Beschichtungskosten richtig kalkulieren

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PULVERBESCHICHTEN Beschichtungskosten richtig kalkulieren Beispiel einer Kosrenverteilung . Die Aufteilung in Kostenarten tragt dazu bei , Kostentreiber zu entlarven . Wahrend Pulverbeschichtungsanlagen immer komplexer und leistungsfahiger werden, arbeiten viele Betriebe im kaufmannischen Bereich noch immer mit vollig veralteten Instrumenten. Dabei konnen verursachungsgerechte Kalkulationsmethoden zur Steigerung der WeUbewerbsfahigkeit beitragen. S; dem Lopez Effekt 1993 in der Automobilindustrie ist das Preis- niveau in weiten Bereichen des Ober- flachenschutzes stetig gesunken. Es ist nicht gelungen, das Anfang der 90er Jahre bestehende Preisniveau wieder zu erreichen. Zusatzlicher Druck auf die Beschichtungspreise kommt durch die Schaffung des ED Binnenmarktes auf die Deutsche Beschichtungsindus- trie zu. Durch immer geringere Margen an den Produkten aber auch immer hohere Anspruchshaltungen an Qua- litat, und Logistik sind auch neue genauere Instrumente der Kostenrech- nung und Kalkulation notwendig. Dies ist ein wichtiger Ansatzpunkt. Beschichtungsanlagen werden immer komplexer und leistungsfiihiger, der Wettbewerbskampf immer intensiver aber kaufrnannisch wird in weiten Bereichen des Oberflachenschutzes immer noch mit Instrumenten aus den Gin sechziger [ahren gearbeitet. Die fol- genden AusfUhrungen sollen die Sicht- weise der betroffenen Betriebe fur die- ses Thema scharfen. Kostenarten bilden 1m Rahmen der Finanzbuchhaltung macht es durchaus Sinn Kostenarten zu bilden, die sich sparer als signifikante Groflen im Pulverlackierprozess wie- derfinden. Es ist empfehlenswert bei- spielsweise Energiekosten schon im Rahmen der Finanzbuchhaltung zu separieren, zum Beispiel in die Konten Strom, Gas und Frischwasserbezug. Dies erleichtert im Rahmen der Kostenkalkulation erheblich die spate- re Arbeit und tragt dazu bei, Kosten- treiber zu entlarven. Ansonsten besteht immer die latente Gefahr, dass sich Kostentreiber innerhalb zu groB gefasster Kontenbereiche verstecken kormen. Eine weitere Uberlcgung, der man sich stellen sollte, ist es, die Kosten in beschaftigungsabhangige (variable) und bcschaftigungsunabhnngigc (fixe) Kosten zu unterteilen. Beschaftigungs- unabhangigc Kosten sind zum Beispiel Grundsteuern, Leasingraten oder Ge- halter der Leitungsebene. Eine grundsatzliche Philosophie konnte folgendermaBen lauten: Aile Kosten, die innerhalb eines Betrach- tungszeitraumes von sechs Monaten nicht veranderbar sind werden als fix betrachtet. Eine Kosrenauflosung in fixe und variable Bestandteile bietet den Vorteil Planansatze zu finden, vor allem III beschaftigungsschwachen Zeiten. Kostenstellen klar abgrenzen Kostenstellen sind organisatorisch cigcnstandige Einheiten die raumlich klar voneinander abgegrenzt werden kormen. Man unterscheidet zwischen Kostenstellen, die ihre Leistung aus- schlieBlich innerbetrieblich weiterge- ben, sogenannten Hilfskostenstellen, und Kostenstellen, die Wertschop- fungsprozesse direkt ausfuhren, soge- nannte Hauptkostenstellen. Beispiele fur Hilfskostenstellen sind Grundsttick und Gebaude, Sozialein- richtungen, Wasseraufbereitung, Schlos- serei, Qualitatsmanagernent oder Be- triebsleitung. Beispiele fur Hauptkostenstellen sind Lackieranlage 1 oder Lackier- anlage 2. Aile anfallenden Kosten konnen tiber entsprechende Buchungen in der Finanzbuchhaltung zugeordnet wer- den. Wichtig ist in diesem Zusammen- hang, dass das Personal, welches die Eingangsrechnungen kontiert, tiber betriebliche Erfahrungen verfUgt und den entsprechenden Praxisbezug hat, JOT 312003

Transcript of Beschichtungskosten richtig kalkulieren

Page 1: Beschichtungskosten richtig kalkulieren

PULVERBESCHICHTEN

Beschichtungskostenrichtig kalkulieren

Beispiel einer Kosrenverteilung . Die Aufteilung in Kostenarten tragt dazu bei ,

Kostentreiber zu entlarven .

Wahrend Pulverbeschichtungsanlagen immer komplexer und

leistungsfahiger werden, arbeiten viele Betriebe im kaufmannischen

Bereich noch immer mit vollig veralteten Instrumenten. Dabei konnen

verursachungsgerechte Kalkulationsmethoden zur Steigerung der

WeUbewerbsfahigkeit beitragen.

S; dem Lopez Effekt 1993 in derAutomobilindustrie ist das Preis­

niveau in weiten Bereichen des Ober­

flachenschutzes stetig gesunken. Es ist

nicht gelungen, das Anfang der 90er

Jahre bestehende Preisniveau wieder

zu erreichen. Zusatzlicher Druck auf

die Beschichtungspreise kommt durch

die Schaffung des ED Binnenmarktes

auf die Deutsche Beschichtungsindus­

trie zu. Durch immer geringere Margen

an den Produkten aber auch immer

hohere Anspruchshaltungen an Qua­

litat, und Logistik sind auch neue

genauere Instrumente der Kostenrech­

nung und Kalkulation notwendig.

Dies ist ein wichtiger Ansatzpunkt.

Beschichtungsanlagen werden immer

komplexer und leistungsfiihiger, der

Wettbewerbskampf immer intensiver

aber kaufrnannisch wird in weiten

Bereichen des Oberflachenschutzes

immer noch mit Instrumenten aus den

Gin

sechziger [ahren gearbeitet. Die fol­

genden AusfUhrungen sollen die Sicht­weise der betroffenen Betriebe fur die­

ses Thema scharfen.

Kostenarten bilden

1m Rahmen der Finanzbuchhaltung

macht es durchaus Sinn Kostenarten zu

bilden, die sich sparer als signifikante

Groflen im Pulverlackierprozess wie­

derfinden. Es ist empfehlenswert bei­

spielsweise Energiekosten schon im

Rahmen der Finanzbuchhaltung zu

separieren, zum Beispiel in die Konten

Strom, Gas und Frischwasserbezug.

Dies erleichtert im Rahmen der

Kostenkalkulation erheblich die spate­re Arbeit und tragt dazu bei, Kosten­

treiber zu entlarven. Ansonsten

besteht immer die latente Gefahr, dasssich Kostentreiber innerhalb zu groB

gefasster Kontenbereiche verstecken

kormen.

Eine weitere Uberlcgung, der man

sich stellen sollte, ist es, die Kosten in

beschaftigungsabhangige (variable)

und bcschaftigungsunabhnngigc (fixe)

Kosten zu unterteilen. Beschaftigungs­

unabhangigc Kosten sind zum Beispiel

Grundsteuern, Leasingraten oder Ge­

halter der Leitungsebene.

Eine grundsatzliche Philosophie

konnte folgendermaBen lauten: AileKosten, die innerhalb eines Betrach­

tungszeitraumes von sechs Monaten

nicht veranderbar sind werden als fix

betrachtet.

Eine Kosrenauflosung in fixe und

variable Bestandteile bietet den Vorteil

Planansatze zu finden, vor allem III

beschaftigungsschwachen Zeiten.

Kostenstellen klar abgrenzen

Kostenstellen sind organisatorisch

cigcnstandige Einheiten die raumlich

klar voneinander abgegrenzt werden

kormen. Man unterscheidet zwischenKostenstellen, die ihre Leistung aus­schlieBlich innerbetrieblich weiterge­

ben, sogenannten Hilfskostenstellen,

und Kostenstellen, die Wertschop­fungsprozesse direkt ausfuhren, soge­

nannte Hauptkostenstellen.

Beispiele fur Hilfskostenstellen sindGrundsttick und Gebaude, Sozialein­

richtungen, Wasseraufbereitung, Schlos­

serei, Qualitatsmanagernent oder Be­triebsleitung.

Beispiele fur Hauptkostenstellen

sind Lackieranlage 1 oder Lackier­anlage 2.

Aile anfallenden Kosten konnen

tiber entsprechende Buchungen in der

Finanzbuchhaltung zugeordnet wer­den. Wichtig ist in diesem Zusammen­

hang, dass das Personal, welches die

Eingangsrechnungen kontiert, tiberbetriebliche Erfahrungen verfUgt und

den entsprechenden Praxisbezug hat,

JOT 312003

Page 2: Beschichtungskosten richtig kalkulieren

PULVERBESCHICHTEN

Anzahl der gefertigten Lackiergestelle

Normalkosten pro Lackiergestell

um die eigene Arbeit kontinuierlich auf

Plausibilitat zu prtifen. Denn eine

falsche Kostenzuordnung fuhrt zwangs­

laufig zu falschen unternehmerischen

Entscheidungen und erschtittert die

Glaubwtirdigkeit der Kostenrechnung.

[eder Kritiker sagt berechtigt:

Stimmt ja sowieso alles nicht!

Die Qualifikation, Kenntnisse undVerstandnis tiber die Produktionszu­

sammcnhangc zu erlangen, ist durch

einfache MaBnahmen zu erreichen,

etwa indem jeder Mitarbeiter im

Bereich Kostenrechnung einmal furzwei Wochen in verschiedenen Berei­

chen der Produktion mitarbeitet. Diesfordert nicht nur das Zusammen­

geharigkeitsgefUhl, sondern die Mitar­

beiter sind auch in der Lage Wechsel­

wirkungen zu erkennen.

Verursachungsgerechte

Kostenverteilung

Erfassungszeilraum

Kostenstelle

PersonaIkosten

PersonaIkosten

Energiekosten

Pulverlacke

Entfellungen

Phosphate

Reparaturen

M ieten

Abschreibung

Entsorgungskosten

Gesamtkosten

2002

Pulveranlage I

90 000 Euro Me ister. Vorarbeiter

25 0 000 Euro 10 M itarbeiter

150000 Euro

17 5000 Euro

30 000 Euro

45000 Euro

40000 Euro

50 000 Euro

100 000 Euro

65 000 Euro

995 000 Euro

160 000 Stuck

6,21 Euro

Beisp ielhaft ermittelter Verrechnungssatz aus Daten. die von der Kosten­

ree/mung bereitg estellt wer den

Arti keldefiniti on

Nr.

Gew icht:

Oberflache

HOilkbrpermaBe (LxBxH)

Substrat:

FOllmenge pro Lackiergestell

Handh abun gszeit zum Aufhang en und Verpacken

Verrechnungssatz pro Lackiergestell

Beladung mit Arlikel 4711

resullierender Verkaufspreis

In der betrieblichen Praxis findensich immer noch sehr einfache Verfah­

ren der Kostenrechnung, die zwar sehr

einfach Kalkulationsgrundlagen lie­

fern, aber tiber deren Gefahren man

sich haufij; nicht bewusst ist.Die einfachste Form der Kalkulati­

on in der Oberflachentechnik ist es, die

Anzahl der auf ein Lackiergestell

geharigen Teile durch einen Kosten­satz zu dividieren, den man vorher aus

der Finanzbuchhaltung/Kostenrech­

nung ermittelt hat. Hier finden sich

eindimensionale BezugsgraBen wieKosten pro m-, Kosten pro Lackierge­

stell und Kosten pro Trommel.

Die Problematik dieser Bezugs­graBen ergibt sich aus der Durch­

schnittsbildung, die aufgrund der ein­

dimensionalen Betrachtungsweise vor­

handen ist. Hinter einem ermittelten

Kostensatz, beispielsweise Kosten proLackiergestell, verbergen sich eine

Vielzahl von Kostenarten, wie zum

Beispiel Personal- und Energiekosten,

Kosten fur Vorbehandlungschemikali­en und Lacke, Reparatur- und Raum­

kosten und dergleichen (Beispiel sieheKasten rechts).

Setzt man die ermittelten Ferti­

gungslohnkosten pro Minute mit derbenotigten Zeit (8,5 min Ist-Aufnah-

..

Beisp iel 1: Kostenkalkulation

me) zum Beladen und Entladen des

Lackiergestells miteinander in Bezie­hung, so ergeben sich Fertigungslohn­

kosten von 1,7051 E uro pro Lackierge­stell. Verrechnet werden aber nur

1,5625 Euro. Erzielt wird also eine

Unterdeckung von 0,1426 Euro proLackiergestell, rund acht Prozent der

anfallenden Personalkosten werden

somit nicht verrechnet.Schon an diesem Punkt muss klar

werden, dass sich so komplexe Ablau-

4711

0 .1 kg

0 .005 m2

50x50x2mm

Blech

64 Stock

8 .5 Minuten / 100 Stock

6 .21 Euro

64 Stock

9 .703 Euro / 100 Stuck

fe, wie die einer Lackieranlage nichtmit einer BezugsgraBe kalkulatorischabbilden lassen. Die Gefahr einer der­

art einfachen Kalkulation liegt darin,dass der Betrieb bei Artikeln mitgroBer Handhabungsintensitat am

Markt attraktiv ist, aber nur aufgrundder Tatsache, dass er nicht aile Kostenverrechnet.

1m Umkehrschluss ist er wettbe­

werbsunfahig bei allen Artikeln, diegeringere Fertigungslohnkosten als

JOT 3 12003

Page 3: Beschichtungskosten richtig kalkulieren

PULVERBESCHICHTEN

Kostenrecfmllng am Beispiel des Eroqesverbreucnee

.//'

/"./'"

»< --

1,5625 Euro I Lackiergestell auslosen.

Zur Erlauterung wird nachfolgend ver­

sucht, den Standardprozess der Pulver­

lackierung zu untergliedern in die

Bereiche

1. Wareneingangslogistik

2. Handhabung zum Aufhangen der

Waren

3. Lackieren

4. Handhabung zum Verpacken der

Waren

5. Warenausgangslogistik

Wechselvvirkungen

von Prozessen

Aile Prozesse innerhalb emes

Unternehmens stehen in Wechselwir­

kung zueinander. Dazu ein Beispiel

aus der Praxis:

Es betrifft die Produktivitat von

Mitarbeitern beim Aufhangen von

Kleinteilen auf ein Lackiergestell, die

dazu Handschuhe tragen mussten.

Die Mitarbeiter erreichten an den

Arbeitsplatzen durchschnittlich eine

Lmsatzproduktivitat von 55 Euro.

Durch Zielvorgaben zur kontinuierli­

chen Kostensenkung war der Einkauf

angehalten, jedes [ahr die Kosten

ftlr zu beschaffende Produkte zu sen­

ken. Infolge von standigcr Marktbe­

obachtung gelang es, gleich aussehen­

de Handschuhe zu beschaffen, deren

Einkaufspreis etwa 40 Prozent unter

dem der bislang eingesetzten Hand­

schuhe lag.

Der Einkauf hatte sein Ziel erreicht

und wurde entsprechend gelobt. Das

Ergebnis war jedoch, dass die einge­

setzten Handschuhe einen geringeren

Tragekomfort aufwiesen, so dass die

Lmsatzproduktivitat pro Stunde auf

unter 50 Euro zurtickfiel. Aufgefallen

ist dieses nur durch ein aktives Con-

Die Ungenauigkeit die­

ses Verfahrens liegt unter

anderem darin, dass man

nicht genau weiB; wie hoch

eventuelle Verdunstungsver­

luste sind, das heiBt, welche

Menge wird tatsachlich in

die Abwasseranlage eingelei­

tet. Die zweite wesentlich

graBere Ungenauigkeit liegt

darin, dass die fur die

Abwasserbehandlung entste­

henden Kosten wesentlich

vorn Verschmutzungsgrad

der eingeleiteten Medien

abhangcn.

An diesem Beispiel ist

schon erkennbar, dass man

in den seltensten Fallen

wirklich gerechte Umlagebezugs­

graBen findet. In solchen Fallen muss

der bestmogliche Kompromiss heraus­

gearbeitet werden.

Anteil66%

Anteil33%

200 m-'

100 m-'

• Wettbewe bpotentiale bAusbringununter 200 5 ucGe a nlch11 ve echn er''Ko t n ab 2005 lick pro S un

c

Ftir eme verursachungsgerechte

Leistungsverrechnung von Hilfsko­

stenstellen ist die Wahl der richtigen

BezugsgraBen von entscheidender

Bedeutung. Betrachtet man zum Bei­

spiel die Hilfskostenstelle Wasserauf­

bereitung, so stellt sich bei mehreren

Einleitern die Frage, wie diese Kosten­

stelle gerecht verteilt werden soli?

Folgende praktikable Mcglichkei­

ten waren denkbar: Der Frischwasser­

bezug der Einleiter wird tiber Mess­

gerate ermittelt und dies bildet die

Grundlage fur die Kostenverteilung.

Zum Beispiel:

Pulveranlage I

Pulveranlage II

BezugsgroBenvvahl zurinnerbe­

trieblichen Leistungsverrechnung

den, stellt sich die Frage, was diese

Arbeitsgange mit der Kalkulations­

graBe Anzahl der Teile pro Lackierge­

stell zu tun haben? Die Antwort lautet

gar nichts!

Beziehen sich diese Tatigkeiten

nicht vielmehr (ausgenommen Ferti­

gung ) auf die Anzahl der umgeschla­

genen Ladehilfsmittel? Fur die Tatig­

keit "LKW entladen" werden die

Logistikkosten ausschlieBlich tiber die

Anzahl der umgeschlagenen Ladehilfs­

mittel bestimmt. Die darin enthaltene

Sttickzahl an Teilen ist aber von hoher

Wichtigkeit fur die resultierenden

Sttickkosten.

30tOck

-KJh- t

- I

1 200tile.

353025

10

Punkt 1 und 5: Wareneingangslogi­

stik I Warenausgangslogistik

Die anfallenden Logistikkosten

sind haufij; ein stark unterschatzter

Kostenblock. In der Regel verzehren

sich zwischen 10 und 30 Prozent der

mit dem Lackierprozess anfallenden

Selbstkosten. Ihre Hohe ist abhangig

von den logistischen Leistungsmerk­

malen, die mit den Auftragen verbun­

den sind. Dabei ist es auch vallig uner­

heblich, welche Ftillmengen sich in

den Ladehilfsmitteln (LHM) befin­

den. Der Standardablaufbesteht in der

Regel aus den Arbeitsgangen LKW

entladen, Identifikation der Ware,

Stiickzahlprtifung, Einlastung in das

EDV I PPS System, Disposition/Pro­

duktionsplanung der Waren, Ferti­

gung, Versandbereitstellung, Liefer­

scheinerstellung, Versand und Rech­

nungsstellung.

Bei genauerer Betrachtung dieser

Arbeitsgange, die sich in unterschiedli­

cher Tiefe in jedem Prozess wiederfin-

.: JOT 3 12003

Page 4: Beschichtungskosten richtig kalkulieren

PULVERBESCHICHTEN

Firma Kunterbunt

Einzelpreis-Ermitllung ror die Pulveranlage I Stand : 01 12003

Verkaufsprovisionen

VKIII

Herstellkosten je lOa Teile

SEK Abdeckma terialje l Oa Teile

SEK Werkzeugkostenje l Oa Teile

SEK Sandstrahlen I Maskierarbeilenje 100 Teile

SEK Fremd leistungskostenje 100 Teile

VwVtGk

SEK Vertrieb Warentransport

SEK Vertrieb Leerguttransport

serestkcste n je 100 Teil eAusschuB

Gew inn + Wagnis

Gew inn + Wagnis Frachtkosten

VK ISkonto

VK II

m/min 1,20

m 0,90

Stck. 6,00

Stck. 4 80 45 ,83

31 ,96

EUR 6,00

9 322 ,00

193,20

EUR9 0 ,00

0 ,00

10.00

6,01

28 7,00

Handh. / Logistik I

Lack ieren Transporl gesamtEUR/%5tck EUR/%Stck EUR/ %Stck

287 ,00

2,00

0,00

0,00

0,00

15,50% 44,80

0 ,00

0 ,00

333,80 0 ,00 333,800 ,50% 1,67 0 ,00 1,67

30,00% 100,6 4

25 ,00% 0,00 100,64

4 36,1 0 0 ,00 4 36,1 00 ,00% 0,00 0 ,00 0 ,00

4 36,1 0 0 ,00 4 36,1 08.00% 37,92 0 .00 37,92

474 ,03 0,00 474 ,0 3

EUR/ Min.

0 ,47

0,47

EUR220,00

28,00

28 ,00

9,00

150 Iene/Benaner

150 Iene/BenauerBetrag in EUR

j e 100 Stck.

Einheit

Stunde

Stunde

Stunde

lHM

Bezuqs­

menge

100

150

Testkunde

ZB Halter

a2,68

150.000

50.000

Kunde:

Amkef:

Amkej-Nr.:

Gewicht/kg :

Jahresbedarf / Stuck:

gepl. Anli eferlosgrbBe:

Stundensatz

Anlage

AUfhangen

Verpacken

lager / Loqistik

> Rctaencenanertonen> Fertiqteilebehelterinhalt

Tatigkeil

Band geschw ind igkeit

lackierrahmenabstand

lackierrahmenbestockung

Ausbringung pro StundeHandhabungEK Lack materia l l K/Pulver

Lackverbrauch

Lacksorte 1

Mischungspreis 2 K

lackverbrauch

Lacksorte 2Verpackung sma terial

lager / logistikkosten

Herstell kosten je 100 Teile

JOT 312003

Page 5: Beschichtungskosten richtig kalkulieren

Pulveranlage I

Kundenname Teslkunde

Arlikelname ZB Ha ller

Sachnummer 0

aile Ang aben per 100 SIOck angefragte

Losgr6Be

UE 400 Euro

var. Koslen Anl age 21 Euro

var. Koslen Handh abun g 22 7 Euro

var. Koslen Logisli k 4 Euro

DECKUNGSBEITRAG I 148 Euro

Fixkoslen Anlag e 25 Euro

Fixkoslen Handhab ung 6 Euro

Fixkoslen Logi slik 2 Euro

DECKUNGSBEITRAG II 114 Euro

SEK 2 Euro

AusschuB 2 Euro

VwVI Gemeinkoslen 45 Euro

DECKUNGSBEITRAG III 66 Euro

Skonto I Provisionen 38 Euro

DECKUNGSBEITRAG IV 28 Euro

kalk. Fixkoslen Anl age o Euro

ka lk. Fixkoslen Handhabung 1 Euro

ka lk. Fixkoslen Logislik o Euro

DECKUNGSBEITRAG V 27 Euro

Gew inn & W agnis 101 Euro

DECKUNGSBEITRAG VI .- 74 Euro

Dokumentierte DV basierende Kalkulation sprogramme konnen folg ende

Vorteile b ieten:

di e Einga ben in der Vorkalkulation kbnnen gena u abgeglieflen wer den

mit dem spateren Ist-Zustand

es bietet siefl di e M bg lieflkeil. Anfl lieflkeitskalkulationen an g leiefla rtigen

Artikeln dureflzufafl ren

es nettsch: das g leiefle Know-how bei allen beteiligten Personen vor.

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PUlVERBESCHICHTEN

trolling, welches derartige Beschaf­

fungsmaBnahmen bewertete.

Mit diesem Beispiel soli aufgezeigt

werden, dass es durchaus sinnvoll seinkann, an bestimmten Stellen die Kos­

ten zu erhohen, wenn entsprechende

Produktivitatssteigcrungcn dieses auf­

fangen. Die ausschlieBliche Betrach­

tung von Elementen, wie dem Ein­

kauf, ist nicht sinnvoll. Vielmehr sind

Prozessbetrachtungen wichtiger denn

je. Bereichsiibergreifende Ansatze,

zum Beispiel zur Werks-, Anlagen- und

Einrichtungsplanung beziehungsweise

im Entwicklungsbereich, werden auch

von Qualitatsmanagement-Regelwer­ken wie zum Beispiel der ISOjTS

16949 gefardert.Die Kombination aus verursa­

chungsgerechter Kostenstellen- bezie­

hungsweise Kostentragerrechnung und

detaillierter Arbeitsmittel ermoglich es

dem Betrachter, sofart die signifikan­

ten Groflen zu erkennen und dart imRahmen der kontinuierlichen Verbes­

serung anzusetzen. 1m vorliegenden

Beispiel sind das: Lacke, Anlagenkos­

ten, Verwaltungs- und Vertriebsge­

meinkosten und Handhabungskosten.

In Kombination lassen sich aus

einer Arbeitsgangkalkulation und einer

Deckungsbeitragsrechnung Preisun­

tergrenzen ermitteln, wie an diesem

Beispiel zu sehen ist. Der eingesetzte

Zielpreis ist vom Kunden mit 400 Euro

vargegeben. Der narmalerweise kalku­lierte Verkauspreis ist 474 Euro/lOO

Stuck.Bei mangelnder Auslastung kann es

rats am sein einen derartigen Auftraganzunehmen, da immer noch die Voll­

kosten gedeckt sind und sogar 27 Euro

als Gewinn & Wagnis Anteil verblei­

ben.

Der Aulor: Ernst Thomas,Peotec GmbH, Solingen,

Tel. 021012334697, e-mail:[email protected]