Claire Taylor-Smith Hanna und die magischen Tiere · 2021. 2. 9. · magische Wesen kümmert. Dabei...

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129 Ab 8 Jahren 128 Seiten Format 13,5 × 20,5 cm Gebunden Aus dem Englischen von Anne Brauner Mit Illustrationen von Lorena Alvarez ISBN 978-3-401-06988-3 Band 2 „Der verlorene Zauber des Einhorns“ erscheint zeitgleich! Welches junge Mädchen träumt nicht davon, niedlichen Tieren zu helfen? Diese zauberhafte neue Serie erzählt von einer kleinen Tierärztin, die sich liebevoll um Einhörner, Drachen und andere magische Wesen kümmert. Dabei geht es ganz nebenbei auch um Freundschaft und gegenseitiges Helfen. Ein fabelhafter und reich illustrierter Selbstlesespaß für Leserinnen mit einem Herz für Tiere! Claire Taylor-Smith Hanna und die magischen Tiere Die gestohlene Stimme des Drachen

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    … warf sich Emi neben Kawumm auf das Sofa

    im Kinderzimmer. Kawumm war ein spitzgedackelter

    Pudelwelpe und ziemlich wild. Er hasste es, jeden Vor-

    mittag bei der Hunde-Babysitterin abgegeben zu wer-

    den. Mit ihr und vier anderen Hunden musste er stun-

    denlang an der Leine durch den Park spazieren. Dabei

    liebte Kawumm nichts mehr als Laufen und Toben. Für

    sein Leben gerne würde er mit anderen Hunden um die

    Wette rennen und herausfinden, wer der Schnellste von

    ihnen war.

    Zum Glück war Emi anders gestrickt als diese Hun-

    de-Sitterin. Wenn Frau Katzenhammer nicht in der

    Nähe war, konnte man mit ihr nach Lust und Laune

    durch den Garten flitzen, sich auf dem Rasen wälzen

    oder um einen Stock balgen.

    Laut summend trat eine Frau auf den Flur, die glänzen-

    de Laune zu haben schien.

    „Noch nie-ie da gewesen“, sang sie und machte ein paar

    tänzelnde Schritte. „Eine sagenhafte Kreation aus Mar-

    zipansahne und Zuckerschnee, juch-he.“ Sie kicherte

    und murmelte: „Wenn ich nicht so verflixt geniale Tor-

    ten erfinden würde, sollte ich Dichterin werden.“

    In Holdas Nase geriet ein fantastischer Sahnetorten-

    Duft, der sie an die gute alte Zuckerbäckerei erinnerte.

    „Hier bleib ich“, sagte sie. Mit einem zufriedenen Brum-

    men setzte sie sich auf die Schulter der Frau und ließ

    sich von ihr in die große Küche tragen.

    Ab 8 Jahren128 SeitenFormat 13,5 × 20,5 cmGebundenAus dem Englischen von Anne Brauner Mit Illustrationen von Lorena AlvarezISBN 978-3-401-06988-3Band 2 „Der verlorene Zauber des Einhorns“ erscheint zeitgleich!

    Welches junge Mädchen träumt nicht davon, niedlichen Tieren zu helfen? Diese zauberhafte neue Serie erzählt von einer kleinenTierärztin, die sich liebevoll um Einhörner, Drachen und andere magische Wesen kümmert. Dabei geht es ganz nebenbei auch umFreundschaft und gegenseitiges Helfen. Ein fabelhafter und reichillustrierter Selbstlesespaß für Leserinnen mit einem Herz für Tiere!

    Claire Taylor-Smith

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    Als Hanna an ihrem zehnten Geburtstag das verborgene Zauberreich Bellua entdeckt, ahnt sie noch nicht, welche Aufgabe sie dort erwartet: Sie ist auserwählt, sich um die dort lebenden magischen Tiere zu kümmern! Da erfährt Hanna, dass der böse König Ivar dem rosafarbenen Drachenmädchen Mia Mini ihre Stimme und damit ihre Magie genommen hat. Hanna ist die Einzige, die dem kleinen Drachenmädchen helfen kann!

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    Eine zauberhafte Begegnung

    Hanna landete mit einem wenig vornehmen Rumms auf einem kalten, harten Fußboden. Sie hatte keine Ahnung, wie weit oder wie lange sie gereist war – vielleicht war sie ja sogar ans andere Ende der Welt gefallen! Während sie sich vorsichtig den schmerzenden Po rieb, sah sie sich um. Als Erstes entdeckte sie die silberne Tierarzttasche, die neben ihren pinkfarbenen Turnschuhen stand und immer noch funkelte. Da sie nicht wusste, was passieren würde, wenn sie die Tasche berührte, wagte Hanna nicht, sie hochzuheben. Stattdessen drehte sie den Kopf in alle Richtungen, um he rauszufinden, wo in aller Welt sie war.

    Wegen der Felswände zu allen Seiten dachte sie

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    an eine Höhle. Besonders groß schien sie nicht zu sein. Hanna staunte, wie gut sie sehen konnte, obwohl nirgends Lichter oder Lampen zu sehen waren. Erst bei näherem Hinsehen bemerkte sie, dass die Wände mit Tausenden schimmernder Kristalle bedeckt waren, die die Höhle in sanftes, fast magisches Licht tauchten.

    Dann entdeckte Hanna etwas an der nächstgelegenen Wand. Es war ein quadratisches Stück Papier, das ein wenig schief mit Tesafilm an der Felswand befestigt war. In einer krakeligen Handschrift standen genau drei Wörter darauf:

    Bin gleich zurück!

    Der Zettel war nicht unterschrieben und auf der Rückseite stand auch nichts.

    Wer war denn hier gewesen?, überlegte Hanna. Und wann kommt er oder sie wieder?

    Sie beschloss, die gegenüberliegende Wand auf weitere Hinweise abzusuchen. Dort war der Fels zu Regalen ausgehöhlt worden. Darin standen Glasflaschen in allen möglichen Größen und Formen. Es gab welche mit hellen Flüssigkeiten und

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    andere, die mit flaumigen Spinnweben umwickelt waren, als hätte sie seit Jahren niemand berührt. Wozu man all diese Flaschen wohl brauchte?Auf dem obersten Regalbrett bemerkte Hanna ein großes Buch zwischen den vielen Flaschen, das gefährlich auf der Kippe stand. Es war in rotes Leder gebunden, das hier und da leicht zerschlissen war, und wirkte uralt. Einen Titel konnte Hanna nicht erkennen, nur ein großes und verschlungenes goldenes Bild, das vielleicht einen Drachen darstellte. Doch sicher war sie nicht.

    Da sie nicht herausfand, wo sie war oder, was viel wichtiger war, wie sie wieder nach Hause kommen sollte, überlegte Hanna, dass in dem Buch möglicherweise Antworten auf die Fragen standen, die ihr durch den Kopf gingen. Aber wie sollte sie an das oberste Regalfach herankommen und das Buch aus seiner gefährlichen Lage befreien, ohne die Hälfte der bunt durcheinanderstehenden Flaschen zu zerbrechen? Dieses Risiko wollte Hanna lieber nicht eingehen, zumal sie keine Ahnung hatte, was sich in den Flaschen befand. Stattdessen verlegte sie sich lieber darauf, den Rest der Höhle zu erforschen.

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    In der Mitte stand ein großer runder Tisch aus Stein. Auf einem kleineren Felsbrocken daneben stand eine glänzende Glasschüssel, die offenbar Werkzeug enthielt. Hanna ging näher heran, um sie besser betrachten zu können, doch bei dem Anblick, der sich ihr dann bot, blieb sie ruckartig stehen. Die Instrumente waren aus unterschiedlichem Material – einige aus glänzendem Metall, andere kristallen –, doch sie hatten alle die gleiche Farbe und Form wie die Gerätschaften, die ihre Eltern in der Tierarztpraxis benutzten. Da war sie vollkommen sicher. Wo war sie hier nur?

    Hanna erforschte die sonderbare leuchtende Höhle weiter. Es musste hier doch etwas geben, das ihr weiterhelfen konnte. Sie fing ganz hinten an und suchte gerade den Boden ab, als eine laute Stimme durch die Höhle dröhnte.

    »Ah, Hanna, du bist da! Herzlich willkommen!«

    Hanna sprang erschrocken auf und hätte sich beinahe den Kopf an der harten Steintischkante gestoßen, ehe sie eine vertraute Gestalt entdeckte, die durch eine kleine Holztür im hinteren Teil die Höhle betrat. Onkel B! Hanna hatte ihn

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    schon lange nicht mehr gesehen, doch sie erkannte Mums älteren Bruder sofort. Außer ihr war er der Einzige in der Familie, der auch eine weiße Haarsträhne hatte – die sie jetzt in seinen etwas unordentlichen dunklen Locken genau erkennen konnte.

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    »Onkel B!«, rief Hanna vor Freude, ein bekanntes Gesicht zu sehen. »Was machst du denn hier? Und überhaupt, ich weiß gar nicht, wo hier eigentlich ist. Wo sind wir? Ich weiß gar nicht, was los ist.«

    »Das kommt dir sicher alles sehr seltsam vor«, antwortete Onkel B, als er merkte, dass Hannas Freude einer gewissen Angst wich. »Ich habe dir eine köstliche Tasse Fliedertee gemacht. Er wird aus Fliederblüten von den Einhornwiesen gebrüht und beruhigt ganz wunderbar. Hier, trink einen Schluck Tee, während ich dir erkläre, worum es geht.«

    Hanna nahm Onkel B die Porzellantasse ab, zu verwirrt, um zu fragen, wo in aller Welt diese Einhornwiesen waren. Der Tee sah anders aus als alles, was Hanna je getrunken hatte. Er war hellrot, doch der Duft, der in ihre Nase waberte, hatte etwas Tröstliches. Der Tee schmeckte süß und lecker.

    Sie trank noch einen Schluck und wartete auf die Erklärung ihres Onkels.

    »Es gibt viel zu erzählen«, sagte Onkel B und lehnte sich müde an die Tischkante. »Am bes

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    ten fange ich ganz vorne an. Du wirst jetzt eine Menge wundersamer Dinge erfahren, Hanna, aber bitte hab Geduld. Bald wird dir alles klar sein. Deine Eltern haben dir sicher erzählt, dass ich auf Reisen bin, mir die Welt ansehe und interessante Kulturen erforsche.« Hanna nickte und Onkel B fuhr fort: »Ich konnte ihnen aber nicht die ganze Wahrheit sagen, weil ich geschworen habe, ein Geheimnis zu bewahren. Und an diesen Schwur bist auch du nun gebunden, Hanna. In Wirklichkeit war ich nämlich in dem Land, in dem du dich jetzt befindest, im magischen Königreich von Bellua, und zwar als Hüter über die Zauberwesen. Ich kümmere mich um Einhörner und Feen, Meerjungfrauen und Drachen – und jede andere Art von Zauberwesen, die du dir vorstellen kannst!«

    »Einhörner und Feen?« Hanna konnte es nicht fassen. »Geht’s dir gut, Onkel B? Vielleicht solltest du dich lieber setzen!«

    Onkel B schmunzelte. »Mir geht es bestens, Hanna – und du wirst es bald mit eigenen Augen sehen. Ich habe wenig Zeit und muss dir alles rasch erklären. Die Hauptaufgabe eines Hüters

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    besteht in der Pflege der Zauberwesen, die geheilt werden müssen, wenn sie krank sind. Außerdem muss er dafür sorgen, dass ihre Zauberkräfte nicht in Gefahr geraten. Seit über dreißig Jahren bin ich nun schon Hüter – seit ich so alt war wie du, Hanna. Meine Dienste haben mir, wie allen Hütern vor mir, den Respekt der Tiere in diesem Zauberland eingetragen. Doch die Arbeit ist anstrengend und ich muss sie deshalb an die nächste Generation weitergeben. Und hier kommst du ins Spiel, Hanna.«

    »Ich?«, rief Hanna erschrocken. »Wie kommst du denn darauf?« Um sich zu beruhigen, trank sie noch einen Schluck Fliedertee und wartete, dass ihr Onkel weitersprach.

    »Die Hüter stammen stets aus der Familie Bright«, fuhr er fort. »Doch nur diejenigen, die das Zeichen des Hüters tragen – die weiße Haarsträhne und das ungewöhnliche sternförmige Muttermal im Gesicht –, können dieses wichtige Amt übernehmen.«

    Als Onkel B die Haare zur Seite schob und Hanna ein kleines sternförmiges Muttermal an seinem Wangenknochen zeigte, hob sie die Hand

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    und tastete nach ihrem eigenen Mal auf der rechten Wange.

    »Schon als kleines Kind waren beide Zeichen bei dir deutlich zu erkennen, Hanna, und ich habe immer schon gewusst, dass du meine Nachfolgerin hier in Bellua wirst.«

    Kann das wahr sein, was Onkel B da erzählt?, überlegte Hanna. Bin ich für diese sonderbare Aufgabe auserwählt?

    Plötzlich hatte sie den Kopf voller Fragen, aber ihr fiel auf, dass Onkel B immer wieder zu der Holztür blickte, als hätte er es eilig. Deshalb hielt sie sich zurück und hörte Onkel B gebannt zu.

    »Leider ist die Pflege der Zauberwesen in Bellua nur ein Teil des Amtes, das ich an dich weiterreiche, Hanna.« Bei diesen Worten verzog er sorgenvoll das Gesicht. »Der Frieden von Bellua ist in Gefahr, weil Ivar, der Wichtelkönig, den anderen Fabeltieren ihre Zauberkräfte abnehmen will. Sein Plan ist von Grund auf böse. Er wird sich von nichts aufhalten lassen, um ans Ziel zu gelangen. Er fügt den Kreaturen von Bellua Leid zu, wo immer er auch auftaucht. Deine Aufgabe wird vor allem darin bestehen, den Zauberwesen

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    in Not zu helfen – doch hüte dich vor Ivars Verbündeten, die ihm helfen, seine bösen Absichten zu erfüllen. König Ivar erkennt den Hüter nicht an und wird alles tun, um dich daran zu hindern, deine Arbeit zu tun.«

    Hanna konnte sich kaum vorstellen, dass ein Wichtelkönig so viel Macht über eine Zehnjährige ausüben könnte, aber bei Onkel Bs ernstem Gesichtsausdruck und nach den eigenartigen Ereignissen des Tages vermutete Hanna, dass vielleicht doch alles Mögliche möglich war.

    »Obwohl du bei deinen Reisen durch Bellua gut aufpassen musst, wirst du auch auf Wunder treffen, wie du sie dir nicht vorstellen kannst, Hanna.« Mit einem Zwinkern lockte Onkel B sie zu einem kleinen Fenster im hinteren Teil der Höhle. Sie folgte ihm und sah hinaus.

    »Oh … Wahnsinn!«, keuchte Hanna. Vor dem Fenster leuchteten die Farben so bunt wie an keinem anderen Ort, an dem Hanna je gewesen war, und ein zartes Schimmern und Funkeln schien in der Luft zu liegen. War das schön! Bevor Hanna sich sattsehen konnte, ging Onkel B rasch zu dem steinernen Tisch zurück.

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    »Hinter diesem Fenster liegt Bellua«, sagte er. »Du wirst eine sehr gute Hüterin abgeben, Hanna. Und bald bekommst du die erste Chance, es zu beweisen. Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen – gleich kommt deine erste Patientin.« Onkel B ließ den Blick schweifen. »Sie heißt Mia Mini und hat König Ivar bereits kennengelernt, fürchte ich. Eine böse Wichtelin hat der armen Mia Mini Staub ins Gesicht gepustet, und als sie dann mit Husten und Spucken fertig war, musste sie feststellen, dass Ivar ihr die Flamme gestohlen hat und mit ihr ihre schöne Stimme.«

    »Ach du liebe Güte!«, sagte Hanna und schaute sich um, während sie sich fragte, wo in aller Welt ihre Patientin wohl stecken könnte.

    »Du liebe Güte, das kann man wohl sagen!«, gluckste Onkel B. »Du kannst ihr die Flamme zurückgeben, Hanna, das weiß ich – jetzt liegt das Schicksal von Bellua in deinen Händen!«

    »Aber Onkel B, wie soll ich denn …?« Hanna hatte die Frage noch nicht fertig ausgesprochen, als Onkel B bereits die Tierarzttasche in der Hand hielt, die sie auf den Boden gestellt hatte.

    »Ich muss gehen, Hanna«, sagte er. »In Bellua

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    kann es nur einen Hüter geben und ich spüre schon, wie es mich fortdrängt. Ich darf doch mal kurz, ja? Und denk dran – du darfst niemandem von Bellua erzählen, nicht einmal deinen Eltern oder deiner besten Freundin. Du musst dich an den alten Geheimhaltungsschwur halten. Keine Sorge – du wirst dich fantastisch schlagen! Und tschüs!«

    Verblüfft sah Hanna zu, wie ihr Onkel in die Tasche spähte und auf der Stelle verschwand. Der Verschluss schnappte zu und die Tasche sah wieder aus wie eine ganz normale Tierarzttasche – auch wenn sie immer noch ein wenig zu funkeln schien.

    Ehe sie auch nur darüber grübeln konnte, was gerade passiert war, hörte Hanna ein leises, unterdrücktes Niesen. Erschrocken zuckte sie zusammen. Da das Niesen unter dem Steintisch herzukommen schien, bückte Hanna sich vorsichtig und senkte den Kopf, um darunter nachzusehen.

    Einen Augenblick lang bekam sie kaum noch Luft.

    Unterm Tisch saß ein winziger rosafarbener Drache.

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