Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern · 2020-02-10 · In Mecklenburg-Vorpommern werden 62 %...
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Bienenweidekatalog Mecklenburg-VorpommernVerbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums
Impressum
Herausgeber: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern Paulshöher Weg 1 · 19061 Schwerin Telefon (0385) 588-0 · Fax (0385) 588 6024 Internet: www.lm.mv-regierung.de E-Mail: [email protected] Textgrundlage: Bienenweidekatalog Baden-Württemberg (Auszüge) www.bienenweidekatalog-bw.de
Bearbeitung: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Fotos: Titel: Fabian Collin S. 3: Fotostudio Berger, Schwerin S. 6: LM S. 9: Naturpark Sternberger Seenland S. 10: Andreas Titze, LFA S. 12: Andreas Titze, LFA S. 14: EA Given/shutterstock.com S. 19: Marek Mierzejewski/shutterstock.com S. 21: Vladitto/shutterstock.com S. 22: Naturpark Sternberger Seenland Rückseite: Andreas Titze, LFA
Redaktionsschluss: März 2018
Gestaltung: Produktionsbüro TINUS, Schwerin
Druck: Landesamt für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin im Juli 2018
Der Herausgeber dankt dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg für die freundliche Unterstützung bei der Erarbeitung dieser Broschüre!
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern unentgeltlich abgegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt.Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerberinnen/Wahlwerbern oder Wahlhelferinnen/Wahl-helfern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen sowie für Wahlen zum Europäischen Parlament.Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsstän-den der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung.Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift der Empfängerin/dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzel-ner politischer Gruppen verstanden werden könnte.
Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern
Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums
Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums2 |
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Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Ihnen den Bienenweidekatalog des Landes Mecklenburg- Vorpommern vorstellen zu dürfen!
Dieser Bienenweidekatalog richtet sich an alle, denen die Verbesserung des Nahrungsangebotes für Honigbienen, Wildbienen und andere wildleben-de Insekten am Herzen liegt. Land- wie Forstwirte, Haus- und Kleingärtner, Bewirtschafter öffentlicher Flächen und selbst der einzelne Bürger – jeder kann dazu beitragen, die Lebensbedingungen und die Nahrungssituation der Honigbiene und der wildlebenden Insekten hier im Land zu verbessern.
In Mecklenburg-Vorpommern halten aktuell etwa 2.500 Imker rund 25.000 Bienenvölker. Der wirtschaftliche Wert eines Bienenvolkes lässt sich keines-wegs allein an dessen Honigleistung bemessen. Vielmehr sind Honigbienen – ebenso wie Wildbienen und andere Wildinsekten – als Blütenbestäuber ein unverzichtbarer Teil des funk-tionierenden Ökosystems. Mehr als drei Viertel unserer Pflanzenwelt – darunter Nutzpflanzen wie Obst, Ge-müse oder Raps – sind auf die Insektenbestäubung angewiesen. Insekten unterstützen mit ihrer Bestäubung Wachstum und Fortbestand von Pflanzen, die Mensch und Tier als Nahrungsgrundlage dienen.
Weil sich die Zahl der wildlebenden Insekten in den vergangenen Jahren drastisch verringert hat, ist ihr Schutz eine äußerst wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Gemeinsam sollten wir alle zur Verbesserung der Bienenweide beitragen. Sie ist Teil unserer Insektenstrategie unter dem Titel „Mehr Respekt vor dem Insekt“.
Der vorliegende Bienenweidekatalog enthält Anregungen für den Anbau solcher Pflanzenarten, die Nektar oder Honigtau und Pollen liefern. Nektar und Honigtau dienen Bienen und Wildinsekten als Energielie-feranten, Pollen als Eiweiß- und Vitaminquelle. Die Bienenweide sollte vom Frühjahr an bis in den September hinein für Bienen und Insekten nektar- und pollenreiche Nahrung bereithalten – ein kontinuierliches Tracht-fließband gewissermaßen. Nur gut ernährt und gesund können die Blütenbesucher ihre wichtige Aufgabe im Ökosystem erfüllen.
Liebe Leserinnen und Leser,
lassen Sie sich von unserem Bienenweidekatalog inspirieren, auf Ihre Weise zu Arterhalt und Artenvielfalt beizutragen!
Ich danke ausdrücklich dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, dessen Bienenweidekatalog für die Entstehung dieser Publikation Pate stand.
Dr. Till Backhaus Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Dr. Till Backhaus
Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
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Inhalt
1. Bedeutung der Bienen für Mensch und Natur 6 1.1 Biologische Vielfalt 6
1.2 Wirtschaftliche Bedeutung 7
1.3 Bienenhaltung in Mecklenburg-Vorpommern 7
1.4 Fördermöglichkeiten 7
1.4.1 Fördermöglichkeiten für Landwirte 7
1.4.2 Fördermöglichkeiten für Imker 8
2. Allgemeine Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensgrundlagen für Bienen und andere Insekten 9
3. Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensgrundlagen für Bienen und andere Insekten 10 3.1 Landwirte 10
3.1.1 Maßnahmen im Ackerbau 10
3.1.2 Maßnahmen im Grünland 13
3.1.3 Maßnahmen im Obstbau 14
3.2 Haus- und Kleingärtner 15
3.3 Öffentliche Flächen 16
3.4 Imker 18
3.5 Forstwirte, Jäger, Waldbesitzer 18
3.6 Streuobstwiesenbewirtschafter 19
4. Projekte und Initiativen des Landes 21
5. Pflanzenlisten und -steckbriefe 23 5.1 Bäume 24
5.2 Sträucher und Zwergsträucher 32
5.3 Kletterpflanzen 41
5.4 Stauden 44
5.5 Einjährige Pflanzen 71
5.6 Zweijährige Pflanzen 79
5.7 Zwiebelpflanzen - Geophyten 85
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1. Bedeutung der Biene für Mensch und Natur
1.1 Biologische Vielfalt
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist bedeutsam für einen funktionsfähigen Naturhaushalt, eine intakte Tier- und Pflanzenwelt und zur Sicherung der Lebensgrundlagen für den Menschen. Die vom Bundesamt für Naturschutz (BFN) herausgegebenen Roten Listen gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands zeigen jedoch einen dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt. Die zunehmende Beeinträchtigung und der Rückgang von Lebensräumen und Arten spiegeln sich auch bei den Wild- und Honigbienen wider. Mehr als die Hälfte der 561 Wildbienenarten stehen in Deutschland bereits auf der Roten Liste (BFN 2016).
Erst die Coevolution, also die wechselseitige Anpassung von einzelnen Blütenpflanzen mit den sie bestäu-benden Insekten, hat die Artenvielfalt unter den Pflanzen und den Bestäuberinsekten hervorgebracht.
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Da ein großer Teil aller Pflanzen auf Bestäubung durch Wild- und Honigbienen angewiesen ist, dar-unter auch Nutzpflanzen, ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt nur dann zu gewährleisten, wenn auch das Überleben der Wild- und Honigbienen als Blütenbestäuber gesichert ist. Viele Nahrungsmittel könnten im Falle eines Aussterbens der Bienen nicht mehr produziert werden.
1.2 Wirtschaftliche Bedeutung
Der Wert der Honigbiene für Mensch und Natur liegt nicht allein in der Honigproduktion. Viel wich-tiger ist sie als Bestäuberinsekt der Nutz- und Wildpflanzen. Unsere heimische Flora ist zu etwa 80 % auf Insektenbestäubung angewiesen, die zu über 75 % von den Honigbienen ausgeführt wird. Durch die Bestäubung beträgt der wirtschaftliche Wert der Honigbiene mindestens das 10- bis 15-Fache des Honigertrages; das sind jährlich mehr als 2 Milliarden Euro in Deutschland.
1.3 Bienenhaltung in Mecklenburg-Vorpommern
In unserem Land halten ca. 2.500 Imker ca. 25.000 Bienenvölker (Stand 2017). Somit hält im Durch-schnitt jeder Imker 10 Bienenvölker, das ist bundesweit der höchste Wert pro Imker.
Nach der Wende ging die Anzahl der Bienenvölker stark zurück, begründet vor allem im Einbruch der erzielbaren Preise für Honig. 1989 hielten auf dem Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns 6.400 Imker 130.000 Bienenvölker, 1992 waren es noch 2.034 Imker mit 22.000 Bienenvölkern. Mitte der 90er Jahre stabilisierte sich der Bienenbestand auf einem relativ niedrigen Niveau und nimmt in den letzten Jahren erfreulicherweise jährlich zu.
Der weitaus größte Teil der Imker betreibt die Imkerei in der Freizeit. Nur wenige sind Haupt- oder Nebenerwerbsimker. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Rapsland. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Haupttracht im Frühjahr der Raps ist. Weitere Trachten sind Robinie, Linde, Phacelia, jedoch in bedeutend geringerem Umfang.
Jährlich werden in unserem Land ca. 700 t Honig geerntet. Der Absatz des Honigs erfolgt überwiegend durch Direktvermarktung.
Die meisten Imker sind Standimker, d. h. die Bienenbeuten verbleiben an einem Standort und die Bie-nen ernähren sich von dem, was die Umgebung bietet.
1.4 Fördermöglichkeiten
1.4.1 Fördermöglichkeiten für Landwirte
Nahezu alle Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKM) in Mecklenburg-Vorpommern leisten einen Beitrag für die Imkerei bzw. für wildlebende Insekten, indem der Anbau von blühenden Haupt- und Zwischenfrüchten, die extensive Bewirtschaftung, späte Schnittzeitpunkte und der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel gefördert werden.
Ausführliche Hinweise zu den Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen sind zu finden unter www.regierung-mv.de/Landesregierung/Im/Service/Förderung.
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Die Förderung von Blühstreifen und Blühflächen, die in Mecklenburg-Vorpommern als erstem Land ein-geführt wurde, ist speziell auf Bestäuberinsekten ausgerichtet. Damit die Landwirte diese in Anspruch nehmen können, müssen sie einen Vertrag mit einem Imker vorlegen. Damit ist sichergestellt, dass die blühenden Flächen den Honigbienen zugute kommen.
1.4.2 Fördermöglichkeiten für Imker
Aus Mitteln der EU und des Landes wird über die Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Ver-besserung der Erzeugung und Vermarktung von Honig die Imkerei bezuschusst.
Folgende Maßnahmen sind über den Landesverband der Imker Mecklenburg-Vorpommern förderfähig:
• Schulungsmaßnahmen für Anfänger, Imker und Bienensachverständige
• Zucht auf Varroatoleranz und des Varroa-Monitorings
• die Untersuchung von Honig und anderen Bienenzuchterzeugnissen
Daneben werden Ausrüstungsgüter für Imker direkt bezuschusst.
Details für das jeweilige Förderjahr sind zu finden unter www.lallf.de/ Förderung/Honig
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2. Allgemeine Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensgrundlagen für Bienen und andere Insekten
Alle heimischen Arten der Bienen, wozu auch die Hummeln gehören, sind nach der Bundesarten-schutzverordnung geschützt. Zur Verbesserung der Lebensgrundlagen für Wild- und Honigbienen und anderer Bestäuberinsekten ist es notwendig, während der gesamten Vegetationsperiode über eine viel-fältige Blütentracht die artspezifisch notwendigen Nahrungsgrundlagen in zeitlich lückenloser Abfolge sicherzustellen, ihre Lebensräume zu erhalten und vor chemischen sowie mechanischen Beeinträchti-gungen zu schützen.
Dies erfordert, dass sich insbesondere Land- und Forstwirte, aber auch Berufs- und Hobbygärtner und Städte und Gemeinden über die Möglichkeiten der Verbesserung der Lebensgrundlagen von Bienen kundig machen und achtsam mit den Nistplätzen von Wildbienen umgehen.
Der beste Schutz für Wildbienen ist der Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume.
Dem Verlust an Lebensraum kann jeder entgegenwirken. Die Schaffung von Nisthilfen wäre ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Arten. Sie dienen als Unterschlupf, Nistplatz und Futterquelle.
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3. Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensgrundlagen für Bienen und andere Insekten
3.1 Landwirte
In Mecklenburg-Vorpommern werden 62 % der gesamten Landesfläche landwirtschaftlich genutzt.
Damit kommt den Landwirten eine besondere Rolle bei der Nahrungssicherung der Bienen und der wildlebenden Insekten zu.
3.1.1 Maßnahmen im Ackerbau
Knapp 80 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Mecklenburg- Vorpommern sind Acker. Hier bestehen vielfältige Möglichkeiten, Bienenweiden zu schaffen.
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a) Ansaaten mit Blühmischungen
Bei Blühstreifen und Blühflächen unterscheidet man zwischen einjährigem und mehrjährigem Anbau.
Bei Förderung müssen die Blühmischungen für die einjährigen Programme mindestens aus 5 Arten bestehen, wobei der Anteil an Gräsern und Getreide max. 10 % betragen darf. Für mehrjährige gilt die Auflage, dass mindestens 30 Gewichtsprozent der Saatgutmischungen aus regionalem Saatgut, welches von vermehrten Wildpflanzen aus Norddeutschland stammt, bestehen muss.
Die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) hat Blühmischungen getestet:
Die mehrjährigen Mischungen enthalten Wildpflanzenarten, die aus der Region stammen (Regio-saaten) und somit nicht zur Florenverfälschung auf nicht landwirtschaftlichen Flächen beitragen. Sie sind besonders artenreich, von sehr langer Blühdauer und eignen sich daher auch zur Förde-rung von Wildbienen. Eine fachgerechte Anlage erfordert viel Sorgfalt bei Standortauswahl, Saat-bettvorbereitung und Aussaat.
- Veitshöchheimer Bienenweide Nordost- Blühende Landschaft Ost ■ Blühmischung M1 für MV
Die einjährigen Mischungen enthalten keine Wildarten, sondern nur Arten, die dem Saatgutver-kehrsgesetz unterliegen. Unter günstigen Bedingungen beginnt die Blüte bereits Anfang Juni und hält bis in den Oktober an. Die Anlage ist vergleichsweise einfach, das Saatgut erheblich günstiger. Wildbienen profitieren eher weniger von derartigen Mischungen.
- Einjährige Blühmischung■ Blühschneise - Visselhöveder Insektenparadies - Visselhöveder Hummelblüten - Bienenweide 95 Öko ■ Lippstädter Blütenparadies - Brandenburger Bienenweide- Tübinger Mischung
(*) Für die kursiv gekennzeichneten Mischungen gibt es keine eigenen Anbauerfahrungen. Weil es sich meistens um Weiterentwicklungen bekannter Blühmischungen von erfahrenen Anbietern handelt, werden sie ebenfalls empfohlen.
b) Anbau von Hauptfrüchten mit Blühangebot
• Raps: Mit mehr als 20 % hat Mecklenburg-Vorpommern deutschlandweit den höchsten Anteil Raps an der Ackerfläche.
• Raps bietet ein sehr gutes Nektar- und hochqualitatives Pollenangebot.• Anbau von Hülsenfrüchten
Der Anbau von Lupine, Ackerbohne und Erbse kann dazu beitragen, die Trachtlücke nach dem Abblühen des Rapses zu schließen und ist ein Beitrag zur Eiweißstrategie des Landes.Sortenempfehlungen www.bundessortenamt.de Ergebnisse der Landessortenversuche www.lfamv.de
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• Anbau von alternativem AckerfutterMais dominiert beim Ackerfutterbau, ist jedoch kein geeigneter Nektar- und Pollenlieferant. Alter-nativen sind Luzerne und Rotklee bzw. Lurzerne- und Rotkleegrasgemische als sichere Lieferanten wertvollen Futterproteins für die Landwirtschaft.
Untersuchungsergebnisse aktueller Sorten unter den Standortbedingungen Mecklenburg-Vor-pommerns www.lfamv.de
• Anbau von alternativen Pflanzen zur EnergieerzeugungAuch bei den Energiepflanzen dominiert der Mais. Alternativen sind z. B. die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum), eine ausdauernde und mehrjährige Pflanze, die aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion als Energiepflanze angebaut werden kann und als gute Bienenweide gilt (Blühzeit Juni bis September), sowie die Virginia-Malve (Sida Hermaphrodita), eine krautige ausdauernde Pflanze (Blühzeit von Juni bis Oktober).
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c) Zwischenfruchtanbau, Untersaaten
Von der Imkerschaft wird vorgetragen, dass späte Massentrachten zu Winterverlusten bei Bienen führen können, u. a. durch verzögerte Winterruhe oder die Einengung des Brutraums durch Honig-waben.
Die Steuerung des Blühzeitpunktes sollte so gewählt werden, dass das Abblühen bis Ende Septem-ber erfolgt ist. Besonders problematisch ist das Zusammentreffen von später Blüte und gutem Flug-wetter. So kristallisiert speziell der aus Senf produzierte Honig z. B. sehr schnell aus, wird fest und ist damit als Winterfutter für die Bienen nicht geeignet. Sie verhungern quasi vor vollen Honigwaben.
Für den Zwischenfruchtanbau im Herbst sollten möglichst Pflanzen genutzt werden, die wenig Nektar spenden, dafür aber Pollen, wie Leguminosengemische, Lupinen, Ackerbohnen und Erbsen.
d) Ackerschon- und Ackerschutzstreifen mit Verzicht auf Pflanzenschutzmitteleinsatz
• Schonstreifen an Alleen als ackerseitiger Schutz, Zulassung von Selbstbegrünung
• Erosionsschutzstreifen, Anlage auf wasser- und winderosionsgefährdeten Ackerflächen
• Gewässerschutzstreifen entlang offener Fließgewässer
3.1.2 Maßnahmen im Grünland
Etwa 20 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Mecklenburg-Vorpommern sind Dauergrünland. Das Blühangebot kann durch eine ganze Reihe von Maßnahmen verbessert werden.
a) Erhaltung arten- und blütenreicher Grünlandflächen durch:
• optimalen Schnittzeitpunkt
• gestaffelte Mahd
• Verzicht auf Nachmahd
b) Förderung von Blütenbestäubern im intensiv genutzten Grünland durch:
• optimalen Schnittzeitpunkt (erster Schnitt erst nach der Löwenzahnblüte)
• geringere N-Düngungsintensität zur Förderung des Weißkleeanteils
c) Vermeiden von Tierverlusten beim Mähen blütenreicher Bestände
Tierverluste können beim Mähen von Grünlandbeständen nicht gänzlich vermieden, jedoch durch folgende Maßnahmen minimiert werden:
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• Verzicht auf den Einsatz von Mähaufbereitern
• Einsatz eines insektenschonenderen Messerbalken-Mähwerkes
• Mulchen bei Bewölkung oder kühlem Wetter, da dann eine geringere Flugaktivität herrscht
• möglichst morgens oder abends mähen, denn tagsüber ist der Insektenflug intensiver
d) Neuanlage blütenreicher Grünlandbestände
3.1.3 Maßnahmen im Obstbau
Während der Obstblüte bieten Obstanlagen ein überreiches Nahrungsangebot für die Bestäuberinsek-ten. Zur Ansiedlung von Wildbienen sind die Bereitstellung eines kontinuierlichen Blütenangebotes nach der Obstblüte und die Tolerierung von Nistplätzen erforderlich.
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Förderung der Lebensräume für Nützlinge
• alternierende Mahd der Fahrgassen, abschnittsweise Mahd mit Belassen von blütenreichen Mäh-inseln
• randliche oder eingestreute Einsaat von Blühstreifen
• Anlage ungenutzter oder extensiv gepflegter Randstrukturen
• Belassen vorübergehender Brachestadien nach der Rodung von Obstbäumen
• längerfristige Lagerung von totholzreichem Baumschnittgut an sonnenexponierten Stellen über mehrere Jahre
• Schaffung künstlicher Refugien (z. B. Nisthilfen für Wildbienen)
• Nützlings- und Pheromoneinsatz
• Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise
3.2 Haus- und Kleingärtner
Neben den zahlreichen Hausgärten unterschiedlichster Größe und Nutzung gibt es in Mecklenburg-Vor-pommern ca. 80.000 Kleingärten.
Jeder Gartenbesitzer kann in jeder Größe und Nutzungsform seines Gartens dazu beitragen, das Tracht-angebot zu verbessern und Trachtlücken zu schließen durch:
• naturnahe Gestaltung, bienenfreundliche Pflanzungen
• Berücksichtigung des Blühtermins bei der Auswahl der Pflanzenarten
• Anlegen von Blühwiesen oder abwechselndes Stehenlassen von Mähstreifen
• Gründüngung auf Gemüsebeeten (Phacelia, Kleearten)
• Verzicht auf gefüllte Blüten
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) setzt sich für die Gesundheit der Bie-nen und ihren Lebensraum ein. Dank der Bienen-App des BMEL erhält jeder Interessierte Tipps, welche besonders bienenfreundlichen Blühpflanzen er auf Balkon, Terrasse oder Garten anpflanzen kann. Die App für Smartphones verfügt über ein Lexikon mit mehr als 130 bienenfreundlichen Pflanzen, in dem über verschiedene Merkmale wie Blütenfarbe, Blühzeit oder den besten Standort der Pflanzen infor-miert wird.
www.bienenfuettern.de
Auch die Deutsche Wildtierstiftung hat einen Praxisratgeber über bienenfreundliche Pflanzen für Gar-ten und Balkon herausgebracht „Richtig Gärtnern für Wildbienen“.
www.deutschewildtierstiftung.de
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3.3 Öffentliche Flächen
Das Öffentliche Grün ist essentiell für das Schließen von Trachtlücken. Für die Frühtracht sind Salweide und Hasel wertvoll. Brombeere, Eberesche, Faulbaum, Himbeere, Linden, Schneebeeren und Wildrosen verbessern das Trachtangebot nach der Rapsblüte bis in den Spätsommer hinein und dürfen deshalb nicht in Neuanpflanzungen fehlen. Gleiches gilt für Ausgleichspflanzungen in der Feldflur. Bei Neuanla-ge von Rasenflächen lässt sich, abhängig von der Nutzung, Weißklee beimischen.
2012 wurde zwischen dem damaligen Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, dem Landesverband der Imker Mecklenburg-Vorpommern e. V. und dem Landesverband der Buckfast-imker Mecklenburg-Vorpommern e. V. eine Grundsatzvereinbarung über Maßnahmen zur Verbesse-rung der Bienenweide abgeschlossen.
Zahlreiche öffentliche Flächen eignen sich bei entsprechendem Pflanzenbestand als Bienenweide. Dazu zählen Parks, Friedhöfe, Verkehrsinseln, Straßenbegleitgrün, Straßenränder, Böschungen, Flächen an öffentlichen Gebäuden, Parkplätze.
In Abhängigkeit von Funktion, Größe, Lage und Standort der Fläche können diese gestaltet und ge-pflegt werden.
Pflege
• sinnvolle Pflegezeitpunkte (kein radikaler Rückschnitt aller Flächen zur gleichen Zeit)
• Anpassung der Schnitthäufigkeit an die Nährstoffversorgung
• Absamen der Blüten abwarten (Achtung: Ausnahme bei verstärktem Vorkommen von Jakobskreuz-kraut!)
• Belassen von mindestens 2 m breiten Saumstreifen bei Gehölzen
• Abtransport des Mähgutes
• Freihalten von Straßenrändern nur unmittelbar am Straßenrand
• Verzicht auf Pflanzenschutzmitteleinsatz
Umwandlung und Neuanlage
• Ausmagern von Flächen durch Abtransport des Mähgutes und Verzicht auf Düngung
• Streifenweises Fräsen von Vielschnittrasen und Einsaat von Wildblumenmischungen
• Pflanzen von Insekten-Nährgehölzen
• Anlage von Blühflächen oder Staudenfluren
• Ansaat mit Wildblumenmischungen, Anlage als Blumenwiese, reduzierte Pflege
• Ansaat bzw. Bepflanzung mit blühenden, insektenfördernden, bevorzugt gebietsheimischen Stau-den oder Gehölzen
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Vermeiden
• Mulchen
• häufige Mahd
• Mahd im Zeitraum Juli bis September
• Mahd mit Absauggeräten
• Grabenfräsen
• Bepflanzung mit nektar- und pollenlosen Zierpflanzen
• Anlage und Pflege von Vielschnittrasen
• Pflanzenschutzmitteleinsatz
Blühmischungen für den Siedlungsbereich (Empfehlung der LFA)
Es gibt eine große Anzahl von Flächen im Siedlungsbereich, die für die Aussaat von Blühmischungen gut geeignet sind. Hier kann in besonderer Weise dem Wunsch vieler Bewohner nach einer naturnahen Aufwertung innerstädtischer Bereiche entsprochen werden. In vielen Fällen wird dabei sogar noch Geld gespart, weil nur einmal im Jahr gemäht werden muss bzw. kostenträchtige Wechselpflanzungen ent-fallen.
An dieser Stelle werden nur Mischungen aufgeführt, mit denen gute Erfahrungen im Hinblick auf Arten-zusammensetzung und Blühaspekt gemacht wurden. Um Florenverfälschungen zu vermeiden, sollen diese Mischungen nicht in der freien Landschaft ausgesät werden.
• Wärme liebender Saum
• Feldblumenmischung
• Cosmos
• Veitshöchheimer Sommerblumen
• Sommerzauber
• Gönninger Frühsommerpracht
Mecklenburg-Vorpommern ist neben Brandenburg das alleenreichste Bundesland mit dem bundesweit dichtesten Alleenbestand. Die Baumreihen entlang der Straßen umfassen ca. 4.500 km. Bei Neuanlage oder Ersatzpflanzungen sollten unter Beachtung des Alleenerlasses Bäume mit reicher Blüte, wie z. B. Linden und Obstbäume, bevorzugt werden.
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3.4 Imker
Imker sollten bei der Gartengestaltung mit gutem Beispiel vorangehen und, soweit vorhanden, den eigenen Garten bienenfreundlich gestalten.
Daneben können sie z. B. Einfluss nehmen durch:
• Abgabe von geeigneten Saatmischungen, Stauden und Sträucher in der Nachbarschaft,
• Absprachen mit Landwirten zur Anlage von Blühstreifen und
• Sensibilisierung der Kommunen für die bienenfreundliche Gestaltung des Öffentlichen Grüns.
3.5 Forstwirt, Jäger, Waldbesitzer
Mit einem Anteil von 24 % nimmt der Wald in Mecklenburg-Vorpommern etwa ein Viertel der Landes-fläche ein. Bedingt durch eine an Blühpflanzen verarmte Feldflur und einer damit einhergehenden Ver-knappung des Nahrungsangebotes für Insekten, hat der Wald als Lebensraum für die Bienenarten an Bedeutung gewonnen.
Hier dienen bestimmte Baum-, Strauch- und Krautarten zur Versorgung der Bienen mit Nektar, Honig-tau und Pollen. Das im Wald verbleibende Totholz und der Waldboden stellen für verschiedene Wild-bienenarten wichtige Nistplätze dar.
Mit häufig einfachen Maßnahmen können Waldbesitzer und Förster die Lebensbedingungen in ihrem Wald für Honig- und Wildbienen gezielt verbessern:
• Anbau einer möglichst großen Anzahl und Vielfalt an Trachtpflanzen mit unterschiedlichen Blühzeit-räumen
• standortgerechter Anbau von Baum- und Straucharten mit gutem Angebot an Nektar, Pollen und Honigtau, unter den hiesigen Verhältnissen als Nektarquelle vor allem Winter- und Sommerlinde, Berg- und Spitzahorn, Vogelkirsche und Robinie; entlang von Waldwegen, Waldwiesen und Waldrän-dern auch Ross- und Edelkastanie, diverse Weidenarten sowie der Feldahorn
• Im zeitigen Frühjahr finden die Bienen meist nur wenig Nahrung in Form von Blütenstaub. In dieser Phase sind die frühblühenden Baumarten Erle, Birke, Weide und Haselnuss wichtige Pollenspender. Auch auf dem Waldboden gibt es für Bienen je nach den Standortverhältnissen verschiedene Tracht-pflanzen, wie z. B. Blaubeere, Heidekraut, Waldziest, Bärlauch und Goldnessel.
• Honigtau finden die Bienen auch auf Baumarten wie Fichte, Kiefer und Eiche. Wegen ihrer beson-deren Bedeutung für den Waldhonig wird die Weißtanne von den Imkern sehr geschätzt. Ihr Anbau findet unter den zu erwartenden Klimaveränderungen als anpassungsfähige und stabile Baumart forstlich vermehrt Beachtung.
• Gestaltung der Waldränder mit bienenfreundlichen Straucharten, wie Weiß- und Schwarzdorn, Hart-riegel, Schneeball sowie diversen krautigen Pflanzen
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• Belassen nicht ausgepflanzter Bestandslücken, Blößen und Holzlagerplätze, Bewuchs mit verschie-denen Trachtpflanzen wie Brom- und Himbeeren
• Durchführung unverzichtbarer Mäharbeiten erst nach der Blüte
• gezielte Bepflanzung forstlich nicht oder nur eingeschränkt genutzter Flächen mit Weichlaubhölzern (z. B. Weide)
• Von auf Wildäsungsflächen gepflanztem Wildobst oder dort eingebrachten Verbissgehölzen aus Weichlaubbaumarten profitieren neben dem Wild auch die Bienen.
• Auswahl bienenfreundlicher Wildackermischungen, unter Berücksichtigung von Arten wie Buchwei-zen und Phacelia
• Beschränkung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Wald unter strikter Beachtung der An-wendungshinweise zum Bienenschutz und im Sinne des integrierten Waldschutzes auf das Mindest-maß
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Gemäß Landeswaldgesetz Mecklenburg-Vorpommern ist das Aufstellen und Bewirtschaften von Bie-nenwagen und -ständen im Wald forstrechtlich grundsätzlich genehmigungsfrei und bedarf lediglich der Zustimmung des Waldbesitzers.
3.6 Streuobstwiesenbewirtschafter
a) Neuanlage, Pflege und Erhaltung des Baumbestandes
Zur Neuanpflanzung einer Streuobstwiese steht ein breites Spektrum von Sorten, die sich insbe-sondere für den Anbau auf Hochstämmen eignen, zur Verfügung. Bei der Wahl robuster heimischer Apfel- und Birnensorten hilft das Streuobstnetzwerk www.streuobstnetzwerk-mv.de.
Das Nahrungsangebot für Insekten lässt sich hinsichtlich der Baumblüte optimieren, indem früh und spät blühende Sorten gemischt angepflanzt und auch unterschiedliche Obstarten gewählt werden. Dadurch kann sich die Baumblüte über einen Zeitraum von nahezu zwei Monaten erstrecken. Durch einen regelmäßigen, fachgerechten Schnitt der Obstbäume können die Ertragsfähigkeit und damit auch eine reiche Blüte erhalten bleiben. Das Streuobstnetzwerk bietet auch hierzu weitere Informa-tionen und regelmäßige Schulungen an.
b) Bewirtschaftung des Unterwuchses
Um das Grünland von Streuobstwiesen arten- und blütenreich zu erhalten, ist eine jährlich zweima-lige Mahd mit Abräumen des Schnittgutes ideal. Der erste Schnitt sollte dabei zur Blüte der haupt-bestandsbildenden Gräser erfolgen. Auch durch geschicktes Weidemanagement können relativ blütenreiche Bestände erhalten werden. Jährlich zwei bis drei kurze Weidegänge mit hoher Tierzahl kommen dabei der Wirkung des traditionellen Heuschnittes am nächsten. Dazu gehört, dass bei Beweidung, je nach Tierart, ein mehr oder weniger intensiver Baumschutz vorhanden ist.
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4. Projekte und Initiativen des Landes
a) Streuobstgenussschein / Streuobstnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen in Mitteleuropa. Mehr als 5.000 Tiere und Pflanzen, darunter zahlreiche stark gefährdete Arten, finden hier einen Raum zum Leben. Durch ihren Blütenreichtum bieten sie auch Bienen und Hummeln einen wertvollen Lebensraum. Über Jahrzehnte gewachsene Obstbäume auf Streuobstwiesen sind zu einem festen Teil der Landschaft und zum Lebensraum vieler Organismen geworden.
Die ökologische Bedeutung einer Streuobstwiese steigt mit zunehmendem Alter. Immer mehr Arten der Pflanzen- und Tierwelt halten in und auf ihr Einzug. Dadurch erhöhen sich ihre Systemleistungen, wie etwa das Bestäuben durch Bienen und andere Insekten oder die Filterfunktionen im Boden und des darin enthaltenen Wassers. Über den Verkauf von Streuobstgenussscheinen werden die Pflege und der Erhalt eines Obstbaumes auf einer Streuobstwiese in M-V unterstützt. www.streuobstge-nussschein.de. Als Wegweiser für regionale und überregionale Angebote und Informationen wurde das Streuobstnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern geschaffen. www.streuobstnetzwerk-mv.de.
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b) „Bienenstraßen“ für den Naturpark Sternberger Seenland
Um die vielen kleinen Einzelprojekte zum Thema Biene in der Region zu verknüpfen und dem Besucher die Bedeutung der Bienen für Natur und Landschaft zu verdeutlichen, entwickelte die Naturparkver-waltung des Naturparks Sternberger Seenland die Idee, eine Rad-Route zu erarbeiten. Das Amt Stern-berger Seenlandschaft trat als Projektträger zur Erstellung der Routenkonzeption auf. Unter der Projekt-trägerschaft des Fördervereins des Naturparks Sternberger Seenland wurde mit Hilfe von LEADER ein einheitliches Corporate Design „ErlebnisReich BIENENSTRASSE“ geschaffen.
Im Gebiet der Naturparks übernahm der Landschaftspflegeverband „Sternberger Endmoränenland-schaft e. V.“ die Aufgabe der weiteren Koordination und Umsetzung des Projektes Bienenstraße.
Ausgehend von den Aktivitäten des Imkervereins Sternberg und Umgebung e. V., des Freilichtmu-seums Schwerin-Mueß, des Vereins „Dialog und Action“ Sternberg, des Landschaftspflegeverbandes „Sternberger Endmoränengebiet e. V.“ und der Mosterei und Imkerei Ahrensboek entstanden in den letzten Jahren viele neue „Bienenprojekte“. Dazu zählen die „Bienenwanderwege in und um Brüel“, „Im-kern in Lütt Acker“ in Sternberg, der Bienenlehrpfad im Freilicht-Museum Schwerin-Mueß sowie die Beschreibung und Kennzeichnung von Bienenweiden im Raum Sternberg.
Hier wird gezeigt, wie mit überschaubaren Maßnahmen dafür gesorgt werden kann, dass die Bienen und ihre Artverwandten, wie Wildbienen und Hummeln, ihre Bestimmung in der Natur wieder erfüllen können. Besonders hervorzuheben ist , dass dies gemeinsam mit Landwirten, Verantwortlichen für pri-vate und öffentliche Grünflächen, Forstwirten, Jägern und Waldbesitzern, Bewirtschaftern von Streu-obstwiesen und Hobbygärtnern erfolgt.
Kernpunkt vieler Projekte ist die jahrhundertealte Tätigkeit des Imkers. So wird in den Projekten sowohl die Entwicklung des Berufes dargestellt, als auch die Bedeutung des Imkers und der Honigbienen für Natur und Landschaft hervorgehoben.
Brüel
Sternberg
| 23Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums
Außerdem wurden und werden im Rahmen der Entwicklung der „Bienenstraße“ im Gebiet des Natur-parks Sternberger Seenland Wildbienenkartierungen vorgenommen und durch die Naturparkverwal-tung finanziert. Ziel ist es, diese Ergebnisse für die Partner und Nutzer bekannt zu machen, um auch diesen ökologisch bedeutsamen Arten ein Gesicht zu geben. Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern zeichnete 2017 das Netzwerk Bienenstraße mit dem Umweltpreis aus.
c) Bienenlehrpfad
Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt hat auf seinem Gelände einen eigenen Bienenlehrpfad. Zum Bienenlehrpfad gehören eine Bienenweide, Informationstafeln, mehrere kleine und ein großes Insektenhotel. Im April 2016 wurde eine erste Vereinbarung zwischen der Montessori-Schule Schwerin und dem Ministerium unterzeichnet, bei der es vor allem darum ging, zu beobachten und zu dokumen-tieren, wie die Insekten von den Nisthilfen und dem Nahrungsangebot Gebrauch machen. Die Zusam-menarbeit wird im Schuljahr 2017/2018 fortgesetzt. Der Bienenlehrpfad soll auch Nachbarn, Besuchern und Beschäftigten des Ministeriums auf ganz praktische Art zeigen, dass jedermann einen Beitrag zur Unterstützung von Honig- und Wildbienen sowie anderer bestäubender Insekten leisten kann.
d) Bienenzuchtzentrum Bantin
Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert das vom Landesverband der Imker Mecklenburg-Vorpom-mern betriebene Bienenzuchtzentrum institutionell. Es ist ein imkerliches Zentrum mit vielfältigem Auf-gabenspektrum wie Schulungs- und Beratungstätigkeit, Zucht und Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Bienen-Lehr- und Schaugarten des Bienenzuchtzentrums gibt den Besuchern das ganze Jahr über die Möglichkeit, sich über die Imkerei, den Bestäubungsnutzen der Bienen und verwandter Insekten, sowie die Gestaltung von Gärten und Anlagen mit Bienenweidepflanzen zu informieren. Über 150 ver-schiedene Arten von Pflanzen, die auf Insektenbestäubung angewiesen sind, können während des Jah-resablaufes dort besichtigt werden. Wichtige Naturkreisläufe und Zusammenhänge werden erläutert. Schulklassen nutzen der Lehrgarten, um Projekttage durchzuführen.
5. Pflanzenlisten und Steckbriefe
Zur Erhaltung der biologischen Vielfalt sollte möglichst nur gebietsheimisches Saat- und Pflanzgut verwendet werden. Gebietsfremde Pflanzen (Neophyten) können auch, sofern sie mit den heimischen Pflanzenarten nahe verwandt sind, von zahlreichen Bienenarten als Nahrungsquelle genutzt werden. Jedoch ist das Ausbringen der Neophyten nach dem Bundesnaturschutzgesetz von der zuständigen Naturschutzbehörde zu versagen, sofern damit eine Gefährdung von Ökosystemen durch Verdrängung heimischer Arten nicht auszuschließen ist (vgl. BNatschG § 40 Abs. 4).
Die im Anhang befindlichen Pflanzenlisten umfassen vorrangig nektar- und/oder pollenreiche Pflanzenarten, die sowohl gärtnerischen Zwecken als auch der Ernährung von Bienen dienen. Mit Hilfe der Blütentracht aus diesen Pflanzen lässt sich das Nahrungsangebot der Wild- und Honigbienen erheblich verbessern.
Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums24 |
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Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums44 |
5.4
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5.4
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Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums58 |
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Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums62 |
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| 63Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums
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Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums64 |
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| 83Bienenweidekatalog Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums
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