BEWEGUNG SPORT - Leben mit Nierenkrebs/original/... · de training berwachen auc i trainin wasse...
Transcript of BEWEGUNG SPORT - Leben mit Nierenkrebs/original/... · de training berwachen auc i trainin wasse...
BEWEGUNG & SPORTbei NierenkrebsAnika Giesen
Berit EberhardtPD Dr. Freerk Baumann
VORWORTWenn man an eine Broschüre wie diese geht, macht man sich viele Gedanken. Der Umgang mit einer Erkrankung wie dem Nierenzellkarzinom verlangt neben medizinischem Hintergrund und Wissen um die Zusammenhänge ein hohes Maß an Einfühlsamkeit für die Patienten. Schließlich ist jeder Fall eine eigene Lebensgeschichte, die es zu bedenken gilt.
So muss eine Broschüre wie diese einen möglichst breit gefächerten Überblick bieten, aus dem sich der einzelne Leser das für sich Wichtige und Richtige für sein persönliches Wohlbefinden zieht. Dass uns das gemeinsam, so wie ich hoffe und glaube, sehr gut gelungen ist, dafür gilt mein besonderer Dank Frau Anika Giesen und Frau Berit Eberhardt vom Lebenshaus e.V. für ihre Hilfe. Dank ihrer Erfahrung ist es uns geglückt, mit dieser Broschüre ein Stück Lebensnähe, aus dem Leben für das Leben, zu schaffen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine wertvolle Lektüre.
PD Dr. Freerk Baumann
PD Dr. Freerk Baumann
Anika GiesenBerit Eberhardt
8 EMPFEHLUNGEN ZUM KRAFT- UND AUSDAUERTRAINING 50
8.1 Ausdauer 50
8.2 Kraft 53
8.2.1 Kräftigende Übungen 54
8.2.2 Mobilisierende Übungen 62
9 BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN UNTER BERÜCKSICHTIGUNG BESTIMMTER NEBENWIRKUNGEN 66
9.1 HandFußSyndrom 67
9.2 Durchfall 68
9.3 Fatigue 68
9.4 Übelkeit 69
9.5 Schmerzen 70
9.6 Diabetes mellitus 70
9.7 Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) 71
9.8 Psychische Beeinträchtigung (Depression, Angst) 71
9.9 Veränderte Blutwerte (Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie) 72
9.10 Nebenwirkungen von mTORHemmern 73
10 ENTSPANNUNG 74
11 KONTAKTE UND ADRESSEN 78
11.1 Allgemein 78
11.2 Adressen der Krebssportgruppen 80
11.3 Wichtige Internetadressen 84
1 EINLEITUNG 6
2 HINTERGRÜNDE ZU BEWEGUNG UND SPORT 8
3 ZIELE KÖRPERLICHER AKTIVITÄT BEI NIERENKREBS 12
4 VORAUSSETZUNGEN FÜR DAS KÖRPERLICHE TRAINING BEI NIERENKREBS 14
5 BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN ALLGEMEIN 16
6 BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN VOR DEM HINTERGRUND DER VERSCHIEDENEN THERAPIESTADIEN 18
6.1 Körperliche Aktivität während der medizinischen Therapie 20
6.1.1 Körperliche Aktivität nach einer Operation 20
6.1.2 Körperliche Aktivität in der medikamentösen Tumortherapie 23
6.2 Körperliche Aktivität in der Rehabilitation 24
6.3 Bewegung und Sport im Alltag am Wohnort 25
7 KÖRPERLICHE AKTIVITÄT BEI METASTASEN 26
7.1 Lungenmetastasen 27
7.1.1 Atemwahrnehmung 28
7.1.2 Atemtechnik 28
7.1.3 Kräftigung der Atemhilfsmuskulatur 30
7.1.4 Dreh/Dehnlagerungen 32
7.1.5 Atemerleichternde Stellungen 34
7.2 Knochenmetastasen 35
7.3 Hirnmetastasen 46
INHALTSVERZEICHNIS
6 | 1 EinlEitung 1 EinlEitung | 7
Durch die deutlichen Fortschritte der medizinischen Möglichkeiten beim metastasierten Nierenzellkarzinom stellt sich die zentrale Frage, wie die Lebensqualität von Nierenkrebspatienten verbessert werden kann, die ihre Medikamente lebenslang begleitend einnehmen.
Bewegung und Sport kann hierbei eine sehr wichtige Rolle spielen! Doch noch immer wird bei dieser Patientengruppe viel zu häufig von körperlicher Aktivität abgeraten, um nicht möglicherweise den Gesundheitszustand zu verschlechtern. Lange Zeit ging man davon aus, dass Bewegung und Sport die gesundheitliche Situation beeinträchtigen und somit eine zu große Belastung für Krebspatient(inn)en darstellen. Dies bestätigte sich jedoch in den bisherigen Studien und bewegungstherapeutischen Erfahrungen nicht! Die positive Wirkung von Bewegung und Sport bei verschiedenen Krebserkrankungen konnte in den letzten Jahren zunehmend wissenschaftlich untermauert werden. Grundlegend ist festzustellen, dass körper liche Aktivität zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der Lebensqualität sowie zum Erhalt der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit beiträgt.
Tatsächlich haben Sie als Patient/in einen direkten Einfluss auf Ihre eigene körperliche Leistungsfähigkeit und damit auf Ihre Mobilität und Alltagsbewältigung. Regelmäßige Bewegung trägt dazu bei, möglichst lange Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu bewahren. Daher:
BLEIBEN SIE IN BEWEGUNG!
Zunehmend rückt auch mehr und mehr der eher seltenere Nierenkrebs in den Fokus der Bewegungswissenschaftler. Jährlich erkranken in Deutschland 15.000 Menschen neu an Nierenkrebs. Trotz immer besser werdender wissenschaftlicher Datenlage und auch hoher Nachfrage seitens der Betroffenen existierte bis dato keine Informationsbroschüre, die über die spezielle Thematik „Körperliche Aktivität und Sport bei Nierenkrebs“ Auskunft gibt. Das Thema „Bewegung und Sport“ bei Nierenkrebs wurde damit aus Patientensicht bislang vollständig ausgeklammert.
Dies ist umso erstaunlicher, da
• in jüngster Zeit vermehrt Studien und wichtiges Wissen zu diesem Thema generiert wurden,
• allgemeine Bewegungsempfehlungen für Krebspatienten häufig nicht auf Nierenkrebsbetroffene zutreffen,
• gerade diese Patientengruppe vor dem Hintergrund der nierenkrebsspezifischen medizinischen Therapie und ihrer Nebenwirkungen spezielle körperliche Be wegungsempfehlungen benötigt,
• die Nachfrage nach konkreten Informationen seitens Patienten, Angehörigen und Ärzten sehr hoch geworden ist.
Inzwischen liegen schon zahlreiche Patientenratgeber zum Thema Sport und Krebs vor. Ein Patientenrat geber über „Körperliche Aktivität bei Nierenkrebs“ ist jedoch ein Novum und schließt eine wichtige Versorgungslücke. Die Broschüre gibt dem Krebspatienten im Bereich der körperlichen Aktivität/Sport Unterstützung und Beratung zu den individuellen Problemstellungen einer Nierenkrebserkrankung – während und nach der medizinischen Therapie. Diese Broschüre soll nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen den Patienten:
INFORMIEREN, MOTIVIEREN, ANLEITEN.
Übergeordnetes Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe, um die Lebensqualität von Patienten mit/nach Nierenkrebs zu verbessern und zu stabilisieren.
EINLEITUNG 1
8 | 2 HintERgRÜnDE 2 HintERgRÜnDE | 9
HINTERGRÜNDEZU BEWEGUNG UND SPORT 2
Der menschliche Körper ist von Natur aus auf Bewegung ausgerichtet. Er muss in Aktion bleiben, um nicht krank zu werden. In der Urzeit legten die Menschen ohne Probleme täglich zwischen 20 und 30 Kilometer zurück. Durch technischen Fortschritt und dadurch bedingte Veränderungen des Lebensstils ist unser Leben in den letzten Jahrzehnten jedoch sehr bequem geworden. Die tägliche Bewegung der Menschen hat sich enorm reduziert und liegt mit im Schnitt zwei bis drei Kilometern am Tag nur noch bei einem Zehntel der damaligen körperlichen Betätigung. Aufgrund ihrer Auswirkungen auf den Körper ist Bewegung jedoch ein bedeutender Faktor für die Gesundheit.
WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT BEWEGUNG AUF MEINEN KÖRPER?
• Erhalt der Mobilität • Aufbau und Erhalt von Muskelkraft • Stärkung des Immunsystems • Antientzündliche Wirkung • Reduktion von Erschöpfungszuständen • Schmerzlinderung • Stabilisierung des HerzKreislaufSystems • Schulung der Körperwahrnehmung • Regulation des Hormonstoffwechsels
WELCHE UNTERSCHIEDLICHEN TRAININGSFORMEN GIBT ES?
Körperliche Aktivität und Sport können mit unterschiedlichen Methoden praktiziert werden. Gängige Trainingsformen sind die Ausdauer, die Kraft und weitere Maßnahmen, wie das Koordinations / Sensomotoriktraining.
WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT BEWEGUNG AUF MEIN PSYCHISCHES UND PSYCHOSOZIALES WOHLBEFINDEN?
Aufbau / Steigerung des Selbstbewusstseins Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl Abbau von Stresshormonen Reduktion von Ängsten und depressiven Stimmungen Schmerzlinderung Entdeckung von Freude an Bewegung Psychosoziale Förderung durch Erhalt der Selbstständigkeit und Unabhängigkeit
10 | 2 HintERgRÜnDE 2 HintERgRÜnDE | 11
Die Ausdauer hat in den letzten Jahren einen wichtigen Stellenwert in der (Früh-)Rehabilitation onkologischer Patienten erhalten. Ausdauertraining ist effektiv, gut umsetzbar und die Belastungskontrolle kann sehr genau gesteuert werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben eine Zunahme der Sauerstoffaufnahmekapazität durch Ausdauertraining und eine damit einhergehende Abnahme des Fatigue-Syndroms und Zunahme der Lebensqualität während und nach der onkologischen Therapie nachgewiesen. Ein Training der Ausdauer kann zum einen über bestimmte Geräte wie das Fahrrad ergometer oder das Laufband erfolgen.
Dies ist vor allem zu Beginn vorteilhaft, um eine genaue Kontrolle der Ausdauerbelastung und der körperlichen Leistung zu gewährleisten. Möglich sind auch Bewegungsformen im Freien, wie Gehen, Walken oder Joggen. Hier ist das Tragen eines Pulsmessers oder eines Schrittzählers sinnvoll, um die körperliche Leistung während des Trainings zu überwachen. Auch ein Training im Wasser (Wassergymnastik oder Aqua-Jogging) kann zur Verbesserung der Ausdauer durchgeführt werden. Grundsätzlich sollten Patienten, die keine Erfahrungen im Aus dauerbereich haben, zu Beginn eines Sport programms unter Anleitung trainieren. Im Anschluss daran kann dann ein selbstständiges Training zur Verbesserung der Ausdauerleistung praktiziert werden.
AUSDAUERTRAINING KRAFTTRAINING
Eine möglichst gute Muskelkraft ist ein entscheidender Faktor für die Alltagsbewältigung. Alltagsaktivi täten können leichter durchgeführt und somit eine Verbesse-rung der Lebensqualität erzielt werden.
Das hierfür notwendige Kraftniveau kann über ein Kraft training erzielt werden. Krafttraining löst im Kör-per Anpassungsprozesse aus, die zu einer Muskelvolu-menzunahme und zu einer Steigerung der Kraft führen. Eine Erhöhung der Muskelmasse führt zudem zu einer Erhöhung der Stoffwechselaktivität. Auch die Kno-chendichte nimmt durch verschiedene Belastungen der
Knochenstrukturen zu. So kann einer Osteoporose ent-gegengewirkt werden. Eine Reduktion des Fatigue- Syndroms kann ebenfalls durch Krafttraining erfolgen. Alle genannten durch regelmäßiges Krafttraining auf-tretenden Faktoren führen zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Möglich ist eine Verbesserung der Kraft beispielsweise über ein gerätegestütztes Training. Vorteilhaft ist hierbei die genaue Kontrolle der Gewichtsbelastung und der körperlichen Leistung. Es kann jedoch auch mit freien Gewichten oder dem eigenen Körper gewicht trainiert werden.
Ein koordinatives und sensomotorisches Training dient vor allem der Verbesserung von Koordination, Gleichgewicht und neuromuskulären Prozessen**. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten positive Effekte in der Anpassung des neuromuskulären Systems, eine verbesserte Wahrnehmung für Gelenkstellungen und die damit einhergehende Verbesserung des Gleichgewichts und zudem ein vermindertes Sturz- und Verletzungsrisiko nachweisen. Insgesamt kann ein sensomotorisches Training durch die verbesserte Aufnahme, Weiterleitung, Verarbeitung und Umsetzung sensorischer Informationen im Zentralnervensystem eine Verbesserung der Stabilität erzielen. Die Inhalte eines solchen Trainings beziehen sich hauptsächlich auf verschiedene Standpositionen in unterschiedlichen Ausgangs-stellungen, auf stabilen und instabilen Untergründen und mit individuellen Zusatzaufgaben.
* Sensomotorik: Zusammenspiel von Sinnesorganen und Muskeln. ** Neuromuskuläres System: Zusammenhang zwischen Muskulatur und Nervenzentren
in Rückenmark und Gehirn. Bewegungen werden vom Nervensystem erlernt und durch Koordination vieler beteiligter Muskeln ausgeführt.
KOORDINATIONS-/ SENSOMOTORIKTRAINING*
12 | 3 ZiElE 3 ZiElE | 13
WIE WIRKT KÖRPERLICHE AKTIVITÄT IN DER KREBSTHERAPIE?
• Übungen, die die Bein und Rückenmuskulatur kräftigen und die Lungenfunktion verbessern, beugen Lungenentzündung, Muskelabbau und anderen Folgen von Bewegungsmangel vor
• Bewegung lindert das FatigueSyndrom (Erschöpfungssyndrom) und stellt den natürlichen TagNachtRhythmus wieder her
• Körperliche Aktivität regt den Appetit an und bewahrt daher vor Auszehrung
• Körperliche Aktivität senkt das Infektionsrisiko und verkürzt die Liegedauer
• Körperliche Aktivität stärkt das Selbstvertrauen und hilft, sich wieder an den eigenen Stärken zu orientieren
• Freude und Spaß an Bewegung steigern die Lebensqualität und das persönliche Wohlbefinden
• Gemeinsame körperliche Aktivität mit anderen Betroffenen fördert die Kommunikation und das soziale Miteinander
Positive Effekte von Bewegung und Sport für Krebspatienten konnten inzwischen mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen werden und Bewegungsinterventionen werden im Rahmen der Krebstherapie zunehmend integriert. Trotzdem wird beobachtet, dass ein Großteil der Nierenkrebspatient(inn)en körperlich inaktiver geworden ist. Das Ziel dieser Broschüre soll es daher sein, Sie zu einer vermehrten körperlichen Aktivität zu animieren, Ihnen Bedenken und Ängste zu nehmen, Ihnen Mut zu Bewegung und Freude am Sport zu vermitteln.
KÖRPERLICHER AKTIVITÄT BEI NIERENKREBSZIELE 3
WELCHE PSYCHISCHEN UND PSYCHOSOZIALEN ZIELE VERFOLGT KÖRPERLICHE AKTIVITÄT IN DER THERAPIE VON NIERENKREBS?
• Gewinnung neuen Selbstvertrauens• Mut, sich wieder zu zeigen• Auseinandersetzung mit dem eigenen (neuen) Körper• Akzeptanz des eigenen (veränderten) Körpers• Verminderung depressiver Situationen• Abbau von Ängsten• „Raus aus der sozialen Isolation“• Spaß und Freude• Förderung der Kommunikation• Austausch von Erfahrungen und Informationen• Gruppenerleben• Erhöhung des körperlichen Aktivitätsniveaus
Im übergeordneten Sinne wird damit die Lebensqualität der Patienten mit und nach Nierenkrebs verbessert bzw. stabilisiert.
WELCHE KÖRPERLICHEN ZIELE VERFOLGT SPORT IN DER MEDIZI NISCHEN THERAPIE VON NIERENKREBS?
Aufhebung bzw. Verhinderung von Bewegungseinschränkungen nach der Operation
Verbesserung bzw. Erhalt der Alltagsbewegungen (ADL)
Anregung des HerzKreislaufSystems Verbesserung bzw. Erhalt der allgemeinen Fitness
Minderung des FatigueSyndroms Reduktion von Schmerzen
14 | 4 VoRaussEtZungEn 4 VoRaussEtZungEn | 15
ICH BIN AN NIERENKREBS ERKRANKT UND MÖCHTE
MIT KÖRPERLICHER AKTIVITÄT BEGINNEN.
WIE GEHE ICH VOR?
Sollten Sie mit einem körperlichen Training beginnen wollen, ist zunächst ein Arztbesuch zu empfehlen. Ihr behandelnder Arzt sollte Ihnen bescheinigen, dass eine sportliche Betätigung aus onkologischer Sicht unbedenklich ist. Eine solche medizinische Unbedenklichkeitserklärung ist die Voraussetzung für ein körperliches Training.
WANN SOLLTE ICH ANSTRENGENDE KÖRPERLICHE BEWEGUNG MEIDEN?
WAS MUSS ICH HINSICHTLICH MEINER ERNÄHRUNGS- UND TRINKGEWOHNHEITEN IN ZUSAMMENHANG MIT KÖRPER-LICHER AKTIVITÄT BEACHTEN?
In der Regel wird eine möglichst vitamin und ballaststoffreiche Ernährung mit wenig rotem Fleisch empfohlen. Nierenkrebspatienten sollten darauf achten, genug zu trinken. Ca. zwei Liter säurefreie Flüssigkeit (Tee, Wasser) sollten Sie täglich zu sich nehmen, sofern keine anderen Empfehlungen seitens des behandelnden Arztes bestehen. Bei Fieber, starker Sonneneinstrahlung und körperlicher Aktivität sollten Sie entsprechend mehr als zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Eine detaillierte auf Ihre Erkrankung zugeschnittene Beratung hinsichtlich der Ernährungs und Flüssigkeitszufuhr können Sie bei einer Ernährungsberatung erhalten.
Bei • Fieber• starkem Infekt• Übelkeit• Schwindel• Schmerzen• Kreislaufbeschwerden• Bewusstseinseinschränkungen• akuten Blutungen • bestimmten Blutwerten wie Thrombozyten unter 20.000/µl Hämoglobin unter 8 g/dl Blut
Hinweis: Diese Kontraindikationen bedeuten kein Bewegungsverbot! Es sollten keine anstrengenden körperlichen Aktivitäten ausgeführt werden; leichten Alltagsaktivitäten steht jedoch nichts im Wege
mmHg150/90max.
VORSICHT BEI BLUTHOCHDRUCK:
Sofern aus ärztlicher Sicht keine Bedenken bestehen, ist ein Training möglich. Achten Sie jedoch auf Ihren Blutdruck: Da durch eine Chemotherapie die Thrombozytenwerte sinken, besteht bei hohem Blutdruck Blutungsgefahr. Ein Wert von 150/90 mmHg gilt als obere Belastungsgrenze.
4VORAUSSETZUNGENFÜR DAS KÖRPERLICHE TRAINING BEI NIERENKREBS
16 | 5 BEwEgungsEmpfEHlungEn 5 BEwEgungsEmpfEHlungEn | 17
BEWEGUNGS-EMPFEHLUNGEN ALLGEMEIN
5Bewegung und Sport bedeuten nicht gleich zwangsläufig Wettkampf und Leistungssport. Vor dem Hintergrund einer Nierenkrebserkrankung ist hiermit vor allem ein aktiv gestalteter Lebensstil gemeint, der vermehrt körperliche Aktivität in den Alltag integriert und somit die Gesundheit fördert. Dies kann bereits über kleine Veränderungen im Alltagsverhalten erreicht werden, indem Sie beispielsweise die Treppen gehen, anstatt den Aufzug zu nehmen, oder zu Fuß laufen und Fahrrad fahren, anstatt das Auto zu benutzen. Allgemein ist die körperliche Aktivität von Ihren persönlichen Ansprüchen und Ihrem Befinden abhängig. Ihr eigenes Interesse steht dabei im Vordergrund, da Sie eine Bewegungsform, die Sie mögen, vermutlich regelmäßiger und über einen längeren Zeitraum ausführen werden.
18 | 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn | 19
BEWEGUNGS-EMPFEHLUNGEN
VOR DEM HINTERGRUND DER VERSCHIEDENEN THERAPIESTADIEN
ANMERKUNG
Sollten Sie aufgrund bestimmter Nebenwirkungen oder anderer Einschränkungen die im Verlauf aufgezeigten Übungsprogramme nicht durchführen können, so finden Sie in Kapitel 7 Übungen, die mit Variationen und Alternativen versehen sind und für jeden Patienten durchführbar sein sollten.
Für die Behandlung von Nierenkrebs stehen verschiedene medizinische Therapieoptionen zur Verfügung. Das generelle therapeutische Vorgehen erfolgt in der Regel „multimodal“. Hierbei werden verschiedene Therapieverfahren bausteinweise, wechselseitig und sinnvoll aufeinander abgestimmt, miteinander kombiniert. So können eine medikamentöse Therapie, Operationen und Bestrahlungen zum Einsatz kommen.
Im Folgenden werden spezifische Tipps und Empfehlungen zur körperlichen Aktivität in den einzelnen Therapiestadien gegeben, um eine Verbesserung und Stabilisierung der Lebensqualität von Nierenkrebspatient(inn)en zu erzielen. Grundsätzlich sollten Sie die Übungen bzw. das Training während der medizinischen Therapie unbedingt zunächst mit einem Sport oder Physiotherapeuten beginnen.
6
20 | 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn | 21
1. Gut heilende Wunden sind bis zum Abschluss der Wundheilung in Ruhe zu lassen.
2. Sofern die Wunde gut verheilt ist und die Narbe keine Beschwerden hervorruft, sollte KEINE Narbenmassage durchgeführt werden.
3. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Narbenmassage befürwortet wird.
GRUNDREGELN
Die Wundheilung verläuft nicht bei jedem Menschen gleich gut. Einige Patienten haben keine Probleme, bei anderen kommt es zu Komplikationen oder Narbenwucherungen. Bei einer komplikationslosen Wundheilung wird die Verschieblichkeit der einzelnen Gewebeschichten im Verlauf durch normale Bewegung automatisch immer größer. Ist die Wundheilung dagegen gestört (z. B. aufgrund einer Infektion und einer dadurch verzögerten Wundheilung oder einer ausgedehnten Wucherung von Narbengewebe), sind häufig die übereinander gelegenen Gewebeschichten miteinander verwachsen.
Solange die Haut der Bewegung folgen kann, wird dies kaum zu Beschwerden führen. Wird jedoch die Beweglichkeit tiefer gelegener Gewebeschichten gestört, kann das für die Patienten lästig und auch schmerzhaft sein. In diesem Fall kann versucht werden, die Verwachsungen durch eine Narbenmassage zu lösen.
NARBENMANAGEMENT
Aufgrund der Narbenbildung und einer damit einhergehenden eingeschränkten Flexibilität der Haut können bei Bewegungsmangel Bewegungseinschränkungen entstehen. Daher ist zu empfehlen, bereits 24 Stunden nach der Operation mit Mobilisationsübungen zu beginnen. Solange Sie sich in der stationären Akutklinik befinden, sollten diese zunächst nur auf Anweisung eines geschulten Therapeuten durchgeführt werden. Während Ihres Krankenhausaufenthaltes können Sie durch das Gehen über den Flur bereits früh
damit beginnen, Ihr HerzKreislaufSystem anzuregen. Auch nach Ihrer Entlassung sind moderate Spaziergänge empfehlenswert. Fahrradfahren sollten Sie in den ersten vier Wochen vermeiden, um die Narbe nicht zu belasten. Nach abgeschlossener Wundheilung (4–6 Wochen) ist in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt ein langsam beginnendes Ausdauer und Krafttraining möglich. Hierfür gelten die Informationen und Übungsprogramme in Kapitel 8.
Narbenmanagement Stabilisierung der Kraft und Ausdauer Vermeidung von Bewegungsmangelsymptomen Verbesserung der Beweglichkeit im operierten Bereich
ZIELE
Nach einer Operation ist der Körper zunächst geschwächt. Trotzdem ist es wichtig, unter Berücksichtigung des individuellen Zustandes und der ärztlichen Vorschriften möglichst bald wieder mit körperlicher Aktivität zu beginnen.
Die medizinische Krebstherapie bei Nierenzellkarzinom kann sowohl operativ als auch medikamentös oder eine Kombination aus beidem sein. Durch Operationen entstehen andere Problematiken als in der medikamentösen Therapie. Daher ist die Herangehensweise an körperliche Aktivität in den jeweiligen Situationen unterschiedlich.
6.1KÖRPERLICHE AKTIVITÄT WÄHREND DER MEDIZINISCHEN THERAPIE
6.1.1 KÖRPERLICHE AKTIVITÄT NACH EINER OPERATION
22 | 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn | 23
SCHIEBEGRIFF IN LÄNGSRICHTUNG DER NARBEDaumen dicht neben und parallel zur Narbe aufsetzen. Die Daumen werden nun entlang der Narbe aufwärts und abwärts verschoben.
ABHEBETECHNIKDaumen und Zeigefinger beider Hände werden senkrecht zum Narbenverlauf aufgesetzt. Durch das Zusammendrücken der Haut hebt sich diese wulstförmig von der Unterlage ab.
QUERE DRÜCKUNGENDaumen dicht neben und senkrecht zur Narbe aufsetzen. Daumen im Wechsel quer zur Narbe verschieben.
LÄNGSVERSCHIEBUNG DURCH WECHSELDRUCK DER DAUMENDaumen dicht neben und parallel zur Narbe aufsetzen. Beide Daumen schieben in entgegengesetzte Richtungen längs zum Narbenverlauf.
TECHNIKEN DER NARBENMASSAGEDie systemische Therapie (Immuntherapie, zielgerichtete Therapie) kann häufig zu Nebenwirkungen führen, die die Patienten zum Teil stark in ihrem Alltag und der Lebensqualität beeinträchtigen. Auf diese Nebenwirkungen und den Umgang mit ihnen wird in Kapitel 9 genauer eingegangen. Sollten Sie unter einer oder mehreren der dort aufgeführten Nebenwirkungen leiden, können Sie die aufgezeigten Maßnahmen zusätzlich zu oder in Anpassung an die in Kapitel 8 aufgelisteten Bewegungsempfehlungen nutzen. Unabhängig von den Nebenwirkungen wird der Körper durch die verwendeten Medikamente angegriffen und geschwächt. Bewegung kann helfen, den Körper wieder zu stärken.
6.1.2 KÖRPERLICHE AKTIVITÄT IN DER MEDIKAMENTÖSEN TUMORTHERAPIE
Zur körperlichen Aktivität in der medikamentösen Therapie bietet sich außerdem ein wie in Kapitel 8 aufgeführtes kombiniertes Kraft und Ausdauertraining an. Orientieren Sie sich unter Berücksichtigung Ihres individuellen Befindens, der bei Ihnen auftretenden Nebenwirkungen und unter Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt an den aufgezeigten Bewegungsempfehlungen.
Reduktion von Nebenwirkungen (Kapitel 9) Stärkung des Immunsystems Vermeidung von Bewegungsmangelsymptomen Stabilisierung von Kraft und je nach individueller Situation von lokaler bzw. allgemeiner Ausdauer
Psychische Stabilisierung (Angst, Depression)
ZIELE
24 | 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn 6 BEwEgungsEmpfEHlungEn | 25
Eine Rehabilitation kann entweder stationär oder ambulant erfolgen. Rehabilitationskliniken haben häufig ein um fangreiches Sport und Bewegungsangebot, an dem Sie während Ihrer Anwesenheit teilnehmen können. Das Bewegungsangebot beinhaltet Kraft, Ausdauer, Koordinationsübungen und das Erlernen von Entspannungstechniken. Häufig werden auch weitere Aktionen wie gemeinsame Radtouren, Wanderungen und Wintersport angeboten.
Bewegung und Sport im Alltag und am Wohnort während oder im Anschluss an die Nachsorge ist vergleichbar mit der Rehabilitationsphase. Es besteht die Möglichkeit, sich einer Rehabilitationssportgruppe anzuschließen. Rehabilitationssportgruppen sollen den Betroffenen zu einer lebenslangen Aktivität und Mobilität verhelfen.
Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, eigenständig körperlich aktiv zu sein. Hierfür beachten Sie bitte die in Kapitel 8 aufgeführten Empfehlungen zu Kraft und Ausdauertraining sowie die Maßnahmen zur Verbesserung nebenwirkungsbedingter Beeinträchtigungen in Kapitel 9.
KÖRPERLICHE AKTIVITÄT IN DER REHABILITATION6.2
BEWEGUNG UND SPORT IM ALLTAG AM WOHNORT6.3
Wir haben inzwischen über 1.600 Krebssportgruppen in Deutschland, die auch von den Kostenträgern (Krankenkassen, Rentenversicherung etc.) bezuschusst werden. Eine passende Gruppe in Ihrer Umgebung finden Sie beim Landessportbund und bei den Behindertensportverbänden.
Zudem können Sie sich zu Hause sportlich betätigen, indem Sie sich an den Empfehlungen von Rehabilitationskliniken oder anderen behandelnden Kliniken orientieren.
Auch die in Kapitel 8 aufgeführten Übungsbeispiele können Sie nutzen. Vereine und Sportangebote im Breitensportbereich stellen ebenfalls eine mögliche Perspektive dar. Auch hier können Sie sich beim Landessportbund über passende Angebote informieren.
ZIELE
Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit Positiver Einfluss auf die Körperkomposition Psychische Stabilisierung (Depression, Angstsymptome) Reduktion von Nebenwirkungen (Kapitel 9)
Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit Psychische Stabilisierung (Depression, Angstsymptome) Reduktion von Nebenwirkungen (Kapitel 9)
ZIELE
26 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 27
7BEI METASTASEN
KÖRPERLICHE AKTIVITÄT
Auch bei Lungenmetastasen sind positive Auswirkungen von körperlicher Aktivität zu beobachten. Metastasierung in der Lunge hat häufig eine eingeschränkte Atemfunktion zur Folge. Um dem Gefühl von Atemnot entgegenzuwirken, kann eine spezielle Schulung von Atemtechniken und atemerleichternden Stellungen hilfreich sein. Eine Kräftigung der beteiligten Muskulatur trägt zur Erhöhung der Atemkapazität bei. Ausdauertraining ist vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung. Im Folgenden ist ein Übungsprogramm zur Verbesserung der Atemleistung aufgeführt.
LUNGENMETASTASEN7.1Grundsätzlich ist körperliche Aktivität bei Metastasen möglich und sinnvoll!
Inhaltlich ist sie davon abhängig, wie weit Ihre Erkrankung fortgeschritten ist und wo sich die Metastasen befinden.
Erhalt der Mobilität und Selbstbestimmung Vermeidung von BewegungsmangelsymptomenZIELE
28 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 29
7.1.1 ATEMWAHRNEHMUNG
AUSGANGSSTELLUNG
Legen Sie sich bequem auf den Rücken und stellen Sie die Beine auf.
DURCHFÜHRUNG Legen Sie die Hände auf Ihren Brustkorb. Atmen Sie tief durch die Nase ein und spüren Sie, wie sich Ihre Brust hebt. Atmen Sie nun durch den Mund aus und nehmen Sie wahr, wie sich der Brustkorb wieder senkt. Wiederholen Sie den Vorgang 4–5 Mal.
Legen Sie nun die Hände auf Ihren Bauch. Atmen Sie auch hier tief durch die Nase ein und spüren Sie, wie sich nun Ihre Bauchdecke hebt. Atmen Sie dann wieder aus und nehmen Sie wahr, wie sich die Bauchdecke wieder senkt. Wiederholen Sie den Vorgang 4–5 Mal.
SCHNÜFFELATMUNG (VERBESSERUNG DER EINATMUNG)
7.1.2 ATEMTECHNIK
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Sitz.
DURCHFÜHRUNG
Atmen Sie mehrere Male hintereinander kurz und schnell (schnüffelnd) durch die Nase ein, halten Sie die Luft kurz an und atmen Sie dann einmal vollständig durch den Mund aus. Wiederholen Sie diesen Vorgang 4–5 Mal. Achten Sie darauf, in den Pausen normal (nicht vertieft) weiterzuatmen.
LIPPENBREMSE (VERBESSERUNG DER AUSATMUNG)
STENOSEATMUNG (VERBESSERUNG DER EINATMUNG)
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Sitz.
DURCHFÜHRUNG
Atmen Sie tief durch die Nase ein. Legen Sie die Lippen dann aufeinander, so dass nur noch ein kleiner Spalt geöffnet ist, und atmen Sie dann vollständig durch den Mund gegen die bremsenden Lippen aus. Es ist normal, dass Ihnen die Ausatmung schwerer fällt. Wiederholen Sie den Vorgang 4–5 Mal. Achten Sie darauf, in den Pausen normal (nicht vertieft) weiterzuatmen.
AUSGANGSSTELLUNG Aufrechter Sitz.
DURCHFÜHRUNG
Atmen Sie tief durch das linke Nasenloch ein und durch den Mund wieder aus. Wiederholen Sie die Übung 4–5 Mal und wechseln Sie dann nach einer Pause das Nasenloch. Achten Sie darauf, in den Pausen normal (nicht vertieft) weiterzuatmen.
BLUBBERFLASCHE (VERBESSERUNG DER AUSATMUNG)
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Sitz. Füllen Sie eine Flasche bis zur Hälfte mit Wasser. Stecken Sie einen Strohhalm hinein.
DURCHFÜHRUNG
Atmen Sie tief durch die Nase ein und pusten Sie die Luft dann durch den Strohhalm in die Flasche aus, so dass das Wasser in der Flasche blubbert. Wiederholen Sie den Vorgang 4–5 Mal. Achten Sie darauf, in den Pausen normal (nicht vertieft) weiterzuatmen.
30 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 31
7.1.3 KRÄFTIGUNG DER ATEMHILFSMUSKULATUR
STÜTZ AN DER WAND
AUSGANGSSTELLUNG
Sie stehen etwa in Schrittlänge von einer Wand entfernt. Stützen Sie sich mit beiden Händen auf einen Ball und lehnen Sie sich gegen die Wand. Der Ball befindet sich etwa auf Schulterhöhe.
DURCHFÜHRUNG
Versuchen Sie die Instabilität auszugleichen. Atmen Sie dabei weiter. Rollen Sie nun den Ball mit beiden Händen ein Stück nach oben, nach unten und/oder zur Seite.
VARIATION
Sie können die Übung auch ohne Ball ausführen.
ALTERNATIVE
Sollten Sie sich aufgrund von Schmerzen an den Handflächen nicht auf Ball und Wand stützen können, legen Sie die Unterarme an die Wand und stützen Sie sich auf diese Weise auf.
GYMNASTIKBAND AUSEINANDERZIEHEN
AUSGANGSSTELLUNG Sitz oder Stand. Halten Sie ein Gymnastikband so vor Ihrem Körper fest, dass es leicht gespannt ist. Ihre Ellenbogen sind dabei leicht gebeugt.
DURCHFÜHRUNG
Ziehen Sie das Gymnastikband mit beiden Händen auseinander. Dabei drehen Sie Ihre Arme nach außen und heben die Hände leicht an.
ALTERNATIVE
Sollten Sie das Gymnastikband aufgrund von Schmerzen an den Handflächen nicht festhalten können, führen Sie die Übung einseitig durch. Knoten Sie das Gymnastikband an den Enden zusammen (so, dass Sie den Knoten danach wieder lösen können) und legen Sie es um eine Türklinke. Nun stellen Sie sich so hin, dass Sie seitlich vor der Tür stehen und Ihre linke Schulter in Richtung Tür zeigt. Beugen Sie den rechten Ellenbogen. Legen Sie die Schlaufe des Gymnastikbands um Ihre rechte Hand, so dass Sie auf dem Handrücken liegt. Bewegen Sie nun die rechte Hand und den Unterarm gegen den Zug des Bandes nach außen und anschließend zurück. Achten Sie darauf, dass der Oberarm am Oberkörper bleibt. Nach ausreichender Wiederholungszahl wechseln Sie die Seite.
32 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 33
Dreh/Dehnlagerungen haben einen positiven Einfluss auf die Atemwahrnehmung, indem Sie lernen, Ihren Atem bewusst zu steuern. Außerdem können sie auch als eine Form der Entspannung genutzt werden.
Beachten Sie: Bei den Übungen wird teilweise ein großer Zug bzw. Druck auf den Oberkörper ausgeübt. Falls Sie vor Kurzem eine OP in diesem Bereich hatten oder unter schmerzhaften Beschwerden leiden, verzichten Sie auf die Übung bzw. führen Sie die Übung nur im schmerzfreien Bereich durch!
MONDLAGE
AUSGANGSSTELLUNG
Entspannte Rückenlage.
DURCHFÜHRUNG
Schieben Sie den linken Arm am Boden entlang neben den Kopf. Führen Sie den rechten Arm am Boden entlang über den Kopf, so dass der Ellenbogen noch aufliegt. Verlagern Sie beide Beine etwas nach links. Ihr Körper bildet nun die Form einer Mondsichel. Bleiben Sie in dieser Position 3–5 Minuten liegen. Atmen Sie bewusst in den Brustkorb an den Stellen, wo Spannungsgefühle auftreten. Die Übung sollte nicht unangenehm oder schmerzhaft sein. Führen Sie die Übung auch auf der anderen Seite durch.
UNTERE DREHDEHNLAGE
AUSGANGSSTELLUNG
Entspannte Rückenlage. Ziehen Sie beide Beine an und schließen Sie die Füße.
DURCHFÜHRUNG
Lassen Sie ein Knie zur Seite sinken, bis auch der Fuß dieses Beines auf der Seite liegt. Setzen Sie nun den Fuß des anderen Beines auf der Innenseite des liegenden Fußes ab. Lassen Sie nun das zweite Knie auf das erste sinken.
Legen Sie die Arme rechts und links auf Schulterhöhe neben Ihren Kopf (UHalte) und drehen Sie den Kopf in die entgegengesetzte Richtung der Knie. Verweilen Sie 3–5 Minuten in der Dehnlage. Atmen Sie bewusst in den Brustkorb an den Stellen, wo Spannungsgefühle auftreten. Die Übung sollte nicht unangenehm oder schmerzhaft sein. Führen Sie die Übung auch auf der anderen Seite durch.
3 bis5MINUTEN
7.1.4 DREH-/DEHNLAGERUNGEN
34 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 35
KUTSCHERSITZ
AUSGANGSSTELLUNG
Sitz. Beide Füße stehen stabil auf dem Fußboden. Stützen Sie Ihre Ellenbogen auf den Knien ab.
DURCHFÜHRUNG
Atmen Sie entspannt und bewusst in den Bauchraum.
STÜTZ AN DER WAND
AUSGANGSSTELLUNG
Stand. Stützen Sie eine Hand an der Wand ab und die andere Hand in die Taille.
DURCHFÜHRUNG
Atmen Sie entspannt und bewusst in den Bauchraum.
ALTERNATIVE
Bei Schmerzen an den Handflächen können Sie sich auch mit dem Unterarm an der Wand abstützen.
EMPFEHLUNG
Um einzuschätzen, welche Bewegungsformen optimal sind, ist zunächst die Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt sinnvoll, um das Risiko der Knochenbruchgefahr abzuklären. Bei einem geringen Risiko sind Bewegungsformen wie moderates Krafttraining, Joggen oder gymnastische Übungen zu empfehlen. Sollte eine hohe Knochenbruchgefahr vorliegen, sind vor allem Spazierengehen, Nordic Walken oder ein FahrradergometerTraining in Kombination mit Bewegung im Wasser (z. B. Aquajogging oder Schwimmen) empfehlenswert. Bei einer stark verminderten Knochendichte sollten bestimmte Bewegungsformen gemieden werden. Hierzu zählen körperliche Aktivitäten mit erhöhter Sturzgefahr, hohem Verletzungsrisiko sowie häufigen Belastungsspitzen (z. B. Kampfsport).
HINTERGRUND UND ZIELE
Bewegung trägt zu einer Stabilität der Knochen bei und senkt das Risiko von Osteoporose. Bei Knochenmetastasen kann daher die nicht befallene Knochenstruktur durch körperliche Aktivität gestärkt werden. Bestimmte Medikamente und der Bewegungsmangel führen häufig zu einer strukturellen Beeinträchtigung der Knochenstruktur. Darüber hinaus werden dadurch auch die Muskeln geschwächt, so dass es zu einer damit verbundenen gestörten Koordination kommen kann. Ein erhöhtes Sturzrisiko ist die Folge. Die Stabilisierung der Knochenstrukturen sowie die Kräftigung der Muskelgruppen und ein Koordinationstraining (Sensomotorik) bilden wesentliche Elemente der Bewegungstherapie.
7.2Bestimmte Körperpositionen können die Atmung erleichtern. Im Folgenden sind atemerleichternde Stellungen aufgeführt, die sich bei anstrengenden Aktivitäten gut in Ihren Alltag integrieren lassen.
7.1.5 ATEMERLEICHTERNDE STELLUNGEN
KNOCHENMETASTASEN
36 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 37
AUSGANGSSTELLUNG
Rückenlage. Stellen Sie die Beine nacheinander an.
DURCHFÜHRUNG
Heben Sie kontrolliert das Becken an und das Gesäß vom Boden ab, als ob Sie mit Ihrem Körper eine Brücke bilden. Danach senken Sie das Gesäß langsam wieder auf die Matte.
STEIGERUNG
Heben Sie in der Brücke im Wechsel jeweils einen Fuß vom Boden und stellen Sie ihn wieder ab.
VARIATION
Sollten Sie den Druck der Füße auf der Unterlage aufgrund von Schmerzen nicht ertragen, begeben Sie sich in die Bauch
lage. Legen Sie die Stirn auf die Hände und beugen Sie das rechte Bein 90° an.
Heben Sie das gebeugte Bein mit dem Fuß in Richtung Decke und lassen Sie es
wieder absinken. Nach ausreichender Wiederholungsanzahl Seitenwechsel.
KRÄFTIGUNG DER BEIN- UND GESÄSS- UND RUMPFMUSKULATUR
Wenn Sie die Trainingsbelastung steigern möchten, sollten Sie zunächst die Anzahl der Trainingseinheiten erhöhen, dann die Dauer der Einheiten und schließlich die Intensität. Wenn Sie merken, dass die Belastung zu groß ist, verringern Sie die Intensität beim nächsten Training wieder. Bei Schmerzen ist das Training sofort abzubrechen. Mit Hilfe der aufgeführten Variationen können Sie jede einzelne Übung auf Ihren individuellen Leistungsstand anpassen. HINWEIS: Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen beim Training.
Bei der Kräftigung stehen die großen Muskelgruppen im Vordergrund, um Ihr Kraftniveau zu erhalten. Es wird vor allem die untere Extremität gekräftigt, um dem Risiko für Stürze und Knochenbrüche entgegenzuwirken. Im Folgenden sind verschiedene Übungen aufgelistet. Jede Übung sollten Sie 8–12 Mal wiederholen. Zwischen den Übungen machen Sie eine Pause von 20–30 Sekunden. Sie sollten das Training als „etwas anstrengend“ empfinden. Wichtig ist außerdem, dass Sie auf Ihre Atmung achten. Bei der Belastung sollten Sie ausatmen und während der Entlastung einatmen.
KRÄFTIGUNG DER BAUCHMUSKULATUR
KRÄFTIGENDE ÜBUNGEN BEI KNOCHENMETASTASEN
AUSGANGSSTELLUNG
Rückenlage. Legen Sie die Beine auf einem Stuhl ab.
DURCHFÜHRUNG
Legen Sie nun Ihre Hände auf die Knie und bauen Sie, während Sie ausatmen, Druck gegen die Knie auf. Lösen Sie den Druck während der Einatmung wieder.
STEIGERUNG
Heben Sie den Kopf vom Boden ab, während Sie gegen die Knie drücken.
VARIATION
Sollten Sie den Druck der Hände an den Hand flächen aufgrund von Schmerzen nicht ertragen, ballen Sie die Hände zu Fäusten und üben Sie mit den Fäusten Druck gegen die Knie aus.
38 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 39
KRÄFTIGUNG DER OBERSCHENKEL- UND WADENMUSKULATUR KRÄFTIGUNG DER BEIN- UND RUMPFMUSKULATUR
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand. Öffnen Sie die Beine ungefähr einen Meter breit. Beugen Sie Ihre Beine und senken Sie das Gesäß ab. Achten Sie darauf, dass Ihre Knie dabei nicht über die Fußspitzen hinausragen. Ihr Oberkörper bleibt während der gesamten Übung aufrecht.
DURCHFÜHRUNG
Heben Sie in dieser Position im Wechsel die rechte und die linke Ferse vom Boden ab, so dass Sie nur noch auf den Zehen stehen.
STEIGERUNG
Heben Sie beide Fersen gleichzeitig vom Boden ab.
ALTERNATIVE
Sollten Sie den Druck der Füße auf der Unterlage aufgrund von Schmerzen nicht ertragen, setzen Sie sich aufrecht auf einen Hocker und öffnen Sie die Beine schulterbreit. Bewegen Sie beide Füße gleichzeitig auf die Zehenspitzen und senken Sie sie wieder ab.
AUSGANGSSTELLUNG
Sitz auf einem Stuhl oder Hocker. Rutschen Sie so weit nach vorne, dass Ihre Füße Bodenkontakt haben, und
stellen Sie die Füße hüftbreit auseinander.
DURCHFÜHRUNG
Stehen Sie so weit aus dem Sitz auf, dass Ihre Knie nur noch leicht gebeugt sind. Ihre Hände liegen dabei auf den Oberschenkeln. Setzen Sie sich dann wieder
zurück, geben Sie das Gewicht jedoch nicht an den Stuhl ab, sondern berühren Sie diesen nur leicht mit
dem Gesäß. Halten Sie die Körperspannung (Hohlkreuz vermeiden).
STEIGERUNG
Bremsen Sie die HinsetzBewegung kurz vor dem Stuhl ab und „schweben“ Sie mit dem Gesäß über dem
Stuhl, bevor Sie wieder aufstehen. Sie berühren den Stuhl nun nicht mehr.
ALTERNATIVE
Sollten Sie den Druck der Füße auf der Unterlage aufgrund von Schmerzen nicht ertragen, setzen Sie
sich aufrecht auf einen Hocker und öffnen Sie die Beine hüftbreit. Strecken Sie das rechte Bein, so dass
der Fuß den Boden verlässt und das Knie komplett gestreckt ist. Beugen Sie es anschließend wieder. Nach ausreichender Wiederholungszahl wechseln
Sie die Seite.
40 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 41
KRÄFTIGUNG DER BEINE UND SCHULUNG DER KOORDINATION (GLEICHGEWICHT) KRÄFTIGUNG DER ARMMUSKULATUR
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter, hüftbreiter Stand, das Gewicht ist gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt. Stemmen Sie Ihre Hände seitlich in die Hüften.
DURCHFÜHRUNG
Machen Sie einen langsamen Ausfallschritt nach vorn und stellen Sie den Fuß etwa 45° auswärts auf. Beugen Sie dabei das nach vorn gestellte Knie. Ihr Becken zeigt nach vorn und Ihr Oberkörper ist aufrecht. Das vordere Knie sollte nicht über die Fußspitze hinaus ragen. Kontrollieren Sie Ihre Beinachsen und verweilen Sie kurz in der Endposition. Gehen Sie zurück in die Ausgangsstellung und wechseln Sie die Seite.
STEIGERUNG
Je tiefer die Kniebeugung, desto schwieriger ist die Ausführung.
ALTERNATIVE
Sollten Sie den Druck der Füße auf der Unterlage aufgrund von Schmerzen nicht ertragen, setzen Sie sich aufrecht auf einen Hocker und öffnen Sie die Beine hüftbreit. Legen Sie nun die Hände mit den Handrücken an die Innenseiten der Oberschenkel und versuchen Sie, die Beine nach innen zu drücken. Halten Sie mit den Handrücken dagegen. Lassen Sie dann wieder locker. Nach ausreichender Wiederholungszahl überkreuzen Sie die Arme und legen Sie die Handrücken außen an die Oberschenkel. Versuchen Sie nun, die Beine auseinander zu bewegen, und halten Sie mit den Handrücken dagegen. Lassen Sie dann wieder locker. Achten Sie auf einen aufrechten Sitz.
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter, hüftbreiter Stand. Die Knie sind leicht gebeugt. Nehmen Sie kleine Hanteln zwischen 0,5 und 1,5 kg oder kleine mit Wasser gefüllte Flaschen in die Hände und lassen Sie die Arme neben dem Körper hängen.
DURCHFÜHRUNG
Beugen Sie beide Arme gleichzeitig an und strecken Sie sie wieder. Führen Sie die Bewegung kontrolliert und ohne Schwung durch.
STEIGERUNG
Sollte Ihnen die Übung zu schwer sein, führen Sie sie ohne Gewichte durch.
ALTERNATIVE
Sollten Sie die Nutzung der Hanteln aufgrund von Schmerzen an den Handflächen nicht ertragen, führen Sie die Übung ohne Hanteln durch oder nutzen Sie Gewichtsmanschetten, die Sie an den Handgelenken befestigen. Bei Schmerzen in den Füßen ist die Übung auch im Sitzen durchführbar.
42 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 43
KRÄFTIGUNG DER ARM- UND SCHULTERMUSKULATUR KRÄFTIGUNG DER BRUST- UND SCHULTERMUSKULATUR
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand. Nehmen Sie Hanteln oder Flaschen in die Hände und strecken Sie die Arme seitlich auf Schulterhöhe aus. Achten Sie darauf, dass Ihre Schultern locker und weg von den Ohren gezogen sind.
DURCHFÜHRUNG
Bewegen Sie die gestreckten Arme mit kleinen Bewegungen seitlich auf und ab.
VARIATION
Sollte Ihnen die Übung zu schwer sein, führen Sie sie ohne Gewichte durch.
STEIGERUNG
Sollte Ihnen die Übung zu leicht sein, steigern Sie die Gewichte.
ALTERNATIVE
Sollten Sie die Nutzung der Hanteln aufgrund von Schmerzen an den Handflächen nicht ertragen, führen Sie die Übung ohne Hanteln durch oder nutzen Sie Gewichtsmanschetten, die Sie an den Handgelenken befestigen. Bei Schmerzen in den Füßen ist die Übung auch im Sitzen durchführbar.
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter, hüftbreiter Stand. Nehmen Sie Hanteln oder Flaschen in die Hände und heben Sie die Arme auf Schulterhöhe an. Die Ellenbogen sind 90° gebeugt.
DURCHFÜHRUNG
Schieben Sie die gebeugten Arme auf Schulterhöhe vor dem Körper zusammen. Gehen Sie in die Ausgangsstellung zurück. Die Ellenbogen bleiben die ganze Zeit 90° gebeugt.
VARIATION
Sollte Ihnen die Übung zu schwer sein, führen Sie sie ohne Gewichte durch.
STEIGERUNG
Sollte Ihnen die Übung zu leicht sein, steigern Sie die Gewichte.
ALTERNATIVE
Sollten Sie die Nutzung der Hanteln aufgrund von Schmerzen an den Handflächen nicht ertragen, führen Sie die Übung ohne Hanteln durch oder nutzen Sie Gewichtsmanschetten, die Sie an den Handgelenken befestigen.
Bei Schmerzen in den Füßen ist die Übung auch im Sitzen durchführbar.
7 KöRpERlicHE aKtiVität | 4544 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität
SCHULUNG VON SENSOMOTORIK/GLEICHGEWICHT/KOORDINATION
Für Patienten mit Metastasen ist ein sensomotorisches Training zu empfehlen, da dieses das Gleichgewicht und die Koordination schult und somit das Sturz und Knochenbruchrisiko senkt. Übungen für das Sensomotoriktraining finden Sie in Kapitel 7.3. Sie können alle Übungen wie dort beschrieben ausführen. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass Sie während der Übungen jederzeit die Möglichkeit haben, sich festzuhalten.
Die Kräftigung der um die Metastasen herumliegenden Muskulatur gestaltet sich oftmals schwierig. Um die Kraft in diesen Bereichen trotzdem zu erhalten, bietet sich eine Methode der Körperwahrnehmung an. Es handelt sich hierbei um die Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson. Neben einer schonenden Kräftigung führt sie außerdem zu einer Entspannung des gesamten Körpers. Die PMR arbeitet über einen Wechsel aus Anspannung und Entspannung der Muskulatur.
VERBESSERUNG DER KÖRPERWAHRNEHMUNG
AUSGANGSSTELLUNG
Legen Sie sich bequem auf eine Matte, die Arme und Beine liegen locker und leicht geöffnet auf der Unterlage, die Füße fallen leicht zur Seite und die Handinnenflächen zeigen zur Decke.
DURCHFÜHRUNG
Spannen Sie die aufgelisteten Muskelgruppen jeweils für 5–7 Sekunden an und lassen sie dann für 45–60 Sekunden los. Entspannen Sie sich und spüren Sie die Entspannung in Ihrem Körper nach.
MUSKELGRUPPEN
• Hände• Arme• Schultern• Gesicht• Füße• Beine• Gesäß
PROGRESSIVE MUSKELRELAXATION
SEKUNDEN
45
46 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 47
Bewegung ist auch bei Hirnmetastasen zu empfehlen. Die Symptome und die damit
einhergehenden Einschränkungen der Betroffenen werden durch die jeweilige
Ausprägung und Lokalisation der Metastasen bestimmt. Die Trainingsgestal
tung sollte in Abhängigkeit von den individuellen Einschränkungen erfolgen.
Bei einer eingeschränkten Motorik können beispielsweise Koordinationsübungen in das
Training integriert werden. Zudem lassen sich bei Problemen mit kognitiven
Fähigkeiten (Gedächtnisleistung) auch Gedächtnisübungen in das Training
einbauen. Falls Anfallsneigung besteht, sollte hier zunächst die Beratung über den behandelnden Arzt erfolgen. Grundsätzlich ist körperliche Aktivität auch in diesem Fall
möglich, am besten jedoch in der Gruppe oder mit einem Partner, um eine
größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Auf Bewegungsformen mit erhöhtem
Unfallrisiko wie beispielsweise im Wasser sollte in diesem Fall verzichtet werden. Im
Folgenden finden Sie Koordinationsübungen im Rahmen eines Sensomotoriktrainings, die Sie in Ihr Training einfließen lassen können.
HIRNMETASTASEN7.3 SENSOMOTORISCHE ÜBUNGEN
Das Training besteht aus verschiedenen Standpositionen, die Sie möglichst ohne sich festzuhalten über einen Zeitraum von 20 Sekunden halten sollen. Im Rahmen dieser Standpositionen können Sie die Schwierigkeit mit folgenden Variationen dosieren:
Schließen Sie die Augen Stellen Sie sich auf eine mehrfach gefaltete Wolldecke, um die Unterstützungsfläche instabiler zu gestalten
Nehmen Sie einen Ball und lassen Sie diesen um Ihre Taille herum kreisen Lassen Sie sich Rechenaufgaben stellen
Wählen Sie den passenden Schweregrad für sich aus, bei dem Sie es schaffen, möglichst lange stehen zu bleiben, ohne sich festzuhalten.
• Stellen Sie sich aufrecht hin, Ihre Füße stehen leicht geöffnet nebeneinander und die Knie sind leicht gebeugt
• Lassen Sie die Arme locker an der Seite hängen und den Blick geradeaus gerichtet
• Bleiben Sie so ruhig wie möglich stehen, ohne sich festzuhalten, möglichst über eine Dauer von 20 Sekunden
• Erschweren Sie die Übung mit den oben stehenden Variationen
ZWEIBEINSTAND
HINWEIS: Stellen Sie sich für die folgenden Übungen immer so hin, dass Sie sich jederzeit festhalten können. Führen Sie alle Übungen ohne Schuhe durch.
48 | 7 KöRpERlicHE aKtiVität 7 KöRpERlicHE aKtiVität | 49
• Stellen Sie sich aufrecht hin und positionieren Sie Ihre Füße so nebeneinander, dass der Vorfuß des hinteren Fußes neben der Ferse des vorderen Fußes steht (SemitandemStand)
• Lassen Sie die Arme locker hängen und den Blick geradeaus gerichtet
• Bleiben Sie so ruhig wie möglich stehen, ohne sich festzuhalten, möglichst über eine Dauer von 20 Sekunden
• Erschweren Sie die Übung mit den oben stehenden Variationen
• Stellen Sie nun den anderen Fuß nach vorne
SEMITANDEM-STAND
• Stellen Sie die Füße nun dicht nebeneinander (geschlossener Stand)
• Lassen Sie die Arme locker an der Seite hängen und den Blick geradeaus gerichtet
• Bleiben Sie so ruhig wie möglich stehen, ohne sich festzuhalten, möglichst über eine Dauer von 20 Sekunden
• Erschweren Sie die Übung mit den oben stehenden Variationen
GESCHLOSSENER ZWEIBEINSTAND TANDEMSTAND
• Stellen Sie sich aufrecht hin und positionieren Sie die Füße hintereinander, so dass die Fußspitze des hinteren Fußes die Ferse des vorderen Fußes berührt (Tandemstand)
• Lassen Sie die Arme locker hängen und den Blick geradeaus gerichtet
• Bleiben Sie so ruhig wie möglich stehen, ohne sich festzuhalten, möglichst über eine Dauer von 20 Sekunden
• Erschweren Sie die Übung mit den oben stehenden Variationen
• Stellen Sie nun den anderen Fuß nach vorne
EINBEINSTAND
• Stellen Sie sich aufrecht hin• Lassen Sie die Arme locker hängen und den Blick
geradeaus gerichtet• Verlagern Sie nun das Gewicht auf ein Bein und heben
Sie das andere Bein ab (Einbeinstand)• Bleiben Sie so ruhig wie möglich stehen, ohne sich
festzuhalten, möglichst über eine Dauer von 20 Sekunden• Erschweren Sie die Übung mit den oben stehenden
Variationen• Wechseln Sie das Standbein
SEKUNDEN
20
50 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 51
• Spazierengehen
• Wandern
• (Nordic) Walking
• Fahrradfahren
• Schwimmen
• Aquajogging
Körperliche Aktivität bei Krebs ist gut durchführbar, sofern Sie regelmäßig Rücksprache mit Ihren behandelnden Ärzten und Therapeuten halten, Ihr
Behandlungsstadium beachten und auf Ihren Körper hören. Je nach Belastungsintensität sollten Sie mindestens 3 Mal pro Woche körperlich aktiv sein.
AUSDAUER
Die positiven Effekte des Ausdauertrainings mit Krebspatienten wurden bereits vielseitig untersucht und wissenschaftlich belegt. Als mögliche Bewegungsformen für ein Ausdauertraining eignen sich, sofern Sie keine/wenig Schmerzen an Ihren Füßen bzw. Händen dabei empfinden:
EMPFEHLUNGEN ZUM KRAFT- UND AUSDAUERTRAINING
Suchen Sie sich eine für Sie passende Bewegungsform heraus, die Ihnen Freude bereitet und mit der Sie sich wohlfühlen. Sie sollten zunächst mit niedrigen Belastungsintensitäten beginnen, damit sich Ihr Körper an die neue Aktivität gewöhnen kann. Ein Intervalltraining ist dafür gut geeignet. Sie beginnen mit etwa 5–10 Minuten Belastung in der von Ihnen ausgewählten Bewegungsform. Danach machen Sie eine kurze Pause. Sobald Sie sich etwas erholt haben, folgt eine erneute Belastungsphase. Nach einiger Zeit gewöhnt sich der Körper an die Belastung und Sie können die Belastungsphasen verlängern und die Pausenzeiten verkürzen. Auf diese Weise können Sie die Trainingsintensität selbstständig steuern und an Ihren individuellen Leistungsstand anpassen. Wenn Sie leistungsfähiger geworden sind, können Sie zur Dauermethode wechseln und Ihre Bewegungsform über 15–45 Minuten ohne Pause durchführen.
Wichtig ist, dass Sie das Training als „etwas anstrengend“ empfinden. Außerdem sollten Sie auf Ihre Atmung achten. Fällt es Ihnen schwer, sich während der Belastung zu unterhalten, trainieren Sie vermutlich mit einer zu hohen Intensität. Ihren optimalen Trainings bereich können Sie über eine professionelle Leistungs diagnostik ermitteln lassen. Dabei kann auch Ihre Pulsfrequenz festgelegt werden..8.1
8
8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 5352 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining
8.2
AUSDAUERTRAINING BEI HAND-FUSS-SYNDROM
Bei Problemen mit dem HandFußSyndrom, insbe sondere bei starken Schmerzen an den Fußsohlen, kann das Ausdauertraining eine Herausforderung sein. Am wenigsten problematisch sind dann das Fahrradfahren oder das Fahrradergometer, da nicht die gesamte Fußsohle belastet wird. Auch Bewegung im Wasser kann angenehm sein. Durch den Auftrieb des Wassers wird ein Teil des Körpergewichts von den Fußsohlen genommen. Hier ist jedoch die Wirkung
des Wassers auf die Haut zu beobachten. Probieren Sie aus, welche der genannten Bewegungsformen Sie tolerieren und über welchen Zeitraum die Belastung für Sie möglich ist. Die Schmerzen in den Füßen sind hier der limitierende Faktor. Teilen Sie Ihr Training ggf. in Intervalle auf, so dass Sie beispielsweise mehrmals täglich Ausdauereinheiten von 5 oder 10 Minuten ausführen, wenn Sie die Belastung für diese Zeit tolerieren können.
KRAFT
Auch positive Auswirkungen von Krafttraining bei Krebspatienten wurden inzwischen wissenschaftlich belegt. Große Effekte können Sie mit einem dynamischen Ganzkörperkrafttraining erreichen. Liegt der Fokus des Trainings dabei auf den großen Muskelgruppen, kann dies u.a. zu einer verbesserten Ausführung der Alltagsaktivitäten beitragen.
Allgemein eignen sich als mögliche Belastungsformen für ein Krafttraining:
• Gerätegestütztes Training
• Übungen mit Kleingeräten (Pezziball, Gymnastikband, Hanteln, Gymnastikball)
• Training mit dem eigenen Körpergewicht
Im Folgenden ist eine Übungsauswahl zur Ganzkörperkräftigung zusammengestellt. So können Sie mit wenigen Materialien bequem zu Hause trainieren. Diese Übungen sind in Absprache mit dem behandelnden Arzt für jeden machbar, der eine Operation hatte und dessen Wundheilung abgeschlossen ist, der sich in der systemischen Therapie oder Rehabilitation befindet oder sich in der Nachsorge zu Hause körperlich betätigen möchte. Patienten mit Metastasen und mit stark ausgeprägtem HandFußSyndrom praktizieren das Übungsprogramm in Kapitel 7.2
8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 5554 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining
KRÄFTIGUNG DER SCHULTER-, ARM-, BRUST-, BAUCH- UND BEINMUSKULATUR
8.2.1 KRÄFTIGENDE ÜBUNGEN
KRÄFTIGUNG DER SCHULTER- UND RUMPFMUSKULATUR
AUSGANGSSTELLUNG
Rückenlage. Stellen Sie die Füße im 90°Winkel auf und halten Sie einen Ball über der Brust.
DURCHFÜHRUNG
Strecken Sie Ihr rechtes Bein nach oben und ziehen Sie dabei die Fußspitze an. Heben Sie Kopf und Schultergürtel vom Boden ab und strecken Sie die Arme mit dem Ball nach oben. Halten Sie diese Position kurz. Wiederholen Sie dann die Bewegung, ohne Kopf, Schulter oder Ball abzulegen. Achten Sie auf eine gleichmäßige Atmung. Wechseln Sie die Seite.
VARIATION
Führen Sie den Ball seitlich neben die gestreckten Knie.
AUSGANGSSTELLUNG
Seitlage. Winkeln Sie das untere Knie an und stützen Sie den unteren Arm zur Stabilisierung auf den Boden. Strecken Sie das oben liegende Bein und den oben liegenden Arm aus und ziehen Sie die Fußspitze heran.
DURCHFÜHRUNG
Führen Sie nun das oben liegende Knie und den oben liegenden Ellenbogen zusammen. Achten Sie darauf, dass Ihr Becken dabei stabil bleibt. Halten Sie die Positionen jeweils kurz und führen Sie Arm und Bein dann zurück. Wechseln Sie die Seite.
STEIGERUNG
Spannen Sie ein FitnessBand unter den oberen Fuß und halten es mit der oberen Hand auf Schulterhöhe. Führen Sie dann die Beugung und Streckung aus.
8WIEDER-HOLUNGEN
20SEKUNDEN PAUSE
Jede Übung sollten Sie 8–12 Mal wiederholen. Zwischen den Übungen machen Sie eine Pause von 20–30 Sekunden. Auch das Krafttraining sollten Sie als „etwas anstrengend“ empfinden. Wichtig ist außerdem, dass Sie auf Ihre Atmung achten. Bei der Belastung sollten Sie ausatmen und während der Entlastung einatmen. Wenn Sie die Trainingsbelastung steigern möchten, sollten Sie zunächst die Anzahl der Trainingseinheiten erhöhen, dann die Dauer der Einheiten und schließlich die Intensität. Wenn Sie merken, dass die Belastung zu groß ist, verringern Sie die Intensität beim nächsten Training wieder. Bei Schmerzen ist das Training sofort abzubrechen. Mit Hilfe der aufgeführten Variationen können Sie jede einzelne Übung auf Ihren individuellen Leistungsstand anpassen.
56 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 57
KRÄFTIGUNG DER BEIN- UND BECKEN-MUSKULATUR, SCHULUNG VON KOORDINA-TION UND BEWEGLICHKEIT
KRÄFTIGUNG DER BRUSTMUSKULATUR, LÖSEN VON VERSPANNUNGEN IM SCHULTERGÜRTEL
KRÄFTIGUNG DER BEINMUSKULATUR, SCHULUNG VON KOORDINATION UND GLEICHGEWICHT !!!
KRÄFTIGUNG DER ARMMUSKULATUR
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand. Ihre Hände sind in die Hüften gestützt.
DURCHFÜHRUNG
Machen Sie einen Ausfallschritt zur rechten Seite. Die Weite des Ausfallschrittes sollte zunächst vorsichtig „erfühlt“ werden. Danach kann er langsam vergrößert werden. Ziehen Sie dann das rechte Bein wieder heran und machen Sie den Ausfallschritt zur linken Seite. Führen Sie die Bewegung im rhythmischen Wechsel durch. Achten Sie auf vorsichtige, langsame Bewegungen.
STEIGERUNG
Führen Sie die Arme in die entgegengesetzte Richtung, so dass die Arme zum entgegengesetzten Knie zeigen.
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand vor einer Wand. Beugen Sie die Knie minimal, damit kein Hohlkreuz entsteht. Legen Sie die Handflächen an die Wand, Ihre Finger zeigen leicht zueinander. Ihre Handgelenke befinden sich auf Höhe der Schultern. Heben Sie die Ellenbogen leicht nach außen und oben und beugen Sie die Arme leicht.
DURCHFÜHRUNG
Spannen Sie den Körper an und halten Sie sich gerade. Senken Sie nun Ihren Oberkörper stützend zur Wand und drücken Sie sich dann wieder weg.
STEIGERUNG
Führen Sie die Übung mit einem größeren Abstand zur Wand durch.
AUSGANGSSTELLUNG
Rückenlage. Legen Sie Ihre Beine auf einem Pezziball ab. Die Arme liegen seitlich neben dem Körper.
DURCHFÜHRUNG
Spannen Sie den Bauch an. Heben Sie das Gesäß vom Boden ab und ziehen Sie beide Beine geschlossen an den Körper heran. Der Ball rollt dabei automatisch mit. Strecken Sie dann die Beine wieder. Das Gesäß bleibt während der gesamten Übung angehoben und das Becken ist stabil.
STEIGERUNG
Je höher Sie das Gesäß anheben, desto anspruchsvoller ist die Übung.
AUSGANGSSTELLUNG
Sitz auf einer Matte. Stellen Sie die Beine an und beugen Sie die Knie 90°. Ihre Hände stützen sich unter den Schultern auf der Matte ab. Heben Sie das Gesäß an (Tischposition).
DURCHFÜHRUNG
Beugen Sie die Ellenbogen und strecken Sie sie wieder. Führen Sie die Bewegung in einem dynamischen Rhythmus durch.
STEIGERUNG
Durchführung der Übung im Stand. Stellen Sie sich vor einen stabilen Tisch. Stützen Sie die Hände auf dem Tisch ab und senken Sie den geraden Oberkörper ca. 10 cm nach unten. Ziehen Sie dabei die Schulterblätter zusammen. Stemmen Sie sich bei der Ausatmung wieder hoch.
!!! SEHR ANSPRUCHSVOLL
58 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 59
KRÄFTIGUNG DER SCHRÄGEN BAUCH-MUSKULATUR
KRÄFTIGUNG DER BEINMUSKULATUR, SCHULUNG DES GLEICHGEWICHTS
KRÄFTIGUNG DES GESAMTEN KÖRPERS KRÄFTIGUNG DER RUMPFMUSKULATUR, MOBILISIERUNG UND STABILISIERUNG DER WIRBELSÄULE, SCHULUNG DER KOORDINATION AUSGANGSSTELLUNG
Rückenlage. Stellen Sie beide Beine nacheinander an.
DURCHFÜHRUNG
Ihre gestreckten Arme und Hände ziehen in Richtung rechtes Knie. Heben Sie Ihren Oberkörper so weit ab, dass die Schulterblätter den Bodenkontakt halten. Ihr Blick geht nach vorneoben. Verweilen Sie kurz in dieser Position, dann entspannen Sie sich. Ziehen Sie die gestreckten Arme nun in Richtung Ihres linken Knies. Achten Sie auf eine gleichmäßige Atmung.
VARIATION
Ziehen Sie die gestreckten Arme beidseits zu den Knien, so dass Ihre geraden Bauchmuskeln gekräftigt werden.
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand. Öffnen Sie die Beine ca. einen Meter breit.
DURCHFÜHRUNG
Beugen Sie die Beine und senken Sie das Gesäß ab. Ihre Knie ragen dabei nicht über die Fußspitzen hinaus. Strecken Sie die Beine wieder. Ihr Oberkörper bleibt während der gesamten Übung aufrecht. Achten Sie auf Ihre Körperspannung (Hohlkreuz). Der Bewegungsablauf ist fließend und dynamisch.
VARIATION
Sollten Sie Probleme mit dem Gleichgewicht haben, halten Sie sich während der Übung an einer Stuhllehne fest.
STEIGERUNG
Führen Sie die Übung aus, während Sie auf Zehenspitzen stehen. Die Fersen bleiben die ganze Zeit vom Boden abgehoben.
AUSGANGSSTELLUNG
Unterarmstütz. Der Rücken bildet eine Linie, der Kopf ist in Verlängerung der Wirbelsäule.
DURCHFÜHRUNG
Berühren Sie abwechselnd mit den Knien den Boden. Der ganze Körper ist dabei angespannt und das Becken bleibt stabil. Achten Sie auf eine gleichmäßige Atmung.
VARIATION
Schieben Sie im Unterarmstütz Ihren Körper mit den Zehen nach vorne und wieder zurück.
AUSGANGSSTELLUNG
Vierfüßlerstand. Strecken Sie den rechten Arm und das linke Bein lang aus.
DURCHFÜHRUNG
Beugen Sie Arm und Bein und versuchen Sie, Knie und Ellenbogen möglichst weit zusammenzuführen. Ihr Rücken wird dabei etwas gerundet (Katzenbuckel). Strecken Sie dann Arm und Bein wieder bis auf Höhe des Rückens. Der untere Rücken muss dabei aktiv gehalten werden. Wechseln Sie die Seite.
STEIGERUNG
Heben Sie Arm und Bein bis über den Rücken hinaus.
!!!
!!! SEHR ANSPRUCHSVOLL
8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 6160 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining
AUSGANGSSTELLUNG
Ausgangsstellung: Bauchlage. Ziehen Sie den Bauchnabel nach innen. Nehmen Sie die Arme nach vorne neben den Kopf und heben Sie Arme und Kopf leicht vom Boden ab.
DURCHFÜHRUNG
Paddeln Sie abwechselnd mit den Armen neben dem Kopf. Achten Sie darauf, dass Ihr Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule ist.
STEIGERUNG
Nehmen Sie die Beine dazu und paddeln Sie mit Armen und Beinen gleichzeitig. Achten Sie dabei darauf, dass Ihre Beine gestreckt sind und die Bewegung aus der Hüfte und nicht aus den Knien kommt.
KRÄFTIGUNG DER SCHULTER- UND RUMPFMUSKULATUR, STABILISIERUNG DER WIRBELSÄULE
KRÄFTIGUNG DER SCHULTER- UND RUMPFMUSKULATUR
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter, schulterbreiter Stand. Legen Sie ein Fitnessband unter Ihre Füße. Fassen Sie mit den Händen jeweils ein Ende des überkreuzten Fitnessbands.
DURCHFÜHRUNG
Ziehen Sie das Fitnessband langsam und kontrolliert nach oben. Öffnen Sie auf halber Höhe die Arme, indem Sie sie seitlich ausstrecken. Halten Sie kurz und führen Sie die Arme dann langsam zurück. Atmen Sie bei der Belastung aus.
VARIATION
Sie können die Übungsintensität durch unterschiedliche Stärken des Übungsbands bestimmen (Fitnessbänder sind farblich nach Festigkeit sortiert):Gelb: Leicht Rot: MediumGrün: Fest/Stark
!!! SEHR ANSPRUCHSVOLL
!!!
62 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 63
DEHNUNG DER BEINE, DES RUMPFES UND DER WIRBELSÄULE, ENTSPANNUNG DES GESÄSSES
KOMPLEXE DEHNUNG DES OBERKÖRPERS, DREHDEHNLAGE
DEHNUNG DER OBERSCHENKEL-, BAUCH- UND BRUSTMUSKULATUR, SCHULUNG DES GLEICHGEWICHTS
Um Muskelverkürzungen vorzubeugen, können Sie die folgenden Dehn und Mobilisierungsübungen an Ihr Training anschließen. Zählen Sie zum Halten der jeweiligen Dehnpositionen jeweils acht Atemzüge.
8.2.2 MOBILISIERENDE ÜBUNGEN
AUSGANGSSTELLUNG
GrätschLangsitz. Beugen Sie das linke Bein an (halber Schneidersitz).
DURCHFÜHRUNG
Strecken Sie den rechten Arm zum gestreckten Vorderfuß. Rollen Sie Ihre Wirbelsäule analog zur Armstreckung ab. Nähern Sie Ihre Hand dem Fuß an und umfassen Sie den Vorfuß oder den Unterschenkel. Das Knie bleibt dabei am Boden. Halten Sie diese Position. Dehnen Sie dann die andere Seite.
VARIATION
Bei Knieproblemen führen Sie die gleiche Bewegung auf einem Stuhl sitzend durch.
STEIGERUNG
Dehnen Sie sich seitlich über das gestreckte Bein.
AUSGANGSSTELLUNG
Rückenlage. Legen Sie Ihre Arme im 90°Winkel seitlich ab.
DURCHFÜHRUNG
Stellen Sie das linke Bein an und bewegen Sie das angebeugte Knie zur gegenüberliegenden Seite Richtung Boden. Beide Schultern müssen Bodenkontakt halten, auch wenn Ihr Knie nicht auf dem Boden aufliegt. Drehen Sie den Kopf zur gegenüberliegenden Seite. Atmen Sie nun ein und verstärken Sie die Drehdehnlage. Atmen Sie aus und entspannen Sie sich. Verweilen Sie über mehrere Atemzüge in der Drehdehnlage. Kehren Sie langsam in die Ausgangslage zurück. Wechseln Sie die Seite.
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand. Stellen Sie die Fersen aneinander, Ihre Zehen zeigen ca. 45° auswärts. Strecken Sie den rechten Arm nach oben.
DURCHFÜHRUNG
Beugen Sie Ihr linkes Bein, umfassen Sie den Vorfuß und ziehen Sie die Ferse an das Gesäß heran. Ihr Gewicht ruht nun auf dem gestreckten Standbein. Neigen Sie den gestreckten Körper minimal nach hinten, soweit es die Balance erlaubt. Halten Sie die Position und wechseln Sie dann die Seite.
VARIATION
Sollten Sie Probleme mit dem Gleichgewicht haben, halten Sie sich zur Stabilisierung an der Wand fest.
STEIGERUNG
Richten Sie den Blick nach oben zur gestreckten Hand, Ihr Kopf folgt dem Blick.
64 | 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining 8 EmpfEHlungEn Zum KRaft- unD ausDauERtRaining | 65
DEHNUNG DER ARM- UND SCHULTER– MUSKULATUR, MOBILISATION DER HALS- UND BRUSTWIRBELSÄULE
DEHNUNG DER GESÄSSMUSKULATUR, MOBILISATION DER WIRBELSÄULE
DEHNUNG DER ARMMUSKULATUR DEHNUNG DER BEIN- UND HÜFTMUSKULATUR
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand. Halten Sie einen Gymnastikball mit ausgestreckten Armen auf Schulterhöhe vor der Brust. Ihre Hände liegen links und rechts flach auf dem Ball, Ihre Finger sind gespreizt.
DURCHFÜHRUNG
Drehen Sie nun den Ball maximal nach links oder rechts (wie das Lenkrad eines Wagens). Wechseln Sie die Richtung.
STEIGERUNG
Sie können das Bewegungsausmaß durch Beugung des Rumpfes vergrößern (Seitneige).
AUSGANGSSTELLUNG
Langsitz. Richten Sie den Oberkörper auf.
DURCHFÜHRUNG
Stellen Sie den rechten Fuß über das linke Knie und ziehen Sie das Bein an den Körper heran. Drehen Sie den Körper in die entgegengesetzte Richtung nach rechts und stützen Sie sich mit dem rechten Arm neben dem Körper ab. Halten Sie die Position. Achten Sie auf eine gleichmäßige Atmung. Wechseln Sie die Seite.
AUSGANGSSTELLUNG
Aufrechter Stand. Heben Sie beide Arme nach oben neben den Kopf.
DURCHFÜHRUNG
Winkeln Sie nun den rechten Arm an und schieben Sie die Hand auf den Rücken. Fassen Sie mit der linken Hand den rechten Ellenbogen und schieben Sie den Arm weiter hinter den Rücken. Halten Sie den Kopf aufrecht, der Blick geht nach vorn. Achten Sie auf Ihre Haltung (Hohlkreuz). Halten Sie die Position. Wechseln Sie die Seite.
AUSGANGSSTELLUNG
Kniestand. Stellen Sie den rechten Fuß weit nach vorne.
DURCHFÜHRUNG
Verlagern Sie nun Ihr Gewicht auf den rechten Fuß und schieben Sie den Körper nach vorne über das Knie. Ihr Knie bleibt dabei hinter der Fußspitze. Halten Sie die Position und atmen Sie gleichmäßig. Wechseln Sie die Seite.
66 | 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn | 67
Häufig nehmen die Beschwerden über den Tag ab. Kurz vor der erneuten Einnahme der Medikation sind sie meist am geringsten. Ein Training zu diesem Zeitpunkt ist daher am sinnvollsten, da Sie in dieser Situation vermutlich die größten Möglichkeiten haben.
TIPP
Die medizinische Krebstherapie kann verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen, die bei den einzelnen
Patienten individuell ausgeprägt sein können und zu einer unterschiedlich starken Beeinträchtigung
des Alltags und der Lebensqualität führen. Viele der Nebenwirkungen lassen sich durch körperliche Akti
vität verbessern. Empfehlungen und Einschränkungen zum Bewegungsverhalten sowie Hinweise und Besonderheiten zu den jeweiligen Symptomen und
Beschwerden werden im Folgenden aufgeführt.
BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN UNTER BERÜCKSICHTIGUNG BESTIMMTER NEBENWIRKUNGEN
9.1
9HAND-FUSS-SYNDROM
Das HandFußSyndrom ist eine der schwerwiegendsten Nebenwirkungen in der medikamentösen Therapie bei Nierenkrebs. Es handelt sich um eine Hautveränderung an den Handinnenflächen und/oder Fußsohlen. Dabei kann es zu Veränderungen der Haut (Abschuppung, Schwielen, Blasen, Blutung, Schwellung), Schmerzen und unter Umständen auch Funktionseinschränkungen kommen. Diese Symptome beeinträchtigen die betroffenen Patienten zum Teil sehr stark in ihrem Alltag und ihrer Lebensqualität, da sie die Hände und/oder Füße bei besonders ausgeprägtem HandFußSyndrom kaum benutzen und belasten können. Leider existiert keine heilende Therapie zur Behandlung der Problematik. Hinsichtlich der körperlichen Belastung stellt das HandFußSyndrom eine Herausforderung dar. Probieren Sie aus, welche Übungen Sie durchführen können. In den jeweiligen Empfehlungen sind besondere Hinweise und zum Teil Alternativen für Sie eingefügt.
68 | 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn | 69
ÜBELKEIT
Übelkeit ist eine häufige Nebenwirkung der medikamentösen Tumortherapie. Körperliche Aktivität kann diese Problematik verbessern. In diesem Zusammenhang ist vor allem das Ausdauertraining zu empfehlen, wie Walking, Nordic Walking etc. (siehe Kapitel 8.1). Ein Training, wie es für Ihre entspre-chende Behandlungsphase angezeigt ist, sollte unter Berücksichtigung des eigenen Befindens durch-geführt werden.
EMPFEHLUNGEN
Beim FatigueSyndrom ist die Sportart bzw. Bewegungsform nicht entscheidend! Die Belastungsdosierung orientiert sich an der individuellen Ausprägung der Erschöpfung. Simpel gesagt: Je ausgeprägter die Fatigue, desto geringer sind die zu wählenden Intensitäten. Bei einer moderaten FatigueAusprägung bietet sich für die Ausdauer ein moderates Training mit drei bis fünf Intervallen von 5–10 Minuten mit jeweils 1–2 Minuten Pause an. Später kann zur Dauermethode mit Belastungen von 15–30 Minuten gewechselt werden. Zur Kräftigung sind Übungen für die Hauptmuskelgruppen zu empfehlen. Diese können entweder an Geräten oder über kräftigende Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder Kleingeräten erfolgen. Betroffene können hier das Übungsprogramm in Kapitel 8 durchführen. Sollte es Ihnen zu viel sein, wählen Sie 8–10 der Übungen für sich aus und lassen Sie den Rest zunächst weg.
Bei einer schweren FatigueAusprägung gelten die gleichen Empfehlungen, jedoch sollte hier je nach individueller Leistungsfähigkeit mit niedrigeren Intensitäten begonnen werden. Gerätegestütztes Krafttraining ist in dieser Phase nicht zu empfehlen, jedoch können auch hier kräftigende Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder Kleingeräten durchgeführt werden. Sollten Sie an einer sehr ausgeprägten Fatigue leiden, sind zunächst Flexibilitäts und Dehnübungen zu empfehlen, die Ihnen helfen, Ihren Alltag zu bewältigen. Eine Auswahl solcher Übungen finden Sie in Kapitel 8.2.2
9.2
9.39.4
DURCHFALL
Viele Patienten leiden durch die tumorbehandelnden Medikamente unter Durchfall. Diese Nebenwirkung kann einen Hinderungsgrund für die vorgestellten Trainingsemp-fehlungen darstellen. Probieren Sie aus, welche Übungen für Sie problemlos möglich sind und welche Ihnen eher unangenehm sind bzw. das Durchfallgefühl verstärken. Lassen Sie diese Übungen zunächst weg oder führen Sie sie durch, wenn der Durchfall nachlässt.
FATIGUE
HINTERGRUND UND ZIELE
Eine häufig auftretende Problematik bei onkologischen Erkrankungen ist das Fatigue-Syndrom (Erschöpfungssyndrom). Die Betroffenen sind durch extreme Erschöpfung und Müdigkeit in ihrer Alltagsbewältigung und ihrer Lebensqualität zum Teil sehr stark eingeschränkt. Körperliche Aktivität kann dem Fatigue-Syndrom entgegenwirken und die Leistungsfähigkeit der Betroffenen verbessern.
TRINKVERHALTEN BEI DURCHFALL
Durchfälle führen zu einem hohen Flüssigkeitsverlust des Körpers. Achten Sie daher darauf, genug zu trinken! Fragen Sie Ihren Arzt nach der optimalen Trinkmenge.
70 | 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn | 71
9.5
9.6 9.8
9.7SCHMERZEN
Durch Operationen, Therapien oder den Krebs selber kann es zu Schmerzen kommen. Der Schmerz kann leicht bis sehr stark sein und entweder phasenweise oder dauerhaft auftreten. Häufig wer-den Schmerzmittel verordnet, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Grundsätz-lich ist Schmerz keine absolute Kontraindikation für körperliche Aktivität. Unter Umständen kann Bewegung den Schmerz sogar vermindern. Wichtig ist, dass Sie Ihren Körper während und nach der Aktivität beobachten. Treten beim Training plötzlich Schmerzen auf oder es werden bereits beste-hende Schmerzen stärker, sollten Sie das Training sofort abbrechen. Sofern sich an Ihrer normalen Schmerzsituation nichts ändert, steht einer körperlichen Aktivität nichts im Wege. Ihr eigenes Befinden stellt hier den limitierenden Faktor dar. Sollte die Ursache für Ihren Schmerz ungeklärt sein oder wenn Sie sich unsicher fühlen, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
DIABETES MELLITUS
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel in Folge eines Diabetes mellitus wird häufig mit der Gabe von Insulin behandelt. Körperliche Aktivität kann den Blutzuckerspiegel auf natürliche Weise senken. Das verabreichte Insulin kann daher im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung zu einer starken Senkung des Blutzuckers und somit unter Umständen zu einer Unterzuckerung führen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und in welchem Umfang Sie die Insulingabe vor körperlicher Aktivität reduzieren sollten. Tragen Sie immer Traubenzucker und ein Handy bei sich, insbesondere wenn Sie beim Training alleine unterwegs sind, um im Notfall reagieren oder Hilfe rufen zu können.
PSYCHISCHE BEEINTRÄCHTIGUNG (DEPRESSION, ANGST)
Die Krebserkrankung und die damit einhergehenden Belastungen führen häufig zu psychischen Beeinträchtigungen wie Depressionen und Ängsten. Die derzeitige Studienlage stützt die Annahme, dass durch Bewegungs- und Sportprogramme Depression, Angst und Stress reduziert werden und somit eine verbesserte Lebensqualität bei Krebspatienten erreicht werden kann. Sollten Sie an diesen Beeinträchtigungen leiden, können die in dieser Broschüre aufgezeigten Übungsprogramme und Bewegungsempfehlungen helfen, sie zu reduzieren und das Vertrauen in Sie selbst und in Ihren Körper wieder zu stärken.
ARTERIELLE HYPERTONIE (BLUTHOCHDRUCK)
Bluthochdruck kann eine häufige Nebenwirkung in der medikamentösen Tumorbehandlung bei Nierenkrebs sein. Meist wird ein erhöhter Blutdruck über Medikamente reguliert. Für Ihr Training ist es wichtig, dass Sie insbesondere bei Ausdauerbelastungen Ihren Blutdruck nicht zu stark erhöhen. Dazu empfehlen wir Ihnen eine Ergometrieuntersuchung beim Arzt, der Sie dann ggf. medikamentös einstellen kann, aber auch die erforderliche Pulsgrenze unter Training mitteilen kann. Ein weiterer Richtwert ist Ihr subjektives Belastungsempfinden. Die körperliche Aktivität sollte für Sie „etwas anstrengend“ sein.
72 | 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn 9 BEwEgungsEmpfEHlungEn BEi nEBEnwiRKungEn | 73
VERÄNDERTE BLUTWERTE
Bei Thrombozytopenie, Anämie und Neutropenie sind verschiedene Dinge zu beachten. Verhaltens-hinweise zu den jeweiligen Krankheitsbildern werden im Folgenden aufgezeigt.
THROMBOZYTOPENIE (GERINGE ANZAHL VON THROMBOZYTEN)
Wenn Sie unter einer Thrombozytopenie (einer zu geringen Anzahl von Thrombozyten) leiden, ist bei körperlicher Aktivität Vorsicht geboten. Thrombozyten sind Blutplättchen, die für die Blutgerin-nung zuständig sind. Ist ihre Anzahl zu gering (unter 20.000/mm3) besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungen. Bestimmte Sportarten erhöhen das Verletzungsrisiko und setzen somit das Risiko für Blutungen zusätzlich herauf. Weist Ihr Blutbild eine Anzahl von unter 20.000/mm3 Thrombozyten auf, sollten Sie Sportprogramme zunächst nur mit einem Bewegungstherapeuten durchführen. Dann sind anstrengende körperliche Aktivitäten nicht zu befürworten und nur leichte/moderate Ausdauereinheiten wie Walking oder Standfahrradfahren zu empfehlen. Über 30.000/mm3 Throm-bozyten kann ein Krafttraining durchgeführt werden, und ab 50.000/mm3 Thrombozyten sind auch anstrengendere körperliche Tätigkeiten möglich.
ANÄMIE (VERMINDERTE KONZENTRATION VON HÄMOGLOBIN)
Bei einer Anämie (einer verminderten Konzentration von Hämoglobin) leiden Betroffene aufgrund einer zu geringen Sauerstoffkonzentration im Blut unter Müdigkeit und Leistungsminderung. Bei einem Hämoglobinwert unter 8 g/dl sollten Sie auf anstrengende sportliche Betätigung verzichten, da durch den zu niedrigen Hämoglobinwert der Körper möglicherweise nicht ausreichend mit Sau-erstoff versorgt werden kann. Bewusstlosigkeit kann hier die Folge sein. Sollte Ihr Hämoglobinwert zwar zu niedrig (unter 13 g/dl) sein, jedoch über 8 g/dl liegen, kann ein Ausdauertraining die Sauer-stoffaufnahmekapazität verbessern und Ihnen so helfen, die Symptome zu reduzieren. Das Ausdau-ertraining sollte drei bis fünf Mal pro Woche für jeweils 20–45 Minuten durchgeführt werden.
9.9NEUTROPENIE (GERINGE ANZAHL AN NEUTROPHILEN GRANULOZYTEN)
Bei einer Neutropenie (einer zu geringen Anzahl neutrophiler Granulozyten im Blut) ist die Immunabwehr reduziert. Betroffene haben daher ein gesteigertes Risiko, an Infektionen zu erkranken. Sollte Ihr Blutbild eine Anzahl neutrophiler Granulozyten unter 1.500 pro ml Blut aufweisen, sind besondere Maßnahmen ratsam. Handschuhe, Mundschutz und Desinfektionsmittel können helfen, Sie vor Bakterien und Keimen aus der Umwelt zu schützen. Besonders außerhalb der Wohnung, an Orten, wo Sie vielen Menschen begegnen und ihnen nah kommen oder wo viele Personen die gleichen Gegenstände berühren, sind diese Schutzmaßnahmen zu empfehlen. Auch bei körperlicher Aktivität ist diesbezüglich Vorsicht geboten. An gemeinsam genutzten Geräten sollten entweder Handschuhe getragen oder vor der Benutzung die Berührungsflächen desinfiziert werden.
9.10NEBENWIRKUNGEN VON mTOR-HEMMERN
mTOR-Hemmer sind bei Nierenkrebs häufig eingesetzte Medikamente, welche die Blutversorgung des Tumors vermindern und somit sein Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen hemmen. Leider treten in Verbindung mit mTOR-Hemmern häufig Nebenwirkungen auf. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die nichtinfektiöse Pneumonitis (Lungenentzündung). Um dieser vorzubeugen, eignet sich das Atemtraining in Kapitel 7.1. Auch ein Fatigue-Syndrom kann entstehen. Die Empfeh-lungen hierfür finden Sie in Kapitel 9.3. Veränderungen der Blutwerte und eine Immunsuppression (eingeschränkte Immunabwehr) sind ebenfalls mögliche Nebenwirkungen. Hinweise und Empfeh-lungen zur Veränderung verschiedener Blutparameter und zum Schutz vor Infektionen werden in Kapitel 9.9 aufgezeigt. Weiteren Aspekten wie einer Hyperglykämie (hoher Blutzucker) und einer Hyperlipidämie (zu hohe Anzahl von Fettzellen im Blut), die zu Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkran-kungen führen können, kann durch körperliche Aktivität vorgebeugt werden. Nutzen Sie hierfür die in Kapitel 8, oder bei Metastasen die in Kapitel 7.2 aufgezeigten Übungsprogramme.
74 | 10 Entspannung 10 Entspannung | 75
Ebenso wichtig wie die regelmäßige körperliche Aktivität ist auch das Einhalten von Ruhepausen und Entspannungsphasen. Onkologische Patienten regenerieren unter und direkt nach medizinischer Therapie nach Belastungen langsamer als Gesunde. Daher ist es wichtig, dass Sie sich zwischendurch einen Tag Pause gönnen, um Ihrem Körper die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen.
Um eine Belastung wahrnehmen und die Trainingsreize verarbeiten zu können, ist ein Wechsel aus Belastung und Entlastung wichtig. Entspannung kann Ihnen helfen, ein besseres Gefühl für Ihren Körper und Ihre Bedürfnisse zu entwickeln und sich vom Stress des Alltags zu erholen. Wichtig ist, dass Sie eine Entspannungsstrategie für sich entwickeln, bei der Sie sich wohlfühlen und vollkommen loslassen können.
Wie eine optimale Entspannung aussehen sollte, kann individuell sehr verschieden sein. Im Folgenden sind unterschiedliche Möglichkeiten aufgeführt. Probieren Sie aus, welche Methode Ihnen gut tut. Sollten Sie eine andere, hier nicht erwähnte Methode favorisieren, dürfen Sie diese natürlich alternativ ausführen. Versuchen Sie, sich regelmäßig Ruhephasen einzuräumen. Besonders gut lassen sich diese mit der körperlichen Aktivität verbinden. Gerade nach verrichtetem Training fühlt es sich gut an, dem Körper eine Pause zu gewähren. Führen Sie daher die Entspannung möglichst im Anschluss an Ihr Training durch oder wann immer Ihnen danach sein sollte. Achten Sie darauf, dass Sie warm und bequem gekleidet sind, um sich optimal entspannen zu können.
ENTSPANNUNG10
76 | 10 Entspannung 10 Entspannung | 77
METHODE DER PROGRESSIVEN MUSKELRELAXATION (PMR)
Die Methode der PMR nach Jacobson ist eine Entspannungstechnik, die mit einem Wechsel aus Anspannung und Entspannung der Muskulatur arbeitet. Diese Technik eignet sich besonders für Pati-enten, die ein geistiges „Nichtstun“ nicht gut ertragen können. Durch klare Anweisungen wird der Kopf mit einbezogen und dem Geist kein Raum für negative Gedanken gegeben. Die Anleitung für die PMR finden Sie in Kapitel 7.2.
METHODE DES AUTOGENEN TRAININGS
Die Methode des Autogenen Trainings beruht auf der Annahme, dass ein ruhiger Körperzustand auch zu einem ruhigen psychischen Zustand führt. Jede Übung basiert daher auf dem Herbeiführen eines ruhigen Körperzustandes. Die Einflussnahme erfolgt in einfachen, kurzen Sätzen, die im Geiste so lange wiederholt werden, bis der erwünschte Zustand wahrnehmbar wird. Legen Sie sich so hin, dass es für Sie angenehm ist und Sie einige Minuten liegen können, ohne Ihre Position wechseln zu müssen. Wiederholen Sie nun gedanklich die im Folgenden aufgelisteten Sätze jeweils 6 Mal in sehr langsamer Geschwindigkeit, bevor Sie zum nächsten Satz übergehen. Nehmen Sie sich Zeit, die Wirkung in Ihrem Körper nachzuspüren. Hilfreich ist zu Beginn die Anleitung über einen Tonträger (beispielsweise mit Audio-CDs, die im Handel erhältlich sind).
• Ich bin vollkommen ruhig und entspannt.• Meine Arme und Beine sind ganz schwer.• Meine Arme und Beine sind angenehm warm.• Mein Atem geht ruhig und gleichmäßig.• Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig.• Mein Bauch ist strömend warm.• Meine Stirn ist angenehm kühl.
ENTSPANNUNG ÜBER ATEMTECHNIKEN
Die Atmung ist ein wichtiges Instrument zur Beeinflussung der körperlichen Anspannung und Entspannung. Über einen ruhigen Atem können Sie den Körper ebenfalls beruhigen und Spannungen lösen.Legen Sie sich bequem auf den Rücken und stellen Sie die Beine auf. Die Arme liegen entspannt neben dem Körper. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Atmen Sie durch die Nase ein und spüren Sie nach, wohin die eingeatmete Luft strömt. Atmen Sie dann wieder aus. Achten Sie darauf, dass Sie ruhig atmen, und nehmen Sie wahr, wie auch Ihr Körper nach und nach ruhiger wird. Gibt es Spannungen in Ihrem Körper? Lenken Sie Ihren Atem bewusst an diese Punkte (z. B. Nacken, unterer Rücken), indem Sie einatmen und der einströmenden Luft gedanklich zum verspannten Bereich folgen. Zu Beginn kann es helfen, eine Hand an die betroffene Stelle zu legen, um den Atem besser steuern zu können.
ENTSPANNUNG ÜBER PHANTASIEREISEN
Die Methode der Phantasiereise basiert auf dem gedanklichen „Entfliehen“ aus dem Hier und Jetzt. Durch eine erzählte Geschichte (vorgelesen oder von einem Tonträger abgespielt) wird man in eine andere Situation und meist an einen anderen, angenehmen Ort versetzt. Auf diese Weise kann eine positive Grundstimmung und eine Entspannung des Körpers erzeugt werden. Phantasiereisen sind ebenfalls als AudioCDs oder im Internet erhältlich.
78 | 11 KontaKtE unD aDREssEn 11 KontaKtE unD aDREssEn | 79
KONTAKTE UND ADRESSENHINWEIS: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
11ALLGEMEIN
Das Lebenshaus e.V.Untergasse 36, 61200 WölfersheimTelefon: 0700 58850700, Fax: 030 77327823EMail: [email protected]nierenkrebs.org
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.KunoFischerStraße 8, 14057 BerlinTelefon: 030 32293290, Fax: 030 322932966EMail: [email protected]
Deutsche Krebshilfe e.V.Buschstraße 32, 53113 BonnTelefon: 0228 72990, Fax: 0228 72990011 EMail: [email protected]
RehaSport Deutschland e.V. Haus 9, Spandauer Damm 130, 14050 BerlinTelefon: 030 30678103, Fax: 030 30678121EMail: info@rehasportdeutschland.dewww.rehasportdeutschland.de
11.1
Deutsche Sporthochschule KölnInstitut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Abteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin AG „Bewegung, Sport und Krebs“ (PD Dr. Freerk Baumann)Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 KölnTelefon: 0221 49824821, Fax: 0221 49828370EMail: f.baumann@dshskoeln.dewww.dshskoeln.de
Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT)Ein Trainings und Beratungsangebot speziell für Krebspatienten der AG „Bewegung, Sportund Krebs“ (Leitung: PD Dr. Freerk Baumann & PD Dr. Thomas Elter)Ein Kooperationsprojekt der Deutschen Sporthochschule Köln, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Abteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin und dem Centrum für Integrierte Onkologie Köln/Bonn (CIO) der Uniklinik KölnKerpener Straße 34 (Gebäude 47), 50931 KölnTelefon: 0221 47832993, Fax: 0221 47887378EMail: ott@dshskoeln.dewww.ciokoelnbonn.de/ott
Deutscher Behindertensportverband e.V.Tulpenweg 2–4, 50226 FrechenTelefon: 02234 60000, Fax: 02234 6000150EMail: info@dbsnpc.dewww.dbsnpc.de
80 | 11 KontaKtE unD aDREssEn 11 KontaKtE unD aDREssEn | 81
11.2ADRESSEN DER KREBSSPORTGRUPPEN
BADEN-WÜRTTEMBERGBadischer Sportbund Nord e.V.Am Fächerbad 5, 76131 KarlsruheTelefon: 0721 18080, Fax: 0721 180828EMail: info@badischersportbund.de www.badischersportbund.de
Badischer Sportbund Freiburg e.V.Wirthstraße 7, 79110 FreiburgTelefon: 0761 152460, Fax: 0761 1524631EMail: info@bsbfreiburg.de www.bsbfreiburg.de
Württembergischer Landessportbund e.V.FritzWalterWeg 19, 70372 StuttgartTelefon: 0711 28077100 Fax: 0711 28077105EMail: [email protected] Ansprechpartnerin RehaSport: Pamela Graf Telefon: 0711 28077177 Fax: 0711 28077104EMail: [email protected]
Badischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.Mühlstraße 68, 76532 BadenBadenTelefon: 07221 396180, Fax: 07221 3961818EMail: [email protected]
Württembergischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.FritzWalter Weg 19, 70372 StuttgartTelefon: 0711 28077620, Fax: 0711 28077621EMail: info@wbrsonline.dewww.wbrsonline.net
BAYERNBehinderten- und Rehabilitations- Sportverband Bayern e.V.GeorgBrauchleRing 93, 80992 MünchenTelefon: 089 5441890, Fax: 089 54418999www.bvsbayern.comAnsprechpartner RehaSport: Prof. Dr. Wolfgang KemmlerEMail: kemmler@bvsbayern.com
Bayerischer Landes-Sportverband e.V.GeorgBrauchleRing 93, 80992 MünchenTelefon: 089 157020, Fax: 089 15702444EMail: [email protected], www.blsv.de
BERLINLandessportbund Berlin e.V.JesseOwensAllee 2, 14053 BerlinTelefon: 030 300020, Fax: 030 30002107EMail: info@lsbberlin.org www.lsbberlin.net
BRANDENBURGLandesSportBund Brandenburg e.V.Schopenhauerstraße 34, 14467 PotsdamTelefon: 0331 971980Fax: 0331 9719834EMail: info@lsbbrandenburg.dewww.lsbbrandenburg.de
BREMENLandessportbund Bremen e.V.Auf der Muggenburg 30, 28217 BremenTelefon: 0421 792870, Fax: 0421 71834EMail: info@lsbbremen.de www.lsbbremen.de
HAMBURGHamburger Sportbund e.V.Schäferkampsallee 1, 20357 HamburgTelefon: 040 419080, Fax: 040 41908274EMail: hsb@hamburgersportbund.dewww.hamburgersportbund.de
Behinderten- und Rehabilitations- Sportverband Hamburg e.V. Schäferkampsallee 1, 20357 HamburgTelefon: 040 859933, Fax: 040 8512124EMail: mail@brshamburg.dewww.brshamburg.de
HESSENLandessportbund Hessen e.V.OttoFleckSchneise 4, 60528 FrankfurtTelefon: 069 67890, Fax: 069 6789109EMail: [email protected] www.landessportbundhessen.de
MECKLENBURG-VORPOMMERNLandessportbund Mecklenburg- Vorpommern e.V.Wittenburger Straße 116, 19059 SchwerinTelefon: 0385 761760, Fax: 0385 7617631EMail: lsb@lsbmv.de www.lsbmv.de
NIEDERSACHSENLandesSportBund Niedersachsen e.V.FerdinandWilhelmFrickeWeg 10, 30169 Hannover, Telefon: 0511 12680EMail: info@lsbniedersachsen.de www.lsbniedersachsen.de
82 | 11 KontaKtE unD aDREssEn 11 KontaKtE unD aDREssEn | 83
Behinderten-Sportverband Niedersachsen e.V.FerdinandWilhelmFrickeWeg 10, 30169 Hannover Telefon: 0511 12685100, Fax: 0511 126845100EMail: info@bsnev.dewww.bsnev.de
NORDRHEIN-WESTFALENLandessportbund Nordrhein- Westfalen e.V.Postfach: 101506, 47015 DuisburgTelefon: 0203 73810, Fax: 0203 7381616EMail: info@lsbnrw.dewww.lsbnrw.de
Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen e.V.FriedrichAlfredStraße 10, 47055 DuisburgTelefon: 0203 7174150, Fax: 0203 7174163EMail: [email protected]
RHEINLAND-PFALZLandessportbund Rheinland-PfalzRheinallee 1, 55116 MainzTelefon: 06131 2814191Fax: 06131 2814120www.lsbrlp.de
Ansprechpartnerin Breitensport: Hiltrud GunnemannTelefon: 06131 2814371, Fax: 06131 2814156EMail: h.gunnemann@lsbrlp.de
SAARLANDLandessportverband für das SaarlandHermannNeubergerSportschule 4 66123 SaarbrückenTelefon: 0681 38790EMail: [email protected]
Saarländischer Turnerbund e.V.HermannNeubergerSportschule 4 66123 SaarbrückenTelefon: 0681 3879226 Fax: 0681 3879230EMail: info@saarlaendischerturnerbund.dewww.saarlaendischerturnerbund.de
SACHSENSächsischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.Am Sportforum 10/H2, 04105 LeipzigTelefon: 0341 2113865, Fax: 0341 2113893EMail: sbv@behindertensportsachsen.dewww.behindertensportsachsen.de
Landessportbund SachsenPostfach 100952, 04009 LeipzigTelefon: 0341 216310, Fax: 0341 2163185EMail: zentrale@sportfuersachsen.dewww.sportfuersachsen.de
SACHSEN-ANHALTBehinderten- und Rehabilitations- Sportverband Sachsen-Anhalt e.V.Am Steintor 14, 06112 Halle (Saale)Telefon: 0345 5170824, Fax: 0345 5170825EMail: [email protected]
LandesSportBund Sachsen-Anhalt e.V.Postfach 110129, 06015 HalleTelefon: 0345 52790, Fax: 0345 5279100EMail: halle@lsbsachsenanhalt.dewww.lsbsachsenanhalt.de
SCHLESWIG-HOLSTEINRehabilitations- und Behinderten- Sportverband Schleswig-Holstein e.V.Schubystraße 89c, 24837 SchleswigTelefon: 04621 27689, Fax: 04621 27667EMail: rbsv[email protected]sh.de
Landessportverband Schleswig-Holstein e.V.Winterbeker Weg 49, 24114 KielTelefon: 0431 64860, Fax: 0431 6486190EMail: info@lsvsh.de www.lsvsh.de
THÜRINGENLandesSportBund Thüringen e.V.WernerSeelenbinderStraße 1, 99096 ErfurtTelefon: 0361 340540, Fax: 0361 3405477EMail: info@lsbthueringen.dewww.thueringensport.de
Thüringer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.AugustRöblingStraße 11, 99091 ErfurtTelefon: 0361 3453800, Fax: 0361 3453802 EMail: tbrsv@tonline.de www.tbrsv.de
84 | 11 KontaKtE unD aDREssEn impREssum | 85
WICHTIGE INTERNETADRESSEN
www.krebsinformationsdienst.de Allgemeine Informationen zum Thema Krebs
www.vereinlebenswert.deVerein für angewandte Psychoonkologie in Köln
www.dapo-ev.deDeutsche Arbeitsgemeinschaft für psychosoziale Onkologie e.V.
www.krebsgesellschaft.de/wub_ip_krebs_beratung_hilfe,78277.html Kontaktadressen der psychosozialen Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften
11.3AUTOREN
PD Dr. Freerk BaumannDozent und wissenschaftlicher MitarbeiterLeiter AG Bewegung, Sport und KrebsDeutsche Sporthochschule KölnInstitut für Kreislaufforschung und SportmedizinAbteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin
Anika GiesenWissenschaftliche MitarbeiterinDeutsche Sporthochschule KölnInstitut für Kreislaufforschung und SportmedizinAbteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin
Berit EberhardtBereichsleiterin NierenkrebsDas Lebenshaus e.V.
IMPRESSUM
NOTIZEN
Novartis Pharma GmbH Roonstraße 25 90429 Nürnberg
0032
0342
02/
2016