Brucke 2013 01
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Die Aufgabe der von der Ungarischen Regierung gegründeten Un-garischen Agentur für Außenwirtschaft und Investitionsförderung (Hungarian Investment and Trade Agency – HITA) besteht einerseits in der Förderung der außenwirtschaftlichen Tätigkeiten der ungari-schen kleinen und mittleren Unternehmen, und andrerseits in der Förderung der Investitionen der ausländischen Firmen in Ungarn. Die Wirtschaftsentwicklungsexperten der Agentur stehen sowohl den ausländischen Firmen, die in Ungarn investieren möchten, als auch den ungarischen Firmen, die exportieren möchten, gerne zur Verfü-gung, und helfen mit aktualisierten Informationen und Ratschläge auf dem Gebiet der Geschäftsentwicklung.
Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns, wir helfen Ihnen gerne weiter!
Ungarnist Tor nach Europa
W W W.HITA.HU
DIE BRÜCKE
3
DIE BRÜCKE | Herausgeber: Feliciter Verlags GmbH (Web: www.feliciter.hu, E-Mail: [email protected]) | Verantwortliche Herausgeberin: Dr. Judit Kováts
Chefredakteur: Dénes Kováts | Mitwirkende: Zsófi a Dankó, Mária Duliczki, Fruzsina Kotán, Anita Kotrányi, Viktor Kováts, Ildikó Szanyi, Szilvia Teski
Übersetzer: Rávia Bt. | Layout: Sándor Talpas | Drucklegung: Grafi t Nyomda „R” GmbH.
Wieder hat ein neues Jahr begonnen, tradi-
tionell eine Zeit, in der nach einem kurzen
Rückblick auf das Vergangene der Blick um-
schwenkt auf die Zukunft, auf unsere Wün-
sche, Erwartungen, auf neue Vorhaben und
große wie kleine Ziele.
Eines der großen Ziele für Ungarn ist die
Konsolidierung des Staatshaushalts. Hier er-
warten wir in diesem Jahr sichtbare Ergebnisse
und wünschen uns, dass diese Ergebnisse auch
von der EU und dem Ausland generell wahrge-
nommen und anerkannt werden.
Traditionell verweisen wir an dieser Stel-
le auf Kopplungseff ekte in der deutschen und
der ungarischen Wirtschaft. Kürzlich erschien
der Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregie-
rung, der zeigt, dass die deutsche Wirtschaft,
wenngleich kein gewaltiges, so doch wieder ein
stärkeres Wachstum erwarten lässt. Vor die-
sem Hintergrund wünschen wir uns positive
Auswirkungen für die ungarische Wirtschaft,
die, bedingt durch Ungarns Rolle als Industrie-
standort und Zulieferer, Hoff nungen auf ein
Wachstum des ungarischen BIP in Höhe von
1% rechtfertigen.
Als Botschafter meines Landes wünsche
ich mir für das vor uns liegende Jahr auch
eine ausgewogenere Berichterstattung und ei-
nen deutlich weniger aggressiven Umgang. Es
scheint mir an der Zeit, uns verstärkt auf In-
halte zu konzentrieren; wenn wir Wirtschafts-
fragen diskutieren, bei der Sache zu bleiben
und uns von fachlichen und sachlichen Über-
legungen leiten zu lassen – das Wesentliche
nicht aus den Augen zu verlieren.
Wir Ungarn arbeiten gern mit den Deut-
schen zusammen und sind daran interessiert,
diese Zusammenarbeit auf weitere Gebiete
auszuweiten und sie auf eine belastbare Ba-
sis zu stellen. Die Erfolge des gemeinsamen
deutsch-ungarischen Wirtschaftsstandortes
beruhen auf den vielen Ähnlichkeiten zwi-
schen uns, Ungarn und Deutschen: die Kreati-
vität und Findigkeit der Menschen, unterstützt
durch die im letzten Jahr in Ungarn einge-
führte duale Fachausbildung nach deutschem
Muster, die Fähigkeit, auch aus suboptimalen
Bedingungen das Beste herauszuholen und
nicht zuletzt das Know-how und die Aus-
stattung unserer Firmen, die beiden Ländern
zu einem spürbaren Wettbewerbsvorteil ge-
reichen. Dass eine Liaison für beide Seiten
gewinnbringend ist, haben eindrucksvoll die
mehr als 6.000 deutschen Unternehmen be-
wiesen, die den Schritt nach Ungarn bereits
gegangen sind und deren überwiegende Mehr-
heit dies, vor die Wahl gestellt, nach eigenen
Angaben auch wieder tun würden. Einige die-
ser Firmen haben ihren Weg nach Ungarn, ihre
Erfahrungen und Erfolge mit interessierten
Hoff nungsvolle Zeichen: Europa und Ungarn
im Stabilisierungsprocess
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DIE BRÜCKE
Geschäftspartnern auf der hier in der vorigen Ausgabe angekündigten
Roadshow geteilt. Wir wünschen uns, dass Ungarn für alle bereits ansäs-
sigen Investoren sowie für potenzielle neuen Investoren wieder zu den
ersten Adressen gehört, weil sie erfahren dass Geldanlagen bei uns in
klugen und sicheren Händen sind. Wir sind zuversichtlich, dass unsere
Partner 2013 dank der Konsolidierung in den letzten drei Jahren zu der
Überzeugung gelangen, dass die ungarische Wirtschaft im Wortsinne
sicher zu fi nanzieren ist. Natürlich wünschen wir uns auch, dass sich die
Atmosphäre in Europa mit einer Stabilisierung der Euro-Zone beruhigt,
auch das wird sich in Ungarn niederschlagen.
Den deutschen Unternehmen in Ungarn sage ich: Schön, dass Sie
da sind, dass Sie den Weg mit uns gemeinsam gehen. Denen, die erst
noch kommen, entbiete ich ein herzliches Willkommen! Beide haben
eine gute und sichere Wahl zum beider-
seitigen Nutzen getroff en.
In diesem Sinne wünsche ich uns
allen ein gutes Jahr 2013!
Dr. József Czukor
Botschafter von Ungarn
Berlin
Wirtschaftsabteilung
der Ungarischen Botschaft
Unter den Linden 76.
10117 Berlin
Tel.: +49/30/20310-100
+49/30/24729-782
Fax: +49/30/2472-9783
+49/30/2248-7207
Mail: [email protected]
München
Handelsabteilung des Ungarischen
Generalkonsulats
Vollmannstrasse 2
81927 München
Tel.: +49/89/9622-80220
Fax: +49/89/9622-80222
Mail: [email protected]
Essen
Botschaft von Ungarn in Berlin
Wirtschaftsabteilung Essen
Huttropstrasse 60.
45138 Essen
Tel.: +49/201/244-89845
Fax: +49/201/244-89979
Mobil: +49/171/704-1824
Mail: [email protected]
Stuttgart
Wirtschafts- und Handelsabteilung
des Generalkonsulats Ungarn
Haußmannstraße 22.
70188 Stuttgart
Tel.: +49/711/259-9691
Fax: +49/711/259-9692
Mail: [email protected]
DIE BRÜCKE
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Weitere dynamische Entwicklung der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen
Deutsch-ungarischer Außenhandel
Deutschland ist mit Abstand wichtigster
Wirtschaftspartner Ungarns, es hält einen
Anteil von etwa 25 Prozent am ungarischen
Außenhandel. Sowohl im ungarischen Export
als auch im Import liegt sein Anteil bei 25%.
Das ungarisch-deutsche Handelsvolumen be-
lief sich 2011 auf 37,1 Milliarden Euro, davon
entfi elen 19,8 Milliarden Euro auf den ungari-
schen Export nach Deutschland und 17,4 Mil-
liarden Euro auf den ungarischen Import aus
Deutschland.
2011 wuchs der ungarische Export nach
Deutschland um 12,2%, der Export von
Deutschland nach Ungarn um 13,6% gegen-
über 2010. Die deutsch-ungarischen Wirt-
schaftsbeziehungen entwickelten sich auch
2012 dynamisch und konnten weiter ausge-
baut werden. Sowohl Export als auch Import
weisen steigende Tendenzen auf. Der deutsch-
ungarische Außenhandel entwickelte sich
sogar dynamischer als der gesamtungarische
Außenhandel. Der Export von Ungarn nach
Deutschland ist zwischen Januar/November
2011 und Januar/November 2012 um 3,6% und
der ungarische Import aus Deutschland um
4,2% gestiegen. 2011 stieg der Handelsbilanz-
überschuss Ungarns gegenüber Deutschland
auf 2,5 Milliarden EUR, 2010 lag er bei 2,3 Mil-
liarden EUR.
Sieht man die Warengruppen, bestimmen
mit einem Anteil von über 90% die Erzeugnisse
der verarbeitenden Industrie den deutsch-un-
garischen Außenhandel. Aus Ungarn wurden
in erster Linie Kraftwagen, Kraftwagenteile,
Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und
optische Erzeugnisse, elektrische Ausrüstun-
gen, Maschinen sowie Metalle und Metaller-
zeugnisse nach Deutschland exportiert, die
nach weiterer Verarbeitung über den deut-
schen Export auf den Weltmarkt gelangten.
Den Großteil der Importe aus Deutschland
stellen ebenfalls Maschinen, Kraftwagen, elek-
tronische Geräte sowie chemische Erzeugnis-
se, Pharmaprodukte, Gummi- und Kunststoff -
waren.
Je nach Bundesland variiert der Umfang der
ungarischen Export- und Importgeschäfte
stark, so entfi elen etwa 65,8 Prozent des un-
garisch-deutschen Handelsvolumens im Jah-
re 2011 auf Baden-Württemberg, Bayern und
Nordrhein-Westfalen.
Deutsche Investitionen in Ungarn
Ungarn ist ein gemeinsamer ungarisch-deut-
scher Standort. Deutschland ist mit einem An-
teil von ca. 25 Prozent mit Abstand der größte
ausländische Direktinvestor in Ungarn. Die
deutsche Investitionstätigkeit in Ungarn be-
läuft sich auf ca. 17 Mrd. Euro. Deutsche In-
vestitionsaktivitäten in Ungarn erstrecken sich
auf sämtliche Wirtschaftsgebiete. Besonders in
den Bereichen Fahrzeugbau, Maschinenbau,
Elektronik und elektrotechnische Geräte sowie
im Handel und im Dienstleistungssektor ha-
ben sich deutsche Investoren stark engagiert.
Deutsche Firmen mit Tochtergesellschaften
in Ungarn tragen mit mehr als 300.000 Be-
schäftigten wesentlich zur Erwirtschaftung
des Bruttosozialprodukts bei. Eine der größten
Einzelinvestitionen in Ungarn ist das Audi-
Werk im westungarischen Raab/Győr, in das
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bislang ca. 3,3 Milliarden Euro investiert wur-
den. Weitere neue Großinvestitionen sind das
2012 eröff nete Mercedes-Werk in Kecskemét
(800 Millionen Euro) und das Opel-Werk in
Szentgotthárd (500 Millionen Euro). Auf die-
se Entwicklungen folgten weitere bedeutende
Investitionen deutscher Automobilzulieferer
wie z.B. Knorr-Bremse oder Kirchhoff . Andere
deutsche Großunternehmen, deren Aktivität
sich auch an die Tätigkeit deutscher Auto-
mobilhersteller anschließt, sind u. a. Siemens,
Bosch, Eissmann, Stefani und Pepperl+Fuchs.
Die Siemens AG hat zwischen 2008 und 2011
in Ungarn Investitionen im Wert von 34 Mil-
lionen Euro getätigt. Die Bosch GmbH erwei-
tert ihre Tätigkeit im Bereich Forschung und
Entwicklung ebenso kontinuierlich, wie sie
ihre Werke in Miskolc, Hatvan und Budapest
erweitert. Die Pepperl+Fuchs GmbH hat 2012
die neuen Werkhallen ihres Produktionsstand-
ortes für Spritzgusstechnik in Veszprém über-
geben. Neben den deutschen Großinvestoren
(wie Allianz, Deutsche Telekom, E.ON, Hoch-
tief, RWE, SAP, Siemens oder ZF) sind auch
zahlreiche mittelständische Unternehmen in
Ungarn aktiv.
Die Investitionen der großen Produktions-
unternehmen zeigen, dass Ungarn weiterhin
ein attraktiver Investitionsstandort ist. Die
deutschen Investoren bewerten Qualifi kation,
Effi zienz und Leistungsbereitschaft und das
hohe Ausbildungsniveau der ungarischen Ar-
beitnehmer weiterhin sehr positiv.
Strategische Partnerschaft mit der
deutschen Wirtschaft
Mit Daimler und weiteren wichtigen ausländi-
schen Investoren wie Opel oder Knorr-Brem-
se initiierte die ungarische Regierung in den
vergangenen Monaten die Unterzeichnung
strategischer Partnerschaftsabkommen. Drei
Deutschlandsbesuche von Ministerpräsident
Orbán 2012, die Deutschlandsbesuche von
Wirtschaftsminister Matolcsy, die Verhand-
lungen der Staatssekretären Pleschinger und
Cséfalvay für das Ministerium für Nationale
Wirtschaft 2012 in Deutschland und die Kon-
zentration der ungarischen diplomatischen Ar-
beit auf die Wirtschaft zeigen, dass beide Seiten
an der langfristigen Zusammenarbeit und einer
freundschaftlichen Klärung auftretender Prob-
leme interessiert sind. Am 27. Oktober 2012 traf
sich Ministerpräsident Orbán in Ungarn mit
deutschen Unternehmen zu einer Konsultation,
die fortgesetzt werden soll.
Die Botschaft von Ungarn steht im intensi-
ven Dialog mit den deutschen Wirtschaftspart-
nern. 2012 lud sie zu Vorträgen, Treff en und
Konferenzen, darunter auch zu einer erfolgrei-
chen Roadshow für potenzielle neue Investo-
ren in Ungarn, die die Möglichkeit bot, direkt
an die bereits in Ungarn erreichten Erfolge der
deutschen großen und mittleren Unternehmen
anzuknüpfen und deren zukünftiges Potenzial
aufzuzeigen. Die Teilnehmer konnten sich über
DIE BRÜCKE
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die deutschen Firmen, unter ihnen z.B. Audi,
Daimler, Siemens, aus erster Hand vom günsti-
gen Investitionsklima Ungarns überzeugen. Im
Juli 2012 veranstaltete die ungarische Botschaft
eine Fachkonferenz zu den Perspektiven der
Liberalisierung des deutschen Arbeitsmarktes.
Weiterhin unterstützte sie den Erfahrungsaus-
tausch über die duale Ausbildung. Die nach
deutschem Modell eingeführte duale Berufs-
ausbildung in Ungarn bringt weitere deutsch-
ungarische Kooperationen mit sich. Siemens,
Bosch, Audi und Daimler sind Beispiele für
deutsche Firmen, die sich im eigenen und im
Interesse des gesamten deutsch-ungarischen
Industrieraums aktiv am Ausbau dieses erfolg-
reichen Modells beteiligen.
Mittlerweile schon zur Tradition gewor-
den ist, dass in jedem Jahr einige ungarische
Städte oder Regionen die Möglichkeit haben,
sich in der Botschaft von Ungarn in Berlin als
Wirtschaftsstandort zu präsentieren. 2012 wa-
ren dies das Komitat Veszprém und die Stadt
Pécs, die für potenzielle Investoren und Inte-
ressenten informative Präsentationen boten
und Verhandlungen führten.
Wichtige Veranstaltungen, Themen
Im Rahmen der Ratspräsidentschaft Ungarns
in der Visegrad-Gruppe sind 2013 in Ungarn
wichtige wirtschaftsrelevante Veranstaltun-
gen geplant, die stark auf der Kooperation
mit Deutschland beruhen. In diesem Sinne
wird auf einer Konferenz über den Erfolg des
deutschen Mittelstandes und die Entwicklung
des Mittelstandes in Ost- und Mitteleuropa
beraten.
Mehrere deutsche Automobilhersteller bo-
ten Vertretern der ungarischen Regierung Ge-
spräche zu Th emen von gemeinsamem Inter-
esse wie zum Beispiel Elektromobilität an. Zu
diesen Gesprächen wird es 2013 kommen. Das
ungarische Ministerium für Nationale Wirt-
schaft plant für 2013 in Budapest eine Konfe-
renz zur Automobilindustrie.
2013 will die Botschaft von
Ungarn mit ihren Veranstaltungen
zur Investitionsförderung weiter
daran arbeiten, die Bedeutung
des deutschen Mittelstandes und
seine in Ungarn bereits erreichten
Erfolge in den Fokus zu rücken.
Im Februar 2013 fi ndet in
Berlin das Ungarisch-Deutsche
Tourismusforum statt, an dem
deutsche Abgeordneten des Aus-
schusses für Tourismus des deut-
schen Bundestages und ungarische
Abgeordneten des ungarischen
Parlaments sowie Führungskräf-
te der Fachverbände teilnehmen.
Im April 2013 veranstaltet der Bundesverband
Bioenergie seinen parlamentarischen Abend
in der Botschaft. Im Juni 2013 organisiert die
Botschaft von Ungarn eine Kooperationsbörse
für deutsche und ungarische Unternehmen der
Branchen Informatik und Kreativwirtschaft.
Und nicht zuletzt freuen wir uns, 2013 im Rah-
men unserer Veranstaltungsreihe Ungarische
Regionen stellen sich in der deutschen Haupt-
stadt vor auch die Großstadt Zalaegerszeg und
das Komitat Vas bei uns zu begrüßen.
DIE BRÜCKE
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Wichtige Termine in Berlin, Hannover
und Leipzig mit Schwerpunktthemen
für Ungarn:
• Zuliefermesse, 26.02.2013 – 01.03.2013
Leipzig
• CEBIT, 05.-09.03.2013 Hannover
• Hannover Messe, 08. – 12.04.2013 Hannover
• Deutsch-ungarische Kooperationsbörse zu
innovativen IT-Technologien und Kreativ-
wirtschaft aus Ungarn), Juni 2013 Berlin,
Botschaft von Ungarn
Die Aufgaben der
Wirtschaftsdiplomaten
Für lebendige ungarisch-deutsche Handels-
beziehungen und für die konkrete Arbeit zur
Verwirklichung dieses Anliegens spielen die
Fachdiplomaten für Außenwirtschaft eine
wichtige Rolle. Sie arbeiten eng mit der Un-
garischen Agentur für Außenwirtschaft und
Investitionsförderung (Hungarian Investment
and Trade Agency – HITA) zusammen. Jähr-
lich beantworten die Diplomaten und ihre
Kollegen in Berlin ca. 400 Anfragen deutscher
und ungarischer Firmen. Die Wirtschaftsdip-
lomaten der Botschaft von Ungarn und ihre
Kollegen helfen Ihnen gern mit Informationen
über den Standort Ungarn sowie bei der Ver-
mittlung von Geschäftskontakten. Darüber hi-
naus stehen sie Ihnen auch in folgenden Fragen
gerne zur Verfügung:
• allgemeine Informationen zur Rechtslage,
zum Steuersystem, zu Finanzen und bei
weiteren Fragen zum Investitionsstandort
Ungarn
• Branchenauskünfte
• gezielte Partnersuche und Vermittlung von
Geschäftskontakten
• Beratung über Fördermittel in Ungarn
• Erstellung von Gutachten für Wirtschafts-
förderprogramme der HITA, Erteilen von
Förderempfehlungen
• Standortsuche für ausländische Investitio-
nen in Ungarn
• Erschließung von Exportmöglichkeiten,
Vermittlung an ungarische Unternehmen
• Veranstaltungen und Unternehmens-
treffen
• Teilnahme an internationalen Messen und
Veranstaltungen
Botschaft von Ungarn, Wirtschaftsabteilung
Unter den Linden 76, 10117 Berlin
Tamás KOVÁCS,
Leiter der Wirtschaftsabteilung
Tel.: +49 (0)30-203-10-110
Agnéta JANKÓ,
Diplomatin für Außenhandel und Investitionen
Tel.: +49 (0)30-203-10-124
DIE BRÜCKE
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Entwicklung der ungarisch-bayerischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen
Dynamische Entwicklung
Die bayerische Wirtschat ist für Ungarn nach wie vor besonders wichtig.
Auf Grund der deutschen statistischen Daten betrug der ungarische Ex-
port nach Bayern im ersten Quartal 2012 2798 Millionen Euro, was eine
Steigerung von 0,7% bedeutet, und der Import betrug 1283 Millionen
Euro, was insgesamt eine Steigerung von 5,3% im Vergleich zum Vorjahr
bedeutet.
Auf der Liste der Außenhandelspartner
von Bayern steht Ungarn zur Zeit auf Platz
13. Darüber hinaus steht Ungarn hinsicht-
lich des bayerischen Imports auf Platz 9, und
des Exports auf Platz 18. Wie wichtig die
mittelosteuropäischen Länder für die baye-
rische Wirtschaft sind, zeigen die nachfol-
genden Zahlen:
Auf Grund der neuesten Außenhandels-
statistiken ist der wichtigste Partner von
Bayern hinsichtlich des bilateralen Verkehrs
sein Nachbarland Österreich, dessen Anteil
am bayerischen Außenhandelsverkehr zwi-
schen Januar und Oktober 2012 9,19% be-
trug. Gleich danach kommen USA mit rund 9% und China mit 8,97%.
Mit einem gewissen Abstand folgt dahinter Italien mit 6,85% und Frank-
reich mit 5,73% auf Grund der ersten 10 Monate im letzten Jahr.
Dahinter folgt der erste mittelosteuropäische Staat auf der Liste,
die Tschechische Republik ist mit 4,69% der sechstwichtigste Partner
Bayerns. Polen steht auf Platz 12. (2,77%), und Ungarn auf Platz 13.
(2,58%). Aus der mittelosteuropäischen Region haben nur die Slowakei
(17.,1,56%) und Rumänien (20., 1,16%) einen Anteil von mehr als 1%
erreicht.
Die weiteren Länder aus dieser Region haben alle viel bescheidenere
Ergebnisse erreicht, auf der Liste stehen Slowenien auf Platz 33 mit 0,5%,
Bulgarien auf Platz 49 mit einem Wert von 0,26%, Serbien auf Platz 56
(0,2%) und Kroatien auf Platz 57 (0,18%). Li-
tauen steht auf der Liste auf Platz 61 (0,13%),
Lettland auf Platz 69 (0,09%), Bosnien und
Herzegowina auf Platz 72 (0,08%) und Est-
land auf Platz 75 (0,07%).
Von den großen Staaten steht Russ-
land auf Platz 9 (4,11%), und Kasachstan
steht bereits direkt nach Rumänien auf Platz
21 (0,88%), und dahinter folgt Indien auf
Platz 25 (0,75%) und Brasilien auf Platz 26
mit 0,74%. Der letzte Staat von den BRICS-
Staaten auf der Liste ist Südafrika auf Platz
31 mit einem Wert von 0,63%.
Die obigen Angaben zeigen eindeutig,
dass Bayern sehr stark mir der mittelosteu-
ropäischen Region verbunden ist. Wenn wir das auf Platz 1 stehende
Österreich, oder die anderen starken Nachbarländer mit traditionell en-
gen Beziehungen zu Bayern, wie Italien, Frankreich und Schweiz außer
Acht lassen, und zum Beispiel nur Ungarn betrachten, dann wird es klar,
welche Bedeutung die Länder in dieser Region für Bayern haben.
Von den Visegrád-Staaten hat Bayern zwischen Januar und Oktober
2012 mit fast jedem einzelnen Land, also auch mit Ungarn ein größeres
DIE BRÜCKE
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Handelsvolumen erreicht (2,58%), als mit Brasilien, Indien und Südafri-
ka insgesamt (2,12%). Nur der kleinste Staat von den Visegrád-Staaten,
die Slowakei hat um einige Prozentpunkte weniger, als die „Großen”.
Wenn wir jedoch das Gesamtvolumen der Visegrád-Staaten mit der
Gesamtaußenhandelsvolumen von Bayern vergleichen, dann kann fest-
gestellt werden, dass die Visegrád-Staaten mit einem Wert von 11,6% ein
fast so großes Handelsvolumen abwickeln, wie die BRICS-Staaten ins-
gesamt (15,21%), zu denen China mit Platz 3 und Russland mit Platz 9
gehören. Die um die Balkanstaaten erweiterten osteuropäischen Staaten
haben ein fast so großes Handelsvolumen, wie die sich am dynamischs-
ten entwickelnde, aus der Sicht der Welthandel besonders bedeutungs-
volle Staatengruppe, die natürlich auch für die bayerische Wirtschaft
eine Schlüsselfunktion hat.
Die Aufrechterhaltung der bereits vorhandenen deutschen, darunter
bayerischen Wirtschaftsbeziehungen ist für die Zukunft Ungarns uner-
lässlich. Dazu leistet auch die Handelsabteilung der Generalkonsulate
Ungarns ihren Beitrag, die zusammen mit der Ungarischen Agentur für
Außenwirtschaft und Investitionsförderung (HITA) und den ungarischen
KMUs nach wie vor aktiv an der Organisation von Teilnahmen an den
aus der Sicht der ungarischen Wirtschaft bedeutenden internationalen
Messen, Konferenzen und Ausstellungen in Bayern teilnimmt. Zulieferer
Innovativ, RENEXPO, Expo Real, IFAT, InterSolar Europe, Productroni-
ca, sowie BMW Tag der ungarischen Lieferanten, nur einige Beispiele von
den Veranstaltungen, an denen die ungarischen Unternehmen erfolgreich
ihre neuesten Ergebnisse der Öff entlichkeit vorstellen können.
Neben der Entwicklung des Exports wird großer Wert auf Investiti-
onsförderung gelegt. Die Handelsabteilung ist auch auf diesem Gebiet
aktiv, die geholfen hat, dass sich mehrere ungarische Regionen in Ba-
yern vorstellen. Im Fokus der Veranstaltungen standen die Förderung
der bayerischen Investitionen in die verschiedenen Regionen, sowie
die Einleitung der Kooperationen zwischen den Unternehmen und die
Gründung der Beziehungen zu den Lieferanten. Die Tätigkeit wird 2013
fortgesetzt, weil die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass dazu, dass die
ungarische Wirtschaft kurzfristig wieder auf die Beine kommt, notwen-
dig ist, dass die Informationen möglichst breite Kreise erreichen, und
die wirtschaftlichen Beziehungen noch enger werden.
Diesem Zweck diente auch die Roadshow Investitionsförderung, was
Ende 2012 nicht nur in Stuttgart und Berlin, sondern auch in München
stattfand. Im Fokus des gemeinsam mit einer großen Beratungsfi rma
organisierten Wirtschaftsforums standen nicht die einzelnen Regionen,
sondern die Vorstellung von Ungarn als Ganzes, was als attraktives In-
vestitionsland gilt.
Herr dr. Zoltán Cséfalvay, Staatssekretär des Ministeriums für Na-
tionalwirtschaft, hat einen Vortag über die Triebfedern der wichtigsten
DIE BRÜCKE
11
Schritte der ungarischen Wirtschaftspolitik und den Hintergrund der
in die Richtung der wirtschaftlichen Konsolidierung getroff enen Ent-
scheidungen gehalten. Er hat detailliert über die angebotsorientierten
und nachfragefördernden Maßnahmen gesprochen, von der Neustruk-
turierung des Staatshaushalts über die Reformen der Institutionen bis
zu den Steuervergünstigungen. Ein wesentlicher inhaltlicher Punkt der
im Rahmen des Vortrags und der Debatte gegebenen Antworten war die
Betonung der wichtigsten Zielsetzungen der in Ungarn getätigten Maß-
nahmenreihe, die die Reduzierung der Schulden, die Sparsamkeit und
Effi zienzsteigerung, bzw. die Schaff ung von Arbeitsplätzen sind. Ferner
hat der stellvertretende Vorsitzende von HITA vor der Teilnehmern des
Forums darüber gesprochen, wie die Agentur funktioniert, wie das Sys-
tem der erreichbaren staatlichen Beihilfen ist und wie der Ablauf der
zentralen Verwaltung aussieht.
Die wichtigste Botschaft haben jedoch die Leiter der großen und
mittleren bayerischen Unternehmen vermittelt, die auch in Ungarn
über eine Niederlassung verfügen, wie zum Beispiel Audi, Siemens,
Knorr-Bremse und Regensburger Druckgusswerk Wolf GmbH. Sie ha-
ben vor der Zuhörerschaft über ihre persönlichen Erfahrungen erzählt.
Darüber, warum es sich lohnt, in Ungarn zu investieren, welche Vorteile
dieses Land anbietet und natürlich auch darüber, welche Probleme in
den letzten Jahren und Jahrzehnten gelöst werden mussten. Auf Grund
der Rückmeldungen waren diese Programme und auch die damit ver-
bundenen bilateralen Verhandlungen insgesamt erfolgreich.
Die Mitarbeiter der Handelsabteilung setzen die regelmäßigen
Besprechungen mit den Akteuren der bayerischen Wirtschaft, Eigen-
tümern, Firmenleitern, Mitgliedern der Vorstände fort, um einerseits
über die neuen und erneuten Investitionsmöglichkeiten in Ungarn In-
formationen zu geben, sowie über die Wirtschaft Ungarns allgemein zu
informieren, und andererseits um die weiteren bayerisch-ungarischen
Geschäftsmöglichkeiten zu entdecken. Darüber hinaus wurden auch die
vorherigen Konsultationen über die Veranstaltungen im Jahre 2013, die
Fortsetzung der Arbeit mit anderen Regionen, auf neue Gebiete fokus-
siert, wie zum Beispiel die Unterstützung des ungarischen Lebensmit-
telhandels in Bayern, eingeleitet.
Bálint Tasnádi
Handelskonsul – Leiter der Handelsabteilung
Generalkonsulat von Ungarn, Handelsabteilung
Vollmannstr. 2, 81927 München
Tel.: (089) 96-22-80-220 • Fax: (089) 96-22-80-222
DIE BRÜCKE
12
Herausragende bilaterale Warenhandelsströme mit
Baden-WürttembergDie bilateralen Handelsverbindungen zwi-
schen Baden-Württemberg und Ungarn ent-
wickeln sich weiterhin ungebrochen.
Der Export aus Baden-Württemberg nach
Ungarn zwischen Januar und Oktober 2012
war ca. 2.686 Millionen EUR, der Wert des aus
Ungarn stammenden Imports betrug 4.308
Millionen EUR.
Die baden-württembergische Ausfuhr
nach Ungarn ist in den ersten 10 Monaten des
Jahres 2012 verglichen mit dem Vorjahreszeit-
raum um etwa 3,2% gestiegen. Obwohl der An-
teil von Ungarn vorläufi g auf 1,8 % des Jahres
2011 blieb, ist er in der Exportreihenfolge im
Verhältnis zu 2011 um einen Platz nach vorn
getreten und steht jetzt auf Platz 14.
Den Gesamtbestand der Importdaten
des süddeutschen Bundeslandes betrach-
tet, hat Ungarn gegenüber dem Anteil von
3,1% im Zeitraum Januar-Oktober 2011 in
dem gleichen Zeitraum 2012 bereits einen
Anteil von 3,6% erreicht. Damit konnte Un-
garn verglichen mit dem Vorjahreszeitraum
einen Zuwachs von 15,7% verbuchen, und
steht hinsichtlich des Imports des Bundes-
landes auf 9. Platz in der Reihenfolge der Ur-
sprungsländer.
In den ersten 10 Monaten des Jahres 2012
betrugen die bilateralen Warenhandelsströme
mit Baden-Württemberg ca. 6.995 Millionen
Euro.
Der Wert des Exports aus Baden-Würt-
temberg nach Ungarn zwischen Januar und
Oktober 2012 betrug 2.686 Millionen EUR, da-
von verarbeitete Produkte im Wert von 2.438
Millionen EUR und Fertigwaren im Wert von
2.374 Millionen EUR. Der Ausfuhrwert von
Landwirtschaftsprodukten und Lebensmitteln
ist verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um
etwa 3,2% gestiegen. Der Export von Waren,
die nicht zu den Hauptwarengruppen zuge-
ordnet werden könne, macht 7% aus, was ver-
glichen mit ersten zehn Monaten des Jahres
2011 einen Zuwachs von 131,4% bedeutet.
Die bestimmenden Warengruppen der
baden-württembergischen Ausfuhr:
• Fahrzeugteile (418,6 Millionen EUR, eine
Zunahme von +7,6%)
• Stromerzeugungs- und Stromverteilungs-
anlagen (324,6 Millionen EUR)
• Metallmassenartikel (180 Millionen EUR,
eine Zunahme von +2,7 %)
DIE BRÜCKE
13
• Regelungs- und Messtechnikteile, Auto-
matisierungsteile (137,9 Millionen EUR,
eine Zunahme von + 8% )
• Maschinen, Maschinenteile (130 Millionen
EUR, eine Zunahme von + 17,8%)
• Kunststoff waren (117,5 Millionen EUR)
• Elektronikteile (103,8 Millionen EUR)
Im Export aus Baden-Württemberg nach
Ungarn fi nden wir fast die gleichen Waren-
gruppen mit dem größten Volumen, wie im
Falle des Imports aus Ungarn. Den wesent-
lichen Teil des ungarischen Exports bilden also
solche Waren, die von den deutschen Auftrag-
gebern deswegen nach Ungarn geliefert wer-
den, um diese dort zu bearbeiten, komplettie-
ren und zusammengebaut zurückzukaufen.
Der Wert des Imports aus Ungarn nach
Baden-Württemberg beträgt zwischen Januar
und Oktober 2012 4.308 Millionen EUR pro
Monat, davon ca. 3.874 Millionen EUR die ver-
arbeiteten Produkte (mit einer Zunahme von
+8,8% im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum
2011), darunter Fertigwaren mit einem Volu-
men von 3.800 Millionen EUR (nach einer Zu-
nahme von 8,3%).
Die Ausfuhr der landwirtschaftlichen und
lebensmittelindustriellen Produkte aus Un-
garn in das Bundesland wurde in erheblichem
Maße erweitert, im Vergleich zum Vorjahres-
zeitraum ist ein Wachstum von nahezu 97%
wahrzunehmen. Das Wachstum stammt aus
der erhöhten Ausfuhr von halbfertigen und
konservierten Obst und Gemüse, ferner Obst-
säfte, Fleisch und Fleischwaren,
sowie gebrannten Spirituosen.
7,9% der Ausfuhr aus Un-
garn, 338,2 Millionen EUR wird
in der Statistik mit geschätzten
Zahlen angegeben und nicht
Warengruppen zugeordnet.
Die bestimmenden Waren-
gruppen der ungarischen Aus-
fuhr nach Baden-Württemberg
stimmen mit den in den vorherigen Zeiträu-
men angegebenen fast überein:
• Fahrzeugteile (986,1 Millionen EUR, eine
Zunahme von +0,3% ),
• Stromerzeugungs- und Stromverteilungs-
anlagen (580,5 Millionen EUR),
• Regelungs- und Messtechnikteile, Auto-
matisierungsteile (448,3 Millionen EUR,
+4,7%),
• elektrotechnische Anlagen (256,9 Millio-
nen EUR)
• Personenkraftwagen und Wohnwagen
(195,3 Millionen EUR)
• Werkzeugmaschinen und -teile (158,8 Mil-
lionen EUR, + 21,7%),
• Maschinen, Maschinenteile (145 Millionen
EUR, 3%),
• Metallmassenartikel (108,1 Millionen EUR)
Wegen dem Ausmaß des Wachstums ist
die ungarische Ausfuhr von Arzneimittel (das
Ausmaß der Zunahme war +408,8% im Ver-
hältnis zum Vorjahreszeitraum 2011), und
sonstigen unedlen Metallen (das Ausmaß der
Zunahme war +585,9% im Verhältnis zum
Vorjahreszeitraum 2011.) in das Bundesland
Baden-Württemberg in dem Zeitraum zwi-
DIE BRÜCKE
14
schen Januar und Oktober des Jahres 2012 be-
sonders wichtig.
Bilaterale Treffen mit
Wirtschaftsaspekten
Ein herausragendes Ereignis mit Wirt-
schaftsaspekten des vergangenen Halbjahres
war unter anderem das am 17-18. Oktober
2012 mit der Teilnahme der Delegation der
Stadt Pécs und der Vertreter von 13 Firmen
aus dem Komitat Baranya in Fellbach (Rems-
Murr-Kreis veranstaltete, mit einem Investiti-
onsförderungsforum verbundene Geschäfts-
leutetreff en. Im Fokus der Veranstaltung
standen die Förderung der deutschen Investi-
tionen in der süd-transdanubischen Region,
sowie der Ausbau von Unternehmenskoope-
rationen und Zulieferungsverbin-
dungen. Der Erfolg der Veranstal-
tung zeichnet sich dadurch aus,
dass an den Vorträgen im Th ema
Investitionsförderung am 17. Ok-
tober 60 registrierte Teilnehmer
anwesend waren, die meisten in
der Vertretung der baden-würt-
tembergischen KMUs, sowie Mit-
arbeiter von Wirtschaftsentwick-
lungsinstituten und Banken.
Hinsichtlich der bilateralen
wirtschaftlichen Kooperationen
muss erwähnt werden, dass am
9. November 2012 Viktor Orbán,
Ungarns Ministerpräsident und
Martin Jäger, Vizepräsident Global
External Aff airs and Public Policy
von Daimler, ein strategisches Partnerschafts-
abkommen unterzeichnet haben. Der Vertrag
leistet Beitrag zu der Aufrechterhaltung der
bereits früher erfolgreichen Zusammenarbeit
der Ungarischen Regierung und der Daimler
AG, sowie zur weiteren Steigerung der Inten-
sität der Verbindungen.
Unter der Teilnahme von Dr. György Ma-
tolcsy Ministers für Nationalwirtschaft von
Ungarn und Erzsébet Dobos, Leiterin der Un-
garischen Agentur für Außenwirtschaft und
Investitionsförderung (HITA) fand am 27. No-
vember 2012 in Stuttgart ein Investitionsförde-
rungs-Wirtschaftsforum statt. Die an der Ver-
anstaltung teilnehmenden Interessenten waren
in erster Linie Vertreter der KMUs aus der
Automobilindustrie. Im Laufe des Programms
hat Herr Dr. György Matolcsy, Minister für
Nationalwirtschaft die Zuhörerschaft über die
von der Ungarischen Regierung eingeleiteten
Schritte in die Richtung der wirtschaftlichen
Konsolidation, über deren Hintergrund und
die relevanten Maßnahmen informiert.
Die Unterstützungs- und Koordinations-
tätigkeit in Verbindung mit der Förderung der
Investitionen von ausländischen Firmen in
Ungarn wird auf institutioneller Ebene von der
DIE BRÜCKE
15
HITA ausgeübt. Über die Funktion der von der unga-
rischen Regierung gegründeten, unter der Direktion
des Ministers für Nationalwirtschaft tätigen HITA,
sowie über die Funktion des die Entscheidungspro-
zesse der potentiellen Investoren fördernden Zen-
tralen Ansprechpartner-Systems hat Frau Erzsébet
Dobos Präsidentin die Teilnehmer des Forums infor-
miert.
Im zweiten Teil des Programms haben deutsche
Groß-, sowie kleine und mittlere Unternehmen, die
über Produktionstätigkeit ausübende ungarische
Tochtergesellschaften verfügen, ihre Tätigkeiten in
Ungarn, im Laufe ihrer Investitionen erworbenen
Erfahrungen vorgestellt und haben auf die Vorteile
der ungarischen Investitionsumgebung aufmerksam
gemacht.
Plattformen der aktiven
Wirtschaftspräsenz und Kooperation
In der ersten Hälfte dieses Jahres sind mehrere we-
sentliche Wirtschaftsereignisse in Verbindung mit
Baden-Württemberg und Ungarn zu erwarten, unter
anderem zum Beispiel die folgenden:
• Ausstellung und Messe der ungarischen Lebens-
mittelhersteller in Pforzheim im April 2013
János Horváth
Wirtschaftskonsul
Ungarisches Generalkonsulat
Wirtschafts- und Handelsabteilung
Stuttgart
Haußmannstr. 22, 70188 Stuttgart
Tel.: 0711-259-9691
Fax: 0711-259-9692
www.hita.hu
• „Ungarische Tage” in Nürtingen: Warenschau
und Messe der ungarischen Lebensmittelherstel-
ler und Manufakturen im Juni 2013
In der Organisation der HITA nehmen die un-
garischen Firmen an mehreren baden-württember-
gischen Fachausstellungen teil, alle Vertreter der sich
interessierenden deutschen Unternehmen sind an
den ungarischen Ständen herzlich willkommen:
• Clean Energy Power, Ausstellung für erneuerbare
Energie (Stuttgart)
• Global Automotive Components and Suppliers
Expo, Ausstellung der Fahrzeugindustrie (Stutt-
gart)
• AERO, Ausstellung der Flugzeugindustrie (Fried-
richshafen)
An die sich für die ungarische Wirtschaft interes-
sierenden Firmen und Personen erteilt in Stuttgart
das Wirtschafts- und Handelsbüro des Generalkon-
sulates von Ungarn ausführliche Informationen über
die ungarische Wirtschaft. In Zusammenarbeit mit
der Ungarischen Agentur für Außenwirtschaft und
Investitionsförderung (HITA) nimmt das Außenhan-
delsbüro in der Gestaltung der bilateralen Kooperati-
on auf Firmenebene aktiv teil.
DIE BRÜCKE
16
Neue Felder in der Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Nordrhein-Westfalen
Im Fokus die Branche Elektromobilität
Nordrhein-Westfalen ist mit rund 18 Millio-
nen Einwohnern das bevölkerungsreichste
Bundesland und liegt als Handelspartner Un-
garns hinter Bayern und Baden-Württemberg
auf Platz drei. In 2011 betrug der ungarische
Export nach Nordrhein-Westfalen knapp 2,2
Milliarden EUR und der ungarische Import
von dort etwa 2,5 Milliarden EUR. Der ge-
samte Warenexport des Bundeslandes hatte
2011 ein Volumen von 176,2 Milliarden EUR,
der gesamte Warenimport einen Umfang von
204,0 Milliarden EUR.
Um die Bedeutung des Landes Nordrhein-
Westfalen als internationale Drehscheibe und
seinen Stellenwert in der deutschen Wirtschaft
anzudeuten: NRW erbrachte 2011 16,6% des ge-
samten Exports der Bundesrepublik Deutsch-
land und der Import bildete an der deutschen
Gesamteinfuhr einen Anteil von 22,5%. 2011
erwirtschaftete Nordrhein-Westfalen mit 568,9
Milliarden EUR 22,1% des deutschen Bruttoin-
landsproduktes (BIP) und lag damit an der Spit-
ze aller Bundesländer. Das BIP je Einwohner
belief sich 2011 auf 31.893 EUR.
Das Ansehen Nordrhein-Westfalens als
Wirtschaftszentrum wird von großen Namen
geprägt: 19 der 50 umsatzstärksten deut-
schen Unternehmen haben hier ihren Stamm-
sitz. Darunter sind Konzerne von Weltrang
wie die Deutsche Post, Deutsche Telekom,
E.ON, RWE, Th yssenKrupp, Bayer, Henkel
und Bertelsmann. Etwa die Hälfte der größ-
ten Handelsfi rmen in Deutschland haben ihre
Zentrale in diesem Bundesland, darunter die
Metro Group, REWE und Aldi. Auch als Mes-
sestandort spielt Nordrhein-Westfalen eine
bedeutende Rolle: Mehr als 60 internationale
Leitmessen wie das Weltforum der Medizin
MEDICA und die weltgrößte Messe für Print-
medien drupa in Düsseldorf, die internationale
Ernährungsmesse anuga und die Leitmesse für
Fotografi e photokina in Köln oder die Messe
für Energie- und Wasserwirtschaft E-World
Energy and Water in Essen sind hier zu Hause.
Rund sechs Millionen Besucher ziehen jährlich
die Messegesellschaften in Köln, Düsseldorf,
Essen und Dortmund an.
Nordrhein-Westfalen ist eine dynamische
Wirtschaftsregion in der Mitte Deutschlands
und Europas. Das Land hat alle Vorausset-
zungen, sich als Metropolraum im globalen
Wettbewerb der attraktiven Standorte zu be-
haupten. Die Stärke und die Zukunft Nord-
rhein-Westfalens liegen in einer innovativen
Branchenvielfalt: Die klassischen Industrien
wie Chemie, Maschinenbau und Stahl sind da-
bei ebenso Impulsgeber wie die Zukunftsbran-
chen Life Science, Bio- und Nanotechnologie
oder Informations- und Kommunikations-
technologien. Im Bundesland sind 16 Cluster
der wichtigsten Branchen angesiedelt. Mit 48
Technologiezentren und rund 50 hochschulex-
ternen Forschungseinrichtungen verfügt das
Land über eines der dichtesten Forschungs-
netzwerke Europas und bietet beste Vorausset-
zungen für den Technologietransfer.
DIE BRÜCKE
17
Nordrhein-Westfalen gewinnt seit Jahren
an Attraktivität für ausländische Investoren.
Im Jahr 2010 belief sich die Investitionssumme
mit 27,1% auf 189,8 Milliarden EUR. Damit
verzeichnete NRW den mit Abstand höchsten
Anteil aller 16 Bundesländer der Direktinves-
titionen in Deutschland., gefolgt von Hessen,
Bayern und Baden-Württemberg. Mehr als
14.300 ausländische Unternehmen sind in
Nordrhein-Westfalen vertreten, zum Beispiel:
BP, Ericsson, Ford, Toyota, LG Electronics, Vo-
dafone und 3M.
Nordrhein-Westfalen ist das Zentrum der
europäischen Energiewirtschaft: Das Land hat
große Kohlevorkommen: Hier werden 90% der
deutschen Steinkohle und 53% der deutschen
Braunkohle gefördert.
NRW ist gleichzeitig
stark auf dem Gebiet der
regenerativen Energien
und verfügt zudem über
Forschungs- und Kom-
petenzeinrichtungen in
den Bereichen Geother-
mie, Photovoltaik, Solar-
thermie, Biomasse- und
Brennstoff zellentechnik.
Nordrhein-Westfalen hat sehr früh auf das
Th ema Elektromobilität gesetzt und ist mit sei-
ner Rhein-Ruhr Region eine von bundesweit
acht Modellregionen für Elektromobilität. Das
Ziel der Bundesregierung ist, dass bis 2020
eine Million Elektro- und Hybridfahrzeuge auf
Deutschlands Straßen fahren sollen. Hierfür
werden insgesamt 500 Millionen EUR bereit-
stellt. Darüber hinaus beteiligt sich Nordrhein-
Westfalen mit eigenen, zusätzlichen Mitteln,
um Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet
der Elektromobilität voranzubringen. Im Rah-
men der Projekte sollen in Münster, Aachen
und Dortmund Kompetenzzentren in den Be-
reichen Batterietechnik, Fahrzeugtechnik, so-
wie Infrastruktur und Netze aufgebaut werden.
Die Wirtschaftsabteilung Essen der unga-
rischen Botschaft in Berlin hat mit den Indu-
strie- und Handelskammern Nord Westfalen
und Aachen am 25. September 2012 in Stein-
furt ein Erfahrungsaustausch-Forum durch-
geführt. Im Vordergrund der Veranstaltung
standen der Informations- und Erfahrungsaus-
tausch nordrhein-westfälischer Unternehmen
zum Ungarn-Geschäft sowie die Netzwerkbil-
dung untereinander.
Am 14. November 2012 fand im Rahmen
der Gemischten Regierungskommission Nord-
rhein-Westfalen – Ungarn ein Treff en zum
Th ema Elektromobilität statt. Veranstaltungs-
ort war das Ministerium für Nationale Wirt-
schaft in Budapest. Gemeinsame Veranstalter
waren das Ministerium für Nationale Wirt-
schaft in Budapest, die Hungarian Investment
and Trade Agency (HITA), NRW.Invest (In-
vestitionsförderungs-Agentur in Nordrhein-
Westfalen), die ELMŰ-ÉMÁSZ Gruppe / RWE
Hungária und die Wirtschaftsabteilung Essen.
Zum einen wurde die Entwicklung der Elektro-
mobilität in Nordrhein-Westfalen vorgestellt,
zum anderen wurde geprüft, wie sich unga-
rische Unternehmen im Bereich Elektromobi-
lität in Nordrhein-Westfalen engagieren kön-
DIE BRÜCKE
18
nen. Teilgenommen haben etwa
80 Vertreter ungarischer Firmen,
im Bereich der Elektromobilität
tätige Cluster sowie ungarische
Hochschul- und Forschungsein-
richtungen.
Für das erste Halbjahr 2013
plant die Wirtschaftsabteilung Es-
sen folgende Veranstaltung: Am
25. April 2013 fi ndet ein Wirt-
schaftstag Ungarn bei der Industrie- und
Handelskammer zu Düsseldorf statt. Er wird
gemeinsam mit den Industrie- und Handels-
kammern zu Düsseldorf und Aachen durch-
geführt, um die Wirtschaftsbeziehungen
zwischen Nordrhein-Westfalen und Ungarn
zu vertiefen. Bei dieser Veranstaltung wer-
den der stv. Minister und Staatssekretär im
ungarischen Ministerium für Nationale Wirt-
schaft, Dr. Zoltán Cséfalvay, und die Präsi-
dentin der Hungarian Investment and Trade
Agency (HITA), Erzsébet Dobos, einen Vor-
trag halten. An der Veranstaltung wir das Mi-
nisterium für Wirtschaft, Energie, Industrie,
Mittelstand und Handwerk des Landes Nord-
rhein-Westfalen vom Staatssekretär, Herrn
Dr. Günther Horzetzky vertreten.
Weiterentwicklung der Wirtschafts-
beziehungen mit Hessen auch im Be-
reich der neuen Technologien
Hessen, ein mittelgroßes Bundesland mit rund
6 Millionen Einwohnern, liegt im Vergleich zu
anderen deutschen Bundesländern, was den
Handel mit Ungarn betriff t, an vierter Stelle.
Im Jahr 2011 betrug der ungarische Export
nach Hessen 1,8 Milliarden EUR und der Im-
port knapp 920 Millionen EUR. Das BIP von
Hessen belief sich im Jahr 2011 auf über 228,5
Milliarden EUR. Der Export von Hessen hat-
te im Jahr 2011 ein Gesamtvolumen von 55,4
Milliarden EUR; das waren 8,1% mehr als im
Jahr 2010. Die Importe Hessens betrugen in
2011 75,9 Milliarden EUR, das ist 11,8% mehr
als im Vorjahrsvergleich. Hessen
verzeichnete 2010 mit 77,1 Mrd.
EUR 14,8% aller Direktinvestiti-
onen des Auslands in Deutsch-
land. Die Direktinvestitionen
Hessens im Ausland beliefen sich
2010 auf 175,4 Milliarden EUR.
Die wichtigsten Branchen in
Hessen sind Chemie, Pharmain-
dustrie, Fahrzeugbau, Elektroin-
dustrie, Maschinenbau und die Dienstleistun-
gen. Die bedeutendsten Dienstleistungsbereiche
sind Verkehr und Nachrichtenübermittlung,
Logistik, Kredit- und Versicherungsgewerbe so-
wie unternehmensbezogene Dienstleistungen.
Bildung, Forschung, Entwicklung und Innova-
tion stellen ebenfalls zentrale Felder der hessi-
schen Wirtschaft dar.
Als Messestandort ist Hessen ebenfalls sehr
bedeutend. Die Frankfurter Messe ist das zweit-
größte Messegelände der Welt. Im Jahr 2011
wurden hier 36 Messen mit knapp 1,5 Millionen
Besuchern veranstaltet. Messe Frankfurt ist das
größte Messeunternehmen weltweit.
In Frankfurt befi ndet sich der größte Flug-
hafen Deutschlands und der drittgrößte Flugha-
fen Europas. Der Frankfurter Hauptbahnhof ist
DIE BRÜCKE
19
wichtiger Knotenpunkt der Deutschen Bahn und eine der bedeutendsten
Verkehrsdrehscheiben im europäischen Schienenverkehr.
Als Finanzplatz mit Hauptsitz von 260 Banken – darunter 162
ausländischen Banken –, der Deutschen Bundesbank und der Euro-
päischen Zentralbank nimmt Frankfurt in der Finanzwirtschaft die
führende Position in Deutschland und eine herausragende Rolle in
Europa ein.
Für das erste Halbjahr 2013 plant die Wirtschaftsabteilung Essen fol-
gende Veranstaltung: Am 7. März 2013 fi ndet bei der Industrie- und Han-
delskammer Off enbach am Main ein Wirtschaftstag Ungarn statt, um die
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Ungarn zu vertiefen. Ein
neues Ziel ist es, auch die Zusammenarbeit beider Länder im Bereich der
neuen Technologien zu entwickeln. Bei dieser Veranstaltung werden der
stv. Minister und Staatssekretär im
ungarischen Ministerium für Nati-
onale Wirtschaft, Dr. Zoltán Cséfal-
vay, und die Präsidentin der Hunga-
rian Investment and Trade Agency
(HITA), Erzsébet Dobos, einen Vor-
trag halten. An dieser Veranstaltung
wird das Hessische Ministerium für
Wirtschaft, Verkehr und Landesent-
wicklung vom Ministerialdirigenten
und Leiter der Abteilung Außen-
wirtschaft, Mittelstand, Berufl iche
Bildung, Energie, Technologie, Herrn
Axel Henkel, vertreten. Bei dieser Ge-
legenheit wird Herr Staatssekretär Dr.
Cséfalvay auch die Adam Opel AG in
Rüsselsheim besuchen.
József Vápár
Wirtschaftskonsul
Botschaft von Ungarn in Berlin
Wirtschaftsabteilung Essen
45138 Essen
Huttropstrasse 60
Tel.: +49 (201) 244-898-45
Fax: +49 (201) 244-899-79
Mobil: +49 (171) 704-18-24
In den letzten beiden Jahren haben wir ernsthafte Ergebnisse im Inte-
resse der Verbesserung der schweren wirtschaftlichen Lage Ungarns
erreicht. Die Umstrukturierung des Haushalts hat zur Stabilisierung
und Vorhersehbarkeit der Wirtschaftspolitik beigetragen, und trotz der
erschwerten internationalen Bedingungen wurde Wachstum realisiert.
Bei der bisherigen sowie zukünftigen Entwicklung und Leistungssteige-
rung spielten und spielen die in Ungarn ansässigen Großunternehmen
und ihre wirtschaftliche Aktivität eine Schlüsselfunktion, was außerdem
auch zu der Entwicklung der außenwirtschaftlichen Beziehungen – dar-
unter zum Exportwachstum – und der Schaff ung von Arbeitsplätzen in
hohem Maße beigetragen hat.
Dementsprechend ist es eine der wichtigsten Zielsetzungen der Regie-
rung, dass die Kooperation mit den in Ungarn ansässigen, ausländischen
Investoren, beziehungsweise mit ihren ungarischen Tochtergesellschaf-
ten verstärkt wird, und die mit den Firmen abgeschlossene Vereinbarung
über strategische Partnerschaft ist ein Mittel dazu. Die Regierung hat vor,
mit solchen Produktions- und Dienstleistungs-Großunternehmen strate-
gische Kooperationsvereinbarungen abzuschließen, die zur Leistung der
ungarischen Wirtschaft wesentlich beitragen, sowie auch auf dem Gebiet
des ungarischen Exports eine bedeutende Rolle spielen.
Strategische Partner
In der nahen Vergangenheit hat die ungarische Regierung
im Interesse der Verstärkung der Kooperation mit zahl-
reichen Grossinvestoren strategische Vereinbarungen ab-
geschlossen. Zweck und Inhalt dieser Vereinbarungen hat
das Ministerium für Nationalwirtschaft für die Leser der
Zeitung Die BRÜCKE wie folgt zusammengefasst.
DIE BRÜCKE
20
tige Rolle zu. Dementsprechend wird sich die Investitionsumgebung
dank des wechselseitigen Vertrauens verbessern, neue Arbeitsplätze
werden geschaff en, sowie die Aktivität der Forschung und Entwick-
lung in Ungarn wird erweitert, und für die heimischen kleinen und
mittleren Unternehmen werden neue Zulieferungsmöglichkeiten er-
öff net.
Die Vereinbarungen über strategische Partnerschaft werden von
der Regierung mit den Unternehmen langfristig abgeschlossen. Zur Si-
cherung der Kooperation werden nach Abschluss der Vereinbarungen
von den einzelnen Unternehmen und der Regierung Arbeitsgruppen
zusammengestellt, die alle sechs Monate ihre Sitzungen abhalten, um
die Aufgaben festzulegen und die Ergebnisse der Kooperation zu über-
prüfen und zu bewerten.
Im Interesse des Abschlusses weiterer strategischer Vereinba-
rungen werden auch mit weiteren Großunternehmen verhandelt.
Die Regierung hat bisher mit den folgenden Unternehmen strategische
Vereinbarung abgeschlossen:
Coca-Cola HBC Magyarország Kft.; Richter Gedeon Nyrt.; Al-
coa-Köfém Kft.; Daimler AG; Magyar Suzuki Zrt.; Hankook
Tire Magyarország Kft.; GE Hungary Kft.; Microsoft Magyaror-
szág Kft.; Stadler Rail Csoport; Tesco; IBM; TATA Consultancy
Services
Zweck der Vereinbarungen ist es, die langfristige Investition der
Großunternehmen in Ungarn im Interesse der Erweiterung ihrer
Tätigkeiten in Ungarn zu sichern. Weiterer Zweck der strategischen
Vereinbarungen ist die Verstärkung der Rolle der Großunternehmen
bei der Verwirklichung der Wirtschaftspolitik der Regierung zur Er-
höhung der Wettbewerbsfähigkeit. In den Vereinbarungen kam der
Entwicklung der Kooperationen auf dem Gebiet der Lieferungen, dem
Export der in Ungarn gefertigten Produkte, der Schaff ung neuer Ar-
beitsplätze, sowie der Verwirklichung neuer Investitionen eine wich-
DIE BRÜCKE
21
Die von der Ungarischen Regierung gegrün-
dete Ungarische Agentur für Außenwirtschaft
und Investitionsförderung (Hungarian In-
vestment and Trade Agency – HITA) hat ihre
Tätigkeit am 1. Januar 2011 begonnen. Die
Aufgabe der Agentur besteht einerseits in der
Förderung der Investitionen der ausländischen
Firmen in Ungarn, und andrerseits in der För-
derung der außenwirtschaftlichen Tätigkeiten
der ungarischen kleinen und mittleren Unter-
nehmen. Die HITA ist eine unter der Leitung
des Ministers für Nationalwirtschaft tätige
zentrale Agentur, ein selbstständig betriebenes
und wirtschaftendes Haushaltsorgan.
Ihre Zielsetzungen sind unter anderem die
Verstärkung des Vertrauens der Investoren und
die Förderung der Investitionen vor allem in den
wirtschaftlich benachteiligten Gebieten. Eines
der wichtigsten Ziele ist, dass durch die Verstär-
kung der kleinen und mittleren Unternehmen
zu einer der wichtigsten Prioritäten des neuen
Regierungsprogramms, zur Schaff ung von Ar-
beitsplätzen beigetragen wird. Die Arbeit des
zur Förderung und Entwicklung der kleinen und
mittleren Unternehmen gegründeten Enterprise
Europe Network wird innerhalb der Agentur von
einer selbstständigen Abteilung unterstützt.
Die Arbeit der Zentrale der Behörde in
Budapest wird durch sechs heimische regio-
nale Außenstellen und das ausländische Netz
von außenwirtschaftlichen Fachdiplomaten
erweitert, wobei die Fachdiplomaten mit ih-
ren Ortskenntnissen und Beziehungen die In-
vestitionsförderung und Exportförderung von
HITA unterstützen.
Im Interesse der Förderung der Geschäfts-
entwicklung fördert HITA in erster Linie die au-
ßenwirtschaftlichen Tätigkeiten der ungarischen
kleinen und mittleren Unternehmen hinsichtlich
der in der Außenwirtschaftlichen Strategie fest-
gelegten Branchen und Zielmärkte. HITA orga-
nisiert Firmenanalysen, Firmenbesuche, dessen
Zweck die Bestandsaufnahme der exportfähigen
Waren, der innovativen Technologien und
Dienstleistungen, sowie der Ausbau persönlicher
Beziehungen und die Beratung auf dem Gebiet
der Geschäftsentwicklung sind. Die Agentur
entwickelt geschäftliche und innovative Daten-
banken zur Partnersuche, organisiert internatio-
nale Ausstellungen und Besprechungen für Ge-
schäftsleute, wickelt gezielte Partnersuche nach
den individuellen Bedürfnissen ab, und fördert
die einzelnen internationalen Kooperationen
durch die Teilnahme an Bewerbungskonsortien.
Zur Unterstützung der in Ungarn ge-
planten ausländischen Investitionen gibt HITA
Informationen und organisiert Programme.
Sie fi ndet potentielle ausländische Investoren,
bleibt in Kontakt mit ihnen und hilft ihnen,
ihre Entscheidungen über die Investitionen zu
treff en, beziehungsweise reizt sie zu erneuten
Investitionen an. Sie sichert individuelle Bera-
tung an Firmen, nimmt an fachlichen Veran-
staltungen teil, schlägt Standorte vor und or-
ganisiert Standortbesuche.
Investitionsförderung
Auf Grund der Daten im dritten Quartal 2012
verwaltet HITA zur Zeit 90 Projekte neben den
57 weiteren Aufträgen. Die Investoren interes-
sierten sich im letzten Jahr in erster Linie für
die Investitionsmöglichkeiten im Bereich der
Automobilindustrie. Diese Anfragen stammen
von internationalen Großunternehmen (Kana-
da, USA, Deutschland, Frankreich), die in dieser
Industriebranche eine bedeutende Rolle spie-
len. Diese Projekte erscheinen in erster Linie als
Multiplikatorwirkung der erfolgreichen Großin-
vestitionen der Firmen Daimler und AUDI. Im
Dienstleistungssektor kommt das ausländische
Ungarische Agentur für Außenwirtschaft und Investitionsförderung
DIE BRÜCKE
22
Betriebskapital in erster Linie aus den Vereinig-
ten Staaten und den Staaten Westeuropas. Der
Gesamtwert der Portfolios hätte für die Natio-
nalwirtschaft ein Betriebskapital von ca. 1722
Millionen EUR zur Folge. Die Zahl der neuen
Arbeitsplätze, die bei positiven Entscheidungen
dank der direkten ausländischen Kapitalinves-
titionen entstehen könnten, kann sogar 17.235
sein. Die Mitarbeiter der Agentur haben unter
anderem an den Investitionen der Firmen Opel,
Avis, Givaudan, Stadler, TEVA und Rehau aktiv
mitgewirkt.
Das erfolgreiche Programm für die investo-
renfreundlichen Gemeinden wurde von HITA
im zweiten Halbjahr in der Region Nordungarn
gestartet, und die Vertreter von 18 Gemeinden
haben anerkennende Urkunden übernommen.
Zur Entwicklung der „soft”-Elementen der
Lieferanten hat die Agentur im Rahmen des
Programms „Fit for automotive” zwei Veranstal-
tungen organisiert, wodurch die ungarischen
Firmen die Beschaff ung der französischen be-
ziehungsweise deutschen Automobilfi rmen ken-
nen gelernt haben. Im Rahmen des Programms
Lean-Kaizen Management haben die Ingenieure
von 14 ungarischen Firmen eine Weiterbildung in
Verbindung mit den Methoden der Produktions-
steuerung und der Kostenreduzierung erhalten.
In München wurde als Ergebnis der Koo-
peration zwischen der für die Beschaff ung in
Mittelosteuropa zuständigen Division der BMW
Group und der Lieferantenabteilung von HITA
der Tag der ungarischen Lieferanten organisiert.
Im Rahmen der Veranstaltung haben 12 inno-
vative Automobilzulieferanten die Möglichkeit
erhalten, sich in der Forschungs- und Entwick-
lungszentrale von BMW vorzustellen.
Als Ergebnis der mit General Motors abge-
schlossenen Kooperationsvereinbarung über die
Entwicklung von Lieferanten wurden 6 neue un-
garische Firmen als GM-Lieferanten nominiert,
die Veranstaltung der Zulieferanten in Szentgott-
hárd fand Ende November statt.
Die Agentur unterstützt jedoch die Liefe-
ranten nicht nur in der Automobilindustrie, son-
dern auch in der Maschinenindustrie und der
Elektronikbranche (zum Beispiel Konecranes:
Miskolc, Samsung: Jászfényszaru) wurde Liefe-
rantenforum organisiert.
Die Agentur arbeitet auch an der Zusam-
menstellung einer Lieferantendatenbank und
einer E-Market-Fläche. Der Zweck der Daten-
bank besteht darin, dass die Großunternehmen
in Ungarn und die über Praxis verfügenden Lie-
feranten ihre Bedürfnisse, Fähigkeiten und Mög-
lichkeiten auf einer Oberfl äche anzeigen können.
Die E-Market-Fläche der Datenbank (Kapazi-
tätsbörse) kann die Kooperationsmöglichkeiten
der heimischen Firmen verstärken.
Exportförderung
HITA unterstützt die Erscheinung der hei-
mischen kleinen und mittleren Unternehmen auf
den ausländischen Märkten einerseits durch die
Teilnahme an den Ausstellungen, und anderer-
seits durch die Organisation von geschäftlichen
Foren und Besprechungen für Geschäftsleute
und Konferenzen in Verbindung mit den Sit-
zungen der Geschäftsdelegationen, gemisch-
ten Kommissionen der Regierungen neben den
ein- und ausreisenden Delegationen auf höchster
Ebene.
Im Rahmen der Branchenausstellungen und
multisektoriellen internationalen Ausstellungen
und der Besprechungen für Geschäftsleute, so-
wie der mit Firmenbesuch verbundenen bilate-
ralen Verhandlungen von einreisenden Delega-
tionen hat die Agentur rund 2200 heimischen
Unternehmen geholfen, internationale Kontakte
aufzubauen. HITA hat selbstständig oder als Mit-
organisator zahlreiche Konferenzen organisiert,
DIE BRÜCKE
23
und an diesen Konferenzen haben insgesamt 390
ungarische Firmen teilgenommen.
Im Rahmen der direkten Kontakte war in
Verbindung mit diesen Veranstaltungen die
voraussichtliche Exporterweiterung der hei-
mischen Firmen binnen 3 Jahren fast 195 Millio-
nen EUR, und die voraussichtliche Exporterwei-
terung binnen 1 Jahr fast 65 Millionen EUR.
Enterprise Europe Network
Das Enterprise Europe Network (EEN) wurde
2008 gegründet. Es ist das einzige von der Euro-
päischen Kommission geförderte Netzwerk für
Unternehmensentwicklung, das in 51 Ländern
vertreten ist, und aus fast 600 Organisationen
besteht. HITA EEN hat in der jetzigen Bewer-
bungsperiode bisher fast 1600 Firmen in die in-
ländischen, Informationen vermittelnden und
einer Ausbildung ähnlichen Trainings, Seminare
und Workshops einbezogen. Den Firmen wurde
mehr als 600 Mal mit Rat geholfen.
Mehr als 300 Firmen haben mit Hilfe von
ENN an den internationalen Besprechungen für
Geschäftsleute oder mit Firmenbesuchen ver-
Ungarische Agentur für Außenwirtschaft und
Investitionsförderung haben als strategischer
Verbund das Kárpát Region Geschäftsnetz aus-
gebaut, um die Möglichkeiten einer regionalen
wirtschaftlichen Kooperation auszunutzen. Das
Netz hat sich zum Ziel gesetzt, die Öff nung der
Wirtschaften der ostmitteleuropäischen Länder
zueinander zu fördern, und diese Region dabei
zu unterstützen, dass sie eine auch auf europä-
ischer Ebene anerkannte, zusammenhaltende
und starke wirtschaftliche Region wird. Das Netz
beinhaltet Büros der Geschäftsentwicklung, die
zwischen den kleinen und mittleren Unterneh-
men im Karpatenbecken eine Brücke bilden,
und dadurch den Aufbau grenzüberschreiten-
der Handels- und Investitionsbeziehungen un-
terstützen. (Detaillierte Informationen: http://
www.crbnet.eu/)
Wenn Sie sich für die Geschäftsmöglich-
keiten in Ungarn interessieren, dann wenden
Sie sich bitte an die Mitarbeiter der Unga-
rischen Agentur für Außenwirtschaft und In-
vestitionsförderung, beziehungsweise die au-
ßenwirtschaftlichen Fachdiplomaten!
www.hita.hu.
bundenen geschäftlichen Verhandlungen teilge-
nommen, so wurden fast 2000 Verhandlungen
abgewickelt. Nachfolgend haben uns 27 Firmen
darüber informiert, dass sie mit der auslän-
dischen Partei eine internationale Kooperations-
vereinbarung abgeschlossen haben.
Das Inländische Regionale Netzwerk von
HITA hat 50 Veranstaltungen organisiert, an
denen 893 KMUs teilgenommen haben. Zusam-
men mit weiteren Organisationen, und der Fach-
lichen Hauptabteilung von HITA hat das Regio-
nale Netzwerk an weiteren 77 Veranstaltungen
als Mitorganisator teilgenommen.
Es ist eine sehr wichtige Zielsetzung, dass die
ausländischen meinungsführenden Partner, Fach-
diplomaten und Investitionsagenturen, Kammern
und andere Stakeholders die Investitionspotenzi-
ale Ungarns kennen lernen. Im Rahmen der die
Region Süd-Transdanubien, als Investitionsziel-
punkt darstellenden Veranstaltung mit dem Na-
men „Meet My Country” haben die in Ungarn
akkreditierten wirtschaftlichen Fachdiplomaten
einen eintägigen Besuch in Kaposvár, Pécs und
Szekszárd gemacht. Dieser Besuch wurde von
den regionalen Beratern von HITA organisiert,
und die Bürgermeister der drei Städte haben die
Delegation persönlich empfangen, und die Inves-
titionsmöglichkeiten der Städte vorgestellt.
Kárpát Region Geschäftsnetz
Das Ministerium für Nationalwirtschaft, die Un-
garische Handels- und Industriekammer und die
DIE BRÜCKE
24
Die duale Ausbildung
stammt räumlich aus
der deutschen und ös-
terreichischen Wirt-
schaft, und zeitlich
aus dem frühen Mit-
telalter, aus der Zeit
der Handwerkerzünf-
te. Der ungarischen
Berufsausbildung ist
es auch nicht fremd.
Wir haben Herrn dr. Sándor Czomba, den
für die Beschäftigungspolitik verantwortlichen
Staatssekretär des Ministeriums für National-
wirtschaft darum gebeten, die ungarische Situ-
ation zu schildern.
Die Rolle einer Ausbildung, die entspre-
chend ausgebildete Fachleute, und Fachar-
beiter mit gut anwendbaren Kenntnissen
gewährleistet, hat in allen gesellschaftlich-
wirtschaftlichen Situationen einen hohen
Stellenwert. In der Zeit der unsicheren Rege-
neration der letzten Wirtschaftskrise ist das
Th ema der Umstrukturierung und die Verbrei-
tung des dualen Ausbildungsmusters in brei-
teren Kreisen auch in Ungarn eben deswegen
aktuell – sagte der Staatssekretär. – Nach der
politischen Wende erfolgte eine bedeutende
Umstrukturierung des Berufsausbildungssys-
tems. Die früheren staatlichen Unternehmen
wurden geschlossen, und durch den Abbau der
Großindustrie und die Schließung des staat-
lichen Landwirtschaftsbetriebs verschwun-
den die Werkstätte der Unternehmen, die die
Grundlage des Berufsausbildungssystems der
früheren Zeitperiode bildeten, an dessen Stel-
le eine neue, eigenartige, typisch heimische
Ausbildungsstruktur zu entwickeln begann.
So wurde der Ausbildungsvertrag allmählich
zu einem Mittel der Symbiose zwischen den
privaten Interessen und den Zielen der staat-
lichen Berufsausbildung.
Die Zahl der Ausbildungsverträge ist im
letzten Jahrzehnt schnell gestiegen, im Schul-
jahr 2011/2012 hat schon fast 50.000 erreicht.
Die in Ungarn an der Ausbildung teilneh-
menden Handelsorganisationen übernehmen
durchschnittlich die Ausbildung von 10 Aus-
zubildenden. Die meisten Ausbildungsverträge
werden auf den Gebieten Gastronomie, Han-
del und sonstige Dienstleistungen abgeschlos-
sen. Als begünstigte Fachausbildung gelten
Koch, Servierer, Lebensmittel- und Chemie-
warenverkäufer, Bäcker, Hersteller von Fleisch-
produkten, und in diesen Berufen sind sogar
mehrere Tausende Ausbildungsverträge in je-
dem Beruf in einem Schuljahr in Kraft. Dank
der Maßnahmen der Regierung in der nahen
Vergangenheit hat die Zahl der Ausbildungs-
verträge auch in den Branchen Bauindust-
rie, Maschinenbau und Automobilindustrie
in bedeutendem Maße gestiegen. Die Berufe
Zerspanungsmechaniker, Karosserieschlosser,
Schweißer, Maschinenschlosser, Werkzeug-
macher und Maurer galten in den letzten Jah-
ren als begehrte und zugleich Mangeberufe.
Die grundlegende Zielsetzung der Regie-
rung ist, fügte dr. Sándor Czomba hinzu, dass
die Wirtschaftorganisationen an den prakti-
schen Ausbildungen so weit wie möglich teil-
nehmen, weil nur dadurch gesichert werden
kann, dass die Auszubildenden unter realen
Arbeitsbedingungen die modernsten Tech-
niken und Technologien anwenden, und die
Kniff e des Berufs von ausgezeichneten Fach-
leuten lernen. Die Mitwirkung der Wirtschaft-
organisationen bei der praktischen Ausbildung
wird von zahlreichen Maßnahmen der Regie-
rung unterstützt. Um diese Ziele erreichen
zu können, wurde Ende 2010 zwischen der
Ungarischen Handels- und Industriekammer
(MKIK) und der Regierung, sowie dem Minis-
terium für Nationalwirtschaft ein Vereinba-
rung über die gemeinsame Verwirklichung der
Das duale Berufsausbildungssystem in Ungarn
DIE BRÜCKE
25
Aufgaben der Berufsausbildung abgeschlos-
sen. Auf Grund dessen erfüllt die MKIK bei
der Festlegung der neuen Entwicklungsziele
und der Aufrechterhaltung des dualen Ausbil-
dungssystems eine immer wichtigere Rolle.
In Belgien fand Anfang Oktober 2012 der an-
erkannte Wettbewerb mit dem Namen „Eu-
roSkills Spa-Francorchamps 2012”, d.h. die
Europameisterschaft der Handwerker und
Techniker statt, wo die ungarische Mannschaft
die viertmeisten Goldmedaillen von 23 Län-
dern gewonnen hat, und den Wettbewerb auf
Platz 6 abgeschlossen hat. Im Hintergrund die-
ser Erfolge stehen die Arbeit der die Vorberei-
tung der Wettbewerber unterstützenden Wirt-
schaftorganisationen (Sponsoren, Fachleute,
Trainers) und die Organisation der MKIK. In
den Ländern, die den Wettbewerb von Un-
garn abgeschlossen haben - Österreich, Finn-
land, Niederlande, Belgien oder Deutschland
- existiert im Allgemeinen ein arbeitsmarkt-
orientiertes Berufsausbildungssystem wie in
Ungarn.
– Wie können die Auszubildenden an der
praktischen Ausbildung teilnehmen?
– Die Auszubildenden der Berufsschulen
können zur Zeit mit zwei Rechtsverhältnis-
sen an der praktischen Ausbildung teilneh-
men: Kooperationsvereinbarung zwischen der
Schule und der Wirtschaftsorganisation, oder
direkt zwischen der Wirtschaftsorganisation
und dem Auszubildenden abgeschlossener
Ausbildungsvertrag. Von diesen beiden Ver-
tragsformen wird – sowohl von der Regierung
als auch von den Wirtschaftskammern – ein-
deutig der Ausbildungsvertrag präferiert.
Die Wirtschaftsorganisation verpfl ichtet
sich im Ausbildungsvertrag, diejenigen Ver-
pfl ichtungen zu erfüllen, die sie von den Aufga-
ben der Berufsausbildung erledigen soll. Dem-
entsprechend ist die Wirtschaftorganisation
verpfl ichtet, für die Ausbildung der Auszubil-
denden, d.h. die den einheitlichen fachlichen
Anforderungen entsprechende praktische
Ausbildung und Erziehung, fachliche Entwick-
lung der Auszubildenden Sorge zu tragen, und
Leib und Gesundheit der Auszubildenden zu
schützen, und zwar an einem Arbeitsplatz,
der hinsichtlich des Gesundheitsschutzes der
Auszubildenden als sicher gilt. Von diesen
Verpfl ichtungen wird sie nur befreit, wenn die
Berufsschule oder eine andere Wirtschaftsor-
ganisation die Aufgaben übernimmt, bezie-
hungsweise wenn der Auszubildende mit einer
anderen Wirtschaftsorganisation einen ande-
ren Ausbildungsvertrag abschließt. Im Aus-
bildungsvertrag müssen die Bezeichnung der
Wirtschaftsorganisation und die persönlichen
Daten des Auszubildenden, die Bezeichnung
des Berufs im Nationalen Bildungsregister, die
Dauer der Ausbildung, der Ort der praktischen
Ausbildung, die Höhe der fi nanziellen Vergü-
tungen des Auszubildenden und die Bezeich-
nung der dem Auszubildenden zustehenden
weiteren Zuwendungen und Nachlässe, ihre
Höhe und Bedingungen (zum Beispiel Mahl-
zeit, Reise, Arbeits-
kleidung) festgelegt
werden. Die theore-
tische Ausbildung
des Auszubilden-
den erfolg je nach
Form der Berufs-
ausbildung in der
Berufsschule.
– Wie sieht der
Hintergrund der Fi-
nanzierung der Berufsausbildung aus?
– Weit vor der wirtschaftlichen Wende ist
eine Form der Finanzierung der Berufsausbil-
dung erschienen, die weltweit noch immer als
individuelle Lösung gilt. 1972 wurde nämlich
der Berufsausbildungsfond gegründet, was
1988 auch um eine gesetzliche Regelung er-
weitert wurde. Die zur Zeit als Grundlage des
Arbeitsmarktfonds funktionierende Quelle
könnte auch ein Symbol der ungarischen Va-
riante der dualen Ausbildung sein. Das wich-
tigste Element ist dabei, dass diejenigen Unter-
nehmen, Wirtschaftsorganisationen, die selbst
keine Facharbeiter ausbilden, müssen ihren
Beitrag zur Ausbildung von Facharbeitern in
Form von Zahlung der Berufsausbildungsab-
gabe leisten. Diejenigen Firmen, die praktische
DIE BRÜCKE
26
Ausbildungsstellen haben, können ihre Kosten
zu Lasten ihrer Verpfl ichtungen verrechnen,
und ihre Mehraufwände werden sogar aus dem
durch Einzahlung der Berufsausbildungsabga-
be gebildeten Bildungsfond erstattet. Mit Hilfe
dieses Bildungsfonds wird jedes Jahr eine Aus-
schreibung veröff entlicht, in deren Rahmen die
Wirtschaftsorganisationen und Berufsschulen
Beihilfe zur Entwicklung der zur praktischen
Ausbildung verwendeten Vermögensgegen-
stände bekommen können.
Auf Grund der Veränderung der Rege-
lungen in der nahen Vergangenheit ist es un-
ter bestimmten Umständen möglich, dass die
Kosten der Kooperationsvereinbarungen zu
Lasten der Berufsausbildungsabgabe verrech-
net werden, und dadurch wird unterstützt,
dass die Wirtschaftsorganisationen mehreren
Auszubildenden die Möglichkeit eines Som-
merpraktikums eröff nen. Es wurde ermöglicht,
dass wenn einige Bedingungen erfüllt sind
(die die Großunternehmen im Allgemeinen
erfüllen können), dann kann ein Teil der Be-
rufsausbildungsabgabe erneut zur Ausbildung
der eigenen Mitarbeiter abgerechnet werden.
Durch die Regelung der Subventionen wurde
ermöglicht, Ausbildungssubventionen zur In-
vestitionsförderung, Subventionen zur Errich-
tung von Werkstätten für Auszubildende und
zur Entwicklung der Ausrüstung der Werkstatt
zur praktischen Ausbildung zu geben.
Das Modell ist klar, beinhaltet die Mög-
lichkeit der Effi zienz, doch nicht alle Experten
halten das System für einwandfrei. Der Haupt-
grund dafür ist, dass die Wirtschaftsorganisati-
onen, die sich mit praktischer Ausbildung be-
schäftigen, das System der Abrechnung für zu
bürokratisch und schwerfällig halten. Das kann
auch der Grund dafür sein, dass zur Zeit nur 5,1
Prozent der ungarischen Unternehmen Auszu-
bildende empfängt, was ca. 48.000 Auszubil-
dende pro Jahr bedeutet. In Deutschland und
Österreich hat 20 Prozent der Unternehmen ei-
gene Werkstätte zur unternehmerischen Praxis.
In diesen Ländern nimmt zwei Drittel der Schü-
ler an der dualen Ausbildung teil, in Ungarn nur
ein Viertel. Den Herausforderungen nach dem
ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts kann nur
eine Berufsausbildung entsprechen, die auf die
traditionellen Werte der ungarischen Berufs-
ausbildung und zugleich auf die dualen Ausbil-
dungen der starken Wirtschaften aufbaut.
– Welche Vorteile der dualen Berufsausbil-
dung sollen betont werden?
– Die reale Umgebung der Unternehmen
sichert die modernsten und aktuellen Kennt-
nisse, hier können die Auszubildenden die
realen Produktions- und Handelssituationen
und die Atmosphäre kennen lernen – sagte dr.
Sándor Czomba. – Die tatsächlich qualitative
Ausbildung wird in der Ausbildungspolitik der
Firmen durch die Aspekte der Auswahl der zu-
künftigen Arbeitnehmer gesichert, weil es das
Interesse aller Firmen ist, dass in den Werk-
stätten der Firmen nützliche, zu produktiver
Arbeit geeignete Arbeitskräfte gebildet wer-
den, die sogar direkt nach der Ausbildung auch
angestellt werden können.
Die Auszubildenden können in der dua-
len Ausbildung auch die intensivsten und tie-
fere praktische Bedingungen kennen lernen,
und sie können auch später viel leichter eine
Arbeitsstelle fi nden, also die Schüler, die über
einen Ausbildungsvertrag verfügen, und den
Abschluss in der dualen Ausbildung erwor-
ben haben, als die, die nur in der Werkstatt
der Schule ihre Kenntnisse erworben haben.
Weder der Schüler noch die praktische Ausbil-
dung anbietenden Wirtschaftsorganisationen
sind verpfl ichtet, an der dualen Ausbildung
teilzunehmen, was mit Rücksicht auf die unga-
rischen Verhältnisse – dem deutschen Beispiel
der Freiwilligkeit folgend – viele Möglichkei-
ten mit sich bringt.
Diese Ausbildungsform stellt sicher, dass
die Auszubildenden solche Berufe erlernen,
die tatsächlich begehrt sind, und mit deren
Hilfe später eine Arbeitsstelle gefunden wer-
den kann, weil ein funktionierendes Unter-
nehmen langfristig nur dann betrieben wer-
den kann, wenn es marktfähige Produkte und
Dienstleistungen anbietet. Die aufgezählten
Vorteile zeigen eindeutig die Effi zienz und die
Ergebnisse der dualen Berufsausbildung.
DIE BRÜCKE
27
Internationale Mitgliedschaften:
InterEXPO Th e Association of Organizers
Responsible for National Participation in
International Trade Fairs
Wir sind offi zieller Vertreter von namhaft en
Messegesellschaft en (Leipziger Messe, VERONA-
FIERE, Messe Schweiz), aber wir arbeiten selbst-
verständlich eng mit weiteren Messegesellschaft en
und Marketingfi rmen von Ländern zusammen, die
für ungarische KMU wichtige Zielmärkte sind.
H-1364 Budapest, PF 290
H-1065 Budapest, Bajcsy-Zsilinszky út 19/b.
Tel.: +36/1/302 7525 • Fax: +36/1/302 7530
offi [email protected] • Web: www.interpress.hu
Interpress Ausstellungen GmbH.
Unsere Firma bietet verschiedene Dienstleistungen für das
Auslandsmarketing ungarischer Unternehmen.
Unsere Kollegen mit Erfahrung, Ortskenntnis, Ideen
und den notwendigen Kapazitäten organisieren und
realisieren individuelle oder kollektive staatlich geförderte
Messebeteiligungen im In- und Ausland.
Unsere Dienstleistungspalette:
• Vorbereitung - Organisierung
• Werbung und Promotion
• optimale Standgestaltung (Form und Stil)
• graphische Image-Gestaltung
und Verwirklichung
• Ausstellungswaren-Transport
• Organisierungen vor Ort
• Auf- und Abbau bzw. Inbetriebhaltung des
Messestandes.
Dank unseren zahlreichen Kontakten in der Welt können
wir eine zuverlässige Stütze für Produktpräsentationen in
Europa, Asien und Amerika sein.
DIE BRÜCKE
28
Der ungarisch-österreichische Außenhandel entwi-
ckelt sich voraussichtlich auch 2012 erfolgreich. Laut
den Daten des KSH (Zentrales Statistisches Amt, Un-
garn) hat der Wert des ungarischen Exportes in den
ersten 10 Monaten 2012 3,931 Mrd. Euro (+4,2% zeit-
proportionaler Zuwachs), des Importes 4,290 Mrd.
Euro (+8,7%) betragen. Der seit Jahren abnehmende
ungarische Passivstand zeigt im Jahr 2012 eine leich-
te Zunahme (359 Millionen EUR), die ausschließ-
lich auf die große Zunahme (+56%) der Einfuhr von
Ener gieträgern zurückzuführen ist. In allen weiteren
Branchen hat das Tempo der Erweiterung des un-
garischen Exportes das Tempo der Erweiterung der
Einfuhr aus Österreich überschritten.
In den ersten 10 Monaten 2012 war Österreich für
Ungarn nach dem abgewickelten gesamten Verkehr der
zweitwichtigste Handelspartner nach Deutschland. Die
österreichische Beteiligung am Export Ungarns macht
5,8%, und am Import Ungarns 7% aus. Der Verkehrs-
wert je Einwohner war im Fall von Österreich doppelt
so hoch, als im deutschen Warenverkehr.
Laut den Statistikdaten des österreichischen Au-
ßenhandels hat Österreich 2,99% seines gesamten
Exportumsatzes und 2,81% seines gesamten Impor-
tumsatzes mit Ungarn abgewickelt. In der Reihe der
mittelosteuropäischen Handelspartner von Öster-
reich war Ungarn hinsichtlich der Ausfuhr, sowie
auch der Einfuhr nach wie vor auf Platz 2 nach der
Tschechischen Republik.
Die Statistikdaten zeigen, dass sich die Zuwachs-
rate des Exportes nach Österreich Anfang 2012 lang-
samer wurde, was eindeutig auf den allgemeinen
internationalen Nachfragerückgang wegen der Euro-
Krise zurückzuführen ist und eine erhebliche Aus-
wirkung auf mehrere ungarische Zulieferanten hatte.
In Österreich wird keine offi zielle, nach Bundes-
ländern gegliederte Statistik geführt, aber laut den
von der Wirtschaftskammer Österreich herausgege-
benen Daten aus dem Jahre 2010 hat Ungarn 76% sei-
nes Warenverkehrs mit Wien, Nieder- und Oberös-
terreich, sowie Steiermark abgewickelt.
An den im Jahr 2012 beim Außenwirtschafts-
büro eingetroff enen Geschäftsanfragen hatten den
größten Anteil nach wie vor die Anfragen über Lie-
ferungen von Dienstleistungen nach Österreich (in
erster Linie Handwerkerarbeit in der Bauindustrie).
Dementsprechend nahm der Wert des Dienstleis-
tungshandels zwischen Österreich und Ungarn er-
freulich zu, was hauptsächlich auf die Aufhebung
der österreichischen Einschränkungen im Mai 2011
bezüglich des freien Verkehrs der Arbeitnehmer und
der grenzüberschreitenden Dienstleistungen zurück-
zuführen ist. Laut den EUROSTAT-Daten war der
Wert des Dienstleistungsexportes Ungarns im Jahr
Konstante Entwicklung der ungarisch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen
DIE BRÜCKE
29
2011 1,252 Mrd. (ein Zuwachs von +11,3%);
der Wert des Dienstleistungsimportes Un-
garns aus Österreich hat 1.215 Mrd. Euro aus-
gemacht (ein Zuwachs von +7,4%)
Investitionsförderung
Laut den Kapitalbewegungsdaten der Oester-
reichischen Nationalbank (OeNB) aus den
Quartalen I-III 2012 haben die österreichischen
Investoren 304 Millionen EUR Kapital aus Un-
garn herausgenommen. Gegenüber der gesam-
ten österreichischen Kapitalausfuhr im Wert
von 21,9 Mrd. Euro im Jahr 2011, hat der Wert
der gesamten österreichischen Kapitalauslage
in den Quartalen I-III
2012 nur 7,7 Mrd. Euro
ausgemacht, was auf
eine erweiterte Port-
folioumstrukturierung
hinweist.
Österreich ist wei-
terhin ein Investor über
seiner eigenen Größe
und Wirtschaftspoten-
zial in Ungarn. Laut der
Statistik der OeNB hat
Ende 2011 das in Ungarn investierte gesamte ös-
terreichische Kapital 8.593 Mio. Euro betragen,
das in der Reihe der FDI-Zielländer von Öster-
reich (hinter Deutschland, Niederlanden und der
Tschechischen Republik) mit einem Anteil von
4,9% den 4-höchsten Wert bedeutete.
In der ungarischen FDI Rangfolge steht
Österreich weiterhin auf Platz 3, dessen Be-
teiligung an dem im Land investierten gesam-
ten Betriebskapital (65,2 Mrd. Euro) hat Ende
2011 13,5% erreicht. Den Schätzungen nach
sind in Ungarn etwa 2000 österreichische
Unternehmen tätig und beschäftigen etwa 75
Tausend Menschen. Die österreichischen In-
vestoren haben laut der OeNB im Jahre 2011
445 M Euro Profi t aus Ungarn „nach Hause“
gebracht.
Von den österreichischen Investitionen des
letzten Jahres heben wir heraus, dass nach dem
erfolgreichen Probebetrieb der mit der Lafarge
Gruppe zusammen errichtete Zementfabrik
von Strabag in Királyegyháza die Produktion
begonnen hat. Der für das Projekt der Daim-
ler Benz in Kecskemét Innenverkleidungen für
den Insassenraums produzierende Betrieb der
Firma Magna Steyr hat auch die Produktion be-
gonnen. Die Investition der Marzek Etiketten–
KNER wurde abgeschlossen, die hauptsächlich
zur Entwicklung der Kartonherstellungska-
pazität gedient hat. Der fahrzeugindustrielle
Zulieferant Vogel & Noot Technológia Kft. hat
ihre neue Investition zur Kapazitätserweiterung
auch in Betrieb gesetzt (hauptsächlich Präzisi-
onsblechteile für die Automobilindustrie pro-
duzierender Pressbetrieb). Die elektronische
Waren produzierende BECOM Electronics
Hungary Kft. hat in der neuen Betriebshalle ih-
rer Tochtergesellschaft in Tatabánya begonnen,
intelligente Stromverbrauch-Messgeräte zu
produzieren. Die beiden letzteren Investitionen
haben im Rahmen des neuen Széchenyi Plans
bedeutende Subventionen bekommen.
DIE BRÜCKE
30
Von den Besuchen der in wirtschaftspolitischen Fragen zuständigen
ungarischen Staatsmänner möchten wir auf die Besuche vom Staatsprä-
sidenten János Áder, sowie den offi ziellen Besuch vom Ministerpräsi-
denten Viktor Orbán im Juni 2012 in Wien hinweisen. Einen Teil des
Besuchs des Ministerpräsidenten bildete der in der Wirtschaftskammer
Österreich abgehaltene Vortrag und Konsultation über die ungarische
Wirtschaftspolitik mit den anwesenden ca. 200 Unternehmensvertre-
tern.
Ungarische Investitionen
Der Wert der ungarischen FDI betrug Ende 2011 in Österreich nach
der OeNB 120 Mio. Euro. Nach Österreich siedeln aus Ungarn fast aus-
schließlich Dienstleistungsunternehmen / -Unternehmer aus, da es sich
für die ungarischen Industrieunternehmen nicht lohnt, nach österrei-
chischen Löhnen arbeiten zu lassen und österreichische Immobilien
zu kaufen. Die meisten Unternehmen sind früher auf dem Gebiet des
Tourismus und der Gastronomie gekommen, aber ab der zweiten Hälfte
2012 wurden bereits auch viele bauindustrielle Dienstleistungen anbie-
tende Unternehmen gegründet. Es ist erfreulich, dass in Österreich die
Anzahl der Unternehmen in ungarischem Eigentum laut den Daten der
Staatlichen Agentur für Unternehmensförderung (ABA) Ende 2011 auf
727 gestiegen ist (2010: 606; 2009: 530).
Leistungen der Aussenwirtschaftsabteilung der Botschaft von
Ungarn in Wien für österreichische Unternehmen.
Die Aussenwirtschaftsabteilung der Botschaft von Ungarn in Wien
ist eine der weltweit in 41 Ländern präsenten Aussenwirtschaftsvertre-
tungen von Ungarn. Die ungarische Aussenwirtschaftsorganisation ist
etwas anders aufgestellt, als die Ihnen bekannte AWO der Wirtschafts-
kammer Österreichs.
Die ungarische Aussenwirtschaftsabteilungen unterstehen organi-
satorisch dem Ungarischen Außenministerium (sind der jeweiligen bi-
lateralen diplomatischen Aussenvertretungen integriert), die fachliche
Leitung wird von dem Nationalen Wirtschaftsministerium und der
nachgeschalteten Nationalen Aussenwirtschaftsbehörde (www.hita.hu)
versehen.
DIE BRÜCKE
31
Aufgabe der Aussenwirtschaftsabteilung der
Botschaft von Ungarn in Wien ist die Förderung der
Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern,
in erster Linie zwischen den österreichischen und un-
garischen Unternehmen mit den nachstehend aufge-
führten Prioritäten:
• Beobachtung der Entwicklung der österreichi-
schen Wirtschaft (Makrowirtschaft) im Hinblick
der Förderung der beiderseitigen wirtschaftli-
chen Zusammenarbeit. Kontakthaltung auf wirt-
schaftlicher Ebene mit den Bundesministerien,
Landesregierungen.
• Unterstützung von ungarischen Waren- und
Dienstleistungs- Exportaktivitäten.
• Unterstützung der Betriebsansiedlung von unga-
rischen Unternehmen in Österreich – unter Ein-
beziehung der österreichischen Betriebsansied-
lungsagentur Austrian Business Agency, bzw. der
Wirtschaftsförderungsagenturen der einzelnen
Bundesländer.
• Erstkontaktstelle in Österreich für direkte Kapi-
talinvestitionen in Ungarn.
Welche Leistungen bietet die Aussenwirtschafts-
abteilung der Botschaft von Ungarn in Wien den sich
für Ungarn interessierten österreichischen Unter-
nehmen?
• Nennung von geeigneten ungarischen Produ-
zenten, Dienstleistern, Subunternehmen und
Kooperationspartner (für Zulieferungen nach
Österreich oder in Kooperation für Drittländer)
und sonstigen Bezugsquellen.
• Informationen über Investitionsmöglichkeiten
(Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Stand-
ortsuche, Förderungen), Herstellung des Kontak-
tes zur ungarischen Betriebsansiedlungsagentur
HITA, bzw. zu den zuständigen ungarischen Be-
hörden, Ministerien.
• Teilnahme an den von Aussenwirtschaftsabtei-
lung der Botschaft von Ungarn in Wien organi-
sierten ungarischen Wirtschaftsforen, B2B-Ver-
anstaltungen in Österreich.
Die Exportanfragen von österreichischen Unter-
nehmen nach Ungarn leiten wir wegen Zuständig-
keit an das Budapester AussenwirtschaftsCenter der
Wirtschaftskammer Österreich weiter, mit dem wir
in ständigem Kontakt stehen.
Wir sehen Ihrer Kontaktnahme mit Interesse
entgegen.
DI Zsolt Nemes
Botschaftsrat
Botschaft von Ungarn,
Wien Aussenwirtschaftsabteilung
A-1010 Wien, Bankgasse 4-6
Tel.: +43-1/537-80-471
Fax: +43-1/537-80-382
DIE BRÜCKE
32
Prelucrarea metalelor, producie de piese
Wirtschaftsbeziehungen, ArbeitsmarktDen Hintergrund der traditionell ausgeglichenen Au-
ßenwirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern
bilden das zwischen der Europäischen Union und der
Schweiz abgeschlossene bilaterale Freihandelsabkom-
men und die zwischen der Europäischen Union und der
Schweiz abgeschlossenen bilateralen Verträge.
Seit der Ablehnung des Beitrittes zum Abkom-
men des Europäischen Wirtschaftsraums an dem
Referendum im Jahr 1992 begeht die Schweiz den
sogenannten „bilateralen“ Weg der Kooperation mit
der EU. Das 1999 abgeschlossene I. bilaterale Paket
hat gegenseitige Markteröff nung auf dem Bereich des
freien Verkehrs der Menschen, den Abbau der tech-
nischen Hindernisse im Handel, im öff entlichen Ein-
kauf, der Landwirtschaft, Warentransport in der Luft
und in öff entlichen Verkehrswegen beinhaltet und
hat der Schweiz ermöglicht, am Forschungsrahmen-
programm der Europäischen Union teilzunehmen.
Das im Jahr 2004 abgeschlossene II. bilaterale Paket
richtete sich auf die Verbesserung der horizontalen
Bedingungen der Geltendmachung der Wirtschafts-
interessen und erstreckte sich auf solche Bereiche,
wie die interne Sicherheit, Asylrecht, Umweltschutz
und Kultur. Die Schweiz hat sich auch dem Schen-
gener Abkommen/Dubliner Übereinkommen ange-
schlossen, das im Dezember 2008 in Kraft getreten
ist und so werden die Grenzen nicht mehr über-
wacht. Da aber die Schweiz gleichzeitig kein Mitglied
der Zollunion ist, sind die Zollverfahren nach wie vor
durchzuführen. Das letzte Abkommen zwischen der
EU und der Schweiz, das bilaterale Bildungsabkom-
men wurde im Februar 2010 unterzeichnet. Aktuell
werden die Beziehungen von insgesamt mehr als
zweihundert bilateralen Vereinbarungen geregelt,
deren Komplexität oft eine ernsthafte Herausforde-
rung für diejenigen bedeutet, die diese bewältigen
möchten.
Mit Rücksicht auf die oben genannten Punkte
bzw. die internationale und in Europa herrschende
Wirtschaftssituation liegt der Schwerpunkt des
schweizerischen Außenhandels weiterhin in der EU.
Aufgrund der letzten, zusammengefassten Jahres-
statistiken richtete sich 56,9% des schweizerischen
Exports im Jahr 2011 in die Mitgliedsstaaten der EU,
und die Produkte der EU haben einen Anteil von
78,2% am Import der Schweiz.
Im Bezug auf Ungarn war laut unseren heimischen
Außenhandelsverkehrsdaten im Jahr 2011 der Wert
der ungarischen Warenlieferungen in die Schweiz
722,58 Millionen EUR, was im Verhältnis zum Vorjahr
einen Zuwachs von 3% bedeutet. Gleichzeitig hat auch
unsere Einfuhr einen Zuwachs von 12%, im Wert von
insgesamt 556,74 Millionen EUR gezeigt. Unsere Han-
delsbilanz in unserem mit der Schweiz abgewickelten
DIE BRÜCKE
33
Warenverkehr betrug im letzten Jahr 166 Milli-
onen EUR.
Aufgrund der Erfahrungen des in Bern
tätigen Außenwirtschaftsbüros kann betont
werden, dass die ungarischen Unternehmen
in erster Linie in den folgenden Industrie-
branchen in die Schweiz exportieren, bzw. ei-
nen schweizerischen Partner fi nden oder aus
der Schweiz
Aufträge bekommen:
• Bauindustrie,
• Landwirtschaft,
• Lebensmitt elindustrie,
• Dienstleistungen.
Ein spezifi sches Charakteristikum des
schweizerischen Marktes ist, dass er einer-
seits zwar berechenbar und langfristig sicher,
ander erseits jedoch sehr geschlossen und
konservativ ist. Deswegen kommt es in vielen
Fällen vor, dass vor der erfolgreichen Exporttä-
tigkeit zuerst persönliche schweizerische Part-
nerschaften ausgebaut werden müssen, was in
erster Linie aus Geschäftstreff en, Konferenzen,
Ausstellungen generiert wird.
Arbeitsmarkt
Die Schweiz, ist als Ar-
beitsort wegen ihrer
niedriger Arbeitslosigkeit
(2012 2,9 %), fl exiblen Re-
gelungen und internatio-
nalem Charakter für viele
beliebt.
Bei der Planung einer
Arbeit in der Schweiz ist
zu berücksichtigen, dass
zwar aufgrund des Ab-
kommens über den freien
Verkehr von Menschen
zwischen der EU und der
Schweiz für die Staatsbür-
ger der EU keine Arbeits-
genehmigung erforder-
MUBA öff entliche Messe 22. Februar– 3. März 2013 Basel
Cleantec City Nachhaltige Entwicklung 19. März– 21. März 2013 Bern
Baselworld Uhren, Schmuck 25. April – 2. Mai 2013 Basel
BEA Landwirtschaft 3. Mai – 12. Mai 2013 Bern
Vitafoods Europe & Finished Products Expo Lebensmittel 14. Mai – 16. Mai 2013 Genf
Labotec Suisse 2013 Pharmaindustrie 15. Mai – 16. Mai 2013 Lausanne
Suissetraffi c 2013 Öff entlicher Verkehr 27. Mai – 29. Mai 2013 Genf
World Medtech Forum Medizintechnik 17. September – 19. September 2013 Luzern
Ineltec Elektronik 13. September– 19. September 2013 Basel
Transport&Logistic Schweiz Logistik 18. September– 19. September 2013 Bern
OLMA Landwirtschaft 10. Oktober– 20. Oktober 2013 St. Gallen
Igeho Lebensmittelindustrie 23. November– 27. November 2013 Basel
Grössere internationale Messen in der Schweiz im Jahre :
DIE BRÜCKE
34
lich ist, aber die Arbeit der Staatsbürger aus den zur EU EG 2004 oder
später beigetretenen Staaten die schweizerische Regierung zurzeit auf
die sogenannte Schutzklausel des Abkommens berufend – trotz Protest
der EU und der betroff enen Länder gegenüber dieser Diskriminierung
– einschränkt. Diese Einschränkung ist nach einem Jahr, wann frei ge-
arbeitet werden konnte, ab 1. Mai 2012 wieder in Kraft. Die Schweiz
hat diese Entscheidung damit begründet, dass aus 8 neuen Mitglieds-
staaten der EU, so auch aus Ungarn die Gesamtzahl der in die Schweiz
einströmenden Arbeitskräfte in diesem einen Jahr sehr schnell, 10 %
überschreitend gestiegen ist. So ist die Quote der für die 8 Mitglieds-
staaten (darunter auch Ungarn) zur Verfügung stehenden langfristigen
– 5 Jahre – Arbeitsgenehmigungen nach der schweizerischen Regelung
2283 Stück/Jahr geworden. Die Arbeit für die Dauer von 1 Jahr ist zur-
zeit noch nicht an eine Genehmigung gebunden. Seit der Einführung
der Einschränkung nahm die Anzahl der mittel- und osteuropäischen
Arbeitnehmer mit kurzfristiger – 1 Jahr – Genehmigung in der Schweiz
natürlich verstärkt zu. Die Schweiz überprüft im April 2013 die Verlän-
gerung der Einschränkung bzw. deren eventuelle Erweiterung auf die
einjährigen Genehmigungen.
Auf bestimmten Gebieten ist auch die Arbeit der ausländischen Un-
ternehmen eingeschränkt.
Eine zusätzliche Regelung gilt – elektronische Anmeldepfl icht 8
Tage vor dem Arbeitsbeginn – für die Arbeitnehmer der folgenden
Branchen oder – in dem Fall, dass eine Firma den Auftrag erfüllt – das
Unternehmen im Namen der Arbeitsnehmer:
• Bauindustrie
• Gastwirtschaft
• Haushalts-, Wartungsarbeiten,
• Sicherheitsdienst
• Geschäftsreisenden (Teilnehmer an Konferenzen/Ausstellungen,
Zirkusmitarbeiter über 8 Tage Arbeit in der Schweiz)
Im Falle von mehreren, am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, mit dem
gleichen Auftrag arbeitenden Arbeitnehmern reicht es aus, dass die
35
DIE BRÜCKE
ÖSTERREICH
Wien
Botschaft von Ungarn,
Wien Aussenwirtschaftsabteilung
A-1010 Wien, Bankgasse 4-6
Tel.: +43-1/537-80-471
Fax: +43-1/537-80-382
SCHWEIZ
Bern
Botschaft von Ungarn
3006 Bern
Muristrasse 31.
Fax: +41/31/351-2001
Arbeitgeberfi rma ein Formular ausfüllt. Wird die Arbeit zeitlich unter-
brochen, werden die Tage trotzdem kumuliert und maximal 90 Tage/
Jahr können in dieser Form genehmigt werden. Der Verstoß gegen diese
Regelung kann schwere Geldstrafen zur Folge haben, bzw. dem Arbeit-
nehmer kann verboten werden, seine Dienste für eine bestimmte Zeit in
der Schweiz anzubieten.
Auch die ungarischen Unternehmen sind von dieser Regelung
schwer betroff en, da die meisten von ihnen in diesen Branchen in der
Schweiz arbeiten oder mit dem schweizerischen Partner zusammenar-
beiten möchten.
Die EU und auch ihre betroff enen
Mitgliedsstaaten haben in beiden Fäl-
len eindeutig gemacht, dass diese dis-
kriminierenden Regelungen für sie
unakzeptabel sind. Die obenerwähn-
ten zahlreichen, komplexen Vereinba-
rungen zwischen der Schweiz und der
EU ermöglichen aber unterschiedliche
Rechtsinterpretationen, die für die auf
dem Markt in der Praxis tätigen Un-
ternehmen und Privatpersonen große
Herausforderungen bedeuten.
Wenn Sie Fragen zu den Messen
und Regelungen haben oder wenn Sie
Partner suchen, wenden Sie sich bitte
vertrauensvoll an Frau Emőke Barabás
außenwirtschaftliche Fachdiplomatin.
Emőke Barabás
Botschaftsrätin für Wirtschaft
Botschaft von Ungarn, Schweiz
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DIE BRÜCKE
36
Auf der UNESCO-Liste
Schätze Ungarns, die der Welt gehören
Wir wissen unsere Schätze, unser natürliches und
architektonisches Erbe, manchmal selbst nicht ge-
nügend zu schätzen. Die von der UNESCO auf-
gestellte Welterbeliste lenkt die Aufmerksamkeit
auf Werte, die nicht nur für uns, sondern für die
gesamte Menschheit, für die menschliche Kul-
tur wichtig sind, die gezeigt und gepfl egt werden
müssen. Wir stellen sie hier in der Hoff nung vor,
dass sie auch Ihr Interesse erregen. Ungarn ist
stolz, bereits mit neun Natur- und Kulturdenkmä-
lern in der Liste vertreten zu sein..
• Aggtelek (Höhlen des Aggteleker und des Slo-
wakischen Karstes)
• Budapest (Donauufer mit Gellért- und Burg-
berg, Budaer Burgviertel und Andrássy-Allee)
• Buschogang in Mohács
• Fertő-tó – Neusiedler See (Kulturlandschaft
in Westungarn/Österreich)
• Hollókő (Altdorf und Umgebung)
• Hortobágy (Nationalpark Hortobágy und Puszta)
• Pécs (altchristlicher Friedhof in Pécs/Sopianae)
• Pannonhalma (tausendjährige Erzabtei Pan-
nonhalma und ihre Naturumgebung)
• Tokaj-Hegyalja (historisches Weinbaugebiet
Tokaj-Hegyalja)
Kulturlandschaft Fert-tó – Neusiedler See
Der Fertő-tó / Neusiedler See liegt teils in Ungarn und teils in Österreich. Er wurde auf An-
trag beider Länder in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Der See ist ein Teil des
Nationalparks Fertő-Hanság. Die UNESCO erklärte ihn 1979 zum Biosphärenreservat.
Heute gilt er als Wildwasser von internationaler Bedeutung. Im Interesse des Schutzes der
zahlreichen nur hier lebenden Pfl anzen und der mehr als 200 nistenden und wandernden
Vogelarten können bestimmte Teile des Nationalparks nur mit Genehmigung und unter
sachkundiger Führung besichtigt werden. Der Neusiedler See ist im Sommer sehr beliebt,
ein parkähnlicher Strand, das warme Wasser und gute Möglichkeiten zum Baden, Surfen,
Bootfahren und Segeln erwarten hier die Besucher. Um den See herum wurden Fahrrad-
wege angelegt.
Der Neusiedler See ist der westlichste Vertreter der Steppenseen Eurasiens und gleich-
zeitig der größte alkalische See Europas. Das seichte Wasser des Sees erwärmt sich
schnell, die Wassertiefe verändert sich ständig, erreicht aber durchschnittlich nicht einmal
eine Tiefe von einem Meter. Der See war
schon mehrmals ausgetrocknet, zuletzt
zwischen 1867 und 1871. Er wird vor-
wiegend von Grund- und Niederschlags-
wasser gespeist, außerdem münden zwei
Bäche in den See. Der Neusiedler See hat
keinen natürlichen Abfl uss, das Wasser
wird vom Hanság-Hauptkanal abgelei-
tet. In dem relativ kleinen Gebiet des
Neusiedler Sees sind die klimatischen
Verhältnisse recht unterschiedlich. Das
Zusammentreff en und die Wechselwirkungen von kontinentalem, submediterranem und
subalpinem Klima ermöglichen die Existenz einer vielfältigen Pfl anzen- und Tierwelt. Das
DIE BRÜCKE
37
Ufer des Sees wird von der natürlichen Flora
eines kontinentalen, alkalischen Sees und der
an Meeresufern typischen Vegetation, die ei-
nen gewissen Salzgehalt zulässt, begrünt und
verschönt. Die üppigen Schilfdickichte und
die etwa 80 salzhaltigen Sumpffl ecken bilden
ein wahres Vogelparadies. Die Umgebung
des Sees ist seit 8000 Jahren ein Treff punkt
verschiedener Kulturen. Bei archäologischen
Ausgrabungen wurden aus dem 6. Jahrhun-
dert stammende Gegenstände freigelegt, die
auf menschliche Siedlungen hinweisen. Auch
Kelten und Römer lebten hier. Zum Beispiel
fand man die Überreste eines römischen Bades
aus der Zeit des Marcus Aurelius (161-180).
Der hiesige Kalkstein wurde schon von den
Römern abgebaut. Der ehemalige Steinbruch
von Fertőrákos dient heute bei Th eater- und
Opernvorstellungen als einzigartige und fest-
liche Kulisse.
Neben den Naturschönheiten ist auch
die volkstümliche Architektur dieser Land-
schaft sehenswert. Die in der Nähe des Fertő-
tó gelegenen Ortschaften – Balf, Hidegség,
Fertőboz, Hegykő – haben ihren Ursprung im
Mittelalter. Die bedeutendsten Schlösser der
Umgebung wurden im 18. Jahrhundert erbaut.
Joseph Haydn wirkte mehr als zehn Jahre im
prachtvollen Schloss Esterházy als Hofkom-
ponist und Hofkapellmeister. Im ehemaligen
Stammschloss der Familie der Grafen Széche-
nyi in Nagycenk kann man heute eine Aus-
stellung besichtigen, die das Lebenswerk des
„größten Ungarn”, István Széchenyi, vorstellt.
Unweit vom Schloss führt eine Schmalspur-
bahn nach Fertöboz, wo sich von der klassizis-
tischen Gloriette aus eine herrliche Aussicht
auf den schillernden Wasserspiegel des Sees
eröff net. Neben Ackerbau und Viehzucht hat
hier auch die Kultur des Weinbaus sehr lange
Traditionen. Aus den in der hügeligen Gegend
gedeihenden Reben entsteht der berühmte
und vollmundige Rotwein der beliebten Sor-
te Blaufränkischer. Die abwechslungsreiche
Landschaft wurde schon in alten Zeiten von
den Bewohnern in Sagen und Märchen be-
schrieben und überliefert, sie gehören unzer-
trennlich zum kulturellen Erbe dieser Region.
Die Faszination des Fertő-tó/Neusiedler Sees
ist die Summe einer einmaligen Natur und ei-
ner besonderen Entwicklung, die von der kul-
turelle Vielfalt der Bevölkerungsgruppen we-
sentlich bestimmt wurde. Drei Viertel des Sees
liegen in Österreich, doch wir betrachten den
See als eine natürliche Einheit, die sich nicht
durch nationale Grenzen teilen lässt.
Altchristliche Grabkam-
mern in Pécs (Sopianae)
Das Klima, die Flora und die winkligen Stra-
ßen der im Süden Ungarns, am Fuße des
Mecsek-Gebirges liegenden Stadt Pécs ver-
mitteln beinahe mediterrane Stimmung. Mit
ihrem reichen Kultur- und Kunstleben, Th e-
atern, Museen, Festivals gehört sie nicht nur
in der Umgebung, sondern in ganz Ungarn zu
DIE BRÜCKE
38
den bedeutendsten kulturellen Zentren. Die
Stadt wurde Anfang des 2. Jahrhunderts nach
Christus von den Römern gegründet. Im 4.
Jahrhundert war Sopianae ein blühender Pro-
vinzsitz und ein bedeutendes Zentrum des
frühen Christentums. Der heilige Stephan,
der erste ungarische König, gründete hier 1009
ein Bistum und 1367 nahm die erste Universi-
tät Ungarns ihre Tätigkeit in dieser Stadt auf.
Die architektonischen Denkmäler der über
150-jährigen Türkenherrschaft, die Moscheen,
das türkische Bad und das Grabdenkmal des
Idris Baba, sind auch heute zu besichtigen.
Unsere römischen Vorgänger bauten im 4.
Jahrhundert n. Chr. auf dem Friedhof des alter-
tümlichen Sopianae einfache Kirchen, Kapellen,
ein Mausoleum und unter diesem eine Grab-
kammer. Die Archäologen fanden während der
seit über 200 Jahren andauernden archäolo-
gischen Ausgrabungen im Umkreis der Fried-
hofsgebäude mehrere hundert reiche Gräber.
Den Friedhof von Sopianae hält man aufgrund
der mit christlichen Symbolen geschmückten
Gegenstände, die man in den Gräbern fand,
und der biblischen Fresken an den Gebäuden
für einen altchristlichen Friedhof. Mit Wandge-
mälden geschmückte Friedhofsbauten sind hier
in der größten Anzahl erhalten geblieben. Des-
halb ist dieser altchristliche Gebäudekomplex
ein großartiges Denkmalsensemble nicht nur
für Ungarn, sondern für ganz Europa.
Altchristliches Mausoleum
Unter der großen Kapelle befi ndet sich eine
Grabkammer. Zwischen dem Cubiculum
(Grabkammer) mit bemalter Wandfl äche und
der Kapellenebene gab es keine direkte bau-
liche Verbindung, beide konnten (und kön-
nen auch heute) durch gesonderte Eingänge
erreicht werden. Die nördlichen und östlichen
Mauern der Grabkammer sind mit biblischen
Fresken verziert: Adam und Eva mit dem
Baum und der Schlange im Paradies und der
Prophet Daniel in der Löwengrube. An der
östlichen Wandfl äche sieht man Bruchstücke
des Christus-Monogramms und einer sitzen-
den Figur in weißem Kleid. Vor der südlichen
Seitenwand steht ein aus weißem Marmor ge-
meißelter Sarkophag aus dem 3. Jahrhundert.
Die Wandfl ächen zwischen den fi gürlichen
Darstellungen wurden mit einer einem Pfl an-
zenmuster geschmückt.
Erste Grabkammer
(Petrus und Paulus)
Die gesamte innere Wandfl äche der unver-
sehrt gebliebenen Grabkammer des zweige-
schossigen Tonnengewölbe-Komplexes ist mit
Fresken bedeckt. An der Wand gegenüber dem
Eingang zeigen die Apostel Petrus und Pauus
auf das die Anwesenheit Jesu symbolisieren-
de Monogramm. Die Seitenwände erzählen
die Geschichten von Adam und Eva, Noah,
den drei Königen, Jonas, der Jungfrau Maria
und dem Jesuskind. An dem mit reicher Pfl an-
zen- und Tierornamentik (Tauben, Pfaue) ver-
zierten Gewölbe sieht man auch vier Porträts
– vielleicht der hier begrabenen Personen – in
rundem Rahmen. Die Grabkammer und die in
der Nähe entdeckten beiden kleineren Bau-
werke mit unbemalten Wänden können nach
Beendigung der Restaurationsarbeiten bald
wieder besichtigt werden.
DIE BRÜCKE
39
Zweite Grabkammer (Krug)
Über der unterirdischen, bemalten, ursprünglich als
Tonnengewölbe erbauten Grabkammer befi ndet sich
eine Kapelle. In der Grabkammer befanden sich zwei
Gräber, von denen eines ein besonderes mit einem
Doppelboden war. Die reiche Verzierung der Wände
mit geometrischen und Pfl anzenornamenten erin-
nert an den Garten Eden. Die Krug- und Glasdarstel-
lung der kleinen Nische in der nördlichen Kammer-
wand, von der die Grabkammer den Namen erhielt,
symbolisiert das Altarsakrament.
Altchristliche Friedhofskapelle
in der Apáca utca
Das nord-südlich ausgerichtete Bauwerk wird im
Norden von einer Apsis abgeschlossen. In ihr wur-
de um 390 n. Chr. eine Sitzbank errichtet und eine
Altartafel angebracht. Im Innenraum fand man unter
dem Bodenniveau vier Gräber. Die Friedhofskapelle
unterscheidet sich von den anderen Friedhofsgebäu-
den Sopianaes darin, dass die christlichen Einwohner
der Stadt in unterirdischen Gräbern und nicht in
Grabkammern begraben wurden.
Die Matyó-Stickerei wurde Kulturerbe
Die Matyó-Stickerei wurde am 5. Dezember 2012 in die Liste des UNESCO-Welterbes
aufgenommen. Die Matyó-Stickerei ist bereits unsere zweite Tradition von herausra-
gender Bedeutung, welche von der Organisation der Vereinten Nationen in die Liste
des kulturellen Welterbes aufgenommen wurde. Ungarn war bisher mit einem Element,
dem Busó-Umzug in Mohács (seit 2009) auf dieser Liste vertreten.
Das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes wur-
de im Jahr 2003 verabschiedet: das war in erster Linie deswegen erforderlich, da das
Welterbe-Übereinkommen der Organisation grundsätzlich auf das gebaute Erbe fokus-
siert. Ungarn hat sich im Jahr 2006 dem Übereinkommen angeschlossen, dann wurde
mit dem Aufbau des nationalen Systems zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes
begonnen. Das immaterielle Welterbe umfasst die von einer Generation an die nächste
weitergegebenen Bräuche, Ausdrucksweisen – mündlich überlieferte Traditionen, dar-
stellenden Künste, gesellschaftlichen Praktiken, Rituale und Feste, Fachwissen über tra-
ditionelle Handwerkstechniken.
Die Matyó-Stickerei ist «Das vielfältige und zahlreiche Stickereimaterial der Stadt
Mezőkövesd. Es wird nicht von einem einzigen Stil oder Stickmusterschatz geprägt,
weil sich abwechselnde, nebeneinander lebende, in ihrer Entwicklung beobachtbare ver-
schiedene Stickereien hierher gehören. Sowohl Bettwäschen als auch Kleidungsstücke
wurden damit geziert.» – steht im Artikel des Lexikons der Ungarischen Volkskunde.
Obwohl es zahlreiche technische und farbliche Varianten gibt, die charakteristischen
Muster der Matyó-Stickerei sind unter anderem der Blumenstock mit sieben Zweigen
und mit Pfauen, die rosettenförmigen Matyó-Rosen mit schlängelnden Ausläufern und
die bourbonische Lilie.
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DIE BRÜCKE
Brücke:
-
Ich und mein Team hielten es einfach für ausgeschlossen, den von uns in fast zwei Jahrzehnten aufgebauten Markt auf ein-mal zu verlieren. Es hat mich
bald waren die Umrisse einer neuen, eigenen Firma fertig. Das Vertrauen mit Kopp war da, und wir konn-ten einen für beide Seiten akzeptablen Handels-vertretungsvertrag abschließen. Mit etwas Start-hilfe stehen wir seit Dezember 2011 auf eigenen Beinen, und vertreten exklusiv auch weiterhin die Interessen und die Produkte unserer ehemaligen Muttergesellschaft, ohne dass Kopp die Verant-wortung und die Kosten tragen muss.
Brücke:
Für den ersten Fall würde ich raten, die bestehen-de Firma zu liquidieren, dadurch kann man schnell enorme Kosten ersparen. Parallel damit sollte sie sich aber auf eine rechtlich getrennte, exklusive Vertre-tung einrichten, um ihre Position auf dem Markt doch aufrecht zu erhalten. Meine Firma kann zum Beispiel
-handelsbranche anbieten. Unser Mitarbeiterteam hat jahrzehntelange Erfahrung mit internationalen Handelsketten, ist im Umgang mit SAP- und mit der EDI-Datenübermittlung geschult. Unser Leistungs-
-
sehr gute Kontakte zu Baumarktabteilungen, sind in -
tieren dadurch eine schnelle Reaktion. Durch unsere komplette Dienstleistung sichern wir die Vorteile der Umsatzsteigerung, Kostenreduzierung, Kundenzu-
Brücke: -
Selbstkritik zu üben. Die Kraft und den Mut zu neh-men, die gewohnte Komfortzone zu verlassen. Es ist nicht peinlich, dazu ggf. Hilfe von Außen in An-spruch zu nehmen. Ich selber habe schon mehrere Unternehmer aufgeweckt, für sie Alarm geschla-gen, um sie zum Umdenken zu animieren. Brücke: -
Ich befasse mich auch mit operativen -
lyse zeige ich ein Bild den Firmeneigentümern, wo die Schwachpunkte der betroffenen Gesellschaft
ohne, dass die Firma kaputtgespart wird. Das Wich-tigste dabei ist, nicht ausschließlich zu kritisieren und zu urteilen, sondern anwendbare, praktikable
Maßnahmen zu unterbreiten, manchmal sogar ganz neue Wege aufzuzeigen.
AUFBAU STATT ABBAUWie viele Firmen haben schon ihre mühsam aufgebauten Märkte in Osteuropa aufgegeben, weil der dort erwirtschaftete Umsatz und Gewinn in dieser Krisenzeit die Aufrechterhaltung einer Tochtergesellschaft nicht mehr rechtfertigte! Nicht aber im Falle der deutschen Firma Kopp, die zu den bekanntesten Marken in der Elek-trobranche zählt. Über ihre Tochtergesellschaft in Ungarn, die seit bereits 19 Jahren auf diesem Markt tätig war, schwebte auch das „Todesurteil”, um für die deutsche „Mutter” Regie- und Per-sonalkosten einzusparen. Aber die als Managerin angestellte und ihr erfahre-nes, engagiertes Team wollte die Firmenschließung nicht so einfach hinnehmen! So ging Kopp einen unkonventionellen Weg. Wie? Kopp vertraute ihrer Mannschaft die Weiterführung der Ge-schäfte im Rahmen einer anderen Rechtsform an. Das Team hat sich selbstständig gemacht und dort angefangen, wo andere aufgeben!
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Benkő Fém: Metallbearbeitung aus verschiedenen Grundstoff en ......... 47
Beta-Trans Plusz GmbH: Internationaler Warentransport .................. 41
Binartech GmbH: Systemintegrations-Ingenieurunterstützung ........... 44
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CEOS GmbH:
Innovative Lösungen im konstruktiven Ingenieurbau ....................... 45
CNC Rapid GmbH: Fertigung von hochpräzisen Maschinenteilen ....... 53
Electronic Market GmbH: Rohr-Regalsysteme ........................................ 66
EMTC Elektromotorentechnik KG:
Produktion von Elektromotoren ............................................................. 44
ÉMSZ-Gépszer GmbH: Technologische Montage und Maschinenbau ..... 61
Festone GmbH:
Werkzeugfertigung in Standard- und Spezialausführung ................ 55
FémAlk AG.: Aluminium Druckgießerei ................................................... 51
Foton GmbH:
Kunstoff fenster, Kunstoff türen, Sonnenschutztechnik ...................... 64
G-I Flex GmbH: Ausschneide-, Lochungs-, Tiefziehwerkzeuge ............ 56
Gumex GmbH: Dichtungstechnik, Industriearmaturen .......................... 57
HBB Szerviz GmbH:
Handel und Reparatur von Elektro-Rotormaschinen ........................ 62
Hilbert GmbH: Metallbearbeitung in bester Qualität ............................. 47
Hőtechnika GmbH:
Fertigung von Stahlkonstruktionen und Öfen ..................................... 58
Hukopp GmbH: Aufbau statt Abbau ........................................................... 67
Hunmech GmbH:
Spezialmaschinenbau, Industrieautomatisierung ............................... 56
IM-Plast GmbH:
Alles aus Kunststoff ! (Automobilindustrie, Elektronik, usw.) ........... 46
Industriepark Dunavarsány:
90 ha für Investitionen auf der grünen Wiese ...................................... 66
Innodekor GmbH: Phosphoreszierende Industriefarben ....................... 65
Inter Technik KG:
Montage von Elektronik- und Feinmechanik-Anlagen ...................... 46
Jankovits Hidraulika GmbH:
Hydraulikpressen, Hydraulik-Speisegeräte ........................................... 52
Karrier Irodabútor GmbH: Ausführung von Innenausbauarbeiten ....... 64
Kék és Társai GmbH:
Oberfl ächenbehandlung von Teilen der Automobilindustrie .......... 42
Kunstharz-Fußboden GmbH: Kunstharz-Fußboden .............................. 64
Kühne Vasöntöde GmbH:
Eisengießerei, Herstellung von Gussstücken ....................................... 51
Kvalix Automatika GmbH:
Entwicklung und Herstellung von Sondermaschinen ........................ 43
Laczkó GmbH:
Klavierscharniere, Gelenkbänder, Ösenherstellung ............................ 62
LBW Hungária GmbH: Werkzeuge, Verbindungselemente .................. 54
LMTS GmbH:
Sichere zweite Steuerung, 20% Kraftsoff ensparung ........................... 42
Geschäftsangebote ungarischer Firmen
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DIE BRÜCKE
Magnet GmbH:
Herstellung von Lagertanks und Stahlkonstruktionen ...................... 61
Magyarmet KG: Feingießerei, Herstellung von Gussteilen ..................... 50
Májer GmbH: Motorradteile-Großhandel .................................................. 48
Matpal GmbH: Rohrmontage- und Stahlbauarbeiten ............................. 61
Matulay Innovations:
Mechanische Konstruktion 3D Messtechnik ....................................... 45
Metalconstruct AG:
Gestelle, Aluminiumboxen, logistische Produkte .............................. 60
Métisz-Q GmbH: Mechanische Material-Prüfmaschinen ...................... 45
Metric GmbH: Akkreditiertes Prüfl abor ..................................................... 46
Miskolci Vasipari AG:
Gebäudetragwerke, Industrielle Hallenkonstruktionen .................... 60
Multi-Fragment GmbH:
Belüftungstechnik – Produkte und Lösungen ..................................... 43
Oberon Trans GmbH: Internationale Spedition ....................................... 40
PÉTI PE ZSÁK GmbH: Stretchfolien direkt vom Hersteller .................. 65
PLATT 2003 GmbH:
Herstellung von komplexen Metallkonstruktionen ............................ 48
Polyax Zerspanungs GmbH: Zerspanung, Induktivhärten ................... 42
Por+Fém GmbH:
Werkzeugfertigung, Herstellung von Einzelteilen ............................. 56
Procontrol Electronics Ltd.: Elektronik-Forschung und Entwicklung 44
Prolan Elektronik Werk GmbH: SMD-, THD-Technologie ................. 44
Quadratech GmbH: Technische Dienstleistung ....................................... 45
R & Mayer GmbH: Motorradteile-Großhandel. Export-Import ........... 40
Rába Automotive Components Ltd.:
Pressen, Roboterschweißen ..................................................................... 41
Sallai Gießerei: Präzisionsguss, Werkzeugherstellung ............................ 50
SBS GmbH:
Metallkonstruktionsbau, Metallbearbeitung, Sandstrahlung ........... 62
Sealtech KG: Stanctechnik, Metallverarbeitung ....................................... 57
Sebők és Társa GmbH:
Einzel- und Grosshandel von Haustechnikprodukte .......................... 60
Soma-Ker GmbH: Elektroyacht .................................................................... 42
Stanctechnik GmbH:
Hardcover Bücher, Klebebindungen, Oberfl achenverederung ......... 65
Sz-Lorry GmbH: Herstellung von LKW-Aufbauten und Planen ........... 41
Szegedi Öntöde GmbH: Platten- und Kugelgraphit-Eisenguss ............. 50
Szellőző Művek GmbH:
Belüftungstechnik. Planung, Herstellung, Ausführung ..................... 59
Szemes Tömítéstechnika GmbH:
Herstellung von Gummidichtungen ...................................................... 57
Tam-Cert GmbH:
Zertifi zierung von Produkten, Managementsystemen, Personen ........ 51
Th ermoplast GmbH:
Belüftungstechnik – Produkte und Lösungen .................................... 59
Tooltechnik GmbH: Werkzeugbau, Presstechnik .................................... 55
Trakis Nagykőrös GmbH:
Schweißgeräte, Transformatoren, Plasmaschneider ........................... 47
Transmetalbau GmbH: Bearbeitung von Stahl-, Guß-, Kunstoff teilen 55
T-Truck GmbH:
Bestellung von Ersatzteilen für LKW über das Internet! ................... 41
Vághi és Társai GmbH:
Aluminium Druckgießen, Elektroindustrie .......................................... 49
Varrivál GmbH: Herstellung von Metallkonstruktionen ......................... 55
Vision-Experts GmbH:
Industrielle Bildverarbeitung und Automatisierung .......................... 43
VS Hungária GmbH: Display-Herstellung ................................................. 48
Vulkán Tömítéstechnika GmbH:
Herstellung von Gummidichtungen ...................................................... 57
ZA-SA GmbH: Metallbearbeitung durch Pressen .................................... 46