Denkstile Präsentation

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www.begabungsentwicklung.de Denkstile Ein Erklärungsmodell für unterschiedliches Verhalten besonders begabter Kinder und Jugendlicher Begabungsentwicklung Dirk Oppenhoff SoL, Specialist in Gifted Education

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DenkstileEin Erklärungsmodell

für unterschiedliches Verhalten besondersbegabter Kinder und Jugendlicher

Begabungsentwicklung Dirk OppenhoffSoL, Specialist in Gifted Education

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Integratives BegabungsmodellC. Fischer 2003

Potenzial Transformation Performanz

Begabungs-faktoren:

linguistischräumlich

logisch-mathematisch

musikalischkörperlich-kinästhetisch

interpersonalintrapersonal

(…)

Leistungs-faktoren:

linguistischräumlich

logisch-mathematisch

musikalischkörperlich-kinästhetisch

interpersonalintrapersonal

(…)

Lern- und Entwicklungsprozess

Interne Faktoren:Leistungs-motivation

Selbst-steuerung

Lern-strategien

(…)

Externe Faktoren:

Familie Vor-/Schule Peers (…)

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Selbstkonzept• Selbststeuerung• Leistungsmotivation• Stressbewältigung• Attributionsstil• realistische Einschätzung der eigenen

Fähigkeiten• Lernstrategien

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Denk- und Lernstile• bevorzugter Sinneskanal• bevorzugtes Repräsentationssystem• individuelles Lernen vs. Lernen in der

Gruppe• sequentielles vs. globales Lernen• Denkstiltyp

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Kinder sind unterschiedlich

Manuel

Philipp

Sonja

Katharina

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Manuel

Manuel hat in der Schule keine Probleme. Besondersmag er den Mathe-Unterricht - da zeigt der Lehrerimmer genau, wie man etwas machen soll.Für seine Hausaufgaben, die er sich in der Schule ineinem Aufgabenheft aufschreibt, macht Manuel immereinen Plan: erst Deutsch, dann etwas Mündliches, dannMathe, dann die Vokabeln für Englisch.In seinem Zimmer hat alles seinen Platz.

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KatharinaKatharina möchte alles ganz genau machen. Deshalbfragt sie ihren Lehrer lieber drei mal zu oft als ein malzu wenig.Zu hause hat sie viele Bücher zu denverschiedensten Themen. Sie will halt alles ganzgenau wissen.Mündliche Fächer mag sie nicht so sehr. Sie denktimmer sehr lange nach, bevor sie sich meldet.Sie liebt klassische Musik, vor allem Bach undHändel.

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PhilippPhilipp muss man einfach gern haben! Sein Witz undseine tollen Einfälle haben ihn bei seinen vielenDiskussionen mit Lehrern nie im Stich gelassen.Hausaufgaben macht er aus Prinzip nicht. Schließlichweiß er selbst am besten, was für ihn gut und wasnur Zeitvergeudung ist.In seinem Zimmer herrscht das Chaos – aber erfindet trotzdem alles sofort.Philipp hat viele Hobbies und mag Rap-Musik.

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SonjaSonja ist die Seele der Klasse. Wann immer es einerMitschülerin nicht gut geht – Sonja spürt es sofortund kümmert sich darum.Am liebsten mag sie es, wenn sie im Unterrichtanderen helfen kann, und natürlich Gruppenarbeit.In ihrer Freizeit malt Sonja sehr viel – überall hängenihre Bilder. Und: stundenlanges Quatschen mit ihrerFreundin am Telefon.Später möchte sie Lehrerin werden.

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4 sehr unterschiedliche Kinder

Manuel?

Philipp?

Sonja?

Katharina?

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Denkstiltypen (Mind Styles)nach Anthony F. Gregorc

Informations-aufnahme:

Informations-verarbeitung:

konkret

abstrakt

systematisch

assoziativ

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Denkstiltypen (Mind Styles)nach Anthony F. Gregorc

konkret-systematisch

abstrakt-systematisch

konkret-assoziativ

abstrakt-assoziativ

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konkret-systematischer Denkstil

• hart arbeitend• konservativ• genau• zuverlässig

• konsequent• sachlich• ordentlich• kann gut organisieren

Fragt:Wie soll ich das machen?

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Typische Probleme konkret-systematischdenkender Kinder und Jugendliche• manchmal unflexibel und konservativ• bisweilen pedantisch• können mit vagen Andeutungen wenig anfangen• denken oft nur in „schwarz“ und „weiß“• manchmal Probleme mit offenen oder

komplexeren Aufgabenstellungen

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Hilfen für konkret-systematischdenkende Kinder und Jugendliche• konkrete Beispiele und Vorbilder• klare Schritt-für-Schritt-Anweisungen• klare und konsequente Rollenverteilungen• wenig Ablenkung• sofortige konsequente Rückmeldung bei Fehlern• rechtzeitiges Informieren, damit sie sich vorbereiten

und auf die Situation einstellen können• Vorbereitung auf Unvorhergesehenes durch

„Was-wäre-wenn“-Dialoge

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abstrakt-systematischerDenkstil• analytisch• objektiv• informiert• gründlich

• strukturiert• logisch• überlegt• kann gut Ideen

recherchieren

Fragt:Wo kann ich noch mehr dazu erfahren?

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Typische Probleme abstrakt-systematischdenkender Kinder und Jugendliche• oft perfektionistisch• geben eine nach ihren Maßstäben nur mittelmäßige

Arbeit lieber gar nicht ab• haben große Mühe, über ihre Gefühle zu reden• wirken oft sehr introvertiert• wirken manchmal abgehoben und weltfremd• arbeiten bisweilen sehr langsam (aber sehr genau)

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Hilfen für abstrakt-systematischdenkende Kinder und Jugendliche• klar und konkret formulierte Ziele• Fakten - Fakten - Fakten• Aufgaben, bei denen Verstand und logisches

Denken gefordert sind• selbständiges und strukturiertes Arbeiten• Aufgaben mit für sie nachvollziehbarem Sinn• Wertschätzung• Diskussionen über Gedanken statt über Gefühle

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konkret-assoziativer Denkstil• schnell• intuitiv• neugierig• realistisch

• kreativ• innovativ• instinktiv• findet ungewöhnliche

Lösungen

Fragt:Kann ich das auch anders machen?

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Typische Probleme konkret-assoziativdenkender Kinder und Jugendliche• ständige Auseinandersetzungen mit „Autoritäten“• Regeln werden nicht eingehalten• vorgegebene Methoden werden oft abgelehnt• kämpfen um Kleinigkeiten „bis aufs Messer“• zu viele Methoden• sehr leicht ablenkbar• viele Interessen• haben oft ein unordentliches Zimmer

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Hilfen für konkret-assoziativdenkende Kinder und Jugendliche• viele spannende Anregungen• „Was-Vorschläge“ statt „Wie-Vorschriften“• Raum für eigene Ideen und Regeln• Alternativen suchen lassen• Wahlmöglichkeiten bieten• eigene Wege zulassen (auch Irrwege)• Rückmeldung auf „Richtiges“ nicht auf „Falsches“• allgemeine Zeitvorgaben statt Minutenkorsett• Humor, Toleranz und Liebe unter allen Umständen

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abstrakt-assoziativer Denkstil• sensibel• mitfühlend• scharfsinnig• fantasievoll

• idealistisch• spontan• flexibel• kann gut mit anderen

auskommen

Fragt oft andere um Rat

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Typische Probleme abstrakt-assoziativdenkender Kinder und Jugendliche• haben Mühe mit Lerninhalten, die sie oder

andere Personen nicht direkt betreffen• können Konflikte und Spannungen nicht

gut aushalten• beziehen schlechte Noten auf ihre

Persönlichkeit• hören Sachbotschaften mit dem

„Beziehungsohr“

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Hilfen für abstrakt-assoziativdenkende Kinder und Jugendliche

• Gelegenheit anderen zu helfen• immer freundliche Rückmeldungen• warme, freundliche und humorvolle Umgebung• Klärung, dass die Leistung und nicht die Person

beurteilt wird• Raum für Kreativität und Spontaneität• Gruppen- und Partnerarbeit• soziale Aufgaben

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4 Kinder - 4 Denkstiltypen

Manuelkonkret-systematisch

Philippkonkret-assoziativ

Sonjaabstrakt-assoziativ

Katharinaabstrakt-systematisch

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Anmerkungen• die Denkstiltypen sind lediglich ein Modell

zur Erklärung unterschiedlichenVerhaltens

• die einzelnen Typen werden nur selten in„Reinkultur“ auftreten

• Mischformen sind selbstverständlichabsolut normal und üblich

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Literaturhinweise• Anthony F. Gregorc: An Adult’s Guide To Style.

Eigenverlag, www.gregorc.com

• Hanna Hinnen: Lernen kennen lernen.Lehrmittelverlag des Kantons Zürich,www.lehrmittelverlag.com

• Joëlle Huser: Lichtblick für helle Köpfe.Lehrmittelverlag des Kantons Zürich,www.lehrmittelverlag.com

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... die nächsten Termine:• 15. November 2006, VHS Bielefeld

„Enrichment und Akzeleration“Dr. Anette Heinbokel

• 13. Dezember 2006, VHS Bielefeld„Underachievement“Ursula Hellert