Badevergnügen an die Adria JE NACH rund um die Kvarner...
Transcript of Badevergnügen an die Adria JE NACH rund um die Kvarner...
TEXT MICHAEL BERNLEITNERFOTOS UWE KRAUSS, MICHAEL BERNLEITNER
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ROLLER-REISE DIE „GASTRO-TOUR“ DURCH NORDKROATIEN, DEN KVARNER UND ETWAS ISTRIEN
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Hier ist die längst fällige Schlemmerreise in und rund um die Kvarner BuchtJE NACH
GUSTO UND GESCHMACK
Diesmal locken uns nicht das
Badevergnügen an die Adria
oder historische Kulturschät-
ze, sondern ganz einfach der Appetit.
Umso besser, wenn sich auf einer fei-
nen Rollertour alles miteinander ver-
binden lässt. Dazu muss man das Rad
nicht neu erfinden und erst mühsam
auf Entdeckungsreise gehen: Unsere
Freunde Kristijan und Igor Frljužec
vom Rocker Motorcycle Rental in Za-
greb vermieten nicht nur Motorräder
aller Bauarten und Hubraumklassen,
sondern sie bieten auch erprobte The-
menfahrten an, je nach Gusto und
Geschmack. Darunter verschiedene
„Gastro-Touren“ in die interessantesten
Gegenden Kroatiens: Die besten Wirts-
häuser und Gourmetadressen sind wie
an einer Perlenkette aufgereiht, dazwi-
schen angenehme Unterkünfte. Wenn
wir schon von den Spezialisten die
Insider-Tipps bekommen, dann wollen
wir’s nicht besser wissen und vielleicht
gar woanders hinfahren …
Fünf oder besser sechs Tage sollte man
für die Tour einplanen. Zagreb kann
man aus Salzburg, Oberösterreich
oder dem Osten Österreichs bequem
in zirka vier Stunden erreichen, von
Tirol oder Vorarlberg aus ist die Fahrt
ein bisschen aufwändiger. Los geht’s
im Wallfahrtsort Marija Bistrica eini-
ge Kilometer nördlich von Zagreb, wo
wir uns nach dem Besuch der Basilika
und der Schwarzen Madonna sowie
dem Genuss von regionalem Honigge-
bäck und ein paar Tropfen Honiglikör
auf den Weg zum gerühmten Weingut
Bolfan nahe dem keinen Dorf Hraš¼ina
machen. Die schöne Weingegend ist
hügelig, manchmal sogar sehr steil,
und besonders dann wird die kurvige
Straße besonders eng.
Mit immensem persönlichem und
wirtschaftlichem Aufwand hat To-
mislav Bolfan einen biodynamischen
Vorzeigebetrieb auf die Kuppe eines
Weinberges gesetzt. Das stilvolle Haus
mit traumhafter Aussicht wurde aus
mehreren alten und baufälligen kroa-
tischen Bauernhäusern kunstfertig neu
Gut unterwegs mit den Reisetipps der Spezialisten
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(1) Prächtige Aussicht bis nach Cres und Krk(2) und (3) Fährverbindungen sind häufig,
die Prozedur ist völlig unkompliziert(4) Tolle Speise- und Weinkarte im Draga di Lovrana
(5) Tomislav Pavleka ist der Wirt des Kamene Pri³e in der Altstadt von Bale
(6) Weingut Bolfan in der Nähe von Zagreb(7) Aussichtsreiche Fahrt im Velebitgebirge
(8) Kleine Braunbären werden im Velebit gepflegt(9) Der Ortsteil Rastoke von Slunj liegt mitten im Wasserfall
(10) Im Land der Karl-May-Filme
Umstände von ihrer Mutter getrennt
wurden und alleine nicht überleben
könnten. Auch Offroad-Strecken kön-
nen im Velebit befahren werden; der
serpentinenreiche Abstieg zur legen-
dären Küstenstraße „Jadranska Magis-
trala“ ist ein spektakuläres Ereignis,
das man nur an einigen Stellen der
östlichen Adria erleben kann.
In Stinica legt die Fähre nach Mišnjak
auf der Insel Rab ab, die uns mit eher
planlos hingeworfenen Appartment-
zusammengesetzt; die fünf Gästezim-
mer sind gemütlich und komfortabel.
Es kommen die besten Produkte der
Region sorgfältig zubereitet auf den
Tisch, bis hin zum Mehl für das hausge-
machte Brot ist fast alles selber produ-
ziert. Natürlich gibt es Graševina, den
trinkfreudigen kroatischen Welsch-
riesling, der Bolfan-Reputationswein
ist aber der Rajnski Rizling.
Am nächsten Tag verlassen wir in
würzig-klarer Frühsommerluft und mit
Rajnski Rizling im Roller-Kofferaum
die Weinberge. Die erste Teiletappe
des Tages führt ins nördliche Velebit-
gebirge. Vorher aber noch durch das
malerische Örtchen Slunj, das mitten
im Zusammenfluss zweier Flüsse liegt,
die sich gleich wieder verzweigen und
die pittoresken Häuser des Dorfes in
Kaskaden umfließen. Leben mitten im
Wasserfall – was natürlich eine gro-
ße Touristenattraktion ist. Auch die
berühmten Plitvicer Seen liegen am
Weg, und nur wenige Kilometer später
gibt es bei Oto³ac das nächste Natur-
wunder: Der Karstfluss Gacka ist ein
Schlundfluss – das heißt, er entspringt
an einer Seite des Tales und versickert
nach elf Kilometern auf der gegenüber
liegenden Seite wieder im Erdboden.
Dazwischen sind etliche historische
Wassersägewerke erhalten sowie Was-
sermühlen zum Walken von Textilien.
Die Bachforellen in der Gacka sollen
angeblich fünf Mal schneller wachsen
als in anderen Karstflüssen.
Der „Nationalpark Nördlicher Vele-
bit“ ist Winnetoulandschaft: Kla-
rerweise sieht es so aus wie in den hier
gedrehten Karl-May-Filmen, hinter
jeder Straßenbiegung erwartet man
Komantschen oder Old Shatterhand.
Wer mag, kann hier das „Bärendorf“
in Kuterevo besuchen, das ein natur-
nahes Refugium für verwaiste kleine
Braunbären ist, die durch widrige
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Ein knapper Tagesritt bis zur Winnetou-Gegend
Spektakulärer Abstieg zur Adria-Küstenstraße
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(1) Entspannte Hafenatmosphäre in der Altstadt von Rab
(2) Alle vier Kirchtürme in der Stadt Rab auf einen Blick
(3) Am höchsten Punkt von Rab, dahinter das kroatische Festland
(4) Die Inseln Cres und Lošinj sind durch einen schmalen Kanal getrennt (5) Der berühmte Captain’s Cake, wie
er in Mali Lošinj verabreicht wird
ein helles Risotto mit Kvarner Scam-
pi und ein dunkles Sepiarisotto; als
Hauptgang eine riesige Zahnbrasse
mit Kartoffeln und Mangold; schließ-
lich die weithin bekannte Raber Torte,
die nach einem 800 Jahre alten Rezept
mit Mandeln, Zitronenzeste und Ma-
raschino-Kirschlikör gemacht wird.
Das gibt Kraft für einige Zeit.
Die kann man brauchen, wenn
man nach der Fahrt durch einen
Steineichenwald und durch ein hoch
gelegenes Moorgebiet den mit 408
Meter Seehöhe höchsten Punkt der
Insel erreicht. Man balanciert durch
eine riesige Geröllhalde, in der die Be-
sucher hunderte, wenn nicht tausende
kleine Steinpyramiden gebaut haben.
Es gibt klaren Blick aufs Festland und
auf die berühmt-berüchtigte Sträflings-
insel Goli otok („nackte Insel“), auf der
hochgesichert bis 1988 das Faustrecht
herrschte, und die gerne auch „Titos
Hawaii“ genannt wurde.
Die vier größten Inseln der Kvarner
Bucht sind in zwei oder drei Tagen be-
quem zu durchfahren. Die zirka zwei-
einhalb Stunden dauernde Überfahrt
siedlungen empfängt. Dafür ist der
historische Kern der Stadt Rab eine
echte Mittelmeerperle. Natürlich gibt’s
eine lebhafte Hafenpromenade, die Er-
kundung der höher gelegenen, ruhige-
ren Teile der Altstadt lohnt sich aber.
Wahrzeichen des historischen Juwels
sind die vier markanten Kirchtürme,
die sich fast auf einer gemeinsamen
Linie auf den typischen Rab-Ansichts-
kartenfotos verewigen lassen.
Freilich gibt es in den Gaststätten viel
fettes Pljeskavica, zuweilen auch sehr
wohlschmeckendes. Das klassische
gastronomische Highlight von Rab
ist aber sicher die urig eingerichtete
Konoba Rab, ein paar Meter von der
Hafenzeile. Eine typische Speisen-
folge sieht hier so aus: Nach der Vor-
speisenplatte mit allerhand Schinken-,
Käs- und Wurstvariationen kommt
eine köstliche Kombination aus ge-
grilltem Oktopus in Eierspeis; dann
Die Altstadt von Rab liefert perfekte Ansichtskartenmotive
auf der Autofähre von Lopar nach
Valbiska auf der Insel Krk ist wie eine
kleine Kvarner-Kreuzfahrt.
In der Ferne sieht man die Ortschaft
Baška mit ihrem kilometerlangen wei-
ßen Kiesstrand; die Stadt Krk zieht
vorüber, ebenso die unbewohnte Insel
Plavnik, die eines der wenigen Refugi-
en für Gänsegeier ist. In Valbiska kann
man sich gleich nach Merag auf Cres
einschiffen oder vorher einen kleinen
Abstecher ins Dörfchen Vrbnik ma-
chen, der Heimat des autochthonen
Žlahtina-Weins.
Cres ist landschaftlich sehr reizvoll, fah-
rerisch und von der Streckenführung
her sehr angenehm zu bereisen. Über
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(1) Hafen und Altstadt von Rovinj, darüber die Basilika der Heiligen Euphemia(2) Blaž Crnivec eröffnet das Jazzfestival in Bale(3) Gutes Werkzeug im Restaurant Draga di Lovrana(4) Stimmungsvolles Ambiente im Restaurant Puntulina in Rovinj(5) Gut geschützter Hafen von Cres(6) Das malerische Veli Lošinj(7) Ein freundlicher Weinbauer in der Gegend von Laši¼i(8) Tisch mit Aussicht im Restaurant Draga di Lovrana(9) Der grandiose Strand Sveti Ivan auf der Insel Cres
nicht fehlen. Nach einer wechselvol-
len Geschichte wurde das Haus 2005
wiedereröffnet und ist nun einer der
ersten Adressen der kroatischen Adria.
Küchenchef Zdravko Tomši¼ ist Mit-
begründer der Slow-Food-Bewegung
in Kroatien – für das Degustationsme-
nü soll man sich entsprechend Zeit
nehmen. Eines der Geheimrezepte ist
sicherlich, dass die Eigentümerfami-
lie Nikolac hauptberuflich eine kleine
Fischfangflotte betreibt – man weiß
also sehr genau, was man hier serviert.
der Welt, eine Blaue Grotte ist ebenfalls
inklusive.
Entlang der „Kvarner Riviera“ bis
nach Opatija führt eine der welt-
weit schönsten Küstenprachtstraßen.
Für den Roller- und Motorradfahrer
eine mittlerweile bestens ausgebaute
griffige Piste mit zügigen Kurvenver-
läufen und herrlichem Blick auf die
Kvarner Bucht, vor allem auf die In-
seln Cres und Krk. Richtung Opatija
wird die k. u. k. Atmosphäre mit ihrer
schönen Villenarchitektur immer dich-
ter. In der Lorbeerstadt Lovran biegen
wir zum mutig in den steilen Hang des
U³ka-Gebirges gebauten Hotel Draga
di Lovrana ab, in dem schon Kaiser
Franz Josef zu Gast war, da wollen wir
das langgestreckte Cres – der Abste-
cher in das 4000 Jahre alte Lubenice
sehr reizvoll: Der Weg zwischen nied-
rigen Steinmauern wird immer schmä-
ler und hat bald nur mehr Lenkerbreite,
dann ist man im ehemaligen Hauptort
des Archipels, auf einer Felswand in
380 Meter Höhe.
Heute gibt’s nur mehr ein Kirchlein,
ein paar Wohnhäuser, eine Konoba
für die Touristen, ein Schafshirtenmu-
seum (die ehemalige Schule) und ein
Münzfernrohr. Abgesehen von einer
Anreise übers Wasser ist Lubenice die
einzige Möglichkeit, zum Traumstrand
Sveti Ivan zu gelangen. Der Abstieg
vom Dorf dauert etwa eine Dreiviertel-
stunde – dafür ist man dann an einem
der anerkannt 40 schönsten Strände
fehlung, sondern auch wegen seines
erstaunlichen Buffetrestaurants: Die
Salate, die frittierten Anchovis, die Tin-
tenfische, das ofenwarme Roastbeef
und überhaupt das gesamte Riesenbuf-
fet sind tausend Mal besser als die Ge-
richte in vielen A-la-carte-Restaurants
auf dieser Welt, hier ist ein echtes
Schlaraffenland. Man kann nur hoffen,
dass solche Qualität bei einem nächs-
ten Besuch auch noch da ist.
Auf der Rückfahrt wollen wir von Cres
direkt auf das Kvarner Festland über-
setzen. Das winzige Hafendörfchen
Porozina mit den Ruinen eines Fran-
ziskanerklosters und einer gotischen
Kirche ist erkundenswert. Hat man ein
bisschen mehr Zeit zur Verfügung, ist
– ungefähr auf dem halben Weg durch
Seefahrerei war, stehen entlang des
Hafenkais auch viele prächtige Kapi-
tänshäuser. Traditionelle Spezialität
ist der Kapitänskuchen, der unter
Verwendung von Feigen, Schokolade
und Orangen hergestellt wird. Weil
der Captain’s Cake auf Schiffsreisen
eine gewisse Zeit lang verwendbar sein
musste, schmeckt er halt ein bisschen
kratzig.
Obwohl das Dörfchen Veli (Groß)
Lošinj heißt, ist es heute der viel
kleinere, intimere und gemütlichere
Ort, mit einer Kirche und einigen Knei-
pen direkt am Hafenbecken. Das noch
sehr neue Hotel Punta in Veli Lošinj
ist nicht nur wegen seiner schönen
Zimmer mit Meerblick eine echte Emp-
eine Drehbrücke geht es auf die Insel
Lošinj, die grünste der Kvarner Inseln,
mit Pinien üppig bewaldet. Es gibt hier
über 200 Sonnentage im Jahr, das Kli-
ma ist ganzjährig mild. Als Luftkurorte
haben Mali Lošinj und Veli Lošinj (ge-
meinsam mit Opatija am Festland) vor
über 120 Jahren den regen k. u. k. Tou-
rismus an der kroatischen Adria mitbe-
gründet. Der Hauptort Mali Lošinj hat
viel kaiserliche Architektur, und weil
die Insel mit ihren Schiffswerften über
Jahrhunderte hinweg ein Zentrum der
Der Traumstrand will durch Ausdauer erobert werden
Die Luft hat hier bereits dem Kaiser sehr gutgetan
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Warum die Kvarner Scampi so besonders gut schmecken
Wahrscheinlichkeit wiederkommen.
Für unverbesserliche Rovinj-Romanti-
ker ist die Cocktailbar Valentino gleich
nebenan.
Auch die schönste Beisltour hat
ein Ende. Für die Heimfahrt aber
noch etwas ganz Spezielles: Nur wenige
Kilometer nordöstlich der Hafenstadt
Rijeka ist man fast übergangslos in al-
pinen Bergregionen. In Fužine fährt
das erste touristische Elektroschiff Kro-
atiens auf einem der Seen, in Delnice
wartet im „grünen Herz Kroatiens“ das
Hotel Risnjak. Die Unterkunft ist zwar
ohne Höhepunkte, ganz anders aber
die Küche: Steinpilzsüppchen, Wild-
schweinferkel, Blaubeerstrudel – beste
alpine Verpflegung einen Steinwurf
von der Adria entfernt. Und per Zufall
steht auch hier der gelungene Rheinries-
ling der exklusiven Bolfan Winery (wie
ganz am Anfang) am Tisch. Unsere Kol-
legen vom Zagreber Motorradverleih
haben mit ihren Reiseempfehlungen
ganze Arbeit geleistet.
das berühmte Monte. Es könnte mit
seiner begnadeten Aussichtslage eine
richtige Touristenfalle sein – wer aber
auf einer der drei Meerterrassen einen
Tisch ergattert und sich mit Blick auf
die vorgelagerte Katarineninsel an den
klassischen Meeresfrüchtegerichten
gütlich getan hat, der wird mit hoher
noch dazu preiswert bei Herrn Eliðo
Pilato in Laši¼i. Die Pilato-Kreszenzen
können internationale Auszeichnun-
gen vorweisen, sind aber nicht so
„modisch“ wie die von bekannteren
istrischen Spitzenwinzern. In Rovinj
schließlich ist das Restaurant Pun-
tulina nicht so „in aller Munde“ wie
auch die Zimmer im Draga di Lovrana
sind sehr schön.
Wenn wir schon da sind, dann nehmen
wir Rovinj, die istrische Perle, noch in
die Runde dazu. Weil man auf dem
Weg gutes Olivenöl einkaufen kann,
zum Beispiel bei Herrn Ipša in Livade.
Ebenso Wein, zum Beispiel gut und
ausschließlich salzige Gräser und
Kräuter fressen und sozusagen schon
vorgewürzt sind; außerdem richtige
Überraschungen wie Seeteufelkutteln
in Weißweinsauce. Das könnte bis
zum Abend so weitergehen; Malvazija
und roter Refosko machen den Son-
nenunergang noch röter und schöner;
Es beginnt mit roh marinierten
Kvarner Scampi, und Marketing-
Direktrice Sanja Krmpoti¼ tischt auch
gleich die zugehörige Geschichte
mit auf, warum nämlich diese Kvar-
ner Scampi so außergewöhnlich gut
schmecken: Die nordkroatische Kre-
vette lebt gerne in höheren Meeres-
regionen, wo mehr Sonnenlicht hin-
kommt, deswegen ist sie etwas süßer.
Signature dish im Draga di Lovrana
ist im Vakuum bei Niedertempera-
tur gegarter Adria-Thunfisch, der roh
aussieht, aber es eben nicht ist, mit
Wasabi. Es kommen Jakobsmuscheln
mit schwarzen Sommertrüffeln und
Ziegenmilchsauce; Cannelloni mit
Ricotta und Parmesan von der Insel
Pag auf Ochsenschwanzragout; eine
Lammkrone von Tieren auf Pag, die
triptipp
Im Weingut Bolfan in Marija Bistrica in der Nähe von Zagreb lässt sich’s nicht nur köstlich speisen, sondern auch stilvoll übernachten. Ab zirka 45 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Frühstück, Gornjaki 56, 49283 Hraš³ina, Tel.: 00385/49/458 287; www.bolfanvinskivrh.hr Das Grand Hotel Imperial in Steinwurfnähe zur Altstadt von Rab wurde kürzlich komplett renoviert und ist die erste Adresse auf der Insel, 2014 ist auch die neue Pool Area in Betrieb. Ab zirka 42 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Frühstück, M. de Dominisa 9, 51280 Rab, Tel.: 00385/51/724 522; www.imperialrab.com Das neu errichtete Hotel Punta in Veli Lošinj ist eine der gepflegtesten Möglichkeiten, auf der Insel Lošinj zu übernachten, ab zirka 55 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Frühstück, sehr empfehlenswerte Halbpension! Šestavine 17, 51551 Veli Lošinj, Tel.: 00385/51/662 000; www.losinj-hotels.com. Das Hotel Lone in Rovinj ist ein großes, 2011 eröffnetes fünfsterniges Designer-Hotel mit spaciger Architektur und geräumigen Zimmern. Zu Fuß ist man entlang der Uferpromenade in etwa 20 Minuten in der Altstadt. Im Doppelzimmer inklusive Frühstück ab zirka 75 Euro pro Person, Luje Adamovi¼a 31, 52210 Rovinj, Tel.: 00385/52/632 000; www.lonehotel.com/de
GUT WOHNEN & SCHLAFEN
WEINGUT & PENSION BOLFAN
GUT ESSEN & GUT TRINKENDie meisten der „motomobil“-Kulinariktipps sind im Roller-Reisebericht beschrieben – hier sind die Kontakt- und die Web-Adressen: Die traditionell-gemütlich möblierte Konoba Rab in der Fußgängerzone des historischen Rab bietet mediterane Klassiker zu plausiblen Preisen. Kneza Branimira 3, 51280 Rab, Tel.: 00385/51/725 666. Das Restaurant im Hotel Draga di Lovrana an den Hängen des Gebirgszuges U¼ka ist Mitglied der Jeunes Restaurateurs d’Europe und mittlerweile als Gourmetadresse weit über die kroatischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Lovranska Draga 1, 51415 Lovran, Tel.: 00385/51/291 826; www.dragadilovrana.hr Das Restaurant Puntulina in der Altstadt von Rovinj verwöhnt mit herrlicher Aussicht auf die vorgelagerten kleinen Inseln sowie exquisitem Seafood und Kvarner Spezialitäten, Svetog Križa 38, 52210 Rovinj, Tel.: 00385/52/813 186. Das Kamene Pri³e von Tomislav Pavleka in Bale ist eine gelungene Mischung aus Lounge, Bar, Wirtshaus und Jazzbühne, Castel 57, 52211 Bale, Tel.: 00385/52/824 235; www.kameneprice.com Das Restaurant im Hotel Risnjak in Delnice (im Nationalpark Risnjak in der Gespanschaft Primorje-Gorski) lockt mit alpinen Leckereien wie Pilzgerichten, Wildschweinsteaks oder Blaubeerstrudel, Lujzinska cesta 36, 51300 Delnice, Tel.: 00385/51/508 160; www.hotel-risnjak.hr Olivenölproduzent Klaudio Ipša ist einer der Protagonisten, die die Qualität des istrischen Olivenöls an die Weltspitze heranführten. Im Gut Ipša gibt es Verkostung und Unterkünfte, Ipši 10, 52427 Livade, Tel.: 00385/52/664 010; www.ipsa-maslinovaulja.hr Weinbauer Eliðo Pilato zählt zu den istrischen Spitzenwinzern, die Preise seiner Kreszenzen sind jedoch am Boden geblieben. Verkostung und Verkauf in Laši¼i 2, 52463 Vižinada, Tel.: 00385/52/446 281; www.vina-pilato.com
Österreichische Bezugsquelle für Broschüren, Karten und Zimmernachweise ist die Kroatische Zentrale für Tourimus, Liechtensteinstraße 22a/1/1/7, 1090 Wien, Tel.: 01/585 38 84; www.kroatien.at. Leichte Scooter sind in fast allen Touristenzentren unkompliziert zu mieten. Zieht man in Nordkroatien die tageweise oder längere Miete von Motorrädern in Betracht, geht man am besten zu Rocker Motorcycle Rental, Stenjevec 3, 10000 Zagreb, Tel.: 00385/92/302 19 27; www.rockermoto.com Im Internet findet man reichlich Informationen über die kulinarischen Highlights Nordkroatiens. Aktuelle Restaurantführer kann man entweder als Broschüre bestellen, im Web betrachten oder downloaden; www.kvarner-gourmet.com/deu und www.istria-gourmet.com/de Auf www.istrienmagazin.at kann das schöne Istrien Magazin 2014 entweder online gelesen oder als PDF downgeloadet werden. Und die noch ganz „druckfrische“, liebevoll gestaltete neue Webseite www.istrien7.com präsentiert eine Fülle von ständig akualisierten Insidertipps. Nützliche Infos finden wir auch auf www.adriaforum.com
INFOS & WWW
HOTEL LONE IN ROVINJ
HONIGSPEZIALITÄTEN IN MARIJA BISTRICA
Auch wenn der Gepäckraum knapp wird: Die detaillierten, nützlichen und gut lesbaren Informationen der Reisehandbücher aus dem Michael Müller Verlag heben sie aus dem Angebot der Reiseführer hervor. Hervorragende Begleiter sind „Nordkroatien, Zagreb und Kvarner Bucht“ (368 Seiten, 5. Auflage 2012, ISBN 978-3899537093, 20,50 Euro) sowie „Istrien“ (360 Seiten, 4. Auflage 2014, ISBN 978-3899538595, 19,50 Euro), beide von Lore Marr-Bieger; www.michael-mueller-verlag.de
LITERATUR & KARTEN
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(3) Charmante Verkostung im Weingut
von Eliðo Pilato(4) Die vielgelobten
Kvarner Scampi
(1) Nochmals ein Blick auf die Stadt Rab(2) Abendliches Flanieren in den schmalen Gassen von Rovinj