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Bildübersicht ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 1 von 4 Nutzungsbedingungen: Die kostenlose Nutzung der Pressebilder ist nur für die unmittelbare Bericht- erstattung über die Ausstellung „Der Archimedes-Code. Auf den Spuren eines Genies“ im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim (04.06.-09.09.2012) gestattet. Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nicht zulässig. In der jeweiligen Bildunterschrift muss der Inhaber des Copyrights genannt werden. Die Nutzungsfrist endet am 10.09.2012. Nach Ablauf dieser Frist ist jegliche Nutzung melde- und honorarpflichtig zugunsten der Bild-Urheber. Unerlaubte kommerzielle Nutzung wird mit 300%iger Gebühr gemäß MfM-Liste geahndet. Das Archimedes-Palimpsest Hinter dem unscheinbaren, verschmutzten und von Schimmel befallenen Äußeren verbergen sich unge- ahnte Schätze. Diese mussten in jahrelanger Arbeit sichtbar gemacht und übersetzt werden. Dafür wurde 2000 das so genannte „Archimedes Palimpsest Project“ gegründet, dem neben Mitarbeitern des Walters Art Museums in Baltimore weitere Spezialisten verschiedenster Institutionen angehören. Sie widmen sich seitdem in mühevoller Kleinarbeit und unter Einsatz modernster Technik der Erhaltung und Entzifferung der unter den mittelalterlichen Schriften verborgenen Texte. © The Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes Was ist ein Palimpsest? Ein Palimpsest ist ein Manuskript, für das der Schreiber Pergament älterer Handschriften wieder verwendet. Pergament war ein kostbares und seltenes Material. So wurden Schriften, die für unwichtig gehalten wurden, ausgelöscht und das Pergament recycelt: Die Tinte des ursprünglichen Textes wurde abgeschabt, das Perga- ment geglättet und für die erneute Beschriftung vorbe- reitet. Die Blätter des Archimedes-Palimpsestes sind aus Schafhaut hergestellt. Aus der Haut eines Tieres konnten gerade einmal zwei große oder vier kleine Blätter geschnitten werden. Daraus erklärt sich der hohe Wert des Materials © Lost and Found. The Secrets of Archimedes. Walters Art Museum, Baltimore

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    Nutzungsbedingungen: • Die kostenlose Nutzung der Pressebilder ist nur für die unmittelbare Bericht-

    erstattung über die Ausstellung „Der Archimedes-Code. Auf den Spuren eines Genies“ im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim (04.06.-09.09.2012) gestattet.

    • Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nicht zulässig. • In der jeweiligen Bildunterschrift muss der Inhaber des Copyrights genannt

    werden. • Die Nutzungsfrist endet am 10.09.2012. Nach Ablauf dieser Frist ist jegliche

    Nutzung melde- und honorarpflichtig zugunsten der Bild-Urheber. • Unerlaubte kommerzielle Nutzung wird mit 300%iger Gebühr gemäß MfM-Liste

    geahndet.

    Das Archimedes-Palimpsest Hinter dem unscheinbaren, verschmutzten und von Schimmel befallenen Äußeren verbergen sich unge-ahnte Schätze. Diese mussten in jahrelanger Arbeit sichtbar gemacht und übersetzt werden. Dafür wurde 2000 das so genannte „Archimedes Palimpsest Project“ gegründet, dem neben Mitarbeitern des Walters Art Museums in Baltimore weitere Spezialisten verschiedenster Institutionen angehören. Sie widmen sich seitdem in mühevoller Kleinarbeit und unter Einsatz modernster Technik der Erhaltung und Entzifferung der unter den mittelalterlichen Schriften verborgenen Texte. © The Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes

    Was ist ein Palimpsest? Ein Palimpsest ist ein Manuskript, für das der Schreiber Pergament älterer Handschriften wieder verwendet. Pergament war ein kostbares und seltenes Material. So wurden Schriften, die für unwichtig gehalten wurden, ausgelöscht und das Pergament recycelt: Die Tinte des ursprünglichen Textes wurde abgeschabt, das Perga-ment geglättet und für die erneute Beschriftung vorbe-reitet. Die Blätter des Archimedes-Palimpsestes sind aus Schafhaut hergestellt. Aus der Haut eines Tieres konnten gerade einmal zwei große oder vier kleine Blätter geschnitten werden. Daraus erklärt sich der hohe Wert des Materials © Lost and Found. The Secrets of Archimedes. Walters Art Museum, Baltimore

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    Die Klosteranlage von Mar Saba Lithografie nach einem Gemälde von David Roberts, London 1842 Hier war das Gebetbuch, dessen Entstehen die Texte des Archimedes gleichzeitig vernichtet und bewahrt hat, für mehrere Jahrhunderte in Gebrauch: das griechisch-orthodoxe Kloster von Mar Saba inmitten der Judäischen Wüste, ca. 12 KM östlich von Bethlehem. © Roemer- und Pelizaeus-Museum

    Restauratorin Abigail Quandt vom Walters Art Museum Baltimore bei der Arbeit Das Palimpsest wird von seinem Einband befreit. Das Buch musste Seite für Seite auseinandergenommen werden, um die fotografische Texterfassung für die wissenschaftliche Bearbeitung zu ermöglichen. Außer-dem konnten nur so die Originalzeilen im Falzbereich jedes Doppelblattes gelesen werden. © The Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes

    Aufnahme eines Palimpsest-Blattes im Multispektralverfahren (hier UV-Licht) Hier wird die Zeichnung der Spirale des Archimedes gut erfasst, der Originaltext jedoch völlig unzureichend. © The Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes

    Aufnahme eines Palimpsest-Blattes in „Pseudo-Farben-Technik“. Diese digitale Bildbearbeitung nutzt den starken Eisen-gehalt der Tinte, die ultraviolettes Licht absorbiert, und erlaubt dadurch eine deutlich getrennte Farbgebung der Schriftebenen. Auch hier wird die Zeichnung der Spirale des Archimedes gut erfasst, der Originaltext jedoch völlig unzureichend. © The Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes

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    Detailvergleich zur Lesbarkeit Oben der Falzbereich eines Doppelblattes in Normal-licht mit nur schwach erkennbaren Zeilen des Archimedes-Textes. Unten zeigen sich die Textzeilen in Pseudo-Farben-Technik in einer gut lesbaren, roten Farbe. © The Archimedes Palimpsest Project/Eigentümer des Palimpsestes

    Archimedes von Syrakus Ölgemälde von Giuseppe Nogari, 1740 Die Bildtradition zur Person des Archimedes von Syrakus kann bislang auf kein zeitgenössisches Bildnis des großen Mathematikers zurückgreifen. Auch unter den zahlreichen Porträtköpfen griechischer Philo-sophen und Wissenschaftler aus der römischen Kaiser-zeit sucht man vergebens nach einem Exemplar des Archimedes. 1740 verlieh der italienische Porträtmaler Giuseppe Nogari (1699-1766) Archimedes die Gesichtszüge eines versonnenen Philosophen fort-geschrittenen Alters. Nur der Zirkel in seiner rechter Hand identifiziert ihn als Vertreter der Mathematik und Geometrie. © The State Pushkin Museum of Fine Arts, Moscow

    Tetradrachme: Doppelporträts Ptolemaios’ I. mit Berenike I./Ptolemaios’ II. mit Arsinoe II. Gold, um 240 v. Chr. Nach dem frühen Tod Alexanders des Großen übernahm ein ehemaliger General 305 v. Chr. die Königswürde als Ptolemaios I. Soter und gründete die Dynastie der Ptolemäer. Zusammen mit seinem Sohn und Nachfolger Ptolemaios II. ließ er das wichtigste Stadtviertel, das Königsquartier am „Großen Hafen“, errichten. Neben diversen Palast- und Tempelbauten, Königsfriedhof und verschiedenen Theatern etablierten sich hier eine Akademie (Museion) und die berühmte Bibliothek von Alexandria, die größte und bedeutendste in der klassischen Antike. Akademie und Bibliothek waren eng mit dem Herrscherhaus der Ptolemäer verbunden: Die Mitglieder der Akademie wurden direkt vom König ernannt, bezogen ein richtiges Gehalt und genossen Steuerfreiheit. Diese idealen Rahmen-bedingungen zogen zahlreiche der größten Wissen-schaftler ihrer Zeit nach Alexandria, unter ihnen auch die Mathematiker Euklid und Archimedes. Unter Ptolemaios II. hatte die Bibliothek auf Befehl des Königs die gesamte griechische Literatur der Zeit als Originale oder Kopien zu sammeln. Die Anzahl der gesammelten Papyrusrollen ist strittig, knapp unter 500.000 erscheint aber am glaubwürdigsten. © Museum August Kestner, Hannover

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    Kolossalkopf Ptolemaios’ III. Euergetes’ I. Nummulitenkalk, um 240 v. Chr. Ganz in der Tradition ihrer pharaonischen Vorgänger haben sich auch die ptolemäischen Herrscher auf monumentale Weise darstellen lassen, um ihren gottesgleichen Status zu demonstrieren. Dieser kolossale Kopf und ein zweiter, der ebenfalls in der Hildesheimer Ausstellung zu sehen ist, gehörte zu einer 4 Meter hohen Standfigur. Die Augen waren einst gesondert eingelegt und haben den Figuren in Verbindung mit einer farbigen Fassung das repräsentative Erscheinungsbild verliehen. Beide Köpfe tragen das traditionelle Nemes-Kopftuch mit kleinem Stirnuräus und Rückenzopf. © Kunsthistorisches Museum, Wien

    Münze mit Porträt von König Hieron II. von Syrakus (275-215 v. Chr.) Bronze, um 230-218 v. Chr. Auf Befehl des Königs arbeitete Archimedes auch an den Verteidigungsanlagen um Syrakus, die sich bei der römischen Belagerung der Stadt bewähren sollten. Allerdings dürfte der Einsatz von Parabolspiegeln oder Hebevorrichtungen zur Bekämpfung feindlicher Schiffe eher dem Bereich der Legende angehören. © Museum August Kestner, Hannover

    HEUREKA!! Junges Museum, Grafik Um die Erkenntnis zum spezifischen Gewicht rangt sich eine berühmte Legende: König Hieron II. hatte Archi-medes beauftragt herauszufinden, ob ein Goldschmied bei der Herstellung einer Krone wirklich einen ganzen Barren Gold verwendet hatte. Dafür durfte Archimedes die Krone aber nicht beschädigen. Die Lösung kam ihm beim Baden, als er merkte, dass sein Körper gemäß seines Eigenvolumens die entsprechende Menge Wasser verdrängte. Er soll aus dem Bad gesprungen, „Heureka! - Ich habe es gefunden“ gerufen haben und nackt durch die Straßen von Syrakus gelaufen sein. © Roemer- und Pelizaeus-Museum/Junges Museum

    Stand: 30. Mai 2012/KF