stuttgart Ort: Robert-Mayer-Schule, Weimarerstr. 26, 70176 Stuttgart

Seminare in Stuttgart

4242 DER BLAUE PETER

Page 42: Der Blaue Peter - DHH

• 14. Januar, Hubertushöhe, Betriebsferien• 30. Januar, Spitalkeller, 19:00 Einlass, 20:00

Beginn, 2 Ostseerunden: 1. Helsingborg –Danzig- Bornholm; 2. Gävle- Stockholmer Schären-Öland-Kalmar nach Kiel, Herwig Decker, TransOcean und DHH-Seglertreff

• 11. Februar, Hubertushöhe, noch in Planung, Musik an Bord: Ukulele – ein Abend mit Shantys, Gruppe Ukulele

• 25. Februar, Hubertushöhe, 10:00, Auffrischungskurs mit Übungen an 2 Funk-geräten, Ludwig Vogl DHH-Zweigst. München

• 10. März, Hubertushöhe, „Very Great Britain“, 4 Monatstörn um die Britischen Inseln – Start Helsingborg, Herwig Decker

• 14. April, Hubertushöhe, Klönschnack, Gerhild + Andreas

• 25./26.April, CYS - Prien, Ansegeln mit bewährter ZW. München (Christian e+ Ludwig Vogl), Gerhild + Andreas

• 12. Mai, Hubertushöhe, Berichte mit Fotos vom Ansegeln an CYS-Prien, Gerhild + Andreas

• 09. Juni, Hubertushöhe, Schiffbruch zwischen Feuer und Eis, Freydis – Heide und Erich Wilts, ZDF- Reportage, Gerhild + Andreas

REGENSBURG

STUTTGART

Leitung: Wolfgang Scharpfenecker

Tel.: +497141-63537,E-Mail: [email protected]

Stellvertreterin: Jutta Göggerle E-Mail: [email protected]

Leitung: Gerhild LaumannTel.: 094 41/83 36,

E-Mail: [email protected]

Stellvertreter: Andreas Bä[email protected]

HANNOVER

Leitung: Prof. Dr. Hans- Jürgen IhnenTel. privat: 0511-6040346E-Mail: [email protected]

Stellvertreter:Michael Köhler, Tel: 0511-9584639

E-Mail: [email protected]

Für Ende April / Anfang Mai 2020 planen wir wieder unser alljährliches Ansegeln mit Kut-tern und Folkebooten an der Hanseatischen Yachtschule in Glücksburg. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, um noch einen Platz zu erhalten und die Fahrgemeinschaften recht-zeitig zusammenstellen zu können. Die Segler-treffs in der Wintersaison finden wie gewohnt jeden letzten Mittwoch im Monat ab 19.00 Uhr im Restaurant „Zum Eichenwald“ (Salzdahlu-mer Str. 313 in Braunschweig-Mascherode) statt, zu denen auch wieder einige Vorträge geplant sind. Die nächsten Termine sind somit der 29. Januar, der 26. Februar und der 25. März 2020. Aktuell sind noch Besuche von Messen, Planetarien und Museen angedacht, deren Ter-mine jedoch noch nicht endgültig feststehen. Zu allen Treffs laden wir ebenfalls neue DHH-Mitglieder und weitere Gäste – gern auch zum „Schnuppern“ – herzlich ein.

DHH-Segler und Freunde aus dem Raum Düs-seldorf, Köln, Bonn treffen sich regelmäßig am zweiten Mittwoch im Monat ab 19:00 Uhr. Unser Treffpunkt ist im Restaurant „Alte Rheinfähre“, Fährerweg 22, 40489 Düsseldorf Kaiserswerth. Wir haben Vorträge zu Themen aus der Segelpraxis, Gespräche und Erfahrungs-austausch unter DHH-Seglern, Bootseignern und Charterskippern. Zu allen Treffen sind Gäste herzlich willkommen. Lassen Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse beim Seglertreff-Leiter registrieren, dann erhalten Sie Ihre monatliche Einladung.

Die Freunde des Segelsports im Großraum Hannover treffen sich an jedem 3. Donnerstag im Monat ab 19.00 Uhr in den Räumen des Paddelclubs Hannover, Schützenallee 30, 30519 Hannover (Gaststätte „Treffpunkt Bootshaus“). Bei unseren Zusammenkünften ist jeder herz-lich willkommen, der sich für den Segelsport interessiert. Bei unseren nächsten Terminen wollen wir uns voraussichtlich mit folgenden Themen befassen:• 16.01. Der Untergang der Estonia

(Achtung: Die Veranstaltung wird voraussichtlich im Hotel Courtyard am Maschsee stattfinden. Die Einzelheiten werden per E-Mail bekanntgegeben.)

• 20.02. Versicherungen für Segler• 19.03. Rettungswesten und Rettungsinseln

BRAUNSCHWEIG

Leitung: Dr. Wolfgang Bachmann Tel.: 05307/94 03 70

E-Mail: [email protected]

Heide von Pock Tel.: 05303/93 02 80

SeglertreffsDÜSSELDORF

Leitung: Norbert KnoppTel.: 02235/922430

E-Mail: [email protected]

Teamer: Ulrich HauschildDr. Rainer Kruse

INFORMATIONEN ÜBER SEGLERTREFFS UND DEREN AKTIVITÄTEN ERHALTEN SIE IN DER GESCHÄFTSSTELLE

Telefon: 040/44 11 42 50 oder im Internet unter www.dhh.de

DHH-Segler und -Freunde aus dem Großraum Stuttgart, sowie Kursteilnehmer der Zweigstelle Stuttgart, treffen sich jeden dritten Donnerstag im Monat ab 19 Uhr im Restaurant „Haus am See“ am Max-Eyth-See in 70378 Stuttgart-Hofen, Mühlhäuser Straße 311, in der „Anglerstube“. Der nächste Termin ist:Do, 16. Januar 2020, 20 Uhr

Charter & Reise Ionisches MeerLevkas, Meganisi, Ithaka und Kephallonia - die Inseln bilden das Zentrum des Ionisches MeeresKurze Etappen, schöne Häfen, verlässlicher Wind – dafür lieben Segler das RevierReferent: Skipper Wolfgang Scharpfenecker

Themen werden noch festgelegt fürDo, 20. Februar 2020, 20 Uhr Do, 19. März 2020, 20 Uhr Do, 16. April 2020, 20 Uhr

DER BLAUE PETER 43

Page 43: Der Blaue Peter - DHH

TORNADO VERWÜSTET MALLORCA 4. Oktober 2007Wir chartern als Stammkunden in Zweiercrew seit Jahren eine gepflegte HR 36 in Flensburg. Doch stellt sich uns die Frage: Mal wieder in mediterrane Gewässer? Wir wenden uns an eine renommierte Charteragentur und bu-chen eine 35 Fuß-Beneteau ab Palma. Das ist vergleichsweise „klein“, alle anderen Yachten am Steg (und im lokalen Angebot) sind Kojen-wunder oder Multihulls. Das Schiff ist zwei Jah-re alt, aber leider bereits ziemlich „abgekaut“, nur die Segelgarderobe ist neu. Erstaunlich, im Vergleich zur Rassy ist sie eine lahme Ente, ein „Joghurtbecher“. Bei der Übergabe werden wir etwas vernachlässigt, die großen Yachten ste-hen im Mittelpunkt.

Egal, wir haben einen schönen, spätsommer-lichen Törn, sind zwei Tage bei Mistral in La Savina auf Formentera eingeweht, besuchen, wie geplant, Freunde in Javea auf dem spani-schen Festland und liegen am Mittwoch, den 3.10.2007, am nordöstlichen Zipfel von Ibiza in Portinatx vor Anker. Unsere Törnpläne zu-rück nach Mallorca werden durchkreuzt. Die Kühlwasserpumpe des Motors muss repariert werden (sieht schlimm aus), ein pfiffiger Me-chaniker kommt aus Eivissa (vormittags Aus-bau, nachmittags Einbau nach Überholung), vermittelt von der Charterbasis. Die Zeitreser-ve schmilzt.

Der Seewetterbericht kündigt für den 4.10. 3 bis 4 Bft aus Ost an, spätabends lokale Ge-witter mit Böen bis 7. Wir verlassen die Bucht früh und müssen sowieso unter Motor fahren, denn unsere Richtung ist Ost, die kürzeste Verbindung nach Andraitx 45 sm. Es geht flott voran, mittags werden mangels Brot Reste ge-kocht, Tortellini in Soße, und das ist gut so. Zwischen 14 und 15 Uhr verfinstert sich der Himmel, es sieht aus, als ob ein schwarzes Ver-deck von hinten hochgeklappt werden würde. Oh, oh. Erste kapitale Blitze sind am Horizont zu sehen. Das Großsegel als Stützsegel wird ratzfatz geborgen, Ölzeug und eigene Auto-

wieder 60 Grad und kommen Andraitx näher, es sind noch circa vier Stunden. Dann kann der Autopilot wieder arbeiten, Wolfgang entspannt die Muskeln, die Sicht ist klar, man sieht die Berge von Mallorca.

Um 21 Uhr laufen wir in den wunderschönen Naturhafen von Andraitx ein; der Marinero vom Club de Vela vertreibt uns energisch, der Hafen sei mal wieder „complet“. Ich gestehe, jetzt im Dunkeln laut zum Mithören geflucht zu haben: „Diese Sesselpupser bewegen ihren Hintern nicht von der Pier weg und blockieren mit ihren Motorbooten den Kai und unsereins …!!“. Ich verbringe den dritten Tag ohne fes-ten Boden unter den Füßen, der Anker fällt im Düstern mitten in der Bucht.

Mein Skipper pellt sich aus den nassen Kla-motten. Ich backe um 21:30 Uhr mechanisch Pfannkuchen, was anderes gibt‘s nicht mehr im Vorrat. Lecker. Alles egal, Hauptsache Ruhe.

Die Bilder dieses Tages haben sich eingraviert.Die Rücknahme am nächsten Tag ist gruselig. Niemand fragt, wo wir gestern waren, ob es Schäden gab, nix wird kontrolliert. Dieser An-bieter ist übrigens in der nächsten Saison we-gen Insolvenz aus dem Angebot verschwunden.Auf dem Paseo maritimo liegen die geknickten Palmen in Serie platt auf dem Pflaster. Es gibt besorgte Anrufe von daheim, wieso eigentlich? In der Tagesschau wurden Horrorbilder zu den Hauptnachrichten gezeigt (Mallorca als 17. Bundesland).

Wir haben Jahre später Segler getroffen, die zur selben Zeit in Andraitx vertäut waren … es gab jede Menge Bruch, Hafenbillard.

Vielleicht gar nicht so schlecht: freie See, tiefes Wasser, keine Großschifffahrt. Aber wir haben uns beide nach der schönen Schwedin unter den Füßen gesehnt. Finales Geständnis.

Brigitte Hübscher-Krause

matik-Rettungswesten angelegt. Wir donnern mit gleicher Geschwindigkeit weiter, Kurs 60 Grad. Der Wind nimmt zu, in Böen um 8 Bft. Das Beiboot „Fritzchen“ schwimmt nicht mehr an der Leine hinter uns her, sondern folgt uns eher fliegend. Es muss an Bord, wir verlieren es sonst und unsere Kaution gleich mit. Mit vereinten Kräften und gegen den Wind brül-lend zerren wir das sperrige Ding ins Cockpit, ich kann die festsitzenden Ventile nicht auf-drehen und muss unten durchkrabbeln, um angeleint wieder hinters Steuer zu kommen. Wolfgang kann die Ventile sofort aufdrehen und wurstelt das geknautschte Boot unter Deck zusammen mit einem Schwall Wasser.

„Du musst mich am Ruder ablösen, ich kann das nicht mehr halten.“ Mein starker Wolfgang verkeilt sich sitzend hinterm Ruder, angeleint, und trotzt Wassermassen vom Himmel und überkommenden Seen, immerhin ist es warm und die Regengüsse plätten etwas die Wellen. „Bleib bloß unten!“ Ich will mich ablenken und wische mal wieder den Boden trocken, es ist sonst zu glitschig, starre auf die elektronische Seekarte und klebe die Papierkarte mit Tape auf dem Salontisch fest, damit ich unsere Position eintragen kann … Rausgucken ist schlimm, die Welt ist grau und mit schießender Gischt be-deckt, der eigene Bug nicht zu sehen, der Lärm ohrenbetäubend, die Wellen kommen inzwi-schen von schräg hinten und sind aus meiner Perspektive deutlich höher als der Kopf meines allerbesten Ehemanns. Auf dem Plotter drehen wir eigentlich nur Kreise. Ich bete „lass es auf-hören, lass nix kaputtgehen, verschone uns“. Ich klemme mich als Stöpsel in den Niedergang, keine Chance, ein Steckschott aus der tiefen, unorganisierten Backskiste zu fischen und ein-zusetzen, damit der Regen nicht direkt ins In-nere schüttet. Wolfgang kämpft mit dem Ruder und den Wellen, er ist grimmig entschlossen, das Boot wieder auf Kurs zu bringen. Der ganz schlimme Spuk (9 und 10 Bft) dauert vielleicht eine Stunde, dann geht der Winddruck langsam zurück, 7 Bft sind ein echter Segen, wir laufen

MEIN SCHWERSTER SEGELTAGWir rufen alle dazu auf, uns ihren ganz persönlichen schwersten Segeltag zu schildern. Wir freuen uns schon heute auf spannende und lehrreiche Geschichten. Christoph Schumann

aus BP 04/2019

4444 DER BLAUE PETER

Page 44: Der Blaue Peter - DHH

HISTORIE

ÜBERFÜHRUNGSTÖRN DER „TRAMONTANA“ NACH ELBAMein schwerster Segeltag? Warum eigentlich mein schwerster? War es das Wetter, die Wind-stärke, der Seegang? Ja, das auch. Aber vor al-lem meine Verfassung, physisch und mental. Wenn man irgendwie angeknackst zu einem Törn startet, wird man das bald spüren.

Auf diesen Törn hatte ich mich richtig gefreut, zum ersten Mal nicht nur auf die Ostsee, son-dern an die Atlantikküste. Ein Überführungs-törn war angesagt, die DHH-Yacht „Tramonta-na“ sollte nach Elba gebracht werden, und ich hatte mich für die Teilstrecke Brest–Elba an-gemeldet. Den DHH hatte ich erst kurz vorher kennen gelernt.

Es ist der 26. April 1987. Wir sind zu fünft, als wir von Hamburg über Paris nach Brest fliegen. Mit dabei der spätere Erste Vorsitzende Dr. Jan Hiemsch und Vorstandsmitglied Wilhelm von Georg. Nachts gehen wir in Brest an Bord der „Tramontana“, werden mit hochprozentigem Rum begrüßt und fallen bald in die Kojen.

Der nächste Tag fängt gut an. Strahlend blauer Himmel, NE 2–3, angenehm warm. Frühstück mit frischem Baguette. Mittags Spaghetti. Um 16.00 Uhr legen wir ab. Immer noch blauer Him-mel, SE 4–5, zwei Reffs im Groß. Mit uns laufen die Segelschulschiffe „Belle Poule“ und „Etoile“, ein schönes Bild in der beginnenden Dämme-rung. Ab 20.30 Uhr bin ich am Ruder, dann wie-der ab 03.00 Uhr auf Wache zusammen mit dem Skipper. Der Wind nimmt zu bis 30 Knoten. Rau-schefahrt bei hoher See, großer Spaß am Ruder.

Aber dann nur noch Kampf gegen die Müdig-keit. Mein bisheriges Hochgefühl ist verflogen. In der Koje Schwitzen und Frieren zugleich. Seekrank? Oder ein Rest der Grippe, die mich vor einiger Zeit erwischt hatte? Hätte ich auf den Rum gestern Abend verzichten sollen? Nun kommt auch noch ein schlechtes Gewissen auf, denn ich war am Geburtstag meiner Frau ab-gereist, sie hatte mich zum Flughafen gebracht und würde ohne mich feiern. Vielleicht war es

MEIN SCHWERSTER SEGELTAG

Als „Saudade II“ sollte diese schnelle 16-Meter-Yacht um den Admiral‘s Cup segeln, wurde dann in „Steinbeisser“ umgetauft und von ihrem Eigner Dieter Krügel dem DHH gespendet. Als „Wiking“ segelte sie für die Hanseatische Yachtschule und als „Tramontana“ für die Yachtschule Elba.

ihr ganz recht so – mit so einem Segelfuzzy, ei-nem ausgerechnet an diesem Tag aufs Wasser flüchtenden Ehemann? Außerdem stelle ich fest, dass meine Koje ungünstig liegt – unter einer leckenden Luke, so dass mir der Atlantik aufs Gesicht tropft und sich dann allmählich in meinem Bettzeug verteilt.

Am Morgen echtes Biskaya-Aprilwetter. Wind meist über 30 Knoten, genau aus Bayona, wo wir hinwollen. Hohe See, Regenschauer, kalt. Entsprechend ungemütlich ist es im Ruder-cockpit, noch ungemütlicher im flachen Ar-beitscockpit. Der Skipper kotzt Galle. Aus meinem Tagebuch: „Ich habe mich selten so unwohl gefühlt: müde, hungrig, dreckig, und langweilig ist es auch. Grauer Himmel und rollende Wasserhügel überall. Dazu Sehnsucht nach Familie, Fernsehen und Kamin!“

Und dann stellen wir fest, dass sich Öl auf dem Deck verteilt. Schnell ist klar: Das Öl tropft

aus dem Baumkicker, der offensichtlich Scha-den genommen hat. Unsere Vermutung: Auf der vorigen Etappe war der Baum gegen den Widerstand des Kickers mit Kraft dicht ge-holt worden, was dieses Teil sehr übelnahm. Dann zeigt sich ein weiteres, viel gravierende-res Problem. Das Hydrauliksystem sorgt auch für die Spannung des Riggs, die stimmt nun nicht mehr. Um 19.00 Uhr: Das Kutterstag ist gebrochen. Der Kurs wird geändert. Der Skip-per hat beschlossen, unter Groß und Maschine zur Reparatur nach La Coruna zu laufen. Dort machen wir am nächsten Tag beim Real Club Nautico fest.

Die weitere Reise über Vilamoura, Tanger und Gibraltar wird ein wunderbares Erlebnis. Der schwerste Tag ist erstmal vergessen.

Norbert Suxdorf

DER BLAUE PETER 45

Page 45: Der Blaue Peter - DHH

EHRENNADELN

Peter Bannach Berlin

Eike Jost Behrle Dormagen

Dr. Claus Blaufelder Stein

Michael von Brauchitsch Kröppelshagen

Hans-Martin Breninek Köln

Ursula Broehl Köln

Dr. Bodo Brunckhorst Albstadt

Ingo David Kühlungsborn

Frank Deppe Nürnberg

Heinz-Eberhard Diebow Nürnberg

Uwe Dohrn Schwerzenbach, CH

Helga Dohrn Schwerzenbach, CH

Erika Forst Düsseldorf

W. Willi Goth Wilhelmshaven

Dr. Christoph Hasche Hamburg

Wolfgang Hoffmann Buxtehude

Wolfgang Kolk Berlin

Dr. Rainer F. Kruse Grevenbroich

Romuald Kutscher Wien, A

Stephan von Lamezan Hamburg

Detlef Lehmann-Hinrichs Lütjenburg

Dr. Herbert Meyer Osterholz-

Scharmbeck

Frank Morche Hessisch

Oldendorf

Dr. Klaus Müller Bonn

Kai-Rupert Nolte Hamburg

Dietrich Nölting Bad Harzburg

Inez Maria Osthoff Königstein

Uwe P. Pinck Hamburg

Jürgen Pollmeier Herrenberg

Dr. Lutz Rehling Winsen

Ingeborg Reinhard München

Karl Eberhard Richter Erlenbach

Dr. Jürgen Sannemann Kerpen

Hans-Georg Schmalenbach Lüdenscheid

Peter-Joachim Schönberg Hamburg

Dietrich Schubert Hamburg

GOLDENE EHRENNADEL FÜR 50 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

SILBERNE EHRENNADEL FÜR 40 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

Rüdiger Auras Bad Honnef

Lars Babendererde Techau

Tim Babendererde Bad Schwartau

Helmut Bachmann Prien

Dr. Gerhard Bauer Bad Säckingen

Prof. Karl Bayer Schlangenbad

Nikolaus Belling Hamburg

Lutz Burgwinkel Rösrath

Prof. Dr. Emanuel H. Burkhardt Stuttgart

Olaf Busse München

Gerd Dassler Düsseldorf

Anke Deppe Langenhagen

Dr. Ralph Deymann Plau

Harald Dick Darmstadt

Prof. Dr. Karl-Wilhelm Ecker Waren

Dr. Hartmut Eipper Velbert

Dr. Bernhard Engelbrecht Gräfelfing

Dr. Frank-Dieter Engelbrecht Darmstadt

Martin Everding Lübeck

Dr. Arnold Ewald Baden-Baden

Dr. Michael Fammler Oberursel

Dr. Hans-Martin Fritsche Garmisch-

Patenkirchen

Siegfried Gibtner Gaimersheim

Reiner Giesen München

Wilhelm Daniel Hahne Gyhum

Joachim Hallensleben Northeim

Dr. Gerald Hartmann Ratzeburg

Jan Hegerfeld Fehmarn

Rolf Heinecke Braunschweig

Clemens Helf Marburg

Dr. Christian Hepner Miltenberg

Dr. Constantin Hruschka Weilheim

Ernst Jürgen Köhler Braunschweig

Jan Henning Krumme Gauting

Axel Langemann Bomlitz

Rolf Langenbach Netphen

Helga Langenbach Netphen

Ingrid von Lehe Hamburg

Thomas Maiss Kleinmachnow

Rolf Marquardt Köln

Wolfgang Marth Bremen

Dr. Burkhart Menke Berlin

Wilhelm Mensch Helmstedt

Rudolf Miehling Schwarzenbruck

Harald Niemöller Gifhorn

Dr. Kay Artur Pape Bonn

Georg Reinecker Glücksburg

Heiner Schacht Hamburg

Harald Schlotfeldt Halstenbek

Prof. Dr. Dr. Gerhard

Schmidtchen Feldmeilen, CH

Hans-Joachim Schröder Hildesheim

Reinhard Sievers Bremen

Michael Schwalbe Siegsdorf

Hans Schwarz Lahnstein

Elisabeth Seyferth München

Peter Sommer Plüderhausen

Anne Marie Spaunhorst Erkrath

Hans Sperrfechter Heilbronn

Stefan C.W. Stäcker Narrabeen,

NSW 2101, AU

Dr. Hans F. Steinbrinker Wahlsburg

Burkhardt Stoelck Hamburg

Dirk Stoelck Zug, CH

Peter Theissen Essen

Matthias Tiedemann Wentorf

Paul Dieter Tucht Iserlohn

Dr. Freerk Valentien Stuttgart

Dr. Heinz Weber Basel, CH

Prof. Dr. Andreas Weber Flensburg

Klaus Wecker Frankfurt

Dr. Wolfgang Weigand Langensendelbach

Norbert Weiser Heppenheim

Dr. Martin Wienke Hannover

Dr. Otto Wienke Spenge

Johannes Wuppermann Hamburg

Ferdinand Herzog von

Württemberg Friedrichshafen

4646 DER BLAUE PETER

Page 46: Der Blaue Peter - DHH

EHRENNADELN

EHRENNADELN

BRONZENE EHRENNADEL FÜR 25 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

Dr. Frank Allmendinger Stuttgart

Dr. Wolfgang Bachmann Braunschweig

Dr. Antje Behrens Wedel

Dr. Christine Bernhardt Bonn

Friedrich Wilhelm Bischoping Gelsenkirchen

Franz X. Bleicher Rosenheim

Thomas Böcker Wildberg

Ute Böcker Wildberg

Maximilian Boos München

Sabine Brennecke Wiesbaden

Frank Breuer Leverkusen

Sebastian Buchner Schwabach-

Limbach

Stephan Bungarten Euskirchen

Marian Chojnowski Biebergemünd

Dr. Roland Därr Bamberg

Rolf- Dieter Dorow Schneverdingen

Kim Karolin Engelke Stuhr

Nils Eßig Timmendorfer

Strand / Niendorf

Klaus Fenzl München

Johann Jakob Fleischmann München

Christina Friedrich Lübeck

Hermann Fuchsberger Neuried

Dieter Führing Sindelfingen

Mark Furtwängler Meersburg

Boguslaw Gierlicki Hannover

Dr. Birthe Gresch Flensburg

Anja Groll Salzburg, A

Karl Hermann Stähle Freiburg i Breisgau

Ulrich Steiger Lüneburg

Rudolf Stockhausen Nürnberg

Hubert Sühling Feldafing

Frank Weigelt Ottobrunn

Prof. Dorothea Wenzel Hamburg

Bernt Westarp Ratingen

Georg Grubendorfer Dortmund

Renate Guido Neutraubling

Reinhold Haß Essen

Rainer Hegelmann Gifhorn

Michaela Heimerzheim Wien, A

Richard Hein Stolberg

Arne Hirsch Hamburg

Brigitte Hofrichter Frankfurt

Jutta Höning Neuss

Frauke Hüning EK Groningen, NL

Felix Jahn Wangen

Tobias Jülich Düsseldorf

Stephan-Alexander Kaulvers Hatten

Peter Kautzsch München

Guido Kirchner Leverkusen

Felix Kißner München

Gabriele Klein München

Johan Christian Benjamin Kleine Mainz

Ulrich Kniffler Oberursel

Leonhard Kniffler Köln

Marc Felix Köhne Gräfelfing

Oliver Kolbe München

Philipp Kolmorgen Flensburg

Harald Körner Feucht

Dr. Martin Körner München

Catharina Silja Krause Köln

Dr. Gerhard Kuhnle Schwaikheim

Jens Lambert Erkrath

Thomas Lange Schweich

Bodo Lantermann Essen

Hans-Peter Loosen Kottenheim

Sebastian Macher Murnau

Jörg Meier Hohenlinden

Armin Meier Schwabach

Birgit Meier Schwabach

Peter Menken Braunschweig

Kai Mensing Ingolstadt

Arne Meyer-Haake Berlin

Jan Müller Brake

Annette Munkelt Hamburg

Andreas Netz Buchholz

Beate Nielhoff Hürth

Dr. Kai-Dietrich Nüsken Köln

Sven Padberg Hamburg

Frank Pape Wolfenbuettel

Dr. Nils Pfullmann Hannover

Dr. Ruediger Pieta Hövels

Juan Nicólas Pineros-Petersen Frankfurt am Main

Rainer Poller Gunzenhausen

Klaus Potthoff Lünen

Steffen Raetzer Genf, CH

Andrea Sabine Rieck Ammersbek

Thomas Rix Wedel

Astrid Roetzel Oldenburg

Dr. Bettina Rose Hamburg

Dr. Detlef Rose Hamburg

Bente Roth Karlsruhe

Axel Schaipp Amoreira, P

Jürgen Schaub Fürth

Detlev Scheerbarth Potsdam

Dr. Jörg Schmutterer München

Karl-Wilhelm Schneider Hanau

Lutz Schneider Krefeld

Marc Schöller Icking

Dr. Herbert Schriefer Gauting

Bianka Schroeder-Nottelmann Lutzhorn

Hans-Werner Schuster Willich

Heiko Schuster Willich

Alexander Schwarz Hamburg

Carolin Söfker Berlin

Anne Söfker-Rieniets Essen

Markus Stassen München

Ulrich Timinski Essen

Peter J. Valjak Althengstett

Andreas Vetter Dreieich

Prof. Dr. Claus Wagner Kolbermoor

Volker Walsleben Ratzeburg

Wolfgang Weissinger Tamm

Dr. Wolfram Wellssow Ketsch

Elisabeth Wiesener Wolfenbüttel

Susanne Witschel Ratingen

Mario P. Wohlfart Plankstadt

Felix Zahn München

Matthias Ziegler Steinkirchen

DER BLAUE PETER 47

Page 47: Der Blaue Peter - DHH

1. Vorsitzender:Hans-Christian Bentzin2. Vorsitzender:Prof. Dr. Dr. T. F. Hoffmann

Anschrift der Geschäftsstelle undRedaktion DER BLAUE PETERDeutscher Hochseesportverband HANSA e.V.Rothenbaumchaussee 58, 20148 HamburgTel.: 040/44 11 42 50, Fax: 040/44 45 34E-Mail: [email protected], Internet: www.dhh.de

Deutscher Hochseesportverband HANSA e.V.

Der 1925 gegründete DHH ist mit seinen rund 16.000 Mitgliedern der größte deutsche Sege-lausbildungsverein und gilt als erste Adresse für Segelausbildung. Die DHH-Yachtschulen in Glücksburg und am Chiemsee verfügen über eine Flotte von insgesamt rund 200 ver-bandseigenen Booten und Yachten vom Opti bis zur 19-Meter-Yacht. Sie bilden jährlich über 7.000 Seglerinnen und Segler aus. Der DHH ist gemeinnützig, jeder kann Mitglied werden. DHH-Mitgliedern steht die ganze Welt des Se-gelns offen: Segelkurse für alle Scheine, erleb-nisreiche Ausbildungstörns auf den Revieren diesseits und jenseits des Atlantiks, Theorie-Fortbildung und Seglertreffs in vielen Städten in Deutschland und in Österreich. Alle Ange-bote finden Sie im aktuellen DHH-Programm, das wir Ihnen gern kostenlos zusenden. Weitere Informationen beim DHH Hamburg oder bei den DHH-Yachtschulen.

HANSEATISCHE YACHTSCHULE HYSPhilosophenweg 1, 24960 GlücksburgTel.: 0 46 31/60 00 - 0Fax: 0 46 31/60 00 22E-Mail: [email protected]

CHIEMSEE YACHTSCHULE CYSHarrasser Straße 71-73, 83209 PrienTel.: 0 80 51/17 40 und - 6 29 13Fax: 0 80 51/6 26 92, E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM

Herausgeber:Deutscher Hochseesportverband HANSA e.V., HamburgV.i.S.d.P.: Lutz-Henning MüllerRothenbaumchaussee 58D-20148 HamburgTel.: 040/44 11 42 50Fax: 040/44 45 34E-Mail: [email protected]

Verlag:SVG Service Verlag GmbHGutenbergstr. 123611 Bad Schwartau

Redaktion:Lutz-Henning Müller, Corinna Schumann, Norbert Suxdorf, E-Mail: [email protected]

Fotos:DHH, Georg Hilgemann, Peter Neumann, Corinna Schumann,Sven Jürgensen

Anzeigen:SVG Service Verlag GmbHGutenbergstr. 123611 Bad SchwartauTel. 040/466 64 40-87

Konzept/Satz/Layout: Quarto Media GmbHWiesendamm 922305 HamburgTel.: 040/53 30 88-70www.quartomedia.com

DER BLAUE PETER erscheint vier Mal im Jahr als Kombiheft mit dem im SVG Service Verlag GmbH herausgegebe-nen Magazin segeln und wird auch im Internet, z. B. auf www.dhh.de, veröf-fentlicht. Für Mitglieder des DHH ist der Bezug durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.

Rechte und Nachdruck:Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Mei-nung des Herausgebers oder dessen Redaktion wieder. Für Manuskripte, die unaufgefordert eingesandt wer-den, übernimmt die Redaktion keine Haftung. Kürzungen von redaktionel-len Einsendungen sind ausdrücklich vorbehalten. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks und der fotomechani-schen Wiedergabe, bleiben dem Her-ausgeber vorbehalten.

iDer nächsteRedaktionsschluss:DER BLAUE PETER 2/202014. Februar 2020

SAVE THE DATE!• Der DHH auf der „boot“ (18.-26.01.2020) in Halle 15, Stand D13• DHH-Abend am 25. Januar 2020 ab 19.00 Uhr im

Brauhaus Johann Albrecht

4848 DER BLAUE PETER