bebit Coverstory E-3 Magazin 2007

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ABB lenkt Geschäftsprozesse mit iGrafx in die richtigen Bahnen. Seite 56 BI-Frontends von Drittanbietern ergänzen OLAP-Server. Seite 72 Christian Thum, bebit Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing und Wilfried Hübl, bebit Geschäftsführer für Projekte und Systemlösungen. Seite 42 Basis- & Application- Management Juli/August 2007 EFFICIENT EXTENDED ENTERPRISE www.E- 3 .de www.E- 3 .ch www.E- 3 .at E- 3 IST DAS UNABHÄNGIGE ERP-COMMUNITY-MAGAZIN FÜR DIE DEUTSCHSPRACHIGE SAP ® -SZENE www.E- 3 .at Jetzt unter www.e3abo.info kostenlos anmelden! Alle Mitglieder von deutsch- sprachigen SAP-Anwender- gruppen und Vereinen können unter: www.e3abo.info ein kostenloses Abo bestellen. Diese E-3 Aktion wird exklusiv von COGNOS GmbH un- terstützt – dem Experten für unternehmensweites Report- ing und Planung im SAP- Umfeld.

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bebit Coverstory erschienen im E-3 Magazin, 2007

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ABB lenkt Geschäftsprozesse mit iGrafx in die richtigen Bahnen.Seite 56

BI-Frontends von Drittanbietern ergänzen OLAP-Server. Seite 72

Christian Thum, bebit Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing und Wilfried Hübl, bebit Geschäftsführer für Projekte und Systemlösungen. Seite 42

Basis- &Application-Management

Juli/August 2007

E F F I C I E N T E X T E N D E D E N T E R P R I S E

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E-3 IST DAS UNABHÄNGIGE ERP-COMMUNITY-MAGAZIN FÜR DIE DEUTSCHSPRACHIGE SAP®-SZENE

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kostenlos anmelden!

Alle Mitglieder von deutsch-sprachigen SAP-Anwender-gruppen und Vereinen könnenunter: www.e3abo.info einkostenloses Abo bestellen.Diese E-3 Aktion wird exklusivvon COGNOS GmbH un-terstützt – dem Experten fürunternehmensweites Report-ing und Planung im SAP-Umfeld.

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COVERSTORY Basis- & Application Management

Fragt man einen Bestandskunden, was für ihn wichtig ist, hört man sehr oft: „Die SAP-Basis muss problem-

los ticken und die Anwender müssen mit der Software klar kommen.“ Und genau das bietet bebit der SAP-

Community: Basisarbeit, Hosting und Application-Management.

Von Peter M. Färbinger

SAP-Partner bebit ist Spezialist für Basisbetreuung, Hosting, Application Management und HR Business ProcessOutsourcing

Basis- & Application-Management

ft fallen die Entscheidungen zu Guns-ten eines ERP-Systems auf oberster

Managementebene, leider oft auch ohnePflichtenheft. Vielfach ist es eine strategischeEntscheidung zu Gunsten von SAP, die im Zu-sammenhang mit den Faktoren Sicherheit,Qualität, Support, Personal, Consulting etc.auch vollkommen richtig und logisch ist. DerErfolg einer SAP-Installation entscheidet sichnachhaltig aber im korrekten Customizing, inder soliden Basisarbeit, im Tuning des Sys-tems, der zielgerichteten Unterstützung derBetroffenen und auch in der Auslagerung we-niger relevanter Prozesse. All diese unterstüt-zenden Maßnahmen für den Erfolg eines SAP-Systems und seiner Anwender liefert bebit.Und somit ist es für bebit nur allzu vernünftig,sich nicht mit dem Lizenzverkauf aufzuhalten,sondern alle Anstrengungen in die Zufrieden-heit der SAP-Bestandskunden zu investieren.

„Der Erfolg eines Dienstleisters gründet vorallem auf der Kompetenz seiner Mitarbeiter.Bezogen auf den Bereich SAP und die Kern-kompetenzen der Mitarbeiter bedeutet dieseine Mischung aus betriebswirtschaftlicherund technischer Kompetenz“, weiß Wilfried

Hübl, bebit Geschäftsführer Projekte und Sys-temlösungen. Die technische Kompetenz inden Bereichen SAP-Basis, Anwendung undEntwicklung ist die Grundvoraussetzung fürden Erfolg in der SAP-Community. Letztend-lich fällt diese Art der Kompetenz in den Be-reich vertrauensbildende Maßnahmen. Mehr-wert für den Kunden schafft bebit mit seinemoptionalen Branchen-Know-how und umfang-reicher Prozesskompetenz, ergänzt durchKnow-how im Umfeld der SAP. „Solidität, Fi-nanzstärke, Investitionssicherheit und Konti-nuität gehören neben der technischen undbetriebswirtschaftlichen Kompetenz ebensozu unserem Erfolgsmodell“, ergänzt ChristianThum, bebit-Geschäftsführer Vertrieb undMarketing, „Leistung aus einer Hand, ebendas Angebot eines Full Service IT-Dienstleis-ters, d. h. Consulting, Implementierung, Hos-ting, Application Management, Business Pro-cess Outsourcing, sind insbesondere wichtigbei den bebit-Mittelstandskunden“. Die Inno-vationsfähigkeit im Mittelstand ist eine ganzbesondere Herausforderung, der sich bebitstellt. Der Mittelstand mit seiner eigenenKernkompetenz ist mitunter durch die Kom-plexität eines ERP-Systems stark gefordert.

Aber nur in den seltensten Fällen gehört IT zuden wichtigen Alleinstellungsmerkmaleneines mittelständischen Unternehmens. Hierbewegt sich IT immer an der Grenze zwi-schen operativem Werkzeug und möglichemWettbewerbsvorsprung.

Die beschränkten IT-Ressourcen imMittelstand lassen oft wichtiges ERP-Poten-zial unberücksichtigt. Hier hilft ein externerPartner wie bebit, die Innovationsfähigkeitauch im IT-Bereich hoch und erfolgreich zugestalten. Während große SAP-Bestands-kunden über ausreichende IT-Ressourcenverfügen, um auch neue ERP-Trends zu eva-luieren, ist der Mittelstand auf das Kompe-tenznetz der SAP-Community angewiesen.bebit versteht sich auch als Technologie-und Lösungs-Lieferant, der die ERP-Theoriein die Praxis umsetzt. Wie sieht bebit seineRolle innerhalb der SAP-Community? Chris-tian Thum: „Wir sind Kompetenzträger fürausgewählte und relevante SAP-Themen.bebit ist unter anderem NetWeaver-Refe-renzkunde. Damit sind wir die verlängerte„Werkbank“ für spezielle Themen.“ Die Auf-gabe eines Systemhauses in der SAP-Com-

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munity ist auch die Vermittlerrolle zwischenSAP und seinen Bestandskunden. WilfriedHübl ergänzt im Gespräch: „bebit ist heuteFull-Service-Anbieter für alle SAP-Themenund damit ein Bindeglied zwischen SAP undden Anwendern. Wir nehmen selbstver-ständlich aktiv am Geschehen der SAP-Community, wie Messen, Veranstaltungen,DSAG, teil.“ Die funktionalen Anforderungenbei einem Mittelständler sind im Wesentli-chen dieselben wie bei einer großen SAP-In-stallation. „Unterschiede liegen im Datenvo-lumen, der Transaktionshäufigkeit und Inter-nationalisierung, wie Sprache oder Mehr-währungsfähigkeit“, erklärt Hübl. Beim Mit-telstand sind Entscheidungswege aber deut-lich kürzer und Projektteams kleiner. „DerLeiter Finanzbuchhaltung kann in Personal-union Projektleiter für die Einführung, akti-ver Customizer, Tester und Datenlieferant fürdie Datenmigration sein“, weiß ChristianThum aus der Praxis, „beim späteren Betriebmacht er neben seiner Linienfunktion nochden Power-User für die ganzen FI-Anwenderund schult neue Mitarbeiter“. Für einenSAP-Partner wie bebit bedeutet dies eben-falls ein kleines Projektteam und den Bera-tertyp „pragmatischer Allrounder“, ergänztGeschäftsführer Hübl. Eine klassische Tren-nung zwischen Projektleiter, Berater für Cus-tomizing und Programmierer, Codierung vonSpezifikationen, funktioniert nur sehr seltenim Mittelstand. „Der Berater muss nebenProzess- und Customizingkompetenz auchSAP-Entwicklungskompetenz mitbringen“,betont Thum im Gespräch.

Die Beschaffung und Vorhaltung vonqualifizierten SAP-Mitarbeitern ist für denMittelstandskunden aufgrund von Kostenund Verfügbarkeit von Skills aber schwierig.Und wegen des geringeren Datenvolumenstreten die typischen Probleme wie Performan-cetuning, Archivierung und Reorganisationwenig bzw. deutlich später auf. Zusammen-gefasst sind das immer wieder die entschei-denden Argumente, warum die SAP-Commu-nity auf die Vielfalt und die Kompetenz derSAP-Partner angewiesen ist. In Zusammenar-beit mit erfahrenen Partnern kann heute derSAP-Bestandskunde sein ERP-System um einVielfaches besser nutzen. Mitunter ist auchdie Moderatorenrolle von bebit gefragt. Klas-sische Missverständnisse und sprachlicheBarrieren zwischen der IT- und den Fachab-teilungen sind alltäglich. Auch ein Konfliktzwischen CIO und CFO kann mitunter eska-lieren. „Ja, eine Mittlerfunktion gehört zumSelbstverständnis unseres Beratungsprofils“,erklären Wilfried Hübl und Christian Thumgemeinsam nicht ohne Stolz.

„Der Erfolg eines Dienstleisters gründet vor

allem auf der Kompetenz seiner Mitarbeiter.

Bezogen auf den Bereich SAP und die Kern-

kompetenzen der Mitarbeiter bedeutet dies

eine Mischung aus betriebswirtschaftlicher

und technischer Kompetenz“, weiß Wilfried

Hübl, bebit-Geschäftsführer Projekte und Sys-

temlösungen.

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Am Beginn der R/3-Entwicklung war dieBasistechnologie ein dominierendes Thema,heute sind es mehr die betriebswirtschaftli-chen und organisatorischen Themen. Wie hatsich bebit in diesem Zeithorizont positioniert?Christian Thum, bebit-Geschäftsführer Ver-trieb und Marketing: „Außerhalb der IT-Abtei-lungen waren schon immer betriebswirt-schaftliche bzw. organisatorische Themen imFokus. Die reine Technologie ist und war Mit-tel zum Zweck oder wie man neudeutsch sagt:IT follows the Business.“ Und sein Geschäfts-führerkollege Wilfried Hübl ergänzt: „Nebender technologischen Kompetenz wird es in Zu-kunft immer wichtiger werden, durch fundier-tes Prozess-Know-how in Zielbranchen fürKunden Mehrwerte zu schaffen. Dadurch diffe-renziert sich bebit von Wettbewerbern.“ bebitist originär das IT Competence Center der Bil-finger Berger Gruppe. 1993 war die Ausgrün-dung aus dem Konzern. Der Eintritt von bebitin die SAP-Community erfolgte zunächst überklassische Modulberatung und Einführungs-unterstützung, aber auch R/2 auf R/3-Migrati-onsprojekte wurden durchgeführt. Heute istbebit unter anderem spezialisiert auf die Ent-wicklung von Addons, Migrationen und Relea-sewechsel, die Realisierung von Schnittstellen.Über die weitere Etablierung als SAP-HostingDienstleister gewinnt die Komplettbetreuungvon SAP-Umgebungen inkl. Application Ma-nagement zunehmend an Bedeutung in derCommunity. Wie haben sich das Selbstver-ständnis und die Marktpositionierung in denvergangenen Jahren verändert? Thum: „Wirhaben uns zum Full-Service IT-Dienstleistermit spezieller Branchen-Expertise wie Bau-und Anlagenbau, Facitlity und Industrial Ser-vices und Finanzdienstleister entwickelt.” Undwie ist das Verhältnis zu SAP? „Partnerschaft-lich, offen und fair“, erklärt GeschäftsführerThum, „vor allem geprägt durch persönlicheKontakte, Entwicklungspartnerschaft und Un-terstützung bei Akquisitionen, sowie formali-siert durch unsere Partnerschaftsverträge:SAP-Service und Hosting-Partner und SAPCustomer Competence Center“.

Das Angebot und die Kompetenz vonbebit bringt das Unternehmen manchmal inMitbewerb zum SAP-Consulting und SAPHosting, wie geht man mit dieser Competitionum? „Konkurrenz zu SAP-Consulting bestehtzwar theoretisch – tritt aber in der Praxis seltenauf“, weiß Christian Thum und sein KollegeWilfried Hübl ergänzt: „Viel öfter gibt es part-nerschaftliche Kooperationen in zahlreichenBereichen, z. B. gemeinsame Angebotspräsen-tation bei Mittelständlern.“ bebit besitzt spezi-fische Kompetenzen, die häufig als Ergänzungzum SAP-eigenen Angebot gesehen werden.

„Solidität, Finanzstärke, Investitionssicherheitund Kontinuität gehören neben der technischenund betriebswirtschaftlichen Kompetenz ebensozu unserem Erfolgsmodell“, so Christian Thum,bebit-Geschäftsführer Vertrieb und Marketing.

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SAP-Hosting ist weniger Konkurrent, da derFokus von bebit im unteren bzw. mittlerenHosting-Segment liegt. „Mögliches Konflikt-potenzial wird durch die Zusammenarbeit mitdem SAP-Partnermanager entschärft“, erklä-ren die bebit-Geschäftsführer im Gespräch.

Zukünftig wird bebit seine Schwerpunkte inden Bereichen Hosting, SAP-Consulting undHR-BPO (Business Process Outsourcing) set-zen. „Wir sind ein Full Service IT-Dienstleis-ter“, betont Christian Thum, „durch Leistun-gen aus einer Hand schaffen wir den erforder-lichen Mehrwert beim SAP-Bestandskun-den“. Neben Hosting wird auch ApplicationManagement angeboten sowie zusätzlicheInfrastrukturdienstleistungen wie etwa einSAP-GUI (Graphical User Interface) via Citrix.„Die zukünftige Entwicklung von SaaS unddie Auswirkungen auf mittelständische IT-Dienstleister können sowohl als Chance alsauch als Risiko prognostiziert werden“, beur-teilt Hübl die aktuellen Trends.

Wie erklärt man einem SAP-Bestandskun-den den Begriff Application Management?„Application Management beinhaltet alle Ak-tivitäten, die zum Betrieb und zur Weiterent-wicklung einer produktiven Installation gehö-ren“, sagt Wilfried Hübl im Gespräch mit demE-3 Magazin, „d. h. Incident, Problem- undChange-Management. Unterstützt durch eineprofessionelle Service-Desk-Organisation.“Sein Kollege Christian Thum ergänzt: „In derPraxis besteht jedoch das Problem, wo derSchnitt gemacht wird, d. h. welche Aktivitä-ten sind unternehmenskritisch und müssenvon einem Key-User oder Modulbetreuer erle-digt und welche Aktivitäten können outge-sourct werden?“ Naturgemäß gibt es gele-gentlich eine inhaltliche Befürchtung bei denBestandskunden: Durch das Outsourcen desApplication Managements besteht die Mög-lichkeit eines Know-how-Verlustes bzw. zuhoher Abhängigkeit vom Dienstleister. Hiersind dann wiederum vertrauensbildende Maß-nahmen von Seiten des SAP-Partners gefor-dert, wie sie bebit erfolgreich setzen konnte.

Die Arbeit im Mittelstand ist immer auch einWechselspiel von weichen und harten Fakto-ren. Neben strategischen Komponenten undvertrauensbildenden Maßnahmen ist auchdie meist heterogene IT-Systemlandschaftbeim Anwender eine nachhaltige Herausfor-derung. Wie viel Prozent des gesamten IT-Budgets entfallen bei bebit-Kunden auf denBereich SAP? Dazu Wilfried Hübl: „Dies hängtnatürlich sehr stark vom Kunden und derBranche ab. Nach unserer groben Schätzungentfallen etwa 20 bis 40 Prozent des IT-Bud-

gets unserer Kunden auf den SAP-Bereich.“Es gibt keinen 100-Prozent-SAP-Kunden, daimmer noch zusätzliche Software außerhalbvon SAP, wie etwa Groupware, Office, CAD,Kalkulation, Nischenprodukte etc. zur An-wendung kommen. „Selbst in den klassischenDomänen von SAP im Rechnungswesen wer-den viele Nischenprodukte, wie etwa Treasu-ry, Finanzierungssoftware, Grafiktools ange-wandt“, weiß Geschäftsführer Thum. Ähnlichheterogen ist das Bild in großen Konzernen:Aufgrund von M&A-Aktivitäten sind unter-schiedlichste ERP-Systeme im Einsatz. „Dieshat zur Folge: Die Harmonisierung der entste-henden heterogenen Landschaften ist mit

großem Aufwand verbunden“, erklärt Thum.Welchen Stellenwert hat momentan dasThema SAP ERP 6.0 Releasewechsel beibebit? „Upgrade ist Topthema in der Commu-nity“, weiß Geschäftsführer Hübl. Investitio-nen in R/3 Enterprise gehen weiter zurück,berichtete Anfang diesen Jahres die DSAG e.V. Nur noch rund ein Prozent der befragten

Mitglieder will in diese Lösung investieren.Rund 39 Prozent beabsichtigen, auf SAP ERP6.0 umzusteigen. Für rund 47 Prozent erfolgtder Releasewechsel dabei aus reinen War-tungsgründen, weiß man bei der DSAG. „Ausrein technischen und funktionalen Gesicht-punkten kann gesagt werden, dass SAP ERP6.0 ausgesprochen stabil und robust ist“, er-klärt Hübl die Praxis. Im Rahmen eines eintä-gigen Workshops „Upgrade Evaluation“ be-handelt bebit gemeinsam mit den SAP-Be-standskunden die aktuelle Fragestellung. Zielist die Erarbeitung einer kundenindividuellenRelease- und Upgradestrategie. „Die Planungerfolgt auf Basis von Musterterminplänen,

Checklisten, Leitfäden etc. im Sinne einespragmatischen Best-Practice-Ansatzes“, be-schreibt Wilfried Hübl das Vorgehen vonbebit. Hierbei legt der Kunde den individuel-len Projektumfang fest, d. h. von Spezialauf-gaben über technischen Upgrade bis hin zurkompletten Realisierung. „Klar definierteLeistungspakete zu bekannten Kosten“, defi-

„Neben der technologischen Kompetenz wird es in Zukunftimmer wichtiger werden, durch fundiertes Prozess-Know-how

in Zielbranchen für Kunden Mehrwerte zu schaffen“, erklärt Wilfried Hübl, bebit-Geschäftsführer Projekte.

„Eine Mittlerfunktion gehört zum

Selbstverständnis unseres Beratungs-

profils“, erklärt Christian Thum.

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niert Christian Thum das Ziel. „Vor einemJahr waren Unternehmen großteils in der Pla-nungsphase. Jetzt werden Upgrade-Projektein Angriff genommen“, erklärte Alfons Wah-lers, Vorstandsvorsitzender der deutschspra-chigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG),„darüber hinaus setzen rund 15 Prozent derMitgliedsunternehmen bereits auf ERP 6.0.Dies spiegelt die Empfehlung der DSAGwider und wird durch aktuelle Releaseständeund Lizenzverträge belegt“. Laut DSAG-Um-frage ist der Anteil von Unternehmen, die R/3Enterprise oder frühere R/3-Versionen als füh-rende SAP-Lösung im Einsatz haben, vonknapp 90 Prozent auf rund 74 Prozent gesun-ken, während der Anteil von ERP 6.0 von runddrei Prozent auf über 15 Prozent gestiegen ist.

Wann rät bebit seinen SAP-Bestandskun-den den Umstieg von R/3 auf ERP? „Es gibtkeine allgemeine Faustregel, sondern hängtvon der Kundensituation ab“, erklärt ChristianThum das Vorgehen seines Unternehmens.Auch die Frage nach einem ERP 6.0-Nachfol-ger und kommenden ERP-Trends lässt sichnur vage beantworten. „Die Verbindung derERP-Welt mit anderen Systemen wird zukünf-tig noch stärker an Bedeutung gewinnen“,meint Christian Thum. Auch er ist davonüberzeugt, dass die NetWeaver-Plattform als„Integrationsplattform“ noch stärker an Be-deutung gewinnen wird. Informationstechno-logie muss zur Wertschöpfung einer Organisa-tion beitragen und die Geschäftsstrategie desUnternehmens unterstützen, betonte LéoApotheker, stellvertretender Vorstandsspre-cher der SAP, auf der SAPPHIRE dieses Jahr inWien. Diesem Credo folgend biete SAP Lösun-gen und Best Practices, mit denen Kundeneine flexible Geschäftsprozessplattform zurUnterstützung ihrer Unternehmensziele eta-blieren könnten. „Wir ergänzen die SAP-Platt-form um zusammengesetzte Anwendungen,die eine schnelle und flexible Anpassung vonProzessen und Wertschöpfungsketten ermög-lichen, je nach den Anforderungen ihrer Orga-nisation oder Branche“, so Apotheker weiter.

Enge Zusammenarbeit mit Kunden,hohe Innovationskraft bei Produkten undDienstleistungen sowie ein herausragendesPartner-Ökosystem sieht Léo Apotheker alsErfolgsfaktoren für Unternehmen, um in dyna-mischen Märkten zu bestehen. Eine service-orientierte Architektur für Geschäftsanwen-dungen (Enterprise SOA) in Kombination mitumfassender Branchenexpertise hebe denbisherigen Zielkonflikt zwischen hoher IT-Fle-xibilität und geringeren Kosten auf. Integriertin die Investitionsumfrage von Anfang diesenJahres hat die DSAG einige Fragen bezüglich

Enterprise SOA (ESOA) beantwortet. Signifi-kantes Ergebnis: Der Nutzen von ESOA wirdinzwischen stärker wahrgenommen. Verspra-chen sich 2006 nur rund 17 Prozent effiziente-re Geschäftsprozesse durch die Plattform, sosind dies aktuell rund 44 Prozent. Noch deut-licher fällt die Steigerung hinsichtlich der An-passung und Modellierung von Geschäftspro-zessen aus. Rund 52 Prozent der Befragtensind derzeit der Meinung, dass dies durchESOA gelingt. Im letzten Jahr waren lediglich20 Prozent dieser Ansicht. Flexible IT-Infra-strukturen durch ESOA erwarten aktuell rund40 Prozent, eine Steigerung von rund 20 Pro-zent im Vergleich zum Vorjahr. Positive Si-

gnale aus den Reihen der Anwender kommenauch zur Wettbewerbsfähigkeit. Über dieHälfte sieht hier eine langfristige Verbesse-rung mit ESOA einhergehen. Das sind rund20 Prozent mehr im Vergleich zu einer weite-ren DSAG-Umfrage im Vorfeld des Jahreskon-gresses 2006. Wird bebit von den neuen SAP-Themen wie Enterprise SOA, Business Pro-cess Platform, NetWeaver, Java etc. profitie-ren? „Jede Innovation aus dem Hause SAPwirft bei jedem SAP-Anwender kurz- bzw.mittelfristig zwei Fragen auf“, erklärt Christi-an Thum die aktuelle Situation: Welchen Nut-zen hat die Innovation für mein Geschäft bzw.wie kann diese Innovation in die produktiveERP-Landschaft integriert werden? „Dadurchentsteht in einem ersten Schritt Beratungs-bedarf bzw. zu einem späteren Zeitpunkt Im-plementierungsbedarf. Da bebit sowohl bei-des bedient, werden die Produktinnovatio-nen aus Walldorf positiv gesehen“, betontWilfried Hübl die Position seines Unterneh-mens. Zu ESOA meint man bei bebit: Hierhabe sich nicht nur der Name, sondern auchviel Konzeptionelles geändert. „Unsere Be-wertung: kritisch beobachten“, sind sich diebeiden bebit-Geschäftsführer einig. Und wiesind die anderen Themen positioniert? „Net-Weaver wird stark bei BW, SEM-BCS undSEM-BPS sowie XI nachgefragt“, weiß Hübl.Und auch bei bebit ist man überzeugt, dasssich Java langfristig gegenüber ABAP undABAP-OO durchsetzen wird, da es weltweiteinfach mehr JAVA-Entwickler als ABAP-Entwickler gibt. Aber mittelfristig (bzw. so-lange noch federführend in Walldorf entwi-ckelt wird) werden ABAP-Entwickler immernoch hoch im Kurs stehen. „Der richtige Wegist beschritten und der betriebswirtschaftli-

che Mehrwert von ESOA wird zunehmendvon den Anwendern erkannt“, resümiertMario Günter, Geschäftsführer der DSAG.„Nichtsdestotrotz gibt es noch großen Bedarfan Fallbeispielen aus der Praxis, mittels dererdie Anwender den Nutzen ebenso wie denAufwand ableiten können. Die DSAG wirdauch 2007 durch kontinuierliche und ge-meinsame Aufklärungsarbeit mit SAP dasVerständnis hinsichtlich ESOA weiter stei-gern. Wir begrüßen es, dass SAP den Ball auf-genommen hat und gemeinsam mit uns ver-schiedene Veranstaltungen plant, die sich anverschiedene Zielgruppen vom CIO bis hinzum Endanwender richten.“

Für ihre Investitionen haben Unterneh-men mehr Budget zur Verfügung, hat dieDSAG nun erhoben. Bei den 337 befragtenSAP-Anwenderunternehmen steigen dieseim Vergleich zum Vorjahr durchschnittlichum fast sechs Prozent. Über ein Drittel desBudgets entfällt dabei auf SAP. Mehr als dieHälfte der DSAG-Mitgliedsunternehmenplant, den Großteil des Budgets in Beratungim SAP-Umfeld zu investieren. 18 Prozentwerden für Hardware ausgegeben. Immerhinknapp 29 Prozent – und damit sieben Prozentmehr als im Jahr 2006 – entfallen auf Soft-ware. Der Großteil der Investitionen ist fürNetWeaver und dessen einzelne Komponen-ten vorgesehen. Allen voran NetWeaver Busi-ness Intelligence, NetWeaver Portal und dieExchange Infrastructure. Insgesamt 31 Pro-zent der Anwender planen Investitionen indiesem Bereich. Bei den Applikationen liegenERP Financials mit elf Prozent und ERPHuman Capital Management mit fast neunProzent vorne. Rund 19 Prozent und damitknapp acht Prozent mehr als im Jahr zuvorwollen ihr Budget in Branchenlösungeninvestieren. Welche SAP-Module und Soft-ware-Komponenten aus dem NetWeaver-Stack werden von bebit aktuell customizedund von den SAP-Bestandskunden nachge-fragt? Hier bestätigt Christian Thum die Er-gebnisse der DSAG-Umfrage: „Business Intel-ligence, insbesondere BW, wird von den SAP-Bestandskunden nachgefragt, und verstärktBCS und BPS.” Ebenso kann Wilfried Hübl dieAblösung des Business Connectors (Schnitt-stellen-Thematik) durch XI beobachten. DieAblösung von ITS (Internet Transaction Ser-ver) ist jedoch noch zögernd, da bei den An-wendern hohe Entwicklungsinvestitionen ge-

„Die Einbindung der ERP-Welt mit anderen Systemen wird zukünftig noch stärker an Bedeutung gewinnen“,

so Christian Thum, bebit-Geschäftsführer Vertrieb.

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tätigt wurden. Überraschend musste man beibebit eine zurückhaltende Nachfrage nachSAP-Portals beobachten, während reges In-teresse an Mobile Solutions und PurvasiveComputing herrscht, jedoch derzeit noch we-nige, konkrete Projekte in der SAP-Communi-ty realisiert sind. Die Nachfrage nach SAP-Mobillösungen wächst mit einer Rate von 50Prozent jährlich, und sie werden von über 850Unternehmen weltweit eingesetzt, berichtetejedoch vor Kurzem SAP. „Wir wissen seit lan-gem, dass die Mitarbeiter vieler Unterneh-men unabhängig von ihrem aktuellen Aufent-haltsort einen schnellen, einfachen und direk-ten Zugang zu allen kritischen Geschäftslö-sungen und Daten benötigen“, betont DougMerrit, Corporate Officer und Mitglied desExecutive Council von SAP. „Die mobilen Lö-sungen, die wir heute vorstellen, ermöglichengenau diesen mobilen Zugriff und stärkendamit unser Lösungsportfolio für den einfa-chen Einsatz von Geschäftsanwendungen.“

Wie wird sich die deutschsprachige SAP-Community bis 2010 entwickeln? WilfriedHübl und Christian Thum sind von einer evo-lutionären Weiterentwicklung von SAP ERPüberzeugt. „Wir erwarten insbesondere dieAuflösung des Investitions- und Entwick-lungsstaus bei den SAP-Bestandskunden“,betont bebit-Geschäftsführer Vertrieb undMarketing Thum, „das Anziehen der Kon-junktur wird primär logistische Lösungenpushen“. Und sein Kollege Hübl ergänzt:„Business Intelligence, insbesondere Konsoli-dierungs-Software, werden wachsen undESOA werden wir gewissenhaft beobachtenund warten, bis ,konkrete’ Lösungen auf denMarkt kommen.“

Abschließend betonen die bebit-Ge-schäftsführer ihre Service-Philosophie:„Menschen kaufen von Menschen.” DieserAnsatz ist sowohl Christian Thum als auchWilfried Hübl wichtig in den Bereichen Ap-plication Management und Outsourcingsowie Hosting. „Vermehrt werden im Mittel-stand Anwendungs-Services nachgefragt“,konkretisiert Christian Thum die Zukunftvon bebit. Der HR-BPO-Markt wächst rapidund es gibt volle Auftragsbücher. Neben derfachlichen Business Process Outsourcing-Kompetenz von bebit sind auch weiche Fak-toren wichtig, betont der GeschäftsführerHübl: „Sympathiefaktor und Bauchgefühlspielen im Outsourcing-Geschäft eine großeRolle!“ Zusammenfassen lässt sich das Ge-spräch mit der Feststellung, dass bebit inder SAP-Community nicht nur einen sehrhohen Kompetenz-Faktor, sondern auch ex-trem viel Sympathie genießt.

„Sympathiefaktor und Bauchgefühl spielen im

Outsourcing-Geschäft eine große Rolle“, so Wil-

fried Hübl.

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in Blick in die Zeitungen offenbart aufden ersten Blick: Branchenübergreifend

arbeiten Unternehmen am personellen Limit,müssen Aufträge zum Teil ablehnen und kon-kurrieren um die Gunst gut ausgebildeter Ex-perten. Insbesondere mittelständische Fir-men suchen Hände ringend nach geeignetemPersonal, um die Wachstumschancen umset-zen zu können. Neben dem viel zitiertenFachkräfte-Mangel verfügen die internen Per-sonal-Abteilungen allerdings gar nicht überdas notwendige Zeitbudget, um sich aktivder strategischen Personalentwicklung zuwidmen. Rund 30 bis 50 Prozent ihrer Ar-beitszeit werden in der Regel durch Verwal-tung, Payroll-Services und Logistik blockiertEinen weiteren Teil des Zeitbudgets bindetdie Pflege und Erweiterung der HR-relevan-ten IT-Systeme, etwa um lokale Anforderun-gen aufgrund gesetzlicher Vorgaben zu erfül-len. Auf übergreifende Transparenz wird hiermeist von vornherein verzichtet. Hinzukommt, dass manche Dinge wie etwa die Per-sonalakte noch auf traditionelle Weise in Pa-pierform verwaltet werden.

Mit unserer globalen Wirtschaft stehenauch die Personalabteilungen in den Unter-nehmen vor neuen Herausforderungen. Eineherausragende ist sicher die, das Potenzialund die Produktivität ihrer Mitarbeiter zumaximieren. Der Schwerpunkt im Personal-management – dem Human Capital Ma-nagement – betont deshalb den strategi-schen Part anstelle administrativer Tätig-keiten. Mit anderen Worten: Die bisherige,auf Personalverwaltung fokussierte Sichtwird ersetzt durch eine gestaltende, ganz-heitliche Betrachtungsweise der mitarbei-terbezogenen Prozesse. Standortübergrei-fendes Recruiting, Performancemanage-ment, Personalentwicklung und Bindungder Leistungsträger an das Unternehmensoll(t)en das Wälzen von Lohnlisten, dieSuche von Ausbildungsnachweisen etc. ab-lösen. Das neue Selbstverständnis der Per-sonalwirtschaft drückt sich bereits in derNamensgebung einschlägiger Softwarelö-sungen – SAP ERP Human Capital Manage-ment bzw. SAP ERP HCM – aus. Angesichtsdieses Wandels in der Ausrichtung nehmen

In der Personalarbeit schafft die Auslagerung von Standardaufgaben Frei-

räume. Firmen entledigen sich so kosten- und zeitintensiver Routinetätig-

keiten und können sich stärker auf strategische Aspekte in der Personal-

entwicklung fokussieren.

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90 bis 95 Prozent aller Unternehmen einHCM-Projekt zum Anlass, um bestehendeProzesse zu hinterfragen und neu zu ord-nen. Transparenz, Effizienz und Qualität derPersonaldaten- und Prozesse sind hierbeidie führenden Motive für den Ausbau unddie Realisierung einer umfassenden HCM-Lösung. Hinzu gesellt sich der Wunsch,Kosten und Aufwand zu senken. Als Stellhe-bel dient dabei insbesondere das BusinessProcess Outsourcing (BPO), die Auslage-rung kompletter Geschäftsabläufe ein-schließlich der Betreuung der IT-Systeme.Denn laut Studien von Kienbaum und TPIkönnen durch HR-BPO durchschnittlichzehn bis 15 Prozent der jährlichen Personal-und anteiligen IT-Kosten eingespart wer-den. Zugleich führt es zu einer verbessertenKosten- und Prozesseffizienz, da Unterneh-men im Tagesgeschäft entlastet werden.

In erster Linie sind es Standardaufgaben,die immer öfter im Rahmen des BusinessProcess Outsourcing an professionelleDienstleister übergeben werden. Zu den amhäufigsten ausgelagerten Tätigkeiten zäh-len vornehmlich zeitraubende und damitkostenintensive Routineaufgaben wie dieEntgelt- und Reisekostenabrechnung sowiespezifische Personalbetreuungsleistungen.Mit Hotline und Servicedesk bieten dieDienstleister den Mitarbeitern des outsour-cenden Unternehmens Hilfestellung beiallen operativen Fragen, ob zu Entgelt, Al-tersteilzeit oder Rente. Die Personalabtei-lung wird damit spürbar von Routine-Tätig-keiten entlastet und kann wie beabsichtigtverstärkt auf strategische Aufgaben fokus-sieren. Die entscheidende Weichenstellungauf dem Weg zu einem solch durchgängi-gen Human Capital Management stellt dieEinführung der digitalen Personalakte dar.Sie ersetzt den gewohnten Aktenordner undumfasst von der Bewerbung über den Ar-beitsvertrag, Zeugnisse, Gehaltsnachweisebis hin zu Entlassungsunterlagen und Be-triebsrentennachweis sämtliche relevantenMitarbeiterinformationen. Im Vergleich zurkonventionellen Papierform lassen sich sodie anfallenden Analyse-, Recherche- undVerwaltungsarbeiten von den Mitarbeiternohne nennenswerte Zeitverluste durchfüh-ren. Zugleich wird der Datenschutz erhöht,da Verschlüsselungsmechanismen und einausgefeiltes Berechtigungskonzept alleinautorisierten Mitarbeitern den Zugriff aufdie sensiblen Personalinformationen erlau-ben. Da die Daten via Internet und Intranetstandortunabhängig zur Verfügung stehen,entfallen die Zeiten für Vervielfältigung,Transport, Ablage o. ä.

Freiraum für strategischePersonalarbeitschaffen

Human Capital Management im Wandel

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Basis- & Application Management COVERSTORY

Die vollständigen Vorteile der digitalen Per-sonalakte erschließen sich den Unternehmenstets dann, wenn eine durchgreifende Opti-mierung der zugehörigen Prozesse und Do-kumente damit verbunden wird. Es machtbeispielsweise wenig Sinn, die Inhalte derkonventionellen Akten 1 : 1 abzubilden, dadiese zum Teil unvollständig sind, zum Teilin unterschiedlichen Papieren redundanteoder überflüssige, nicht archivierungspflich-tige Informationen umfassen. Des Weiterenhaben sich an den verschiedenen Stellen imUnternehmen mit der Zeit unterschiedlicheKriterien zur Ablage etabliert. Die Einfüh-rung der digitalen Personalakte wird deshalbin der Regel von notwendigen „Aufräumar-beiten“ begleitet, um eine einheitliche Regi-sterstruktur für personalbezogene Informa-tionen durchzusetzen. Entscheidend für dieerfolgreiche Umsetzung ist natürlich ebensodas Zusammenspiel der Dokumentenmana-gement- und Archivierungssoftware mitSAP ERP HCM. Eine tiefe Integration, wiesie beispielsweise EASY ENTERPRISE derEASY SOFTWARE AG auszeichnet, erlaubt,Daten aus dem SAP-System automatisch derPersonalakte zuzuordnen. Auch lassen sichsystemgesteuerte Löschfunktionen einrich-ten, die termingerecht nicht mehr aufbe-wahrungspflichtige Dokumente (etwa Ab-mahnungen nach zwei Jahren, sozialversi-cherungsrelevante Dokumente nach zehnJahren) automatisch entfernen.

Schlussendlich führen die Möglichkeitender Workflow-Steuerung des eingebundenenContent Management-Systems und SAP ERPHCM zu einer ganzheitlich gestalteten Ver-waltung personalrelevanter Informationenund Prozesse, die einen Mitarbeiter währendseiner gesamten Betriebszugehörigkeit be-gleitet. Routine-Aufgaben lassen sich mitHilfe der neuen technischen Möglichkeitenzentralisieren und automatisieren. Über einMitarbeiterportal oder über einen Internet-Browser stehen Daten und Prozeduren jeder-zeit personalisiert den Mitarbeitern und Ma-nagern im Rahmen von Selfservice-Funktio-nen für strategische Tätigkeiten wie Füh-rungskräfte- und Talent-Entwicklung, aberauch für administrative Aufgaben wie Ur-laubsplanung, zur Verfügung. Wie das Bei-spiel der digitalen Personalakte verdeutlicht,ist die Grundvoraussetzung für den Erfolgeines BPO-Projekts eine klare Ist-Aufnahmeund in einem zweiten Schritt die Definitiondurchgängiger Wunsch-Prozesse. Mit derNeudefinition von Prozess- und Informations-fluss erhalten Unternehmen häufig erst ein-mal Klarheit über die bestehenden Kostenund Prozesse im Personalmanagement. Die

dabei erstellte Dokumentation bildet einehervorragende Grundlage, eine Sourcing-Strategie im HCM-Bereich zu entwickeln.Die Verantwortlichen in den Unternehmenkönnen entscheiden, welche Aufgaben undAnwendungskomponenten in Eigenregie be-trieben werden sollen und welche man einemDienstleister verantwortet.

Die vollständig dokumentierten Prozessefließen als Basis für die Service Level Agree-ments mit dem Dienstleister ein. Die Erfah-rung zeigt: Wer seine eigenen Prozessekennt, kann sie auch dann erfolgreich steu-ern, wenn er sie nach außen gibt. Das erspartbeiden Seiten Überraschungen und bildetdie Basis für eine langfristige vertrauensvolleZusammenarbeit. Allerdings sollten die Un-ternehmen bei der Wahl des passenden Out-sourcing-Partners vor allem auf eine überzeu-gende HR- und IT-Kompetenz achten. Dennbreites Wissen über branchenspezifische Be-sonderheiten und Tarifverträge ist sehr wich-tig und Garant für die erfolgreiche Umset-zung der definierten Soll-Prozesse. In keinemFall vernachlässigen sollte man des Weiterendie persönliche Ebene. Denn nur wenn dieChemie stimmt und der Vertrag partner-schaftlich gelebt wird, kann sich ein Unter-nehmen auf das „Empowering“ des strategi-schen Personalmanagements konzentrieren.

Rainer Knobloch, Senior ConsultantHR-Services bei der Mannheimerbebit Informations-technik

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- sichere Aufbewahrung der Personalda-ten im digitalen Archiv

- verbesserter Datenschutz und stärkereDatensicherheit

- Wegfall des Transportrisikos bei Akten-einsicht durch Berechtigte

- revisionssicher- standardisierte Ablage mit einheitlicher

Struktur der Daten- eindeutige Zuordnung der Dokumente- schnelles und leichtes Wiederfinden der

benötigten Unterlagen- Informationen durch berechtigte User

zentral abrufbar- Daten stehen gleichzeitig überall zur Ver-

Vorteile Digitale Personalakte

fügung, wo sie benötigt werden- Wirtschaftlich• Kosteneinsparung durch Prozessopti-

mierung• automatische Aktenerstanlage und Abla-

ge elektronisch erzeugter Dokumente• Systemseitige Prüfung der Aufbewah-

rungsfristen• Wiedervorlagefunktion • Beschleunigung der Suchvorgänge• platzsparend- vielfältige Analyse- und Recherchemög-

lichkeit- Vermeidung von Redundanzen, Kopien

etc.

Checkliste: Passt der Dienstleister?

1. Passen Struktur und Kultur des Out-sourcing-Partners zu Ihrem Unterneh-men? Gibt es Referenzkunden mit ver-gleichbaren Aufgabenstellungen?

2. Bietet die wirtschaftliche Situation desAnbieters eine gesunde Basis für dielangfristige Zusammenarbeit?

3. Besitzt der Dienstleister ausreichendIT-Expertise und eine geeignete Infra-struktur?

4. Ist die Personal-Fachkompetenz aus-reichend? Kennt der Anbieter die bran-chenspezifischen Besonderheiten?Passt die HR-Kultur?

5. Verfügt der Outsourcing-Partner überspezielles Know-how oder Lösungen,die für Ihre Organisation von Vorteilsind?

6. Sind die Kostenstrukturen transpa-rent? Entspricht das Servicemodellden individuellen Anforderungen hin-sichtlich Kosten, Verfügbarkeit,Bonus/Malus etc.?

7. Wird die Umsetzung von Governance-Regeln ausreichend gewährleistet?

8. Passen die Prozessmethoden zusam-men? In welchem Rahmen sind Ände-rungen der Prozessschritte möglich?Gibt es dafür klare Kostenstrukturen?

9. Sind die Modalitäten für ein Re-In-sourcing vereinbart?

10. Sind Mitarbeiter und Schnittstellen fürdie operative Zusammenarbeit ein-deutig definiert?

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nteressanterweise wird der Bereich„IT-Services“ mit dem größten Sparpo-

tenzial in Verbindung gebracht. 21 Prozentder Unternehmen erwarten von der Ausla-gerung an einen Dienstleister eine Kosten-reduktion von bis zu zehn Prozent und eineZeitersparnis von elf bis 20 Prozent – Zeit,die für das Kerngeschäft zur Verfügungsteht. Gleichwohl überwiegt in Bezug aufdie Auslagerung strategisch wichtiger Auf-gaben wie SAP-basierende IT-Services beider Mehrzahl der Unternehmen noch dieVorsicht. Die Kienbaum-Studie bestätigtdies explizit für den Dienstleistungssektor.Denn in dieser Branche hegen 72 Prozentder Unternehmen große Vorbehalte gegen-über der Übermittlung sensibler Daten an

externe Dritte. 61 Prozent befürchten dabeieinen möglichen Know-how-Verlust. Dievon Vertretern mittelständischer Firmen ge-äußerte Skepsis ist nachvollziehbar. Dennim Unterschied zu Großkonzernen verfügensie nicht über Heerscharen von Anwälten,die sie mit ausgehandelten, wasserdichtenVerträgen vor jeglichem Unbill schützen sol-len. Ebenso sind ihre Druckmittel gegen-über den großen IT-Service-Anbietern be-grenzt, da das Auftragsvolumen im Ver-gleich zu Outsourcing-Vorhaben von Kon-zernunternehmen eher bescheiden anmu-tet. Es zeigt sich aber auch während derVertragslaufzeit großer, Aufsehen erregen-der Vorhaben, dass nicht alles Gold ist, wasbeim Abschluss noch glänzte.

Putzen Sie Ihre Büroräume selbst? Sicherlich nicht! Die Auslagerung von

Aufgaben an einen Dienstleister stellt wohl für keinen Mittelständler mehr

Neuland dar. Dies belegt auch eine einschlägige Untersuchung von 2006.

Danach haben bereits 72 Prozent der mittelständischen Unternehmen einen

oder mehrere Teilbereiche ihres Unternehmens an Dienstleister ausgelagert.

33 Prozent planen die Auslagerung eines weiteren oder des ersten Teilbe-

reichs. 57 Prozent der Unternehmen erkennen den größten Vorteil in der

Kostensenkung, 52 Prozent in der Konzentration auf das Kerngeschäft und

45 Prozent in einer Verschlankung ihrer Organisationsstrukturen.

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Andererseits gilt: Die Auslagerung selek-tiver Prozesse führt nachweislich zu effizien-teren Unternehmensstrukturen. Die Ausla-gerung administrativer Teilbereiche schafftin den Unternehmen Freiräume, sich auf ihrKerngeschäft zu konzentrieren, die Konkur-renzfähigkeit zu verbessern und ein optima-les Wertschöpfungsergebnis zu erwirken.Insbesondere der Mittelstand wird in dieLage versetzt, den optimalen Pfad für die Or-ganisation im immer komplexer werdendenGeflecht der SAP-Infrastrukturen einzu-schlagen. Anstatt sich mit neuen Technik-themen wie Microsoft Vista, Duett, SOA, In-ternet-Sicherheit u. ä. zu plagen, können siesich auf die eigenen Kernprozesse konzen-trieren. So kann sich die Zielsetzung zuneh-mend verlagern von einer reinen Kostenori-entierung („run your mess for less“) zu einernachhaltigen Steigerung des Unterneh-menswertes („empowering your business“).

Damit sich die Vorteile tatsächlich einstel-len, fällt der Wahl des Outsourcing-Partnerseine entscheidende Bedeutung zu. Dennwie in jedem anderen Lieferverhältnis ent-stehen durch die Auslagerung von Ge-schäftsprozessen Abhängigkeiten zwischenUnternehmen. Kunde und Dienstleister müs-sen ein vitales Interesse haben, diese Ge-schäftsbeziehung zum Nutzen beider Seitenauszugestalten. Unerlässlich für ein mittel-standstaugliches Outsourcing-Angebot istin diesem Kontext, Anforderungen und Er-wartungen des Mittelstandes genau zu ken-nen. Im Klartext bedeutet dies zum eineneine ausgewiesene Branchenkompetenz.Zum anderen heißt dies, selbst wie ein mit-telständisches Unternehmen zu „ticken“.Flache Hierarchien sowie kurze Entschei-dungs- und Reaktionswege dürfen keinFremdwort sein. Es sind die weichen Fakto-ren, die die Qualität einer vertrauensvollen,kooperativen Beziehung prägen. Natürlichgilt auch hier im Allgemeinen „pacta suntservanda“: Entscheidender ist jedoch, dassVerträge „gelebt“ werden und nicht eineneinmal vertraglich niedergeschriebenen Sta-tus Quo für immer zementieren.

Von Christian Thum,Geschäftsführer Mar-keting und Vertriebbei der Mannheimerbebit Informations-technik GmbH

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Nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes: „Empowering Your Business“

Outsourcing -Die „weichen“ Faktoren prägen die Qualität

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Basis- & Application Management COVERSTORY

us unseren Kundengesprächen wissenwir, dass in den Unternehmen verstärkt

die Planungen für ein Upgrade-Projekt in Au-genschein genommen werden. Gleichzeitigregistrieren unsere Projektleiter und SAP-Ex-perten vor Ort beim Kunden, dass nach wievor ein gewisses Unbehagen die Planungprägt. Die Unternehmen wissen nicht, wel-cher Aufwand und welche Risiken im Zuge

der Migration auf ihre Organisation zukom-men werden. Die hier an den Tag gelegteScheu ist im Grundsatz unbegründet, wiezahlreiche von bebit erfolgreich durchgeführ-te Migrationsprojekte belegen. Abhängigvon der individuellen Situation eines Unter-nehmens ist ein Upgrade durchaus in runddrei Monaten zu bewältigen. Voraussetzungist allerdings die Planung und Durchführungmit der notwendigen Sorgfalt und Stringenz.

Ein „Easy Upgrade“, wie es bebit für ein-fachen, sicheren und erfolgreichen Release-Wechsel auf ERP 6.0 empfiehlt, beinhaltetdie Bausteine Upgrade-Evaluation, Anwen-dungs- und Prozessprüfung sowie das tech-nische Migrationsprojekt. Es folgt konse-quent der Leitlinie „Konzentration auf dasWesentliche“. Das Wesentliche in diesemKontext bedeutet, dass die Migration auf

ERP 6.0 zunächst als ein rein technischesUpgrade-Projekt geplant wird. Die Fokussie-rung verhindert, dass sich in einem Groß-projekt technische und anwendungsbezo-gene Fragestellungen vermischen. Auchlässt sich der Schulungsbedarf der Endan-wender auf ein Minimum begrenzen. DieAusrichtung auf den technischen Release-Wechsel ist zugleich eine hervorragendeGelegenheit, eigene Zusatzentwicklungen

Unternehmen, die ihre betriebswirtschaftlichen Aufgaben mit Software

lösen, stehen unter Zugzwang. Mit dem Auslaufen der Standardwartung

für R/3 4.6C und der erweiterten Wartung für die Vorläufer-Releases steht

nun die Einführung von ERP 6.0 auf der Tagesordnung.

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und Modifikationen wieder zurück auf denSAP-Standard zu führen.

„Easy Upgrade“ ist angelehnt an die be-währte SAP „Upgrade Roadmap“. Es folgtim Grunde der gelebten SAP-Projektpraxisund lässt sich am ehesten mit einem prag-matischen Best-Practice-Ansatz umschrei-ben. Die damit verknüpfte Einbeziehung ex-terner Berater ist ebenfalls Ausdruck derKonzentration auf das Wesentliche. DennUnternehmen profitieren an dieser Stellevon der Expertise versierter Fachleute, fürdie Migrationen nicht nur alle drei bis fünfJahre auf der Agenda stehen, sondern zumTagesgeschäft gehören. Insbesondere dieArbeiten an der Rückführung auf den Stan-dard dürfen nicht unterschätzt werden, dagerade hier die Tücke im technischen Detailliegt. Die migrationserprobten Skills der Be-rater verhindern, dass knifflige Fragestel-lungen sich unversehens zu wahren „Stun-dengräbern” entwickeln.

Der große Vorteil der Vorgehensweise„Easy Upgrade“ ist, dass die in jeder Pro-jektphase anfallenden Aufgaben klar defi-niert sind und individuell beauftragt wer-den können: Von einzelnen Spezialaufga-ben bis hin zur kompletten Durchführungdes Release-Wechsels. PraxiserprobteChecklisten, Projektlisten und Routinenhelfen hierbei, die Upgrade-Risiken zu be-herrschen und gleichzeitig die Projektdauerdes Upgrades zu minimieren. Die Kostenfür den einfachen Aufstieg zu ERP 6.0 blei-ben zu jedem Zeitpunkt transparent, über-schaubar und nachvollziehbar. Am Endeverfügt das Unternehmen über eine SAP-Infrastruktur, die sich durch hohe Verläss-lichkeit und Planungssicherheit aufgrundder bis 2013 reichenden Standardwartungauszeichnet. In dem weit geöffneten Zeit-fenster bleibt ausreichend Gelegenheit, dieanwendungsbezogenen Neuerungen wiedas neue Hauptbuch oder das Supplier Re-lationship Management zu bewerten undgegebenenfalls im Rahmen neuer Projekt-vorhaben einzuführen.

Von Wilfried Hübl,Geschäftsführer Projekte und System-lösungen bei derMannheimer bebitInformationstechnikGmbH

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Der große Vorteil der Vorgehensweise „Easy Upgrade“ ist, dassdie in jeder Projektphase anfallenden Aufgaben klar definiert

sind und individuell beauftragt werden können.

Mit „Easy Upgrade“ den Umstieg auf SAP ERP 6.0 schnell und erfolgreich meistern

Easy Upgrade

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