Denkfest 2013 (Dokumentation)
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Dokumentation 18. & 19. Juni 2013eine Veranstaltung des kulturbüros der mRn und der Festivalregion Rhein-neckar
2013
Programm
18. & 19. Juni 2013 – Das Wormser „kultur schreiben, senDen, tWittern – auf allen kanälen unterWegs?“
Herausgeber: metropolregion Rhein-neckar GmbH, kulturbüro der metropolregion, n 7, 5–6, 68161 mannheim; Postfach 10 21 51, 68021 mannheim, tel.: 0621 12987-55, Fax: 0621 12987-52, e-mail: [email protected], internet: www.m-r-n.com/kulturbuero
impressum
9.00 uhr
Akkreditierung
10.00 uhr
BegrüSSung
10.25 uhr
keynote Prof. dieter gorny
10.45 uhr
Podium kulturmArketing: „folge mir – kultur im netz“
11.40 uhr
die referenten Auf einen Blick
12.30 uhr
denk-AnStöSSe: 1. runde
Herstellung: SiGnum communication Werbeagentur GmbH, Lange Rötterstr. 11, 68167 mannheim, tel.: 0621 33974-0, Fax: 0621 33974-20, e-mail: [email protected], internet: www.signum-web.de
Projektleitung: Daniel Grieshaber
Redaktionsleitung: Dr. Fabian R. Lovisa, anna Hahn
Redaktion: maximilian Damm, Sarah ennemoser, maren kames, Vivien nikolic, Philipp Reichert, Juli Zucker
Art-Direktion und Layout: Rina Roki und Jochen Daum
Fotos (falls nicht anders angegeben): Ralf mager
Druck: Saxoprint GmbH, Dresden
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er18. Juni
Denkfest 2013 auf Youtube
QR-Code abfotografieren und die Playlist mit Gesprächen und interviews starten.
kurzlink: http://shortlinks.de/90tz
mit freundlicher unterstützung von:
10.00 uhr
ArBeitSgruPPen
12.30 uhr
denk-AnStöSSe: 1. runde
13.30 uhr
dAting-menü
15.00 uhr
denk AnStöSSe: 2. runde
16.00 uhr
Podium kultur-JournAliSmuS: „inhAlt Sucht medium“
17.00 uhr
feuilleton
17.30 uhr
AuSklAng
19. Juni
szene . leben . live
Akkreditierung
denkfeSt 2013eine Veranstaltung des kulturbüros der metropolregion Rhein-neckar GmbH und der Festivalregion Rhein-neckar
organisation: kulturbüro der metropolregion Rhein-neckar GmbH Jana Garbrecht, anna Hahn, Lidia Jerke, thomas kraus, Robert montoto
in zusammenarbeit mit: Guido asch (Geiger & Salber), thomas Busse, ursula Holdermann, Sonay ilgar-Schmidt (Contour 68 uG)
unterstützt von: Sophie anggawi, ann-marit Jahnke, anne Lohse, Daniel Schwaab, alexandra theobalt, Liza tsivanoglou, Linda Franziska von Zabienski
die festivalregion ist eine kooperation folgender Festivals in der metropolregion Rhein-neckar (in chronologischer Folge):n Heidelberger Frühling n Schwetzinger SWR Festspiele n Heidelberger Stückemarkt n Heidelberger Literaturtage n internationale Schillertage n Festival des deutschen Films n mannheimer mozartsommer n Heidelberger Schlossfestspiele n nibelungen-Festspiele n internationales Straßentheaterfestival
Ludwigshafenn Wunder der Prärie n Fotofestival mannheim_Ludwigshafen_
Heidelbergn enjoy Jazz n Festspiele Ludwigshafen n internationales Filmfestival
mannheim-Heidelberg
09:00
Blog oder Broschüre, Plakat oder Posting, on- oder offline? Die Zerrissen-heit zwischen analoger und
digitaler kommunikation hat auch die kultur voll erfasst. künstler, kulturtempel und konzertveranstalter stehen dabei vor den gleichen Fragen wie Journalisten, Sender und Verlage: Was ist noch und vielleicht noch länger richtig? Was ist schon und vielleicht schon länger nötig? antworten gaben experten aus kulturjour-
nalismus und kulturmarketing. Das Denkfest der metropolregion Rhein-neckar wollte muskeln lockern und Sehnen dehnen – da-mit heute der Spagat zwischen den kommu-nikationsformen von gestern und jenen von morgen gelingt. Die Festivalregion Rhein-neckar und das kulturbüro der metropolre-gion Rhein-neckar GmbH luden zum dritten Denkfest wieder kluge köpfe aus kultur, Wirtschaft, medien, Wissenschaft, Verbänden und Politik zum austausch ein.
kultur schreiben, senden, twittern – auf allen kanälen unterwegs?
BegrüSSung
wo lesen Sie theaterkritiken? im Zeitungsfeuilleton oder im internet? möchten Sie in Facebook von interessanten ausstellungen erfahren oder blättern Sie lieber in Prospekten? Vielleicht fällt es ihnen nicht leicht, diese Fragen zu beantworten. Schließlich sind die möglichkeiten, sich über kultur zu informieren, so vielfältig wie nie. im Zusammenspiel mit neuen medien erleben kulturjournalismus und kulturmarke-ting einen Wandel. neue Formate entstehen, alte verlieren an Bedeutung. Wir denken, dass es wichtig ist, neue Formate so gut wie möglich zu nutzen, aber auch, dass die Form nicht den inhalt dominieren darf.
Beim dritten Denkfest haben das kulturbüro der metropolregion Rhein-neckar GmbH und die Festivalregion Rhein-neckar als gemeinsame Veranstalter den rund 300 teilnehmern menschen und Projekte vorgestellt, die zeigen, welche Wege
man in kulturberichterstattung und kulturvermarktung heute gehen kann.
Wir begreifen das Denkfest aber nicht nur als Plattform, auf der aktuelle Fragen aus dem
kulturbereich diskutiert werden. ein teil des konzepts ist auch, inhalte praktisch umzusetzen und neues auszuprobieren. aus diesem Grund haben wir erstmals ein nachwuchsjournalisten-Programm ins Leben gerufen. Die meisten texte, die Sie hier lesen können, stammen von sechs jungen autorinnen und autoren. Sie schildern uns ihre persönlichen, mitunter auch kritischen eindrücke. mit der Performance-Grup-pe „Frl. Wunder aG“ und dem Comic zeichner Bernardo maldonado morales haben wir zudem zwei künstlerische Formate in den ersten Denkfest-tag integriert.
neben dem austausch zählen beim Denkfest auch ergebnisse. So trafen sich am 19. Juni die mitglieder des neuen netzwerks der museen und Schlösser der Region Rhein-neckar zur initialsitzung. ak teu re aus der Region nutzten den zweiten tag, um sich über konzepte für Produktionshäuser für die freie Szene auszutauschen. aus der Plattform „ein neues kultur-magazin für die mRn“ ist eine feste arbeitsgruppe hervorgegangen.
Dass wir mit der Stadt Worms und dem tagungszen-trum „Das Wormser“ nicht nur ver läss liche Partner
hatten, sondern auch einen passenden Rahmen für das Denkfest schaffen konnten, bestätigen die ergebnisse unserer Besucherumfrage: 91 Prozent gefiel der Veranstaltungsort (sehr) gut. es freut uns natürlich, dass die Gesamt-organisation mit 92 Prozent Zustim-mung ebenfalls sehr positiv bewertet wurde. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Denkfest etwas dazu beitragen können, die metropolregion Rhein-neckar als vielfältige, über kommunale Grenzen hinweg kooperierende kulturregion in der innen- und außen-wahrnehmung zu stärken. Deshalb machen wir weiter und werden uns beim nächsten Denkfest dem thema „Visionen“ widmen. Wo und wozu wir weitreichende Gedanken entwickeln wollen, werden wir ihnen
natürlich noch rechtzeitig verraten. Bis dahin freuen wir uns auf weiteres Feedback und laden Sie schon heute herzlich ein zum Denkfest 2014!
liebe mitdenkerinnen und mitdenker,
manfred metznersprecher der arbeitsgruppe festivalregion
thomas krausleiter des kulturbüros der metropol region rhein-neckar gmbh
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Sehr geehrte damen und herren,seit 2004 beteiligt sich die Stadt Worms an der entwicklung und um-setzung der kulturvision 2015 für die metropolregion Rhein-neckar. mit den nibelungen-Festspielen ist sie mitglied der Festivalregion, mit dem museum der Stadt Worms und nibelungenmuseum mitglied des neu gegründeten museums- und Schlösser-netzwerks. Sie hat sich für den aufbau des regionalen kulturbüros engagiert und dessen arbeit ebenso wie das Denkfest von anfang an unterstützt. mit ihren kulturprofilen nibelungen, Dom, Luther, Schum (Jüdisches Worms) und Wein, aber auch mit Festivals wie „Jazz & Joy“, „wunderhoeren – tage alter musik und Literatur“, der theaterpädagogischen initiative „Delta plus“ (nibelungen-horde), dem „Wormser“ als theater, kultur- und tagungszentrum und bei regionalen ausstellungskonzepten wie im Stauferjahr bringt sie sich aktiv in die kulturellen Strategien der metropolregion Rhein-neckar ein.
Gern unterstützt die Stadt auch eine regional vernetzte Bewerbung mannheims zur kul-turhauptstadt europas. Von den Wormser Schwerpunktsetzungen in der kultur profitieren sowohl die Region als auch die Stadt mit Blick auf ihr innen- und außenmarketing. Das erzählende moment der Wormser kulturgeschichte(n) kann darüber hinaus eine anregung sein, wie auch regionale identität erzählt werden kann. Dabei können die medien in der Region und vor allem der kulturjournalismus eine wichtige Rolle spielen, wenn sie bereit sind, über lokale Grenzen hinauszuschauen und sich mit regionalen Zukunftsfragen zu beschäftigen.
ich habe mich aus all diesen Gründen besonders darüber gefreut, dass das Denkfest bei uns im „Wormser“ zu Gast war, und bedanke mich für eine kooperative und angenehme Zusammenarbeit mit dem kulturbüro.
michael kisseloberbürgermeister der stadt Worms
keynote
Stopp – es geht um inhalte!Dieter gorny begreift die neuen medien als chance für kulturschaffende, ihre angebote zu kommunizieren. Dennoch steht er sozialen netzwerken kritisch gegenüber. sarah ennemoser hat den renommierten medienmann auf der fahrt vom Denkfest zum hauptbahnhof mannheim interviewt.
mit knallroten Socken, grauem anzug und schwarzem t-Shirt ist Dieter Gorny, Chef-Lobbyist der kreativwirtschaft, zum Denkfest angereist. ViVa-Gründer, Vor-
standsvorsitzender des Bundesverbands musikindustrie, Professor für kultur- und medienwissen-schaften an der FH Düsseldorf, Grimme-Preisträger – die Liste dessen, was der medienmann ist und macht, ist lang. Doch es geht in diesen Zeilen um inhalte und nicht um eine Diskursanalyse oder Biografie. Gorny will inhalte sehen, keine leeren Sätze in Social-media-kanälen. er unterstellt diesem kommunikationsmittel sogar Voyeu-rismus und Selbstüberschätzung, aber alles komme auf die anwendung an.
Den Denkfest-titel „kultur schreiben, senden, twittern – auf allen kanälen unterwegs?“ geht der neugierige 60-Jährige kritisch an. „ich hab’s nicht so mit den Hypes, obwohl ich mich in allem, was ich mache, mit Digitali-sierung beschäftige", argumentiert Gorny. er hat keine Social-media-Strategie, und er vertritt die existenzialis-tische Sichtweise, dass „wir selbst der ursprung der Ver-änderung sind“ und „technologien alleine nicht kreativer machen“.
Pessimistisch ist der Geschäftsführer des european centre for creative economy (ecce) aber nicht. kultur-schaffende sollten, so Gorny, die Chancen der neuen
medien nutzen, um inhalte zu transportieren, aber auch, um innezuhalten und über „Schieflagen“ und Werte nachzudenken. Denn nicht alles, was man im „digitalen Sandkasten“ finde, sei für jedes Ziel brauchbar.
Womit dieter gorny im „digitAlen SAndkASten“ SPielt musik-Streaming für die neugier und die „Spiegel“-app zur informationsbeschaffung, aber nicht zu viel Social media, so findet sich Dieter Gorny in der digital-mobilen Welt zurecht. er bezeichnet diese als „digitalen Sand-kasten“. Wenige minuten nach seinem Vortrag auf dem Denkfest und schon wieder auf der Rückfahrt zum mannheimer Hauptbahnhof erklärt der selbstsichere Professor und kreativwirtschaftler, was er im umgang mit neuen medien beobachtet.
Ihnen ist es wichtig, Inhalte an Menschen zu vermit-teln. Wie würden Sie Ihren Denkanstoß in einem Tweet formulieren?Dieter Gorny: es zählen immer der inhalt, die idee, die kreativität, und die macht der mensch. Das sind nicht einmal 140 Zeichen.
Sie sagen: „Der Mensch ist der Ursprung der Verände-rung.“ Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund neue Technologien?ich versuche, technologische Veränderungen mit inhalt in Zusammenhang zu bringen. in dieser oft sehr emotio-nalen Diskussion vergisst man, das Ganze in der Relation zur Historie zu sehen. Was mit neuen medien passiert, ist
10:25
im Sinne der mediengeschichte nicht neu, was das sozia-le Verhalten anbelangt. Wenn wir ständig ideologisch diskutieren, kommen wir inhaltlich nicht weiter.
Was möchten Sie in der heutigen, in Echtzeit kommuni-zierenden Welt verändern?ich würde mehr Bewusstsein im umgang mit medi-en lehren und medienkompetenz in den Schulkanon aufnehmen. Der autonome umgang mit medien, sie zu nutzen und sie bewusst nicht zu nutzen, das ist ein wesentlicher Faktor der Zukunft.
Das Denkfest ist ein Treffpunkt vor allem für Kultur-schaffende. Finden Sie, dass Kultureinrichtungen neue Kommunikationsformen bereits effizient nutzen?Wenn ich kultur kommuniziere, dann sollte ich in alle medien hineinspringen, sodass ich die Leute erreiche. man kann ein theaterstück leichter zugänglich machen, wenn man einen trailer von der aufführung online stellt. es ist wichtig, mit den kommunizierenden Communitys umzugehen in einer Phase, wo institutionen über akzep-tanzprobleme klagen.
Sie sind nicht auf Twitter aktiv. Wie kann man den Um-gang mit Medien lehren, die man selbst nicht nutzt?nutzen kann passiv und aktiv sein. ich nutze diese medi-en passiv und informiere mich. ich selbst kommuniziere sehr stark über das alte medium e-mail und arbeite aus-schließlich mobil. Wenn ich dann noch andere Plattfor-men bedienen soll, schaffe ich das zeitlich nicht.
Die Mediengeschichte scheint Sie zu faszinieren. Welche Erfindung des 21. Jahrhunderts finden Sie besonders bereichernd?Die generelle mobilität, die möglichkeit, inhalte mobil zu nutzen, also den taschencomputer.
Welche Apps nutzen Sie?ich bin ein traditioneller app-user. ich finde informative apps gut: „Focus“, „Spiegel“, „Frankfurter allgemeine“. Dropbox ist auch gut. ansonsten bin ich, was kommu-nikation angeht, ein echtzeit-Fanatiker. ich rede lieber mit Leuten über telefon. Das ist schneller und direkter, als irgendwelche Zeichen abzuwürgen. aber nicht das medium zählt als Wert, sondern die simple informations-beschaffung.
Wie hören Sie Musik auf Ihrem iPhone5? ich nutze massiv itunes. ich nutze aber auch einen Windows-Dienst von nokia, der musik-Streaming an-bietet. Da entdeckt man so viele neue klangfarben und künstler, weil man nicht das hört, was man schon kennt. Sich auf ein abenteuer einzulassen, finde ich spannend.
Warum tragen neue Technologien trotz allem nicht zu mehr Kreativität bei?technologie ist eine offerte, um leichter, billiger und schneller kreativ zu werden. es wird nicht automatisch
bessere kunst geben. nehmen Sie zum Beispiel Yves klein, den maler mit dem tollen Blau. Wenn Sie allen die Farbe Blau geben, heißt das noch lange nicht, dass alle diesen künstlerischen Weg begehen. Wir dürfen uns nicht hinter der technologie verstecken, das spricht aber nicht gegen die technologie.
Herr Gorny, ich danke für das Gespräch.
„eS zählen immer der inhAlt, die idee, die kreAtivität, und die mAcht der menSch.“dieter gorny
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Podium
kein Bedürfnis nach BanalitätenWas sollten kulturschaffende beim marketing in sozialen netzwerken beachten? Wie viel Zeit müssen sie dafür im arbeitsalltag einplanen? Drei experten diskutieren.
Draußen ist es heiß, gar tro-pisch. aber im mozartsaal des „Wormser“ hüllt das stetige Rauschen der klimaanlage das
Publikum in die beruhigende Gewissheit, dass es drinnen angenehm kühl bleibt. im abgedunkelten Saal schart moderator Peter Grabowski seine Gäste Da-niela Bamberger, Dieter Gorny und Christian Henner-Fehr um sich. Sie sollen der Frage nachgehen, wie kulturmarketing in neuen medien heute funktioniert.
eines steht von anfang an fest: „Das saubere Handling von Social media braucht 32 Stunden pro Woche“, beziffert Henner-Fehr
den arbeitsaufwand. Social media solle in den arbeitsalltag integriert werden, der arbeitsablauf werde sich ändern müssen, denn „wenn man extra jemanden dafür einstellt, besteht die Gefahr, dass jemand isoliert vor sich hin postet“, so der experte weiter. Doch auch wenn Henner-Fehr nicht extra dafür zum Denkfest eingeladen wor-den war, war er der einzige, der während der vorangegangenen keynote-Speech von Diskussionspartner Gorny getwittert hat.
Gorny sitzt währenddessen fast teilnahms-los in einer modern geformten mischung aus Lounge-Sessel und Stuhl daneben. Die Sitzgelegenheit scheint bequem zu sein.
unterschiedliche meinungen zu face book und twitter vertraten Dieter gorny, christian henner-fehr und Daniela bamberger (von links) auf dem von Peter grabowski (Zweiter von links) moderierten Po-dium zum thema kulturmarketing.
10:45
Gorny starrt ins Leere und ist so tief in seine Sessel-Stuhl-konstruktion eingesunken, dass seine anzughose etwas nach oben rutscht und rote Socken unter seinem grau-en Zweiteiler hervorblitzen. So abwesend, wie Gorny auf manchen Zuschauer wirken mag, ist er dann aber doch nicht. Denn als er von moderator Grabowski angesprochen wird, versichert der ViVa-Gründer, er habe es nicht so mit Hypes wie zum Beispiel Facebook und twitter. „ich selber finde, dass eins der besonderen Güter Privatheit ist, und habe nicht das Bedürfnis, die Welt mit Banalitäten zu quälen“, verkündet Gorny weiter. er habe eben noch Respekt vor der Größe von Botschaften. Diese aussage wird vom Publikum als erste mit Zwischenap-plaus quittiert.
Da ist der im Programm als „Dschungelkönig im Social-media-Dickicht“ angekündigte Henner-Fehr anderer meinung. Wer im Social Web von Banalitäten umgeben sei, habe sich eben nur das falsche netzwerk aufgebaut. Diese Bemerkung ruft zum zweiten mal den Beifall des Publikums hervor, wenn auch verhaltener als bei Gorny.
Bamberger war als Studentin „immer genervt“, dass sie viele gute ausstellungen verpasst habe, „weil die museen nicht da kommuniziert haben“, wo sie sich gerade
aufhielt. So sei sie vor Jahren auf die idee gekommen, ihren arbeitgeber im Zuge eines Website-Relaunchs auch im sozialen netz zu präsentieren. Damit stieß Bamberger auf große Zustimmung. Das Städel museum nahm gar eine art Vorreiterrolle in Sachen netz-Präsenz von kulturbetrieben ein. „es findet da gerade ein umdenken statt“, so Bamberger. Durch die Präsenz im sozialen Web könnten kulturelle inhalte menschen erreichen, die sonst nicht damit in Berührung kommen.
mit Blick auf die uhr geht der Diskurs etwas hektisch zu ende. Bahnbrechende thesen wurden zwar nicht formuliert, aber dafür gab es faktische Grundlagen mit Hand und Fuß.
Von maximiLian Damm
referenten
die referenten auf einen Blick …christian henner-fehr
der croSSmediAle Wellenreiter schwarzes Polo-shirt, blondes haar und eine beige hose. so sieht also der mann aus, hinter dessen brille sich der kopf versteckt, der wissen soll, wie die cross-mediale Welle zu reiten ist. Wer im hinblick auf neue medien zu hysterie neigt, dem entgegnet kultur-berater und Wahl-Wiener christian henner-fehr mit derselben gelassenheit, die er im umgang mit social
media immer wieder empfiehlt. henner-fehr wurde 1961 in mün-chen geboren. eigentlich wollte er ja theater spielen, er habe „dann aber gemerkt, dass das nicht das richtige ist und einfach die seite gewechselt“. henner-fehr studierte theaterwissenschaft, germanistik und Philosophie an der universität
erlangen und kulturmanagement an der universität für musik und Darstellende kunst in Wien. seit sei-nem studienabschluss arbeitet er als kulturberater, gründete 1997 die firma chf kulturmanagement und hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr auf angebote im social-media-bereich spezialisiert, worüber er regelmäßig in seinem kulturmanage-ment-blog schreibt. henner-fehr machte sich nicht zuletzt durch Publikationen wie „handbuch kultur-management“ und „kultur 2.0“ einen namen.
kulturmanagement.WorDPress.com
ein hAnSdAmPf in vielen gASSenlukas Vogelsang ist ein gelassener typ. einer, der locker über sein Projekt redet und auf keinen fall die „schmutzigen Details“ auslässt. Dabei schmückt sich der lockenkopf gerne damit, dass eigentlich alle gegen ihn sind: die stadt bern, die sein blatt nicht fördern wolle, weil sie es als konkurrenz sehe. Diejenigen, die sein kulturmagazin verrufen, weil
es sich nicht als politisches Werkzeug verwenden lasse. sogar bekann-te, die zu anfang des Projekts an ihn herangetreten seien, um ihm zu sagen, das würde niemals gut gehen. Vogelsang ist gründer und chef des mittlerweile zehn Jahre alten schweizer kulturmagazins „ensuite“. er konnte durchsetzen, was er sich in den kopf gesetzt hat. Weil er nicht auf den mund gefallen ist. und weil man ihm nicht vorwerfen kann, dass er faul ist. neben recht abwechslungsreichen karrieren als ausgebildeter kauf-mann, Projektleiter in einem multimediaunternehmen, technischer redakteur und betriebsleiter bei radio bern tourte Vogelsang mit einem
marionettentheater durch die schweiz und Deutschland, produzierte Performances und brachte schließlich 2003 die erste ausgabe seines kulturmagazins heraus. Die mittler-weile vier verschiedenen ausgaben gestaltet Vogelsang mit etwa 50 autoren und ist froh über die verschiedenen stimmen, die er unterbringen kann. „es kommen neulinge wie Profis zum Zug“, dadurch bleibe es unerwartet. „es wächst eben in sich.“ „ensuite“ wächst. und soll ein schönes heft sein. eines, das Platz für themen und autoren bieten möchte. ein heft, das sich mit dem beschäftigen möchte, was ansteht: schreiben über kultur, politisch und unabhängig.
WWW.ensuite.ch
lukas vogelsang
eine „SchWArze romAntikerin“„@staedelmuseum ich bin eine #schwarzeromantikerin, weil ich frühe horrorfilme mag“ – so lautet ein kreativer tweet von
Daniela bamberger. eine frau mit rechtecki-ger brille und schlichtem haarschnitt, online-freak oder nicht? sie liebt analogfotografie, aber in ihr stecken auch viele social-media-ideen und unternehmerisches gespür. in den vergangenen fünf Jahren hat die content-managerin des städel museums frankfurt 700 Jahre europäische kunstgeschichte in eine neue ära geführt: in das Web 2.0. Die „schwar-ze romantikerin“ hat das städel museum kurz
nach dem Denkfest verlassen, um neue Wege zu gehen. „es war mein erster bezahlter Job. Jetzt will ich neues sehen und nicht mehr 70 stunden pro Woche im büro sitzen.“ bamberger könnte sich eine Zukunft als social-media-expertin für unter-nehmen und kultureinrichtungen gut vorstellen. auf jeden fall ist der webaffinen frau ortsungebundenheit wichtig.
WWW.staeDelmuseum.De
daniela Bamberger
11:40
eine BeScheidene geSchäftSführerinals „late-night-feuilletonistin“ wird sie auf dem Denkfest angekündigt, und so wirkt sie auch. esther slevogt ist groß, elegant und gleichzei-tig auf sympathische art nonchalant. sie trägt ein schwarzes baumwollkleid, um die schul-
tern eine tiefgrüne stola, den ganzen hitzigen, hellen tag über geht ein dunkler, kluger charme von ihr aus. sie wurde in Paris geboren, auch das passt zum erscheinungsbild. slevogt, Jahrgang 1951, ist studierte Philosophin, literatur- und theaterwissen-schaftlerin, autorin und Dokumentarfilmregisseurin in berlin. Dort war sie vor sechs Jahren mitinitiatorin des internetportals „nachtkritik.de“. Die fachredaktion kooperiert mit einem autoren-netz im gesamten deutschsprachigen raum und erreicht nach eigenen angaben mit monatlich etwa 50 kritiken, rezensionen und berichten mehr menschen als alle theaterfachzeitschriften zusammen. geschäftsführerin von „nachtkritik.de“, sagt slevogt lächelnd, sei sie trotzdem nur, sofern es in dem finanziell bis heute prekären unternehmen überhaupt geschäfte zu führen gebe. eine aussage, aus der bescheidenheit spricht, vor allem aber die tatsache, dass slevogt die kritische inhaltliche reflexion und Vermittlung von theater wichtiger ist als ein höchsteffizientes geschäftsmodell. eine einstellung, die sie auf dem Denkfest zur bereicherung aller auch genau so vertritt.
WWW.nachtkritik.De
esther Slevogt
zWei köPfe, zWei mediensie, die frau für den Printbe-reich, legt Wert auf optisch und
haptisch ansprechende Publikationen, die auch inhaltlich dem hohen anspruch der bayerischen staatsoper münchen gerecht werden. geboren 1979, studierte laura schieferle anglistik, kom-munikationswissenschaften und soziologie in augsburg und southampton und stieg 2005 im marketingbüro der bayerischen staatsoper ein. angst vor der online-Dominanz hat sie nicht. „ich spüre die enorme Wertschätzung unserer kunden für unsere gedruckten Produkte. etwa wenn ich menschen begegne, die mit einer Programmvor-schau ins haus kommen, die ich vor vier monaten verschickt habe. Daher weiß ich, dass diese Publi-kationen sehr lange bei den leuten bleiben.“
laura Schieferle + Johannes lachermeier
die entSPAnntetanja leuthe findet follower-Zahlen nicht so wichtig. Das ist vielleicht nicht falsch, denn ihr jugendliches Zielpubli-kum twittert nur wenig. seit 2010 arbeitet die 31-Jährige in der Presse- und Programmabteilung der internationalen Jugendbibliothek (iJb) in münchen. Zusammen mit ihrer
kollegin Petra Wörsching will leuthe junge menschen von 13 bis 23 Jahren zum lesen bringen. Dafür zieht sie alle register der sozialen medien: Die iJb ist bei facebook, flickr und twitter aktiv und unterhält einen eigenen blog. Jugendli-che sollen mitmachen und miteinander ins gespräch über literatur kommen.bestes beispiel: das „White ravens festival“, eine literaturveranstaltung für
kinder und Jugendliche, die leuthe seit über einem Jahr intensiv über soziale medien bewirbt. Da es sich dabei um ein Pilotprojekt handelt, gibt es keinen großen Druck: „Wir geben unser bestes und schauen, was am ende dabei herauskommt.“
WWW.iJb.De
tanja leuthe
er, der mann für die online-kommunikation, ist gelernter buchhändler und hat in münchen literatur- und theaterwissen-schaften studiert. seit der spielzeit 2008/2009 verantwortet Johannes lachermeier an der staatsoper sämtliche Webangebote. in diese aufgabe musste der 33-Jährige erst hineinwachsen, wie er selbst
sagt: „mir war immer schon klar, dass ich etwas mit büchern oder theater machen möchte. Dass ich schließlich an der staatsoper gelandet bin, hat auch damit zu tun, dass ich dieses haus immer schon sehr geliebt habe.“
WWW.baYerische.staatsoPer.De foto
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mas
aur
in, f
oto
lach
erm
eier
: Wilf
ried
hös
l, al
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: pr
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denkAnStöSSe
Am Anfang war – die frustrationDer schweizer lukas Vogelsang betreibt seit zehn Jah-ren mit viel idealismus ein kulturmagazin.
Lukas Vogelsang kann eine Geschichte erzählen. eine, die mit Frustration beginnt. eine über einen Sturkopf, der ins Blaue hinein ein Projekt in angriff nimmt und
der es schafft, eine idee über zehn Jah-re zu entwickeln. Vogelsang ist Leiter des Schweizer kulturmagazins „ensuite“, und seine Geschichte erzählt er folgendermaßen: Vor elf Jahren gab es zwei große tageszeitungen in der Schweiz, die über einen kultur-teil verfügten. irgendwann wurde dieser kulturteil zu einem einzigen kulturkalender zusammengelegt. „nur diesen kalender lesen zu können, war für mich nicht ansprechend“, sagt Vogelsang. und gerade aus dieser Frustration heraus wächst etwas Schönes: er will eine alternative schaffen. also ruft er die Druckerei an, erfährt, man brauche nur eine PDF-Datei und beschließt: „Das ist machbar.“ Schließlich macht sich Vogelsang mit sechs idealisten und ein wenig eigenkapital an die erstellung von „ensuite“, das 2013 sein zehnjähriges Bestehen feiert.
anfangs noch in Schwarz-Weiß, mittlerweile in Farbe, musste das kulturmagazin zu Beginn mit den übli-chen Problemen kämpfen: es gab keinen Raum, keine
infrastruktur und auch nur wenige autoren. mittlerweile arbeiten an einer ausgabe bis zu 45 menschen mit – alle unbezahlt. er würde ja gerne 300 Franken zahlen, sagt Vogelsang, aber die habe er nun mal nicht. und deswegen zahlt er gar nichts. keinen Cent. und seine Sparmethode scheint zu funktionieren: Über zwölf Seiten verfügte „ensuite“ zu Beginn, fünf monate später waren es 36, am ende des ersten Jahres 44, die Juni/Juli-2013-ausgabe füllt 56 Seiten. mittlerweile gibt es „ensuite“ Bern, „ensuite“ Zürich, „artensuite“ und seit Herbst 2010 „danse ensuite“.
Für Vogelsang ist alles offenbar gut gelaufen. obwohl am anfang nicht mal genügend Geld für Werbekampagnen vorhanden gewesen sei, finanziere sich das Projekt nun hauptsächlich durch abos und Werbung. Das magazin verfügt über eine Präsenz auf twitter und Facebook und eine magazineigene Homepage. Vor aufrufen zu abon-nements wegen Geldmangels schreckt Vogelsang nicht zurück: auf den appell „abonniert mal, wir brauchen Geld“ hätten sich tatsächlich neue abonnenten gemel-det. Wieso? „Weil sie uns unterstützen wollen.“ nicht die theoretischen Überlegungen haben Vogelsang weiter-geholfen, sondern dass er sich nicht habe einschüchtern lassen und seine idee nicht als utopisch abgeschrieben habe. es war einfach das „Wunschdenken, ein magazin erstellen zu wollen“, erzählt er. es dann einfach umzuset-zen – das ist mutig. er hat es ausprobiert und geschafft. aber ob das wirklich das Patentrezept, das erfolgsge-heimnis eines kulturmagazins ist, wie Vogelsang seinen Denkanstoß anpreist, wird nicht ganz klar.
Von JuLi ZuCkeR
Vom Wunsch zur Wirklichkeit: lukas Vogelsang berichtete, wie sich sein magazin „ensuite“ entwickelt hat.
Die Denkanstöße boten den besuchern gelegenheit, sich intensiv mit einem Projekt aus kulturjournalismus oder
kulturmarketing auseinanderzusetzen.
12:30
esther slevogt verbindet altes kulturgut mit neuem medium.
eine gute idee und großer idealismus: Das stand, erzählt esther Slevogt zu Beginn ihres Denkanstoßes, am anfang von „nachtkritik.de“. Die kleine Gruppe von theater- und kulturschaffenden, mit der Slevogt 2007 das Portal ins Leben rief, hatte vor allem das Bedürfnis, auf eine sich radikal verändernde Öffentlichkeit zu reagieren. eine Öffentlichkeit, die in Zeiten von Web 2.0 und immer intensiverer online-interaktion danach rief, die feuille-tonistische kritik einer Verjüngungskur zu unterziehen. Slevogt beschreibt den Prozess, den „nachtkritik.de“ in Gang gesetzt hat. „Wir wollten die theaterkritik von ihrem Hochsitz in den klassischen Feuilletons herunterholen, die einbahnstraße kritik für den Gegenverkehr öffnen“, sagt Slevogt. „und haben dafür schlicht das älteste medium und kulturgut theater mit dem jüngsten, dem internet, zusammengebracht.“
Dann erzählt Slevogt, wie das funktioniert: täglich um 9 uhr veröffentlicht die aktuell zehnköpfige Redaktion Rezensionen zu ausgewählten Vorabendpremieren. Die von Fachleuten aus ganz Deutschland verfassten kritiken werden nicht als letztgültiges meinungsbild publiziert, sondern als impulsgeber für eine sich dann entfaltende Diskussion verstanden. „Die Besucher der Seite reagieren mit kommentaren auf die veröffentlichten kritiken und erweitern sie damit zu einem vielstimmigen, multipers-pektivischen Bild der besprochenen inszenierungen.“ als Skandalon sei das empfunden worden, diese neue möglichkeit für jedermann, theaterinszenierungen öffentlich, subjektiv und interaktiv der kritik zu unter-ziehen. man habe von einer „kannibalisierung der kritik“
runter vom hochsitz
gesprochen und davon, dass „nachtkritik.de“ die kultur dem Pöbel überließe. „Früher haben die Leute mit faulen tomaten geworfen, heute kommentieren sie auf nacht-kritik.de“, fasst Slevogt zusammen. auch sei zu hören gewesen, die kritiken der Fachautoren seien in Form und Qualität doch mit denen des gedruckten Feuilletons identisch und hätten insofern keinen mehrwert. „es ging aber nicht darum, die kritik neu zu erfinden, sondern darum, sie für die neuen technischen und kommuni-kativen möglichkeiten zu öffnen“, entgegnet Slevogt. „nachtkritik.de versteht sich und das theaterfeuilleton als teil eines neu organisierten, öffentlichen Gesprächs.“
ein Projekt, dessen erfolg für sich spricht: „nachtkritik.de“ erreicht über 230.000 Visits und mehr als eine million klicks im monat und hat nach eigenen angaben Leser in mehr als 40 Ländern. Gleichzeitig ist es ein Projekt, das bis heute auf Spenden und im notfall auf mäzena-tische Zuwendungen angewiesen ist. „neben einem nicht nachlassenden idealismus“, sagt Slevogt, „braucht es vor allem Humor und Leidensfähigkeit. man muss immer wieder durch ökonomische Wüsten wandern, bevor man das gelobte Land erreicht.“ Dass die Zukunft des kulturjournalismus darin liegt, sich mit Qualität und der richtigen mischung aus experimentierfreude und kritischer Wachsamkeit weiterhin Domänen im netz zu erobern, davon ist Slevogt überzeugt – und davon kann sie das Publikum ihres Denkanstoßes in diesen 45 minu-ten auch nachhaltig überzeugen.
Von maRen kameS
esther slevogt, hier mit moderator Peter grabowski, vertritt die meinung, dass sich der kulturjournalismus seinen Platz im internet erobern kann – so wie sie es mit www.nachtkritik.de vorgemacht hat.
denkAnStöSSe
„online und offline gehen bei uns Hand in Hand“: Das sagen Laura Schieferle und Johannes Lachermeier zur kommunika-tionsstrategie der Bayerischen Staatsoper,
für die beide arbeiten. als wollten sie dieses Statement optisch unterstreichen, stehen beide in nahe-zu perfektem Partnerlook vor ihren Zuhörern. „natürlich nur Zufall“, schmunzelt Schieferle, die den Printbereich verantwortet. Lachermeier ist zuständig für die online-medien.
um Äußerlichkeiten geht es beiden im Beruf weniger. Da dreht sich alles um Content. Jenen inhalt also, mit dem sie die on- und offline-kanäle der Bayerischen Staatsoper füllen. Von denen gibt es zahlreiche: Das tra-ditionsreiche Haus betreibt neben einer umfangreichen Website auch auftritte auf allen gängigen Social-media-Plattformen und veröffentlicht zudem jedes Jahr etliche Printpublikationen. Dabei gelte es, so Lachermeier und Schieferle, zwischen imagebildenden und vertriebsför-dernden maßnahmen zu unterscheiden. Denn mit einer auslastung von fast 100 Prozent brauche sich die oper um volle Ränge aktuell keine Sorgen zu machen.
in die kategorie der imagefördernden instrumente fällt etwa das kostenlose Staatsoper tV, das seit der Saison 2012/13 Livestreams von ausgewählten aufführungen bereitstellt. Bei einer Übertragung von Verdis „Don Carlo“ verzeichnete die oper dabei schon mal stolze 250.000 Views. ebenfalls dem image zuträglich sind die jeweils viermal jährlich erscheinenden magazine „max Joseph“
und „engelsloge“. Letzteres liegt der „Süddeutschen Zeitung“ bei. Damit die Ränge auch künftig voll bleiben, setzt das Haus in seinen vertriebsfördernden maßnah-men auf gezielte ansprache. keinesfalls, so Schieferle, dürfe man seine kunden mit mailings überhäufen, die für sie keine Relevanz haben. mit personalisierten anschreiben und Flyern mit direkter Bestelloption hat ihr team die besten erfahrungen gemacht. Für einen guten Service sorgen darüber hinaus mails, die einige tage vor einer bestimmten aufführung an die Zuschauer verschickt werden und Links zu trailern, Podcasts und anderen relevanten informationen zur inszenierung ent-halten. und wenn es am opernhaus eine Baustelle gibt, dann wird auch darüber rechtzeitig informiert.
Schieferle und Lachermeier sind sich einig, dass online- und offline-kommunikation gleichwertig nebeneinan-derstehen und sich gegenseitig ergänzen können. „kann eine institution nicht auch zu viel Social media machen?“, lautet eine Frage aus dem Publikum. „Ja“, sagt Lachermei-er, „zum Beispiel, wenn man die kanäle nicht mehr füllen kann oder das jeweilige medium nicht versteht. Wenn ich über twitter an einem tag zehn tweets absetze, stört das niemanden. Würde ich die gleiche menge an nach-richten über Facebook verschicken, würde das sehr wohl jemanden stören.“ ob online oder offline: Wichtig ist also, dass man die eigenheiten des jeweiligen kanals versteht. und dass sich Budget und personelle Ressourcen ent-sprechend verteilen. Hier sieht auch die Staatsoper noch optimierungsbedarf.
Von ViVien nikoLiC
laura schieferle (links) und Johannes lachermeier, hier mit moderatorin Janina klabes, sind davon überzeugt, dass Print- und online-medien sich im kulturmarketing sehr gut ergänzen.
Auch Baustellen sind eine mail wertlaura schieferle und Johannes lachermeier ach-ten bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit für die bayeri-sche staatsoper münchen darauf, das Publikum nicht mit informationen zu bombardieren.
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12:30
Wo selbst hunde twittern dürfenDaniela bamberger lebt 70 stunden pro Woche im Web und spricht immer noch euphorisch davon.
6.646 Followers, 2.477 tweets und 13.864 Likes auf Facebook, 1.220 Bilder auf Flickr, 269.697 Youtube-klicks (Stand: 17. Juni 2013) und ein Leitsatz: „Das Städel mu-seum gibt einen Überblick über 700 Jahre europäische kunstgeschichte.“ Das imposante Frankfurter kulturhaus hat dank seiner Content-managerin Daniela Bamberger keine Social-media-Plattform verpasst.
„Wozu die internetseite des museums nicht taugt, dafür nehmen wir einen Blog oder eine Social-media-Platt-form“, so ging Bamberger das Vernetzen und Vermitteln der inhalte an. Der größte Fehler, den sie zu Beginn ihrer karriere gemacht habe, sei es gewesen, „alle Social-media-Plattformen in einer Woche zu eröffnen“. inhalte vermitteln könne man überall im netz, doch müsse man wissen, wie man welche Zielgruppe erreicht.
mehr eintrittskarten für die munch- oder Botticelli-ausstellung zu verkaufen, sei dabei zweitrangig. Die Bildungsaufgabe habe Priorität, so Bamberger. „Wenn jemand vom Sofa aus unseren inhalt sehen will, ist das okay. Wenn jemand am museum vorbeiläuft und herein-schaut, freuen wir uns natürlich“, antwortet die Social-media-expertin auf einen kommentar aus dem Publikum nach ihrem Powerpoint-Vortrag.
„ich kann manche texte im Schlaf wiedergeben und weiß, wo jede Seite liegt. Das heißt nicht, dass das auch Sinn für die Besucher macht.“ Deshalb liebt Bamberger Feedback. Sie meint damit mehr als nur ein „Gefällt mir“ oder ein Smiley auf Facebook. „Dort kommt man sehr niederschwellig mit uns in kontakt, man wird mit ‚du‘ angeschrieben, und das finde ich gut“, sagt Bamberger.
online wäre aber nichts ohne offline. menschen werden zu multiplikatoren per Hashtag, dem Symbol „#“ für Ver-linkungen auf twitter. Sie kommen aber auch ins Städel museum zum Community-abend und zu tweetups, also Zusammenkünften von menschen, die twittern. Bamberger freut sich, wenn die Städel-Community dann offline kommuniziert. einmal habe sogar ein Hund mit twitter-account teilnehmen wollen. Sie habe ihn na-türlich eingeladen, doch er habe letztendlich leider ab-sagen müssen, da das museum Hunden keinen eintritt gewährt. „Das war das einzige mal, dass mich jemand auf den arm genommen hat“, erzählt die Darmstädterin. Für die Social-media-expertin, android-userin und analog-fotografin war das Denkfest „heiß, heißer, voller mücken, interessanter Leute und Gespräche und gut organisiert“.
Von SaRaH ennemoSeR
Daniela bamberger präsentierte das
content-management am städel museum
frankfurt, für das sie fünf Jahre lang
verantwortlich war.
Frl. Wunder AG
Die „frl. Wunder ag“ ist seit 2004 aktiv und besteht im kern aus sechs künstlerinnen und künstlern. Performances, aktions-kunst und theater gehören seither zu den ausdrucksformen des kollektivs. seine herangehensweise ist praxisorientiert: in der feldforschung besuchen die mitglieder schlachthöfe und kirchenarchive, sprechen mit Verhaltensforschern und Prostituierten, Politikern und schamanen, probieren sich im lachyoga oder in der börsenspekulation. Diese erfahrungen werden anschließend in künstlerische räume überführt. Dabei will die „frl. Wunder ag“ gerade auch menschen ansprechen, die nicht zum klassischen theaterpublikum gehören. Das er-gebnis: intelligente Popkultur, die gesellschaftliche Phänome-ne aufgreift und in einem kreativen Prozess begreifbar macht. seit 2010 bekommt die „frl. Wunder ag“ eine basisförderung des landes niedersachsen. sowohl 2011 als auch 2013 erhielt die gruppe jeweils eine auszeichnung beim festival „best off niedersachsen“.
WWW.fraeuleinWunDerag.net
dAting-menü
Bunter vogel, tänzer, experimentierfreudig, sucht …Die Performance-gruppe „frl. Wunder ag“ verkuppelt besucher beim mittagessen.
Vor dem tiefblauen Sommer-himmel schwebend, sieht das lilafarbene Wohnmobil aus wie ein aus der art geschlage-
ner Riesenvogel. mit behäbiger Langsamkeit findet es an den Strippen eines krans hängend seinen Weg auf die terrasse des Wormser tagungszentrums. Die „Frl. Wunder aG“, eine Performance-Gruppe aus niedersachsen, schreckte auch vor ausgefal-lenen ideen nicht zurück, um die teilnehmer des Denkfests bei Laune zu halten. Das Wohnmobil, das schon am tag vor der Ver-
anstaltung seinen Platz eingenommen hat, ist dabei nur teil eines größeren Ganzen. Des Versuchs nämlich, die teilnehmer noch stär-ker als bei den beiden vorausgegangenen Denkfest-ausgaben zu vernetzen. oder wie man es im „Frl.-Wunder-aG“-Jargon sagen würde: „ein optimales matching von mögli-chen kooperationspartnern zu erreichen“.
Der erste Schritt des matchingverfahrens, das sich die eigens für das Denkfest als un-terabteilung der „Frl. Wunder aG“ gegründe-te „Gesellschaft für Verbändelungsförderung“ überlegt hat, besteht in dem ausfüllen eines kleinen Fragebogens. „Sind Sie eher der tanz- oder der Redetyp?“, wird da gefragt. „eher bunter Vogel oder schwarze krähe? und wie steht es um ihre experimentierfreudig-keit?“ Für die Frage „Welchen Berufswunsch hatten Sie als kind?“ ist entweder ein gutes Gedächtnis oder kreativität gefragt. ich schreibe Cowgirl. Das stimmt zwar nicht, klingt aber gut.
Die vom Bordcomputer des besagten lilafarbenen Wohnmobils ausgewerteten Fragebögen ergeben eine persönliche matching-iD. im mozart-Saal, dem größten des tagungszentrums, erklingt die melodie „Love is in the air“. es ist fast wie einst bei der tV-kuppelshow „Herzblatt“. Die charmanten, in Rot und Lila gekleideten mitglieder der „Frl. Wunder aG“ helfen uns, unsere persönli-che Wundertüte mit matching-iD zu finden. Das ist ein kleiner Button, der mit dem darauf gedruckten motiv verrät, an welchen tisch wir uns beim mittagessen setzen dürfen. eine gute idee, denn die Durchmi-
13:30
Bunter vogel, tänzer, experimentierfreudig, sucht …
schung bietet das Potenzial für angeregte tischgespräche. Doch die „Frl. Wunder aG“ ist noch nicht fertig. Das kollektiv verteilt kleine Zettel, auf denen mögliche Gesprächsthe-men und allerlei für eine öffentliche Blamage geeignete Spielchen notiert sind. „isch dacht‘, mir hätt'n Pause“, wundert sich eine aus Heidelberg stammende Zuschauerin, die noch beobachten wird, wie ich mit meinem Sitznachbarn Daumenringen spiele. obwohl ich den kampf haarscharf für mich entschei-den kann, werden schließlich andere zum Gewinnerpaar gekürt. Die dürfen am ende des tages noch an einer fiktiven Helikopter-Reise in den krüger-nationalpark teilnehmen und auf der mittlerweile etwas abgekühlten Dachterrasse ihre Liebe unter Beweis stellen.
Zu gerne hätten wir noch gesehen, wie das lilafarbene Wohnmobil mit den glücklich Verkuppelten durch das nibelungentor in den Wormser Sonnenuntergang verschwin-det. Doch selbst die tüchtigen mitglieder der „Frl. Wunder aG“ mussten sich schließlich in anbetracht der Hitze geschlagen geben. und das Wohnmobil kommt ohne kran leider auch nirgendwohin.
Von ViVien nikoLiC
mission Verbändelung: Die Performance-gruppe „frl. Wunder ag“ sorgte mit spielen und aufgaben dafür, dass sich die Denkfest-teil-nehmer auch ordentlich vernetzten.
Bloß nicht auf einen kanal setzen
Wer nicht untergehen will, muss sich als Veranstalter sicher in der Landschaft der neuen medien bewegen. Leichter wird die online-arbeit für kulturschaffende
durch die Social-media-kanäle allerdings nicht. orientierungshilfen für den richtigen umgang mit Web 2.0 hat der kulturberater Christian Henner-Fehr parat.
„es geht eben nicht darum, Leute mit Push-nachrichten zu belästigen, sondern darum, mit ihnen ins Gespräch zu kommen“, betont Henner-Fehr. Viele gingen fälschlicher-weise davon aus, dass Social media nur aus Facebook bestehen. Wer aber nur auf Facebook setze, habe schlechte karten, gefunden zu werden, da „Google und Facebook nicht gut Freund sind“.
Der experte legt seinem Publikum nahe, auf mehreren kanälen unterwegs zu sein: „in der Regel fährt man gut
mit Facebook, Google+, einer Foto- und einer Video-plattform.“ offenheit für neue Spielwiesen spiele eine große Rolle. am besten sei es, auszuprobieren, welche Plattform individuell am besten passt. „und wenn man merkt, dass die eine nichts bringt, einfach die nächste ausprobieren“, empfiehlt Henner-Fehr.
Der Wiener experte formuliert vier Ziele im umgang mit neuen medien: es gehe darum, den Bekanntheits-grad zu erhöhen, neugierde zu wecken, kundenservice anzubieten und die Community zu unterstützen. Dabei sei es wichtig, die empathie der Zielgruppen zu wecken, indem man für sie relevante inhalte teile.
in der anschließenden Diskussion wird Henner-Fehr kon-kreter: am anfang müssen ein überzeugendes konzept und häufige Postings stehen, bis eine gewisse masse erreicht ist. Die Präsenz wird dann zum Selbstläufer. auch gibt es für verschiedene Zielgruppen bestimmte tageszeiten, die am besten zum Verbreiten der eigenen inhalte geeignet seien. und nicht zuletzt ist es wichtig, inhalte anderer zu teilen, um von diesen wiederum „ Shares“ für die eigenen inhalte zu erhalten. Vor allem eines wünscht sich Henner-Fehr im umgang mit dem Web 2.0: „ich hoffe, dass der Begriff marketing irgend-wann ganz wegfällt. aber dann wird er wahrscheinlich durch einen noch nervigeren ersetzt.“
Von maximiLian Damm
denkAnStöSSe
christian henner-fehr wirbt für offenheit im umgang mit den verschiedenen social-media-Plattformen.
facebook & co. nicht um jeden Preis: für den social-media-experten christian henner-fehr sind ein überzeugendes konzept und häufige Postings unumgänglich.
15:00
tanja leuthe von der internationalen Jugendbibliothek münchen hat ehrgeizige Ziele, aber eine schwierige Zielgruppe.
Gut gemeint ist sie ja – die idee, Jugendli-che über soziale netzwerke zum Lesen zu bringen und sie für Literatur zu begeistern. Doch an dieser Zielgruppe beißen sich tanja Leuthe und ihre kollegen aus der Programm abteilung der internationalen Jugendbibliothek (iJB) münchen die Zähne aus. Liegt es an der Strategie, am tonfall oder an den Jugendlichen selbst?
Dem tonfall kommt im umgang mit einer nicht ganz einfachen Zielgruppe, wie es Jugendliche nun einmal sind, eine besonde-re Bedeutung zu. Denn für Jugendliche ist abgrenzung wichtig, da sie als identitätsstif-tend empfunden wird. tanja Leuthe spricht deshalb von einer „Social media Policy“: „Wir duzen uns, sind aber nicht zu anbiedernd.“ So twittert sie beispielsweise über ein neues Projekt, dass es „cool“ sei, vermeidet aber ausdrücke wie „endgeil“.
Leider springen die Jugendlichen darauf aber nicht an. Lesen wollten sie schon, sagt Leuthe, sie brächten sich aber nicht oder nur vereinzelt ein. Beispiel: eine neunte
klasse aus Bayern darf ein Jugendbuch auf Youtube kapitelweise besprechen. Das soll Gleichaltrige anziehen. Die Reaktionen darauf fallen aber sehr bescheiden aus, auch nach monaten haben die Videos nur eine Handvoll Likes.
eine weitere Beobachtung von Leuthe: „Die Jugendlichen sind konservativer, als man sie sich vorstellt.“ Zwar nutzen sie Facebook und Youtube, twittern jedoch kaum. Das Web-team der iJB nutzt twitter deshalb auch eher, um sich mit der überregionalen kultur-szene auszutauschen. auf die Bestands- oder nutzerzahlen der Bibliothek hat das Webpro-gramm jedenfalls bislang keinen messbaren einfluss. auch die knapp 3.000 Follower bei Facebook sind mit Vorsicht zu genießen. Denn nicht jeder, dem etwas gefällt, macht auch dabei mit.
und die neuen erscheinungsformen von Büchern? „e-Books spielen im Bereich kinder- und Jugendliteratur noch so gut wie keine Rolle“, so Leuthe. Deswegen hat die iJB ihren weltweit einzigartigen Bestand von über
einer halben million kinder- und Jugendbü-chern bislang auch nicht digitalisiert.
Schnell wurde klar: Wer die Jugendlichen erreichen will, muss an die Schulen gehen. Über Leseprojekte oder Fortbildungen für Lehrer lässt sich auch das Programm der iJB weitertragen. allerdings sperrten sich viele Lehrer, sobald es um Leseförderung mittels Social media geht. „uns schlug oft unbeha-gen und misstrauen entgegen“, sagt Leuthe. Soziale netzwerke seien der älteren Lehrer-generation immer noch nicht geheuer.
Das Grundproblem kann keine noch so gute Vermarktungsstrategie lösen. Gut ein Fünftel der deutschen Jugendlichen haben laut PiSa-Studie 2009 unzureichende Lesekennt-nisse. Seit Jahren weiß man: es entscheidet sich wesentlich im elternhaus, ob kinder anfangen zu lesen oder nicht. mit 13 Jahren, wenn sie sich bei Facebook registrieren dür-fen und damit für tanja Leuthe interessant werden, ist der Zug meist abgefahren.
Von PHiLiPP ReiCHeRt
Duzen ja, anbiedern nein – für tanja leuthe macht auch bei social media der ton die musik.
lesen, lieben, lernen, liken
Podium
„Wir sind nur das erste Wort“Wo steht der kulturjournalismus? Wohin geht er? Wer soll ihn bezahlen? Vier Profis aus unterschiedlichen medien im gespräch.
Die klassischen tageszeitungen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk haben ein Problem gemeinsam: Beide verlieren Leser beziehungsweise Hörer. Denn diese
informieren sich immer häufiger nur über online-angebote. Viele Zeitungen haben heute zwar ei-nen internet-auftritt, eine Redaktion kostet jedoch „acht bis neun millionen euro jährlich, und wir verschenken unsere inhalte im internet“. Das sagt Stefan m. Dettlinger, Leiter des kulturressorts bei der tageszeitung „mannhei-mer morgen“. auch thomas F. koch, Chef der kulturre-daktion Rheinland-Pfalz von SWR 2, sieht seinen Sender „noch ganz am anfang“, was online-angebote angeht.
Die Vorteile einer online-kulturberichterstattung sind offensichtlich. Während ein Printjournalist seine thea-terkritik in der Regel erst am übernächsten tag drucken kann, ermöglichen internet-Portale eine kurzkritik noch in derselben nacht. Die sei dafür viel emotionaler und weniger durchdacht, sagt Dettlinger.
Der Schweizer Lukas Vogelsang hat das Pferd von hinten aufgezäumt. mit „ensuite“ hat er ein online-kulturma-gazin etabliert, das sich rechnet und jetzt sogar den schrumpfenden Print-markt erobert. Seine autoren be-zahlt Vogelsang nicht. Dafür verspricht er ihnen redakti-onelle Freiheit. „Sie haben den anspruch: ich will meinen text genau so publiziert sehen, wie ich ihn geschrieben habe.“ Locken soll die Schreiber zudem die aussicht auf späteren erfolg bei anderen medien. manchen diene „ensuite“ als karriere-Sprungbrett.
esther Slevogt, mitgründerin und Geschäftsführerin des internet-theaterportals „nachtkritik.de“, entlohnt ihre kritiker. 80 euro plus umsatzsteuer erhalten sie pro Re-zension. trotzdem ist die Plattform für nutzer gratis. „Wir überfallen keine Banken“, versichert Slevogt. Das Geld stamme zu drei Vierteln aus Werbeeinnahmen. Den Rest steuerten private Förderer und freiwillig zahlende Leser bei. Paywalls, also eine einrichtung, die dafür sorgt, dass bestimmte inhalte einer internetseite nur dann für den
16:00
Besucher zugänglich sind, wenn er dafür bezahlt hat, lehnt die unternehmerin ab: „Wir setzen auf Bewusst-seinsbildung und Überzeugungsarbeit.“
Feuilletonisten bei der Zeitung bekommen laut Dett-linger gut 100 euro für eine längere kritik. Davon leben können sie trotzdem nicht. Dettlingers Rat: „man muss einen artikel öfter verkaufen, und zwar auch überregio-nal.“ koch stimmt ihm zu: „als Freier müssen Sie unter-nehmer sein.“
Quo vadis, kulturjournalismus? auf dem Podium diskutierten thomas f. koch (sWr 2), stefan m. Dettlinger (mannheimer morgen), esther sle-vogt (www.nachtkritik.de) und lukas Vogelsang („ensuite“), moderiert von Peter grabowski (im beigen anzug).
„StAtt Auf BezAhlinhAlte Setzen Wir Auf BeWuSStSeinS-Bildung und üBerzeugungS-ArBeit.“esther slevogt, www.nachtkritik.de machen Leser, die selbst Rezensionen schreiben, professi-
onellen kulturjournalismus nicht überflüssig? „nachtkritik.de“ hatte für Leserkritiken früher eine eigene Rubrik. Die hat aber nicht funktioniert. Stattdessen etabliere sich zuneh-mend eine art „Bürger-Berichterstattung“ von engagierten theaterfans. Die funktioniere aber nur dann, wenn die Redaktion zuvor einen text veröffentlicht hat, an dem sich die Leser „abarbeiten“ können. Slevogt: „Wir sind nicht das letzte, aber das erste Wort.“
ob kulturjournalisten in Zukunft im netz überleben wer-den, steht und fällt mit der Frage Dettlingers: „Sind die Leute bereit, Geld zu zahlen für ein Projekt, das nicht materiell vor ihnen liegt?“ Wirklich diskutiert wurden die Vor- und nach-teile einer Paywall leider nicht.
Von PHiLiPP ReiCHeRt
AuSklAng
auf ein Wort: Das film- team von artmetropol.tv, dem Web-tV aus der metropolregion rhein-neckar, befragte besucher und referenten.
unter der Blutbuche. ein fest der
hitzigen gedanken. sieben referenten, zwölf Denkanstöße, zwei Podiumsdiskussi-
onen und ein „mediales schwergewicht“ zur eröffnung – das Denkfest hatte sehr viel zu bieten. maren kames und Juli Zucker
lassen einen langen und heißen tag revue passieren.
17:30
9.25 uhr, 30 grad, tagungszentrum „Das Wormser“. Über Worms liegt eine affenhitze, und in dieser affenhitze reisen fast 300 kulturschaffende und kulturinteressierte aus ganz Deutschland und der Region zum Denkfest.
10 uhr, mozartsaal, klimatisierte kühle. Der Reihe nach betreten die Bühne: michael kissel, oberbürgermeister von Worms, thomas kraus, Denkfestinitiator und Leiter des kultur-büros der metropolregion, manfred metzner, Sprecher der Festivalregion Rhein-neckar. Sie begrüßen uns: in Worms, der Weinstadt, Worms, der nibelungen- und Weltliteraturstadt, der Lutherstadt, in Worms unter der Blutbuche vor dem „Wormser“. Das netzwerk im tagungszen-trum heißt „gast_wormser“. klingt eher nach Computervirus als nach netzzugang. Von Zugängen zum netz wird der tag trotzdem voll sein: sieben Referenten, zwölf Denkanstöße, zwei Podiumsdiskussionen – und ein mediales Schwergewicht zur eröffnung. Die moderatoren Janina klabes und Peter Grabowski, ein Dream-team gewandet in Beige-Gold, kündigen Dieter Gorny, den Gründer der musikmesse Popkomm und heutigen Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbands musikindustrie, an: „ein mann so prall wie seine Vita.“ Gorny betritt die Bühne nicht einfach, er überfällt und erobert sie. er argumentiert, denkt laut, wettert und gestiku-liert. Dann rauscht er einmal diagonal durch die letzten 500 Jahre mediengeschichte, vom Buch-druck über die industrialisierung zum Walkman und dann: der erste Personal Computer, das motorola-Handy, die erste e-mail, der Gameboy, internet, mP3, iPod, itunes, Flatscreens, Second Life, Facebook, Youtube, iPhone, tablets. „Wir treiben den kodak-effekt selbst voran!“, ruft er und erinnert an die Pleite der traditionsfir-ma, deren Produkte zuletzt immer weniger abnehmer fanden. und fährt fort: „Das internet kann alles!“ Doch Gorny warnt. Davor, dass europa in der postindustriellen netzwelt nicht vergessen dürfe, dass Fortschritt in erster Linie aus Bildung und Werten gebastelt sei, nicht aus der rohen technologie und technologischer kompetenz allein. und davor, dass altherge-brachte Geschäftsmodelle in ihrer bisherigen Form nicht überleben würden und ideen sich anpassen müssten. Damit liefert er einen ersten, fulminanten und grundsätzlichen Denkanstoß, ein Denkgewitter, das die Hitzigkeit der Debatte auf einen ersten Höhepunkt treibt.
„die metroPolregion rhein-neckAr iSt eine region mit einem unglAuBlich groSSen kulturellen reichtum. dAS denkfeSt iSt nicht nur ein forum zum AuStAuSch zWiSchen kulturSchAffenden, Sondern Bietet vor Allem die chAnce, üBer die eigene region – den eigenen tellerrAnd – hinAuS- zuBlicken, von den erfAhrungen Anderer zu lernen und Sich mit Aktuellen entWicklungen AuSeinAnderzuSetzen. eine region, die dieSeS nAchdenken inStitutionAliSiert, hAt Alle vorAuS-Setzungen, um den kulturellen reichtum zu erhAlten und Ständig WeiterzuentWickeln.“karin heyl, vice president kultur, sport, soziales, basf se, ludwigshafen
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AuSklAng
„dAS denkfeSt hAt Sich zu einer echten mArke entWickelt, der zuSPruch Steigt von mAl zu mAl. ich denke, dASS Sich dAS denkfeSt für die zukunft feSt etABliert hAt. eS Wird Weiter imPulSe Setzen, für eine Stärkere WAhrnehmung der vorhAndenen PotenziAle Sorgen und nAtürlich zur vernetzung der region BeitrAgen.“dr. peter kurz, oberbürgermeister der stadt mannheim
erholungspause: Wer viel denkt, darf auch mal ein schläfchen einlegen.
13.15 uhr, terrasse des „Wormser“, gefühlte 1000 grad. Wir haben Hunger. Wir haben Äpfel, Brezeln und kosten-losen kaffee, aber auch angst vor der moderatorin, die es nicht zulassen wird, dass jemand sich nicht „connected“. Dass jemand sich einfach mal ausruht und eine raucht. Dass jemand gerade keine Lust hat, ein Gespräch zu führen. ist gar nicht so undenkbar bei der affenhitze. Die Performance-Gruppe „Frl. Wunder aG“ sieht das mit der Hitze genauso. aber „Frl. Wunder aG“ sieht auch, dass es viel Verkupplungspotenzial bei den Besuchern gibt. eine Sitzordnung wird veranstaltet – anhand von ausgefüllten Zetteln, die am anfang verteilt wurden. Durch rosa oder lila Buttons erkennen sich potenzielle zukünftige „Part-ner“. am ersten tisch ist es zu heiß, wir flüchten zu einer fremden Gruppe in den Schatten. Jemand unterhält sich mit uns. ein „Fräulein Wunder“ verteilt themenkarten, die zum Gespräch anspornen sollen: Bei Gazpacho und Spargelrisotto reden wir nun also über Subkultur. nun folgt die interaktionskarte: Wir sollen Daumencatchen. nach den erdbeeren zum nachtisch sind wir müde. es ist schön gedacht. aber einfach zu heiß.
17:30
„Aller guten dinge Sind drei: mit der dritten AuflAge hAt Sich dAS denkfeSt AlS imPulSgeBer und motor für lAngfri-Stige kooPerAtionen etABliert. dAS SPricht für die mAcher und zeigt die zukunftSent-Wicklung unSerer region: erSt denken, dAnn hAndeln.“stefan orschiedt, leitung standortmarketing, metropolre-gion rhein-neckar gmbh, mannheim
„für die entWicklung der identität der metroPol-
region rhein-neckAr hängt viel vom denkfeSt
AB. ich freue mich Auf die geSPräche, diSkuSSi-
onen, meetingS und gemeinSAme ProJekte in
den kommenden JAhren.“dr. andrea edel,
direktorin des referats kultur der stadt kaiserslautern
16 uhr, mozartsaal.
unsere körper glühen selbst unter der klimaanlage weiter. auf das zweite Podium zum thema kulturjour-nalismus freuen wir uns. Wir erhoffen einen Streit. Lukas Vogelsang, Gründer und Chefredakteur des Schweizer kulturmagazins „ensuite“, berichtet, er würde seinen Schreibenden kein Gehalt zahlen, auch weil das die Freiheit einschränken würde. esther Slevogt, mitgrün-derin und Geschäftsführerin von „nachtkritik.de“, kann das nicht gutheißen. ausweiten will sie ihr Portal nicht, sie bleibt bei theaterinszenierungen. thomas F. koch, Leiter der kulturredaktion Rheinland-Pfalz, SWR 2, mainz, überlegt, was man über das Publikum weiß. und Stefan m. Dettlinger, Ressortleiter kultur bei der tageszeitung „mannheimer morgen“, ist sich sicher: „man kann nicht über alles, was es gibt, berichten.“ es gibt keine konfron-tation, keine Debatte. Jeder berichtet aus seiner nische. „Wie kannst du nur zu so einer Veranstaltung gehen und keine Visitenkarte dabei haben?“, fragt eine Frau neben uns. es bleibt heiß.
AuSklAng
Zusammenfassung in Wort und bild: der Zeichner bernardo maldonado morales (links) und Deutschlandfunk-kolumnist maximilian schönherr.
17 uhr.
Was jetzt passiert, ist skurril. und zwar nicht, weil maren ihren Stift aus Versehen ins Publikum schmeißt. Sondern weil jemand mit weißen adidas-Schuhen die Bühne betritt. und dann von Burgern in toronto erzählt. Wie er da getwittert und gegoogelt hat, um herauszufinden, welches das beste Burgerrestaurant sei und ob es heute wohl geöffnet habe. Dieser Jemand ist maximilian Schönherr vom Deutschlandfunk und eigentlich zuständig für die feuilletonistische Zusammenfassung des tages. neben ihm steht der Zeichner Bernardo maldonado morales, der einige Skizzen vom Denk-fest präsentiert, die er tagsüber angefertigt hat. Schönherr sieht davon nichts, er fragt sich inzwischen, was Blogs eigentlich sein sollen. Für ihn nur: weißes Rauschen. Das Stichwort für unseren abschied in den immer noch sengend heißen Feierabend. Wir gehen offline.
Plausch und austausch unter
linden: mann-heimer-morgen-
kulturchef stefan m. Dettlinger,
mrn-geschäfts-führer Wolf-rainer
lowack, mrn-kulturbüro-leiter
thomas kraus und der mannheimer
oberbürgermeister Dr. Peter kurz (von
links).
17:30
„Querdenken, gedAnken AuStAuSchen, neue Wege gehen, den eigenen StAndort in der metroPolregion Stärken, um dAmit die metroPolregion noch Stärker zu mAchen … dAS WAren meine ziele für dAS denkfeSt in WormS, und dieSe Wurden erfüllt. dAS kulturBüro der metroPolregion rhein-neckAr hAt dieSe verAnStAltung toll orgAniSiert. ich hABe mich Sehr Wohlgefühlt und viele gute geSPräche führen können.“michael cordier, geschäftsführer lukom ludwigshafener kongress- und marketing-gesellschaft mbh/marketing-verein ludwigshafen e.v.
„dAS denkfeSt in WormS WAr ein ideAleS forum zum kreAtiven AuStAuSch mit den
kollegen und AuSgeSProchen inSPirierend. groSSeS loB An thomAS krAuS, roBert
montoto und ihr teAm vom kulturBüro für die vielen guten ideen!“
thorsten schmidt, intendant musikfestival „heidelberger frühling“
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n„dAS denkfeSt WAr Sehr Anregend, doch WAr mir dAS denken noch zu feSt eingeBunden – zu Sehr info-verAnStAltung mit ShoW-elementen. der AuStAuSch mit dem PuBlikum Sollte Stärker, lockerer und BeWeglicher Sein. die kleingruPPen WAren eine gute idee, ABer vielleicht könnte mAn Auch dort JeWeilS einen moderAtor einSetzen, der die diSkuSSion AntreiBt und SPäter die ergeBniSSe im Plenum vorStellt.“dr. thomas röske, leitung sammlung prinzhorn, heidelberg
tAg 2: ArBeitSgruPPen
„Gemeinsam mehr erreichen“ – unter diesem motto lassen sich die Ziele des neu gegründeten netzwerks der museen und Schlösser der Region Rhein-neckar zusammenfassen. Häuser aus Bad Dürkheim, Heidelberg, Ludwigshafen, mannheim, neustadt an der Weinstraße, Schwetzingen, Speyer und Worms haben sich auf initia-tive des kulturbüros der metropolregion Rhein-neckar GmbH zu einem Verbund zusammengeschlossen, um künftig in verschiedenen Bereichen verstärkt zu koope-rieren. am zweiten Denkfest-tag kamen Vertreter der beteiligten einrichtungen zu einer initiierenden Sitzung zusammen.
Das netzwerk will die Wahrnehmung der museen und Schlösser in der metropolregion und darüber hinaus stärken. marketingmaßnahmen der einzelnen Häuser sollen künftig koordiniert werden, um den kulturtouris-mus in der Region zu fördern. Die netzwerkmitglieder wollen in ihrer kommunikation zusammenarbeiten und gemeinsame strategische Ziele formulieren. Die beteiligten museen und Schlösser streben auch im ausstellungsbereich eine koordinierung an. Weitere Ziele des netzwerks sind kooperationen zum Bei-
im ersten Schritt ein gemeinsames magazinmuseen und schlösser der rhein-neckar-region schließen sich zu netzwerk zusammen.
spiel bei Forschungsprojekten und die Förderung des fachlichen austauschs. als erstes will das netzwerk ein gemeinsames magazin herausbringen, das – nach dem Vorbild des zweimal jährlich erscheinenden magazins „Festivalregion Rhein-neckar“ – über die angebote der museen und Schlösser informiert. Die erste ausgabe soll im Frühjahr 2014 erscheinen.
Folgende museen und Häuser beteiligen sich am netzwerk: Generaldirektion kulturelles erbe Rheinland-Pfalz, mainz, Historisches museum der Pfalz, Speyer, kunsthalle mannheim, kurpfälzisches museum der Stadt Heidelberg, museum der Stadt Worms und nibelungen-museum, Pfalzmuseum für naturkunde, Bad Dürkheim, Reiss-engelhorn-museen, mannheim, Sammlung Prinzhorn, Heidelberg, Staatliche Schlösser und Gärten des Landes Baden-Württemberg (Schlösser Heidelberg, mannheim, Schwetzingen), Stiftung Hambacher Schloss, neustadt an der Weinstraße, technoseum mannheim und Wilhelm-Hack-museum, Ludwigshafen. im okto-ber stieß die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen mit Sitz in Bad Homburg v. d. Höhe als weiteres mitglied dazu.
gemeinsam an einem netz weben: die teilnehmer des ersten treffens zum neuen Verbund der
museen und schlösser.
raum für künstler Die „Performing arts “ werden als schnittstelle verschiedener kunstfor-men immer wichtiger. beim Denkfest trafen sich vier initiativen, um sich über unterschiedliche ansätze zur entwick-lung der freien szene auszutauschen.exerciet quo ipsandam de seque dolorDas mannheimer konzept eines Zentrums für Darstellende künste zielt darauf ab, die freie Szene zu entwickeln und international zu positionieren. es wird bereits nach einem ort für Probe- und aufführungsräume, aber auch für Büros, Lager und Werkstätten gesucht. Der Schwerpunkt liegt darauf, international konkurrenzfähige Produktionsbedingungen zu schaffen, die freie Szene Baden-Württembergs und der kulturregion Rhein-neckar sichtbar zu machen und die internationale Vernetzung voranzutreiben. um das Zentrum mit eigen-produktionen, Gastspiel- und Festivalbetrieb zu etablieren, soll schon im Vorfeld eine Szene- und Publikumsentwicklung anlaufen.
Bereits angelaufen ist das Projekt des aus einer Zusammenarbeit zwischen dem freien unter-wegstheater und dem theater und orchester der Stadt Heidelberg erwachsenen Choreo-graphischen Centrums in Heidelberg. mit dem „CC“ werden Raum, Zeit und finanzielle mittel für das Schaffen (noch) nicht institutionalisierter künstler bereitgestellt. tanz- und kunstschaf-fende können temporär in Heidelberg wohnen und produzieren.
michael Herberger und xavier naidoo planen einen medien-Park für kunstschaffende und die kreativwirtschaft auf dem Gelände der mann-heimer taylor Barracks. neben Proberäumen und Studios soll auch eine den Bedürfnissen von kreativschaffenden angepasste infrastruk-tur mit theater, Restaurants, Clubs und weiteren angeboten entstehen.
Das Bündnis Freie Radikale – bestehend aus den drei mannheimer Häusern theater Felina-areal, theaterhaus tiG7 und zeitraumexit – will das Bild der freien Szene aktiv prägen und verfolgt einen inhaltlichen ansatz. Grund-sätzlich geht es den künstlerkollektiven auch darum, dass im Falle eines Produktionszentrums der Darstellenden künste die gewachsene freie Szene nicht an den Rand gedrängt werden darf. es stellte sich heraus, dass alle konzepte sehr unterschiedliche, sich eventuell aber ergän-zende Vorgehensweisen verfolgen. Das treffen diente vor allem dazu, sich darüber auszutau-schen – und dieser austausch soll auch nach dem Denkfest weitergehen.
lieber keinen „Bauchladen“kultur- und medienschaffende diskutieren über form und inhalte eines neuen regionalmagazins.
Sollte ein neues kultur- oder Stadtmagazin für die metropolregion Rhein-neckar über möglichst viele themen berichten? muss man sich als me-dienmacher zwischen Print und online entscheiden oder ist es sinnvoller, beide kanäle miteinander zu kombinieren? und wie könnte ein neues magazin für die Region überhaupt finanziert werden?
insgesamt 15 Vertreter aus dem medien- und kulturbereich kamen am zweiten Denkfest-tag zusammen, um sich unter der Leitung des Journa-listen oliver Rack mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Hintergrund des treffens war der Wegfall des ende 2012 eingestellten Stadtmagazins „meieR“. Dass noch völlig offen ist, wie eine neue journalistische Be-gleitung des kulturellen Lebens in der Region aussehen könnte, zeigte sich im Verlauf der knapp zweistündigen Gesprächsplattform. Während sich ein teilnehmer ausdrücklich gegen ein „Bauchladen-magazin“, das möglichst viele unterschiedliche Leserinteressen bedient, aussprach, gab ein anderer zu bedenken, dass eine konzentration auf Spezialthemen wirtschaftlich wohl nicht rentabel sei.
Diskutiert wurden auch konkrete inhalte wie ein Veranstaltungskalender und kulturpolitische themen. Lukas Vogelsang berichtete dazu über seine erfahrungen als Gründer und Chefredakteur des Schweizer kulturma-gazins „ensuite“: „Wir drucken den Veranstaltungskalender ungern, aber unsere Leser kaufen das Heft auch deswegen.“ kulturpolitische Diskurse seien zwar spannend, interessierten aber nur einen kleinen teil der Leser. Für Gesprächsbedarf sorgte zudem die Frage, wie im Fall eines neuen kulturmagazins bestehende regionale angebote wie www.regioactive.de oder www.kino-zeit.de behandelt werden sollten. eine Lösung könnte ein online-Portal sein, das mehrere medien vereint und gemeinsam vermark-tet. eine unabhängige Redaktion würde den inhalt auswählen.
abschließend stellte Rack einige ansätze zur Finanzierung eines neuen kulturmagazins vor. Denkbar wäre es etwa, einen Verein oder eine Genos-senschaft zu gründen. im Fall einer Genossenschaft könnten kulturschaf-fende sich als „nutznießer“ einbringen. Die neutralität der Redaktion sollte dabei durch ein Redaktionsstatut gesichert werden. Rack schloss auch das konzept einer öffentlich-rechtlichen Finanzierung nicht aus. Bevor weitere Schritte unternommen würden, seien jedoch eine professionelle analyse der potenziellen Zielgruppe sowie ein Finanzierungskonzept unerlässlich.
im ersten Schritt ein gemeinsames magazinmuseen und schlösser der rhein-neckar-region schließen sich zu netzwerk zusammen.
tAg 2: ArBeitSgruPPen
erst denken, dann postenkulturberater christian henner-fehr erklärt, worauf es bei der nutzung von sozialen medien ankommt.r
Die Situation ist bekannt: ein kulturbetrieb, ein Veranstalter oder ein unternehmer ist noch nicht in den sozialen medien aktiv. er ist sich aber sicher, dass er einsteigen muss, denn die konkurrenz ist schon dabei. Die accounts auf Facebook, twitter oder Google+ sind schnell eingerichtet. aber was dann? oft fehlt nutzern ein langfristiges kon-zept. an diesem Punkt stieg Christian Henner-Fehr ein. Der Betreiber des kulturmanagement-Blogs hatte am Vorabend des Denkfests spontan zugesagt, den Workshop „Der Social-media-Durchlauf“ am zweiten Denkfest-tag zu halten, nachdem Chris torch, angekündigt mit dem thema „audience Development“, aufgrund einer erkran-kung kurzfristig absagen musste.
nicht Glück, sondern eine Strategie garantiert laut Henner-Fehr den erfolg in sozialen medien. erfolg drückt sich hier in einer hohen anzahl an Followern und Fans aus und in einer großen Viralität, also einer extremen Verbreitung der platzierten inhalte im netz. im ersten teil des Seminars vermittelte Henner-Fehr den teilnehmern das Handwerkszeug für ein eigenes komplettes Social-media-Programm. im zweiten teil wurden die verschiedenen Social-media-kanäle und ihre Funktionsweisen diskutiert.
Wie betreibt man eine erfolgreiche Social-media-Strategie, wenn man nur ein kleines Budget hat? Welche Regeln und Rechte be-stimmen die nutzung der Social media, was ist beim Datenschutz zu beachten? Wie werden Zielgruppen erreicht? und müssen alle Social-media-kanäle bedient und gleich intensiv gepflegt werden? So lauteten einige Fragen der teilnehmer. Die besonders schnelle, „virale“ Verbreitung von informationen steht hierbei für viele an erster Stelle, sowohl, wenn es darum geht, selbst auf dem Laufenden zu bleiben, als auch darum, andere zu informieren.
Henner-Fehr gelang es, das vielbesprochene thema von neuen Sei-ten zu beleuchten. er hinterfragte die motivationen der teilnehmer, warnte vor schnellem aktivismus und erinnerte an die Bedeutung von langfristigen Planungen. Weg vom „perfekten Post“ will der kulturberater ein Bewusstsein dafür schaffen, dass authentizität oft erfolgreicher ist als die strikte Befolgung von Regeln, die angeblich in der Welt der sozialen medien gelten.
mit einem augenzwinkern hielt bernado maldonado morales den ersten Denkfest-tag in seinen Zeichnungen fest.
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raja Aithal Freiberufler, Heidelberg
manja Altenburg agentur für jüdische kultur, Heidelberg
Siegfried A. g. Angermüller atelier SaGa, Heidelberg
Barbara Auer kunstverein Ludwigshafen
roger Back kulturfenster e.V. , Heidelberg
daniela Bamberger Städel museum, Frankfurt a.m.
tanja Bartmann Veranstaltungen/marketing/Print, mannheim
kirsten Batzler Stadt mannheim/Geschäftsstelle kultur.Raum.Stadt
nina Bernges nationaltheater mannheim
katia Beuth zeitraumexit e.V., mannheim
markus Biedermann Freier Journalist, mannheim
Anna Bludau-hary kunsthaus Worms
konstantin Bock Filme- und theatermacher, Hildesheim
doris Brachmann nationaltheater mannheim
Susanne Brauer Stadt mannheim/kulturamt
Petra Brendel trainerin medienkompetenzen, mannheim
dirk Brünner Leitmotiv online medien GmbH & Co. kG, mannheim
dr. hans-Jürgen Buderer Reiss-engelhorn-museen, mannheim
michael cordier Lukom, Ludwigshafen
norbert czerwinski Roche Diagnostics GmbH, mannheim
maximilian damm nachwuchsjournalist, eberbach
ursula dann Baerwind 2010, mannheim
Stefan m. dettlinger mannheimer morgen
ulrike dittrich Stiftung Hambacher Schloss, neustadt a.d.W.
Alexandra eberhard kulturamt der Stadt Heidelberg
dr. Andrea edel Referat kultur der Stadt kaiserslautern
Alaia eiermann SaP arena, mannheim
Sarah ennemoser nachwuchsjournalistin, Freiburg
Barbara esser theater im Pfalzbau, Ludwigshafen
Angelo falzone Galerie angelo Falzone, mannheim
Bernhard fauser unterwegstheater, Heidelberg
renate fernando Stadtpark mannheim gGmbH
Jens fey metropolregion Rhein-neckar GmbH, mannheim
georg florian Frl. Wunder aG, Hannover
dr. reinhard flößer Pfalzmuseum für naturkunde – PoLLiCHia-museum, Bad Dürkheim
marion fluck orientalische musikakademie mannheim
heike frank Ziegle & Partner_medien+kommunikation, Ludwigshafen
Beate frauenschuh Stadtbücherei Heidelberg
gunnar fuchs Stadtverwaltung Weinheim
karsten füllhaase internationales musikfestival Heidelberger Frühling
volker gallé Stadt Worms
dr. Jörg garbrecht kunsthalle mannheim
fritz gärtner Deutsches Rotes kreuz, mannheim
klaus gasteiger BaSF Se, Ludwigshafen
nadja geier musikalische akademie des nto mannheim
Peter giefer Reiseautorenkollektiv, offenbach
dr. Barbara gilsdorf Stadt Schwetzingen
dr. Wolfgang gladrow theaterhaus tiG7, mannheim
Prof. dieter gorny european centre for creative economy (ecce), Dortmund
kathrin görtz Stadtverwaltung Frankenthal
Peter grabowski kulturpolitischer Reporter, Wuppertal
felix grädler eventkultur Rhein-neckar e.V., Heidelberg
esther graf agentur für Jüdische kultur, mannheim
daniel grieshaber SiGnum communication, mannheim
ubbo gronewold atlantis kino, mannheim
ernst gund Stadt Heidelberg
mircea W. gutu Laden 118, mannheim
hanno haag kalender Zukunft, Heidelberg
ulrike hacker karlstorbahnhof, Heidelberg
Sebastian hannak Bühnenbildner, Heidelberg
eleonore hefner kultur Rhein-neckar e.V., Ludwigshafen
christian henner-fehr CHF kulturmanagement, Wien
elsa hennseler-ette Rhein-neckar-industriekultur e.V./kulturtage Vogelstang, mannheim
Prof. dr. frieder hepp kurpfälzisches museum der Stadt Heidelberg
Steffen herbold Freelancer, mannheim
Barbara herrera metropolregion Rhein-neckar GmbH, mannheim
nicole heß Freie Journalistin, Bad Dürkheim
karin heyl BaSF Se, Ludwigshafen
nicole hoffmann Büro2020 / Projekt kulturhauptstadt mannheim
cornelia hoffmann-dodt Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstraße
kai hornuf Stadtmarketing nibelungenstadt Worms e.V.
michael hörrmann Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Bruchsal
Betina hurtic Stadt mannheim
denkerinnen und denker 2013
Anke illg kulturmanagerin, mannheim
Beate Jahoda brandworkers GmbH, Schriesheim
katharina Janku mannheimer abendakademie und VHS GmbH
thomas John John+John GmbH, Frankfurt a.m.
cerridwen Johnston selbstständige theaterpädagogin, münster
Susanne Jung komma + mehr, Heidelberg
maren kames nachwuchsjournalistin, Leipzig
Waltraut kautz internationales musikfestival Heidelberger Frühling
ella kehrer JGkH, Heidelberg
rainer kern enjoy Jazz Festival, Heidelberg
Johannes kieffer orientalische musikakademie mannheim
Sandra kirchner-Spies tourist information Worms
michael kissel Stadtverwaltung Worms
Janina klabes Clustermanagement musikwirtschaft mannheim & Region
torsten kleb Lukom, Ludwigshafen
Stefanie kleinsorge Fotofestival ma_Lu_HD, mannheim
einhart klucke theaterhaus tiG7, mannheim
Alexa knapp kulturamt Heidelberg
Sascha koal theater Felina-areal, mannheim
Phillip koban theater und orchester der Stadt Heidelberg
helga köbler-Stählin autorengruppe oktafeder, mannheim
Andreas koch Die Bildungsförderer, Walldorf
thomas f. koch SWR 2, mainz
dr. eckart köhne Historisches museum der Pfalz, Speyer
Alexander könig Stadtmarketing mannheim GmbH
Burkhard c. kosminski nationaltheater mannheim
Ana kovacko Studentin kulturmanagement, mannheim
maria kretzschmar alte Feuerwache mannheim gGmbH
dorothea krimm nationaltheater mannheim
Julia kronberg Stadt Ludwigshafen
dr. klaus kufeld ernst-Bloch-Zentrum, Ludwigshafen
dr. Peter kurz Stadt mannheim
Joachim kurz kinozeit.de, mannheim
Sandra kurz Stadthallen-Betriebsgesellschaft mbH Hockenheim
Johannes lachermeier Bayerische Staatsoper, münchen
kathrin lämmle Stadtjugendring mannheim / Filmbüro mannheim / GiRLS Go moVie, mannheim
erdmann lange atlantis Filmtheater Betriebsges. mbH, mannheim
michaela langner trägerverein Lincoln, Worms
Jochen lehmann Förderverein kunstPlatz Hemsbach e.V.
ulrike leiner kulturamt Germersheim
tanja leuthe internationale Jugendbibliothek münchen
haibin li künstler, Heidelberg
dr. fabian r. lovisa Die Rheinpfalz, Ludwigshafen
Wolf-rainer lowack metropolregion Rhein-neckar GmbH, mannheim
Prof. dr. hartwig lüdtke technoseum, mannheim
vanessa lutz Frl. Wunder aG, Hannover
ralf mager Fotograf, mannheim
katja maibaum-komma komma+mehr, Heidelberg
david maier Jazz and Joy, Worms
Bernado maldonado morales Comiczeichner, unFoLDPLuS, mannheim
florian malzacher impulse theater Biennale, Bochum
Julienne matthias-gund touristikgemeinschaft kurpfalz e.V., Plankstadt
eva mayer bermuda.funk – Freies Radio Rhein-neckar, mannheim
thomas metz Generaldirektion kulturelles erbe Rheinland-Pfalz, mainz
manfred metzner Heidelberger Literaturtage / Festivalregion Rhein-neckar, Heidelberg
mareike mika Popakademie Baden-Württemberg, mannheim
Joerg mohr theater am puls gGmbH, eppelheim
dr. olaf mückain Historisches museum, nibelungenmuseum & museum Heylshof, Worms
hans-martin mumm kulturamt der Stadt Heidelberg
margret mundorf netzwerkstatt Lebensgeschichten, Worms
dr. erika mursa Französische Woche / dfk Heidelberg
iris muth kultur und Veranstaltungs GmbH Worms
daniel nagel regioactive.de, Worms
vivien nikolic nachwuchsjournalistin, Bissendorf
Anouchka olszewski Schmuckmacherin, nordendperle, Frankfurt
helmut orpel Räuber ´77, mannheim
Stefan orschiedt metropolregion Rhein-neckar GmbH, mannheim
gabriele oßwald zeitraumexit / Wunder der Prärie, mannheim
Alexandra Paschkulskaja nibelungenhorde e.V., Worms
claudia Paul Reiss-engelhorn-museen, mannheim
malte Pfeiffer Frl. Wunder aG, Hannover
Anne Pöhlmann theater und orchester der Stadt Heidelberg
Jan-Philipp Possmann Dramaturg und kurator, mannheim
dr. Annely Putz kulturmanagerin, Heidelberg
herbert rabl pressebüro-heidelberg, eberbach
kathrin rabus Stadträtin Heidelberg
oliver rack Journalist und PR-Spezialist, mannheim
robin radtke zeitraumexit e.V., mannheim
matthias rauch Clustermanagement musikwirtschaft mannheim & Region
margit raven autorengruppe oktafeder, Rimbach
Pia reich Wolf Verlag GmbH, Schriesheim
Philipp reichert nachwuchsjournalist, Freiburg
dr. friederike reutter BaSF Se, Ludwigshafen
Stefanie rihm kulturamt mannheim
Bettina rochow nationaltheater mannheim
diana rooth nibelungenhorde e.V., Worms
dr. thomas röske Sammlung Prinzhorn, Heidelberg
Shanice rössel nibelungenhorde e.V., Worms
dr. Stefanie roth technoseum, mannheim
Berthold röth Worms Verlag
Jens rückert ok turnfest 2013, mannheim
ingrun Salzmann kunstraummetRoPoL, Weinheim
Wolfgang Sautermeister zeitraumexit e.V., mannheim
dr. Barbara Scheuermann Wilhelm-Hack-museum, Ludwigshafen
laura Schieferle Bayerische Staatsoper münchen
thomas Schirmböck Zephyr, mannheim
Sabine Schirra kulturamt mannheim
Bernd Schlenkrich Projekt WiR!, Heidelberg
thorsten Schmidt internationales musikfestival Heidelberger Frühling gGmbH
gerhard Schneegass kunstraummetRoPoL, Weinheim
dr. Simone Schofer-markert nibelungen Festspiele Worms
maximilian Schönherr Deutschlandfunk, köln
Angelina Schreiner kulturRegion FrankfurtRheinmain gGmbH
dr. helmut Schroth kunstfreunde Bensheim e.V.
dr. Alexander Schubert Curt-engelhorn-Stiftung für die Reiss-engelhorn-museen, mannheim
gabriele Schüle text & konzept, mannheim
Susanna Schulz enjoy Jazz Festival, Heidelberg
christina Schüßler Freiberuflerin, Worms
rolf Schwarz kultur im Bürgerhaus mühlhausen/kraichgau, kleinkunstpreis Ba-Wü mühlhausen
dr. Sibylle Schwarz kultur im Bürgerhaus mühlhausen
edelgard Seitz Verband Region Rhein-neckar, mannheim
Julia Siebert zeitraumexit e.V., mannheim
konstantinos Simeonidis event estetica, mannheim
Petra Simon nibelungenfestspiele Worms
dietrich Skibelski Stadt Ludwigshafen, Bereich kultur
esther Slevogt nachtkritik.de, Berlin
Sofie Sonnenstatter ernst-Bloch-Zentrum, Ludwigshafen
oliver Sperk Die Rheinpfalz, Ludwigshafen
michel Spicka Förderverein kunstPlatz Hemsbach e.V.
michael Spiegel karlstorkino, Heidelberg
dr. reinhard Spieler Wilhelm-Hack-museum, Ludwigshafen
Andreas Stanita Heidelberg
Julia Steffens kunstverein Ludwigshafen
carolin Stengel Stadt mannheim
karmen Strahonja iFok GmbH, Bensheim
thomas Stricker Stricker kulturmanagement GmbH, mannheim
Julia Strysio Festival enjoy Jazz, Heidelberg
Anna Suckow mannheimer morgen
kerstin theilmann universität koblenz-Landau, Landau
christine theuer Baerwind Stiftung/Hays, mannheim
Andrea tiefensee Reiss-engelhorn-museen mannheim
karl-heinz trares tourismus & Freizeit Service erlebniswelt, Heppenheim
michael uhl Freier Regisseur, oldenburg
dr. kerstin unseld SWR 2 musikredaktion, karlsruhe
regina urbach Creatent, Worms
marie caroline vives Frl. Wunder aG, Hannover
lukas vogelsang ensuite – kulturmagazin, Bern
theresa von fumetti musikalische akademie des nto mannheim
Anca vulpe musikhochschule mannheim
Alexandra Wagner Raum mannheim, mannheim
gabriele Waidele Stadt Ludwigshafen
Angelika Weimer Location Film/tV, mannheim
miriam Werner enjoy Jazz GmbH, Heidelberg
ulrich Sayin Westner Created in mRn, mannheim
Jens Wienand mnschnvrstnd, mannheim
kurt Wiessner bermuda.funk – Freies Radio Rhein-neckar, mannheim
Alexandra Wind Stadtpark mannheim gGmbH
Sonja Winkel theater und orchester der Stadt Heidelberg
rebecca Winterstein nibelungenhorde e.V., Worms
dagmar Wittmann suchdialog GmbH, mannheim
katharina Wolf Stadt Ludwigshafen
ingrid Wolschin karlstorbahnhof e.V., Heidelberg
hüseyin yerlikaya Werbefotograf, mannheim
Julia ziegler theater und orchester der Stadt Heidelberg
morticia zschiesche nationaltheater mannheim
Juli zucker nachwuchsjournalistin, Hildesheim
frank zumbruch Stadt Heidelberg
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disziplin liebt freudeMusik erfordert Konzentration. Musik kann trösten, wenn’s mal nicht so gut läuft. Musik kann glücklich machen, wenn die eigenen Fähigkeiten entdeckt werden. Deshalb unterstützen wir in der Region Projekte wie die „School of Rock“ der Pop-Akademie und „Jugend musiziert“. Wenn Musik machen zum Erlebnis wird, dann ist das Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/mit-uns-gewinnt-die-region
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hinter den kuliSSen
irgendwann klebte alles an diesem drückend heißen Juni-tag: die Finger an der tastatur, die arme an den ti-schen, an den notizen, an den unterlagen. kein Lüftchen kühlte die rauchenden köpfe, jede Bewegung schien eine zu viel zu sein. Die sechs jungen Journalistinnen und Journalisten des bundesweit über universitäten und journalistische Fachverbände ausgeschriebenen nachwuchsförderungsprogramms ließen sich von den temperaturen aber kaum beeindrucken. nachdem sie am tag zuvor das Denkfest besucht hatten, machten sich die teilnehmer ans Schreiben der artikel, die in dieser Dokumentation nachzulesen sind.
es ging für die autorinnen und autoren aber nicht nur darum, die individuellen eindrücke von den Referenten, Veranstaltungen und anderen Denkfest-Besuchern zu Papier zu bringen. ebenso wichtig war die möglichkeit, sich unter der anleitung von Dr. Fabian R. Lovisa und anna Hahn über das erlebte auszutauschen, die ge-schriebenen texte zu besprechen und anregungen aus der Gruppe aufzunehmen.
innerhalb kürzester Zeit waren die Jungjournalisten aus eberbach, Freiburg, Hildesheim, Leipzig und osnabrück, alle zwischen anfang und ende 20, zu einer harmoni-schen Gemeinschaft zusammengewachsen. und so verlief auch die Diskussion der artikel auf äußerst ange-nehme Weise. konstruktive kritik und ehrliches Lob für gelungene Überschriften und originelle Formulierungen bestimmten den nachmittag, der erst durch einen mit-arbeiter des „Wormser“ beendet wurde mit dem Hinweis, dass das kultur- und tagungszentrum in einer halben Stunde schließen werde …
im Schweiße ihres AngesichtsDem nachwuchs eine chance: auf einla-dung des kulturbüros haben sechs junge Journalistinnen und Journalisten das Denkfest besucht und darüber berichtet.
gruppenbild mit hund (oben): die nachwuchsjournalisten Phi-lipp reichert, maximilian Damm, betreuer Dr. fabian r. lovisa, Vivien nikolic, maren kames, Juli Zucker und sarah ennemoser (von hinten links nach vorne).
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Vom Shoppen zum Schoppen in 20 Minuten.
Die Region
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Von der Einkaufsmeile aufs Weinfest – das ist bei uns Katzensprung und Lebensart zugleich. Denn in der Metropolregion Rhein-Neckar kann man das Leben in jeder Hinsicht genießen. Ob Festival, Theater oder Museum. Ob Spitzensport, Shopping-Tempel oder Freizeitpark. Ob Sternegastronomie oder Straußwirtschaft: Hier langweilt sich niemand.
Die Region der kurzen Wege! Mehr unter www.m-r-n.com
eS GeHt WeiteR … denkfest 2014WWW.m-R-n.Com/DenkFeSt