Brachytherapie und Hochintensiver Fokussierter Ultraschall ... · Brachytherapie und Hochintensiver...
Transcript of Brachytherapie und Hochintensiver Fokussierter Ultraschall ... · Brachytherapie und Hochintensiver...
Brachytherapie und Hochintensiver
Fokussierter Ultraschall (HIFU)
Schonende Alternativen für die Behandlung des Prostata-
CarcinomesDr. med. Klaus Thronberens,
Prostatazentrum
Klinikum Nürnberg
Permanente interstitielle Brachytherapie des Prostata-
Carcinomes• Strahlentherapie „auf kurze Distanz“• radioaktive Strahler werden in unmittelbare Nähe
zum Tumor gebracht• Implantation von Seeds über Hohlnadeln• Seeds verbleiben dauerhaft im Körper • Perinealer Zugang • Isotop Jod-125
– t1/2= 60 d– Wirkungsdauer ca. 9 Monate
Permanente interstitielle Brachytherapie des Prostata-
Carcinomes
Permanente interstitielle Brachytherapie des Prostata-
Carcinomes
Online-Planung
Planungsprogamm
Beladung der Nadeln mit Seeds
Applikation der Nadeln
Applikation der Nadeln
Postoperatives Röntgenbild
Indikation für die Brachytherapie
• Lokal begrenztes Prostata-Carcinom• Möglichst nur Befall eines
Seitenlappens• Keine Fernmetastasierung• PSA <= 10 ng/ml• Gleason-Score <= 6• Volumen 15 – 60 ml
Vorteile der Brachytherapie
• Sehr schonende Behandlung• Kurzer Krankenhausaufenthalt (3-4
Tage)• geringe Nebenwirkungsrate
– Inkontinenzrate < 1%– Erektile Dysfunktion in ca. 50%
• Hohe Ansprechrate auf Sildenafil o. ä.– Enddarmverletzungen < 0,5%
Einschränkungen der Brachytherapie
• Hoher apparativer und personeller Aufwand
• Beurteilung der Wirksamkeit frühestens nach einem Jahr
• Eingeschränkte Therapiemöglichkeiten beim Rezidiv
HochIntensiver Fokussierter Ultraschall
(HIFU)• Gewebedestruktion durch
hochenergetische, stark gebündelte Ultraschallwellen
• Erste klinische Anwendung 1995 (Lyon)• Weltweit inzwischen über 7000
Behandlungen
Bildung der Gewebsläsion
Thermische Effekte
+ Kavitationseffekte
= Gewebsläsion
LäsionL = 24 mm max
D = 1.6 mm min
Endorektale Sonde
• Bildgebungsposition
• Auslöseposition
Geräteaufbau
Behandlungssteuerung
• Sicherheitsüber-wachung
• Leistung / Auslösung• Sondenposition• Patientenbewegung• Rektumposition• Temperatur
MRT 2 Tage nach HIFU-MRT 2 Tage nach HIFU-BehandlungBehandlung
Das MR zeigt die Abgrenzung des nekrotisierten
Gewebes
Das behandelte Gebiet erscheint mit niedrigerer Intensität umgeben von
einem 6-8 mm dicken Ring mit stärkerem Kontrast
Indikationen der HIFU-TherapieIndikationen der HIFU-Therapie
Organbegrenztes Prostata-Carcinom:• Alternative zur radikalen Prostatektomie für Patienten, bei
denen eine Intubationsnarkose nicht möglich ist
• geeignet für Patienten, die die radikale Prostatektomie ablehnen
• als Salvage-Therapie bei Lokalrezidiven nach Primärtherapie
Fortgeschrittenes Prostata-Carcinom:
• Kontrolle lokaler Komplikationen (z. B. Blasenhals- oder Harnleiterostieninfiltration)
• Unterstützung der Hormonablation durch Destruktion von nicht hormonsensitiven Zellen
Vorteile der HIFU-TherapieVorteile der HIFU-Therapie
• Behandlung in Spinalanästhesie durchführbar• präzise und definierte Nekrose im Therapiegebiet• PSA Nadir nach nur 3 Monaten• geringe Nebenwirkungen
– Inkontinenz < 1%– Erektile Dysfunktion bei 30 – 50% der Behandelten
• falls nötig, jederzeit wiederholbare Behandlung• alternative Therapien auch nach HIFU möglich
Einschränkungen der HIFU-Einschränkungen der HIFU-TherapieTherapie
• absolut gesehen bisher nur geringe Fallzahlen, dadurch
• nur eingeschränkt beurteilbare Langzeit-Ergebnisse
• maximale geeignete Prostatagröße ca. 45 ml• meist Kombination mit einer TURP
erforderlich
Ausblick
• Brachytherapie beim Prostata-Carcinom inzwischen klinisch fest etabliert– Erste Langzeitbeobachtungen lassen
ähnlich hohe Heilungsraten wie bei der radikalen Prostatektomie erwarten
• HIFU erweist sich aufgrund der geringen Patientenbelastung zunehmend als weitere schonende Alternative zur radikalen OP