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Das Bewerbungs- planspiel Eine Projektdokumentation Projektgruppe „Berufsorientierung braucht Medienkompetenz“ der Abteilung Jugendarbeit, Jugendamt der Stadt Fürth

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Das Bewerbungs-planspiel Eine Projektdokumentation

Projektgruppe „Berufsorientierung braucht Medienkompetenz“ der Abteilung Jugendarbeit, Jugendamt der Stadt Fürth

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Vorwort

Wie geht es für mich nach der Schule weiter?Berufl iche Orientierung als Inhalt außerschulischer Bildungsarbeit

Auch wenn die Antwort auf die obige Frage nicht immer leicht zu fi nden ist, kom-men die Schüler und Schülerinnen der Abschlussklassen der Fürther Hauptschu-len an ihr nicht vorbei. – Wenn der „Ernst des Lebens“ nach dem Schulabschluss beginnt, zeigt sich bald, dass zwischen dem Traumberuf und den realen Chancen und Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt Welten liegen. Am Ende ihrer Schullaufbahn stehen viele Mädchen und Jungs also vor einem Bündel offener Fragen. Welche Berufe gibt es eigentlich und was ist da zu tun? Welche Ausbildung ist für welchen Beruf nötig und mit welchem Verdienst kann dabei gerechnet werden? Was sind meine Stärken und meine Schwächen und welcher Beruf passt zu meinen speziellen Fähigkeiten? Die Suche nach Antwor-ten auf diese und weitere Fragen ist Gegenstand dessen, was Fachleute mit dem Begriff „berufl iche Orientierung“ bezeichnen und was für den Einstieg in ein ei-genständiges Erwerbsleben sehr wichtig ist.Es geht also um das Zurechtkommen am Übergang zwischen Schule und Beruf in einer Zeit der wirtschaftlichen und sozialen Unsicherheiten. Einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu fi nden, stellt junge Menschen vor eine große mentale Herausforderung bei der sie die Unterstützung von Erwachsenen benö-tigen. In der Schule und im Rahmen der zu absolvierenden Praktika wird diesbe-züglich bereits einiges getan, zum besseren Durchblick braucht es jedoch noch deutlich mehr.Als gleichberechtigter Partner der Schulen setzt hier in Ergänzung die Jugendar-beit als klassisch außerschulische Bildung an. In einem nicht schulischen Setting werden neue Lernerfahrungen ganz praktisch möglich. Die in dieser Projektdar-stellung vorgestellten Methoden und Lernformen zeigen, dass neue, andere und ganz lebendige Zugänge zum Thema möglich sind. Dabei setzt das Team der kom-munalen Jugendeinrichtungen „Catch Up“ und „Connect“ auf die Eigenaktivität der Teilnehmer und Teilnehmerinnen und auf reelles Feedback. Der Erfolg dieser Projektwochen, die nun bereits im 4. Jahr laufen gibt der These recht, dass die Jugendarbeit mit ihren Formen des informellen und interessensgeleiteten Ler-nens eine sehr gute und notwendige Ergänzung der Bildungslandschaft in Fürth darstellt, weil sie erheblich zur Förderung der Selbsttätigkeit und Kreativität der Schüler und Schülerinnen beiträgt. Deswegen meinen wir: Auch in Zukunft wird eine starke Jugendarbeit ein wichtiger Bildungspartner im Rahmen von gezielter Projektarbeit in der Kooperation mit den Fürther Schulen sein.

Jutta KüppersKommunale Jugendpfl egerinLeiterin der Abteilung Jugendarbeit des Stadtjugendamtes Fürth

Impressum:

Herausgeber: Projektgruppe „Berufsorientierung braucht Medienkompetenz“ der Abteilung Jugendarbeit, Jugendamt der Stadt Fürth

Redaktion: Andrea Brandl, Swantje SchindehütteTexte: Andrea Brandl, Christjan Böncker, Florian Friedrich, Swantje SchindehütteGestaltung: Silke Klemt, FürthDruck: R. Holler – Ihr Druckpartner, Fürth

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Projektplattform „Vertrauensnetzwerk Schule-Beruf“

Grundsatzziel des Projektzusammenhangs ist der Auf- und Ausbau eines loka-len Unterstützungssystem für Hauptschüler/innen, deren Eltern und Schulen am Übergang Schule-Beruf. Die Arbeit setzt dabei auf zwei Ebenen an:

• auf der Netzwerkebene mit Forums- und Koordinierungsfunktion für die Ak-teure vor Ort (Kammern, Arbeitsverwaltung, Wirtschaft, Schulen, Kommune, Bildungsträger etc.)

• auf der Basisebene mit konkreten und niedrig schwelligen Angeboten für Schüler/innen und deren Eltern.

Bei den Angeboten an der Basis ist es wichtig, Dopplungen zur bestehenden Landschaft zu vermeiden und die Verwirrung, die in diesem Handlungsfeld an den Schulen besteht, nicht weiter zu vergrößern. Daher wurden inhaltliche und methodische Lücken in der Angebotspalette vor Ort identifi ziert. Diese wurden in direkter Kooperation der Volkshochschule Fürth mit dafür geeigneten Kern-partnern geschlossen, wobei dies nur in qualitativer Hinsicht festzustellen ist. Zahlenmäßig besteht bei allen Angeboten eine wesentlich höhere Nachfrage, als durch die vorhandenen Ressourcen gedeckt werden kann.

Im Rahmen des Förderzeitraums 2008-2010 (B3) konnten noch drei der ehemals fünf Module mit ESF-Förderung durchgeführt werden:

• Medienpädagogische Projektwochen (Partner: Stadtjugendamt, Abt. Jugendarbeit)• Eltern- und Multiplikatorenbildung (Partner: elan gGmbH)• Ehrenamtliche Bildungspaten (Partner: Zentrum Aktiver Bürger)

Alle Module setzen an wichtigen Punkten des Übergangsmanagements an. Gr-undsätzlich verfolgen alle einen präventiven Ansatz, d.h., die Jugendlichen und deren Eltern sollen noch während der Schulzeit erreicht werden und nicht erst dann, wenn die Schule mit einem unsicheren Verbleib verlassen wurde. Während die anderen beiden Module konkrete Vermittlungsarbeit leisten (sei es die Ver-mittlung von Lernstoff, relevanten Informationen, weitren Anlaufstellen oder Praktikums- bzw. Ausbildungsplätzen), steht das Modul des Jugendamtes für einen eher spielerischen Zugang zum Thema mit medienpädagogischen Reper-toire (gewissermaßen Berufsorientierung durch die Hintertür). Diese Herange-hensweise fehlt bei vielen anderen Angeboten, die sich eher trocken und ergeb-nisorientiert mit dem Übergang Schule-Beruf beschäftigen.

Aufgrund gut funktionierender Strukturen und einer hohen Kollegialität der ver-antwortlichen Fachkräfte konnte in Fürth sogar eine selbsttätige Quervernetzung der Kernpartner erreicht werden. So wurden medienpädagogischen. Projektwo-chen des Jugendamtes durch ehrenamtliche Bildungspaten unterstützt und die Ergebnisse der Arbeit (bspw. kleine Reportagen) bei anschließenden Elterninfo-abenden an den Schulen präsentiert. Dadurch konnte das Interesse sowohl der Schüler/innen als auch der Eltern gesteigert werden.

Abschließend sei vermerkt, dass die Module der Projekte „Vertrauensnetzwerk SB“, bzw. „B3“ diverse Entwicklungen vorweggenommen haben, die mittlerweile Eingang in Schulreformen gefunden haben und dass es gelungen ist, im Netz-werk der Kernpartner nicht nur ein Nebeneinander sondern ein selbständiges Miteinander zu organisieren.

Veit BronnenmeyerStadt Fürth, Referat I – Schule, Bildung und Sport-Projekte-

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Inhaltsverzeichnis

Seite

1. Einleitung 8

2. Das Planspiel 10

2.1. Vorbereitung 10

2.2. Montag 11

2.3. Dienstag 13

2.4. Mittwoch 14

2.5. Donnerstag 15

2.6. Freitag 20

3. Wochen- und Materialübersicht 23

4. Empirische Auswertung 24

5. Schlusswort 26

Anhang 27

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1. Einleitung – Jugendarbeit und Berufsorientierung

Im Jahr 2007 entstand das Netzwerk “Vertrauensnetzwerk Schule-Beruf”, basie-rend auf einem Förderprogramm des VHS-Verbandes Bayern. Innerhalb dieses Netzwerkes wurde die Abteilung Jugendarbeit des Jugendamtes der Stadt Fürth angefragt, ob sie ein Angebot zur Berufsorientierung mit einbringen könne, da diese sich durch viele verschiedene Erfahrungs- und Handlungsfelder auszeich-ne und ihre Arbeitsschwerpunkte in der außerschulischen Bildung und u.a. in der lebensweltorientierten Arbeit lägen.

Da die Abteilung Jugendarbeit in der Fürther Innenstadt zum damaligen Zeitpunkt mit drei Einrichtungen (Catch Up, Corner, Connect) vertreten war, die schon lang-jährige Erfahrungen mit dem Themenkomplex der Berufsorientierung und mit der Zielgruppe der HauptschülerInnen gesammelt hatten, lag der Gedanke nahe ein gemeinsames Konzept zu entwickeln.

Von 2007 bis heute wurde das Projekt “Berufsorientierung braucht Medienkom-petenz” stets weiter entwickelt und an die Bedürfnisse der Zielgruppe ange-passt. Die Projektgruppe hatte immer wieder mit strukturellen Veränderungen zu kämpfen, die u. a. den Wegfall des Jugendtreffs Corner mit sich brachten. Seit Sommer 2009 wird die fünftägige Projektwoche als Bewerbungsplanspiel mit unterschiedlichen Einheiten vom Kinder- und Jugendhaus Catch Up und vom Ju-gendmedienzentrum Connect durchgeführt.

Das Kinder-und Jugendhaus Catch Up und das Jugendmedienzentrum Connect verfügen durch ihre unterschiedliche Angebotsstruktur und das große Metho-denrepertoire über die Möglichkeit bedürfnis- und personenorientiert auf die Problemlagen Jugendlicher einzugehen. Diese Ressourcen werden im Rahmen des Projektangebotes zur Berufsorientierung genutzt. Hierbei werden die Jugend-einrichtungen als sozialer Ort wahrgenommen, in dem sich der Klassenverband sowie jeder Einzelne aktiv in einer anderen Lernatmosphäre ausprobieren kann.Das Kinder- und Jugendhaus Catch Up ist eine städtische Einrichtung der kom-munalen Jugendarbeit des Jugendamtes Fürth, es bietet ein offenes Angebot für Kinder- und Jugendliche im Alter von 10 – 18 Jahren. Das Catch Up ist eine wich-tige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche der Fürther Innenstadt. Die konti-nuierliche Arbeit mit Tanzgruppen spielt die zentralste Rolle im pädagogischen Alltag des Hauses, aber auch andere Sportangebote, kreative Gruppenangebote (u.a. Video, Kochen & Werken) und ein klares, eindeutiges Regelsystem im ge-genseitigen Umgang sind wichtige Elemente auf die großen Wert gelegt werden. Die Arbeit der Einrichtung ist sozialräumlich orientiert, es wird eng mit relevan-ten Partnern im Stadtteil kooperiert. Neben der offenen Arbeit, Gruppenarbeit, Trainings, Workshops und Veranstaltungen hat die Zusammenarbeit mit Schulen im Rahmen gemeinsamer Aktivitäten an Bedeutung gewonnen.

Auch das Jugendmedienzentrum Connect ist eine Einrichtung der Abteilung Jugendarbeit des Jugendamtes der Stadt Fürth. Die wichtigsten Ziele sind die Vermittlung und Erweiterung der Medienkompetenz, das Initiieren von kreativen Produktionsprozessen mit unterschiedlichen Medien, sowie das Schaffen einer Öffentlichkeit für die medialen Produkte von Kindern und Jugendlichen. Das Jugendmedienzentrum führt unterschiedlich konzeptionierte medienpädagogi-sche Angebote in den Bereichen Internet, Audio, Radio, Video, Fotografi e und Multimedia durch. Weiterhin bietet es Beratung und Begleitung, Lernarrange-ments mit Medien und die Unterstützung bei medienpädagogischen Projekten. Die Arbeitsformen sind vielfältig und abhängig von der jeweiligen Zielgruppe und den Rahmenbedingungen. Dazu werden Workshops, (Klassen-)Projekte, AGs, Medienevents und Ferienprogrammangebote durchgeführt.

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2. Das Planspiel

Das Bewerbungsplanspiel fi ndet je nach Einheit in verschiedenen Einrichtungen statt. Die Kollegen arbeiten übergreifend zusammen und werden von Fachkräf-ten und externen Partnern bei der Durchführung unterstützt.Während der Projektwoche wird ein Bewerbungsprozess in der Form einzelner Assessmentsequenzen simuliert. Hierzu bewerben sich bereits im Vorfeld die TeilnehmerInnen auf fi ktive Stellenanzeigen. An den ersten drei Tagen produ-zieren die TeilnehmerInnen Radiobeiträge und nehmen an einem schriftlichen Einstellungstest teil. Im zweiten Teil der Woche fi ndet ein Praxistag mit koope-rativen Aufgabenstellungen zu persönlichen und sozialen Kompetenzen statt. Die Projektwoche endet mit einem individuellen Vorstellungsgespräch und der Auswertung der gesamten Projektwoche. Abschließend werden die Ergebnisse vor der Klasse, auf der Projektwebsite www.lehrstellencasting.de und im Radio präsentiert.

2.1. Vorbereitung

Die Projektwochen werden jeweils für ein Schuljahr terminlich festgelegt und zu Schuljahresbeginn ausgeschrieben. Dazu wird ein Projektfl yer mit allgemeinen und pädagogischen Informationen zum Projekt, den Zugangsvoraussetzungen und zum Anmeldeverfahren an den Hauptschulen im Stadtgebiet verteilt. Interes-sierte Klassen senden zu einem festgelegten Stichtag ihre Interessensbekundung zurück. Anschließend werden aus diesen die Schulklassen ausgewählt, die an den Projektwochen teilnehmen können. Kriterien sind u.a. gleichmäßige Vertei-lung auf alle Schulen in der Stadt, Vorerfahrungen, zeitliche Nähe zum Schulab-schluss.Die LehrerInnen der ausgewählten Klassen werden zu einem Vorgespräch einge-laden. In diesem werden die Bedingungen für die Teilnahme und der Ablauf der Planspielwoche vorgestellt, sowie die Projektvereinbarung unterschrieben. Circa vier Wochen vor der Projektwoche erhalten die KlassenlehrerInnen fi ktive Ausschreibungen für Ausbildungsberufe, welche die Berufsinteressen der Schü-lerInnen wiederspiegeln. Die SchülerInnen erhalten den Auftrag, sich daraus Stellen aus zu suchen, Bewerbungen zu schreiben und sie an die entsprechende Adresse zu senden. Bewerbungsmappen, die nicht pünktlich zum Stichtag ein-treffen, werden nicht angenommen und haben einen Ausschluss aus der Projekt-woche zur Folge. Die Projektwoche kann nur stattfi nden, wenn sich mindestens 15 SchülerInnen beworben haben, da die Durchführung sonst in keinem Verhältnis zu Kosten und eingebrachter Zeit der MitarbeiterInnen des Jugendamtes steht.Nach Eingang der Bewerbung erhält jede/r SchülerIn eine schriftliche Einladung zur Projektwoche. Darin erfährt sie/er, wo sie/er am ersten Tag zu erscheinen hat.

2.2. Montag – Einstieg in das Szenario Assessmentwoche

Am Montag starten alle SchülerInnen gemeinsam an einem Ort, der die besonde-re Situation auch in seiner Wertigkeit betont. Die TeilnehmerInnen werden dort von dem/der SpielleiterIn offi ziell im Namen der Stadt Fürth als fi ktive Ausbil-dungsstelle begrüßt. Anschließend werden ihnen in groben Zügen der Ablauf und die wichtigsten In-halte der Woche vorgestellt. Sie erfahren, dass sie mehrere Aufgaben lösen müs-sen, die immer beobachtet und anhand eines Feedbackbogens beurteilt werden. Die TeilnehmerInnen werden entsprechend ihrer Bewerbungen in Kleingruppen aufgeteilt (Handel, Handwerk, Soziale Berufe). Diese treffen sich im direkten Anschluss im Jugendmedienzentrum Connect. Ab hier übernehmen RadioteamerInnen die Kleingruppen und erklären die jeweilige Aufgabe.Die Aufgabe hat mehre-re Bestandteile, die es als Gruppe zu lösen gilt. Die Teilaufgaben werden da-bei so konkret wie möglich formuliert und schriftlich fi xiert. Die TeamerInnen haben die Aufgabe in ei-nem kurzen Workshop die dafür notwendigen techni-schen und journalistischen Bestandteile zu erläutern und das erforderliche tech-nische Equipment zu erklä-ren (siehe Anlage Aktive Radioarbeit). Anschließend ist es Auftrag der Gruppe die weiteren Schritte selbst zu koordinieren. Der/Die TeamerIn hält sich so weit als möglich im Hintergrund und fungiert nur als ImpulsgeberIn, BeobachterIn und AnsprechpartnerIn. Die Aufträge bestehen aus den folgenden Punkten: einen sen-defähigen Radiobeitrag über einen Ausbildungsberuf ihres Arbeitsfeldes zu erstel-len und dazu ein Thema festzulegen.

• O-Töne zu sammeln• fachkundige Gespräch-/InterviewpartnerInnen zu fi nden und zu kontaktieren• Texte und Bilder zum Beruf für die Website www.lehrstellencasting.de zu

erstellen.

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2.3. Dienstag – medienpädagogische Berufserkundung

Am Dienstag wird in den, bereits bestehenden, Kleingruppen gearbeitet. An die-sem Tag werden Interviews mit Fachleuten vor Ort, das heißt in den Betrieben und Ausbildungseinrichtungen, geführt. Um 12:00 Uhr beginnt für die Gesamtgruppe der Einstellungstest an einen ande-ren Ort. Dieser Test entspricht üblichen Testformen mit unterschiedlichen Aufga-benbereichen. Das Setting dieses Testes ist sehr streng und einer Prüfung ähn-lich. Der Test endet um 13:00 Uhr. Die Ergebnisse erhalten die TeilnehmerInnen erst am Ende der Woche.

Für diese Aufgabe haben die Gruppen bis Mittwoch 13:00 Uhr Zeit. Am Ende des ersten Tages erhalten sie eine Einladung zu einem Einstellungstest am kommenden Tag.

8:008:30

9:00 – 11:45

10:45 – 12:0012:0013:00

Raum vorbereitenStart in den Kleingruppen Weiterarbeit an den Aufgaben in der Kleingruppe• Interview führen• Umfrage erstellen• Material sichten und sammeln (Recherche)Wegezeit zum EinstellungstestEinstellungstest durch Spielleitung in einem anderen GebäudeEnde

8:008:30

9:00

9:159:30 - 10:30

10:45 – 12.45

12:5513:00

Vorbereitung der Begrüßung – Raumgestaltung und MaterialBegrüßung der TeilnehmerInnen, Vorstellung des Wochen-ablaufes und der Formalien, Aufteilung der GruppenAuftrag an die Gruppen sich bei ihren RadioteamerInnen im Connect zu meldenAnkunft im Connect, Aufteilung in KleingruppenEinführung in den Auftrag „Erstellung eines Radiobei trages“ durch die RadioteamerInnen• Grundlagen des Radiojournalismus• AufnahmetechnikErarbeitung des Gruppenthemas in den Kleingruppen• Auswahl des Ausbildungsberufes• Aufbau des Beitrages klären• Suche nach Interviewpartner und Kontaktaufnahme• Umfrage erstellen• Interne Aufgabenverteilung klärenVerteilung der Einladungen zum EinstellungstestEnde

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2.4. Mittwoch – Die Audioproduktion

Mittwoch ist der Tag der Endredaktion. An diesem Tag müssen die Kleingruppen ihre Aufgaben abgeschlossen haben. Wichtiges Element ist hier die Projektweb-site www.lehrstellencasting.de. Dort stellen alle Gruppen ihren Beruf mit Text, Bild und Radiobeitrag vor. Dazu bekommen sie eine kurze Einführung in das Con-tentmanagementsystem (CMS) des Netzcheckers Partnermodul. Nach Abschluss der 3-tägigen medienpädagogischen Einheit werden die ausge-füllten Feedbackbögen zur weiteren Verwendung an die TeamerInnen der folgen-den Tage weiter gegeben.

2.5. Donnerstag – Der Praxistag

Während des so genannten Praxistages stehen Kooperationsaufgaben und prak-tische Erfahrungen in drei unterschiedlichen Berufsfeldern im Vordergrund. Auch das Verhalten der TeilnehmerInnen während dieser Module wird in einem Feed-backbogen dokumentiert (siehe Feedbackbogen Praxistag im Anhang). Durchge-führt wird der Vormittag von MitarbeiterInnen der beteiligten Jugendeinrichtun-gen in Kooperation mit ArbeitnehmerInnen aus den Bereichen Handel, Handwerk und Soziales. Die Rolle der TeamerInnen ist klar defi niert: beobachten und doku-mentieren, sowie den Rahmen für die Durchführung der Kooperationsübungen und der Berufsinseln schaffen, ohne in die inhaltliche Arbeit der Gruppen wäh-rend der Durchführung ein zu greifen. Außerdem treffen die TeilnehmerInnen am Praxistag an einem für sie neuen Ort, auf neue TeamerInnen und ein neues Arbeitssetting. Bedingt durch die unter-schiedliche Aufgabenstellung an diesem Vormittag sind mindestens vier Räume erforderlich: Ein Raum in dem die kooperativen Übungen in der Gesamtgruppe – sowohl in drei parallel arbeitenden Kleingruppen als auch im Stuhlkreis – statt-fi nden können; und drei Räume – jeweils für das angebotene Berufsfeld geeig-net.

Nachfolgend der Inhalt der ersten Kooperationsaufgabe Turmbau.1 Sie steht jeder der drei Gruppen in schriftlicher Form nach der Anmoderation und einer defi nierten Zeit für Rückfragen bezüglich der Aufgabenstellung zur Verfügung. Ebenso das aufgeführte Material an drei Tischen.

1 Vgl. C. J. Höper (Hrsg.): Die spielende Gruppe. 115 Vorschläge für soziales Lernen in Gruppen, Donauwörth 2004, S.65.

8:008:30

8:30 – 12:30

12.3012.5513.00

Raum vorbereitenStart in den Kleingruppen Endredaktion der Radiobeiträge• Fehlendes Material und Informationen sammeln• Internetseite vervollständigen• Gebauten Beitrag zusammenfügen• Bilder, Texte und Audioergebnisse auf die Website hochladenAbschluss in der Kleingruppe und Übergabe des MaterialsVerteilung der Einladung zum Praxistag am DonnerstagEnde

8:008:30

8:408:459:50

10:00

12:10

12:1512:55

13:00

Treffen der TeamerInnen und Vorbereitung des SettingsBegrüßung der TeilnehmerInnen und Vorstellung derdurchführenden TeamerInnenAnmoderation der KooperationsaufgabeGruppenaufgabe Turmbau in 3 Gruppen PauseBerufsinseln als Rundlauf – jeweils 40 Minuten pro Berufsinsel und GruppeAnmoderation der Kooperationsaufgabe im Plenum und GruppenaufteilungGruppendiskussion Übergabe der Einladung zum Bewerbungsgespräch für den nächsten Tag und VerabschiedungEnde

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Turmbau

Material je Gruppe: 1 Bleistift, 4 Bogen Papier, 10 Streifen weißes Papier 40x10 cm, verschiedene Kartons, 1 Bogen Wellpappe, 1 Lineal (30 cm lang), Scheren, 1 Hefter, 1 Klebeban-drolle, 1 Klebestift, 3 Filzstifte (verschiedene Farben), Bindfaden, 3 verschiedene Farbtöpfe, 2 Pinsel, 2 Bogen Packpapier

Spielanweisung:Jeder Gruppe steht ein Tisch + Material zur Verfügung. Bauen Sie einen Turm aus-schließlich aus dem Material, das Ihnen zur Verfügung gestellt wird! Sie können Ihr Material in jeder beliebigen Weise, wie Ihre Gruppe es möchte, zerschneiden, biegen, kleben, zusammenfügen usw.

Jedoch ist folgendes zu beachten:Die weißen Streifen müssen so verbraucht werden, wie sie sind. Pappdeckel und Wellpappe dürfen nur so verarbeitet werden, dass die Streifen nicht länger und breiter als das Lineal sind.Der Turm muss auf seinem eigenen Fundament stehen können, d.h., er darf we-der gegen die Wand noch gegen irgendeinen Gegenstand im Raum gelehnt sein, noch darf er aufgehängt oder an der Decke angebracht werden.Die Gruppen stehen untereinander im Wettbewerb.Die Türme werden von einer Jury nach drei Kriterien beurteilt:

• Höhe• Standfestigkeit• Originalität der Form und Statik.

Die Jury setzt sich aus je einem Mitglied jeder Gruppe zusammen.Der Turm muss in 45 Minuten fertig sein und dann zur Beurteilung durch die Jury freigegeben werden. Die Jury-Mitglieder haben 15 Minuten Zeit, die Türme vor dem Plenum zu diskutieren und zu einer Entscheidung zu kommen.

Wenn Sie ihren Turmbau beendet haben, entsenden Sie bitte als erstes Ihr Jury-Mitglied, das sich mit den Kollegen aus den anderen Gruppen trifft.

Die Jury wird abschließend aufge-fordert ihre Entscheidung im Ple-num vorzustellen.

Berufsinseln

Während des Moduls Berufsinseln treffen die TeilnehmerInnen nacheinander auf drei ArbeitnehmerInnen aus den Bereichen Handel, Handwerk und Soziales, die der jeweiligen Gruppe Aufgaben aus ihrem Berufsfeld stellen. Die Gruppe bekommt dazu eine kurze Material- und Werkzeugeinführung, sowie fachliche Unterstützung während des Arbeitsprozesses.Die TeilnehmerInnen werden hierbei mit unbekannten Aufgabenstellungen in einem, mehr oder weniger, ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechenden Bereich konfrontiert. Durch die unterschiedlichen Berufsfelder, sowie die Unter-schiedlichkeit der durchführenden Personen entsteht ein Spannungsfeld, das ein hohes Maß an Flexibilität erforderlich macht. Hier einige Beispiele aus der Praxis für Berufsinseln:

Handwerk: TeilnehmerInnen bekommen von einem Fliesenleger den Auftrag einen Bereich einer Wand zu fl iesen.TeilnehmerInnen bekommen von einer Floristin den Auftrag als Gruppe ein Weih-nachtsgesteck aus dem vorhandenen Material anzufertigen.

Soziales: TeilnehmerInnen bekommen von einem Rettungsassistent kurz das Anlegen ei-nes Verbandes und das Blutdruckmessen erklärt und die TeilnehmerInnen wer-den aufgefordert es nach zu machen.

Handel:TeilnehmerInnen bekommen von einem Buchhändler eine kurze Einführung in ein Buchrecherchesystem und den Auftrag für einen fi ktiven Kunden konkret be-nannte Bücher zu recherchieren und die Bestellung vorzubereiten.

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Gruppenaufgabe

Die Gesamtgruppe wird im Stuhlkreis sitzend in zwei Gruppen (A und B) einge-teilt und es fi ndet die Anmoderation der zweiten Kooperationsaufgabe, der Grup-pendiskussion, statt. Die beiden Gruppen erhalten folgenden Arbeitsauftrag in schriftlicher Form, sowie Zeit um Verständnisfragen an die TeamerInnen zu stel-len. Anschließend steht jeder Gruppe ein Raum zur Vorbereitung der Diskussion zur Verfügung.Beide Gruppen erhalten identische Aufgabenblätter mit Ausnahme der Po sition (A=pro, B=contra) welche sie in der Diskussion vertreten sollen.

Stellen Sie sich folgende fi ktive Situation vor:An Ihrer Schule hat es in den vergangenen Jahren immer wieder gewalttätige Übergriffe von Schülern gegeben. Leittragende sind dabei vor allem andere Schüler. Das führte dazu, dass ein großes Unsicherheitsgefühl beim Betreten des Schulgeländes bestand. Entspanntes Lernen kam nicht mehr in Frage.Es wurde entschieden, dass an Ihrer Schule private Sicherheitskräfte eingesetzt werden. Zu den üblichen Schulzeiten fungieren diese hauptsächlich als Türsteher und Wachpersonal. Jeder Schüler wird seither z. B. beim Betreten des Schulge-ländes durchsucht. Dabei wird auch nicht vorm Durchsuchen der Schultaschen haltgemacht.

Ihre Aufgaben (Sie haben 40 Minuten Zeit):1. Beraten Sie sich mit Ihren Gruppenmitgliedern. Tauschen Sie sich aus, suchen Sie Argumente um Ihre Position vertreten zu können. Dafür haben Sie maximal 5 Minuten Zeit.

2. Nach 5 Minuten werden Sie aufgefordert der anderen Gruppe gegenüber zu treten. Stellen Sie nun Ihre Position dar. Jedes Gruppenmitglied sollte dabei ein stichhaltiges Argument vorbringen.

3. Diskutieren Sie miteinander, halten Sie sich an die gängigen Diskussionsre-geln. Versuchen Sie die andere Gruppe von Ihren Argumenten zu überzeugen, nutzen Sie die Zeit bis zum Ende.

Tipp:Für die Aufgabe ist es sinnvoll, wenn Sie in Ihrer Gruppe folgende Aufgaben ver-geben: Gesprächsleitung, Zeitkontrolle, Protokollierung der Argumente und Po-sitionen.

Das Verhalten der TeilnehmerInnen wird während des gesamten Gruppenpro-zesses entsprechend der sehr differenzierten Kategorien des Feedbackbogens (siehe Anlage) von den jeweiligen TeamerInnen beobachtet und schriftlich doku-mentiert. Zum Abschluss des Tages erhalten die TeilnehmerInnen ihre persönli-che Einladung für das Bewerbungsgespräch am Freitag. Durch den Brief wird ih-nen auch erst der Ort an dem das Gespräch stattfi ndet, sowie die exakte Uhrzeit zu der sie geladen sind, mitgeteilt.Um am Freitag in relativ kurzer Zeit die bisherigen Ergebnisse der TeilnehmerIn-nen in den Gesamtfeedbackbogen (siehe Anlage) übertragen zu können, ist es erforderlich, dass die bisherigen Beobachtungsergebnisse der Planspielwoche zusammengefasst, aufbereitet und bereits zu diesem Zeitpunkt in den Feedback-bogen, der als Grundlage für die Abschlussrefl exion dient, transferiert werden.

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2.6. Freitag – Refl exion und Abschluss des Assessments

Freitag ist der letzte Tag der Projektwoche. An diesem Tag fi nden individuelle Vorstellungsgespräche statt. Im zentralen Blickpunkt steht anschließend die Auswertung der Woche und die damit verbundene Aufl ösung des Planspieles. Grundlage für die Auswertung ist der Gesamtbewertungsbogen, in dem alle Er-gebnisse der verschiedenen Schwerpunkte der Woche zusammengefasst wer-den.

Bewerbungsgespräche

Die Einladung zum Bewerbungsgespräch haben die SchülerInnen am Ende des Praxistages erhalten. Auf dieser Einladung sind Uhrzeit und Ort defi niert. Die TeilnehmerInnen müssen den Ort selbst fi nden und zur entsprechenden Uhrzeit anwesend sein. Nicht alle sind zur selben Uhrzeit vor Ort. Diese Vorgehenswei-se hinsichtlich Ort und Zeit ist dem realen Bewerbungsprozess entnommen, um eine möglichst authentische Situation zu erzeugen. Die Gespräche werden von Bildungspaten des Zentrums für aktive Bürger durchgeführt. Diese unterstüt-zen ehrenamtlich Jugendliche und junge Erwachsene beim Bewerbungsprozess. Grundlage der Gespräche sind die zu Anfang eingegangenen Bewerbungsmap-pen der TeilnehmerInnen. Alle BewerberInnen werden anhand eines Feedback-bogens hinsichtlich ihrer schriftlichen Bewerbung und ihrer Kompetenzen im Gespräch selbst bewertet. Nach dem Vorstellungsgespräch folgt eine Kurzaus-wertung über die schriftliche Bewerbung und das Gespräch. Die Gespräche werden auf Video aufgezeichnet, diese werden als weitere Grundlage für die Ge-samtauswertung in den Kleingruppen genutzt.

7:458:30

10:3010:45

12:30

13:00

Treffen der TeamerInnen und Vorbereitung des SettingsBewerbungsgespräche (drei parallel) mit Videobeobachtung, Kurzauswertung jeweils nach dem Gespräch (Feedbackbo-gen), Unterlagen bleiben bei den GesprächsführerInnen!PauseAuswertung der Projektwoche in Kleingruppen inkl. Vid-eoauswertung, Resümee und Übergabe Gesamtfeedback-bogen und Einstellungstest Abschlusspräsentation, Übergabe der Zertifi kate und Ve-rabschiedungKurzes Feedback für die KlassenlehrerInnen im Anschluss

Auswertung

In der Auswertungsphase gehen alle TeilnehmerInnen zurück in ihre jeweilige Kleingruppe, in der sie bereits seit Beginn der Woche arbeiten. An dieser Stelle lösen die TeamerInnen ihre Rolle auf, geben ihre eigentliche Funktion als Mitar-beiterInnen der Abteilung Jugendarbeit zu erkennen.Die Auswertung unterteilt sich in folgende Punkte:• Videoauswertung• Erläuterungen zur Projektwoche• Übergabe der Unterlagen

Videoauswertung

Gemeinsam fi ndet pro TeilnehmerIn eine zweiminütige Sichtung der Videoauf-zeichnung des Bewerbungsgespräches statt. Alle TeilnehmerInnen geben ein wertschätzendes Feedback über das Gesehene. Als Grundlage des Feedbacks dienen folgende Fragestellungen:• Was ist mir positiv bei TeilnehmerIn XY aufgefallen?• Was könnte er/sie bei realen Vorstellungsgesprächen besser machen?

Die Person, die das Feedback erhält nimmt keine Stellung dazu, um sich nicht rechtfertigen zu müssen.Die TeamerInnen geben bei Bedarf noch weitere Anregungen.

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Erläuterungen zur Projektwoche

Eine Erläuterung der Projektwoche ist nötig, damit die TeilnehmerInnen ihre ei-genen Ergebnisse einschätzen können. Sie wurden durch die Feedbackbögen von – für sie – fremden Personen beurteilt. Es soll verdeutlicht werden, dass es sich um eine Momentaufnahme der Leistungen handelt, die Orientierung und die Möglichkeit der Selbsteinschätzung bietet. Weiterhin werden alle Übungen der Woche in der Kleingruppe erläutert. Die TeilnehmerInnen sollen so einen Blick dafür erhalten, was bei welchen Übungen wichtig war und was beobachtet wurde. Dies erleichtert die Selbstrefl exion der TeilnehmerInnen in Hinblick auf bereits vorhandene Kompetenzen und auf deren Verbesserungspotential. Ein wichtiger Punkt ist dabei der Einstellungstest und dessen Ergebnis und hier vor allem der Umgang mit Zeitdruck und Stress.

Übergabe der Unterlagen

Der Einstellungstest und der Feedbackbogen werden jedem/r TeilnehmerIn über-geben. Alle können ihre Ergebnisse sichten und bezüglich der Tendenzen und Ergebnisse Fragen an die TeamerInnen stellen.

Abschlusspräsentation

Die Abschlusspräsentation fi ndet im Plenum statt. Die Spielleitung präsentiert die fertigen Radiobeiträge und überreicht allen TeilnehmerInnen das Zertifi kat,

welches bei Bewerbun-gen als Anlage beigefügt werden kann. Nach Beendigung des Planspiels erhält die Lehrkraft ein ressourcen-orientiertes Feedback zu Arbeitsweise und den gezeigten Softskills der SchülerInnen.

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4. Empirische Auswertung

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Befragt wurden 56 Schüler der 8. Klasse, davon waren 23 weiblich und 33 männlich. weiblich

männlich

A 1: Ich habe mich in der Projektwoche mit ei-nem für mich interessanten Beruf intensiv auseinan dergesetzt

A 2: In der Projektwoche habe ich neue Informa-tionen über ein Berufsfeld erhalten

A 3: In der Projektwoche habe ich gelernt, wo ich Informationen über bestimmte Berufe fi nden kann

C 6: Ich habe dadurch neues über Bewerbungsge-spräche dazugelernt

C 7: Ich glaube, dass das für mich eine wichtige Erfahrung ist

D 1: Ich konnte in der Projektwoche die verschie-denen Elemente eines Bewerbungsverfahrens kennen lernen

D 2: Ich glaube, dass ich jetzt besser weiß, was auf mich zukommt, wenn ich mich in einem Betrieb bewerben werde

B 1: Ich bin mir in der Projektwoche über meine eige-nen Stärken und Schwächen bewusst geworden

B 2: Ich habe in der Gruppenarbeit auch erfahren, wie andere mich einschätzen

B 3: Mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen dem, wie ich mich wahrnehme und dem, wie andere mich wahrnehmen, habe ich mich in der Gruppenarbeit auseinandergesetzt

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Schlusswort

Die Planspielwoche ist ein gelungenes Projekt der Jugendarbeit in dem die Viel-fältigkeit außerschulischer Bildung zum Ausdruck kommt. SchülerInnen erhalten bei diesem ganzheitlichen Projekt die einmalige Möglichkeit sich in einem ge-schützten Rahmen auszuprobieren, ihr Wissen in Bezug auf berufl iche Perspek-tiven und persönlicher Zukunftsplanung zu erweitern, bewusst eigene Stärken und Schwächen wahr zunehmen und die eigene Medienkompetenz in den Berei-chen Radio und Internet aus zu bauen.Wertschätzend und ohne Notendruck ermöglicht das Projekt in enger Kooperati-on mit Schule eine selbstrefl ektierte Aktivierung von Eigeninitiative.Ganz entscheidend für den Erfolg unseres Projektes sind die realitätsnahen Auf-gabenstellungen. Deren erfolgreiche Bewältigung und die daraus entstehende Möglichkeit neue Fähigkeiten zu entdecken bietet die Chance diese in die Reali-tät eines echten Bewerbungsverfahrens zu übertragen.Die kontinuierliche Wissbegierde der TeilnehmerInnen an unseren Projektinhal-ten, sowie das geweckte Interesse an neuen Berufsfeldern, haben uns bestärkt auch in Zukunft Projekte zu diesem Themenschwerpunkt durchzuführen.

Christjan Böncker, Swantje Schindehütte, Andrea Brandl, Florian Friedrich

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Aktive Radioarbeit im Projekt Berufsorientierungvon Danilo Dietsch

Voraussetzungen

Ein komplettes eigenes Aufnahmestudio ist kein Muss für Audioarbeit. Bei der schulischen Radioarbeit stehen die konkreten Medienerfahrungen der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Jedes Zimmer kann radiotauglicher gestaltet werden: Mit Decken und Stellwänden lässt sich der Hall dämmen und eine klei-ne mobile Sprecherkabine bauen. Auch wer mit dem Aufnahmegerät Umfragen oder Interviews anfertigt, muss sich über dieses Problem natürlich Gedanken machen.

Für die Konzentration und Arbeitsweise ist es recht ungünstig, wenn sich alle Au-dioschnittplätze gegenseitig beschallen und dabei noch recherchiert oder Mode-rationen geschrieben werden sollen. Also sind für Schulklassen mehrere Räume nötig, so dass jede Arbeitsgruppe ungestört arbeiten kann. Als Audioschnittplatz ist ein handelsüblicher PC völlig ausreichend. Um den PC als Audioschnittplatz benutzen zu können, ist eine Audioschnittsoftware nötig.Als Audioschnittprogramm empfehlen wir die Open Source Software „audacity“, welche kostenlos im Internet (http://www.audacity.de ) als Mehrspuraudiobe-arbeitungsprogramm zu bekommen ist. Gut ist auch die Software „Samplitude Audio Studio“ von Magix. Diese gibt es als Schulversion für Schulen kostenlos.

Für die nicht stationären Aufnahmen wird ein Aufnahmegerät benötigt. Bei der Anschaffung eines Aufnahmegerätes steht man mittlerweile vor einem großen unübersichtlichen Angebot an Geräten. Bei der Anschaffung muss auf folgendes geachtet werden: Es sollte möglichst einfach zu Bedienen sein. Einfache Funkti-onen bieten das zoom H2 oder Edirol 9. Die Aufnahme sollte neben mp3 auch in wav möglich sein. Zu dem integrierten Mikrofon sollte sich ein externes Mikrofon anschließen lassen und die Anschlussmöglichkeit möglichst über XLR erfolgen. Das ist z.B. beim Marantz PMD möglich. Um sendefähige Aufnahmen zu erhalten und die Unerfahrenheit der Schulradioredakteure/innen auszugleichen, emp-fi ehlt sich die Anschaffung eines Gerätes mit Limiter.

Für das Aufnahmegerät sind natürlich noch Mikrofone (inklusive Kabel) nötig. Hier empfehlen wir als Einstiegsmodell das Sennheiser E825, besser wäre jedoch das Modell E835 oder E845. Beim Kauf der Mikrofone sollte darauf geachtet wer-den, dass die Ausführung ohne Schalter angeschafft wird. Ein ausgeschaltetes Mikrofon ist einer der größten Fehlerquellen für nicht erfolgreiches Aufnehmen.

Wie mache ich das?

Rolle des Radiocoaches

Der Radiocoach soll die Klasse oder Gruppe eigenständig betreuen. Er ist Exper-te aus dem journalistischen oder medienpädagogischen Arbeitsbereich und da-mit externer Berater und Begleiter des Projekts. Für die Arbeitsaufträge, Struktur und inhaltliche sowie technische Hilfestellung ist der Radiocoach zuständig. Die-ser kann gleichzeitig mehrere Produktionsteam coachen. Wobei der Betreuungs-schlüssel nicht 1:6 pro Gruppe übersteigen sollte.Schüler/innen sind keine Radioredakteure. Daher muss der Radiocoach erst einmal Grundlagen schaffen und Arbeitsabläufe strukturieren. Die möglichen Grundformen im Projekt sind:

Interview

• wird verwendet, um Informationen über etwas zu vermitteln• Interview zur Sache (Ereignis, Veranstaltungen, politische Thema) mit Experten• Meinungsinterview klärt über Einstellungen bestimmter Personen zu einem

Thema auf• Interview zur Person vermittelt nähere Informationen zu einem Menschen und

seiner Einstellung zu bestimmten Themen• die Formen können in einem Interview gemischt werden

Umfrage

• eignet sich, um in ein Thema einzusteigen• gibt Stimmung von „der Straße“ wieder• nicht zu viele Fragen stellen, dafür aber immer die gleichen• beim Ansprechen von Leuten nicht zu lange erklären• „Entschuldigung, eine Frage:...“ und dann gleich die Frage stellen• immer höfl ich bleiben, nicht frustrieren lassen• möglichst keine Musik unterlegen

gebauter Beitrag

• aus mehreren Elementen zusammengesetzt• Unterlegung von Musik und Geräuschen möglich• Musik sollte aber instrumental sein, ohne Text.

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Feature

• ausführlicher als ein gebauter Beitrag.• wird seltener verwendet, weil man dem Hörer angeblich nicht mehr als 3 Minuten

zumuten kann• beleuchtet ein Thema von verschiedenen Seiten• Integration von Musik, Hörspielelementen, historische Aufnahmen usw.• auch experimentell

Reportage

• will, dass der Zuhörer emotional am Geschehen teilnimmt• sie übernimmt die Funktion von Auge, Nase, Ohren Tastsinn• kann live oder gebaut sein

Generell gelten für alle journalistische Formen, sie sind keine Plattform für eige-ne Meinungen des Reporters, es gilt das Gebot der Neutralität. Die Informatio-nen müssen immer der Wahrheit entsprechen.Ist die Form geklärt und erarbeitet müssen die Aufnahmen, Interviews oder Mo-derationen vorbereitet werden. Hierbei spielen die magischen sieben eine große Rolle:

• Mit wem?• Wer?• Was?• Wann?• Wo?• Wie?• Warum?

Gemeint sind natürlich die berühmten sieben W-Fragen, die jeder journalistische Beitrag beantworten muss. Es klingt einfach, aber oft wird schon mal ein Ort, oder der Name des Interviewpartners vergessen. War es der Hausmeister oder der Chef? Die Gefahr ist groß, dass im Beitrag der Hörer nichts über den Zweck oder den Inhalt eines Berufs erfährt.

Nach der Aufnahme empfi ehlt sich die Arbeitsweise„vom Grobschnitt zum Fein-schnitt“. Das bedeutet: Man arbeitet in kleinen überschaubaren Schritten, wählt die O-Töne erst mal nach Qualität und Inhalt aus und entfernt dann im Fein-schnitt die Sprechpausen oder Versprecher. Erst anschließend gilt es, sich erste Gedanken über Moderationstexte zu machen. Sind diese Arbeitsschritte wirklich abgeschlossen, kann wieder in einem extra Arbeitsschritt der Einsatz von Soun-

delementen und Musikbetten bearbeitet werden. Der Radiocoach ist allerdings nicht nur Radioexperte, er ist immer auch Pädagoge. Die Arbeit mit dem Medium Radio darf nicht zur reinen Wissensvermittlung werden. Er muss folglich nicht nur technische und gestalterische Fähigkeiten haben, ein prozessbedingtes Ar-beiten ist unabdingbar.

Die Formatvorgaben aus den Funkhäusern sind auf keinen Fall als gestalterische Orientierung zu verstehen. Der Beitrag über einen Beruf muss nicht nach 1:30 Minuten enden. Aber trotzdem werden die Beiträge nicht nur für die Macher, son-dern auch für die Hörer zu produziert. Teilnehmer/innen sollten keine Insider-plauderei oder gegenseitige Interviews produzieren, sondern Informationen für den Hörer strukturieren und sich mit Berufsfeldern auseinandersetzen.

Die beteiligten Schüler/innen sind in der Regel verliebt in ihre Aufnahmen. Daher ist es auch die Rolle des Radiocoaches, auf die Verständlichkeit der Aufnahmen zu achten. Radiointerview kann nicht wie ein Text bei der Schülerzeitung einfach umgeschrieben werden. Neben der inhaltlichen Qualität ist daher die Tonquali-tät von entscheidender Bedeutung. Denn der beste O-Ton verfehlt seinen Sinn, wenn er akustisch unverständlich bleibt.

Fürs Hören schreiben unterliegt anderen Regeln als die Schüler es in der Schule gelernt haben. Daher ist es die Aufgabe des Radiocoach auf folgendes hinzu-weisen:

Lesen

• Richtet sich ans Auge.

• Lesen ist in der Regel Haupt-beschäftigung.

• Der Leser kann im Text springen.

• Der Leser kann Nicht-Verstandenes noch einmal lesen.

• Der Leser hat einen ständigen Überblick über den Text und die Gliederung.

• Der Leser hat einen Text, weitere Erklärungen oder Bilder vor sich.

Hören

• Richtet sich ans Ohr.

• Radio hören ist meist eine Neben-beschäftigung.

• Der Hörer muss warten bis etwas kommt, was ihn interessiert.

• Der Hörer kann jedes Wort nur einmal hören.

• Der Hörer hat keinen Überblick über die Moderation.

• Der Hörer kann sich nur ein Bild anhand der Stimme und der akustischen Verpackung machen.

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Gefördert durch:

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