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Anlage Bebauungsplan Uferweg Griebnitzsee (Stadt Potsdam) Fachgutachten Artenschutz Untersuchungsbericht Fauna Auftraggeber: Stadtverwaltung Potsdam Friedrich-Ebert-Str. 79-81 14 469 Potsdam Bearbeitung: Natur & Text in Brandenburg GmbH Forschung und Gutachten Friedensallee 21 15834 Rangsdorf Tel. 033708 / 20431 [email protected] Bearbeiter: Michael Zerning Dipl.-Biol. Dr. Arne Hinrichsen Dipl.-Ing. Ingolf Rödel Dipl.-Biol. Detlef Kühnel Rangsdorf, 8. Dezember 2009

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Anlage

Bebauungsplan Uferweg Griebnitzsee

(Stadt Potsdam)

Fachgutachten Artenschutz

Untersuchungsbericht Fauna

Auftraggeber: Stadtverwaltung Potsdam

Friedrich-Ebert-Str. 79-81 14 469 Potsdam

Bearbeitung: Natur & Text in Brandenburg GmbH Forschung und Gutachten Friedensallee 21 15834 Rangsdorf Tel. 033708 / 20431 [email protected]

Bearbeiter: Michael Zerning

Dipl.-Biol. Dr. Arne Hinrichsen

Dipl.-Ing. Ingolf Rödel

Dipl.-Biol. Detlef Kühnel

Rangsdorf, 8. Dezember 2009

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1 1.1 Anlass und Aufgabenstellung 1 1.2 Untersuchungsgebiet 1

2 Brutvögel 2 2.1 Methoden 2 2.2 Ergebnisse 2

2.2.1 Gebäudebrüter 2 2.2.2 Höhlen- und Freibrüter 3

3 Säugetiere 8 3.1 Fledermäuse 8

3.1.1 Methoden 8 3.1.2 Ergebnisse 8

3.2 Fischotter 9 3.3 Biber 9

4 Reptilien (Zauneidechse) 10 4.1 Methoden 10 4.2 Ergebnisse 10

5 Amphibien 11 5.1 Methoden 11 5.2 Ergebnisse 11

6 Libellen 12 6.1 Methoden 12 6.2 Ergebnisse 12

7 Schmetterlinge (Flussampfer-Feuerfalter) 15 7.1 Methoden 15 7.2 Ergebnisse 15

8 Literatur 16

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1. Einleitung

1.1 Anlass und Aufgabenstellung

Im Zuge eines Bebauungsplanverfahrens wurde durch die zuständigen Stellen (LUA RW 7 und UNB Potsdam-Stadt) die Erfassung von Lebensstätten geschützter Tierarten gefordert. Aufgabe ist die Untersuchung der Vorhabensfläche gemäß Vorgabe des Landesumweltam-tes bzgl. Vorkommen von Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie sowie alle europäischen Vogelarten. Darüber hinaus waren im Rahmen der Eingriffsregelung weitere Arten zu be-trachten. Insgesamt wurden folgende Arten bzw. Artengruppen in die Untersuchungen ein-bezogen:

- Brutvögel,

- Säugetiere (Fledermäuse, Fischotter, Biber),

- Reptilien (Zauneidechse),

- Amphibien,

- Libellen,

- Schmetterlinge (Flussampfer-Feuerfalter).

Aus den durch die Kartierungen gewonnenen Daten wurde eine Bestandsdokumentation angefertigt. Aus dieser können zu einem späteren Zeitpunkt bei Vorliegen einer ausreichend bestimmten Planung eine Konfliktanalyse und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag gene-riert werden. Beides kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht durchgeführt werden, da diese Analysen erst auf der Grundlage einer konkreten Planung möglich sind (z.B. Verlauf der Wegeführung direkt an Uferkante oder im derzeitigen Bestand).

1.2 Untersuchungsgebiet

Vom B-Plan Nr. 125 "Uferzone Griebnitzsee" betroffen ist eine langgestreckte Fläche (ca. 3 km), die vom Babelsberger Park (Allee nach Glienicke) im Nordwesten nach Südosten bis an die Landesgrenze zu Berlin (Stubenrauchstraße) verläuft. Die Erschließungsstraßen sind teilweise beidseitig mit alten bzw. auch jüngeren Bäumen gesäumt. Alle Grundstücke befin-den sich zum Seeufer hin in Hanglage und sind mit Villen, Mehr- und Einfamilienhäusern bebaut. In den Hausgärten stehen Laubbäume (Altbuchen, Kastanien, Linden u.a.) und Koniferen, vorrangig Fichten und Kiefern teilweise in Gruppen. Der teilweise noch vorhande-ne Weg markiert den Verlauf des vor 1990 von Grenzposten genutzten Patrouillenweges, wobei der sich anschließende Bereich bis zum Ufer während dieser Zeit von höherer Vegeta-tion frei gehalten wurde. Altbäume fehlen aus diesem Grund nahezu völlig, so dass der heutige Bestand hauptsächlich ca. 20 Jahre alt ist. Am nordwestlichen Weganfang befindet sich ein Laubwaldstück. Am Wegende stehen große Linden bzw. ein Altkiefernstreifen bis zur Stubenrauchstraße. Seit April 2009 wurde der ehemalige Kolonnenweg in Teilbereichen gesperrt bzw. beseitigt.

Zu begutachten waren vorrangig die dem Wasser zugewandten Grundstücksbereiche zwi-schen Gewässerrand und Bebauung. Vogel- und Fledermauserfassungen erfolgten auch bis zu den Erschließungsstraßen im Süden.

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2 Brutvögel

2.1 Methoden

Die Brutvögel wurden gemäß den Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutsch-lands erfasst. Für die Frei- und Höhlenbrüter wurden Reviere durch entsprechende Verhal-tensweisen (Gesang, Balz usw.) bzw. auch Niststellen notiert.

Anwendung fanden Fernglas und Klangattrappe (Spechte). Alle Begehungen fanden auf dem Uferweg bzw. den Erschließungsstraßen statt (jeweils Hin- bzw. Rückweg). Bäume wurden in der Uferregion auf Niststätten/ Höhlungen untersucht.

Termine: 25.2./ 25.3./ 17.04./ 24.04./ 08.05./ 15.05./ 25.05. /17.6.2009

Hinweis: Nach dem 24.4.09 war eine vollständige Begehung des Uferweges nicht mehr möglich, da einige Eigentümer ihre Grundstücke abgesperrt hatten. Die weitere Erfassung erfolgte danach von den Grenzgrundstücken aus. Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits vier Begehungen erfolgt, so dass ein wesentlicher Anteil der Kartierungen auf dem gesamten Abschnitt stattgefunden hat.

2.2 Ergebnisse

2.2.1 Gebäudebrüter Sämtliche Gebäude unterlagen einer Nutzung. Die Innenräume waren daher für wildlebende Vogelarten unzugänglich. Brutmöglichkeiten für Gebäudebrüter bestanden an den Fassaden, Trauf- und Dachbereichen bzw. Nebengebäuden und Nistkästen.

Für kontrollierte Grundstücke werden die Brutvögel/Reviere in Tabelle 1 aufgeführt und in der Bestandskarte dargestellt.

Tabelle 1: Nest- und Aufenthaltsstellen von Gebäudebrütern im BP Nr. 8 Griebnitzsee

Artname deutsch (wissenschaftlich)

RL-BRD

RL-BB

Nachweise/ aktuelle Neststellen/ alte Nester/ Brutreviere

vermutliche Brut-/ Revier-paare

Haussperling (Passer domesticus)

10 Nachweise, 2x R.-Breitsch.-Str. Hotel, 2x Nr. 198 und Nr. 208; 2x Stubenrauchstr. 6 und 20, 4x Virchowstr. 3; 29, 33 und 43,

10

Feldsperling (Passer montanus) V V

4 Nachweise, 2x Virchowstr. 5; 23; 1x K.-M.-Str. 1; 1x Stubenrauchstr. 24 (alle wohl in Gebäuden)

4

Hausrotschwanz (Phoenicurus ochru-rus)

4 Nachweise, 1x K.-M.-Str. 1; 1x R.-Breitsch.-Str. 204, 2x Virchowstr. 47 und 27 4

Mehlschwalbe (Deli-chon urbicum) V -

2 Nachweise, 1x an Gebäude links von Hotel 2 Nester; 1x R.-Breitsch.-Str. 184 an Stuckele-menten 3 Nester

5

Für den gesamten BP-Bereich konnten die typischen Gebäudebrüter, wie Haus- und Feld-sperling sowie Hausrotschwanz festgestellt werden. Es wurden nur Reviere notiert, deren Nahrungsgebiete auch im Umfeld des Uferweges liegen. Weitere Haussperlinge waren auch an anderen Häusern vorhanden und wurden von den Erschließungsstraßen erfasst. Sie halten sich vorrangig in diesen Bereichen auf. Insgesamt sind 23 Brutstätten/Reviere aufge-führt.

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Im S-Bahnhofsgebäude der Haltestelle Griebnitzsee befindet sich eine Rauchschwalben-brutkolonie und an Häusern westlich des Hotels einzelne Mehlschwalbennester (z.B. an Stuckverzierungen). Die Jagdgebiete liegen teilweise im Uferbereich des Sees. Eine exakte Standorterfassung der Gebäudebrüter war nicht vorgesehen, da die Brutplätze und der überwiegende Teil der Nahrungshabitate durch die Eingriffe nicht betroffen sind.

2.2.2 Höhlen- und Freibrüter Alle revieranzeigenden Vogelarten wurden registriert und bei mehrmaliger Anwesenheit als wahrscheinlicher Brutvogel in die Bestandskarte eingetragen (als Nachweis geführt). Die Brutplätze sind teilweise schwer festzulegen, da einige Arten immer wieder an verschiede-nen Stellen singend angetroffen wurden, wie z.B. Meisen und Buchfink. Wo keine Brutreviere angenommen werden, sind die Zahlen in Tabelle 2 in Klammern gesetzt. Bezüglich der Meisen ist es sehr aufwendig, die Neststandorte zu finden, da sie kaum sichtbare Höhlen und auch Kästen in den Gärten nutzen.

Eine gesonderte Erfassung von Eulen erfolgte am 25.2.09 ohne den Nachweis dieser Arten-gruppe im BP-Bereich. Allerdings wurde am 29.6. in den Straßenbäumen der K.-M.-Str. etwa bei Nr. 1 ein Waldkauz registriert. Für alle kontrollierten Flächen werden die Brutvö-gel/Reviere in Tabelle 2 aufgeführt und in der Bestandskarte dargestellt.

Tabelle 2: Vogelarten und Revierzahlen/ Brutpaare im Bereich des BP Nr. 8 – Standorte siehe Bestandskarte

Artname deutsch (wissenschaftlich)

RL-BRD

RL-BB Nachweise mit Örtlichkeit

vermutliche Brut-/ Revier-paare

Stockente (Anas platyrhynchos

Nur auf dem See und auf Stegen bzw. am Ufer, keine Brutplätze gefunden, am 17.6. Weibchen mit 4 Pulli an Brücke Allee nach Glienicke im Westen auf dem Wasser

?

Mandarinente (Aix galericulata) Vorrangig Männchen von Trumenvilla bis Hotel

im Uferbereich, keine Brutplätze oder Jungtiere -

Bleßralle (Fulica atra 1 Nest etwa bei Stubenrauchstr. 2 und 1 Nest etwa bei Stubenrauchstr. 24 im Uferbereich, beide Nester vor Brutende verschwunden

2

Ringeltaube (Colum-ba palumbus)

7 Nachweise, 1 Nest Ecke K.-M.-Str./Allee nach Glienicke, 1 Nest in Straßenlinde Ende K.-M.-Str.; 1 Nachweis Umfeld K.-M.-Str. 25/26, 1 Nest in Linde Virchowstr. 31, 1 Nach-weis Virchowstr. 7 in Kastanie; 1 Nachweis Umfeld K.-M.-Str. 3/Virchowstr. 3, 1 Nest an Ecke Uferweg/ Stubenrauchstr. – 4 Nestfunde

7

Grünspecht (Picus viridis) Nördlich Weganfang und auch im östl. Uferbe-

reich rufend, Revier im Forst gegenüber (1)

Buntspecht (Dendro-copus major)

1 Revier auf anderer Uferseite gegenüber Virchowstr. 41mit Einzelnachweisen im Ufer-streifen ohne Brutplatz, 1 Rev. am o Wegende - ohne Nestfunde

(1)

Mittelspecht (Dryo-copus medius)

1 Nachweis am Uferweg zwischen Virchowstr. 41 und 43, wohl nur als Nahrungsgast aus Forst gegenüber

-

Bachstelze (Motacil-la alba)

2 Nachweise, 1x in Stegnähe Virchowstr. 19/21 bis K.-M.-Str. 3, 1x in Stegnähe R.-Breitsch.-Str.184 bis 206, ohne Nestfunde

2

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Artname deutsch (wissenschaftlich)

RL-BRD

RL-BB Nachweise mit Örtlichkeit

vermutliche Brut-/ Revier-paare

Zaunkönig (Troglo-dytes troglodytes)

7 Nachweise, 1x am w Weganfang, 2x Uferbe-reich K.-M.-Str. 17/18 und 26, 1x Virchowstr 19/21, 1x Virchowstr. 1-3, 1x R.-Breitsch.-Str. 194; 1x am o Wegende

7

Rotkehlchen (Eritha-cus rubecula)

7 Nachweise, 1x am w Weganfang, 3x K.-M.-Str. 23, Uferbereich 18 und Uferbereich 5b; 1x Virchowstr 23; 1x Stubenrauchstr. 12-14; 1x am o Wegende

7

Nachtigall (Luscinia megarhynchos) 3 Nachweise, 1x am w Weganfang; 1x Stuben-

rauchstr. 12-14, 1x am o Wegende 3

Singdrossel (Turdus philomelos)

3 Nachweise, 1x am w Weganfang, 1x Stuben-rauchstr. 12-14, 1x im Uferbereich nordöstlich außerhalb des BP

2

Amsel (Turdus merula)

31 Nachweise, 4x am w Weganfang, 8x Ufer-bereich K.-M.-Str. 33, 28/29, 26, 24, 19, 17, 4, 1; 8x Virchowstr. 45, 43, 37 Ufer, 23, 19/21, 17, 9,1-3; 5x R.-Breitsch.-Str. 180, 184, 188, 196, 206; 4x Stubenrauchstr. 2/4, 10, 16 Ufer und 20; 2x am o Wegende

31

Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)

1 Nachweis im Uferschilfbereich nordöstlich außerhalb des BP -

Gelbspötter (Hippo-lais icterina) V 3 Nachweise, 1x am w Weganfang; 1x Uferbe-

reich K.-M.-Str. 26, 1x am o Wegende 3

Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)

18 Nachweise, 4x am w Weganfang, 3x Ufer-bereich K.-M.-Str. 33, 24, 18; 2x Virchowstr. 43, 3; 3x R.-Breitsch.-Str. 194, 202, 208; 4x Stubenrauchstr. 6 Uferbereich, 10, 24 Uferbe-reich, 28; 2x am o Wegende

18

Klappergrasmücke (Sylvia curruca) 3 Nachweise, 1x am w Weganfang; 1x Vir-

chowstr 7/11; 1x R.-Breitsch.-Str. 188 3

Gartengrasmücke (Sylvia borin)

4 Nachweise, 1x am w Weganfang; 1x Vir-chowstr 10; 1x R.-Breitsch.-Str. 186, 1x am o Wegende

4

Zilpzalp (Phyllosco-pus collybita)

9 Nachweise, 2x am w Weganfang, 3x Uferbe-reich K.-M.-Str. 34, 28, 26; 1x R.-Breitsch.-Str. 202; 2x Stubenrauchstr. 20 u. 26 Uferbereich; 1x am o Wegende

9

Fitis (Phylloscopus trochilus)

4 Nachweise, 1x am w Weganfang; 1x Uferbe-reich K.-M.-Str. 24; 1x Virchowstr. 43 Ufer; 1x am o Wegende

4

Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca)

3 Nachweise, 1x Stubenrauchstr. 28, 1x R.-Breitsch.-Str. 194/196; 1x außerhalb am o Wegende - ohne Nestfund

2

Grauschnäpper (Muscicapa striata) 1 Nachweis am o Wegende - ohne Nestfund 1

Blaumeise (Parus caeruleus)

13 Nachweise, 2x am w Weganfang, 4x Ufer-bereich K.-M.-Str. 33, 25, 18, 3; 3x Virchowstr 51, 43 und 1; 1x R.-Breitsch.-Str. 194 in Kas-ten; 2x Stubenrauchstr. 4, 16; 1x am o Wegen-de in Weide- 2 Nestfunde

13

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Artname deutsch (wissenschaftlich)

RL-BRD

RL-BB Nachweise mit Örtlichkeit

vermutliche Brut-/ Revier-paare

Kohlmeise (Parus major)

10 Nachweise, 2x am w Weganfang, 3x Ufer-bereich K.-M.-Str. 24, 20, 3; 2x Virchowstr 51 und 1; 1x R.-Breitsch.-Str. 186; 2x Stuben-rauchstr. 2, 10; 2x am o Wegende (1 Nest in Kiefer)

10

Schwanzmeise (Aegithalos cauda-tus)

2 Nachweise, 1x am w Weganfang zum Ufer, 1x 2 Ex. Uferbereich K.-M.-Str. 17, kein Brut-nachweis

(2)

Sumpfmeise (Parus palustris) 1 Nachweis, 1 Paar 25.3. am w Weganfang,

kein Brutnachweis (1)

Kleiber (Sitta euro-paea)

8 Nachweise, 1x am w Weganfang, 1x K.-M.-Str. 17; 1x Park K.-M.-Str. 2; 1x Virchowstr 15 in Blutbuche und 7; 1x R.-Breitsch.-Str. 202; 2x Stubenrauchstr. 2 und 18 (Ahorn, Linde); 1x am o Wegende – ohne Nestfunde

8

Gartenbaumläufer (Certhia brachydac-tyla)

3 Nachweise, 1x Stubenrauchstr. 18/20 (Ahorn, Linde, Fichte, Kiefer, Buchen); 1x Virchowstr. 25-27, 1x K.-M.-Str. 17; 1x am o Wegende außerhalb – ohne Nestfunde

3

Pirol (Oriolus oriolus) V V 1 Nachweis am östlichen Uferbereich und auch am gegenüberliegenden Ufer 1

Star (Sturnus vulga-ris)

14 Nachweise, 1x am w Weganfang in Kasta-nie, 6x K.-M.-Str. 24 Uferbereich, 17, 18 in Ahorn, 20 in Linde, Nr. 3 und 2; 2x Virchowstr. 49 und 33; 1x R.-Breitsch.-Str. 204; 1x Stuben-rauchstr. 18 in Linde; 3x am o Wegende (1 Nest in Weide) - 5 Nestfunde

14

Nebelkrähe (Corvus corone cornix)

4 Nachweise, 1x Stubenrauchstr. 28 (Nest in Kiefer) und 22; 1x K.-M.-Str. 17; 1x Virchowstr. 1 - 2 Nestfund

4

Buchfink (Fringilla coelebs)

11 Nachweise, 1x am w Weganfang, 3x K.-M.-Str. 23, 20 Uferbereich, 17; 4x Virchowstr. 49, 25, 9 und 5;1x R.-Breitsch.-Str. 184; 1x Stu-benrauchstr. 12-14; 1x am o Wegende

11

Girlitz (Serinus serinus) V

6 Nachweise, 1x am w Weganfang, 1x K.-M.-Str. 2; 3x Virchowstr. 23 in Fichte, 3 und 49; 1x R.-Breitsch.-Str. 194,

6

Grünfink (Carduelis chloris)

24 Nachweise, 4x am w Weganfang, 9x K.-M.-Str. 34, 32, 28/29, 25, 23, 21, 18, 17, 2 Ufer; 5x Virchowstr. 45, 43, 37 Ufer/ 33, 25, 17 Ufer, 11 ufer, 5 Ufer; 3x R.-Breitsch.-Str. 184, 200, 208 Ufer; 2x Stubenrauchstr. 10 Ufer, 18 Ufer; 1x am o Wegende

24

Stieglitz (Carduelis carduelis)

5 Nachweise, 3x Virchowstr. 2 Ex. 41, 25 in Birke und 17; 1x K.-M.-Str. 2; 1x Stuben-rauchstr. 16 -

5

Bluthänfling (Cardu-elis cannabina) V 3 1 Nachweis, 1x R.-Breitsch.-Str. 182-184 in

umliegenden Hecken 1

Kernbeißer (Co-cothraustes)

4 Nachweise, 1x am w Weganfang oben zur K.-M.-Str., 2x K.-M.-Str. 28/29 und 27 an Ufer, 19/22, 1x Virchowstr. 23 in Fichte

4

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Im gesamten Untersuchungsgebiet konnten ca. 209 Reviere mit angenommenen Niststätten, in geringem Anteil auch direkt am Weg nachgewiesen werden.

Unter den insgesamt aufgeführten 41 Vogelarten (mit Gebäudebrütern) sind lediglich Grün- und Mittelspecht nach BArtSchV streng geschützt. Von den übrigen Arten besitzt keine einen besonders hervorzuhebenden Gefährdungs- oder Schutzstatus (Rote Liste, BArtSchV).

Acht der Vogelarten besitzen entweder keine Brutstätten (Stock- und Mandarinente) oder die Brutstätten liegen außerhalb und das Gebiet wird nur zur Nahrungssuche aufgesucht (Grün- Mittel- u. Buntspecht, Teichrohrsänger, Sumpf- u. Schwanzmeise).

Arten, wie Haubentaucher, Kormoran, Graureiher und Lachmöwen sind auf dem/am Grieb-nitzsee kontinuierlich anzutreffen ohne hier Brutreviere zu besetzten. Die Nachweise von Mäusebussard, Habicht, Turmfalke, Waldkauz, Kuckuck, Mauersegler (z.B. R.-Breitsch.-Str. 184, Virchowstr. 41), Kolkrabe, Elster und Eichelhäher müssen teilweise als einmalige (Ha-bicht, Kolkrabe) oder mehrmalige Nahrungsgäste bzw. Durchzügler gewertet werden und sind ohne Bedeutung für den B-Plan. Erlen- und Birkenzeisig, Bergfink, Gimpel, Seiden-schwanz (17.4. in Trupps bis 30 Ex., insges. >100) wurden bis in den April als Wintergäste registriert. Von der Bachstelze wurden keine exakten Brutstandorte gefunden. Die registrier-ten Tiere hielten sich am Ufer oder auf Dächern auf. Für Arten mit hohem Potential, wie Stockente, Eisvogel, Bunt- und Kleinspecht, Baumpieper, Heckenbraunelle, Weidenmeise, Sommergoldhähnchen, Elster und Eichelhäher sind Brutreviere zukünftig nicht auszuschlie-ßen.

Abbildung 1: ehemalige Steganlage mit Nistplatz eines Blessrallenpaares

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Höhlenbrüter:

Von den Höhlenbrütern, hier Buntspecht, Kleiber und Gartenbaumläufer, Grauschnäpper, Blau- und Kohlmeise sowie Star werden voraussichtlich nur Arten von den Maßnahmen beeinträchtigt, wenn die Bruthöhlen im Bereich des Uferweges oder an dessen Grenze lie-gen. Direkte Nestnachweise gelangen vorrangig an Bäumen mit Spechthöhlen (Blaumeise und Star – siehe Tabelle 2). Für Kohl- und Blaumeisenreviere ist das Vorhandensein von Niststätten an/in den Häusern/Gärten naheliegend, da hier teilweise Nistkästen angebracht wurden.

Baum-(Specht-)höhlen sind in den Altholzbeständen am Weganfang und –ende sowie in Altbäumen um die Häuser vorhanden.

Abbildung 2: efeuumrankte Gehölzgruppe mit möglichen, schwer zu lokalisierenden Nistplätzen

Freibrüter:

Freibrüter in den Bäumen/Büschen und am Boden wurden gemäß Tabelle 2 in größerer Zahl ermittelt. Dabei sind nur die Bereiche im Umfeld des Weges von Bedeutung. Wie zu erwar-ten haben die Waldstücke am Weganfang und -ende mit Altbäumen und Unterbau sowie Gebüschen eine anziehende Wirkung auf verschiedene Vogelarten, so dass diese sich hier konzentrieren.

Der gesamte südlich des Uferweges anliegende Siedlungsbereich mit Häusern und Gärten ist von den Baumaßnahmen nicht betroffen. Die dortigen Brutplätze bzw. Reviere werden voraussichtlich durch die Baumaßnahmen kaum beeinträchtigt, auch wenn diese in der Brutzeit stattfinden. Die dort lebenden Vogelarten sind allgemein an Menschen und durch sie verursachte Störungen angepasst.

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3 Säugetiere

3.1 Fledermäuse

3.1.1 Methoden Zur Fledermauserfassung wurden die Straßen und erreichbaren Uferbereiche begangen und die Flugaktivitäten registriert. Der Erfassungsbeginn lag jeweils am Nord- bzw. Südende des Weges. Damit kann man die unterschiedlichen Aktivitätszeiten der verschiedenen Arten etwas berücksichtigen.

Der Baumbestand an den Straßen und in den Gärten sowie die Siedlungsbauten kamen als Lebensstätten in Frage. Eine Kontrolle auf fliegende Fledermäuse (Jagdflüge) mit dem Bat-Detektor war daher angebracht und Erfolg versprechend. Mit der Anzahl der Begehungen und der angeführten Methode war nur ein Überblick zu vorkommenden Arten und deren Populationsgröße möglich. Konkrete Quartiersuche, insbesondere Bäume betreffend, ist nur mit aufwendigen Kontrollen oder Besenderung erfolgreich. Da die einzelnen Arten zu unter-schiedlichen Zeiten ausfliegen wurde jeweils einmal ab Dämmerung und einmal ab 22.30 Uhr kontrolliert.

Anwendung fanden Fernglas, Bat-Detektor Pettersson D 200 und Taschenlampe. Alle Bege-hungen fanden auf dem Uferweg bzw. den Erschließungsstraßen statt (jeweils Hin- bzw. Rückweg). Bäume wurden in der Uferregion auf Niststätten/ Höhlungen untersucht. Für alle erfassten Fledermausüberflüge wurden die Hauptfrequenz ermittelt und wenn möglich op-tisch die Größe des Tiers und das Flug- und Rufbild registriert.

Untersuchungstermine: 29.6., 1.07. und 27.7.2009.

3.1.2 Ergebnisse Schon eine zweimalige Erfassung mit dem Bat-Detektor zeigt größere Fledermausaktivitäten im und um das Plangebiet. Die Artangaben stehen unter Vorbehalt, da eine exakte Artbe-stimmung mittels Detektor nur über Computeranalyse möglich ist. Die Beobachtungen (Grö-ße und Flugbild, Biotop) gekoppelt mit der Hauptfrequenz und dem akustischen Stimmbild lassen zumindest bei den hier ermittelten Arten eine Artangabe zu, die aber nicht verbindlich ist.

Tabelle 3: Erfasstes Artenspektrum

Gattung Art Deutscher Name angenommener Status (Jagdgebiet) Eptesicus serotinus Breitflügelfledermaus Jagdgebiet im Uferbereich/Häuser Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus Jagdgebiet im Uferbereich/Häuser Nyctalus noctula Abendsegler Jagdgebiet im Uferbereich/Umfeld/Wald

Wie erwartet traten als erstes die Abendsegler auf (um 21.20 Uhr), die bereits in der frühen Dämmerung relativ hoch fliegend unterwegs sind. Sie treten über den gesamten BP-Bereich verteilt auf mit Schwerpunkt hoch am Ufer und über dem Wasser. Da die Tiere über längere Strecken an den vorhandenen Strukturen patrouillieren und jeweils nur 4-6 Ex. gleichzeitig zu sehen sind, lässt sich die Anzahl schwer schätzen. Es wird von > 25 Ex. ausgegangen. Die Artbestimmung ist relativ sicher, da Größe, Flugzeit und –bild gekoppelt mit der Ruf-hauptfrequenz von 19-21 kHz kaum eine andere Art zulassen.

Gleiches gilt für die Zwergfledermäuse, die etwa ab 22.00 Uhr aktiv sind (Rufe um 46 kHz). Sie jagen im Kronenbereich der älteren Eichen, Alleebäume und an den Waldkanten. Die erfassten Vorkommen liegen hauptsächlich an den Straßenbäumen der Karl-Marx-Straße von der Allee nach Glienicke bis zur Behringstr./ J.-Strauß-Platz, in dem kleinen Park mit

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Teich der Nr. 17/Ecke Virchowstr., um die Trumanvilla (Altbuchen), Virchowstr. 3 an Kastanie und am Ufer Virchowstr. 3-5.

Andere Fledermäuse wurden vorrangig nach 22.00 Uhr im Abschnitt Stubenrauchstraße am Ufer (um 26 kHz – ev. Breitflügelfledermaus) und an der Straße (von 22-30 kHz - Myotis spec.) registriert. Abendsegler, Zwerg- und Breitflügelfledermaus sind typische und häufige Vertreter im Siedlungsraum und besitzen Quartiere vorrangig an Gebäuden.

Ob es Quartiere am Uferweg gibt, ließ sich nicht konkret ermitteln. Allerdings waren passen-de Baumhöhlen in dem Baumbestand fast nicht vorhanden.

Es wird empfohlen, nach vorliegen einer konkreten Planung ggf. diejenigen Bäume, die direkt von einer Fällung betroffen sind auf besetzte Höhlen zu untersuchen. Für eine Kontrol-le sind lange Leitern und ein Endoskop nötig.

3.2 Fischotter

Hinweise für das Vorkommen von Fischotter wurden im gesamten Uferbereich nicht gefun-den (Kotspuren/Nahrungsreste). Eine Lebens- oder Ruhestätte ist bei dem geschotterten Ufer mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen.

3.3 Biber

Ein nicht mehr ganz frischer Schnitt an Pappel befindet sich am Ufer bei Virchowstr. 43. Ein festes Revier oder gar ein Bau sind hier weder bekannt noch zu erwarten. Die durchweg vorhandene Steinschüttung verhindert eine Anlage von Bauen.

An allen Gewässern um Potsdam können Biber auftreten. Dem Griebnitzsee ist in dem be-trachteten Abschnitt daher eine begrenzte Funktion als Nahrungshabitat beizumessen.

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4 Reptilien (Zauneidechse)

4.1 Methoden

Bei allen Begehungen ab Mitte April wurde an den geeigneten Stellen auf Vorkommen von Zauneidechse geachtet.

Dabei wurden besonders die in der Potentialanalyse aufgeführten Bereiche intensiv kontrol-liert. Alle anderen Flächen erscheinen wegen der Beschattung über längere Tagesabschnit-te, Rasenmahd oder anhaltender Störungen als ungeeignet.

4.2 Ergebnisse

Die letzten 150 m des Weges bis zum Mauerrest (östliches Ende des Plangebietes) sind durch Erdverwallungen, Absätze mit Freiflächen und Versteckmöglichkeiten grundsätzlich geeignet. Die betonierten Uferbereiche (Betonwände) mit angrenzenden Freiflächen waren in den Sommermonaten teilweise von höherer Vegetation umgeben.

Auf keiner der kontrollierten Flächen konnten Zauneidechsen gefunden werden.

Auf dem Uferweg wurden bis zur Sperrung regelmäßig Radfahrer, Spaziergänger und Men-schen mit Hunden angetroffen, wodurch es viele erhebliche Störungen gibt. Der größte Teil der Uferbereiche wird gepflegt. Es ist anzunehmen, dass die offenbar fehlende Besiedlung auf diese für Zauneidechsen ungünstigen Rahmenbedingungen zurückzuführen sind.

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5 Amphibien

5.1 Methoden

Um die Bedeutung des Uferbereiches für Amphibien abzuschätzen, wurde der Uferbereich des Griebnitzsees einmal begangen und die vorhandenen Strukturen analysiert. Dabei wur-den auch die Gärten von außerhalb betrachtet besonders im Hinblick auf eventuell vorhan-dene Gartenteiche. Weiterhin wurden Luftbilder (Google Earth) analysiert und vorhandene Untersuchungen aus dem Bereich des Griebnitzssees ausgewertet.

5.2 Ergebnisse

Für Amphibien hat der Uferbereich des Griebnitzsees nur geringe Bedeutung. Die Seeufer sind weitgehend verbaut, naturnahe Land-Wasserübergänge sind kaum vorhanden. Es wurden keine als Laichplätze geeignete Strukturen gefunden. Die außerhalb der Gärten gelegenen Landbereiche weisen keine für Amphibien relevanten Strukturen auf, die nicht auch in den Gärten vorhanden wären.

Über Reproduktionsvorkommen in nahe gelegenen Gartenteichen, deren Individuen die Uferbereiche als Landhabitate nutzen könnten, ist nichts bekannt, sie sind auch unwahr-scheinlich.

Im Griebnitzsee wurden bei einer Untersuchung im Jahr 1996 (KÜHNEL 1997) auf der Pots-damer Seite keine Amphibien festgestellt. Auch spätere Beobachtungen zeigten keine Ver-änderungen der Verhältnisse. Lediglich im Bereich von Röhrichtanpflanzungen auf Berliner Seite konnten seit 1996 einige Teichfrösche (Rana kl. esculenta) und später auch Grasfrö-sche (Rana temporaria) nachgewiesen werden. Hier müssen allerdings Zusammenhänge mit Vorkommen im Bereich der ehemaligen Mülldeponie Wannsee und dem umliegenden Wald-gebiet gesehen werden.

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6 Libellen

6.1 Methoden

Adulte Tiere und Exuvien wurden mittels Kescherfang und Sichtbeobachtung erfasst. Hierfür wurden die Uferbereiche des Griebnitzsees innerhalb des Plangebietes abgegangen. Zudem erfolgten in Reaktion auf die teilweise Absperrung des Wanderweges zwei Befahrungen des Ufers mit dem Kanu. Während der Untersuchungen kam ein Fernglas Kite Petrell 8x32 zum Einsatz.

Untersuchungstermine: 19.5., 13.6., 17.6., 1.7., 7.7., 10.8., 21.08.2009

Angaben zum Status der nachgewiesenen Arten:

Reproduktionsnachweis (im Untersuchungsgebiet nicht relevant): Auffinden von Exuvien und / oder frisch geschlüpften Tieren,

hohe Wahrscheinlichkeit der Reproduktion: Auffinden einer großen Menge adulter Individuen (mehr als ein Individuum pro Meter Uferlinie während einer Begehung) und / oder Eiab-lagen,

schwächere Hinweise auf Reproduktion: Eindeutiges Revierverhalten männlicher Großlibel-len und / oder Paarungen.

6.2 Ergebnisse

An der zum Plangebiet gehörenden Uferstrecke des Griebnitzsees wurden insgesamt 8 Libellenarten gefunden. Sie sind in der nachfolgenden Tabelle 4 aufgeführt.

Tabelle 4: Libellenarten im Planungsraum mit Angabe zu Häufigkeit und Status.

Anmerkung: Die beiden Uferabschnitte vor der Friedrich-Naumann-Stiftung sowie vor dem Grundstück Vir-chowstr. 9/11 wurden wegen ihrer relativ guten Ausstattung separat dargestellt.

Art RLD RLB FFH Naumann Virchow 9/11 sonstige Zygoptera - Kleinlibellen Gebänderte Prachtlibelle v (Calopteryx splendens) V X Gemeine Federlibelle e e (Platycnemis pennipes) X X Große Pechlibelle sv sv sv (Ischnura elegans) X X X Hufeisen-Azurjungfer e (Coenagrion puella) X

Anisoptera – Großlibellen Kleine Königslibelle e (Anax parthenope) G 3 X Glänzende Smaragdlibelle e (Somatochlora metallica) (R) Großer Blaupfeil e v v (Orthetrum cancellatum) (R) R (R) Blutrote Heidelibelle v (Sympetrum sanguineum) (R)

Es bedeuten: RLD, RLB: Rote Listen Deutschland (OTT & PIPER 1998) bzw. Brandenburg (MAUERSBERGER 2000), FFH: Anhang der FFH-Richtlinie, in welchem die Art genannt wird;

R: Reproduktion sehr wahrscheinlich, (R): Reproduktion anzunehmen, jedoch durch Befunde nicht ausreichend belegt, X: Nachweis adulter Tiere ohne Hinweis auf Reproduktion.

e: Einzelnachweis, sv: sehr vereinzelt, v: vereinzelt.

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Die Libellenfauna des Untersuchungsgebietes ist als außergewöhnlich verarmt zu bezeich-nen. Keine Art war mehr als vereinzelt anzutreffen, lediglich für drei Arten kann eine Repro-duktion im Gebiet angenommen werden. Für einen Uferstreifen der gleichen Länge mit na-turnaher Ausstattung wären selbst bei einer gering strukturierten Ausprägung mindestens 15 (wahrscheinlich) reproduzierende Arten zu erwarten, meist sind es deutlich mehr.

Dementsprechend waren nur wenige Schwerpunkte für Libellenvorkommen am Griebnitzsee zu erkennen. In erster Linie ist hier ein relativ gut entwickelter Teichrosenbestand im Umfeld einer Steganlage vor den Grundstücken Virchowstr. 9 und 11 zu nennen (s. Abbildung 3). Die Ufervegetation wird in diesem Abschnitt teilweise von einer Hochstaudenflur gebildet, die gleichzeitig eine Besonnung zulässt und Sitzwarten anbietet. An den Teichrosen konnte eine Eiablage des Großen Blaupfeils beobachtet werden. In zweiter Linie ist der zwar wenig struk-turreiche, aber fast durchgehend besonnte Uferabschnitt vor dem Gelände der Friedrich-Naumann-Stiftung zu nennen.

Abbildung 3: besonnte Staudenflur mit vorgelagertem Teichrosenbestand im Schutz einer Steganlage

Neben dem als Nahrungsgast gewerteten Auftreten eines Exemplars der Kleinen Königsli-belle war die Gebänderte Prachtlibelle die einzige bemerkenswerte Art im Untersuchungs-raum. Sie gilt als typisch für langsam fließende Gewässer (BELLMANN 2007) und war daher grundsätzlich in dem durchströmten Griebnitzsee zu erwarten. Auffallend war jedoch, dass die Tiere erst ab Juli am Gewässer zu finden waren, obgleich die Emergenz der Art schon im Mai beginnt. Es ist daher davon auszugehen, dass es sich um im Laufe des Sommers aus individuenreicheren Beständen zugeflogenen Exemplaren gehandelt hat. Eine Reproduktion im Untersuchungsraum ist wenig wahrscheinlich.

Als wichtigster Grund für die extreme Verarmung der Libellenfauna ist die durchgehende Steinschüttung am Ufer anzunehmen. Sie verhindert die Entstehung typischer Übergangs-zonen zwischen Wasser- und Landhabitaten, wie sie für die meisten Libellenarten während entscheidender Lebensphasen (Emergenz, Eiablage) von essentieller Bedeutung sind. Die

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Ufer sind dem durch Schiffe verursachten Wellenschlag ungeschützt ausgesetzt. Hinzu kommt, dass lange Abschnitte des untersuchten Ufers aufgrund ihrer durchgehenden Be-schattung keine geeigneten Lebensräume für Libellen darstellen (vgl. Abbildung 4).

Abbildung 4: verschattete, für Libellen wenig geeigneter Abschnitt im Westen des Plangebietes

Populationen von Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie sind für den Planungsraum aus-zuschließen. Vom Biotoptyp her (langsam durchströmtes Gewässer) wäre einzig die Asiati-sche Keiljungfer (Gomphus flavipes) zu erwarten. Diese benötigt jedoch feinkörnige Substra-te in strömungsberuhigten Bereichen als Larvalhabitat (BROCKHAUS & FISCHER 2005). Derar-tige Lebensräume waren im Untersuchungsgebiet nicht vorhanden.

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7 Schmetterlinge (Flussampfer-Feuerfalter)

7.1 Methoden

Bestände potenziell geeigneter Wirtspflanzen wurden am 10.08.2009 weitgehend vollständig nach Präimaginalstadien des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar) abgesucht. Der Termin schloss sich an die Flugzeiten der zweiten Generation an und lagen damit in einer für den Nachweis von Eiern, Eihüllen und Jungraupen günstigen Zeit.

7.2 Ergebnisse

In dem zu betrachtenden Uferab-schnitt wurden 35 Pflanzen des Fluß-Ampfers (Rumex hydrolapathum) erfasst. Sie kamen als potenzielle Larvalhabitate des Großen Feuerfal-ters (Lycaena dispar) in Betracht und wurden entsprechend auf das Vor-handensein von Entwicklungsstadien untersucht. Rumex hydrolapathum wächst insgesamt vereinzelt, mit einer lokalen Häufung im Bereich der Grundstücke Virchowstraße 9 bis 11. Andere, als Wirtspflanzen bedeutsa-me Ampferarten wie Krauser Ampfer (Rumex crispus) und Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) kamen am Ufer nicht vor.

Im Rahmen der Untersuchungen wurden keine Nachweise des Großen Feuerfalters erbracht. Dieses Ergeb-nis lässt darauf schließen, dass die vorhandenen Futterpflanzen keine günstigen Habitatqualitäten bieten, da in geeigneten Habitaten gerade die von Faltern der zweiten Generati-on abgelegten Eier zuverlässig und zahlreich zu finden sind. Als offen-sichtliches Defizit spricht die starke Beschattung der meisten Standorte von Rumex hydrolapathum einer Habitatnutzung entgegen, ebenso

wie deren seeseitig ungeschützte Lage. Hinzu kommt vielfach das Fehlen attraktiver Nektar-quellen im nahen Umfeld der Wirtspflanzen.

Abbildung 5: Flußampfer (Rumex hydrolapathum) wächst vereinzelt in der Ufervegetation des Griebnitzsees

Fazit: Die betrachteten Uferabschnitte bieten keine Vorzugslebensräume für den Großen Feuerfal-ter (Lycaena dispar), wenngleich eine gelegentliche (jahrweise) Habitatnutzung durch einzel-ne Individuen nicht ausgeschlossen werden kann.

Eingriffe in den Bestand des Fluß-Ampfers (Rumex hydrolapathum), die zu seiner Dezimie-rung oder auch weitgehenden Vernichtung führen, bleiben ohne erhebliche Auswirkungen auf das regionale Vorkommen von Lycaena dispar.

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8 Literatur

BELLMANN, H. (2007): Der Kosmos Libellenführer. Stuttgart, 279 S.

BROCKHAUS, T. & U. FISCHER (Hrsg.) (2005): Die Libellenfauna Sachsens, Rangsdorf, 427 S.

KÜHNEL, K.-D. (1997): UVS Verkehrsprojekt 17 Deutsche Einheit Ausbau der Berliner Was-serstrassen Trasse Süd, Planfeststellungsabschnitt 1, Biotope, Vegetation, Fauna. – Natur & Text, im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost: 114 S.

MAUERSBERGER, R. (2000): Artenliste und Rote Liste der Libellen (Odonata) des Landes Brandenburg. Beilage zu Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 9(4): 1-24.

OTT, J. & W. PIPER (1998): Rote Liste der Libellen (Odonata). In: Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 55, 260-263.

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