Candela 02

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Ausgabe 2 . Winter 2001 . Schutzgebühr 6 Euro candela magazine DAS BAULMANN LICHTMAGAZIN

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Ausgabe 2 . Winter 2001 . Schutzgebühr 6 Euro

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DAS BAULMANN LICHTMAGAZIN

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Lust auf MeerDas Hapag-Lloyd-Flaggschiff MS Europa istdas weltweit besteKreuzfahrtschiffSeite 3

Exklusiv-InterviewDer Architekt WilfriedKöhnemann über Kunst unddie Erwartungen an einLuxus-KreuzfahrtschiffSeite 6

Design-Träume Das wohl angesagteste Hotelder Hansestadt: Das SIDE inHamburg ist eine Kultstättefür Design-FreundeSeite 7

MultifunktionDie Geschichte einerungewöhnlichenLeuchtenfamilie: Von EugenBlock bis Matteo ThunSeite 10

MärchenhaftVon der grauen Maus zumSchmuckstück: Das TheaterMarl in neuem GlanzSeite 12

LuftfrachtDas Bad hat einen Haken:Immer häufiger kommt dasBadezimmer aus der LuftSeite 14

ImpressumSeite 14

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Inhalt

Luxus in seiner schönstenForm. Ob in der Havanna-Bar oder in den luxuriösenSuiten, auf dem Sonnen-deck oder im Wellness-Be-reich: Der Kreuzfahrt-Gastwird rund um die Uhr ver-wöhnt.

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Wereine Kreuzfahrt bucht,

lässt den festen Boden hintersich und bricht mit dem Einholen der

Gangway alle Brücken ab. Es geht ohneHast und ohne Ziel, so ganz gegen dieZeit. Die Schiffsreise ist en Vogue. ImWortsinne reiten Kreuzfahrer auf derZeitgeist-Welle. Weitab von Terminen, Te-lefonaten und den Begehrlichkeiten desAlltags darf auch schon mal wieder et-was aufkommen wie gepflegte Lange-

weile, luxuriöse Zeitverschwendung - Urlaubeben, wie man ihn sich vorstellt. Kappen Sie

die Taue zur Wirklichkeit und lesen Sieeine Reportage über das beste

Kreuzfahrtschiff der Welt,die MS Europa.

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„Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu rei-sen.“ Johann Wolfgang von Goethe schrieb’s vor mehr als 200Jahren und konnte nicht ahnen, dass im 21. Jahrhundert allesanders sein sollte. Mit Jet, ICE und acht Zylindern wird um dieWette gerast. Doch es gibt Ausnahmen. Wer eine Kreuzfahrtbucht, für den ist auch heute noch der Weg das Ziel. Kreuz-fahrten sind eine Einladung zum Nichtstun und Die-Seele-bau-meln-lassen. Der Trend ist gewaltig. Weltweit stieg die Passa-gierzahl in den vergangenen vier Jahren um fast 50 Prozentauf zwölf Millionen.

Der Mythos Kreuzfahrtschiff hat mit Fernweh zu tun, mitStil und Luxus. Wer sich für ein, zwei oder auch mehrere Wo-chen an Bord begibt, steckt seine Erwartungen hoch. Als bes-tes Kreuzfahrtschiff der Welt gilt die MS Europa, das Flagg-schiff der Hapag Lloyd. Das schwimmende Luxushotel ist einegelungene Verbindung von Tradition und Moderne, von No-blesse und HighTech. Im Oktober 2001 hat der „Berlitz CruiseGuide“ dem Schiff 1857 von 2000 Punkten zuerkannt und da-mit das Prädikat „Fünf Sterne plus“ bestätigt. Als weltweit ein-ziges Schiff darf die MS Europa dieses Premium-Label tragen.

Das Beste ist gerade gut genug. Wer sich den Tag an Bord500 Euro kosten lässt - mindestens - der darf etwas Besonde-res erwarten. Rund um die Uhr werden die 408 Kreuzfahrt-Gäste verwöhnt. 264 Crewmitglieder kümmern sich rührendum sie, persönlicher Butler inklusive. Die Küche serviert Jahrfür Jahr 8500 Hummer, 28 Tonnen Rindfleisch – und Kaviarsatt. Die Gäste erwarten Mahlzeiten auf Sterne-Niveau ebensowie perfekten Zimmerservice und anspruchsvolle Unterhal-tung. Dafür sorgen 150 aktuelle Spielfilme und 10 000 CDs, dieüber das Cruise Infotainment Network abrufbar sind. Immerwieder kommen die Stars auch persönlich vorbei: Heino, TonyChristie, Caterina Valente, Gloria Gaynor, Roberto Blanco, Ju-stus Frantz. Abwechslung an Bord als Selbstverständlichkeit.

Auch an die Einrichtung haben die Gäste große Erwartun-gen. „Passagiere von Luxuslinern bleiben mindestens sieben Ta-

ge an Bord, die brauchen eine Menge stilistischer Abwechs-lung“, sagt der norwegische Schiffsarchitekt Petter Yran. Obpostmodern, ob Kolonialstil, ob mediterraner oder orientali-scher Stil oder mondäner Touch im Restaurant „Europa“ –selbst ein Spaziergang über die Decks ist eine abwechslungs-reiche Entdeckungstour. Vor allem auch deshalb, weil darüberhinaus an Bord 1 400 Kunstwerke zu sehen sind, zusammen-getragen von Wilfried Köhnemann, der liebevoll, sorgfältig undmit Kunstverstand die Ausstellung gestaltet hat. Eine Galerie,die um die ganze Welt reist und in der sich der Gast seine ei-gene, ganz persönliche Meinung bilden kann und darf. Darü-ber hinaus stand Köhnemann zusammen mit seiner Projektlei-terin Beate Graf der Reederei als beratender Architekt beiseite.So tragen der Fitnessraum, das japanische Bad und viele ande-re Bereiche ebenso seine Handschrift wie die Penthouse GrandSuiten mit jeweils 85 Quadratmeter Fläche. Wenn man weiß,dass ein Quadratmeter Fläche an Bord viermal so teuer ist wiean Land, weiß man das erst so richtig zu schätzen.

Gläserne Fahrstühle befördern die Gäste zu den sieben Pas-sagierdecks. Marmorfußböden, wertvolle Teppiche, Kunst, wo-hin man schaut. „Qualität ist das oberste Kriterium“, sagt LarsAmmer, der Produktmanager von Hapag Lloyd Kreuzfahrt undzuständig für die MS Europa. So hat sich das Unternehmenauch für den Einbau von Baulmann Leuchten entschieden. Dasist kein Zufall, denn die an Land erworbene Kompetenz zähltauch an Bord. Allerdings: „Wer an Bord bestehen will, der darfsich vor Speziallösungen nicht fürchten“, sagt Manfred Bigge.Als Key Accounter der Baulmann Leuchten GmbH ist er zu-ständig für die Geschäfte mit Reedern, Werften, Schiffsarchi-tekten. Fünf bis sechs Schiffe werden jährlich von Baulmannausgestattet. Die eingebauten Produkte sind zwar in den regu-lären Katalogen zu finden, geringfügige technische und funk-tionale Umrüstungen sind aber meist notwendig. Beispiels-weise ist eine andere Konstruktion erforderlich, weil die Leuch-ten einer höheren Beanspruchung ausgesetzt sind.

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Kreuzfahrtschiff MS Europa:Lust auf Meer

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Wilfried Köhnemann, Archi-tekt BDIA, Absolvent derHochschule für BildendeKünste in Hamburg, mode-rierte elf Jahre lang eine eige-ne ARD-Fernsehsendung. Als

Möbeldesigner realisierte erProjekte in der Industrie, fürReedereien, Verwaltungenund private Bauherren. Dabeisetzt er häufig BaulmannLeuchten ein - wie etwa anBord der MS Europa. Seineneuesten Arbeiten: Die e-onRepräsentanz im Chrysler-Building in New York, im Zol-lernhof, Unter den Linden inBerlin, und die Neugestaltungder Penthouse Grand Suiten

auf der MS Europa. WeitereReferenzen im Internet unterwww.awk-architekten.de

Candela:Wie unterscheidet sich ein

Schiffsarchitekt von einem„gewöhnlichen“ Architekten?

Köhnemann:Die Berufsbezeichnung

Schiffsarchitekt gibt es sonicht. Es gibt Architekten,Innenarchitekten und Land-schaftsarchitekten. Als ich1979 die Chance erhielt, ander fünften Europa mitzuar-beiten, hatte ich bis dahinkeine Erfahrung auf diesemSpezialgebiet. Ich warschlicht und einfach Designerund Innenarchitekt undmusste lernen, mit dieserneuen Aufgabe fertig zu wer-den. Es ist mir bekanntlichgelungen, und ich habe dabeifestgestellt, dass für Archi-tekten viele Arbeiten diesel-ben sind wie „an Land“.

Candela:Wirklich?Köhnemann:Na ja - bei einem Schiff

sind größere Sicherheitsvor-schriften zu beachten. DiePlatzverhältnisse sind oftnicht üppig, und die vieleTechnik muss in die Innen-ausbauten integriert werden.Auf Schiffen kann man zumBeispiel nicht alle Baustoffe,die an Land selbstverständ-lich sind, verarbeiten. Das er-fordert ein Umdenken, aberfür alles gibt es Lösungen.

Candela:Der Gast auf einem Kreuz-

fahrtschiff hat Zeit. Was be-deutet das für die Praxis?

Köhnemann:Zunächst einmal ist das

für den Fahrgast von Vorteil.Er will sich ja auf dem Schifferholen. Die Realität siehtaber oft anders aus. Das Ta-gesprogramm ist so ausge-

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Wilfried Köhnemann über die MS Europa:„Der Gast soll sich wie zu Hause fühlen“

Wilfried Köhnemann

Auf der Suche nach neuenLösungen: von rechts Wil-fried Köhnemann, Johan-nes Baulmann und KeyAccounter Manfred Bigge.

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füllt, dass der Gast schonüberlegen muss, welche Akti-vität er an Bord oder an Landmitmachen möchte. Viel Zeitund Erholung pur gibt esdann, wenn Schiffe den At-lantik überqueren oder meh-rere Seetage hintereinanderangesagt sind. Dann spielenein perfekter Service undauch das Interieur Design ei-ne Rolle. Der Gast will sichwohl fühlen und sich nichtüber Mängel ärgern.

Candela: Wie lässt sichder Stil des Kreuzfahrtschif-fes MS Europa definieren?

Köhnemann:Ich würde den Stil als klas-

sisch modern oder zeitlos ele-gant bezeichnen. Es gibt vieledekorative Elemente, aber diegroße Linie zeigt sich schlichtund scheint den Fahrgästenzu gefallen. Es gibt viel mehrZustimmung als Ablehnung,und das ist wichtig. Der Gastsoll sich wie „zu Hause“ füh-len, wenn er Tage, meist so-gar Wochen, an Bord ist. DenGeschmack aller zu treffen istallerdings schwer, aber dasgilt für Hotels wie für Schiffe.

Candela:Sie sprechen von ruhigen

Formen und Linien, von ex-quisiter Qualität des Mate-rials?

Köhnemann:Richtig, das ist eine Vor-

aussetzung für ein Umfeld, indem sich Kreuzfahrer gernaufhalten. Offenbar kommtdas Konzept der neuen Euro-pa mit den dezenten Formenund Farben des Interieurs gutan. Die Auslastungszahlenbelegen es. Dass die MS Euro-pa jetzt zum zweiten Malzum besten Kreuzfahrtschiffder Welt gekürt wurde, freutmich sehr für die Fahrgästeund für die, die unter schwie-rigen Bedingungen 1999 andem Neubau beteiligt waren.

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Ein bewohnbares Kunstwerk

Kultstätte für Design-freunde: Das Side Hotelin Hamburg.

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Die Experten übertreffen sichin Superlativen. Mal ist voneinem bewohnbaren Kunst-werk die Rede, mal von einematemberaubenden Raumer-lebnis und einer furiosen Ar-chitekturinszenierung. Kaumein Architektur- oder Life-style-Blatt kann es sich indiesen Tagen leisten, Ham-burgs neue Top-Adresse zuignorieren. In der Tat ist dasneue Flaggschiff der Seaside-Gruppe ein bemerkenswertesHotel geworden.

Außen präsentiert sich derNeubau eher unauffällig. Por-tugiesischer Naturstein „Ver-de Musco“ lässt die Fassadegrün-grau schimmern. Sokönnte auch ein Bankgebäu-de oder ein Verwaltungsbauaussehen. Versteckt in einerStraße, die sich Drehbahnnennt, ist das 92-Millionen-Haus entstanden. Vier Stock-werke tief geht’s in die Erde,zwölf nach oben. Zwischen-drin ist alles, was der Gastvon einem Fünf-Sterne-Hotelerwarten darf. Und ein biss-chen mehr, wie es der Fir-menphilosophie der Seaside-Hotels entspricht. Überdurch-schnittliche Ausstattung undGeräumigkeit sind eineSelbstverständlichkeit.

Für die Realisierung desFünf-Sterne-Hotels wurdendie Besten ihres Fachs enga-giert. Das erste Fünf-Sterne-

Haus der Gruppe - inzwi-schen sind es drei - sollte zueinem fulminanten Pauken-schlag werden. Jan Störmer,1997 als Sieger aus dem Ar-chitektenwettbewerb hervor-gegangen, spielt mit Farbenund Formen. Besonders ein-drucksvoll ist die schachtarti-ge Eingangshalle. Die Formenverwirren die Sinne; die Ar-chitektur hat etwas von einerKathedrale. Scheiben ausMattglas locken die Blickenach oben, wo sie sich in 28Meter Höhe verlieren. DerNew Yorker LichtchoreographRobert Wilson machte dieGlasfassade lebendig. Com-putergesteuerte Beleuch-tungsimpulse verändern dieStimmung ständig. Dabeiorientiert sich die Lichtinstal-lation an Tages- und Jahres-zeit.

Ganz anders als im kühlenund reduzierten Foyer erlebt

der Gast in Etage acht einsinnenfrohes Spektakel in derLounge. Dorthin kann er sichzurückziehen und ist unterseinesgleichen. KnallbunteAcrylscheiben leuchten hierum die Wette mit den Super-sassis, prallen Polsterovalen,die einen Kontrast bieten zurStrenge der Architektur. Werschwindelfrei ist, kann einenBlick wagen hinunter ins tra-pezförmige Atrium.

Hotelgäste – zumindestjene der gehobenen Kategorie– werden immer anspruchs-voller. Als Gründe nennt diefür die Innenarchitektur ver-antwortliche ProjektleiterinKarola Gröger die Vergleichs-möglichkeiten auf internatio-naler Bühne, aber auch dieimmer kürzere Verweildauer.Daraus resultiert der An-spruch des Gastes, in der we-nigen Zeit möglichst vielmöglichst intensiv zu erleben.Das Side Hotel trägt diesemveränderten NutzerverhaltenRechnung, indem es mit Rei-zen und Angeboten nichtgeizt. „Multisensorell“, wieder Mailänder Designer Mat-

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Das SIDE in Hamburg: Ein Fest für alle Sinne

Supersassis strahlen mitden Acrylleuchten um die Wette: Die Lounge inder achten Etage.

Luxus pur und reduzierteFormen: Jedes der 178Zimmer ist ein Kunstwerk.

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nalität mit klaren Formen zuverbinden.“

Das Side-Hotel definiertsich als „sinnlicher Ort für diemodernde urbane Genera-tion“. Trendbewusste Ästhe-ten bevölkern das Side - obzur Übernachtung oder alsGast im Fusion Restaurant,das euro-asiatische Trendssetzt. Bemerkenswert derWellness-Bereich mit Mas-sagen, mit sanfter Musik undsinnenfreudigen Farbakkor-den, die dem Gast die Seeleöffnen.

Der Gast hat die Wahl: Erkann sich zurückziehen in dieIntimität. Oder er kann sichim Haus unterhalten lassen.Das Hotel bietet eine Bühne,und wer sich unterhalten las-sen will, spielt Publikum. Nie-mand ist gezwungen, dasHaus zu verlassen, wenn er’was erleben will. Die wahreSchönheit des Hauses findetman tief im Innern, weshalbdie Innenarchitektin KarolaGröger auch von einem „in-trovertierten Haus“ spricht.Dort finden sich Räume derRuhe, in die sich die Haus-gäste auf Wunsch zurückzie-hen können.

teo Thun es formuliert. SeinAnliegen ist es, alle Sinne an-zusprechen und dem Gast dieWahl zu lassen, welchen Gradder Stimulanz er habenmöchte. Ruhe findet er imZimmer, wo sanfte Töne demGast Geborgenheit bieten –der Cocooning-Trend feiertfröhliche Urständ’. Die Zim-mer sind schlicht und redu-ziert, ohne dass Design zuLasten der Wohlfühlatmos-phäre geht. In den darüber-liegenden Etagen elf undzwölf finden sich die Suiten –Symphonien in Weiß. Der Bo-den ist hier aus gewachstemEichenholz. Eine wohltuendeEntspannung für das Auge.

Licht ist ein wichtiger Be-standteil des Konzepts. Malleitet es den Gast und bietetihm Orientierung, mal schafftes behagliche Rückzugsberei-che. Die eingesetzten dekora-tiven Leuchten in Zimmernund Suiten, in Bädern, Aufzü-gen und anderen öffentlichenBereichen hat Baulmann ge-liefert. Für den geschäftsfüh-renden Gesellschafter ist dieEntscheidung für seine Pro-dukte auch eine Bestätigungseiner Markenpolitik. Johan-nes Baulmann: „Wo Designund Architektur eine heraus-ragende Rolle spielen, fällt dieEntscheidung häufig auf un-sere Produkte. Das deckt sichmit unserem Konzept, Funkti-

BauherrSeaside Hotels HamburgHochbauJan Störmer, Hamburg InnenarchitekturMatteo Thun, MailandLichtinszenierungRobert Wilson, New YorkProjektleitungTheo Gerlach Wohnungsbau-UnternehmenHannover/Hamburg

Architektur, die einem die Sinne raubt: Das 28Meter hohe Atrium, dieSuite, der Pool.

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Von der Nummernleuchte zum Multifunktionspaneel

Die Aufzugstüre öffnet sich – die Etage heißt den Gast will-kommen. Allerdings nicht immer optimal: Die Flure im Hotelkönnen Fluch und können Segen sein - Wohlfühl-Gefühl? Ano-nymität? Orientierung? Wo die Probleme liegen, weiß kaum ei-ner so gut wie Erwin Block, der Chef des legendären Elysée Ho-tels in Hamburg und Erfinder der Blockhaus-Kette. Seit Beginnseiner Hotelierstätigkeit hat er der Etage, dem Bindeglied zwi-schen Öffentlichkeit und der Privatsphäre Zimmer, besondereAufmerksamkeit gewidmet.

„Ich meine durchaus, dass sich ein gestandener Hotelierauch um die Details kümmern darf“, sagt Block, als müsse ersein Engagement um bessere Flure in seinem Hotel rechtferti-gen. Nein, nein! Kaum ein Hotel atmet die Perfektion im Detail

so sehr wie das Hamburger Elysée. Und kaum ein Hotel ist des-halb so erfolgreich wie das immerjunge Elysée. Block kann so-gar als der Erfinder der Renovierung en Detail gelten: Perma-nent und noch ehe der Gast es merkt, wird die Fünf-Sterne-Residenz immer wieder aufgefrischt: Der Kratzer in derTischplatte wird repariert, genauso wie der von der Zigaret-tenkippe verbrannte Teppich umgehend ausgetauscht wird.Das ist gelebtes Kaizen, Kontinuität im Besserwerden, searchof excellence.

Doch zurück zu dem Flur, den wir zu Beginn dieses Textesbetreten haben: Der Gast sucht jetzt nach seiner Nummer,nach seinem Zimmer. Das kann tagsüber sein oder nachts.Block hat vor 15 Jahren die Devise ausgegeben, dass dem Gastdie Suche und das Betreten seines Zimmers möglichst leichtgemacht werden sollte. Die Konsequenz waren beleuchteteZimmernummern mit Zusatznutzen. So war die Zimmernum-mer nicht nur rund um die Uhr und unabhängig von der Be-leuchtungssituation gut erkennbar; die Leuchte sorgte zugleichfür eine gute Grundbeleuchtung im Flur und das Schlüssellochwar - blendfrei ausgeleuchtet - gut zu finden.

Bastelarbeiten an der Hoteltür sind Vergangenheit. Einbeleuchteter Hinweis ist heute Standard. Das innova-tivste Produkt in diesem Marktsegment ist in zwei Va-rianten erhältlich und erstmals im Side zu sehen.

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Baulmann-Leuchten ver-steht die Weiterentwicklungder beleuchteten Zimmer-nummer auch ein bisschenals Hommage an den Ham-burger Spitzenhotelier - unddie Zimmernummern-Leuch-te als zeitgemäße Fortent-wicklung, passend zu Key-card-Systemen und den heu-tigen Anforderungen derHausleittechnik.

Der Mailänder DesignerMatteo Thun hat die Baul-mann-Leuchte entworfen –erstmals im Einsatz ist sie imHamburger Designhotel Side.Die minimalistisch rechtecki-ge Form wird von Energie-sparleuchten bestückt – dieZimmernummer werden alsrote Zahl darauf ausgewie-sen. Die Leuchte beherbergtauch den Leser der Schlüssel-karte, eine Klingel und einenDo-Not-Disturb-Melder –Zugeständnisse an die Zeitder vernetzten Zimmer unddie hohen Anforderungen derSicherheit.

Holger Dinter, Baulmann-Vertriebschef und hautnah ander Entwicklung des Produk-tes beteiligt, schätzt die Zim-mernummern-Leuchte als in-novativstes Produkt in die-sem Marktsegment: „Sie istnicht nur schön, sie ist auchunvergleichlich funktionell....“

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Es stammt aus den 50er-Jahren und war etwas in dieJahre gekommen. Das Thea-ter in Marl wurde einstens alsLichtspielhaus geplant undvorwiegend für Aufführun-gen von Gastbühnen genutzt.Auch Walter Giller und HansJoachim Kulenkampff gabenin guten Zeiten hier ihre Visi-tenkarte ab. Was nicht ver-hindern konnte, dass Publi-kumsschwund zum Problemwurde. Die Privatisierungüber die stadteigene NeueMarler Baugesellschaft be-schaffte die Mittel für eineumfassende Sanierung desRestaurant- und Technikbe-reichs.

Das Theater in Marl zeigt,welche Bedeutung funktio-nierende Abläufe haben undwelche Konsequenzen einefehlerhafte Planung mit sichbringt. Das frühere Restau-rant war ein Fremdkörper amTheater. Es wurde nicht ange-nommen – Theaterpublikumging nicht ins Restaurant,und Restaurantgäste nichtins Theater. Zum wirtschaft-lichen Überleben wäre aberein Austausch Voraussetzunggewesen. „Es funktioniertenicht, das Restaurant war un-gepflegt und dunkelbraun –ein Albtraum“, wie es Innen-architektin Elke Pumpe-Krü-ger heute beschreibt. Die

weise Entscheidung derStadtväter: Der Restaurant-trakt wurde komplett abge-rissen und durch einenschmucken Neubau ersetzt.Den Grundstein für das ge-lungene Konzept legte derArchitekt Ralf Baumgärtneraus dem Büro Gantenberg,der mit viel Fingerspitzenge-fühl einen Anbau an das typi-sche 50er-Jahre-Gebäudeplante.

Die gemeinsame Aufgabedes Planerteams war es jetzt,beide Bereiche – Theater undRestaurant – harmonisch zuverbinden. Die Innenarchitek-tin Elke Pumpe-Krüger konn-te dabei auf ihre vielfältigeErfahrung in Gastronomieund Hotellerie zurückgreifen.Das Restaurant konzipiertesie als Bühne. Und den Gastmachte sie zum Hauptdar-steller. Selbst der Gang hin-

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Kultur für den Geist, Pasta für die Seele:Im Theater-Restaurant wird der Gast zum Hauptdarsteller

Projekt TM - Stadttheater MarlBauherr Neue Marler Baugesellschaft mbHArchitektur Büro Walter Gantenberg, MarlInnenarchitektur Elke Pumpe-Krüger, PPK, Marl

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rant zur Show. „Theater undRestaurant befruchten sichgegenseitig“, sagt Elke Pum-pe-Krüger, „man geht wiedergerne ins Theater in Marl.“Und zuvor was essen, danachwas trinken. Kultur für denGeist, Pasta für die Seele.

Bestandteil des Konzeptesist der Eingangsbereich desTheaters, der früher trostlosund ungenützter Raum war.Die Innenarchitektin hat ihnmit wenigen, aber konse-quenten Mitteln umgewid-met und zum „Vorgarten“ desRestaurants gemacht. Beigrößeren Veranstaltungen –Hochzeiten und anderenEvents – wird mit mobilenBarelementen auch eine Be-wirtschaftung möglich. DieseMehrfachnutzung rechtfer-tigten nach Ansicht derInnenarchitektin die Mehr-ausgaben, die zunächst nichtbudgetiert waren.

Sichtschutz, legt sich mitLeichtigkeit in den Raum undwahrt dennoch Transparenz.Licht- und Glitzereffekte ver-stärken die Wirkung und ma-chen den Besuch im Restau-

unter zur Toilette gleicht ei-nem Schreiten über dieShowtreppe. Der inszenierteGast steht im Mittelpunkt,und das gibt ihm ein gutesGefühl. Er dankt es, indem erwiederkommt. Warmes Rost-rot und lichtes Gelb sind dievorherrschenden Töne.

Das Restaurant selbst istgespickt mit Theaterzitaten,Bühne, Gucklöcher, Samtvor-hänge. Sie verbergen teils denDurchblick in den Theatersaal,teils legen sie ihn offen. EinenHauch eleganter noch ist diezweite Etage, die als Galerieangelegt ist und den Blickhinunter möglich macht. Einschwebendes Metallnetz ist

Sämtliche Leuchten imRestaurant, im Foyer undTreppenhaus hat Baulmanngeliefert. Besonderheit dabeiist, dass keines der Exemplareso im Katalog zu sehen ist.Alles Sonderanfertigungen,weil die besondere Architek-tur im Theater Marl nach Mo-difikationen verlangte. Dabeisei die Zusammenarbeit mitdem Hause Baulmann „einTraum“ gewesen, bestätigtdie Innenarchitektin. Techni-sche Kompetenz und die Fä-higkeit, auf die Wünsche vonPlanung und Architektur ein-zugehen, sind für sie wesent-liche Voraussetzungen für ei-ne gute Zusammenarbeit.Licht ist für sie ein Element,das den Raum strukturiert,den Wohlfühlfaktor beisteu-ert und nicht zuletzt „Neugi-erde weckt und zum Weiter-gehen verführt“.

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Das Theater in Marl ist einbeliebter Treffpunkt -nicht nur für Theater-freunde. Licht strukturiertFoyer und Garderobe undmacht sie zu Multifunk-tionsräumen.

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Immer häufiger kommtdas Badezimmer aus der Luft.Es hängt am Kran, und wennalles gut geht, fließt ein paarTage später schon Wasser. In-dustriell vorgefertigte Bäder– eine Entwicklung, die im-mer größere Marktanteile er-obert.

Renovieren macht wenigSpaß. Im Privaten nicht, undschon gar nicht im gewerb-lichen Objekt. Denn das be-

deutet Lärm, Schmutz und-lange Ausfallzeiten, die sichzu den Investitionskosten ad-dieren. Fällt etwa eine Hote-letage mehrere Wochen aus,dann kommen selbst bei einerdurchschnittlichen Ausla-stung von 50 Prozent er-kleckliche Summen zusam-men. Dies ist mit ein Grund,warum sich Investoren im-mer häufiger für den Einbaueines Fertigbades entschei-

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Bäder per Luftfracht: Sanitärzellen immer beliebter

ImpressumCandela magazine ist das Lichtmagazin aus dem HauseBaulmann. Herausgeber: Baulmann Leuchten GmbH, Postfach 1154, 59831 Sundern. V.i.S.d.P.: Johannes Baulmann. Redaktion, Konzept und Gestaltung: id pool, Konzepte in Kommunikation, Daimlerstraße 40, 70372 Stuttgart. Telefon 0711.954645.0 Telefax 0711.954645.44 e-mail: [email protected] Nachdruck und Vervielfältigung – auch in Auszügen – nur mitGenehmigung des Herausgebers. Namentlich gekennzeichneteArtikel müssen nicht der Redaktionsmeinung entsprechen.Keine Haftung für unangeforderte Manuskripte undBildvorlagen. ©2001 Sundern/Stuttgart. Druck: Schefenacker Ostfildern.Titelbild: SIDE Hotel, Hamburg (Foto: Andrea Flak)Fotos: Andrea Flak, Arnulf Hettrich, Studiengemeinschaft fürFertigbau e. V., Bildarchiv Baulmann

Interesse geweckt?Die Baulmann Leuchten GmbH hält für interessierte Leserweiterführende Informationen bereit. Wenden Sie sich bitte direkt an Baulmann Leuchten GmbH, Postfach 115459831 Sundern, Telefon 02933.847.0Telefax 02933.847.100www.baulmann.com

Fertigzellen per Luft-fracht: Alle vertikalenLeitungen sind schon vor-bereitet.

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den: Die minimierte Ausfall-zeit spart bares Geld.

Ein kompaktes Fertigbadwird fix und fertig angeliefert– von der Deckenverkleidungüber die horizontale Sanitär-installation bis zum Hand-tuchhaken, vom Fußbodenbis zur Beleuchtung. „Durcheine industrielle Vorfertigungist der Einbau von 25 bis 30Bädern pro Tag mühelos überdie Bühne zu bringen, unddas ohne nennenswerteSchmutz- und Lärmbelästi-gung“, bringt Dipl.-Ing. KlausWalter einen wichtigen Pro-duktvorteil auf den Punkt.Walter ist in der Studienge-meinschaft für Fertigbau Ob-mann des Arbeitskreises Sa-nitärzellen. Hier sind nebenden industriellen Herstellernvon Fertigbädern auch dieführenden Badausstatter ein-gebunden, die hochwertigeProdukte beisteuern: Fliesen,Sanitärkeramik, Armaturen,Accessoires oder – wie Baul-mann – hochwertige Be-leuchtung, die heute eben-falls gefordert wird.

Ob Fertigzelle oder Acces-soires – die industriellen Her-steller legen Wert auf Qua-lität, schon deshalb, weil siefür die gelieferten Produkteheute für mindestens fünfJahre zu haften haben. Letzt-lich entscheidet aber derKunde über seinen Qualitäts-anspruch. Der ArbeitskreisSanitärzellen empfiehlt stetshochwertige Produkte vonHerstellern, die diesen An-sprüchen gerecht werdenkönnen, lange Nachkaufga-rantien anbieten und im Falle

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eines Falles schnell und ku-lant Abhilfe schaffen.

Fertigbäder gibt es in zweiVarianten. Die kompakte Lö-sung – in der Regel bei Neu-bauten eingesetzt – hängtkomplett am Haken. Bei Re-novierungen wird dagegendas Bad elementiert angelie-fert. Die Einzelteile sind gera-de so groß, dass sie nochdurchs Fenster passen. An Ortund Stelle werden die Einzel-teile nur noch zusammenge-fügt, alle Anschlüsse sindvorbereitet. Beide Verfahrenbieten neben gleichbleiben-der Qualität auch den Vorteil,dass sich auf der Baustellenicht die Handwerker gegen-seitig auf den Füßen stehen.Immerhin bedarf es für denEinbau eines Bades rund 19Arbeitsgänge in bis zu zehnverschiedenen Gewerken.Weitere Vorteile: eine Fest-preisgarantie und gleichblei-bende Qualität. „Aus Hotels,Altenheimen oder Kranken-häusern sind Sanitärzellennicht mehr wegzudenken“,sagt Klaus Walter.

Grundsätzlich ist alles,was in konventioneller Ferti-gung möglich ist, auch imFertigbad machbar. Grenzensetzt lediglich das Budget desInvestors. Eine billige Aus-stattung hat nichts mit demFertigbad zu tun. Letztlich be-stimmt der Investor über die

Exklusivität seines Bades –und zwar mit dem Budget.Klaus Walter: „Marmorbeläge,Leuchtdecken, hochwertigeEinbaumöbel und nicht zu-letzt Duschabtrennungen inGanzglas sind kein Privilegdes konventionellen Bades."

Exklusive Bäder sind kein Privileg konventionellerBauweise.

Kontaktadresse:Studiengemeinschaft Fertigbau e. V.www.sg-fertigbau.de

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„Wir selber müssen hell werden, wenn die Welt heller werden soll.“

Reinhold Schneider (1903 - 1958)Deutscher Schriftsteller