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Bau industrie //aktuell Das Magazin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie // 4. Quartal // 2016 Gastkommentar // Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Schwerpunktthema // Wege aus dem Investitionsstau Veranstaltung // BauForum Mittelstand fokussiert auf Wohnungsmarkt und Umwelt Verbandsinformationen // BIM-Konferenz lotet Möglichkeiten der Digitalisierung aus

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Bauindustrie//aktuellDas Magazin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie // 4. Quartal // 2016

Gastkommentar// Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Schwerpunktthema// Wege aus dem Investitionsstau

Veranstaltung// BauForum Mittelstand fokussiert auf Wohnungsmarkt und Umwelt

Verbandsinformationen// BIM-Konferenz lotet Möglichkeiten der Digitalisierung aus

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Gastkommentar 3Bauindustrie//aktuell // 4. Quartal // 2016

Gastkommentar// Alexander Dobrindt, MdB, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur „Deutschland ist das Musterland für das ökonomische Grundprinzip ‘Mobilität schafft Prosperität’“

Schwerpunktthema // WELT-InfrastrukturgipfelPolitiker, Verbände und Unternehmen über „Wege aus dem Investitionsstau“

Veranstaltungen// Woche der IndustrieUnter dem Motto „Wir haben noch viel vor“ startete im September die „Woche der Industrie“ mit zahlreichen Aktionen in ganz Deutschland – ein Überblick

// KonferenzPartnerschaftlich bauen und betreiben

// BauForum MittelstandFokus auf Wohnungsmarkt und Umweltschutz

Verbandsinformationen// AntrittsbesuchBauindustriepräsident Hübner zu politischen Gesprächen in Berlin

// DigitalisierungBIM-Cluster starten durch

Länderspiegel// Berlin-Brandenburg: „Berlin braucht Wohnungen, die den Multikulti-Charakter der Stadt ausmachen“

// Nordbaden: Ausbau des Straßennetzes und Schaffung bezahlbaren Wohnraums

// Nordrhein-Westfalen: Freundschaftsmahl Sankt Martin mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt

Sonstiges

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Daten zur Baukonjunktur

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IMPRESSUMHerausgeberHauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.

RedaktionDipl.-Volkswirt Dr. Heiko Stiepelmann (verantw.)Iris Grundmann, M. A.Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur)Kurfürstenstraße 129, 10785 BerlinTel.: 030 21286-0, Fax: 030 21286-189Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet.Belegexemplar erbeten.

Design, Layout und HerstellungUhura, www.uhura.de

DruckereiGraphia – Huss, Frankfurt a. M.

ISSN 0940-7367

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Deutschland ist das Musterland für das ökonomische Grundprinzip „Mobilität schafft Prosperität“. Wir haben eines der dichtesten Stra-ßen- und Schienennetze der Welt und belegen in allen internationa-len Vergleichsstudien eine Spitzenposition bei der Infrastruktur. Das ist die Grundlage für alle unsere Erfolge als führende Industrie- und Exportnation. Möglich gemacht hat diese Erfolgsgeschichte insbeson-dere unsere Bauindustrie. Sie hat über Jahrzehnte an vorderster Stelle daran mitgewirkt, unsere Infrastruktur schnell, effizient und bedarfs-orientiert auszubauen.

Jetzt geht es darum, an der Spitze zu bleiben. Wir haben deshalb einen Investitionshochlauf gestartet – und erreichen damit einen neuen In-vestitionsrekord für die Infrastruktur. Mit einem Mittelaufwuchs von 40 Prozent bis 2018 auf 14,4 Milliarden Euro knacken wir erstmals die Investitionsquote von 60 Prozent.

Aber Rekordmittel sind kein Selbstzweck, sondern müssen effizient eingesetzt werden. Das leistet der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030, mit dem wir festlegen, wo wir in den nächsten Jahren bei den Straßen, Schienen und Wasserwegen des Bundes investieren. Mit einem Volumen von rund 270 Milliarden Euro und über 1.000 Projekten ist er das größte Investitionsprogramm für die Infrastruktur, das es je in Deutschland gegeben hat. Dabei geben wir mit unserem Investitions-hochlauf erstmals eine klare Finanzierungsperspektive. Das heißt: Der BVWP kann so, wie wir ihn entwickelt haben, auch umgesetzt werden.

Das Nadelöhr sind damit nicht mehr die Finanzen, sondern die Pla-nungen. Einige Bundesländer haben hier große Schwierigkeiten und können kaum baureife Projekte vorweisen. Das müssen wir ändern, weil wir es uns nicht leisten können, notwendige Investitionen in un-sere Infrastruktur zu verschleppen. Ich habe deshalb eine Kommission

eingesetzt, in der wir gemeinsam mit der Wirtschaft bis zum Frühjahr 2017 eine klare Strategie zur Planungsbeschleunigung erarbeiten. Da-bei gibt es keine Denkverbote. Alle Vorschläge kommen auf den Tisch. Drei Maßnahmen habe ich bereits angestoßen:

1. Wir haben ein Sonderprogramm Brückenmodernisierung aufge- setzt und die Planung von besonders dringlichen Projekten be- schleunigt, indem wir den Klageweg auf eine Instanz konzentrieren.

2. Wir machen das digitale Planen und Bauen bis 2020 zum Standard bei allen Verkehrsinfrastrukturprojekten des Bundes und erproben das sogenannte Building Information Modeling bereits heute in 24 Pilotprojekten auf allen Verkehrsträgern.

3. Wir bündeln bisher zwischen Bund und Ländern geteilte Kompetenzen und geben Planung, Bau und Finanzierung in eine Verantwortung – mit einer neuen Infrastrukturgesellschaft. Diese bleibt dabei im vollständgen Eigentum des Bundes und schafft alle Voraussetzungen, dass in Zukunft überall in Deutschland gleichberechtigt geplant, gebaut und finanziert werden kann.

Die deutsche Bauindustrie ist auf diesem Weg ein unverzichtbarer Partner. Dafür danke ich ihr herzlich. Gemeinsam wollen wir unsere Zukunftsoffensive für die Infrastruktur in die Tat umsetzen – und un-ser Land an der Spitze halten bei Wachstum, Wohlstand und Arbeit.

IhrAlexander Dobrindt MdBBundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Deutschland ist das Musterland für das ökonomische Grund-prinzip „Mobilität schafft Prosperität“.

// Alexander Dobrindt, MdB, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Bauindustrie aktuell

wünscht allen Lesern frohe

Weihnachten und ein

erfolgreiches Jahr 2017!

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4 Schwerpunktthema // Wege aus dem Investitionsstau

WELT-Infrastrukturgipfel „Wege aus dem Investitionsstau“

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Nach jahrzehntelanger Unterfinanzierung stellt der Bund im Januar 2016 mehr als 13 Milliarden Euro für den Erhalt und den Aus-bau der Verkehrswege in Deutschland zur Verfügung. Für die Autobahnen und die Bun-desstraßen stehen rund 6,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit gibt es dieses Jahr so viele Mittel wie nie zuvor für den Bau, den Erhalt, die Modernisierung und den Betrieb der Bundesfernstraßen in Deutschland. Das entspricht für 2016 einer Rekorderhöhung um 19 Prozent bzw. 1,17 Milliarden Euro mehr ge-genüber dem Haushaltsansatz 2015.

Wie die vorhandenen Mittel für die Moder-nisierung und den Ausbau der Infrastruktur möglichst schnell und effizient eingesetzt wer-den können, und welche Weichen für die Fi-nanzierung eines nachhaltigen, klimafreund-lichen Verkehrs gestellt werden müssen, diese Fragen standen im Mittelpunkt des von der WELT, dem Verband Deutscher Verkehrsun-ternehmen (VDV) und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ausgerichteten Infrastrukturgipfels am 9. November in Ber-lin. In zwei Themenforen diskutierten unter anderem Florian Pronold, Staatssekretär im

Bundesbauministerium, und Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Ver-kehr und digitale Infrastruktur, mit namhaften Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die dringend benötigten Lösun-gen für die Infrastruktur.

In seinem Eingangsstatement lobte Bauindus-triepräsident Dip.-Ing. Peter Hübner den von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eingeleiteten Investitionshochlauf: „Jetzt kann über einen längeren Zeitraum eine Versteti-gung der Verkehrswegeinvestitionen auf Bun-desebene sichergestellt werden. Um die Mittel schnell dort einzusetzen, wo sie benötigt wer-den, müssen Bau und Planung künftig aber enger miteinander verzahnt und die Geneh-migungsverfahren gestrafft werden“, ergänzte Hübner. Aktuell gebe es zu wenig baureife Pro-jekte und zu viele Reibungsverluste zwischen Bund und Ländern in der Auftragsverwaltung.

VDV-Präsident Jürgen Fenske bekräftigte, dass sich zumindest für die Bundesverkehrs-wege einiges zum Positiven verändert habe, schränkte aber ein: „In den Städten und Ge-meinden, wo ein Großteil des Verkehrs statt-

findet, fehlt es nach wie vor an Mitteln, um die Verkehrsprobleme vor Ort zu lösen.“ Um den Investitionsstau möglichst schnell und effizient beheben zu können, müsse die Um-setzung dringend beschleunigt werden. Da waren sich Hübner und Fenske einig.

Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverban-des, RA Michael Knipper, nahm den Ball in der ersten Podiumsrunde auf und bestätig-te, dass es vor allem an baureifen Projekten mangele. Er äußerte deshalb die Sorge, dass nicht verbaute Mittel bald wieder an den Bun-desfinanzminister zurückfließen könnten. Zudem sei es für die Unternehmen wichtig, dass das gesamte Jahr „baulich“ genutzt wer-de und Ausschreibungen nicht erst ab Anfang des zweiten Quartals auf den Markt kämen. Knipper: „Wir müssen wieder stärker dar-über nachdenken, wie die Ressourcen der Bauunternehmen ganzjährig genutzt werden können.“ Sein Plädoyer lautete deshalb: Hin zu einer Verstetigung und weg von volati-len Auftrags- und Finanzierungsbedingun-

Knipper: Es mangelt an baureifen Projekten

Schwerpunktthema // Wege aus dem Investitionsstau 5

// Über die Lösungen für die Infrastruktur von heute diskutierten: Dr. Peter Flüglistaler, Direktor Schweizerisches Bundesamt für Verkehr, Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender DB Netz AG, Prof. Kurt Bodewig, Vorsitzender der Kommission Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturfinanzierung, Moderator Thomas Exner, RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes, Dirk Brandenburger, Geschäftsführer DEGES (v. l.).

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// Die Präsidenten des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen und des Hauptverbandes, Jürgen Fenske und Dipl.-Ing. Peter Hübner, lobten zu Beginn des WELT-Infrastrukturgipfels den Investitionshochlauf, kritisierten aber den Mangel an baureifen Projekten. Moderatorin Dr. Inga Michler, Jürgen Fenske, Dipl.-Ing. Peter Hübner, Moderator Thomas Exner (v. l.).

// Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauminis-terium, erläuterte die Vorstellungen des Ministeriums zur klimafreundlichen Verkehrswende.

// Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundes-verkehrsministerium, erläuterte die Verbindung zwischen Investi-tionshochlauf und Gründung einer Verkehrsinfrastrukturgesellschaftdes Bundes.

gen. Unterstützung erhielt Knipper von Kurt Bodewig, ehemaliger Bundesverkehrsmi-nister, der den Zusammenhang zwischen unsicheren Finanzierungsbedingungen auf Länderseite und einem unregelmäßigen Mit-telabfluss verdeutlichte.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bun-desverkehrsministerium, Enak Ferlemann, erläuterte in seinem Impulsstatement erneut die Verbindung zwischen dem Investitions-hochlauf im Bundesfernstraßenbau und der Gründung einer Verkehrsinfrastrukturgesell-schaft des Bundes. Diese sei quasi die letzte Stufe des verkehrspolitischen Konzepts von

Bundesminister Dobrindt, Investitionsmittel zu verstetigen sowie Planung, Bau, Finanzie-rung und Betrieb auf Bundesebene in einer Hand zu bündeln. Die Ausgestaltung der Ge-sellschaft werde aktuell zwischen dem Chef des Bundeskanzleramtes und den Chefs der Staatskanzleien diskutiert. Es sei beabsichtigt, die Grundgesetzänderung sowie das Errich-tungsgesetz zur Gründung der Gesellschaft noch in diesem Jahr im Bundeskabinett zu be-schließen. Zudem plane das BMVI, eine zen-trale Planfeststellungsbehörde zu gründen. Auf Nachfrage bestätigte Ferlemann, dass die-se Idee bereits innerhalb der Bundesregierung abgestimmt sei.

Wie eine klimafreundliche Verkehrswende erreicht werden kann und wie sich der Modal

Split zugunsten des öffentlichen Personen-nahverkehrs (ÖPNV) verbessern lässt, wurde im Rahmen des zweiten Forums diskutiert. Dabei ging es auch um die Frage künftiger Finanzierungsinstrumente für kommunale Verkehrsprojekte, denn im Rahmen der Neu-ordnung ihrer Finanzbeziehungen haben sich Bund und Länder im Oktober darauf geeinigt, dass es die Entflechtungsmittel nach 2019 in ihrer heutigen Form nicht mehr geben wird. Künftig erhalten die Län-der statt der Entflechtungsmittel nur noch allgemeine, nicht zweckgebundene Zahlun-gen aus dem Umsatzsteueraufkommen. Für Fenske ist ein Wegfall des bewährten Finan-zierungsinstruments der falsche Weg: „Ge-rade der kommunale Nahverkehr benötigt angesichts des immensen Sanierungsstaus

Großer Handlungsbedarf in Städten und Gemeinden

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// Von Dr.-Ing. Walter Fleischer, Vorsitzender der Bundesfachabteilung Straßenbau im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Die Straßenbauindustrie blickt derzeit zu-frieden auf die aktuelle Lage. Die Auftrags-bücher sind voll und auch für die kommen-den Monate rechnen wir mit einem weiter steigenden Auftragsbestand, denn unter an-derem durch den von Bundesverkehrsminis-ter Alexander Dobrindt initiierten Investi- tionshochlauf stehen in diesem Jahr mit rund 6,2 Milliarden Euro so hohe Investitionen wie nie zuvor für den Neubau, Ausbau und den Erhalt der rund 12.800 Kilometer Bun-desautobahnen und rund 39.700 Kilometer Bundesstraßen in Deutschland zur Verfü-gung. Erste positive Auswirkungen durch die aktuellen Baufreigaben in Höhe von rund drei Milliarden Euro sind bereits spürbar. Auch der Blick in die Zukunft verspricht be-züglich der erforderlichen Verstetigung der Investitionen in den Bundesfernstraßenbau viel Positives: Für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 ist ein weiterer Zuwachs der In-vestitionen auf knapp 6,6 bzw. 7,2 Milliarden Euro vorgesehen.

Damit könnte die Straßenbauindustrie ei-gentlich ganz zufrieden sein. Aber wir be-fürchten, dass die bereitgestellten Mittel nicht verbaut werden können, da in vielen Bundesländern die notwendigen Planungen fehlen und es nicht genügend baureife Pro-jekte gibt. Das Hauptproblem sind aus unse-rer Sicht unzureichende Personalkapazitäten aufseiten der Auftragsverwaltungen in sehr

vielen Bundesländern, die hier in der Ver-antwortung stehen, Planungen zur Baureife voranzutreiben und Projekte zur Ausschrei-bung zu bringen. Insbesondere die Bauher-renkapazitäten und -kompetenzen der Auf-tragsverwaltungen sehen wir geschwächt. Das hat seinen Grund in der Finanznot der Länder, die in den vergangenen Jahren mas-siv kompetentes Fachpersonal, insbesondere Bauingenieure und Bautechniker, abgebaut haben. Ohne dieses Fachpersonal verzögern sich Planungs- sowie Genehmigungsprozes-se und damit die Realisierung von essenzi-ell wichtigen Infrastrukturprojekten. Diese Verzögerungen führen unweigerlich später zu einer Verteuerung eines Projektes und verursachen erhebliche volkswirtschaftliche Schäden, wie z. B. Staus auf Autobahnen.

Uns ist bewusst, dass der Bund – bedingt durch die föderalen Strukturen – keinen unmittelbaren Einfluss auf die Organisation und die Personalpolitik der Auftragsverwal-tungen hat. Diese liegen in alleiniger Zustän-digkeit der Länder. Wir appellieren dennoch an den Bund und die Länderverkehrsminis-ter, hier gemeinschaftlich eine Lösung zu fin-den. Diese könnte aus unserer Sicht z. B. in der Anwendung alternativer Vertragsmodel-le liegen, bei denen auch die Ausführungs-planung in die Hände des Bauunternehmens gelegt wird. Denkbar sind Design-und-Build-Verträge oder Funktionsbauverträ-ge. Auf diese Weise können deutlich mehr Projekte umgesetzt und Verkehrsengpässe schneller beseitigt werden. Wie die Planungs-prozesse insgesamt effizienter und damit

schneller gestaltet werden können, wird im Innovationsforum Planungsbeschleunigung diskutiert, das im Zuge der Reformkommis-sion Großprojekte von Bundesverkehrsminis-ter Dobrindt ins Leben gerufen wurde. Eines unserer wesentlichen Ziele in diesem Forum ist es, für einen Ersatzneubau erheblich kür-zere Planungs- und Genehmigungsphasen festzuschreiben als für einen Neubau. Denn wo beispielsweise schon eine Brücke existiert, die erneuerungsbedürftig ist, muss nicht über Jahre, gar Jahrzehnte für die Ersatzbrücke ein so aufwendiger Genehmigungsprozess durch-laufen werden, wie er im Zuge einer komplett neuen Strecke erforderlich ist. Vor dem Hin-tergrund des enorm hohen Ersatzbaubedarfs in unserem Land würde das der Realisierung von dringend erforderlichen Projekten einen deutlichen Schub geben.

Schwerpunktthema // Wege aus dem Investitionsstau 76 Schwerpunktthema // Wege aus dem Investitionsstau

Investitionshochlauf nicht an fehlenden baureifen Projekten scheitern lassen

// Dr.-Ing. Walter Fleischer, Vorsitzender der Bundesfachabteilung Straßenbau im Haupt-verband der Deutschen Bauindustrie.

dringend die Planungssicherheit zweckge-bundener Investitionen. Und auch die laut Gesetz bis 2022 herzustellende Barriere-freiheit im ÖPNV ist ohne ausreichende

Mittel nicht zu schaffen. Durch die verbes-serte finanzielle Situation der Länder im Rahmen der beschlossenen Neuordnung sind entsprechende Spielräume für zweck-

gebundene Investitionen in den kommu-nalen Verkehr eindeutig vorhanden. Anlässlich der WELT-Infrastrukturkonferenz hat

der Hauptvervabd der Deutschen Bauindustrie ein neues Positionspapier unter dem Titel „Wege aus dem öffentlichen Investitionsstau – Vorschläge für den Verkehrswegebau“ vorgelegt. Der Hauptver-band stellt in dem Papier neben dem empirischen Befund über den öffentlichen Investitionsrück-

stand im Verkehrsbereich auf Bundes- und auf kommunaler Ebene fest, dass insbesondere ein Mangel an baureifen Projekten sowie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren den Investitionshochlauf von Bundesverkehrsminister Dobrindt gefährden und bereitgestellte Investiti-onsmittel nicht abgerufen werden können.

Als Wege aus der Krise nennt der Hauptverband die folgenden aufeinander aufbauenden Lösungsansätze:

Erstens sollte die Finanzierung im Bundesfernstraßen-bereich durch die weitere Ausweitung der Nutzerfinanzie-rung gesichert und die Investitionen durch die Etablie-rung eines Finan-zierungskreislaufs Bundesfernstraße verstetigt werden. Für die kommunale Ebene ist es zudem notwendig, das GVFG-Bundesprogramm, dessen Fortsetzung die Regierungschefs von Bund und Ländern am 14. Oktober beschlossen haben, auszuweiten sowie für einen Ausgleich für die wegfallenden Entflechtungsmittel ab 2020 zu sorgen. Zweitens sollten angesichts knapper Planungs-kapazitäten auf Landesebene Personal in den Landesstraßenbauverwaltungen aufgestockt, Vergaben an externe Planungsbüros verstärkt vor-genommen und Angebote der Bauindustrie, etwa im Rahmen von Design-and-Build-Modellen Teile der Planung zu übernehmen, genutzt werden. Drittens sollten das Planungs- und Genehmi-gungsrecht wie auch die Planungs- und Genehmi-gungsverfahren auf den Prüfstand gestellt und auf Möglichkeiten zur Vereinfachung und Beschleuni-gung der Verfahren untersucht werden. Viertens spricht sich der Hauptverband für die Gründung einer Infrastrukturgesellschaft Verkehr aus, die nach dem Prinzip „So viel Zentralität wie nötig, so viel Dezentralität wie möglich“ ausgestaltet werden und der eine Vielfalt an Beschaffungsvarianten, von der konventionellen Beschaffung über Funktionsbauverträge bis hin zu ÖPP, zur Verfügung stehen sollte.

Abschließend spricht sich der Hauptverband für eine partnerschaftliche Umsetzung öffentlicher Infrastrukturprojekte aus. Hierfür sei die Nutzung digitaler Planungsmethoden, Stichwort: BIM, ein verbessertes Risikomanagement sowie die verbindliche Einführung von Streitbeilegungs-mechanismen sinnvoll.

WELT-Infrastrukturkonferenz

Download Positionspapier: http://www.bauindustrie.de/publikationen/wege-aus-dem-offentlichen-investitionsstau/

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8 Veranstaltungen Veranstaltungen 9

Unter dem Motto „Wir haben noch viel vor“ startete im September die „Woche der In-dustrie“ mit zahlreichen Aktionen in ganz Deutschland. Auch die Deutsche Bauindus-trie hat sich mit Baustellenbesichtigungen, Tagen der offenen Tür sowie Ausbildungs- und Informationsveranstaltungen bundesweit daran aktiv beteiligt. Die Beispiele belegen das große Interesse der Bürger an der Bauindustrie und ihren Leistungen.

// Implenia lud am 19. September zur Besichtigung der U5-Baustelle ein. Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschafts-ministerium, Dietmar Schäfers, stellvertretender Bundesvorsitzender IG BAU, sowie Stefan Roth, Geschäftsbereichsleiter Deutschland und Österreich bei Implenia, und Bauindustriepräsident Dipl.-Ing. Peter Hübner lobten die Initiative des „Bündnisses für Industrie“ dafür, dass sie die Stärke der deutschen Industrie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücke.

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Implenia hat am 19. September zu einem Be-sichtigungstag auf einer Baustelle der neuen U5 in Berlin eingeladen. Schüler- und Studen-tengruppen sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verbänden konnten gemeinsam mit Medi-envertretern den ganzen Tag über die im Roh-bau befindliche U-Bahn-Station „Unter den Linden“ besichtigen. Insgesamt nutzten rund 300 Besucher die Möglichkeit, diesen Einblick zu bekommen. Aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie war der Parlamen-

tarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer vertre-ten. „Solche Baustellen kann es nur in einem Land geben, dem es nicht so schlecht geht“, er-klärte er in seinem Grußwort. Als Vertreter des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie hob Präsident Dipl.-Ing. Peter Hübner hervor, wie wichtig es sei, solche komplexen Baupro-jekte für die Bevölkerung sichtbar zu machen. Dietmar Schäfers, stellvertretender Bundes-vorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt, betonte die sehr gute Zusammenarbeit mit

Implenia bei der Einbindung der Arbeitneh-mervertretungen in Deutschland. 2012 haben die Arbeiten zur Verlängerung der Berliner U-Bahn-Linie 5 bis zum Brandenburger Tor und zur Zusammenführung mit der bereits fertigen U-Bahn-Linie 55 begonnen. Im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe realisiert Implenia unter anderem die zwei neuen U-Bahn-Statio-nen „Museumsinsel“ und „Unter den Linden“ sowie die zwei Tunnel mit einer Länge von je-weils 1.700 Metern.

Besichtigung der Baustelle „U5“Implenia

STRABAG und Züblin haben sich mit sechs Veranstaltungen an der „Woche der Industrie“ beteiligt. Neben Baustellenbesichtigungen auf der A 3, der A 13 sowie im Tunnel Rastatt und der Besichtigung einer Aufbereitungsanlage der STRABAG-Direktion Verwertung kamen zwei Konzernveranstaltungen besonders gut an: die Tage der offenen Tür im neuen BIM.5D-Lab der Zentralen Technik in Stuttgart und in der STRABAG-Konzernlehrwerkstatt (KLW) in Bebra. Die KLW in Bebra öffnete am 22. September ihre Türen für interessierte junge Menschen, die sich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten im Verkehrswege-bau informieren wollten. Ob Anfertigen eines Werkstücks, Pflastern wie ein Profi oder Fah-

ren im Kettenbagger-Simulator – für jeden und jede war hier etwas dabei. In Bebra werden zurzeit 130 Nachwuchskräfte der STRABAG AG und der BMTI Baumaschinentechnik In-ternational, darunter auch Flüchtlinge, in ge-werblichen Bauberufen ausgebildet.

Am 25. September folgte die Veranstaltung im BIM.5D-Lab der Zentralen Technik (ZT) auf dem Züblin-Campus in Stuttgart. Das Team der ZT zeigte den Interessierten, welche inno-vativen Methoden eingesetzt und weiterentwi-ckelt werden, um die Prozesse rund um den Bau, angefangen bei der Planung, zu optimie-ren. Am praktischen Projektbeispiel Tunnel Rastatt wurden die Prozesse erläutert und mit-

hilfe einer Virtual-Reality-Brille konnten sich die Besucherinnen und Besucher in Bauab-schnitten im Rohbau bewegen und umsehen.

STRABAG öffnete seine Tür – Züblin gewährteEinblicke in BIM.5D

STRABAG und Züblin

// Mit Virtual Reality lassen sich Bauprozesse besser steuern. Das konnten die Besucher im BIM.5D-Lab auf dem Züblin-Campus in Stutt-gart erfahren.

// Wie arbeitet eigentlich die Feuerwehr? Darüber konnten sich die Krefelder beim Tag der offenen Tür informieren.

Über diesen unerwarteten Ansturm freuten sich die Organisatoren sehr: Knapp 300 Be-sucher waren am Abend des 23. Septembers zur „Langen Nacht der Ausbildung“ in das Ausbildungs-Center der Bauer AG in Schro-benhausen gekommen. Ausbildungsleiter Gerhard Piske stellte die Unternehmens-gruppe vor und ging näher auf die verschie-denen Ausbildungsberufe bei Bauer ein. Neben diversen Mitmachaktionen erwartete die Besucher im nahegelegenen Maschinen-werk zum Abschluss eine spannende Gerä-tevorführung.

Die neue Hauptfeuer- und Rettungswache in Krefeld, das als ÖPP-Projekt entstanden ist, öffnete im Rahmen der Woche der Industrie seine Türen. Mal einen Blick hinter die Ku-lissen einer Feuerwache zu werfen, das lie-ßen sich hunderte große und kleine Krefel-

der nicht entgehen. Die Feuerwache ist der Ar-beitsplatz von über 240 Feuerwehrleuten. Dort untergebracht ist auch die Rettungsstelle.

// Über 300 Besucher zeigten sich begeistert über die nächtliche Gerätepräsentation der Bauer AG in Schrobenhausen.

Lange Nacht der Ausbildung

Feuerwehrzum Anfassen

Bauer AG

Vinci Facilities SKE

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Der Bauwirtschaft zu einem positiven Image verhelfen, die Vielfältigkeit der Branche auf-zeigen und sich als leistungsstarker Indus-triezweig präsentieren – das war das Anliegen der regionalen Bauindustrie. Beim Berufe-markt Westbrandenburg gab das Überbe-triebliche Ausbildungszentrum der Bauwirt-schaft in Brandenburg an der Havel vielfältige Einblicke in die Berufswelt der Bauindustrie und informierte unter anderem über die Auf-stiegsmöglichkeiten für Fachkräfte.

Für einen Tag ein „Bögl-Hero“ sein und einen tiefen Einblick bei einem der größten familiengeführten Bauunter-nehmen Deutschlands bekommen – all das war bei der „Woche der Industrie“ und dem Ausbildungstag möglich. Jugendliche und Schulabsolventen konnten Bagger steuern, Schweißen und Löten üben oder am Kran-Simulator Lasten heben. Und auch die Eltern waren mit vollem Elan dabei. An den Info-ständen standen Ausbilder und Azubis Rede und Antwort zu allen auftretenden Fragen. An den einzelnen Ständen erhielten die Besucher

noch mehr Informationen über jeden einzelnen Ausbildungsberuf und Stu-diengang. Auch die Werksführungen gaben den Besuchern spannende Ein-blicke in das Unternehmen.

Besonders große Resonanz fand auch das Gewinnspiel. Hier galt es, wieder Punkte für durchgeführte Praxis- und Theorieteile zu sammeln. Der Gewinner konnte sich über ein iPad freuen. www.max-boegl.de

Schülerinnen und Schüler allgemeinbilden-der Schulen sowie aus Berufsfachschulklas-sen berufsbildender Schulen erhielten im Rahmen der Woche der Industrie im Bil-dungswerk (BiW) BAU Hessen-Thüringen die Möglichkeit, sich ein authentisches Bild von einer aktuellen Baustelle zu machen. Am Beispiel des Gästehaus-Neubaus des BiW BAU Hessen-Thüringen im Aus- und Fortbildungszentrum Erfurt wurden den Erkundungstour-Teilnehmern „echte“ Ein-blicke in den Planungs-, Bauablauf- und Überwachungsprozess einer Baustelle durch Ralf Hanemann, Geschäftsführer des BiW BAU Hessen-Thüringen, gegeben. Die Um-setzung der Anforderungen zur Energieef-fizienz und der Einsatz von erneuerbaren Energien sind am praktischen Beispiel er-läutert worden. Die Interessenten lernten

auf diese Weise sowohl typische Tätigkeits-profile in der Bauwirtschaft als auch die ver-schiedenen Ausbildungs- und Karrierewege kennen. Motivierte und leistungswillige Jugendliche haben bei Bauunternehmen in

Thüringen und Hessen eine gute Chance, eine erfolgreiche Berufsperspektive zu star-ten. Dieser Blick „hinter die Baukulisse“ des Gästehaus-Neubaus hat sich aus Sicht der Teilnehmer gelohnt!

Veranstaltungen 1110 Veranstaltungen

Mal eine richtige Baustelle erkundenBauindustrieverband Hessen-Thüringen

// Mal eine „richtige“ Baustelle erkunden. Das ließen sich viele in Erfurt nicht nehmen.

Im Mittelpunkt der Aktionen des Bauindus-trieverbandes NRW stand das Thema Aus-bildung. Der BauBus, der seit dem Start der neuen Nachwuchskampagne „Bau – Dein Ding!“ im Januar NRW-weit auf Tour ist, präsentierte sich im Aktionszeitraum u. a. den Schülern der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule in Grevenbroich. Schüler und Lehrer probierten mit großem Spaß die in-teraktiven Spielstationen aus und erfuhren so auf spielerische Art und Weise alles Wis-

senswerte über die Bauberufe. Frisch einge-kleidet gingen sie ans Werk: In verschiede-nen BauCamps in den Ausbildungszentren Essen, Hamm und Kerpen konnten Schüler ab der neunten Klasse viele verschiedene Bauaufgaben aus den Bereichen Hochbau, Ausbau und Tiefbau ausprobieren und ihr handwerkliches Geschick testen. Gleichzei-tig erfuhren die Teilnehmer alles über die Ausbildungsmöglichkeiten am Bau.

Ausbildung im MittelpunktBauindustrieverband Nordrhein-Westfalen

// Viel war über die Bauwirtschaft im BauBus zu lernen.

Für einen Tag ein „Bögl-Hero“ seinMax Bögl

// Auch die Kleinsten wurden für einen Tag zum „Bögl-Hero“.

Beim BaumanagerCamp 2016 hatten Schü-lerinnen und Schüler ab 15 Jahren in einem sechstägigen Camp die Möglichkeit heraus-zufinden, was hinter dem Berufsbild eines Bauingenieurs steckt. In den beiden Bil-dungszentren der Bayerischen Bauindustrie in Stockdorf bei München und Wetzendorf in Nürnberg standen den Schülerinnen und Schülern stets Profis mit Rat und Tat zur Sei-te. Am letzten Tag präsentierten die Teilneh-mer Eltern, Ausbildern, Ehrengästen sowie

Vertretern der Schulen und Wirtschaft ihr stolzes Bauwerk. Die Praxistage BAU wurden von der Bayerischen Bauindustrie zusam-men mit der HS Coburg, der HS Würzburg, der TH Deggendorf, der OTH Regensburg, der IREBS Regensburg und der TU München durchgeführt. Mit Baustellenexkursionen wurden Studierende an die Praxis herange-führt und den Studierenden die Möglich-keit geboten, frühzeitig wertvolle Kontakte mit Unternehmen zu knüpfen.

BaumanagerCamp: Was macht eigentlich ein Bauingenieur?

Bayerischer Bauindustrieverband

// Präzision war auch beim Ausprobieren gefragt.

Berufemarkt WestbrandenburgBauindustrieverband Berlin-Brandenburg

// Zur Woche der Industrie präsentierte sich die Bauindustrie Berlin-Brandenburg als attraktiver Arbeitgeber in der Region.

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Die Rud. Otto Meyer Technik hatte in ih-ren Ausbildungszentren in Essen und Aalen Tage der offenen Tür im Rahmen der Wo-che der Industrie veranstaltet. Interessierte Bürger waren eingeladen, einen Blick hin-ter die Kulissen des Ausbildungszentrums zu werfen und sich über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren.

Weitere Informationen unterwww.rom-technik.de/karriere

ROM-Tag der offenen TürZech Group

// Warfen einen Blick hinter die Kulissen des Ausbildungszentrums.

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„Unsere öffentlichen Partner bescheinigen ihren ÖPP-Hochbauprojekten nicht nur eine hohe Termin- und Kostensicherheit, son-dern auch einen verlässlichen Betrieb mit hoher Qualität. Ein besseres Zeugnis unserer Auftraggeber kann es gar nicht geben.“ Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauin-dustrie, Dipl.-Ing. Peter Hübner, eine Studie der Technischen Universität Braunschweig, die anlässlich der Konferenz „Partnerschaft-lich bauen und betreiben“ am 17. Oktober in Berlin vorgestellt wurde. Die Wissenschaftler hatten im Rahmen einer deutschlandweiten Befragung aller öffentlichen Auftraggeber von ÖPP-Hochbauprojekten die Leistungen der privaten Partner in der Bau- und Nutzungs-phase evaluiert.

Zur Konferenz „Partnerschaftlich bauen und betreiben“ und zum anschließenden parla-mentarischen Abend empfing der Hauptver-band über 200 Gäste in der Akademie der Künste in Berlin, davon rund 70 aus Politik und öffentlicher Verwaltung.

Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Cornelia Quennet-Thielen, berichtete über die guten Erfahrungen des BMBF mit dem Neubau des Ministeriums in Berlin. Das Gebäude sei im Kosten- und Zeitrahmen errichtet worden und befinde sich aktuell im reibungslosen Be-trieb. Den Vorwurf, ÖPP führe zu einer min-deren Architekturqualität, ließ sie nicht gelten. Durch ein integriertes Verfahren sowie durch eine hohe Wertung der architektonischen Qualität im Ausschreibungsprozess sei man auch ohne den traditionellen vorgeschalteten Architektenwettbewerb zu einem gelungenen

Gesamtergebnis gekommen, das sich in archi-tektonischer Hinsicht sehen lassen könne.

In einem Streitgespräch mit Prof. Dr. Hol-ger Mühlenkamp, Lehrstuhl für Öffentliche Betriebswirtschaftslehre an der Uni Speyer, verteidigte Dr. Andreas Iding, Geschäftsfüh-rer Goldbeck Public Partner GmbH, das ÖPP-Modell für Hochbauvorhaben. Er räumte al-lerdings ein, dass man noch nicht das richtige Rezept gefunden habe, um ÖPP in den Kom-munen flächendeckend zu verankern. Das liege unter anderem auch daran, dass zu sehr auf die Risikoseite geschaut werde und andere Vorteile dabei nicht entsprechend gewichtet würden.

Der Staatssekretär im Bundesfinanzministe-rium, Werner Gatzer, der über die Erfahrun-gen der Bundesregierung mit ÖPP-Projekten berichtete, forderte, dass jedes Projekt ideolo-giefrei auf die beste Realisierungsform geprüft werden müsse. Als gelungenes Hochbaupro-jekt lobte Gatzer den Schlossbau in Potsdam. Auch die ÖPP-Projekte im Verkehrswegebau seien erfolgreich gelaufen. Die neu ins Le-ben gerufene Infrastrukturgesellschaft Ver-kehr bezeichnete Gatzer als ersten wichtigen Schritt hin zu mehr Planungssicherheit im Bereich der Verkehrsinfrastruktur.

Der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Roland Schäfer, beschrieb die Haushaltslage der Kommunen als schwie- rig. Vor diesem Hintergrund seien alter- native Formen der Realisierung zu prüfen. Auch im Wohnungsbau sei eine Umorientie-rung notwendig. Den enormen Wohnraum-bedarf könnten die Kommunen nur durch serielle Fertigungsweisen decken. Insgesamt

zogen die Teilnehmer ein positives Fazit. Mit einem partnerschaftlichen Ansatz beim Bauen und Betreiben ließen sich vielfältige Vorteile für die öffentliche Hand generieren, insbesondere beim Zeit- und Kostenrahmen.

// Bauindustriepräsident Dipl.-Ing. Peter Hübner betonte die Vorzüge von Partnerschaftsmodellen sowohl bei Hoch-bauprojekten als auch in der Infrastuktur.

// Welche Wege es zu mehr Termintreue und Kostensicherheit bei Großprojekten gibt, diskutierten Michael Pirschel, Abteilungsleiter Verkehr im Wirt-schaftsministerium Schleswig-Holstein, Dirk Brandenburger, Geschäftsführer DEGES GmbH, Sandra Arendt, Hochtief PPP Solutions, Jean Christophe, Director Deutsche Pfandbriefbank AG, Lothar Fehn Krestas, Leiter Unterabteilung im Bauministerium. Es moderierte Prof. Dr.-Ing. Hans Wilhelm Alfen, Bauhaus-Uni Weimar (v. l.).

// „Streitpunkt ÖPP – zwischen Theorie und Praxis“, darüber tauschten sich Dr. Andreas Iding (l.), Geschäftsführer Goldbeck Public Partner, und Prof.-Dr. Holger Mühlenkamp (r.), Uni Speyer, unter der Moderation von Julia Hahn aus.

// „Kommunen im Investitionsstau – können Private helfen?“ Das war das Thema im abschließenden Panel mit Dr. Andreas Iding, Geschäftsführer Goldbeck Public Partner, Bernward Kulle, Mitglied im Vorstand ÖPP Deutschland AG, Gabriele C. Klug, Städtkämmerin Stadt Köln, Dr. Philipp Steinberg, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik Bundeswirtschaftsministerium, Gottfried Finken, Bereichsleiter Strukturierte Finanzierung DZ Bank AG. Es moderierte Prof.-Dr. Ing. Hans Wilhelm Alfen, Bauhaus-Uni Weimar (v. l.).

// Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Forschung und Bildung, zog eine positive Bilanz über die Realisierung ihres Hauses als ÖPP-Projekt.

// Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesminis-terium für Finanzen, forderte die ideologiefreie Prüfung jeden Projekts auf ÖPP-Tauglichkeit.

// Prof. Dr.-Ing. Tanja Kessel, TU Braunschweig, präsentierte die Ergebnisse der Studie „ÖPP-praxistest 2.0“.

Roland Schäfer, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, bezeichnete die finanzielle Lage der kommunalen Haushalte als schwierig.

Partnerschaftlich bauen und betreibenKonferenz

12 Veranstaltungen Veranstaltungen 13

Ergebnisse im Kurzüberblick:

• 90%derÖPP-Hochbauprojektesind

nach der Studie im Zeit- und Kosten-

rahmen fertiggestellt worden.

• EinebesondershoheZufriedenheit

bestand in den Bereichen „Inspektion und

Wartung“(95%)und„Instandsetzungder

Gebäude“(91%).

• AuchderGesamtzustandderGebäude

sowie der technischen Gebäudeaus-

stattung wurden positiv bewertet.

Zurückzuführen sei dies vor allem auf

vertragliche Mechanismen, wie Bonus-

Malus-Regelungen, und die Langfristig-

keit des Risikoübertrags.

• Über70%derbefragtenAuftraggeber

sehen eine Entlastung des verwaltungs-

internen Personalaufwands durch ÖPP.

• 81%derAuftraggebergabenan,dass

sie mit der Flexibilität in den Verträgen

zufrieden seien.

• VertraglicheÄnderungenseienüber-

wiegend(62,5%)partnerschaftlich

ausgehandelt worden. In den anderen

Fällen seien Streitschlichtungsmechanis-

men zum Zuge gekommen, die in fast

90%derVerträgevereinbartseien.

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Bau und Reaktorsicherheit, die als Experten geladen waren. In seinem Abschlussstate-ment betonte der Vorsitzende des Mittel-standsausschusses des Hauptverbandes, Michael Philipp, dass die mittelständische Bauwirtschaft auf verlässliche und faire Rahmenbedingungen durch den Gesetzge-ber angewiesen sei. Mehr Verständnis und Unterstützung von der Politik wünsche er sich insbesondere bei der aktuellen Diskus-sion über das Bauvertragsrecht. Die Politik

müsse darauf reagieren, dass gerade kleine und mittlere Bauunternehmen von nachfra-gestarken Auftraggebern extrem abhängig seien. Insgesamt zog Philipp eine positive Bilanz aus der Veranstaltung und bekräf-tigte den Wunsch des Hauptverbandes, das Format gemeinsam mit dem ZDB fortzuset-zen.

„Die Erkenntnisse aus dem „Bündnis Be-zahlbares Wohnen und Bauen“ müssen jetzt konsequent umgesetzt werden. Wichtig ist

dabei insbesondere die Übernahme einer einheitlichen Musterbauordnung in den Bundesländern.“, erklärte Marcus Becker, Vizepräsident des Hauptverbandes, beim zweiten, gemeinsam von Hauptverband und Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) ausgerichteten, BauForum Mittel-stand am 21. September in Berlin. Im Zen-trum der Veranstaltung mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wissenschaft, zu der rund 100 Gäste kamen, standen die The-men „Angespannter Wohnungsmarkt und kostengünstiger Wohnungsbau“ sowie „Um-weltschutz und kostengünstiges Bauen“. Christian Freiherr von Stetten, Vorsitzen-der des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Fraktion, und Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bun-

desbauministerium, erläuterten, was die Politik tun kann, um schnell mehr kosten-günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Beide sahen dabei den Baumittel-stand vor besonderen Herausforderungen.

Dipl.-Geol. Thomas Paetzold, Vorsitzender des Umweltausschusses des Hauptverban-des, mahnte an, Zielkonflikte zwischen Umweltschutz und kostengünstigem Bauen offen anzusprechen und zu lösen. Er hob den positiven Beitrag der Bauwirtschaft für den Umweltschutz mit einer Wiederver-wertungsquote von gut 90 Prozent hervor. Seinen Appell richtete er an Dr. Helge Wen-denburg aus dem Bundesumweltministe-rium und die Abgeordneten Bärbel Höhn und Dr. Anja Weisgerber aus dem Bun-destagsausschuss für Umwelt, Naturschutz,

// Dr. André Pahnke beleuchtete die zentralen Themen Bürokratie, Steuern und Fachkräfte-mangel für den Mittelstand.

// Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, begrüßte die Gäste zum gemeinsamen Mittelstandsforum von ZDB und Hauptverband.

Fokus auf Wohnungsmarkt und Umweltschutz gerichtetBauForum Mittelstand

// Angespannter Wohnungsmarkt und kostengünstiger Wohnungsbau – wie soll das funktionieren? Darüber diskutierten Ingeborg Esser, Hauptge-schäftsführerin GdW, Dipl.-Ing. Marcus Becker, Vizepräsident Hauptverband, Moderator Gerald Meyer, Wolfgang Schubert-Raab, Geschäftsführer Raab Baugesellschaft, Michael Neitzel, Geschäftsführer InWIS Forschung und Beratung.

// Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des GdW, informierte über Ansätze zur Entspan-nung des Wohnungsmarktes in den Städten.

// Umweltschutz und kostengünstiges Bauen – wie passt das zusammen? Darüber diskutierten Enno Simonis, Geschäftsführer Otto Dörner Entsor-gung GmbH, Bärbel Höhn, Vorsitzende Bundestagsausschuss Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Moderator Gerald Meyer, Dipl.-Geol. Thomas Paetzold, Vorsitzender Umweltausschuss im Hauptverband, und Dr. Anja Weisgerber, Obfrau CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

// Dr. Georg Nüßlein, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekreträr im Bundesbauministerium, standen Rede und Antwort.

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Veranstaltungen 1514 Veranstaltungen

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Verbandsinformationen 17

Bauindustriepräsident Hübnerzu politischen Gesprächen in Berlin

Meinungsaustausch bei der DEGES mit Bauindustriepräsident Peter Hübner

// Zu einem ersten Meinungsaustausch kam Bauindustriepräsident Dipl.-Ing. Peter Hübner (3. v. l.) am 13. September mit Repräsentanten der DEGES zusammen. Besprochen wurden allgemeine Themen des Infrastrukturausbaus.

// Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier mit Bauindustriepräsident Dipl.-Ing. Peter Hübner.

// Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, mit Bauindustriepräsident Dipl.-Ing. Peter Hübner.

// Hauptgeschäftsführer RA Michael Knipper, Dr. Georg Nüßlein, stellvertretender Vorsit-zender CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt, Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Bauindustriepräsi-dent Dipl.-Ing. Peter Hübner (v. l.).

16 Verbandsinformationen

Bei seinen politischen Antrittsbesuchen konnte Bauindustriepräsident Dipl.-Ing. Peter Hübner an prominenter Stelle Themen, wie das Bauvertragsrecht, die Bundesfernstraßen-gesellschaft, die Umsetzung des Investiti-

onshochlaufes, die Entwicklungen in der Wohnungsbaupolitik und die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, zur Sprache bringen. Wichtige Gesprächspartner waren Bundeskanzleramtschef Peter Altmai-

er, der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Volker Kauder sowie die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundes-tag, Gerda Hasselfeldt.

Der Wirtschaft und Recht Ausschuss (WRA) des Hauptverbandes hat in seiner Sitzung am 27. September den Vorstand neu gewählt. Als Vorsitzender des WRA und damit als Vizepräsident des Hauptverbandes wurde Dipl.-Ing. Marcus Becker, Geschäftsführer Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH, für vier weitere Jahre einstimmig im Amt bestätigt.

Stellvertretender WRA-Vorsitzender wurde Dipl.-Ing. Klaus Pacher, technischer Leiter Direktion NRW Ed. Züblin AG. Als weitere Mitglieder des WRA-Vorstands wurden für die Region Nord Thorsten Bode, Geschäfts-führer H. F. Wiebe GmbH & Co. KG, für die Region Mitte Rainer Klein, kaufmänni-scher Direktionsleiter Mitte Ed. Züblin AG, für die Region Süd Dipl.-Ing. Steffen Knape, geschäftsführender Gesellschafter KNAPE GRUPPE, und für die Region Südwest Dipl.-Ing. Steffen Schönfeld, Geschäftsführer Wolff & Müller Partnering Services, gewählt. Dipl.-BW Uta Steinhardt wurde für die Region Ost

als kooptiertes Mitglied per Akklamation in den Vorstand berufen.

Inhaltlich befassten sich die Mitglieder des WRA mit dem Innovationsforum Planungs-beschleunigung, das von Bundesverkehrs-minister Alexander Dobrindt aufgrund der drohenden Planungsengpässe im Ver-kehrsbereich eingesetzt worden ist. Als Re-ferentin berichtete Iris Reimold vom Bun-desverkehrsministerium über die Ziele des Innovationforums, den Stand der Diskussion sowie über mögliche Optimierungsvarianten im Bereich der Planungs- und Genehmi-gungsverfahren. Bis Ende März 2017 will das BMVI erste Ergebnisse präsentieren und eine Umsetzung einleiten. Der Hauptver-band ist als Mitglied des Innovationsforums an dem Prozess beteiligt und erstellt darüber hinaus gemeinsam mit anderen Verbänden ein Gutachten mit Vorschlägen zur Pla-nungsbeschleunigung. Darunter befinden sich die Themen „Planungsvereinfachungen

beim Ersatzneubau von Brücken“, „Optimie-rung naturschutzrechtlicher Prüfungen“ und „Anforderungen an Ausgleichsflächen“.

Als zweiter Themenkomplex wurde das The-ma „Öffentlicher Hochbau: Neue Wege der partnerschaftlichen Projektzusammenarbeit (PPZ)“ aufgerufen und mit Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegen-schaftsbetriebs NRW, diskutiert. Willems stellte im WRA das Projekt Universität Siegen vor, das als PPZ-Pilotprojekt um-gesetzt wird. Das Thema PPZ, das be-reits in der Reformkommission „Bau von Großprojekten“ eine zentrale Rolle spiel-te, ist für die Bauindustrie mit Blick auf eine partnerschaftlichere Umsetzung von Bauprojekten von besonderem Interesse. Dabei stehen sowohl eine bessere Abstim-mung von Planen und Bauen als auch die Digitalisierung von Bauprozessen sowie die Anwendung von Streitbeilegungsme-chanismen im Mittelpunkt.

Neuer Vorstand gewähltAusschuss Wirtschaft und Recht

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Mit der Frage, wie den Interessen der mit-telständischen Bauindustrie innerhalb des Hauptverbandes und gegenüber Politik und Öffentlichkeit mehr Gehör verschafft werden kann, beschäftigte sich der Mit-telstandsausschuss auf seiner Sitzung am 22. September in Berlin. Erforderlich sei dafür eine stärkere institutionelle Veran-kerung des Ausschusses in den Strukturen des Hauptverbandes sowie eine verstärkte Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, um bes-ser nach außen wirken zu können. So soll-ten die Ausschusssitzungen verstärkt für den

Austausch mit Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft genutzt wer-den. Darüber hinaus sprach sich der Aus-schuss dafür aus, das BauForum Mittelstand gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes fortzusetzen. Als wichtigste Themen für die weitere Mittel-standsarbeit sieht der Ausschuss die Frage der Gewinnung von Nachwuchskräften, die Nachfolge und Unternehmensübergabe so-wie Digitalisierung beziehungsweise BIM im Mittelstand an. Für die nächste Sitzung wur-de der 14. Februar 2017 als Termin festgelegt.

Mehr Gehör für mittelständische Interessen

Mittelstandsausschuss

Auf seiner Sitzung am 19. Oktober hat das

Präsidium des Hauptverbandes beschlossen,

sich personell neu aufzustellen. Als koop-

tierte Mitglieder kommen Dipl.-Ing. Michael

Philipp als Vorsitzender des Mittelstands-

ausschusses, Dipl.-Ing. Burkhard Schmidt

als Vorsitzender des Ausschusses großer

Unternehmen sowie der ehemalige Präsident

Prof. Thomas Bauer als Sonderbeauftragter

„Internationales Bauen/Brüssel“ neu hinzu.

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Um sich über den aktuellen Stand ihrer in-ternen Projekte auszutauschen und gemein-same Entwicklungsziele im Digitalisierungs-bereich festzulegen, kamen Ausbauexperten aus den führenden Unternehmen der Her-stellerseite, des Handels und der Bauaus-führung der Wertschöpfungskette Ausbau am 4. November in Leipzig zusammen. Ziel der Gruppe ist es, anhand von Pilotprojekten und mittels Kooperationen die Digitalisie-rung im Ausbaubereich voranzutreiben.

Im Workshop wurde u. a. vereinbart: der Start eines Pilotprojektes digitaler Ausbau bis Ende Februar 2017 und die Aufsetzung eines Projektes zur Optimierung digitaler Be-stell- und Abrechnungsprozesse. Das Projekt soll im 1. Quartal 2017 durchgeführt werden, die Schaffung von Markttransparenz durch Entwicklung eines durch die Cluster-Partner geförderten Siegels „BIMable Ausbau“.

Um die Projekte vernetzt angehen zu kön-nen, soll kurzfristig ein gemeinsamer digita-ler Projektraum geschaffen werden. Es wur-de zudem eine Unterarbeitsgruppe gebildet,

die erarbeiten soll, mit welchen digitalen Bausteinen die Kommunikation der Ausbau-gewerke untereinander auf der Baustelle ver-bessert werden kann. Gastgeber des nächs-ten Workshops dieser Gruppe wird die Hilti Deutschland AG als Mitglied des Netzwerkes Innovation Ausbau sein.

Der BIM-Cluster Ausbau beabsichtigt, bei allen seinen Initiativen eng mit der Platt-formgesellschaft „planen-bauen 4.0 GmbH“ zu kooperieren, deren Gesellschafter der Verein zur Förderung innovativer Bauweisen im Innenausbau e. V. als Träger des BIM- Clusters Ausbau ist. Verein zur Förderung innovativer Bauweisen im Innenausbau e. V.Kurfürstenstraße 12910785 Berlinwww.innovation-ausbau.deE-Mail: [email protected]

Um die digitale Vernetzung voranzutreiben, haben sich neben innerverbandlichen Ar-beitskreisen auf regionaler Ebene inzwischen auch zahlreiche „BIM-Cluster“ aus Partnern der gesamten Wertschöpfungskette gebildet. Auf Initiative des Hauptverbandes trafen sich am 10. November erstmals die Sprecher dieser deutschen BIM-Cluster und buildingSmart-Regionalgruppen in Berlin. Eingeladen hatte die planen-bauen 4.0 GmbH, Gastgeber war der Hauptverband. Ziel war der Erfahrungs-austausch darüber, wie die Initiativen organi-siert sind und wie künftig besser kooperiert werden kann. Nach der Vorstellung regionaler Aktivitäten wurden insbesondere der formale Aufbau der Cluster sowie künftige Vernet-zungs- und Fördermöglichkeiten diskutiert. Im Rahmen eines „Innovationsnetzwerks Bauen 4.0“ – eine Förderung ist beim Bun-desforschungsministerium beantragt – soll künftig eine koordinierte Betreuung und Ver-netzung vorangetrieben werden. Eine Über-sicht aller BIM-Aktivitäten in Deutschland: http://planen-bauen40.de/bim-aktivitaeten

Im Mittelpunkt der Diskussion zuvor standen die bauindustrielle Positionierung in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen zur Mantel-verordnung, zur Gewerbeabfallverordnung,

zum Strahlenschutzgesetz, zur Novelle der TA Luft sowie der Themenschwerpunkte des Innovationsforums Planungsbeschleunigung zur Optimierung naturschutzrechtlicher Prü-

fungen. Auch der aktuelle Entsorgungsnot-stand von Styropor-Dämmstoffen in Folge der Änderungen der Abfallverzeichnisver-ordnung wurde erörtert.

18 Verbandsinformationen

Bei der turnusmäßigen Neuwahl des Vor-stands des Umweltausschusses wurden Dipl.-Geol. Thomas Paetzold, Wayss & Freytag In-genieurbau AG, Frankfurt, als Vorsitzender und Dipl.-Ing. Wolfgang Finck, RST Inge-nieurbau GmbH, Thale, als stellvertretender Vorsitzender einstimmig bestätigt. Als neue Mitglieder wurden Cornelia Weber-Hunke, Bergmann Bauunternehmung GmbH & Co. KG, und Arne Senftleben, Bonava Deutsch-land GmbH, begrüßt.

Paetzold fasste nach seiner Wahl die Leitge-danken der Arbeit des Umweltschusses zu-sammen: „Nahezu jedes Gesetzesvorhaben

im Umweltbereich greift massiv in unsere Tätigkeiten ein. Der Besonderheit unserer Branche wird jedoch oft durch praxisferne Gesetzesentwürfe nicht angemessen Rech-nung getragen. Hier sind wir stets gefordert, gegenüber dem Gesetzgeber, der Politik und Verwaltung sowohl mit unserer Expertise zur Seite zu stehen als auch unsere Forderungen einzubringen. Das geht nicht ohne großes En-gagement und Zeiteinsatz.“ Paetzold dankte auch im Namen seines Stellvertreters Finck allen Mitgliedern des Umweltausschusses für ihren Einsatz und erklärte, er freue sich auf die gute und konstruktive Zusammenarbeit.

Vorstand im Amt bestätigtUmweltausschuss

// Erneut im Amt bestätigt: Dipl.-Ing. Wolfgang Finck (l.), stellvertretender Vorsitzender, und Dipl.-Geol. Thomas Paetzold (r.), Vorsitzender des Umweltausschusses.

Verbandsinformationen 19

„Die Bundesfachabteilung Straßenbau be-grüßt den Beschluss von Bund und Ländern zur Gründung einer Infrastrukturgesellschaft Verkehr“. Dies erklärte der Vorsitzende der BFA Straßenbau, Dr.-Ing. Walter Fleischer, am 9. November auf der Delegiertenver-sammlung in Berlin. Auch der als Gast anwe-sende Präsident des Hauptverbandes, Dipl.-Ing. Peter Hübner, lobte die Einrichtung der Infrastrukturgesellschaft als wichtigen Mei-lenstein in der Verkehrspolitik. Die Entschei-

dung biete die Chance, das Management von deutschen Bundesfernstraßen von politischen Interessen weitgehend unabhängig zu gestal-ten, ganzheitlich und strategisch wichtige Infrastrukturprojekte im Bereich Erhaltung, Aus- und Neubau in Gesamtnetzstruktu-ren zu planen sowie die Verantwortung auf Bundesebene zu bündeln. Für überregiona-le Verkehrsinfrastrukturprojekte bedürfe es dringend effizienter Planungs- und Geneh-migungsverfahren. Die Überführung in eine

Bundesverwaltung könnte bisherige Eng-pässe beseitigen, so Hübner. Darüber hinaus tauschten sich die Delegierten mit Dipl.-Ing. Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Ver-kehrswesen, aus. Ein weiteres Thema war die Vorstellung der neuen ATV DIN 18329 „Ver-kehrssicherungsarbeiten“ durch den Obmann Dipl.-Ing. Johannes Kruse, die erstmals in der neuen VOB 2016 erschienen ist.

Gründung „Infrastrukturgesellschaft Verkehr“ begrüßtBundesfachabteilung Straßenbau

Im Fokus des Treffens des Gesprächskreises zur Wertschöpfungskette Internationales Bauen am 7. November stand das kürzlich von der Bundesregierung verabschiedete Strategiepapier „Neue Impulse für den in-ternationalen Wettbewerb um strategische Großprojekte“. In diesem Kontext erörterten die Vertreter der Bundesministerien Umwelt und Bauen, Verkehr, Wirtschaft und des Auswärtigen Amtes sowie die Repräsentan-

ten der Verbände der Wertschöpfungskette Bau, der Bundesarchitektenkammer, des Verbandes Beratender Ingenieure und des Hauptverbandes, auch den aktuellen Stand der vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie zur EPC-Fähigkeit deutscher Unternehmen der Bauwirtschaft und des Anlagenbaus. Demnächst werden Vertreter des Lenkungskreises im Rahmen von Experteninterviews zu Einzelheiten

befragt. Darüber hinaus tauschten sich die Vertreter von Politik und Wirtschaft über aktuelle Entwicklungen in ausgewählten Baumärkten aus, namentlich der Ukraine, Saudi-Arabien, Iran und Ägypten. Beide Seiten vereinbarten abschließend, den Infor-mationsaustausch über anstehende außen-wirtschaftliche Termine, einschließlich von Delegationsreisen der Ministerien, regelmä-ßig fortzusetzen.

Großprojekte im FokusGesprächskreis Internationales Bauen

BIM-Cluster starten durchDigitalisierung

// Wollen die Digitalisierung im Ausbaubereich voranbringen.

Regionale BIM-Cluster

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Die „VOB“ feierte ihren 90. Geburtstag. Am 3. November wurde die „alte Dame“ mit einem Festakt im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-sicherheit (BMUB) geehrt. Die VOB, die jetzt Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen heißt, wurde erstmals am 6. Mai 1926 beschlossen, mit dem Ziel „ein-heitliche Grundsätze für Reich und Länder“ zu schaffen und die bis dahin verschiedenen zahlreichen Regelwerke für die Vergabe von Bauaufträgen zusammenzuführen. Seitdem regelt sie die allgemeinen und generellen gültigen Bestimmungen für den Bauvertrag

in den Teilen A, B und C. Seit Kurzem ist die VOB 2016 durch den Bund eingeführt. In dem Zusammenhang wurde die neue ATV DIN 18329 „Verkehrssicherungsar-beiten“ von Obmann Dipl.-Ing. Johannes Kruse vorgestellt. Die Bundesfachabteilung Straßenbau im Hauptverband hatte sich im Hauptausschuss Tiefbau (HAT) des Deut-schen Vergabe- und Vertragsausschusses für Bauleistungen (DVA) für die Erarbeitung der ATV DIN 18329 eingesetzt, um eine Verbes-serung der Ausschreibungssituation bezüg-lich der Verkehrssicherungsleistungen vor allem im kommunalen Bereich zu erwirken.

Gemeinsam mit der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, der Berufsgenossen-schaft der Bauwirtschaft, der Deutschen Ge-setzlichen Unfallversicherung, der Bundes- anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsme-dizin sowie weiteren Branchenverbänden unterzeichneten heute die Hauptgeschäfts-führer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) und des Zentralver-bandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), RA Michael Knipper und RA Felix Pakleppa, in Anwesenheit von Yasmin Fahimi, Staats-sekretärin im Bundesministerium für Ar-beit und Soziales (BMAS), die gemeinsa-me Erklärung „Staubminimierung beim Bauen“. Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen der Verleihung des 11. Deutschen

Gefahrstoffschutzpreises im BMAS. Die Verbände wollen damit weitere Fortschritte in der Prävention erzielen und eine nach-

haltige Verbesserung des Arbeitsschutzes gegenüber dem allgegenwärtigen Staub ein-leiten.

20 Verbandsinformationen

// Feierten 90 Jahre VOB. Dr. Uwe Diehr, Minis-terialrat Reinhard Janssen, Dipl.-Ing. Johannes Nolte, Ministerialdirektorin Monika Thomas, Baudirektor Georg Holl, Dr. Mark von Wieters-heim, Dipl.-Ing. Johannes Kruse (v. l.).

// Setzen sich gemeinsam für die Minimierung von Staub beim Bauen ein.

Verbandsinformationen 21

Zum ersten Mal hat die BFA Spezialtief-bau auf ihrer Mitgliederversammlung im September in Bielefeld den „Safety Award“ verliehen. Der Award zeichnet Spezialtief-bauunternehmen für die überdurchschnitt-lich erfolgreiche Vermeidung von Arbeits-unfällen auf Baustellen aus. Der Award soll zum einen das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in den Firmen der BFA noch mehr in den Fokus der Aktivitäten rü-

cken. Zum anderen soll die Benutzung des Logos durch die prämierten Firmen auch ge-genüber Dritten aufzeigen, dass die Thematik eine wichtige Rolle im Unternehmen spielt. Die Preisträger: Gold: Aarsleff Grundbau GmbH, Tiefbau GmbH Unterweser, Wayss & Freytag Spezialtiefbau GmbH; Silber: Keller Grundbau GmbH, Franki Grundbau GmbH & Co. KG, Implenia Spezialtiefbau GmbH; Bronze: Max Bögl Stiftung GmbH & Co. KG.

Safety Award Spezialtiefbau 2016 verliehen

90 Jahre VOB

Bundesfachabteilung Spezialtiefbau

VOB

Gemeinsame Erklärung Staubminimierung beim Bauen unterzeichnet

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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Der Berufsbildungsausschuss des Haupt-verbandes kam unter Vorsitz von Martin Karnein am 3. November zur Herbstsitzung im Ausbildungszentrum Bau, in Geradstet-ten zusammen. Der Ausschuss diskutierte insbesondere den aktuellen Stand zur mögli-chen Neuordnung der Ausbildung. Berichtet wurde dabei von den zwischen den Sozial-partnern vereinbarten Workshops zum in-haltlichen Änderungsbedarf. Diese fanden im September und Oktober, unter Beteili-gung von Vertretern der jeweiligen Bundes-

fachabteilungen, getrennt in den Sparten Ausbau, Hochbau und Tiefbau statt. Die Er-gebnisse der Workshops müssen nun zusammengefasst und auf eine gemeinsame Basis gebracht werden, insbesondere im Hinblick auf die alle Berufe betreffende fach-übergreifende Grundbildung.

Der Berufsbildungsausschuss beauftragte den KOBI-Arbeitskreis, die Ergebnisse der Workshops zu bewerten und weiterzuverfol-gen. Weitere Schwerpunktthemen betrafen

die Integration von Flüchtlingen in Ausbil-dung, die Bestenförderung, die Erstattung von Fahrtkosten beim Besuch auswärtiger Berufsschulen sowie die Vermittlung von Teilqualifikationen, insbesondere zur Inte-gration von Flüchtlingen in den Arbeits-markt.

Am Vortag der Herbstsitzung erfolgte eine Baustellenbegehung von Stuttgart 21 mit ausführlicher Beschreibung und Erläute-rung des Projekts.

Aktueller Stand der Neuordnungder Ausbildung diskutiert

Berufsbildungsausschuss

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Page 12: Bauindustrie//aktuell€¦ · Fragen standen im Mittelpunkt des von der WELT, dem Verband Deutscher Verkehrsun-ternehmen (VDV) und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ausgerichteten

Der Hauptverband und das Deutsche Ins-titut für Normung (DIN) haben bei einem Spitzengespräch der Präsidenten und der Geschäftsführung von Hauptverband und DIN am 28. September in Berlin eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Standar-disierung des digitalen Bauens beschlossen. Außerdem wurden Möglichkeiten zur wei-teren Optimierung der Normungsarbeit im Normenausschuss Bauwesen (NABau), un-ter anderem ein intensiveres Engagement im Bereich europäisch harmonisierter Baupro-duktenstandards, besprochen.

Der Hauptverband hat mit der Einführung der „bauindustriellen Normungsstrategie“ im Jahr 2011 das Engagement bauindustri-eller Experten in den Gremien des DIN aus-gebaut und stellt mit Roland Jörger auch den Vorsitzenden des DIN-NABau-Beirates. Dr. Albert Dürr, amtierender Präsident des DIN und geschäftsführender Gesellschafter der Wolff & Müller Gruppe, gehört seit Ja-nuar 2015 zum DIN-Präsidium und vertritt dort gemeinsam mit dem Vizepräsidenten Technik des HDB, Klaus Pöllath, die Inter-essen der Bauindustrie.Der Normenausschuss Bauwesen (DIN NA-

Bau) bildet mit aktuell über 1.200 laufenden Normungsprojekten in über 850 nationalen und europäischen Gremien einen der größ-

ten Standardisierungsbereiche im DIN.

22 Verbandsinformationen Verbandsinformationen 23

// Standardisierung hat höchste Priorität. RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Haupt-verband, Dipl.-Ing. Rüdiger Marquardt, Vorstand DIN, Detlef Desler, DIN, Dipl.-Ing. Peter Hübner, Präsident Hauptverband, Christoph Winterhalter, Vorstand DIN, Dr. Albert Dürr, Präsident DIN, Helmut Bramann, Hauptverband, Dipl.-Ing. Klaus Pöllath, Vizepräsident Hauptverband. (v. l.).

Enge Zusammenarbeit im Bereich Standardisierungdes digitalen Bauens vereinbart

DIN

Um auf die Bedürfnisse der Unternehmen und Mitgliedsverbände zugeschnittene Lösungen und Mechanismen im Normen-bereich zu finden, diskutierten am 14. Ok-tober auf Einladung der Abteilung Umwelt und Normungspolitik des Hauptverbandes und des Vorsitzenden des NABau-Beirats des DIN, Dipl.-Ing. Roland Jörger, Vertreter aus Unternehmen zusammen mit Dr. Klaus Hesselmann, „Your Expert Cluster“, über

mögliche Strategien, Vernetzungen und Strukturen sowohl des verbandlichen als auch des innerbetrieblichen Normungswe-sens. Mit dem Workshop sollen Unterneh-men gewonnen werden, die sich am Nor-mungs- und Standardisierungsprozess aktiv und kontinuierlich beteiligen.

Die im Workshop erarbeiteten Empfehlun-gen, zum Beispiel der Aufbau einer Informa-

tionsplattform „Normung“ und einer zent-ralen Organisationstruktur zur Auswertung und Bereitstellung von Normungsinfor-mationen, sowie die Erarbeitung und Ver-mittlung von Best-Practice-Lösungen für die Themenfelder „Normenmanagement“ und „Normbeschaffung“ auf Betriebsebene und die Durchführung eines Normentags „Bauindustrie“ wurden am 25. November im Technischen Ausschuss beraten.

Workshop „Mehr Effizienz bei der bauindustriellen Normungsstrategie“

Strategieworkshop

Die Sieger der 5. Deutschen Meisterschaft der Trockenbaumonteure, die am 28. Oktober im Ausbildungszentrum in Hamm ausgetragen wurde, heißen Tim Weigel, Kuhlmann Wei-gel Akustik- und Trockenbau, Dirk Schüt-te, Schulte Trockenbau GmbH, und Fabian Koop, B. Schlichter GmbH & Co. An dem Wettkampf waren insgesamt neun Trocken-baumonteure beteiligt. Eingeladen waren die prüfungsbesten Gesellen des Abschluss-jahrgangs 2016 eines jeden IHK- und Hand-werkskammerbezirkes in Deutschland. Zu dem Wettbewerb aufgerufen hatte die Bun-desfachabteilung Ausbau und Trockenbau im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, die erneut aus ihren Unternehmen auch die meisten Teilnehmer stellte.

Die Bekanntgabe der Ergebnisse und Ehrung des neuen Deutschen Meisters der Trocken-baumonteure 2016 erfolgte durch Claudio Liguori, Vorstandsmitglied der BFA Ausbau

und Trockenbau. Neben der ehrenamtlich tätigen Jury galt besonderer Dank den Un-terstützern der Meisterschaft: Faltunion UG, Fermacell GmbH, Plan F&D Falt- und Däm-melemente GmbH, Protektorwerk Florenz

Maisch GmbH & Co. KG, Rockwool Rockfon GmbH, Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH, Saint-Gobain Rigips GmbH sowie dem Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW e.V.

Deutsche Meister der Trockenbaumonteure 2016BFA Ausbau und Trockenbau

Trockenbaumonteure kürten ihre Meister im Ausbildungszentrum in Hamm.

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Die Deutsche Meisterschaft der Industrieiso-lierer, die am 14. und 15. November im Aus-bildungszentrum der Bauindustrie NRW in Hamm stattfand, konnte Kevin Gräb, Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG, für sich entscheiden. Auf den weiteren Plätzen folg-ten Artur Dick aus Ostrhauderfehn, Hertel Industrie Service GmbH, Selcuk Boyraz aus Ludwigshafen, Wrede & Niedecken GmbH Maxdorf, Bujar Vllasa aus Bochum, Bilfin-ger OKI Isoliertechnik GmbH und Meh-met Bostanci aus Gelsenkirchen, Xervon GmbH.

Die Gewinner wurden im Rahmen ei-nes Festaktes als Abschlussprüfungsbeste des Prüfungsjahrganges 2016 aller IHK-Kammerbezirke für ihre herausragenden Leistungen im Wettbewerb geehrt und der Sieger als bester Industrieisolierer des Jahr-

ganges 2016 gekürt. Anwesend waren unter anderem Leiter des Ausbildungszentrums, Dipl.-Ing. Gerhard Geske, Ullrich Gern-hardt, Referent Ausbildung der IHK zu Dortmund, und der Vorsitzende des Tech-nischen Ausschusses der Bundesfachabtei-lung Wärme-, Kälte-, Schall- und Brand-schutz im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Gerd Gollenstede, der in seiner Festrede Bezug auf den Klimagipfel in Marokko nahm und den Wärmeschutz als zukunftsweisend für die ganze Welt be-zeichnete.

Besonderer Dank galt auch den Sponsoren, Armacell, Deutsche Foamglas, Schwart-manns Maschinenbau, Wilhelm Hundt, Tacke + Lindemann, Sebald Iso-Systeme, Intratec Fachhandelsgruppe, Korff & Co. Dietzenbach, B+M isol sowie der IBUS.

Deutscher Meister der Industrieisolierer ermitteltBFA Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz

// Kevin Gräb (links), Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG, Mehmet Bostanci, Xervon GmbH, Bujar Vllasa, Bilfinger OKI Isoliertechnik GmbH, Artur Dick, Hertel Industrie Service GmbH, und Selcuk Boyraz, ehem. Wrede & Niedecken GmbH Maxdorf.

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24 Verbandsinformationen Verbandsinformationen 25

Zwei Schwerpunktthemen dominierten die diesjährige Bildungsstättenleiter-Tagung am 17./18. November in Wiesbaden: Die Vermarktung von Bildungsangeboten so-wie aktuelle Herausforderungen der Bau-wirtschaft, wie die Digitalisierung, der Fachkräftemangel oder das serielle Bauen, und deren Konsequenzen für Anbieter von Aus- und Weiterbildung.

Prof. Dr. Michael Bernecker vom Deut-schen Institut für Marketing (DIM) sensibilisierte als Marketingexperte die Teilnehmer im Hinblick auf eine zielgrup-pengerechte Vermarktung von Bildungs-angeboten. Er erläuterte insbesondere die Bedeutung einer professionellen Nutzung

von sozialen Medien und veranschaulichte dies anhand konkreter Beispiele von Bil-dungsstätten der Bauindustrie.

Als besondere Herausforderung für die Bauwirtschaft sahen Christina Hoffmann vom RKW Kompetenzzentrum sowie Dr.-Ing. Anica Meins-Becker von der Bergi-schen Universität Wuppertal insbesondere die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Bauwirtschaft. Aber auch die ge-änderten Rahmenbedingungen durch den Fachkräftemangel, die Anforderungen an Energieeffizienz sowie aktuelle Entwick-lungen, wie z. B. das serielle Bauen, wür-den nach Meinung der Expertinnen die Bauwirtschaft in Zukunft stark verändern.

Neben diesen Schwerpunktthemen ka-men in Workshops Themen wie „Verbes-serte Kooperation mit großen Partnern“ oder „Zentrumsleiter im Spannungsfeld zwischen Kundenorientierung, Wirt-schaftlichkeit und Bildungsauftrag“ zur Sprache. Zudem fand ein Erfahrungsaus-tausch zur Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung statt. Als Gastgeber fungierte in diesem Jahr die SOKA-BAU in Wiesbaden. Die Bildungs-stättenleiter-Tagung wird jährlich vom Kompetenzzentrum für Berufsbildung und Personalentwicklung (KOBI) organi-siert und dient dem Erfahrungsaustausch der Ausbildungszentren der Bauindustrie sowie interessierten Gästen.

Herausforderungen für die Aus- und WeiterbildungBildungsstättenleiter-Tagung 2016

// Die Digitalisierung, der Fachkräftemangel und das serielle Bauen – welche Auswirkungen dies auf die Anbieter von Aus- und Weiterbildung hat, wurde in Wiesbaden diskutiert.

Vor dem Hintergrund zunehmender ge-setzgeberischer Regulierung der Gebiete des Arbeits- und Gesundheitsschutzes hat der Hauptverband einen Ausschuss für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gegründet. Im Rahmen der konstituieren-den Sitzung wurde Dipl.-Ing. Björn Kass, Franki Grundbau GmbH, zum Vorsitzen-den gewählt. Weiterhin wurden Dr. Günter Voss, Strabag AG, und Dr. Peter Heinrich,

Eurovia GmbH, in den Vorstand gewählt. Die Hauptaufgabe des neuen Ausschusses, der in der Verbandsstruktur als fachlicher Unterausschuss an den Technischen Aus-schuss angebunden ist, ist die Beratung und Unterstützung des Hauptverbandes durch Expertise und praktische Erfahrungen bei konkreten Fragestellungen aus den Berei-chen Arbeitssicherheit und Gesundheits-schutz sowie die Mitarbeit in Gremien.

Der Ausschuss ist offen für die Mitarbeit weiterer interessierter Experten. Als An-sprechpartner stehen Dipl.-Ing Dirk Siewert, Leiter der Abteilung Tiefbau, und Dr. Antje Eichler, Leiterin der Abteilung Umwelt und Normungspolitik, zur Verfügung.

[email protected] [email protected]

Ausschuss für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gegründet

Neugründung

Probleme der nationalen und europäischen Infrastrukturfinanzierung mit besonderem Blick auf den notwendigen Unterhalt von Verkehrsbrücken standen im Mittelpunkt einer Diskussion, zu welcher der Verband der französischen Bauingenieure Associati-on Francaise de Génie Civil (AFGC) und der Fachverband Instandhaltung von Verkehrs-netzen, Syndicat National des Entrepreneurs Spécialistes de Travaux de Réparation et Renforcement de Stuctures, als assoziiertes Mitglied des französischen Bauindustriever-bandes FNTP am 11. und 12. Oktober nach Toulouse geladen hatten. An dem „Colloque Le Pont“ nahmen der Präsident des euro-päischen Bauverbandes FIEC, Jean-Louis Marchand, Vertreter des französischen Bau-ingenieurverbandes AFGC, des Verbandes der französischen Autobahngesellschaften ASFA (Association des Societés Francaises d‘Autoroutes), die Abgeordneten Évelyne Didier aus dem Senat in Paris und der Lei-ter des Brüsseler Büros des Hauptverbandes, RA Sebastian Richter, teil. Die vom AFGC-

Präsidenten Bruno Godart, vorgestellten Ini-tiativen der Forschungsgemeinschaft „Bridge Management in Europe“ (BRIME) wurden kritisch bewertet. Die Ergebnisse von BRIME hätten heute nur noch bedingt Gültigkeit.

Der Abschlussbericht datiere von 2005 und nehme damit neuere Entwicklungen wie BIM, Life-Cycle-Management, Online-Con-trolling von Brücken und anderes nicht auf. Auch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), die von deutscher Seite als Partner eingebunden war, habe die Einbeziehung neuer Entwicklungen vermisst. Wenig prak-tische Verwertbarkeit habe auch das Bundes-bauministerium gesehen, hieß es vonseiten des Hauptverbandes. Mit Blick auf nationale Programme wies Richter auf den Bundesver-kehrswegeplan 2030 hin sowie auf die Be-strebungen, in Deutschland eine Infrastruk-tur- bzw. Bundesfernstraßengesellschaft zu gründen, um Kapazitätsengpässen bei Ge-nehmigungsverfahren besser zu begegnen. Bei den europäischen Programmen wie dem

European Fund for Strategic Investments (EFSI), dem Connecting Europe Facility (CEF) oder den Trans-European Networks (TEN) profitierten eher die mediterranen Länder wie Spanien, Portugal, Frankreich und Italien – weniger Deutschland. Außer-dem sei zu bedenken, dass es sich in der Re-gel um Zuschüsse und Garantien handele, so Richter.

FIEC-Präsident Marchand wies auf die Not-wendigkeit von mehr Partnerschaften, ÖPP- Modellen und den richtigen Einsatz von Fi-nanzierungsmitteln hin. Die Senatorin Didier aus Paris stellte ihren Gesetzesentwurf vor, nach dem Zuständigkeiten und Verfahrens-weisen bei interkommunalen Straßenver-kehrsnetzen geklärt werden sollten. Schließ-lich waren sich alle Beteiligten einig, dass im Ausbildungsbereich mehr getan werden muss, um neue Methoden und neue Techno-logien wie BIM zukünftig auch einsetzen zu können, damit ein Instandhaltungsmanage-ment effizient und bezahlbar gelingt.

Wie finanzieren unsere Nachbarn in Europaihre Straßen und Brücken?

Diskussion mit FIEC, FNTP und Hauptverband in Toulouse

// Jean-Luc Dabert, Ausschussvorsitzender „Bauingenieurwesen“, Verband der französischen Autobahngesellschaften ASFA, Jean-Louis Marchand, Präsident des europäischen Bauverbandes FIEC, RA Sebastian Richter, Leiter Büro Brüssel des Hauptverbandes, Évelyne Didier, Senatorin, Senat in Paris, Vizepräsidentin der Kommission Raumordnung und nachhaltige Entwicklung, Bruno Godart, Präsident des Verbandes der französischen Bauinge-nieure AFGC (v. l.).

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26 Unternehmen Länderspiegel 27

Die Bauunternehmung Wolff & Müller fei-erte im Oktober ihr 80-jähriges Firmenjubi-läum. 1936 gründeten der Baumeister Gott-lob Müller und der Ingenieur Karl Wolff im Stuttgarter Osten ein Bauunternehmen, das bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bereits 1.500 Mitarbeiter beschäftigte. In dieser Zeit baute Wolff & Müller für hei-mische Industriegrößen wie Daimler-Benz und Bosch. Nach dem Krieg half das Un-ternehmen, die zerstörte Stadt Stuttgart und das Daimler-Werk wieder aufzubauen, und stemmte sein erstes Großprojekt: den Aus-bau des Stuttgarter Hafens. In den nächsten Jahrzehnten prägten die Schwaben manche Entwicklung in der Baubranche mit, etwa den Wohnungsbau-Boom zu Zeiten des

Wirtschaftswunders, das Bauen mit Fertig-teilen in den 1960er-Jahren, die zunehmende Sanierung alter Bausubstanz seit den 1970er- Jahren sowie das Bauen im Ausland im gro-ßen Stil in den 1970er- und 80er-Jahren. In den 90er-Jahren beteiligte sich Wolff & Müller als eines der ersten Bauunternehmen an öffentlich-privaten Kooperationsmodel-len (ÖPP), etwa beim Klinikum Stuttgart und dem Mineralbad Cannstatt. Ein Mei-lenstein in Sachen Baukompetenz war das Mercedes-Benz Museum mit seinen doppelt gekrümmten Betonflächen im Jahr 2006. Nicht zuletzt dank solcher Pionierleistungen konnte sich das Familienunternehmen über Jahrzehnte hinweg in der hart umkämpften Branche behaupten.

80 Jahre später ist aus dem Baugeschäft eine Unternehmensgruppe mit rund 2.000 Mit-arbeitern, 28 Standorten im Bundesgebiet und einem Jahresumsatz von 750 Millio-nen Euro geworden. Wolff & Müller wird heute in dritter Generation von Dr. Albert Dürr geführt, dem Enkel des Firmengrün-ders Gottlob Müller. Ihm zur Seite stehen Dr. Matthias Jacob als technischer und Udo Berner als kaufmännischer Geschäftsführer. Die Unternehmensgruppe ist in allen wich-tigen Segmenten des Bauens aktiv: Hoch- und Industriebau, Ingenieurbau, Stahlbau, Bauwerkssanierung, Tief- und Straßenbau sowie Spezialtiefbau. Sie stellt zudem Bau- und Rohstoffe her und bietet Dienstleistun-gen rund um Gebäude an.

Wolff & Müller feierte 80-jähriges FirmenjubiläumJubiläum

// Ein „echter Schwob“: Schon Firmengründer Gottlob Müller achtete auf einen sorgfältigen Umgang mit Ressourcen. Nach ihm hat Wolff & Müller das „Gottlob-Müller-Prinzip“ benannt: Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit widersprechen sich nicht, sondern bedingen einander.

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Zahlreiche Schüler und Lehrer folgten der Einladung der baden-württembergischen Bauverbände und machten sich im Rahmen des landesweiten Infotages Bauausbildung am 25. Oktober in den 18 Bau-Ausbildungs-zentren ein Bild von der Ausbildung und den Karrierechancen in den Bauberufen. Beim Gang durch die Werkhallen wurde den Schülern zusätzlich die Möglichkeit geboten, anhand kleiner praktischer Aufgaben ihre handwerklichen Fähigkeiten zu testen.

Die Branche zählt zu den Pluspunkten einer Lehre am Bau die hervorragende Qualität der Ausbildung und die günstigen Aufstiegs-möglichkeiten für Fachkräfte. Grund für die guten Karrierechancen seien laut Bauwirt-schaft Baden-Württemberg auch das hohe Durchschnittsalter des jetzigen Fachper-

sonals. Auf dem Bau würden in den kom-menden 15 Jahren altersbedingt rund ein Drittel der gewerblich Beschäftigten in den Ruhestand gehen. Zu den Vorzügen der Bau-berufe gehöre darüber hinaus die Sicherheit der Arbeitsplätze. Denn wegen der vielfälti-gen Bauaufgaben der kommenden Jahre, z.B. im Verkehrswegebau, im Wohnungsbau, in der Modernisierung des Gebäudebestandes und im Kanalbau, sei die Branche auch in der Zukunft hoch ausgelastet und benötige dringend qualifiziertes Fach- und Führungs-personal. Nicht zuletzt könnten sich die weit überdurchschnittlichen Ausbildungsvergü-tungen in den Bauberufen sehen lassen: Sie liegen im ersten Ausbildungsjahr bei 755 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr bei 1.115 Euro und im dritten Ausbildungsjahr bei 1.400 Euro brutto pro Monat.

Infotag Bauausbildung präsentierte Vorteile der Bauberufe

Baden-Württemberg

// Landesweiter Infotag Bauausbildung begeisterte wieder Tausende.

Nach Erhebungen der Baukostensenkungs-kommission sind die Baukosten von 2000 bis 2015 gestiegen. Der Rohbau verteuerte sich um 30 Prozent, die Inflationsrate lag im gesamten Zeitraum bei 25 Prozent. „Die Kosten für den reinen Rohbau liegen somit nur etwas über der Inflationsrate“, so Dipl.-Ing. Marcus Becker, Präsident des Bauin-dustrieverbandes Berlin-Brandenburg, im Interview mit dem Tagesspiegel. Preistreiber seien die Grundstücke. Sie ließen die Kos-ten im Wohnungsbau deutlich steigen. „Um kostengünstig bauen und vermieten zu kön-nen, dürfen die Grundstücke nicht teurer als 400 Euro je Quadratmeter Wohnfläche

sein. In Mitte oder Friedrichshain, Char-lottenburg, Steglitz oder Zehlendorf gibt es allerdings nichts mehr unter 1.000 Euro“, beschrieb Becker die Situation. Private Bau-träger ziehe es in die Stadtrandgebiete.

Damit die vielen Wohnungen, die in Berlin bereits jetzt und in den kommenden Jahren benötigt werden, entstehen können, setzt die Bauindustrie auf eine Vielfalt an Bau-methoden. Sowohl die konventionelle Bau-stellenfertigung als auch die Platten- und Modellbauweise sollten gleichberechtigt nebeneinanderstehen. „Vorgefertigte Teile sind teurer als Ortbeton, sie verkürzen aber

die Bauzeit“, erklärte Becker und führte aus, dass Berlin Wohnungen brauche, die den Multikulti-Charakter der Stadt ausmachen.

Außerdem sprach sich Becker für eine leis-tungsfähige Infrastruktur aus. Von den 12,3 Milliarden Euro, die der Bund 2016 für In-frastrukturmaßnahmen zur Verfügung stel-le, müsse die Berliner Verwaltung gewillt sein, so viel Mittel wie möglich zu erhalten. Becker: „In Brandenburg gibt es Projekte, in Berlin sind die Schubladen leer. Das hat zur Folge, dass die Straßen und Brücken in Brandenburg inzwischen besser sind als in Berlin.“

Becker: „Berlin braucht Wohnungen, die den Multikulti-Charakter der Stadt ausmachen“

Berlin-Brandenburg

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„Mit unserem Pilotprojekt im Bauindustrie- zentrum Stockdorf helfen wir den Flüchtlingen, sich in den Arbeitsmarkt und damit in unsere Gesellschaft zu integrieren. Wir unterstützen aber auch die Bauindustrie, die immer drin-gender nach qualifiziertem Nachwuchs sucht“, erklärte Thomas Schmid, Hauptgeschäftsfüh-rer des Bayerischen Bauindustrieverbandes, bei der Vorstellung eines Pilotprojekts zur Qualifizierung von Flüchtlingen im Bauin-dustriezentrum Stockdorf bei München. Der Bayerische Bauindustrieverband startete am 17. Oktober ein Pilotprojekt, das 16 erwachse-ne Flüchtlinge aus fünf Nationen innerhalb ei-nes halben Jahres theoretisch und praktisch mit

den grundlegenden Tätigkeiten im Hoch- und Tiefbau vertraut machen soll. Während die-ser Zeit absolvieren die Teilnehmer bei einem Bauindustrieunternehmen ein sechswöchiges Praktikum. Ziel des insgesamt sechsmonatigen Programms ist, dass die Teilnehmer anschlie-ßend bei Bauunternehmen beschäftigt werden können. Diese Qualifizierungsmaßnahme für eine gewerbliche Tätigkeit auf der Baustelle wurde zusammen mit der Agentur für Arbeit Starnberg entwickelt, die auch die Kosten trägt.

Um das Programm durchführen zu kön-nen, musste sich das Bauindustriezentrum Stockdorf dafür in einem anspruchsvollen

Verfahren qualifizieren. „Wir sind schon stolz darauf, dass unser Bauindustriezen-trum das erste ist, dass diese Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen hat. Ich will mich ausdrücklich bei der Agentur für Arbeit in Starnberg für die gute Zusammenarbeit bedanken. Die Erfahrungen mit diesem Programm sind rundum positiv. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, das ab Früh-jahr 2017 auch in unserem Bauindustrie-zentrum Nürnberg-Wetzendorf zusammen mit der Agentur für Arbeit in Nürnberg durchführen zu können“, so Schmid.

Bauindustrie qualifiziert FlüchtlingeBayern

Länderspiegel 29

Matthias Jahn, Helge Radüchel und Henning Schletzer sind als die drei Lehrgangsbesten „Geprüften Poliere“ mit Geldprämien in Höhe von insgesamt 1.000 Euro durch die Stiftung der Bauindustrie Hamburg ausgezeichnet worden.

Peter Wagenmann, Geschäftsführer des Bau-industrieverbandes Hamburg Schleswig-Hol-stein, der die Preise in Form einer Urkunde und Verrechnungsschecks im Ausbildungs-zentrum in Hamburg überreichte, lobte die Leistungen der Lehrgangsteilnehmer und wies auf die hohe Bedeutung der Weiterbil-dung der Mitarbeiter hin. „Sie haben den Vollzeitunterricht des Polierlehrgangs kör-perlich als auch psychisch gemeistert und sich auch nicht durch die sicherlich nicht einfache Prüfung unterkriegen lassen. Sie als ’Geprüfte Poliere‘ gehören mit zu den wichtigen Leis-tungsträgern in einem Bauunternehmen“, so Wagenmann.

Insgesamt haben elf Facharbeiter aus dem Hoch- und Tiefbau ihr Wissen nach einem zehnwöchigen Lehrgang in einer schriftlichen und mündlichen Prüfung vor dem Prüfungs-ausschuss erfolgreich nachgewiesen.

// RA Peter Wagenmann, Geschäftsführer Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein, und die drei Lehrgangsbesten „Geprüften Poliere“ Henning Schletzer, Matthias Jahn und Helge Radüchel (v. l.).

Beste „Geprüfte Poliere“ ausgezeichnetHamburg/Schleswig-Holstein

Die Landtagsabgeordneten Bettina Lisbach und Alexander Salomon waren am 17. Ok-tober zu einem Baugespräch zu Gast im Ausbildungszentrum Karlsruhe. Auf der Ta-gesordnung standen unter anderem die The-men Verkehrsfluss in und um Karlsruhe, För-derung von bezahlbarem Wohnraum sowie

Ausbildungssituation und Arbeitsmarkt in der Bauwirtschaft. Seitens des Verbandes nahmen der Vizepräsident des Verban-des der Bauwirtschaft Nordbaden, Gerald Lanzenberger, Hauptgeschäftsführer Tho-mas Möller und Wiebke Zuschlag, Pres-se- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie die

Innungs-Obermeister Gerhard Rudolph, Bauinnung Karlsruhe-Bruchsal, und Reiner Schaber, Straßenbauerinnung Karlsruhe, an dem Gespräch teil. Zentrumsleiter Oli-ver Geiss führte im Anschluss durch die Ausbildungshallen.

Ausbau des Straßennetzes und Schaffung bezahlbaren Wohnraums mit Landespolitikern diskutiert

Nordbaden

„Q6/Q7 ist ein Großbauprojekt mit Modell-charakter. Die größte Mannheimer Baustelle seit Errichtung des Schlosses konnte ohne Überschreitung des Budgets und ohne Zeit-verzögerung übergeben werden“, dies er-klärte Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden, in Mannheim. Für Thomas Möller steht der Neubau, der einen zentralen Bereich der Mannheimer Innenstadt umfasst, in einer „ganzen Zeitreihe erfolgreicher Bau-Groß-projekte der Metropolregion Rhein-Neckar.“

Als Beispiele nennt er den Ausbau des Mannheimer Großkraftwerkes (Block 9), die Heidelberger Bahnstadt, den kürzlich eröff-neten Branichtunnel bei Schriesheim, das zu Bauzeiten größte Straßenbauprojekt Baden-Württembergs, sowie den derzeit noch im Bau befindlichen Neubau der Mannheimer Kunsthalle. Trotz Verzögerung des Baustarts liege auch dieses Projekt im Zeit- und Kos-tenplan. Die Eröffnung des Kunsthallen-Neubaus sei für Ende 2017 geplant. Thomas Möller: „Die Metropolregion beweist: Die

erfolgreiche Umsetzung von Bau-Großpro-jekten im Kosten- und Zeitplan ist möglich, wenn die Bauwirtschaft die nötigen Voraus-setzungen dafür erhält.“

Essenziell für den erfolgreichen Abschluss eines Großbauprojektes ist laut Thomas Möller eine abgeschlossene Bauplanung: „Nachträgliche Änderungen behindern nicht nur den Baufortschritt, sondern führen auch häufig zu Zusatzkosten, die zuvor nicht absehbar waren.“

Die erfolgreiche Umsetzung von Bau-Großprojekten im Kosten- und Zeitplan ist möglich

Nordbaden

// Bettina Lisbach, Alexander Salomon, Gerald Lanzenberger, Gerhard Rudolph, Reiner Schaber (stehend, von links), Thomas Möller, Oliver Geiss sowie einige der Maurer-Lehrlinge des Ausbildungszentrums im 3. Lehrjahr (kniend, von links).

28 Länderspiegel

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Das Ausbildungszentrum der Bauindustrie Kerpen (ABZ) ist für seine Verdienste um die Unterstützung minderjähriger unbe-gleiteter Ausländer mit dem Hermann-Schmidt-Preis 2016 ausgezeichnet worden. Das ABZ Kerpen hatte in Zusammenarbeit mit der Stadt Kerpen im Oktober 2015 insgesamt 19 minderjährige, unbegleitete Geflüchtete im hauseigenen Internat aufge-nommen. Dort erhielten die Jugendlichen zunächst einen Intensiv-Sprachkurs sowie einen Integrationskurs. Einmal in der Wo-che wurden in Fachpraxis-Einheiten bau-fachliche Kompetenzen in den Bereichen Mauerwerks-, Rohrleitungs- und Holzbau gefördert. Die Jugendlichen besuchen in-zwischen die Ausbildungsvorbereitungs-klassen des angeschlossenen Berufskollegs. Ziel ist es, die jungen Geflüchteten 2017 in eine baufachliche Ausbildung zu vermitteln. Die Jury würdigt das Projekt insbesondere wegen des umfassenden und ganzheitlichen Betreuungsansatzes sowie seiner vorteilhaf-ten Struktur als innovativ und vorbildlich.

Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs um den Hermann-Schmidt-Preis lautete „Integration von Geflüchteten durch be-rufliche Bildung“. Der Verein „Innovative Berufsbildung“ identifizierte und prämier-te damit gezielt Projekte und Initiativen, die beispielhafte Modelle zu diesem The-ma entwickelt und umgesetzt haben. Ziel des Vereins – der vom Bundesinstitut für

Berufsbildung (BIBB) in Bonn sowie dem W. Bertelsmann Verlag (wbv) in Bielefeld getragen wird – ist es, mit dem jährlich ver-liehenen Preis auf innovative Ansätze in der Berufsbildungspraxis aufmerksam zu ma-chen, diese zu fördern und als gute Beispiele zur Nachahmung zu empfehlen. Namensge-ber ist der frühere Präsident des BIBB, Prof.

Dr. Hermann Schmidt, der das Institut von 1977 bis 1997 leitete. Die Preisverleihung fand am 10. November im Rahmen einer gemeinsamen Fachtagung des BIBB und des Bundesministeriums für Bildung und For-schung (BMBF) im BMBF in Berlin statt.

„Wir müssen in Ausbildung investieren, um unsere Fachkräfte der Zukunft heran-zuziehen. Wir müssen die Digitalisierung am Bau vorantreiben. Mit einer Rendite von knapp über zwei Prozent lässt sich das nicht stemmen!“, so Dirk Grünewald.

Die Bauindustrie Nordrhein-Westfalen schlägt stattdessen vor, Bauunternehmen

bereits zu einem früheren Zeitpunkt des Projektes zu beteiligen und nicht nur mit der bloßen Bauausführung zu betrauen. So könnten Bauunternehmen ihre Kom-petenzen rechtzeitig einbringen und das Projekt verbessern. An die Auftraggeber der Baubranche gerichtet sagte Grünewald: „Lösen Sie sich vom Ideal des ‚billigsten Bieters‘. Denn der Billigste ist häufig nicht

der Beste!“ In der Tradition Sankt Martins spendeten die Mitgliedsunternehmen des Verbandes für einen vom jeweiligen Fest-redner ausgewählten wohltätigen Zweck. Auch 2016 konnte Grünewald dem Fest-redner wieder 45.000 Euro übergeben. Seit 1973 konnten so bereits über 1,5 Millionen Euro gesammelt werden.

„Geld ist auf Bundesebene vorerst genug da – jetzt müssen wir es in konkrete Bauprojekte umsetzen“, mit diesen Worten kommen-tierte Dirk Grünewald, Präsident des Bau-industrieverbandes Nordrhein-Westfalen, anlässlich des 44. Freundschaftsmahls Sankt Martin des Bauindustrieverbandes NRW in Düsseldorf die aktuelle Lage in der Inf-rastrukturpolitik. Als Festredner war der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, geladen.

In seiner Rede vor rund 400 Gästen aus Po-litik, Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft thematisierte Grü-newald dabei die fehlende Wertschätzung gegenüber der Baubranche. Diese zeige sich nicht nur aufseiten der Auftraggeber und

Projektpartner, son-dern auch unter Bür-gerinnen und Bürgern. Dirk Grünewald: „Die entscheidende Frage lautet doch: Warum genießt der Bau so wenig Wertschätzung, wenn unsere Gesell-schaft doch so von un-seren Produkten und Leistungen profitiert?“ Neben fehlender Wert-schätzung beklagte Grünewald, dass viele Bauprojekte kaum die Selbstkosten der Un-ternehmen deckten.

// Bauindustrie-Präsident Dirk Grünewald (rechts) und Hauptgeschäfts-führerin Prof. Beate Wiemann begrüßen den Festredner des Freund-schaftsmahls St. Martin, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Freundschaftsmahl Sankt Martin mit Bundesverkehrs-minister Alexander Dobrindt

Ausbildungszentrum Kerpen für Projekt zur Unterstützung minderjähriger, unbegleiteter Flüchtlinge ausgezeichnet

Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen

Länderspiegel 3130 Länderspiegel

// Prof. Dr. Reinhold Weiß, Helmut Schölzel, Mostafa Haj Ali, Ulrich Goos, Dr.-Ing. Bernd Garstka, W. Arndt Bertelsmann (v. l.).

„BIM ist keine vorübergehende Zeiterschei-nung, BIM wird die Projektabwicklung nachhaltig verändern.“ Das war das einstim-mige Fazit der über 250 Teilnehmer des Thü-ringer BIM-Kongresses am 25. November in Erfurt. Der Kongress wurde gemeinsam vom Bauindustrieverband Hessen-Thüringen mit dem Verband baugewerblicher Unternehmer Thüringen und der Architekten- und Inge-nieurkammer des Freistaates Thüringen in der Messe Erfurt durchgeführt. Die Veran-staltung stand unter der Schirmherrschaft des Thüringer Ministers für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee, der den Kongress auch eröffnete.

„Mit der gemeinsamen Konzeption, Vor-bereitung und Durchführung dieses BIM-Kongresses haben die Mitglieder der Wert-schöpfungskette Bau, vom öffentlichen Auftraggeber über Architekten, Ingenieure, Bauindustrie und Bauhandwerk, den vom

BIM-geprägten Veränderungsprozess im Wandel zu einer stärker partnerschaftlich orientierten Projektabwicklung dokumen-tiert“, hieß es vonseiten des Veranstalters. Es wurde hervorgehoben, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesonde-re im Vergaberecht, den Anforde-rungen an eine neue partnerschaft-liche Projektabwicklung angepasst werden müssen.

Im Verlaufe des Kongresses wurde das vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft geförderte Projekt DigiWert vorgestellt. Die Akteure der Thüringer Bauwirt-schaft werden dabei unter wis-senschaftlicher Begleitung der Bauhaus-Universität Weimar und der Fachhochschule Erfurt zwei Modellvorhaben – ein Vorhaben im Hochbau und ein Vorhaben im

Tief- und Straßenbau – gemeinsam entwi-ckeln und allen beteiligten Büros und Un-ternehmen so die Gelegenheit geben, am Entstehungsprozess eines BIM-basierten Bauvorhabens lernend teilzuhaben.

BIM wird die Projektabwicklung nachhaltig verändernHessen-Thüringen

// Rico Löbig, Ingenieurkammer Thüringen, Andreas Kley, Verband baugewerblicher Unternehmer Thüringen, Bettina Haase, Bauindustrieverband Hessen-Thüringen, Dr. Hans-Gerd Schmidt, Architektenkammer Thüringen, Wolfgang Tiefensee, Thüringer Wirtschaftsminister, Elmar Dräger, Ingenieurkammer Thüringen, Ulf Pleines, Archi-tektenkammer Thüringen (v. l.).

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Über Möglichkeiten zur Prävention von Bau-stellendiebstählen informierte der Bauindus-trieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt (BISA) am 25. Oktober in Leipzig. BISA-Vorstands-mitglied Michael Altmann konfrontierte die Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung mit dem Titel „Klau am Bau“ mit den aktuellen Zahlen einer Befragung seines Verbandes: 2015 seien 96,6 Prozent der Mitgliedsun-ternehmen in Sachsen und 87,5 Prozent in Sachsen-Anhalt von Einbrüchen oder Dieb-stählen im Firmengelände oder auf ihren Baustellen betroffen gewesen. Beim über-wiegenden Teil des Diebesgutes handle es sich um Baumaschinen und -geräte, gefolgt von Kraftstoff sowie gelagerte oder sogar be-reits eingebaute Baumaterialien. Der Scha-

den gehe in die Millionen. Problematisch sei vor allem die geringe Aufklärungsquote von nur rund 20 Prozent. Die Polizei sei na-hezu machtlos. Fahndungserfolge würden eher „zufällig“ erzielt. Daher müssten sich die Unternehmen zunehmend selbst schüt-zen. Der Leipziger Polizeipräsident Bernd Merbitz sagte den Unternehmen Unterstüt-zung zu, verwies aber auf die zu geringe per-sonelle Ausstattung der Polizei, wenn es um die Aufklärung derartiger Delikte gehe. Er empfahl den Unternehmen daher, ihre Bau-stellen mit geeigneten Maßnahmen selbst zu sichern. Neben privaten Sicherheitsun-ternehmen stünden derzeit kompakte Bau-stellenüberwachungssysteme mit autarker Stromversorgung hoch im Kurs. Außerdem

würden Baumaschinen und -geräte immer häufiger mit GPS-Sendern oder künstlicher DNA ausgestattet, um den Dieben auf die Schliche zu kommen.

In weiteren Vorträgen wurden die vielfäl-tigen Möglichkeiten der Prävention vor-gestellt und aufgezeigt, mit welchen Pro-blemen die Unternehmen durch den „Klau am Bau“ überhaupt zu kämpfen haben. Der Sachschaden sei nämlich häufig um ein Vielfaches geringer als die Kosten der Scha-densbeseitigung. Für die wirtschaftlichen Schäden, die durch Bauverzögerungen oder den „Kollateralschaden“ entstehen, müssten die Unternehmen letztlich selbst aufkom-men.

32 Länderspiegel / Sonstiges

Problem „Klau am Bau“Sachsen/Sachsen-Anhalt

Sonstiges

Sonstiges 33

werden Maßnahmen für die erfolgreiche Werbung und Suche nach Auszubildenden aufgezeigt. Diese beinhalten Kennzeichen und Checklisten für die Attraktivität der angebotenen Ausbildungsberufe und aus-bildenden Bauunternehmen, sie beschrei-ben erfolgreiche Möglichkeiten für die richtige Ansprache von Schülern und für Praktika sowie Wege, mit potenziellen Aus-zubildenden auch nach dem Praktikum in Kontakt zu bleiben. Ein Leitfaden widmet sich explizit erfolgreichen Unternehmens-beispielen. Darin zeigen Bauunternehmen aus der Praxis heraus auf, welche Wege sie bei der Azubigewinnung gehen und welche Methoden für sie erfolgreich sind.

Mehr Informationen zum Azubimarketing für Unternehmen der Bauwirtschaft und Bestell-möglichkeiten sind unter: http://rkw.link/azubimappebau

Die Bundesfachab-teilung Spezialtiefbau des Hauptverbandes hat das gemeinsam mit Kooperations-partnern erarbeitete „Merkblatt Baulärm“ herausgegeben. Wie auch schon im „Merkblatt kampfmittelfrei bauen“ werde neben den Pflichten der Bauunternehmen vor allem die Verant-wortung des Bauherrn und seiner Planer herausgearbeitet, da diese – zum Nachteil der Bauunternehmen – in der Baupraxis oftmals nur unzureichend wahrgenommen wird. Die Thematik Baulärm sollte bereits bei der Planung, Ausschreibung und Verga-be berücksichtigt werden, denn behördli-che oder auch gerichtliche Anordnungen, die als Folge von Baulärmbeschwerden während des laufenden Baubetriebs erlas-sen werden, führen praktisch immer zu Mehrkosten und Zeitverzug. Dieses Risiko zu minimieren ist möglich. Der Weg dahin wird anhand fachlicher, baurechtlicher und baupraktischer Informationen im Merk-blatt Baulärm aufgezeigt.

Unter www.baulärmportal.de finden Sie in über-sichtlicher Form den gesamten Inhalt des Merk-blattes sowie einen kostenfreien Download.

Der neue Karriereführer Bauingenieure 2016/2017 ist erschienen und kann ab sofort bestellt werden unter: www.bauindustrie.de

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8. überarbeitete und aktualisierte Auflage 2016, 184 Seiten mit 75 farbigen Abbildungen und 54 Tabellen.Buch: 49,00 € / ISBN 978-3-481-03535-8E-Book: 49,00 / ISBN 978-3-481-03536-5

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Mit dem Flyer „Kurz und knapp“ stellt sich die So-zialkasse der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) vor. Unter dem Dach von SOKA-BAU sind zwei Institutionen vereint: die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (ULAK) und die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes (ZVK). Beide sind Ein-richtungen der Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft, die sich aus dem Hauptver-band, der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes zusammen-setzen. Aufgaben der ULAK sind die Sicherung von Urlaubsansprüchen und die Finanzierung der Berufsausbildung. Die ZVK schafft mit der Rentenbeihilfe einen

Ausgleich für strukturbedingte Nachteile bei der Altersversorgung.

Weitere Informationen unter:www.soka-bau.de

Die Bauhaus Weiterbildungsakademie Wei-mar (WBA), Institut an der Bauhaus-Uni-versität Weimar, bietet gemeinsam mit der Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg seit 2010 das berufsbegleitende weiterbildende Studium „Straßenbau mit Zukunft“ an. Die sechsmonatige Weiterbildung richtet sich sowohl an Ingenieure als auch an Techni-ker und Facharbeiter sowie Vertreter der öffentlichen Hand. Das inhaltliche Konzept ist modular gegliedert und beinhaltet zehn ausgewählte Fachthemen, darunter Grundlagen der Straßenkonstruktion, Planen, Entwerfen und Bauausführung mit unterschiedlichen Baustoffen, Qualitäts-management sowie Exkurse zu speziellen Bauweisen im Straßenbau.

Nächster Studienbeginn ist am 13. Januar 2017. Nach erfolgreicher Teilnahme erwerben die Absolventen den Titel „Fachingenieur/-in für Straßenbau“ bzw. „Fachbauleiter/-in für Straßenbau“ (Bauhaus-Universität Weimar).Weitere Informationen unter 03643 584-221 oder www.wba-weimar.de.

Eine unverzichtbare Arbeitsunterlage für Arbeitgeber, Per-sonalabteilungen, Betriebsräte, Lohn-buchhaltungen und alle Arbeitnehmer der Bauwirtschaft.

4. aktualisierte und erweiterte Auflage 201636,80 € / ISBN 978-3-87199-219-3

Otto Elsner Verlagsgesellschaft mbh & Co. KGTel.: 06071 820940, Fax: 06071 [email protected], www.elsner.de

Bitte beachten Sie unsere Beilage

Das Betriebswirtschaftliche Institut der Bauwirtschaft (BWI-Bau) hat die vom Hauptverband herausgegebenen Ver-tragsformulare für Bietergemeinschaften, Arbeitsgemeinschaften und Dach-Arbeits-gemeinschaften überarbeitet. Die neuen Vertragsformulare sind ab sofort beim BWI-Bau erhältlich. Insgesamt wurden alle drei Vertragsformulare aktualisiert, formal und inhaltlich aufeinander abgestimmt sowie neu und einheitlich bezeichnet.

Die neuen Vertragsformulare sind ab sofort erhältlich unter BWI-Bau GmbHTel.: 0211 6703-287, Fax: 0211 6703-282E-Mail: [email protected]

Wie Bauunternehmen erfolgreich Azubis gewinnen können, zeigt die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum in ihrer Mappe „Azubimarketing für Unternehmen der Bauwirtschaft“. Darin werden in vier Leit-fäden Maßnahmen für erfolgreiches Wer-ben um den Baunachwuchs aufgezeigt. Ne-ben einem Marketingkonzept für die Suche nach Auszubildenden werden Tipps und Hilfestellungen für die richtige Ansprache von Jugendlichen und die Durchführung von Schülerpraktika gegeben. Außerdem wird anhand von Unternehmensbeispielen gezeigt, wie diese erfolgreich Auszubilden-de für Bauberufe gewinnen.

Die Mappe unterstützt Bauunternehmen mit praktischen Hilfen für die Suche nach Nachwuchskräften. In vier Leitfäden

Das Arbeitsverhältnis im Baugewerbe – Praxis- und anwendungsorientierte Erläuterungen

Karriereführer Bauingenieure

SOKA-BAU-Flyer

„Neue“ Fachingenieure und Fachbauleiter für Straßenbau

Kosten-, Leistungs- und Ergebnisrechnung der Bau-unternehmen (KLR Bau)

Neuer HDB-Bietergemein-schafts-, ARGE- und Dach-ARGE-Vertrag

Azubimarketing für die Bauwirtschaft

Merkblatt Baulärm veröffentlicht

Andreas Biedermann / Thomas Möller

Otto Elsner Verlagsgesellschaft

DasArbeitsverhältnis

Baugewerbeim

Praxis - und anwendungsorientierteErläuterungen

� Arbeitsvertrag ( Rechte / Pfl ichten)� Geltung von Tarifverträgen� Lohn- / Gehaltsregelungen / Mindestlohn� Arbeitszeit / Urlaub� Kurzarbeit / Saison-Kurzarbeit� Sozialkassenverfahren / Zusatzrente� Befristung / Kündigung� BaubetriebeVO / BG BAU� Vertragsmuster / Formulare / Tabellen

AV Bau

4. Aufl age

Page 18: Bauindustrie//aktuell€¦ · Fragen standen im Mittelpunkt des von der WELT, dem Verband Deutscher Verkehrsun-ternehmen (VDV) und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ausgerichteten

34 Personalien

// Prof. Dr. Rolf Kniffka, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a. D., hat für seine Tätigkeiten als langjähriger Vorsitzender des VII. Senates, zuständig u. a. für das Werkver-tragsrecht, als renommierter Autor und Vor-tragender den Deutschen Baurechtspreis 2016 erhalten. Der Preis wird seit 1986 alle drei Jah-re von der Deutschen Gesellschaft für Baurecht an Personen, die sich in besonderer Weise um die Belange des Baurechts verdient gemacht haben, vergeben.

// Klaus-Dieter Müller, Geschäftsführer der K. Rogge Spezialbau GmbH, ist neuer Präsident der Fachgemeinschaft (FG) Bau Berlin und Brandenburg. Er war seit 2005 Vizepräsident der FG Bau. Dieses Amt übernimmt nun Dipl.-Ing. Sascha Gresitza, Geschäftsführer der Gottfried Puhlmann GmbH & Co. KG.

// Neuer Vorstandsvorsitzender der Landes-gruppe Thüringen im Bauindustrieverband Hessen-Thüringen ist Torsten Teichgräber, Bereichsleiter der Ed. Züblin AG in Jena. Teich-gräber übernimmt den Vorsitz von Heinrich Nenninger, der seit der Gründung des Ver-bandes in Thüringen dem Vorstand angehörte, zunächst als Vorsitzender der Regionalgruppe Südthüringen und seit 2005 als Vorsitzender der Landesgruppe Thüringen.

// Der Lenkungskreis Internationales Bauen hat seinen stellvertretenden Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Hans-Joachim Bliss, Mitglied der Geschäftsleitung der Bauer Spezialtiefbau GmbH, zum kommissarischen Vorsitzenden bestellt. Er übernimmt nach dem Ausscheiden von Dr.-Ing. Thomas Krause (Hochtief) dessen Aufgaben für die verbleibende Amtsperiode bis zur Neuwahl im Herbst 2017.

// Thomas Schleicher, Ehrenpräsident des Ver-bandes Bauwirtschaft Nordbaden, wurde mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Medaille wurde von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut „für herausra-gende unternehmerische Leistungen und zum Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergi-sche Wirtschaft“ überreicht.

// Dipl.-Ing. Heinz Kaltenecker, Vorstands-mitglied der Bauer AG und Mitglied des

Ausschusses großer Unterneh-men im Hauptverband, feierte seinen 65. Geburtstag.

// Sein 60. Lebensjahr vollendete Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang, Präsident des Rohrleitungs-bauverbandes.

// Dipl.-Ing. Bernd Stephan, Ehrenmitglied des Verbandes Bauwirtschaft Baden-Württemberg und ehemaliger Präsi-dent des früheren Verbandes der Bauwirtschaft Südbaden, verstarb im Alter von 77 Jahren.

// Wolfgang Sofsky, Präsidiumsmitglied des Verbandes Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz, wurde das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er habe sich ehrenamtlich und in außerordentlichem Maß für sei-nen Berufsstand und für die Ausbildung junger Menschen eingesetzt, heißt es in der Begründung.

// Der langjährige BDI-Vi-zepräsident Dieter Kempf (l.) wurde zum neuen Präsidenten des Bundesver-bandes der Deutschen In-dustrie gewählt. Er tritt ab Januar 2017 die Nachfolge von Ulrich Grillo an. Der ehemalige Präsident des Haupt-verbandes, Prof. Thomas Bauer (r.), ist in seinem Amt als Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie bestätigt worden.

// Dipl.-Ing. Heinrich Wagner, Eh-renpräsident des früheren Verbandes der Bauwirt-

schaft Südbaden, vollendete sein 85. Lebensjahr.

// Sein 75. Lebensjahr vollendete Dr.-Ing. Klaus-Die-ter Ehlers, ehemaliges Mitglied des Präsidiums des Hauptverbandes sowie ehemaliger Vizepräsident Technik.

// György Varga, Mitglied des Präsidiums des Hauptverbandes und Präsident des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen, feierte seinen 65. Geburtstag.

Personalien//aktuellDaten zur Baukonjunktur in Deutschland 35

Deutsche Baukonjunktur: Bauaufschwung 2016 setzt sich fort

Auftragseingang 1 7,5 15,8 5,2 Hochbau 6,7 16,7 5,4 Tiefbau 8,6 14,8 4,9Hochbaugenehmigungen 2, 3, 6 16,3 19,3 7,9 Neubau 2, 6 18,5 20,5 8,9Umsatz 1 9,2 7,9 1,4 Hochbau 10,4 8,4 1,7 Tiefbau 8,0 7,3 0,9

Nov. 2016 Okt. 2016 Nov. 2015

Auftragsbestand 7 3,3 3,4 2,8

Kennzahlenin%zumVorjahrBestand: Reichweite in Monaten

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2016Jan.-Sep.

2015Jahr

Nachfrage und ErwartungenAuftragseingang,gleitender3-Monats-Durchschnitt,in%zumVorjahr.Geschäftsklimaindex*, saisonbereinigt

Auftragseingang 1 11,4 17,5 13,3Hochbaugenehmigungen 2, 3, 5 16,2 24,0 9,9 Wohngebäude 4, 5 14,3 21,5 8,9 Einfamilienhäuser -9,5 3,0 8,5 Zweifamilienhäuser 0,0 12,6 6,0 Mehrfamilienhäuser 27,8 27,5 8,8Umsatz 1 21,2 15,4 7,1Auftragsbestand 7 3,2 3,3 2,7 Mehrfamilienhäuser 3,1 3,3 2,4

Auftragseingang 1 1,1 13,3 1,1 Hochbau -0,5 17,5 -1,6 Tiefbau 3,7 7,0 5,5Hochbaugenehmigungen 4, 6 24,9 21,8 5,1 Fabrik- u. Werkstattgebäude 45,6 34,9 -11,6 Handels- und Lagergebäude 4,3 13,4 4,9Umsatz 1 2,0 4,0 0,3 Hochbau 3,0 2,9 -1,9 Tiefbau 0,6 5,9 4,1Auftragsbestand 7 Hochbau 3,6 3,7 3,0

Auftragseingang 1 12,2 17,6 5,4 Hochbau 16,6 11,1 9,3 Straßenbau 8,7 16,8 2,9 sonstiger Tiefbau 15,1 22,2 7,0Hochbaugenehmigungen 4, 6 68,3 28,8 9,3Umsatz 1 10,8 8,0 -0,8 Hochbau 4,8 7,4 -0,3 Straßenbau 13,3 9,1 -4,0 sonstiger Tiefbau 10,2 6,9 3,2Auftragsbest. 7 Straßenbau 2,7 3,0 2,5

Bauhauptgewerbe insgesamt

1 Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 2 Wohn- und Nichtwohngebäude 3 Neu- und Umbau 4 Neubau 5 Zahl der Wohnungen6 Veranschlagte Baukosten 7 Reichweite in Monaten * Geometrisches Mittel aus aktueller Geschäftslage und Erwartungen

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Aon Risk Solutions ist ein Geschäftsbereich der Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH

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