CENTER FOR SECURITY STUDIES (CSS) - ETH Z...Günstling Heinrich Himmlers in die höchsten Kreise der...

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CENTER FOR SECURITY STUDIES (CSS) ETH Zurich CSS JAHRESBERICHT 2010

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C ENTER FOR SECU R ITY STU DI ES (CSS)

ETH ZurichCSS

JAH R ESBER IC HT 2010

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HerausgeberAndreas Wenger, Victor MauerCenter for Security Studies (CSS), ETH Zürich

RedaktionMirija Weber

LayoutMarion Ronca

FotosGregory JonesThomas LangholzMarion Ronca

DruckCity Druck AG, Zürich

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VORWORT

Die strukturellen Verschiebungen im internationalen Staatensystem haben das Jahr 2010 in ganz besonderer Weise geprägt. Wie in ei-nem Brennglas trat die Bedeutung langfristig angelegter Trends in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Mit seiner neuen, jährlich erscheinenden Publikationsreihe «Strategic Trends» will das Center for Security Studies (CSS) langfristige sicherheitspolitische Entwick-lungen von strategischem Ausmass genauer beleuchten. Wie mit den monatlich erscheinenden «CSS Analysen zur Sicherheitspolitik» soll damit zugleich ein pointierter Beitrag zu einer Debatte unter Exper-ten und mit der Öffentlichkeit geleistet werden.

Darüber hinaus hat uns das Jahr 2010 noch einmal verdeutlicht, wie sehr sich unser Umgang mit Gefahren, unser Verständnis von Ver-antwortung und unsere Beurteilung von Risiken, für die wir kaum über empirisches Wissen verfügen, verändert haben. Wie wir Risiken identifizieren und kommunizieren und wie wir rational mit einem nur unzureichend bekannten Risiko umgehen können, hat unser Center im zurückliegenden Jahr beschäftigt.

Dass wissenschaftliche Projekte stets auch Projektionsfläche für aktu-elle sicherheitspolitische Entwicklungen sein können, lässt sich exem-plarisch an zwei Buchpublikationen des CSS aus dem zurückliegenden Jahr verdeutlichen: Zum einen haben wir die bewegten transatlanti-schen Beziehungen im Nahen und Mittleren Osten untersucht, zum anderen transatlantische Krisen im Nordatlantischen Bündnis in histo-rischer Perspektive beleuchtet. Aus beiden Publikationen lassen sich di-rekt oder implizit Erkenntnisse für Gegenwart und Zukunft gewinnen.

Wie in den zurückliegenden Jahren war das CSS auch 2010 Resonanz-boden und Plattform für den regen Austausch zu aktuellen Themen der internationalen und nationalen Sicherheitspolitik. Im Mittelpunkt der beratenden Tätigkeit standen die Unterstützung zahlreicher internati-onaler Mediationsprozesse, der die zentralen Herausforderungen der kommenden Legislaturperiode identifizierende Bericht «Perspektiven 2025: Lage- und Umfeldanalyse für die Bundespolitik», der Sicher-heitspolitische Bericht 2010 sowie der Armeebericht.

Für das International Relations and Security Network (ISN) stellen die mit dem Konsolidierungsprogramm des Bundes in Aussicht ge-stellten Einschnitte eine Herausforderung ganz anderer Art dar. Un-geachtet tiefgreifender Veränderungen begreift das Center den aus-schliesslich finanziell getriebenen Entscheid des Bundes als Chance, das ISN auch weiterhin als weltweit führende Online-Plattform im Bereich der internationalen Beziehungen und der internationalen Sicherheitspolitik zu verankern.

Prof. Dr. Andreas WengerLeiter

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Forschung 31.1 CSS Studies in Security and International Relations 51.2 Ausgewählte Buchpublikationen 71.3 Ausgewählte Konferenzen 9

2 Lehre 112.1 BA ETH in Staatswissenschaften 112.2 Master of Arts in Comparative and International Studies

(MACIS) 122.3 CIS-Doktorat 132.4 Master of Advanced Studies in Security Policy and Crisis

Management (MAS ETH SPCM) 14

3 Think Tank 173.1 Publikationen zur Schweizer Aussen- und

Sicherheitspolitik 173.2 CSS Analysen zur Sicherheitspolitik 203.3 Strategic Trends 223.4 Wissenschaftliche Beratungstätigkeit: Ausgewählte

Publikationen 233.5 ETH-Arbeitstagungen zur schweizerischen

Sicherheitspolitik 323.6 Weitere ausgewählte Tagungen und Workshops 343.7 Transatlantic Post-Doc Fellowship for International

Relations and Security (TAPIR) 37

4 International Relations and Security Network (ISN) 394.1 ISN Expert Communities 42

5 Das Center for Security Studies (CSS) 44

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1 FORSCHUNG

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Die Forschungsaktivitäten des Center for Security Studies (CSS) kon-zentrieren sich auf sechs Themenbereiche und folgen einem breiten, interdisziplinären Ansatz. Im Fokus jedes Forschungsschwerpunktes stehen zentrale Fragen aus dem Bereich der Security and Strategic Studies: die Wechselwirkung von Ursachen und Folgen organisierter Gewalt zwischen Gruppen, Staaten und/oder Gesellschaften sowie der Effekt von Institutionen, politischen Prozessen und/oder Politik-ansätzen, die zur Prävention, zum Management, zur Stabilisierung und zur Überwindung politischer Gewalt beitragen können.

Neue Risiken

Das CSS analysiert neue Risiken und aktuelle Bedrohungen für Staat und Gesellschaft. Es untersucht das Wechselspiel zwischen Bedrohungsperzeptionen und Gegenmassnahmen mit einem be-sonderen Fokus auf politischen Mechanismen und Prozessen und versucht zu erklären, warum und mit welchen Konsequenz-en sich Gruppen, Staaten und/oder Gesellschaften auf bestimmte Risiken konzentrieren.

Sicherheitsinstitutionen

Das CSS untersucht, wie und aus welchem Grund sich Sicherheits-institutionen über längere Zeiträume hinweg verändert haben. Es befasst sich mit unterschiedlichen Weltordnungsvorstellungen und untersucht Kooperationen zwischen verschiedenen sicherheitspoliti-schen Akteuren (d. h. Staaten, die Vereinten Nationen, die EU, die NATO sowie globale und regionale Sicherheitsorganisationen).

Strategie und Doktrin

Das CSS analysiert zentrale Aspekte der «Revolution in Military Affairs» und untersucht den Einfluss militärischer Transformations-prozesse auf Politik, Strategie und Doktrin. Darüber hinaus befasst es sich mit dem sich wandelnden Charakter internationaler Friedens-missionen.

Regionalstudien

Das CSS untersucht das aussenpolitische Handeln regionaler Akteu-re unter sicherheitspolitischen Gesichtspunkten. Mit Fokus auf den Kaukasus, die Region der Grossen Seen in Afrika und den Nahen Osten analysiert es die Dynamik regionaler Konflikte ebenso wie An-sätze regionaler Kooperation.

Forschungsaktivitäten 2010Die Forschungsaktivitäten des CSSumfassten 2010 44 Forschungsprojekte. Ein Überblick findet sich unter www.css.ethz.ch/research/research_projects.

Publikationen 2010Artikel (referiert): 25Artikel (nicht-referiert): 53Monografien: 11Andere Publikationen: 67

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Staatenzerfall und Staatenaufbau

Das CSS beschäftigt sich mit den Ursachen und Folgen staatlicher Zerfallsprozesse. Es analysiert neue Strategien der Konfliktpräven- tion und untersucht Friedens- und Staatsbildungsprozesse sowie de-ren Instrumente. Ein spezieller Fokus gilt Mediations- und Fazilita-tionsprozessen.

Schweizerische Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik

Das CSS analysiert die schweizerische Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowohl aus historischer als auch aus aktueller Perspektive. Zentral sind doktrinale Prozesse, strategisches Krisen-management und Aspekte der menschlichen Sicherheit.

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Die «CSS Studies in Security and International Relations» werden von Andreas Wenger, Leiter des CSS, und Victor Mauer, stellver-tretender Leiter des CSS, herausgegeben. Sie stellen historische und aktuelle sicherheitspolitische Fragen in den Mittelpunkt. Auf der Grundlage eines erweiterten Sicherheitsbegriffs präsentiert sich die Reihe als Forum für innovative Forschung. Zu den Autoren der Stu-dien gehören sowohl wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter des Center for Security Studies (CSS) als auch Wissenschaftler assoziierter Partnerinstitute.

Daniel Möckli, Victor MauerEuropean-American Relations and the Middle East: From Suez to IraqLondon und New York: Routledge, 2010

Das Buch untersucht die Entwicklung der europäisch-amerikani-schen Beziehungen im Nahen und Mittleren Osten seit 1945. Dabei wird die transatlantische Debatte zum Nahen und Mittleren Osten in einen grösseren Kontext eingebettet. Die Autoren untersuchen, wie, warum und in welchem Ausmass sich die Rollen, die Interessen, die Einschätzung der Bedrohungslage und die politische Haltung Eu-ropas und der USA mit Blick auf den Nahen und Mittleren Osten verändert haben. Dabei werden sowohl die Region als Ganzes als auch spezifische Fragen zur Sicherheit im Persischen Golf und zum israelisch-arabischen Konflikt beleuchtet.

Weiter sind in dieser Reihe erschienen:

Jeronim Perovic, Robert W. Orttung, Andreas WengerRussian Energy Power and Foreign Relations: Implications for Conflict and Cooperation London und New York: Routledge, 2009

Andreas Wenger, Vojtech Mastny, Christian NünlistOrigins of the European Security System: The Helsinki Process Revisited, 1965–75London und New York: Routledge, 2008

Myriam Dunn CaveltyCyber-Security and Threat Politics: US Efforts to Secure the Information AgeLondon und New York: Routledge, 2007

1 . 1 CSS STU DI ES I N SECU R ITY AN D I NTER NATIONAL R ELATIONS

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Myriam Dunn, Kristian Søby KristensenSecuring «the Homeland»: Critical Infrastructure, Risk and (In)SecurityLondon und New York: Routledge, 2007

Cornelius FriesendorfUS Foreign Policy and the War on Drugs: Displacing the Cocaine and Heroin IndustryLondon und New York: Routledge, 2007

Andreas Wenger, Christian Nünlist, Anna LocherTransforming NATO in the Cold War: Challenges beyond Deterrence in the 1960sLondon und New York: Routledge, 2006

Vojtech Mastny, Sven S. Holtsmark, Andreas WengerWar Plans and Alliances in the Cold War: Threat Perceptions in the East and WestLondon und New York: Routledge, 2006

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Center for Security Stu-dies (CSS) haben 2010 verschiedene wissenschaftliche Bücher veröf-fentlicht.

Anna LocherCrisis? What Crisis? NATO, de Gaulle, and the Future of the Alliance, 1963–1966Baden-Baden: Nomos, 2010

Im Mittelpunkt der Monografie steht die Krise der westlichen Allianz, die sich angesichts der «gaullistischen Herausforderung» entwickel-te und einerseits die Ost-West-Spannungen reduzierte, andererseits die Aufmerksamkeit auf aussereuropäische Schauplätze lenkte. Das Buch, das auf kürzlich freigegebenen Quellen aus Archiven in Euro-pa und Nordamerika basiert, konzentriert sich auf die Bündnispolitik ausgewählter NATO-Mitglieder und untersucht dabei den Einfluss sowohl kleiner Mitgliedsstaaten als auch institutioneller Akteure.

Christian Nünlist, Anna Locher, Garret Martin (Hrsg.)Globalizing de Gaulle: International Perspectives on French Foreign Policies, 1958–1969Lanham, MD: Lexington Books, 2010

Der französische Präsident Charles de Gaulle (1958–1969) ist für Zeitgenossen und Historiker eine faszinierende Persönlichkeit. Seine Vision, den Kalten Krieg mit einem vereinten Europa unter franzö-sischer Führung zu überwinden, beschäftigt die Geschichtswissen-schaft bis heute. Das Buch will de Gaulles Politik neu entdecken, indem es einen globalen Blickwinkel auf Frankreichs damaliges poli-tisches Agieren vermittelt. Den dreizehn Beiträgen liegt neues Quel-lenmaterial aus Archiven in Europa, Asien, Afrika, Lateinamerika und den USA zugrunde. Bekanntes und Neues fügen sich so zu einem umfassenden Bild von de Gaulles internationaler Politik zusammen.

1 .2 AUSGEWÄH LTE BUC H PU B LI KATION EN

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Marco WyssUn Suisse au service de la SS: Franz Riedweg (1907–2005)Neuenburg: Editions Alphil – Presses universitaires suisses, 2010

Das Buch stellt das Leben des Luzerners Franz Riedweg vor, der als Günstling Heinrich Himmlers in die höchsten Kreise der SS aufstieg. Von 1941 bis Ende 1943 führte Riedweg die Germanische Leitstel-le, 1943 fiel er bei seinen direkten Vorgesetzten Gottlob Berger und Heinrich Himmler allerdings in Ungnade. Obwohl sich die schwei-zerische und die deutsche Nachkriegsjustiz mit Riedwegs Machen-schaften beschäftigt hatten, konnte dieser nach dem Krieg relativ unbehelligt wieder als Arzt wirken. Der Autor beleuchtet eingehend die Biografie Riedwegs, dessen Leben in der Schweizer Öffentlichkeit bisher wenig bekannt war.

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Das Center for Security Studies (CSS) hat 2010 zahlreiche wissen-schaftliche Beiträge an nationalen und internationalen Anlässen prä-sentiert und daneben selbst verschiedene wissenschaftliche Konferen-zen organisiert und durchgeführt.

Uncovering the Sources of Nuclear Behavior: Historical Dimensions of Nuclear ProliferationZürich, 18.–20. Juni 2010

Die Konferenz «Uncovering the Sources of Nuclear Behavior: Histo-rical Dimensions of Nuclear Proliferation» fand vom 18. bis 20. Juni 2010 in Zürich statt. Ziel war es, die Erkenntnisse der Forschung zur nuklearen Proliferation um theoretische Einsichten und empirisches Wissen zu erweitern. Politikwissenschaftler und Historiker – dar-unter Etel Solingen, William Walker, T.V. Paul, John Baylis, Francis Gavin, Sumit Ganguly und Avner Cohen – fragten nach den treiben-den und hemmenden Kräften, die die Proliferationsentscheidungen von Regierungen bestimmen. Die dabei herausgearbeiteten wesentli-chen Faktoren und Determinanten ehemaliger und bestehender Nu-klearprogramme bilden die Grundlage für das Verständnis und die Prognose zukünftiger nuklearer Proliferation. Die wichtigsten For-schungsergebnisse werden in Buchform erscheinen.

1.3 AUSGEWÄHLTE KONFERENZEN

Wissenschaftliche Vorträge 2010Die CSS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben 2010 insgesamt 89 Vorträge vor wissenschaftlichem Publikum gehalten.

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MAS-ETH-SPCM-Forum 2010Enterprise Resilience: Managing Core AssetsETH Zürich, 16. April 2010

Das dritte MAS-ETH-SPCM-Forum setzte sich mit der Resilienz von Unternehmen und dem Schutz ihrer Kernvermögen auseinan-der. Den über fünfzig Teilnehmern bot das Forum Gelegenheit, ihr Verständnis von Unternehmensresilienz mit Vertretern aus Wissen-schaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung auszutauschen. Zahlreiche internationale Referenten sprachen zu folgenden vier Schlüsselfragen: Welche Rolle spielt Resilienz im Rahmen einer umfassenden Un-ternehmensstrategie? Wie können die Belastbarkeit und die Wider-standsfähigkeit von physischen, technologischen und menschlichen Kernvermögen entwickelt werden? Wie kann Resilienz für Finanz-werte und bei Reputationsfragen aufgebaut werden? Wie können Sicherheit und Resilienz in den öffentlichen und privaten Sektor in-tegriert werden?

Im Rahmen des ersten Panels wurden insbesondere die Herausfor-derungen für vernetzte Gesellschaften und kritische Energieinfra-strukturen sowie der Umgang mit Störungen hochkomplexer techno-logischer Prozesse beleuchtet. Anschliessend behandelte das zweite Panel Markenschutzkonzepte, die Themen «Produktrückverfolgbar-keit» und «Sicherheitsgouvernanz» sowie Kontinuitätskonzepte im Dienstleistungssektor.

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Die Lehrveranstaltungen des Center for Security Studies (CSS) sind zentraler Bestandteil der Studienprogramme des Departements für Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (D-GESS) der ETH Zü-rich und des Center for Comparative and International Studies (CIS) der ETH Zürich und der Universität Zürich. Sie decken im Rahmen der ETH-Lehre sämtliche sicherheitspolitischen Inhalte ab.

2.1 BA ETH I N STAATSWISSENSC HAFTEN

Der sechssemestrige BA-Studiengang in Staatswissenschaften richtet sich an angehende Berufsoffiziere und setzt sich einerseits aus so-zial-, staats- und geisteswissenschaftlichen, andererseits aus militär-wissenschaftlichen Fächern zusammen, was den Bedürfnissen einer zeitgemässen Armee entspricht. Der Studiengang wird gemeinsam vom Departement für Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (D-GESS) der ETH Zürich und von der Militärakademie an der ETH Zürich durchgeführt.

Folgende Lehrveranstaltungen wurden 2010 vom Center for Security Studies (CSS) angeboten:

Vorlesungen:

• Weltpolitik seit 1945: Geschichte der Internationalen Beziehun-gen (Herbstsemester 2010)

• Schweizer Aussen- und Sicherheitspolitik seit 1945 (Frühjahrs-semester 2010)

• Aktuelle sicherheitspolitische Fragen (Frühjahrssemester 2010)

• Schweizerische Aussenpolitik (Frühjahrssemester 2010)

Seminar:

• Aussenpolitik und Sicherheitsstrategien der grossen Mächte: USA, EU, China und Russland I und II (Frühjahrssemester/Herbstsemester 2010)

Kolloquium:

• Bachelor-Kolloquium (Herbstsemester 2010)

2 LEHRE

www.berufsoffizier.ethz.ch

Andreas Wenger, Diplomfeier BA ETH in Staatswissenschaften, ETH Zürich, 12. November 2010

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Der MACIS ist ein dreisemestriges forschungsorientiertes Graduier-tenprogramm des Center for Comparative and International Studies (CIS). Das Curriculum des MACIS verbindet vergleichende und internationale Politikwissenschaft und vermittelt den Studierenden so die komplexen Wechselbeziehungen zwischen nationalen, inter-nationalen und transnationalen politischen Prozessen. Besonderer Wert wird dabei auf Methoden, Theorien und forschungsorientiertes Arbeiten gelegt. Insofern versteht sich der MACIS auch als Vorbe-reitung zur Doktoratsstufe. Von den internationalen Bewerberinnen und Bewerbern können jährlich rund zwanzig Studierende angenom-men werden.

Folgende Lehrveranstaltungen wurden 2010 vom Center for Security Studies (CSS) durchgeführt:

Seminare:

• Contemporary Security Studies (Herbstsemester 2010)

• Political Violence (Herbstsemester 2010)

• New Threats and Risks in a Globalized Security Environment (Frühjahrssemester 2010)

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2.2 MASTER OF ARTS IN COMPARATIVE AND INTERNATIONAL STUDIES (MACIS)

www.cis.ethz.ch/education/macis

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Im Mittelpunkt des Doktoratsprogramms des Center for Compara-tive and International Studies (CIS) steht das Verfassen der Disserta-tionsschrift. Darüber hinaus besuchen die Studierenden – in Ergän-zung zu ihren vorherigen Studiengängen – Kurse in ihrem jeweiligen Spezialgebiet.

Im Jahr 2010 wurden vom Center for Security Studies (CSS) folgen-de Dissertationen betreut:

Mark Daniel JaegerCombined Sanctions Policies: Risk, Danger, and Positive Incentives

Wilhelm MirowStrategic Culture, Securitization and the War on Terror: Comparing the Security Policies and Practices of Western Liberal Democracies since 11 September 2001

Bianca SarbuA Comparative Outlook on Oil Producing Sectors in Middle Eastern Countries

Manuel SuterThe Governance of Cybersecurity

Alrik ThiemUnited in Coopetition: Success and Failure of European Armaments Collaboration, 1960–2005

Judith VorrathDemocratization as Integration: Exile, Return and Changing Con-flict Lines in Burundi’s Democratic Post-War Transition (abgeschlos-sen im Juni 2010)

2.3 C IS-DOKTORAT

www.cis.ethz.ch/education/phd

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Der MAS ETH SPCM ist aus einer gemeinsamen Initiative des Lehrstuhls für internationale und schweizerische Sicherheitspoli-tik der ETH Zürich und der Höheren Kaderausbildung der Armee hervorgegangen. Durchgeführt wird das Programm in enger Zu-sammenarbeit mit der ETH Zürich und der Militärakademie an der ETH Zürich. Zum Zielpublikum des MAS ETH SPCM gehören zivile und militärische Führungskräfte aus dem privaten und öf-fentlichen Sektor, die über ausgewiesene Berufserfahrung und einen breiten akademischen Leistungsausweis verfügen. Das 18-monatige Teilzeitprogramm bietet eine anspruchsvolle Ausbildung im Rah-men der strategischen Entscheidungsfindung, wobei die Stärkung von Führungsqualitäten im Umgang mit aktuellen und potenziellen Sicherheitsrisiken sowie in Krisensituationen zentrale Inhalte sind. Zudem möchte der MAS ETH SPCM das Bewusstsein für kom-plexe und neue Sicherheitsrisiken schärfen und den Einfluss dieser Risiken auf staatliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse herausarbeiten.

Das Programm wird in enger Zusammenarbeit mit akademischen, öffentlichen und privatwirtschaftlichen Partnern durchgeführt. Aka-demische Ausbildungspartnerschaften bestehen mit folgenden Insti-tutionen:

• Center for Comparative and International Studies (CIS), ETH Zürich und Universität Zürich

• Departement Management, Technologie und Ökonomie (D-MTEC), ETH Zürich

• Militärakademie an der ETH Zürich

• War Studies Department, King’s College London

• Executive Education, The Brookings Institution, Washington, DC

• Industrial College of the Armed Forces, National Defense University, Washington, DC

• National Intelligence Council, Washington, DC

Formelle öffentliche und privatwirtschaftliche Ausbildungspartner-schaften bestehen mit folgenden Institutionen:

• Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungs-schutz und Sport (VBS)

• Legal, Risk & Capital, Deutsche Bank, London

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2. 4 MASTER OF ADVANC ED STU DI ES I N SECU R ITY POLICY AN D C R ISIS MANAGEMENT (MAS ETH SPCM)

www.spcm.ethz.ch

Michel Hess, Program on Terrorism and Security Studies, George C. Marshall European Center for Security Studies, Garmisch, 3. März 2010

Michel Hess, Sino-Swiss Management Training Program, Municipal Government Chongqing, China, 10.–15. Mai 2010

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Insgesamt mehr als vierzig Führungskräfte aus sechs Ländern fin-den sich unter den Teilnehmern der ersten drei Lehrgänge des MAS ETH SPCM. Zwölf Brigadiers und ein Divisionär gehören zu den militärischen Absolventen der Ausbildung. Drei Viertel der Alum-ni aus der Privatwirtschaft wurden in der Zwischenzeit auf höchste Managementpositionen befördert. Führungskräfte folgender Privat-unternehmen und Behörden konnten bis anhin von der MAS-ETH-SPCM-Ausbildung profitieren:

• Deutsche Bank

• Berner Kantonalbank

• EuropTec

• Thales

• Cisco Systems

• Rheinmetall Defence

• Vectronix

• Innenministerium der Republik Lettland

• Kantonspolizei Basel-Stadt

• Amtsbezirk Aarwangen des Kantons Bern

• relations & more

MAS ETH SPCM 2009–2011

Im Rahmen des dritten Lehrgangs standen 2010 vier intensive drei-wöchige Kursblöcke zu den Themen «Corporate Management», «New Risks», «Grand Strategy and Security Policy» und «Security Operations and Resources» im Zentrum.

Der Corporate-Management-Kurs befasste sich mit dem Lösen ver-schiedener Fallstudien und besuchte dafür die Bank Vontobel, Swiss International Airlines sowie die Hilti Corporation. Zudem wurden Ausbildungssequenzen am Lilienberg-Unternehmerforum in Erma-tingen durchgeführt.

Im Rahmen des Ausbildungsblocks «New Risks» fand das dritte MAS-ETH-SPCM-Forum zum Thema «Enterprise Resilience: Ma-naging Core Assets» statt. Das Forum bot erneut Gelegenheit, den Austausch zwischen Teilnehmern, Alumni und weiteren MAS-Inte-ressierten zu fördern.

Der Kursblock «Grand Strategy and Security» wurde hauptsächlich in Washington, DC und in Zusammenarbeit mit der National De-fense University, dem National Intelligence Council, dem National Security Council, dem Pentagon sowie der Brookings Institution ab-

Hans Vontobel, Ehrenpräsident, Bank Vontobel, MAS-ETH-SPCM-Fireside-Talk zur globalen Finanz-krise, Lilienberg-Unternehmerforum, Ermatingen, 4. Februar 2010

Botschafter Urs Ziswiler, Schweizer Botschaft, Washington, DC, MAS-ETH-SPCM-Fireside-Talk zu den bi-lateralen Beziehungen Schweiz - USA, Washington, DC, 17. Juni 2010

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gehalten. Die Teilnehmer konnten sich auf höchster Führungsebene mit einer breiten Palette von interdisziplinären Strategiekonzepten und Strategieumsetzungsfragen beschäftigen.

Die rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und ethischen Rahmen-bedingungen im Zusammenhang mit strategischen Sicherheitsfragen waren Thema des Kursblocks «Security Operations and Resources». In London wurden die Herausforderungen, mit denen die innen- und aussenpolitische Terrorbekämpfung konfrontiert ist, sowohl aus der Sicht der Praktiker (Metropolitan Police, Security Service, Cabinet Office, Royal United Services Institute) als auch aus der Sicht der Wissenschaft (King’s College London, Institute for International Strategic Studies, Cranfield University) behandelt.

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Die politische Beratungstätigkeit des Center for Security Studies (CSS) basiert auf seiner wissenschaftlichen Expertise im Bereich der Security and Strategic Studies. Als Think Tank und interdisziplinä-res Wissenszentrum profitiert das CSS von seiner hohen Visibilität in Politik und Verwaltung, in politiknahen Forschungseinrichtungen und in der Öffentlichkeit.

3.1 PU B LI KATION EN ZU R SC HWEIZER AUSSEN- U N D SIC H ER H EITSPOLITI K

Das Center for Security Studies (CSS) unterhält verschiedene Pub-likationsreihen zur schweizerischen Aussen- und Sicherheitspolitik; die Serien richten sich sowohl an Experten als auch an die interessier-te Öffentlichkeit.

Daniel Möckli (Hrsg.)Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik: Dokumentation der Hearings zum Bericht 2010 (Zürcher Beiträge Nr. 81)Zürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Im Rahmen der Erarbeitung des Sicherheitspolitischen Berichts 2010 führte das VBS im Frühjahr 2009 insgesamt 45 Hearings durch. Das Spektrum der Hearing-Teilnehmer war breit. Neben politischen Par-teien, Kantonsvertretern, sicherheitspolitischen Gruppierungen, mi-litärischen und wirtschaftlichen Verbänden sowie wissenschaftlichen Institutionen wurden auch die Landeskirchen, der Bund Schweizeri-scher Frauenorganisationen, die Nationale Plattform Naturgefahren (PLANAT) und zahlreiche Einzelexperten aus dem In- und Aus-land eingeladen. In der Summe stellen die Hearings eine umfassen-de, bemerkenswerte Dokumentation der Stellungnahmen relevanter Akteure zur Schweizer Sicherheitspolitik dar. Sie spiegeln die gros-se Meinungsvielfalt und innenpolitische Polarisierung wider, die die sicherheitspolitischen Debatten derzeit prägen.

Da die vom Center for Security Studies (CSS) betriebene Web-Platt-form «SIPOL WEB», auf der 2009 die transkribierten Stellungnah-men zur Schweizer Sicherheitspolitik der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, auf reges Interesse stiess, wurden die Hearings nun auch in Buchform veröffentlicht. Zusätzlich zu den transkribierten Stellungnahmen enthält die Publikation ein Kapitel zur Verortung der Hearings in der Entstehungsgeschichte des Sicherheitspolitischen Berichts 2010 sowie eine summarische Auswertung der Anhörungen.

3 THINK TANK

Public OutreachVorträge vor nicht-akademischem Publikum: 91Medienbeiträge: 106Treffen und Workshops mit Vertreternaus Politik, Verwaltung und Wissenschaft: 165

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Andreas Wenger, Victor Mauer, Daniel Trachsler (Hrsg.)Bulletin 2010 zur schweizerischen SicherheitspolitikZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Das «Bulletin zur schweizerischen Sicherheitspolitik» befasst sich mit aktuellen Themen der schweizerischen Aussen- und Sicherheitspoli-tik und stellt ausgewählte Projekte des Center for Security Studies (CSS) vor. Es informiert über das sicherheitspolitische Geschehen in der Schweiz und leistet so einen Beitrag zur sicherheitspolitischen Diskussion. Die Publikation erscheint jährlich.

Der erste Beitrag des «Bulletins 2010» gibt eine Einschätzung zum Sicherheitspolitischen Bericht 2010 ab. Die Autoren kommen zum Schluss, dass sich der Bericht mehr am innenpolitisch Machbaren als am strategisch Notwendigen orientiert. Im zweiten Artikel wird der Wandel der finnischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik unter-sucht, was gerade vor dem Hintergrund der schweizerischen Strategie-debatte von besonderem Interesse ist. Der dritte und der vierte Beitrag beschäftigen sich mit dem Verhältnis der Schweiz zur Europäischen Union. Zum einen werden die Folgen des Vertrags von Lissabon für die Schweiz untersucht, zum anderen die Strukturen, Kapazitäten und Erfahrungen der EU im Bereich des militärischen und zivilen Krisenmanagements dokumentiert. Der fünfte Artikel analysiert die Schweizer UNO-Politik seit dem Beitritt 2002. Er thematisiert zu-dem die allfällige Sicherheitsratskandidatur der Schweiz, ein Vorha-ben, das auch innenpolitisch für Debatten sorgte. Im sechsten Artikel wird anhand von Beispielen aus Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz der Umgang mit religiös und kulturell begründeten Span-nungen analysiert. Dabei wird speziell das Potenzial mediativer Ansät-ze zur Verhinderung einer Eskalation solcher Spannungen diskutiert.

Das «Bulletin 2010 zur schweizerischen Sicherheitspolitik» umfasst folgende Leitartikel:

Andreas Wenger, Victor Mauer, Daniel MöckliSicherheitspolitischer Bericht 2010: Viel Politik, wenig Strategie

Anna LocherEU-Mitgliedschaft, Krisenmanagement und Territorialverteidigung: Die finnische Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Wandel

Valentin MisteliDie Bedeutung des Vertrags von Lissabon für die schweizerische Europa- und Sicherheitspolitik

Christoph DoktorKrisenmanagement in der Europäischen Union: Eine Bestandsaufnahme18

Victor Mauer, Sicherheitspolitischer Bericht 2010, Anhörung vor der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats, 18. Oktober 2010

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Daniel TrachslerDie Schweiz in der UNO: Mittendrin statt nur dabei

Simon J. A. Mason, Abbas Aroua, Annika ÅbergSpannungen um den Islam in Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz: Konstruktiver Umgang dank mediativer Ansätze?

Tibor Szvircsev Tresch, Andreas Wenger, Silvia Würmli, Esther BisigSicherheit 2010: Aussen-, sicherheits- und verteidigungs- politische Meinungsbildung im TrendZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich; Militärakademie an der ETH Zürich, 2010

Die Jahresstudie «Sicherheit», die von der Militärakademie an der ETH Zürich und dem Center for Security Studies (CSS) jeweils ge-meinsam publiziert wird, dient der Ermittlung langfristiger Trends in der aussen-, sicherheits- und verteidigungspolitischen Meinungsbil-dung in der Schweiz; sie basiert auf im Jahresrhythmus durchgeführ-ten repräsentativen Befragungen. In Ergänzung zu den Standardfra-gen wurden die Teilnehmer 2010 zu folgenden Themen befragt: zu den Zielen der Sicherheitspolitik, zu den Einsätzen der Schweizer Armee im Ausland, zur militärischen Kaderausbildung, zu den Tradi-tionen im Militär sowie zum Zivildienst.

Die wichtigsten Resultate der Studie «Sicherheit 2010» lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Mehrheit der Bevölkerung fühlt sich sicher (88 %) und schaut optimistisch in die Zukunft (69 %), auch wenn nicht mehr ganz so ausgeprägt wie 2009. Die Zustimmung zur Neutralität erreicht 2010 wie in den beiden Vorjahren ein Allzeithoch von 93 %. Unverändert bleibt die Öffnungsbereitschaft bei gleichzei-tigem Wunsch nach maximaler nationaler Autonomie: 72 % stimmen dem bilateralen Weg zu, skeptisch bleibt man gegenüber einer po-litischen Annäherung an die EU (50 %) oder an die NATO (40 %). 74 % der Schweizer Bevölkerung halten die Armee für notwendig. Das Vertrauen in diese ist nach dem letztjährigen Rückgang wieder gestiegen, liegt aber immer noch leicht unter dem langjährigen Mittel. In Bezug auf das Verteidigungsbudget erfährt die Armee wie 2009 grössere Unterstützung als in den Vorjahren. Die Milizkarriere erlebt im Vergleich zu 2005 eine deutlich bessere Bewertung.

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Gegenstand der «CSS Analysen zur Sicherheitspolitik» ist die kon-zise Diskussion aktueller sicherheitspolitischer Themen; der Fokus der elektronischen Publikationsreihe liegt auf zentralen internatio-nalen Entwicklungen und Ereignissen und deren Bedeutung für die Schweiz. Die Analysen erscheinen monatlich in deutscher, englischer und französischer Sprache und werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Center for Security Studies (CSS) verfasst. Sie wer-den in den aussen- und sicherheitspolitischen Expertenkreisen der Schweiz – in Politik, Verwaltung und Wissenschaft – weithin beach-tet. Die englischen Versionen der «CSS Analysen» werden zudem in internationalen Expertenkreisen reflektiert. Interessierte Leser kön-nen sich in eine Mailingliste eintragen und erhalten so regelmässig Informationen zu neuen Ausgaben. Die Zahl der Abonnemente lag Ende 2010 bei rund 4300 (Deutsch: 1300; Französisch: 400; Eng-lisch: 2600).

Im Jahr 2010 erschienen zwanzig «CSS Analysen»:

Nr. 86: Nato und Raketenabwehr: Chancen und offene Fragen

Nr. 85: Nato-Gipfel: Zukunftsgerichtete Beschlüsse, fragliche Umsetzung

Nr. 84: Die African Standby Force auf dem Prüfstand

Nr. 83: Wirtschaftssanktionen: Wunderwaffe oder Blindgänger?

Nr. 82: Die Nachrichtendienste unter anhaltendem Reformdruck

Nr. 81: Schweizer Europapolitik: Wohin führt der bilaterale Weg?

Nr. 80: Privatisierung von Sicherheit: Grenzen militärischer Auslagerung

Nr. 79: Demokratisierung nach Konflikten: Fallstricke externer Einflussnahme

Nr. 78: Drohnen: Militärischer Nutzen und politische Debatten

Nr. 77: Libyenaffäre: Nachbetrachtungen zum Schweizer Krisen-management

Nr. 76: Energiesicherheit: Die Erdgasmärkte im Umbruch

Nr. 75: Wehrpflicht im europäischen Vergleich

Nr. 74: Amerikanische Nuklearpolitik: Begrenzter Wandel

Nr. 73: Die Schwellenmacht Indien vor grossen Herausforderungen

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3.2 CSS ANALYSEN ZUR SICHERHEITSPOLITIK

Abonnement «CSS Analysen»Die «CSS Analysen» können unter www.ssn.ethz.ch/Aktuell/CSS-Analy-sen abonniert werden.

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Nr. 72: Reform des Sicherheitsrats: Ein gordischer Knoten?

Nr. 71: Cyberwar: Konzept, Stand und Grenzen

Nr. 70: Brennpunkt Jemen: Schwierige Terrorbekämpfung

Nr. 69: Europäische Energiepolitik zwischen Versorgungs- und Klimazielen

Nr. 68: Finnland: Krisenmanagement und Territorialverteidigung

Nr. 67: Auslandeinsätze der Armee: Stand und Optionen

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Im Jahr 2010 erschien die erste Ausgabe der neuen CSS-Publikati-onsreihe «Strategic Trends». Die Reihe bietet eine präzise Analyse wichtiger internationaler Entwicklungen, wobei das Hauptaugen-merk auf Fragen der internationalen Sicherheitspolitik liegt. «Stra-tegic Trends» richtet sich an Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft, an Medienvertreter sowie an die interessierte Öffent-lichkeit und erscheint jährlich in englischer Sprache.

Die erste Ausgabe, «Strategic Trends 2010», identifiziert fünf zentrale Trends:

• «Financial Crisis: Geoeconomic Twist, Geopolitical Stick»

• «US Foreign Policy: New Approaches and Old Problems in Afghanistan and the Middle East»

• «Non-Proliferation: Bringing Back Disarmament»

• «Energy Security: Oil Price Volatility and Pervasive Resource Nationalism»

• «The Crisis of Crisis Management»

Parallel zur Veröffentlichung des Buchs wurde die Website «Strategic Trends Analysis» lanciert, eine Plattform zum Thema internationale Sicherheit und Weltgeschehen. Sie beinhaltet sämtliche Kapitel der «Strategic Trends» im Volltext, Grafiken, Audio- und Video-Podcasts, einen Newsletterservice und neu auch die englischen «CSS Analysen zur Sicherheitspolitik». Ziel der Webplattform ist es, zum strategi-schen Dialog zwischen Analysten, Forschern, Politikern, Medien und der interessierten Öffentlichkeit beizutragen.

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3.3 STRATEGIC TRENDS

www.sta.ethz.ch

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Das Center for Security Studies (CSS) ist in seiner beratenden Funk-tion für verschiedene Akteure des öffentlichen Sektors tätig.

Perspektiven 2025: Lage- und Umfeldanalyse für die Bundespolitik

Seit 1968 legt der Bundesrat dem jeweils neu gewählten Parlament eine Legislaturplanung vor. Diese hält die wichtigsten Ziele und Massnahmen für die jeweilige Legislaturperiode fest. Als zentrales Organ für die Vorbereitung einer solchen Legislaturplanung erstellt der Perspektivstab der Bundesverwaltung unter der Leitung der Bun-deskanzlei und in Kooperation mit allen sieben Departementen je-weils eine Lage- und Umfeldanalyse.

Im Rahmen der Erarbeitung der Grundlagen für die nächste Legis-laturplanung und der daraus abzuleitenden wesentlichen Herausfor-derungen, die in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren auf die Schweiz im Allgemeinen und auf die Bundespolitik im Besonde-ren zukommen dürften, unterstützt das Center for Security Studies (CSS) die Bundeskanzlei und den Perspektivstab bei der Erfüllung ihres Auftrags in fachlicher und methodischer Hinsicht.

Zentral ist dabei die Erarbeitung einer Lage- und Umfeldanalyse un-ter Berücksichtigung der wichtigsten Strategie- und Perspektivarbei-ten der Bundesverwaltung. Der Zweck der Analyse ist die Sicherstel-lung einer vorausschauenden und kohärenten Regierungspolitik. Der Bericht wird im Frühling 2011 fertiggestellt sein.

Umfragestudie Kantone

Die Umfragestudie wird im Auftrag des Bundesamts für Bevölke-rungsschutz (BABS) durchgeführt und bietet einen Überblick über den Stand der kantonalen Arbeiten im Bereich Risiko- und Gefähr-dungsanalysen im Bevölkerungsschutz. Insbesondere gibt sie Aus-kunft über die Ziele und den Verwendungszweck kantonaler Risiko-analysen, über die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch innerhalb der Kantone, über die Methoden der Risikoanalyse sowie über die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen.

Die Studie erlaubt den Kantonen eine Standortbestimmung, während sie für den Bund eine Planungsgrundlage darstellt. Zudem dient sie der Politik, Verantwortlichen im Bereich des Bevölkerungsschutzes und der interessierten Öffentlichkeit als Referenzdokument, das die gesamtschweizerischen Arbeiten im Bereich Risiko- und Gefähr-dungsanalysen zusammenfasst. Die Studie wird im Frühling 2011 vorliegen.

3.4 WISSENSCHAFTLICHE BERATUNGSTÄTIGKEIT: AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN

Andreas Wenger und Myriam Dunn Cavelty, Perspektiven 2025: Lage- und Umfeldanalyse für die Bundespolitik, Präsentationen vor dem Perspektivstab, Bern, 17. August, 14. Oktober, 13. Dezember 2010

Andreas Wenger, Perspektiven 2025: Lage- und Umfeldanalyse für die Bundespolitik, Präsentation vor der Generalsekretärenkonferenz, Bern, 25. Oktober 2010

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Valentin Misteli, Daniel Möckli, Marco WyssStreitkräftetransformation neutraler und allianzfreier Staaten: Schweiz, Schweden, Österreich, Finnland und Irland im VergleichRessortforschung zuhanden des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA)Zürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Im Auftrag des Politischen Sekretariats des Eidgenössischen Depar-tements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat das Center for Security Studies (CSS) die Streitkräftetransformation der neutralen respektive allianzfreien Staaten Europas analysiert und miteinander verglichen. Ähnlich wie in den meisten europäischen Staaten lassen sich vor dem Hintergrund der veränderten Sicherheitsarchitektur Europas auch in der Schweiz, in Schweden, Österreich, Finnland und Irland Streitkräftetransformationsprozesse beobachten. Obwohl sich die Studie auf eine vergleichende Darstellung der Transformations-prozesse beschränkt und auf eine Bewertung verzichtet, können Un-terschiede – im Hinblick auf Intensität und Schwerpunktverlagerung der Transformationsprozesse – festgestellt werden. Diese gehen auf Faktoren wie politische Institutionen, gesellschaftliche und finanziel-le Rahmenbedingungen oder die geostrategische Lage zurück. Am weitesten ist der Transformationsprozess bisher in Schweden gegan-gen, das die Wehrpflicht ausgesetzt hat, die EU-Beistandsklausel ver-teidigungspolitisch interpretiert und die Streitkräfte heute stark auf die Friedensförderung ausrichtet.

Elgin Brunner, Manuel SuterEvaluation und Weiterentwicklung der Melde- und Analysestelle Informationssicherung Schweiz MELANI 2010Zürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Im Auftrag des Bundesrats hat das Center for Security Studies (CSS) 2006 die schweizerische Melde- und Analysestelle Informations- sicherung (MELANI) evaluiert. Aufgrund der positiven Evaluations-ergebnisse wurde damals entschieden, MELANI in der bisherigen Form weiterzuführen. Seither haben sich einige wichtige Neuerungen ergeben. Die strategische Leitung von MELANI, das Informatikstra-tegieorgan Bund (ISB), hat deshalb das CSS beauftragt, MELANI erneut zu evaluieren und zusätzlich Weiterentwicklungsoptionen zu entwerfen. Die Studie umfasst neben der Wirksamkeitsprüfung von MELANI einen Vergleich des MELANI-Modells mit anderen, in-ternationalen Modellen zur Informationssicherung sowie daraus ab-geleitete Weiterentwicklungsoptionen und Empfehlungen.

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Elgin Brunner, Myriam Dunn Cavelty, Jennifer Giroux, Manuel SuterFocal Report 4: Critical Infrastructure Protection: Protection GoalsZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Der Bericht analysiert die Prozesse bei der Schutzziel-Definition im Rahmen des Schutzes Kritischer Infrastrukturen (SKI). Er untersucht die Schutzziele von acht westlichen Ländern und stellt basierend auf dieser empirischen Analyse folgende Fragen: Welche Schutzziele werden definiert? Welchen Zweck erfüllen sie? Welche Aspekte sind wichtig? Wer definiert die Schutzziele?

Erkennbar sind drei Typen von «protection statements» auf drei Strategieebenen: «protection principles», «protection policies» und Schutzziele. Mit Blick auf das «Protection Goals Model» der Natio-nalen Plattform Naturgefahren (PLANAT) zeigt sich, dass dynami-sche und interaktive Prozesse geeignet sind. Der Bericht folgert, dass es bei der Definition von Schutzzielen im Rahmen der schweizeri-schen SKI-Strategie wichtig ist, die Ziele an «protection policies» zu orientieren; dies hilft die «protection principles» in weniger abstrakte Konzepte zu übersetzen.

Corinne Bara, Christoph DoktorFocal Report 4: Risk Analysis: Cooperation in Civil Protection: EU, Spain, and the UKZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Der Bericht beleuchtet institutionelle Kooperationsvereinbarungen im Zivilschutz sowohl auf zwischenstaatlicher/supranationaler Ebene (EU) als auch auf nationaler Ebene (Spanien und Grossbritannien). Als erstes wird der «EU Community Mechanism for Civil Protection» untersucht, wobei im Speziellen dessen Koordinations- und Koope-rationsmittel analysiert werden. Die Zivilschutzsysteme in Spanien und Grossbritannien sind Thema des zweiten Berichtteils; im Fokus stehen Kooperationsvereinbarungen zwischen lokalen, regionalen und zentralen Verwaltungsebenen sowie zwischen verschiedenen Akteu-ren des Zivilschutzes. Aufbauend auf den ersten beiden Teilen dis-kutiert der Bericht sodann mögliche Lehren für die Schweiz. Eine annotierte Bibliografie zum Zivilschutz in Spanien, Grossbritannien und der EU beschliesst den Bericht.

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Beat HabeggerFactsheet: Identifizieren und Priorisieren von RisikenZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Das Factsheet bietet einen Überblick über grundlegende Aspekte der Risikobewertung. Im Rahmen eines integrierten Risikomanagement-Prozesses folgt auf die anfängliche Risikoidentifikation die Bewer-tung von Risiken, die sodann der Vorbereitung von Massnahmen zur Risikoreduktion dient. Das Factsheet führt aus, dass eine wissen-schaftliche Risikobewertung identifizierte Risiken möglichst präzise erfassen, beschreiben und – falls möglich – quantifizieren sollte. Eine wissenschaftliche Risikobewertung ist Teil eines rationalen Entschei-dungsprozesses, der Kosten und Nutzen aller Optionen zur Reduk-tion der untersuchten Risiken möglichst objektiv beschreiben und vergleichbar machen will. Dafür braucht es eine präzise Bewertung aller potenziellen Risiken, um die relevantesten zu bestimmen und entsprechend zu priorisieren.

Corinne BaraFactsheet: Social Vulnerability to DisastersZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Ziel des Factsheets ist es, eine Einführung in das Konzept der sozialen Verwundbarkeit bei Katastrophen zu vermitteln. Ein kurzer Über-blick über die Bedeutung des Konzepts sowie die aktuelle Debatte in Forschung und Praxis stehen am Anfang des Factsheets. In der Folge weist das Papier auf die wichtige Verbindung zwischen sozialer Ver-wundbarkeit und etablierteren Konzepten wie «Risiko und Resilienz» hin und zeigt den Mehrwert, den das Konzept der sozialen Verwund-barkeit in allen Phasen des Katastrophen-/Risikomanagement-Kreis-laufs mit sich bringt. Auch werden praktische Empfehlungen abge-geben, wie das Konzept laufende Initiativen und Prozesse im Bereich Risikobewertung und Katastrophenmanagement ergänzen kann. Mit dem Factsheet wird zugleich der Versuch unternommen, eine bislang nicht geführte Diskussion in Gang zu setzen.

Christoph DoktorFactsheet: US National Security Strategy 2010Zürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Im Mai 2010 veröffentlichte die Regierung Obama die neue «Natio-nal Security Strategy» der USA. Sie definiert die wichtigsten nationa-len Interessen der USA, identifiziert Bedrohungen und Gefahren für die nationale Sicherheit und formuliert Regierungskonzepte sowie Antworten auf diese Herausforderungen.

Das Factsheet analysiert dieses erste sicherheitspolitische Strategie- dokument der Administration Obama und arbeitet vor dem Hinter-

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grund der «National Security Strategies» 2002 und 2006 der Bush-Re-gierung die konzeptionellen Schwerpunkte, Neuerungen und Konti-nuitäten heraus. Abschliessend fragt das Factsheet nach der Bedeutung des Dokuments und des US-amerikanischen sicherheitspolitischen Ansatzes für die Schweiz. Der Fokus richtet sich hierbei vor allem auf die Aspekte der «Homeland Security» und «National Security».

Jennifer GirouxFactsheet: Through the Prism of Complexity: Insights for Gover-nance from the Complex Adaptive Systems PerspectiveZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Das Factsheet führt in die Theorie der komplexen Systeme und des adaptiven Verhaltens ein und wendet diesen Ansatz sodann auf die Bedingungen und Herausforderungen im Rahmen moderner Re-gierungsführung an. Vor dem Hintergrund der Komplexitätstheorie fasst das Papier zunächst die verschiedenen Systemtypen zusammen (geschlossen, einfach, komplex) und definiert Charakteristiken, die komplexe Systeme anpassungsfähig machen. Anschliessend verbin-det es Systemperspektive und Regierungsführung, indem es aufzeigt, dass die Theorie der komplexen adaptiven Systeme hilft, wechseln-de Bedingungen zu verstehen, Unsicherheiten anzunehmen und an-passungsfähigere Gesellschaften aufzubauen. Das Factsheet macht insgesamt die wachsende Komplexität in modernen Gesellschaften sowie die nötigen Verhaltensweisen im Umgang mit sich ändernden Schock- und Krisentypen verstehbar.

Corinne BaraTrinationaler Workshop D-A-CH: Erfahrungsaustausch über die Implementierung von Methoden zur Risikoanalyse im Bevölke-rungsschutzZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Vom 31. Mai bis 2. Juni 2010 trafen sich Verantwortliche im Be-reich des Bevölkerungsschutzes aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Rahmen des Workshops «Risikoanalyse im Bevölke-rungsschutz», um einerseits einen Methodenvergleich zwischen den drei Staaten vorzunehmen und andererseits Erfahrungen über die Durchführung der Risikoanalyse auf verschiedenen administrativen Ebenen auszutauschen. Diskutiert wurden Abstimmungsprozesse und Datenflüsse zwischen Departementen, Ministerien und Ämtern auf der Ebene Bund sowie die Zusammenarbeit der Ebenen Bund, Länder/Kantone, Landkreise und Gemeinden. Der vorliegende Be-richt fasst die Präsentationen und Diskussionen zusammen und gibt einen Überblick über die Ergebnisse des Workshops.

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Corinne BaraNaturgefahren & Ausfall von kritischen Infrastrukturen: Praxis-Forum vom 11. November 2010, Geoprotecta, St. GallenZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Am 11. November 2010 trafen sich Vertreter aus Deutschland, Ös-terreich, dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz zu einem zweistündigen Praxisforum zum Thema «Schutz kritischer Infra-strukturen bei Naturgefahren». Die Veranstaltung zielte darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Behörden und Experten im Rahmen des Schutzes Kritischer Infrastrukturen (SKI) zu unter-streichen und zu fördern. Vier Referate beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven: aus der Sicht der Bundesverwaltung, aus der Sicht einer Beratungsfirma im Bereich Sicherheits- und Risi-komanagement, aus der Optik eines Fachexperten in der kantonalen Verwaltung sowie aus der Perspektive eines Infrastrukturbetreibers. Der Bericht fasst die Vorträge und Diskussionen zusammen und stellt die Ergebnisse des Forums vor.

Jennifer Giroux, Manuel SuterNetwork Governance and the Role of Public-Private Partnerships in New Risks: 6th Zurich Roundtable on Comprehensive Risk Analysis and ManagementZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Der Bericht fasst die Ergebnisse des sechsten CRN-Roundtables zum Thema «Netzwerk-Governance und die Rolle von Public-Private Partnerships (PPPs) im Rahmen neuer Risiken» zusammen. Der erste Teil des Roundtables gab Einblick in den theoretischen Hintergrund der Netzwerk-Governance und befasste sich mit dem Kriterium des Vertrauens, das in öffentlich-privaten Partnerschaften und innerhalb von Netzwerken eine wichtige Rolle spielt. Im zweiten Teil konnten Praktiker ihre Erfahrungen mit PPPs für den Umgang mit aktuellen Sicherheitsfragen (Schutz Kritischer Infrastrukturen (SKI), Informa-tionssicherheit, internationaler Terrorismus) austauschen.

Beat Habegger, Simon KmiecikDer Schutz kritischer Infrastrukturen: Gegenwart und Zukunft: Ergebnisse eines ExpertengesprächsZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

Der Bericht beleuchtet Themen, die aktuell und zukünftig die De-batten zum Schutz Kritischer Infrastrukturen (SKI) prägen. Das Papier spiegelt zudem die Inhalte der Referate und Gespräche eines Expertendialogs wider, der am 23. März 2010 stattfand und einen Hauptbestandteil eines mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) durchgeführten Projekts zu den Zukunftsperspektiven des

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Schutzes Kritischer Infrastrukturen darstellte. Insgesamt fasst der Be-richt die in den verschiedenen Projektphasen erarbeiteten Ergebnisse zusammen.

Damiano Sguaitamatti, Andrea Iff, Rina Alluri, Simon J. A. MasonPeace Mediation Essentials: Business Actors in Mediation ProcessesCenter for Security Studies (CSS), ETH Zürich; swisspeace, Bern, 2010

Dieser Leitfaden zum Thema «Business Actors in Mediation Pro-cesses» vermittelt Mediatoren einen Überblick darüber, wie wirt-schaftliche Akteure unter Berücksichtigung ihres Potenzials und ihrer Grenzen in Mediationsprozesse eingebunden werden können. Diese Gruppe wird oft als pragmatischer Akteur angesehen, der per se an Frieden interessiert ist. Allerdings mögen gewisse wirtschaftli-che Akteure von einer Kriegsökonomie profitieren und somit gegen Friedensprozesse sein. Mediatoren müssen die Logik und das sich verändernde Verhalten «alter» und «neuer» sogenannter «business actors» sowie die Interessen und Verwundbarkeiten lokaler und inter-nationaler wirtschaftlicher Akteure in Konfliktregionen einschätzen können. Denn «business actors» können Friedensprozesse massgeb-lich unterstützen – etwa indem sie Einfluss auf Parteien nehmen, die Öffentlichkeit mobilisieren, finanzielle oder logistische Hilfe leisten, Expertenwissen bereithalten, die Umsetzung von Friedensverhand-lungen überwachen oder Jobs schaffen.

Simon J. A. Mason, Moncef Kartas (Hrsg.)Transforming Conflicts with Religious Dimensions: Methodologies and Practical ExperiencesCenter for Security Studies (CSS), ETH Zürich; Centre on Con-flict, Development and Peacebuilding (CCDP); Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), 2010

Wie kann man mit Konflikten umgehen, die eine religiöse Dimen-sion haben? Und wie wird dies von einer spezifischen Konzeption von Religion beeinflusst? Der Bericht versucht, diese Fragen zu be-antworten, indem er sich auf Erfahrungen in Algerien, Dänemark, Israel-Palästina, Pakistan, Sri Lanka, Syrien, Tadschikistan, Kanada und den USA abstützt.

Religion kann sowohl beim Ausbruch von Gewaltkonflikten als auch bei der Unterstützung von Friedensbestrebungen eine Rolle spielen. Religion prägt Wahrnehmungen und Verhaltensmuster; sie kann Sinnhaftigkeit und Werte stiften oder eine Identitätsgrundlage für die Konstituierung von Gruppen sein. Es ist daher wichtig, sich der spezifischen Rolle von Religion bewusst zu sein, um angemessene Konfliktlösungsstrategien zu kreieren. Der Bericht zeigt zudem, wie

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sich die verschiedenen Friedensstrategien auf verschiedene Religions-konzeptionen – Funktionalismus, Experientialismus, Konstruktivis-mus – beziehen.

Simon J. A. Mason, Abbas Aroua, Annika ÅbergMediating Tensions over Islam in Denmark, Holland, and SwitzerlandZürich: Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, 2010

In letzter Zeit gab es in verschiedenen europäischen Ländern Span-nungen bezüglich der Frage, welchen Raum der Islam in Europa einnimmt. Der Artikel untersucht anhand des Karikaturenstreits in Dänemark, des «Fitna»-Films in den Niederlanden und des Mina-rett-Verbots in der Schweiz die Erfahrungen der Regierungen im Umgang mit solchen konfliktträchtigen Debatten. Die Analyse zeigt, dass die Chancen auf eine Deeskalation steigen, wenn Regierungen Gelegenheiten schaffen, bei denen sich die unterschiedlichen Ak-teure über ihre Ängste, Hoffnungen und Werte austauschen können. Hingegen scheinen die Spannungen tendenziell zu eskalieren, wenn Regierungen eng mit Akteuren verbunden sind, die den Islam poli-tisieren, wenn Grundwertedebatten geführt werden und wenn aus-schliesslich gerichtliche Wege zur Klärung der Differenzen verfolgt werden. Es ist absehbar, dass die kulturelle Vielfalt in Europa weiter-bestehen, wenn nicht sogar zunehmen wird. Vor diesem Hintergrund sind grosse Anstrengungen erforderlich, Wege zu finden, die einen konstruktiven Umgang mit Differenzen ermöglichen. Unter Berück-sichtigung der Grundwerte und Identitäten der involvierten Akteure können mediative Ansätze schliesslich dazu beitragen, eine Eskalati-on solcher Spannungen zu verhindern.

Simon J. A. Mason, Matthias SiegfriedDebriefing Mediators to Learn from Their ExperiencesCenter for Security Studies (CSS), ETH Zürich; United States Institute of Peace (USIP), Washington, DC; swisspeace, Bern, 2010

«Debriefing Mediators to Learn from Their Experiences» ist eine An-leitung zum Führen von Interviews, die zu Lernzwecken die Metho-den von Mediatoren herausarbeiten sollen. Diese methodologischen Debriefings werden normalerweise von Personen durchgeführt, die nicht direkt in die Mediationsarbeit involviert waren, die sich aller-dings dafür interessieren, wie im Kontext einer Mediation gearbeitet wurde und warum gerade so gearbeitet wurde. Der Leitfaden verbes-sert die individuelle Mediationspraxis, indem er zeigt, wie Lehren aus Mediationsvorgängen identifiziert werden können und wie die ge-wonnenen Erkenntnisse schliesslich verfügbar gemacht werden. Auch 30

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Personen, die direkt in Friedensverhandlungen eingebunden sind oder waren, werden durch das Handbuch angesprochen. Das Manual gibt einen detaillierten Überblick über die Vorbereitung auf das Interview, das Führen des Interviews, die strukturierte Auswertung sowie die Verbreitung der daraus resultierenden Ergebnisse.

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Die «ETH-Arbeitstagungen zur schweizerischen Sicherheitspolitik» sollen Impulse für das strategische Denken in der Schweiz vermitteln und Grundlagen für die Überprüfung und die Weiterentwicklung der schweizerischen Sicherheitspolitik liefern. Sie werden in Kooperati-on mit dem Bereich Sicherheitspolitik des VBS-Generalsekretariats durchgeführt. Die Teilnehmer kommen aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Armee.

Weltpolitische Lage 2010: Herausforderungen für die SchweizETH Zürich, 5. Februar 2010

Am 5. Februar 2010 wurde eine ETH-Arbeitstagung zum Thema «Weltpolitische Lage: Herausforderungen für die Schweiz» durch-geführt. Vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Ent-wicklungen wurden an dieser ETH-Arbeitstagung zentrale Themen-felder der Schweizer Aussen- und Sicherheitspolitik diskutiert. Im Vergleich zu den bisherigen ETH-Arbeitstagungen unterschied sich das Veranstaltungsformat bezüglich Grösse (75 statt 30–40 Teilneh-mer), Dauer (halbtags statt ganztags) und Öffentlichkeitsgrad (Me-dienberichte). Ziel war es, «Strategic Trends 2010» vorzustellen und den Gedankenaustausch zwischen Schlüsselvertretern aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, dem Verbands- und dem Medienbereich zu fördern.

Nach einer knappen Einschätzung der weltpolitischen Lage durch das Center for Security Studies (CSS) griff das erste Panel Fragen zur sicherheitspolitischen Positionierung der Armee auf. Dabei wurden die Gestaltung der militärischen Friedensförderung sowie rahmen-

3.5 ETH-ARBEITSTAGUNGEN ZUR SCHWEIZERISCHEN SICHERHEITSPOLITIK

Tagungen und Workshops 20102010 hat das CSS im Think-Tank-Bereich 26 Tagungen und Workshops organisiert bzw. mitorganisiert.

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gebende und geografische Aspekte thematisiert. Das anschliessende Panel beschäftigte sich mit der aussenpolitischen Positionierung der Schweiz nach dem Krisenjahr 2009. Im Zentrum standen folgende Fragen: Was bedeuten die Finanzkrise und die damit zusammenhän-genden Entwicklungen für die Schweiz? Ist die Schweiz für die anste-henden aussen- und aussenwirtschaftspolitischen Herausforderungen richtig positioniert? Erfordert eine effektive Interessenwahrung einen europapolitischen Kurswechsel? Welche konkreten Massnahmen drängen sich auf?

Welches Dienstpflicht- und Ausbildungskonzept für die Schwei-zer Armee?ETH Zürich, 22. November 2010

Am 22. November 2010 fand eine ETH-Arbeitstagung zum Thema «Welches Dienstpflicht- und Ausbildungskonzept für die Schwei-zer Armee?» mit rund vierzig Teilnehmern statt. Dabei wurde die Frage nach dem künftigen Dienstpflicht- und Ausbildungskonzept der Schweizer Armee aus einer akteursübergreifenden Perspektive analysiert und diskutiert.

Im ersten Panel erörterten Experten die sich wandelnden Rahmen-bedingungen für die militärische Ausbildung und Dienstpflicht. Der Schwerpunkt des Panels lag dabei auf den Faktoren Demografie und Gesellschaft, Bildung, Privatwirtschaft und militärisches Anforde-rungsprofil. Anschliessend stellten Fachverantwortliche der Armee mögliche Varianten des Dienstleistungsprofils Bereitschaft, des Aus-bildungsmodells und des Dienstpflichtmodells vor. Darauf aufbau-end bezogen VBS-externe Experten Stellung zu den verschiedenen Varianten. Im dritten Panel legten schliesslich Vertreter der Politik ihre Erwartungen und Positionen dar, wobei die Suche nach innen-politisch mehrheitsfähigen Lösungen im Zentrum stand.

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Das Center for Security Studies (CSS) organisiert jedes Jahr eine Reihe von Tagungen und Workshops, die die Zusammenarbeit und den Ideenaustausch zwischen Wissenschaft und sicherheitspoliti-scher Praxis fördern sollen.

Zurich Strategic DialogueRüschlikon, 15.–17. Januar 2010

Der «Zurich Strategic Dialogue» 2010 fand vom 15. bis 17. Janu-ar 2010 in Rüschlikon statt. Der Dialog bringt bis zu 25 führende sicherheitspolitische Experten aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Militär, Think Tank und Wissenschaft zusammen. Die informellen Gespräche fördern den Austausch über aktuelle und künftige sicher-heitspolitische Herausforderungen und stärken bestehende Netzwer-ke bzw. unterstützen den Aufbau neuer Netzwerke. Die thematischen Schwerpunkte des «Zurich Strategic Dialogue» 2010 waren: «Eu-ro-Atlantic Security», «Security in the Middle East» und «Security Challenges in Asia».

Peace Mediation Course 2010Oberhofen, 7.–19. März 2010

Das Erwerben von Techniken, Wissen und Methoden für die wir-kungsvolle Unterstützung von Mediationsprozessen steht im Zen-trum des jährlichen «Peace Mediation Course (PMC)». Im Jahr 2010 befanden sich unter den Teilnehmern insgesamt 26 Fachleute verschiedener Organisationen und Institutionen (EDA, UNO, EU, Aussenministerien, NGOs). Der Kurs basiert auf einem umfassen-den Ansatz von Mediation und Fazilitation; er berücksichtigt die ver-schiedenen Phasen, relevante Akteure sowie Inhalte im Kontext von Friedensverhandlungen. Durchgeführt wird die jeweils zweiwöchige Veranstaltung vom Center for Security Studies (CSS) in Kooperation mit swisspeace (im Rahmen des «Mediation Support Project») und dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Der Schutz kritischer Infrastrukturen: Gegenwart und Zukunft. ExpertendialogETH Zürich, 23. März 2010

Der Expertendialog vom 23. März 2010 war Teil eines mit dem Bun-desamt für Bevölkerungsschutz (BABS) durchgeführten Projekts zu den Zukunftsperspektiven des Schutzes Kritischer Infrastrukturen (SKI). Rund dreissig Vertreter aus den Bereichen Wissenschaft, Ver-waltung und Wirtschaft diskutierten – über die aktuellen Arbeiten im Rahmen einer SKI-Strategieentwicklung hinaus – die möglichen

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3.6 WEITERE AUSGEWÄHLTE TAGUNGEN UND WORKSHOPS

www.peacemediation.ch

«Der Kurs war sehr hilfreich und bereichernd. Er stellt für mich einen Höhepunkt im Rahmen meiner Arbeit auf diesem Gebiet dar.» Dawn Peebles UN-Mission im Sudan

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Herausforderungen im Bereich Schutz Kritischer Infrastrukturen mit Blick auf die kommenden zehn bis zwanzig Jahre. Die Ergebnisse der Veranstaltung liegen als Bericht vor.

Energy Forum 2010ETH Zürich, 11. Mai 2010

Zusammen mit dem Energy Science Center der ETH Zürich und der US-Botschaft in Bern organisierte das Center for Security Stu-dies (CSS) ein öffentliches Forum, im Rahmen dessen aktuelle Her-ausforderungen der Energiesicherheit diskutiert wurden. Rund neun-zig Teilnehmer tauschten sich über Themen wie Ressourcenknappheit oder die Rollen der Technologie und erneuerbarer Energien bei der Transformation des globalen Energiesystems aus. Unter den Teilneh-mern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung befanden sich folgende Gastredner: US-Botschafter Donald S. Beyer Jr., Matthias Gysler (Bundesamt für Energie (BFE), Bern), Robert W. Orttung (Resource Scarcity Institute, Washington, DC), Jürg Bartlome (Swiss Member Committee, World Energy Council, London) und Tho-mas F. Rutherford (Centre for Energy Policy and Economics, ETH Zürich).

Training Course in Mediation for IGAD Member StatesKampala, 23.–27. Juni 2010

In Zusammenarbeit mit der Friedens- und Sicherheitsabteilung der Intergovernmental Authority on Development (IGAD) führte das «Mediation Support Project» (eine Kooperation zwischen dem Center for Security Studies (CSS) und swisspeace) einen Trainingsworkshop für IGAD-Mitgliedsstaaten zum Thema Mediation in Friedenspro-zessen durch. Die fünftägige Veranstaltung fand in Kampala, Uganda statt und wurde von rund dreissig Teilnehmern aus Somalia, Kenia, Uganda, Äthiopien, Djibouti und dem Sudan besucht. Der überwie-gende Teil waren Regierungsbeamte; daneben nahmen Akademi-ker und zivilgesellschaftliche Repräsentanten teil. Die Themen des Workshops deckten prozedurale Dimensionen (Verhandlungs- und Mediationstechniken, Prozessdesign, Multi-Track-Mediation) sowie spezifische Inhalte von Friedensprozessen (Sicherheit, Machtteilung, Recht, Wirtschaft, Umwelt) ab.

The Second Workshop on Cyber Security and Global Affairs and Security ConfabulationETH Zürich, 7.–9. Juli 2010

Das Center for Security Studies (CSS) führte in Zusammenarbeit mit dem International Cyber Center der George Mason University

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(Fairfax, VA) einen interdisziplinären Workshop zum Thema «Cyber Security and Global Affairs» durch. Insgesamt rund siebzig Teilneh-Insgesamt rund siebzig Teilneh-mer – darunter Referenten aus dem öffentlichen und privaten Sektor sowie aus dem akademischen Bereich – diskutierten im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung Cyber-Security-Themen und damit zu-sammenhängende globale Fragen. Der Fokus lag dabei auf Gover-nance-Aspekten sowie auf politischen und technologischen Faktoren.

Security Issues Related to the Korean Peninsula: Joint Assessment of How to Develop a Peace RegimePeking, 22.–23. November 2010

Vom 22. bis 23. November 2010 fand in Peking der zweite Workshop zum Thema «Security Issues Related to the Korean Peninsula» statt. Organisiert wurde er von der schweizerischen und der schwedischen Botschaft in Peking. Im Zentrum des Workshops stand die Frage, mit welchen Mitteln auf der koreanischen Halbinsel eine Friedens-ordnung entwickelt werden kann. Vier Akademiker des Institute for Disarmament and Peace (IDP) der Demokratischen Volksrepub-lik Korea, zwei Forscher des Center for Security Studies (CSS) und zwei Forscher des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) nahmen am Workshop teil. Je ein Vertreter der Demokra-tischen Volksrepublik Korea, des schweizerischen und des schwe-dischen Aussenministeriums waren als Beobachter anwesend. Der Workshop analysierte Inhalte, Kontexte, Akteure und Prozesse, die berücksichtigt werden müssen, um eine Friedensordnung zu schaf-fen. Die Analyse zeigte, dass mit Blick auf Stabilität, Frieden und die friedliche Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel unter allen Schlüsselakteuren Einigkeit herrscht, dass es allerdings bezüglich der Frage, wie diese Ziele erreicht werden, keinen Konsens gibt. Im Laufe der letzten Jahre hat ein Eskalationszyklus eingesetzt. Misstrauen und mangelhafte Kommunikation verhindern Kooperation. Es ist daher notwendig, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln und Vertrau-en zwischen den Parteien aufzubauen.

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Victor Mauer und Simon Mason, Schlechte und noch schlechtere Optionen, Neue Zürcher Zeitung, 14. Dezember 2010

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3.7 TRANSATLANTIC POST-DOC FELLOW-SH I P FOR I NTER NATIONAL R ELATIONS AN D SECU R ITY ( TAPI R)

Das «Transatlantic Post-Doc Fellowship for International Relations and Security (TAPIR)» steht Kandidatinnen und Kandidaten offen, die kürzlich ihr Doktorat im Bereich Sozial-, Politik- oder Wirt-schaftswissenschaften abgeschlossen haben und ein besonderes For-schungsinteresse im Bereich Internationale Beziehungen und/oder internationale Sicherheitspolitik aufweisen. Das Programm gewährt Forschungsstipendien für einen Zeitraum von 24 Monaten und be-reitet die Teilnehmenden auf eine internationale Laufbahn im Rah-men der angewandten Forschung eines renommierten Think Tanks oder einer politischen Beratungseinrichtung vor.

Folgende Institutionen nehmen am «TAPIR»-Programm teil:

• Center for International Relations (CIR), Warschau

• Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich

• Chatham House, London

• European Union Institute for Security Studies (EUISS), Paris

• Institute for Strategic and International Studies (IEEI), Lissabon

• Institut français des relations internationales (IFRI), Paris

• RAND Corporation, Washington, DC

• SAIS Center for Transatlantic Relations (SAIS), Washington, DC

• United States Institute of Peace (USIP), Washington, DC

• Norwegian Institute for Defence Studies (IFS), Oslo

• Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) / Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin

«TAPIR»-Fellow am Center for Security Studies (CSS) 2010

Ulrich Petersohn

Publikationen:

Hired Guns: Views about Armed Contractors in Operation Iraqi Freedom (mit Michael Webber, Sarah K. Cotton, Q Burkhard, Megan Zander-Cotugno, Edward O’Connell und Molly Dunigan), Arlington, VA: RAND Corporation, 2010

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Präsentationen (Auswahl):

Private Security Contractors and Counterinsurgency, International Studies Association (ISA), Annual Convention 2010, New Orleans, LA, Februar 2010

On the Erosion of International Norms: Why Some Norms Loose Their Prescriptive Status, International Studies Association (ISA), Annual Convention 2010, New Orleans, LA, Februar 2010

Private Security Companies and Legitimate Use of Force, American Political Science Association Conference (APSA), Washington, DC, September 2010

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Das International Relations and Security Network (ISN) ist eine weltweit führende, frei zugängliche Informationsplattform im Be-reich Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik. Das ISN stellt unentgeltlich hochwertige Informationsdienste zur Verfügung, bietet Beratungen, Inhalte sowie technologische Dienstleistungen und Produkte im E-Learning-Bereich an und unterstützt ausserdem seine Online-Communities in technischer, inhaltlicher und adminis-trativer Hinsicht.

Das ISN ist bestrebt, den sich rasch entwickelnden Informations- und Bildungsbedürfnissen seiner Nutzer zu entsprechen, indem es mit bedeutenden Think Tanks, Universitäten, Forschungseinrichtungen, NGOs und internationalen Organisationen zusammenarbeitet. Das umfangreiche Partnernetzwerk des ISN ermöglicht es, eine grosse Bandbreite an Meinungen zu den wichtigsten globalen Themen ab-zudecken. Die ISN-Website bietet einen einfachen Zugang zu einem umfassenden Korpus von Forschungsarbeiten, Politikempfehlungen, Primärquellen, Nachrichten, Links und E-Learning-Kursen. Die integrierte Suchmaschine indexiert die Inhalte von Tausenden von Blogs und Websites und macht das ISN zu einem zentralen Hilfsmit-tel im Rahmen von Forschungsarbeiten.

Bei sämtlichen Produkten und Dienstleistungen des ISN konnte 2010 ein Wachstum der Nutzungszahlen verzeichnet werden.

Current Affairs

«Current Affairs» bietet Informationen zu Themen, die das politische Tagesgeschehen und den weltweiten sicherheitspolitischen Dialog betreffen. 2010 wurde in diesem Bereich ein neuer Service lanciert: «ISN Insights». Das Format enthält Analysen und Expertenberichte zu wichtigen internationalen und sicherheitsrelevanten Themen und löst damit die beiden Dienste «Security Watch» und «Special Re-ports» ab. «Current Affairs» umfasst:

• Analysen und Hintergrundberichte zu wichtigen aufkommen-den, aktuellen und wenig beleuchteten Themen

• Politikempfehlungen von bedeutenden Think Tanks und For-schungseinrichtungen

• Podcasts in Form von Interviews mit führenden Wissenschaft-lern und Politikexperten

Insgesamt wurden 2010 rund 770 Analysen, Kommentare, Berichte und Podcasts veröffentlicht.

www.isn.ethz.ch

4 INTERNATIONAL RELATIONS AND SECURITY NETWORK (ISN)

ISN-Website (Seitenaufrufe) 2009–2010

ISN-Newsletter-Abonnements 2008–2010

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Digital Library

Die Digital Library enthält umfangreiches Material zu den Themen Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik. Ende 2010 um-fasste die digitale Bibliothek:

• Über 40’000 Volltextbücher, Working-Papers, Regierungsberich-te und Zeitschriftenartikel von 180 Partnerinstitutionen

• Eine Sammlung von fast 1800 historischen und zeitgenössischen Primärquellen

• Ein umfangreiches Verzeichnis von 3100 Think Tanks, For-schungseinrichtungen, NGOs und anderen in den Bereichen Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik tätigen Organisationen

• Ein annotiertes Verzeichnis von 2000 führenden Websites, Blogs und Online-Forschungsbeständen im Bereich Internationale Beziehungen

E-Learning

Das E-Learning-Team des ISN unterstützt die Ausbildung im Ver-teidigungs- und Sicherheitsbereich mit umfangreichen Services und Lösungen für nationale und internationale Partner. Das Angebot umfasst:

• Eine Online-Lernplattform mit 70 frei zugänglichen Kursen und über 700 Stunden Lernzeit

• Die Entwicklung von Open-Source-Lösungen (ILIAS-SCORM-Content-Editor)

• Unterstützung beim E-Learning-Capability-Building für Orga-nisationen und Staaten

• Die Entwicklung von Trainingskonzepten für Organisationen und Kampagnen

• Training und Coaching im Rahmen der Content-Produktion

• Coaching in den Bereichen Advanced Distributed Learning (ADL) und SCORM

Im Jahr 2010 ist die Zahl der Nutzer der ILIAS-Lernplattform (www.pfp.ethz.ch) erneut um 20 Prozent auf 36’000 angestiegen. Wei-ter unterstützte das ISN mehrere Partner bei der Einrichtung einer eigenen ILIAS- und SCORM-basierten E-Learning-Infrastruktur.

ISN-Website (Informationsobjekte) 2008–2010

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Partner

Das ISN hat ein weitreichendes Netzwerk von Organisationen ge-schaffen, die in den Bereichen Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik tätig sind. Das Netzwerk ermöglicht seinen Mitgliedern, Forschungstätigkeiten, Konferenzen und andere Veran-staltungen einem internationalen Publikum zu präsentieren. Zu den Mitgliedern des ISN-Partnernetzwerks gehören:

• Think Tanks und Forschungseinrichtungen

• Regierungsbehörden und Militärakademien

• Internationale Organisationen

• NGOs

• Medienfirmen und private Unternehmen

Im Jahr 2010 kamen acht Institutionen zum ISN-Partnernetzwerk dazu; die Gesamtzahl der Partner belief sich Ende 2010 auf 232.

Communities

ISN-Communities sind Gruppen von Experten, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen teilen wollen – sowohl direkt als auch online. Diese Communities schaffen und stärken den Austausch zwischen Exper-ten im Bereich Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik und ermöglichen die gemeinsame Arbeit an spezifischen Projekten. Die Kommunikation und die Zusammenarbeit dieser Experten wer-den mit einer einfach zu bedienenden Online-Plattform unterstützt.

Im Jahr 2010 lancierte das ISN drei neue Communities:

• Die «ISF»-Community, eine Online-Community-Plattform für die Teilnehmer des «International Security Forum 2011»

• Das ISN-Junior-Associates-Programm, das junge Experten von in der Schweiz ansässigen Institutionen, Unternehmen und internationalen Organisationen und fortgeschrittene Studierende von Schweizer Universitäten zusammenbringt, um innerhalb der schweizerischen International-Relations-Community den Austausch zu fördern und Netzwerke zu bilden.

• Eine Community im Rahmen des «Mediation Support Project» (eine Kooperation zwischen dem CSS und swisspeace), die den Austausch zwischen Schweizer und internationalen Experten unterstützt.

ISN-Partnernetzwerk 2008–2010

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Netzwerk Schweizerische Aussen- und Sicherheitspolitik (SSN)

Das SSN macht umfassende elektronische Ressourcen zu Themen der schweizerischen Aussen- und Sicherheitspolitik greifbar und fördert damit den Wissens- und Informationsaustausch auf die-sem Gebiet. Das internetbasierte Angebot richtet sich an Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

Im Februar 2010 wurde schliesslich die neu strukturierte SSN-Website aufgeschaltet; die Website gewährt einen besseren Zugang zu den CSS-Produkten und -Forschungsthemen und veröffentlicht monatliche Dossiers zu Themen der schweizerischen Aussen- und Sicherheitspolitik.

Crisis and Risk Network (CRN)

Das CRN fördert ein besseres Verständnis der komplexen Herausfor-derungen und Möglichkeiten, mit denen die Risk-Community heute konfrontiert ist. Es unterstützt die Bundesbehörden der Schweiz, vor-nehmlich in den Bereichen Risikoanalyse, Schutz Kritischer Infra-strukturen (SKI) und Strategic Foresight.

Im Jahr 2010 konnten die Beziehungen zur Bundesverwaltung ge-stärkt und vertieft werden. Die Expertise auf obengenannten Gebie-ten wurde weiter ausgebaut und an Konferenzen und spezifischen Veranstaltungen sowie durch praxisrelevante Publikationen weiterge-geben.

Parallel History Project on Cooperative Security (PHP)

Das PHP eröffnet neue Perspektiven auf dem Gebiet der interna-tionalen Zeitgeschichte, indem es ehemals nicht zugängliches Ar-chivmaterial zusammenstellt und analysiert. Zusammen mit seinen Partnern hat das Projekt seit 1999 eine Fülle von Material zu sicher-heitsrelevanten Themen aus der Zeit des Kalten Krieges gesammelt und dazu diverse Dokumente und Publikationen veröffentlicht. Auch 2010 wurde auf der PHP-Website zahlreiches neues Material publi-ziert. Die Website ist ein zentrales Wissens- und Informationsportal für Forscher, politische Entscheidungsträger und die interessierte Öf-fentlichkeit.

Am Jahrestreffen 2010 haben das PHP und seine Partner entschie-den, das Thema «Regional Security» stärker zu gewichten; zudem wurde die Zusammenarbeit mit neuen Partnern ausserhalb Europas und Nordamerikas intensiviert.

4 .1 ISN EXPERT COMMU N ITI ES

www.ssn.ethz.ch

www.crn.ethz.ch

www.php.ethz.ch

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Russian and Eurasian Network (RES)

Das RES ist eine globale Initiative von führenden Forschungseinrich-tungen, Think Tanks, NGOs und Medienunternehmen. Mit seinen Produkten und Informationsservices trägt es zu einem breiteren Ver-ständnis der russischen und eurasischen Sicherheitsentwicklungen bei. Das RES unterhält zwei eigene Publikationsreihen: den «Russian Analytical Digest (RAD)», eine Sammlung analytischer Artikel zur Sicherheitslage, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Russischen Föderation, sowie den «Caucasus Analytical Digest (CAD)», eine Analyse der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation in den südkaukasischen Staaten.

Ende 2010 verzeichnete der zweiwöchentliche «RAD»-Newsletter 6200 Abonnenten und gehörte damit erneut zu den meistgelesenen Publikationen des ISN. Der zweimonatliche «CAD»-Newsletter konnte Ende 2010 mehr als 1200 Abonnenten verbuchen.

www.res.ethz.ch

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Das Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich wurde 1986 von Prof. Dr. Kurt Spillmann gegründet und hat sich seither zu einem nationalen Kompetenzzentrum für Sicherheitspolitik mit internatio-naler Ausstrahlung entwickelt. Die Aktivitäten des CSS basieren auf den Bereichen Forschung, Lehre, Think Tank und dem Informations-service International Relations and Security Network (ISN).

Das CSS leistet einen wesentlichen Forschungsbeitrag im Rahmen der Security and Strategic Studies und erarbeitet darauf aufbauend praktische Empfehlungen für Politik und Verwaltung, politiknahe Forschungseinrichtungen und die Öffentlichkeit. Die Lehrveranstal-tungen des CSS sind zentraler Bestandteil der Studienprogramme des Departements für Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (D-GESS) der ETH Zürich und des Center for Comparative and Inter-national Studies (CIS) der ETH Zürich und der Universität Zürich.

Leitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Seit 2002 wird das Center for Security Studies (CSS) von Prof. Dr. Andreas Wenger geleitet. Er ist Professor für schweizerische und in-ternationale Sicherheitspolitik an der ETH Zürich und Delegierter des Studiengangs Master of Advanced Studies in Security Policy and Crisis Management (MAS ETH SPCM) und des ETH-Bachelor-Studiengangs in Staatswissenschaften. Stellvertretender Leiter des CSS ist Dr. Victor Mauer. Insgesamt arbeiten 73 Personen am Center for Security Studies (CSS).

Strategische Partnerschaft

Die Trägerschaft des Center for Security Studies (CSS) liegt seit 2004 bei der ETH Zürich und dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Ein Beirat aus Vertretern beider Institutionen unterstützt die CSS-Leitung bei der strategischen Ausrichtung des Centers.

Verortet ist das Center for Security Studies (CSS) im Departement für Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (D-GESS) der ETH Zürich. Zusammen mit den politikwissenschaftlichen Professuren der ETH Zürich und der Universität Zürich bildet es seit 1997 das Center for Comparative and International Studies (CIS).

Partnernetzwerk

Das Center for Security Studies (CSS) verfügt über ein grosses Netz-werk von 232 nationalen und internationalen Partnern aus Wissen-schaft, Verwaltung, Politik und Wirtschaft sowie aus dem Medien-bereich.

5 DAS CENTER FOR SECURITY STUDIES (CSS)

www.gess.ethz.ch

www.css.ethz.ch

www.cis.ethz.ch

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Praktikantenprogramm

Für Studierende aus MA- und BA-Programmen, die sich im jeweils letzten Studienjahr befinden, bieten das Center for Security Studies (CSS) und das International Relations and Security Network (ISN) jedes Jahr ein umfassendes Praktikantenprogramm an.

Folgende Praktikumsmöglichkeiten standen 2010 zur Wahl:

• Ein sechswöchiges Praktikum beim Center for Security Studies (CSS)

• Ein sechswöchiges Praktikum beim International Relations and Security Network (ISN)

Im Jahr 2010 haben insgesamt acht Personen eines der oben beschrie-benen Praktika absolviert.

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Center for Security Studies (CSS)ETH ZürichHaldeneggsteig 4, IFW8092 Zürich, SchweizTel.: +41-44-632 40 25Fax: +41-44-632 19 [email protected]

International Relations and Security Network (ISN)ETH ZürichLeonhardshalde 21, LEH8092 Zürich, SchweizTel.: +41-44-632 07 57Fax: +41-44-632 14 [email protected]

KONTAKT

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HerausgeberAndreas Wenger, Victor MauerCenter for Security Studies (CSS), ETH Zürich

RedaktionMirija Weber

LayoutMarion Ronca

FotosGregory JonesThomas LangholzMarion Ronca

DruckCity Druck AG, Zürich

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C ENTER FOR SECU R ITY STU DI ES (CSS)

ETH ZurichCSS

JAH R ESBER IC HT 2010