Brennpunkt Sportverein

8
SPORT NUMMER 75 SAMSTAG, 30. MÄRZ 2013 PFORZHEIMER ZEITUNG 15 er traditionelle Sportver- ein ist, so sieht es biswei- len aus, ein Auslaufmo- dell. Probleme gibt es zuhauf: Mit- gliederschwund, leere Kassen, zu wenige ehrenamtliche Helfer und Übungsleiter, marode Sportstät- ten. Was kann getan werden, um den Abwärtstrend zu stoppen? Mit der Serie „Brennpunkt Sportver- ein“ will die Pforzheimer Zeitung die Probleme beleuchten und Lö- sungswege aufzeigen. Zum Auf- takt kommt die Sportkreis-Vorsit- zende Gudrun Augenstein zu Wort. Sie ist seit Jahren ganz nah dran an den Vereinen und erklärt, wie sie die Dinge sieht. PZ: Haben Sie manchmal schlaf- lose Nächte, wenn Sie an die Zu- kunft des Sportkreises denken? Gudrun Augenstein: Eigentlich nicht, weil wir im Sportkreisvor- stand sowohl fachlich, als auch persönlich sehr gut aufgestellt sind. Jedes Vorstandsmitglied hat seinen Aufgabenbereich. Vieles wird in Teamarbeit gestaltet und realisiert. Und wenn Sie an die Zukunft der Sportvereine denken? Die Vereine bringen ein hohes En- gagement im Ehrenamt. Die ge- sellschaftlichen Veränderungen und formalen Anforderungen, zum Beispiel durch steuerrechtli- che Regelungen, stellen die Ver- einsverantwortlichen vor immer größere Herausforderungen. Der Sportkreis Pforzheim Enzkreis sieht seine Hauptaufgabe darin, die Zukunftsfähigkeit der Sport- vereine mit zu gewährleisten. Was sind hier die Probleme? Hier besteht ein starker Unter- schied zwischen den Enzkreis- und Stadtteilvereinen und den Sportvereinen in der Kernstadt, mit ihrem überdurchschnittlich hohen Migrationsanteil. Gefordert wird allgemein von den Sportinte- ressierten ein breitgefächertes Sportangebot. Die Vereine ste- hen hier zwischenzeitlich oft in Konkurrenz zu Fitness-Studios, wo man zu jeder Tageszeit ein ind- ividuell zugeschnittenes Sportan- gebot nutzen kann. Hinzu kommt die Herausforderung, Vorstands- mitglieder, geeignete Übungsleiter und Helfer für die aufwändige eh- renamtliche Tagesarbeit in den Vereinen zu finden. Die Vereinsfi- nanzierung ist zwischenzeitlich D aufgrund der enormen Kostenstei- gerungen eine Gratwanderung. Außerdem stellt fast für alle Verei- ne die Gewinnung von aktiven Nachwuchssportlern ein Problem dar. Gibt es Pläne oder Initiativen, um Abhilfe zu schaffen? Ja, die gibt es. Wir vom Sportkreis wollen regelmäßige Angebote in Kindertagesstätten und Grund- schulen fördern. Unser Ziel ist es, Sport und Bewegung in den Alltag der Kinder mit einzubauen. Durch das Wecken von Begeisterung an Sport und Bewegung, unterstüt- zen wir die Vereine bei der Nach- wuchsgewinnung. Gerade im Kin- dergarten und im Grundschulalter ist die Einbindung der Eltern in den Sport noch leichter möglich. Der Sportkreis hat auch aus diesen Gründen ab September 2013 eine eigene BFD-Stelle (Bundesfreiwil- ligendienst) besetzt und er hat auch Übungsleiter und FSJ-ler aus den Sportkreisvereinen im Ein- satz. Wir brauchen für den Ver- einssport Nachwuchs. Mit unse- rem vor einigen Monaten begon- nenen Projekt „Vereinsentwick- lung“ wollen wir gemeinsam mit unseren Sportvereinen Lösungen erarbeiten, die eine erfolgreiche Zukunftsausrichtung unserer Ver- eine ermöglichen. Desweiteren wurde zur finanziellen Unterstüt- zung der Vereine der Solidarpakt Wirtschaft und Sport ins Leben gerufen. Wäre es hilfreich, mehr haupt- amtliche Funktionäre in den Vereinen zu haben? Ist das überhaupt zu finanzieren? Grundsätzlich wäre es sicher hilfreich. Für die Vereine stellt sich aber die Frage der Finanzie- rung. Denkbar sind in Zukunft Kooperationen innerhalb der Vereine, unter anderem zur Lösung der immer aufwendiger werdenden verwaltungstechni- schen Anforderungen. Die TSG Niefern, SG Pforzheim/Eutingen und der FC Nöttingen sind positi- ve Beispiele für Hauptamtlich- keit. Sind Fusionen ein Lösungs- ansatz? Fusion ist sicherlich ein Lösungs- ansatz. Es gibt gute Beispiel, wie über Fusionen größere Einheiten geschaffen werden, die dann mit einem breiten Sportangebot und professionellen Strukturen ihre Attraktivität deutlich steigern können. Ein sinnvoller Weg sind auch Kooperationen. Im Jugend- bereich bei vielen Fußball- und Handballvereinen wurde bereits damit begonnen. Viele Vereine klagen über finan- zielle Nöte. Sind die Vereins- beiträge zu niedrig? Ja, es gibt Vereine mit einem su- per Angebot, die sich eindeutig unter Wert verkaufen im Vergleich zu einem Fitnessstudio oder ei- nem anderen alternativen Sport- anbieter. Allerdings orientieren sich Sportvereine am Gemein- wohl. Sie sollen einem breiten Be- völkerungskreis offen stehen ins- besondere auch Kindern und Ju- gendlichen aller sozialen Schich- ten. Die Beitragsstrukturen müs- sen daher dem „Sport für Alle“ entsprechen. Gibt es positive Beispiele, Verei- ne, die die Zeichen der Zeit er- kannt haben? Ja, die gibt es. Bitte, haben Sie aber Verständnis, dass ich keinen einzelnen Verein hervorheben will. Da sich praktisch alle Vereine mehr oder weniger intensiv mit ihrer Zukunftsfähigkeit auseinan- dersetzen. Mit unserem Projekt „Vereinsentwicklung“, wollen wir unsere Sportvereine auf diesem Weg unterstützen. Thema Spitzensport. Auch da sieht es in Pforzheim und dem Enzkreis nicht gut aus. Woran liegt es, was kann man tun? Ein wichtiges Thema für den Wett- kampf- und Leistungssport wird die Vereinbarkeit von Schule, Trai- ning und Familie sein, ebenso die Unterstützung bei der Ausbildung und bei der Ausübung des Berufes. Wenn wir im Spitzensport erfolg- reicher werden wollen, ist es un- umgänglich, mittelfristig in unse- rer Region auf eine Partnerschule des Sports hinzuarbeiten. Sehr gu- te Ansätze in der Nachwuchsförde- rung gibt es beim Schwarz-Weiß- Club Pforzheim, der SG Pforz- heim/Eutingen, SSG Pforzheim, TSG Niefern und der KTV Strau- benhardt, um einige Beispiele zu nennen. Außerdem müssen die Kommunen die notwendigen Rah- menvoraussetzungen für den Sport schaffen. Gutes Beispiel ist Niefern-Öschelbronn mit seinen Sporteinrichtungen. Dies kommt dann wieder allen Bürgern zugute. Unabhängig von den gege- benen Rahmenvoraussetzungen hat es mich sehr gefreut, dass wir bei der Sportlerehrung vergangene Woche viele, auf Bundesebene er- folgreiche Nachwuchssportler/-in- nen ehren konnten. Am 20. April findet in Kiesel- bronn der Kreistag des Sport- kreises Pforzheim Enzkreis statt. Werden Sie wieder kandi- dieren? Nicht nur ich, der gesamte Sport- kreisvorstand stellt sich zur Wie- derwahl. PZ-INTERVIEW mit Gudrun Augenstein, Vorsitzende des Sportkreises Pforzheim Enzkreis, über Probleme der Sportvereine und nötige Konsequenzen „Finanzierung wird zur Gratwanderung“ DAS GESPRÄCH FÜHRTEN MARTIN MILDENBERGER SIMON WALTER Hilfestellung auf dem Weg in eine nicht einfache Zukunft will der Sportkreis Pforzheim Enzkreis mit der Vorsitzenden Gudrun Augenstein seinen Mitglieds-Vereinen geben. FOTO: SEIBEL i Anregungen oder Meinungsbeiträge zum Thema bitte per E-Mail an die Sportredaktion unter: [email protected] oder per Telefon: (0 72 31) 9 33-2 23 BRENNPUNKT SPORTVEREIN Der traditionelle Sportverein hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Kaum Nachwuchs, Mitglieder- schwund, leere Kassen, marode Sportstätten. Wo genau drückt der Schuh? Wie kann der Verein der Zukunft aussehen? Was muss geschehen? Damit beschäftigt sich diese neue PZ-Serie. Das Osterwochenende ist in die- sem Jahr der Startpunkt für die Turner in die Bundesligasaison. Das Team der KTV Straubenhardt bekommt es gleich am Samstag mit Rekordchampion SC Cottbus zu tun. Es wird keine leichte Auf- gabe für die Turner von Trainer Alexei Grigoriev, dennoch reisen sie durchaus zuversichtlich in die Lausitz. „Wir sind in guter Form, daher glaube ich, dass wir erfolg- reich sein können. Ein Heimwett- kampf wäre mir aber lieber gewe- sen“, so Grigoriev, der auf den Großteil seiner Athleten zurück- greifen. Nur Nationalturner Tho- mas Taranu (Reha nach Schulter- operation) wird fehlen. Bretschneider in Frühform Dafür ist Neuzugang Andreas Bretschneider in gute Frühform. Der 23-jährige Chemnitzer ge- wann am vergangenen Wochenen- de beim Weltcup-Turnier in Cott- bus das Reckfinale und feierte da- mit seinen ersten großen interna- tionalen Erfolg. Doch nicht nur auf ihm ruhen die Hoffnungen. Grigoriev baut auf eine homogene Mannschaftsleistung, warnt aber auch vor zu großer Euphorie. „Wenn wir dieses Jahr vorne mit- mischen wollen, dürfen wir uns nicht viele Fehler erlauben. Leich- te Gegner gibt es nicht.“ Der Stamm der Mannschaft ist im Vergleich zur Vorsaison unver- ändert. Mit guten Trainingsleis- tungen hat sich Anton Wirt nach vorne geturnt. Er wird vermutlich einen Sechskampf absolvieren. Starke Gerätespezialisten sind Ro- bert Weber, Andre Schaich, Daniel Weinert, Vladimir Klimenko und Dimitri Walter. Auch auf den ukra- inischen Neuzugang freut sich Grigoriev. Der erst 19-jährige Oleg Stepko gilt als großes Talent im in- ternationalen Turnzirkus und wird die Ausländerposition beset- zen. Es wird spannend zu sehen sein, inwiefern sich der junge Ath- let im Duell mit dem auf Cottbu- ser Seite weitaus erfahreneren Ro- man Zozulja behaupten kann. JOCHEN SCHWENK | STRAUBENHARDT Saisonauftakt beim alten Rivalen Die KTV Straubenhardt tritt heute zum Bundesliga-Start beim SC Cottbus an Im Training überzeugt hat zuletzt KTV-Athlet Anton Wirt. FOTO: PZ-ARCHIV/RIPBERGER PFORZHEIM. Hans Christensen wird auch in der kommenden Saison den Handball-Oberligis- ten SG Pforzheim/Eutingen be- treuen. Das gab Sportvorstand Wolfgang Lipps bei der Mitglie- derversammlung des Vereins bekannt. „Trotz problematischer Ver- letztensituation hat uns Hans Christensen aus den Abstiegs- rängen ins gesicherte Mittelfeld geführt. Dass wir nunmehr zweitbeste Mannschaft in der Rückrunde sind, zeigt, welches Potenzial in unseren Eigenge- wächsen steckt. Hans Christen- sen ist der ideale Trainer, um dieses Potenzial weiter zu ent- wickeln,“ sagte Lipps und heimste hierfür spontanen Bei- fall und Zustimmung der Mit- gliederversammlung ein. Der Däne Christensen hatte viele Jahre lang für die SG ge- spielt, und war vor seinem Trai- nerengagement auf dem Bu- ckenberg ein Jahr lang als Coach beim Lokal- und Ligari- valen TGS Pforzheim. pm/ok SG verlängert Vertrag mit Christensen Vertrag verlängert: SG-Trainer Hans Christensen. FOTO: PZ-ARCHIV/RIPBERGER Spielverlegung in der Fuß- ball-Landesliga: Die Partie des SV Langensteinbach gegen den FV Birkenfeld wird vom Freitag, 5. April, auf Sonntag, 7. April (15.00 Uhr) verschoben. Die zweiwöchige Sperre für Fußballer Niklas Hecht-Zirpel vom FC Nöttingen ist abge- laufen. Der Spieler war in der Landesliga-Begegnung des FC Nöttingen II gegen des SV Kickers Pforzheim am 9. März des Feldes verwiesen worden. Dafür wurde er zwei Wochen (bis 24. März) gesperrt. Die C-Junioren des SV Kickers Pforzheim haben beim Spiel ge- gen die SG Oberderdingen (0:0) in der Landesliga zwei Nach- wuchskicker eingesetzt, die nicht spielberechtigt waren. Deshalb wurde der Sieg jetzt Oberderdingen zugesprochen. Trainer Michael Sychold hat seinen Vertrag beim Fußball- A-Ligisten ASV Arnbach ver- längert. Das gab der Verein bei seiner Mitgliederversammlung bekannt. Sychold war mit dem ASV 2012 in die A-Klasse aufge- stiegen. SPORT-TELEGRAMM

description

Der traditionelle Sportverein hatmit vielen Problemen zu kämpfen.Kaum Nachwuchs, Mitgliederschwund,leere Kassen, marodeSportstätten. Wo genau drücktder Schuh? Wie kann der Vereinder Zukunft aussehen? Was mussgeschehen? Damit beschäftigte sich die Serie der "Pforzheimer Zeitung" von Martin Mildenberger und Simon Walter. Sie wurde mit dem Deutschen Lokalsportpreis 2014 ausgezeichnet.

Transcript of Brennpunkt Sportverein

Page 1: Brennpunkt Sportverein

SPORTNUMMER 75 SAMSTAG, 30. MÄRZ 2013PFORZHEIMER ZEITUNG 15

er traditionelle Sportver-ein ist, so sieht es biswei-len aus, ein Auslaufmo-

dell. Probleme gibt es zuhauf: Mit-gliederschwund, leere Kassen, zuwenige ehrenamtliche Helfer undÜbungsleiter, marode Sportstät-ten. Was kann getan werden, umden Abwärtstrend zu stoppen? Mitder Serie „Brennpunkt Sportver-ein“ will die Pforzheimer Zeitungdie Probleme beleuchten und Lö-sungswege aufzeigen. Zum Auf-takt kommt die Sportkreis-Vorsit-zende Gudrun Augenstein zuWort. Sie ist seit Jahren ganz nahdran an den Vereinen und erklärt,wie sie die Dinge sieht.

PZ: Haben Sie manchmal schlaf-

lose Nächte, wenn Sie an die Zu-

kunft des Sportkreises denken?

Gudrun Augenstein: Eigentlichnicht, weil wir im Sportkreisvor-stand sowohl fachlich, als auchpersönlich sehr gut aufgestelltsind. Jedes Vorstandsmitglied hatseinen Aufgabenbereich. Vieleswird in Teamarbeit gestaltet undrealisiert.

Und wenn Sie an die Zukunft

der Sportvereine denken?

Die Vereine bringen ein hohes En-gagement im Ehrenamt. Die ge-sellschaftlichen Veränderungenund formalen Anforderungen,zum Beispiel durch steuerrechtli-che Regelungen, stellen die Ver-einsverantwortlichen vor immergrößere Herausforderungen. DerSportkreis Pforzheim Enzkreissieht seine Hauptaufgabe darin,die Zukunftsfähigkeit der Sport-vereine mit zu gewährleisten.

Was sind hier die Probleme?

Hier besteht ein starker Unter-schied zwischen den Enzkreis-und Stadtteilvereinen und denSportvereinen in der Kernstadt,mit ihrem überdurchschnittlichhohen Migrationsanteil. Gefordertwird allgemein von den Sportinte-ressierten ein breitgefächertesSportangebot. Die Vereine ste-hen hier zwischenzeitlich oft inKonkurrenz zu Fitness-Studios,wo man zu jeder Tageszeit ein ind-ividuell zugeschnittenes Sportan-gebot nutzen kann. Hinzu kommtdie Herausforderung, Vorstands-mitglieder, geeignete Übungsleiterund Helfer für die aufwändige eh-renamtliche Tagesarbeit in denVereinen zu finden. Die Vereinsfi-nanzierung ist zwischenzeitlich

D

aufgrund der enormen Kostenstei-gerungen eine Gratwanderung.Außerdem stellt fast für alle Verei-ne die Gewinnung von aktivenNachwuchssportlern ein Problemdar.

Gibt es Pläne oder Initiativen,

um Abhilfe zu schaffen?

Ja, die gibt es. Wir vom Sportkreiswollen regelmäßige Angebote inKindertagesstätten und Grund-schulen fördern. Unser Ziel ist es,Sport und Bewegung in den Alltagder Kinder mit einzubauen. Durchdas Wecken von Begeisterung anSport und Bewegung, unterstüt-zen wir die Vereine bei der Nach-wuchsgewinnung. Gerade im Kin-dergarten und im Grundschulalterist die Einbindung der Eltern inden Sport noch leichter möglich.Der Sportkreis hat auch aus diesenGründen ab September 2013 eine

eigene BFD-Stelle (Bundesfreiwil-ligendienst) besetzt und er hatauch Übungsleiter und FSJ-ler ausden Sportkreisvereinen im Ein-satz. Wir brauchen für den Ver-einssport Nachwuchs. Mit unse-rem vor einigen Monaten begon-nenen Projekt „Vereinsentwick-lung“ wollen wir gemeinsam mitunseren Sportvereinen Lösungenerarbeiten, die eine erfolgreicheZukunftsausrichtung unserer Ver-eine ermöglichen. Desweiterenwurde zur finanziellen Unterstüt-zung der Vereine der SolidarpaktWirtschaft und Sport ins Lebengerufen.

Wäre es hilfreich, mehr haupt-

amtliche Funktionäre in den

Vereinen zu haben? Ist das

überhaupt zu finanzieren?

Grundsätzlich wäre es sicherhilfreich. Für die Vereine stellt

sich aber die Frage der Finanzie-rung. Denkbar sind in ZukunftKooperationen innerhalb derVereine, unter anderem zurLösung der immer aufwendigerwerdenden verwaltungstechni-schen Anforderungen. Die TSGNiefern, SG Pforzheim/Eutingenund der FC Nöttingen sind positi-ve Beispiele für Hauptamtlich-keit.

Sind Fusionen ein Lösungs-

ansatz?

Fusion ist sicherlich ein Lösungs-ansatz. Es gibt gute Beispiel, wieüber Fusionen größere Einheitengeschaffen werden, die dann miteinem breiten Sportangebot undprofessionellen Strukturen ihreAttraktivität deutlich steigernkönnen. Ein sinnvoller Weg sindauch Kooperationen. Im Jugend-bereich bei vielen Fußball- und

Handballvereinen wurde bereitsdamit begonnen.

Viele Vereine klagen über finan-

zielle Nöte. Sind die Vereins-

beiträge zu niedrig?

Ja, es gibt Vereine mit einem su-per Angebot, die sich eindeutigunter Wert verkaufen im Vergleichzu einem Fitnessstudio oder ei-nem anderen alternativen Sport-anbieter. Allerdings orientierensich Sportvereine am Gemein-wohl. Sie sollen einem breiten Be-völkerungskreis offen stehen ins-besondere auch Kindern und Ju-gendlichen aller sozialen Schich-ten. Die Beitragsstrukturen müs-sen daher dem „Sport für Alle“entsprechen.

Gibt es positive Beispiele, Verei-

ne, die die Zeichen der Zeit er-

kannt haben?

Ja, die gibt es. Bitte, haben Sieaber Verständnis, dass ich keineneinzelnen Verein hervorhebenwill. Da sich praktisch alle Vereinemehr oder weniger intensiv mitihrer Zukunftsfähigkeit auseinan-dersetzen. Mit unserem Projekt„Vereinsentwicklung“, wollen wirunsere Sportvereine auf diesemWeg unterstützen.

Thema Spitzensport. Auch da

sieht es in Pforzheim und dem

Enzkreis nicht gut aus. Woran

liegt es, was kannman tun?

Ein wichtiges Thema für den Wett-kampf- und Leistungssport wirddie Vereinbarkeit von Schule, Trai-ning und Familie sein, ebenso dieUnterstützung bei der Ausbildungund bei der Ausübung des Berufes.Wenn wir im Spitzensport erfolg-reicher werden wollen, ist es un-umgänglich, mittelfristig in unse-rer Region auf eine Partnerschuledes Sports hinzuarbeiten. Sehr gu-te Ansätze in der Nachwuchsförde-rung gibt es beim Schwarz-Weiß-Club Pforzheim, der SG Pforz-heim/Eutingen, SSG Pforzheim,TSG Niefern und der KTV Strau-benhardt, um einige Beispiele zunennen. Außerdem müssen dieKommunen die notwendigen Rah-menvoraussetzungen für denSport schaffen. Gutes Beispiel istNiefern-Öschelbronn mit seinenSporteinrichtungen. Dieskommt dann wieder allen Bürgernzugute. Unabhängig von den gege-benen Rahmenvoraussetzungenhat es mich sehr gefreut, dass wirbei der Sportlerehrung vergangeneWoche viele, auf Bundesebene er-folgreiche Nachwuchssportler/-in-nen ehren konnten.

Am 20. April findet in Kiesel-

bronn der Kreistag des Sport-

kreises Pforzheim Enzkreis

statt. Werden Sie wieder kandi-

dieren?

Nicht nur ich, der gesamte Sport-kreisvorstand stellt sich zur Wie-derwahl.

PZ-INTERVIEWmit Gudrun Augenstein, Vorsitzende des Sportkreises Pforzheim Enzkreis, über Probleme der Sportvereine und nötige Konsequenzen

„Finanzierung wird zur Gratwanderung“

DAS GESPRÄCH FÜHRTEN

MARTIN MILDENBERGER

SIMON WALTER

Hilfestellung auf dem Weg in eine nicht einfache Zukunft will der Sportkreis Pforzheim Enzkreis mit der Vorsitzenden

Gudrun Augenstein seinenMitglieds-Vereinen geben. FOTO: SEIBEL

iAnregungen oder Meinungsbeiträge

zum Thema bitte per E-Mail

an die Sportredaktion unter:

[email protected] per Telefon: (07231) 933-223

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

BRENNPUNKTSPORTVEREINDer traditionelle Sportverein hatmit vielen Problemen zu kämpfen.KaumNachwuchs, Mitglieder-schwund, leere Kassen, marodeSportstätten. Wo genau drücktder Schuh? Wie kann der Vereinder Zukunft aussehen? Was mussgeschehen? Damit beschäftigt sichdiese neue PZ-Serie.

Das Osterwochenende ist in die-sem Jahr der Startpunkt für dieTurner in die Bundesligasaison.Das Team der KTV Straubenhardtbekommt es gleich am Samstagmit Rekordchampion SC Cottbuszu tun. Es wird keine leichte Auf-gabe für die Turner von TrainerAlexei Grigoriev, dennoch reisensie durchaus zuversichtlich in dieLausitz. „Wir sind in guter Form,daher glaube ich, dass wir erfolg-

reich sein können. Ein Heimwett-kampf wäre mir aber lieber gewe-sen“, so Grigoriev, der auf denGroßteil seiner Athleten zurück-greifen. Nur Nationalturner Tho-mas Taranu (Reha nach Schulter-operation) wird fehlen.

Bretschneider in Frühform

Dafür ist Neuzugang AndreasBretschneider in gute Frühform.Der 23-jährige Chemnitzer ge-wann am vergangenen Wochenen-de beim Weltcup-Turnier in Cott-bus das Reckfinale und feierte da-

mit seinen ersten großen interna-tionalen Erfolg. Doch nicht nurauf ihm ruhen die Hoffnungen.Grigoriev baut auf eine homogeneMannschaftsleistung, warnt aberauch vor zu großer Euphorie.„Wenn wir dieses Jahr vorne mit-mischen wollen, dürfen wir unsnicht viele Fehler erlauben. Leich-te Gegner gibt es nicht.“Der Stamm der Mannschaft ist

im Vergleich zur Vorsaison unver-ändert. Mit guten Trainingsleis-tungen hat sich Anton Wirt nachvorne geturnt. Er wird vermutlich

einen Sechskampf absolvieren.Starke Gerätespezialisten sind Ro-bert Weber, Andre Schaich, DanielWeinert, Vladimir Klimenko undDimitri Walter. Auch auf den ukra-inischen Neuzugang freut sichGrigoriev. Der erst 19-jährige OlegStepko gilt als großes Talent im in-ternationalen Turnzirkus undwird die Ausländerposition beset-zen. Es wird spannend zu sehensein, inwiefern sich der junge Ath-let im Duell mit dem auf Cottbu-ser Seite weitaus erfahreneren Ro-man Zozulja behaupten kann.

JOCHEN SCHWENK | STRAUBENHARDT

Saisonauftakt beim alten RivalenDie KTV Straubenhardt tritt heute zum Bundesliga-Start beim SC Cottbus an

Im Training überzeugt hat zuletzt KTV-Athlet AntonWirt. FOTO: PZ-ARCHIV/RIPBERGER

PFORZHEIM. Hans Christensenwird auch in der kommendenSaison den Handball-Oberligis-ten SG Pforzheim/Eutingen be-treuen. Das gab SportvorstandWolfgang Lipps bei der Mitglie-derversammlung des Vereinsbekannt.„Trotz problematischer Ver-

letztensituation hat uns HansChristensen aus den Abstiegs-rängen ins gesicherte Mittelfeldgeführt. Dass wir nunmehrzweitbeste Mannschaft in derRückrunde sind, zeigt, welchesPotenzial in unseren Eigenge-wächsen steckt. Hans Christen-sen ist der ideale Trainer, umdieses Potenzial weiter zu ent-wickeln,“ sagte Lipps undheimste hierfür spontanen Bei-fall und Zustimmung der Mit-gliederversammlung ein.Der Däne Christensen hatte

viele Jahre lang für die SG ge-spielt, und war vor seinem Trai-nerengagement auf dem Bu-ckenberg ein Jahr lang alsCoach beim Lokal- und Ligari-valen TGS Pforzheim. pm/ok

SG verlängertVertragmitChristensen

Vertrag verlängert: SG-Trainer Hans

Christensen. FOTO: PZ-ARCHIV/RIPBERGER

N Spielverlegung in der Fuß-ball-Landesliga: Die Partie desSV Langensteinbach gegen denFV Birkenfeld wird vom Freitag,5. April, auf Sonntag, 7. April(15.00 Uhr) verschoben.

N Die zweiwöchige Sperre fürFußballer Niklas Hecht-Zirpelvom FC Nöttingen ist abge-laufen. Der Spieler war in derLandesliga-Begegnung desFC Nöttingen II gegen des SVKickers Pforzheim am 9. Märzdes Feldes verwiesen worden.Dafür wurde er zwei Wochen(bis 24. März) gesperrt.

N Die C-Junioren des SV KickersPforzheim haben beim Spiel ge-gen die SG Oberderdingen (0:0)in der Landesliga zwei Nach-wuchskicker eingesetzt, dienicht spielberechtigt waren.Deshalb wurde der Sieg jetztOberderdingen zugesprochen.

N Trainer Michael Sychold hatseinen Vertrag beim Fußball-A-Ligisten ASV Arnbach ver-längert. Das gab der Verein beiseiner Mitgliederversammlungbekannt. Sychold war mit demASV 2012 in die A-Klasse aufge-stiegen.

SPORT-TELEGRAMM

Page 2: Brennpunkt Sportverein

ie sind überdurchschnittlichalt. Sie sind überdurch-schnittlich oft männlich.

Beides ist nicht per se negativ. Einechtes Problem ist aber eine dritteBesonderheit bei den Ehrenamtli-chen in deutschen Sportclubs: Siesind wenige. Zu wenige. Vier vonfünf baden-württembergischenVereinen klagen laut einer Studiedes Berliner Wissenschaftszent-rums (BWZ) über einen Mangel anehrenamtlichen Mitarbeitern. Im-mer öfter werden Leitungsfunktio-nen „nur noch deshalb ausgeübt,weil einer es ja machen muss“,schreiben die Wissenschaftler.

Alle Posten beimTVPbesetzt

„Die meisten sind nicht mehr be-reit, etwas ohne Obolus zu tun“,klagt Frank Piaskovy, erster Vorsit-zender des TV Pforzheim. Wo frü-her ohne Zögern selbst Hand an-gelegt wurde, würde heute eherdie Hand aufgehalten. Beim TVPsei man gerade „dabei, den Karrenaus dem Dreck zu ziehen. ZumGlück gibt es noch einige Ehren-amtliche, ohne sie wäre der Vereintot.“ Erstmals seit Jahren seien beidem Traditionsverein wieder allePosten besetzt. Selbstverständlichist dies trotz 1044 Mitgliedernschon lange nicht mehr.Ein Club, der dies in den letz-

ten Jahren zu spüren bekam, istder TV Neulingen. 1338 Mitgliederhat er auf der einen, aber seit ei-nem Jahr keinen Pressewart aufder anderen Seite. Auch das Amtdes ersten Vorsitzenden war voreinigen Jahren vakant: Erst meh-rere Jahre nach dem Rückzug Uli

S

Becks übernahm der bisherigezweite Vorsitzende, Bernd Eid,2009 den wichtigsten Posten imVerein. Anfang April kandidierteer nicht mehr. Es übernahm: UliBeck. Es ist inzwischen fast über-all Usus: Die Vorsitzenden werden

weniger gewählt. Vielmehr wirdihre Kandidatur erleichtert ange-nommen. Hauptsache, es machtjemand.„Früher war die ehrenamtliche

Bereitschaft größer. Heute wollendie Leute lieber etwas bezahlen,

statt sich zu engagieren“, hat ElkeHolz erkannt, die stundenweisedie Geschäftsstelle des TV Neulin-gen leitet. Als sich im Frühjahr ab-zeichnete, dass die Nachfolgesu-che für Bernd Eid schwierig wer-den könnte, sei auch die Überle-gung im Raum gestanden, einenhauptamtlichen Vereins-Chef ein-zustellen. „Aber dann hätten wie-derum die Mitgliedsbeiträge stei-gen müssen“, befürchtet Holz.„Sportvereine verkaufen sich

oft unter Wert“, meint dagegenStefan Ermentraut. Seit 1998 ist erhauptamtlicher – also bezahlter –Geschäftsführer der TSG Niefern.„Wir hatten die Wahl, ob wir aufdem Level stehenbleiben oder unsoffensiv neuen Möglichkeiten öff-nen wollen“, blickt er zurück. ImEhrenamt neben der regulären Ar-beit sei es schwierig, nicht nur zuverwalten, sondern auch Neues zugestalten. Der Aufwand, denDeutschlands Ehrenamtliche be-treiben, ist immens: Laut demSportentwicklungsbericht 2011/12arbeitet jeder Ehrenamtliche aufVorstandsebene 15,4 Stunden proMonat für seinen Verein. Im Jahrist diese Arbeit demnach deutsch-landweit 187 Milliarden Euro wert.

Stelle „nicht unumstritten“

„Vielleicht haben wir es einfacher,Ehrenamtliche zu gewinnen, weilich ihnen verwaltungstechnischein bisschen was abnehme“, ver-mutet Ermentraut, der neben DirkSteidl beim FC Nöttingen der ein-zige Vollzeit-Vereinsboss im Sport-kreis Pforzheim Enzkreis ist. An-fangs sei die Schaffung dieser Stel-le „nicht unumstritten“ gewesen,erinnert sich der 43-Jährige.Indes: Auch das Hauptamt ist

nicht zwingend der Königsweg.„Wenn man jemand Hauptamtli-ches hat, besteht die Gefahr, dasssich die Leute immer auf diesePerson verlassen“, gibt NorbertFreundt zu bedenken. Als Vorsit-zender tritt er beim TVNöttingenseit 1991 den Beweis an, dass einGroßverein auch im Ehrenamt ge-führt werden kann – wenn die

Rahmenbedingungen stimmen:„Ich habe einen großen Rückhaltim Verein und bei meiner Frau.“Was banal klingt, ist unverzicht-bar, um Familie, Beruf und Vereinunter einen Hut zu bringen.Doch gerade dies ist bei jungen

Menschen oft schwierig. „Hinzukommt, dass die Eltern nichtmehr so dahinter stehen und dieKonkurrenz durch andere Hobbysgrößer wird“, meint der TVP-Vor-sitzende Piaskovy. Da erscheint esnur logisch, dass laut des Sport-entwicklungsberichts im Schnittalle Ehrenämter außer dem desJugendleiters von überdurch-schnittlich alten Männern besetztsind. Auch deswegen betont Nöt-tingens Freundt die Bedeutung ei-nes Jugendvorstands: „So kannman Jüngere für das Ehrenamt ge-winnen“, berichtet er. Bei den 25-bis 40-Jährigen gebe es zwarmeist eine Lücke. „Doch wenn dasStudium vorbei, ein Beruf gefun-den und das Haus gebaut ist, kom-men viele wieder zurück.“ Davonkönnte auch er selbst bald profi-tieren: In etwa zwei Jahren möch-te Freundt den Vorsitz abgeben –nach mehr als 20 Jahren.

SIMON WALTER

PFORZHEIM/ENZKREIS

Lebensretter der Vereine■ Sportclubs suchenhänderingend nachEhrenamtlichen.

■ Der Nachwuchs fehlt, dieKonkurrenz wird größer.Ist Bezahlung die Lösung?

Zeit, um Danke zu sagen: Beim Drittligaspiel Karlsruher SC gegen 1. FC Heidenheim ließ der DFB die ehrenamtlichen Helfer grüßen. Doch von diesen gibt es in vielen Vereinen zu wenige. FOTO: GES

SPORT NUMMER 92PFORZHEIMER ZEITUNGSAMSTAG, 20. APRIL 201316

ANZEIGE

Nächstes Heimspiel der Pforzheimer Handballer

Foto:R

ubne

r

Konz

eptio

nun

dGe

stalt

ung:

iXmed

iaGm

bHWerbe

agen

tur·

www.ixm

edia.

de

www.sg-pforzheim.de

20.04.2013 Samstag | 15 UhrKonrad-Adenauer-Halle

A-Jugend vs. FA Göppingen

PFORZHEIM. In der Tennis-Win-terrunde 2012/2013 startete dasMixed-Team der PSG Pforz-heim in der 1. Bezirksliga undwurde mit 7:1 Punkten und18:6 Matchpunkten Gruppen-sieger. Danach ging es zum Sie-ger der Nachbargruppe, demTC GW Gondelsheim, um denMeister des Bezirks Mittelba-den zu ermitteln.Nach den Einzeln stand es

durch Erfolge von Stefan Furt-wengler, Bonnie Kunzmannund Jasmin Weik bei einer Nie-derlage von Michael Schilenko3:1 für Pforzheim. Nachdem daserste Doppel Stefan Furtweng-ler/Jasmin Weik verloren hatte,musste die Entscheidung imzweiten Doppel fallen. Und dagewannen Michael Schilen-ko/Bonnie Kunzmann nach ei-nem 6:3 im ersten und einem0:6 im zweiten Satz denMatch-Tiebreak 10:2. pm

Mixed-Titelan PSG-Spieler

Die Mixed-Mannschaft der

PSG Pforzheim hat sich in der Win-

terrunde die Bezirksliga-Meister-

schaft gesichert. FOTO: PRIVAT

PFORZHEIM. Die SportagenturCommEvent Management ausKiel und die TGS Pforzheimveranstalten vom 27. bis 30. Maiein Handball-Power-Camp für13- bis 16-Jährige in der Bencki-ser-Halle. Ein lizenziertes Trai-nerteam wird den Nachwuchsin seinem persönlichen Hand-ballkönnen schulen und för-dern. Neben den handballeri-schen Techniken werden auchdie Athletik und die Koordina-tion nach neuesten sportwis-senschaftlichen Erkenntnissenverbessert. Alle Teilnehmer er-halten im hummel Power-Camp eine hochwertige Trai-ningsausrüstung. Die Anzahlder Plätze ist begrenzt, nurnoch wenige stehen zur Verfü-gung – eine Anmeldung ist tele-fonisch unter 0431/696 70 20oder online unter www.hand-ball-camp.de möglich. pm

Handball-CampinPforzheim

Prozent der Ehrenamtlichenin Sportvereinen sind Männer.Den 580000 Herren stehen230000 Frauen gegenüber.(Quelle: Sportentwicklungs-bericht 2011/12)

ZU MÄNNLICH

71,6Stunden arbeiten Ehren-amtliche auf Vorstandsebenein deutschen Sportvereinenpro Monat. (Quelle: Sport-entwicklungsbericht2011/12)

ZU AUFWENDIG

15,4

i

Anregungen oder Meinungsbeiträgezum Thema bitte per E-Mail an die

Sportredaktion unter:[email protected] oder perTelefon: 07231/933223

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Frank Piaskovy, erster Vorsitzende des TV 1834 Pforzheim

„Diemeisten sind nicht mehr bereit, etwas ohneObolus zu tun. ZumGlück gibt es noch einigeEhrenamtliche, ohne sie wäre der Verein tot.“

Stefan Ermentraut, Geschäftsführer der TSG Niefern

„Sportvereine verkaufen sich oft unterWert.Verglichenmit anderen Einrichtungen sind die

Beiträge Discount-Preise.“

Prozent der Vereine inBaden-Württemberg habenProbleme, ehrenamtlich Enga-gierte zu finden. (Quelle:Studie des Wissenschafts-zentrums für SozialforschungBerlin)

ZU WENIGE

80Jahre sind ehrenamtlicheSportvereins-Vorsitzendeim Schnitt alt. Der Durch-schnittsdeutsche ist dagegenerst 43 Jahre. (Quelle:Sportentwicklungsbericht2011/12)

ZU ALT

53,6 Der traditionelle Sportvereinhat mit vielen Problemen zukämpfen. Kaum Nachwuchs,Mitgliederschwund, leere Kas-sen, marode Sportstätten. Wogenau drückt der Schuh? Wiekann der Verein der Zukunftaussehen? Was muss gesche-hen? Damit beschaftigt sichdiese neue PZ-Serie.

BRENNPUNKT

SPORTVEREIN

N Beim Fechtturnier in Landau,dem sogenannten „Spätzünder-turnier“ für wenig erfahreneSportler, gab es für den Fecht-sport Pforzheim gute Platzie-rungen. SebastianMazariecwurde Zweiter, DavinaMazariecund Ingrid Schultz wurden je-weils Dritte.

SPORT-TELEGRAMM

Page 3: Brennpunkt Sportverein

SPORTNUMMER 108 SAMSTAG, 11. MAI 2013PFORZHEIMER ZEITUNG 15

in Drittel aller Sportvereinefühlt sich in seiner Existenzbedroht, hat eine Studie des

Instituts für Sportwissenschaft inBonn ergeben. Das hat viele Grün-de, unter anderem sinkende Mit-gliederzahlen. Ein genauer Blick indie Statistik zeigt, dass die Proble-matik sehr differenziert zu betrach-ten ist – auch im Sportkreis Pforz-heim Enzkreis. Es gibt Vereine, diehaben die Zeichen der Zeit erkanntund boomen, anderen hingegenhaben in den vergangenen 15 Jah-ren bis zu 50 Prozent ihrer Mitglie-der verloren.

Wer hat die größten Probleme?

Bundesweit haben der DeutscheTennis-Bund (-23,9 Prozent), derDeutsche Ski-Verband (-13,5) undder Deutsche Tischtennis-Bund(-12) von 2000 bis 2010 die meis-ten Mitglieder verloren. Deutlichim Minus liegen auch der Deut-sche Schwimm-Verband (-10) undder Deutsche Schützenbund (-9,2).

Wie sieht das im Sportkreis

Pforzheim Enzkreis aus?

Der Bundestrend zeichnet sichauch auf Kreisebene ab. So hattebeispielsweise der 1. TennisclubPforzheim im Jahre 1994 noch 656Mitglieder, 2012 waren es 334. DieGesamtbilanz im Sportkreis istaber leicht positiv. 1994 gab es in213 Vereinen 76 500 Mitglieder.2012 waren es in 267 Vereinen77947 Mitglieder. Sorgenkindersind vor allem die großen Vereineim Stadtgebiet Pforzheim. Hierverlor der TV 34 Pforzheim von1994 bis 2012 die Hälfte aller Mit-glieder (von 2115 auf 1044). VfRund 1. FC Pforzheim hatten 1994zusammen 1351 Mitglieder. DerFusionsverein 1. CfR Pforzheimbringt es aktuell auf etwas mehrals 800 Mitglieder. Der JudoclubPforzheim meldet im gleichenZeitraum einen Rückgang von 830auf 477 Mitglieder.

Was sind Ursachen für den Ab-

wärtstrend?

Sie sind vielschichtig. RudolfMürrle, Vorsitzender des Judo-clubs Pforzheim, meint: „Es liegtzum einen an der Schulpolitik. DieKinder haben immer weniger Zeit.Auch die Fitness-Studios in derStadt machen uns Konkurrenz.Dort gibt es keine Verpflichtun-gen, wie sie in einem Verein beste-hen. Außerdem sind die Studioszeitlich flexibel. Wir können mor-gen um 10.00 Uhr keine Kurse an-bieten.“Mit beträchtlichen Altlasten

schlägt sich der TV 34 Pforzheimherum. Vorsitzender Frank Pias-kovy, seit Oktober 2012 im Amt,

E

kämpft an vielen Fronten. DerNachwuchs bleibt aus, die Sport-stätten sind veraltet und marode,Übungsleiter fehlen, hinzu kom-men Altschulden. Die Frage, wieer den Mitgliederschwund brem-sen kann, beschäftigt ihn sehr.„Ich bin froh, wenn ich den Vereinam Leben erhalten kann“, sagt Pi-askovy.Den demografischen Wandel

und das breitete Sportangebot fürKinder und Jugendliche machtSergio de Sousa vom FV 08 Mühl-acker für den Negativtrend in sei-nem Verein verantwortlich. DerFV 08 hat seit 1994 rund 300 Mit-glieder verloren und liegt aktuellbei etwa 240, obwohl es bun-desweit mit dem Fußballweiter aufwärts geht.„Das Problem ist sehrvielschichtig. Frühergab es in Mühlackernur Fußball. Heutegibt es sehr viele Sport-arten, die uns Konkur-renz machen. Mir fehlenauch Übungsleiter“, sagt der Ab-teilungs- und Spielleiter der 08-er.Ähnliche Probleme wie der FV 08haben zahlreiche Fußballclubs imSportkreis.

Wo geht es aufwärts?

Am stärksten wächst der DeutscheGolf-Verband. 345 206 Mitgliederwaren es im Jahre 2000, zehn Jah-re später stehen 599 328 Mitglie-der zu Buche, eine Steigerung von73,6 Prozent. Deutlich im Plus istauch der Deutsche Alpenvereinmit +34,5 Prozent. Aber auch dergrößte Fachverband der Welt, derDeutsche Fußball-Bund, wächstweiter. Die Mitgliederzahl stiegseit 2000 um acht Prozent undliegt aktuell bei 6,8 Millionen.

Welche positiven Beispiele gibt

es im Sportkreis?

Wie im Bundestrend ist auch inPforzheim der Alpenverein aufdem Vormarsch. Mit rund 3000Mitgliedern ist die Sektion Pforz-heim der größte Verein im Sport-kreis. Eine Art Vorzeigeverein istder TV Nöttingen. Er hat seineMitgliederzahl in den vergange-nen 20 Jahren verdreifacht (aufknapp über 2000). „Es liegt an un-serem Angebot“, sagt Vorsitzender

Norbert Freundt. Der Verein hateine eigene Sporthalle mit mittler-weile vier Übungsräumen und ei-nem eigenen Fitnessraum. „Wirhaben alles mitgemacht, was ge-fragt ist. Und wir sind flexibel undjederzeit aufgeschlossen für

Neues“, sagt Freundt. Daseinzige Problem ist bis-weilen, genügendÜbungsleiter zu fin-den. Generell ist zu be-obachten, dass Turn-vereine auf dem Lande,welche mit einem flexib-len und attraktiven Angebot

die Zeichen der Zeit erkannt ha-ben, in der Regel keinen Mitglie-derschwund beklagen.

Welche Rolle spielen private An-

bieter wie Fitness-Studios?

In der Stadt Pforzheim eine rechtgroße. Experten sagen, das liegeauch daran, dass entsprechendeAngebote in den Vereinen fehlen.In Pforzheim gibt es zehn bis 15mehr oder weniger große Studios.Vor zehn bis 15 Jahren gab es ei-nen Boom. Studios schossen wiePilze aus dem Boden. „Der Boomist jetzt ein wenig abgeflacht“, er-klärt Helmut Wagner vom WRGWagner-Ruland Gesundheitszent-rum an der Habermehlstraße.Wagner kennt die Szene. Er warviele Jahre Vorsitzender des ba-den-württembergischen Landes-verbandes für Bodybuilding, Fit-ness und Kraftsport. „Viele Verei-ne haben die Entwicklung einfachverschlafen“, glaubt der Fitness-Studio-Pionier.

MARTIN MILDENBERGER | PFORZHEIM

Wo sind sie geblieben?■ Mitgliederschwundmacht vielen Vereinen imSportkreis zu schaffen.

Den Clubs auf dem Landgeht es oft besser als denenin der Stadt.

Mit pfiffigen und trendigen Angeboten können die traditionellen Sportvereine auch heute noch eine große Anziehungskraft ausüben – auf ihre Mitglieder und alle

Menschen, die Lust auf Sport haben. FOTO: OSSINGER

i

Anregungen oder Meinungsbeiträge

zum Thema bitte per E-Mail

an die Sportredaktion unter:

[email protected] oder perTelefon: 07231/933223

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

HelmutWagner, Sportcenter Wagner

„Der traditionelle Sportverein hateigentlich keine Chance gegen die Fitness-Studios

mit ihren Ausstattungen.“

Frank Piaskovy, Vorsitzender TV 34

„Früher war es normal,dass Sohn und TochterauchMitglied im Vereindes Vaters wurden.Das ist heute nicht

mehr so.“

MillionenMitglieder in 91148Sportvereinen waren im Jahr2010 in Deutschland registriert.

VEREIN

23,8MillionenMenschen waren imJahre 2012 in Deutschland Mit-glieder in einem Fitness-Studio.

FITNESS-STUDIO

8

MITGLIEDERENTWICKLUNG SPORTVEREINE*

IM SPORTKREIS 1994/2012

QUELLE: SPORTKREIS PFORZHEIM ENZKREIS

1994

2012

TV Pforzheim

Skiclub Pforzheim

TSG Niefern

Vfr/1. FC Pforzheim

TV Nöttingen

1. TC Pforzheim

FV 08 Mühlacker

TC Wolfsberg

TV Dürrn

FC Nöttingen

TTC Dietlingen

2279

2976

2115

1044

1826

1048

1771

1940

1351

824 (CfR)

830

477

714

2035

656

334

540

241

418

381

271

474

240

798

215

139

207

131

AlpenvereinPforzheim

Boxring BWPforzheim

JudoclubPforzheim

*ausgewählteVereine

Umfangreiches Zah-

lenmaterial im Inter-

net auf der Seite

des DOSBim Down-

load-Center unter:

www.dosb.de

PFORZHEIM. Viel zu feiern gibtes bei den Handballern derTGS Pforzheim. Die erste Män-nermannschaft ist in die 3. Ligades Deutschen Handball-Bun-des (DHB) aufgestiegen und si-cherte sich obendrein die Meis-terschaft in der Oberliga Ba-den-Württemberg. Dies soll amheutigen Samstag vor und nachdem letzten Saisonspiel in derSporthalle der Fritz-Erler-Schu-le gewürdigt werden. Vor derPartie gegen den letztjährigenDrittligisten und aktuellen Ta-bellenvierten TSG Söflingen(19.30 Uhr) wird es die offizielleMeisterehrung durch den Süd-deutschen Handballverband(SHV) geben. Weitere Ehrun-gen, ein Videosaisonrückblickauf Großbildleinwand, Inter-views und Freibier für die Zu-schauer nach dem Spiel rundenden Abend ab.mm

Die TGS feiertTitel undAufstieg

JOURNAL

PFORZHEIM. In der Sporthalle derLudwig-Erhardt-Schule in Pforz-heim trafen sich sechs Mann-schaften aus Süddeutschland undkämpften um den dritten Jugend-Rollstuhl-Cup der Firma Meyra.Die Rollstuhlfahrer im Alter zwi-schen zwölf und 19 Jahren warenhoch motiviert, denn nur der Ge-winner kann im Oktober zumEndspiel nach Hannover fahren.Gleich in der Vorrunde wurde

klar, dass die Pforzheimer mitMünchen und Trier zu den Favori-

ten gehörten. Zwar unterlag manden Münchnern in der ersten Be-gegnung noch mit 17:24, doch inden Platzierungsspielen konnteman Trier in einem dramatischenSpiel mit 18:17 besiegen.Im Endspiel traf der PSC Pforz-

heim wieder auf die Bayern. Diesehatten bis zur Halbzeit noch einenkleinen Vorsprung. Die von Trai-ner Seba Baskoey hervorragendeingestellten Rollis vom PSCPforzheim pressten die Münchnerkonsequent schon auf deren Hälf-

te, so dass die Centerspieler vomUSC München nun nicht mehrzum Zug kamen. Am Ende siegtendie Pforzheimer mit 24:22Zum Abschluss des von Patricia

Fritz (PSC Pforzheim) und GünterVogel (Firma Meyra) gut organi-sierten Turniers wurde noch ge-meinsam gefeiert.Endstand beimTurnier:

1. PSC Pforzheim, 2. USC Mün-chen, 3. RSC Rollis Trier, 4. MixedTeam 5. FCK Rolling Devils Kai-serslautern. pm

Rollstuhlfahrer vomPara- Sport-Clubgewinnen gut besetztes Jugend-Turnier

Eng ging es zu im entscheidenden Spiel zwischen Gastgeber PSC Pforzheim (in Blau)

und dem USCMünchen. FOTO: PRIVAT

PFORZHEIM. Jetzt ist es amtlich:Die Frauenmannschaft des TVBrötzingen bleibt auch in derkommenden Saison in der Vol-leyball-Oberliga. Bereits vordieser guten Nachricht habenalle Spielerinnen für die kom-mende Saison zugesagt. Einzi-ger Abgang: Sandra Biskup ver-abschiedet sich in eine Baby-pause. Aus der zweiten Mann-schaft wird Teresa Kern in Zu-kunft fest im Kader der Erstenspielen. Auch Tina Schaudtkehrt zurück. „Nächstes Jahrwollen wir so schnell wie mög-lich die Abstiegsregion verlas-sen“, sagt Zeljko Ivanovic, derweiter als Trainer mit von derPartie ist. Vergangene Saisonwar die Leistung des neu zu-sammengesetzten Teams zuunkonstant und am Ende zit-terte die Mannschaft auf demdrittletzten Rang um den Klas-senerhalt. „Wir müssen daranarbeiten, unser oberstes Leis-tungsniveau konstant abzuru-fen“, sagt Ivanovic. Die Mann-schaft wird sich in Zukunft wei-ter verjüngen und auch in dernächsten Saison werden weite-re Jugendspieler an die ersteMannschaft herangeführt. cf

TVBrötzingenbleibt in Oberliga

PFORZHEIM. In der 2. Wasser-ball-Bundesliga Süd empfängtder 1. BSC Pforzheim am heuti-gen Samstag um 19.00 Uhr imEmma-Jaeger-Bad den Tabel-lennachbarn SG StadtwerkeMünchen zu einem Nachhol-spiel. Die Gäste aus der bayeri-schen Landeshauptstadt habensich mit ihrem ungarischenTrainer Sandor Szeleczkei miteiner Reihe von Spielern vomBalkan verstärkt. „Wir werdenuns nicht verstecken“, sagtBSC-Coach Armin Reisert. c.b.

1. BSC PforzheimerwartetMünchen

PFORZHEIM. Während der Hei-delberger RK nicht nur Titel-verteidiger, sondern auch Top-favorit für den deutschen Meis-tertitel im 15er-Rugby ist, giltdas Gleiche für den TV Pforz-heim im 7er-Rugby. Die Pforz-heimer werden am 22./23. Juniaussichtsreich in das Turnierum die deutsche Meisterschaftim 7er-Rugby gehen. Mit den7er-Nationalspielern ManasahSita (Simbabwe) und Carlos So-teras Merz (Deutschland), demfrüheren 7er-Nationalmann-schaftskapitän Mustafa Güngörsowie den pfeilschnellen Rus-sell Kupa, David Schulz undVerdon Bartlett haben diePforzheimer herausragendeSpieler, die an eine Titelvertei-digung glauben lassen. pm

TVP Favoritim 7er-Rugby

BRENNPUNKT

SPORTVEREIN

Page 4: Brennpunkt Sportverein

SPORT NUMMER 124PFORZHEIMER ZEITUNGSAMSTAG, 1. JUNI 201314

PFORZHEIM. In der Relegationgeht’s rund. Das für gesternAbend angesetzte Aufstiegs-spiel zur Fußball-KreisligaPforzheim zwischen dem1. FC Bauschlott und demTSVWeiler in Singen wurde we-gen der starken Regenfällekurzfristig abgesagt und fürden morgigen Sonntag(16.00 Uhr) auf dem Sportplatzin Singen neu angesetzt.Keine Absage gab es gestern

für das heutige Relegationsspiel(Kreisliga/Landesliga) zwischendem Zweiten der Kreisliga,1. FC Ersingen, und dem Viert-letzten der Landesliga,1. FC Kieselbronn. Das Spiel sollum 16.00 Uhr beim SV KickersPforzheim angepfiffen werden.Den Ersingern wird heute vorallem der SV Büchenbronnganz fest die Daumen drücken.Denn nur wenn der FCE die Re-legation gewinnt, bleibt Bü-chenbronn in der Kreisliga –außerdem Ersingen II in derA-Klasse.Abgesagt wurde gestern

auch das Nachholspiel in derLandesliga Mittelbaden, SpVggDurlach-Aue – FC Nöttingen II.Beide Teams verzichten auf ei-ne spätere Austragung. In ei-nem solchen Fall wird es wahr-scheinlich zu einer Niederlagefür beide Teams kommen. dom

Ein Video zum Relegationsspiel

Ersingen – Kieselbronn am

Sonntag auf www.pz-news.de

Absage undDaumendrücken

PFORZHEIM. Die Tennisspielerdes TC Wolfsberg waren bei denfünften baden-württembergi-schen Tennis-Hallenmeister-schaften der Senioren, die inStuttgart-Stammheim ausgetra-gen wurden, erfolgreich.Bei den Herren 30 hatte im

Endspiel Thomas Frank deut-lich mit 6:2, 6:1 die Nase vorn.Der topgesetzte WolfsbergerJürgen Grünzinger (Herren 50)musste sich im Viertelfinale ei-nem Außenseiter mit 2:6 und2:6 geschlagen geben. Das Fina-le der Herren 55 verlor AndreasWalther mit 2:6 und 4:6 gegenden mehrfachen deutschen Se-niorenmeister und die Nummerzehn der Herren 55-Weltrang-liste im Jahr 2012.Für Otto Dressler wurde es

im Wettbewerb der Herren 60im Finale eng: Nach hartemKampf über drei Sätze mit 17:15im Match-Tie-Break ging er alsVizemeister vom Platz. EinenWolfsberger Sieger gab es beiden Herren 65. Hier gewannder an Nummer zwei gesetzteKarl-Heinz Jakob das Finalemit 6:3, 3:6 und 10:5. pm

Zwei Titel fürTCWolfsberg

aben Sie Lust auf einensexy Körper? Dann ver-zichten Sie: Auf zwei Tas-

sen Kaffee im Monat. Oder aufzwei Weizenbier. Oder aber auf ein-einhalb Schachteln Zigaretten.Zugegeben: Nur durch den mi-

nimalen Verzicht auf ein Genuss-mittel wird kein Körper baggersee-tauglich. Doch immerhin lässt sichso just das Geld einsparen, das inDeutschland meist reicht, um imVerein einer Leibesübung nachWahl zu frönen: Die Hälfte derSportvereine kassiert von ihren er-wachsenen Mitgliedern maximalsechs Euro pro Monat. Leicht unterdiesem für den Sportentwicklungs-plan 2011/2012 ermittelten Wertliegt der SV Büchenbronn: 60Euroist den Erwachsenen unter den1281 Mitgliedern ihre Teilhabe amVereinsleben wert – im Jahr. Inmanch einem Fitnessstudio ist die-ser Betrag monatlich fällig. Esklingt absurd: Einerseits ist Ver-einssport nach wie vor unschlagbargünstig. Doch andererseits ächzenfast alle Vereine über mangelnde fi-nanzielle Unterstützung. Machensich die Clubs selbst das Lebenschwer? Dieter Rüdenauer wider-spricht dem vehement: „Vereinesind nur attraktiv, wenn sie mode-rate Beiträge erheben“, ist sich derPräsident des SV Büchenbronn si-cher. Zudem müssten die aktivenMitglieder auch beim SVB einigeZusatz-Leistungen extra bezahlen.„Die Finanzierung ist in den

H

letzten Jahren schwieriger gewor-den“, betont er. „Die Kommunensind klamm, dementsprechendgibt es immer weniger Fördermit-tel.“ Mit dieser Einschätzung stehtRüdenauer nicht alleine da: Lauteiner Studie des Berliner Wissen-schaftszentrums für Sozialfor-schung sind die öffentlichen Zu-wendungen zwischen 2005 und2012 bei 39 Prozent der Vereine ge-sunken und nur bei 19 Prozent ge-stiegen. „Immerhin bekommen wirvon der Stadt pro Jugendlichen 15Euro im Jahr“, verrät SVB-PräsidentRüdenauer. Doch inzwischen müs-sen die Vereine viele Aufgabenselbst übernehmen: Zwar stellt dieStadt etwa beim SVB das Mähgerät,doch „alleine das Mähen kostet unspro Saison 1700Euro“, rechnet Rü-denauer vor. Und 2011 mussten dieVereine sogar darüber froh sein,dass die Hallenmieten wenigerstark stiegen als angekündigt.An den finanziellen Nöten vieler

Städte wird sich auf absehbare Zeitwenig ändern, während gleichzeitigKosten für Energie und Übungslei-ter steigen. Auf der anderen Seiteder Rechnung stehen die Mitglieds-beiträge, die im Schnitt 46 Prozentder Einnahmen ausmachen. „Abernur damit kann kein Verein mehrexistieren“, sagt Dieter Rüdenauer.Events wie das Sportfest, derRösch-Cup oder die Theaterabendeseien daher überlebenswichtig.Laut des Sportentwicklungsbe-

richts sind die Einnahmen aus Mit-gliedsbeiträgen und Veranstaltun-gen die, deren Bedeutung amstärksten gewachsen ist. An dritterStelle im Wachstumsranking folgenWerbeeinnahmen: von Trikots biszur Bandenwerbung im Stadion.Mut für die Zukunft macht eine an-dere Stelle des Berichts. Demnachhatten 2006 noch 36,6Prozent allerVereine einMinus in der Kasse. VierJahre später waren es nur noch 22,1Prozent. Ein Lichtblick sind aberauch die neuen Wege, die einigeVereine gehen: zum Beispiel, indemsie wenig bekannte Zuschüsse vomBadischen Sportbund oder der Eu-ropäischen Union beantragen, odersich von Freiwilligen unterstützenlassen. So absolvierten 2012 in Ba-den-Württemberg Hunderte jungeMenschen ihr Freiwilliges SozialesJahr oder ihren Bundesfreiwilligen-dienst in Sportvereinen oder -ver-bänden.Die Bedeutung dieser modernen

Wege scheint zu steigen. Den Wertder klassischen Mitgliederbindungwerden aber auch sie nicht erset-zen: „Ab dem 60. Geburtstag gratu-liert jemand von uns persönlich“,berichtet Rüdenauer von den Ge-pflogenheiten beim SVB. Kaffeeund Weizenbier sind da dann wahr-scheinlich sogar inklusive.

■ Vereine in der Regionächzen unter steigenderfinanzieller Belastung.

■ Es gibt aber neue Wege,um Geld einzunehmenoder einzusparen.

Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?

SIMON WALTER | PFORZHEIM

Durch Trikotwerbung (F-Jugend-Teams aus Göbrichen und Grunbach) nehmen Vereine wichtiges Geld ein. Dagegen sind die Sportanlagen (rechts das Brötzinger Tal) ein großer Kostenpunkt. FOTOS: DIETRICH, KETTERL

BRENNPUNKT

SPORTVEREIN

@Hier gibt es weitere Informationen:Zuschüsse der EU: www.dosb.de/de/organisation/ internationales/europa-euZuschüsse des Badischen Sportbunds:

www.badischer-sportbund.de/vereinsfoerderung/Zuschuesse

Bundesfreiwilligendienst und FreiwilligesSoziales Jahr im Sport:www.lsvbw.de -›Bereich „Sportwelten“ -› „Sportjugend“

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Prozent aller Sportvereine hat-ten 2010 mindestens genausoviele Einnahmen wie Ausgaben.2008 waren es 71,2 Prozent,2006 sogar nur 63,7 Prozent.

GUTE BILANZ

77,9

Dieter Rüdenauer,Präsident des SV Büchenbronn

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

„Die Krux ist:

Je mehr ein Verein tut,

desto kostenintensiver

wird es.“

UPICE/TSCHECHIEN. Rund 150 Kilo-meter nordöstlich von Prag fandam Rande des Riesengebirges indem gerade mal knapp 6000 Ein-wohner zählenden Upice die 13.Straßenlauf-Europameisterschaftder Masters (ab 35 Jahre) statt.Obwohl die Organisatoren vor

Ort bereits zum dritten Mal, nach1993 und 2003 die Straßenlauf-EMausrichteten, waren die Vorausset-zungen alles andere als ideal. Ins-besondere das Streckenprofil derzehn Kilometer, mit einem Wen-depunkt mitten in der Pampa, waralles andere als meisterschafts-würdig. Fast fünfzig Höhenmetermussten von den knapp 400 Teil-nehmern beim Zehn-Kilometer-Lauf überwunden werden. Davonallein 20 Höhenmeter auf denletzten 300 Metern, die zudem

noch auf Kopfsteinpflaster gelau-fen werden mussten.Für Lidia Zentner (Gazelle

Pforzheim/Königsbach) war dieStraßenlauf-EM absolutes Neu-land. Zwar hat sie internationalschon 10 000 Meter absolviert,doch fanden die allesamt auf derBahn statt. Die Platzierung nachdem Rennen war für die „Gazelle“jedoch absolut nichts Neues, dennkeine ihrer zwölf Konkurrentin-nen der W 60 konnte ihren Siegernsthaft gefährden. Am Ende ge-wann sie mit 41:04 Minuten sicherihren ersten Straßenlauf-EM-Titelund ihren 24. EM-Titel insgesamt.Den zweiten Platz mit 42 Se-

kunden Rückstand sicherte sichdie Schweizerin Stefica Gajic vorSylviane Marguin Levesque(42:08) aus Frankreich. hej

„Gazelle“ Lidia Zentner gewinnt beiStraßenlauf-Debüt in Tschechien EM-Titel

Goldlauf auf dem Kopfsteinpflaster:

Lidia Zentner. FOTO: JÄHTZEN

Die jeweils 15 größten Posten im Jahr 2010

Mitgliedsbeiträge 17781

3203

2583

1832

1708

1407

1335

1219

1125

953

476

384

381

365

349

Spenden

Leistungen gegen Entgelt (z.B. Kursgebühren, Mieten)

Werbeverträge (z.B. Trikot, Banden, Anzeigen)

Zuschüsse durch den Kreis oder die Stadt

selbst betriebe Gaststätte

Sportveranstaltungen

Zuschüsse durch Sportorganisationen

Gesellige Veranstaltungen

Vermietung eigener Sportanlagen

Zuschüsse durch das Land

Kreditaufnahme

Aufnahmegebühren

Sonstige Zuschüsse (z.B. Arbeitsamt, EU)

Vermögensverwaltung (z.B. Zinseinnahmen)

EINNAHMEN in Euro

QUELLE: SPORTENTWICKLUNGSBERICHT 2011/2012

Trainer, Übungsleiter, Sportlehrer 7668

5495

2453

1963

1962

1902

1655

1545

1489

1405

1391

1360

1022

706

630

Unterhaltung und Betrieb eigener Anlagen

Sportgeräte und Sportkleidung

Abgaben an Sportorganisationen (z.B. Fachverbände)

Verwaltungspersonal

Durchführung eigener sportlicher Veranstaltungen

Mieten für fremde Sportanlagen

Zinsen und Tilgungen

Allgemeine Verwaltungskosten

Wartungspersonal, Platzwart usw.

Reisekosten für Übungs- und Wettkampfbetrieb

Außersportliche Veranstaltungen (z.B. Feste)

Versicherungen

Steuern

Zahlungen an Sportler

AUSGABEN in Euro

DURCHSCHNITTLICHE EINNAHMENUNDAUSGABEN

DEUTSCHER SPORTVEREINE

BIRKENFELD. Langsam aber sichergehen die Turniere beim 85. Badi-schen Schachkongress in ihre ent-scheidende Phase. Was die badi-schen Meisterschaften in der Bir-kenfelder Schwarzwald-Halle an-geht, zeichnet sich ein Favoriten-sieg ab. Denn der russische Groß-meister Vyacheslav Ikonnikov hatsich nach sechs Runden und sechsgewonnenen Partien deutlich vonseinen Verfolgern ChristophSchild (4,5 Punkte/SK Freiburg)und Stephan Tschann (4/SlavijaKarlsruhe) abgesetzt. „Ich wüsstenicht, wer ihn noch aufhalten soll-te“, betont Merten Hubel von denBirkenfelder Schachfreunden.Erfreulich aus Sicht der Gastge-

ber ist das Abschneiden von Lo-kalmatador Tomislav Bodrozic.Nach Anlaufschwierigkeiten hat

sich der 24-Jährige mit drei Siegenin Serie stabilisiert, zuletzt aberseine Partie gegen GroßmeisterIkonnikov knapp verloren. „Ichbin jetzt wesentlich lockerer undkonzentrierter. Auch das Selbst-vertrauen ist gestiegen“, versichertder Birkenfelder, der zurzeit ge-meinsam mit Stefan Bücker undChristoph Mährlein (beideSC Pforzheim) – bei jeweils dreiPunkten – im Mittelfeld des Tab-leaus rangiert. Beim Senioren-Tur-nier hat sich mittlerweile der Fa-vorit Gottfried Schumacher (BadNeuenahr) nach sieben Runden(5,5 Punkte) an die Spitze gesetzt.Vilmos Kubacsny aus Conweilerliegt auf Platz drei. Bei den Ama-teuren hat das Pforzheimer Nach-wuchstalent Emran Hamid (2,5)Tuchfühlung zur Spitze. pep

Schachkongress in Birkenfeld:Favorit Ikonnikov setzt sich ab

PFORZHEIM/HEIDELBERG. Petrusmeint es nicht gut mit Deutsch-lands Rugbyspielern. Aufgrundder unwetterartigen Regenfällein Baden-Württemberg hat dieStadt Heidelberg gestern sämt-liche Rasenplätze für das Wo-chenende gesperrt. Davon be-troffen ist auch die für den heu-tigen Samstag angesetzte Halb-final-Partie um die deutscheMeisterschaft zwischen demHeidelberger RK und demTV Pforzheim. Ein neuer Ter-min steht noch nicht fest. pm

Regen stopptRugby-Team

N Bernd Kirchstetter trainiert inder neuen Saison den Fußball-Bezirksligisten (Enz/Murr) Phö-nix Lomersheim. Er ist Nachfol-ger von Eberhard Carl.

SPORT-TELEGRAMM

Page 5: Brennpunkt Sportverein

SPORT NUMMER 142PFORZHEIMER ZEITUNGSAMSTAG, 22. JUNI 201316

ie Liste der Peinlichkeitenist lang. Im Februar 2012musste ein Handballspiel

der SG Pforzheim/Eutingen gegenden TSV Weinsberg zur Halbzeitabgebrochen werden, weil Regen-wasser durchs Dach der Konrad-Adenauer-Sporthalle tropfte. Vorgenau einem Jahr konnte im Sta-dion Holzhof in Pforzheim dasDFB-Pokalspiel FC Nöttingen ge-gen Hannover 96 nicht ausgetra-gen werden, weil sich die Sport-stätte in einen erbärmlichen Zu-stand befindet. Aus demselbenGrund wurde in diesem Jahr dastraditionsreiche Pfingst-Junioren-turnier des 1. CfR Pforzheim erst-mals abgeblasen.In desolatem Zustand befanden

sich lange Kunststoffbahn undleichtathletischen Anlagen im Bu-ckenberg-Stadion, so dass Sport-veranstaltungen und Schulsportstark beeinträchtigt waren. Derangrenzende Kunstrasenplatz des

D

FSV Buckenberg war so marode,dass er nur durch eine großzügigeSpende der Porsche AG, die FSV-Chef Uwe Hück organisierte, ge-rettet werden konnte. Die Nord-stadtschule und die dazugehörigeSporthalle mussten wegen Baufäl-ligkeit geschlossen werden.Der Katalog der Grausamkeiten

ließe sich weiter fortsetzen. Wennauch die Lage in Pforzheim beson-ders dramatisch anmutet: Alleinsteht die Goldstadt mit der Proble-matik wahrlich nicht da. Von den170000 Sportstätten in Deutsch-land ist ein Großteil älter als 30Jahre. Den gesamten Sanierungs-bedarf beziffert der DeutscheOlympische Sportbund (DOSB) ak-tuell auf rund 42 Milliarden Euro.„Vor allem die Großstädte habenProbleme“, sagt Walter Schnee-loch, der beim DOSB für Sportstät-tenentwicklung zuständig ist. Sei-ne Prognose klingt nicht rosig: „Esist schon schwer, den Status quozu halten.“ Besonders gebeuteltsind die Städte in Nordrhein-West-falen, von denen sich mancheglücklich schätzen würden, siehätten „nur“ die Probleme Pforz-heims.

Weniger Landesmittel

Wenig hilfreich ist in Baden-Würt-temberg, dass die Landesmittelfür den Vereins-Sportstättenbaunicht mehr so kräftig sprudeln,wie noch vor Jahren. „Insgesamtwar die Förderung durch das Landvor zwei Jahrzehnten deutlichbesser, als dies aktuell der Fall ist“,sagt Wolfgang Eitel, der Geschäfts-führer des Badischen Sportbundes(BSB). Dem BSB stehen aktuell 2,6Millionen Euro pro Haushaltsjahrals Zuschüsse für den Sportstät-tenbau zu. Vor 20 Jahren waren esfünf Millionen. Man versuche, soEitel, dieses Geld gleichmäßig aufdie neun Sportkreise innerhalbBSB zu verteilen. Dass Pforzheimim Vergleich der Großstädte im

BSB den größten Sanierungstauvor sich herschiebt, weiß man inKarlsruhe. Doch auch dem BSBsind die Hände gebunden, solangedie Landesmittel für den Sport-stättenbau nicht erhöht werden.Im Sportkreis Pforzheim Enz-

kreis ist auch beim Thema Sport-stätten ein starkes Stadt-Land-Ge-fälle erkennbar. Während die Ver-eine in der Stadt teilweise großeProbleme haben, geht es denen imEnzkreis relativ gut. Das ist auchdie Beobachtung, die Gudrun Au-genstein, die Vorsitzende des hie-sigen Sportkreises gemacht hat.Als geradezu vorbildlich nennt sie

die Sportstätten-Situation in Nie-fern-Öschelbronn, Kieselbronn,Königsbach-Stein oder in Rem-chingen. Alles auch Gemeinden,die finanziell gut bis sehr gut da-stehen.Nicht so Pforzheim. Die finan-

ziellen Probleme sind bekannt.Dennoch unternimmt die StadtAnstrengungen, die misslicheSportstätten-Situation zu verbes-sern. Derzeit wird die Hildahallegebaut. Sie wird nach Fertigstel-lung Mitte 2014 die größte Sport-halle im Stadtgebiet sein und fürEntlastung sorgen. Die neue, gro-ße Sporthalle der Nordstadtschule

kommt im darauf folgenden Jahrhinzu. Auch sie kann von Verei-nen genutzt werden. Die Insel-schule erhält eine neue Schul-sporthalle. Nicht zu vergessen dieSanierung des Stadions im Bröt-zinger Tal für gut drei MillionenEuro, die hauptsächlich durch denVerkauf des maroden Holzhof-Sta-dions von der Stadt an die Stadt-werke Pforzheim (SWP) finanziertwird. Auch die Sportanlage aufdem Buckenberg wird für 650000Euro saniert. Und in der Prioritä-tenliste für die kommenden Jahrestehen einige kostspielige Maß-nahmen, die fest eingeplant sind.Pforzheims OB Gert Hager tut ei-niges, um endlich den Ruf loszu-werden, Pforzheim sei keine sport-freundliche Stadt. Doch ihm sinddie Hände gebunden, weil die lee-re Stadtkasse nicht mehr zulässt.

Der Sport hatte keine Lobby

Insider sagen, der Sport in Pforz-heim habe es gerade in den 80erund 90er-Jahren, als mehr Geldvorhanden war, verschlafen, dieStimme zu erheben und auf drin-gend notwendige Maßnahmenhinzuweisen. Der Sport hatte auchkeine Lobby auf dem Rathaus. Dashat sich mittlerweile ein wenig ge-ändert. Mit dem gerade angesto-ßenen Sportentwicklungsplan sol-le der Sport in der Stadt mehr Ge-wicht erhalten. Auch die Nutzungvon Sportstätten spielt dabei einegewichtige Rolle, wobei es nichtprimär darum geht, neue Sport-stätten zu bauen, sondern die vor-handenen optimal zu nutzen –wenn sie in einem ordentlichenbaulichen Zustand sind.

■ Zustand der Sportstättenist auch im Sportkreismancherorts bedenklich.

■ In der Stadt Pforzheimwurde in den 80er- und90er-Jahren viel versäumt.

MARTIN MILDENBERGER| PFORZHEIM

Keinen Spaßmachten lange Zeit Aktivitäten auf den Leichtathletik-Anlagen im Buckenberg-Stadion.

Alt, marode, sanierungsbedürftig

Für Schlagzeilen sorgte der baulich schlechte Zustand des Stadions Holzhof vor allem

wegenVeranstaltungen, die dort nicht stattfinden konnten. FOTOS: KETTERL, PZ-ARCHIV

Milliarden Euro beträgtder Sanierungsstau beiSportstätten in der Bun-desrepublik Deutschlandnach einer Schätzung desDeutschen OlympischenSportbundes (DOSB).

ZU TEUER

42

@

Anregungen oder Meinungsbeiträgezum Thema bitte per E-Mailan die Sportredaktion unter:

[email protected]

oder per Telefon:

07231 /933223

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

BRENNPUNKTSPORTVEREINDer traditionelle Sportverein hatmit vielen Problemen zu kämpfen.KaumNachwuchs, Mitglieder-schwund, leere Kassen, marodeSportstätten. Wo genau drücktder Schuh? Wie kann der Vereinder Zukunft aussehen? Was mussgeschehen? Damit beschäftigt sichdiese neue PZ-Serie.

Jahre und älter ist dieMehrzahl der 170 000Sportstätten der insgesamtmehr als 90 000 Sportver-eine mit ihren rund 27 Mil-lionen Mitgliedern in derBundesrepublik.

ZU ALT

30

AACHEN. Auch das erste heiße Wo-chenende des Jahres konnte dieTänzer des Schwarz-Weiß-ClubsPforzheim nicht davon abhalten,auf nationaler und internationalerEbene Erfolge zu ertanzen.Bei den Senioren II S maßen

sich die besten 52 StandardpaareDeutschlands auf einem großenRanglistenturnier in Aachen, dar-unter auch das Ehepaar Oliverund Andrea Leonhardt, erst indiesem Jahr in diese Altersklassegewechselt. Erstmals erreichtendie beiden das Semifinale. Mit

Platz acht schrammten sie am En-de sogar knapp am Finale vorbei.Beim Ranglistenturnier der

Hauptgruppe Latein wurden Ma-xim Stepanov und Emma-LeenaKoger ihrer Favoritenrolle gerecht.Die Drittplatzierten der deutschenMeisterschaften siegten unange-fochten. „Schon beim Eintanzenwurde klar, dass es nur noch umdie Frage geht, wer hinter denPforzheimern Zweiter wird“,brachte es ein fachkundiger Beob-achter auf den Punkt. Der Nach-wuchs ging in Berlin beim Sum-

mer Dance Festival an den Start,einem der größten internationalenJugendturniere. Bei den Jugend-paaren erreichten Michael Rödel-bronn und Mariya Proskurnina imWeltranglistenturnier das Finale,landeten am Ende auf Platz 5 – eingroßer Erfolg für das somit zweit-beste deutsche Paar.Auch bei den Junioren II gab es

eine Finalteilnahme zu vermel-den. Im Weltranglistenturnier La-tein wurden Claudiu Ana und Jen-nifer Kunz sensationell Sechster –bei insgesamt 60 Paaren. cp

Paare des Schwarz-Weiß-Clubs schneiden bei internationalen Turnieren gut ab

Pforzheim tanzt sich nach oben

Erstmals in der neuen Altersklasse im

Halbfinale: das Ehepaar Oliver und And-

rea Leonhardt. FOTO: SCHMITZ

EISINGEN/SINDELFINGEN. Die inEisingen lebende Senioren-Schwimmerin Imma Gier, diefür die Wasserfreunde Mühl-acker startet (dort war sie langeTrainerin), hat bei den deut-schen Masters-Meisterschaftenin Sindelfingen gleich vier Titelin der Altersklasse der 65- bis69-Jährigen gewonnen. Siesiegte über 100 Meter Rückenin 1:35,74 Minuten, über 100Meter Brust (1:38,74), über 200Meter Freistil (2:58,02) und 50Meter Brust (0:43,85) und hattejeweils deutlichen Vorsprungvor der Konkurrenz. pm

Vier DM-Titelfür Eisingerin

N Ihr Handball-Kleinfeldturnier

veranstaltet die HSG PforzheimamWochenende auf den Rasen-plätzen des Vereinsgelände derTG 88 Pforzheim an der Hei-denheimer Straße (WilferdingerHöhe). Gespielt wird am Sams-tag von 13 bis 18 Uhr und amSonntag ab 9.30 Uhr. Die End-spiele sind dann gegen 13.30Uhr geplant. Mit von der Partiesind auch wieder Teams aus Ba-sel und Düsseldorf.

N Der ATSV Mutschelbach ver-

anstaltet amWochenende einJugendsportfest. Am Samstagwird es morgens ein F-Junio-ren-Turnier und nachmittagsein E-Juniorenturnier geben.Am Sonntag findet dann ab10.15 Uhr ein U 12-Turnier stattmit demNachwuchs von Ein-tracht Frankfurt, VfB Stuttgart,FSVMainz 05, 1. FC Nürnberg,1899 Hoffenheim, 1. FC Kaisers-lautern und Karlsruher SC.

SPORT-TELEGRAMM

LAHR/KIESELBRONN. ZahlreicheTitel und Podestplätze gab esfür die Rollkunstläuferinnenvom RRMSV Kieselbronn beiden Bezirksmeisterschaften inLahr. Fünf Titel und insgesamt14 Medaillenränge zeigten, dassdie Nachwuchsarbeit in Kiesel-bronn auf dem richtigen Wegist. Erfreulich, dass sich fast al-le 26 Sportlerinnen des RRMSVfür die Landesmeisterschaftenam 20./21. Juli in Wilhelmsfeldqualifizierten.Bei den „Häschen“ bis 6 Jah-

re gewann Zoe Ehling vor Ame-lie Grötzinger, bei den Häschenbis 8 Jahre (Jahrgang 2006) So-phie Franta vor Monique Land-schulz (3.), Hannah Lutz wurdeDritte des Jahrgangs 2005. DieKategorie Anfänger A 1 (Jahr-gang 2004) sah Lea Arnaut vor-ne, dahinter landeten Kim Frie-de und Kaya Friede. MayaSchneider und Marie Öhlerwurden jeweils Dritte bei denAnfängern A 1 (Jahrgang 1999bis 2003) beziehungsweise beiden Anfängern A 2 (Jahrgang2002 bis 2004).Bei den Fortgeschrittenen

F 1 (Jahrgang 2003 bis 2001)siegte Nadine Leicht; Roida Uzhingegen wurde bei den Fortge-schrittenen F 1 (Jahrgang 2000bis 1997) Dritte, ebenso wie Ma-rie Suedes in der Nachwuchs-klasse Damen Kürwettbewerb.Den Gruppenlauf Fortgeschrit-tene gewannen Melanie Basti-an, Jule Kuhn, Julia Morlockund Nadine Leicht. pm

Erfolge imRollkunstlauf

STRAUBENHARDT-FELDRENNACH.

Mit 67 Kilogramm (kg) im Rei-ßen und 81 kg im Stoßen hatsich Nachwuchsheber NiklasBauer vom TV Feldrennach beiden süddeutschen Meister-schaften den Titel gesichert.Nach Silber 2012 gewann ernun in der Altersklasse 14 (Ka-tegorie schwer). Drei gültigeReißversuche krönten die Best-leistung von 67 kg. Auch imStoßen bewies der Feldrenna-cher seine gute Form, auchwenn er die 86 kg im drittenVersuch nicht ganz zur Hoch-strecke brachte. Seine guten Er-gebnisse im Gewichthebenkonnte Niklas Bauer in denleichtathletischen Disziplinen(Lauf, Sprung, und Wurf) un-termauern.Vereinskamerad Simon

Schall lieferte dem Publikumebenfalls einen spannendenWettkampf ab und sicherte sichin der Altersklasse 14 (Kategorieleicht) einen guten sechstenPlatz. Im Reißen bewältigte derFeldrennacher 48 kg und ver-besserte seine Bestmarke imStoßen auf 61 kg. pm

Ein Titel nachFeldrennach

Page 6: Brennpunkt Sportverein

SPORT NUMMER 160PFORZHEIMER ZEITUNGSAMSTAG, 13. JULI 201316

HUNSRÜCKRING. Ein gutes Pflas-ter bot der Hunsrückring Hahnfür Luke Wankmüller. Der Kart-fahrer aus Keltern bewies beimdritten Wertungslauf des DMVKart Championship echtesKönnen: Schon im ersten Final-rennen kämpfte sich der Bam-bini-Pilot aus dem Team SolgatMotorsport von Platz sieben aufPlatz fünf vor. Noch besser lie-fen die Rennen Nummer zweiund drei am Hunsrückring: Beibeiden passierte der Zwölfjähri-ge die Ziellinie als Zweiter. pm

Rekordergebnis fürdie Schützinnen

PFORZHEIM. In Pforzheim, It-tersbach und Nußloch habendie badischen Sportschützenweitere Landesmeister ermit-telt. In der Disziplin Kleinkali-ber 3 x 20 Schuss gelang derDamen-Mannschaft der SGPforzheim (Dorothea Arbogast,Ramona Gößler, Amelie Klein-manns) ein Rekordergebnis von1735 Ringen, Amelie Klein-manns erzielte mit 585 Ringenzudem eine neue Bestmarke imEinzel. Ebenfalls einen Rekordschoss Marc Fränkle (KKS Isp-ringen) mit dem Luftgewehr imDreistellungskampf der Schü-lerklasse mit 572 Ringen. In derJugendklasse zählte Christo-pher Fix (SSV Keltern und KKSKönigsbach) mit vier Landes-meistertiteln zu den erfolg-reichsten Teilnehmern. gm

Ispringen zeigtsich zielsicher

KÖNIGSBACH.Mit 1718 Ringenhat der SSV Kronau das höchsteMannschaftsergebnis des 5. ba-dischen Kleinkaliber-Sportge-wehr-Rundenwettkampfes er-zielt. Auf 1715 Ringe brachte esder KKS Ispringen, 1688 Ringeschoss die zweite Mannschaftdes KKS Königsbach. In derEinzelwertung war Beate Gauß(SV Odenheim) mit 582 RingenTagesbeste. Ihr folgten YvonneWrobel mit 576 und Axel Müller(beide KKS Ispringen) mit 575Ringen. Die Tabelle der Ver-bandsklasse Süd führt KKS Isp-ringen mit 8570 Ringen an. Inder Landesklasse Süd hat dieKKS Königsbach 2, in der Regi-onalklasse Süd die KKS Königs-bach 1 die Nase vorn. pm

BSC-Reserve umdenKlassenerhalt

PFORZHEIM. Die Verbandsliga-Wasserballer des abstiegsbe-drohten 1. BSC Pforzheim II ha-ben mit 15:8 (5:3, 3:1, 5:2, 2:2) ge-gen den SV Ludwigsburg III ge-wonnen. Eine konzentrierteMannschaftsleistung unter Re-gie von Ligaspieler und Nach-wuchstrainer Kevin Schneiderbrachte den Sieg.Entgegen anderslautender Mit-teilungen findet das Heimspielder Goldstädter gegen Kirch-heim/Teck nun doch statt. Amheutigen Samstag (19.00 Uhr)erwartet der BSC den VfL imFreibad auf demWartberg. Fer-ner geht es am Sonntag (20.15Uhr) nach Backnang zum ver-meintlichen Endspiel um denKlassenverbleib gegen die dor-tige TSG. c.b.

Jugendteamsjetztmelden

KARLSRUHE. Das Meldefensterfür die Mannschaften im Ju-gendbereich (Feld- und Hallen-runde) ist bis zum kommendenMontag, 15. Juli geöffnet. Dar-auf weist der Badische Fußball-verband seine Vereine hin. Au-ßerdem können bis dahin auchWünsche für die Ansetzung vonSpielen geäußert werden. bfv

JOURNAL

Kartfahrer ausKeltern auf Podest

SCHIESSEN............................................................................................................

Liga-SaisonKLEINKALIBER-SPORTGEWEHR

Verbandsklasse SüdSV Odenheim – KKS Ispringen 1685:1715KKS Bauerbach – SSV Kronau 1687:1718

1. KKS Ispringen 85702. SSV Kronau 85573. KKS Bauerbach 83984. SV Odenheim 8381Einzel:1. Beate Gauß, SV Odenheim 5822. Yvonne Wrobel, KKS Ispringen 5763. Axel Müller, KKS Ispringen 575Landesklasse SüdKKS Königsbach II – KKS Hambrücken 1688:1670SSV Kronau II – SC Mörsch 1619:1649

1. KKS Königsbach II 84772. KKS Hambrücken 83143. SC Mörsch 82304. SSV Kronau II 7680Einzel:1. Bernd Fränkle, KKS Königsbach 566

2. Dominik Haag, KKS Königsbach 5653. Dominic Merz, KKS Königsbach 564Regionalklasse SüdKKS Königsbach – KKS Hambrücken II 1684:1658KKS Bretten – KKS Oberöwisheim 1586:1619

1. KKS Königsbach 83992. KKS Hambrücken II 82703. KKS Oberöwisheim 80834. KKS Bretten 8057Einzel:1. Sarah Würz, KKS Königsbach 5662. Michelle Schäfer, KKS Königsbach 5643. Robin Fässler, KKS Königsbach 563SPORTPISTOLE

Landesklasse SüdSV Karlsdorf – SC Mörsch 1688:1669SG 1450 Pforzheim – SC Wolfartsweier II 1660:1702

1. SV Karlsdorf 84152. SC Wolfartsweier II 83873. SC Mörsch 82854. SG 1450 Pforzheim 8241Einzel: 1. Kai Schlünz, SC Wolfartsweier 5832. Carsten Lanz, SV Karlsdorf 5723. Stefan Stathel, SG 1450 Pforzheim 568

Regionalklasse SüdSG Durlach – KKS Hambrücken II 1644:1630SC Wolfartsweier III – SV Karlsbad 1613:1605

1. SG Durlach 81662. KKS Hambrücken II 80873. SV Karlsbad 79914. SC Wolfartsweier III 7942Einzel:1. Andreas Meister, SV Karlsbad 5652. Karl-Heinz Nagel, SG Durlach 5593. Franz Haag, KKS Hambrücken 557

LandesmeisterschaftenZIMMERSTUTZEN

Damen-Altersklasse Einzel: 1. Kerstin Liebsch, SSVEberbach 273 Ringe; 2. Motria Schneider, SV Walldorf 267, 3. GiselaGroßmann-Mast, KKS Brötzingen 266

KLEINKALIBER 3 X 20 SCHUSS

Damenklasse Mannschaften: 1. SG 1450 Pforzheim1735 (neuer Rekord), 2. KKS Ispringen 1700, 3. KKS Bauerbach1671; Einzel: 1. Amelie Kleinmanns, SG Pforzheim 585 (neuerRekord), 2. Ramona Gößler, SG 1450 Pforzheim 579, 3. YvonneWrobel, KKS Isapringen 576; Damen-AltersklasseMannschaften: 1. KKS Brötzingen 1600, 2. KKS Hambrücken

1595; Einzel: 1. Barbara Hahn, KKS Brötzingen 551, 2. CarmenLinzner, KKS Hambrücken 543, 3. Gisela Großmann-Mast, KKSBrötzingen 537; Juniorenklasse B Einzel: 1. Robin Fässler,KKS Königsbach 566, 2. Nico Wachter, SV Walldorf 563, 3. AndreasSchmitt, TV Epfenbach 549KLEINKALIBER LIEGENDKAMPF

Jugendklasse – Mannschaften: 1. SSV Keltern 1722; 2.SSV Keltern II 1700; 3. SSV Eberbach 1654; Einzel: 1. ChristopherFix, SSV Keltern 577; 2. Steffen Kreß, SSV Eberbach 570; 3. MarcoWurster, SSV Keltern 565; Einzel (Mädchen): 1. Jana Heller,SV Eschelbach 575; 2. Sarah Würz, SSV Keltern 573; 3. NicoleKiselevic, SSV Keltern 572

LUFTGEWEHR

Juniorenklasse A – Mädchenmannschaften: 1. SSVKeltern 1157; 2. SSV Dornberg 1097; Einzel: 1. Mara Schäfer,KKS Remchingen 390; 2. Nicole Lampert, SG „Tell“ Edingen 385; 3.Chantal Kaucher, SSV Keltern 385; Juniorenklasse B –Einzel (Mädchen): 1. Katharina Gamer, SSV Keltern 386; 2.Michelle Schäfer, SSV Keltern 386; 3. Franziska Veit, KKS Bauerbach381

LUFTGEWEHR DREISTELLUNG

Schülerklasse – Mannschaften: 1. KKS Ispringen 1700;Einzel: 1. Marc Fränkle, KKS Ispringen 572 (neuer Rekord); 2.

Colin Fix, KKS Ispringen 571; 3. Hannes Müller, KKS Ispringen 568;Jugendklasse – Mannschaften: 1. KKS Königsbach II1747; 2. SV Eschelbach 1726; 3. KKS Königsbach 1689; Einzel:1. Christopher Fix, KKS Königsbach 585; 2. Niklas Herbst, KKSKönigsbach 584; 3. Jan Willfahrt, SV Eschelbach 569; Einzel(Mädchen): 1. Sarah Würz, KKS Königsbach 591; 2. SinaWeismehl, SV Dossenheim 588; 3. Jana Heller, SV Eschelbach 584KLEINKALIBER-SPORTPISTOLE

Altersklasse Einzel: 1. Kai Schlünz, SC Wolfartsweier 569; 2.Ralf Fritsch , SG 1450 Pforzheim 555; 3. Rainer Lederer, SG 1744Mannheim 555; Seniorenklasse II – Einzel: 1. ReinhardSchorpp., SC Mörsch 539; 2. Ernst Eger, KKS Enzberg 534; 3. HorstHümöller, SC Wolfartsweier 530

FL INTE TRAP

Schützenklasse – Einzel: 1. Frank Geigenmüller, SVNußloch 112 Treffer; 2. Bernd Müller, SG 1450 Pforzheim 101; 3.David Garcia, SV Nußloch 91; Damenklasse – Einzel: 1.Yvonne Missoum, SG 1450 Pforzheim 56; 2. StefanieBresch-Gummer, JG Wiesental 45; 3. Annegret Ernst, SG 1450Pforzheim 38; Altersklasse – Mannschaften: 1. SVNußloch 317; 2. SV Nußloch II 295; 3. SG 1450 Pforzheim 290;Seniorenklasse I – Einzel: 1. Helmut Vetter, SV Nußloch106; 2. Frank Waidner, SG 1450 Pforzheim 105; 3. GerdDöppenschmitt, SG 1450 Pforzheim 88

er Karlsruher SC hat es ge-tan, der VfB Stuttgart undselbst der FC Bayern: Sie

alle haben einst fusioniert. Lang’ist’s her: Seit Jahrzehnten sind dieBundesligisten als KSC, VfB undFCB bekannt. Doch seit einigenJahren rücken Zusammenschlüssewieder verstärkt in den Fokus. We-niger Nachwuchs, weniger Ehren-amtliche und zu wenig Geld zwin-gen viele Vereine dazu, sich auchmit einstmals ungeliebten Nach-barn an einen Tisch zu setzen.Es sind die nackten, beängsti-

genden Zahlen, die zeigen, dassdieser Schritt oft unumgänglichist: Knapp zwei Drittel aller Sport-vereine (53600) haben laut desSportentwicklungsberichts Proble-me, Ehrenamtliche zu gewinnen.Die Mehrzahl der Sportstätten hatüber 30 Jahre auf dem Buckel.Und seit zwei Jahren verlieren diebaden-württembergischen Sport-clubs mehr Mitglieder, als sie ge-winnen (siehe Grafik) – Tendenzweiter sinkend. „Fusionen sindviel häufiger ein Thema als vor 10,20 Jahren“, bestätigt ThorstenVäth, der sich beim BadischenSportbund dem Thema widmet.

Viel Tradition, aber kaumGeld

Auch viele Verantwortliche in derPforzheimer Fußballlandschaftkamen nicht umhin, sich mit Zu-sammenschlüssen zu befassen.„Mit Tradition kann man keineRechnungen bezahlen“, hatte am

27. Mai 2011 Roland Eberle er-kannt. Er saß damals im Vorstanddes FCGermania Brötzingen, deran jenem Abend mit dem 1. FC Eu-tingen zu den SV Kickers Pforz-heim verschmolz. Gut zwei Jahrespäter ergänzt Andreas Wittenauer,Sportlicher Leiter der Kickers, zweifür ihn noch wichtigere Aspekte:„Zum einen ging es um die Heraus-forderung, höherklassigen Fußballanbieten zu können. Zum anderenhätten einige Posten nur nochschwer besetzt werden können.“Finanziell geht es den Kickers –

Eutingen hatte damals 80000 Eu-ro Schulden mit in die Ehe ge-bracht – laut Wittenauer immerbesser. Doch 100 Mitglieder hatder Verbandsliga-Aufsteiger durchdie Fusion verloren. „Die größteSchwierigkeit war, die ältere Gene-ration für das Projekt zu gewin-nen“, erinnert er sich. „Sie sindstark verwurzelt mit ihrem Verein,dem Standort und dem Namen.“

D

Gerade die neue Bezeichnungwurde kritisiert: „Hätten wir unsGermania Pforzheim genannt,hätten wir noch 20Mitgliedermehr“, glaubt Wittenauer.Die Angst vor der eigenen Cou-

rage – und vor den eigenen Mit-gliedern: Sie ist es, die viele Verei-

ne vor einem Bündnis zurück-schrecken lässt. Zuletzt lehntendie Mitglieder des Boxrings Blau-Weiß Pforzheim die Fusion mitdem Boxcenter ab. Zumindest füreine Spielgemeinschaft hattensich 1996 die HandballvereineTVEutingen und TB Pforzheim

zusammengetan. Trotz sportli-chen Erfolgs ging die Bindungzehn Jahre später in die Brüche –öffentliche Schuldzuweisungender enttäuschten Ex-Liebendeninklusive. Trotz einer gemeinsa-men Dekade gab es noch immerunüberwindbare Gräben.

Heute buhlen die Clubs – teil-weise in neuen Kooperationen –als SG Pforzheim/Eutingen undHSG Pforzheim um Unterstützer.Den Kampf um Nachwuchs undSponsoren tragen sie aber auchmit Vereinen anderer Sportartenaus. Alleine im Fußball gibt es 13davon in Pforzheim. Die Konkur-renz ist groß. Zu groß? Zuletzt gabPhönix Würm den Versuch auf, ei-ne Elf zusammenzukratzen.Der größte Fußballverein der

Goldstadt hat seine Fusion schonhinter sich: 2010 verschmolzender 1. FC und der VfR zum 1. CfRPforzheim – mit zwei Buchstabenpro Verein. Viele FCPler undVfRler seien inzwischen zuCfRlern geworden, ist der Vorsit-zende Markus Geiser überzeugt.Er glaubt: „Dauerhaft werden vieleVereine nur überleben, wenn siezusammengehen, erfolgreich sindund geringe Nebenkosten haben.“Just diese Nebenkosten zweierSpielstätten sind es, an denen derCfR zu knabbern hat.Mitglieder haben die Pforzhei-

mer laut ihres Vorsitzenden nurdurch die Liaison dagegen kaumverloren: Zwar hatten FCP undVfR vor 20 Jahren noch 500 Mit-glieder mehr als der Fusionsver-ein. „Doch von denen sind nur 34nach dem Zusammenschluss aus-getreten“, erklärt Geiser. Die meis-ten anderen seien gestorben. Dochnoch schwieriger, als neue Mit-glieder zu gewinnen, sei die Suchenach Ehrenamtlichen. „Deswegenwird sich der Trend verstärken:Vereine werden gezwungen sein,zu fusionieren“, sagt er voraus.

Leidensdruckmuss groß sein

Viel Wahres liegt in diesem Satz.Und ein zentrales Problem: dasWort „gezwungen“. Denn echteLiebesheiraten zweier kerngesun-der Vereine sucht man vergebens.Vielmehr muss der Leidensdruck– finanzieller, personeller oder in-frastruktureller Art – erst groß ge-nug sein, damit sich zwei Vereinezu einer Vernunftehe zusammen-finden. Freiwillige Fusionen in gu-ten Zeiten? Fehlanzeige. Auch des-wegen stieg die Vereinszahl allerProbleme zum Trotz jahrzehnte-lang an. Doch diese Entwicklungstagniert: 2011 gab es in Baden-Württemberg 11460 Sportvereine,2012 war es nur noch einer mehr.Dass Beziehungen auch im

Sport besser funktionieren, wennsich die Partner nicht als notwen-diges Übel betrachten, hat desSVBüchenbronn gelernt. 1973brachte die Stadt die TuS und derFC Büchenbronn mit dem Aus-blick auf ein gemeinsames Sport-gelände an einen Tisch. Aus zweiVereinen wurde einer, aus 750Mitgliedern bis heute 1300. Dasses „ab und an kleinere Schwierig-keiten zwischen den Abteilungengibt“, will Präsident Dieter Rüde-nauer gar nicht verhehlen. Unddoch sieht er die Fusion als „dieweitsichtigste Entscheidung unse-rer Vorgängerverwaltung“.Somit hat der SVB sogar dem

FCB noch etwas voraus: seine er-folgreiche Fusiosgeschichte. Denndie Münchner hatten zwar im Ok-tober 1919 mit dem TurnvereinJahn zum TuSpV Bayern fusio-niert. Doch viereinhalb Jahre spä-ter spaltete sich der Verein wiederauf – und die Kicker holten als„FCBayern München“ 1932 ihreerste deutsche Meisterschaft.

Freiwillige Fusionen in guten Zeiten gibt es in der Region nur selten.Doch die Zahl der Zusammenschlüsse steigt an – auch, weil die Vereine immer mehr

Mitglieder verlieren.

SIMON WALTER | PFORZHEIM

Vernunftehe

statt Liebeshochzeit

Aus zwei mach eins, zum Ersten: Der VfR Pforzheim verschmolz mit dem 1. FC Pforzheim zum 1. CfR Pforzheim (von

links). FOTOS: BECKER, RIPBERGER (2), SCHMID (3) / PZ-ARCHIV

Aus zwei mach eins, zum Zweiten: Germania Brötzingen und der FC Eutingen fusionierten zum SV Kickers Pforzheim (von links).

QUELLE: DOSB

SPORTVEREINE UND IHREMITGLIEDER IN BADEN-WÜRTTEMBERG

10500

12000

11000

11500

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

3,5 Mio.

3,4 Mio.

3,8 Mio.

3,7 Mio.

3,6 Mio.

Mitglieder in Sportvereinen

Anzahl der Sportvereine

11.461

3.747.497

10.713

3.478.006

Sportvereine in Deutsch-land sehen sich laut desSportentwicklungsberichtsin ihrer Existenz bedroht.Das sind 35,5 Prozent derinsgesamt 91148 Vereine.

VOR DEM AUS

32400

BRENNPUNKTSPORTVEREIN

Page 7: Brennpunkt Sportverein

SPORTNUMMER 172 SAMSTAG, 27. JULI 2013PFORZHEIMER ZEITUNG 21

raditionelle Sportvereinehaben in modernen Zeitenmit vielfältigen Problemen

zu kämpfen – struktureller Naturoder hausgemachte. In der Serie„Brennpunkt Sportverein“ hat diePZ das in den vergangenen Wo-chen ausführlich beschrieben.Mitgliederschwund, klamme Kas-sen, marode Sportstätten oderfehlende ehrenamtliche Helfermachen vielen Clubs zu schaffen.Es gibt aber Lichtblicke, Vereine,welche die Zeichen der Zeit er-kannt haben. Diese stellen sichmutig und fantasievoll den Her-ausforderungen und machen vie-les richtig. Solche Vereine gibt es

selbstverständ-lich auch imSportkreisPforzheim Enz-kreis.Um zu zeigen,wie ein gutfunktionieren-der, modernerVerein aus-schaut, haben

wir aber ein kleines Stück überden Tellerrand hinausgeschaut,wie das im Übrigen auch die Spit-zen des hiesigen Sportkreises bis-weilen gerne tun. Wir haben unsden TV Bretten angesehen, derweit über die Grenzen des Land-kreises Karlsruhe hinaus einen ex-zellenten Ruf genießt. „DerTVBretten war schon immer sehrinnovativ“, lobt auch Gudrun Au-genstein, die Pforzheimer Sport-kreis-Vorsitzende. „Der TV Brettenboomt“, pflichtet Tobias Müller,der Pädagoge des Sportkreises,seiner Vorsitzenden bei.Was ist nun das Erfolgsrezeptbeim TV Bretten, diesem moder-

T

nen Mehrsparten-Verein, der auchMitglieder aus dem Enzkreis hat?Was können sich andere Vereinedavon abschauen, um für die Zu-kunft besser gerüstet zu sein? EinGespräch mit dem TVB-Vereins-vorsitzenden Stefan Hammesbringt Aufklärung.

■ Hauptamt/Ehrenamt

„Ohne Hauptamt ist das allesnicht zu stemmen“, sagt Hammes,der bei der IHK Nordschwarzwaldfür Existenzgründung und Unter-nehmensförderung zuständig ist.Der TV Bretten hat für seine rund3400 Mitglieder 2,5 hauptamtlicheKräfte angestellt. Diese gliedernsich in einen ganztägig beschäftig-ten Geschäftsstellenleiter und dreihalbe Stellen, die für Verwaltungund als Übungsleiter arbeiten. SeitSeptember 1995 gibt es in Brettendie Geschäftsstelle des TVB mitzunächst einer hauptamtlichenKraft, weil die Arbeit ehrenamt-lich nicht mehr zu bewältigen war.■ Angebote

Schon Ende der 90er-Jahre hatte

der TV Bretten ein breites Ange-bot im Bereich Wellness und Ge-sundheitssport. „Wir haben dasnach und nach weiter ausgebautund das läuft sehr erfolgreich“,sagt Stefan Hammes. Diabetiker-,Lungen-, Herz-, Asthma-, Roll-stuhlsport, Sport mit Behinderten,Bewegung bei Krebs. All das befin-det sich im Portfolio des TVB.„Übungsleiter zu finden, istmanchmal das Problem“, erklärtder Vereinschef. Früh hat man inder Melanchthonstadt auch er-kannt, dass Seniorensport ange-sichts der immer älter werdendenBevölkerung ein Muss ist. Vor al-lem die diversen Freizeitsport-und Wellnessangebote werdenvon Senioren fleißig gebucht. „Dahaben wir die Zeichen der Zeitauch frühzeitig erkannt“, erklärtStefan Hammes.

■ Sportstätten

„Die Versorgung mit Sportstättenin Bretten ist nicht gerade traum-haft, aber es geht“, so Hammes.Die Sporthalle im „Grüner“ ist neu

und funktional. Außerdem gibt esdie Stadtpark- und Jahn- halle beider Hebelschule und Hallen inden Stadtteilen, die genutzt wer-den. Nicht zu vergessen die ver-einseigene Halle und Sportstättean der Withumanlage, wo auch dieGeschäftsstelle des TVB ansässigist. Regelmäßig vom Verein ge-nutzt werden auch das Frei- unddas Hallenbad.

■ Kindersportschule

Ein bewährtes und wichtigesStandbein im Verein ist auch dieKindersportschule (Kiss). Für Kin-der ab drei Jahre gibt es Angebote.Die gesamte motorische Entwick-lung der Kinder wird dabei ge-schult. „Auch hier haben wir sehrqualifizierte Übungsleiter“, ist Ste-fan Hammes stolz auf diese Ein-richtung. Kiss-Leiter Axel Rusnakhatte schon sehr früh in den 90er-Jahren erkannt, dass die sportli-che Ausbildung von Kindern demVerein den dringend nötigenNachwuchs für Breiten- und Leis-tungssport liefern kann.

■ Der TV Bretten ist alsGroßverein schon jetzt fitfür die Zukunft.

■ Erfolgsrezept: Hauptamt-liche Führung und einmodernes Sportangebot.

MARTIN MILDENBERGER | PFORZHEIM

Die Zeichen der Zeit früh erkannt

Ein moderner Sportverein muss sich schon heute um dieMitglieder vonmorgen kümmern. FOTO: GRUBITZSCH

Stefan Hammes

TENNIS...................................................................................................

2. BUNDESLIGA

4. Spieltag1. FC Nürnberg TK – Blau-Weiss Aachen 5:4TC Amberg am Schanzl – TC Großhesselohe 6:3SC Uttenreuth – TV Espelkamp-Mittwald 6:3TC Wolfsberg Pforzheim – TV Reutlingen 2:7

1. Badwerk Gladbacher HTC 3 19:8 6:02. TV Reutlingen 4 25:11 6:23. TC Amberg am Schanzl 3 17:10 4:24. TV Espelkamp-Mittwald 3 14:13 4:25. TC Wolfsberg Pforzheim 4 17:19 4:46. 1. FC Nürnberg 4 15:21 4:47. SC Uttenreuth 3 10:17 2:48. TC Großhesselohe 4 16:20 2:69. TK Blau-Weiß Aachen 4 11:25 0:8

Einzel:Fabrice Martin – Stephane Robert 6:4, 4:6, 5:10Holger Fischer – Victor Crivoi 7:6, 0:6, 2:10Marko Lenz – Nils Langer 7:6, 4:6, 12:14Alexander Flock – Matteo Trevisan 6:3, 7:6Sami Reinwein – Rainer Eitzinger 5:7, 4:6Elmar Ejupovic – Leonadro Azzaro 6:4, 4:6Doppel:Martin/Lenz – Crivoi/Langer 2:6, 6:7Flock/Ejupovic– Robert/Azzaro 4:6, 4:6Reinwein/Andre Wiesler – Trevisan/Eitzinger 6:4, 6:2

5. Spieltag: Sonntag 28. Juli, 11.00 UhrBadwerk Gladbacher HTC – TK Blau-Weiss AachenTV Reutlingen – TC GroßhesseloheTV Espelkamp-Mittwald – TC Amberg am SchanzlTC Wolfsberg Pforzheim – SC Uttenreuth

BRENNPUNKT

SPORTVEREIN

MillionenMenschenwerden im Jahr 2030 inDeutschland älter als60 Jahre sein. Derzeit sindes rund 22 Millionen. Fürdiese Entwicklung müssenSportvereine gerüstet sein.

ZAHL DES TAGES

28,5

Stefan Hammes,Vorsitzender des TV Bretten

„Ein Vereinmit derGröße, der Struktur undden Angeboten desTV Bretten ist ohne

hauptamtlicheMitarbei-ter nicht mehr zu führen.

Der Mann ist sauer. Richtig sauer.Auf die Hitze? Auf den Gegner?Oder – was am wahrscheinlichs-ten ist – auf sich selbst? Man kannElmar Ejupovic nicht fragen.Denn der Tennisspieler in Diens-ten des TC Wolfsberg suchtschnellen Schrittes den Weg genVereinsheim. Den Kopf mit denlangen dunklen Haaren immerwieder schüttelnd, das Gesicht rotangelaufen, stapft er von dannen.Wenige Minuten sind vergan-

gen, seit der 20-Jährige mit 6:4,4:6, 6:10 gegen Leonardo Azzaroverloren hat. Es war zwar nur einevon vielen Wolfsberger Niederla-gen an diesem Freitagnachmittag.Doch sie war zugleich eine, diesymptomatisch für die Zweitliga-Partie gegen den TV Reutlingenwerden sollte: Lange, spannendeEinzel vor über 200 Zuschauerngab es en masse – doch am Endehatte fast immer der alte schwäbi-sche Rivale die Nase vorn. So ge-wannen die Gäste gestern mit 2:7an der Wolfsbergallee.Den ersten Satz hatte Ejupovic

noch für sich entschieden – er lagauf der Siegerstraße. Genauso wiesein Teamkollege Holger Fischer,der zeitgleich auf der anderen Sei-te der Tribüne gegen Victor Crivoi

aufschlug. Genauso wie MarkoLenz, der sich danach mit NilsLanger duellierte. Und genausowie Fabrice Martin, der in derfranzösischen Paarung gegen Ste-phane Robert erstmals für denTCW aufschlug. Sie alle kamen ei-

nen Satz lang gut mit ihren Geg-nern und auch mit der brütendenHitze über der Pforzheimer Nord-stadt zurecht. Doch sie alle verlo-ren den zweiten Durchgang undim Match-Tiebreak schließlichauch den dritten.

„Für die Spieler ist das Wetter heu-te schon brutal“, hatte TCW-Team-manager Thomas Hell schon amMittag angemerkt, als seine Ra-cketschwinger noch auf Siegkurslagen. Wasserflasche um Wasser-flasche leerten die Akteure aufdem Platz. Wolfsbergs AlexanderFlock und Reutlingens MatteoTrevisan hatten den zweiten Satznoch nicht beendet, als der Gastsich seine 1,5-Liter-Flasche zumzweiten Mal auffüllen ließ. Dochauch das Getränk half ihm nicht:Mit 6:3, 7:6 sorgte Flock für den

ersten Pforzheimer Punktdes Tages.Indes: Dieser Teilerfolgsollte der einzige Zäh-ler im Einzel bleiben.Da auch Sami Rein-wein mit 5:7, 4:6 gegenRainer Eitzinger den Kür-

zeren zog, war die Partieschon vor den Doppeln beimStand von 1:5 entschieden. In die-sen steuerten Reinwein und AndreWiesler durch ihr 6:4, 6:2 gegenTrevisan und Eitzinger Wolfsbergszweiten Zähler zur 2:7-Niederlagebei.Schon morgen hat der TCW die

Gelegenheit, nach nun zwei Nie-derlagen in Folge auf die Erfolgs-spur zurückzukehren: Um 11 Uhrist an der Wolfsbergallee derSCUttenreuth zu Gast.

TCW unterliegt dem TV Reutlingen mit 2:7 – Vier Einzel gehen im Match-Tiebreak verloren

Wolfsbergs alter Rivale hat den längeren Atem

SIMON WALTER | PFORZHEIM

Viel Einsatz, aber kein Erfolg: Elmar Ejupovic verlor sein Einzel. FOTO: GÖSSELE, PZ-ARCHIV

LEICHTATHLETIK...................................................................................................

Kreismeisterschaften 2013(restliche Ergebnisse)JUGEND W 13

75 m: 1. Chantal Wendt (LV Biet) 11,05 sec., 2. KiriFee Bürkle (TSG Niefern) 11,09, 3. Emma Griese (TVNöttingen) 11,10 – 800 m: 1. Felicia Schweikert (SVBüchenbronn) 2:44,25 min., 2. Emma Griese(TVNöttingen) 2:47,37, 3. Nadine Läpple (LV Biet)2:52,8260 m Hürden: 1. Jasmin Schuster (LV Biet) 11,45sec., 2. Nadine Läpple (LV Biet) 11,72, 3. Kiri Fee Bürkle(TSG Niefern) 12,21Hochsprung: 1. Claire Dahlhöfer (TV 1834Pforzheim) 1,37 m, 2. Jasmin Schuster (LV Biet) 1,28, 3.Kiri Fee Bürkle (TSG Niefern) 1,25Weitsprung: 1. Kiri Fee Bürkle (TSG Niefern) 4,50 m,2. Jasmin Schuster (LV Biet) 4,36; 3. Emma Griese (TVNöttingen) 4,35Kugelstoß: 1. Lisa Vogel (LV Biet) 8,25 m, 2. MarieLautenschlager (LV Biet) 7,64, 3. Nadine Läpple (LVBiet) 6,23Diskuswurf: 1. Lisa Vogel (LV Biet) 19,24 m, 2. LisaWagner (LV Biet) 17,33, 3. Marie Lautenschlager (LVBiet) 14,78Speerwurf: 1. Nadine Läpple (LV Biet) 22,97 m, 2.Marie Lautenschlager (LV Biet) 21,71, 3. Lisa Vogel (LVBiet) 18,11Ballwurf 200g: 1. Lisa Vogel (LV Biet) 41,00 m, 2.Marie Lautenschlager (LV Biet) 33,50, 3. Nadine Läpple(LV Biet) 32,50JUGEND W 12

75 m: 1. Lara Schöpf (TSG Niefern) 10,57 sec., 2.Karina Kreuz (TSG Niefern) 11,10, 3. Emma Morlock (LVBiet) 11,45 – 800 m: 1. Marie Hüttler (SVBüchenbronn) 2:38,30 min., 2. Lena Helmerich (LGStein-Eisingen) 2:40,15, 3. Svenja Gros (TSG Niefern)2:49,0060 m Hürden: 1. Henriette Gust (TV 1834Pforzheim) 11,46 sec., 2. Karina Kreuz (TSG Niefern)11,92, 3. Alina Schönleber (LV Biet) 11,94Hochsprung: 1. Patricia Nothacker (TV 1879Eutingen) 1,34 m, 2. Henriette Gust (TV 1834Pforzheim) 1,31, 3. Anna Kurfiß (LG Stein-Eisingen)1,31 – Weitsprung: 1. Lara Schöpf (TSG Niefern)4,63 m, 2. Alina Schönleber (LV Biet) 4,40, 3. KarinaKreuz (TSG Niefern) 4,35Kugelstoß: 1. Karina Kreuz (TSG Niefern) 6,03 m, 2.Julia Härlin (TSG Niefern) 5,93, 3. Patricia Wolter (LVBiet) 5,06 – Diskuswurf: 1. Julia Härlin (TSG Niefern)20,83 m, 2. Lea Siebert (LV Biet) 12,91, 3. PatriciaWolter (LV Biet) 12,90Speerwurf: 1. Pauline Lammel (TSG Niefern) 17,71m, 2. Julia Härlin (TSG Niefern) 16,87, 3. JessicaBornbaum (LV Biet) 16,36Ballwurf 200g: 1. Madeleine Steuer (TBWilferdingen) 39,00 m, 2. Patricia Nothacker (TV 1879Eutingen) 36,50, 3. Henriette Gust (TV 1834Pforzheim) 35,00WEIBLICHE KINDER U 12

4 x 50 m Staffel: 1. SV Büchenbronn (A. Bacanu, S.Merkle, N. Schreiner, C. Förster) 31,41 sec., 2. TSGNiefern (H. Hudak, J. Pfaff, G. Wild, M. Rogée) 31,41, 3.TG Stein (J. Heugel, A. Nesch, P. Rübenacker, A. Walch)32,80 sec.KINDER W 11

50 m: 1. Kira Schweigert (TG Dietlingen) 7,84 sec., 2.Aurelia Manno (TV 1879 Eutingen) 8,21, 3. HannahHudak (TSG Niefern) 8,28 – 800 m: 1. Anna Beck(TSG Niefern) 3:08,79 min., 2. Kaja Stöhrer (TVKieselbronn) 3:22,71Hochsprung: 1. Aurelia Manno (TV 1879 Eutingen)1,27 m, 2. Ann-Kathrin Walch (TG Stein) 1,16, 3. AnnaBeck (TSG Niefern) 1,05 – Weitsprung: 1. HannahHudak (TSG Niefern) 4,00 m, 2. Aurelia Manno (TV1879 Eutingen) 3,92, 3. Kira Schweigert (TGDietlingen) 3,87 – Schlagball 80g: 1. Aurelia Manno(TV 1879 Eutingen) 33,00 m, 2. Kaja Stöhrer (TVKieselbronn) 30,50, 3. Paula Rübenacker (TG Stein)28,50KINDER W 10

50 m: 1. Lara Köster (TB Wilferdingen) 8,00 sec., 2.Sofie Merkle (SV Büchenbronn) 8,29, 3. Maya Rogée(TSG Niefern) 8,46800 m: 1. Anne Schweickert (TV 1834 Pforzheim)3:04,07 min., 2. Nina Schreiner (SV Büchenbronn)3:06,41, 3. Sarah Hoppe (LV Biet) 3:17,28 –Hochsprung: 1. Natalie Knörenschild (LV Biet) 1,10m, 2. Nina Schreiner (SV Büchenbronn) 1,05, 2. ElisaReichstetter (LV Biet) 1,05Weitsprung: 1. Lara Köster (TB Wilferdingen) 4,05m, 2. Sofie Merkle (SV Büchenbronn) 3,94, 3. NatalieKnörenschild (LV Biet) 3,69 – Schlagball 80g: 1.Nina Schreiner (SV Büchenbronn) 34,00 m, 2. ElisaReichstetter (LV Biet) 28,50, 3. Sarah Hoppe (LV Biet)27,50WEIBLICHE KINDER U 10

4 x 50 m Staffel: 1. SV Büchenbronn (B. Amelie, M.Förster, L. Mlinzk, L. Nechwatal) 34,21 sec., 2. TSGNiefern (L. Schlecht, M. Bogner, E. Gichau, L. Holtz)34,32, 3. LV Biet (I. Schönleber, T. Kindtner, J.Staudacher, H. Stelling) 34,58KINDER W 09

50 m: 1. Marlene Förster (SV Büchenbronn) 8,37 sec.,2. Tabea Kindtner (LV Biet) 8,46, 3. Lea Nechwatal (SVBüchenbronn) 8,59800 m: 1. Lea Nechwatal (SV Büchenbronn) 2:56,22min., 2. Lilly Mlinzk (SV Büchenbronn) 2:58,97, 3.Marlene Förster (SV Büchenbronn) 3:14,85Weitsprung: 1. Marlene Förster (SV Büchenbronn)3,91 m, 2. Tabea Kindtner (LV Biet) 3,87, 3. LotteSchlecht (TSG Niefern) 3,67Schlagball 80g: 1. Lotte Schlecht (TSG Niefern)30,00 m, 2. Johanna Staudacher (LV Biet) 27,00, 3.Marlene Förster (SV Büchenbronn) 24,00KINDER W 08

50 m: 1. Lickteig Sina (SV Büchenbronn) 9,28 sec., 2.Joy Christopher (TG Stein) 9,29, 3. Lina Ziegelmeier(TSG Niefern) 9,34800m: 1. Mia Scholle (TG Dietlingen) 3:19,50 min., 2.Patrizia Beyer (TG Dietlingen) 3:31,54 min. 3.Josephine Lücking (TV Nöttingen) 3:41,45Weitsprung: 1. Lickteig Sina (SV Büchenbronn) 3,42m, 2. Joy Christopher (TG Stein) 3,14, 3. LinaZiegelmeier (TSG Niefern) 3,02Schlagball 80g: 1. Mia Scholle (TG Dietlingen)23,00 m, 2. Jamie Lee Kastner (TB Wilferdingen) 19,50,3. Miriam Elsäßer (TG Dietlingen) 16,50SENIORINNEN W 40

80 m Hürden: 1. Daniela Mehnert (SV Büchenbronn)16,76 sec.Kugelstoß: 1. Daniela Mehnert (SV Büchenbronn)8,20 mSENIORINNEN W 45

Kugelstoß: 1. Sylke Gante (LV Biet) 7,78 m –Speerwurf: 1. Sylke Gante (LV Biet) 23,62 m

N Der 1. CfR Pforzheim bestrei-tet am kommendenMittwoch,31. Juli, ab 19.00 Uhr im StadionBrötzinger Tal ein weiteresTestspiel. Gegner des Verbands-ligisten ist die U23 des Karlsru-her SC, die in der OberligaBaden-Württemberg spielt.

SPORT-TELEGRAMM

Alle Informationen

zur Tennis-Bundes-

liga im Internet

unter:

http://dtb.liga.nu

Page 8: Brennpunkt Sportverein

SPORTNUMMER 284 SAMSTAG, 7. DEZEMBER 2013PFORZHEIMER ZEITUNG 17

portvereine haben mit vie-len Problemen zu kämpfen:Klamme Kassen, marode

Sportstätten, Mitgliederschwund,Mangel an ehrenamtlichen Hel-fern. Wer sich nicht rechtzeitigumstellt oder neu orientiert, be-kommt Schwierigkeiten. Das aktu-elle Beispiel des TV 34 Pforzheim(die PZ berichtete) hat es gezeigt.Das Institut für Kooperative Pla-nung und Sportentwicklung (ikps)in Stuttgart, das derzeit auch denSportentwicklungsplan für dieStadt Pforzheim aufstellt, berätVereine und macht diese fit fürdie Zukunft. Die PZ hat sich miteinem der Geschäftsführer, Dr.Jörg Wetterich, unterhalten.

PZ: Sind Sie Mitglied in einem

Sportverein?

Jörg Wetterich: Ja

Sind Sie zufrieden mit dem An-

gebot?

Eigentlich schon. Der Verein hatin den vergangenen Jahren auchAngebote für Leute in meinem Al-ter – das verrate ich allerdingsnicht –, die eher am Freizeitsportinteressiert sind, entwickelt.

Sie beraten mit Ihrem Institut

Sportvereine. Mit welchen Pro-

blemen kommen die auf Sie zu?

Das ist ganz unterschiedlich. Esgibt Probleme mit Sportstätten.Oder es geht um die Anpassungendes Angebots und die Folgen fürÜbungsleiter oder Ehrenamtliche.Manchmal entwickeln wir auch inZukunftswerkstätten Perspektivender Vereinsentwicklung gemein-sammit den Mitgliedern.

S

Was sind die größten Fehler, die

Vereine machen?

Vereine sind sehr unterschiedlich,daher ist das nicht so einfach zubeantworten. Es wäre gewiss einFehler, die neuen Herausforderun-gen, die sich aus dem demografi-schen Wandel, neuen Sportbe-dürfnissen, neuen Erkenntnissender Sportwissenschaft oder Verän-derungen in der Bildungsland-schaft ergeben, zu ignorieren. Stu-dien zeigen, dass die Bevölkerungheute insbesondere bei Angebotenim Gesundheits- und FreizeitsportNachholbedarf sieht.

Eine Umfrage Ihres Instituts hat

ergeben, dass die Vereine in

Pforzheim sehr unzufrieden

sind mit den Leistungen der

Stadtverwaltung. Ist das reprä-

sentativ für Städte dieser Grö-

ßenordnung oder eher ein spe-

zielles Pforzheimer Problem?

Vereine sind in vielen Städtenziemlich kri-tisch, wenn esum die Beur-teilung vonSportstättenoder die fi-nanzielle Un-terstützungdurch dieKommunegeht. In Pforz-heim ist dasin einigenPunkten ver-stärkt. Das gibt uns gute Anhalts-punkte für die weitere Arbeit – wirwollen durch die Sportentwick-lungsplanung ja ganz konkreteVerbesserungen erzielen.

Wie will man dieses Problem

angehen? Mehr Personal, mehr

Transparenz?

In einem ersten Schritt wird es si-cher um organisatorische Maß-nahmen und die Herstellung vonTransparenz gehen. Ich denke da-bei an Nachvollziehbarkeit sport-

politischer Entscheidungen,Gleichbehandlung der Vereine,Vermittlung zwischen ProjektenSchule und Vereinen, Organisati-on der Hallenbelegung und soweiter. Das sind alles Fragen, diein der Sportentwicklungsplanunggemeinsam mit den Vereinen undanderen Expertinnen und Exper-ten behandelt werden.

Viele Vereine klagen über Mit-

gliederschwund. Was ist die

Hauptursache dafür? Nur der

demografische Wandel?

In den vergangenen fünf Jahrenist die Zahl der Mitglieder inPforzheim im Schnitt um 2,5 Pro-zent zurückgegangen – allerdingssehr unterschiedlich nach Alters-gruppen, Sportarten und auchVereinsgrößen. Verluste bei 27- bis40-Jährigen sind sicher nicht aufdemografische Faktoren zurück-zuführen, sondern auf zeitlicheBeanspruchungen in der „Mittedes Lebens“. Vereine haben hiernoch nicht ausreichend reagiert.Die Zunahme bei Älteren liegt si-cher am demografischen Wandel.

Müssen die Angebote angepasst

werden, zum Beispiel zeitlich

und inhaltlich?

Alles deutet darauf hin, dass dieVereine permanent ihr Angebotanpassen, insbesondere die größe-ren Mehrspartenvereine. Aller-dings geschieht das noch nicht inausreichendem Maße. Zu den obi-gen Altersgruppen ist zu sagen: ImKindergarten- und Schulaltermüssen Kooperationsangeboteder Vereine erfolgen, auch sport-artübergreifende Konzepte wie dieKindersportschulen sollten disku-tiert werden. In der Altersgruppe27 bis 40 Jahre sind zeitliche Fle-xibilität, passende Kursangeboteund gute qualifizierte Übungslei-ter gefragt. In vielen Städten gibtes daher sogenannte Sportvereins-zentren, allerdings nicht in Pforz-heim. Bei Älteren über 60 sind die

Vereine auf einem guten Weg. Esgibt sportartübergreifende Ange-bote und Kooperation mit ver-schiedenen Einrichtungen der Se-niorenarbeit.

Ehrenamtliche Mitarbeiter in

Vereinen gibt es zu wenige, sind

zu männlich und zu alt, besa-

gen aktuelle Umfragen. Was

kannman dagegen tun?

Die Ehrenamtsforschung – dasgibt es wirklich – besagt, dass dasEhrenamt heute eher zeitlich be-grenzt und projektorientiert ge-sucht wird. Da gibt es Ansatz-punkte für Vereine. Außerdem istfür große Vereine eine Unterstüt-zung des Ehrenamts durch haupt-amtliche Strukturen anzuraten,um neue Herausforderungen an-nehmen zu können.

Verkaufen sich Vereine unter

Wert? Ist ein Mitgliedsbeitrag

von 30 Euro im Jahr noch zeit-

gemäß?

Heikles Thema. Die Sportwissen-schaft sagt eindeutig ja, gerade imHinblick auf neue Aufgaben, qua-lifizierte Mitarbeiter und eventuellHauptamtlichkeit. Doch wenn

man das vorschlägt, erntet man ei-nen Sturm der Entrüstung. Des-halb muss man diese Thema vor-sichtig vermitteln und mit sozia-len Absicherungen für sozialSchwächere verbinden.

Wie sieht der Verein der Zu-

kunft aus? Sind Kooperationen

und/oder Fusionen ein Lö-

sungsansatz?

Größere Vereine haben nach denErgebnissen der Sportwissen-schaft bessere Möglichkeiten, sichauf die oben skizzierten neuenHerausforderungen einzustellen.In einigen Städten bilden Koope-rationen für kleinere Vereine einegroße Chance, zum Beispiel beiAngeboten, gemeinsam betriebe-nen Kindersportschulen oderSportvereinszentren. Kooperatio-nen werden auch im Kinder- undJugendbereich aufgrund des de-mografischen Wandels immerwichtiger, beispielsweise in Formvon Spielgemeinschaften.

Haben Sportvereine überhaupt

eine Zukunft in der modernen

Gesellschaft?

Sportvereine müssen eine Zu-kunft besitzen, da sie in einer im-mer mehr individualisierten Ge-sellschaft wichtige Aufgaben er-füllen und Wertorientierungenvermitteln. Sportvereine dienenals Kitt der Gesellschaft. Und dasfunktioniert auch, wie die Ent-wicklungen der vergangenenJahre deutlich zeigen. Sportverei-ne sind sicher kein Auslaufmo-dell, sie befinden sich bereits ineinem Wandlungs- und Anpas-sungsprozess. In Pforzheimherrscht eventuell noch ein we-nig Nachholbedarf. Aber auch damuss man sicher nicht zuschwarz sehen. Da sind fähigeLeute im Sport tätig, im Sport-kreis, in den Vereinen und in derSportverwaltung, und: Wofür ma-chen wir denn einen Sportent-wicklungsplanung?

„Kein Auslaufmodell“PZ-INTERVIEWmit Dr. Jörg Wetterich über Sorgen, Nöte, Aufgaben und Perspektiven von traditionellen Sportvereinen

DAS GESPRÄCH FÜHRTE

MARTIN MILDENBERGER

Dr. JörgWetterich

Sport ist in der Gemeinschaft für viele Menschen immer noch am schönsten. Deshalb hat der Verein auch eine Zukunft. FOTO: PZ-ARCHIV

In acht Folgen hat die „Pforz-heimer Zeitung“ mit ihrer Serie„Brennpunkt Sportverein“ dieProbleme der Clubs beleuchtet,aber auch Lösungen für diewichtigsten Probleme aufge-zeigt. Mit dem heutigen Inter-view endet diese Serie.PZ-Leser können sich alle Fol-gen kompakt im PDF-Formatzumailen lassen. Sie haben In-teresse an allen Folgen? Dannschicken Sie eine E-Mail [email protected]. sw

Die ganze Serie

für PZ-Leser

BRENNPUNKT

SPORTVEREIN

PFORZHEIM. Die Handballer derTGS Pforzheim sind in der 3. Ligainzwischen auch für Überraschun-gen gut. So hat das Aufsteiger-Team von Trainer Andrej Klimo-vets zuletzt dem TSV Friedbergdie erste Heimniederlage seitmehr als einem Jahr zugefügt. Daswar der „dritte Streich“ der Rot-Weißen vom Wartberg. Der Lohn:Platz sieben und ein ausgegliche-nes Punktekonto (13:13). Folgt jetztder vierte Streich? Im heutigen ba-

disch-schwäbischen Derby gegenH2Ku Herrenberg (19.00Uhr/

Fritz-Erler-Halle) wäre der vonder Papierform her machbar, aberselbstverständlich ist er nicht.Denn der Gast aus Herrenberg istmit seiner bisherigen Bilanz von10:16 Punkten alles andere als zu-frieden.Der Mann, der dafür sorgte,

dass die Herrenberger überhauptin der 3. Liga geblieben sind, spieltinzwischen aber für Pforzheim. Es

ist Valentin Hörer. Mit einem ver-wandelten Strafwurf Sekundenvor der Schlusssirene rettete erHerrenberg im letzten Spiel vordem Abstieg. Inzwischen ist er imRückraum der TGS eine feste Grö-ße. Motiviert wird nicht nur er,sondern das ganze Team sein, umdas letzte Heimspiel des Jahres er-folgreich zu gestalten.Nach der Partie legen sich die

Spieler für die Zuschauer als Bar-keeper ins Zeug. pm

Der vierte Streich?TGS-Handballer wollen gegen Herrenberg ihre Erfolgsserie ausbauen

Einschwören auf das letzte Heimspiel

2013 muss Trainer Andrej Klimovets

(rechts) heute die TGS-Handballer.

FOTO: PZ-ARCHIV/BECKER

PFORZHEIM. Am heutigen Sams-tag findet das letzte Heimspielder Pforzheimer Rugbymann-schaft vor der Winterpausestatt. Um 14.00 Uhr trifft derTVP auf den Viertplatzierten inder Meisterrunden-GruppeSüd, die RG Heidelberg. DasHinspiel konnten die Pforzhei-mer recht deutlich für sich ent-scheiden. pm

LetztesHeimspielvor derWinterpause

PFORZHEIM. Zwei WolfsbergerTennis-Talente waren erneutbei den badischen Mehrkampf-meisterschaften in Leimen er-folgreich. Justin Karcher undDavid Fix holten sich mit derMannschaft souverän den Titelin der Altersklasse U 10. Der Be-zirk II Mittelbaden schickte einsehr starkes Team, welches un-ter Anleitung des Bezirkstrai-ners Thomas Frank hervorra-gend vorbereitet war, zum zwei-tägigen Wettkampf. Geprüftwurden neben Tennis auchFußball- und Hockeyspiele,Weitsprung, Medizinballwurf,Geschicklichkeitsspiele undLaufdisziplinen. pm

Tennis-Duo gewinntbadischen Titel

Stolze Titelträger: Justin Karcher und

David Fix vom TCW. FOTO: PRIVAT

PFORZHEIM. Der 1. CfR Pforz-heim muss sich einen neuenChef für die Eishockey-Abtei-lung suchen. Martin Hämmerlewird am Ende des Jahres seinAmt niederlegen. „Aus berufli-chen wie auch privaten Grün-

den ist mirdas weitereEngagementfür den Eisho-ckeysport inder dafür er-forderlichenIntensitätnicht mehr

möglich, so dass ich leider ge-zwungen bin, zum Jahresendevon meinem Amt zurückzutre-ten“, erklärt Hämmerle gegen-über der Pforzheimer Zeitung.19 Jahre war er dem Eishockey-sport in Pforzheim verbunden.Zuerst beim TV 1834 als Betreu-er und Jugendleiter, späterdann, als 2002 die Eishockey-abteilung des VfR Pforzheim –heute 1. CfR – gegründet wurde,übernahm er hier das Amt desAbteilungsleiters. Nach demRücktritt des 58-Jährigen wirddie Stelle zunächst kommissa-risch besetzt. Im Sommer gibtes Neuwahlen. dom

JOURNAL

Hämmerle hörtbeimCfR auf

Martin Hämmerle

WAIBLINGEN. Für die Handball-Damen der HSG Pforzheimkommt es derzeit knüppeldick.Gestern Abend verlor dieMannschaft von Trainer RalfJochim ihr Auswärtsspiel beimVfL Waiblingen mit 30:41 (15:23)– es war die sechste Niederlagein Folge für den Aufsteiger indie 3. Liga.mm/domHSG Pforzheim: Mettendorf,Ziegler – Markovic 5, Lotsch 2,Seyfried 4, Ulrich, Stärk 4, Bel-sö 9, Rometsch, Bloj 4, Strehle2, Klittich

HSG verliertinWaiblingen

PFORZHEIM/STUTTGART. DieFußball-Szene trauert um ErichSchmeil. Der ehemalige Trainerdes 1. FC Pforzheim ist am Don-nerstag im Alter von 70 Jahrengestorben. Schmeil hatte in derSaison 1981/82 den FCP in derVerbandsliga übernommen undzu einer starken Einheit ge-formt. 1984 räumte er den Platzfür Karl Schöttle, der ein Jahrspäter mit dem Club in dieOberliga aufstieg. Schmeil warvon 1967 bis 1974 Profi (Ab-wehrspieler) bei den StuttgarterKickers, später coachte er unteranderem die zweite Mann-schaft. Beim Rudolf-Reinacher-Gedächtnis-Turnier des FCPwar Schmeil als Spieler undTrainer der Kickers ein immergern gesehener Gast. dom

Ex-FCP-TrainerSchmeil gestorben