Bayern aktuell 05 - 2015

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Die Zeitschrift der DLRG Bayern . Ausgabe 5 . 2015 Bayern aktuell bayern.dlrg.de helfernetz.bayern - die Kampagne rollt Schon zu Lebzeiten unsterblich! (Seite 10) 55 Ertrinkungsopfer mehr als im Vorjahreszeitraum (Seite 4) Schattenseite eines heißen Sommers Schwimmkurse und Baderegeln DLRG für Flüchtlinge aktiv (Seite 6 - 8)

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Die Zeitschrift der DLRG Bayern

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Die Zeitschrift der DLRG Bayern . Ausgabe 5 . 2015

Bayern aktuell

bayern.dlrg.de

helfernetz.bayern - die Kampagne rollt

Schon zu Lebzeiten unsterblich! (Seite 10)

55 Ertrinkungsopfer mehr als im Vorjahreszeitraum (Seite 4)

Schattenseite eines heißen Sommers

Schwimmkurse und Baderegeln

DLRG für Flüchtlinge aktiv (Seite 6 - 8)

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Horst AuerLeiter Verbandskommunikation

DLRG Bayern

2 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

Editorial

Die kürzlich von der Bundesebene der DLRG veröffentlichten Ertrinkungszahlen sprechen leider eine überdeutliche und ebenso traurige Sprache: Sie sind im Vergleichszeitraum zum Vorjahr erwartungsgemäß gestiegen. Erwartungsgemäß deshalb, weil es in den letzten Jahren immer zu beobachten war, dass bei außerordentlich schönen Sommern die Zahlen gestiegen sind. Auf Seite 4 lesen Sie die Ursachen darüber. Erstmals in der Statistik wurden in diesem Jahr Flüchtlinge gezählt. Die Nachrichten, die uns in den Sommermonaten dazu erreichten, haben die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der DLRG in Bayern auf den Plan gerufen und verstärkt Schwimmausbildungen – insbesondere für Flüchtlinge und Asylbewerber – angeboten. Lesen Sie hierzu auf den Seiten 6 bis 8. In diesem Zusammenhang gilt es jedoch zu sagen, dass dieses oftmals zusätzlich zu den bereits vorhandenen Trainingsstunden gezeigte Engagement, einen erhöhten Aufwand an Personal, Freizeit und natürlich Wasserfläche bedeutet. Unser Appell geht daher an alle Verantwortliche, Bäder zu erhalten, statt sie zu schließen.

Die Seite 13 befasst sich mit zwei Ehrungen. Sie besonders zu erwähnen ist auch mir eine beson-dere Ehre, denn es ist schon äußerst selten, dass eine Straße nach einem lange Jahre aktiven Mitglied benannt wird. Auch das Steckkreuz ist etwas Besonderes: Es wird nur drei verdienten Mitgliedern der DLRG Bayern pro Jahr verliehen.

Im Übrigen ist diese Ausgabe wieder ein Beleg für das vielfältige Engagement und die viel-seitige Verwendbarkeit und Einsatzfähigkeit der Wasserretter in der DLRG. Ob sich junge Rettungsschwimmer widrigen Wetterbedingungen stellen (S. 14), einem Feuerwehrmann in Not geholfen werden kann (S. 17) oder ein Ortsverband einer breiten Öffentlichkeit seine Fähigkeiten zeigt (S. 26) – die Einsatzkräfte der DLRG Bayern sind bereit und helfen, wo Hilfe benötigt wird.

Helfen, wo Hilfe benötigt wird

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Afrikaner lernen Schwimmen:Große Nachfrage nach

Schwimmkursen bei der DLRG Bayern

Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup 2015

bei Sonnenschein und Starkwind

2 EDITORIAL von Horst Auer, Leiter Verbandskommunikation

BUNDESWEIT 3 Sommerbilanz 2015: Schattenseiten eines heißen Sommers

DLRG BAYERN 4 Auf ein Wort... Helfer willkommen Von Julia von Seiche-Nordenheim, Präsidentin der DLRG Bayern

6 Afrikaner lernen Schwimmen

8 Flüchtlinge lernen Baderegeln kennen

9 Schulsanitäter in Aktion

10 helfernetz.bayern - die Kampagne rollt

12 Dozenten in der Erwachsenenbildung - die Zukunft der medizinischen

Ausbildung in der DLRG Bayern

13 Ehrungen 55 Jahre lang aktiv: Sigrid Duske-Fragner

Nürnberg benennt Straße nach Herta Künzel

14 Jugend

Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup 2015

16 Rettungssport 20. Salzpokal der Rettungsschwimmer

REGIONALES17 Feuerwehrmann in Flammen DLRG Gerbrunn kann eingreifen

18 24-h-Schwimmen mit überwältigendem Ergebnis DLRG Amberg

21 Osnabrück schaut hin! DLRG Abensberg erhielt Spende

22 Jugend-Einsatz-Team über vier Generationen erfolgreich DLRG Abensberg

23 30 Jahre Sommerbad Wirsberg DLRG Wirsberg

24 Auf dem Weg zum Rettungshund DLRG Gerbrunn

26 Neuer Naturbadesee im Landkreis Bamberg - DLRG verstärkt aktiv DLRG Burgebrach

27 Hinweis: 24-h-Schwimmen Burgebrach

27 Münchner retten Mann aus der Nordsee DLRG München-Mitte

28 Zahlen und Fakten zum Ertrinken 2014

INFORMATION29 Termine, Termine, Termine...

30 Impressum

inhalt

BAYERN AKTUELL 05 - 2015 3

helfernetz.bayern.de:Schon zu Lebzeiten unsterblich -

Beginn der Tour durch Bayern

Schattenseite eines heißen Sommers:Über 17 % mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum ertrunken.

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4 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

Schattenseite

bundesweit

n deutschen Gewässern sind von Januar bis Ende August dieses Jahres mindestens 374 Menschen

ertrunken, 55 Opfer mehr als im ver-gleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die Todesfälle durch Ertrinken stie-gen damit um 17,24 %. Allein in den Ferienmonaten Juni bis August kamen 249 Menschen im Wasser ums Leben. Diese Zahlen gab die DLRG am 14. September in Bad Nenndorf bekannt.

DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje: „Das sind leider die Schattenseiten eines schönen Sommers. Das heiße Wetter mit teilweise tropischen Temperaturen hat den Anstieg wesent-lich begünstigt. Viele Menschen sind zur Abkühlung an die Küsten und Binnengewässer geströmt. Nach unseren Erfahrungen ertrinken In einem schöner Sommer mehr als in einem durchschnittlichen Sommer.“ Im Vergleich mit dem Sommer 2014 (Juni bis August) verloren 53 Menschen mehr ihr Leben. Besonders die hohe Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge (27) bereitet der DLRG erhebliche Sorgen.

Die meisten Menschen (97,06 %) ertranken in Binnengewässern: 133 Menschen kamen in Flüssen und Bächen um, 175 in Seen und 15 Menschen starben in Kanälen. In

eines heißen Sommers

den Meeren starben 11 Personen, acht davon in der Ostsee, drei in der Nordsee. Zehn Menschen ertranken in einem Schwimmbad vier in einem privaten Gartenteich oder Swim-mingpool, 26 weitere verloren in einem Hafenbecken, Graben oder an anderen Orten ihr Leben. DLRG-Chef Hatje: „Die meisten Opfer ertranken in unbewachten Gewässern. Selbstüber-schätzung, gesundheitliche Vorschä-digungen, Übermut, Leichtsinn und Unkenntnis über mögliche Gefahren sind oft Ursache für tödliche Unfälle im Wasser.“ Das Risiko in unbewach-ten Gewässern zu ertrinken sei um ein Vielfaches größer als in Bädern und Küsten, die von Rettungsschwimmern bewacht werden. „Unsere ehrenamtli-chen Retter hatten überall viel Arbeit, die Strände und Bäder waren oft voll besetzt. Ohne ihren großen Einsatz und ihre schnelle Hilfe wäre die Zahl der Ertrunkenen noch deutlich höher“, so Hatje weiter.

Bisher sind 22 Jungen und Mädchen im Alter bis 15 Jahren ertrunken. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Kinder etwa gleich hoch geblieben. Neun Opfer gab es bei Kindern im Vorschulalter, acht waren im Grundschulalter zwischen sechs und zehn Jahre alt und fünf zwischen

elf und 15. Hatje: „Dies zeigt deutlich, dass der Schwimmunterricht in den Schulen konsequent durchgeführt werden muss. Wir setzen uns des-halb mit Nachdruck für den Erhalt der Bäder ein und fordern die Kommunen auf, gerade den Grundschulen einen Zugang zu Bädern ermöglichen.“

Eine besondere Risikogruppe stel-len inzwischen die Flüchtlinge dar. Insgesamt sind 27 Asylsuchende in diesem Jahr ertrunken. Vergleichszah-len zum Vorjahr gibt es nicht. Die DLRG hat bereits reagiert. DLRG-Präsident Hatje: „In diesem Sommer haben wir kurzfristig die Baderegeln in über 25 Sprachen übersetzt, um den Menschen aus anderen Ländern die Gefahren im Wasser zu verdeutlichen.“ 171 Personen waren 50 Jahre und älter als sie ertranken. In der Altersklasse 71 bis 80 ertranken 76 Männer und Frauen. Besonders betroffen sind ältere Männer. Keine Veränderungen gegenüber den Vorjahren gibt es in der Verteilung nach Geschlecht: 69 ertrun-kenen Frauen (18,45 %) stehen 298 Männer (79,68 %) gegenüber.

In bayerischen Gewässern sind bis-her 86 Menschen ertrunken, das sind 23 Opfer mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mit großem Abstand folgen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (51) Baden-Württemberg (46) und Niedersachsen mit 38 Todesfällen. Der West-Ost-Vergleich zeigt folgendes Bild: In den westdeutschen Ländern ertranken 300 Menschen in ostdeutschen Gewässern 74. Die Zahl der Opfer in den östlichen Bundesländern sank von 23,2 auf 19,79 %. Die sicherste Region ist wieder das Saarland, in dem vier Menschen ums Leben kamen.

Quelle: DLRG Bundesverband

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374 Menschen ertranken bis Ende August in deutschen Gewässern – darunter 27 Flüchtlinge.

Eine Zahlenübersicht und Fakten aus dem Jahr 2014 finden Sie auf Seite 28.

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Von Julia von Seiche-Nordenheim, Präsidentin der DLRG Bayern.

Auf ein Wort...

Helfer willkommen

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iese Worte haben gerade heute eine zweifache Bedeutung. Zum einen beziehen sie sich auf

unsere aktuell durch Bayern tourende Kampagne der Hilfsorganisationen zur Gewinnung von Nachwuchs. Zum anderen aber auch darauf, dass wir - angesichts der Flüchtlinge, die gerade über Passau und Rosenheim in unser Land kommen - uns über jede helfende Hand freuen.

„Ob Hochwasser oder Schneechaos, ob Fußballspiel oder G7-Gipfel – wir schützen die Bevölkerung.“ So lautet das gemeinsame Versprechen von ASB, BRK, DLRG, JUH, MHD und THW. Als eine Folge der Zusammenarbeit in den Einsatzgebieten des Hochwassers 2013 schlossen sich die sechs Organi-sationen zur Arbeitsgemeinschaft für den Bevölkerungsschutz zusammen, um sich untereinander noch besser abstimmen zu können.

Wir haben vor allem ein gemeinsames Problem: Für die immer umfangrei-cheren Aufgaben fehlt uns allen mehr und mehr der Nachwuchs. Freilich wollen sich viele spontan engagieren. Denken wir nur an die Aktion „Passau räumt auf“, mit der sich überwiegend Studenten aus Passau in vorbildli-cher Weise während und nach dem Hochwasser 2013 für ihre Stadt enga-gierten. Gerade aber für die Jugendli-chen wird es immer schwieriger, sich zu engagieren: Ausbildungen finden überwiegend nicht am Wohnort statt und sind zudem deutlich zeitintensiver geworden. Das alles macht es schwe-rer – aber nicht unmöglich.

Mit unserer Aktion, im Internet unter

www.helfernetz.bayern

möchten wir allen Menschen Mut machen, sich zu engagie-

ren. Die Hilfsorganisationen bieten eine solch große Palette an Einsatz-möglichkeiten, dass jede/jeder Inter-essierte hier mit Sicherheit etwas findet, das auch richtig Freude macht bei seinem Engagement. Bei uns wäre dies z.B. die Fertigkeiten im Schwimmen so zu vertiefen, dass man Rettungsschwimmer/-in werden und damit Leben retten kann.

Helfen-können tut doppelt gut: Dem, dem geholfen wird und dem, der hilft.

Übereinstimmend sagen die ca. 230.000 Mitglieder der Hilfsorga-nisationen in Bayern, dass es nichts Schöneres gibt, als das Gefühl, gehol-fen zu haben.

Genau das erleben gerade unzäh-lige Menschen, die dabei helfen, die Flüchtlinge aus den Krisengebieten bei uns willkommen zu heißen und ihnen zur Seite stehen.

Zwar gehöre ich nicht unbedingt zu den regelmäßigen Lesern der BILD-Zeitung. Aber mich persönlich hat es ungemein gefreut, als sie Ende August die erste Seite komplett den Flüchtlin-gen widmete und eine Aktion startete mit dem Titel: „Das große Flüchtlings-drama: WIR HELFEN“. Denn es bedeu-tet ja auch, dass jenseits so mancher punktueller „Dagegen!“-Rufe die überwältigende Mehrheit in der Bevöl-

kerung bereit ist, die Flüchtlinge aufzu-nehmen, ihnen Schutz zu geben nach traumatischen Erlebnissen und ihnen zu helfen, Perspektiven für ihr Leben zu finden.

Kurz vor den Sommerferien war ich in Augsburg bei einer Abschlussfeier unserer Schul-Aktion „Sichere Schwim-mer“. In dem Trubel der Schüler von drei Grundschulklassen fiel mir ein kleiner Junge auf, der ziemlich einsam und sehr ernst verloren in der Aula stand. Auf mein Nachfragen erzählte mir die Lehrerin, dass der Junge vor kurzem plötzlich vor der Schule stand: Seine Familie war aus Syrien geflüch-tet und nun sollte er in die Schule gehen. Es war mit Händen zu greifen, wie ungewohnt – und daher sicherlich auch angstmachend – alles für ihn war: Die Sprache, die noch so unbekannten Mitschüler, die Regeln, die Abläufe – einfach alles. Als er dann auch eine Urkunde bekam und sogar noch eine Schwimmbrille als Geschenk, drückte er alles wie einen großen Schatz an seine Brust. Und endlich kam auch ein Strahlen in seine Augen.

Helfen Sie mit bei dieser großen Auf-gabe, diesen so leidgeprüften Men-schen zu helfen. Ich verspreche Ihnen, Sie werden es nicht bereuen.

Herzlichst,

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Im Sommer war die Nachfrage nach Schwimmkursen - spezi-ell für Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Irak und weiteren Ländern - enorm. So haben in Amberg, Leipheim und Wolfratshausen DLRG-Kurse für Flüchtlinge stattgefunden, in Abensberg bereits der dritte; die DLRG Hirschaid ermöglicht Wassergewöhnung im Rahmen des Mitglieder-Trainings; die Münchner DLRG hat ihren ersten Kurs durchgeführt. In einem Beispiel für viele gibt Kilian Arnold einen Einblick.

m August haben wir von der DLRG München-Mitte unseren ersten Schwimmkurs für Flüchtlinge auf die

Beine gestellt. Er sollte sich vor allem an unbegleitete Minderjährige und junge Erwachsene richten.

Organisatorische Punktlandung

Um einen solchen Kurs neben unserem laufenden Angebot und dem personal-intensiven Wasserrettungsdienst in München und an der Küste zu ermög-lichen, mussten wir einige Herausfor-derungen bewältigen. Zuerst mussten wir die benötigte Wasserfläche sicher-

stellen. Dazu haben wir einen Zeitraum zwischen zwei Rettungsschwimmkur-sen im Frühsommer und im Herbst gewählt, um keine zusätzliche Was-serfläche zu benötigen. Neben der Abstimmung innerhalb unseres Orts-verbands mussten wir dazu Genehmi-gungen der Stadtwerke München als Badbetreiber und der Stadt München einholen. Wir sind dankbar, dass dies reibungslos möglich war.

Inzwischen meldeten auch die bereits vom DLRG-Landesverband ange-schriebenen Wohlfahrtseinrichtun-gen von Caritas, Innerer Mission und

andere mehr ihre Kursinteressenten. So waren unsere 13 Plätze mit Teilneh-mern aus vielen verschiedenen Län-dern wie Irak, Nigeria, Afghanistan, Sierra Leone und Somalia in kürzester Zeit ausgebucht.

Erfolgreich

Unser Ziel war, den Teilnehmer zumin-dest so viele Fertigkeiten beizubrin-gen, dass sie sich über Wasser halten können.

In der ersten Stunde stellte sich zu unserer Freude heraus, dass alle Teil-

Afrikanerlernen Schwimmen

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nehmer schon sehr gut Deutsch konn-ten. Somit mussten wir neben der Wassergewöhnung nicht auch noch die Sprachbarriere überwinden. Die weiteren Stunden bestanden haupt-sächlich in ständiger Wiederholung der Bewegungsabläufe, um hier den Teilnehmern Sicherheit zu geben.

Als Highlight nach dem Kurs entwik-kelte sich auch noch ein gemeinsames Wasserballspiel im Flachwasser, das den Kursteilnehmern ebenso wie unse-ren eigenen Mitgliedern sehr viel Spaß machte. Danach waren auch die letzten Berührungsängste überwunden.

Auch die Trainer haben profitiert

Schon in der vorletzten Stunde war es möglich, drei Teilnehmern das Jugend-schwimmabzeichen Bronze auszuhän-digen, womit wir unser gestecktes Ziel bei weitem übertroffen haben. Auch hat es den Teilnehmen so gut gefallen, dass mehrere wissen wollten, ob es möglich ist, mit uns weiter zu trainie-ren, um noch bessere Schwimmer zu werden.

Ob wir diesen unerwarteten Wunsch erfüllen können, müssen wir aller-dings erst prüfen; denn unsere Was-

serflächen sind nun vollkommen ausgelastet.

Für uns Trainer war es eine wunderbare Erfahrung, so engagierten Jugendli-chen das Schwimmen beizubringen. Vielen Dank an die vielen Trainer, die diesen Kurs möglich gemacht haben!

Kilian Arnold

Erwartungen übertroffen: Schon kurz vor Ablauf des Kurses konnten drei Teilnehmer das Jugend-schwimmabzeichen in Bronze ablegen.

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Immer wieder kam es in diesem Sommer zu Bade-unfällen, bei denen aus Afrika oder Vorderasien stammende Flüchtlinge ums Leben kamen. Häufig haben die Betroffenen nie das Schwimmen gelernt und unterschätzen die Gefahren der hiesigen Gewässer. Als Sofortmaßnahme hat deshalb die DLRG Bayern für Betreuer von Flüchtlingen und für Berufsschulen Merkblätter mit nützlichen Hinweisen heraus-gegeben.

ine weitere Präventionsmaß-nahme stellt Berufsschullehrerin Rita Stadter-Bönig vor, die seit

2008 ehrenamtlich u.a. in Kindergärten Wissen um Gefahren am Wasser ver-mittelt: Unsere Berufsschule Erlangen bereitet junge Flüchtlinge auf ihre Berufsausbildung vor. Auf Bitten der Bezirksregierung Mittelfranken, sich des Problems anzunehmen, griff die Schule auf meine DLRG-Erfahrung zurück. In insgesamt fünf Lerneinheiten zu je 45 Minuten wurde die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.

Ein Puzzle – was ist das?

Etwas ganz Neues stellte für die jungen Leute das Baderegelpuzzle dar: Eine Strandszene, die eine Vielzahl mög-licher Gefahrenmomente darstellte, musste zunächst in Gemeinschafts-arbeit zusammengelegt werden. Viele hatten noch nie zuvor ein Puzzle gesehen, wussten zunächst gar nicht, was zu tun war. Doch obgleich auch noch Sprachbarrieren zu überwin-den waren - etliche hatten erst begin-nen können, Deutsch zu lernen -, machten letztlich alle begeistert mit. Der sprachlichen Übung diente auch

Flüchtlinge lernen Baderegeln kennen

das Baderegel-Memory. Je eine Schü-lerin bzw. ein Schüler der Flücht-lings- und einer Regelklasse fanden zusammen, lasen gemeinsam den zum jeweiligen Bild gehörenden Text, der anschließend mit eige-nen Worten zu interpretieren war. Den Badesee studieren

Am Modell eines Badesees wurden weitere Risikofaktoren erläutert: Steilufer, an denen Nichtschwim-mer unvermittelt den Boden unter den Füßen verlieren, Schlingpflan-zen, die ungeübte Schwimmer schnell in Panik geraten lassen, gefährliche Strömungen und Stru-del, aber auch das Überschät-zen der eigenen Kondition bei zu weitem Hinausschwimmen. Mode-rationskarten und von Schülerinnen gemalte Plakate vertieften die Inhalte.

Anhand des „Ken-n e n l e r n n e t z e s “ wurde überdies dargestellt, wie die DLRG mit anderen O r g a n i s a t i o n e n und Behörden ver-netzt ist, so dass im Notfall schnelle Hilfe möglich ist. Viel VorarbeitGegen Ende tanzten mehrere Schülerin-nen zum Badere-gellied und konnten einige der jungen Flüchtlinge zum Mitmachen motivie-ren.

Abschließend er-hielten alle Teilneh-mer eine Urkunde, weiteres themabe-zogenes Informa-tionsmaterial der Ve r s i ch e r u n g s -kammer Bayern

sowie einen Wasserball. Die schriftli-chen Unterlagen fanden später auch im Deutschunterricht Verwendung.

Außerdem hatten im Vorfeld Mitarbei-ter, Lehrkräfte und Schüler der Berufs-schule die Baderegeln in mehrere Sprachen übersetzt - nach dem Vorbild der DLRG, welche die Regeln ebenfalls in verschiedenen Sprachen bereithält. Alle Beteiligten bewerteten das Pro-jekt sehr positiv: Die Kooperation zwi-schen Schule und DLRG, die neuen Kontakte zwischen „Alteingesesse-nen“ und „Hinzugekommenen“, das Einbringen eigener Kompetenzen beim Erstellen des Schulungsmateri-als und bei Übersetzungsarbeiten und den Beitrag für mehr Sicherheit.

E Rita Stadter-Bönig von der DLRG Bamberg-Gaustadt händigt die Teilnahme-urkunden aus.>

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Schulsanitäter in AktionDritter gemeinsamer Wettbewerb

ie Arbeitsgemeinschaft Schulsani-tätsdienst der bayerischen Hilfs-organisationen hatte für den 25.

Juli zu ihrem dritten gemeinsamen Wettbewerb nach Holzkirchen in Oberbayern geladen. Arbeiter-Samariter-Bund, das Bayerische Rote Kreuz, die DLRG, die Johanniter und die Malteser hatten diesen Tag seit über einem halben Jahr vorbereitet.

Wissen und Geschicklichkeit

150 aktive Schulsanitäter aus ganz Bayern und ihre Betreuer folgten der Einladung und trafen sich in der Oberland Realschule, um ihr Können unter Beweis zu stellen.

Die Schulsanis im Alter von 9 bis 17 Jahren, die das ganze Jahr von Lehrern und den Hilfsorganisationen betreut werden, mussten sich nicht nur medizinisch im Wissenstest beweisen, sondern beispielsweise auch im Hindernislauf Geschick zeigen.

Für viele Schulsanitäter war auch der Rettungsballweitwurf neu, wobei alle diese Station souverän gemeistert haben. Als Schiedsrichter betreuten Margit Patzak (DLRG Bad Aibling) und Florian Wienböker (DLRG Gmund) diese Station. Darüber hinaus mussten die Nachwuchsretter natürlich „echte“ Notfälle, wie Treppenstürze oder eine Verletzung nach abgerutschtem Bohrer im Werkunterricht, unter den strengen Blicken der Schiedsrichter versorgen.

In zwei Altersgruppen (9 bis 13 Jahre und 14 bis 17 Jahre) sowie drei Wissenskategorien (Ersthelfer, Sanitäter Stufe 1, Sanitäter Stufe 2) durchliefen die bunt gemischten Gruppen die Oberland Realschule,

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auf der Suche nach den Stationen, die sich auf Klassen- und Werkräume sowie den nahegelegen Sportplatz erstreckten.

Viel Prominenz

Bei solch einer großen Veranstaltung, mit rund 300 beteiligten Personen, dürfen auch die Ehrengäste nicht fehlen. Vertreten waren neben unserem Vizepräsidenten Walter Kohlenz die Vizepräsidentin des BRK, Brigitte Meyer, die Landesbeauftragte der Malteser in Bayern, Stephanie Freifrau von Freyberg und Landrat Wolfgang Rzehak. Schirmherr der Veranstaltung war Georg Eisenreich, Staatssekretär für Bildung und Kultus. Zur Siegerehrung konnten die Organisatoren dann noch den Landesgeschäftsführer des BRK, Leonhard Stärk, begrüßen.

Logistische LeistungInsgesamt zehn Stationen haben die Hilfsorganisationen betreut. Über 100 Helfer sorgten für die 150

teilnehmenden Sanitäter samt ihren 30 Betreuern – Frühstück, Mittagsessen und Eis inklusive. Egal ob Wettkämpfer, Helfer oder Orga-Team, egal welche Organisation - das „wir“ stand ganz im Vordergrund. Das Organisationsteam aus der Arbeitsgemeinschaft freute sich sehr über den Erfolg der Wettkämpfer und die gelungene Veranstaltung.

Praxistag in 2016

Im April 2016 lädt die Arbeits-gemeinschaft, bestehend aus den fünf großen Hilfsorganisationen in Bayern, zum nächsten Praxistag ein. Hier können sich Schulsanis aus ganz Bayern in verschiedenen Workshops fortbilden. Genaue Termine, mehr Infos zum Thema Schulsanitätsdienst und Fotos stehen auf der Facebook-Seite „Schulsani Bayern“ oder sind bei Michael Fischer, Referat Medizin der DLRG Bayern, erhältlich:

[email protected]

Michael Fischer

Übungsstation Rettungsballweitwurf:Nach einer Einweisung durch die DLRG versuchten alle Teilnehmer, das beste Ergebnis zu erreichen.

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Von Michael Förster, stellvertretender Leiter Verbandskommunikation der DLRG Bayern.

ach dem erfolgreichen Auftakt in München hat das Helfernetz Bayern nun

seine Tour durch den Freistaat begonnen: Am 29. August konnten die Regensburger die gemeinsame Nachwuchs-Kampagne auf dem Haidplatz erleben und am 5. September war sie in Nürnberg zu Gast.

Bei jedem der Events enthüllen die Ehrengäste ein Denkmal für die Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz. Das Denk-mal bleibt dann einige Wochen in der Stadt und gibt reichlich Gelegenheit zu „Selfies“. So geht die gute Idee dann auch per SMS, Facebook oder „www.helfernetz.bayern“ weiter auf Reisen.

Und unsere Mitglieder können noch mehr tun, um das Interesse an der DLRG anzuschüren. Wer in München (Marienhof), Regensburg (Haidplatz)oder Nürnberg (Jacobiplatz) ist, kann sich die Statue selber anschauen und natürlich Selfies posten.

Für interessierte Ortsgliederungen gibt es jetzt eine Kurzpräsentation der Kampagne auf www.helfernetz.bayern/

Hinter dem Helfernetz Bayern stehen die Arbeiter-Samariter, das Rote Kreuz, die DLRG, die Johanniter, die Malteser und das Technische Hilfswerk.

Es bietet jetzt auch zweierlei Möglich-keiten, die örtliche DLRG neben den anderen Hilfsorganisationen aktuell und persönlich erlebbar zu machen: Jede Helferin, jeder Helfer kann sich mit seiner eigenen „Geschichte“ vor-stellen – wie er zur DLRG gekommen

helfernetz.bayern -die Kampagne rollt

N

ist und warum er sich engagiert. Und Gliederun-gen können besondere Ereignisse, die ihnen wich-tig sind, bekannt machen – zum Beispiel die gelun-gene Absicherung einer Sportveranstaltung, die Inbetriebnahme eines neuen Boots.

Jede Gliederung sollte davon Gebrauch machen, zu ihrem eigenen Nutzen!

Damit die Kampagne reichlich Früchte trägt, ist bei allen Hilfsorganisatio-nen freilich eine „Willkom-menskultur“ nötig.

Herzlich willkommen bei der DLRG

Unsere Internet-Adresse ist gut zu finden und leicht zu merken.

Unsere Homepage ist attraktiv, informativ und zeitgemäß.

E-Mails beantworten wir zeitnahund entgegenkommend.

Für Interessenten haben wir konkrete feste Ansprechpartner.

Wir nehmen uns Zeit für neue Mitglieder und nehmen sie ernst.

Wir beschränken unsere Anforde-rungen auf das wirklich Notwendige.

Einzelheiten der Aktion im Internet unter:

www.helfernetz.bayern/

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Regensburg

Nürnberg

München

Kickbox-Weltmeisterin Dr. med. Christine Theiß, selbst Rettungs-hundeführerin, enthüllt das Helferin-Denkmal auf dem Haidplatz; hier mit Julia von Seiche-Nordenheim, Präsiden-tin der DLRG Bayern (links im Bild).

Fotoshooting mit Staatsminister Markus Söder.

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Sieben Frauen und Männer aus mehreren

Ortsgliederungen nahmen von März bis Juli

am Dozenten-Lehrgang teil.

Dozenten in der Erwachsenenbildung -

Die neuen Dozenten und ihre Ausbilder.

efordert waren die Teilnehmer nicht nur in der methodisch- didaktischen Aufbereitung

von Lehrinhalten aus dem Bereich Erste Hilfe und Sanitätswesen. Auch die Umsetzung in der Praxis und vor allem der Vermittlung der Inhalte an Lehrgangsteilnehmer waren fordernde und fördernde Aufgaben sowohl für die Teilneh-mer als auch für die Lehrgangslei-tung.

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Für die Teilnehmer bedeutete dies nicht nur ein Höchstmaß an Enga-gement zu den Präsenzterminen, sondern auch nach Feierabend zwischen den Lehrgangsterminen Aufgaben auszuarbeiten und sich im Selbststudium in Inhalte einzu-arbeiten. Somit ist auch für die Zukunft sichergestellt, Ausbildungen mit einem hohen Qualitätsstandard zu realisieren.

Die DLRG bedankt sich für das Engagement der Lehrgangsteil-nehmer und das Referententeam aus Stefan Miklos und dem Lan-desarzt Dr. Frank Bertling.

Hans Jürgen Wittmann

die Zukunft der medizinischen Ausbildung in der DLRG Bayern

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Ehrungen

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nnenminister Joachim Herrmann hat im Wassersaal der Orangerie in Erlangen Sigrid Duske-Fragner das

Steckkreuz für besondere Verdienste um die DLRG überreicht.

Seit 1971 ist Sigrid Duske-Fragner Mit-glied in der DLRG im mittelfränkischen Dechsendorf. In diesen fast 45 Jahren hat sie in den verschiedensten Berei-chen mitgearbeitet: vom Anfänger-, Jugend- und Rettungsschwimmun-terricht bis zum Wasserrettungsdienst und der Ausbildung von Rettungs-bootsführern.

Im Bezirk Mittelfranken war Frau Duske-Fragner langjährig in der Tech-nischen Leitung aktiv. Von 1999 bis 2001 unterstützte sie den Landesver-band der DLRG Bayern tatkräftig als Vizepräsidentin.

Der Ortsverband Dechsendorf und die DLRG Bayern danken ihr für das jahr-zehntelange Engagement.

Christian Nitsche / Carolin Richard

Über vier Jahrzehnte für die DLRG aktiv:

Sigrid Duske-Fragner

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n einer ihrer wichtigsten Wirkungsstätten hat die Stadt Nürnberg jetzt Herta

Künzel, Ehrenmitglied der DLRG, in herausragender Weise geehrt, indem sie die Verbindungsstraße zwischen altem und neuem Langwasserbad nach ihr benannt hat. Herta Künzel, Jahrgang 1924, hatte sich der Anfängerschwimmausbildung ver-schrieben.

Als 20-jährige trat sie in die DLRG in Nürnberg ein. Tausende von Kindern und Jugendlichen hatten bei ihr das

Nürnberg benennt Straße nach

Herta Künzel

A Schwimmen gelernt. Besonderes engagierte sie sich auch bei der Schwimmausbildung von körperlich und geistig Behinderten, bei eigenen Schwimmstunden für katholische Ordensschwestern und für muslimische Frauen. So waren zur Feierlichkeit der Straßenbenennung aus den Reihen ihrer Schwimmschüler u. a. ein blinder Mann und auch Hertas letzter Schwimmschüler gekommen. Ihrer Beharrlichkeit ist es darüber

hinaus zu verdanken, dass Nürnberg Jahrzehnte lang über mehrere Lehrschwimmbecken verfügte, die heute allerdings nur noch teilweise zur Verfügung stehen. Mit 88 Jahren war sie von den Beschwerden ihres hohen Alters erlöst worden. Claudia Knoblich

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jugend

ies hinderte die ca. 350 angereisten Rettungsschwimmer nicht, vom 24.-26 Juli in Allmannsdorf/Mittel-

franken ihre Wettbewerbe durchzufüh-ren. Junge Retter im Alter ab 9 Jahren aus Bayern, Hessen, Tschechien und Russland stürzten sich in die Wellen, um die schnellsten Freigewässer-Ret-ter in Bayern zu ermitteln.

An der Allmannsdorfer Wache wurde durch das Vorbereitungsteam bereits am Donnerstag der Aufbau der Zelt-stadt vorbereitet, in der die Teilnehmer den 13. ResQ-Cup verbrachten. Unter den Teilnehmern, die teilweise schon über Jahre regelmäßig zu dieser Ver-anstaltung kommen, war in diesem Jahr auch eine Delegation mit Ret-tungsschwimmern aus der Stadt Wla-dimir in Russland (Gastgruppe des Ortsverbandes Erlangen) sowie aus Pilsen in Tschechien (Gastgruppe des Ortsverbandes Marktredwitz) vertre-ten. Die internationale freundschaft-liche Verbundenheit zwischen den Jugendlichen wurde damit bestärkt. Humanitärer Einsatz verbindet über Grenzen hinweg – das konnte an

Rettungsschwimmerstellen sich dem StarkwindBeim 13. Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup am Großen Brombachsee herrschte zwar traumhafter Sonnenschein, aber der Wind ließ das Wasser und die Wellen aufschäumen.

D diesem Wochenende spürbar erlebt werden, denn die Wetterlage sorgte für ein besonderes Ereignis! – „Sturmwar-nung, die Zeltstadt wird evakuiert!“ ließ der Leiter der Veranstaltungsab-sicherung, Patrick Kutscheidt, in der Nacht von Freitag auf Samstag verkün-den. Alle Teilnehmer begaben sich auf-grund der bedrohlichen Wetterlage in LKWs auf den sicheren Parkplatz. Eine Stunde später hieß es „Entwarnung“ und alle Beteiligten konnten noch in derselben Nacht unbeschadet ihre Zelte wieder beziehen. – Der Ablauf der Eva-kuierung war beispielhaft und zeigte, dass die jungen Retter in eigener Notsi-tuation besonnen handeln können.

Der eigentliche Wettbewerb begann dann regulär am Samstagmorgen. Bei den unterschiedlichsten Rettungs-disziplinen mussten die Teams ihr schwimmerisches Können, ihre Ret-tungsfähigkeit und ihren Teamgeist beweisen.

Den Rettungsball-Weitwurf, der trotz des starken Windes absolviert wurde, konnten die weitestgereisten Gäste

aus Wladimir für sich entscheiden. Zur offiziellen Begrüßung fanden sich die Ehrengäste ein. Die Präsidentin der DLRG Landesverband Bayern, Julia von Seiche-Nordenheim und Dr. Stephan Spieleder, Vorstandsmitglied der Ver-sicherungskammer Bayern, kamen an den Brombachsee und zeigten sich von den Fertigkeiten der jungen Retter beeindruckt. „Fabelhaft, mit welcher Einsatzfreude unsere jungen Rettungsschwimmer trotzt erschwer-ter Bedingungen ans Werk gehen“, äußerte sich die Präsidentin begei-stert. Die erfolgreiche Kooperation der Versicherungskammer Bayern und der DLRG Bayern in der Präventionsarbeit konnte durch die Vertragszeichnung des Sponsoringvertrages mit der Ver-sicherungskammer Bayern vor Ort um drei weitere Jahre verlängert werden.

Im Zeitplan folgten die Wettbewerbe Flossenschwimmen, Retten mit Ret-tungsleine, Run-Swim-Run sowie das kombinierte Retten in 5er-Teams. Das Paddelboot-Rennen, ein Fun-Wettbe-werb für Teams, musste windbedingt aus Sicherheitsgründen abgesagt >>

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BAYERN AKTUELL 05 - 2015 15

jugend

werden. Einzelne Disziplinen für die Jüngsten wurden aufgrund des starken Windes von Samstag auf Sonntagmor-gen verschoben. Die älteren Rettungs-schwimmer begaben sich mach einem Mehrheitsbeschluss der Mannschafts-führer weiterhin in die aufgepeitschten Wellen.

Bei klarem Wetter und Sonnenschein starteten die jungen Retter dann sonn-tags nochmal in das nun ruhigere Wasser. Viel Spaß und Spannung bot zum Abschluss noch die Strand-Disziplin Beach Flags, die auch auf internationalen Rettungsschwimm-wettkämpfen durchgeführt wird und die Reaktionsschnelligkeit der jungen Retter prüft.

Gesamtsieger in der Altersklasse „alt“ (ab 14 Jahre) wurden die Retter aus Dietenhofen mit ihrer Mannschaft „Die Rawies“, in der Altersklasse „jung“ (bis 13 Jahre) setzten sich die „Schlauchboot-piraten“ der DLRG Ingolstadt durch.

Das Rahmenprogramm für die Gäste konnte mit einem Surfsimulator der AOK und einem Riverbug-Polo-Turnier

die Veranstaltung um weitere attrak-tive Angebote bereichern. Erstmals wurde eine Fotobox des Web-Teams angeboten, die die Teilnehmer zu krea-tiven Fotoaktionen anregte.

Dank des Einsatzes der ca. 120 Helfer in den verschiedenen Teams (Wettkampf, Kampfrichter, Veranstaltungsabsiche-rung, San-Dienst, Technik/Logistik, Verpflegung, Duschteam, Orga-Büro/Verkauf, Sicherheitsdienst, Web-Team/Fotografen) und mit der hervorragen-den Unterstützung der Behörden und verantwortlichen Politiker vor Ort, allen voran Landrat Gerhard Wägemann, konnte die Veranstaltung erfolgreich abgehalten werden und viele freuen sich schon jetzt auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr beim Versiche-rungskammer Bayern ResQ-Cup 2016. Das neue Leitungsteam um Florian Döres (Bayreuth) und Carmen Stanke (Neustadt/Aisch) hat die „Sturmtaufe“ überstanden und freut sich nun auf die Vorbereitungen für das nächste Jahr.

Übrigens, wer einen Videobei-trag über den ResQ-Cup sehen will

der klickt am besten rein unter:

www.tv-team.dlrg.de/reportagen.html

Wir danken dem DLRG-TV-Team aus dem DLRG Landesverband Nordrhein für die professionelle Berichterstat-tung.

Jürgen Liegl

Auch die Disziplin „Rettungsball-Weitwurf“ fand unter erschwerten Bedingungen statt.

Eine nächtliche Sturmwarnung erforderte die kurzzeitige Evakuierung der Zeltstadt. Die Teilnehmer folgen dem Rettungsfahrzeug zum sicheren Parkplatz.

Rechts: „Stürmische“ Wettbewerbe beim dies-jährigen ResQ-Cup. Das Wasser wurde durch die Sturmböen reichlich aufgepeitscht.

Links im Bild: Unter-zeichnung des Sponso-ring-Vertrages mit der Versicherungskammer Bayern: Dr. Stephan Spieleder (li.) mit Präsidentin der DLRG Bayern, Julia von Seiche-Nordenheim (Mitte).> >

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16 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

20. Salzpokal der Rettungsschwimmer

bayern Rettungssport

Am ersten Septemberwochen-

ende 2015 fand in Halle (Saale)

der 20. Salzpokal *) statt.

Veranstalter des jährlich stattfin-

denden Wettkampfes ist die DLRG

Sachsen-Anhalt.

n dem durch die DLRG Halle-Saalekreis ausgerichteten hoch-karätigen Wettkampf nahmen mit

Dietenhofen und Marktredwitz zwei bayerische Gliederungen mit tollen Ergebnissen teil.

Der internationale Erste-Hilfe-Wettkampf (Simulated Emergency Response Competition - SERC) fand am Freitagabend statt. In Viererteams muss hier innerhalb von zwei Minuten eine Notfallsituation möglichst sinn-voll bewältigt werden. Dieses Jahr wurde ein Schwimmtraining nach-gestellt, bei welchem der Betreuer der Nichtschwimmergruppe plötzlich einen Teilnehmer vermisste. Marktred-witz meisterte die Vermisstensuche mit Bravur und belegte somit Platz 4.

Am Samstag standen die Wettkämpfe in den Einzel- und Mannschaftsdiszi-plinen auf dem Programm. Nach den Vorläufen (mit dem üblichen Diszipli-nenangebot der offenen Altersklasse) stand mit dem Gesamtergebnis fest, dass auch die bayerischen Teilnehmer im Finale vertreten sind. Das Besondere am Salzpokal ist, dass im Finale in einer einzigen Disziplin gestartet wird, welche ausgelost wird. Somit gibt es jeweils nur einen Final-start mit acht Teilnehmern.

Im Einzel wurde im Finale in der Dis-ziplin 100 m Lifesaver gegeneinander angetreten. Markus Rausch (Marktred-witz) gewann in der Altersklasse 13-16 männlich souverän den Salzpokal. In der Altersklasse 17/18 weiblich konnte

Julia Hennig in einem äußerst spannen-den Finale – denn die ersten 4 Plätze blie-ben innerhalb von 1 Sekunde – ebenfalls den Salzpokal gewinnen. Alina Ben-gelstorff (beide Dietenhofen) wurde sehr gute Sechste.

Die Bundestrainerin Susanne Ehling hatte mit der Bundeskaderathletin Julia Hennig ein Juniorennationalteam an den Start gebracht. Mit der Unterstüt-zung durch Alina Bengelstorff belegte die Mannschaft im Finale der 4 x 50 m Hindernisstaffel (offene Wertung) den 4. Platz. Die männliche Mannschaft aus Marktredwitz (mit Tobias Exner,

A

Tom Heinrich, Christian Neuhöfer und Markus Rausch) schaffte es ebenfalls ins Finale und wurde dort guter Siebter.

Der bayerische Landestrainer, Uli Fischer, freut sich besonders über die tollen Ergebnisse der Bayern-Kader-Ath-leten Alina Bengelstorff, Julia Hennig, Tobias Exner und Markus Rausch.

Herzlichen Glückwunsch!

Thomas Passing

Auf dem Siegerpodest die Gewinnerin des Salzpokals Julia Hennig und die Sechstplatzierte Alina Bengelstorff (3. von re., beide DLRG Dietenhofen).>

Der Gewinner des Salzpokals Markus Rausch (DLRG Marktredwitz).>

*) Der Salzpokal geht zurück auf die Hallenser Halloren (Salzwirker), die in den stark salzhaltigen Solen ent-deckten, dass dort das Schwimmen leichter erlernt werden kann.

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> BAYERN AKTUELL 05 - 2015 17

Aus Übung wird dramatischer Ernstfall -DLRG kann eingreifen:

Feuerwehrmann in Flammen

Wie im Alptraum

Am neuen Friedhof in Gerbrunn soll-ten die Jugendlichen der Feuerwehr ein Fass mit brennenden Holzästen löschen. Ein Trupp hatte diese Aufgabe schon gelöst und Ausbilder der Feuer-wehr wollten das Holz wohl für einen zweiten Durchgang erneut entzünden. Dazu benutzte er einen Brandbeschleu-niger. Beim dritten Versuch kam es, auch durch den starken Wind begün-stigt, zu einer Verpuffung und der Feuer-wehrmann stand plötzlich in Flammen.

Blitzschnell reagiert

Zur gleichen Zeit hatten die Helfer der DLRG Gerbrunn eine Altpapier-sammlung und waren zum Abladen ebenfalls genau an dem Friedhof. Sie griffen sofort ein. Den Versuch eines der Jugendlichen, den Kameraden mit einem Pulverlöscher abzulöschen, unterbanden sie sofort. Da der Bren-nende auch durch Wälzen auf dem Boden und Abklopfen nicht gelöscht werden konnte, brachten ihn zwei Sanitäter der DLRG in den wenige Meter entfernten Teich und löschten so die Flammen. Dabei zogen sie sich selbst erhebliche Verbrennungen an den Händen zu.

DLRG Ortsverband Gerbrunn

Zweiter Zwischenfall

Da die brennende Flüssigkeit über Öff-nungen am Boden des Fasses auslief und über die Straße auf das trockene Gras und Feld überzugreifen drohte, versuchte ein Kamerad der Feuerwehr, sie mit einem Feuerlöscher zu erstik-ken. Aber durch eine Fehlfunktion des Löschers trat schlagartig Pulver aus und verätzte die Augen des Feu-erwehrmannes. All das spielte sich innerhalb weniger Sekunden ab.

Verletzung erlitten, Leben gerettet

Sofort danach setzte eine DLRG-Helferin den Notruf ab. Daraufhin kamen vier Rettungsfahrzeuge, ein Notarzt, ein Rettungshubschrauber, der Einsatzleiter Rettungsdienst, die Notfallseelsorge und die Schnellein-satzgruppe Betreuung zum Einsatz.

Der erste Feuerwehrmann wurde mit 70 % Verbrennungen zweiten und drit-ten Grades am gesamten Körper in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen geflogen, war aber außer Lebensge-fahr. Der zweite Feuerwehrmann und die beiden verletzten Helfer der DLRG kamen in Würzburger Kliniken zur Behandlung.

Zusammenhalt

Die Jugendlichen der Feuerwehr und auch der DLRG waren durch die Geschehnisse deutlich schockiert. Not-fallseelsorge und Sanitäter betreuten sie deshalb im Feuerwehrhaus.Die beiden Sanitäter der DLRG konn-ten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus noch am gleichen Tag verlassen. Der Kamerad mit den Augenverletzungen wurde nach drei Tagen aus der Klinik entlassen und hat sein Augenlicht erhalten.

Der schwer verletze Feuerwehrausbil-der lag mehrere Tage im künstlichen Koma. Nach Aussagen der Ärzte hat ihm das Ablöschen im Teich durch die DLRG das Leben gerettet, auch wenn dadurch Entzündungen infolge des nicht gerade keimarmen Wassers behandelt werden mussten.

Mehrere Tage lang fand zwischen den Mitgliedern der DLRG und der Feuer-wehr ein reger Informationsaustausch statt und sie standen sich gegenseitig bei der Bewältigung des Unfalls hel-fend zur Seite.

Bernd Baumgartner

Die Jugendfeuerwehren von drei unterfränkischen Gemeinden

führten am letzten Juli-Wochenende in Gerbrunn eine Übung mit

verschiedenen Szenarien durch. Die Übung entwickelte sich plötzlich

zum realen Einsatz und nahm einen dramatischen Verlauf. Zufällig in

der Nähe befindliche DLRG-Aktive eilten zu Hilfe.

regionales

In diesem Biotop-Teich gelang es den Lebensrettern, die Flammen zu löschen.

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18 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

DLRG Ortsverband Amberg

Amberger 24-Stunden-Schwimmenmit überwältigendem Ergebnis

regionales

Die Amberger haben alle angepeilten drei Highlights geknackt: in Summe aller bisherigen Schwimmen konnte die Grenze von über 50.000 Euro für gute Zwecke überschritten, der 30.000 Schwimmer begrüßt und einmal die Erde in Äquatorlänge umrundet werden! Und mit Sicherheit wieder mal ein Bundessieg bezogen auf die Teilnehmerzahl!

Als am Freitag, 17. Juli, pünktlich um 9 Uhr Julia von Seiche-Nordenheim, Präsidentin der DLRG Bayern, mit ihrem Startschuss neun prominente 100-Meter-Starter ins Wasser schickte, war schon klar, dass diese Veranstal-tung wieder zu einem Event der Son-derklasse würde: Denn fast 800 Schüler warteten um diese Zeit schon auf den

Sprung ins Wasser und das Wetter ver-sprach den Besuch weiterer tausend Schwimmer. Als die Schüler um 12 Uhr das Schwimmbecken der Öffentlich-keit überließen, hatten sie bereits eine stolze Strecke von 614 Kilometern ein-gebracht.

Gigantische Zahlen

Die vor Monaten begonnenen intensiven Planungen durch den Stadtverband für Sport, den Stadtwerken Amberg als Hauptsponsor und die DLRG Amberg als federführende Organisation, hatten zu einem fantastischen Erfolg geführt: 2.878 Schwimmer legten in den 24 Stunden 3.613 Kilometer zurück! Das dürfte Amberg nun

wieder zu einem Bundessieg führen: zum zehnten Mal!

Für einen wirklich guten Zweck

Schon seit dem ersten Schwimmen 1986 übernehmen acht Sponsoren je eine Schwimmbahn und spenden jeweils 500 Euro für Hilfsorganisationen oder für bedürftige Zwecke. Der Betrag kam diesmal dem Förderverein „Giriama e.V.“ zugute, der in Kenia in Eigenregie ein Waisenhaus baut und den Kindern damit eine sichere Zukunft gewährt.

Breitensport mit 20 Organisationen und rund 120 Helfern

Für die Organisatoren eine besondere Freude: das absolut harmonische

2.878 Schwimmer – 3.613 Kilometer – 4.500 Euro für afrikanische Kinder.

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Julia von Seiche-Nordenheim (re.), Präsidentin der DLRG Bayern, eröffnet das 13. Amberger 24-Stunden-Schwimmen.

Organisator Hubert Wagemann (re.) mit Norbert Fischer, dem 1. Vorsitzen-den des Stadtverbandes für Sport.

Zumba – begeisternde Tänze fordern zum aktiven Mitmachen auf.

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BAYERN AKTUELL 05 - 2015 19

Zusammenwirken aller aktiven Helfer über 24 Stunden aus den verschiedensten Organisationen und Verbänden z.B. für das Zählen der Schwimmbahnen, den Start und die Urkundenausgabe, die Datenerfassung und für die Akteure des Rahmenprogrammes aus 13 Vereinen. Allein die DLRG Amberg hatte 38 Mitglieder eingesetzt. Alles ohne Entgelt – ehrenamtlich! Und der schon legendäre Aufruf „Amberg schwimmt…..“ veranlasste die Stadt samt Umfeld wieder einmal aktiv mitzumachen bei diesem einmaligen Event im sehr attraktiv gestalteten Hockermühlbad. Eingebunden in das bunte Rahmenprogramm bis 22 Uhr sind Kinder und Erwachsene mit Kanuvorführungen, Arschbombenwettbewerb, Hip-Hop-Tänzen und Schnuppertauchen. Der besondere Spaß: Aqua-Zumba, Rock`n Roll und Free Dance. Und ohne Unterbrechung: Hunderte von

Schwimmern ziehen Stunde um Stunde ihre Bahnen, konzentriert von den nimmermüden Bahnenzählern registriert. Dem fast unwirklich anmutenden Zauber des Nachtschwimmens mit diffuser Beleuchtung kann sich niemand entziehen. Stündliche Informationen auf Tafeln informieren über den aktuellen Stand der Teilnehmer und Schwimmkilometer. Das Hockermühlbad-Restaurant sorgte auch nachts mit leckerem Angebot für den hungrigen Magen.

Siegerehrung im Rathaus

Die Sieger: Mario Maier hatte mit 27.900 Metern die längste Schwimmstrecke zurückgelegt, es folgten vier Damen des TV Amberg mit je 20.200 Metern. Ebenso erhielten die jüngsten und die ältesten Teilnehmer sowie der Vertreter der Max-Josef-Schule (150 Kilometer) im Rathaus Präsente. Norbert Fischer vom Stadtverband für Sport überreichte an

Giriama-Vorsitzenden Norbert Müller den Spendenscheck über 4.500 Euro. Bürgermeisterin Brigitte Netta dankte vor allem den Stadtwerken Amberg als Hauptsponsor wieder einmal für den kostenfreien Eintritt, die Geldspende und die Helferversorgung. Ihr Dank galt den vielen Helfern, den Mitorganisatoren von Stadtverband für Sport und den Stadtwerken sowie dem Organisationsteam der DLRG. Mehr im Internet unter

www.amberg.dlrg.de

Horst Kreuz und Hubert Wagemann

Auf unsere DLRG-Jugend ist immer Verlass – auch nachts beim Bahnen zählen.

Nachts umfängt die Schwimmer ein besonderer Zauber.

Fröhliche Kinder auf der DLRG-Krake.

Auf dem Hintergrundfoto:Begeistere Schüler aus 12 Schulen kämpfen um die meisten Kilometer.

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20 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

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regionalesDLRG Ortsverband Abensberg

BAYERN AKTUELL 05 - 2015 21

Osnabrück schaut hin!

Schon drei Schwimmkurse für junge Flüchtlinge hat die Abensberger DLRG im gerade zu Ende gegangenen Sommer ange-boten.

Schnell verbreitete sich diese Lei-stung über die Facebook-Seite des Ortsverbands und sorgte für zahlreiche positive Rückmeldun-gen. Aber auch zu unsachlichen Kommentaren.

Darauf war eine Gruppe junger Studenten aus Osnabrück auf-merksam geworden und ent-schied sich - als Gegenreaktion - spontan zu einem Spendenauf-ruf für den engagierten Ortsver-band.

Bei der Spendenübergabe, einem Gutschein über 250 Euro bei der DLRG-Materialstelle, dankte Jörg Brühmann den Abensber-ger Schwimmtrainern im Namen seines Freundeskreises für ihr Engagement in der Flüchtlings-hilfe. Die DLRG Abensberg ist überwältigt von der Großzügig-keit der jungen Leute. Dass ihre Flüchtlingsaktion solch große Kreise zieht, über die Lande-grenze hinaus, hätten die Abens-berger nie für möglich gehalten. Sie wollen auch weiterhin in der Flüchtlingsarbeit aktiv sein.

Sabrina Meier

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Die Aktion der Studenten war echt „bärig“: Julia von Seiche-Nordenheim, Präsidentin der DLRG Bayern, dankt Jörg Brühmann für die große moralische und materi-elle Unterstützung.

Große Freude bei der DLRG über die Initiative einer Gruppe junger Studenten aus Osnabrück.

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22 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

Jugend-Einsatz-Teamüber vier Generationen erfolgreich

regionales DLRG Ortsverband Abensberg

Die DLRG Abensberg hatte sich im Jahr 2008 Gedanken über ihre Jugend-arbeit gemacht und das erste Jugend-Einsatz-Team, kurz JET, im Landkreis Kelheim gegründet. Ziel war es, die Altersgruppe der 12 bis 18-jährigen in der DLRG zu halten.

Die Terminierung der JET-Treffen wurde auf einen Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr gelegt. Klares Ziel der Ausbildung: Diese Altersgruppe muss aktiv bleiben und soll die wichtigsten Kenntnisse für einen späteren Einsatz im Wasserrettungsdienst erhalten. Also wurde die Fachausbildung gepaart mit persönlichkeitsbildenden Maßnahmen, die auch eine gute Vorbereitung für das spätere Arbeitsleben sind.

Der bunte Ausbildungsplan hat sich rasch weiterentwickelt, an die Interes-sen der jeweiligen Generationen ange-passt und immer wieder modifiziert. Einige der Events: Ramadama in der Abens, Ausbildungswochenende auf einer Hütte im Bayerischen Wald, Früh-lingsrollen selber machen, Kommuni-kationstrainings.

Die ersten zwei Generationen erhielten für jede Teilnahme noch offizielle Teil-nehmerformulare - man wollte ja den richtigen Einsatzkräften in nichts nach-stehen. Ab der dritten Generation war dies nicht mehr so wichtig – hier traten neue Anforderungen für die Organisa-toren auf: Ein konstantes und qualita-tiv hochwertiges Programm. Denn nun wollten die JETs der ersten Genera-tion ihr Wissen und ihre Erfahrungen selbst weitergeben. „Alt“ und „Jung“ mussten also gemeinsam unterrich-ten. Nur werden viele „Lehrmetho-den“ seitens der jungen Generation gern mal anders interpretiert und auch Pünktlichkeit und Disziplin nahmen einen anderen Stellenwert ein. Gerade das aber ist im Rettungsdienst uner-lässlich. Doch auch diese Hürde wurde gemeistert und viele „alte“ Ausbilder haben auch noch das ein oder andere gelernt bzw. ihren Ausbildungsstil modernisiert.

Im vergangenen Winter durften wir die vierte Generation begrüßen – auch weiterhin sind Mädchen und Jungen fast gleich verteilt. Mittlerweile helfen

alle vorhergehenden Generationen zusammen und gestalten das Don-nerstagsprogramm abwechslungs-reich und informativ.

Schnorcheltraining des Jugend-Einsatz-Teams.>

Und hier die Generationen, ihre Entwicklung und ihre aktuellen Tätigkeiten im Überblick:

Erste Generation (die Einsatzaffinen / Techniker)

zwei Vertreter dieser Generation als Leiter Ausbildung / Einsatz und Stell-vertreter gewählt, haben bereits den Gruppenführerlehrgang erfolgreich absolviert

stellvertretende Trainingsleitung

Zweite Generation (die Ausbilder / Gruppenleiter)

die aktuelle Jugendvorstandschaft besteht nahezu ausschließlich aus der zweiten Generation

auch die stellvertretende Trainings- und Schwimmkursleitung stammen aus diesem Jahrgang

stellt aktuell die Verantwortlichen für die JET-Ausbildung

Dritte Generation

unterstützt aktiv bei Schwimmkursen

in der finalen Phase der Fachausbildung Wasserrettungdienst

Vierte Generation

in Ausbildung, unterstützt bei kleineren Events als Helfer, z.B. Kinderpro-gramm am Bürger- oder Freibadfest

Sabrina Meier

Page 23: Bayern aktuell 05 - 2015

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30 Jahre

Sommerbad Wirsberg

regionales

BAYERN AKTUELL 05 - 2015 23

DLRG Ortsverband Wirsberg

Am 2. August fand in Wirsberg, Landkreis Kulmbach, das 30-jährige Jubiläum des Sommerbades statt und die DLRG war mit einem verklei-nerten Wasserrettungszug dabei. Die Zugführung kam aus Steinbach am Wald/Burgkunstadt, der Zugtrupp aus Staffelstein, der Bootstrupp aus Weißenstadt und der Tauchtrupp aus Münchberg.

Neben den Fahrzeugen und den Booten waren auch ein Eisrettungs-satz und ein Rettungsbrett zu sehen. Die DLRG Münchberg führte das Einsatztauchen durch eine Rettungs-übung vor. Das Schnuppertauchen, das ebenfalls die DLRG Münchberg anbot, wurde von Alt und Jung sehr gut angenommen. Die Leute staun-ten nicht schlecht über die gute Ausrüstung der DLRG im Bevölke-rungsschutz. Viele Gäste nutzten auch die Gelegenheit, mit den Lebensret-tern an einem Phantom die Herz-Lun-gen-Wiederbelebung zu üben. Auch Spiele gab es, wie zum Beispiel den heißen Draht. Die Geschicklichkeits-spiele stießen bei Groß und Klein auf reges Interesse.

Die Wirsberger DLRG dankt den Kol-legen aus Münchberg, Weißenstadt, Staffelstein, Burgkunstadt und Bay-reuth ganz herzlich für die tatkräftige Unterstützung.

Alexander Blätterlein

> Eine starke Retter-Mannschaft präsentierte sich den Wirsberger Bürgern.

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24 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

regionales

Auf dem Weg zum

Rettungshund

Der Rettungshunde-Eignungstest nach der so genannten gemeinsamen „Prüfungs- und Prüferordnung für Ret-tungshundeteams in der Trümmer- und Flächensuche“ (GemPPO) konfrontiert die Hunde mit verschiedenen Situatio-nen und Umweltreizen. Das Verhalten der Tiere erlaubt Rückschlüsse, wie belastbar der Hund ist. Wer während der Tests ängstlich oder aggressiv gegen Menschen und Artgenossen reagiert, ist für die weitere Ausbildung ungeeignet.

So müssen die Hunde in Spiel- und Futterkreisen ihre Menschenfreund-lichkeit und Offenheit gegenüber ande-ren Menschen beweisen, sich angstfrei Einflüssen aus der Umwelt wie Regen-schirmen, knisternden und flatternden Planen, lauten Geräuschen, Rauch und Feuer stellen, Geschicklichkeit und Unerschrockenheit im Überqueren von Hindernissen und unangenehmen Untergründen zeigen und die vertrau-ensvolle Zusammenarbeit mit ihrem Hundeführer demonstrieren. Denn das sind die Grundvoraussetzungen, die ein Hund mitbringen muss, um zum Rettungshund ausgebildet zu werden.

Die Prüferinnen bewerteten die Zusammenarbeit der Hundeführer mit ihren zukünftigen Rettungshunden fair, sachlich und genau und gaben Hinweise für die weitere Ausbildung.

Am Ende des Tages gratulierten die Prüferinnen allen Teilnehmern und wünschten ihnen für die weitere Aus-

DLRG Ortsverband Gerbrunn

bildung zum Rettungshund viel Erfolg und alles Gute.

Die Teams können sich nun weiter auf ihre Rettungshundeprüfung vorbe-reiten. Insgesamt zwei bis drei Jahre dauert der Weg vom Anfänger bis zum geprüften Rettungshund.

Bei der ersten Prüfung darf der Hund nicht älter als sechs Jahre sein. Die Ausbildung verschlingt viel Freizeit, denn auch der angehende Hundefüh-rer muss neben dem Hundetraining zusätzliche Lehrgänge zum Thema Funk, Sanitätsausbildung, Einsatztak-tik und Orientierung im Gelände mit Karte und GPS absolvieren.

Die Rettungshundearbeit kann dazu beitragen, Menschleben zu retten. Suchhunde werden alarmiert, wenn beispielsweise Kinder, orientierungs-lose oder suizidgefährdete Men-schen oder Freizeitsportler vermisst werden. Die gesamte Ausbildung und auch die Einsätze absolvieren die Teams der Rettungshundestaffel der DLRG Gerbrunn in ihrer Freizeit, mit ihren privaten Hunden, ehren-amtlich und kostenlos.

Wir gratulieren unserem Staffelleiter Christian Amling zu seinem erfolg-reichen Team, das ausnahmslos sehr gut abgeschnitten hat und dem die Prüferinnen eine hohe Qualität in der Hundeausbildung bescheinigten; außerdem Petra mit ihrer Labrador-hündin „Wilma“, Andrea mit Duck Tol-

Am 23. August fand für acht angehende Rettungshunde aus Unterfranken in Neustadt auf dem Übungsplatz der Arbeiter-Samariter ein Eignungstest statt.

Faye läuft unter einer knisternden Plastik-plane durch. Bei eingestürzten Gebäuden kommt es häufig vor, dass Planen flattern und so den Hund von der Arbeit ablenken könnten. Ist ein Hund zu ängstlich, dann ist das ein Problem.

Auch das Übergeben an eine fremde Person, die mit Helm und Handschuhen geschützt ist, muss der Hund geduldig mit sich machen lassen. Dabei soll er auch einen Maulkorb tragen.

ling Retriever „Arya“, Renate mit der Schweizer Schäferhündin „Faye“ und Regina mit ihrer Kleinen Münsterlän-derin „Talia“ zum erfolgreich bestan-denen Eignungstest.

Wir bedanken uns bei den Bewerterin-nen sowie beim Staffelleiter des ASB und seinem Team für die hervorragende Organisation und für die Bewirtung.

Mehr unter

www.gerbrunn.dlrg.de

Andrea Böhm

Page 25: Bayern aktuell 05 - 2015

BAYERN AKTUELL 05 - 2015 25

regionales

Hier soll der Hund mit Nachdruck anzeigen, dass sich in dem Be- hältnis eine Person befindet. Arya versucht sogar selbst die Türe zu öffnen. Es könnte sich ja eine demente Person, oder ein Kind im Schrank verstecken. Andere Hunde verbel-len die Person.

Wilma soll unbeein-druckt an vier rau-chenden Behältern vorbeilaufen. Das simu-liert ein eingestürztes, gelöschtes Gebäude. Hier muss sie vorsich-tig, aber unerschrocken sein.

Talia, die einer humpelnden Person mit unnatürlicher Bekleidung begegnet. Hiervor darf sie keine Angst haben. Wir wissen ja nicht, was die Personen - die wir suchen - tragen.

Der Hund muss sich durch alle Arten von Tunnels schicken lassen, um zu über-prüfen, ob am anderen Ende vielleicht ein Verletzter liegt. Faye macht dies selbstver-ständlich.

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26 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

bayern

Bei der Eröffnungsveranstaltung übernahm die DLRG Burgebrach auf Wunsch der Gemeinde Frensdorf die wasserseitige Absicherung und prä-sentierte ihr Können im Rahmen einer Leistungsschau. Dabei zeigte sie ver-schiedene Rettungsszenarien: von der Unterwasserarbeit der Einsatztaucher über rettungsschwimmerische Fertig-keiten bis hin zur sanitätsdienstlichen Erstversorgung.

Viele Besucher nutzten die Gele-genheit, verschiedene Rettungs-geräte vom Land aus selbst auszuprobieren, darunter auch Pfarrer Wolfgang Schmidt, Staatsministerin Melanie Huml, Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Jakobus Kötzner.

Eine offizielle Aufsicht für den Betrieb am öffentlich zugänglichen See besteht laut Badeordnung der Gemeinde nicht. Aber die Burgebracher DLRG war auch diesen Sommer wieder mehrmals mit jugendlichen Rettungsschwimmern und angehenden Wasserrettern zur Aus- und Fortbildung am See.

Während dieser Zeit war sie natürlich auch für den Ernstfall personell wie materiell gerüstet.

Darüber hinaus hat die DLRG Burge-brach mehrere Einsatzübungen und Wasserrettungsdienst-Ausbildungen, etwa gemeinsam mit der DLRG Hirschaid und der Feuerwehr Effeltrich,

Neuer Naturbadesee im Landkreis Bamberg

DLRG verstärkt aktiv

DLRG Ortsverband Burgebrach

Die Gäste der Veranstaltung konn-ten selbstständig unterschiedliche Rettungsgeräte ausprobieren.

Im Juni wurde im westlichen Landkreis Bamberg der neue Naturbadesee Frensdorf eröffnet.

am DLRG-Rettungsstützpunkt Viereth oder am Unterharnsbacher Baggersee durchgeführt.

Einzig ernsthaft zu schaffen macht ihr die Tatsache, dass ihre beiden Einsatz-fahrzeuge nun schon 17 Jahre alt sind.

Jochen Sperber

> Verschiedene Szenarien wurden vorgeführt:Die Helfer versorgen einen aus dem Wasser „Geretteten“ am Ufer, die Handhabung eines Ret-tungsbretts wird gezeigt und im Hintergrund machen sich gerade Ein-satztaucher bereit.

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BAYERN AKTUELL 05 - 2015 27

bayern

von: Freitag, 23.10.2015 17:00 Uhr* bis: Samstag, 24.10.2015 17:00 Uhr im Hallenbad Burgebrach, Ampferbacher Str. 12 Sie schwimmen so lange und so oft Sie möchten, mindestens 50 Meter am Stück. Vorherige Anmeldung nicht nötig, Spontanschwimmer jederzeit willkommen.

Teilnahmegebühr: Erwachsene 5,00 € Jugendliche (bis 18 Jahre) 2,50 € Familien 10,00 €

*Einlass ab 16:30 Uhr

von Freitag, 23.10.2015, 17:00 Uhr*)bis Samstag, 24.10.2015, 17:00 Uhr

im Hallenbad Burgebrach, Ampferbacher Str. 12

Sie schwimmen so lange und so oft Sie möchten, minde-stens 50 Meter am Stück. Vorherige Anmeldung nicht nötig, Spontanschwimmer jederzeit willkommen!

Teilnahmegebühr:Erwachsene 5 EUR, Jugendliche bis 18 J. 2,50 EUR, Familien 10,00 EUR.

*) Einlass ab 16:30 Uhr.

Bei Brandungswellen von über einem Meter Höhe beobachtete auf der Nordseeinsel Baltrum ein DLRG-Rettungsschwimmer vom Rettungsturm aus einen Mann im Wasser, der offenbar Strömung und Brandung unterschätzt hatte und Hilfe benötigte.

DLRG Ortsverband München-Mitte

Eine Rettungsschwimmerin der DLRG München-Mitte schwamm daraufhin zu dem etwa 50 Meter vom Ufer entfernten Mann und reichte ihm eine Rettungsboje. Aber auch ein weiterer Badegast, der zu Hilfe kommen wollte, musste sich letztlich daran festhalten.

Mit Hilfe von drei weiteren Rettungsschwimmern gelang es schließlich, den erschöpften 77-jähri-gen Mann - trotz der starken Strömung - aus der immer stärker werdenden Brandung zu ziehen. Er wurde nach Erstversorgung durch einen Sani-täter der Münchner DLRG zur weiteren Behand-lung an den Rettungsdienst übergeben.

Christoph Jansing

Zentraler Wasserrettungsdienst an der Küste:

Münchner retten Mann aus der Nordseebrandung

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28 BAYERN AKTUELL 05 - 2015

i nformation

Zahlen und Faktenzum Ertrinken

Weltweit ertrinken jährlich etwa eine halbe Million Menschen.

Im Jahr 2000 ertranken in Europa 37.518 Menschen.

In Deutschland ertrinken jährlich rund 400 bis 600 Menschen.

Ertrinken ist - nach den Verkehrsun-fällen - die zweithäufigste Unfallur-sache mitTodesfolge in Europa.

Oft sind bei erwachsenen Ertrin-kungsopfern Alkohol plus Leicht-sinn und Selbstüberschätzung die Gründe. Bei älteren Menschen sind häufig Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und ein Überschätzen der eigenen Lei-stungsfähigkeit die Ursache. Über 53 % der Ertrinkungsopfer im Jahr 2014 waren älter als 50 Jahre.

Sinkende Schwimmfähigkeit in Deutschland: 50 % der Kinder und Jugendlichen und 1/4 der Erwach-senen sind nach eigenen Angaben Nichtschwimmer und schlechte Schwimmer. Laut einer forsa-Studie aus dem Jahr 2010 kann jedes zweite zehnjährige Kind nicht schwimmen!

Bäderschließungen tragen dazu bei. DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje kritisiert die sich weiter ver-schlechterndenRahmenbedingun-gen für die Ausbildung. Die Zahl der

Zahlen sind stets gefragt, wenn es um die Sicherheit am Wasser geht. Die DLRG Bayern stellt hier ihren Mitgliedern und Partnern die aktuellen Daten und Fakten zur Verfügung.

geschlossenen und akut von Schlie-ßung bedrohten Bäder in Deutsch-land habe sich mittlerweile auf 900 erhöht, so eine DLRG-eigeneStudie. „Diese Entwicklung ist alarmierend. Die Folgen werden wir alle zu spüren bekommen. Annähernd 25 Prozent aller Grundschulen können keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht. Jeder zweite Schüler der 4. Klasse ist kein sicherer Schwimmer mehr.“ Schwimmbäder sind Kultur-stätten wie auch Lehrraum gleicher-maßen. Von daher sei es auch nicht verwunderlich, dass die Menschen in den Kommunen immer lauter gegen die Bäderschließungen prote-stierten. Hatje: „87 Prozent der Men-schen wollen ihr Bad um die Ecke behalten!“

78 % der Opfer im Jahr 2014 star-ben in deutschen Binnengewässern. Flüsse und Seen sind mit Abstand-die gefährlichsten Gewässer, da sie nur selten bewacht werden.

Geschlechtsspezifisches Ungleich-gewicht: 311 männliche und 77 weibliche Ertrinkungsopfer im Jahr 2014in Deutschland.

773 Menschen vor dem Ertrinken gerettet:Die Rettungsschwimmer der DLRG haben im Jahr 2014 773 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Das sind

87 Personen oder 11 Prozent mehr als 2013. In 109 Einsätzen mussten sieso-gar ihr eigenes Leben riskieren, um die Opfer lebend an Land zu bringen.

Die Bilanz der Wasserrettungsorgani-sation weist zudem 6.665 Hilfeleistun-gen für Wassersportler und weitüber 33.000 Erste-Hilfe-Einsätze aus. Über 47.000 Retter habe die DLRG im ver-gangenen Jahr eingesetzt. Siehaben auf ehrenamtlicher Basis mehr als zwei Millionen Einsatzstunden geleistet, um die Wasserfreizeit von Millionen siche-rer zu machen.

In der Schwimm- und Rettungs-schwimmausbildung ist nach einer Phase des Abwärtstrends mittler-weile wiedereine leichte Steige-rung zu erkennen. Die Ausbilder am Beckenrand haben im vergangenen Jahr 203.631 Prüfungen abgenom-men. Damit bewies die DLRG einmal mehr ihre Position als die Nummer eins in der Schwimm- und Rettungs-schwimmausbildung. Hatje bezeich-nete es als bemerkenswert, dass trotz des Bädersterbens knapp 65.000 Ret-tungsschwimmprüfungen erfolgreich abgelegt wurden.

Alle Fakten stehen zum Download bereit unter

www.bayern.dlrg.de/presse

Ertrinkungstote in Deutschland:

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 470 477 606 484 475 474 438 410 383 446 392

Ertrinkungstote in Bayern:2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 86 78 123 91 98 96 83 78 75 90 79

Erläuterung: Suizidfälle sind in obigen Zahlen nicht enthalten. In Bayern kommen ca. 100 Todesopfer durch Ertrinken jährlich hinzu.

Hinweis: Die aktuelle Sommerstatistik finden Sie auf Seite 4 dieser Ausgabe.

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BAYERN AKTUELL 05 - 2015 29

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Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe Bayern aktuell ist am 25.10.2015!

2015

i nformation

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.. 02. - 03. Vorstandssitzung der DLRG-Jugend Bayern, Neumarkt (LV-Jugend)

09. - 11. Kinder- und jugendgerechte Schwimmausbildung 2, Küps (LV-Jugend)

09. - 11. Jugendleiter Gremienarbeit, Juleica-Teillehrgang, Küps (LV-Jugend)

10. - 11. Ausbildung Säuglingsschwimmen, Neumarkt (LV-Jugend)

10. - 11. 2. Peer-Treffen, Bamberg (LV)

15. Sitzung DLRG-Kuratorium Bayern, München (LV)

18. Kampfrichterausbildung Stufe E1 und E2, Neumarkt (LV-Jugend)

23. - 25. Wassergymnastik-Kursleiter Teil 1, Rohr/Ndb. (LV-Jugend)

24. Nachtreffen Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup, Neumarkt (LV-Jugend)

25. Nachtreffen Bayerische Meisterschaften, Neumarkt (LV-Jugend)

06. - 08. Kinder- und jugendgerechte Schwimmausbildung 3, Rohr/Ndb. (LV-Jugend)

06. - 08. Trainingslager für Auswahlschwimmer (Kader), Rohr/Ndb. (LV-Jugend)

06. - 08. Moderieren - Präsentieren (Moderationstechniken), Rohr/Ndb. (LV-Jugend)

07. - 08. Psychologischer Ersthelfer Peer Ia und IIa, Neumarkt (LV)

09. - 12. Ausbildungsassistent Schwimmen, Ausbildung pädagogischer Fachkräfte und Ausbildungshelfer, Wörth (LV)

13. - 15. Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 1, Nürnberg (LV)

14. Präsidiumssitzung der DLRG Bayern, Neumarkt (LV)

14. - 15. EH SAN AED - Ausbilder-Fortbildung, Augsburg

15. Landesverbandsratstagung der DLRG Bayern, Neumarkt (LV)

20. - 22. Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 2, Nürnberg (LV)

27. Vorstandssitzung der DLRG-Jugend Bayern, Neumarkt (LV-Jugend)

28. - 29. Landesjugendratstagung mit Jahresabschlussfeier, Neumarkt (LV-Jugend)

04. - 06. Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 3, Nürnberg (LV)

12. - 14. App-Testseminar, Neumarkt (LV-Jugend)

19. Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 4, Prüfung (LV)

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Herausgeber: Präsidium der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Landesverband Bayern e.V.

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Verantwortlicher Redakteur/V.i.S.d.P.: Horst Auer

Redaktion: Michael Förster, Carolin Richard

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