BdB-Umfrage “Konjunktur und Wirtschaftspolitik“
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Economy & Finance
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Ergebnisse der Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“
Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik des Bundesverbandes deutscher Banken
Berlin 18. September 2013
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Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik
Stefan Schilbe Chefvolkswirt, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf - Vorsitzender -
Dr. Marco Bargel Chefinvestmentstratege, Deutsche Postbank AG, Bonn
Dr. Elga Bartsch Chefvolkswirtin Europa, Morgan Stanley UK Group, London
Dr. Jan Bottermann Chefvolkswirt, NATIONAL-BANK AG, Essen
Carsten Brzeski Chefvolkswirt, ING-DiBa AG, Frankfurt am Main
Dr. Kurt Demmer Chefvolkswirt, IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf
Carsten Klude Chefvolkswirt, M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg
Dr. Jörg Krämer Chefvolkswirt, Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Dr. Martin Moryson Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA, Köln
Dr. Andreas Rees Chefvolkswirt Deutschland, UniCredit Bank AG, München
Dr. Holger Schmieding Chefvolkswirt, Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Hamburg
Stefan Schneider Chief International Economist, Deutsche Bank Gruppe, Frankfurt am Main
Dr. Dirk Schumacher Chefvolkswirt Deutschland, Goldman Sachs AG, Frankfurt am Main
Geschäftsführung:
Dr. Hans-Joachim Massenberg Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Bundesverband deutscher Banken, Berlin
Dr. Gabriele Spieker Bereichsleiterin Wirtschaftspolitik und Internationale Beziehungen, Bundesverband deutscher Banken, Berlin
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Weltwirtschaftliches Umfeld (USA)
n Erholung setzt sich fort
n Fortschritte bei strukturellen Anpassungen: - private Verschuldung reduziert - Bilanzsanierung im Bankensektor - Wettbewerbsfähigkeit der Industrie steigt - Trendwende am Immobilienmarkt
n Wachstum 2014 mit 3 % etwas über der Potenzialrate
n „Tapering“ beginnt 2013, Leitzinserhöhung nicht vor 2015
n Kapitalmarktzinsen: bereits viel der geld- politischen Wende vorweggenommen
n Steile Zinsstrukturkurve wird weiteren Zins- anstieg begrenzen è Rendite 10-jähriger Bonds etwas unter 3,5 %
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Weltwirtschaftliches Umfeld (Schwellenländer)
n Wechselkurse einiger Schwellenländer zuletzt stark unter Druck
n Flächenbrand wie im Zuge der Asienkrise aber sehr unwahrscheinlich:
- meisten Länder heute besser aufgestellt (Devisenreserven, stabilere Leistungs-
bilanz)
- größere Wechselkursflexibilität
- Wirtschaft noch auf Expansionskurs
n Zudem: wirtschaftliches Schwergewicht China mit klaren Stabilisierungssignalen
n Dennoch: langsameres Wachstum wird längere Zeit anhalten è stellt gewisse „Normalisierung“ dar
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Weltwirtschaftliches Umfeld
n Akzentverschiebung zugunsten der Industrieländer
n Konjunkturelle Belebung der USA strahlt erfahrungsgemäß stark auf andere Industrieländer aus è sollte auch Kon- junktur in den Schwellenländern stützen
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Konjunktur im Euro-Raum n Rezession im Frühjahr 2013 beendet
n Weitere Erholung in Trippelschritten
n Peripheriestaaten kommen nur sehr langsam aus der Rezession heraus
n Wirtschaft wird durch sehr hohe Arbeits- losigkeit stark gebremst
n Wachstum auch 2014 noch zu gering, um Arbeitslosigkeit nennenswert abzubauen
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Geldpolitik der EZB n Geldpolitik der „ruhigen Hand“
n Zinsänderung (Erhöhung) erst 2015
n Auch keine neuen unkonventionellen Maß- nahmen
n Preisentwicklung unter Kontrolle - hohe Arbeitslosigkeit und freie Produktions- kapazitäten - langsame Entwicklung der nachfragewirk- samen Geldmenge (schwache Kreditex- pansion)
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Konjunktur in Deutschland (1) n Kräftige Erholung im 2. Quartal 2013 über- zeichnet
n Frühindikatoren sprechen für Fortsetzung der Erholung
n 2014: Wachstum etwas über der Potenzialrate
n Privater Konsum als tragende Säule
n Profitiert von: - robuster Arbeitsmarktentwicklung - steigenden Einkommen - niedriger Inflationsrate - extrem expansiver Geldpolitik
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Konjunktur in Deutschland (2)
n Arbeitslosigkeit: 2014 niedrigster Stand seit 1991
n Zahl der Arbeitslosen wird sich dann gegen- über dem Höchststand im Jahre 2005 fast halbiert haben
n Neue historische Beschäftigungsrekorde
n 2005 bis 2014: Zahl der Erwerbstätigen im Inland steigt um mehr als 3 Millionen (8 %)
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Konjunktur in Deutschland (3) n Verbraucherpreisentwicklung bleibt auch in Deutschland moderat
n Ausrüstungsinvestitionen bis Frühjahr 2013 sechs Quartale in Folge gesunken (saison- bereinigt ggü. Vorperiode)
n Hintergrund: starke Verunsicherung über Fortbestand der Währungsunion
n Doch auch Prognosen für 2014 sind verhalten
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Europäische Staatsschuldenkrise (1)
n Leistungsbilanzdefizit mehrerer Peripheriestaaten deutlich gesunken
n Günstigere Entwicklung bei den Lohnstückkosten in einigen Krisenstaaten
n Anleihespreads haben sich zurückgebildet
n Target2-Salden sind gesunken (Kapitalflucht gestoppt, Kapitalflüsse teilweise wieder umgekehrt)
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Europäische Staatsschuldenkrise (2)
Eckpunkte
für den
weiteren
Weg
n Reformen in den Euro-Staaten mit Nachdruck vorantreiben è Wirtschaftswachstum lässt sich nicht auf Knopfdruck erzeugen
n Reformnotwendigkeiten müssen von der heimischen Politik in den betroffenen Ländern klar und offensiv kommuniziert werden è dieser Aspekt wurde bislang sträflich vernachlässigt
n Finanzpolitik muss glaubhafte Zeichen setzen, dass in Zukunft solide Staatsfinanzen angestrebt werden è Verdacht des „weiter so“ muss ausgeräumt werden
n Weiterentwicklung der Währungsunion: klare Entscheidungen über die künftige Richtung è Haftung und Verantwortung müssen in einer Hand liegen
n Entwicklung im vergangenen Jahr hat massive Ansteckungseffekte verdeutlicht (u. a. Kapitalflucht und Auswirkungen auf die Wirtschafts- entwicklung auch in den Kernländern)
n Es gibt keinen einfachen „Befreiungsschlag“
n Krisenbewältigung braucht Zeit und wird Europa noch längere Zeit beschäftigen
Rück-
blick
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V.
Investitionen in Deutschland (1)
n Schwache Entwicklung in den letzten beiden Dekaden (gilt für öffentliche und private Investitionen)
n Deutschland ist mit seinem Kapitalstock nicht gut vorbereitet auf:
- demographischen Wandel
- Sicherung der hohen internationalen Wettbewerbsfähigkeit
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Investitionen in Deutschland (2)
Thema muss
größte
Aufmerksamkeit
erhalten
Umfassende
Kärrnerarbeit
statt
großvolumige
Programme
n Wettbewerbsfähigkeit und gute Arbeitsmarktentwicklung längerfristig nur mit Investitionen und Innovationen zu halten
n Abfederung des demographischen Wandels è in „guten“ Zeiten Kapitalstock aufbauen
n Investitionsbelebung zur Stärkung der Inlandsnachfrage mittelfristig über- zeugender als kräftige Lohnerhöhungen
n Ausrufen eines großvolumigen Investitionsprogramms wenig sinnvoll
n Stattdessen Kärrnerarbeit nötig:
- günstige Rahmenbedingungen für private Investitionen
- bei den Staatsausgaben „Vorfahrtsregelung“ zugunsten öffentlicher Investitionen und vorteilhafter Investitionsbedingungen
- für Infrastrukturinvestitionen verstärkt um privates Kapital werben (Public Private Partnership)
- Effizienzprüfung bei den Staatsausgaben
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Bundesverband deutscher Banken Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik