BKK MedPlus Ihr Programm bei Asthma bronchiale · Asthma, gehört zu den so genannten obstruktiven...

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Herausgeber: BKK Bundesverband Kronprinzenstraße 6 45128 Essen Tel.: 0201 179-01 Fax: 0201 179-1000 Ihr Programm bei Asthma bronchiale BKK MedPlus DMP

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Herausgeber: BKK BundesverbandKronprinzenstraße 645128 Essen

Tel.: 0201 179-01Fax: 0201 179-1000

Ihr Programm bei Asthma bronchialeBKK MedPlus

DMP

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Inhaltsverzeichnis

BKK MedPlus –Ihr Programm bei Asthma bronchiale 4

Mit Asthma leben –Leitlinie für aktive Patienten 26

Mitten im Leben:Sport und Freizeit 32

Das Programm BKK MedPlus 42

Kontakt und Service 48

Literaturtipps 50

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BKK MedPlus – Ihr Programm beiAsthma bronchiale

Was ist eigentlich Asthma bronchiale?

Beim Asthma bronchiale handelt es sich um eine anfallsweise

Verengung der Bronchien mit Schleimbildung, die zu Atemnot

führt.

Der Begriff Asthma kommt ursprünglich aus dem Griechischenund bedeutet so viel wie „Atemnot“. Asthma bronchiale, kurzAsthma, gehört zu den so genannten obstruktiven Atemwegser-krankungen. Eine Obstruktion ist eine Einengung oder Strömungs-behinderung. In diesem Fall sind davon die Bronchien betroffen,das Röhrensystem, das die Atemluft innerhalb der Lunge trans-portiert. Beim Asthma bronchiale unterscheidet man das exogen-allergische (extrinsische) Asthma von dem Asthma mitungeklärter Ursache, das als intrinsisches Asthmabronchiale bezeichnet wird. Typisch für das Asthmabronchiale sind eine Verkrampfung der Muskelnin der Bronchialwand, eine Schwellung derBronchialschleimhaut und die Produktionvon zähem Schleim. Die Verkrampfungder Bronchialmuskulatur bei Asthma ist re-versibel (rückgängig), das heißt, siekann sich lösen, und die Atmung istdann wieder unbehindert.

Das Bronchialsystem – Luftwege mit

Selbstreinigungsfunktion

Durch das Röhrensystem der Bronchien wird die ein- und ausge-

atmete Luft in der Lunge befördert. Die Schleimhautauskleidung

der Bronchien schützt vor eindringenden Fremdkörpern und

Krankheitserregern.

Die Bronchien bilden ein Röhrensystem innerhalb des Lungenge-webes, in dem die ein- und ausgeatmete Luft transportiert wird.Die beiden Hauptbronchien zweigen unterhalb des Kehlkopfes ausder Luftröhre ab und ziehen jeweils zum rechten und zum linkenLungenflügel. Innerhalb der Lungenflügel verästeln sich die Bron-chien zu einem immer feiner werdenden System im Lungengewe-be. Wäre dieses umgebende Gewebe nicht vorhanden, so könnteman das Bronchialsystem in Form eines auf dem Kopf stehendenBaumes mit einem Stamm (der Luftröhre), zwei großen Ästen(den Hauptbronchien) und nach außen hin immer dünner werden-den Zweigen erkennen. Ganz am Ende der Zweige sitzen, wie dieBlätter am Baum, die Lungenbläschen. Über sie findet der so ge-nannte Gasaustausch statt. Dabei wird der mit der Atmung aufge-nommene Sauerstoff an vorbeiströmendes Blut abgegeben, imGegenzug tritt Kohlendioxyd aus dem Blut zur Ausatmung in dieLungenbläschen ein.

Die eingeatmete Luft wird in den Bronchien gewärmt und befeuch-tet. Dazu dient die innere Auskleidung der Bronchien, die Bronchi-alschleimhaut. Sie ist gut durchblutet (das wärmt die eingeatmeteLuft) und mit Schleimdrüsen versehen, welche die Luft feucht hal-ten. Mit den allermeisten Atemzügen nehmen wir nicht nur Luft auf,sondern auch feinste Partikel, z.B. Staub, Fasern, Ruß oder andereTeilchen. Die Umgebungsluft ist außerdem nahezu niemals steril,sondern kann Bakterien, Viren und Pilzsporen enthalten. Eine ge-sunde Bronchialschleimhaut wird mit alldem normalerweise gut

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Ursachen – wie Asthma entsteht

Warum manche Menschen Asthma bekommen und andere

nicht, ist noch nicht endgültig bekannt. Man weiß jedoch,

dass Passivrauchen und eine familiäre Veranlagung zu

allergischen Reaktionen Risikofaktoren darstellen.

Die Bronchialschleimhaut eines Asthmatikers befindetsich ständig in einem Zustand der Entzündungsbereit-schaft. Eine Entzündung ist eine natürliche Abwehr-reaktion auf das Eindringen von Krankheitserregern oder auf be-stimmte Reize. Die Schleimhaut schwillt dabei an, bildet ver-mehrt einen zähen Schleim, und die Bronchialmuskeln ziehensich zusammen (verkrampfen sich). Beim Asthmatiker tritt dieseReaktion auch auf, ohne dass entsprechende Erreger oder Reizevorliegen müssen. Die Reize können die Entzündung jedoch zu-

sätzlich verstärken. Man bezeichnet sie dann als„Trigger“ des Asthmas. Asthma ohne erkenn-bare „äußere“ Ursache wird als intrinsischesAsthma bezeichnet.

Allergische Reaktionen auf bestimmte Sub-stanzen (Allergene) können ebenfalls Asth-

ma auslösen. Eine Allergie ist eineüberschießende Abwehrreaktion des

Körpers auf Substanzen, die ihmnormalerweise nicht gefährlichwerden können. Oft sind dies Blü-tenpollen oder auch Tierhaare.Man spricht dann vom extrin-sisch-allergischen Asthma.

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fertig. Dazu besitzt sie ein raffiniertes Schutzsystem. Ihre Oberflä-che wird bedeckt von feinsten Flimmerhärchen. Unter dem Mikro-skop betrachtet, bietet sich ein Bild, das an einen hochflorigenTeppich erinnert. Die „Fasern“ dieses Teppichs, die Flimmerhär-chen, transportieren dabei durch wellenförmige Bewegungen ein-geatmete Partikel von den kleinen in die größeren Bronchialäste.Dort lösen sie einen Hustenreflex aus, der dazu führt, dass sie ausden Atemwegen nach außen gelangen.

Zahlen und Fakten – so häufig ist Asthma

Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung des Kindesalters.

Man geht davon aus, dass die Erkrankung in den kommenden

Jahren noch zunehmen wird.

Schätzungsweise fünf Prozent der Erwachsenen in Deutschlandleiden an Asthma bronchiale. Bei Kindern ist die Erkrankung nochhäufiger. Hier sind etwa zehn Prozent betroffen. Damit ist Asthmadie häufigste chronische Erkrankung des Kindesalters. Innerhalb Deutschlands ist das Risiko, an Asthma zu erkranken,nicht gleichmäßig verteilt. So ist die Erkrankung in den alten (west-lichen) Bundesländern häufiger als in den neuen Ländern. Im Gesundheitsbericht für Deutschland aus dem Jahr 1998 ist an-gegeben, dass etwa 2,6 Millionen Arbeitstage jährlich durch Asth-ma verloren gehen, das sind 20 Tage pro erkrankten Versicherten.Hinzu kommen 67.000 Fälle von Krankenhauseinweisungen. Asth-ma verursacht erhebliche Kosten durch Arbeitsunfähigkeit, fürMedikamente und ärztliche Versorgung. Diese Kosten bewegensich im Bereich von ca. 2,1 Milliarden Euro allein in Deutschlandim Jahr 1997 oder 530,00 Euro für jeden einzelnen Asthmatiker.

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Der erhöhte Widerstand in den Atemwegen führt bei Asthmatikernzu charakteristischen Atemgeräuschen. Diese können manchmalsogar aus einiger Distanz noch als Pfeifen oder Fiepen beim Aus-atmen wahrgenommen werden. Der Arzt spricht meist von einem„Giemen“, das er mit dem Stethoskop hören kann.

Untersuchungen

Zu den Untersuchungen beim Verdacht auf Asthma gehören die Er-hebung der Krankengeschichte, die körperliche Untersuchung, ver-schiedene Lungenfunktionsuntersuchungen sowie oft auch eineAllergiediagnostik. Sie dienen dazu, das Asthma nachzuweisenund von ähnlichen Erkrankungen mit Verengung der Bronchien zuunterscheiden.

Krankengeschichte (Anamnese)

Vor Beginn der eigentlichen Untersuchung wird der Arzt die Kran-kengeschichte des Patienten erfragen. Dazu gehören beispiels-weise Fragen zu den Umständen des Auftretens von Asthmaanfäl-len, bekannten Allergien, einer jahreszeitlichen Schwankung derKrankheitszeichen, Allergien oder Asthma in seiner Familie, beruf-lichen Belastungen und bekannten Risikofaktoren wie Rauchenoder Passivrauchen. Der Arzt fragt danach, ob Asthmaanfälle in Ruhe oder unter Belas-tung auftreten und ob wegen der Luftnot bereits Notfallbehand-lungen in Ambulanzen oder Kliniken notwendig waren.

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Warum ein Mensch eine erhöhte Entzündungsbereitschaft derBronchien aufweist oder ein anderer auf ein bestimmtes Allergenmit Asthma reagiert, ist nicht bekannt. Man kennt jedoch einigeUmstände, die Risikofaktoren für das Auftreten von Asthma dar-stellen können. Dazu zählen insbesondere:

■ Aktivrauchen.■ Passivrauchen. Kinder von rauchenden Eltern bekommen häu-

figer Asthma als Kinder, die in einer rauchfreien Umgebung auf-wachsen.

■ Auftreten von Asthma, Neurodermitis (schubweise auftretende,dauerhafte Entzündung der Haut) oder Heuschnupfen bei Ver-wandten.

■ Leiden an Neurodermitis, Milchschorf oder juckenden Hautaus-schlägen in der Kindheit.

Krankheitszeichen

Charakteristisch für Asthma bronchiale ist eine anfallsweise

Atemnot. Typisch sind darüber hinaus pfeifende Geräusche bei

der Ausatmung sowie Husten.

Die Verengung der Bronchien macht sich vor allem beim Ausatmenbemerkbar. Wenn jedoch die „verbrauchte“ Luft die Lunge nichtverlassen kann, kann auch keine sauerstoffreiche „frische“ Lufthereinströmen. Typische Krankheitszeichen bei Asthma bronchiale sind anfalls-weise Luftnot, die oftmals auch nachts auftritt, und/oder Hustenmit oder ohne Auswurf. Zwischen diesen Anfällen besteht völligesWohlbefinden. Das Ausmaß der Luftnot kann sehr unterschiedlichsein. So beschreiben einige Patienten ein minimales Beklem-mungsgefühl in Ruhe, andere leiden an Kurzatmigkeit währendoder nach körperlicher Belastung. Die Beschwerden können bis zuschwersten Erstickungsanfällen mit Todesangst reichen.

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wichtiges Maß für die Weite der Bronchien bei obstruktiven Er-krankungen. Ein weiterer wichtiger Wert ist die so genannte Vital-kapazität. Sie sagt aus, wie viel Liter Luft nach einer tiefenAusatmung maximal eingeatmet werden können. Das Verhältnisaus Ein-Sekunden-Kapazität und Vitalkapazität nennt man relativeEin-Sekunden-Kapazität. Die Messgeräte des Arztes errechnen die-sen Wert automatisch.

Unterschreitet die relative Ein-Sekunden-Kapazität einen bestimm-ten Wert, so spricht dies für eine Behinderung des Atemflusses,also eine Obstruktion. Solch eine Obstruktion kann aber auch beianderen Erkrankungen, insbesondere der chronisch obstruktivenLungenerkrankung (COPD), auftreten. Deshalb wird eine weitereZusatzuntersuchung vorgenommen, um COPD vom Asthma zuunterscheiden. Dazu bekommen Sie ein Aerosol zum Inhalieren(Spray zum Einatmen), das Verkrampfungen der Bronchialmusku-latur löst. Verbessern sich die Lungenfunktionswerte nach Gabedieses Wirkstoffes um eine bestimmte Größe, so spricht dies dafür,dass tatsächlich ein Asthma bronchiale vorliegt.

Eine weitere Möglichkeit Asthma nachzuweisen, ist die Lungen-funktionsuntersuchung nach der Gabe von Glukokortikosteroiden.Die Patienten bekommen dazu Kortisonpräparate zum Einnehmen(bis zu 14 Tage) oder zum Inhalieren (bis zu 28 Tage). Verbessernsich die Lungenfunktionswerte danach um eine bestimmte Größe,so spricht dies für das Vorliegen von Asthma bronchiale.

Die Medikamente können hier also nicht nur zur Behandlung, son-dern auch zum Nachweis der Erkrankung dienen.

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Körperliche Untersuchung

Auf die Erhebung Ihrer Krankengeschichte erfolgt die körperlicheUntersuchung. Beim Abhören der Lunge kann der Arzt an denAtemwegen typische Nebengeräusche wie Pfeifen, Giemen undBrummen feststellen. Diese Zeichen können jedoch auch fehlen. Die vermehrte Atemarbeit bei einer Einengung der Bronchien kanndurch den erhöhten Kalorienbedarf bei Erwachsenen zu Unterge-wicht führen. Kinder oder Jugendliche mit Asthma können dadurchsogar in ihrem Wachstum beeinträchtigt sein. Der Arzt wird dem-entsprechend auch regelmäßig das Körpergewicht und das alters-gemäße Längenwachstum bei Kindern beurteilen. Bei lange bestehendem Asthma achtet der Arzt darüber hinausauch auf Zeichen einer Überblähung der Lunge wie eine Formver-änderung des Brustkorbes. Bei länger bestehender Überblähungkann eine solche bereits im Säuglingsalter sichtbar sein. Ebenfallskann es durch die Atembehinderung langfristig zu einer Belastungdes Herzens kommen. Sie kann an einer Stauung der Halsvenenoder Wassereinlagerungen (Ödeme) in Unterschenkeln und Füßenbemerkbar sein.

Lungenfunktionsuntersuchung

Die Lungenfunktionsuntersuchung erlaubt eine Aussage darüber,ob überhaupt eine Lungenfunktionsstörung vorliegt. Sie wird auchzur Kontrolle von Medikamentenwirkungen und des Verlaufs derErkrankung eingesetzt. Dabei atmet der Patient in ein Schlauchsys-tem, das an Messgeräte angeschlossen ist. Mit Hilfe dieser Gerätewird erfasst, über welches Atemvolumen die Lunge verfügt und inwelcher Zeit eine bestimmte Luftmenge bei der Atmung bewegtwird. Die Ein-Sekunden-Kapazität, abgekürzt FEV1, beschreibt, wel-che Luftmenge ein Mensch bei kräftigster Ausatmung innerhalbder ersten Sekunde ausstoßen kann. Dieser Wert ist ein besonders

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Allergiediagnostik

Häufig sind Allergien Auslöser eines Asthma bronchiale oder ander Entwicklung zumindest beteiligt. Einige Patienten wissen sehrgenau, auf welche Substanzen sie mit Luftnot reagieren. Wenn dieAnfälle beispielsweise immer zur Pollenflugzeit einer bestimmtenPflanze oder in der Nähe einer bestimmten Tierart auftauchen, fälltdie Ermittlung des auslösenden Allergens meist leicht. Dies ist aberbei weitem nicht immer der Fall und kann auch in mühselige „De-tektivarbeit“ ausarten. Insbesondere Nahrungsmittelallergien kön-nen manchmal sehr schwer nachzuweisen sein.

Der Nachweis von Allergien kann unter anderem durch Labor-untersuchungen des Blutes gelingen. Eine weitere Möglichkeit sindHauttests. Zunächst werden dabei die Substanzen verwendet, diehäufig Allergien auslösen, bei negativer Reaktion auch seltenereAuslöser. Sie werden als Lösung in einer niedrigen Konzentrationauf die Haut aufgetragen, manchmal noch durch Reiben oder Krat-zen mit einer kleinen Lanzette in die oberste Hautschicht einge-bracht. Das tut nicht weh und wird auch von Kindern gut vertragen.Bilden sich an der Auftragsstelle einer bestimmten Substanz Rö-tungen oder Quaddeln (angeschwollene erhabene Hautstellen), sokann von einer allergischen Reaktion ausgegangen werden.

Zum Nachweis einer Nahrungsmittelallergie kann es in einigen Fäl-len erforderlich sein, sich zunächst nur mit einem einzigen Lebens-mittel (z.B. Reis) zu ernähren. Schrittweise und über Tage kommendann weitere Nahrungsmittel dazu. Dies macht man so lange, bisdie bekannte allergische Reaktion auftritt. Das zuletzt neu gegesse-ne Nahrungsmittel ist dann mit hoher Wahrscheinlichkeit der Aus-löser der Allergie. Ihr Arzt wird genau prüfen, ob in Ihrem Fall eine Allergiediagnostiknotwendig ist.

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Die Peak-Flow-Messung

Von besonderer Bedeutung bei der Asthmadiagnostik ist der„Peak-Flow“-Wert der ausgeatmeten Luft. Übersetzt bedeutet das„Spitzenfluss“ und meint die maximale Geschwindigkeit, welchedie Ausatemluft eines Patienten erreichen kann. Asthma ist da-durch gekennzeichnet, dass dieser Wert in kurzen Zeiträumen starkschwanken kann. Der Peak-Flow kann mit einem kleinen Messgerätzum Hineinblasen leicht vom Patienten selbst gemessen werden.Das können auch schon Kinder. Die gemessenen Werte werden dann in eine Kurve eingetragenund geben dem Arzt Aufschluss über die Schwankungsbreite derAtemwegseinengung.

Provokationstests

Asthma ist eine Erkrankung, bei der die Lungenfunktion zwischenden eigentlichen Asthmaanfällen völlig normal sein kann. Dieskann natürlich auch gerade dann der Fall sein, wenn die entspre-chenden Untersuchungen beim Arzt durchgeführt werden sollen.Um trotzdem feststellen zu können, ob der Patient an Asthma lei-det, kann der Arzt die Bronchien gewissermaßen „herausfordern“oder provozieren. Dies geschieht durch die Gabe bestimmter Sub-stanzen, auf die ein gesundes Bronchialsystem nicht reagiert, dieaber beim Asthmatiker zu einer messbaren Erhöhung des Atem-widerstandes führen. Sie müssen davor keine Angst haben, dasklingt gefährlicher, als es ist: Die ausgelöste Verengung der Bron-chien ist in der Regel wirklich nur an den Messwerten der Lungen-funktionsprüfung erkennbar. Sollte es während der Untersuchungtatsächlich zu einem echten Anfall von Atemnot kommen, so kannder Arzt diesen durch die Gabe eines schnell wirksamen Medika-mentes rasch beenden.

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Allgemeine und nichtmedikamentöse Maßnahmen

Bevor Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreibt, wird er Ihnen er-klären, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um die Behand-lung zu unterstützen und ein Voranschreiten der Erkrankung zuverhindern.

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Krankheitsverlauf bei Asthma

Ganz grundsätzlich kann man sagen: Je früher und je konsequen-

ter eine Asthmaerkrankung behandelt wird, umso größer ist die

Chance, dass sie nicht zu einer dauerhaften Beeinträchtigung

führt.

Das Asthma bronchiale zählt zu den chronischen, das heißt dauer-haften Erkrankungen. Wird es rechtzeitig erkannt und konsequentbehandelt, bestehen gute Aussichten, die Beschwerden zu verrin-gern und möglichst wenig durch die Erkrankung eingeschränkt zusein.

Behandlung von Asthma

Beim Asthma kann durch eine ganze Reihe von Maßnahmen die

Atemnot deutlich verringert und die Lebensqualität verbessert

werden.

Die wichtigsten Maßnahmen zur Behandlung des Asthma bron-chiale sind

■ allgemeine und nichtmedikamentöse Maßnahmen,■ Schulungsprogramme,■ körperliches Training,■ Rehabilitationsmaßnahmen,■ psychische, psychosomatische und psychosoziale Betreuung,■ Einnahme oder Inhalation von Medikamenten.

MEIDEN VON ALLERGIEAUSLÖSERN

Wenn das Asthma durch eine Allergieausgelöst wird, so ist die logische Kon-sequenz, dass man die „schuldige“Substanz so weit wie möglich meidet.Das klingt zunächst einfach, kann aberauch mit erheblichen Schwierigkeitenverbunden sein. Einer bestimmten Pollenbelastung kann man oft aus-weichen, auf ein Nahrungsmittel auchverzichten. Sich von einem geliebtenHaustier zu trennen fällt oft erheblichschwerer. Einige praktische Tipps finden Sie dazuauf Seite 38 ff. Im Serviceteil dieserBroschüre sind außerdem nützlicheweiterführende Bücher und Adressendazu angegeben.

SCHUTZ VOR SCHADSTOFFEN

Schützen Sie Ihre Lunge vor (weiteren)Schadstoffen. Ein wesentlicher Schad-stoff für die Atemwege ist Zigaretten-rauch. Nicht nur das Rauchen selbst,auch ein Aufenthalt in rauchgeschwän-gerter Luft schadet Ihren Bronchien. Wenn Sie am Arbeitsplatz einer beson-deren Staubbelastung ausgesetzt sind,so informieren Sie sich, ob bestimmteAtemschutzmaßnahmen (z.B. Staub-

schutzmasken) vorgesehen sind, undtragen Sie diese auch. Für Heimwerkergibt es Staubschutzmasken für wenigGeld in jedem Baumarkt.Kinder können sich ihre Umgebung oft nicht selbst aussuchen. Umsowichtiger ist es, dass Sie als Eltern Ihre Kinder vor Rauchbelastung schüt-zen. Rauchen Sie niemals in der NäheIhres Kindes. Auch nicht draußen. Und ersparen Sie ihm den Aufenthaltin verrauchten Räumen.

MEIDEN SONSTIGER AUSLÖSER

Nicht nur Allergene und Rauch könnenAsthma auslösen oder verschlimmern.Manche Menschen reagieren auch aufbestimmte Medikamente mit Asthma-anfällen. Vor allem einige Schmerz-mittel oder fiebersenkende Substanzenwie z.B. Aspirin® (Acetylsalicylsäure)aber auch Betablocker können so wir-ken. Wenn bei Ihnen nach Einnahme eines Medikamentes Asthma aufge-treten ist, so dürfen Sie es nicht wiedereinnehmen. Weitere Auslöser können beispiels-weise das Einatmen sehr kalter Luftoder, häufig bei Kindern, starke körper-liche Anstrengung sein. Auch aufStress reagieren einige Asthmatiker mitAnfällen.

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Seelische Betreuung

Eine chronische Erkrankung wie das Asthma bronchiale kann nichtnur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch das seelischeWohlbefinden beeinträchtigen. Wenn dies so weit geht, dass sicheine ernsthafte seelische Erkrankung entwickelt, kann eine psycho-therapeutische und/oder psychiatrische Behandlung angezeigt seinund vom Arzt verordnet werden.

Achtung bei Selbstmedikation

Nehmen Sie Medikamente möglichst nur nach Absprachemit Ihrem Arzt ein. Es gibt Wirkstoffe, die zu einer Ver-krampfung der Bronchialmuskulatur führen und IhreAtemnot verschlimmern würden. Dies sind ins-besondere die so genannten Betablocker, diezur Behandlung verschiedener Kreislauf-erkrankungen eingesetzt werden. Aber auchdie frei verkäufliche Acetylsalicylsäure (z.B.Aspirin®) kann diese Wirkung haben.

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Körperliches Training

Wer an Asthma leidet, kann sich unter Umständen nur schwer vor-stellen, dass körperliches Training ein wichtiger Baustein der Be-handlung ist. Damit mildern Sie jedoch nicht nur Krankheitszei-chen. Sie stärken auch das Kreislaufsystem, sorgen für eine besse-re Durchblutung aller Organe und erhalten oder steigern so IhreBelastungsfähigkeit. Deshalb wird Ihr Arzt Sie wahrscheinlich regelmäßig darauf hin-weisen, sich ausreichend zu bewegen. Er kann Sie beraten, welcheArt von Aktivität für Sie geeignet sein könnte und auch in welchemUmfang Sie Sport treiben können. Sie selbst sind dann dafür ver-antwortlich, dies auch wirklich zu tun. Einmal jährlich wird Ihr Arztdas überprüfen. Schulkinder, die an Asthma leiden, sollen keines-wegs vom Schulsport befreit werden, sondern wenn möglich imRahmen ihrer individuellen und aktuellen Leistungsfähigkeit regel-mäßig daran teilnehmen.

Rehabilitation

Rehabilitationsmaßnahmen dienen der Erlangung und Aufrecht-erhaltung der individuell bestmöglichen körperlichen und seeli-schen Gesundheit oder auch dazu, die Erwerbsfähigkeit zu erhaltenoder wiederherzustellen. Benachteiligungen durch die Erkrankungund/oder ihre Begleit- und Folgeerkrankungen sollen vermiedenoder ihnen soll entgegengewirkt werden. An einem solchen Pro-zess ist ein ganzes Team von Behandlern beteiligt. Rehabilitations-maßnahmen gibt es auch für Kinder und Jugendliche. Hier wirdbesonders auf eine kindgerechte Umgebung und eine altersge-rechte Betreuung geachtet. Ihr Arzt wird prüfen, ob eine solche Maßnahme für Sie oder IhrKind sinnvoll ist.

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Verschiedene Einnahmeformen:

Inhalieren oder Schlucken

Die inhalative Therapie ist eine lokale Behandlung bei obstruktivenAtemwegserkrankungen. „Lokal“ bedeutet, dass die Wirkstoffe di-rekt an den Ort der Erkrankung gelangen und (überwiegend) auchnur dort wirken. In diesem Fall werden die Wirkstoffe als feinste Flüssigkeits- oderPulverteilchen mit Luft vermischt und als Aerosole eingeatmet.Dazu stehen verschiedenste Inhalierhilfen zur Verfügung. Es gibtbeispielsweise Inhaliergeräte, die vom Anwender selbst mit derSubstanz gefüllt werden und meist elektrisch betrieben sind. DieInhalation erfolgt dann über eine Maske oder ein Mundstück. Sol-che Geräte sind für die Anwendung zu Hause entwickelt. Zahlreiche Medikamente werden auch als Fertigaerosole in kleinenSprayflaschen geliefert. Sie enthalten die Wirksubstanz und(manchmal) ein Treibmittel und können in dosierten Stößen überdas Mundstück der Sprayflasche eingeatmet werden.

Voraussetzung für eine wirksame Inhalationsbehandlung ist, dassdie Inhalation auch korrekt durchgeführt wird. Lassen Sie sich vonIhrem Arzt genau zeigen, wie die Inhalation funktioniert. Dazu gibtes vielfach Inhalierhilfen, die ohne Wirkstoff funktionieren und fürsolche Demonstrationszwecke genutzt werden können. Im Rahmendes Programms wird Ihr Arzt sich regelmäßig von Ihnen vorma-chen lassen, wie Sie die Inhalation ausführen, und Ihnen gegebe-nenfalls Tipps zur Verbesserung geben.

Von der Inhalation unterscheidet man die systemische Verabrei-chung von Medikamenten, bei der der Wirkstoff entweder ge-schluckt oder injiziert wird. Er gelangt dann über die Blutbahn zuden Zielorganen, in diesem Fall zu den Bronchien.

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Behandlung mit Medikamenten

Bei der Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen unter-scheidet man Medikamente, die bei Bedarf eingenommen werden,von solchen, die der Patient regelmäßig einnimmt. Darüber hinaus

wird zwischen inhalativer und systemischer Verabreichungunterschieden.

Im Rahmen des Behandlungsprogramms werden grund-sätzlich solche Medikamente empfohlen, deren Wirksam-

keit und Sicherheit in Langzeitstudien nachgewiesen wurden.Sollten andere Medikamente für Sie notwendig sein, wirdIhr Arzt Sie genau über deren Wirksamkeit beraten. DerArzt erstellt mit Ihnen gemeinsam einen individuellen The-

rapieplan und empfiehlt Maßnahmen, die Ihnen bei der Be-wältigung Ihrer Erkrankung hilfreich sein können.Bei der Behandlung einer chronischen Erkran-kung wie Asthma bronchiale sind die Patientenmeist auf eine regelmäßige Einnahme von Me-dikamenten angewiesen. Sicher haben Sieauch schon vom Bezug von Medikamenten überVersandapotheken gehört. Für nähere Informa-tionen zu diesem Thema können Sie sich anIhre BKK wenden.

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Wenn irgend möglich, sollte zur Basisbehandlung des Asthmas einGlukokortikosteroid zum Inhalieren eingesetzt werden, weil es vonallen aufgeführten Medikamenten die beste Wirksamkeit aufweist.Sollte dies bei Ihnen nicht möglich sein, wird Ihr Arzt Sie genauüber andere Behandlungsmöglichkeiten aufklären.

Manchmal kommt es auch unter der Basisbehandlung mit dengenannten Substanzen zu Anfällen von Atemnot oder zu vorüber-gehenden Verschlechterungen der Lungenfunktion. In diesen Fäl-len können folgende Wirkstoffgruppen angezeigt sein:■ kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika: Dies sind schnell

wirkende Substanzen mit bronchienerweiternder Wirkung, diebei Bedarf möglichst inhaliert werden sollten (Fenoterol, Salbu-tamol, Terbutalin).

In begründeten Fällen können folgende Medikamente eingesetztwerden:■ kurz wirksame Anticholinergika: Sie erweitern ebenfalls die

Atemwege und wirken zusätzlich schleimlösend (Ipratropium-bromid).

■ Theophyllin mit raschem Wirkungseintritt.■ Glukokortikosteroide zum Einnehmen (höchstens ein bis zwei

Wochen).

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Die wichtigsten Medikamente bei Asthma bronchiale

Bei der Behandlung des Asthmas unterscheidet man Basismedika-mente, die zur Dauerbehandlung eingesetzt werden, von solchen,die nur bei Bedarf genommen werden.

Die Basismedikamente sind:■ Glukokortikosteroide (Kortisonpräparate) zur Inhalation: Dies

sind Abkömmlinge des körpereigenen Hormons Kortisol. Siegelten als Grundlage der Behandlung beim Asthma bronchialeund werden zur Dauertherapie eingesetzt. Sie wirken entzün-dungshemmend, schleimhautabschwellend und bronchiener-weiternd (Beclomethason, Budesonid, Fluticason).

■ lang wirkende Beta-2-Sympathomimetika: zur Erweiterung derBasistherapie, bronchienerweiternde Mittel zur Inhalation(Formoterol, Salmeterol).

In begründeten Fällen können folgende Medikamente eingesetztwerden:■ Glukokortikosteroide zum Einnehmen.■ Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten: Hinter diesem kompliziert

klingenden Namen verbirgt sich eine Gruppe von entzündungs-hemmenden Wirkstoffen, die als Ergänzungsbehandlung beimAsthma in Betracht kommen. Diese Wirkstoffe werden als Tab-letten eingenommen (Montelukast).

■ Theophyllin mit langsamem Wirkungseintritt: Theophyllin istein koffeinähnlicher Wirkstoff, der die Atemwege erweitert. Füreine optimale Wirkung des Theophyllins ist ein bestimmterBlutspiegel erforderlich. Dieser muss regelmäßig bestimmtwerden.

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Hyposensibilisierung

Manche allergischen Reaktionen lassen sich nicht zufrie-denstellend vermindern. Entweder gelingt es nicht, den Kontaktmit der auslösenden Substanz genügend zu reduzieren, oder anti-allergische Medikamente wirken nicht ausreichend. Die betroffe-nen Patienten sind dann sehr durch ihr Asthma und andereZeichen der Allergie beeinträchtigt.

In diesen Fällen kann eine Hyposensibilisierungsbehandlung sinn-voll sein. Das Wort drückt aus, dass man ganz allmählich die über-schießende allergische Reaktion auf den Auslöser herabsetzt.Dazu muss man zunächst natürlich wissen, welches diese Sub-stanz überhaupt ist. Hat man sie (meist sind es mehrere) ermittelt,so wird eine Lösung davon in regelmäßigen Abständen (meistwöchentlich) unter die Haut gespritzt. Dabei fängt der Arzt zu-nächst mit einer sehr geringen Menge an, die dann allmählich ge-steigert wird. Auf diese Weise „gewöhnt“ sich das Immunsystemallmählich an die Substanz und reagiert nicht mehr so heftig aufden Kontakt.

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Keine Angst vor Kortison

Viele Menschen erschrecken, wenn sie hören, dass ihre Erkran-kung mit Kortison behandelt werden muss. Diese Befürchtung istjedoch nicht gerechtfertigt. Zunächst einmal ist Kortison für denKörper keine „fremde“ Substanz, sondern ein Hormon, das vonder Nebennierenrinde produziert wird. Es ist ein wichtiger Boten-stoff des Organismus, insbesondere bei Stress und Anstrengung.Kortison ist das Hormon mit der stärksten entzündungshemmen-den Wirkung, die man kennt. Es wird seit über 50 Jahren zur Be-handlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt, die bis dahin oft ei-nen schweren Verlauf nahmen. Im Laufe dieser Zeit konnten um-fangreiche Erfahrungen über seine Wirkung und die erforder-lichen Dosierungen gewonnen werden.

Werden Kortisonprodukte (Glukokortikosteroide) inhaliert, so wir-ken sie fast ausschließlich im Bronchialsystem. Ihre Wirkung setztverzögert ein, hält jedoch lange an. Auf Dauer können das Fort-schreiten von Asthma und das Auftreten von Luftnot verhindertwerden.

Bei starkem Asthma kann es manchmal erforderlich sein, Kortisonin hoher Dosierung in Tablettenform oder als Spritze zu verabrei-chen. Dies geschieht dann jedoch nur für einen kurzen Zeitraum, sodass mit den Nebenwirkungen einer Dauertherapie nicht zu rech-nen ist. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Sie das Kortison genaunach der Anweisung Ihres Arztes einnehmen. Dazu gehört auch,dass nach einer großen Dosis die Einnahme nicht abrupt beendetwird, sondern über mehrere Tage langsam verringert wird. Mannennt dies „Ausschleichen“. Tut man das nicht, so kann das ab-rupte Absetzen des Kortisons zu schweren Notfällen führen.

Wichtig: Obwohl die Dosierung ganz langsam gesteigertwird, kann es trotzdem passieren, dass es ab einer bestimm-ten Menge zu einer heftigen allergischen Reaktion mit Atem-not kommt. Sie müssen deshalb nach der Injektion immer füreine gewisse Zeit in der Praxis des Arztes bleiben, damit manIhnen in diesem Fall rasch helfen kann.

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Schutzimpfungen

Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen sind durch be-stimmte Infektionen stärker gefährdet als Lungengesunde. EineInfektion mit dem Grippevirus kann die Atemfunktion erheblichverschlechtern und lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Durcheine Grippeimpfung kann jedoch die Gefahr der Infektion deutlichreduziert werden. Da die Erreger in jeder „Grippesaison“ anderesind, gibt es in jedem Jahr einen neuen Grippeimpfstoff. Ebenfallsratsam für Patienten mit Asthma kann eine Schutzimpfung gegenPneumokokken sein. Das sind Bakterien, die eine gefährliche Lun-genentzündung hervorrufen können. Aktuelle Empfehlungen zu Schutzimpfungen erstellt in Deutsch-land das Robert-Koch-Institut. Im Rahmen von BKK MedPlus wirdIhr Arzt gemäß diesen Empfehlungen handeln und sicherstellen,dass Sie mit den Impfungen versorgt sind, die Ihnen einen opti-malen Infektionsschutz bieten.

Behandlungsziele

Lebensqualität, so viel und so lange wie möglich – das ist das Ziel

von BKK MedPlus.

Die Behandlungsmaßnahmen zielen darauf ab, akute und dauer-hafte Beeinträchtigungen durch die Erkrankung zu vermeiden oderzumindest zu verringern. Zu solchen Beeinträchtigungen zählenbeispielsweise Krankheitszeichen wie Atemnot, die Sie in IhrerLeistungsfähigkeit einschränken und an der Teilnahme sozialer undkörperlicher Aktivitäten hindern. Ein weiteres Ziel ist es, das Vor-anschreiten der Erkrankung zu bremsen. Das Behandlungs-programm strebt an, die für Sie bestmögliche Lungenfunktion zuerreichen und dabei gleichzeitig unerwünschte Wirkungen der

Behandlung so gering wie möglich zu halten. Zudem soll die Über-empfindlichkeit der Bronchien auf verschiedene Reize gemindertwerden.

Prinzipiell gelten die genannten Behandlungsziele für Asthma-kranke jeden Alters. Bei der Behandlung von Kindern und Jugend-lichen liegen jedoch besondere Bedingungen vor. Kinder sind nochnicht ausgewachsen, sie entwickeln sich noch, und ihr Organismusbefindet sich ständig im Wachstum und Umbau. Im Rahmen vonBKK MedPlus wird dies bei der Behandlung von Kindern und Ju-gendlichen mit Asthma besonders bedacht. Ein weiteres wichtigesBehandlungsziel ist eine gute soziale Integration der Kinder. Siesollen sich nicht als Außenseiter fühlen, die an den Aktivitäten ih-rer Altersgenossen nicht teilnehmen können.

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Was Eltern beachten müssen

Wenn Sie Ihrem Kind frühzeitig helfen, mit Luftnotanfällen richtig

umzugehen, können Sie es beruhigt an allem teilnehmen lassen,

was gesunde gleichaltrige Kinder auch unternehmen.

Die Feststellung, dass ein Kind an Asthma leidet, löst bei den be-troffenen Eltern verständlicherweise Erschrecken und Ängste aus.Trotzdem sollten Sie sich bemühen, Ihrem Kind diese Ängste nichtzu vermitteln. Ihm ist auf Dauer am besten geholfen, wenn es an al-len Aktivitäten seiner Altersgenossen teilnehmen kann. KörperlicheAktivität ist sogar ein wichtiger Baustein der Behandlung von Asth-ma. Ihr Kind kann spielen, toben, zum Sport gehen und selbstver-ständlich an Schulausflügen und Klassenreisen teilnehmen. Dazu ist es wichtig, dass Ihr Kind früh lernt, mit eventuell auf-tretenden Luftnotanfällen selbstständig umzugehen. In der Schu-lung (an der Sie selbst eventuell auch mit teilnehmen) lernen dieKinder, was sie tun können, wenn sich ein Asthmaanfall ankündigt.Dazu zählen zunächst bestimmte Körperstellungen und Atem-techniken. Im Weiteren muss das Kind wissen, welches Medika-ment es nehmen muss und wie das geschehen soll. StellenSie sicher, dass es Notfallmedikamente (z.B. Asthma-spray) immer bei sich trägt. Vor allem überzeugen Siesich davon, dass das Spray richtig benutzt wird, sonstkann es nämlich nicht wirken. Auch der Arzt, der dasKind bei BKK MedPlus betreut, wird sich regelmäßigdie Inhalationstechnik vorführen lassen und gege-benenfalls korrigieren.

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Mit Asthma leben – Leitlinie für aktive Patienten

Durch Ihr aktives Handeln können Sie selbst einen entscheiden-

den Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. Wie das geht,

lernen Sie in speziellen Schulungen.

Patienten als Manager ihrer Gesundheit

Je mehr Sie die Kontrolle über Ihre Atemwegsfunktion in die

Hand nehmen oder auf Zeichen von Komplikationen selbst ach-

ten, desto mehr Freiheit und Flexibilität gewinnen Sie in Ihrem

täglichen Tagesablauf oder sogar auf Reisen.

Mit Ihrem Körper und Ihrer Erkrankung sollten Sie selbst, ebensowie Ihre behandelnden Ärzte, gut vertraut sein. Auf diese Weisekönnen Sie gemeinsam Ihre Lungenfunktion optimal einstellen undeine Beeinträchtigung durch Atemnot verringern.

BKK MedPlus für Kinder

BKK MedPlus nimmt Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse

von jungen Patienten mit Asthma.

An BKK MedPlus zum Asthma können bereits Kinder von fünf Jah-ren an teilnehmen. Die besonderen Gegebenheiten währendWachstum und Entwicklung erfordern ein hohes Maß an Fach-kenntnis und Aufmerksamkeit. BKK MedPlus trägt dem Rechnung,indem alle Betreuungs- und Behandlungsmaßnahmen jeweils aufdiese jungen Patienten abgestimmt werden. Auch die Eltern oderSorgeberechtigten werden in diese Prozesse selbstverständlich miteinbezogen.

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Warum Schulung wichtig ist

Im Rahmen von BKK MedPlus gibt es spezielle

Schulungsprogramme für Menschen mit Asthma.

Auch auf Ihre besonderen Fragen zur Erkrankung

kann dort eingegangen werden.

Zum Programm zur Behandlung von Asthma gehören nicht nurUntersuchungen und Behandlungen, die Ihr Arzt durchführt. AuchSie selbst können und sollen in entscheidendem Maße zum Erfolgdes Programms beitragen. Darüber hinaus müssen Sie wissen, wieSie sich in Notfällen verhalten sollten und wie Sie eine drohendeVerschlimmerung der Erkrankung rechtzeitig erkennen und ver-

meiden. All dies zu erläutern würde bei weitem dievorhandene Zeit in der ärztlichen Sprechstundeüberschreiten. Daher macht BKK MedPlus Ihnenspezielle Schulungen zugänglich, in denen dieseund andere Themen ausführlich behandelt werden.

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Wenn Ihr Kind an einer Allergie leidet, sind zunächst natürlich Siegefordert, es vor deren Auslösern so gut es geht zu schützen. Zei-gen Sie ihm aber auch bald, wie es selbst darauf achten kann.Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, seinen Körper und dessen Signalezu kennen.

Sowohl für die Entwicklung Ihres Kindes als auch für das Familien-klima ist es wichtig, dass Sie das asthmakranke Kind nicht wie einen Patienten behandeln und es übermäßig beschützen und ver-wöhnen. Seien Sie jedoch konsequent, wenn es um regelmäßigeMedikamenteneinnahme geht. Sicher ist es für viele Kinder lästig,wenn sie z.B. jeden Tag eine gewisse Zeit mit dem Inhalationsge-rät verbringen müssen. Darum sollte es jedoch niemals zu Diskus-sionen und Machtkämpfen kommen, sondern die Inhalation mussso selbstverständlich wie das Zähneputzen zum täglichen Pro-gramm gehören. Wenn Sie Ihrem Kind zu einem selbstverantwortlichen Handeln imUmgang mit seinem Asthma verhelfen, können Sie sicher sein,dass die Ängste und Sorgen, die Sie bei der Eröffnung der Diagno-se hatten, bald in den Hintergrund treten werden.

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Schulungen für Kinder und ihre Familien

Die Schulungsprogramme im Rahmen von BKK MedPlus sind

genau auf die Bedürfnisse einer Altersgruppe zugeschnitten.

Schulungen zum Thema Asthma müssen sehr genau auf die Be-dürfnisse und Vorkenntnisse der Betroffenen eingehen. Es verstehtsich von selbst, dass Kinder verschiedenen Alters dabei anders an-gesprochen werden müssen als Erwachsene. BKK MedPlus trägtdieser Tatsache Rechnung, indem für Kinder und Jugendliche spe-zielle Schulungen angeboten werden, die den Entwicklungsstanddieser jungen Patienten berücksichtigen. Auch die Eltern oder Sor-geberechtigten sollen an solchen Schulungen teilnehmen, da sieeine wichtige Funktion bei der Behandlungsunterstützung haben,bis die Kinder gelernt haben, selbstständig ihren Alltag mit Asthmazu meistern.

Die Peak-Flow-Messung

Eine leicht durchzuführende Untersuchung Ihrer Atemwegsfunk-

tion ist die so genannte Peak-Flow-Messung, bei der die maxi-

male Geschwindigkeit der ausgeatmeten Luft festgestellt wird.

Auch Kinder können die Messung selbstständig durchführen.

Zur Peak-Flow-Messung dient ein kleines Gerät, in das Sie nachtiefer Einatmung einmal so kräftig wie möglich hineinblasen. EinZeiger auf dem Gerät zeigt dann an, wie groß der Luftfluss bei die-ser forcierten (gesteigerten) Ausatmung ist. Dieser Wert kannmehrmals täglich gemessen und in eine vorgedruckte Kurve ein-getragen werden. Er ist ein gutes Maß für die Durchgängigkeit derAtemwege und den Erfolg der Behandlung. Die Messung sollteroutinemäßig morgens und abends durchgeführt werden, zusätz-lich immer dann, wenn Sie Luftnot verspüren.

PEAK-FLOW-MESSUNG – SO MACHEN SIE ES RICHTIG:

1. Führen Sie die Messung immer in der gleichen Körperhaltung durch.

2. Schieben Sie die Anzeigemarke der Messskala auf den Nullwert zurück.

3. Jetzt halten Sie das Messgerät waagerecht vor den Mund. Achten Sie darauf, dass Sie den ausschlagenden Zeiger nicht mit den Fingern behindern.

4. Atmen Sie so tief wie möglich ein, und halten Sie die Luft kurz an.

5. Nun öffnen Sie den Mund, dabei muss das Mundstück festmit den Lippen umschlossen werden.

6. Dann atmen Sie mit aller Kraft aus. Lesen Sie an der Mess-skala den Zeigerstand ab.

7. Wiederholen Sie die Messung noch zweimal, und notieren Sie den höchsten Peak-Flow-Wert der drei Messungen im Asthmatagebuch.

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Menschen Probleme bereiten. Liegt eine Allergie vor, so kann die-se die Ausübung mancher Sportarten im Freien oder unter großerStaubbelastung einschränken. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sieeine bestimmte Sportart ausüben können, fragen Sie Ihren Arzt.

Nicht jeder treibt seinen Sport gern allein. Für manche Patientenmit Asthma kann es auch sinnvoll sein, an einer speziellen Lun-gensportgruppe teilzunehmen. Ähnlich wie Herz-Kreislauf-Sport-gruppen werden diese jeweils von einem speziell geschulten Leiterangeleitet.

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Mitten im Leben: Sport und Freizeit

Sport trotz Asthma – (fast) alles ist möglich

Richtig betrieben hat Sport für Menschen mit Asthma nur Vor-

teile. Regelmäßige körperliche Aktivität ist daher ein wesent-

licher Baustein der Behandlung.

Eine Asthmaerkrankung schließt sportliche Betätigung keineswegsaus. Im Gegenteil: Auch unter Spitzensportlern finden sich Asth-matiker. Sport hat dabei viele Vorteile: Die körperliche Leistungsfä-higkeit und das Selbstwertgefühl nehmen zu. Die Muskulatur wirdgekräftigt, was besonders bei einem Asthmaanfall von Nutzen seinkann. Bei leichtem Asthma kann nahezu jede Sportart betrieben werden.Aber auch bei mittlerem und schwerem Asthma hat der Sport einewichtige Funktion. Er dient zur Erhaltung der Gesundheit und er-höht das Wohlbefinden. Welche Sportart hier ge-eignet ist, hängt mit davon ab, welche Fakto-ren (z.B. Kälte oder große Anstrengung) dieVerkrampfung der Bronchialmuskeln auslösen.In großer Höhe (ab 2.000 Meter) kann der ge-ringe Sauerstoffdruck der Luft manchen

PRAKTISCHE TIPPS:

• Wärmen Sie sich vor dem Sport mindestens 15 Minuten lang auf.

• Besonders günstig sind die so genannten dynamischen Sport-arten wie Laufen, Joggen, Walken, Radfahren und Schwimmen.

• Sportarten mit plötzlichen Kraftanstrengungen und ruckartigenBewegungsabläufen (z.B. Kraftsport) können eher zu Atemnotführen, fragen Sie daher Ihren Arzt danach.

• Planen Sie regelmäßige Pausen ein.

• Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob es günstig ist, vorab ein Medikament zu nehmen. Ein „Notfallmedikament“ sollte beim Sport immer dabei sein.

• Wenn Sie sich unsicher fühlen, treiben Sie nicht allein Sport.

• Informieren Sie zumindest einen Ihrer Sportkameraden darüber, wie er Ihnen im Notfall helfen kann.

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Psychische Belastungen und Asthma

Die Feststellung einer chronischen Lungenerkrankung sollte Sie

ermutigen, Ihren bisherigen Lebensstil kritisch zu hinterfragen.

Viele Stressfaktoren können reduziert oder ganz vermieden wer-

den, vorausgesetzt, man erkennt sie als solche.

„Stress“ sind keineswegs nur Belastungen, die man als unange-nehm und anstrengend empfindet, wie beispielsweise ungeliebteTätigkeiten am Arbeitsplatz. Auch vermeintlich „schöne“ Betäti-gungen können eine erhebliche Belastung darstellen. Diese findensich in einem zunehmenden Angebot an Freizeitaktivitäten undauch Reisen in immer entferntere Länder. Auch eine Familienfeieroder Feiertage können erheblichen Stress verursachen. Die Konse-quenzen für Sie: Überlegen Sie gut, welche Tätigkeiten und Ge-wohnheiten Sie wirklich unbedingt beibehalten wollen odermüssen, und lernen Sie, sich zu entspannen.

Entspannung lernen

Nicht jede Anstrengung kann vermieden werden. Durch gezielte

Entspannung wird dem Körper und der Seele jedoch immer wie-

der eine zwischenzeitliche Erholung zuteil.

Entspannung kann auf vielfache Weise stattfinden:■ Sie können dazu Techniken wie autogenes Training oder pro-

gressive Muskelrelaxation erlernen. Solche Kurse werden bei-spielsweise an Volkshochschulen angeboten.

■ Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen. Hören Sie z.B. schöne Mu-sik, oder widmen Sie sich einem Hobby.

■ Entspannen ist nicht zwangsläufig mit Inaktivität verknüpft.Auch körperliche Betätigung kann entspannen und Stress ab-bauen.

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Verreisen mit Asthma –

so wird Ihr Urlaub zur Erholung

Wenn Sie an allergischem Asthma durch Pollen leiden, so könnenSie Ihren Urlaub eventuell in die Jahreszeit verlegen, in der die Al-lergie zu Hause am stärksten auftritt. Empfehlenswert ist Urlaubam Meer, insbesondere dann, wenn der Wind überwiegend vomWasser her kommt. Darüber hinaus wird die Seeluft bei gereiztenAtemwegen oftmals als angenehm empfunden, weil sie ein Aero-sol aus feinsten Salzwassertröpfchen enthält.

Für Menschen mit Milbenallergie hingegen ist ein Urlaub im Ge-birge zu empfehlen, weil dort die Staubmilbenbelastung sehr ge-ring ist. Leiden Sie an Asthma, so müssen Sie wissen, dass die Luftim Hochgebirge eine geringere Sauerstoffkonzentration aufweist.Fragen Sie bitte vorher Ihren Arzt, bis in welche Höhen Sie sich be-geben können.

PRAKTISCHER TIPP:

Kümmern Sie sich rechtzeitig vor Antritt der Reise darum, dassSie genügend Medikamente haben. Sie sollten diese immer beisich tragen und für den Notfall wissen, unter welchem NamenSie diese im Ausland erhalten. Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, informieren Sie sich beiReisen in andere Länder darüber, welche Pflanzen dort zu IhrerUrlaubszeit gerade blühen.

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So helfen Sie Ihrem Kind

Größere Kinder können bereits in der Lage sein, auf einen (dro-henden) Asthmaanfall angemessen zu reagieren und sich selbst zuhelfen. Kleine Kinder benötigen natürlich Ihre Hilfe. Der Arzt, derIhr Kind im Rahmen von BKK MedPlus betreut, wird Ihnen einenNotfallplan für Ihr Kind erstellen.

Über die Notfallmaßnahmen bei einem Asthmaanfall Ihres Kindessollten auch die entsprechenden Lehrer oder Erzieher Bescheidwissen. Der Notfallplan, den der Arzt des Kindes erstellt hat, solltean einer zentralen Stelle im Klassenzimmer (z.B. im Lehrerpult) guterreichbar sein. Wenn Ihr Kind auf eine Klassenreise fährt, mussder Notfallplan mitgenommen werden, und natürlich sollte dasKind seine Medikamente in ausreichender Menge dabeihaben.

Inhalation – was ist zu beachten?

Die lokale Behandlung bei Atemwegserkrankungen durch Inhala-tion von Medikamenten hat den Vorteil, dass die Substanzen fastausschließlich dort wirken, wo sie auch benötigt werden. Dies min-dert das Auftreten von Nebenwirkungen im restlichen Organismus.Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Inhalation auch korrektdurchgeführt wird.

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Der Asthmaanfall –

was tun, wenn die Luft wegbleibt?

Ein Anfall von Atemnot kann nicht nur beim Betroffenenselbst, sondern auch bei den Menschen in seiner Umge-bung Panik auslösen. Daher ist es sinnvoll, wenn für die-se Fälle ein klarer Notfallplan existiert.

Ihr Arzt wird Ihnen bei der Erstellung eines Notfallplansfür den Asthmaanfall helfen. Dieser Plan sollte verständlichund sofort auffindbar sein. Befestigen Sie ihn z.B. neben demTelefon.

Bestimmte Atemtechniken und Körperstellungen sind dazu ge-eignet, die Atemarbeit zu erleichtern und Atemnot zu mildern. Diewichtigste Atemtechnik, die ein Asthmatiker kennen sollte, ist dieLippenbremse. Dabei verengt man die Lippen bei der Ausatmungso, dass die Luft länger in der Mundhöhle bleibt und hier ein leich-ter Druck entsteht.

Der so aufgebaute Druck sorgt dafür, dass die Wände kleinererBronchien beim Asthmaanfall nicht zusammensinken, sondern weitbleiben.Häufig benutzte atemerleichternde Körperstellungen sind der Kut-schersitz und die Torwartstellung. Beim Kutschersitz (auf einemStuhl) beugt man sich etwas vor und stützt die Unterarme auf denOberschenkeln auf. Bei der Torwartstellung (im Stehen) wird derOberkörper ebenfalls leicht vorgebeugt, und die Hände werden aufden Oberschenkeln abgestützt. Diese oder ähnliche Stellungennehmen Menschen mit Atemnot oft auch schon instinktiv ein. Siebewirken eine Unterstützung der Atemmuskulatur.

PRAKTISCHE TIPPS:

• Es gibt verschiedene Geräte zum Inhalieren. Lesen Sie genau die Bedienungsanleitung und lassen Sie sich vor dem ersten Gebrauch erklären, wie das von Ihnen benutzte Gerät funktioniert. Fragen Sie auch Ihren Arzt, und üben Sie die Inhalation.

• Damit Sie immer ausreichend mit Medikamenten versorgt sind, solltenSie rechtzeitig daran denken, sich ein neues Gerät oder auch Medika-mente zum Nachfüllen zu besorgen.

• Achten Sie auch auf eine ausreichende Hygiene. Manche Geräte oder Teile müssen von Ihnen regelmäßig gesäubert werden.

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■ Halten Sie die Raumtemperatur eher niedrig (maximal 18 bis 20Grad Celsius) und die Luftfeuchtigkeit nicht über 40 bis 50 Pro-zent. Ein Luftfeuchtigkeitsmesser (Hygrometer) kann hier guteDienste leisten. Wenn irgend möglich, trocknen Sie Wäschenicht in der Wohnung.

■ Waschen Sie die Kuscheltiere Ihrer Kinder regelmäßig bei 60Grad Celsius in der Waschmaschine. Wenn dies nicht möglichist, müssen Teddy & Co. jeden Monat für 24 Stunden in die Ge-friertruhe. Anschließend werden sie mit dem Staubsauger ab-gesaugt, um die erfrorenen Milben zu entfernen.

Zugegeben, viele dieser vorgeschlagenen Maßnahmen vermittelnnicht unbedingt ein Bild von einem anheimelnden Zuhause. Trotz-dem muss Ihre Wohnung dadurch nicht wie ein Labor aussehen.Mit warmen Farben, freundlichem Licht und schönen Bildern kön-nen Sie auch einer pflegeleichten Einrichtung eine sehr wohnlicheAusstrahlung verleihen.

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So bekommen Sie Allergien in den Griff

Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie den Kontakt mit häufigenallergieauslösenden Stoffen reduzieren können. Weitere Ratschlä-ge erhalten Sie von zahlreichen Organisationen, auch im Internet.Adressen haben wir für Sie im Serviceteil dieser Broschüre zu-sammengestellt.

Bei Hausstaub(milben)allergie

Hausstaubmilben sind etwa 0,3 Millimeter lange Spinnentiere. Sieernähren sich vorwiegend von menschlichen Hautschüppchen. Dieallergische Reaktion wird nicht durch die Milbe selbst, sondern vor-wiegend durch ihren Kot ausgelöst. Sie tritt dann ganzjährig auf.Hausstaubmilben vermehren sich am besten in einer staubigen,warmen und relativ feuchten Umgebung. Durch folgende Maßnah-men können Sie Ihnen den Aufenthalt in Ihrer Wohnung verleiden:

■ Bevorzugen Sie statt Teppichen oder Auslegeware feucht wisch-bare Böden.

■ Tauschen Sie Plüschdecken, Kissen oder dicke Gardinen durchmöglichst glatte, waschbare Stoffe aus. Leder- oder Holzmöbelsind besser als Polstermöbel.

■ Schaffen Sie keine schwer zu reinigenden Einrichtungsgegen-stände (z.B. Möbel aus Korbgeflecht) an, insbesondere im Schlaf-zimmer. Bücher und auch Kleidung sollten in geschlossenenSchränken aufbewahrt werden.

■ Bevorzugen Sie auch für das Bett waschbare Materialien. Esgibt allergikergeeignete, kochbare Bettdecken, außerdem Ma-tratzenüberzüge, die eine Milbenansiedlung verhindern.

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Rauchen – am besten gar nicht erst anfangen

Rauchen ist einer der schlimmsten und leider auch am weitesten

verbreiteten Schädigungsfaktoren für die Atemwege. Wer an

Asthma leidet, sollte umgehend damit aufhören.

Soll die Asthmaerkrankung eine Chance auf Besserung haben oderzumindest am Voranschreiten gehindert werden, so ist der Verzichtauf das Rauchen eine wichtige Voraussetzung. Nur durch konse-quenten Nikotinverzicht kann die entzündete und geschwolleneSchleimhaut der Bronchien zur Ruhe und zur Abheilung kommen.Der Rauchverzicht sollte auch das Meiden einer durch andere Men-schen verrauchten Umgebung einschließen.

Es mag Ihnen vielleicht wie eine peinliche Kontrolle vorkommen,wenn der Arzt Sie regelmäßig nach dem Rauchen fragt und Sie zu-geben müssen, dass es mit dem völligen Verzicht noch nicht sorecht klappt. Das sollte Ihnen jedoch keine Angst machen: Ihr Arztweiß, dass es sich beim Rauchen um eine Abhängigkeit handelt,von der sich nicht jeder problemlos befreien kann. Er kann Siedann beraten, wie es bei Ihnen klappen könnte. Darüber hinaus fin-den Sie im Serviceteil am Ende dieser Broschüre nützliche Adres-sen und Literaturtipps zur Raucherentwöhnung.

Viele Jugendliche werden irgendwann mal in die Versuchung ge-bracht, das Rauchen wenigstens einmal auszuprobieren. Wenn siean Asthma leiden, wäre dies ganz besonders schädlich für ihreAtemwege. Dies können Sie Ihren Kindern nicht eindringlich genugvermitteln. Betroffene Eltern wissen aber auch, dass alle Appellean die Vernunft manchmal nutzlos sind. Einen guten Einfluss habenimmer noch ein intaktes soziales Umfeld (z.B. Sportvereine oderJugendorganisationen) und Vorbilder. Das wichtigste Vorbild sindnicht rauchende Eltern.

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Bei Pollenallergie/Heuschnupfen

Im Gegensatz zur Hausstaubmilbenallergie tritt der Heuschnupfenmeist nicht ganzjährig auf. Ein Pollenflugkalender, aber auch dielokalen Radiosender informieren Sie darüber, wann „Ihre“ Pollenunterwegs sind. Auch innerhalb dieser Zeiten kann der Pollenflugunterschiedlich ausgeprägt sein. Besonders stark ist er in den frü-hen Morgenstunden sowie bei trockenem und windigem Wetter. Indiesen Zeiten können Sie die Pollenbelastung für sich durch einigeMaßnahmen gering halten:

■ Halten Sie die Fenster geschlossen, lüften Sie am bestenabends, dann ist der Pollenflug geringer.

■ Trocknen Sie Ihre Wäsche möglichst nicht im Freien, weil sichsonst Blütenstaub darin absetzt.

■ Waschen Sie Ihre Haare jeden Abend, in ihnen sammeln sichbesonders viele Pollen.

■ Legen Sie Spaziergänge oder Freiluftsport in die Abendstun-den.

■ Lassen Sie beim Autofahren die Fenster geschlossen. FragenSie nach einem Pollenfilter für die Außenluftzufuhr.

Halten Sie den Rasen in Ihrem Garten kurz, das verhindert das Blü-hen von Gräsern. Am besten lassen Sie sich das Mähen von einemNichtallergiker abnehmen, da hierbei besonders viele Pollen auf-wirbeln.

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Auch wenn Sie über einen längeren Zeitraum keine Asthmazeichenmehr bemerkt haben, sollten Sie im vereinbarten Rhythmus IhrenArzt aufsuchen. Es kann ja durchaus sein, dass Sie überhaupt kei-ne Medikamente mehr benötigen. Wenn Sie zwölf Monate oderlänger auch ohne Behandlung keine Atemnot mehr haben, wird IhrArzt mit einer Lungenfunktionsuntersuchung prüfen, ob noch einemessbare Verengung der Bronchien vorliegt. Ist dies nicht der Fall,so haben Sie allen Grund zur Freude, denn Sie zählen dann nichtmehr zu den behandlungsbedürftigen Asthmakranken. Damit en-det dann auch Ihre Teilnahme an BKK MedPlus.

Asthmatagebuch und Lungenfunktionspass

Asthmatagebuch und Lungenfunktionspass bedeuten für Arzt

und Patient eine wertvolle Hilfe. Sie ermöglichen die Kontrolle

des Krankheitsverlaufs und des Behandlungserfolgs.

Im Rahmen der Einschreibung in BKK MedPlus erhalten Sie vomArzt Ihr persönliches Asthmatagebuch. In dieses Buch können Sietäglich selbst die Werte Ihrer Peak-Flow-Messung, in der mit demArzt besprochenen Häufigkeit, eintragen. Des Weiteren vermerkenSie aufgetretene Beschwerden, wie Husten, Atemnot oder Aus-wurf. Auch Medikamente, die Sie regelmäßig oder zusätzlich ein-nehmen, und Besonderheiten, wie etwa Infekte, werden hier do-kumentiert. Nehmen Sie Ihr Asthmatagebuch zujedem Arztbesuch mit. In den Lungenfunktions-pass trägt Ihr Arzt die gemessenen Werte derLungenfunktionsprüfung ein.

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Das Programm BKK MedPlus

Regelmäßig zum Arzt – warum das so wichtig ist

Regelmäßige ärztliche Untersuchungen helfen, Folgen oder Ver-

schlechterungen des Asthmas rechtzeitig zu erkennen und ernste

Konsequenzen abzuwenden.

Zu Beginn Ihrer Behandlung ergründet Ihr Arzt Ihre Krankheitsge-schichte und das Stadium Ihrer Erkrankung. Mit diesen Informa-tionen legt er anschließend mit Ihnen zusammen Ihre persön-lichen Behandlungsziele fest und bestimmt den Behandlungsplan.Diesen wird er Ihnen ausführlich erläutern. Für den Verlauf desProgramms ist genau festgelegt, wie häufig und in welcher Rei-henfolge Untersuchungen erfolgen. Im Rahmen von BKK MedPlus ist vorgesehen, dass Sie mindes-tens einmal im Quartal oder aber mindestens jedes zweite QuartalIhren Arzt aufsuchen. Er überprüft dann, ob die verordneten Medi-kamente wirken, und lässt sich die Aufzeichnungen Ihrer Peak-Flow-Werte zeigen. Weiterhin wird Ihr Arzt sich regelmäßig von Ih-nen vorführen lassen, wie Sie inhalieren. Er kann Ihre Technik ge-gebenenfalls korrigieren, wenn Sie nicht optimal zurechtkommensollten. Bei Kindern werden außerdem Körpergröße und -gewichtgemessen, um zu sehen, ob die Entwicklung altersgerecht verläuft.Wenn Sie noch nicht an Schulungen teilgenommen haben, so wirdIhr Arzt Ihnen Programme empfehlen, mit deren Hilfe Sie sichHintergrundwissen zum Asthma aneignen können. Dieses Wissenhilft Ihnen, den Alltag mit der Erkrankung besser zu bewältigen.

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Möglicherweise sind Sie wegen Ihrer chronischen Atemwegser-krankung bereits in ständiger Behandlung durch einen Facharztoder eine spezialisierte Einrichtung. Wenn diese eine Zulassung zurDurchführung ambulanter ärztlicher Versorgung besitzen, so kannin Ausnahmefällen Ihre Betreuung und Koordination im Rahmenvon BKK MedPlus auch durch sie weitergeführt werden. Sobaldsich Ihr Gesundheitszustand während der Behandlung stabilisiert,wird vom Facharzt bzw. von der Einrichtung geprüft, ob die weite-re Betreuung in die Hände eines Hausarztes gelegt werden kann.

Diese Spezialisten kümmern sich um Sie

■ Pneumologen oder Pulmologen sind Ärzte für innere Medizin,die sich auf die Erkrankungen der Lunge und der Bronchien spe-zialisiert haben. Sie verfügen über die notwendigen Geräte, umFunktionsuntersuchungen der Lunge durchzuführen.

■ Ein Arzt mit einer Zusatzausbildung für Allergologie ist daraufspezialisiert, die manchmal verzwickte Detektivarbeit zu über-nehmen, die erforderlich ist, um den Auslöser einer Allergiefestzustellen. Eine solche Zusatzausbildung können Ärzte vielerFachrichtungen, z.B. Hautärzte, haben. Bei der Untersuchungvon allergischem Asthma soll ein qualifizierter Allergologe hin-zugezogen werden, der ebenfalls auf die Behandlung von Er-krankungen der Atemwege spezialisiert oder dafür kompetentist.

■ Atemwegserkrankungen mit Luftnot können sich manchmalauch auf das seelische Wohlbefinden auswirken. In solchen Fäl-len kann es sinnvoll sein, einen Psychotherapeuten oder Psy-

chiater aufzusuchen. Dieser kann helfen, zugrunde liegendeKonflikte zu lösen oder auch gezielte Entspannung zu erlernen.

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BKK MedPlus macht Arzt und Patient zu Partnern

Ihr Hausarzt ist und bleibt Ihr wichtigster Ansprechpartner im

Programm BKK MedPlus. Falls erforderlich, wird er Sie an kom-

petente Spezialisten überweisen.

Die Koordination von BKK MedPlus bei Asthma soll grundsätzlichdurch Ihren bisherigen Hausarzt erfolgen. Dabei ist in BKK MedPlusganz genau festgelegt, wann Ihr Hausarzt Sie an einen spezialisier-ten Arzt oder in eine spezialisierte Einrichtung überweisen soll. Die Spezialisten können Sie behandeln oder auch bestimmteUntersuchungen durchführen, die in der hausärztlichen Praxisnicht möglich sind. Dies kann z.B. notwendig werden, wenn

■ sich trotz intensivierter Behandlung keine ausreichende Besse-rung Ihrer Beschwerden einstellt,

■ eine Dauerbehandlung mit bestimmten Medikamenten (z.B.Kortisonpräparaten) notwendig wird,

■ eine Dauerbehandlung mit entzündungshemmenden Medika-menten beendet werden soll,

■ eine Notfallbehandlung (z.B. bei schwerer Atemnot) notwendigwar,

■ Begleiterkrankungen wie z.B. eine chronisch obstruktive Lun-generkrankung (COPD), eine Entzündung der Nasennebenhöh-len oder Pseudo-Krupp (bei Kindern) vorliegen,

■ der Verdacht besteht, dass das bei Ihnen vorliegende Asthmadurch eine Allergie oder bestimmte Auslöser am Arbeitsplatzverursacht wurde,

■ sich Asthma bei einer Frau im Verlauf einer Schwangerschaftverschlechtert.

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■ bei Kindern und Jugendlichen, zusätzlich z.B. bestimmte Medi-kamente nicht mehr wirken, bestimmte Blutwerte sich verän-dern, die Atmung wesentlich erschwert ist,

■ bei einer asthmakranken Schwangeren eine Gefahr für das un-geborene Kind besteht.

BKK MedPlus –

was meine Krankenkasse für mich tut

Ihre Krankenkasse koordiniert die Zusammenarbeit aller wich-

tigen Personen und Einrichtungen, die an der erfolgreichen

Behandlung Ihres Asthmas beteiligt sind.

Ihre BKK sorgt für den Aufbau des medizinischen Netzwerkes, indem das Behandlungsprogramm erfolgreich ablaufen kann. Siebringt alle für Ihre Gesundheit wichtigen Ärzte und Therapeutenzusammen und hält sie durch aktuelle Informationen ständig aufdem neuesten Stand des Wissens.Zusätzlich bietet Ihre BKK Informationsmaterialien und Erin-nerungshilfen an, wie ein persönliches Asthmatagebuch oder denLungenfunktionspass. In einzelnen Fällen steht Ihnen auch ein persönlicher Berater derBKK zur Verfügung, der Ihnen Fragen zum Behandlungsablauf be-antwortet, besondere Hilfen organisiert oder Tipps für den Alltaggibt.

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Der richtige Arzt auch für Ihr Kind

Vorsorge und Krankheitsbehandlung bei Kindern erfordern be-sonderes Wissen, da der kindliche Körper sich besonders schnellverändert und sich in vielfacher Hinsicht vom erwachsenen Orga-nismus unterscheidet. Dabei hat jeder Entwicklungsabschnitt seineBesonderheiten, auf die es einzugehen gilt.

Das Programm sieht vor, dass die Betreuung und Koordination inder Regel vom Hausarzt durchgeführt wird. Was ein Hausarzt ist, istgesetzlich geregelt. Zu den Hausärzten zählen Allgemeinmediziner, Internisten ohneSpezialisierung sowie Kinder- und Jugendärzte. Letztere verfügenüber eine umfangreiche Ausbildung speziell für die Bedürfnissejunger Patienten.

Behandlung im Krankenhaus

Unter bestimmten Umständen kann bei Asthmakranken auch eineKlinikeinweisung zur stationären Behandlung notwendig werden.Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ■ ein schwerer Anfall von Atemnot auftritt, der sich durch die üb-

lichen Notfallmaßnahmen nicht bessert oder der lebensbedroh-lich ist.

Ihr Arzt wird die Notwendigkeit einer Klinikeinweisung prüfen,wenn ■ der Verdacht auf eine schwere Lungeninfektion besteht,■ verschiedene Messwerte der Lungenfunktion sich deutlich ver-

schlechtern,■ die Atemfrequenz sich erhöht,■ Atemnot beim Sprechen auftritt,■ das bei der Untersuchung hörbare Atemgeräusch deutlich ab-

geschwächt ist,

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Kontakt und Service

Adressen und Links

Deutsche Atemwegsliga e.V.

Informationen über Forschung zu Atemwegserkrankungen und über ihre Behand-lung, Informationsmaterial zu Allergie und Asthma zum Downloaden

Burgstraße 12, 33175 Bad LippspringeTel.: 05252 / 93 36 15Fax: 05252 / 93 36 16E-Mail: [email protected]: www.atemwegsliga.de

AG Lungensport in Deutschland e.V.

Informationen über Sport für Patienten mit Atemwegserkrankungen, Adressen vonAnsprechpartnern zu Sportgruppen im gesamten Bundesgebiet

Wormser Straße 81, 55276 OppenheimTel.: 06133 / 20 21Fax: 06133 / 20 24E-Mail: [email protected]: www.lungensport.org

Deutscher Allergie- und Asthmabund

Informationen zu Allergien im Allgemeinen, spezielle Kapitel zum Asthma

Fliethstraße 114, 41061 MönchengladbachTel.: 02161 / 81 49 40Fax: 02161 / 81 49 430E-Mail: [email protected]: www.daab.de

Patientenliga Atemwegserkrankung e.V.

Adressen von diversen Ortsverbänden, umfangreiche Patienteninformationen zum Bestellen, Informationen zum Lungensport

Berliner Straße 84, 55276 DienheimTel.: 06133 / 35 43Fax: 06133 / 92 45 57E-Mail: [email protected]: www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de

Deutsche Lungenstiftung e.V.

Informationen zu zahlreichen Atemwegserkrankungen, Expertenforum für Mitglieder,Informationen zu Kongressen und Veranstaltungen

Herrenhäuser Kirchweg 5, 30167 HannoverTel.: 0511 / 2 15 51 10Fax: 0511 / 2 15 51 13E-Mail: [email protected]: www.lungenstiftung.de

Kinderklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen

Internetseite mit Anleitung zur Anwendung der meisten gängigen Fertig-Inhalatoren,gute und übersichtliche Zusammenstellung, umfangreiche Laieninformation zu Asthma und Allergien bei Kindern

Internet: www.uniklinikum-giessen.de/pneumologie/index.html?m=9

Deutsches Krebsforschungszentrum

Stabsstelle Krebsprävention

WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle

Umfassende, auch persönliche Beratung zur Raucherentwöhnung, Broschüre derNichtraucherkampagne „Rauchfrei 2002“, Rauchertelefon

Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg Tel.: 06221 / 42 30 10 Fax: 06221 / 42 30 20E-Mail: [email protected]: www.tabakkontrolle.de

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Ostmerheimer Straße 220, 51109 KölnTel.: 0221 / 89 92 0Fax: 0221 / 89 92 300E-Mail: [email protected]: www.bzga.de

Nichtraucher-Initiative Deutschland e.V.

Initiative mit dem Ziel der Schaffung einer rauchfreien Umgebung am Arbeitsplatz,an Lehranstalten, in der Gastronomie und der Wohnung, Tipps zu rechtlichen Fra-gen, Adressen lokaler Nichtraucher-Initiativen

Carl-von-Linde-Straße 11, 85716 UnterschleißheimTel.: 089 / 3 17 12 12Fax: 089 / 3 17 40 47E-Mail: [email protected]: www.ni-d.de

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Literaturtipps

Linus S. Geisler

Leben mit Asthma, Bronchitis, Emphysem

Oesch-Verlag Erscheinungsdatum: Februar 200112,90 €ISBN: 3896981404Dieser Ratgeber widmet sich den Atemwegserkrankungen, ihrenhäufigsten Erscheinungsweisen, ihren Ursachen und den ent-sprechenden Therapieangeboten.

Rainer Dierkesmann/Sonja Bissinger

Endlich durchatmen

Trias-VerlagErscheinungsdatum: März 200512,95 €ISBN: 3830431252Wirksame Atem- und Sporttherapie bei Asthma, chronischer Bron-chitis und Lungenemphysem.

Karl P. Paul

Asthma bei Kindern. Hilfen für Eltern und Kind.

Springer-Verlag, Heidelberg Erscheinungsdatum: Mai 200214,95 €ISBN: 354043626XVon einem Kinderarzt verfasste, allgemein verständliche Informa-tionen für Eltern asthmakranker Kinder.

Anja Schwalfenberg

Antworten auf die 111 häufigsten Fragen zu Allergie und Asthma

Trias-VerlagErscheinungsdatum: April 200412,95 €ISBN: 3830431260Zu den jährlich über 50.000 Anfragen, die das wissenschaftlicheTeam des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) beant-wortet, sind hier erstmals die häufigsten und wichtigsten Ant-worten zusammengestellt.

Stephan Theiling u.a.

Der Luftikurs für Kinder mit Asthma

Trias-VerlagErscheinungsdatum: August 200114,95 €ISBN: 3893736441Das Buch will erreichen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsenedie wichtigsten Aspekte der chronischen Krankheit Asthma bron-chiale kennen lernen und verstehen. Die Erklärungen für Kindersind altersgemäß in kindgerechter Sprache und in Dialogform ge-halten. Viele Abbildungen illustrieren den Text, sie erleichtern Kin-dern und Jugendlichen spielerisch das Verständnis.

(Alle Preisangaben ohne Gewähr)

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