Beiträge zur Reduzierung des Pestizideinsatzes ... · Kontakt, an Non-Hodgkin-Lymphomen oder...
Transcript of Beiträge zur Reduzierung des Pestizideinsatzes ... · Kontakt, an Non-Hodgkin-Lymphomen oder...
Beiträge zur Reduzierung des Pestizideinsatzes
Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes
Schleswig-Holstein & Naturfreunde Schleswig-Holstein
Kiel, 9. Oktober 2017
Chemischer Pflanzenschutz und seine Risiken –
ein Umdenken ist überfällig
Dipl. Ing. agr. Susan Haffmans
Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany)
Gliederung
Über PAN Germany
Pestizidmarkt
Belastungen von Mensch & Natur
- Gesundheit
- Umwelt und Biodiversität
Notwendige Maßnahmen zum besseren Schutz von Gesundheit und
Natur & Umwelt
Eine gesunde Welt für alle.
Mensch und Umwelt vor Pestiziden schützen. Alternativen fördern.
• Aufklärung über Folgen des Einsatzes von
Pestiziden und Bioziden
• Alternativen zu chemischem Pflanzenschutz
& chemischer Schädlingsbekämpfung
• - Tierarzneimittel in der Umwelt
• Serviceangebote für Bauern und Verbraucher
• Politikbegleitung / Gesetzgebungsprozesse
/ Industrieargumenten begegnen
• seit 1984
• Mitgliedsgruppen & Einzelmitglieder
www.pan-germany.org
Das Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.
Pesticide Action Network (PAN) www.pan-international.org
600 Mitgliedsorganisationen, > 90 Ländern
Seit 35 Jahren informiert PAN über die negativen Folgen des Einsatzes von
Pestiziden und setzt sich für umweltschonende, sozial gerechte Alternativen ein.
PAN Germany,
Hamburg
Photo: Kurt_Bouda_pixelio.de
Pestizidmarkt – ein lohnendes Geschäft
Quelle: [Jahresberichte Industrieverband Agrar: www.iva.de;
2016
~ 50 Milliarden Dollar
Umsatz globaler
Pflanzenschutzmarkt
2005
~ 31 Milliarden Dollar
IVA Jahresbericht 2014: www.iva.de
ChemChina
BVL (2017): Meldungen gemäß § 64 Pflanzenschutzgesetz für das Jahr 2016 :
http://www.bvl.bund.de; Abb. PAN Germany
Marktdaten Deutschland*
Anzahl zugelassene Mittel und Wirkstoffe in Deutschland 2016
270 Wirkstoffe in
753 Mitteln
1465 Handelsnamen
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
40000
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Inlandsabgabe ohne inerte Gase (Vorratsschutz)
29.531
34.752 + 9,2 %
[BLE-Strukturdaten zum Ökologischen Landbau in Deutschland: https://www.oekolandbau.de/service/zahlen-daten-fakten/zahlen-zum-oekolandbau/;
BÖLW (2017): Zahlen, Daten Fakten. Die Bio-Branche 2017: http://www.boelw.de/themen/zahlendatenfakten/zdf-2017/oekologisch-bewirtschaftete-flaeche-
und-zahl-der-bio-betriebe-in-deutschland/
Chemischer Pflanzenschutz - große Flächenrelevanz
Bio Flächen (6,3 %)
Nicht-Bio Flächen (93,7%)
2016:
Bio-Anbauflächen
Bundesgebiet 7,5 %
(1.185.471 ha )
Schleswig-Holstein 4.1%
(49.641 ha)
Regelmäßiger
Einsatz chemisch-
synthetischer
Pestizide
Bundes-Ziel:
20% ÖLB
Wann?
Belastungen von Mensch & Natur
Foto: PAN Germany SH
Aufnahme über die Haut
Pestizid-Exposition und mögliche Folgen
Einatmen Orale Aufnahme
Grafikquelle Mensch: http://bilder.tibs.at/repository/gsund/figuren/
Zeitpunkt
Dauer
Hautschäden
Atemprobleme
Schwindel
Zittern, Krämpfe
Ohnmacht
Koma, Tod …
akut
Hormonstörungen
neurologische Schäden
Fruchtschädigung
Krebs …
chronisch
!
Übersicht: S. H. PAN Germany
Krebs Signifikant erhöhtes Risiko für landwirtschaftliche Arbeiter mit Pestizid-
Kontakt, an Non-Hodgkin-Lymphomen oder Leukämie zu erkranken.
Zusammenhang zwischen Pestizid-Gebrauch und Prostata-,
Bauchspeicheldrüsen-, Lungen-, Eierstock-, Brust-, Hoden-, Leber-, Nieren-
und Darmkrebs sowie Gehirntumoren
neurologische Schäden Hinweise auf Zusammenhang zwischen Pestizid-Kontakt und reduziertem
Empfindungsvermögen, gestörten kognitiven und psychomotorischen
Funktionen sowie Depressionen
Gefahr einer Parkinson-Erkrankung bei Anwendung
bestimmter Pestizide um das siebenfache erhöht.
Hormonelle (endokrine) Effekte Können bei extrem niedrigen Dosen auftreten.
Fruchtbarkeitsstörungen, Beeinträchtigung von Föten:
Fehlentwicklungen & und Missbildungen der Sexualorgane
Belastung von Landwirten und ihren Familien Beispiel Frankreich
www.generations-futures.fr
http://victimespesticides.weebly.com
/professionnels.html
Chronisch krank durch Pestizide
Landwirt Dominique Marchal,
Gemischtbetrieb, Leukemie in
Folge von Pestizidexposition.
Anerkannt als Berufskrankheit.
Winzer Fréderic, Prostata-Krebs,
Metastasen in der Hüfte und
Lunge, kämpft um Anerkennung
als Berufskrankheit.
Belastung von Anrainern und Nachbarn durch Sprüh-Abdrift
Gesundheitliche Folgen
Ökologische Folgen
Wirtschaftliche Folgen
Je nach chemisch-physikalischen Eigenschaften eines
Wirkstoffes, Gelände und Wetterlage/Klima können
Pflanzenschutzmittel abgedriftet und/oder in die Atmosphäre
verflüchtigen.
Nah- bzw. Ferntransport
trockenen bzw. nassen Deposition auf Nichtzielflächen
Verpflichtender Mindestabstand zum Schutz von Umstehenden und
Anwohnern*:
2 Meter bei Flächenkulturen
5 Meter bei Raumkulturen
*Bekanntmachung BVL 11/02/27 vom 16. Dezember 2011, BAnz. vom 31. Dezember 2011
Abstandsregelungen
Keine durch ein Gesetz o. Vo erteilte allgemeine Vorgabe zum Schutz von
Kulturflächen vor Abdrift von Nachbarflächen.
Ein LW darf nicht Spritzen, wenn er annehmen muss, dass
Nachbarkulturen geschädigt werden. Hier geht es um eine zivilrechtliche
Angelegenheit zwischen dem Geschädigten und dem potentiellen
Schädiger. -> Schadensersatz.
Diskrepanz zwischen Risikobewertung und erlebter
Belastung vor Ort: Schäden bei Bio-Landwirten
http
://ww
w.s
z-o
nlin
e.d
e/n
achric
hte
n/d
ie-fo
lgen-d
es-g
iftnebels
-2931781.h
tml
Aus: Naturlandnachrichten 06/2013
52 dokumentierte
Fälle
O-Töne Betroffener
gesundheitliche
ökologische
wirtschaftliche
Schäden
Belastung von Nachbarn & Anrainern durch Pestizid-Abdrift
www.pan-germany.org *Pestizid-Abdrift
Photo: Gabi-Schoenemann_pixelio.de
Umweltrisiken und
Auswirkungen auf die Biodiversität
Photo: Uwe Steen-pixelio.de
Ungewollte Pestizid-Wirkungen in Natur & Umwelt
Eine große Menge der eingesetzten Pestizide
bleibt nicht auf den Ort der Ausbringung beschränkt
bleibt in seiner Wirkung nicht auf Zielorganismen beschränkt
kann in seiner Wirkung länger andauern als gedacht / beabsichtigt
können Kombinationswirkungen verursachen
verdunstet
verweht versickert reichert sich in Böden an
findet sich als Rückstand in Gewässern
reichet sich in der Nahrungskette an
Lässt sich in Körperflüssigkeiten und Fettgewebe von Organismen nachweisen
Foto: © Rainer-Sturm / pixelio.de.
Abb. S. H. PAN Germany
schädigt
Wildpflanzen &
Tiere
Abb.: UBA (2016):
https://www.umweltbundesamt.de/daten/gewaesser
belastung/fliessgewaesser/oekologischer-zustand-
der-fliessgewaesser
Ziel der Wasserrahmen-
Richtlinie
Erreichen des guten ökologischen
und chemischen Zustands aller
Oberflächenwasserkörper
bis 2015.
Das Ziel wurde nicht erreicht
Zusätzliches Defizit:
- Kleine Fließgewässer bleiben
unberücksichtigt (<10 km2)
- Die WRRL bildet nur sehr einge-
schränkt Pestizidbelastungen ab.
Belastung von Kleingewässern in der Agrarlandschaft
Schleswig-Holstein:
55 % der Proben mit Mehrfachbelastungen
Bis zu 36 Pestizide pro Probe
Im Frühjahr wurden die Herbizide Terbutylazin,
Isoproturon und AMPA (Transformationsprodukt
von Glyphosat) am häufigsten gemessen. *
*ULRICH, U. et al. (2015): Datenlage zur Belastung der Kleingewässer durch Pestizide in Deutschland: ein Statusbericht. In: Hydrologie und
Wasserwirtschaft 59 (5). S. 227-238)
Photo: Stiftung Naturschutz S-H
Habitat: z.B. kleine
Oberflächengewässer in
landwirtschaftlich genutzen Gebieten
Trotz Einhaltung der guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz:
Kontamination des Lebensraums, der Eier und Kaulquappen mit Pestizden
Bsp.: Isoproturon und Cypermethrin
Deformation, Verhaltensänderungen, erhöhte Mortalität
EU: Geschützte Art (FFH-RL),
Dtl: Rote Liste Art stark gefährdet
(bedrohte Art)
Rotbauchunke
Quelle: Pflugmacher, S. (2008): Wirkungen von Pestiziden auf aquatische Organismen, mit Hauptfokus
auf die Rotbauchunke. Leibniz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, In PAN Germany Workshop Dokumentation Biodiversität
versus Pestizide 2008
Photo: Dr. Pflugmacher
Deformierter Schwanz Ödem
Verkrümmtes Rückgrat Photo: Dr. Pflugmacher
Beispiel: Amphibien
Beispiel: Wirbellose Tiere – Invertebraten in Gewässern
Fazit aus Forschung und Monitoring:
42% der EU Süßwasser –Ökosysteme leiden unter chronischer
Pestizid-Belastung.
Die realen Pestizid-Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme
werden im Rahmen der Risikoprüfung im Zulassungsverfahren
unterschätzt.
* Malaj E, von der Ohe PC, Grote M, Kuhne R et al. (2014). Organic chemicals jeopardize the health of freshwater ecosystems on the continental
scale. PNAS111: 9549-9554
Der jahrzehntelange weit verbreitete Einsatz von
(Breitband)Herbiziden zählt zu den „nutzungsbedingten
Ursachen“ des Rückgangs an Pflanzenvielfalt*:
Beispiel: Samenvorrat in Böden
Die mittlere Artenzahl der Ackerbegleitpflanzen** liegt bei:
~2 bzw. 9 Arten im konventionellen Landbau
~3 bzw.12 im den integrierten Landbau und
~22 bzw.16 Arten im ökologischen Landbau
Pflanzen spielen beim Erhalt der biologischen Vielfalt eine sehr wichtige Rolle.
Faustregel: Mit einer Pflanzenart verschwinden 10-12 Tierarten.
© SH/PAN Germany
[*Marshall J., Brown V., Boatman N., Lutman P. & Squire G. (2001), The impact of herbicides on weed abundance and biodiversity.
Dundee; **(Gerowitt B. et al. (2003): Towards multifunctional agriculture – weeds as ecological goods? Weed Res. 43, S. 227-235]
1950er
Jahre
30.000-300.000 Samen/qm 1.000-2.500 Samen/qm
1990er Jahre
Beispiel: Insekten
• Rückgänge der Insektenbiomasse: 1982 - 2017 um bis zu 80%.
• 37,9% der Insektenarten sind ausgestorben oder bestandsgefährdet
(aktuelle RL)
• Grund: Strukturverarmung, Rückgang des Blütenangebots für Bestäuber,
Nahrungsgrundlage und Habitate verschwinden.
Konsequenz:
Ökosystemleistungen durch Insekten nehmen ab,
=> negative ökologische Auswirkungen &
=> negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft:
Bodenfruchtbarkeit (Humusbildung)
Bestäubungsleistung
Nützlinge für natürliche Schädlingskontrolle
Ph
oto
: R
by R
osa
nu
s -
pix
elio
.de
* Scharenberg, W. (2008):Unerwünschte Pestizid-Effekte in terrestrischen Ökosystemen, mit dem Hauptfokus auf die Avifauna. In PAN Germany Workshop
Dokumentation Biodiversität versus Pestizide 2008
** BfN & DDA 2012 s. http://www.bfn.de/0401_pm.html?&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=4274&cHash=7d84b9cbfd8cdfe309af165d46f2b118
Beispiel: Vögel – Pestizidauswirkungen auf die Avifauna*
Europaweit hat die
Agrarlandschaft
inzwischen etwa
die Hälfte ihrer
ursprünglich dort
heimischen Vögel
verloren.**
Rückgang der Vogelpopulationen in der Agrarlandschaft
[Abb. aus Börneke S. (2016): Die (un-)heimliche Arten-Erosion.
Hrsg. Die Grünen/Europäische Freie Allianz, i.A. MEP Martin Häusling]
Rückgang der Vogelpopulationen in der
Agrarlandschaft
[Abb. aus Börneke S. (2016): Die (un-)heimliche Arten-Erosion.
Hrsg. Die Grünen/Europäische Freie Allianz, i.A. MEP Martin Häusling]
1993 - 2016
1972 - 2016
Matthieu Gauvain (http://commons.wikimedia.org
KN 7. Oktober 2017
Exkurs: Effekte von Neonikotinoiden auf Bestäuber
Gebeiztes Saatgut
Abamectin Esfenvalerate Methiocarb
Acrinathrin Etofenprox Methomyl
Alpha-Cypermethrin Fenamiphos Oxamyl
Aluminum phosphide Fenazaquin Phosmet
beta-Cypermethrin Fenoxycarb Pirimiphos-methyl
Bifenthrin Fipronil Pyridaben
Chlorpyrifos Formetanate Quinoclamine
Chlorpyrifos-methyl Fosthiazate Spinetoram
Clothianidin Imidacloprid Spinosad
Cypermethrin Indoxacarb Sulfoxaflor
Deltamethrin Lambda-cyhalothrin Tefluthrin
Dimethoate Malathion Thiamethoxam
Emamectin benzoate Metaflumizone zeta-Cypermethrin
Akut hoch bienengefährliche Pestizid- Wirkstoffe in der EU*
* LD50 48 Stunden von < 2µg/bee; Liste enthält nur genehmigte Wirkstoffe (Annex I) Stand September 2017)
Tabelle: PAN Germany 2017
Inlandsabgabe von Insektizid-Wirkstoffen 2015
Quelle: BVL (2016): Absatz an Pflanzenschutzmitteln in der Bundesrepublik Deutschland Ergebnisse der Meldungen gemäß §
64 Pflanzenschutzgesetz für das Jahr 2015. Abb. 7 Seite 13
20% trotz Teilverbot für
Clothianidin, Thiamethoxan und
Imidacloprid
Neonikotinoide – Wirkungsweise
In der Umwelt
gut wasserlöslich, schlecht abbaubar (Anreichung)
Im Insekt
neurotoxisch, Bindung an kritische Rezeptoren
im zentralen Nervensystem (falsche
Neurotransmitter), irreversibel (!?)
In der Pflanze
systemische Wirkung -> Verteilung über Pflanzensäfte
Dieter-Rill_pixelio.de.jpg
Verena-N._pixelio.de
Erich Westendarp_pixelio.de.jpg
Wie kommen Bestäuber mit Neonikotinoiden in Kontakt?
Guttationswasser
Tau
Oberflächenwasser
Nektar & Pollen
Honigtau
Staub
direkter Sprühnebel
Abdrift &
Ferntransport
eingelagerter
Pollen
Übersicht: S. H. PAN Germany
Foto: www.Fotolia.de
Beobachtete Wirkungen von Neonikotinoiden …
… auf Einzelbienen Lethale Effekte
akute
chronische
Lebensdauer
Larven-Entwicklung
Sub-lethale Effekte
Gedächtnisleistung
Mobilität und
Orientierung
Sozialverhalten
Spermienqualität
…auf das Bienenvolk Geringere Qualität der
gesammelten Pollen
Höhere Wintersterblichkeit
Störungen bei der
Königinnenbildung
Erhöhte Anfälligkeit
gegenüber Viren und
Bakterien (z.B. Nosema)
Zunahme wissenschaftlicher Erkenntnisse
Säugetiere Amphibien Fische
Vögel Fische Reptilien
Beobachtete Wirkungen von Neonikotinoiden &
Fipronil auf andere Wildtiere…
Imidacloprid (und Fipronil) sind giftig für viele Vogel- und die meisten
untersuchten Fischarten
Imidacloprid wirkt schädigend auf Wirbellose und kann so die
Nahrungsgrundlage von Fischen reduzieren und zu geringerem Wachstum
der Fische führen
Schon die Aufnahme einiger mit Imidacloprid oder Clothianidin gebeitzter
Samenkörner kann bei empfindlichen Vogelarten zur Beeinträchtigung der
Fruchtbarkeit oder zum Tod führen.
* David Gibbons et al. (2014): A review of the direct and indirect effects of neonicotinoids and fipronil on vertebrate wildlife.
150 Studien dokumentieren direkte (Toxizität) und indirekte Effekte
(z.B. über belastete Nahrung oder Dezimierung der Nahrungsquellen)
auf
Fazit & Perspektiven
olly/fotolia.com
Trotz Pestizid-Gesetzgebung, Risikominderungsmaßnahmen und
Pflanzenschutz nach „guter fachlicher Praxis“, gibt es schwerwiegende
Pestizid-bedingte Gesundheitsprobleme und werden natürliche
Ressourcen mit Pestiziden belastet und Nicht-Zielorganismen
geschädigt.
Die bisherigen Strategien zu Vermeidung und Verminderung der
negativen Auswirkungen konnten die Probleme bislang nicht lösen.
Mit der derzeitigen Wirtschaftsweise nehmen wir zukünftigen
Generationen die Möglichkeit, agrarökologisch zu wirtschaften und
zukünftig nicht-chemischen Pflanzenschutz zu betreiben.
Fazit
Wie lassen sich Gesundheit, Umwelt & Biodiversität
besser vor negativen Pestizid-Auswirkungen schützen?
• Ambitionierte Umsetzung des 2009 verabschiedeten
Pestizidrechts (Vorsorge↑, Ausschlusskriterien!, Abhängigkeit ↓)
• Grundsätze der Guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz
überarbeiten und rechtsverbindlich ausgestalten (FF, verbindlich)
• Überwachung und Monitoring ausbauen & verbessern
• NAP so gestalten, dass die Abhängigkeit vom chemischen
Pflanzenschutz reduziert wird (Maßnahmen! Zeitziele)
• Ausbildung und Lehre nach dem Leitbild eines echten integrierten
und des ökologischen Pflanzenbaus ausrichten
• Ökonomische Lenkungsinstrumente installieren, z.B.
risikobasierte Pestizidabgabe, Ökolandbauförderung
• Regional handeln: Bsp. pestizidfreie Kommunen
Vielen Dank
Foto:
pixelio qay
www.pan-germany.org
http://blog.pan-germany.org/