Das Magazin für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der ... · In der Endmontage wird effizient an der...
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FORUMDas Magazin für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der Wirtgen Group
Nummer 48AusgAbe 2 /14
Die Neuen im TeamMit Benninghoven, einem traditionsreichen Hersteller von Asphaltmischanlagen, deckt die Wirtgen Group nun die gesamte Prozesskette im Straßenbau ab.
www.wirtgen-group.comRoad and MineRal Technologies
www.wirtgen-group.comRoad and MineRal Technologies
Verstärkung.
Mit der Integration von Benninghoven bietet die Wirtgen Group nun führende Technologienfür den gesamten Straßenbauzyklus aus einer Hand: Aufbereiten, Mischen, Einbauen, Verdichtenund wieder Sanieren. Vertrauen auch Sie Team Wirtgen Group!
www.wirtgen-group.com/technologien
Editorial | ForUM 48 3
as Jahr 2014 ist für die Wirtgen Group ein ganz be
sonderes: Gemeinsam konnten wir eine Umsatz
steigerung von 16 % und damit einen konsolidierten
Gesamtumsatz von über 2,01 Milliarden Euro erzielen
– Rekord in unserer Unternehmensgeschichte. Vor allem – viel
wichtiger – ist es in diesem Jahr gelungen, die Unternehmens
gruppe strategisch weiterzuentwickeln. Mit der Integration der
Benninghoven GmbH & Co. KG in die Wirtgen Group ist für uns
persönlich ein lang ersehnter Traum Wirklichkeit geworden.
360° ROaD UND MiNeRal TechNOlOgies
Wir haben mit Benninghoven den größten deutschen Hersteller
von Asphaltmischanlagen bei uns an Bord genommen. Damit sind
wir als Wirtgen Group komplett und decken nun mit eigenen Tech
nologien den gesamten Straßenbauzyklus ab: Aufbereiten, Mi
schen, Einbauen, Verdichten und wieder Sanieren. Der Kreislauf
von Mineral zu Road Technologies ist geschlossen. Die Wirtgen
Group ist Komplettanbieter, und das ausschließlich mit Premium
marken.
sOliDe Basis
So verfügen wir nun über ein breites, hochwertiges Produktpro
gramm an Asphaltmischanlagen sowie über zwei deutsche, hoch
spezialisierte Produktionsstandorte in unmittelbarer Nähe an der
Mosel. Und wir können direkt auf einem soliden Geschäftsvolu
men von 110 Mio. Euro aufbauen, welches durch eine 600 Mann
starke Mannschaft mit viel Knowhow unter der Geschäftsführung
von Bernd Benninghoven getragen wird.
NeUe POTeNziale
Gemeinsam können wir so unser Geschäftsfeld Mineral Technolo
gies auf ein komplett neues Niveau heben. Dabei werden wir an
unserem dezentralen Erfolgskonzept, das sich auch schon bei der
erfolgreichen Integration von Vögele, Hamm und Kleemann
bewährt hat, festhalten und unser neues Familienmitglied als ei
genständiges Unternehmen unter dem Dach der Wirtgen Group
weiterentwickeln.
Stefan Wirtgen Jürgen Wirtgen
VONeiNaNDeR leRNeN, MiTeiNaNDeR wachseNAufgrund der starken Präsenz Benninghovens auf dem europä
ischen Markt werden wir uns zunächst auf die Integration in unsere
europäischen Vertriebs und Servicegesellschaften fokussieren.
Die nötige Infrastruktur dafür ist bereits vorhanden, jetzt müssen
wir gemeinsam gezielt daran arbeiten, vor Ort noch das nötige
Knowhow für die Technologien aufzubauen. Aus Erfahrung wissen
wir, dass dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber
wenn wir hier konsequent zusammenarbeiten und voneinander
lernen, ergeben sich enorme Potenziale.
gesTäRkT iN Die zUkUNFT
Mit einem komplettierten und innovativen Produktportfolio, leis
tungsfähigen Werken und gelebter Kundennähe können wir jetzt
aufs Neue beweisen, dass wir alles tun, um unsere Kunden part
nerschaftlich zu unterstützen. So aufgestellt starten wir gestärkt
ins neue Jahr. Bei unseren Kunden bedanken wir uns für das ent
gegengebrachte Vertrauen in den vergangenen 12 Monaten und
freuen uns auf eine weiterhin partnerschaftliche Zusammenarbeit
in 2015.
Es grüßen Sie herzlich
Verehrte Kunden, Mitarbeiter und Freunde,
2
d
Inhalt | FORUM 48 5
FORUM Das Magazin für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der Wirtgen Group
heRaUsgeBeR WIRTGEN GROUP Holding GmbH, Reinhard-Wirtgen-Straße 2, D-53578 Windhagen, E-Mail: [email protected], www.wirtgen-group.com Amtsgericht Montabaur HRB 10492, USt.-ID Nr.: DE 149 525 751
geschäFTsFühReR Jürgen Wirtgen, Stefan Wirtgen, Rainer Otto
VeRaNTwORTlich FüR DeN iNhalT Michaela Adams, Tel.: +49 2645-131 128, Fax: +49 2645-131 499, E-Mail: [email protected]
ReDakTiON Michaela Adams, Mario Linnemann, Angelika Schüler. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
PRODUkTiON muehlhausmoers corporate communications gmbh, Köln; Projektmanagement: Joscha Duhme; Redaktion: Joscha Duhme, Rebecca Lorenz; Layout: Anna Gruchel
üBeRseTzUNg interteam Übersetzungsbüro, Grünwald
DRUck Gebr. Kopp GmbH & Co.KG, Köln
FOTOs Abhishek Chinnappa/Corbis (S. 52-53), deniseysl/GettyImages (S. 6), Gregor Schuster/Ocean/Corbis (S. 6-15)
IMPRESSUM
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weRke + wisseN 6 Neue Mischung
Die Neuen im Team Wirtgen Group stellen sich vor.
10 Runde sache
Wie Benninghoven die Wirtgen Group ergänzt.
12 anlagen für jeden wunsch
Die spannenden Produkte von Benninghoven.
14 starke Vergangenheit, große zukunft
Die Historie der Benninghoven GmbH & Co. KG.
16 gemeinsam erfolge feiern
Interview mit Stefan Wirtgen, Jürgen Wirtgen und
Bernd Benninghoven.
MesseN + eVeNTs20 Road to success
Neue und bewährte Lösungen für den chinesischen Markt.
22 Die Branche zu gast
Wirtgen Road Technology Days mit Neuheiten zum Anfassen.
28 Vorschau
Ausblick: Die Wirtgen Group auf internationalen Messen.
MeNsch + MaschiNe32 Vorsprung aus leidenschaft
Mit den HalbmeterFräsen W 50 Ri und W 60 Ri bietet
Wirtgen eine neue Kleinfräsenserie.
36 wir sind Vögele
Ein Blick hinter die Kulissen im Werk Ludwigshafen.
40 kompakte alleskönner
Die neuen kompakten Erdbauwalzen von Hamm begeistern.
44 Teamwork für innovationen
Kleemanns Neue: MR EVO 2Serie und MCO 9 EVO.
MeNscheN + akTiONeN48 starker Nachwuchs
Auszubildende bereiten Boden für Wirtgen Road Technology
Days 2014.
„kiNDeR iN NOT“ e.V. 52 zukunft durch ausbildung
Eine indische Tagesstätte bildet behinderte Kinder aus.
52
Hinter den Innovationen der Wirtgen Group stehen engagierte Teams.
Mit Lösungen von Asphaltmisch-anlagen-Spezialist Benninghoven gelingt jede Mischung.
Wirtgen Road Technology Days: Der Branchentreff war wieder ein Hingucker.
Benninghoven, traditionsreicher Asphaltmischanlagen-Hersteller, ergänzt die Wirtgen Group Produktpalette ideal.
100 Mädchen und Jungen mit körperlichen und mentalen Defiziten werden in der Kinder Special Care School betreut und unterrichtet.
22
FORUM 48 widmet sich besonders dem neuen wirtgen group Mitglied Benninghoven.
schweRPUNkT
FORUMDas Magazin für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der Wirtgen Group
NUMMER 48AUSGABE 2 /14
Die Neuen im TeamMit Benninghoven, einem traditionsreichen Hersteller von Asphaltmischanlagen, deckt die Wirtgen Group nun die gesamte Prozesskette im Straßenbau ab.
www.wirtgen-group.comROAD AND MINERAL TECHNOLOGIES
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06
WIRTGEN GROUP ERWIRBT MEHRHEITSBETEILIGUNG AN BENNINGHOVEN
neue MischungDie Wirtgen Group hat eine 70%ige Mehrheitsbeteiligung an der Benninghoven GmbH & Co. KG mit Sitz in Mülheim an der Mosel erworben. Benninghoven ist ein erfolg und traditionsreicher Hersteller von Asphaltmischanlagen.
seiTe 06 // neue Mischung
seiTe 09 // VeRsTäRKung!
seiTe 11 // Runde sache
seiTe 12 // anlagen FüR jeden Wunsch
seiTe 14 // sTaRKe VeRgangenheiT, gRosse ZuKunFT
seiTe 16 // geMeinsaM eRFolge FeieRn
werke + wissen | FOrUM 48 76
Hoch motiviert und eine Menge Know-how: Das Team von Benninghoven reiht sich nahtlos in die Wirtgen Group Mannschaft ein.
enninghoven und die Wirtgen Group – das passt, ist
Bernd Benninghoven, Geschäftsführer des Asphalt
mischanlagenHerstellers überzeugt. Seine 600 Mitar
beiter starke Mannschaft ist nun Teil der großen Wirtgen
Group Familie, für beide Seiten eine WinWinSituation. „Benning
hoven wird vom internationalen Vertriebs und Servicenetz der
Wirtgen Group und den professionellen Organisationsstrukturen
innerhalb der Unternehmensgruppe enorm profitieren. Andersrum
können wir mit unserer langjährigen Erfahrung und unserem Know
how sowie unserem Produktportfolio die Wirtgen Group noch wei
ter nach vorne bringen“, beschreibt Bernd Benninghoven die sich
ergebenden Synergien durch die Integration von Benninghoven in
die Wirtgen Group.
hOhe FeRTigUNgsTieFe, sTaRkes TeaM
Qualität wird großgeschrieben bei Benninghoven. Hochqualifizier
te Mitarbeiter produzieren in den Werken Anlagen von hoher Fer
tigungstiefe. So auch in der 7.235 m² großen Werkshalle in Wittlich
„Wir haben die einzelnen Prozessschritte optimal aufeinander
abgestimmt und verfügen über modernste Fertigungsanlagen. So
können wir die Anforderungen unserer Kunden optimal erfüllen“,
sagt FranzPeter Kropp, Betriebsleiter des Wittlicher Benninghoven
Werks. In Wittlich fokussiert sich das Unternehmen vor allem
auf schwere Stahlkonstruktionen. 550 t Stahl pro Monat werden
B
Verstärkung!BENNINGHOVEN: DIE NEUEN IM TEAM WIRTGEN GROUP
Insgesamt 600 Mitarbeiter, zusammen 148.000 m² Fläche Betriebsgelände, 850 t Stahl pro Monat – in Mülheim an der Mosel und in Wittlich produziert Benninghoven Asphaltmischanlagen von höchster Qualität.
PlUs eiNsDie Wirtgen Group mit ihren führenden Produktmarken Wirtgen, Vögele, Hamm und Kleemann hat nun mit Benninghoven ein weiteres, technologisch führendes Unternehmen erworben, welches die bestehende Produktpalette in idealer Weise komplettiert. Durch die Integration von Benninghoven kann die Wirtgen Group ihren Kunden nun Komplettlösungen mit tech-nologisch führenden Marken aus einer Hand und damit alle Prozessschritte vom Brechen von Gestein über das Mischen von Asphalt bis zum Einbau, Verdichten und Sanieren von Fahrbahnaufbauten aller Art anbie-ten. Das weltweite Netzwerk der Wirtgen Group mit 55 eigenen Vertriebs- und Servicegesellschaften und über 150 Händlern wird Benninghoven schrittweise den Zugang zu weiteren Märkten ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf der schnellen und kompetenten Service - und Anwendungsunterstützung. Für Benninghoven ergibt sich hierdurch die einmalige Chance, sich in dem Unternehmensverbund positiv weiter entwickeln zu können. Bernd Benninghoven, Geschäftsführer der Benninghoven GmbH & Co. KG, wird gemeinsam mit dem Geschäftsleitungsteam die Zukunft des Misch-anlagenherstellers weitergestalten. Die Wirtgen Group freut sich, zusammen mit dem erfahrenen und qualifi-zierten Mitarbeiterstamm der Firma Benninghoven das gemeinsame Wachstum voranzutreiben.
98 Werke + WisseN | FOrum 48
Runde sacheDAS WIRTGEN GROUP KONzEPT
Mit den Benninghoven Technologien deckt die Wirtgen Group nun die gesamte Prozesskette im Straßenbau ab: Aufbereiten, Mischen, Einbauen, Verdichten und wieder Sanieren. Dann beginnt der Kreislauf von vorne.
hier verarbeitet. Selbstverständlich besitzt das Haus – mit ei
nem hohen Grad an Automatisierung – den großen Schweiß
nachweis mit entsprechendem Fachpersonal und einem eigens
verantwortlich zeichnenden Schweißfachingenieur. „Bis auf Atom
kraftwerke dürfen wir theoretisch alles fertigen – vom Zahnrad bis
zum KreuzfahrtSchiff“, ergänzt FranzPeter Kropp.
PRODUkTiON aUF hOheM NiVeaU
Auch am Hauptverwaltungssitz mit angeschlossenem Werk in Mül
heim an der Mosel herrscht in der Produktion rege Betriebsamkeit.
In der Endmontage wird effizient an der Fertigung der Komponen
ten für die technologisch führenden Asphaltmischanlagen in Leis
tungsgrößen von 80 bis 400 t pro Stunde gearbeitet. Neben
Schweißroboter und Laserschneidanlage reihen sich imposante
Stahlkonstruktionen aneinander. Während letzte Schweißarbeiten
an den gigantischen Trockentrommeln vorgenommen werden, ar
beiten die Kollegen ein Hallenschiff weiter bereits an der Pneuma
tik für die Misch und Wiegesektionen und an dem Arbeitsplatz
daneben erleichtert die Hebehilfe das Einsetzen des schweren
Rührwerks in den Mischer. In einer weiteren Endmontagehalle
werden Brenner mit Elektronikkomponenten sowie Brennerköpfen
versehen, bevor am Ende jeder fertige QualitätsBrenner im Bren
nerprüfstand auf Herz und Nieren getestet wird.
www.benninghoven.com
EinbauenBeim Bau neuer Straßen gilt es, von einer stabilen Tragschicht bis zu einem ebenen und profilgenauen Straßenoberbau ein gut verzahntes Belagspaket herzustellen. Welche Kriterien sind dabei wichtig? Welche Verfahren notwendig? Für den Einbau neuer Fahrbahnen sind modernste Technologien von Qualitätsführer Vögele die erste Wahl.
www.wirtgen-group.com/einbauen
VerdichtenEine flächendeckende Verdichtung ist die Grundvoraussetzung dafür, dass aus einem Asphaltbelag ein echtes Kraftpaket wird. Sei es die Vibrations- oder Oszillationstechnologie oder aber die Verdichtungskontrolle – für ein Optimum an Verdich- tung stehen die Maschinen von Walzenpionier Hamm.
www.wirtgen-group.com/verdichten
Aufbereiten Gebrochenes Gestein ist der Ausgangs-stoff für den Bau von Straßen. Wie aber werden aus unhandlichen Felsbrocken Mineralstoffe definierter Körnung? Für die Aufbereitung mineralischer Rohstoffe und das Recycling von Baustoffen bietet Kleemann führende Technologien und Aufbereitungsverfahren.
www.wirtgen-group.com/aufbereiten
SanierenDie Belastungen, denen Straßen ausgesetzt sind, hinterlassen mit der Zeit ihre Spuren. Oft ist eine zielgerichtete Sanierung unerläss-lich. Beim Deckenaustausch liegt die Herausforderung darin, nur die beschädigten Schichten abzutragen und den Verkehr während der Sanie-rung aufrecht zu erhalten. Die Lösung: Kaltfräsen und Kaltrecycler von Innovations-Motor Wirtgen.
www.wirtgen-group.com/sanieren
MischenDamit aus Gesteinskörnungen, Bitumen und Bindemittel Asphalt für den Straßenbau wird, braucht es einen thermischen Vermischungsprozess. Dafür ist eine Asphaltmischanlage unerlässlich. Ob mobil, transportabel oder stationär – mit maßgeschneider-ten Lösungen von Benninghoven, dem Spezialisten für Asphaltmischanlagen, gelingt jede Mischung.
www.wirtgen-group.com/mischen
Jeder Handgriff sitzt. Die Spezi-alisten von Benningoven sind in der Branche bekannt für ihre hohe Fertigungsqualität.
1110 Werke + WisseN | FOrum 48
b Standard oder individueller Kundenwunsch – die
Ausstattungsvielfalt von Benninghoven Asphaltmisch
anlagen ist enorm. Für jede Marktanforderung gibt es
die passende Anlagenlösung: Von mobil bis stationär,
in Leistungsgrößen von 80 400 t/h – eines ist immer gleich: Die
Anlagen stehen für optimale Mischgutqualität. Während in Regionen
mit gering entwickelter Infrastruktur meist mobile und semimobile
Anlagen zum Einsatz kommen, sind in Ballungsräumen oft statio
näre Hochleistungsanlagen gefragt. Benninghoven bietet flexible
Lösungen für eine zuverlässige und wirtschaftliche Nutzung.
o
MOBile aNlageN
Mit der radmobilen Anlage vom Typ MBA bietet Benninghoven ein
intelligentes Konzept, um Baustellen flexibel und effektiv abzuwi
ckeln. Die Anlage ist innerhalb weniger Tage ab bzw. aufgebaut
und an einer anderen Stelle einsatzbereit. Hohe Kran und Trans
portkosten entfallen. Die Rohrleitungen sind vorgefertigt und durch
flexible Verbindungen jederzeit erneut einsetzbar. Das Konzept, in
Leistungsgrößen von 80 – 120 – 160 240 t/h, ermöglicht dem
Kunden, die Anlage selbstständig mit eigenem Bedienpersonal in
Betrieb zu nehmen.
TRaNsPORTaBle aNlageN
Der BenninghovenMischanlagentyp Concept TBA und ECO de
cken die Leistungsbereiche 160, 240 und 320 t/h ab. Die Anlagen
eignen sich perfekt für den semimobilen Einsatz, aber auch
gleichzeitig für den stationären Bereich. In den Werken von
Benninghoven werden die Anlagen weitestgehend vormontiert,
sodass eine schnelle Bauzeit problemlos realisiert wird. Das Anla
genKonzept entspricht dem hohen Benninghoven Qualitätsniveau
und zeichnet sich durch maximale Effizienz aus. Das Hauptkriteri
um der ECOAsphaltmischanlagen liegt in der Ausführung der
Hauptkomponenten in Containermaß und steckbarer Verkabelung.
Optional mit Füllerturm (Eigen und Fremdfüller) und Mischgutver
ladesilos in untergebauter oder nebenstehender Ausführung mit
Seilwinde und Kübelbahn. Die Herstellung in Normgröße bietet
perfekte Transportmöglichkeiten und reduziert die Aufbauzeit.
sTaTiONäRe aNlageN
Die Anlage Competence BA ist das Flaggschiff im Benninghoven
Leistungsspektrum mit einer Produktionsleistung von bis zu 400
t/h. Sie ist die Überlegenheit in der Asphaltaufbereitung: Qualität,
Flexibilität und verwirklichter Umweltschutz. Bei der Projektierung
werden ausbaufähige Baugruppen verwendet und nach Kunden
wünschen individuell zusammengestellt. Gezielte Projektierung
zwischen den Betreibern und dem Benninghoven Beratungsteam
führt zu verfahrenstechnisch vollentwickelten und leistungsfähigen
Anlagen.
anlagen für jeden Wunsch
DAS PRODUKTPROGRAMM
400 t/h
160-320 t/h
80-240 t/h
Mischanlagentyp MBa
Mischanlagentyp concept TBa
Mischanlagentyp competence Ba
1312 Werke + WisseN | FOrum 48
starke Vergan genheit,große Zukunft Das Unternehmen Benninghoven blickt auf eine über einhundertjährige Firmen
geschichte zurück. Einige Höhepunkte aus der Chronik des neuesten Mitglieds der Wirtgen Group dokumentieren den Innovationsgeist, die kontinuierliche Expansion und das kundenorientierte Handeln über Generationen.
105 JAHRE BENNINGHOVEN
1952PHOTOZELLEN: Mit dem Einstieg in die Feuerungstechnologie entwickelte Benninghoven die erste Photozellen- Steuerung zur sicheren und automatischen Flammüberwachung, die heute Standard ist. Zunächst wurden Brenner für Kessel- anlagen hergestellt, doch an der Entwicklung von Großbrennern wurde bereits gearbeitet.
1909OTTO BENNINGHOVEN gründet die Maschinen fabrik in Hilden, im Rheinland. Die Produktion beschäftigte sich mit der Fertigung von Zahn-rädern und Pleuelstangen für Lokomotiven.
1986ERSTE ASPHALTGROSSMISCHANLAGE In diesem Jahr erfolgte der Markteintritt mit der Produktion der ersten kompletten Asphalt-Misch- und Recycling-Parallel-Trommel-Anlage.
195950 JAHRE BENNINGHOVEN, ein halbes Jahrhundert der Benninghoven Erfolgs-geschichte wurde erreicht. Die neu entwickelten Großbrenner zur Gesteins-trocknung fanden in der asphalther-stellenden Industrie rasch ihre konstruktive Anerkennung.
1966WEITERE KOMPONENTEN Das Engagement in der Asphaltindustrie ergänzen weitere Komponenten wie Trockentrommeln, Bitumen-Tanks, Thermal Öl-Erhitzer, Füller-Erhitzer und Guss-asphalt-Technologie. Um der gesteigerten Nachfrage nach-zukommen, eröffnete 1970 ein Zweitwerk.
2003GESTIEGENE NACHFRAGE, ausgelöst durch die Märkte Osteuropa und China, führten zu Expansionsplänen für die Werke Mülheim und Wittlich und der Einführung von Roboter- und Laser-Technologie. Modernste Produktions-maschinen garantieren für höchste Produktqualität und Effektivität.
2008WEITERE ExPANSION durch den Kauf einer Nachbarfirma in Wittlich. Mit über 100 produ-zierten Asphaltmischanlagen im Jahr wurde ein Rekord erzielt.
50 Jahre
600 Mitarbeiter
1514 Werke + WisseN | FOrum 48
STEFAN WIRTGEN, JÜRGEN WIRTGEN UND BERND BENNINGHOVEN IM INTERVIEW
gemeinsam erfolge feiernWelche Chancen ergeben sich aus der Mehrheitsbeteiligung für Benninghoven und die Wirtgen Group? Gemeinsam mit Benninghoven Geschäftsführer Bernd Benninghoven stehen die geschäftsführenden Gesellschafter der Wirtgen Group, Jürgen Wirtgen und Stefan Wirtgen, dazu Rede und Antwort.
herr wirtgen, warum haben sie sich für Benninghoven, einen hersteller
von asphaltmischanlagen, entschieden?
// Stefan Wirtgen: Die Technologien von Benninghoven ergänzen
das Wirtgen Group Produktportfolio in idealer Weise. Damit können
wir unseren Kunden nun Lösungen für den kompletten Straßen
bauzyklus aus einer Hand anbieten: Brechen, Mischen, Einbauen,
Verdichten und wieder Sanieren. Ein erstes Bild davon können sich
unsere Kunden im April 2015 auf der Intermat in Paris machen,
dort zeigen wir alle fünf Produktmarken gemeinsam auf einem
Messestand.
was hat wirtgen speziell an der Marke Benninghoven überzeugt?
// Jürgen Wirtgen: Alle Produktmarken der Wirtgen Group blicken
auf eine lange Historie zurück: Wirtgen, Vögele, Hamm und Klee
mann haben sich über die Jahre eine marktführende Stellung er
arbeitet und prägen seit jeher die Technologien und Verfahren in
ihrem Bereich. Auch Benninghoven ist ein traditionsstarkes Unter
nehmen, stellt technologisch führende Produkte her und passt
daher optimal in unser Produktportfolio als Premiumanbieter.
// Stefan Wirtgen: Auch die hochspezialisierten Produktionsstand
orte in unmittelbarer Nähe an der Mosel sowie die Größe und Struk
tur des Unternehmens haben uns überzeugt. Mit Benninghoven
können wir direkt auf einer soliden Basis starten und das Unter
nehmen gemeinsam mit der erfahrenen und kompetenten Mann
schaft weiterentwickeln.
herr Benninghoven, inwieweit profitiert Benninghoven von der wirtgen group?
// Bernd Benninghoven: Durch das erstklassige, weltweite Netz an
eigenen Wirtgen Group Vertriebs und Servicegesellschaften wer
den sich für Benninghoven sukzessive neue Absatzmärkte er
schließen. Zunächst innerhalb Europas, mittelfristig auch weltweit.
Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind bereits gegeben, das
notwendige Knowhow für die Technologien müssen wir nun ge
meinsam und gezielt vor Ort aufbauen. Darüber hinaus bin ich mir
sicher, dass wir als Teil der Wirtgen Group auch von zahlreichen
Paketgeschäften und den Synergien innerhalb unserer gemeinsa
men Kundenstruktur profitieren werden.
welche weiteren Faktoren kommen dem zusammenschluss zugute?
// Jürgen Wirtgen: Unsere gemeinsame Kultur. Kundennähe ist
sowohl bei Benninghoven als auch in der Wirtgen Group zentra
ler Punkt der Unternehmensphilosophie. Diese Nähe zu unseren
Kunden beginnt bereits lange vor dem Maschinenverkauf und
setzt sich in einer dauerhaften, partnerschaftlichen Beziehung
INtervIew | FOrUM 48 1716
6.500 Mitarbeiter weltweit und 2 Milliar-den euro Umsatz, fühlen sie sich immer noch als Mittelständler? Und wenn ja, welche Unternehmertugenden sind ihnen dabei besonders wichtig?
// Stefan Wirtgen: Wir sind tatsächlich trotz der mittlerweile er
reichten Größe und internationalen Ausrichtung im Herzen Mittel
ständler geblieben. Unternehmerische Entscheidungen treffen wir
nicht, um schnelle Gewinne zu erzielen. Wir haben keine Verpflich
tungen gegenüber Anteilseignern und Shareholdern, sondern sind
ausschließlich unseren Kunden und unseren Mitarbeitern gegen
über verpflichtet. Dabei lassen wir uns nicht von äußeren Einflüs
sen und konjunkturellen Schwankungen vom Kurs abbringen,
sondern verfolgen konsequent unsere langfristig gesteckten
WachstumsZiele.
// Jürgen Wirtgen: Dabei bleiben wir aber immer flexibel genug,
um Raum für Innovation und Fortschritt zu lassen, damit wir auch
in Zukunft erfolgreich auf dem Weltmarkt bestehen können.
5 Produktmarken, 55 eigene Vertriebs- und servicegesellschaften, über 150 händ-ler weltweit – ist die wirtgen group als Unternehmensgruppe nun komplett?
(Beide lachen.)
// Stefan Wirtgen: Sagen wir, wir sind unserer Vorstellung entschei
dend näher gekommen. Wir gehen immer einen Schritt nach dem
nächsten, daher gilt es jetzt erst einmal, Benninghoven stufenwei
se in unsere weltweite Organisation einzubinden und entsprechend
weiterzuentwickeln. Die Erfahrung der Integration unserer Produkt
marken Vögele, Hamm und Kleemann hat gezeigt, dass dies ein
mehrjähriger Prozess ist. Daher haben wir für die nächsten Jahre
keine weiteren Akquisitionen geplant.
// Jürgen Wirtgen: Was nicht heißt, dass wir unsere langfristig an
gelegten Wachstumsziele schon erreicht hätten. Wir haben eine
ganz klare Vision vor Augen und diese möchten wir in den kom
menden Jahren, gemeinsam mit unseren engagierten
Mitarbeitern weltweit auch erreichen. Bis dahin ist erst
einmal der Weg dorthin das neue Ziel.
fort. Auch die konsequente Weiterentwicklung der Technolo
gien und die hohe Anwendungskompetenz prägen unsere
Unternehmenskulturen. Das ist eine optimale Basis.
herr Benninghoven, heißt das, sie können sich mit dem wirtgen group wertverspre-chen „close to our customers“ voll identifizieren?
// Bernd Benninghoven: Absolut, das Wirtgen Group Wertverspre
chen wird bereits heute bei uns aktiv gelebt. Wir haben es nur
bislang nie so genannt, pflegen aber seit jeher intensiv unsere
Kundenbeziehungen und passen unsere Anlagenlösungen auch
technologisch auf die Bedürfnisse unserer Kunden an.
welche investitionen sind womöglich in die Benninghoven standorte Mülheim /wittlich geplant?
// Stefan Wirtgen: Benninghoven hat bereits vor der Zugehörigkeit
zur Wirtgen Group in modernen Werken erfolgreich Maschinen
produziert und vertrieben – und so läuft es gegenwärtig auch wei
ter. Wir müssen zunächst einmal unsere Organisationsstruktur
schrittweise auf eine zusätzliche Produktmarke einstellen sowie
umgekehrt die Mitarbeiter von Benninghoven sukzessive mit den
Organisationsstrukturen der Wirtgen Group vertraut machen und
in diese einbinden. Wir werden voneinander lernen und schrittwei
se zusammenwachsen. Das ist ein Prozess, der sicherlich auch
Investitionen bedarf. Was konkret in Mülheim/Wittlich an Investi
tionen erforderlich ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. was möchten sie den Mitarbeitern bei Benninghoven sagen?
// Jürgen Wirtgen: Erfolg basiert immer auf den einzelnen Men
schen. So sind es auch in der Wirtgen Group die Mitarbeiter, die
das Unternehmen stark, stabil und erfolgreich machen. Wir sind
uns bewusst, dass die Zukunft der Wirtgen Group in der Ernsthaf
tigkeit und dem hohen Engagement unserer Mitarbeiter liegt,
sowie ihrer professionellen Arbeit, mit der sie unsere Kunden un
terstützen. So bauen wir auch in Zukunft darauf, dass all unsere
Mitarbeiter, gestärkt durch eine nachhaltige Investitionspolitik, die
Weiterentwicklung unserer Stammwerke und Gesellschaften welt
weit vorantreiben. Benninghoven ist nun Teil der großen Wirtgen
Group Familie, in der wir auf Kontinuität und Stabilität setzen. Alle
Mitarbeiter von Benninghoven können nicht nur weiteres Wachs
tum aktiv mitgestalten, sondern auch auf die stabilen Strukturen
der Wirtgen Group bauen. Wir freuen uns über jeden Einzelnen der
600 Mitarbeiter in Mülheim und Wittlich und wollen gemeinsam
mit ihnen unsere Erfolgsgeschichte weiterschreiben.
INtervIew | FOrUM 4818 19
Die Besucher bekamen am Wirtgen Group Stand viel zu sehen.
us den beiden Geschäftsfeldern Road und Mineral
Technologies präsentierte die Wirtgen Group neue
und bewährte Lösungen für die Herausforderungen
des chinesischen Marktes. So stammten von den
rund 40 Exponaten – darunter 11 Innovationen – allein 13 Produkte
aus der lokalen Produktion in Langfang. Mit dem repräsentativen
Querschnitt des leistungsstarken Wirtgen Group Produktprogramms
zeigten Wirtgen, Vögele, Hamm und Kleemann so viele Exponate
wie noch nie in Shanghai. Sie wurden nicht nur speziell auf die
lokalen Bedürfnisse hin entwickelt, sie stehen auch für deutsch
chinesische Ingenieurskunst und das perfekte Zusammenspiel zwi
schen den deutschen Stammwerken und dem Werk in Langfang. So
wurden unter anderem die vor Ort produzierten Wirtgen Großfräsen
W 1900 und W 2000 sowie die lokalen Kleinfräsen W 100 H und
W 130 H ausgestellt, die das obere und mittlere Spektrum der ge
fragten Maschinentypen repräsentieren, sowie die neuen Highway
Class Fertiger SUPER 19003 L und SUPER 21003 L von Vögele.
Die Raupenfertiger sind speziell für die Anforderungen des chine
sischen Marktes konzipiert und verfügen zum Beispiel über einen
extralangen Materialbehälter und entsprechendes Fahrgestell.
Verdichtungsspezialist Hamm zeigte mit den Walzenzügen 318 und
320 zwei Neuheiten, die in enger Zusammenarbeit von den Ingeni
euren aus dem deutschen Stammwerk in Tirschenreuth sowie von
Wirtgen China in Langfang entwickelt wurden. Neben dem
kompakten Design und ausgezeichneten Sichtkonzept überzeu
gen sie vor allem durch ihre sehr guten Handlings und Verdich
tungseigenschaften. Seinen ersten Auftritt in China feierte zudem
der brandneue mobile Kleemann Kegelbrecher vom Typ MOBI
CONE MCO 9 EVO. Er passt perfekt zum ebenso auf der Messe
ausgestellten mobilen Backenbrecher MOBICAT MC 110 Z EVO.
Wenn die Anlagen im Verbund betrieben werden, ermöglicht die
innovative Linienkopplung einen sehr gleichmäßigen Materialfluss
und einen stets optimalen Brecherfüllstand des Kegelbrechers.
www.wirtgen-group.com/bauma-china
Innovative Technologien und Service “close to our customers”: die Wirtgen Group auf der bauma China 2014.
Road to success
BAUMA CHINA 2014
a
Der Recycler und Bodenstabilisierer WR 250 führte in diesem Jahr die Wirtgen Exponate an.
Die Hamm Walzenzüge 318 und 320 werden im Werk in Langfang produziert.
Kunden informieren sich beim Kleemann Experten über die neue MOBICONE MCO 9 EVO und MOBICAT MC 110 Z EVO.
Die neuen SUPER 1900-3 L und SUPER 2100-3 L hat Vögele speziell für die Bedürfnisse des chinesischen Marktes konzipiert.
Niederlassungsleiter Ulrich Reichert freute sich über den regen Besucherzuspruch.
„alle neuen und im lokalen Markt bereits etablierten Ma-schinen von wirtgen, Vögele, hamm und kleemann gehen auf die speziellen Bedürfnisse des asiatischen Marktes ein.“ Ulrich Reichert, CEO Wirtgen China
messen + events | FORUm 48 2120 21
die Branche zu gastAcht Weltneuheiten, faszinierende LiveDemonstrationen und aufschlussreiche Fachvorträge begeisterten die Besucher in Tirschenreuth.
WIRTGEN ROAD TECHNOLOGY DAYS 2014
enn die Busse in einer Kolonne nach Tirschenreuth
rollen, muss etwas Besonderes sein. Denn auch
wenn eine Reise in den Ort nahe der deutsch
tschechischen Grenze ohne Zweifel lohnt, ist er
nicht für seinen Massentourismus bekannt. Wohl aber seit über
130 Jahren als Standort der Hamm AG. Und genau deren Werks
gelände erwies sich am 25. und 26. September 2014 als Ziel der
über 3.000 Gäste der Wirtgen Group. Die hatten teilweise eine
Reise um den halben Erdball auf sich genommen, um den inter
nationalen Branchentreff der Straßenbauindustrie nicht zu ver
passen: die Wirtgen Road Technology Days 2014. Und was die
Fachbesucher aus über 100 Ländern in Tirschenreuth erlebten,
war eine Veranstaltung auf höchstem logistischen, informativen
und unterhaltsamen Niveau. Die Wirtgen Group präsentierte ihre
umfangreichen Produkt und Serviceleistungen, praxisgerechte
Anwendungstechnologien und acht Weltneuheiten.
iNNOVaTiONeN iN seRie
Damit war jede 10. der rund 80 ausgestellten Maschinen eine
Weltpremiere. Und das nur ein Jahr nach der bauma, während der
die Wirtgen Group in München allein 29 Innovationen präsentier
te. Damit bleibt die Gruppe ihrer Unternehmensphilosophie treu,
immer wieder neue Lösungen zu schaffen und bestehende Tech
nologien sowie Verfahren weiter zu optimieren, um Kunden den
Wentscheidenden Mehrwert auf der Baustelle zu bieten. Zu den
Höhepunkten, die die Besucher in der umfassenden Maschinen
ausstellung besonders interessiert unter die Lupe nahmen,
gehörte die brandneue Kleinfräse W 60 Ri. Sie unterstützt den
Maschinenbediener in jedem Arbeitsschritt, sei es bei der intui
tiven Bedienung, beim effizienten Fahren und Lenken oder beim
fle xiblen Fräsen und Verladen. Vögele stellte erstmals den Sprüh
fertiger SUPER 18003i SprayJet vor. Dank der Integration der
Bedienung des Sprühmoduls in das Vögele Bedienkonzept
ErgoPlus 3 ist er einfach zu warten und kann als Sprüh oder aber
als normaler Standardfertiger eingesetzt werden. Auch unter den
31 Straßenwalzen von Hamm befanden sich zwei Weltpremieren:
die kompakten Walzenzüge H 5i und H 7i sowie die allradgelenkten
Tandemwalzen DV+ 70i und DV+ 90i. Durch ihre kompakte Bau
form, kombiniert mit dem DreipunktPendelKnickgelenk und ei
nem kurzen Radstand, sind sie prädestiniert für den Einsatz auf
engen Baustellen.
Vor Ort erhielten die Kunden, Journalisten und Partner der
Wirtgen Group zudem tiefe Einblicke in das hochproduktive Wal
zenwerk. Bei einem Rundgang während des laufenden Betriebs
konnten sie nicht nur hautnah bei jedem der acht Prozessschritte
einer Bandagenfertigung dabei sein, sondern sich auch einen
Überblick über die hocheffiziente Taktmontage der Walzen und
Walzenzüge verschaffen. Abschließend besichtigten die Besu
cher den neuen Prüfstand und die neue Dauerteststrecke. Dort
WiR sind ausgespRochen BegeisTeRT von der
gesamten Veranstaltung. Die Vorführungen sind extrem
interessant – hier werden wirklich die modernsten
Technologien präsentiert.“
Lwin Kyaw, Verkehrsminister Myanmar
v.l. Joop Knol Jr & Joop Knol Sr, AVN, Niederlande, Detlef Bornemann, Hamm AG
WiR Finden es Klasse, dass man hier den direkten
Kontakt zu den Entwicklern hat und sich mit ihnen aus
tauschen kann. Wir arbeiten seit langem mit der Tandem
walze DV 70 von Hamm. Hier in Tirschenreuth haben wir nun die
Chance genutzt und uns die neue DV+ genau angeschaut. Wir sind
begeistert und freuen uns schon auf die DV+ 70i mit vielen techni
schen Neuerungen. Sie passt ideal in unseren Maschinenpark.“
messen + events | FORUm 48 2322
ausstellung80 Wirtgen Group Straßenbaumaschinen boten einen ausgewogenen Überblick über die breite Produktpalette und ließen keinen Kundenwunsch offen.
werksrundgang Reges Treiben und hunderte Besucher bei laufender Produktion? Kein Problem. Das jüngst erweiterte Hamm Werk bot Einblicke in modernste Anlagen und Prozesse.
experten-Vorträge Internationale Spezialisten von Wirtgen, Vögele und Hamm referierten über ihre Erfahrungen aus der Praxis – von Recycling- über Sprühfer-tiger-Technologie bis zum HCQ-Navigator.
service-Pavillon Die umfassende Servicekompetenz und die Leidenschaft, mit der die Wirtgen Group Kunden im Straßenbau unterstützt, erlebten die Besucher im direkten Gespräch.
live-Demos Bleibenden Eindruck hinterließen die Wirtgen Group Maschinen auch im direkten Einsatz. Praxisbeispiele der ganzen Prozesskette faszinierten die Besucher.
Technologie-Pavillon In ihren Märkten zählt jede Produktmarke der Wirtgen Group zu den Technologieführern – das schätzen die Kunden.
historisches Die Entwicklung der Verdichtungsmaschi-nen dokumentierten Hamm Walzen aus den vergangenen hundert Jahren. Die Wirtgen Group als Innovationsmotor der Branche.
Kunden konnten eigenhändig das neue Easy Drive Bedienkonzept testen. Mit dabei: Hamm Vorstand Dr. Stefan Klumpp (li.).
Bei einem Rundgang durch das Werk von Hamm erfuhren die Besucher alles Wissenswerte rund um die Produktion der Hamm Walzen.
Von Besuchern umringt war auch die Maschinenausstellung der Wirtgen Group Maschinen, hier die Fräsen von Wirtgen.
messen + events | FORUm 48 2524
führt Hamm Belastungsproben von Prototypen fahrerlos und
ferngesteuert durch, um im Laufe von mehr als 1.500 Betriebs
stunden aussagekräftige Messdaten bei unterschiedlichen Belas
tungen zu erhalten. Doch der ferngesteuerte Walzenzug H 18i, der
während der kompletten zwei Veranstaltungstage durchgehend
über Buckelpiste und Steinhang fuhr, war nicht die einzige Maschi
ne in Aktion. Wie vielfältig die Anwendungen sind, in denen die
Baugeräte der Wirtgen Group weltweit eingesetzt werden, erfuhren
die Zuschauer in LiveDemos und Sonderpräsentationen der Tech
nologien. Sie zeigten von der Bodenstabilisierung über den As
phalt und Betoneinbau bis hin zu Straßensanierungsarbeiten die
ganze Bandbreite im Geschäftsfeld Road Technologies. So fand
der Wirtgen Recycler und Bodenstabilisierer WR 250 „SPack“ mit
integriertem Streumodul ebenso besondere Beachtung wie der
SUPER 18003i von Vögele oder die Hamm HD+ 140i.
PRaXiswisseN haUTNah
Unweit der großen Zuschauertribüne und der spektakulären De
monstrationen ging es ruhiger, aber nicht weniger informativ zu. In
Fachvorträgen referierten internationale Spezialisten von Wirtgen,
Vögele und Hamm über ihre persönlichen Erfahrungen aus der
Praxis. Bei Themen wie „Wirtgen RecyclingTechnologie in Nord
amerika“, „Anwendung und Praxis moderner Sprühfertigertechno
logie“ oder „HCQNavigatorErfahrungen in den USA“ konnten die
Besucher tief in die Anwendungs und Servicekompetenz der
Unternehmensgruppe eintauchen. Egal ob anschauliche Demo
oder anregende Vorträge, das Fachpublikum war begeistert. Zwei
Tage hatten sie in allen Facetten erlebt, mit welcher Leidenschaft
die Wirtgen Group ihre Kunden im Straßenbau und in der Straßen
instandsetzung unterstützt.
www.wirtgen-group.com/technologydays2014
FüR Mich ist dieser Tag überwältigend. Es ist unge
mein spannend, die Fertigung der Maschinen zu sehen.
Uns verbindet seit den ersten Gesprächen mit Jürgen
Wirtgen und dem Kauf der ersten Fräse auf der Intermat eine sehr
enge Partnerschaft mit Wirtgen. Egal, um welches herausfordern
de Einsatzfeld – davon gibt es in Kolumbien viele – es geht, die
Experten von Wirtgen zeigen uns immer Lösungen auf.“
Carlos Felipe Calderón, Infercal S.A., Kolumbien
die ganZe VeRansTalTung ist perfekt organisiert.
Ich habe in diesem Jahr auch die Olympischen Winter
spiele besucht. Ich würde die Technology Days mit einer
MiniOlympiade vergleichen, so gut werden hier 3.000 Menschen
informiert und begeistert. Wir setzen einen Wirtgen SP 25 im Osten
Russlands – fast in Alaska – ein. Es war nicht einfach, die Maschine
dort hin zu transportieren, aber Wirtgen hat es geschafft.“
Irina Ivanova, Chukotka Trading Company, Russland
es WaR eTWas ganZ BesondeRes, die Brüder
Wirtgen, die hinter dieser einzigartigen Firmengruppe
stehen, persönlich kennenzulernen. Denn wir haben
selbst ein Familienunternehmen in North Dakota. Dort setzen wir
ganz auf Wirtgen Fräsen. Und wir sind vollkommen von den Ma
schinen überzeugt, weil sie sehr zuverlässig, produktiv und aus
gereift sind.“
Donn Diederich, Industrial Builders, USA
Ein Bild, wie es häufig auf Straßenbaustellen zu sehen ist: die Einbauprofis von Vögele, dicht gefolgt von den Hamm Verdichtungsspezialisten.
Ein starkes Team: Die Anwendungs-spezialisten der Wirtgen Group nach den Live-Demos.
WiR inFoRMieRen uns hier sehr genau über die
Neuheiten der „Strich3“Maschinen. Für uns sind die
Highlights der enge Wendekreis, die Möglichkeit zum
Speichern individueller Einbauprogramme, der geringe Dieselver
brauch durch das neue Paket zur Reduktion der Emissionen und
die Mischgutzufuhr mit permanenter Mengenüberwachung. Wirk
lich wieder viele wertvolle Neuerungen!“ v.l. Eddie Engebretsen, Wirtgen
Norway, Lars Anen, Tor Martin Haugen, Rune Husby – alle NCC, Norwegen
messen + events | FORUm 48 2726
Anwendungs- und Maschinen-Know-how vermittelten die Wirtgen Group Experten in ihren Fachvorträgen.
Im Service-Pavillion entdeckten die Kunden sämtliches Zubehör für die Geräte der Wirtgen Group.
Einen Blick in die Entwicklungen der Vergangenheit erhielten die Besucher auf der History Road.
Ralf Schröder, Produktmanager bei Hamm, führte durch die Live-Demos.
Einer der Hingucker bei den Live-Demos war der Walzenzug H 25i VC mit Felsbrecherbandage. Mühelos zerkleinert er auch größere Gesteinsbrocken.
Die neue Halbmeter-Fräse W 50 Ri überzeugte die Besucher unter anderem durch ihre intuitive Bedienung.
Auch die Sonderpräsentatio-nen der Technologien stießen auf großes Interesse.
messen + events | FORUm 48 2928
Auch 2015 werden die Produkte der Wirtgen Group wieder weltweit zu sehen sein. Eine kleine Übersicht der wesen tlichen Messen gibt es hier.
VORSCHAU 1. HALBJAHR 2015
World of asphalt 2015
17.03. – 19.03.2015
Aussteller: Wirtgen America
BALTIMORE, MD / USA
World of concrete 2015
03.02. – 06.02.2015
Aussteller: Wirtgen America
LAS VEGAS, NV / USA
cTT 2015
03.06. – 07.06.2015
Aussteller: Wirtgen International
MOSKAU, RUSSLAND
intermat 2015
20.04. – 25.04.2015
Aussteller: Wirtgen France
PARIS, FRANKREICH
M&T expo 2015
09.06. – 13.06.2015
Aussteller: Ciber
SãO PAULO, BRASILIEN
notiert!
die Menschen dahinter
WIRTGEN GROUP
Die Unternehmen der Wirtgen Group überzeugen mit innovativen Ideen und spannenden Produkten. Hinter den Weltneuheiten stehen engagierte Teams, die mit Erfahrung und Leidenschaft die Projekte realisieren. Das Ergebnis sind PremiumProdukte, die ihren Anfang in der Markt und Produktanalyse nehmen und über die Entwicklung schließlich in die Produktion durch die Fachmitarbeiter gelangen.
mensch + maschine | FORUm 48 3130
seiTe 32 // VoRspRung aus leidenschaFT
seiTe 36 // WiR sind Vögele
seiTe 40 // KoMpaKTe allesKönneR
seiTe 44 // TeaMWoRK FüR innoVaTionen
mensch + maschine | FORUm 48 33
Vorsprung aus leidenschaft
WIRTGEN: NEUE GENERATION KLEINFRäSEN STARTET DURCH
Am Anfang standen viele Ideen, die die Wirtgen Experten bei ihren Einsätzen auf Baustellen und im steten Erfahrungsaustausch mit Kunden gesammelt hatten. Wir blicken auf das Team, das die neue KleinfräsenGeneration zur Serienreife führte.
it der Markteinführung der HalbmeterFräsen
W 50 Ri und W 60 Ri präsentierte Wirtgen in die
sem Sommer die ersten beiden Modelle der neuen
KleinfräsenSerie. Hinter dem komplett neuen,
markanten Design stehen über 80 technische Innovationen und
Optimierungen, die zu mehr Leistung, höherer Produktivität und
maximalem Bedienkomfort führen. Die praxisgerechten Lösungen
zeigen Wirkung in jedem Arbeitsschritt, angefangen beim Fahren
und Lenken über das Fräsen und Verladen bis zu Leistung und
Produktivität. Kunden können ihre Aufträge damit jederzeit wirt
schaftlich, fristgerecht und in bestmöglicher Qualität durchführen.
sTeigeNDe aNFORDeRUNgeN als iMPUls
„Diesem Ergebnis voraus gegangen sind drei Jahre akribischer
Arbeit, in denen unser Team – bestehend aus Anwendungstech
nikern, Konstrukteuren, Softwareentwicklern, Elektrikern, Me
chanikern und Produktmanagern – zunächst die Überlegungen
konkretisierte und auf ihre Umsetzbarkeit prüfte, um dann Schritt
für Schritt erste Prototypen für Testeinsätze zu bauen. Bis zur Se
rienproduktion mussten wir einige Herausforderungen meistern“,
erinnert sich Produktmanager Bernd Holl an den Projektbeginn vor
rund drei Jahren. Ausschlaggebend für die Entwicklung der neuen
Generation von Kleinfräsen waren unter anderem steigende Anfor
derungen aus der Praxis, neue technologische Möglichkeiten, aber
Mauch geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen wie die neue
Abgasgesetzgebung. „Wir stehen ständig in engem Kontakt zu
unseren Kunden und bekommen vor Ort die unterschiedlichen
Herausforderungen hautnah mit“, erklärt Anwendungstechniker
Christian Berning. „Und natürlich beobachten wir auch im Einsatz
ganz genau, an welcher Stelle wir die Maschine noch weiter opti
mieren können“, ergänzt er. Um die Voraussetzungen für stetige
Verbesserungen der Maschinen und Anwendungstechnik zu schaf
fen, kann Wirtgen auf das Forschungs und EntwicklungsTeam in
Windhagen bauen, das die eigenen Technologien immer wieder
weiter entwickelt. Schon an dieser Stelle wird deutlich, dass es
der Zusammensetzung vieler Puzzleteile bedarf. Nur, wenn das
Teamwork stimmt, Prozesse klar definiert und transparent sind und
jeder Einzelne mit der nötigen Flexibilität bei der Sache ist, kann
ein Projekt in dieser Größenordnung gelingen. Hinzu kam die be
sondere Herausforderung, dass die Entwicklung der neuen Gene
ration auf einem Baureihen übergreifenden Konzept basiert, das
sich unter anderem in der einheitlichen Maschinen und Steue
rungstechnik widerspiegelt.
So wurde unter anderem der Motor aus der Maschinen
mitte nach vorne versetzt und umgekehrt die Wassertanks in die
Mitte, um eine optimale Balance der Kleinfräse zu erzielen. Im
Ergebnis führen die Änderungen zu einer besseren Traktion der
Maschine und noch besseren Fräsergebnissen. „Um die Än
derungen bautechnisch realisieren zu können und gleichzeitig
32
mensch + maschine | FORUm 48 3534
auch die Sicht des Fahrers nachhaltig zu optimieren, musste
das Chassis von Grund auf neu konzipiert werden“, so Roland
Lull, Konstrukteur bei Wirtgen. Doch damit nicht genug. Durch
den Baureihen übergreifenden Ansatz wurde im Prinzip „kein
Stein auf dem anderen gelassen“. Es handelt sich um eine kom
plett neue Maschine, die mit den Vorgängermodellen nicht zu
vergleichen ist. Das wissen auch die beiden Elektriker Andreas
Krumscheid und Ralf Schmitz, die die Anpassungen der Elektrik
umgesetzt haben. Genauso wie Andreas Vogt – er programmierte
die Maschinensoftware für die zahlreichen Automatikfunktionen:
„Wir mussten viele Details berücksichtigen, damit das Konzept
durchgängig auch bei der 1 mFrontladerKlasse greift, von der
wir einen ersten Prototypen auf den Wirtgen Road Technology
Days in Tirschenreuth präsentiert haben.“
haRTe TesTeiNsäTze
Doch bevor die neuen Maschinen nach der Planungs und Kon
zeptionsphase in die Serienreife gingen, galt es, noch zwei wich
tige Stufen zu erklimmen: Den Aufbau der Prototypen, den Alex
Odenbach, Mechaniker in der Endmontage Kaltfräsen, und Stefan
Scheer aus dem Prototypenbau übernahmen, sowie die Erprobung
der neuen Maschinen, die Hanjo Held aus der Konstruktion inten
siv betreute. „Erst wenn sie grünes Licht geben, geht eine Neu
entwicklung in den Praxistest“, erklärt Christian Berning. In der
Testphase muss die Maschine dann beweisen, ob sie den hohen
Wirtgen Qualitätsstandards entspricht und damit in die Serienpro
duktion gehen kann.
Von unschätzbarer Bedeutung ist hier das Feedback der
Kunden und besonders ihrer Maschinenbediener. Sie arbeiten tag
täglich mit den Baugeräten, sie wissen genau, worauf es bei einer
Fräse ankommt, für sie sind die Lösungen gemacht, die Wirtgen
immer wieder zu optimieren sucht. Und natürlich das Urteil der
Wirtgen Anwendungstechniker während der Testeinsätze auf der
Baustelle – womit sich der Kreis wieder schließt. Sie haben ein
wachsames Auge und gespitzte Ohren, an welchen Stellen bei den
Prototypen noch gefeilt werden muss und halten intensiv Rück
sprache mit den Kollegen im Stammwerk Windhagen, um letzte
Optimierungen in die neuen Kleinfräsen einfließen zu lassen.
Und so musste sich auch die neue KleinfräsenGeneration
unter den kritischen Augen renommierter KaltfräsenExperten in
unterschiedlichen Einsätzen beweisen. So stellte beispielsweise
die Firma INBO Oberflächentechnik GmbH & Co. KG als Betonbo
densanierer höchste Anforderungen an die Prototypen. „Auf den
besonders harten Betonbelägen konnten wir die neue Kleinfräsen
generation unter extremen Einsatzbedingungen auf Herz und Nieren
prüfen. Die W 50 Ri und W 60 Ri Maschinen haben uns mit ihrer
hohen Leistung und außergewöhnlichen Robustheit überzeugt, die
komfortable Bedienfreundlichkeit hat uns zudem angenehm über
rascht“, lobt Stephan Rottler die Neuentwicklungen von Wirtgen.
Und der Geschäftsführer von INBO Oberflächentechnik ergänzt:
„An dieser neuen Technologie kann man sich richtig begeistern.“
iNNOVaTiONeN üBeRzeUgeN kUNDeN
Die unmittelbaren Rückmeldungen der Kunden bilden mit den
letzten Optimierungswünschen der Wirtgen Experten das Finale
des Entwicklungsprojektes, bevor die Serienproduktion startet.
Darüber hinaus gibt das Kundenfeedback einen direkten Ein
druck, welche der Neuerungen besonders gut ankommen. So
haben die Fahrer neben dem positiven Gesamteindruck insbe
sondere das gute Sichtkonzept, das neue StützradSchwenksys
tem und die Multifunktionsarmlehne hervorgehoben. In ihr werden
alle wichtigen Bedienfunktionen und Informationen auf dem
Bediendisplay farbig angezeigt, die Bedienung erfolgt intuitiv und
entlastet den Maschinenbediener enorm.
Mit der neuen KleinfräsenGeneration hat Wirtgen in der
Branche ein neues Highlight gesetzt. Doch Berning und Holl bli
cken schon in die Zukunft: „Wer Wirtgen kennt, weiß, dass wir
immer nach neuen Lösungen streben, die unsere Kunden im Ar
beitsalltag noch besser unterstützen.“ To be continued …
www.wirtgen.de
1
1. Das Team hat beim Projekt „neue Kleinfräsen-Generation“ ganze Arbeit geleistet. Darin eingeschlossen sind ausdrücklich auch die Kollegen, die hier bildlich und namentlich nicht aufgeführt werden konnten. 2. Andreas Krumscheid und Ralf Schmitz legen letzte Hand an der Elektrik an. Durch die Vielzahl an Automatikfunk tionen waren sie besonders gefordert. 3. Hochzeit in der Produktion: Der 143 PS-starke Deutz- Motor wird von Mechaniker Alex Odenbach punktgenau in das Chassis gesetzt. „Chef-Erprober“ Hanjo Held packt als „Trauzeuge“ mit an.
2
3
„wir stehen in engem kontakt zu unseren kunden und kennen ihre herausforderungen.“ Christian Berning, Anwendungstechniker
Wir sind Vögele
VöGELE: FREIE FAHRT FÜR „STRICH 3“
Modernste Maschinentechnik, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, Analyse der Verbesserungspotenziale und konsequente Umsetzung von Maßnahmen. Ein Blick hinter die Kulissen: Die Menschen hinter den Maschinen der Joseph Vögele AG.
Von links: Alexander Visnjic, Rainer Marx, Armin Hertenberger, Salvatore Volpe, Tom Glöckner, Daniel Stanka, Markus Ofenloch, Benjamin Scherer
mensch + maschine | FORUm 48 3736
mensch + maschine | FORUm 48 3938
er Weltmarktführer im Bereich Straßenfertiger begeis
tert immer wieder auf´s Neue mit modernen Maschinen
und zukunftsweisenden Innovationen. Aktuell beson
ders erwähnenswert sind die beiden Universal Class
Fertiger SUPER 16003i und SUPER 16033i sowie der brandneue
Sprühfertiger SUPER 18003i SprayJet.
Der neue Raupenfertiger SUPER 16003i und der Radfertiger
SUPER 16033i sind einfach nicht zu schlagen. Diese typischen
Vertreter der Vögele Universal Class bewältigen Einbaubreiten bis
7,50 m (Raupenfertiger) bzw. 7 m (Radfertiger). Dabei sorgen hoch
wertige Antriebskomponenten zusammen mit der extrem kompakten
Bauweise für eine exzellente Manövrierfähigkeit. Selbstverständlich
kommen die Features der „Strich 3“Maschinengeneration auch in
diesen Straßenfertigern zum Einsatz. Das „VÖGELE EcoPlus“ Paket
bewirkt beispielsweise eine signifikante Verringerung des Kraftstoff
verbrauchs sowie der Schallemissionen. Die neuen „AutoSet Plus“
Funktionen sorgen für ein sicheres und schnelles Umsetzen auf der
Baustelle und erlauben das Speichern individueller Einbauprogram
me. Der gefederte Abdruckbalken „PaveDock“ kompensiert zuver
lässig Stöße der Mischgutfahrzeuge und ermöglicht zusammen
mit dem Kommunikationssystem „PaveDock Assistant“ eine beson
ders schnelle und sichere Mischgutübergabe. Beim Radfertiger
SUPER 16033i kommt eine weitere praktische Neuheit hinzu: Die
Lenkbremse Pivot Steer reduziert die Drehzahl des hinteren Kurven
innenrades. Dadurch reduziert sich der Außenwenderadius auf mi
nimal 3,50 m und bietet eine deutlich bessere Maschinenwendigkeit
auf engen Baustellen.
eRFOlgsgeheiMNis: OPTiMieRTe aBläUFe
Aber wir wollen uns hier nicht nur auf die Technik konzentrieren,
sondern auch die Menschen sehen, die hinter diesen Innovationen
und permanenten Verbesserungsprozessen stehen. Zum Beispiel
Daniel Stanka: Er ist Technologe bei Vögele und zuständig für op
timierte Produktionsabläufe an der Montagelinie ZM01. Hier wer
den die neuen Universal Class Fertiger in 8 Takten fertiggestellt,
was erst durch die hohe Anzahl von Gleichteilen mit den „Strich3“
Baureihen der VISION Fertiger ermöglicht wurde. So konnte, durch
die damit verbundene höhere Kontinuität und Auslastung der Linie,
eine Produktivitätssteigerung erreicht werden. Daniel Stanka ist
seit mehr als 10 Jahren im Unternehmen tätig und sammelte in
diversen Abteilungen wie z. B. Prototypen und Sondermaschinen
bau seine fundierten Erfahrungen. Gemeinsam mit Markus
Ofenloch, dem Schichtführer der Montagelinie ZM01, werden Op
timierungspotentiale aufgetan und umgesetzt. Und davon gibt es
eine Menge: So wurden weitere Vormontageeinheiten zentralisiert.
Zum Beispiel werden nun die Bedienstände aller Universal Class
Fertiger an einem Arbeitsplatz, welcher direkt an die Montagelinie
ZM04 angegliedert ist, vormontiert und an beiden Montagelinien
bereitgestellt. Dadurch wurde der Anteil an Teilen, die exklusiv an
einem Takt verwendet werden, weiter erhöht. Im Hause Vögele
nennt man das „one drop delivery“ und meint „jedes Teil möglichst
nur einmal in die Hand nehmen“. Des Weiteren wurde diskutiert,
wie man Vorrichtungs und Werkzeugkosten gering halten kann.
So werden z. B. im Bereich der Motorenvormontage alle Motoren
auf der gleichen Montagevorrichtung montiert. Besonderes Augen
merk lag, aufgrund der kompakten Bauweise, auf der Verschlau
chung der Maschinen. Um den Werkern an der Linie die Arbeit zu
erleichtern, wurden z. B. an den Vormontageeinheiten Tank (Rau
pe) und Schottwand (Rad) Schlauchführungen angebracht. So wird
jeder Schlauch bereits in der Vormontage in Richtung seiner spä
teren Anschlussstelle verlegt und vor Beschädigungen beim Ein
setzen der Vormontageeinheiten in das Chassis geschützt.
aBTeilUNgeN eNTwickelN geMeiNsaM
Die Wichtigkeit einer abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit
wird auch am Beispiel des neuen Vögele Sprühfertigers besonders
deutlich. Aber zuvor erstmal etwas Hintergrundwissen über den
SUPER 18003i SprayJet:
Die Vögele SprayJet Technologie hat sich über viele Jahre
hinweg bewährt und wird in vielen Märkten dieser Welt bei Sanie
rungs und Neubauaufgaben eingesetzt. Der neue SUPER 18003i
SprayJet verfügt über eine große Bandbreite beeindruckender In
novationen. Von zentraler Bedeutung ist hierbei die Integration
der Bedienung des Sprühmoduls in das Vögele Bedienkonzept
ErgoPlus 3. Das Modul ist als eine in sich geschlossene, funktio
nale Einheit konzipiert. Dank dieser Modulbauweise ist der
SUPER 18003i SprayJet einfach zu warten und kann sowohl als
Sprühfertiger wie auch als normaler Standardfertiger eingesetzt
werden. Seine maximale Sprühbreite beträgt 6 m. Als Standardfer
tiger ohne Sprühfunktionalität beträgt die maximale Einbaubreite
sogar 9 m. Wie schon bei den Universal Class Fertigern zuvor be
schrieben, bietet natürlich auch der Sprühfertiger alle Features der
„Strich 3“Maschinengeneration.
Die gute Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen „Pro
duktion“ und „Konstruktion“ war ein entscheidender Erfolgsfaktor
bei der Entwicklung des neuen Vögele Sprühfertigers. Beispielhaft
für ein ganzes Team betrachten wir zwei Menschen hinter der Ma
schine etwas genauer: Salvatore Volpe, Technologe für die Monta
gelinie ZM04, ist ein „Eigengewächs“ der Joseph Vögele AG. 2002
begann er im Unternehmen seine Ausbildung als Mechatroniker.
Nach den Lehrjahren arbeitete er im Bereich Elektromontage, mach
te seinen Meister und erwarb die Qualifikation zum Techniker.
Heute ist er zuständig für optimierte Produktionsabläufe an der
Montagelinie ZM04, der längsten Montagelinie im VögeleWerk.
Einer seiner Hauptansprechpartner der Konstruktionsabteilung ist
Tom Glöckner. Der Maschinenbau DiplomIngenieur ist seit 2012
im Unternehmen.
Bei der Entwicklung des SprayJet Moduls war es auch wich
tig, produktionstechnische Aspekte im Auge zu behalten. Auf Fragen
wie „Wie verpackt der Lieferant das Modul am sinnvollsten, sodass
es optimal für die 13 Takte des Montageprozesses passt?“ mussten
Antworten gefunden werden. Das Team aus Technologe (Salvatore
Volpe), Konstrukteur (Tom Glöckner), Meister (Rainer Marx) und den
Werkern (hier Schichtführer Alexander Visnjic und Armin Hertenber
ger) analysierte und diskutierte die Möglichkeiten und fand am Ende
eine Lösung, die mehrere Stunden Zeit einspart. Ein weiterer we
sentlicher Aspekt der Effizienzsteigerung an den Montagelinien ist,
dass der neue Sprühfertiger nun nicht mehr als Sondermaschine in
Standmontage gebaut wird, sondern in die Fließfertigung integriert
wurde. Die Durchlaufzeiten werden damit verkürzt, weil die Werk
zeuge direkt am jeweiligen Takt zu finden sind. Auch konnte man
den Anteil an Gleichteilen, die bei den Standardfertigern und dem
SprayJet gebraucht werden, weiter erhöhen.
www.voegele.info
d
1
3
2
4
1. Technologe Daniel Stanka (li.) hat die Montageprozesse im Blick. Gemeinsam mit Schichtführer Markus Ofenloch und seinem Team wird die Herausforderung „konti-nuierlicher Verbesserungsprozess“ gelebt. 2. Benjamin Scherer, Montierer an der ZM01, war in die Optimierung „seiner“ Montagelinie involviert. „Die 1600-3i und 1603-3i fertige ich am liebsten. Durch die Optimierungen, gerade im Bereich der Verschlauchung, wurde die Montagefreundlichkeit weiter verbessert.“ 3. Ein starkes Team steht hinter dem SUPER 1800-3i SprayJet, einem weltweit einzigartigen Sprühfertiger für den Einbau von Dünnschichten sowie konventionellen Deck- und Binderschichten. Stellvertretend für die gesamte Vögele-Mannschaft: (v. li.) Tom Glöckner, Rainer Marx und Salvatore Volpe. 4. Alexander Visnjic (li.) und Armin Hertenberger montieren das SprayJet Modul. Der Vögele Sprühfertiger ist für unterschiedlichste Anwendungsgebiete geeignet. Ob als klassischer Straßenfertiger oder als Sondermaschine für Spezialaufgaben.
mensch + maschine | FORUm 48 41
Kompakte alleskönner
HAMM: NEWCOMER FÜR DIE KOMPAKTKLASSE
Auf den Technologietagen bei Hamm begeisterten die neuen kompakten Erdbauwalzen die Fachwelt. Doch wie gelang es den Entwicklern, eine solch leistungsfähige, kurze und kompakte Maschine zu bauen?
Auf der Dauertest-Anlage für Prototypen werden neu entwickelte Walzen gnadenlos getestet. Fahrerlos und ferngesteuert schicken die Ent- wickler die Maschinen für 1.500 Stunden auf diesen Spezial-Track. Nur zum Tanken muss die Maschine hin und wieder stoppen.
er Startschuss für die Neuentwicklung fiel vor gut drei
Jahren. Anlass waren die Gesetze zur Reduzierung der
Abgasemissionen. „Die neue Technik passte nicht mehr
zum alten Maschinenkonzept. Darum entschied Hamm,
einen komplett neuen Walzenzug zu konstruieren: extrem kompakt
und mit maximalem Kundennutzen“, erinnert sich Gernot Reif,
Leiter des Entwicklungsteams. „Eine anspruchsvolle Aufgabe, ging
es doch um den Nachfolger des weltweit erfolgreichen Walzenzu
ges 3307, der über 15 Jahre produziert wurde.“
Das EntwicklerTeam setzte Hamm zusammen aus jungen
Mitarbeitern und Kollegen, die Erfahrungen aus der Entwicklung der
Serie 3000 und der großen HWalzenzüge einbringen konnten. „Auf
diesem Weg stellen wir den KnowhowTransfer sicher“, erklärt
Dr. Axel Römer, Leiter Forschung und Entwicklung.
wüNsch DiR was
Eine der ersten Aufgaben war die intensive Marktrecherche. Ver
trieb, Service, Einkauf und Kunden aus verschiedenen Märkten
formulierten Ideen und Anforderungen. Ganz oben auf der Liste:
kompakte Abmessungen, hohe Steigfähigkeit und einfache Be
dienung. Produktmanager Reiner Bartsch weiß, warum: „Insbe
sondere in den USA erfordern viele Infrastrukturmaßnahmen eine
Verdichtung in schmalen Gräben. Um dort sicher zu rangieren
und zu verdichten, sind schmale, kurze Walzen mit hoher
d
Kompakt in jeder Hinsicht: Mit weniger als 4,40 m Länge ist die H 7i deutlich kompakter als alle vergleichbaren Walzen im Markt. Und beide neuen Walzenzüge bleiben unter der 3 m-Marke – mit Kabine ebenso wie mit Sonnendach oder ROPS-Bügel.
40
mensch + maschine | FORUm 48 4342
Steigfähigkeit gefragt. Und weil man
dafür oft Leihmaschinen einsetzt, ist
die intuitive Bedienung ein absolutes
Muss.“ Die neuen Kompaktwalzen bie
ten all das bereits in der Basisversion.
Technisch löste das Team die Anforde
rung mit einem komplett neu konstruierten
Fahr antrieb mit Radmotoren. Dazu gesellen
sich Merkmale wie exzellente Sicht, unkomplizier
ter Service und viele Optionen von der TelematikSchnittstelle
über ein Schubschild bis zu verschiedenen Bandagen. Damit sind
die Walzen fit für unterschiedlichste Aufgaben.
Der Weg bis dahin erfordert Abstimmungen im interdiszi
plinär besetzten Team mit Kollegen aus Technik, Einkauf, Control
ling, Vertrieb, Qualitätssicherung, Versuch und Produktion ebenso
wie zahlreiche Detailentwicklungen. Eine sehr komplexe Aufgabe
war die Entscheidung für ein geeignetes Motorenkonzept. Faktoren
wie Bauraum, Einbaulage, Kühlung, Komfort, Servicefreundlichkeit
oder Preis wurden bewertet; Spezialisten berechneten, kalkulierten
und analysierten. Oft entpuppen sich dabei Lösungen, die zunächst
ideal schienen, als zu aufwändig, zu kompliziert oder zu groß.
Ergebnis der ganzheitlichen Betrachtung ist in diesem Fall
ein Tier 4Motor, der durch hohe Leistung bei niedrigen Drehzah
len für geringe Schallemissionen sorgt und das Abgas mit einem
zukunftssicheren Dieselpartikelfilter reinigt. Dank einer ausgeklü
gelten Kühlluft und Abgasführung befindet sich zudem der Aus
puff nicht im Blickfeld des Bedieners.
Dabei funktionierte die Entscheidungsfindung sehr zielori
entiert. „Wir haben als Team große Freiräume. Bei Bedarf unter
stützt uns auch die Geschäftsleitung mit klaren Entscheidungen“,
erläutert Projektleiter Reif.
iMMeNs wichTig: Die PROTOTyPeN
Besonders beim Thema Bedienung und Ergonomie ist das Feintu
ning anhand von Prototypen essenziell. Das Bedienkonzept der
neuen Kompaktwalzen ähnelte zwar der erfolgreichen HD Com
pactLine, wurde aber an den Erdbau und die neuen Motoren ange
passt. Außerdem hat das Team „immer wieder hinterfragt, was man
ändern könnte, um noch mehr Übersicht zu schaffen“, so Gernot
Reif. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die den Komfort ent
scheidend erhöhen. Entsprechend werden in diesem Bereich viele
Details sehr intensiv erprobt und mehrfach modifiziert, bis alles
optimal passt. Aber die Prototypen leisten noch viel mehr: „Mit
diesen Maschinen testen wir viele Komponenten, insbesondere
rund um Motor und Antriebsstrang, auf Herz und Nieren und neh
men sie zusammen mit den Zulieferern ab“, berichtet Dipl.Ing.
Dieter Stöcklein, der seit 10 Jahren bei Hamm Prototypen baut.
QUaliTäTsVORsPRUNg DaNk DaUeRTesTs
Er konnte für die kompakten Walzenzüge H 5i und H 7i auch die
neue DauertestAnlage nutzen. „Wir erhalten Messergebnisse in
einer neuen Qualität, denn die Walze spult immer wieder das iden
tische Programm ab. Das schafft auch der beste Testfahrer nicht.“
Alle Teilbereiche der Maschine werden beim Dauertest betrachtet,
darunter Motor, Lenkung und Hydraulik, aber auch einzelne
Schweißnähte oder die Temperatur in bestimmten Bereichen. Ins
gesamt absolviert die H 7i in nur 34 Monaten rund 1.500 Stunden
auf der Testanlage – das ist in dieser Zeit und Qualität mit konven
tionellen Methoden nicht möglich. Ab Anfang 2015 werden die
neuen kompakten Erdbauwalzen H 5i und H 7i im Einsatz zeigen,
was sie können. Die ersten Bestellungen sind schon eingegangen
– von USamerikanischen Maschinenvermietern, die kompakte,
leistungsstarke, einfach zu bedienende Walzen suchten ...
www.hamm.eu
1. Bevor der Prototyp auf die Teststrecke geht, prüft Dipl.-Ing. Dieter Stöcklein noch einmal akribisch letzte Details. 2. Live-Messwerte aus dem Testbetrieb liefern Hans-Peter Patzner, Entwicklung Elektronik, frühzeitig wichtige Erkenntnisse. 3. Stolz präsentiert Projektleiter Reif bei den Wirtgen Road Technology Days den Prototyp „seines“ neuen Walzenzuges.
„Theoretische überlegungen sind unerlässlich. aber in der Praxis zeigen sich bis weilen
hürden, die am caD nicht erkennbar sind. Deshalb sind
Prototypenbau und erprobung extrem wichtig.“ Dipl.-Ing. Gernot Reif, Projektleiter
1 3
2
Walzenzüge H 5i und H 7i
Fahrantrieb: hydrostatisch über Radmotoren
Motorleistung: 55,4 kW (erfüllt Tier 4f bzw. EU IV)
Verdichtungsaggregate: Glattmantelbandage
Stampffußbandage
zweiteilige Stampffußschalen
Einsatzgebiet: u. a. enge Baustellen, Steigungen
DATEN UND FAKTEN
Teamwork für innovationen
KLEEMANN: EINE NEUE BRECHER-GENERATION
Die Prallbrecher der neuen MOBIREX EVO 2Serie und der Kegelbrecher MOBICONE MCO 9 EVO von Kleemann sind das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Die Teams hinter den Weltneuheiten über den Weg bis zur Serienreife.
Die Produktionsmitarbeiter von Kleemann sind ständig auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten.
mensch + maschine | FORUm 4844 45
mensch + maschine | FORUm 48 4746
s gibt kaum etwas, das so spannend ist, wie ...“. Chris
tian Weller macht eine kurze Pause, bevor er den Satz
beendet: „... der Moment, wenn ein Prototyp zum aller
ersten Mal im Gelände eingesetzt wird.“ Der Entwick
lungsprojektleiter für den MOBIREX EVO 2 bei Kleemann hat die
knapp 20 Monate dauernde Phase vom ersten internen Kickoff
Meeting bis zur Vorstellung des neuen Prallbrechers verantwortet.
Mit leuchtenden Augen berichtet er von dem „Augenblick, in dem
man erlebt, wie sich die Maschine verhält, die zuvor eigentlich nur
aus bunten Bildern auf dem Computer bestanden hat.“ Mit einem
in den Hochphasen bis zu siebenköpfigen Konstruktionsteam hat
er die bewährte EVOContractor Serie konsequent weiterentwickelt
– und dabei natürlich nicht auf bunte Bilder, sondern modernste
CADSoftware zurückgegriffen. Dass die EVO 2 noch wirtschaftli
cher und sicherer betrieben werden kann, ist dem Knowhow, der
Sorgfalt und der Ausdauer des Teams zu verdanken, das bis zur
Serienreife an der Produktion beteiligt war. Dazu gehörten unter
anderem Antriebs, Band und Stahlbauexperten sowie Spezialis
ten für das Herzstück, den Brecher.
geBallTes wisseN FüR iNNOVaTiONeN
„Zunächst plant man mit der Geschäftsführung und den verschie
denen Abteilungen, welche Ziele wir erreichen möchten. Im Laufe
der Monate geht es dann immer mehr in die Feinheiten“, berichtet
Weller. Für seinen Kollegen Christian Beckereit, stellvertretender
Maschinenverantwortlicher, ist dies die spannendste Phase. „Wäh
rend der Konzeption stehen wir immer wieder vor der Frage, wie wir
eine Funktion noch weiter verbessern können. Das sind dann Situ
ationen, in denen wir alle Ideen in einen Topf werfen und gemeinsam
mit dem geballten Wissen agieren können.“
Die Ergebnisse solch konstruktiver „Ideenspiele“ können
sich sehen lassen. Den optimierten Materialfluss verdankt die
MOBI REX EVO 2 der Erweiterung der Systembreiten über alle
Komponenten. Das Schlüsseltransfersystem, das sicherstellt, dass
Gefahrenbereiche nur bei abgeschaltetem Antrieb erreicht werden
können, ist in dieser Art einzigartig. „Auch wenn Marktforschung
und Kundenwünsche kontinuierlich in die Planungen einfließen,
braucht es dafür natürlich keine gesteigerte Nachfrage aus dem
Markt. Es ist immer ein Anliegen bei Entwicklungsschritten, gefah
renbringende Komponenten besonders sicher zu machen, um
Unfällen vorzubeugen“, verrät Beckereit. Darauf zielt auch das
neue Lock & TurnSystem ab. Der Schlagleistenwechsel wird durch
eine innovative und einfach zu bedienende, stufenlose Arretierung
des Rotors erheblich vereinfacht.
Ob es sich um Sicherheitssysteme handelt, die Einlaufgeo
metrie der Brechereinheit optimiert oder die Steuerung per Touch
panel vereinfacht wird, Christian Weller musste stets den Überblick
behalten. „Das ist so faszinierend. In einer Stunde spreche ich mit
den Kollegen über den Trichter, anschließend tauche ich in die tech
nischen Eigenheiten des Motors ein, um kurz darauf das Förderband
unter die Lupe zu nehmen.“ Interdisziplinäres Arbeiten ist unerläss
lich und ein Erfolgsfaktor bei der Entwicklung von Produkten, die
dem Markt meist einen Schritt voraus sind. Dieser Überblick über
die technischen Disziplinen gehört für den Maschinenverantwortli
chen des neuen MOBICONE MCO 9 S EVO, Daniel Andreas, zu den
Aspekten, die ihn an seiner Arbeit bei Kleemann tagtäglich begeis
tern. Der mobile Kegelbrecher ist eine Neuentwicklung von Klee
mann und wurde speziell auf die Bedürfnisse der Kunden im Con
tractorMarkt entwickelt.
„Baumaschinen werden in der Praxis hart rangenommen“,
ist sich Andreas bewusst. Darum mussten auch die MCO 9 und ihre
Schwestermaschine, die MCO 9 S, die mit einer Nachsiebeinheit
samt Überkornrückführung ausgestattet werden kann, auf dem
Teststand harte und lange Prüfungen über sich ergehen lassen.
„800 Betriebsstunden sind für Prototypen dieser Art das Minimum“,
erklärt der Maschinenbauer, der sich auch nicht davor scheut, einen
Stahlklumpen in den Brecher zu werfen. Andreas: „Es kann auf
jeder Baustelle passieren, dass ein Baggerzahn abbricht und in die
Maschine gerät, also simulieren wir so etwas.“ Dank des integrier
ten Überlastsystems, das bei der Zufuhr unbrechbaren Materials
wie Holz oder Metall Schäden verhindert, blieb das Experiment
ohne Folgen. „Ich war beinahe selbst überrascht, dass unser erster
e 3 FRAGEN AN
heRR heine, Wann und Wie WeRden sie in neuenT-
WicKlungen eingeBunden?
Schon ab dem KickoffMeeting, in dem die Projektleiter ihre
neuen Projekte vorstellen, wird unser Team aus der Produktion
eingebunden. Gemeinsam mit Kollegen aus Entwicklung, Kon
struktion, Einkauf etc. planen und optimieren wir das neue
Produkt sowie die Produktion des Prototypen.
Was sind die BesondeRen heRausFoRdeRungen
eineR neuenTWicKlung FüR die pRoduKTion?
Für jede Neuentwicklung benötigen wir Platz und neue Teile.
Der Prozess zum Bau des Prototypen ist so konzipiert, das
möglichst alle Verbesserungspotentiale detailliert erkannt
werden können. So garantieren wir einen reibungslosen Se
rienstart.
Wie BeWälTigen sie diese heRausFoRdeRungen?
Unsere Projektleiter führen die Teams mit professionellem Pro
jektmanagement und strukturierter Vorgehensweise. In der Pro
totypenphase nehmen dann die jeweiligen TeamMitglieder an
täglichen VorOrtMeetings teil.
Produktionsleiter bei Kleemann
MaRkUs heiNe
Prototyp bis auf wenige Feinheiten nahezu dem heutigen Serien
modell entsprach“, gibt Andreas zu. Denn angesichts der ungeheu
ren Belastungen und Schwingungen, die die MCO 9 mit einer
Brechleistung von 260 t/h aushalten muss, zeige erst der Praxis
test, ob wirklich alle Komponenten bis zur kleinsten Schraube
gemäß der theoretischen Planungen standhielten.
PeRFekTe kOMMUNikaTiON
Weil dies der Fall ist und die MCO 9 ihre Stärken besonders im
Zusammenspiel mit dem mobilen Backenbrecher MC 110 EVO
ausspielt, ist sie für den ContractorMarkt so interessant. „Streng
genommen kann ein Bediener allein zwei Anlagen steuern, weil
sie durch die Linienkopplung perfekt miteinander kommunizieren“,
erklärt Andreas. Um dies zu ermöglichen, hat er mit seinen Kolle
gen viel Wert darauf gelegt, die Usability des SteuerungsTouch
panels zu optimieren und das System nicht zu verkomplizieren,
damit die Arbeit im Verbund reibungslos funktioniert. So sind
es viele Funktionen und Eigenschaften, die die Ingenieure bei
Kleemann ständig berücksichtigen, überarbeiten oder gänzlich neu
entwickeln müssen, um nicht nur die MOBICONE sowie die
MOBIREXReihen auf die nächsten Stufen zu befördern. Woran die
Teams aktuell arbeiten, wollen sie zwar noch nicht verraten, aber
dass in dem „Topf voller Ideen“ erneut Innovationen stecken, die
den Markt begeistern werden, ist für Christian Beckereit sicher:
„In 90 Prozent aller Fälle gelingt es uns, trotz eventueller Rück
schläge am Ende die bestmögliche Lösung zu finden. Das Team
ist einfach unglaublich“.
www.kleemann.info
Das Produktionsteam der MOBICONE MCO 9 (1). Christian Beckereit, stellvertretender Maschinenverant-wortlicher der MOBIREx EVO 2-Serie, war für deren Planung und Entwicklung zuständig. (2) In der Produktion ist man stolz auf die starke Weltneuheit (3).
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AzUBI-TECHNOLOGIETAGE 2014
ies spiegelt den hohen Stellenwert wider, den die Aus
bildung in der gesamten Wirtgen Group einnimmt. Das
inhabergeführte Unternehmen ist stolz darauf, dass
rund ein Drittel des Mitarbeiterstammes im eigenen
Hause in anerkannten Lehrberufen ausgebildet wurde. „Wir legen
Wert darauf, dass unsere Auszubildenden nicht nur die Maschinen
ihres Ausbildungsbetriebes beherrschen, sondern bereits früh die
Synergien im Unternehmensverbund verstehen und die intensive
Zusammenarbeit der Wirtgen Group Produktmarken kennen ler
nen“, erklärt der Ausbildungsleiter der Wirtgen GmbH, Helmut
Hecking. Und Josef Dill, Ausbildungsleiter der Hamm AG, ergänzt:
„Deshalb veranstalten wir jedes Jahr – immer an wechselnden
Standorten in einem der Stammwerke der Wirtgen Group – die
AzubiTechnologietage, bei denen die gewerblichen Auszubilden
den aller Wirtgen Group Firmen gemeinschaftlich eine unterneh
mensübergreifende Aufgabe lösen.“
asPhalT weg, DeckschichT DRaUF
Während der beiden letzten Veranstaltungen bei der Joseph
Vögele AG und der Wirtgen GmbH bestand die Aufgabe jeweils
in einer Straßensanierung im Umfeld der Stammwerke. In diesem
Jahr verband Hamm als Ausrichter der AzubiTechnologietage
das Angenehme mit dem Nützlichen: Im September 2014 standen
die Wirtgen Road Technology Days mit rund 3.000 Besuchern aus
der ganzen Welt an. Für dieses Event musste das Gelände für die
Live Demos vorbereitet werden. Schadhaften Asphalt abtragen
und eine neue Deckschicht einbauen – ein idealer Job für die
Azubis der Wirtgen Group!
Zunächst waren die Auszubildenden von Wirtgen an der
Reihe: 13 Industriemechaniker, 4 Elektriker und ein Produkt
designer mit ihren beiden Kleinfräsen W 50 und W 100 Fi. Unter
erschwerten Bedingungen – denn das Wetter hatte kein Ein sehen
– wurden auf einer Breite von 6 m und über eine Länge von 210 m
insgesamt 12 cm (4 cm Deckschicht und 8 cm Tragschicht) abge
fräst, unter fachkundiger Beobachtung der Kollegen. „Es fühlt sich
gut an, die Fräse, die wir Azubis sonst nur aus der Fertigung ken
nen, auf der Baustelle zu sehen“, freut sich Robert Schultheis,
Auszubildender Industriemechaniker bei Wirtgen. „Durch den Bau
stellenablauf bekommen wir einen guten Einblick in das Gesamt
paket Straßenbau.“
Am zweiten Tag schlug die Stunde für die elf jungen Kolle
gen von Vögele mit ihrem SUPER 19003, einem Straßenfertiger
der neuen »Strich 3«Generation. Für den leistungsstarken Fertiger
war der Einbau der Deckschicht mit insgesamt 339 Tonnen des 163
Grad heißen Asphalts keine besondere Herausforderung: Der
SUPER 19003 kann bei einer Arbeitsbreite von maximal 11 m pro
Stunde bis zu 900 Tonnen Asphalt einbauen. Nun „nur noch“ ver
dichten: Die acht Auszubildenden von Hamm hatten als Haus
herren natürlich die größte Auswahl an Maschinen für die per
starker nachwuchsDiesmal wartete eine besondere Aufgabe auf die 39 gewerblichen Auszubildenden des zweiten Lehrjahres der Wirtgen Group: Sie übernahmen die Verantwortung für die Geländeoptimierung zu den Wirtgen Road Technology Days 2014.
d
MENSCHEN + AKTIONEN | FORUM 48 4948
fekte Verdichtung zur Verfügung. Zum Einsatz kamen unter
anderem die Walzenzüge H 11i und H 20i, die Tandemwalzen
HD 8 und HD 14 aus der CompactLine sowie eine DV 85 VO. Bei
diesem Fuhrpark war bereits am frühen Nachmittag die Verdichtung
beendet. Aber auf der Agenda standen nicht nur praktische Aufga
ben. In diversen Workshops wurde auch die Theorie nicht vernach
lässigt – das Programm ging von Oszillationsverfahren über das
Messen von Vibrationen und das Fahren via GPS bis hin zur Ver
dichtungskontrolle mit Hilfe von Hamm Compaction Quality (HCQ).
Und da die Maschinen im Original zur Verfügung standen, konnte
die Theorie gleich „am lebenden Objekt“ demonstriert werden.
üBeRall zUFRieDeNe gesichTeR
Die Ausbildungsleiter sind zufrieden: Wieder einmal haben die
Auszubildenden aller Stammwerke unter Beweis gestellt, dass sie
bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und in engagiertem
Teamwork gemeinsam für gute Ergebnisse zu sorgen. Das ehrgei
zige Ziel, nicht nur Fach, sondern auch viel Sozialkompetenz in
der Ausbildung zu vermitteln, ist damit erreicht. Und auch die
Auszubildenden ziehen ein positives Fazit, wie Robert Schultheis
zusammenfasst: „Die praktische Erfahrung, insbesondere die Zu
sammenarbeit mit den anderen Azubis der Wirtgen Group fördern
das Interesse und auch der Spaß kommt dabei nicht zu kurz.“ Den
intensiven Belastungen durch die LiveDemos bei den Wirtgen
Group Road Technology Days 2014 hat die Strecke im Übrigen
sehr gut standgehalten. Ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis
– die nächste Herausforderung 2015 kann kommen!
UND wie gehT es 2015 weiTeR?
Auch wenn die Brecher der Kleemann GmbH bei diesem Einsatz
nicht gefordert wurden – die Auszubildenden der Kleemann GmbH
waren selbstverständlich ebenfalls vor Ort und genossen die Mög
lichkeit, die Maschinen der anderen Wirtgen Group Unternehmen
in Aktion zu sehen. Sie freuen sich bereits darauf, im kommenden
Jahr wieder ihre Maschinen bei der Arbeit vorführen zu können.
2015 werden auch die „Neuen“ in der Wirtgen Group teilnehmen
– die Auszubildenden der Benninghoven GmbH & Co. KG. Mit ihrer
Hilfe könnte dann zum ersten Mal der gesamte Kreislauf eines Stra
ßenbauprojektes durchgespielt werden und beide Geschäftsfelder
der Wirtgen Group – Road und Mineral Technologies – sich gleich
berechtigt bei dieser Veranstaltung wiederfinden. Man darf ge
spannt sein…
Maßarbeit! Die Hamm Azubis verdichten den Asphalt perfekt und ernten lobende Blicke der Kollegen.
Florian Seifert und Robert Schultheis (re.) von Wirtgen haben die W 100 Fi voll im Griff.
„Das Teamwork unserer auszu-bildenden war Produktmarken übergreifend wirklich eindrucks-voll. Jeder einzelne hat einen tollen Job gemacht.“ Helmut Hecking, Ausbildungsleiter Wirtgen GmbH
Während die eine Gruppe fleißig einbaut und verdichtet, sammeln die anderen Azubis neue Kräfte, um ihre Kollegen gleich abzulösen.
MENSCHEN + AKTIONEN | FORUM 48 5150
Vielen Kindern mit Behinderung in Indien fehlt der Zugang zu Bildung. Doch auch nachdem sie eine Schule, wie hier in Bangalore, besucht haben, ist der Start in ein eigenständiges Leben ohne Hilfe kaum möglich.
AktiONsgruppe „kiNder iN NOt“ e.V. | FOrum 48 5352
Zukunft durch ausbildungSeit 2003 unterhält die Aktionsgruppe „Kinder in Not“ in Palamaner / Südindien eine Tagesstätte mit angrenzendem Gesundheitszentrum für körperlich und geistig behinderte Kinder.
NEUE PERSPEKTIVE FÜR BEEINTRäCHTIGTE KINDER IN INDIEN
AktiONsgruppe „kiNder iN NOt“ e.V. | FOrum 48 55
spendenkonten
Sparkasse Neuwied
Kontonummer: 012 022 752
Bankleitzahl: 574 501 20
IBAN: DE87 5745 0120 0012 0227 52
SWIFT-BIC: MALADE51NWD
Raiffeisenbank Neustadt e.G.
IBAN: DE16 5706 9238 0100 0527 24
BIC: GENODED1ASN
der Verein
wurde 1983 auf Initiative von Gisela Wirtgen gegründet,
leistet ehrenamtlich und uneigennützig „Hilfe zur Selbst-
hilfe“ für Not leidende Kinder,
arbeitet politisch und konfessionell unabhängig,
unterhält Hilfsprojekte auf den Philippinen, in Indien und
Brasilien.
Weitere informationen
www.kinder-in-not.de
AKTIONSGRUPPE „KINDER IN NOT“ E. V.
bestmögliche Hilfe erhalten, um so viel Selbständigkeit und
Selbstbewusstsein wie möglich zu erlangen. Zusätzlich erhalten
sie in unserem Gesundheitszentrum eine sehr gute regelmäßige
Betreuung durch einen Arzt, einen Physiotherapeuten und eine
Krankenschwester. Operationen in einem Krankenhaus in Banga
lore helfen den Kindern, wenn die Möglichkeit besteht, dadurch
Schmerzen zu lindern.
Mehrere der zu Beginn aufgenommenen Jugendlichen
haben zwischenzeitlich die Kinder Special Care School abge
schlossen. Sie einfach wieder in ihr früheres Leben zu ihren Fa
milien zurück zu entlassen, wäre ein sehr schlechter Schritt in die
falsche Richtung gewesen. Wir haben deshalb zusammen mit den
Hilfsprojektmitarbeitern erörtert und untersucht, welche Berufs
ausbildungen für die Mehrzahl der Jugendlichen möglich sein
könnten und welche Arbeiten sie auch interessieren würden.
Letztendlich entschieden wir uns für drei Berufssparten: Milch
wirtschaft und Gemüseanbau, Näherei, Kerzenherstellung. Nach
den Schnupperkursen entschlossen sich die Mädchen und Jun
gen je nach Behinderung und Interesse für eine zwei bis dreijäh
rige Ausbildung in einem dieser Berufszweige. Zwischenzeitlich
54
Mit unseren Projekten möchten wir langfristig helfen. Jeder Cent bringt uns unserem Ziel ein Stück näher!
helFeN aUch sie kiNDeRN iN NOT!
iese Kinder kommen aus den ärmsten Familien der
Stadt Palamaner und der ländlichen Umgebung. Viele
der Mädchen und Jungen gehören zu den vergesse
nen Kindern. Sie hätten dringend Zuwendung und
Pflege gebraucht. Doch ihre Eltern waren mit der Behinderung
ihres Kindes überfordert und behandelten sie dadurch ungerecht
und manchmal auch lieblos. Zusätzlich fehlte diesen Kindern der
Zugang zu Bildung und Entwicklung, weil sie nicht hören konnten,
nicht gehen konnten, geistig behindert waren oder mit einer ande
ren Beeinträchtigung leben mussten.
sO Viel selBsTäNDigkeiT wie Möglich
Einhundert Mädchen und Jungen mit den unterschiedlichsten
körperlichen und mentalen Defiziten werden derzeit in unserem
Zentrum betreut und unterrichtet. Erfreulicherweise unterstützt
Prof. Jeychandran aus Chennai, der viel Erfahrung in der Ausbil
dung und Betreuung behinderter Kinder in Indien hat, unsere
Lehrer und Sozialfürsorgerinnen regelmäßig durch Ratschläge,
Seminare und Empfehlungen. Die Mädchen und Jungen sollen die
haben die ersten 12 Berufsschüler ihr erstes Ausbildungsjahr
in der Milchwirtschaft und dem Gemüseanbau gemeistert. Ein
Ausbilder steht ihnen zur Seite. Sie sind für zwölf Milchkühe ver
antwortlich. Das schließt die Versorgung mit Futter von den um
liegenden Wiesen ein, das Melken der Kühe und die Verteilung
der Milch an die Tagesstätte und für den Verkauf an die Nachbarn,
sowie das Reinigen der Ställe. Außerdem unterhalten sie mehre
re größere Gemüsebeete, ernten ihre eigenen Kartoffeln und ihr
eigenes Obst.
eiNe kUh FüR DeN leBeNsUNTeRhalT
Aufgrund ihrer Behinderungen wird streng auf die ärztlich festge
legten Ruhezeiten der Jugendlichen geachtet. Ihnen macht die
Arbeit viel Freude und sie werden selbstsicherer und selbstbe
wusster. Es ist geplant, dass die Auszubildenden nach der abge
schlossenen Lehrzeit eine Kuh erhalten und so in ihren eigenen
Familien ein wenig zum Lebensunterhalt beitragen können.
Während der Ausbildungszeit leben viele der Jugendlichen unter der Woche in dem Berufsschulcenter.
1. Die erworbenen Fähigkeiten helfen den Kindern, sich in ihren Familien zu behaupten. 2. Auch der richtige Umgang mit den Tieren wird den Teilnehmern gezeigt. 3. Die ersten zwölf Schüler haben ihr erstes Ausbildungsjahr im Gemüseanbau gemeistert. 4. Feingefühl ist bei der Herstellung von filigranen Kerzen gefragt. Die Kinder eignen sich jeden nötigen Schritt zur Produktion der Kerzen an.
d
Gisela Wirtgen, 1. Vorsitzende
Aktionsgruppe „Kinder in Not“ e. V.
Es grüßt Sie herzlich,
In der Näherei lernen sie unter Leitung einer sehr guten Näherin,
einfache Kleidung herzustellen, um später in der Lage zu sein,
durch Näharbeiten einen kleinen eigenen Verdienst zu erwirt
schaften und nicht völlig abhängig von ihrer Familie zu sein.
Diese Mädchen und Jungen werden als Anfangskapital nach
beendeter Lehrzeit eine Nähmaschine und Stoffe erhalten.
Das Lernen der Kerzenherstellung ist sehr beliebt. Die
farbenfrohen Kerzen und verschiedenen Formen regen die Fanta
sie der Schülerinnen und Schüler an. Ihnen soll es später ermög
licht werden, zu Hause eigenständig Kerzen aller Art zum Verkauf
anzufertigen.
Das erste Lehrjahr war auch für die Ausbilder eine Zeit des
Lernens und der Verbesserungen des Ausbildungsprogramms. Oft
war große Geduld gefordert und mitunter mussten sie einfach
akzeptieren, dass ein Mädchen oder ein Junge für eine bestimmte
Ausbildung wegen der bestehenden Behinderung nicht geeignet
war. Das erste Berufsschuljahr hat gezeigt, dass die Jugendlichen
viel selbständiger geworden sind und sich aufgrund ihrer gelernten
Fähigkeiten auch besser in den eigenen Familien behaupten kön
nen. Sie spüren das, was sie immer vermisst haben: Ihre Familie
ist stolz auf sie.
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FORUMDas Magazin für Kunden, Mitarbeiter und Freunde der Wirtgen Group
Nummer 48AusgAbe 2 /14
Die Neuen im TeamMit Benninghoven, einem traditionsreichen Hersteller von Asphaltmischanlagen, deckt die Wirtgen Group nun die gesamte Prozesskette im Straßenbau ab.
www.wirtgen-group.comRoad and MineRal Technologies
www.wirtgen-group.comRoad and MineRal Technologies
Verstärkung.
Mit der Integration von Benninghoven bietet die Wirtgen Group nun führende Technologienfür den gesamten Straßenbauzyklus aus einer Hand: Aufbereiten, Mischen, Einbauen, Verdichtenund wieder Sanieren. Vertrauen auch Sie Team Wirtgen Group!
www.wirtgen-group.com/technologien