Betriebliches Mobilitätsmanagement nach der AIDA-Regel · Das AIDA-Modell Attention...
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Betriebliches Mobilitätsmanagement nach der AIDA-Regel ADFC-Mittagsgespräch am 12. Mai 2016
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Im Wettbewerb entscheidet sich der Kunde für das Produkt/Unternehmen, das ihm den höchsten Nutzen bietet
Strategisches Dreieck
Kunde
Unternehmen Wettbewerber Wettbewerbsvorteil
Nutzenangebot Nutzenangebot
--> Das Strategische Dreieck lässt sich auch auf die Verkehrsmittelwahl übertragen.
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Im Wettbewerb entscheidet sich der Mitarbeiter für das Verkehrsmittel, das ihm den höchsten Nutzen bietet
Strategisches Dreieck
Mitarbeiter
Fahrrad Automobil Wettbewerbsvorteil
(wahrgenommenes) Nutzenangebot
(wahrgenommenes) Nutzenangebot
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Das Werbewirkungsprinzip des AIDA-Modells beschreibt vier typische Phasen einer Kaufentscheidung
Das AIDA-Modell
Attention (Aufmerksamkeit) Interest (Interesse) Desire (Wunsch) Action (Handlung)
Durch den Einsatz gezielter Maßnahmen auf jeder der vier Stufen soll der potenzielle Kunde in seiner Kaufentscheidung beeinflusst werden.
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Etwa 80 Prozent der Handlungsmotive eines Menschen liegen im unbewussten Bereich
Eisbergmodell (nach Sigmund Freud, von Ruch und Zimbardo)
Subjektive Empfindungen
Wahrnehmungen „Empfehlungsmarketing“
Gewohnheiten und Routinen
Zur erfolgreichen Steigerung des Alltagsradverkehrs müssen menschliche Empfindungen, Gewohnheiten und Wahrnehmungen berücksichtigt werden
Hygge-Modell
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
In jeder Stufe des AIDA-Modells sind spezifische psychologische Aspekte entscheidungsrelevenat
Das AIDA-Modell im Mobilitätsmanagement
Attention (Aufmerksamkeit) Interest (Interesse) Desire (Wunsch) Action (Handlung)
Wahrnehmungen Subjektive Empfindungen Gewohnheiten und Routinen
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Auf Grundlage unserer Wahrnehmungen schätzen wir unsere individuellen Handlungsoptionen ein
Verkehrssituation
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Auf Grundlage unserer Wahrnehmungen schätzen wir unsere individuellen Handlungsoptionen ein
Verkehrssituation
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Eine trojanische (Rad-) Infrastruktur knüpft an bekannten Wegeführungen des KFZ-Verkehrs an
Kognitive Karten liegen der „Trojanischen Infrastruktur“ zugrunde
• Kognitive Karten sind interne Bilder der Umwelt. Sie helfen uns, die Umwelt zu verstehen und uns in ihr zurecht zu finden
• Enger Zusammenhang zwischen kognitiven Karten und Mobilität:
(1) Sie werden durch Bewegung im Raum erworben
(2) Es werden Elemente der Verkehrsinfrastruktur verwendet
(3) Sie ermöglichen Orientierung
• Kognitive Karten sind komplex, wenn die Routen je nach Verkehrsmittel unterschiedlich verlaufen • Der Mensch nutzt 5 Schlüsselelemente zur Erzeugung kognitiver Karten:
(1) Merkzeichen, z.B. markante Gebäude, Denkmäler, Brunnen (2) Zentrale Plätze und Knotenpunkte, z.B. Bahnhöfe, Marktplätze (3) Abgegrenzte Gebiete, z.B. Stadtteile (4) Begrenzungen, z.B. Böschungen, Flussufer, Hecken, Stadtmauern (5) Wege, z.B. Pfade, Gehwege, Radwege, Straßen, Autobahnen
• Die Umwelt ist leicht lesbar, wenn es leicht fällt, die einzelnen Bestandteile zu einer zusammenhängenden kognitiven Karte zu verbinden.
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Kognitive Karten sind komplex, wenn die Wegeverbindungen je nach Verkehrsmittel unterschiedlich verlaufen
Typische Wegestrukturen in Abhängigkeit des Verkehrsmittels
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Verhaltensänderungen sind umso leichter, je eher Gewohnheiten und Routinen beibehalten werden können
Zwiebelschalenprinzip
Ziel: Bedarfsgerechte Angebote schaffen
Routinen, Gewohnheiten
Ausmaß der erforderlichen Verhaltensänderung
z.B. Rad fahren… • … mit Kindern • … mit Lasten (Einkaufsverkehr) • … in Businesskleidung • … bei Nässe und/oder Kälte • … bei Dunkelheit • … über größere Distanzen • … auf unbekannten Strecken • …
70% 11%
18%
Mit dem Rad zurückgelegte Strecken
bis 7,5 km
7,5 - 15 km
über 15 km
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Pendler akzeptieren für Wege mit dem Fahrrad üblicherweise eine Fahrzeit von 30 Minuten bzw. Distanzen bis etwa 7,5 Kilometern
Mit dem Fahrrad zurückgelegte Distanzen und Fahrzeiten (Niederlande)
Quelle: Ministerie van Verkeer en Waterstaat, Niederlande, 2009
0 2 4 6 8 10 12 14 16
Innerorts
Außerorts undRadschnellwege
Sommer (30 Min)
Winter (20 Min)
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Relevante Handlungsfelder für Verhaltensänderungen im betrieblichen Mobilitätsmanagement sind die Infrastruktur und soziale Normen
Handlungsfelder und Einflussfaktoren
Infrastruktur und Angebote
Soziale Normen
Wahrnehmungen Subjektive Empfindungen Gewohnheiten und Routinen
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Beispiele für Infrastrukturmaßnahmen in Unternehmen
Eine betriebsinterne Infrastruktur ist die Basis, wenn das Fahrrad für Mitarbeiter als realistische Alternative wahrgenommen werden soll
• Radabstellanlagen • Duschen und Umkleiden • Reparaturstationen und –service • Ladestationen • Poolfahrräder für Dienstwege • Parkraumbewirtschaftung
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Deutschland
Kopenhagen
Gründe für die Fahrt mit dem Fahrrad in Deutschland und in Kopenhagen
In deutschen Städten und Kopenhagen bestehen fundamentale Unterschiede in den Motiven, weshalb Menschen Fahrrad fahren
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Soziale Normen beeinflussen ganz wesentlich unser Verhalten
Fallbeispiel: Kühlgerätehersteller Galway, Irland
Quelle: Karin Zeug 2013
Ausgangssituation Das Management eines produzierenden Unternehmens möchte Mitarbeiter dafür gewinnen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Herausforderung Die Mitarbeiter müssen zu einer freiwilligen Verhaltensänderung animiert werden. Radfahren erscheint vielen jedoch fremd und unpraktisch: das Wetter ist schlecht, die Kinder müssen morgens zur Schule gebracht oder auf dem Weg nach Hause Einkäufe erledigt werden. Projektumsetzung • Kick-Off-Veranstaltung in der Mittagspause: Musik, Smoothie mixen auf dem Fahrrad • 5-wöchiger Wettbewerb: Sieger-Team gewinnt eine Urlaubsreise • Belohnung: Für jede Fahrt mit dem Rad erhält das Team einen Wertungspunkt Erfolgsfaktor „Die soziale Komponente (Gemeinschaftsgefühl, Anerkennung) war entscheidend. Die Mitarbeiter begannen, sich auf den Fluren und auf einer eigens eingerichteten Website über ihre Erlebnisse mit Pfützen auszutauschen. Manche schwärmten, wie entspannt sie radelnd zu Hause ankämen. Sozialer Druck und Anerkennung helfen“
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Personen, die häufig Auto fahren, glauben in ihrem Kollegenkreis Verwunderung auszulösen, wenn sie mit dem Rad zur Arbeit kommen
Telefonstudie zur sozialen Akzeptanz des Fahrrades als Verkehrsträger (Pendler)
Quelle: Flade 2013
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Die Einführung eines Dienstfahrrades wirkt sich signifikant positiv auf die Nutzungshäufigkeit aus
Nutzungshäufigkeit eines Fahrrades bei Pendlern vor und nach Einführung eines Dienstrades (Niederlande)
47%
18%
24%
8%
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13%
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0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%
immer
häufig
regelmäßig
manchmal
nie
vorher
nachher
Quelle: Ministerie van Verkeer en Waterstaat, Niederlande, 2009
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
Für die Weiterentwicklung sozialer Normen im Unternehmen steht eine Vielzahl von Maßnahmen und Bausteinen zur Verfügung
Handlungsbeispiele
• Strukturierter Prozess für betriebliches Mobilitätsmanagement • Zusammenarbeit mit der Kommune • Dienstradprivileg • Corporate Design für das Fahrrad • Aktionstage • Einbindung des Intranets (gemeinsame Plattform) • Reparatur- bzw. Mobilitätsservice • „Dresscode-Service“ • …
Handbuch: Radverkehr in der Kommune Nutzertypen, Infrastruktur, Stadtplanung, Marketing
Das Hygge-Modell Ergänzungen zur ERA Autor: Thiemo Graf i.n.s. - Institut für innovative Städte (Herausgeber) Verlag: Les éditions Bruno ISBN: 978-3-940217-19-6 1. Auflage, Sommer 2016 Seiten: ca. 300 (farbig, bebildert)
Beraten. Realisieren. Qualifizieren.
i.n.s. – Institut für innovative Städte Alter Kirchenweg 27 • D-90552 Röthenbach a.d. Pegnitz
Telefon: +49 (0)911/95 33 98 - 65 • E-Mail: [email protected] www.innovative-staedte.de
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