Das Wissen und die Einstellung von Pflegepersonen in Bezug ...
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Bachelorarbeit
Das Wissen und die Einstellung von
Pflegepersonen in Bezug auf
Mangelernährung im Krankenhaus und
Pflegeheim
eingereicht von
Sebastian Eibel
Zur Erlangung des akademischen Grades
Bachelor of Nursing Science
(BScN)
Medizinische Universität Graz
Institut für Pflegewissenschaft
unter der Anleitung von
Univ.-Ass. Dr. rer.cur. Silvia Bauer, BSc, MSc
Graz, 25. März 2020
II
Eidesstaatliche Erklärung
„Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne
fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet und
die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche
kenntlich gemacht habe.“
Graz, 25. März 2020 Sebastian Eibel, eh
III
Zusammenfassung
Hintergrund: Die Ernährung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Wird dieses nicht
erfüllt, kann es zur Mangelernährung kommen, welche weitreichende gesundheitliche
Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Ziel: Das Ziel dieser Arbeit war es, das Wissen und die Einstellung von
Pflegepersonen in Bezug auf Mangelernährung im Krankenhaus und Pflegeheim zu
untersuchen.
Methode: Als Methode wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken CINAHL
und PubMed, sowie eine Handsuche auf Google Scholar, durchgeführt.
Ergebnisse: Das Wissen von Pflegepersonen in Krankenhäusern ist eher begrenzt,
da viele Pflegepersonen Wissenslücken in Bezug auf Guidelines,
Screeninginstrumente und auch in Bezug auf den Begriff Mangelernährung an sich,
aufweisen. Die Mangelernährung wird in diesem Setting zwar als Problem
angesehen, jedoch wird mehr Fokus auf akute Erkrankungen und deren Behandlung
gelegt. Das Wissen der Pflegepersonen in Pflegeheimen ist gerade im Bereich der
Risikofaktoren der Mangelernährung hoch, jedoch ist die Einstellung von in
Pflegeheimen arbeitenden Pflegepersonen eher neutral, und gerade die
PflegeassistentInnen fühlen sich in Ernährungsfragen oft nicht ernst- und
wahrgenommen.
Schlussfolgerung: Das Wissen sowie die Einstellungen von Pflegepersonen in
Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen verbessert werden, da nur dadurch die
Sicherheit und das Wohlbefinden der PatientInnen und BewohnerInnen gesichert
werden kann. Es wäre daher ratsam, bereits in der Ausbildung auf die Wichtigkeit
dieses Thema hinzuweisen. Auch würden häufigere Trainings und Fortbildungen zu
diesem Thema den Pflegepersonen helfen, einen besseren Umgang mit
Assessmentinstrumenten zu erlangen und auch PatientInnen mit
Mangelernährungsrisiko schon frühzeitig erkennen zu können.
IV
Abstract
Background: Nutrition is one of the core needs of the human body. If this need is not
fulfilled, patients are at risk of becoming malnourished and furthermore are at risk of a
number of serious complications.
Aim: The aim of this paper was to assess the knowledge and attitudes of nurses in
regards to malnutrition in the hospital and nursing home setting.
Method: This paper was written using a literature review approach. Suitable studies
were sought via two databases, CINAHL and PubMed and a few additional studies
were also sought via Google Scholar.
Results: The knowledge of nurses working in hospitals is fairly limited, especially in
the fields of guidelines, screening instruments and in regard to the topic of malnutrition
itself. The attitudes of nurses in hospitals often reflected that they think of malnutrition
as a serious topic worth addressing, but they also mentioned that it is not as important
as other acute illnesses. The knowledge of nurses working in nursing homes is high,
especially regarding the risk factors and consequences for malnutrition. The attitudes
of nurses working in nursing homes can be described as rather neutral, and especially
nurse aides feel as if they are not taken seriously by nurses when it comes to the topic
of malnutrition in their residents.
Conclusion: The knowledge and attitudes of nurses in hospitals and nursing homes
regarding malnutrition show room for improvements. It would be advisable to start with
educating students on the topic and the importance of malnutrition, as many institutions
barely scratch the surface of this topic. Furthermore, annual trainings or other
educational measures would definitely help nurses to better handle screening tools and
to recognize patients with risk of malnutrition early on.
V
1 Inhaltsverzeichnis 2 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ................................................................. VII
3 Einleitung ............................................................................................................. 1
3.1 Hintergrund .................................................................................................... 1
3.2 Definition ........................................................................................................ 1
3.3 Prävalenz von Mangelernährung ................................................................... 2
3.3.1 Krankenhaus............................................................................................ 2
3.3.2 Pflegeheim ............................................................................................... 2
3.4 Folgen der Mangelernährung ......................................................................... 3
3.5 Ursachen für Mangelernährung ...................................................................... 4
3.6 Pflegerelevanz ............................................................................................... 5
3.7 Forschungslücke ............................................................................................ 6
4 Methode ............................................................................................................... 7
4.1 Literaturrecherche .......................................................................................... 7
4.2 Suchstrategie ................................................................................................. 8
4.3 Auswahl der Studien ...................................................................................... 8
4.4 Auswahlprozess ............................................................................................. 9
4.5 Kritische Bewertung ....................................................................................... 9
5 Ergebnisse ......................................................................................................... 11
5.1 Grundcharakteristiken der inkludierten Studien ............................................... 11
5.1 Wissen der Pflegepersonen im Krankenhaus .............................................. 16
5.1.1 Allgemeines Wissen .............................................................................. 16
5.1.2 Wissen bezüglich Assessment .............................................................. 17
5.1.3 Wissen der Pflegepersonen nach Trainings .......................................... 18
5.2 Einstellungen der Pflegepersonen im Krankenhaus ..................................... 18
VI
5.2.1 Allgemeine Einstellungen ...................................................................... 18
5.2.2 Einstellung zum Screening .................................................................... 20
5.2.3 Einstellungen zur Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen ........... 21
5.2.4 Einstellungen zu, vor und nach Trainings .............................................. 21
5.3 Wissen der Pflegepersonen im Pflegeheim .................................................. 22
5.3.1 Allgemeines Wissen .............................................................................. 22
5.3.2 Wissen zu Risikofaktoren und Assessments ......................................... 23
5.4 Einstellungen der Pflegepersonen im Pflegeheim ........................................ 24
5.4.1 Allgemeine Einstellungen ...................................................................... 24
5.4.2 Meinung der Pflegepersonen zur Zusammenarbeit mit anderen
Berufsgruppen .................................................................................................... 25
6 Schlussfolgerung ................................................................................................ 26
7 Diskussion .......................................................................................................... 27
7.1 Wissen ......................................................................................................... 27
7.2 Einstellungen ................................................................................................ 29
7.3 Trainings ...................................................................................................... 31
7.4 Stärken und Schwächen .............................................................................. 31
8 Empfehlungen für Forschung und Praxis ........................................................... 32
9 Literaturverzeichnis ............................................................................................ 34
10 Anhang ............................................................................................................ 39
VII
2 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tabellen
Tabelle 1: Suchstrategien der beiden Datenbanken .................................................... 8
Tabelle 2: Grundcharakteristika der 9 ausgewählten Studien ................................... 12
Abbildungen
Abbildung 1: PRISMA Flowchart ............................................................................... 10
1
3 Einleitung
3.1 Hintergrund
Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse des Menschen, welche regelmäßig gestillt
werden müssen, um die Funktionalität des Körpers aufrecht zu erhalten. Diese
Grundbedürfnisse können jedoch durch verschiedenste Erkrankungen und soziale
Faktoren beeinflusst werden, und somit weitreichende Konsequenzen nach sich
ziehen. Da solche beeinflussenden Faktoren häufig bei PatientInnen im Krankenhaus
und bei BewohnerInnen in Pflegeheimen vermehrt auftreten können, ist es wichtig
gerade in diesen Settings einen Blick auf das Problem der Mangelernährung zu werfen.
Im Jahr 2018 befanden sich 2,704.941 PatientInnen österreichischen
Krankenanstalten in stationärer Behandlung (Bundesministerium Arbeit Soziales
Gesundheit und Konsumentenschutz 2019) und 82.500 Personen wohnten in einem
Pflegeheim (Statistik Austria 2019).In deutschen Pflegeheimen leiden zwischen 9,2%
und 16,7% der BewohnerInnen an Mangelernährung (Valentini et al. 2009), und in
österreichischen Krankenhäusern besitzen 15,7% ein hohes Mangelernährungsrisiko
(Tannen & Lohrmann 2013). Da die Folgen der Mangelernährung weitreichend sein
können und PatientInnen in Krankenhäusern sowie auch BewohnerInnen in
Pflegeheimen maßgeblich beeinträchtigen können, ist es wichtig, dass das
Pflegepersonal genügend Wissen über die Ursachen, die frühzeitige Erkennung und
auch die Folgen der Mangelernährung besitzt und dieses Thema auch als wichtig und
relevant für ihre Berufsgruppe ansieht.
3.2 Definition
Um auf ernährungsbezogene Probleme, und auch deren Prävention, ausreichend
eingehen zu können, ist es wichtig eine einheitliche Terminologie der Mangelernährung
zu verwenden. Dies kann außerdem auch beim Vergleich von verschiedenen Studien
hilfreich sein. Da es jedoch keine fixe Definition der Mangelernährung gibt, wird für
diese Arbeit die Definition von Cederholm et al. (2017) verwendet, welche
Mangelernährung als einen Zustand beschreibt, welcher aus einem Mangel an Zu-
oder Aufnahme von Nahrung zu einer veränderten Körperzusammensetzung und
2
Körperzellenmasse führt. Diese Mängel führen weiterhin zu einer Beeinträchtigung von
körperlichen und geistigen Funktionen, sowie auch zu einer beeinträchtigten Erholung
von Krankheiten. Diese Definition wurde von der European Society for Clinical Nutrition
and Metabolism (ESPEN) erarbeitet und wird daher auch in dieser Arbeit verwendet.
3.3 Prävalenz von Mangelernährung
In den folgenden zwei Kapiteln werden die Prävalenzzahlen der Mangelernährung in
den beiden Settings Krankenhaus und Pflegeheim näher dargestellt.
3.3.1 Krankenhaus
Im Jahr 2012 wurde in 11 österreichischen Krankenhäusern eine Studie durchgeführt,
welche die Prävalenz von Mangelernährung darstellen sollte. Zum Zeitpunkt der
Datenerhebung befanden sich insgesamt 2.283 PatientInnen in den teilnehmenden
Krankenhäusern. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass bei 15,7% der
PatientInnen ein hohes und bei 8,3% ein mittleres Risiko bestand unter
Mangelernährung zu leiden. Folgend wurde auch die Prävalenz des Untergewichts
untersucht, wobei bei 6% der PatientInnen ein BMI (Body Mass Index) von unter 18,5
kg/m² gemessen wurde, und in weiteren 6% ein BMI zwischen 18,5 und 19,9 kg/m²
(Tannen et al. 2013). Eine weitere Studie, welche in Schweden in 9 verschiedenen
Krankenhäusern durchgeführt wurde, zeigte, dass von 2.170 PatientInnen insgesamt
82% ein moderates oder sogar hohes Risiko hatten an Mangelernährung zu leiden
(Westergren et al. 2009). Weiters wurde in Katalonien im Jahr 2011 eine Studie in 11
Krankenhäusern mit insgesamt 796 PatientInnen durchgeführt, welche die Prävalenz
von Mangelernährung bei der Aufnahme ins Krankenhaus untersuchte. In diese Studie
stellte sich heraus, dass 28,9% der PatientInnen mangelernährt waren oder ein Risiko
für die Mangelernährung hatten (Burgos et al. 2012).
3.3.2 Pflegeheim
Die Prävalenz von Mangelernährung in österreichischen Pflegeheimen wurde von van
Nie-Visser et al. (2014) untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass in Österreich von
3
1.780 PflegeheimbewohnerInnen 22,5% an Mangelernährung litten. Weiters erhob
diese Studie auch die Prävalenz von Mangelernährung in niederländischen und
deutschen Pflegeheimen. In den niederländischen Pflegeheimen litten von 14.123
BewohnerInnen 18,3%, und in deutschen Pflegeheimen von 3.973 BewohnerInnen
20,1% an Mangelernährung (van Nie-Visser et al. 2014). Eine australische Studie aus
dem Jahr 2008 zeigte, dass von 350 BewohnerInnen in 8 Pflegeheimen 50,5% der
BewohnerInnen gut ernährt, 43,1% moderat ernährt und 6,4% mangelernährt waren.
Weiters wurde herausgefunden, dass über 90 Jahre alte BewohnerInnen am
häufigsten mangelernährt waren. Außerdem waren 55% der BewohnerInnen, welche
ein höheres Maß an Pflege benötigen, ebenfalls mangelernährt (Gaskill et al. 2008).
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2015, welche in der Türkei in 7 staatlichen und 4
privaten Pflegeheimen durchgeführt wurde, besagt, dass von 257 BewohnerInnen,
welche ein Durchschnittsalter von 78,5 Jahren hatten, 8,2% mangelernährt waren. Es
hatten 35,8% ein Risiko für Mangelernährung, und außerdem konnte in der Studie
dargestellt werden, dass die Prävalenz und das Risiko für Mangelernährung mit dem
Alter zunahmen (Sahin et al. 2016).
3.4 Folgen der Mangelernährung
Ist eine Person von Mangelernährung betroffen, kann dies zu weitreichenden
Konsequenzen führen. Eine der wichtigsten Folgen der Mangelernährung ist die
beeinträchtigte Immunantwort, welche weiterführend zu einer erhöhten
Infektanfälligkeit der mangelernährten Personen führt. Eine weitere Folge ist auch die
reduzierte Muskelkraft, welche gerade bei älteren PatientInnen zu einer erhöhten
Sturzanfälligkeit führen kann. Mangelernährung kann sich jedoch auch auf die
Atemmuskulatur auswirken. Ist diese schwächer kann es zu einem verminderten Druck
beim Husten und zu einer erhöhten Infektanfälligkeit für Brust- und Lungenkrankheiten
kommen. Wenn mangelernährte PatientInnen oder BewohnerInnen außerdem
bettlägerig sind, kann es vermehrt zu Druckgeschwüren oder Thrombembolien
kommen. Bei älteren Personen kann die Mangelernährung auch zu einer
beeinträchtigten Thermoregulation führen, was eine Hypothermie zur Folge haben
kann. Ein weiteres großes Risiko der Mangelernährung ist auch die beeinträchtigte
4
Wundheilung. Diese führt unter anderem dazu, dass die Betroffenen ein erhöhtes
Risiko für Wundinfektionen haben. Eben jenes erhöhte Risiko führt weiterfolgend zu
einer Verlängerung des Genesungsprozesses und in Folge auch zu längeren
Aufenthaltszeiten im Krankenhaus. Die hier beschriebenen Folgen beziehen sich bis
jetzt nur auf das körperliche Wohl der Personen, jedoch kann sich die
Mangelernährung auch auf die Psyche auswirken und so die psychosozialen
Funktionen des Gehirns beeinträchtigen. Hier kann es zur Apathie und Depression,
aber auch zum Libidoverlust und zu reduzierten sozialen Kontakten kommen (Elia
2015)
3.5 Ursachen für Mangelernährung
Da Mangelernährung weitreichende Konsequenzen haben kann, ist es wichtig die
Ursachen zu kennen und diese auch gegebenenfalls reduzieren zu können. Eine der
Hauptursachen ist ein erhöhtes Alter. 44% der über 77- jährigen PatientInnen leiden
an Mangelernährung, wobei nur 7,8% der unter 30- jährigen betroffen sind (Pirlich et
al. 2006). Aus der Literatur kann entnommen werden, dass Personen, welche unter
Appetitlosigkeit oder an Wundheilungsstörungen leiden, ebenfalls ein erhöhtes Risiko
aufweisen, unter Mangelernährung zu leiden. (Koller & Kreuter-Müller 2017).
Polypharmazie ist ein weiterer Faktor, welche Mangelernährung begünstigen kann. In
einer Studie an deutschen Krankenhäusern wurde herausgefunden, dass
PatientInnen, welche mehr als 5 Medikamente am Tag zu sich nahmen, ein größeres
Risiko hatten unter Mangelernährung zu leiden als PatientInnen, welche weniger als 5
Medikamente pro Tag einnahmen. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass viele
Medikamente als Nebenwirkung zu Appetitlosigkeit oder auch zur Übelkeit führen
können (Pirlich et al. 2006). Gerade bei älteren PatientInnen kommt es öfter zur
Multimorbidiät und aufgrund dieser auch zur Polypharmazie. Im Jahr 2013 nahmen
40,5% der BewohnerInnen in österreichischen Pflegeheimen zwischen 6 und 10, oder
sogar mehr als 10, Medikamente zu sich. (Österreichishe Plattform für interdisziplinäre
Altersfragen 2019). Weiters gibt es in Bezug auf Krebs und Mangelernährung einige
Faktoren welche sich neben der Erkrankung selbst auch noch auf die Ernährung der
PatientInnen auswirken können. Symptome wie Anorexie, verfrühtes Völlegefühl und
5
auch Fatigue können eine Auswirkung haben, ebenso wie Komplikationen der
Krebsbehandlung. Dazu gehören unter Umständen Mukositis, Übelkeit oder auch
Veränderungen des Geschmackssinnes. Diese Faktoren, und auch der generelle
psychologische Stress, sind weitere wichtige Faktoren bei an Krebs erkrankten
PatientInnen. Gerade bei dieser Patientengruppe ist es wichtig besonders genau auf
Mangelernährungsrisikos zu achten, da zwischen 20% und 80% der Krebserkrankten
an Mangelernährung leiden (Walsh et al. 2019).
Sozioökonomische Faktoren, welche zu Mangelernährung führen können, sind unter
anderem Stress, Armut oder auch der Missbrauch von Alkohol und Drogen (Koller et
al. 2017). Auch das Alleine-Leben und ein niedrigeres Bildungsniveau können
begünstigende Faktoren für eine Mangelernährung sein (Pirlich et al. 2005).
3.6 Pflegerelevanz
Wird nun ein Blick auf die im oberen Absatz genannten Prävalenzen für
Mangelernährung und auch auf die Folgen eben jener geworfen, wird es ersichtlich wie
wichtig die frühzeitige Erkennung der Mangelernährung ist. Diese Aufgabe liegt bei den
Pflegepersonen in den Pflegeheimen und Krankenhäusern, da laut dem Gesundheits-
und Krankenpflegegesetzes die Beobachtung und Überwachung des
Gesundheitszustandes der PatientInnen und BewohnerInnen eine pflegerische
Kernkompetenz des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege ist
(Rechtsinformationssystem des Bundes 2020). Zur frühzeitigen Erfassung.
Screening- und Assessmentinstrumente werden laut einer Studie aus Österreich
jedoch nur sehr selten eingesetzt. In den teilnehmend Krankenanstalten wurde nur von
62,6% der PatientInnen der Ernährungszustand erhoben, und in den teilnehmenden
Pflegeheimen wurde der Ernährungszustand von 93,4% der BewohnerInnen erhoben
(Schönherr et al. 2012). Wichtige Faktoren bei der Erfassung des
Ernährungszustandes mittels verschiedenster Assessmentinstrumente sind unter
anderem die Einstellung der erhebenden Pflegeperson zu diesem Thema, eine
generell positive Einstellung gegenüber den PatientInnen und BewohnerInnen und
deren Wohlergehen, sowie auch ein fundiertes Wissen in diesem Bereich.
6
3.7 Forschungslücke
Die Anzahl der Studien, welche sich mit dem Wissen und auch den Einstellungen von
Pflegepersonen in Bezug auf Mangelernährung befassen, ist im Vergleich zu anderen
Themengebieten wie z.B. Dekubitus oder Depression noch recht überschaubar. Diese
beschäftigen sich jedoch meist nur mit einem der beiden Settings (Krankenhaus oder
Pflegeheim) und Großteils nur mit dem Wissen ODER den Einstellungen der
Pflegepersonen. In dieser Arbeit wird auf beide Komponenten (Wissen UND
Einstellungen) sowie auch auf beide Pflegesettings eingegangen um ein gesammeltes
Bild zu diesem Thema zu erlangen. Dieses kann in Zukunft bei weiteren Studien
behilflich sein und außerdem in der Praxis als Anstoß gesehen werden, um das
Wissen, sowie auch die Einstellung, von Pflegepersonen zu diesem Thema zu
hinterfragen und gegebenenfalls zu verbessern. Weiters kann es dazu genutzt werden,
um das Wohlergehen der PatientInnen und BewohnerInnen zu verbessern und diese
vor den Konsequenzen der Mangelernährung zu schützen, oder diese zumindest
abzuschwächen. Zusätzlich kann durch diese Arbeit auch aufgezeigt werden, in
welchen Settings noch Verbesserungsbedarf in Bezug auf dieses Thema besteht.
Basierend auf dieser Forschungslücke ergeben sich die Forschungsfrage und die
Forschungsziele.
Das Ziel dieser Arbeit ist es den Wissensstand sowie die Einstellung von
Pflegepersonen in Bezug auf Mangelernährung im Krankenhaus sowie auch im
Pflegeheim zu untersuchen. Die daraus resultierende Forschungsfrage lautet:
„Wie ist der Wissensstand sowie die Einstellung von Pflegepersonal in Bezug auf
Mangelernährung im Krankenhaus sowie im Pflegeheim?“.
7
4 Methode
In dieser Arbeit wurde das Design des Literaturreviews gewählt um die oben genannte
Forschungsfrage zu beantworten. Polit and Beck (2017) beschreiben ein
Literaturreview als schriftliche Zusammenfassung von Literatur zu einem bestimmten
Forschungsproblem.
4.1 Literaturrecherche
Als erster Schritt für diese Arbeit wurde eine nicht-systematische Literaturrecherche in
den Datenbanken Google Scholar, PubMed (Publich Medical Literature) und CINAHL
(Cummulative Index to Nursing & Allied Health Literature) durchgeführt um einen ersten
Einblick in das Thema und die Verfügbarkeit von Studien zu gewinnen. Nach dem
Lesen und Zusammenfassen erster Studien und Artikel wurde die in der Einleitung
genannte Forschungslücke identifiziert und daraufhin das Forschungsziel formuliert.
Über den Zeitraum von Oktober bis Dezember 2019 wurde darauffolgend die
systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und CINAHL
durchgeführt. Zusätzlich wurde auch noch eine Handsuche in der Datenbank Google
Scholar durchgeführt. Anhand des Forschungsziels sowie der Forschungsfrage
wurden im nächsten Schritt die Keywords, welche für die Literaturreche benutzt
wurden, ausgewählt und auch passende Synonyme für eben jene gesucht. Um ein
größeres Spektrum an Ergebnissen abdecken zu können wurde zur Absicherung auch
in Lexika nach weiteren Synonymen gesucht. Da die meisten Studien zu diesem
Thema jedoch in englischer Sprache verfasst sind, wurden die Keywords und
Synonyme ins Englische übersetzt. Die in dieser Arbeit verwendeten Keywords lauten
Malnutrition, Attitude, Knowledge und Nurse. Als Synonyme wurden Malnourishment,
Nutrition und Perception gewählt. Mit dieser Strategie konnten einige Studien gefunden
werden, jedoch war es wichtig noch weitere Suchtechniken einzusetzen um die
Ergebnisse einzugrenzen und die Suche noch detaillierter zu gestalten. Diese
Suchtechniken beinhalten die Verwendung von Bool´schen Operatoren (AND oder
OR), das Benutzen von Trunkierungen („*“) sowie das Suchen mithilfe von
sogenannten MeSh-Terms (Medical Subject Heading). Der für diese Arbeit benutzte
MeSh-Term lautete „Malnutrition“ und wurde in den Suchen in beiden Datenbanken
8
verwendet. Laut (Polit et al. 2017) sind MeSh-Terms ein Mittel um Informationen für ein
Konzept zu erhalten, welches jedoch verschiedene Bezeichnungen besitzen kann. Die
ausgewählten Bool´schen Operatoren wurden zur Verknüpfung der ausgewählten
MeSh-Terms, Keywords und Synonyme verwendet, und die Trunkierung diente dazu,
mit dem Wort „nurs*“ ein größeres Gebiet abzudecken, zum Beispiel „Nurse“, oder
„Nursing Home“.
4.2 Suchstrategie
Die endgültige Suchstrategie sieht wie folgt aus:
Tabelle 1: Suchstrategien der beiden Datenbanken
Datenbank Suchstrategie
PubMed ((("Malnutrition"[Mesh]) OR
(((Malnutrition[Title/Abstract]) OR
Nutrition[Title/Abstract]) OR Malnour*[Title/Abstract]))
AND (((knowledge[Title/Abstract]) OR
attitude[Title/Abstract]) OR perception[Title/Abstract]))
AND nurs*[Title/Abstract]
CINAHL (MH “Malnutrition”) OR (Malnutrition OR Malnour*) AND
(Knowledge OR Attitude) AND Nurs*
In der Datenbank CINAHL wurde in der Suchstrategie auf das Wort „perception“
verzichtet, da dadurch mehr passende Ergebnisse gefunden werden konnten.
4.3 Auswahl der Studien
Es wurden Ein- und Ausschlusskriterien für die Auswahl der Studien festgelegt. Dieser
Schritt soll das Auswählen von geeigneten Studien sowie das Aussortieren von nicht
geeigneten Studien erleichtern. Es wurden Studien eingeschlossen welche sich mit
dem Wissen oder auch mit der Einstellung von Pflegepersonen in Bezug auf
Mangelernährung befassen. Weiters wurden Studien gewählt, welche in
Krankenhäusern oder Pflegeheimen durchgeführt wurden, um beide Settings
abzudecken. Designs welche in die Studienauswahl miteinbezogen wurden waren
9
qualitative sowie auch quantitative Designs, ebenso Mixed Method Studien. Weiters
wurden Studien miteingeschlossen, welche in deutscher oder englischer Sprache
publiziert wurden. Ausgeschlossen wurden Studien welche sich nur mit dem Wissen
oder den Einstellungen in Bezug auf Mangelernährung von anderen Berufsgruppen
(zum Beispiel Ärzten, Diätologen oder auch Pflegepersonen in Ausbildung) befassten.
Studien welche sich speziell auf die Ernährung oder Nährstoffzufuhr konzentrierten,
wurden nicht miteinbezogen. Außerdem folgte der Ausschluss von Studien, welche
sich auf die Ernährung bei bestimmten Krankheitsbildern bezogen. Designs welche
nicht inkludiert wurden waren Pilotstudien, Metaanalysen, Guidelines, Dissertationen
und Literaturreviews, sowie auch Beiträge aus Flyern oder Ähnlichen.
4.4 Auswahlprozess
Nach dem systematischen Suchen in den Datenbanken und auch der Handsuche
wurde ein Titel- und Abstractscreening durchgeführt um die geeigneten Studien
herauszufiltern. Mittels der Ein- und Ausschlusskriterien wurden die Studien sortiert
und in das Programm EndNote X9 eingefügt, wo sie nach Datenbank geordnet und auf
etwaige Duplikate gescreent wurden. Studien, welche danach noch verblieben, wurden
dann mittel eines Volltextscreening gelesen und zusammengefasst. Nach dem
Volltextscreening wurden 9 Studien zur Verwendung für diese Arbeit gefunden. Zum
besseren Verständnis des Auswahlprozesses wird folgend ein PRISMA Flowchart
(Abbildung 1) eingefügt.
4.5 Kritische Bewertung
Um die Studien kritisch bewerten zu können wurde der Bewertungsbogen von Hong et
al. (2018) benutzt. Der Vorteil dieses Bewertungsbogens ist es, dass er bei qualitativen,
quantitativen und auch Mixed Method Studien verwendet werden kann. Dieser Bogen
besteht aus 7 Fragen, welche mit „Yes“, „No“ oder „Can´t Tell“ beantwortet werden
können. Studien, welche nach der Bewertung ein schlechtes Ergebnis erzielen, werden
in dieser Arbeit jedoch nicht ausgeschlossen, sondern in der Diskussion der Stärken
und Schwächen dieser Arbeit diskutiert.
10
Ide
nti
fik
ati
on
V
ora
us
wa
hl
Ein
ge
sc
hlo
sse
n
Eig
nu
ng
PubMed
(n=92)
CINAHL
(n=177)
Handsuche
(n=2)
Titel- und Abstractscreening
(n=271)
Studien eingeschlossen
(n=9)
Volltextsrceening
(n=39)
Ausgeschlossen
(n=30)
Anzahl vor Duplikatsentfernung
(n=52)
(n=38)
Duplikate entfernt
(n=13)
Ausgeschlossen
(n=219)
Abbildung 1: PRISMA Flowchart
11
5 Ergebnisse
Zu Beginn werden die Grundcharakteristiken der inkludierten Studien beschrieben. Die
Ergebnisse der Studien wurden danach in das Wissen und die Einstellungen von
Pflegepersonen in Krankenhäusern und in das Wissen und die Einstellungen von
Pflegepersonen in Pflegeheimen gegliedert. Diese Punkte werden zum besseren
Verständnis in weitere Unterpunkte gegliedert.
5.1 Grundcharakteristiken der inkludierten Studien
Die 9 in dieser Arbeit verwendeten Studien wurden im Zeitraum von 2009 bis 2017 in
den USA, Norwegen, Australien, Kanada, Italien, Österreich, Korea, Dänemark und
Israel durchgeführt. Von den ausgesuchten Studien wiesen 5 ein quantitatives
deskriptives Design und 4 ein qualitatives Design auf. Die dargestellten Daten wurden
meistens mittels Fokusgruppeninterviews und Fragebögen erhoben. Auf den folgenden
Seiten werden die Grundcharakteristika der Studien in der Tabelle 2
zusammengefasst.
12
Tabelle 2: Grundcharakteristika der 9 ausgewählten Studien
AutorInnen,
Jahr, Land Titel Ziel Design
Setting,
Stichprobe Datenerhebung Hauptergebnisse
Bjerrum et al.
2011
Dänemark
Nurses´ self-
reported
knowledge
about and
attitude to
nutrition- before
and after a
training
programme
Das Ziel dieser Studie
war es, den Effekt eines
Trainingsprogrammes
auf das Wissen und die
Einstellung von
Pflegepersonen in
Bezug auf
Mangelernährung zu
untersuchen.
Interventionsst
udie mit
Fokusgruppeni
nterviews
Das Setting dieser
Studie war ein
Krankenhaus in
Copenhagen,
Dänemark.
Als Stichprobe
wurden 16
Pflegepersonen aus
medizinischen und
chirurgischen
Stationen
ausgewählt.
Vor dem
Trainingsprogramm
wurden die
Pflegepersonen in 2
Gruppen aufgeteilt und
zwei Mal im Rahmen von
Fokusgruppeninterviews
befragt. .
Nach dem Traininsprogramm gaben
die Pflegepersonen an, dass es
teilweise auch ihre Verantwortung sei,
ernährungsbezogene Tätigkeiten
durchzuführen und mangelernährte
PatientInnen zu identifizieren.
Außerdem führte es dazu, dass sie
sich sicherer bei
ernährungsbezogenen Themen
fühlten und nicht mehr so oft einen
Arzt hinzuziehen mussten.
Kim & Choue
2009
Korea
Nurses´ positive
attitudes to
nutritional
management
but limited
knowledge of
nutritional
assessment in
Korea
Das Ziel dieser Studie
war es, die Einstellungen
und das Wissen von
Pflegepersonen in
Bezug auf Ernährung im
Krankenhaus- Setting zu
untersuchen
Deskriptives
Design
Das Setting dieser
Studie war das
Universitätskranken
haus in Seoul,
Korea.
Die Stichprobe
bestand aus 283
Krankenpflegern,
welche in diesem
Krankenhaus
arbeiteten.
Die Daten wurden mittels
eines Fragebogens
erhoben, welcher aus
Multiple Choice Fragen
bestand, jedoch war nach
den Fragen auch genug
Platz um Kommentare
hinzuzufügen. Der
Fragebogen wurde in 3
Teile unterteilt: Der erste
Teil umfasste die
demographischen Daten
der TeilnehmerInnen, der
Zweite die Einstellung und
die Verantwortung der
Pflegepersonen, und im
dritten Teil wurde das
Wissen der Befragten
erhoben.
Von allen Befragen gaben nur 30%
an, dass sie während ihrer Ausbildung
die Chance hatten, einen Kurs über
Ernährung in der Pflege zu besuchen
und 82,4% gaben an, dass es wichtig
wäre, die Ernährung in den
Pflegeplan aufzunehmen. 68,8%
gaben an, dass es wichtig sei,
PatientInnen bei der Aufnahme ins
Krankenhaus auf ihren
Ernährungszustand zu untersuchen.
Im Bereich des Wissens haben 73,8%
Fragen über die korrekte
Ernährungsunterstützung richtig
beantwortet. 34,9% gaben an ein
Kriterium für das Erheben des
Ernährungszustandes der
PatientInnen zu kennen.
13
AutorInnen,
Jahr, Land Titel Ziel Design
Setting,
Stichprobe Datenerhebung Hauptergebnisse
Eide et al.
2012
Norwegen
Barriers to
nutritional care
for
undernourished
hospitalized
older people
Das Ziel war es,
herauszufinden, welche
Barrieren
Pflegepersonen bei der
ernährungsbezogenen
Pflege bei älteren
hospitalisierten
PatientInnen sehen.
Hermeneutisc
h
phenomenolog
isches Design,
Fokusgruppen
studie
Ein
Universitätskranken
haus in Norwegen,
Stichprobe: 16
Pflegepersonen
4
Fokusgruppeninverviews
zu jeweils eineinhalb
Stunden, wurden
durchgeführt und
transkripiert. Themen
dieser Interviews waren
die wahrgenommenen
Barrieren der
Pflegepersonen in Bezug
auf eine
ernährungsorientierte
Pflege.
Pflegepersonen fühlen sich in Bezug
auf die Ernährung der PatientInnen
alleingelassen Außerdem geben sie
an, dass sie nicht das nötige Wissen
und Fähigkeiten haben um
unterernährte PatientInnen zu
erkennen und zu behandeln. Ein
weiterer Punkt war, dass die
Pflegepersonen angeben, dass der
Ernährung nicht genug
Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Beattie et al.
2012
Australien
How much do
residential care
staff members
know about the
nutritional needs
of residents.
Das Ziel dieser Studie
war es das Wissen der
Pflegekräfte im
Pflegeheim in Bezug auf
den Ernärhungsbedarf,
die
Nahrungspräferenzen
und auch die Einstellung
gegenüber Essenszeiten
und deren Organisation
herauszufinden.
Querschnittsu
mfrage,
Deskriptives
Design
Das Setting war
eine Residental
Aged Care Facility
(Pflegeheim) in
Australien.
Die Stichprobe
waren 76
Mitarbeiter des
Pflegeheims.
Die verwendete
Datenerhebungsmethode
war eine Umfrage.
Erhoben wurden unter
anderem Wissen über
Ernährung, die Einstellung
gegenüber dem
Essensservice im
Pflegeheim, die Frequenz
mit welcher die
Pflegepersonen den
BewohnerInnen beim
Essen helfen müssen, und
auch wie das Assessment
des Essverhaltens
gehandhabt wird.
Fragen über die Risikofaktoren für
Mangelernährung wurden großteils
sehr gut beantwortet. Weiter wurden
auch Fragen über Hydration, die
Effekte des Alterns auf die Ernährung
und auch über Maßnahmen bei
Obstipation weitestgehend richtig
beantwortet.
52%der Befragten gaben auch an,
Assessments zur Erhebung des
Ernährungszustandes durchzuführen.
Ein weiteres Ergebnis war dass 83%
der Befragen angaben, dass
Ernährungsassessments ein
wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit
seien, jedoch nur 53% gaben an
dieses auch durchzuführen.
14
AutorInnen,
Jahr, Land Titel Ziel Design
Setting,
Stichprobe Datenerhebung Hauptergebnisse
Blumberg et al.
2018
USA
Food and
Nutrition Care in
Long Term Care
Facilities:
Examining the
perspectives of
Frontline
Workers
Ziel ist es die
Perspektiven von
PflegeassistenInnen in
Bezug auf die
ernährungsbezogene
Pflege in Pflegeheimen
sowie ihre Rolle darin,
darzustellen.
Qualitatives
Design,
4 Pflegeheime in
New Jersey,
Stichprobengröße
waren 24
Pflegepersonen.
4 Fokusgruppeninterviews
mit semi-strukturierten,
offenen Fragen. Die
Antworten wurden
aufgenommen und
transkribiert. Außerdem
wurden auch Notizen in
Bezug auf die
Körpersprache der
Befragten gemacht.
Die Pflegepersonen haben einen
hohen Wissensstand in Bezug auf
Ernährung und die
ernährungsbezogene Pflege. Dieses
Wissen wird jedoch nicht in die
Strategien des
Ernährungsmanagements
miteinbezogen. Die Pflegeassistenz
fühlt sich außerdem oft nicht
wahrgenommen oder wertgeschätzt.
Bauer et al.
Österreich
2015
Knowledge and
attitudes of
nursing staff
towards
nutritional care
in nursing
homes: a
multicentre
cross sectional
study
Das Ziel dieser Studie
war es, das Wissen und
auch die Einstellung von
Pflegepersonen in
österreichischen
Pflegeheimen in Bezug
auf Mangelernährung
darzustellen
Multizentrische
s Querschnitts-
Design
Das Setting dieser
Studie waren 66
österreichische
Pflegeheime, und
die Stichprobe
bestand aus
insgesamt 1152
teilnehmenden
Pflegepersonen.
Die Daten wurden mittels
dem „Knowledge of
Malnutrition- Geriatric“
Fragebogen und der „Staff
Attitudes to Nutritional
Nursing Care Geriatric“
Skala erhoben.
39,2% der Befragten gaben eine
positive Einstellung gegenüber der
ernährungsbezogenen Pflege an,
51,7% eine neutrale Einstellung, und
9,1% eine negative Einstellung.
Zwischen Einstellung und Wissen
gegenüber Mangelernährung wurde
ein mittelmäßiger Zusammenhang
herausgefunden. Fragen über die
Symptome und Folgen wurden gut
beantwortet.
Bonetti et al.
2012
Italien
‘The Transit of
the Food
Trolley’-
Malnutrition in
older people and
nurses´percepti
on of the
problem
Ziel war es aufzuzeigen,
wie das Problem der
Mangelernährung bei
älteren
institutionalisierten
Menschen von
Pflegekräften gesehen
wird und wie mit dem
Thema der
Mangelernährung
umgegangen wird.
Deskriptives
Design,
Fokusgruppen
studie
Das Setting war ein
Lehrkrankenhaus in
Italien, und die
Stichprobe bestand
aus 33
Pflegekräften.
4 Fokusgruppeninterviews
wurden durchgeführt, in
welchen die Barrieren für
eine ausreichende und
patientenbezogene,
ernährungsbezogene
Pflege identifiziert wurden,
und welche
Verbesserungen
eingeführt werden
könnten.
Fast alle der Befragten waren sich
einig, dass Mangelernährung ein
ernstzunehmendes Problem darstellt.
Weiter wurde aber auch angegeben,
dass Mangelernährung oft als
zweitklassiges Problem angesehen
werde. Nur zwei der an dieser Studie
teilnehmenden Pflegepersonen
gaben an, dass Mangelernährung auf
ihrer Station ein geläufiges Thema
sei.
15
AutorInnen,
Jahr, Land Titel Ziel Design
Setting,
Stichprobe Datenerhebung Hauptergebnisse
Papier et al.
2017
Isreal
Nurse´s
perceptions of
barriers to
optimal
nutritional
therapy for
hospitalized
patients
Das Ziel dieser Studie
war es, die Sichtweise
der Pflegepersonen im
Bezug auf Barrieren in
der optimalen
ernährungsbezogenen
Pflege herauszufinden.
Umfrage Das Setting dieser
Studie war der
Rambam Health
Care Campus
(Krankenhaus) in
Israel.
Als Stichprobe
wurden 100
Angehörige des
Krankenpflegediens
tes gewählt.
Als
Datenerhebungsmethode
wurde ein Fragebogen mit
3 Teilen gewählt. Der erste
Teil befasste sich mit
demographischen Daten
der TeilnehmerInnen, der
zweite mit den Ansichten
der Pflegepersonen in
Bezug auf ihre Rolle in der
Ernährung der
PatientInnen und der dritte
Teil befasste sich mit den
Barrieren für eine gute
Ernährungsversorgung.
63% der Befragten gaben an, die
Ernährung der PatientInnen als ihre
Verantwortung zu sehen. 87% gaben
außerdem an, PatientInnen häufig
oder immer beim Ankommen auf der
Station mittels eines Screening- Tools
auf Mangelernährung zu
untersuchen. Barrieren, welche von
den Befragten in Bezug auf die
optimale Ernährung ihrer
PatientInnen, identifiziert wurden,
waren unter anderem Erbrechen,
Nahrungskarenz, fehlende
Aufmerksamkeit des ärztlichen
Teams und die Zeit die bei der
Unterstützung der PatientInnen bei
der Nahrungsaufnahme gebraucht
wird.
Duerksen et al.
2014
Canada
Nurses´percepti
ons regarding
the prevalence,
detection, and
causes of
malnutrition in
canadian
hospitals:
Results of a
canadian
malnutrition task
force survey
Das Ziel der Studie war
es die Einstellung und
Sichtweise von
Krankenpflegepersonen
in Bezug auf die
Prävalenz, das
Erkennen und die
Ursachen für
Mangelernährung
herauszufinden.
Deskriptives,
quantitatives
Umfragedesig
n
Das Setting waren
11 kanadische
Krankenhäuser,
und die Stichprobe
bestand aus 346
Pflegepersonen.
Es wurde eine Umfrage
gemacht in welcher das
Wissen von
Pflegepersonen über die
im Krankenhaus
geläufigen
Ernährungsguidelines für
PatientInnen erhoben
wurde.
20% der Befragten gaben an, dass sie
der Meinung seien, dass
Mangelernährung in hospitalisierten
PatientInnen kein Problem sei. Diese
Zahlen und auch das Unterschätzen
des Mangelernährungsrisikos gehen
nicht mit dem einher, dass
Pflegekräfte selbst angeben, dass sie
sich mit dem Assessment von
Ernährungszuständen gut auskennen
würden und Assessments als wichtig
für ihren Beruf ansehen würden.
16
5.1 Wissen der Pflegepersonen im Krankenhaus
5.1.1 Allgemeines Wissen
Eine Studie von Eide Eide et al. (2015) fand heraus, dass Pflegekräfte laut ihren
eigenen Aussagen zu wenig Wissen und auch nicht die nötigen Fähigkeiten besäßen,
mangelernährte Personen, oder Personen, welche ein Risiko für Mangelernährung
aufwiesen, zu erkennen und diese ausreichend zu behandeln. Weiters wurde erhoben,
dass viele der Befragten nicht wussten, wie Mangelernährung definiert sei, und daher
oft nicht adäquate Begriffe wie „underweight“ oder „skinny“ benutzten. Jedoch gaben
ein paar der TeilnehmerInnen trotzdem an, dass sie sich in der Lage fühlen würden,
um ernährungsbezogene Therapien bei mangelernährten PatientInnen zu starten oder
deren Ernährungsbedarf einzuschätzen. Im Laufe der Interviews wurde jedoch die
Beobachtung gemacht, dass die Befragten, entgegen ihren eigenen Meinungen,
eventuell nicht in der Lage sein könnten, um diese Tätigkeit durchzuführen, da eine der
befragten Pflegepersonen angab, ihren PatientInnen, welche eine parenterale
Ernährungstherapie benötigten, als Standard 2000 kcal pro Tag zu verabreichen (Eide
et al. 2015).
Auch in einem koreanischen Krankenhaus wurde dieses Thema untersucht, und dort
konnte herausgefunden werden, dass 73,3% von 221 befragten Pflegepersonen
angaben, dass sie über genügend Wissen verfügen würden, um PatientInnen, welche
Unterstützung bei der Ernährung benötigten, adäquat unterstützen zu können. Ein
weiteres Ergebnis dieser Studie konnte außerdem aufzeigen, dass die Pflegepersonen
zwar theoretische Fragen über die Ernährung von ernährungsbedürftigen PatientInnen
gut beantworten konnten, bei praxisbezogenen Fragen jedoch schlechter abschnitten.
Weiters konnte herausgefunden werden, dass 79,4%% der TeilnehmerInnen angaben,
dass sie über den benötigten Energiebedarf ihrer PatientInnen Bescheid wussten (Kim
& Choue 2009). Dies steht in Kontrast zu einer Studie von Eide et al. (2015), in welcher
erhoben wurde, dass Pflegepersonen Unsicherheiten bei der Schätzung des
Ernährungsbedarfs und auch bei der Berechnung des Energie- und Nährstoffbedarfs
aufwiesen (Eide et al. 2015).
Von Papier et al. (2017) wurde eine Studie zu diesem Thema in einem israelischen
Krankenhaus durchgeführt, und dort konnte festgestellt werden, dass sich von 100
17
TeilnehmerInnen 96% gut mit der Zusammensetzung von verschiedenen
Ernährungslösungen für die Ernährungsergänzung von mangelernährten PatientInnen
auskennen würden. 81% der befragten Pflegepersonen gaben außerdem an, dass sie
sicher und kompetent genug wären um zu erkennen, wenn eine Ernährungslösung für
PatientInnen nicht adäquat sei. Weiters wurden die Pflegepersonen auch danach
gefragt, welche Faktoren ihrer Meinung nach der optimalen Ernährung ihrer
PatientInnen im Weg stehen würden, und hier gaben 80% der Befragten an, dass vor
allem Übelkeit, Erbrechen und die Nahrungskarenz vor bestimmten Operationen oder
Eingriffen der optimalen Ernährung im Weg stehen würden (Papier et al. 2017).
Duerksen et al. (2016) fande zusätzlich heraus, dass in 11 kanadischen
Krankenhäusern 20% von 346 teilnehmenden Pflegepersonen der Meinung seien,
dass Mangelernährung bei hospitalisierten PatientInnen kein ernstzunehmendes
Problem sei, und 30% der befragten gaben an, dass diese in maximal 25% der
PatientInnen in ihren Krankenhäusern auftreten würde (Duerksen et al. 2016). Von
Eide et al. (2015) wurde zusätzlich erhoben, dass Pflegepersonen über sich selbst
angaben, dass sie unzureichendes Wissen über mögliche Risikofaktoren für eine
Mangelernährung hätten. Weiters wurde von den TeilnehmerInnen auch angegeben,
dass sie nicht wussten, wie sich die Mangelernährung auf den Verlauf von
verschiedene Erkrankungen auswirken würde (Eide et al. 2015).
5.1.2 Wissen bezüglich Assessment
Von Eide et al. (2015) wurde herausgefunden, dass Pflegepersonen gerade im Bereich
der Assessments zur Erhebung des Ernährungszustandes von PatientInnen
Unsicherheiten aufwiesen. In dieser Studie wurde außerdem erhoben, dass auf
manchen Stationen Mangelernährung nur durch die Beobachtung der PatientInnen
oder durch den BMI (Body Mass Index) festgestellt werden würde. Die Pflegepersonen
gaben außerdem an, dass auf ihren Stationen meist nur alte und klar untergewichtige
PatientInnen als mangelernährt identifiziert werden würden (Eide et al. 2015). Von
Bjerrum et al. (2012) wurde auch in einem dänischen Krankenhaus eine Studie zu
diesem Thema durchgeführt, und hier gaben die Pflegepersonen zwar an, dass sie
wussten wie mangelernährte PatientInnen identifiziert werden können, jedoch gaben
18
sie auch an, dass sie nicht genau wussten, wie das Assessment durchgeführt werden
sollte (Bjerrum et al. 2012). Das mangelnde Wissen von Assessmentinstrumenten
wurde auch in einer Studie von Kim & Choue (2009) aufgezeigt, da befragte
Pflegepersonen in dieser angaben, dass sie nicht über genügend Wissen über
Assessmentinstrumenten verfügen würden. Zusätzlich gaben nur 34,9% der
teilnehmenden Personen an, dass sie Wissen über verschiedenen Kriterien besäßen,
unter welchen PatientInnen auf Mangelernährung gescreent werden sollten (Kim &
Choue 2009).
5.1.3 Wissen der Pflegepersonen nach Trainings
Von Bjerrum et al. (2012) wurde herausgefunden, dass sich Pflegepersonen nach
einem Training zum Thema Mangelernährung selbstbewusster fühlen würden, und
aufgrund dessen nicht mehr so oft einen Arzt konsultieren müssten, wenn es um
ernährungsbezogenen Fragen gehe. Viele der TeilnehmerInnen gaben außerdem an,
dass sie vor dem Training über wenig Wissen bezüglich verschiedenster
Assessmentinstrumenten verfügt hätten, dieses sich nach dem Training jedoch auch
gebessert habe (Bjerrum et al. 2012).
5.2 Einstellungen der Pflegepersonen im Krankenhaus
5.2.1 Allgemeine Einstellungen
Eine in Norwegen durchgeführte Studie fand heraus, dass sich die teilnehmenden
Pflegepersonen alleine gelassen fühlten, wenn es um die Sicherstellung der
ernährungsbezogenen Pflege der PatientInnen gehe. Sie gaben außerdem an, dass
ihnen die Verantwortung über diesen Bereich zwar nicht direkt mittels Guidelines oder
ähnlichem gegeben wurde, jedoch würden sie sich trotzdem dafür verantwortlich
fühlen. Ein weiteres Problem welches von den PartizipantInnen angesprochen wurde,
war, dass es ihrer Meinung kein wirklich ausgearbeitetes System in ihrem Krankenhaus
gebe, um die adäquate Ernährung der PatientInnen sicherzustellen. Weiterführend
wurde von den TeilnehmerInnen auch angegeben, dass die ernährungsbezogene
Pflege in ihren Krankenhäusern sehr wenig beachtet werden würde, und dies sei vor
19
allem darauf zurückzuführen, dass der Arbeitsalltag auf den Stationen sehr hektisch
sei und der Fokus eher auf akuten Erkrankungen sowie deren Behandlung liegen
würde (Eide et al. 2015). Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine von Bonetti et
al. (2013) durchgeführte Studie. Auch in dieser gaben einige der Befragten an, dass
sie sich dem Problem der Mangelernährung auf ihren Stationen zwar bewusst seien,
dass dieses aber im Vergleich zu anderen gesundheitlichen Problemen jedoch
untergehen würde. Nur 2 von 33 befragten Pflegepersonen gaben an, dass auf ihren
Stationen genügend auf die Ernährung ihrer PatientInnen Acht gegeben werden würde.
Alle anderen PartizipantInnen sahen die Ernährung der PatientInnen als zweitrangig
an. Zusätzlich gaben einige der Befragten auch an, dass es ihrer Meinung nach
ausreichen würde, wenn sie mangelernährten PatientInnen eine Infusion verabreichen
würden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Meinung geäußert, dass
angenommen werde, dass ältere PatientInnen sowieso nicht so viel zu Essen
benötigen würden, und daher deren Ernährungsbedarf oft falsch eingeschätzt werden
würde. Weiterführend wurde auch herausgefunden, dass den Pflegepersonen laut
ihren eigenen Aussagen oft die Zeit fehlen würde, um PatientInnen bei der
Nahrungsaufnahme behilflich zu sein (Bonetti et al. 2013). Dieses Problem wurde auch
in einer Studie von Bjerrum et al. (2012) angesprochen, jedoch gaben hier einige
Pflegepersonen an, dass sie PatientInnen manchmal nicht bei der Nahrungsaufnahme
behilflich sein würden, da dies in manchen Fällen viel Zeit in Anspruch nehmen würde,
und die Pflegepersonen dann einfach davon ausgehen würden, dass die PatientInnen
sich selbst helfen könnten. Zusätzlich wurde von einigen TeilnehmerInnen auch die
Meinung geäußert, dass sie zwar wissen würden, wie das Essen ein wenig appetitlicher
Zubereitet werden könnte um den PatitentInnen eventuell mehr zuzusagen, sie jedoch
aus Zeitgründen trotzdem häufig auf Sondennahrung oder auf intravenöse Ernährung
zurückgreifen würden (Bjerrum et al. 2012). Das Problem, dass die Zeit für eine
adäquate Ernährung der PatientInnen nicht ausreichen würde, wurde auch in einer
Studie von Duerksen et al. (2016) öfter kundgetan. Hier gaben teilnehmende
Pflegepersonen verschiedene Gründe an, warum die Unterstützung der PatientInnen
bei der Ernährung oft nicht adäquat sei. Angegebene Gründe waren unter anderem die
unzureichende Assistenz beim Einnehmen von Mahlzeiten, ein Mangel an
20
ausreichender Dokumentation des Ernährungsbedarfs der PatientInnen, ein Mangel an
Zeit um adäquate Ernährungsunterstützung zu gewährleisten und ein grundsätzlicher
Mangel an Wissen zu diesem Thema (Duerksen et al. 2016). In der Studie von Eide et
al. (2015) wurde auch von einigen TeilnehmerInnen geäußert, dass sie, wenn die
PatientInnen in einem Pflegeheim wohnen oder nur kurz auf der Station sein würden,
die Ernährung dieser ignorieren würden. Einige der Befragten gaben jedoch trotzdem
an, dass sie zumindest versuchen würden, mangelernährten PatientInnen mittels
flüssiger Zusatznahrung ein wenig zu helfen (Eide et al. 2015).
5.2.2 Einstellungen zu Screenings
In den Studien von Duerksen et al. (2016) und Kim et al. (2009) gaben 94%, und
respektive 68,8%, der befragten Pflegepersonen an, dass es ihnen wichtig sei, dass
PatientInnen schon bei der Aufnahme auf ihrer Station einem
Mangelernährungsscreening und einem Screening ihres Ernährungszustandes
unterzogen werden würden (Duerksen et al. 2016; Kim et al. 2009). In der Studie von
Duerksen et al. (2016) gaben von diesen 94% jedoch nur 67% an, dass auf ihren
Stationen mindestens die Hälfte der aufgenommenen PatientInnen auch wirklich
gescreent wurden. Weiterhin gaben mehrere der TeilnehmerInnen jedoch auch an,
dass sie es als wichtig empfinden würden, dass PatientInnen auch während ihres
Aufenthaltes und auch vor dem Verlassen der Station noch einmal gescreent werden
sollten, und 91% der Pflegepersonen gaben an, dass sie bereit wären, einen
Fragebogen mit 3 Fragen bei der Aufnahme von PatientInnen in ihre Aufnahmeroutine
aufzunehmen. Es gaben jedoch nur ein Drittel aller befragen Pflegepersonen an, dass
sie die nötigen Protokolle besitzen würden, um mangelernährte PatientInnen zu
erkennen (Duerksen et al. 2016). Auch in der Studie von Eide et al. (2015). wurde von
den befragten Pflegepersonen angegeben, dass auf ihren Stationen PatientInnen bei
der Aufnahmen nicht routinemäßig auf ein Mangelernährungsrisiko gescreent werden
würden (Eide et al. 2015). In einer Studie von Bonetti et al. (2013) gaben die
TeilnehmerInnen an, dass ein Mangelernährungsscreening gar nicht, oder nur mittels
Blutuntersuchungen, durchgeführt werden würde (Bonetti et al. 2013).
21
5.2.3 Einstellungen zur Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen
In der Studie von Eide et al. (2015) wurde von den teilnehmenden Pflegepersonen
angegeben, dass sie der Meinung seien, dass sie die Hauptverantwortlichen für die
ernährungsbezogenen Pflege seien, da sich sonst keine Berufsgruppe dieser Aufgabe
annehmen würde. Weiterhin wurde die Meinung geäußert, dass sich das ärztliche
Team zu wenig in diesem Bereich engagieren würden und bei Vorschlägen der
Pflegepersonen ihnen immer zustimmen würden, ohne sich selbst über
Verbesserungen der Ernährung für ernährungsbedürftige PatientInnen Gedanken zu
machen. Die einzige Hilfe würden die Pflegepersonen von den DiätologInnen
bekommen, nur sei das Problem laut den TeilnehmerInnen jenes, dass diese oft
schwer erreichbar seien. Ein weiteres genanntes Problem sei außerdem, dass die
DiätologInnen oft sehr komplexe Ernährungspläne erstellen würden, welche für eine
effektive Umsetzung zu viel Zeit benötigen würden und daher oft nicht adäquat
umgesetzt werden könnten (Eide et al. 2015). Die Rolle der DiätologInnen wurde auch
in der Studie von Duerksen et al. (2016) angesprochen. In dieser gaben 68% der
befragten Pflegepersonen an, dass sie der Meinung seien, dass DiätologInnen die
Hauptverantwortlichen für die Durchführung von Ernährungsscreenings sein sollten
(Duerksen et al. 2016). Auch in der Studie von Kim et al. (2009) wurde die Meinung
geäußert, dass vor allem DiätlogInnen für die Ernährungsassessments zuständig sein
sollten. In dieser wurde von den teilnehmenden Pflegepersonen außerdem noch
angegeben, dass sie der Meinung wären, dass ÄrztInnen für die Ernährung der
PatientInnen zuständig sein sollten (Kim et al. 2009).
5.2.4 Einstellungen zu, vor und nach Trainings
In der Studie von Duerksen et al. (2016) wurde von 92% der TeilnehmerInnen die
Meinung geäußert, dass es ihnen wichtig sei Schulungen in Bezug auf die Ernährung
von PatientInnen und auch zu Tätigkeiten in der ernährungsbezogenen Pflege zu
erhalten. Weiters gaben nur 39% der befragten Pflegepersonen an, dass sie Zugang
zu solchen Trainings hätten (Duerksen et al. 2016). Ein ähnliches Bild zeigt sich auch
in der Studie von Kim et al. (2009). In dieser gaben nur 30% der TeilnehmerInnen an,
dass sie während ihrer Ausbildung Zugang zu Kursen mit diesem Thema hatten.
22
Weiterführend gaben 82,4% an, dass sie es als überaus wichtig empfinden würden,
dass dieses Thema in die pflegerischen Ausbildungen aufgenommen werden sollte
(Kim et al. 2009). Bjerrum et al. (2012) erhob in ihrer Studie, wie sich die Einstellung
zum Thema ernährungsbezogene Pflege nach Trainings veränderte. Es konnte
herausgefunden werden, dass sich die teilnehmenden Pflegepersonen vor dem
Training in Bezug auf die Ernährung der PatientInnen als HelferInnen des ärztlichen
Teams sahen. Diese Einstellung änderte sich nach dem Training, denn danach sahen
sie sich selbst für diese verantwortlich. Die PartizipantInnen gaben nach dem Training
außerdem an, dass sie der Meinung seien, dass die ernährungsbezogenen Pflege ein
wichtiger Teil der Pflege sei und dass diese einen höheren Stellenwert in der Pflege
einnehmen sollte. Trotz dieser Einstellung muss jedoch festgehalten werden, dass die
TeilnehmerInnen vor, sowie auch nach den Trainings, trotzdem die Meinung vertraten,
dass Ernährung und alle zugehörigen Tätigkeiten im Vergleich zu anderen
pflegerischen Tätigkeiten, wie z.B. der Medikation oder auch der Körperhygiene der
PatientInnen, noch immer eine untergeordnete Rolle spielen würde (Bjerrum et al.
2012).
5.3 Wissen der Pflegepersonen im Pflegeheim
5.3.1 Allgemeines Wissen
In 66 österreichischen Pflegeheimen wurde das Wissen der dort arbeitenden
Pflegepersonen mittels eines Fragebogens erhoben. Aus dieser Erhebung ging hervor,
dass 60,6% der Fragen zum Thema Mangelernährung richtig beantwortet wurden.
Weiters wussten 80% der TeilnehmerInnen über die Konsequenzen, Symptome und
auch über Faktoren, welche zu einer verschlechterten Nahrungsaufnahmen führen
können, bescheid. Zusätzlich kannten sich diese 80% auch mit speziellen Maßnahmen
aus, welche bei PatientInnen mit Dysphagie und Mangelernährung durchgeführt
werden müssen. Weiters wurde erhoben, dass 87,2% der 1.152 TeilnehmerInnen
wussten, welche Faktoren einen positiven Effekt auf die orale Nahrungsaufnahme
haben können. Fragen, welche häufig nicht richtig beantwortet wurden, handelten von
anderen Berufen welche in die Ernährung der BewohnerInnen miteinbezogen werden
können, und vom gesunden Wert des BMIs bei älteren Personen. Die Fragen zu
23
ersteren wurden von nur 26,1% der teilnehmenden Pflegepersonen richtig beantwortet,
und die Fragen zu zweiteren nur von 31,6% (Bauer et al. 2015). Auch in Australien
wurde zu diesem Thema eine Studie in einem Pflegeheim durchgeführt, und in dieser
wurde herausgefunden, dass 65% der Fragen, welche sich mit den Auswirkungen des
Alters beschäftigten, von den 76 teilnehmenden Pflegepersonen richtig beantwortet
wurden (Beattie et al. 2014). Außerdem konnte in einer amerikanischen Studie
herausgefunden werden, dass sich Pflegepersonen in Pflegeheimen sehr gut mit
ernährungsunterstützenden Therapien auskennen würden (Blumberg et al. 2018). In
der Studie von Bauer et al. (2015) konnte außerdem festgestellt werden, dass
diplomiertes Pflegepersonal mehr Wissen über Mangelernährung besaß als die
Pflegeassistenz und dass Pflegepersonen, welche noch nicht so lange in diesem Beruf
arbeiteten sich besser mit diesem Thema auskannten. So wurden Fragen zu den
Zeichen der Dehydrierung, dem Gewichtsverlust, dem Planen von Interventionen zur
Ernährung von BewohnerInnen und auch zu Faktoren, welche sich negativ auf die orale
Nahrungsaufnahme auswirken, von diplomierten Pflegekräften signifikant öfters richtig
beantwortet als von PflegeassistentInnen (Bauer et al. 2015). Zusätzlich wurde von
Beattie et al. (2014) auch herausgefunden, dass das Wissen zum Thema
Mangelernährung auch mit einem erhöhten Bildungsniveau anstieg. Der Fragebogen,
welcher in dieser Studie zur Erhebung des Wissenstandes verwendet wurde, wurde
auch anderen Professionen in den teilnehmenden Pflegeheimen ausgehändigt, und in
der Analyse der Daten stellte sich heraus, dass sich die Pflegepersonen das meiste
Wissen zu diesem Thema besaßen (Beattie et al. 2014).
5.3.2 Wissen zu Risikofaktoren und Assessments
In Australien wurde in einer Studie, in welcher 76 Pflegepersonen aus einem
Pflegeheim befragt wurden, herausgefunden, dass 76% der Fragen, welche sich mit
den Risikofaktoren für die Mangelernährung befassten, richtig beantwortet werden
konnten (Beattie et al. 2014). Auch in Österreich wurde das Wissen über Risikofaktoren
in einer Studie erhoben, und in dieser konnte herausgefunden werden, dass das
diplomierte Pflegepersonal Fragen zu diesem Thema signifikant öfter richtig
beantwortete, im Vergleich zu den PflegeassistenInnen (Bauer et al. 2015). In der
24
Studie von Beattie wurde außerdem auch das Wissen zu verschiedenen
Ernährungsassessments untersucht und herausgefunden, dass 44% der
TeilnehmerInnen angaben, nicht genug über die verschiedenen
Assessmentinstrumenten zur Erhebung des Ernährungszustandes von
BewohnerInnen zu wissen (Beattie et al. 2014).
5.4 Einstellungen der Pflegepersonen im Pflegeheim
5.4.1 Allgemeine Einstellungen
Bauer et al. (2015) fanden heraus, dass 48,1% der diplomierten Pflegepersonen und
33,6% der Pflegeassistenten eine positive zum Thema der ernährungbedingten Pflege
hatten. Einige der befragten Pflegeassistenten gaben außerdem an, dass sie der
Meinung seien, dass die BewohnerInnen nicht in die Vorbereitung des Essens
miteingebunden werden sollte, und dass sie außerdem kein Mitspracherecht beim
Arrangieren der Essenszeiten haben sollten. Weiters gaben 39,2% von 1.152
Pflegepersonen an eine positive Einstellung gegenüber der ernährungsbezogenen
Pflege zu haben. Weitere 51,7% gaben an, eine neutrale Einstellung gegenüber
diesem Thema zu haben, und 9,1% hatten eine negative Einstellung (Bauer et al.
2015). Auch von Blumberg et al. (2018) wurde die Einstellung von PflegeassistenInnen
in 4 Pflegeheimen in New Jersey untersucht. Die TeilnehmerInnen gaben an, dass es
ihnen sehr wichtig sei, die Ernährungs- und Essgewohnheiten ihrer BewohnerInnen im
Auge zu behalten, da sie so am schnellsten erkennen könnten wenn die
BewohnerInnen ein Risiko für Mangelernährung entwickeln würden. Weiters gaben die
befragten Pflegepersonen auch an, dass sie der Meinung seien, dass sie das Risiko
für Mangelernährung am ehesten erkennen würden, da sie die meiste Zeit mit den
BewohnerInnen verbringen würden. Außerdem wurde auch die Meinung geäußert,
dass vielen BewohnerInnen das Essen im Pflegeheim nicht schmecken würde, und
dass sie dies als weiteres Problem in deren Ernährung sehen würden (Blumberg et al.
2018).
25
5.4.2 Meinungen bezüglich der Zusammenarbeit mit anderen
Berufsgruppen
Eine weitere Meinung, welche in dieser Studie von Blumberg et al. (2018) öfters
auftauche, war dass die befragten PflegeassistentInnen mit der Zusammenarbeit
zwischen ihnen, dem diplomierten Pflegepersonal und auch den DiätolgInnen nicht
zufrieden seien. Dies ließ sich darauf zurückführen, dass sich die PflegeassistentInnen
von den anderen Berufsgruppen nicht wahrgenommen und ihre Meinung als nicht
wertgeschätzt empfanden. Dies sei laut ihnen gerade bei der Ernährung der
BewohnerInnen ein großes Problem, und genau bei diesem Thema fühlten sie sich am
wenigsten wahrgenommen. Die TeilnehmerInnen gaben außerdem an, dass sie der
Meinung seien, dass ernährungsbezogenen Fragen besser gelöst werden könnten,
wenn ihre Perspektive und auch ihr Wissen über die individuellen
Ernährungsgewohnheiten der BewohnerInnen mehr in Betracht gezogen werden
würden (Blumberg et al. 2018).
26
6 Schlussfolgerung
Ziel dieser Bachelorarbeit war es, das Wissen und die Einstellungen von
Pflegepersonen in Bezug auf Mangelernährung in Krankenhäusern sowie auch in
Pflegeheimen zu untersuchen. In diesem Punkt werden die wichtigsten Ergebnisse
zusammengefasst und anschließend diskutiert. Pflegepersonen in Krankenhäusern
gaben an, dass sie selbst der Meinung seien, dass sie nicht über ausreichendes
Wissen über Mangelernährung verfügen würden, und außerdem seien ihnen auch
Guidelines zur Ernährung von PatientInnen fremd. Weiters wurde auch ersichtlich,
dass viele der befragten Pflegepersonen die Definition der Mangelernährung nicht
wussten, und auch das Wissen über den Einfluss von Mangelernährung auf andere
Krankheiten fehlte vielen Pflegepersonen (Eide et al. 2015). Weiterhin gaben einige
Befragte an, sich nicht mit den notwendigen Assessmentinstrumenten zur Erhebung
eines Mangelernährungsrisikos auszukennen (Kim et al. 2009) und auch die Anzahl
der von Mangelernährung betroffenen PatientInnen im Krankenhaus wurde von vielen
TeilnehmerInnen unterschätzt (Duerksen et al. 2016). Weiters gaben einige
Pflegepersonen auch an, dass sie sich bei der Ernährung ihrer PatientInnen oft alleine
gelassen fühlen würden, und diese auch als Aufgabe des ärztlichen und diätologischen
Teams sehen (Bjerrum et al. 2012; Duerksen et al. 2016; Eide et al. 2015). Generell
war der Grundtenor jedoch, dass sich die Pflege sehr für dieses Thema interessiert und
es auch als relevant für ihren Berufszweig ansieht und es wurden Schulungen zu
diesem Thema von vielen Pflegepersonen gewünscht (Duerksen et al. 2016). Weiters
wurde aber auch angegeben, dass der Ernährungszustand der PatientInnen im
Krankenhaus jedoch generell wenig beachtet werden würde, da der Fokus hier vor
allem auf akuten Erkrankungen liegen würde (Bonetti et al. 2013; Eide et al. 2015).
Pflegepersonen in Pflegeheimen besitzen ein fundiertes Wissen über
Mangelernährung, gerade in Bezug auf Risikofaktoren, Symptome und deren
Konsequenzen. Und auch im Vergleich mit anderen Professionen wiesen die
Pflegepersonen das beste Wissen zu diesem Thema auf (Bauer et al. 2015; Beattie et
al. 2014). Der Großteil der Pflegepersonen in Pflegeheimen hat eine neutrale
Einstellung zur ernährungsbezogenen Pflege (Bauer et al. 2015), und gerade die
Pflegeassistenz empfindet es als sehr wichtig auf die Essgewohnheiten der
27
BewohnerInnen zu achten, da sie am meisten mit den BewohnerInnen zu tun haben
und daher auch Veränderungen in deren Essverhalten erkennen und melden können
(Blumberg et al. 2018).
7 Diskussion
7.1 Wissen
In mehreren Studien wurde herausgefunden, dass die teilnehmenden Pflegepersonen
über ein unzureichendes Wissen zum Thema Mangelernährung verfügen, und dass
diese auch in Bezug auf das Assessment des Ernährungszustandes und des
Mangerernährungsscreenings noch Wissenslücken aufwiesen (Eide et al. 2015). Der
Mangel an Wissen könnte darauf zurückzuführen sein, dass dieses Thema in der
Ausbildung der Pflegepersonen oft nur kurz aufgegriffen wird. Eine von Eglseer et al.
(2018) in Pflegeschulen und Universitäten in ganz Europa durchgeführte Studie
beschäftigte sich mit diesem Thema, und untersuchte, ob Mangelernährung in älteren
PatientInnen in den Curricula der Schulen und Universitäten ausreichend behandelt
wird. Von 131 Institutionen gaben 113 an, dass sie Unterricht einen Unterricht zu
diesem Thema anbieten würden, und 96 aller Institutionen gaben an, dass
Ernährungslehre ein verpflichtender Teil der Ausbildung sei. Von diesen Institutionen
gaben 17,6% an, dass sie Lehrveranstaltungen zu diesem Thema nur im ersten
Ausbildungsjahr anbieten würden, und in allen anderen Institutionen wurde dieses in
zwei oder mehreren Jahren weiterhin gelehrt. Themen, welche in diesen
Lehrveranstaltungen oft aufgegriffen werden, waren das Screening der PatientInnen
auf Mangelernährung, sowie auch deren Ursachen und Konsequenzen (Eglseer et al.
2018). Basierend auf dieser Studie kann schlussfolgernd davon ausgegangen werden,
dass das Problem, dass Pflegepersonen unzureichendes Wissen zu diesem Thema
besäßen, einen anderen Grund haben könnte. Es könnte sein, dass, wie in der Studie
von Bonetti et al. (2013) von einigen Pflegepersonen angegeben wurde, das Problem
der Mangelernährung im Vergleich zu akuten Erkrankungen in den Hintergrund rückt
(Bonetti et al. 2013), und daher auch das Wissen der Pflegepersonen zu diesem
Thema mit der Zeit abnimmt, da dieses Wissen in der Praxis nicht angewendet und
aufgefrischt wird. Weiters kann es auch sein, dass die Aufenthaltsdauer der
28
PatientInnen auf manchen Stationen zu kurz ist, um wirklich etwas in deren Ernährung
zu bewirken.
Von Papier et al. (2017) wurde außerdem auch herausgefunden, dass sich die
teilnehmenden Pflegepersonen gut mit der Zusammensetzung von verschiedenen
Ernährungslösungen auskennen würden. Zusätzlich gaben einiger der Pflegepersonen
auch an, dass sie in der Lage seien zu erkennen, wenn ihre PatientInnen eine andere
Lösung zur Ernährung benötigen würden (Papier et al. 2017). Dies ist daher interessant
diesen Aspekt der Pflege weiter zu untersuchen und bei guten Ergebnissen
(verminderter Mangelernährung der PatientInnen oder BewohnerInnen, verbessertes
Wissen der Pflegepersonen) eventuell in die Pflegepraxis zu integrieren.
Ein weiteres Problem welches angegeben wurde, war, dass sich Pflegepersonen im
Krankenhaus sowie auch im Pflegeheim mit den Assessments zum Feststellen des
Mangelernährungsrisikos oder auch zum Erheben des Ernährungszustandes nicht
ausreichend auskennen würden (Beattie et al. 2014; Eide et al. 2015; Kim et al. 2009).
Dies wäre jedoch ein wichtiger Punkt, welcher in der Praxis öfter umgesetzt werden
müsste. Eine Studie von Eglseer et al. (2018) hat zu diesem Thema herausgefunden,
dass auf Stationen, auf welchen ein Screening Tool zur Erhebung eines
Mangelernährungsrisikos benutzt wurde, die Prävalenz von Mangelernährung geringer
war als auf Stationen, welche ein solches nicht benutzten. Weiterführend wurde auch
festgestellt, dass auf Stationen, welche Mangelernährungsguidelines nutzten,
Screening Tools öfter angewendet wurden. Ein weiteres Ergebnis dieser Studie zeigte
auch auf, dass auf Stationen, welche öfters Screening Tools benutzten, PatientInnen
auch öfter an DiätologInnen weiterleiten würden. Außerdem wurde auch
herausgefunden, dass PatientInnen auf Stationen mit Mangelernährungs- Screening
Tools öfter dahingehende Interventionen bekamen als PatientInnen auf Stationen,
welche ein solches nicht verwendeten (Eglseer et al. 2018). In einer Studie von Gerrish
et al. (2016) wurde zu diesem Thema herausgefunden, dass sich 46% der 103
teilnehmenden Pflegepersonen zutrauen würden, ein Mangelernährungsscreening
mittels des MUST (Malnutrition Universal Screening Tool) an mobilen PatientInnen
durchzuführen. Auf die Frage, ob die TeilnehmerInnen sich dies auch an bettlägrigen
29
PatientInnen zutrauen würden, beantworteten nur mehr 26% diese Frage mit „Ja“
(Gerrish et al. 2016). Gerade diese zwei Studien zeigen wie wichtig das Wissen über
Tools zur Erhebung des Mangelernährungsrisikos und des Ernährungszustandes ist.
Auf der einen Seite erhöht es die Sicherheit der PatientInnen, und auf der anderen
Seite kann so ein wichtiger Schritt in die Richtung der optimalen Pflege getan werden.
Dies sollte jedoch nicht nur in Krankenhäusern erfolgen, sondern auch in
Pflegeheimen. Gerade in diesem Setting sollte dies nicht übersehen werden, da in
diesen viele BewohnerInnen Risikofaktoren für eine Mangelernährung aufweisen, wie
z.B. ein erhöhtes Alter oder Polypharmazie.
7.2 Einstellungen
In Bezug auf die Einstellung von Pflegepersonen wurde festgestellt, dass sich diese
Pflegepersonen in der Sicherstellung der Ernährung der PatientInnen oft alleine
gelassen fühlten und das ärztliche Personal oft dem Pflegepersonal bei
ernährungsbezogenen Entscheidungen einfach zustimmen, selbst jedoch keine
Entscheidungen zu diesem Thema treffen würde (Bonetti et al. 2013; Eide et al. 2015).
Hier ist es wichtig die Perspektive der Mediziner einzunehmen und einen Blick auf
deren Einstellung zu diesem Thema zu werfen. In einer Studie von Grammatikopoulou
et al. (2019) wurde herausgefunden, dass 81,7% von 115 MedizinerInnen die
Unterstützung bei der Ernährung von PatientInnen als sehr wichtig empfinden würden.
Von diesen gaben jedoch nur 47,9% der Befragten an, die Fähigkeiten zu besitzen, um
den täglichen Energie- und Nährstoffbedarf der ihnen zugeteilten PatientInnen zu
berechnen. Weiters gaben 78,2% an, dass sie nicht die nötigen Fähigkeiten besitzen
würden, um PatientInnen mit einem Mangelernährungsrisiko erkennen zu können. Hier
ist jedoch zu beachten, dass 69% der TeilnehmerInnen ihren PatientInnen trotzdem
regelmäßig Zusatznahrung verordnen würden (Grammatikopoulou et al. 2019). Das
Wissen aus dieser Studie kann dazu genutzt werden, um einen Dialog zwischen dem
Pflegepersonal und dem ärztlichen Team aufzubauen und dadurch eine bessere
Zusammenarbeit aufzubauen. Hier wäre es wichtig, dass die Pflegepersonen den
ÄrztInnen ihren Standpunkt näherbringen würden, und sich im Gegenzug auch den
Standpunkt der ÄrztInnen anhören würden.
30
Auch die Einstellung zur ernährungsbezogenen Pflege von PatientInnen und
BewohnerInnen wurde von Duerksen et al. (2016) und Bauer et al. (2015) erhoben.
Pflegepersonen in Krankenhäusern sahen die ernährungsbezogene Pflege als
wichtigen Teil ihres Berufes, und auch in Pflegeheimen gaben die TeilnehmerInnen
durchschnittlich eine neutrale Einstellung zum Thema Mangelernährung an (Bauer et
al. 2015; Duerksen et al. 2016). Dies geht einher mit einer Studie von Bachrach-
Lindstrom et al. (2007), in welcher herausgefunden wurde, dass mehr als 50% der
teilnehmenden Pflegepersonen eine positive Einstellung zu diesem Thema angaben.
Hier wäre es aber auch noch wichtig zu erwähnen, dass in Pflegeheimen die
Einstellung von PflegeassisstentInnen in Bezug auf die ernährungsbezogene Pflege
weniger positiv war als bei PflegeassistenInnen, welche in einem Krankenhaus
arbeiteten (Bachrach-Lindstrom et al. 2007). Gerade in Pflegeheimen wäre es wichtig,
dass sich die Einstellung von Pflegepersonen zu diesem Thema ändern würde, da die
BewohnerInnen dort ihr Leben verbringen und aufgrund Erkrankungen wie z.B.
Demenz oft nicht mehr in der Lage sind, ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Natürlich ist es
auch wichtig, eine positive Einstellung zu diesem Thema in Krankenhäusern haben, da
es auch dort PatientInnen gibt, welche Hunger oder Durst nicht mehr selbst angeben
können. In allen Fällen wäre es wichtig, ein größeres Bewusstsein für
Mangelernährung, und auch für die ernährungsbezogenen Pflege zu schaffen, um die
Prävalenz von Mangelernährung in beiden Settings zu vermindern.
Ein weiteres wichtiges Thema, welches noch diskutiert werden sollte, ist die Einstellung
von PflegeschülerInnen zu dem Thema der ernährungsbezogenen Pflege von älteren
Menschen. Da die SchülerInnen und StudentInnen in Zukunft großteils in
Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten werden und für das Wohl und die
Sicherheit ihrer PatientInnen und BewohnerInnen verantwortlich sein werden, ist es
wichtig auch deren Meinung zu diesen Themen in diese Arbeit zu integrieren. Eine in
Italien von Bollo et al. (2019) durchgeführte Studie fand heraus, dass der Großteil der
245 teilnehmenden StudentInnen/SchülerInnen eine durchwegs neutrale bis positive
Einstellung zu diesem Thema hatten. Außerdem zeigten diese auch die Bereitschaft,
sich näher mit diesem Thema zu befassen. Weiters wurde auch herausgefunden, dass
31
die Einstellung mit fortschreitender Ausbildung positiver wurde. Hier ist jedoch zu
beachten, dass StudentInnen/SchülerInnen im dritten Ausbildungsjahr zwar einen
höheren Score in Bezug auf die Einstellung zum Thema der ernährungsbezogenen
Pflege von älteren Personen aufwiesen, dieser jedoch noch immer unter dem
minimalen Score für eine positive Einstellung war (Bollo et al. 2019).
7.3 Trainings
In den Studien von Duerksen et al. (2016) und Kim et al. (2009) wurde von den
teilnehmenden Pflegepersonen angegeben, dass sie wenig Zugang zu Trainings im
Bereich der Mangelernährung und der ernährungsbezogenen Pflege hätten. (Duerksen
et al. 2016; Kim et al. 2009). Die Einführung von Trainings wäre definitiv ein richtiger
Schritt in die Richtung, das Bewusstsein für Mangelernährung und auch für die
Tätigkeiten in der ernährungsbezogenen Pflege zu stärken, und somit eventuell die
Prävalenz der Mangelernährung in Krankenhäusern sowie auch in Pflegeheimen zu
verringern. Dass solche Trainings eine positive Auswirkung auf das Pflegepersonal
haben, zeigt eine Studie von Gerrish et al. (2016). In dieser gaben von 103
Pflegepersonen 49% an, dass sie über Guidelines, welche sich mit der Pflege von
mangelernährten PatientInnen befassten, ausreichend informiert seien. Nach einem
Training konnte die Zahl jedoch auf 72% gesteigert werden. Weiters wurde auch das
Selbstbewusstsein der teilnehmenden Pflegepersonen erhoben, mittels des MUST ein
Mangelernährungsscreening bei mobilen und bettlägrigen mangelernährten
PatientInnen durchzuführen. Hier wuchs das Selbstvertrauen, dies durchzuführen, von
46% auf 73%, und respektive von 26% auf 55%. Außerdem wurde auch die
Selbsteinschätzung der TeilnehmerInnen erhoben, anderen Pflegepersonen den
Umgang mit einem Mangelernährungs- Screening Tool zu erklären. Vor dem Training
gaben 31% an, dass sie dazu in der Lage wären, und nach dem Training stieg die Zahl
auf 73% (Gerrish et al. 2016).
7.4 Stärken und Schwächen
Als Stärke dieser Arbeit kann gesehen werden, dass es noch keine Reviews gibt,
welche sich mit dem Wissen sowie auch mit der Einstellung von Pflegepersonen in
32
Bezug auf Mangelernährung in Krankenhäusern sowie auch in Pflegeheimen befasst
hat. Weiterfolgend wurden nur aktuelle Studien verwendet, welche nicht älter als 10
Jahre alt sind, und es wurden nicht nur europäische Studien, sondern auch Studien
aus Amerika, Australien und Korea in dieser Arbeit verwendet.
Als Schwäche dieser Arbeit kann gesehen werden, dass nur Studien verwendet
wurden, welche in Deutsch oder Englisch verfasst wurden. Weiterführend wurden auch
Studien in diese Arbeit miteinbezogen, welche aufgrund der Bewertung eine
schlechtere Qualität aufwiesen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es nur wenig
Literatur zu diesem Thema gibt. Eine weitere Schwäche dieser Arbeit ist, dass gerade
in Bezug auf Wissen und Einstellungen von Pflegepersonen in Pflegeheimen sehr
wenige Studien gefunden wurden, und dieser Teil daher im Vergleich zu den Studien
welche in Krankenhäusern durchgeführt wurden, eher kurz geraten ist. Dies lässt
darauf schließen, dass es entweder wenige Studien dazu gibt oder die Suchstrategie
nicht umfassend genug gewählt war. Weiters wurden in einer Studie auch andere
Berufsgruppen über ihre Einstellungen und ihr Wissen zum Thema Mangelernährung
befragt, und in dieser war es schwer, genau herauszufiltern welche Ergebnisse zu
welchen Berufsgruppen gehörten. Daher kann angenommen werden, dass die
Ergebnisse dieser Studien sich auch auf die anderen Berufsgruppen beziehen könnten.
8 Empfehlungen für Forschung und Praxis
Als Empfehlung für die Forschung würde es sich anbieten, weitere Studien zum Wissen
und auch zu den Einstellungen von Pflegepersonen in Bezug auf Mangelernährung in
Pflegeheimen durchzuführen. In diesem Bereich gibt es noch recht wenig Forschung,
jedoch ist es genau in diesem Bereich von äußester Wichtigkeit auf den
Ernährungszustand der BewohnerInnen einzugehen, da genau dort die
Nahrungsaufnahme stattfindet, die BewohnerInnen dort leben und Mangelernährung
in diesem Setting leichter verhindert werden könnte, da rund um die Uhr diplomiertes
Pflegepersonal anwesend ist. Für den Bereich des Krankenhauses gibt es mehr
Studien, jedoch würde hier die Empfehlung für mehrere Studien in bestimmten
Bereichen angebracht sein. Gerade onkologische Stationen oder auch
33
Intensivstationen wären gut für die Forschung geeignet, da die Krankheitsbilder auf
diesen Stationen oft mit Mangelernährung Hand in Hand gehen. Eine weitere
Forschungsempfehlung wäre auch, die Meinung und auch das Wissen von anderen
Berufsgruppen, welche eng mit PatientInnen und BewohnerInnen zusammenarbeiten,
zu untersuchen. Gerade Ärzte, Diätologen und auch SchülerInnen/StudentInnen der
Gesundheits- und Krankenpflege und auch der Medizin wären interessante
KandidatInnen für Studien, da diese in Zukunft in das Berufsleben einsteigen werden.
Für die Praxis wäre es empfehlenswert, vermehrt Schulungen zum Thema der
Mangelernährung anzubieten, und dieses Wissen z.B. einmal jährlich auf Stationen,
welche vermehrt mit mangelernährten PatientInnen zu tun haben, aufzufrischen.
Darauffolgend wäre es auch wünschenswert, dieses Thema in den Curricula der
Pflege- und Medizinstudien genauer zu lehren, da es in der aktuellen Form der
Ausbildungen eher nur kurz angeschnitten wird. Dies würde eventuell auch helfen, die
Einstellung der Pflegepersonen, Ärzte und SchülerInnen zu verbessern, oder
zumindest einen gewissen Fokus auf die Wichtigkeit dieses Themas zu werfen.
Weiterfolgend wäre es auch denkbar, auf jeder Station und in jedem Pflegeheim 1-2
Pflegepersonen zu Beauftragten für Mangelernährung zu ernennen, welche sich
besonders gut mit diesem Thema auseinandersetzen und den KollegInnen bei Fragen
behilflich sein könnten. Weiters wäre es äußerst wichtig, die Implementation von
Skalen und Assessmentinstrumenten für mangelernährte PatientInnen zu verbessern
und den Pflegepersonen auch den Umgang mit diesen zu erklären. Dies könnte so weit
gehen, dass man auch schon SchülerInnen/StudentInnen während der Ausbildung
erklärt, wie der richtige Umgang mit solchen Assessmentinstrumenten funktioniert und
auch wann man diese am besten einsetzt, um ein Risiko für Mangelernährung
frühzeitig zu erkennen.
34
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39
10 Anhang
Bewertung der quantitativen deskriptiven Studien
S. Bauer, R.J.G. Halfens, C. Lohrmann
S1 Ja Die Forschungsfrage ist klar definiert und verständlich.
S2 Ja Die gesammelten Daten reichen aus um auf die Forschungsfrage adäquat einzugehen.
1 Ja Die Sampling- Strategie ist relevant für die Forschungsfrage.
2 Ja Die Sample-Gruppe repräsentiert die Zielgruppe.
3 Ja Die Messungen der Daten ist für diese Studie angebracht.
4 Nein Das Risiko, Bias der nicht-teilnehmenden Pflegepersonen in die Studie miteinfließen zu lassen
ist erhöht.
5 Ja Die statistische Analyse wurde ausreichend beschrieben und ist passend für die Beantwortung
der Forschungsfrage.
Donald R. Duerksen, Heather H. Keller, Elisabeth Vesnaver, Manon Laporte, Khursheed Jeejeebhoy, Helene Payette, Leah
Gramlich, Paule Bernier, Johane P. Allard
S1 Ja Die Forschungsfrage wurde klar und verständlich definiert.
S2 Ja Die Datenerhebungsmethode ist adäquat um die Forschungsfrage zu beantworten.
1 Nicht
gegeben
Die Sampling Strategie wird in der Studie nicht angegeben.
2 Nein Es wurden keine Ein- und Ausschlusskriterien genannt, weiter wurden auch keine Gründe für
die niedrige Antwortrate angegeben.
3 Ja
Die erhobenen Daten reflektieren den gefragten Inhalt der Studie und auch der Fragebogen
basiert auf einem erprobten Fragebogen und wurde für diese Studie modifiziert und dann noch
einmal von einigen Pflegepersonen durchgelesen und aufgrund deren Feedback weiter
modifiziert.
4 Nein Viele der in Frage kommenden Pflegepersonen haben den Fragebogen nicht ausgefüllt, und
es werden keine Gründe angegeben, wieso diese sich geweigert haben diesen auszufüllen.
5 Ja Die statistische Analyse ist adäquat um die Forschungsfrage zu beantworten.
Irina Papier, Jesse Lachter, Gila Hyams, Irit Chermesch
S1 Ja Die Forschungsfrage ist klar formuliert und verständlich.
S2 Ja Es wurden ausreichend Daten erhoben um die Forschungsfrage zu beantworten.
40
1 Nein Es wurden nur Pflegekräfte aus der Frühschicht befragt, und dies auch nur auf Stationen, auf
denen die Stationsleitung die Erlaubnis zum Teilnehmen erteilt hatte.
2 Ja Es werden genaue Ein- und Ausschlusskriterien genannt.
3 Ja Die erhobenen Daten passen zur Forschungsfrage und erheben das was sie erheben sollen.
4 Ja Die Pflegeleitungen der Stationen musste den MitarbeiterInnen die Erlaubnis erteilen, um an
der Studie teilzunehmen.
5 Nein Die Analyse wird nur sehr kurz beschrieben.
H. Kim, R. Choue
S1 Ja Die Forschungsfrage ist klar und verständlich definiert.
S2 Ja Es wurden ausreichend Daten gesammelt um die Forschungsfrage zu beantworten.
1 Ja Die Umfrage wurde von allen MitarbeiterInnen ausgefüllt welche auf den ausgewählten
Stationen arbeiteten.
2 Ja Alle TeilnehmerInnen füllten den Fragebogen aus, daher ist Stichprobe repräsentativ für die
Population.
3 Ja Alle erhobenen Variablen wurden ausführlich beschrieben.
4 Ja Keine der MitarbeiterInnen lehnte es ab, an der Studie teilzunehmen.
5 Ja Die Analysemethode ist ausreichend beschrieben.
Elizabeth Beattie, Maria O´Reilly, Elise Strange, Sara Franklin, Elisabeth Isenring
S1 Ja Die Forschungsfrage ist klar und verständlich definiert.
S2 Ja Die gesammelten Daten erlauben ein Beantworten der Forschungsfrage.
1 Ja Die Samplingstrategie ist adäquat, da alle Berufe im Pflegeheim in die Umfrage miteinbezogen
wurden.
2 Ja
Die befragten Personen repräsentieren die Zielpopulation, da sie ausreichend beschrieben
wurden und auch beschrieben wurde, dass die Befragungen öfters durchgeführt wurden um so
viele MitarbeiterInnnen wie möglich zu inkludieren.
3 Ja
Die Messungen sind angemessen, und die Fragebögen sind passend um die Forschungsfrage
zu beantworten, da diese auf einem ähnlichen Fragebogen basieren und für diese Studie extra
modifiziert wurden.
4 Nein
Das Risiko, Bias durch das Nicht-Beantworten der Fragen zu erhalten, ist erhöht, da den
TeilnehmerInnen freigestellt wurde, die Fragebögen an einem späteren Zeitpunkt auszufüllen,
wenn die ForscherInnen nicht mehr anwesend waren.
5 Ja Die statistische Analyse ist angemessen, und diese wurde auch im Detail beschrieben.
41
Bewertung der qualitativen Studien
Merete Bjerrum, Marianne Tewes, Preben Pedersen
S1 Ja Die Forschungsfrage ist klar und verständlich definiert.
S2 Ja Ja, die erhobenen Daten erlaubten eine adäquate Beantwortung der Forschungsfrage.
1 Ja Der qualitative Zugang ist für die Forschungsfrage passend.
2 Ja Fokusgruppeninterviews sind angemessen um die Forschungsfrage zu beantworten.
3 Ja Die Analyse der erhobenen Daten wird ausführlich beschrieben und adäquat durchgeführt.
4 Ja Die interpretierten Daten werden durch Zitate ausreichend gestützt.
5 Ja Es werden Verbindungen zwischen den einzelnen Quellen und den Resultaten hergestellt.
Loris Bonetti, Annamaria Bagnsaco, Guiseppe Aleo, Loredana Sasso
S1 Ja Die Forschungsfrage ist angemessen und verständlich formuliert.
S2 Ja Es wurden ausreichend Daten erhoben um die Forschungsfrage zu beantworten.
1 Ja Der qualitative Zugang ist adäquat um diese Forschungsfrage zu beantworten.
2 Ja
Die Fokusgruppeninterviews sind passend um die Forschungsfrage zu beantworten, da es um
die Meinungen der Pflegepersonen zum Thema Barrieren in der ernährungsbezogenen Pflege
von PatientInnen geht.
3 Ja Die Daten wurden ausreichend analysiert und die ForscherInnen haben diese Analysen öfter
gemeinsam überarbeitet.
4 Ja Es werden ausreichend Zitate in die Interpretation eingefügt um ein gesamtes Bild der
Meinungen der Befragten zu geben.
5 Ja Es werden Verbindungen zwischen den Datenquellen und auch den interpretierten
Ergebnissen gemacht.
Helene Dahl Eide, Kristin Halvorsen, Kari Almendingen
S1 Ja Die Forschungsfrage ist klar verständlich.
S2 Ja Die gesammelten Daten reichen aus um auf die Forschungsfrage einzugehen.
1 Ja Der qualitative Zugang zu dieser Forschungsfrage ist angemessen um diese zu beantworten.
2 Ja Die durchgeführten Datenerhebungsmethoden sind passend um die Forschungsfrage zu
beantworten.
3 Ja Die Daten wurden durch 3 interpretative Wege beschrieben und danach codiert.
4 Ja Die Interpretation wird durch Zitate der TeilnehmerInnen unterstützt und ist adäquat zu den
jeweiligen beschriebenen Themen.
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5 Ja Ja, es ist ein Zusammenhang zwischen den erhobenen Quellen, der Datenkollektion und auch
der Analyse und Interpretation ersichtlich.
Renata Blumberg, Charles Feldman, Douglas Murray, Nechama Burnes, Debra Murawski
S1 Ja Die Forschungsfrage ist klar definiert und verständlich.
S2 Ja Ja, die gesammelten Daten reichen aus um die Forschungsfrage zu beantworten.
1 Ja Der qualitative Zugang zur Forschungsfrage ist passend um die Forschungsfrage zu
beantworten.
2 Ja Die durchgeführten Datenerhebungsmethoden sind adäquat um die Forschungsfrage zu
beantworten.
3 Ja Die Ergebnisse wurden adäquat aus den erhobenen Daten ausgearbeitet, und die Analyse der
Daten wurden in einem 2 Schritt Verfahren analysiert.
4 Ja Die Resultate warden ausreichend mit Zitaten der teilnehmenden Pflegepersonen untermauert.
5 Ja Es warden ausreichende Zusammenhänge zwischen den Datenquellen und der Interpretation
hergestellt.