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LEKTÜREN AUS DEM AMAZONASGEBIET

NUTZEN DER BIOLOGISCHEN VIELFALTufgrund der Kraftstoffkrise derIndustrieländer folgte im

Jahr 1977 der Chemiker Melvin Calvinaus den Vereinigten Staaten vonAmerika einigen brasilianischenIndianern in den Dschungel auf derSuche nach einem speziellen Öl. Voreinem enormen Baum inmitten derVegetation beobachtete Calvin – einWissenschaftler, dem der Nobelpreisverliehen worden war – neugierig, wiedie Indianer einen Zapfen aus demunteren Teil des Stammes eines Baumesnahmen, in den sie Monate zuvor einkleines Loch gebohrt hatten. Plötzlichfloss aus dieser Öffnung ein öliger Saft,Liter um Liter bis 24 Liter Baumsaftgewonnen wurden. Die Indianererzählten Calvin, dass sie dieses Öl zurHautpflege benutzen. Nach derchemischen Analyse entdeckte Calvinjedoch erstaunt, dass dieser Saft fastausschliesslich Kohlenwasserstoffeenthielt. So unwahrscheinlich es auchklingen mag, könnte man dieses Öl

direkt in einem Dieselmotorverwenden und damit einenLastwagen bewegen. Calvinberechnete, dass eine Plantage miteiner Fläche von 1,2 ha mit 300Copaiba Bäumen (Copaiferalangsdorfii) 18’000 Liter Benzin pro Jahrproduzieren könnte. Im Gegensatz zumaus dem Boden gewonnenen Erdöl istder Kraftstoffbaum jedoch fähig, sichständig durch seine Wechselwirkungmit der Sonne, dem Boden und demRegen zu erneuern.

Einige Jahre nach der Entdeckungvon Calvin schwächte sich jedoch dieKraftstoffkrise ab und die Erdölpreisefielen erneut weltweit, weshalb dieUntersuchung der aussergewöhnlichenEigenschaften des Copaiba gestopptwurde. Diese Geschichte zeigt unsjedoch zwei grundsätzliche Tatsachendes Regenwaldes: erstens besitzt derRegenwald ein grosses, aufgrund dererstaunlichen Artenvielfalt weitgehendunausgeschöpftes Potential. Zweitens

sind die EingeborenengemeinschaftenErben einer Fülle von Kenntnissen,welche vom raschen Untergang bedrohtwerden – Kenntnisse, die währendTausenden von Jahren entstanden sind.

Der Kraftstoffbaum ist nur eines vonTausenden von wertvollen oderpotentiell wertvollen Produkten, welcheweltweit von den Regenwäldernhervorgebracht werden und jedes Jahrwerden neue Ressourcen entdeckt. Indieser Region, welche als der vielfältigsteder biologischen Lebensräume unseresPlaneten bezeichnet wird, verwandelndie selbsttragenden Regenwälder derErde Tag für Tag die Bodenabfälle insprichwörtlich Millionen von Tieren undin Pflanzen mit Früchten. Diese Unzahlvon Produkten ist nicht nur in unsererReichweite, sondern ist auch dieVielfältigste und Reichhaltigste unseresPlaneten. Unter den Produkten derRegenwälder finden wir Früchte,Samen, Beeren, Nüsse, Kräuter,vielleicht bis zu 80’000 essbare Pflanzen,

Kraftstoffe, Latex, Gummi und Öle,Gewürze, Klebstoffe, Harze,Terpentinöl, Lacke, Schmiermittel,Farbstoffe, geschmacksgebendeSubstanzen und Duftstoffe,Medikamente, Bambus, Rinden,Insektizide, Kosmetika, Gewebe,Isoliermittel für Dächer, Packmaterial,Stuhlrohr, Blumen, Seifen, Tinkturen,chemische Produkte zum Gerben,Fische, Tiere und ihre Felle, Fleisch,Honig, dekorative Pflanzen, Futter,Holz, Zellstoff, Papier, Jute und vieleandere Produkte, deren Aufzählung imgleichen Schritt wie unsere Kenntnissezunimmt. Der potentielle Marktwertdieser Produkte entspricht bereitsjährlich Hunderten Milliarden Dollars.

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Die wachsende Bibliographie über das Amazonasgebiet ist attraktiv, wenn man die eindrucksvollebiologische Vielfalt, den kulturellen Reichtum, das sozioökonomische Potential sowie die Fläche dieser

Region, welche im Fall von Peru mit 736’000 km2 fast 60 % des Territoriums ausmacht, berücksichtigt. ImHinblick auf die kürzlich abgeschlossene strategische Allianz zwischen Peru und Brasilien, um den

Herausforderungen der Entwicklung die Stirn zu bieten und zum Schutz dieses für unseren Planetenlebenswichtigen Raumes, wird dieses Interesse noch verstärkt.

n einer flüchtigen Auswahl ist dieenzyklopädische Monographie des

spanischen AugustinermönchsAvencio Villarejo (1910-2000) «Así esla selva» (So ist der Dschungel), welchein ihrer korrigierten und erweitertenfünften Edition kürzlich vom Centrode Estudios Teológicos de la Amazonía(Zentrum für theologische Studien überdas Amazonasgebiet) herausgegebenwurde, hervorzuheben. Ebenso bemer-kenswert ist das Buch «MonumentaAmazónica», welches vom gleichenStudienzentrum herausgegeben und balderscheinen wird und die wichtigstenhistorischen Quellen des Amazonas-beckens zwischen dem XVI. und XX.Jahrhundert umfasst. Wenn das Werk vonVillarejo einen Gesamteindruck vermittelt,so befasst sich der vollkommene Band überdie nationalen Naturschutzgebiete vonBahuaja-Sonene und Madidi desNordamerikaners Kim MacQuarrieausführlich mit dieser Region im Süden,welche durch bilaterale Anstrengungenunseres Landes und Boliviens geschütztwird.

Eine ausführliche Studie von Bea-triz Huertas(1) verfolgt die Spuren derin Isolation lebenden Eingeborenen-gemeinschaften und gibt zahlreicheEmpfehlungen zu ihrem Schutz ab.Auf der anderen Seite ist die Lektüredes Werkes von Fernando Santos Gra-nero und Federica Barclay über dieWirtschaft Loretos während den letztenanderthalb Jahrhunderten, seit derErschliessung des Amazonas für die

internationale Schifffahrt bis zumAbschluss des Friedensabkommens mitEkuador, unerlässlich. Diese Aufzählungkönnte mit dem wertvollen Buch überdas Reich der Chachapoyas oder eineroriginellen Studie über die Huni Kuin(2) fortgeführt werden. Auch dieSchriftsteller des Amazonasgebietesoder die Region selbst als literarischesThema sollten in Betracht gezogenwerden. Für den Moment möchten wirjedoch nur erwähnen, dass diereichhaltige Produktion auch andereFormen umfasst, unter denen «La ser-piente de agua» (die Wasserschlange),eine Ausstellung über die Eingebo-renenkulturen, welche im Moment imBahnhof von Lima Estación de Desam-parados gezeigt wird, hervorzuheben ist.(A. R.R.)

(1) «Los pueblo indígenas en aislamiento» (Dieisoliert lebenden Eingeborenengemeinschaften).Grupo Internacional de Trabajo sobre AsuntosIndígenas (Internationale Arbeitsgruppe fürEingeborenenfragen), Lima, 2002. [email protected](2) «Chachapoyas. El reino perdido»(Chachapoyas, das verlorene Reich). ElenaGonzales und Rafo León. AFP Integra, Lima,2002. Beachten Sie auch «Pensar el otro entre losHuni Kuin de la Amazonía Peruana» (Den Anderndenken unter den Huni Kuin des peruanischenAmazonasgebietes). P. Deshayes und B.Keifenheim. Instituto Francés de EstudiosAndinos/Centro Amazónico de Antropología yAplicación Práctica (Französisches Institut fürAndenstudien/Zentrum für Anthropologie undseine praktische Anwendung im Amazonas-gebiet). Lima, 2003. www.ifeanet.org undwww.caaap.org.pe(3) Siehe www.ojoverde.perucultural.org.pe

Kima MacQuarrie. «Donde los Andes encuen-tran el Amazonas. Bahuaja-Sonene y Madidi,Parques Nacionales de Perú y Bolivia» (Wo dieAnden auf den Amazonas treffen. Bahuaja-Sonene und Madidi, Nationalparks von Peruund Bolivien). Fotos von André Bärtschi.Francis O. Pathey & Söhne/Jordi Blassi,Barcelona, 2001. 336 Seiten. Übersetzung vonAlberto Magnet. [email protected]

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nde des XIX. Jahrhunderts warVenancio Amaringo Campa,

ein mächtiger Ashaninkahäuptling,das Oberhaupt eines grossenIndianerdorfes mit dem exotischenNamen Washington, welches an derMündung des Flusses Unini, einNebenfluss des oberen Teiles desUcayali, gelegen war. Im Jahr 1893begleitete Venancio Carlos FermínFitzcarrald - ein Kautschukbaron,welcher die Kautschukgewinnung amFluss Manu kontrollierte – auf derSuche und der Entdeckung einesDurchgangs zwischen dem FlussMishagua und Manu. Als derGeistliche Gabriel Sala ihn im Jahr 1897kennenlernte, arbeitete er weiterhinfür Fitzcarrald. Sala erzählt wieVenancio an der Spitze einerExpedition von vier grossen Kanus mit25 mit Gewehren bewaffnetenMännern seine Gruppe anhielt, umeinen kleinen chinesischen Händler,der mit ihnen reiste und FizcarraldGeld schuldete, zu fangen. GemässSala sprach Venancio Ashaninka,Quechua und Spanisch und hatte alsSymbol seiner privilegierten Stellunggegenüber den Weissen einen Hutund ein Halstuch an und war miteinem schwarzen Sonnenschirmausgestattet.

Im Jahr 1900 traf Oberst Pedro Por-tillo, Präfekt von Ayacucho, währendeiner Reise den Fluss Ucayali hinunterauf Venancio und sein Gefolge, welcheauf dem Fluss unterwegs waren. Por-tillo erzählt, dass der Indianerhäuptlingseine Leute an den Fluss Cújar, einNebenfluss des Purus, führte, umKautschuk für Delfín Fizcarrald,Bruder des verstorbenen CarlosFermín, zu gewinnen. Das Gefolge vonVenancio bestand dieses Mal ausseinen vier Frauen, seinen Kindern,einem seiner Brüder und aus 40 Wildenals Arbeitskräfte. Portillo gelang es,Venancio dazu zu bewegen, ihnzurück nach Washington zu begleiten.Ein Dorf, das er als strategisch gelegenbeschreibt und das in eineuneinnehmbare Festung verwandeltwerden könnte. Gemäss seinemBericht lebten im Dorf normalerweise500 Personen, aber während derTrockenzeit zwischen Juni und

November führte Venancio den grösstenTeil der Bevölkerung in das Gebiet derFlüsse Sepahua, Cújar oder Purús, umKautschuk für verschiedene lokaleArbeitgeber zu sammeln. Während die-sen Monaten verblieben in Washingtonnur 50 oder 60 Männer, die mit demSchutz und der Verteidigung derSiedlung vor wahrscheinlich Angriffenanderer Indianerhäuptlinge der eigenenEthnie oder anderer ethnischenGruppen betraut waren. Als PortilloVenancio bat, ihm 50 seiner Männer zurVerfügung zu stellen, damit sie ihnflussabwärts begleiteten, antwortetedieser, dass dies unmöglich sei, da sieKautschuk für den Bruder vonFitzcarrald gewinnen müssten.

Im Jahr 1901, während der Reise aneinen kleinen Nebenfluss des Purus,begegnete der Forscher Víctor Almirón«Venancio Amaringo Campa, Kazikedes Flusses Unini, mit ungefähr hundertFamilien dieses Stammes, die sich derKautschukgewinnung widmeten». Zudieser Zeit arbeitete Venancio für Car-los Scharff, früherer Aufseher von Car-los Fermín Fitzcarrald. Scharff war zueinem wichtigen Produzenten undHändler von Kautschuk geworden, der

zwölf Sammelstationen entlang desFlusses Purús und insgesamt 2000zivilisierte und eingeborene Arbeiterunter sich hatte.

Ein Jahr später machte La Combe,Beauftragter der Regierung für dieErforschung des Flusses Ucayali, aufseiner Reise flussaufwärts einen kurzenHalt in Washington. Zu dieser Zeitbetrachtete man Venancio als solcheinen wichtigen Kontakt in der Zone,dass La Combe ein Präsenta-tionssschreiben von Oberst Portillo, derkurz zuvor zum Präfekten von Loretoernannt worden war, mit sich trug. Aufder anderen Seite liess sich Venancionun Venancio Atahualpa nennen,vielleicht als Anspielung auf Juan San-tos Atahualpa, der berühmte Messias derAnden, welcher Mitte des XVIII.Jahrhunderts mit der Unterstützung derAshaninka und anderer lokalenEingeborenengruppen die Spanier ausder Region vertrieben hatte.

In Washington informierte man LaCombe, dass Venancio zum FlussSepahua gegangen sei. Eine Wochespäter traf ihn der Forscher an der Spitzeeines Zuges von Kanus voll voneingeborenen Frauen und Burschen,

welche er flussabwärts führte. LaCombe hatte den Verdacht, dass die-se von Venancio in der Zone desSepahue gefangengenommen wur-den. Einige Zeit später erfuhr er vonzwei Sklaven von Venancio, dass dieserzusammen mit anderen Kautschuk-produzenten in der lokalen Eingebo-renenbevölkerung die Nachrichtverbreitet hatte, dass die peruanischenBehörden mit einem Kriegsschiffkommen würden, um ihre Frauen zurauben. La Combe nimmt an, dass esdie Absicht von Venancio war, dieversklavten Eingeborenen so zuverängstigen, dass sie nicht zu denBehörden gingen, um ihre Freiheit zuerlangen.

Gemäss dem Geistlichen Alemaniwar im Jahr 1904 Washington, dasZentrum der Operationen vonVenancio, verlassen. Als Alemani nachdem Aufenthaltsort von Venanciofragte, fand er heraus, dass dieser mitmehr als hundert Männern zum FlussManu oder Madre de Dios gezogensei, um Kautschuk zu gewinnen. Dieslässt darauf schliessen, dass zu dieserZeit Venancio zu einem unabhängigenKautschukproduzenten wurde.Wirklich bestätigt Gow, dass es sich umeinen dieser seltenen Fälle handelt, indenen ein Eingeborenenhäuptling zueinem Arbeitgeber im Kautschuk-geschäft wurde. Auf jeden Fall hieltscheinbar die Unabhängigkeit vonVenancio nicht lange an. In 1910informierte Maúrtua, dass die von denKautschukproduzenten des FlussesPurús angeheuerten Arbeitskräfte auslokalen Eingeborenen und denjenigen«Stämmen, welche zur Zeit vom altenVenancio, Kazike der Gebiete desSepahua und Mishahua, angeführtwerden», bestehen. Dies ist die letzteInformation, die man über denAufenthaltsort von Venancio erhielt.

DER ASHANINKAHÄUPTLINGVENANCIO AMARINGO CAMPA

Fernando Santo Granero und FedericaBarclay. «La Frontera Domesticada. Historiaeconómica y social de Loreto, 1850-2000» (Dasdomestizierte Grenzgebiet. Wirtschaftlicheund soziale Geschichte von Loreto, 1850-2000). Pontificia U. Católica, Lima, 2002.546 Seiten. [email protected]

chön ist die Gestalt desEingeborenen in einer Jagdszene:

schön und bewundernswert. Er bewegtsich ohne ein Geräusch zu verursachen,so sanft, dass es den Anschein hat, erberühre nicht den Boden. Er brichtkeine trockenen Äste und sogar dasLaub scheint sein Gewicht nicht zuspüren. Mit Vorbedacht und aufmerksamenGehör läuft der Indianer, nach vornegeneigt, er rennt beinahe, ist sich aberjeder Einzelheit bewusst. Seinem Blickentkommt kein unbedeutender Ast,der sich bewegt, noch entgeht seinemGehör das sanfte Knirschen des dürrenLaubes, sofort lokalisiert er jeglichesGeräusch oder jeglichen Gesang; sein

feiner Geruchsinn nimmt den Geruchvon Bestien und Blumen, Lianen undSchlingpflanzen unterschiedlich war. Mitstolzer Verachtung für das Leben fürchteter sich nicht, in unbekannte oderunbegehbare Gebiete vorzudringen. Erweicht dem Angriff von Bestien nichtaus, auch wenn dies Kaimane, Tiger oderBoas sind. Er braucht nur einen Moment,um zu zielen und der Schuss trifft immer.Er rühmt sich nicht und höchstens einegrosse Eiterblase berichtet von der Irrfahrt.Er kennt die Spuren aller Tiere und folgtihr, bis er auf sie trifft. Er weiss, wo sich dieLeckstellen befinden, er imitiert denGesang des Helmhokkos, des Papageis,des Karunkelhokkos, der Taube und der

Truthenne und lockt sie bis zu seinemAnsitz. Der Mut und die Geistesgegenwartdes Dschungelbewohners übertrifft dieSchlauheit des Affen und das Misstrauender Ente, die Kraft des Tapirs und dieWildheit des Tigers.

Um die Spitzen der kleinen Pfeiledes Blasrohrs und der Pfeile und Speerezu vergiften, taucht sie der Eingeboreneeinige Zentimeter tief in den Kurare,bei dessen Zubereitung die Ticunasperfekte Alchimisten waren. BeimKurare handelt es sich um ein Gift, dasaktiver wirkt als dasjenige der Vipernund die rare Eigenschaft besitzt, dasses bei der Einnahme über den Magenkeinen Schaden zufügt während es

intravenös auch bei grossen Tieren inwenigen Minuten den Tod verursacht.Die Grundlage des Kurare ist derStrychnos castelnaei, dem anderenPflanzen beigegeben werden (...) undwie wenn dies noch nicht genüge,werden Vipernköpfe, Frösche,Vogelspinnen, Riesenjagdameisen(paraponera clavata) und andere giftigeArten beigefügt. Nach längeremKochen in nicht weniger als 20Kochtöpfen reduziert sich der Kurarezu einer dunklen teigigen Masse.

JAGDSZENEN

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Avencio Villarejo. «Así es la Selva» (So istder Dschungel), CETA, Iquitos, 2002. 197Seiten. http://www.ceta.org.pe

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s handelt sich um seine Essays «Perú,problema y posibilidad» (Peru,

Probleme und Möglichkeiten),»La prome-sa de la vida peruana» (Das Versprechendes peruanischen Lebens) und «Meditacio-nes sobre el destino histórico del Perú»(Betrachtungen über das historischeSchicksal von Peru), welche im Jahr 1929,bzw. 1943 und 1947 geschrieben wurden.Diese Werke sind von besondererBedeutung, um die Evolution seinesDenkens und die Wurzeln seines enormenEinflusses zu verstehen. Die Vertrautheitmit Archiven, Persönlichkeiten, Epochenund Situationen nahmen die Form eineswiederholten strengen Verweises an einLand an, das seine Versprechungen nichterfüllt. Die erwähnten Essays wurden vomHistoriker mehrere Male überarbeitet undbis ins hohe Alter korrigiert und neuherausgegeben. Ein Beweis, wie wichtigdiese Arbeiten für ihn waren zeigen seinegelungensten Formeln wie «dasVersprechen», die Unterscheidung zwischen«dem offiziellen und wirklichen Land».Diese teilweise missmutigen Betrachtungenvon Basadre, seine Überlegungen undErinnerungen, vermitteln ein neues Gefühldes Verständnisses für das peruanischeLeben, nicht nur durch das Geschehene,sondern durch das, was das Land seinkönnte, wenn es die Beharrlichkeit seinerwiederholten Defekte überwinden würde.Eine moralistische Rede, die heute eineschmerzliche Aktualität besitzt und amAnfang des XXI. Jahrhunderts die Leseranzieht und ihm, der während seines Lebensabgesehen von einigen vorübergehendenÄmtern stets vorgezogen hatte, den Ruhmder politischen Macht zu meiden, denungewöhnlichen Platz eines Lehrers fürrepublikanische Verhaltensweise verleiht.

SEIN LEBENJorge Basadre ist am 12. Februar 1903

während der chilenischen Besetzung inTacna geboren. Wie er selbst sagt, wecktenin ihm seine Familie, «das unsichtbareVaterland», Peru als Erinnerung undMöglichkeit schon früh eine Neigung zurGeschichte. Basadre war immer seinerStadt Tacna stark verbunden, ein Patriot,ohne dass dadurch die vage sozialistischeEinstellung seiner Jugendjahre gemindertwürde. Seine Kindheit wird auch vonseinem Vater stark beeinflusst, welcherwährend des Krieges als Soldat an denSchlachten von San Juan und vonMiraflores teilgenommen hat und den erfrüh verlieren würde, der aber beschlossenhatte, seine Heimatstadt nicht zu verlassen.Neben den Erfahrungen in Tacna trugen zuseiner Ausbildung die deutsche Schule, el

Guadalupe, und später die Universität SanMarcos bei, an der er einer der jüngstenProfessoren war. Es handelt sich jedoch umeinen Gelehrten der Reformbewegung.Seine heutige Berühmtheit, der Umfangseines Werkes, die Tatsache, dass er sichvon 1958 bis zu seinem Tod aus eigenemWillen zurückzog und sich seinemmonumentalen Geschichtswerk widmete,könnte uns einen falschen Eindruck übersein Leben geben. Basadre kannte dieSchwere und Unbeständigkeit des Lebenseines peruanischen Intellektuellen. Unterder Regierung von Leguía verbrachte er im

Jahr 1927 einige Monate im Gefängnis aufder Insel San Lorenzo. Er reiste auch insAusland und bereiste zwischen 1931 und1934 Deutschland und Spanien, erbesuchte Berlin zur Zeit des Aufstiegs derNazis und hörte in einer öffentlichenVeranstaltung die Rede von Goebbels undvon Hitler. In Deutschland konnte er dankseinen guten Deutschkenntnissen (er lerntedie Sprache als Kind von einem Grossvatermütterlicherseits) Kurse an der Universitätvon Berlin besuchen, welche dazu führten,dass er später für die iberische Welt wenigübliche Techniken und Konzepte zurGestaltung der Geschichte verwendete. Erreiste auch in die Vereinigten Staaten - einLand, das er während seines Lebens elfMale besuchen würde. Zurück in Lima warer nach und nach Professor undBibliothekar, er kümmerte sich mehrereMale um die Nationalbibliothek, schriebebenso viele Male und gestand mehrereJahre später, dass er seine persönlicheBildung mehr diesen Archiven als derUniversität San Marcos zu verdanken habe.

In 1945 war er Erziehungsminister für einpaar Monate und im Jahr 1956 für zweiJahre. In beiden Fällen unter demokra-tischen Regierungen. Weder die Politik imSchoss einer Partei noch der diplomatischeDienst zogen ihn an. Er wollte in Peru leben,obwohl er an seinem Lebensendebedauerte, nicht über mehr Zeit und eingrösseres Einkommen oder vielleicht überein Institut an der Universität verfügt zuhaben, um sich seinen Forschungen widmenzu können. Etwas, das er hätte tun können,falls er das Exil einer amerikanischenUniversität vorgezogen hätte. Wir werden

jedoch nie wissen, ob er dieses Gefühl fürdie Realität Perus in der Ferne hätteentwickeln können.DIE ERNEUERUNG DESHISTORISCHEN WISSENS

Die Provinz, das Ungestüm derUniversitätsreform, der Zeitgeist derZwanzigerjahre hatten eine entscheidendeRolle in der methodologische EntwicklungBasadres. Im Jahr 1929, als jüngsterProfessor betrauten ihn die Behörden mitder Eröffnungsrede des akademischenJahres und so entstand «La multitud, la ciu-dad y el campo en la historia del Perú» (DieMenge, die Stadt und das Land in derGeschichte Perus). Basadre sprengt damitdie Parameter der bisherigen Geschichteund führt sie in die Modernität. Anderesoziale Akteure, die Massen, dieMenschenmenge, das Volk. Die Geschichtewird nicht mehr das Gleiche sein wie vorher.Es handelt sich jedoch nicht um einenbrutalen Bruch. In «Iniciación de la Repú-blica» (Anfang der Republik) vertritt ernoch den Standpunkt der Monarchie und

beschreibt die militärischen Caudillos,konzentriert sich aber auf ideologische undsoziale Faktoren und führt auf diese Weisedie Geschichte in Gebiete, welche bishervon der klassischen Geschichte ignoriertwurden. Mit Basadre werden andere, neueAspekte erwähnt, seien diese tiefliegendoder genetisch bedingt; die Aristokratie unddie Immigranten, der Klerus, dieMittelklasse, die ärmeren Bevölke-rungsschichten, die Eingeborenen, dieSchwarzen. Ebenfalls zur Sprache kommtdas Thema der Existenz Perus als Staat unddie Nation als historischer Prozess, dasZufällige und das Dauerhafte, dieIndividuen und die grossen sozialenTropismen. Diese Kombination vonSoziologie, Ökonomie und Geschichtewollte man dem Einfluss der französischenSchule von Annales zuschreiben. InWirklichkeit stimmen aber die Zeitspannennicht überein; Basadre beginnt mit dieseranderen Form des Aufbaus des historischenWissens kurz vor dem Auftauchen desWerkes von Fernand Braudel. Auf jedenFall handelt es sich um eine überraschendeKoinzidenz, vor allem wenn man denkleinen oder fast nicht existierendeninstitutionellen Rahmen für die Forschungdes Peruaners betrachtet.

DAS VERSPRECHEN VON PERUSeit seinen ersten Büchern benutzt

Basadre eine sachliche Sprache, welche zumgrössten Teil von der pursten Rechtslehreund der politischen Philosophie stammt.Für was wurde die Republik gegründet?fragte er sich in 1947. Die Antwort istkurzgefasst: um das in der Republikverkörperte Versprechen zu erfüllen. Oder– wie er anfügt – für die materielleEntwicklung wie man im XIX. Jahrhundertder Meinung war oder um einen effizientenStaat oder ein fortschrittliches Land zuhaben. Was will uns Basadre damit sagen?Dass es sich bei der Republik um einepolitische Ordnung, ein Projekt, etwas, dasman erreichen möchte, handelt.Normalerweise hängt das Vaterland wedervon einem natürlichen Mandat noch vonder Rasse ab. Der Boden oder die Totenkönnen uns inspirieren, sie sind aber keinProgramm. Kurz zuvor hatte Ortega yGasset im sich in Umwälzung befindlichenSpanien eine ähnliche substantielleTrennung festgelegt. Die Familie ist einenatürliche Gruppe, aber nicht der Staat undauch nicht die Nation. Gemäss demspanischen Philosophen «leben die einenStaat integrierenden Gruppen aus einemGrund zusammen, es handelt sich um eineGemeinschaft mit Zielen und Wünschen».Er fügt dabei an: «sie leben nicht zusammen,

Jorge Basadre ist der berühmteste Historiker Perus seit der Gründung der Republik und zur gleichen ZeitPhilosoph unserer kollektiven Defekte. Auch wenn sein historisches Werk 1939 mit einem einzigen Band

beginnt, um 1968 in seiner sechsten Edition 16 Bände zu vervollständigen, wodurch er mit Recht eineunbestreitbare Stellung unter den Historikern einnimmt, war er parallel zu seiner akademischen Arbeit

Autor anderer intellektuellen Werke.

JORGE BASADREDIE PHILOSOPHIE EINES HISTORIKERS

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um beieinander zu sein, sondern umzusammen etwas zu unternehmen». DasGleiche sagte der englische Bischof Hobbesin 1651. Der Leviathan, die Metapher desStaates, ist ein «künstliches» Gebilde, d.h.freiwillig und entsteht, wenn die Individuen«den Krieg von allen gegen alle», waseigentlich der natürliche Zustand ist,beenden möchten. Basadre sieht in denBürgerkriegen des XIX. und der kollektivenVerwirrung des XX. Jahrhunderts denGegenwert des Spaniens ohne Rückgrat,welches zum spanischen Bürgerkrieg führte,und des Chaos der Religionskriege im Eu-ropa des XVII. Jahrhunderts. DasVersprechen der Republik ist etwas, dasvon den Peruanern aufgebaut werden kannoder nicht. Es liegt innerhalb des Möglichenund ist keine Schicksalsfügung. Schon frühmisstraute Basadre jeglichem historischenDeterminismus und noch imfortgeschrittenen Alter vergnügte er sichdamit, uns verschiedene mögliche Szenarienüber das, was ein oder der andere Auswegfür unsere Emanzipation hätte sein können,vorzuschlagen. Ein Spiel der Perspektiven,welches zur Überlegung und demVerständnis für die Unvoraussehbarkeitund Komplexität der Alternativen in derGeschichte anregt, aber klar unbeachtetblieb. Er war seinen peruanischen Kollegenund sogar denjenigen der iberischen Weltimmer ein paar Jahre voraus und nährtesich bis zum letzten Moment von seinerIntuition und seiner konstantenAssimilation von methodologischenNeuigkeiten. Auch im hohen Alter, war erder Jüngste unserer Historiker.

DIE AUFRICHTIGEN WORTEIn seinem monumentalen

Geschichtswerk und seinen Essays erstauntauch die sonst selten vorzufindende offeneSprache. Schon früh sprach er in seinerberühmten Eröffnungsrede von 1929 vomperuanischen Koeffizienten der Illegalität vor

(1) Zitate aus «Jorge Basadre, Memoria ydestino del Perú, textos esenciales» (JorgeBasadre, Memoiren und Schicksal von Peru,grundlegende Texte). Anthologie von Er-nesto Yépez del Castillo, Kongress von Peru,Lima, 2003. 558 Seiten. Ein Werk, das sehrempfohlen wird. [email protected] auch J. Basadre «La Iniciación de laRepública» (Der Anfang der Republik),Staatliche Universität San Marcos, 2Bände, Lima, 2002. www.unmsm.edu.pe/fondo

Jorge Eduardo Eielson (Lima,1924) wird als einer der

bemerkenswertesten Dichter undKünstler von Lateinamerika

betrachtet. Neuauflagen,Übersetzungen und Studien über

seine Werke haben sich in denletzten Jahren multipliziert. DieseGedichte gehören zur Reihe Noche

oscura del cuerpo (Dunkle Nachtdes Körpers), 1955. In Limaveröffentlichte die PontificiaUniversidad Católica letzten

Dezember zu Ehren des Dichtersnu/do, homenaje a j.e.eielson, JoséIgnacio Padilla Verleger, PUC,2002, 520 Seiten. Siehe auchwww.eielson.perucultural.org.pe

dem tiranischen Präsidenten Leguía,weshalb er von diesem nur trocken begrüsstwurde. Wenige haben so klar die gebildetenKlassen, die «Eliten» kritisiert und ihreArbeits- und Investitionsträgheithervorgehoben, «der Kapitalismus kamvom Ausland». Er glaubte jedoch auchnicht in eine idyllische Version derinkaischen Vergangenheit. Er sagte «das Bildder kommunistischen Inkas hat unsvergessen lassen, dass sie eine strengeHierarchie besassen und strikt zwischenAristokraten und Plebejern in SachenSteuern, Zugang zu Nahrungsmitteln undFrauen unterschieden. Die Kenntnis desVaterlandes sollte von Aufrichtigkeitbegleitet sein und das Erste ist, allesanzuerkennen, das im Moment nochignoriert wird». Die kulturelle GeschichtePerus ist noch nicht geschrieben. Basadrehatte die Welt bereist, er kannte dieeuropäische und Weltgeschichte, den vomübermässigen Nationalismus verursachtenHorror und dachte, dass vielleicht das, wasdort zu viel war «hier dringend benötigtwird». Ich möchte hier nicht bei seinenscheinbaren Kontradiktionen verweilen:Sozialist, Internationalist, Nationalist,Tacna stark verbunden, Patriot. All dieshat ihm vielleicht geholfen, die schwierigeRealität Perus zu verstehen.

Auch wenn er ein Historiker des XIX.und XX. Jahrhunderts war, sah er Peruimmer als tausendjähriges Gebilde an. Ineinem nach seinem Tode veröffentlichtenText fragt er sich was im Jahr 1824 einBauer aus Piura und Cusco gemein hatten?«Natürlich sehr wenig, aber ihre Vorfahrenhaben innerhalb des gleichen politisch-administrativen Raumes gelebt und nichtnur seit dem XVI. Jahrhundert, sondernschon viele Jahrhunderte vor demInkareich. Dieses ungreifbare Muster hatin einer oder anderen Weise ihre Kindheit,Pubertät, Jugend, ihr Alter und dasjenigeihrer Familienangehörigen beeinflusst». Erfragt sich, wie viele Völker Afrikas, Europas

FRÜHERER KÖRPER

Der Regenbogen fällt auf meinen Vater und meine MutterWährend sie schlafen. Sie sind nicht nacktNoch von einem Schlafanzug, weder einem Laken bedecktSie sind vielmehr eine WolkeIn Form einer miteinander verschlungenen Frau und eines MannesVielleicht sind sie die Urfrau und der UrmannAuf der Erde. Der Regenbogen überrascht michIch sehe Eidechsen in den Spalten herumrennenZwischen ihren Knochen und meinen Knochen. Ich seheBlaue Watte zwischen ihren Brauen heranwachsenJetzt sehen sie sich nicht einmal mehr an, noch umarmen

oder bewegen sie sichDer Regenbogen nimmt sie erneut mitSowie er meine Gedanken davon trägtMeine Jugend und meine Brille.

LETZTER KÖRPER

Wenn der Moment kommt und kommtJeden Tag der Moment, um sich demütig hinzusetzenUm zu defäkieren und ein unnützer Teil von unsZur Erde zurückkehrtErscheint alles leichter und näherUnd sogar das Licht des Mondes selbstErscheint wie ein Ring aus GoldDer das Esszimmer und die Küche durchschreitetDie Sterne vereinen sich im BauchUnd sie schmerzen nicht mehr, sondern leuchten nurDie Därme kehren in ihren blauen Abgrund zurückDort, wo die Pferde ruhenUnd die Trommel unserer Kindheit.

CUERPO ANTERIOR

El arco iris atraviesa mi padre y mi madreMientras duermen. No están desnudosNi los cubre pijama ni sábana algunaSon más bien una nubeEn forma de mujer y hombre entrelazadosQuizás el primer hombre y la primera mujerSobre la tierra. El arco iris me sorprendeViendo correr lagartijas entre los intersticiosDe sus huesos y mis huesos viendo crecerUn algodón celeste entre sus cejasYa ni se miran ni se abrazan ni se mueven

El arco iris se los lleva nuevamenteComo se lleva mi pensamientoMi juventud y mis anteojos.

ÚLTIMO CUERPO

Cuando el momento llega y llegaCada día el momento de sentarse humildementeA defecar y una parte inútil de nosotrosVuelve a la tierraTodo parece más sencillo y más cercanoY hasta la misma luz de la lunaEs un anillo de oroQue atraviesa el comedor y la cocinaLas estrellas se reúnen en el vientreY ya no duelen sino brillan simplementeLos intestinos vuelven al abismo azulEn donde yacen los caballosY el tambor de nuestra infancia

JORGE EDUARDO EIELSON / GEDICHT

und Asiens wohl solch eine lange historischeKontinuität missen. Er bemerkt, dass bereitsim alten Vizekönigtum die Unterschiedezahlreich vorhanden waren. Seine TheoriePerus ist unwahrscheinlich einfach. Zuerstsind wir als neue Gesellschaft geborenworden, «der spät kommende spanischeStaat hat uns nicht in Grenzeneingeschlossen.» Der Name von Peru selbstist Resultat eines anonymen, kollektivenImpulses, das Land wäre Nueva Castillagenannt worden, aber dies war nicht derFall. Der Aufbau des Staates und derNation ist etwas anderes. Dies ist einProzess, den Basadre als «das eigeneBewusstsein» bezeichnet. Um dies zuverstehen, machte er das, was wir heute dieGeschichte der Ideen nennen. Damit dieseWurzel fassen, ist die Qualität einerperuanischen Bildung, welche allen offenist, wichtig.

EIN MENSCHLICHES MODELLEs ist unmöglich, sich für die

peruanische Kultur, unsere Gesellschaft, denStaat, die Gegenwart oder die Zukunft zuinteressieren, ohne Basadre zu beachten.Sein Einfluss, seine Prophezeiungen einesuneitlen Predigers werden von denGenerationen dieser schwierigen Jahreimmer wie mehr geschätzt. Die heutigeBegeisterung, welche seine Werkeerwecken, ist nicht einfach zu erklären. MitAusnahme von wenigen undvorübergehenden öffentlichen Ämternlebte er diskret ohne jegliche Ambitionpersönlicher Macht. Das Paradoxe diesesLehrstuhles ohne Parteien, Banken nochZeitschriften liegt in einem Land, welchessich in der Lektion eines Moralisten nachseinem Tode wiedererkennt, obwohl diesebereits seit 1931 ausgesprochen wurde. DasParadoxe von Basadre ist seine Aktualität.Wäre dieser sich bildende StaatWirklichkeit geworden, hätten dieerwähnten Verweise ihren Sinn verloren.Unglücklicherweise ist dies nicht der Fall.

Basadre wird im Gegensatz zu anderenPhilosophen am Ende des XX.Jahrhunderts Glauben geschenkt, weil erkein Lehrer des Fehlers war, weder eineIdeologie - mit Ausnahme seines Glaubensin das Wissen und seiner nicht blinden Liebefür Peru - erfunden hat. Er forderte eineandere, verantwortungsbewusstere Elite,einen anderen Bürger und einen freien undmit den Weltgeschehnissen vertrautenPeruaner. Was die individuellen Optionenbetrifft, ist seine Rede im Zuge der Zeitüberraschend jugendlich. Ein Text mit demTitel «was wirklich im Leben bedeutendist» besagt «einem selbst gegenüber loyalzu sein». In diesem Sinne sind die Seitendes jungen Basadre erschütternd, mankönnte sagen, das Land habe sich nichtverändert. Er sagt, ich habe «ein kaltes,feindliches Peru vorgefunden. Hier gibt eskeinen Platz für eine ehrliche Jugend. Dietraditionellen Institutionen, das Parlament,die Ausübung des Wahlrechts sind imSterben begriffen» (1) Vor dem Ablebenals Slogan «die substantielle Ehrbarkeit»zu empfehlen, um kein «System desElends» mehr zu sein, erscheint ein fastfuturistisches Programm. Es sei jedemfreigestellt, sich diesen anderendemokratischen «Logos» vorzustellen.

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ario Urteaga (Cajamarca 1875-1957) spieltunbestreitbar eine führende Rolle unter den

peruanischen Malern, die das indianische Element in denVordergrund stellen. Seit 1934, als Lima relativ spät seineWerke «entdeckte», stellen diese einen unerlässlichenMarkstein auf der Suche nach der Authentizität, welchewährend Jahrhunderten die Richtung unserer Malereibeeinflusste, dar. Sein eigener Stil – eine ungewöhnlicheKombination von Formeln der europäischen Schule mitMaltraditionen der nördlichen Region Perus – verliehenihm sofort einen nationalen Charakter und Dimension.

Im Unterschied zu seinen Kollegen des Indigenismus,welche in der Escuela Nacional de Bellas Artes (NationaleSchule der Schönen Künste) ausgebildet und in Limaaktiv waren, war Urteaga ein Autodidakt, der aus derProvinz kam und den grössten Teil seiner Malerei inCajamarca ausübte. Dieser Umstand trug dazu bei, dasäusserliche Bild des Künstlers als ein spontanes Produktseiner Umwelt zu verstärken und führte zu einerambivalenten Wahrnehmung seiner Werke, die einmalals naiv und andere Male als unabhängiger Ausdruck desIndigenismus klassifiziert wurden. Mit einer Mischung ausNatürlichkeit und Klassizismus, die für den Betrachter in

DER INDIGENISMUS V

M jener Zeit faszinierend wirkte, erschienen die vom Künstleraus der Provinz sorgfältig zusammengestelltenBauernszenen endlich das nationalistische Streben einerganzen Generation zu verkörpern: Urteaga gelang esgemäss der Schlussfolgerung von Teodoro Núñez «dieindianischsten Indianer, die jemals gemalt worden sind»zu zeigen. Die Realität seiner Werke und seines Lebens istjedoch viel widersprüchlicher und komplexer.

DIE ANFÄNGEEnde des XIX. Jahrhunderts unterging Urteaga in

Cajamarca, weit weg von den traditionellen Kunstzentren,einen mühevollen Lernprozess als Zeichner von Porträtsfür eine lokale Kundschaft. Gestützt auf Fotografienfertigte er mit einem für einen Anfänger ungewöhnlichenGeschick konventionelle Abbildungen von bekanntenBürgern an. Eine frühzeitige Reise nach Lima im Jahr 1903würde seine künstlerische Berufung bestätigen. Währender als Lehrer in Callao arbeitete, macht sich Urteaga dankseiner Freundschaft mit dem portugiesischen Fotografenund Verleger Manuel Moral gleichzeitig mit der Fotografieund der Malerei vertraut. Diese Freundschaft ermöglichteihm auch den Kontakt mit dem illustrierten Journalismusvon Lima, welcher in dieser Zeit in voller Blüte stand, und

wodurch er Zugang zu einer Vielfalt von Reproduktionenvon Kunstwerken erhielt. Zu jener Zeit übte er durch dasKopieren von Bildern mit religiösen Motiven und Szenendes alltäglichen Lebens. Sein erstes eigenes Werk war sehrwahrscheinlich El rescate de Atahualpa (die Befreiung vonAtahualpa).

Nach seiner Rückkehr nach Cajamarca im Jahr 1911eröffnete Urteaga ein Fotostudio und in dendarauffolgenden Jahren übte er diesen Berufabwechslungsweise mit der Malerei sowie mit demSchulunterricht, der Landwirtschaft und demJournalismus aus. Seine Arbeit als Redakteur der lokalenZeitung El Ferrocarril erlaubte ihm, in der Politik aktiv zuwerden. In seinen Reden zeigte er einen grossen sozialenSinn und er liess sich einschliesslich als Kandidat für dasParlament aufstellen. Sein Scheitern im Jahr 1916 schienihn endgültig zu zeichnen und führte dazu, dass er sichvermehrt der Malerei widmete. Während mehreren Jahrenbeschränkte sich jedoch seine Produktion auf diesemGebiet auf religiöse Bilder, welche ihm von den gläubigenBürgern von Cajamarca in Auftrag gegeben wurden.

Die grösste Retrospektive* über den Künstler aus CajEine Zusammenfassung aus der Sicht seiner Restauratoren, den be

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CHASQUI 7

DAS AUFKOMMEN DES INDIGENISMUS UND DIEVERNACHLÄSSIGUNG DES CRIOLLISMUS

Während einer kurzen, aber entscheidenden Reise indie Hauptstadt im Jahr 1918 lernte der Künstler die derGründung der Nationalen Schule der Schönen Künstevorausgehende nationale kulturelle Stimmung kennen,obwohl er bereits nach wenigen Monaten nach Cajamarcazurückkehren würde, um mit seiner Karriere unabhängigfortzufahren. Gegen 1920 malt Urteaga seine ersten Bilder,die vom Leben der Indianer in Cajamarca inspiriert wurden.Drei Jahre später malt er La riña (die Schlägerei), ein frühesMeisterwerk, das die minuziöse Beobachtung der Realitätund die vom akademischen Stil übernommene klassischeZusammenstellung kombiniert.

Anfangs der Dreissigerjahre tendiert Urteaga dazu, inseiner Farbpalette die dunklen Töne zugunsten einerHelligkeit, welche in den klaren Himmeln und einerDefinition der Figuren gemäss der klassischenZusammenstellung seiner Werke zum Ausdruck kommt,zu ersetzen. Diese Entwicklung war in der Ausstellungvon 1934 gut ersichtlich. Die nächsten vier Jahre sindgekennzeichnet durch eine Reihe von erfolgreichenpersönlichen Ausstellungen und der im Jahr 1937 an derAusstellung von Viña del Mar erhaltene Preis verleiht seiner

Arbeit eine definitive Anerkennung.

KRITISCHE JAHRE, BESTÄTIGUNG UNDVERSTUMMEN

In den Vierzigerjahren stellt der Maler nicht mehr inLima aus und sein Produktionsrhythmus nimmtbeträchtlich ab. Dies ist zum Teil auf den Untergang desoffiziellen Indigenismus, aber auch auf eine persönlicheKrise zurückzuführen und wird Mitte des Jahrzehntesdurch den grauen Star, welcher seine Sehfähigkeit sehrbeeinträchtigte und ihn zwang, sich einem chirurgischenEingriff zu unterziehen, verstärkt. Mit der Aufnahme seinesWerkes El Entierro de veterano (Das Begräbnis des Alten)in die Kollektion des Museums der Modernen Kunst vonNew York erhält der Name von Urteaga im Jahr 1942erneut eine internationale Dimension und bestätigt ihn(fälschlicherweise) als naiven Maler.

Nach seiner Operation kehrt Urteaga nach Cajamarcazurück und widmet sich – angespornt von derkontinuierlichen Nachfrage der Sammler aus Lima undder wachsenden Kundschaft – erneut der Malerei. Diegrosse Nachfrage zwingt ihn, erneut auf seine verbreitestenMotive der «klassischen» Periode zurückzugreifen, auchwenn seine Werke dieses Mal einen grösseren malerischen

Akzent haben und die verschiedenen Indianertypenidealisieren. Diese Stilunterschiede wurden in der im Jahr1955 – zwei Jahre vor seinem Tod - vom Institut derZeitgenössischen Kunst in Lima zu Ehren des Malers ausCajamarca organisierten Ausstellung gut ersichtlich. Allein jener Zeit von Vertretern der unterschiedlichstenTendenzen gemachten Kommentare sind seltsamerweiseeinstimmig und überschütten Urteaga mit Lob mit demVersuch, ihn in ihre respektiven Haltungen einzugliedern.Die so erhaltene Bestätigung ist jedoch zur gleichen Zeitder Tod der Komplexität und der Widersprüche, welcheverhüllt in seiner Malerei vorhanden sind und dieserDynamik verleihen. Die kürzlich durchgeführteAusstellung sowie die sie begleitenden Publikationenversuchen diese Werte erneut sichtbar zu machen.

* Die Retrospektive wurde vom Kunstmuseum und der StiftungTelefónica organisiert und machte es möglich, im vergangenenJuni und Juli in Lima zwei zusätzliche Ausstellungen zu sehen:Mario Urteaga, Nuevas Miradas (Mario Urteaga, Neue Blicke)und Urteaga, Cajamarca y su tiempo (Urteaga, Cajamarca undseine Zeit). Mehr Informationen über den Katalog Mario Urteaga,Nuevas Miradas, Stiftung Telefónica und Kunstmuseum, Lima,2003, 337 Seiten, finden Sie unter www.perucultural.org.pe

1. La riña (die Schlägerei), 1923, Öl auf Leinwand: 94 x 80.5cm. Privatsammlung, Lima.2. Los tejeros (die Ziegelbrenner), 1944, Öl auf einer auf einemBrett befestigten Leinwand: 59.5 x 78.5 cm. Privatsammlung,Lima.3. La lechera (die Milchfrau), 1940, Öl auf Leinwand: 52 x 69cm. Privatsammlung, Lima.4. El primer corte de pelo (der erste Haarschnitt), 1953, Öl aufLeinwand, 57.5 x 54 cm. Sammlung Doris Gibson, Lima.5. Hogar (Heim), 1935, Öl auf Leinwand: 47.5 x 27 cm.Privatsammlung, Lima.

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VON MARIO URTEAGAjamarca erlaubt eine neue Annäherung an sein Werk.ekannten Kritikern Gustavo Buntinz und Luis Eduardo Wuffarden

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ch habe einen grossen Teil meinesLebens dem Studium, der

Erforschung und genetischenVerbesserung der Kartoffeln gewidmet.Es gibt verschiedene Gründe, die michzu dieser Arbeit bewegten. Als ersteskann ich sicherlich das Gefühl desStolzes erwähnten, wenn man sieht,welch grosse Bedeutung dieses aus denAnden stammende Produkt in derGeschichte der Menschheit hatte.Neben diesem Stolz war ich jedochüberzeugt, dass mit verdientenAnstrengungen der Beitrag derKartoffel zur menschlichen Ernährungviel grösser sein könnte.

Vor nur 500 Jahren liess nichtsdarauf schliessen, dass eineKnollenfrucht, welche dasHauptnahrungsmittel derAndenbewohner war, eine derbeliebtesten Speisen des Planetenwerden würde. Von seiner Bedeutungher, steht heute der Kartoffelanbauweltweit an vierter Stelle nach demAnbau von Getreide, Mais und Reis.Neben dem direkten Konsum wird dieKartoffel auf verschiedenste Weise inder Industrie verwendet: für dieHerstellung von Stärkemehl, Papier,Faserkitt für Textilien, für dieVerarbeitung von fettarmenNahrungsmitteln, bei der Herstellungvon Bäckereiprodukten, Feingebäck,Speiseeis, Kosmetikprodukten, bei derZubereitung von Arzneien und derWasserreinigung.

DIE WEGE DER KARTOFFELIm Laufe der Geschichte war die

Kartoffel eine wichtige Energiequellefür zahlreiche Gesellschaften. Auf diegleiche Weise, hat ihr Mangel inbestimmten Zeiten grosse sozioöko-nomische Katastrophen hervorgerufen,wie z.B. in Irland zwischen 1845 und1848.

Man weiss nicht genau, wann dieKartoffel nach Europa gelangte,obwohl man annimmt, dass dies in derzweiten Hälfte des XVI. Jahrhundertsgeschah. Es ist auch unbekannt, vonwo die Kartoffel kam und wer sie nachEuropa gebracht hat. Auf jeden Fallerlaubt die Offensichtlichkeit derTatsachen die Aussage, dass dieKartoffel zuerst nach Spaniengelangte.

Andere Beweise geben an, dassdank Bahuin die Kartoffel gegen 1600in Frankreich eingeführt wurde.Nachher brachten sie die Engländer im

DIE KARTOFFEL – EIN SCHATZDER ANDEN

In einem bemerkenswerten Buch über die Kartoffel* berichtet der peruanische Forscher Carlos Ochoahier in zusammengefasster Form über seine Arbeit der Klassifizierung von Kartoffeln, die ihm weltweiten

Ruhm eingebracht hat. Auf der anderen Seite kostet der bekannte Gastronom und Journalist Rául VargasVega einige Speisen, die mit verschiedenen Arten dieser Knollenfrucht zubereitet wurden.

Eine vielseitige GabeCarlos Ochoa

stenotomum die Älteste und somit dieMutter aller anderen Arten ist. DieSolanum tuberosum hat sich jedochweltweit am meisten verbreitet.

Die grösste genetische Vielfalt derKartoffel ist zwischen der WeissenKordillere der zentralen Anden Perusund um den Titicaca-See imNordosten von Bolivien, d.h. zwischendem 9 und 17 südlichen Breitengradzu finden. Dies ist die einzige Zone inden Anden, wo man die Gesamtheitder angebauten Spezies findet. Sehrwahrscheinlich ist dort die Kartoffel7000 Jahre vor Christus entstanden unddomestiziert worden. Es gibt neunanerkannte Arten von angebautenKartoffeln und diese befinden sich

hauptsächlich im höher gelegenenGebirgsland und auf den Hochebenender Anden zwischen 3000 und 4000 mHöhe. Es ist nicht aussergewöhnlich,vier oder fünf verschiedene Arten,welche von eingeborenen Bauern aufkleinen Parzellen gesät wurden,zusammen vorzufinden.

Die biologische Vielfalt beschränktsich jedoch nicht auf die angebautenArten. Es gibt auch eine komplexeGruppe von wilden, nicht essbarenArten (ungefähr 200). Diese könnenin ihrer natürlichen Form vom Südender Vereinigten Staaten bis in diesüdlichen Regionen von Chilevorgefunden werden. Ihre grossegenetische Vielfalt macht sie resistentgegen viele klimatische Faktoren oderKrankheitserreger, welche die Pflanzeanfallen. Diese Gene können für dieZucht von neuen Varietäten benutztwerden.

Die wilden Kartoffeln wachsen aufverschiedenen Böden und inunterschiedlichen Klimas; sowohl introckenen und wüstenartigen Zonender peruanischen Küste, fast aufMeeresebene, als auch in den Tälernzwischen den Anden auf 2500-3000mHöhe. Die südlichen Zonen von Peruwie z.B. das Heilige Tal von Cusco undviele mehr sind speziell reich an wildenArten. Im Gegensatz dazu, sind dieseselten in kaltem Klima und auf denHochebenen zu finden. In den feuchtenund heissen Zonen der Tropen, mit einerdichten Vegetation und Temperaturenzwischen 20 und 25 Grad befinden sichim Gegensatz einige wildeKartoffelarten, welche sehr wertvoll fürdie Wissenschaft sein können, wie z.B.die Solanum urubambae, die in dentropischen Zonen des Urubamba-Cañons, auch in Cusco, wächst und dieSolanum yungasense, welche um SanJuan del Oro, im Tal von Tambopata,Puno, vorzufinden ist.

IM DIENST DER BEDÜRFTIGSTENEine meiner ersten Arbeitsstellen am

Anfang meiner Karriere als Ingenieurfür Landbau war bei der GenetischenGetreidestation, ein Forschungszentrumder Regierung in Concepción, Mantaro-Tal, Peru, welche sich der Genetik undExperimenten mit verschiedenenGetreidesorten widmete. Dort hatte ichden ersten Kontakt mit der Wirklichkeitund ich sagte mir: wir wollen einausländisches Produkt einführen wennwir hier eines haben, welches in Peruseit 8000 oder 10000 Jahren wächst undangepflanzt wird.

Die Kartoffeln, die von einemdurch die genetische Verbesserung

DAS INTERNATIONALEKARTOFFELZENTRUM

Dieses gemeinnützige wissenschaftliche Forschungszentrum wurde in Lima imJahr 1971 gegründet, um sich voll der Ausschöpfung des Potentials der Kartoffelnsowie von anderen Wurzeln und Knollenfrüchten zu widmen. Das Ziel ist, dieArmut zu vermindern, die Nachhaltigkeit der Umwelt zu erhöhen und dazubeizutragen, die Nahrungsmittelsicherheit in den ärmsten Zonen zu garantieren.Das internationale Kartoffelzentrum besitzt die grösste genetische Bank der Weltmit mehr als 5000 verschiedenen angebauten und wilden Kartoffeln sowieKollektionen von Süsskartoffeln (camote) und anderen Kulturen der Andenregion,der es eine besondere Aufmerksamkeit schenkt. Es hat auf internationaler EbeneForschungsnetze aufgebaut, führt Schulungskurse für Wissenschaftler, für mit derAusarbeitung von Politiken beauftragte Personen und Produzenten durch und stelltihnen Informationen zur Verfügung. Seine interdisziplinären Arbeitsgruppen führenForschungsprojekte in mehr als 30 Ländern durch. Das internationaleKartoffelzentrum ist eines der 16 Zentren Future Harvest (Ernte der Zukunft),welche finanzielle Mittel von der Konsultivgruppe für die InternationaleAgrarforschung, der weltweiten Vereinigung der Regierungen, privaten Stiftungenund regionalen sowie internationalen Organisationen erhält. Für mehrInformationen besuchen Sie die web-page: www.cipotato.org

Jahr 1613 auf die Bermudas-Inseln undvon dort im Jahr 1621 nach Virginia(Vereinigte Staaten von Amerika).Gegen 1625 muss sie nach Irlandgekommen sein und Mitte des XVIII.Jahrhunderts weiter nach Schottland,Norwegen, Schweden und Dänemark.Zuletzt würde sie gegen Ende desletzten und anfangs diesesJahrhunderts in ganz Osteuropaverbreitet werden.

ÜBERRASCHENDEVIELFÄLTIGKEIT

In den Anden gibt es eine grosseVielfalt von Kartoffelarten. Es wirdangenommen, dass unter denangebauten Kartoffeln, die Solanum

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DIE KÖNIGIN DES PERUANISCHEN TISCHESRaúl Vargas Vega

erschaffen wurden, sind wie Kinder:man gibt ihnen Namen und sie gebeneinem viel Befriedigung. Einer meinerTöchter habe ich den Namen TomasaCondemayta, eine Statthalterin vonTupac Amaru während den erstenRuhmestaten der Unabhängigkeit,welche Teil seines Heereskommandierte, gegeben. Auf ihremLandbesitz, der bis vor kurzem meinerFamilie gehörte und wo ich mitverschiedenen Arten Experimentedurchführte, fand sie ein tragischesEnde: sie wurde lebendig verbrannt. Zuihren Ehren und im Andenken an einKindermädchen, welches ich alskleiner Junge sehr gern hatte und dasebenfalls Tomasa hiess, habe ich die-sen Namen gewählt.

Mein erster Sohn hiess jedoch «Re-nacimiento», denn für mich bedeuteteder Anfang der modernen

s gibt keine Speise in Peru, die nichtdirekt oder indirekt etwas mit der

Kartoffel zu tun hat. Denn dieses Produktund seine zahlreichen Sorten hat so vieleverschiedene Aufmachungen wie es vomAndenbewohner Verwandlungenunterzogen wurde, um die Kartoffel auchin den extremsten Bedingungen haltbarzu machen. Wir wissen, dass man dieKartoffel auch frisch essen kann, sei diesauf dem Grill, in Wasser gekocht, heissoder kalt, als Kartoffelstock oder in Formvon Pommes frites, da sie viel längerhaltbar ist als andere Gemüse undHülsenfrüchte. Es hängt von der Sorteab, ob sie als Hauptgericht (nur begleitetvon Käse oder Butter, Rahm oder demtreuen gemahlenen Chili (Ají)) oder alshervorstechende Beilage, welche denGeschmack von Fleisch, Fisch, Schinken,Meeresfrüchten und was Gott als Beilagedieser grossen Dame der Anden bestimmthervorhebt, serviert wird.

Die gelbe Kartoffel ist hoch geschätztund begehrt auf dem peruanischenSpeisezettel. Durch ihre Farbe, dieWeichheit ihres Fleisches und ihremspeziellen Geschmack wird die gelbeKartoffel zum Star der klassischenGerichte. Denken Sie nur, lieber Leser,an die Causa, eines unserer Wahrzeichen,deren Ursprung man der Unabhängigkeitzuschreibt, die aber auf jeden Fall einSymbol der Kreuzung der Rassen und einSchmuckstück unserer Küchenkunst ist.Im Wasser gekocht, ohne sie zu schälenund mit Salz, damit ihre feine Haut nichtaufspringt, wird die gelbe Kartoffel zueinem ziemlich trockenen Kartoffelstock.Jedoch mit Öl bestrichen, einem bisschenMayonnaise und gemischt mitgemahlenem gelbem Chili, Sorte Mira-sol, (Ají amarillo Mirasol, lat. Capsicumpendulatum) und Zitronensaft wird sie zueiner Masse, welche zwischen Schicht undSchicht eine dem Einfallsreichtum und derReichhaltigkeit überlassenen Füllungenthält. Ursprünglich wurde eine Füllungaus zerkleinertem Thunfisch (aus der Dose)gemischt mit fein gehackter roter Zwiebelverwendet, aber später, durch den Hangzum Barock und zur Prahlerei, wird diegelbe Kartoffelmasse mit Krabbenfleisch,Flusskrebsen und Avocado, aber immer mitMayonnaise gemischt, gefüllt. Wir findendiese Causa in runder, viereckiger undgerollter Form wie ein Strudel, garniert mitschwarzen Oliven, in Scheibengeschnittenen harten Eiern und, zuletzt, miteiner pikanten Sauce aus Flusskrebsen.

Die weisse Kartoffel ist eine wichtigeGrundlage für die Chupes (typischperuanische Brühe aus Fisch, Meeres-früchten oder Fleisch), für geschmortesFleisch oder Fleischeintöpfe, welchearmselig und eintönig ohne diestärkehaltigen und geschätzten Kartoffelnwären. Mit Stolz muss jedoch auch die Paparellena (gefüllte Kartoffel) erwähnt werden,ein Meisterwerk der geschickten Händeder Hausfrauen, welche in der Hauskostbrilliert und mindestens einmal pro Woche

auf dem Speisezettel zu finden ist.Was für ein Zusammenleben, Bündnis

oder Abkommen kann zwischen in lange,schmale Stücke geschnittenen undgebratenen Kartoffeln und Rindfleisch,dem gehackte Tomaten, schöngeschnittene rote Zwiebeln, ein bisschenKnoblauch und in hauchdünne Streifengeschnittener, aber dennoch heimtückischpikanter Chili Mirasol (Ají Mirasol, lat.Capsicum pendulatum) sowie evtl.Rotwein und Fleischbrühe zugegebenwerden, bestehen? Es handelt sich um dengepriesenen Lomo saltado, dem einchinesischer Ursprung zugeordnet wird,weil alle Zutaten in Stücke geschnittensind und deshalb ein Messer überflüssigist, welcher aber unleugbar kreolischerHerkunft ist und ebenso viele Väter wieKüchenchefs in Peru oder der Welt hat.

Alle Dörfer und Regionen von Peruhaben ihre eigenen Kartoffeln und daraufaufbauende Gerichte. Einige Technikenwerden jedoch von allen geteilt: derChuño, die Papa seca (getrockneteKartoffel) oder Carapulcra und derTockosh. Der Chuño wird mit bitterenKartoffeln aus den hoch gelegenen Zonenhergestellt. Die ausgewählten Kartoffelnwerden der Witterung ausgesetzt, d.h.während der Nacht der Kälte derAndenhochebene und während dem Tagder Sonne. Es handelt sich um eine vonden Vorfahren überlieferte Technik,welche erlaubte, die Kartoffeln jahrelangin den sog. Colcas, im ganzen Inkareichverstreute Nahrungsmittelspeicher,aufzubewahren. Die Carapulcra ist imGegensatz eine andere Form derKonservierung durch Kristallisierung dervorher mit Schale gekochten,geschnittenen und an der Witterunggetrockneten Kartoffeln (heute wird sieindustriell hergestellt). Beim Tockoshverfault die Kartoffel und wird zu diesemZweck in Beutel verpackt und zusammenmit Heu in Säcke gesteckt und in dieBewässerungskanäle gelegt. NachMonaten wird die fermentierte Kartoffelherausgenommen und in verschiedenenGerichten wie z.B. Mazamorras (süsserBrei) konsumiert. Sie besitzt Heilkraft undeinen sehr ausgeprägten Geschmack,weshalb sie einmal von einem Gourmetals «der Roquefort» der Andenbezeichnet wurde.

Dieser Artikel wäre unvollständigohne zwei der vielen Saucen zu erwähnen,welche die Kartoffel wie einen Mantelschützen und begleiten: die Ocopa undHuancaína. Die ersterwähnte Saucestammt schlechthin aus Arequipa und istdeshalb pikant und aus Flusskrebsen. DieZweite kommt, wie ihr Name besagt, ausdem Zentrum des Landes, ist ausFrischkäse und gelbem Chili (Aji amari-llo, lat. Capsicum baccatum) zubereitet undvon Lima nicht mehr wegzudenken.Schlecken Sie sich die Finger und dankenSie Gott für die hoch erhabene undgabenreiche Kartoffel.

OLLUQUITO MIT CHARQUI*Für 8 Portionen- 3 kg Olluco (kartoffelähnliche

Knollenfrucht, lat. ullucustuberosus)

- 200 g Charqui (getrocknetes undgesalzenes Fleisch)

- ein bisschen Annatto (Achiote,lat. bixa orellana)

- 4 Knoblauchzehen- 100 g gemahlener milder Chili

(Aji Panca, lat. capsium chinense)- ein bisschen Pfeffer- ein bisschen Kümmel- ein halber Schöpflöffel Sud- Petersilie- Öl

Die Ollucos gut waschen und in länglicheStreifen schneiden. Den Knoblauch,Annatto, das von Hand zerzupfteTrockenfleisch (am besten von Alpaka, eskann aber auch durch klein geschnittenesFleisch ersetzt werden), den Pfeffer, denKümmel und den milden Chili (capsiumchinense) in einer Pfanne mit Öl anbraten.Gut verrühren und warten, bis alles kocht.Die Ollucos mit einer kleinen Menge Sudbeigeben und die Pfanne gut zudecken. Aufkleinem Feuer kochen, damit dieverschiedenen Zutaten die gleicheKonsistenz annehmen. Vor dem Servierenmit gehackter Petersilie bestreuen.

CACHUN CHUÑOFür 6 PersonenWährend einer Nacht 300g weisse undschwarze Chuños (in der Witterunggetrocknete Kartoffeln) in Wassereinweichen und nachher ganz in einerPfanne mit Wasser kochen. 15 Minutenauf dem Feuer lassen und nachher gutabtropfen. 200 g Frisch- oderSchmelzkäse beifügen. Mit einer halbenTasse Milch während 10 Minuten auf250 Grad Celsius im Backofen backen.Der Chuño wird serviert sobald ereingekocht ist.

CARAPULCRA **Zutaten für sechs Personen- 1kg mageres Schweinefleisch- ½ kg trockene Kartoffeln- 3 Esslöffel Öl oder Fett

- 2 gehackte rote Zwiebeln- 1 Esslöffel gemahlener Knoblauch- ¼ Teelöffel Kümmel- 3 Esslöffel milde Chilipaste (Ají

Panca, lat. capsium chinense)- 2 Zweige frischer Koriander- 10 gemahlene Schmalzkringel- 2 Gewürznelken- 1 kleines Glas Pisco- 1 Stückchen bittere Schokolade,

gerieben- ¼ Tasse geröstete und gehackte

Erdnüsse- Salz und Pfeffer

Auf grossem Feuer die getrocknetenKartoffelstücke in der Bratpfanne ungefähr5 Minuten rösten. Die Pfanne bewegen,damit sie nicht anbrennen und nicht zugoldbraun braten. Aus der Pfanne nehmenund doppelt so viel warmes Wasserbeifügen. Während einer halben Stundeeinweichen.Das Fleisch in kleine Stücke schneiden. DasÖl in einer grossen Pfanne auf mittleremFeuer erhitzen und das Fleisch gut anbraten.Aus der Pfanne nehmen. Mit dem gleichenFett die Zwiebeln mit dem Knoblauch,Kümmel und der milden Chilipaste (Ajipanca) braten bis die Zwiebeln goldbraunsind. Mit Salz und Pfeffer würzen. Dasgebratene Fleisch und die trockenenKartoffeln mit ihrem Wasser zugeben.Zudecken und auf kleinem Feuer währendca. 40 Minuten kochen, bis die Kartoffelnweich sind. Falls die Carapulcra zu trockenwird, ein bisschen Sud oder Wasserzugeben, von Zeit zu Zeit umrühren, damitsie nicht anbrennt.Nachdem die Kartoffeln weichgekocht sind,den Pisco, die Gewürznelken, den gehacktenKoriander, die geriebene Schokolade und diegemahlenen Schmalzkringel sowie diegehackten Erdnüsse beigeben. Während 15Minuten weiter kochen. Vor dem Servierenwährend einer halben Stunde ziehen lassen.Erneut erwärmen und mit weissemTrockenreis servieren.

REZEPTE

* Aus La Gran Cocina Peruana (die GrossePeruanische Küche), Jorge Stanbury, Lima,1994.** Aus El Arte de la Cocina Peruana (dieKunst der Peruanischen Küche), TonyCuster, Lima, 2003. [email protected]

«La Papa: Tesoro de los Andes. De laagricultura a la cultura» (Die Kartoffel: Schatzder Anden. Von der Landwirtschaft zurKultur). Verschiedene Autoren.Internationales Kartoffelzentrum, Lima,2000. 210 Seiten.

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Verbesserung der Kartoffel einewirkliche technische undwissenschaftliche Renaissance. Sowohldie Renacimiento als auch die Tomasawerden noch an vielen Orten in Peruangebaut. Aber abgesehen von ihremindividuellen Wert verkörpern sie fürmich etwas, das meine ganze Arbeitmotiviert hat: die Kartoffel ist eines derwichtigsten Waffen der Menschheit,um gegen den Hunger anzukämpfen.Meine Arbeit ist nichts anderes als derWunsch, dieses enorme Potential zumWohle meines Volkes und der Welt zunutzen.

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an sollte sich dasL a t e i n a m e r i k a n i s c h e

Filmtreffen von Lima, welches vonder Pontificia Universidad Católicaorganisiert wurde, gut für dieKinofilme der Region vormerken. Inden ersten zehn Tagen des MonatsAugust wurde das erfolgreicheTreffen zum siebten Mal durchge-führt und der Argentinier CarlosSorín erhielt den Preis der Filmk-ritiker für «Historias Mínimas»(minimale Geschichten) währenddie Brasilianerin Katia Lund, Co-Regisseurin des Films «Ciudad deDios» (Stadt Gottes) die Auszeich-nung des Publikums erhielt.

Nebenbei wurde wie schon inHavanna, Cartagena oder Huelva,wo die besten lateinamerikanischenFilmproduktionen verglichenwerden, bestätigt, dass derminimalistische Stil, der inArgentinien zur Zeit Mode ist, sowieder brasilianische Drang,gewalttätige Erzählungenaufzuzeigen ohne mit Hollywood-Effekten zu sparen, die diesjährigeDebatte der Kinobegeistertenbestimmt. Normalerweise finden wirbei diesem Unentschieden von

ric Hobswann ist der Meinung,dass das XX. Jahrhundert eines

der kürzesten der Geschichte war, daes spät anfing (unmittelbar nach demersten Weltkrieg) und früh endete (imJahr 1989 nach dem Fall der BerlinerMauer). Man muss jedoch hinzufügen,dass es eines der intensivsten undspannungsgeladensten Jahrhundertder Geschichte war. Tatsächlich sindzahlreiche Persönlichkeiten undGemeinschaften, widersprüchlicheEreignisse, Prozesse und Strukturenwährend dem XX. Jahrhundertaufgetreten. Eine der bedeutendstenstillschweigenden Revolutionen desXX. Jahrhunderts ist die Veränderungder Situation der Frau sowohl in Peruals auch weltweit. In Peru sind dieseWechsel unterschiedlich schnellvorangeschritten: in der intimen Sphäredes Heimes langsam, dynamischer imsozialen und wirtschaftlichen Bereichund entschieden schnell in deröffentlichen Sphäre. VerschiedeneUmfragen zeigen auf, dass der grössteTeil der Peruaner glaubt, dass die Frauengenau so fähig sind wie die Männer,um öffentliche Ämter zu bekleiden.Dies ist grundlegend, denn wenn alleoder fast alle an die Gleichheit derGeschlechter für die Ausübung vonöffentlichen Funktionen glauben,

werden die geeigneten Formen undMechanismen gesucht werden, um die-sen Glauben Realität werden zu lassen.

Ohne Zweifel sind dieseVeränderungen sehr bedeutend imVergleich zu der Situation der Frau imXIX. Jahrhundert, während dem nureinige weibliche Persönlichkeiten wieFlora Tristán, Juana Manuela Gorriti,Teresa González de Fanning, Merce-des Cabello de Carbonera, AnoniaMoreno Leyva, Clorinda Matto deTurner, María Jesús Alvarado und

andere ihre Spuren in der Geschichtehinterliessen. Im Gegensatz dazu, tretenim XX. Jahrhundert nicht nurbemerkenswerte Frauen einzeln,sondern auch Bewegungen undGemeinschaften in den Vordergrund,deren Reflexionen, Vorschläge undAktionen das wirtschaftliche, soziale,politische und kulturelle Leben vonPeru beeinflusst haben.

Zu einem grossen Teil hängen die-se Wechsel mit den Veränderungen dersozialen Struktur und mit dem

VOM HEIM IN DIE ÖFFENTLICHE SPHÄREEin soeben erschienener illustrierter Geschichtsband über die Frau in Peru (1860-1930)

Fortschritt hin zur Modernisierung desLandes zusammen. Die Erziehung istjedoch der Faktor, der zweifellos dengrössten Einfluss auf dieseVeränderungen hatte: aufUniversitätsebene haben die Frauenbereits die Lücke, welche sie von denMännern trennte, geschlossen, aber aufanderen Erziehungsstufen sowie inanderen Dimensionen des sozialenLebens, vor allem was diewirtschaftliche Aktivität, die Arbeitund das Einkommen betrifft, ist diesenoch vorhanden.

Dieser illustrierte Geschichtsbandzeigt eine Galerie von Frauen, welchein der begrenzten öffentlichen Sphäredes XIX. Jahrhunderts in denVordergrund traten, und von einigenrepräsentativen Frauen des Übergangszum XX. Jahrhundert. DieOriginalporträts sind im speziellen Ma-terial der Nationalbibliothek von Peruzu finden. (Sinesio López)

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Del olvido a la memoria: Mujeres peruanas 1860-1930 (Vom Vergessen ins Gedächtnis:peruanische Frauen 1860-1930).Herausgeberin: Nancy Elmore, präsentiertvon Sinesio López und Ana María Yáñez.Einführende Studie von María EmmaMannarelli. Bewegung Manuela Ramos undNationalbibliothek von Peru, Lima 2003.Besuchen Sie auch www.bina-pe.gob.pe undwww.manuela.org.pe

offiziell geförderten Filmproduk-tionen (im Falle von Argentinienmit speziellen Fonds und im Fall vonBrasilien mit grosszügigen Steuer-vergünstigungen für die Unterneh-men, welche die Filmproduktionenfinanziell unterstützen) an dritterStelle eine mexikanische Überras-chung.

Es ist deshalb ungewöhnlich,und wird folglich gefeiert, dass einchilenischer, kubanischer, ekuado-rianischer oder uruguayischer Filmwie bei vorhergehenden Treffen einPreis oder eine Erwähnung erhält.Die peruanischen Kinofilmeerhielten nur wenige, an einer Handabzählbare Male eine Auszeichnung.Generell gesehen gibt es jedochkeinen nationalen Film, dessenDreharbeiten, Postproduktion oderPremiere nicht mit dem Anlass imAugust in Verbindung stand.

Nachdem es nun zum siebtenMal durchgeführt wurde, hat dasFilmtreffen - elcine, wie es auchgenannt wird - sein sonderbaresProfil konsolidiert: Erstens handeltes sich um ein Festival – eine gewisseakademische Sittsamkeit zwingt diePontificia Universidad Católica

(PUC) es Treffen zu nennen –welches weder vom Staat noch vonder entsprechenden Gemeindever-waltung finanziell unterstützt wird.Das Büro der UNESCO in Peru hatin Anerkennung dieser einzigar-tigen Anstrengung im Jahr 2003 dieMedaille Fellini, die normalerweiseden Filmen zukommt, dem Festivalselbst verliehen.

Da der Anlass zweitens von einerUniversität organisiert wird, ist mandarum bemüht, die Kritiker und dieFachleute für Kommunikationeinzuladen, damit sie mit denFilmmachern debattieren. Die«Gesprächsrunden» und «thematis-chen Seminars» werden z.B. denPressekonferenzen vorgezogen. ImGegensatz zu diesem Hochschuleiferhatte das Team des Leiters undTheatermannes Edgar Saba für dieersten Filmtreffen nur einenPublikumspreis vorgesehen. Erstspäter, auf Druck der Presse wurdenprofessionelle Jurys integriert. Jetztwerden die Preise in Form einerGeldsumme vom Publikum und vonden Kritikern entschieden.

Die offiziellen Zahlen – 32’000Teilnehmer, 60 Filme und 60

ausländische Gäste – zeigen diekulturelle und kommerzielleWirkung eines Festivals wie elcinenicht auf. Der Kartenverkauf istnicht grösser als bei einerkonventionellen und kommer-ziellen Premiere, aber wenn wir dieZunahme der lateinamerikanischenPremieren, welche seit dem Jahr 2000auf dem nordamerikanisiertenKinoprogramm von Peru zuverzeichnen sind (gemäss derExekutivdirektorin Alicia Moralesgab es zwischen 1992 und 1997nur 8 lateinamerikanischeErstaufführungen, währendzwischen 1998 und 2002, bereitsmit dem Festival, 38 zuverzeichnen waren, ohne dieperuanischen Filme zu zählen)und die grosse Popularität,welche Figuren wie FedericoLuppi, Arturo Ripstein oderAdolfo Aristarain auf demlokalen Markt erhalten,berücksichtigen, versteht manbesser die Begeisterung vonelcine. (Fernando Vivas).

KIN RAUM FÜR DIE FILMKUNSTVII Filmtreffen

Siehe auch www.cultura.pucp.edu.pe [email protected]

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CHASQUI 11

ABELARDO VÁSQUEZ – DERGROSSE ABELARDO VÁSQUEZ(POTROLILA PRODUKTIONEN,LIMA, 2003)

Abelardo Vásquez war eine echteLegende der volkstümlichen Musik derperuanischen Küste; einer der grossenMeister der Marinera Limeña undwichtigster Vertreter des fröhlichenGesangs an Festen und des Festejo (afro-peruanische Musik). Vásquez war ein

würdiger Erbe einer Musikrichtung,welche ihren Ursprung in derrhythmischen Symbiose zwischenAfrika und Peru hat. Sein Vater, PorfirioVásquez wird von vielen als Erfinderdes Festejo, einer der volkstümlichenMusik- und Tanzstile, welcher unter derafroperuanischen Bevölkerung ammeisten verbreitet ist, betrachtet. BeimAnhören dieser Platte mitperuanischen Walzern, Marineras undFestejos kommt man zur Überzeugung,dass es sich bei der Anspielung auf die«Grösse» im Titel um keinerleiÜbertreibung handelt: der Beitrag vonVasquez zur afroperuanischenVolksmusik ist schlichtweg unschätzbar.

IQARO – GESANG DERSHAMANEN (UNABHÄNGIGEPRODUKTION, LIMA, 2003) –AGUARUNA LIEDER(UNABHÄNGIGE PRODUKTION,LIMA, 2003)

Tito La Rosa, ein Musiker mitgrosser Erfahrung, welcher sich durchseine Bemühungen, die Instrumenteund Klänge der Eingeborenen von Peruzu retten und ihnen einen neuenStellenwert zu geben, hervorhebt,erkundet hier die rituellen Gesänge, dieunter dem Namen «Icaros» bekanntsind. Es handelt sich dabei um eine Artvon Mantras, welche die Heiler

anstimmen, wenn sie in TranceSessionen leiten, während denen eineHalluzinationen hervorrufende Pflanzeaus dem Dschungel mit dem Namen«Ayahuasca» konsumiert wird. Dazuhat La Rosa eine eigentümliche Gruppevon Musikern verschiedenerStilrichtungen wie z.B. dem Rock unddem Jazz zusammengebracht, in derauch ein eingeborener Maestroeingeschlossen ist. Bei den Liedern derAguaruna und Huambisa Gruppe«Nampaq», welche aus Santa María deNieva stammt, handelt es sich um sog.«field recordings» (Feldaufnahmen):primitive Musik in ihrer pursten Form,so aufgenommen wie sie weiterhin inden Tiefen des peruanischenDschungels gespielt wird.

JOSÉ SOSAYA WEKSELMAN –AUSSTELLUNG (UNABHÄNGIGEPRODUKTION, LIMA, 2003)

Sosaya, Musiklehrer desNationalen Konservatoriums, kommtaus der Schule der klassischen Musik,aber in dieser Arbeit betritt er einGebiet, auf dem selten peruanischeMusiker zu finden sind: die konkreteund elektroakustische Musik, welcheauch unter dem pompösen Titel«gebildete elektronische Musik»bekannt ist. Mit dieser Platte beweist

Sosaya, dass Figuren wie Karl HeinzStockhausen und John Cage auch ihreAnhänger in Peru haben.

DINA PÁUCAR – ERFOLGEAUS GOLD (PRODUKTIONENDANNY, LIMA, 2003)

In gewissen Zeitabständen pflegendie Emigranten und Bewohner ausdem Landesinnern einen neuenSuperstar am musikalischen Himmelzu erwählen. Früher war es Rossy War,und viele Jahre zuvor Lorenzo‘Chacalón’ Palacios: Figuren, welcheauf eine Weise dazu dienten, dieWünsche, Frustrationen und dieMelancholie der Emigranten, welcheheute die erste wirtschaftliche undsoziale Kraft des Landes sind, zuvereinen und auszusprechen. ImUnterschied zu diesen Künstlern,welche die Klänge der Anden oder desDschungels mit typischen urbanenElementen (Rock, Cumbia, Salsa)mischten, verwendet Dina Páucar, vonihren (unübertrieben) Hunderttau-senden von Anhängern «La DiosaHermosa del Amor» (Die schöneGöttin der Liebe) genannt, einetraditionellere Form – den Huayno –für ihre Lieder voll von Nostalgie undTrunkenheit. (Raúl Cachay).

MUSIK AUS PERU

BERATUNGSAUSSCHUSS FÜRKULTUR

Am 19. August dieses Jahres wurdeder Beratungsausschuss für Kultur desPeruanischen Aussenministeriumseingerichtet, welcher die Jahrespläneder kulturellen Aussenpolitik prüfenund das Aussenministerium in Themenauf diesem Gebiet beraten soll. Eshandelt sich um einen Ausschuss adhonorem mit Fernando de Szyszlo alsPräsident und Fernando Cabieses alsVize-Präsident. Weitere Mitglieder sind:Walter Alva, Susana Baca, RicardoBedoya, Antonio Cisneros, José A. dela Puente, Elvira de la Puente,Francesca Denegri, Max Hernández,Hugo Neira, Luis Peirano, BernardoRoca Rey, Alonso Ruiz Rosas, MarioVargas Llosa, Raúl Vargas und JorgeVillacorta, der Direktor des NationalenInstituts für Kultur Luis Guillermo Lum-breras, der Präsident des NationalenRats für Wissenschaft und Technologie

Benjamín Marticorena und José Anto-nio Olaechea in Vertretung derOrganisatoren der Stiftung derUnternehmen zur Förderung derperuanischen Kultur im Ausland.

ABKOMMEN PERUANISCHESAUSSENMINISTERIUM –

CONCYTEC (Nationaler Rat fürWissenschaft und Technologie)

Am 9. November dieses Jahreshaben das Peruanische Aussenminis-terium und der Consejo Nacional deCiencia y Tecnología (CONCYTEC,Nationaler Rat für Wissenschaft undTechnologie) ein wichtigesZ u s a m m e n a r b e i t s a b k o m m e nunterschrieben. Durch diesesAbkommen wird in Zukunft dieEntwicklungshilfebehörde desAussenministeriums auf internationalerEbene Geber identifizieren, welche

Beiträge zur Entwicklung vonwissenschaftlichem undtechnologischem Wissen in unseremLand und zur Planung undImplementierung der entsprechendenPolitiken und nationalen Pläne leistenkönnen. Zudem werden im Rahmendes Plans der kulturellen Politik imAusland die wichtigstenAusdrucksformen unseres Landes aufdiesem Gebiet im Ausland bekanntgemacht. Auf der anderen Seite,verpflichtet sich CONCYTEC dasAussenministerium über die nationalePolitik zur Förderung der Wissenschaftund Technologie und über dieöffentlichen Institutionen undUniversitäten, welcheForschungsprogramme auf diesemGebiet entwickeln undErleichterungen für die Förderung deswissenschaftlichen Austausches undder eventuellen Rückkehr vonTalenten anbieten, zu informieren.

AGENDA

SEIT 50 JAHREN PRODUZIEREN WIR KUPFER FÜR DIE WELT UND BEWAHREN DASHISTORISCHE ERBE VON PERU DURCH UNSERE UNTERSTÜTZUNG AN DAS MUSEUM

CONTISUYO-MOQUEGUA.

PETRÓLEOS DEL PERÚ IM DIENTS DER KULTUR

G. P

erez

/Car

etas

CHASQUIDER POSTBOTE VON PERU

Kulturelles Blatt

PERUANISCHESAUSSENMINISTERIUM

Subsekretariat für kulturelle AussenpolitikJr. Ucayali 363 – Lima, Peru

Telefonnummern: (511) 311-2400 Fax: 3112406E-mail: [email protected]

Web-Seite: www.rree.gob.pe

Die Autoren tragen die Verantwortung fürdie Artikel. Dieses Kulturelle Blatt wird

kostenfrei von den peruanischen Missionenim Ausland verteilt.

Traducción:Corinne Bammerlin

UNTERNEHMENSVERZEICHNIS

PROMPERUKommission für die Promotion von Peru

Calle Oeste Nr. 50 – Lima 27Telefonnummer: (511) 22443279

Fax: (511) 224-7134E-mail: [email protected]

Web-Seite: www.peru.org.pe

PROINVERSIONOrganisation für Investitionsförderung

Paseo de la República Nr. 3361, 9. Stock –Lima 27

Telefonnummer: (511) 612-1200Fax: (511) 221-2941

Web-Seite: www.proinversion.gob.pe

ADEXExportverband

Av. Javier Prado Este Nr. 2875 – Lima 27Telefonnummer: (511) 346-2530

Fax: (511) 346-1879E-mail: [email protected]

Web-Seite: www.adexperu.org.pe

CANATURNationale Industrie- und

TourismuskammerJr. Alcanfores Nr. 1245 – Lima 18Telefonnummer: (511) 445.251

Fax: (511) 445-1052E-mail: [email protected]

CHASQUI 12

m Jahr 1987 gelang uns, einerkleinen Gruppe von peruanischen

Archäologen, nach einer dramatischenIntervention das erste intakte Grabeines Herrschers des alten Perus vonder Plünderung und Zerstörung zuretten. Die Entdeckung des so genann-ten «Grabes des Herrn von Sipán» (Tum-ba del Señor de Sipán) erweckte sofortdas Interesse der Presse weltweit, welchewährend einem Jahr die archäologis-chen Ausgrabungen aus der Näheverfolgte. Diese werden als eines dergrossen Ereignisse des XX. Jahrhundertbetrachtet und mit dem Grab von Tutan-kamon, dem Grab des Mayakönigs vonPacal oder der Entdeckung von MachuPicchu verglichen.

Die unmittelbare Verantwortungunseres Teams lag in der Konservierungund Restauration der Objekte, die vonder Zerstörung gefährdet waren. Dieskonnte dank der Unterstützung derdeutschen Regierung durchgeführtwerden, dank deren wir über das ersteLaboratorium für die Konservierungvon Metallen in Südamerika verfügten.Die Bedeutung der Entdeckung unddie erweckten Erwartungen sowohl inPeru als auch auf internationaler Ebenezwangen uns, mittelfristig den Baueines eigenen Museums zu planen. Aufdiese Weise konzentrierte unser kleinesTeam seine Kräfte, um eine sorgfältigeStrategie zur Durchführung diesesVorhabens zu entwickeln und nachÜberwindung einer Unzahl vonHindernissen und Schwierigkeitenerreichten wir, Einnahmen voninternationalen Ausstellungen sowiedie Unterstützung des GegenwertfondsPeru – Schweiz und schlussendlich derperuanischen Regierung zu erhalten,um schliesslich das Museum «TumbasReales», welches am 8. Novemberletzten Jahres eingeweiht wurde,verwirklichen zu können. Auf diesemKreuzzug zählten wir auf diegrosszügige Unterstützung von CelsoPrado für die architektonischeGestaltung des Gebäudes.

Sipán hat erlaubt, dass sich dieAugen der Welt erneut auf die Prachtund das Mysterium der alten Kulturenvon Peru richten. Auf diese Weisehaben die Mochica den Ehrenplatzunter den klassischen KulturenAmerikas zusammen mit den Mayas,Azteken und Inkas eingenommen. Aufder anderen Seite hat sich dadurch diearchäologische Forschung in Peru mitneuen Forschungsprojekten reaktiviert,so dass wir heute von einer«Mochicalogie» sprechen können.

DAS MUSEUMWer das Museum «Tumbas Reales

de Sipán» besucht, wird ein Gebäudevorfinden, das von den alten

pyramidenförmigen Tempeln derMochica inspiriert wurde. Über einelange Rampe, welche einem einenzeremoniellen Gang auferlegt, betrittman nach einer beeindruckendenFilmvorführung, welche die Parade des«Señor de Sipán» und seines Gefolgesvor 1700 Jahren rekonstruiert, die Weltder Mochica. Im zweiten Stock lernenSie die wichtigsten Aspekte dieserKultur, ihr Territorium, ihreEntwicklung, soziale Organisation,Landwirtschaft und die angebautenGemüsesorten, ihre Metallurgie sowieihre wichtigsten Monumente kennen.Zudem erhalten Sie einen Gesam-tüberblick über die Tempelanlage vonSipán. Ein zweites Thema ist diegeistliche Welt der Mochicas, ihreGötter und Lebensphilosophie von der

Empfängnis bis zum Tod sowie ihreKosmovision.

Nach einer didaktischen Einleitungüber die Ausgrabungen wird im erstenStock Schritt für Schritt dieEntdeckung des Grabes des «Señor deSipán» gezeigt, von den Speichern mitden Gaben und dem Fund desWächters des Grabes bis zumAufdecken der Grabkammer mitihrem aussergewöhnlichen Inhalt. Derkönigliche Schmuck und dieWahrzeichen des Herrschers werdenin speziellen Räumen mit einer direktenBeleuchtung auf den Gegenstandausgestellt. Dadurch wird das Gefühlvermittelt, die Schmuckstückewürden im Raum schweben in einerdramatischen Atmosphäre, welchedurch die halbdunklen Räume

hervorgerufen wird. In der Mitte die-ses Stockwerkes finden wir eine exakteReproduktion der Grabkammer mitdem Sarg des «Señor de Sipán», Gabenund seinen Begleitern, so wie sie imMoment ihrer Entdeckung vorgefun-den wurde. Anschliessend gibt es einenRaum für das Grab des Priesters undseiner Schmuckstücke. Im Erdgeschossbefindet sich leicht erhöht ein Raumfür die letzte Ruhe des Originals-kelettes des «Señor de Sipán», welchesden Charakter eines Mausoleums fürdie Mochicaherrscher des Museumszeigt. In der Mitte des Saales sieht derBesucher auf Augenhöhe den Inhaltder Grabkammer, der vorher vom erstenStock aus ersichtlich war. Eine andereSektion ist für die Gräber aus verschie-denen Epochen und von verschie-denen Hierarchien wie z.B. militärischeBefehlshaber oder die Helfer derPriester, welche Teil der Elite imMochicareich waren, bestimmt.

Der grösste Raum beherbergt dasGrab des «Alten Herrn von Sipán», derältesten Herrscher, der gefundenwurde und dessen Schmuckstückeund Wahrzeichen der Macht vonähnlichem Prunk und Qualität sindwie diejenigen des zuerst entdeckten«Señor», der zwei Generationen nachihm kommt. Seit seiner Enthüllungüberraschte uns die Komplexität undder Symbolismus jedes einzelnen seinerSchmuckstücke und königlichenZierden wie z.B. die beeindruckendeKette mit der Abbildung von Spinnenin Gold oder der exquisite Nasenringaus Gold und Silber, welcher sein Bildin Miniatur zeigt mit einem eindrucks-vollen Kopfschmuck in Form eines Uhumit offenen Schwingen. Die religiösenBilder, welche den Gott Krebs odereine Katze in Menschengestalt miteiner Krone aus Schlangen darstellen,beeindrucken jeden Besucher genauso wie ein Brustschutz, welcher dieArme eines Polypen darstellt. In einemspeziellen zentralen Raum werdenebenfalls die Reste dieses erlauchtenHerrschers aufbewahrt.

Wenn der Besucher schon meint,seinen Besuch abgeschlossen zu haben,öffnet sich eine Türe in die Vergan-genheit, um ihm «Das königliche Hausdes Herrn von Sipán» zu zeigen. EineNachbildung, wo 35 Puppen denBesucher in einer durch Lichter speziellhergestellten Atmosphäre sowie mitMusik von Eingeboreneninstrumentenund Bewegung in die prachtvolleEpoche des königlichen Hofes derMochica zurückversetzen.

«TUMBAS REALES DE SIPÁN»

EIN MUSEUM FÜR DIE WELTWalter Alva

Das Museum «Tumbas Reales de Sipán» öffnet seine Türen der Welt, um den Zauber und die Pracht derKultur Mochica zu verbreiten. Aufgrund seiner Architektonik und Qualität hat das Museum viel Lob

geerntet und wird heute als eines der wichtigsten Museums in Amerika betrachtet.

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Der Artikel wurde freundlicherweisevon der Zeitschrift Bienvenida / Turismo Cul-tural del Perú (Willkommen / kulturellerTourismus in Peru) zur Verfügung gestellt.www.bienvenidaperu.com

Krebsmann aus vergoldetem Kupfer

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