Bachelor Thesis - - Catalogus Professorum...
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Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften Studiengang Lebensmitteltechnologie
Bachelor Thesis
Thema: Saccharosekristallisation unter Einfluss von Kakaopartikel
urn:nbn:de:gbv:519-thesis2011-0051-5
Betreuer: Prof. Dr. Siegfried Bolenz Dipl. Ing. (FH) André Manske
Jan Lange
Neubrandenburg, 23.02.2011
The aim of this work is the formation of sucrose crystals below the size of 100 μm, by
applying Vacuum crystallization. After the sucrose had been dissolved in water, the resulting
solution was vaporized and cooled down. Subsequently, cacao butter and lecithin were added.
This material system was vaporized further to the residual moisture below 1 %. At this,
several parameters of influence were examined. In subsequently experiments, cacao particles
were used as crystal nuclei. Mainly, laser diffraction spectroscopy was utilized as measuring
method. The result is an improvement of parameters of influence as well as the evaluation that
cacao particles are not suitable as crystal nuclei.
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der verwendeten Formelzeichen, Symbole und Abkürzungen .............................. 3
1. Einleitung ..................................................................................................................... 4
2. Theoretischer Hintergrund ........................................................................................... 5
2.1 Dispersion .................................................................................................................... 5
2.1.1 Emulsion ...................................................................................................................... 5
2.1.2 Suspension ................................................................................................................... 6
2.2 Prozesssschritte ............................................................................................................ 6
2.2.1 Verdampfen .................................................................................................................. 6
2.2.2 Kristallisation ............................................................................................................... 7
2.2.3 Trocknung .................................................................................................................... 9
2.3 Rohstoffe .................................................................................................................... 12
2.3.1 Saccharose .................................................................................................................. 12
2.3.2 Lecithin ...................................................................................................................... 15
2.3.3 Kakaobutter ................................................................................................................ 15
2.3.4 Kakaomasse................................................................................................................ 17
3. Material und Methoden .............................................................................................. 18
3.1 allgemeine Durchführung........................................................................................... 18
3.2 Rohstoffe .................................................................................................................... 25
3.3 Versuchsplanung ........................................................................................................ 25
3.3.1 Vorversuche ............................................................................................................... 25
3.3.2 Hauptversuche ............................................................................................................ 28
3.4 Analytische Methoden ............................................................................................... 31
3.4.1 Partikelgrößenbestimmung ........................................................................................ 31
3.4.2 Mikroskopische Begutachtung der Partikel ............................................................... 32
3.4.3 Restfeuchtebestimmung ............................................................................................. 33
3.4.4 Rheologische Messungen ........................................................................................... 35
4. Ergebnisse .................................................................................................................. 36
2
4.1 Vorversuche ............................................................................................................... 36
4.1.1 Standardisierungsrezeptur .......................................................................................... 37
4.1.2 Bestimmung der Partikelgrößenverteilung ................................................................ 39
4.1.3 Mikroskopische Auswertung ..................................................................................... 42
4.1.4 Rheologische Analyse ................................................................................................ 43
4.2 Hauptversuche ............................................................................................................ 44
4.2.1 Standardisierungsrezeptur .......................................................................................... 45
4.2.2 Bestimmung der Partikelgrößenverteilung ................................................................ 46
4.2.3 Mikroskopische Auswertung ..................................................................................... 48
4.2.4 Rheologische Analyse ................................................................................................ 49
4.3 Diskussion .................................................................................................................. 50
4.4 nächste Schritte .......................................................................................................... 53
5. Zusammenfassung ...................................................................................................... 54
6. Literaturverzeichnis.................................................................................................... 55
7. Abbildungsverzeichnis ............................................................................................... 57
8. Tabellenverzeichnis.................................................................................................... 58
9. Formelverzeichnis ...................................................................................................... 59
10. Anhang ....................................................................................................................... 59
Erklärung über die selbstständige Anfertigung der Arbeit ....................................................... 60
3
Verzeichnis der verwendeten Formelzeichen, Symbole und Abkürzungen
Symbol Bezeichnung Einheit
spezifische Oberfläche m²/g
D Scherrate 1/s
p Druck bar
sG Zucker/Wasser Verhältnis gesättigte Lösung g/g
sÜ Zucker/Wasser Verhältnis übersättigter Lösung g/g
qy Übersättigungszahl -
T Temperatur °C
t Zeit min
V Feuchtegehalt kg/kg
x10 Partikelgröße unter der 10 % aller Messwerte liegen μm
x50 Partikelgröße unter der 50 % aller Messwerte liegen μm
x90 Partikelgröße unter der 90 % aller Messwerte liegen μm
plastische Viskosität Pa *s
Schubspannung Pa
0 Fließgrenze Pa
Abkürzungen
FZS Fett-Zucker-Suspension
Gew.-% Gewichtsprozent
KB Kakaobutter
KM Kakaomasse
NFTM Nicht Fett Trockenmasse
SOP Standard Operating Procedure
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1. Einleitung
In der Lebensmittelindustrie wird in vielen Bereichen Saccharose eingesetzt, wie zum
Beispiel in der Getränke-, Backwaren- oder Süßwarenindustrie. In manchen Fällen ist es nicht
notwendig die Saccharose zu zerkleinern. Sie dient beispielsweise in der Getränkeindustrie
lediglich als Süßungsmittel. Ganz anders ist es bei der Schokoladenherstellung. Damit man
kein raues, sandiges Gefühl auf der Zunge beim Verzehr der Schokolade verspürt, müssen die
Zuckerkristalle von ihrer ursprünglichen Größe von 0,6 - 1,0 mm auf ca. 30 μm zerkleinert
werden. Diese Zerkleinerungsprozesse sind jedoch aufwändig, zeit- und kostenintensiv und
sollen nach Möglichkeit reduziert werden.
In dieser Arbeit sollen mit Hilfe des Kristallisationsprozesses möglichst kleine Zuckerkristalle
gewonnen werden. Die Versuche basieren auf bereits gewonnen Ergebnissen aus vorherigen
wissenschaftlichen Arbeiten. Deren Richtigkeit und Wiederholbarkeit soll geprüft werden.
Das zweite Ziel ist die Weiterführung der Versuche, um die Arbeitsschritte zu verbessern.
Diese beiden Punkte werden durch Vorversuche abgearbeitet. Die eigentlichen Hauptversuche
sollen zeigen ob es möglich ist, Kakaopartikel als Kristallisationskeim einzusetzen und somit
das Kristallwachstum zu beeinflussen.
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2. Theoretischer Hintergrund
2.1 Dispersion
Lebensmittel sind überwiegend Stoffe, die zwei- oder mehrphasig vorliegen und den Gesetzen
von dispersen Systemen unterliegen. In diesen Systemen teilt man die Phasen in zwei Arten
ein. Zum einen die disperse Phase und zum anderen die kontinuierliche Phase
(Dispersionsmittel), die die andere umgibt. (Tscheuschner, 2004). In der nachfolgenden
Abbildung 1 ist eine Dispersion schematisch dargestellt.
Abbildung 1: Dispersion
Bei der Herstellung der Zuckerkristalle werden verschiedene disperse Systeme durchlaufen.
Dazu gehört die Emulsion und die Suspension, die in den nachfolgenden Punkten erklärt
werden.
2.1.1 Emulsion
Eine Emulsion ist ein disperses System, das aus zwei nicht miteinander mischbaren
Flüssigkeiten besteht, wobei die eine Flüssigkeit hydrophil und die andere lipophil ist. Je
nachdem, welche von den beiden Flüssigkeiten die disperse Phase oder das Dispersionsmittel
ist, können die Emulsionen in zwei Arten eingeteilt werden: zum einen die Öl-in-Wasser-
Emulsion (Bsp. Milch) und zum anderen die Wasser-in-Öl-Emulsion (Bsp. Butter). Die
beiden Emulsionsarten sind noch einmal in der Abbildung dargestellt.
Abbildung 2: Öl-in-Wasser-Emulsion (rechts) und Wasser-in-Öl Emulsion (links)
6
Da sich die Phasen nicht mischen lassen, kommt es schon nach kürzester Zeit zur Trennung
und zum Absetzen der Stoffe. Dies kann mit Hilfe von Emulgatoren verhindert werden.
Hierbei fungiert der Emulgator als Bindeglied zwischen den beiden nicht mischbaren Stoffen,
indem er die Grenzflächenspannung der Stoffe herabsetzt. Dazu muss aber genügend
Emulgator vorhanden sein um die gesammte Grenzfläche zu besetzen. Das bedeute also,
wenn man die disperse Phase weiter verkleinert, entsteht mehr Oberfläche und die
Emulgatormenge muss erhöht werden um die gesamte Fläche zu bedecken.
2.1.2 Suspension
Bei einer Suspension handelt es sich um eine Dispersion, in der Feststoffteilchen von einer
Flüssigkeit umgeben sind. Dieses Stoffsystem ist metastabil, das heißt durch Dichtedifferenz
der beiden Phasen kann es dazu kommen, dass die disperse Phase sedimentiert oder
aufschwimmt. Die Faktoren, die dies beeinflussen, sind: die Viskosität der Dispersion, die
Wechselwirkungen zwischen der dispersen Phase und dem Dispersionmittel, sowie die
Grenzflächenspannung der beiden Phasen und die Bildung einer Solvathülle (Hydrathülle)
oder Adsorbtionsschicht. Die Stabilität dieser Systeme kann jedoch auch erreichen werden,
indem man mechanische Arbeit in Form einer Rührbewegung einbringt, wobei die disperse
Phase in Schwebe gehalten wird, oder durch Zugabe eines Emulgators. Ein Emulgator kann
zum Beispiel die elektrische Wechselwirkung der beiden Phasen oder die Schichtdicke der
Adsorptionsschicht beeinflussen und somit die Dispersionswechselwirkungen verringern.
(Tscheuschner, 2004)
2.2 Prozesssschritte
In diesem Punkt werden kurz die Prozessschritte beschrieben um eine Fett-Zucker-Suspension
herzustellen.
2.2.1 Verdampfen
Beim Verdampfen handelt es sich um ein thermisches Trennverfahren, wobei eine Flüssigkeit
vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht. Dieser Vorgang dient zur
Aufkonzentrierung, zum Eindicken oder zur Gewinnung von Stoffen. Die Flüssigkeit, welche
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eingedampft wird, besteht aus einem leicht flüchtigen Lösungsmittel (meist Wasser) und
einem darin gelösten Stoff (Salze oder hochmolekulare Verbindungen), welcher schwer
flüchtig ist. Hierbei kann der Dampfdruck der gelösten Stoffe vernachlässigt werden, da beim
Verdampfen nur das Lösungsmittel in die Gasphase übergeht und der andere sich in der
Flüssigkeit anreichert (Gnielinski, 1993). Der Übergang von dem Lösungsmittel in die
Gasphase wird erreicht, indem die Flüssigkeit von außen wärme zugeführt wird, um die
Sättigungstemperatur (Siedetemperatur) an der Oberfläche zu erreichen. Sobald diese
Temperatur erreicht ist, gehen nun kontinuierlich Moleküle des Lösungsmittels in die
Dampfphase über. (Kurzhals, 2003)
2.2.2 Kristallisation
Die Kristalisation ist ein thermisches Trennverfahren, welches zur Konzentrierung oder
Reindarstellung eines Stoffes aus einer Lösung, einer Schmelz- oder einer Mischdampfphase
dient. Mit Hilfe der Kühlungs-, Vakuum- oder Verdampfungskristallisation können nahezu
reine Kristalle erzeugt werden (Gnielinski, 1993).
Damit Kristalle entstehen oder vorhandene wachsen können, ist es erforderlich, die Lösung
mit Hilfe der Kristalisationsverfahren zu übersättigen. Mit der nachfolgenden Abbildung 3
soll dies erklärt werden.
Abbildung 3: schematische Darstellung des Löslichkeitsdiagramm (Schwister, 2010)
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In der schematischen Abbildung ist zu erkennen, dass es bei der Kristallisation drei Bereiche
gibt, die zu beachten sind. Der erste ist der stabile Bereich, wo der zu kristalisierende Stoff
noch vollständig gelöst ist. Begrenzt wird dieser Bereich durch die Löslichkeitskurve, die je
nach gelöster Substanz unterschiedlich in Anstieg und Lage ist. Diese Kurve gibt an, wie viel
Substanz bei welcher Temperatur gelöst werden kann. Des Weiteren bildet sie die Grenze
zum metastabilen Bereich, der auf der anderen Seite von der Überlöslichkeitskurve ist. Sobald
der metastabile Bereich erreicht ist, kommt es zur Kristallbildung. Dicht an der
Löslichkeitskurve befinden sich zwar Kristalle, jedoch sind diese noch nicht stabil und
zerfallen. Somit ist die Neukeimbildung sehr gering. Gibt es jedoch bereits Kristalle oder
wurden Impfkristalle hinzugegeben, dann kommt es bei ihnen zum Kristallwachstum. Durch
Annäherung an die Übersättigungskurve nimmt die Neukeimbildung zu. Die
Wachstumsgeschwindigkeit der Kristalle steigt auch (nahezu linear) an, jedoch nicht so stark
wie die Neukeimbildung. Daher ist zu beobachten, dass je geringer der Abstand zur
Übersättigunskurve ist, um so höher wird der Anteil an Feinkornmaterial im Endprodukt. Ein
weiterer Faktor, der auf die Keimbildung Einfluss nimmt, ist die Bewegung der Lösung. Ist
die Lösung in Ruhe während sie den metastabilen Bereich durchquert, so kommt es um die
gebildeten Neukeime zu einer Verarmung an ausfallendem Produkt. Dadurch wachsen sie
nicht, sondern es entstehen viele kleine Kristalle. Des Weiteren würde ein Rühren der
Flüssigkeit die sehr feinen Kristalle zerstören und somit ihre Anzahl senken. (Schwister,
2010)
Welche Art von Kristallisation eingesetzt wird, hängt vom Ziel der Kristallisation ab. Besteht
das Ziel darin, besonders kleine Kristalle zu erzeugen, werden die
Verfahrenstechnichenschritte anders ausgewählt, als wenn große Kristalle erreicht werrden
möchten. Die Löslickeitskurve dient als Auswahlkriterium dazu. Ziel ist es, kleine Kristalle zu
erzeugen. Besitzt die Löslichkeitskurve einen sehr starken Anstieg, so ist die
Temperaturabhängigkeit sehr stark. Da die Übersättigungskurve relativ parallel zur
Löslichkeitskurve verläuft, ist der Weg durch den metastabilen Bereich kürzer, wenn die
Temperatur abgesenkt wird, als wenn bei gleicher Temperatur das Lösungsmittel eindampft.
Somit wäre in diesem Fall die Kühlkristallisation am nützlichsten. Besitzt die
Löslichkeitskurve jedoch einen sehr schwachen Anstieg, so wäre der Weg durch den
metastabilen Bereich kürzer, wenn das Lösungsmittel eindampft wird. Daher würde hier die
Verdampfungskristallisation zur Anwendung kommen. Die Vakuumkristallisation ist eine
Kombination aus beiden Verfahren und wird eingesetzt, wenn die Löslichkeitskurve einen
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mittleren Anstieg besitzt. Mit diesem Prozess sollen Lösungen möglichst schonend behandelt
werden (Kurzhals, 2003).
Wie die Löslichkeitskurve einzelner Stoffe aussieht, kann endweder aus der Literatur
entnommen oder experimentell ermittelt werden, indem die maximal lösliche Menge
bestimmt wird.
Eine weitere Möglichkeit, um den metastabilen Bereich zu durchqueren, ist der Einsatz eines
Verdrängungsmittels. Hierbei wird ein Stoff eingesetzt, der die Löslichkeit des gelösten
Stoffes herabsetzt und somit eine Übersättigung auslöst. Diese Art der Kristalisation nennt
man Verdrängerkristallisation.
2.2.3 Trocknung
Die Trocknung ist ein Trennverfahren, bei dem Feststoffen, Flüssigkeiten oder Gasen
Feuchtigkeit entzogen wird. Dieser Feuchtigkeitsentzug kann zum einen thermisch durch
Verdampfung oder Verdunstung erfolgen oder mechanisch durch Pressen, Filtern oder
Zentrifugieren. Für diese Arbeit ist jedoch nur die thermische Variante von Bedeutung, bei
der folgende Trocknungsarten unterscheidet werden: Konvektionstrocknung,
Kontakttrocknung, Strahlungstrocknung und die Gefriertrocknung als Sonderform (Kurzhals,
2003).
Bei der Konvektionstrocknung fungiert ein gasförmiger Stoff als Trocknungsmittel. Dieser
wird vorher erwärmt um die Effektivität zu steigern. Hierbei wird das Gas über das zu
trocknende Produkt geführt, wobei es gleichzeitig die Feuchtigkeit vom Produkt aufnimmt
und abführt. Bei der Kontakttrocknung hingegen trifft das Produkt auf eine erwärmte
Oberfläche, wobei die Feuchtigkeit verdampft. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das
Produkt umgewälzt wird, damit es nicht an der Kontaktfläche anbrennt. Die
Strahlungstrocknung ist eine Möglichkeit einen Stoff schnell zu trocknen, da die Strahlung bis
ins Innere des Gutes vordringen kann. Die Strahlung wird durch eine Quelle erzeugt und regt
die Teilchen des Stoffes an, wodurch dieser sich erwärmt.Die Gefriertrocknung als
Sonderform funktioniert nach dem Prinzip der Sublimation. Dabei wir der Stoff eingefroren.
Durch Druckerniedrigung geht das gefrorene Wasser in die Dampfphase über und kann
abgeführt werden (Kurzhals, 2003).
Diese Trocknungsverfahren durchlaufen verschiedene Trocknungsabschnitte, die in den
nachfolgenden Abbildungen dargestellt sind.
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Abbildung 4: Der Feuchtegehalt V in kg (Wasser)/kg (Feststoff trocken) in Abhängigkeit von der Trocknungszeit t (Schwister, 2010)
Abbildung 5: Trocknungsgeschwindigkeit dV/dt (= Steigung der Kurve in A) in Abhängigkeit der Trocknungszeit t (Schwister, 2010)
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Abbildung 6: Die Trocknungsgeschwindigkeit dV/dt in Abhängigkeit vom Feuchtegehalt V (Schwister, 2010)
Das Ende der Trocknung kann je nach Produkt zwei Verläufe nehmen, wobei sich diese in
nicht hygroskopisch (schwarze Line) und hygroskopisch (gestrichelte Line) unterteilen.
Die Beschreibung der Trocknungsabschnitte kann in vier Bereiche eingeteilt werden. Der
erste Bereich ist A bis B, indem eine geringe Menge der Feuchtigkeit von der Oberfläche
verdunstet und das Gut auf Arbeitstemperatur vorgewärmt wird. Dann schließt sich der
Bereich B bis C an, der auch als erster Trocknungsschritt (I) bezeichnet wird. Hierbei nimmt
die Trocknungsgeschwindigkeit konstant zu und die Feuchte nimmt linear ab. Dabei ist zu
sehen, dass durch die Kapillaren die Feuchtigkeit aus dem Gutsinneren an die Oberfläche
geleitet wird. Der nächste Bereich ist von C bis F, wobei dieser nur für nicht hygroskopische
Stoffe und für hygroskopische Güter nur eingeschränkt (C bis D) gilt. Dieser Bereich ist auch
als zweiter Trocknungsschritt bekannt (II). Hier nimmt die Trocknungsgeschwindigkeit stark
ab, da die Feuchtigkeit nicht mehr von der Oberfläche verdunstet, sondern immer mehr aus
dem Inneren des Gutes herauskommt. Somit steigen die Stoff- und
Wärmetransportwiderstände im Feststoffinneren. Sobald nun das Trockengas keine
Feuchtigkeit mehr enthält, können nicht hygroskopische Stoffe bis zum Punkt F völlig
getrocknet werden. Für die hygroskopischen Stoffe nimmt die Trocknung ab dem Punkt (D)
einen anderen Verlauf, sobald das Gut an allen Stellen den größtmöglichen Feuchtegehalt
erreicht hat. Dies wird als dritten Trocknungsabschnitt bezeichnet (III). Hier senkt sich die
Trocknungsgeschwindigkeit bis Punkt E auf null ab und die Restfeuchte stellt sich mit dem
Trockengas auf das Sorptionsgleichgewicht ein (Schwister, 2010).
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2.3 Rohstoffe
2.3.1 Saccharose
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Saccharose als Zucker bezeichnet und wird aus
Zuckerrüben, Zuckerrohr, Zuckerpalmen oder Zuckerahorn gewonnen.
Die Saccharose gehört zu der Gruppe der Kohlenhydrate und ist ein Disaccharid, welches aus
zwei Monosacchariden besteht: der D-Glucose und der D-Fruktose. Diese beiden
Monosaccharide sind über eine - -glykosidische Sauerstoffbrücke miteinander verbunden.
Die Saccharose ist nicht reduzierend, da die Bindung die glykosidischen Hydroxylgruppen
der beiden Moleküle blockiert. Somit ist sie gegenüber Alkalien und Oxidationsmitteln relativ
stabil. Des Weiteren ermöglichen die alkoholischen Hydroxylgruppen die Bildung von Estern
und Ethern (Hoffmann, 2002). In der nachfolgenden Tabelle 1 sind weitere Informationen der
Saccharose aufgelistet.
Tabelle 1: Beschreibung der Saccharoseeigenschaften (Rosenplenter, 2007) Eigenschaft Beschreibung
systematischer Name -D-Glycopyranosido- -D-Fructofuranosid
Summenformel C12H22O11
Strukturformel
molare Masse 342,30 g/mol
schmelz Bereich 185 – 186 °C
Schmelzwärme 135,7 kJ/kg
spezifische Wärmekapazität 1,09 – 1,6 kJ/kgK
Reinheitsgrad mindestens 99,7 %
Wassergehalt maximal 0,06 %
Saccharose kristallisiert aus einer sehr reinen wässrigen Lösung zwischen 20 bis 90 °C. Bei
diesem Vorgang entstehen farblose Kristalle, in denen kein Kristallwasser eingeschlossen ist
(Hoffmann, 2002).
Damit Kristalle aus einer Zucker-Wasser-Lösung erzeugt werden können, ist es erforderlich,
diese aus der ungesättigten Zone in die übersättigte Zone zu bringen. Die Methoden, die
diesen Vorgang beschreiben, sind im Punkt 2.2.2 Kristallisation erläutert.
In der Löslichkeitstabelle (Tabelle 2) für reine Saccharoselösungen ist zu sehen, wie viel
Saccharose bei bestimmten Temperaturen in Wasser gelöst werden kann.
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Tabelle 2: Löslichkeitstabelle für reine Saccharoselösungen (Schneider, 1968) Temperatur [°C]
Gew.-% Saccharose
Saccharose[g]/ 100g Wasser
Temperatur [°C]
Gew.-% Saccharose
Saccharose[g]/ 100g Wasser
0 64,4 180,9 46 71,20 247,3 1 64,47 181,5 47 71,41 249,8 2 64,55 182,1 48 71,62 252,3 3 64,63 182,7 49 71,83 254,9 4 64,72 183,4 50 72,04 257,6 5 64,81 184,2 51 72,25 260,3 6 64,9 184,9 52 72,46 263,1 7 65 185,7 53 72,67 265,9 8 65,1 186,6 54 72,89 268,8 9 65,21 187,5 55 73,10 271,8 10 65,32 188,4 56 73,32 274,8 11 65,43 189,3 57 73,54 277,9 12 65,55 190,3 58 73,76 281,1 13 65,67 191,3 59 73,98 284,3 14 65,79 192,3 60 74,20 287,6 15 65,92 193,4 61 74,42 291,0 16 66,05 194,5 62 74,65 294,4 17 66,18 195,7 63 74,87 297,9 18 66,32 196,9 64 75,09 301,5 19 66,45 198,1 65 75,32 305,2 20 66,6 199,4 66 75,54 308,9 21 66,74 200,7 67 75,77 312,7 22 66,89 202,0 68 76,00 316,6 23 67,04 203,4 69 76,22 320,6 24 67,2 204,8 70 76,45 324,7 25 67,35 206,3 71 76,68 328,8 26 67,51 207,8 72 76,91 333,1 27 67,68 209,4 73 77,14 337,4 28 67,84 211,0 74 77,36 341,8 29 68,01 212,6 75 77,59 346,3 30 68,18 214,3 76 77,82 350,9 31 68,35 216,0 77 78,05 355,6 32 68,53 217,7 78 78,28 360,4 33 68,7 219,5 79 78,51 365,3 34 68,88 221,4 80 78,74 370,3 35 69,07 223,3 81 78,96 375,4 36 69,25 225,2 82 79,19 380,6 37 69,44 227,2 83 79,42 385,9 38 69,63 229,2 84 79,65 391,3 39 69,82 231,3 85 79,87 396,8 40 70,01 233,4 86 80,10 402,5 41 70,2 235,6 87 80,32 408,3 42 70,4 237,8 88 80,55 414,1 43 70,6 240,1 89 80,77 420,1 44 70,8 242,5 90 81,00 426,2 45 71 244,8
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Mit Hilfe dieser Werte ist es möglich, die Löslichkeitskurve für Saccharose zu bestimmen und
graphisch darzustellen, wie die Abbildung 7 gezeigt.
Abbildung 7: Sättigungskennlinie für Saccharose-Lösungen (Rosenplenter, 2007)
In der Abbildung sind der Verlauf der Löslichkeitskurve, sowie die Grenze zwischen
untersättigter und metastabiler Zone zu erkennen. Die Löslichkeitskurve sagt auch aus,
welche Menge an Saccharose vom Wasser aufgenommen werden kann, ohne dass es zu einer
Übersättigung kommt. Somit kann gesagt werden, dass die Übersättigungszahl am Verlauf der
Löslichkeitskurve 1 beträgt. Kommt es nun bei der Produktion zu einer Übersättigung, so
steigt die Übersättigungszahl an. Da das Ziel darin besteht möglichst kleine Kristalle zu
produzieren, muss dafür gesorgt werden, dass die Übersättigungskurve möglichst schnell
erreicht und überschritten wird, ansonsten kommt es zum verstärkten Kristallwachstum und
nicht zur Kristallneubildung. Diese Kurve hat eine Übersättigungszahl von 1,3. Um die
Übersättigungszahl zu berechnen kann man die folgende Formel anwenden.
g/gin Lösungr gesättigteVerhältnissser Zucker/Wa sg/gin Lösungter übersättigVerhältnissser Zucker/Wa s
ss
q
G
Ü
G
Üy
==
=
Formel 1: Berechnung der Übersättigungszahl (Rosenplenter, 2007)
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2.3.2 Lecithin
Lecithin ist ein so genanntes Phosphatidylcholin. Dabei handelt es sich um Phospholipide, die
aus Fettsäuren, Glycerin, Phosphorsäure und Cholin bestehen. Es kommt als Begleitstoff von
Fetten und Ölen, in Eidotter oder in pflanzlichen Samenzellen vor.
Das Lecithin wird als Emulgator eingesetzt, da es einen hydrophilen (polaren) und einen
lipophilen (unpolaren) Teil besitzt. Somit hat es die Eigenschaft zwischen Wasser und Fetten
bzw. Ölen eine Verbindung herzustellen und stabilisiert somit zwei- oder mehrphasige
Systeme. Dabei bildet der polare Teil eine Netzstruktur mit der Oberfläche der wässrigen
Phase und der unpolare bildet eine Verbindung mit der Fettphase aus (Kleinert, 1997).
2.3.3 Kakaobutter
Die Kakaobutter (Kakaofett) wird aus den Samen, den Kakaobohnen des Kakaobaumes
gewonnen. Die Gewinnung der Kakaobutter erfolgt durch Pressung oder Extraktion (Beckett,
1990).
Die Kakaobohne enthält 50 – 57 % Lipide. Diese Lipide bestehen zu 95 % aus
Triacylglycerole. Der Rest sind Diacylglycerole (2 %), Monoglycerole (<1 %), polare Lipide
(1 %) und freie Fettsäuren (1 %) (Ternes, 2008). In der Tabelle 3 ist die
Fettsäurezusammensetzung der Kakaobutter dargestellt.
Tabelle 3: Fettsäurezusammensetzung der Kakaobutter (Ternes, 2008) Fettsäure Gehalt [%]
Palmitinsäure (P) 24 – 32
Stearinsäure (S) 32 – 38
Ölsäure (O) 31 – 33
Linolsäure 1,5 – 4,5
Der Schmelzbereich von Kakaobutter liegt deutlich niedriger. Die Ursache dafür ist die
Stellung der Ölsäure im Triacylglycerol, da sie bei Kakaobutter bevorzugt die zweite Stellung
des Isomers einnimmt. Des Weiteren ergibt sich daraus nicht nur ein niedriger Schmelzpunkt
sondern auch noch ein sehr eng liegender Temperaturbereich (Ternes, 2008).
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Tabelle 4: Stellung der Fettsäuren der Kakaobutter in den Triacylglycerolen (Ternes, 2008) Triacylglycerol Anteil
[%]
Schmelzpunkt der polymorphen Triacylglycerole [°C]
‘
Palmitinoleosterearin POS 34 18,2 33 38
2-Oleodistearin SOS 25 37 41,5 44
1-Palmito-2,3-diolein POO 12
Stearodiolein SOO 13
Triolein OOO 0,5 -32 -12 5,5
Tristearin SSS Spuren 54,5 65 73
In der obigen Tabelle 4: Stellung der Fettsäuren der Kakaobutter in den Triacyglycerolen,
sind die jeweiligen Moleküle und deren Schmelzpunkte dargestellt. Da sich die Kakaobutter
aus diesen Triacylglycerolmolekülen zusammensetzt, ergeben sich daraus unterschiedliche
Schmelzbereiche, die in der nachfolgenden Tabelle 5 für die jeweilige Kristallmodifikation
angegeben sind.
Tabelle 5: Schmelzbereich der Kristallmodifikation von Kakaobutter (Tscheuschner, 2004) Kristallmodifikation Schmelzbereich [°C]
bis 23,57
> 23,57 bis 25,72
’III > 25,72 bis 27,63
’IV > 27,63 bis 33,91
’V > 33,91 bis 36,37
‘VI > 36,37
Da die Schmelzbereiche sehr niedrig liegen, kristallisiert die Kakaobutter bei Kühlung, wobei
kleine Kristalle entstehen. Diese können bei dem Kühlungsprozess der Saccharoselösung als
Impfkristalle fungieren und eine Anreicherung von Saccharose an sich bewirken. Inwiefern
jedoch der Einfluss der Fettkristallisation Auswirkungen auf die Saccharosekristallisation
nimmt, ist nicht wissenschaftlich belegt. Weitere Daten zur Kakaobutter sind in der
nachfolgenden Tabelle aufgelistet.
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Tabelle 6: Ausgewählte physikalische und chemische Daten der Kakaobutter (Tscheuschner, 2004) Kenngröße Kennwert
Dichte (bei 15 °C) 0,950 – 0,976 g/cm³
spezifische Wärme 40 – 60 °C 1.925,9 J/kg*K
Schmelzenthalpie 137 J/g
Schmelzbereich
- Klarschmelzpunkt 32,8 – 35 °C
- Fließschmelzpunkt 23,0 – 24,5 °C
- Erstarrungspunkt 28,0 – 33 °C
Jodzahl 33 - 36
Wasser 0,2 - 0,3 %
2.3.4 Kakaomasse
Die Kakaomasse ist ein Verarbeitungsprodukt aus der Kakaobohne. Es ist Produkt, das bei
über 35 °C flüssig ist und welches durch Feinvermahlung aus Kakaonibs entsteht (Beckett,
1990). Da es sich bei Kakao um ein Naturprodukt handelt, ist es somit Schwankungen
bezüglich der Zusammensetzung unterlegen. Daher wird je nach Verwendungszweck eine
Standardisierung vorgenommen. Hierzu gehören unterandern folgende Einstellungen: der
Wassergehalt (<1,5 %), der Fettgehalt (45 bis 50 %), die Partikelgröße (x90 = 20 μm) und die
geschmackliche Verbesserung durch Eliminierung von kurzkettigen Fettsäuren.
(Tscheuschner, 2004; Beckett, 1990; Meiners, 1983).
Die Einstellung der Kakaomasse für diese Arbeit sind 55 % Kakaobutter, 1 % Wasser und 44
% Nicht-Fetttrockenmasse (Kakaopartikel).
Bei Kakaopartikeln handelt es sich um einen nicht wasserlöslichen Stoff. Somit liegen
Kakaopartikel nicht in gelöster Form vor. Mit Hilfe von Mischen kann eine Feinverteilung der
Partikel in wässriger Phase erreicht werden. Um diese Feinverteilung aufrecht zu erhalten, ist
ein ständiges Mischen bzw. ein Emulgator notwendig, wodurch die Partikel in Schwebe
gehalten werden.
18
3. Material und Methoden
3.1 allgemeine Durchführung
Die grundlegenden Daten zur Durchführung der Vor- und Hauptversuche und die benötigten
Geräte werden in diesem Abschnitt erläutert. In Tabelle 7 sind alle Geräte aufgelistet, die für
die Versuche im Technikumsmaßstab erforderlich sind.
Tabelle 7: Anlagen und Hersteller Anlage Typ Hersteller
Labor-Mischconche IMC-E10 Lipp Mischtechnik, Mannheim,
Deutschland
Vakuumflüssigkeitsringpumpe Typ 35000374-244 Siemen Hinsch GmbH, Batterberg,
Deutschland
Temperiergerät P141 Firma Regloplas, St. Gallen,
Schweiz
Kugelmühle IMPACTOR IMP5 Lipp GmbH
Excenter-Schneckenpumpe MDT 025-6 Seepex
Reflektor Typ R003 Lipp Mischtechnik GmbH
Waage CP6201 Sartorius
Schnellfeuchtebestimmer Sartorius
Refraktometer Master-3 M ATAGO
Mikrometerschraube
Heizplatte
Thermometer
Der grundlegende Ablauf, mit der die Fett-Zucker-Suspension erzeugt werden soll, ist bei
allen Versuchen gleich und besteht aus mehreren Schritten.
Zuerst werden alle Zutaten wie Zucker, destilliertes Wasser, Lecithin, Kakaobutter,
Kakaomasse und fein zerkleinerte Kakaomasse, bereitgestellt. Alle Zutaten, bis auf das
destillierte Wasser, werden bei 50 °C im Wärmeraum gelagert und somit temperiert.
Da die fein zerkleinerte Kakaomasse nicht im Bestand der Rohwaren vorhanden ist, muss
diese vorab hergestellt werden. Dies geschieht, indem man Kakaomasse mit einer
Partikelgröße von ca. 30 μm, mit Hilfe einer Kugelmühle auf ca. 10 μm zerkleinert. Für die
Herstellung der Masse wird eine Kugelmühle mit sehr kleinen Kugeln (2,75 mm
Durchmessen), eine Excenter-Schneckenpumpe, die das Produkt im Kreis führt, und ein
Temperiergerät benötigt. Der schematische Aufbau ist in der folgenden Abbildung aufgezeigt.
19
Abbildung 8: schematischer Aufbau der Kugelmühle
Die fein zerkleinerte Kakaomasse wird in ausreichender Menge hergestellt, damit für alle
nachfolgenden Versuche genügend vorhanden ist.
Nachdem nun alle Rohstoffe vorbereitet sind, können die Versuche durchgeführt werden. Wie
bereits erwähnt, unterliegen sie den gleichen Parametern. Einen Versuch kann man in drei
Teilschritte gegliedert werden: die Herstellung der Fett-Zucker-Suspension, die Aufspaltung
der sich gebildeten Agglomerate und die Untersuchung der erzeugten Proben.
Im ersten Schritt wird die Fett-Zucker-Suspension mit Hilfe der Laborconche hergestellt. Der
schematische Aufbau der Anlage ist in Abbildung 9 dargestellt.
Abbildung 9: schematischer Aufbau der Versuchsanlage (Neuhaus, 2009)
20
Die notwendigen Parameter, wie z.B. die Temperatur, die Drehzahl des Rührers, das Vakuum
und die benötigte Zeit, sind in Tabelle 8 aufgeführt.
Tabelle 8: Parameter für die Produktion der Fett-Zucker-Suspension Heizgerät
T in °C
Conche
T in °C
Produkt
T in °C
Drehzahl
in %
Vakuum
p in bar
Zeit
t in Min.
Lösen 85 80 70 2 0 5
Eindampfen 85 80 70 2 0 20
Abkühlen 60 55 60 0 0 10
40 35 50 0 0 10
20 25 40 0 0 10
Mischen 50 45 40 25 0 10
Trocknen 60 55 45 50 0,76 20
70 65 65 80 0,76 35
Diese Parameter wurden durch die wissenschaftlichen Arbeiten von Neuhaus (2009), Wessel
(2009) und Holm (2010) ermittelt und dienen als Grundlage für die weiterführenden
Versuche. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese nur Richtwerte sind und während des
Prozesses angepasst werden müssen. Da es zu Temperaturschwankungen kommt, muss die
Temperatur vom Heizgerät stellenweise erhöht werden, damit die Produkttemperatur
eingehalten werden kann. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass der Antrieb der Conche auf
Rechtslauf geschaltet ist, da dies bessere Ergebnisse liefert.
Der Prozessschritte und ihre Durchführung sind schematisch in Fließschema Abbildung 10
dargestellt.
21
Abbildung 10: Fließschema der Kristallisation von Saccharosekristalle in Fett (Wessel, 2009)
Beim Versuchsstart wird zuerst die Saccharose in die Conche gefüllt, wobei er bei einer
Umdrehung von 2 % auf eine Temperatur von 70 °C erwärmt wird. Parallel dazu wird auf
einer Kochplatte destilliertes Wasser ebenfalls auf eine Temperatur von 70 °C erhitzt. Um den
Verlust von verdampfendem Wasser so gering wie möglich zu halten, wird die Saccharose
und das Wasser erst dann in der Laborconche gemischt, wenn sie die gleiche Temperatur
erreicht haben. Sobald nun Wasser und Saccharose in der Conche sind, startet die „Lösen“-
Phase. Am Ende wird die entstandene Lösung begutachtet. Ziel soll es sein, dass sich die
22
Saccharose im Wasser vollständig aufgelöst hat. Falls das nicht der Fall ist, wird die „Löse“-
Phase etwas verlängert. Des Weiteren wird mit einem Refraktometer geprüft, ob ein Wert von
75 °Brix- erreicht wurde. Nachdem die Lösung den gewünschten Wert aufweist, wird das
Produkt nach den Parametern, die in der Tabelle 8 stehen, hergestellt. Hierzu sind jetzt nur
noch zwei Punkte zu beachten. Am Ende der „Eindampf“-Phase wird der °Brix-Wert noch
einmal überprüft, der bei 77 liegen sollte. Weiterhin werden zu Beginn der „Misch“-Phase die
Kakaobutter und das Lecithin zur Lösung hinzugegeben.
Am Ende der Herstellung, wird die Restfeuchte des Produktes mit Hilfe des
Schnellfeuchtebestimmers ermittelt. Diese sollte unter 1 % liegen. Gegebenenfalls ist die
Trocknungszeit zu verlängern, wenn der Wert nicht erreicht wird. Sobald eine niedrige
Restfeucht eingestellt ist wird das Produkte entnommen und in einen luftdicht verschließbaren
Behälter gefüllt.
Die Weiterverarbeitung erfolgt nun mit Hilfe einer errechneten Rezeptur, die für jeden
einzelnen Versuch ermittelt werden muss, da der Wassergehalt von Versuch zu Versuch
abweichend ist. Ziel ist es, vergleichbare Endprodukte herzustellen, welche sich im Fettgehalt
(33,74 %), dem Anteil von Kakaopartikel (16,83 %) und dem Zuckeranteil (49,45 %) nicht
unterscheiden (bezogen auf die Kakaoverordnung). Hierzu wird die Fett-Zucker-Suspension
mit Hilfe von Kakaobutter und Kakaomasse auf ihre Endgehalte eingestellt und vermischt.
Die Berechnung der Rezeptur für die Standardisierung erfolgt in zwei Schritten. Der erste
Schritt ist die Ermittlung der Zusammensetzung der Fett-Zucker-Suspension. Dazu wird eine
Mengenbilanz aufgestellt, welche in der nachfolgenden Tabelle 9 dargestellt ist.
Tabelle 9: Mengenbilanz zur Bestimmung der Zusammensetzung der Fett-Zucker-Suspension Menge [%] Produkt Fett [%] NFTM
[%] Kakao-partikel [%]
Wasser [%]
Menge [g]:
d Zucker 0,00 99,90 0,00 0,10 a b Wasser 0,00 0,00 0,00 100,00d Kakaobutter 100,00 0,00 0,00 0,00 a d Kakaomasse 55,00 44,00 44,00 1,00 a d Lecithin 94,00 5,00 0,00 1,00 a
Fett-Zucker-Suspension e e e e c
Die angegebenen Inhaltsstoffe und deren Anteile wurden aus den Rohstoffspezifikationen
entnommen.
23
In die Mengenbilanz können die Mengenanteile der einzelnen Zutaten (a) eingetragen werden.
Die Einwaage von Wasser fällt weg, da es bei der Produktion verdampft. Danach kann die mit
dem Schnellfeuchtebestimmer gemessene Restfeuchte der Fett-Zucker-Suspension (b)
eingetragen werden. Nun kann die Gesamtmasse (c) der Suspension mit folgender Formel
berechnet werden:
100*b100
ac
−=
Formel 2: Berechnung der Masse der Fett-Zucker-Suspension
Mit Hilfe der Gesamtmasse können nun die einzelnen prozentualen Mengenanteile (d) mit
folgender Formel berechnet werden:
100*cad =
Formel 3: Berechnung des prozentualen Mengenanteile
Die Summe der prozentualen Mengenanteile muss 100 % ergeben. Im Anschluss kann der
Gehalt der jeweiligen Inhaltsstoff (e) mit Formel 4 berechnet werden. Hierzu werden die
jeweiligen prozentualen Mengenanteile mit ihrem Inhaltstoffanteil multipliziert, dann addiert
und durch 100 dividiert. Dies wird für jeden Inhaltstoff extra berechnet.
100)ffInhaltssto*b()ffInhaltssto*d(
e+
=
Formel 4: Berechnung der Inhaltsstoffe der Fett-Zucker-Suspension
Die berechneten Inhaltsstoffe für die Fett-Zucker-Suspension, werden für den zweiten Schritt
übernommen. Hierzu ist ebenfalls eine Mengenbilanz erforderlich, mit welcher die
Standardisierungsrezeptur ermittelt wird.
Tabelle 10: Mengenbilanz zur Bestimmung der Standardisierungsrezeptur Menge % Produkt Fett % NFTM % Kakao-
partikel %
Wasser %
Menge g:
f Fett-Zucker-Suspension e e e e j
h Kakaobutter 100,00 0,00 0,00 0,00 j g Kakaomasse 55,00 44,00 44,00 1,00 j
Endprodukt i i i i 2000
24
Da der Endgehalt von Saccharose bekannt ist (49,45 %) und keine weitere Saccharose
hinzukommt, wird als erstes der prozentuale Mengenanteil der Fett-Zucker-Suspension mit
folgender Formel berechnet:
100ffInhaltsstoffInhaltssto
45,49fFZS,kelKakaopartiFZS,NFTM −
=
Formel 5: Berechnung des prozentualer Anteils der Fett-Zucker-Suspension an der Standardisierungsrezeptur
Als nächstes wird der Mengenanteil der Kakaomasse bestimmt. Grund dafür ist, dass nur zwei
Rohstoffe Kakaopartikel enthalten. Zum einen die Kakaomasse selbst und zum anderen die
Fett-Zucker-Suspension, die bereits berechnet wurde. Da auch der Endgehalt der
Kakaopartikel bekannt ist (16,83 %), kann der prozentuale Mengenanteil mit der
nachstehenden Formel berechnet werden:
KM,kelKakaoparti
FZM,kelKakaoparti
ffInhaltssto))ffInhaltssto*f(100*83,16(
g−
=
Formel 6: Berechnung des prozentualen Anteils der Kakaomasse an der Standardisierungsrezeptur
Nun kann der prozentuale Mengenanteil der Kakaobutter berechnet werden. Auch für diesen
gibt es einen Endgehalt von 33.74 %.
KB,Fett
KM,FettFZS,Fett
ffeInhaltssto))ffInhaltssto*g()ffInhaltssto*f(100*74,33(
h−−
=
Formel 7: Berechnung des prozentualen Anteils der Kakaobutter an der Standardisierungsrezeptur
Wurden nun alle prozentuallen Mengenanteile addiert muss eine Summe von 100 % erreicht
werden. Jetzt können die Inhaltstoffe des standardisierten Produktes (i) bestimmt werden.
Diese Berechnung ist äquivalent zu der von e (Formel 4). Abschließend können die jeweiligen
Einwaagen (j) berechnet werden, und mit deren Hilfe die prozentualen Mengenanteile. Dazu
ist zu sagen, dass für die weiteren verfahrenstechnischen Schritte mit einer Menge von 2.000
g gerechnet wird.
Nach dem die Einstellung auf den Endgehalt erfolgt ist, wird mit Hilfe des Reflektors die
Masse homogen vermischt. Eine weitere Funktion, die der Reflektor erfüllt, ist das Aufspalten
der Zuckerkristallagglomerate, damit diese alleinstehend vorliegen. Hierzu ist es jedoch nötig,
die Mischung zu Beginn durch ein Sieb zu geben und die zurück gebliebenen groben Partikel
mit Hilfe eines Spatels so aufzubrechen, dass sie durch das Sieb hindurch passen. Dies soll
25
verhindern, dass sich der Reflektor durch die großen groben Partikel festsetzt. Die Mischung
selbst wird insgesamt sechs Mal durch den Reflektor bei einer Drehzahl von 6.000 U/Min.
und einer Temperatur von 55-57 °C gefördert. Am Ende wird das Produkt in einen luftdicht
verschlossenen Behälter gefüllt und verschlossen. Die hergestellte Masse ist nun fertig und
kann für die analytischen Untersuchungen genutzt werden.
3.2 Rohstoffe
Die für die einzelnen Versuche benötigten Rohstoffe und dessen Hersteller sind in Tabelle 11
aufgelistet.
Tabelle 11: Rohstoffe und Hersteller Rohstoff Hersteller
Zucker Nordzucker AG, Braunschweig, Deutschland
Kakaobutter Lipp GmbH, Mannheim, Deutschland
Kakaomasse Kakao-Verarbeitung, Berlin, Deutschland
Sojalezithin (E322) Lipp GmbH, Mannheim, Deutschland
destilliertes Wasser Hochschule Neubrandenburg
3.3 Versuchsplanung
3.3.1 Vorversuche
Es wurden insgesamt fünf Vorversuche geplant, die in der nachfolgenden Tabelle 12
schematisch aufgelistet sind.
Tabelle 12: Versuchsplanung der Vorversuche Versuch Beschreibung
Vorversuch 1 Wiederholung des Versuches von Frau Wessel (2009)
Vorversuch 2 Wiederholung des Versuches von Herrn Holm (2010)
Vorversuch 3 Abkühlen mit Leitungswasser (Rezeptur Vorversuch 2)
Vorversuch 4 veränderte Lecithinzugabe: die Hälfte beim Lösen und die andere Hälfte
beim Mischen (Rezeptur Vorversuch 2)
Vorversuch 5 Wiederholung des Vorversuchs 2 unter der Berücksichtigung, dass es zu
keinen Standzeiten in der Produktion kommt
Dieser Plan sieht vor, dass in den ersten zwei Versuchen die Ergebnisse der
Vorgängerarbeiten von Frau Wessel (2009) und Herrn Holm (2010) auf ihre Richtigkeit und
26
Wiederholbarkeit überprüft werden. Weiterhin soll die Frage geklärt werden, warum die
Ergebnisse von Herrn Holm schlechter sind als die von Frau Wessel. Hierzu werden die
Rezeptur und die Verarbeitungsparameter aus den jeweiligen Arbeiten heraus genommen und
nachgestellt.
• Vorversuch 1
Tabelle 13: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Vorversuchs 1 Rohstoffe Einwaage [g] Einwaage [%]
Saccharose 1.600 62,89
Destilliertes Wasser 533 20,95
Kakaobutter 400 15,72
Lecithine 11 0,43
Bei dem Wiederholungsversuch von Frau Wessel, sind jedoch zwei Punkte abweichend bei
der Herstellung. Das ist zum einen der Fettgehalt der Fett-Zucker-Suspension, der bei 20 %
liegt und die Temperaturführung in der Laborconche, die in der nachfolgenden Tabelle
aufgeführt ist.
Tabelle 14: Temperaturführung führ den Vorversuch 1 Heizgerät
T in °C
Conche
T in °C
Produkt
T in °C
Drehzahl
in %
Vakuum
p in bar
Zeit
t in min
Lösen 90 85 75 2 0 20
Eindampfen 90 50 75 2 0 0 – 13
Abkühlen 60 55 60 0 0 10
40 35 50 0 0 10
20 25 40 0 0 10
Mischen 50 45 40 25 0 10
Trocknen 60 55 45 50 0,76 20
70 65 65 80 0,76 35
Die Werte, die die Fett-Zucker-Suspension erzielen sollen sind x10 = 4,44 μm, x50 = 26,19
μm, x90 = 61,26 und spezifische Oberfläche von 0,490 m²/cm³.
27
• Vorversuch 2
Der Wiederholung des Versuchs von Herrn Holm, weist im Vergleich zu dem von Frau
Wessel einen geringeren Fettgehalt von 10 % auf. Des Weiteren ist die Temperaturführung
etwas abweichend. Diese ist im Punkt 3.1 beschrieben.
Tabelle 15: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Vorversuch 2 Rohstoffe Einwaage [g] Einwaage [%]
Saccharose 1.790 68,85
Destilliertes Wasser 600 23,08
Kakaobutter 200 7,69
Lecithine 10 0,38
Die Ziel Werte der Fett-Zucker-Suspension, die erreicht werden sollen sind x10 = 4,19 μm, x50
= 26,86 μm, x90 = 90,18 μm und spezifische Oberfläche von 0,56 m²/cm³.
• Vorversuch 3
Für die weiteren Versuche dienen die Parameter des Vorversuchs 2 als Vorlage.
Ziel des Vorversuches 3 ist es herauszufinden, ob es einen Einfluss auf das Kristallwachstum
gibt, wenn die Kühlungsphase mit Hilfe von Leitungswasser (T = 7 °C), durchgeführt wird.
Hierzu ist es aber erforderlich das die Anlage umgebaut wird. In der nachfolgenden
Abbildung 11 sind die Umbaumaßnahmen schematisch dargestellt.
Abbildung 11: schematischer Aufbau der Versuchsanlage für Vorversuch 3
28
Grund für diesen Aufbau ist, dass das Thermostat nicht abgeschaltet werden darf, solange es
Temperaturen von über 25 °C aufweist. Sollte das Gerät trotzdem abgeschaltet werden, dann
könnte es geschädigt werden. Daher darf das Thermostat nur kurzzeitig abgeschaltet werden,
damit die Dreiwegeventile so eingestellt werden können, dass sie einen kleinen Kreislauf für
den Thermostat bilden. Sobald der Kreislauf geschlossen ist, muss das Gerät wieder
eingeschaltet werden, damit es weiterlaufen kann. Erst dann können die Absperrventile für
den Kühlwasserzulauf und –ablauf geöffnet werden. Sobald die Fett-Zucker-Suspension die
Temperatur von 40 °C erreicht hat, wird das Umschalten auf das Thermostat genau in
umgekehrter Reihenfolge durchgeführt, wie zuvor das Umschalten von Thermostat auf das
Kühlwasser. Die weiteren Temperaturen und Zeiten, sowie die Rezeptur werden wie in
Vorversuch 2 beibehalten.
• Vorversuch 4
Dieser Versuch hat die gleichen Parameter wie Vorversuch 2. Es werden ebenfalls die beiden
Rezepturen beibehalten. Der Unterscheid liegt darin, dass die 10 g Lecithin aufgeteilt werden.
5 g werden beim „Lösen“ hinzu gegeben und der Rest beim „Mischen“. Der Versuch soll
zeigen, ob eine frühere Zugabe des Lecithins einen Einfluss auf die Kristallisation hat.
• Vorversuch 5
Dieser Versuch hat die gleichen Parameter, sowie die gleiche Rezeptur wie Vorversuch 2.
Grund für eine Wiederholung des Vorversuchs 2 ist die Vermutung, dass diese Produkte nicht
lagerfähig sind. Zwischen den einzelnen Produktionsschritten treten Wartezeiten auf, die auch
ein bis zwei Tage betragen können. Die Untersuchungen zur Partikelgröße und zur Rheologie
werden auch nicht unmittelbar im Anschluss an die Produktion durchgeführt. Daher wird
dieser Versuch zeigen, ob ein besseres Ergebnis erzielt wird, wenn Herstellung der Masse und
die Untersuchungen alle an einem Tag durchgeführt werden.
3.3.2 Hauptversuche
Für die Versuche mit Kakaopartikeln als Kristallisationskeim sind fünf Hauptversuche
geplant, die in Tabelle 10 kurz dargestellt sind. Die Kakaomassenanteile beziehen sich auf
die Fett-Zucker-Susspension, 0 % Wasser.
29
Tabelle 10: Versuchsplanung der Hauptversuche
Versuch Beschreibung
Hauptversuch 1 Kakaomasse (10 %) beim Lösen zugeben
Hauptversuch 2 Fein zerkleinerte Kakaomasse (10 %) beim Lösen zugeben
Hauptversuch 3 geringe Menge fein zerkleinerte Kakaomasse (5 %) beim Lösen zugeben
Hauptversuch 4 höhere Manege fein zerkleinerte Kakaomasse (15 %) beim Lösen zugeben
Hauptversuch 5 Fein zerkleinerte Kakaomasse (10 %) beim Mischen zugeben
Die Temperaturführung, die für alle Hauptversuche gleich ist, wird im Punkt 3.1, in der
Tabelle 8, dargestellt.
• Hauptversuch 1
Mit diesem Versuch sollte gezeigt werden, ob Kakaomasse als Kristallisationskeim eingesetzt
werden kann.
Tabelle 11: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 1 Rohstoffe Einwaage [g] Einwaage [%]
Saccharose 1.700 65,38
Destilliertes Wasser 600 23,08
Kakaobutter 90 3,46
Kakaomasse 200 7,69
Lecithin 10 0,38
• Hauptversuch 2
Generell hat fein zerkleinerte Kakaomasse eine geringere Partikelgröße als Kakaomasse, wie
Messungen gezeigt haben. Daher soll dieser Versuch zeigen, ob sich die Partikelgröße der
Kristalle verkleinert, wenn man kleinere Kristallisationskeime einsetzt.
Tabelle 16: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 2 Rohstoffe Einwaage [g] Einwaage [%]
Saccharose 1.700 65,38
Destilliertes Wasser 600 23,08
Kakaobutter 90 3,46
fein zerkleinerte Kakaomasse 200 7,69
Lecithin 10 0,38
30
• Hauptversuch 3
Mit diesem Versuch soll geprüft werden, ob eine geringere Menge an fein zerkleinerter
Kakaomasse (5 %) im Vergleich zum Hauptversuch 2 eine Auswirkung hat.
Tabelle 17: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 3 Rohstoffe Einwaage [g] Einwaage [%]
Saccharose 1.700 67,12
Destilliertes Wasser 600 23,08
Kakaobutter 145 5,58
fein zerkleinerte Kakaomasse 100 3,85
Lecithin 10 0,38
• Hauptversuch 4
Das ist eine weitere Variante des Hauptversuches 3. Es wird lediglich ein höherer Anteil an
fein zerkleinerter Kakaomasse (15 %) eingesetzt im Vergleich zum Ausgangswert des
Hauptversuchs 2.
Tabelle 18: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 4 Rohstoffe Einwaage [g] Einwaage [%]
Saccharose 1.655 63,65
Destilliertes Wasser 600 23,08
Kakaobutter 35 1,35
fein zerkleinerte Kakaomasse 300 11,54
Lecithin 10 0,38
• Hauptversuch 5
Ziel dieses Versuchs ist es zu überprüfen was passiert, wenn der Zucker in der Lösung
gehalten wird und durch Kühlen in die metastabile Bereich geführt wird und dann erst in der
„Misch“-Phase mit der fein zerkleinerten Kakaomasse in Verbindung kommt. Somit sind
schlagartig viele Kristallkeime vorhanden, an die sich die Zuckerpartikel anlagern können.
31
Tabelle 19: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 5 Rohstoffe Einwaage [g] Einwaage [%]
Saccharose 1.700 65,38
Destilliertes Wasser 600 23,08
Kakaobutter 90 3,46
fein zerkleinerte Kakaomasse 200 7,69
Lecithin 10 0,38
3.4 Analytische Methoden
3.4.1 Partikelgrößenbestimmung
Geräte:
− Laserbeugungsspektrometer: Mastersizer 2000 (Fa. Malvern)
− Software: Mastersizer 2000
− Ultraschallbad RK 255H, Bandelin Sonorex Super
− Reibschale
− Mörser
− Reagenzgläser
Material:
− Sonnenblumenöl Tip
− Untersuchungsproben
Methode:
Mit Hilfe der Laserbeugungsspektroskopie soll die Partikelgrößenverteilung dargestellt
werden. Hierzu wird die Partikelgröße ermittelt, unter der ein bestimmter prozentualer Anteil
von Partikeln liegt. Zum Bespiel sagt der x90-Wert aus, dass 90 % aller Partikel, die in der
Messprobe vorhanden sind, unter der von ihm angegeben Größe liegen. Ein weiterer
Messwert ist die spezifische Oberfläche, die über die Oberfläche der Partikel in einem
bestimmten Volumen Aussagen trifft. Je weiter die Partikelgrößenverteilung sinkt, desto
größer wird die spezifische Oberfläche. Des Weiteren wird der Span angegeben, der eine
Aussage über die Breite der Verteilungskurve macht.
32
Die Messung der Partikel funktioniert nach der Streulichtmethode. Sobald mehrere Partikel
erfasst werden, entsteht ein charakteristisches Beugungsmuster, woraus sich die
Partikelgrößenverteilung ermitteln lässt.
Bevor mit den Messungen begonnen werden kann, muss gewährleistet sein, dass das
Laserbeugungsspektrometer aufgewärmt ist. Hierzu ist es erforderlich, das es mindestens zwei
Stunden vor der ersten Messung angeschaltet wird. Des Weiteren müssen folgende Geräte an
dem Laserbeugungsspektrometer angeschlossen sein: die Malve Hydro 2000 SM, der
Dispersion Unit Controller, die Small Volume Sample Dispersion Unit und der Computer.
Für die Probenvorbereitung müssen folgende Schritte eingehalten werden. Zuerst wird die
Untersuchungsprobe mit Öl in einer Reibschale gegeben und mit dem Mörser bearbeitet.
Durch das Öl soll die Probe verdünnt und mögliche Agglomerate aufgebrochen werden. Im
Anschluss wir die Probe in ein Reagenzglas gegeben, verschlossen und für 15 Minuten bei
einer Temperatur von 40 °C im Ultraschallbad behandelt. Hier sollen sich weitere
aneinanderhaftende Zuckerkristalle voneinander lösen.
Vor der Messung ist das PC-Programm zu öffnen und die SOP für Schokolade auszuwählen.
In dieser SOP sind folgende Parameter enthalten: welches Öl verwendet wird, wie oft die
Probe zu messen ist und in welchen zeitlichem Abstand dies geschieht.
Vor Messbeginn wird die Probe noch einmal per Hand aufgeschüttelt, damit sich die
abgesetzten Teilchen wieder gleichmäßig in der Lösung verteilen. Nachdem das
Grundrauschen, welches durch das Öl verursacht wird, ermittelt wurde, kann die Messung
durchgeführt werden. Dazu wird die Probe nach und nach in den „Small Volume Sample
Dispersion Unit“ gefüllt, solange bis eine optische Konzentration von 18 - 25 % erreicht ist.
Erst dann kann die Messung gestartet werden. Am Ende jeder Messung wird das Gerät mit
frischem Öl solange gespült, bis sämtliche Partikel entfernt sind, die die nachfolgenden
Messungen beeinflussen könnten. Anschließend wird für die nächste Partikelmessung das
Gerät mit neuem Öl befüllt. Jede Messung ist mit einer Doppelbestimmung durchzuführen.
3.4.2 Mikroskopische Begutachtung der Partikel
Geräte:
− Mikroskop Nikon Eclipse E 400
− Software: NIS Elements D 3.0
− Ultraschallbad RK 255H, Bandelin Sonorex Super
− Reibschale
33
− Mörser
− Reagenzgläser
− Objektträger
− Deckgläser
Material:
− Sonnenblumenöl Tip
− Untersuchungsprobe
Methode:
Die mikroskopischen Untersuchungen sollen zur Veranschaulichung der entstandenen
Kristalle dienen. Durch Vergrößerung der Kristalle und Vergleich der Aufnahmen
untereinander, soll sichtbar gemacht werden, ob eine Änderung zu erkennen ist oder nicht.
Die Probenvorbereitung ist identisch wie bei der Partikelgrößenbestimmung. Die Probe wird
mit Öl in der Reibschale vermischt und aneinanderhaftende Partikel getrennt. Im Anschluss
wird sie bei 40 °C im Ultraschallbad behandelt und dann per Hand aufgeschüttelt. Von der
erzeugten Probe werden zwei Tropfen auf einen Objektträger geträufelt und mit einem
Deckgläschen versehen. Der Objektträger wird nun unter das Mikroskop geschoben und bei
40-facher Auflösung betrachtet. Nachdem die Bildschärfe richtig eingestellt wurde, wird es
durch das Computerprogramm „NIS Elements“ eingefroren und gespeichert. Bei der
Handhabung mit der Probe ist auf Sauberkeit zu achten, da Verunreinigungen auf dem
Objektträger und dem Deckgläschen die Auswertung erschweren oder unmöglich machen.
3.4.3 Restfeuchtebestimmung
Geräte:
− Wärmeschrank Heraeus UT 20P
− Vakuumtrockenschrank Heraeus VT 6025
− Waage Sartorius BP210s
− Exsikkator
− Becherglas mit Spatel
34
Material:
− Seesand
− Untersuchungsprobe
Methode:
Die Restfeuchtebestimmung ist eine gravimetrische Methode. Bei dieser wird mit Hilfe der
Vakuumtrocknung der Wassergehalt bestimmt. In erster Linie überprüft man damit, ob ein
Trocknungsprozess erfolgreich war. Des Weiteren können dadurch Rückschlüsse auf
rheologische Eigenschaften gezogen werden.
Der erste Schritt bei der Restfeuchtebestimmung ist das Trocknen des Seesandes. Hierzu wird
der Sand im Wärmeschrank für vier Stunden bei 105 °C entfeuchtet und im Anschluss im
Exsikkator abgekühlt. Im folgenden Schritt wird das Gewicht von einem Becherglas mit
Spatel und ca. 40 - 50 g Seesand bestimmt (Leergewicht). Danach werden etwa 5 g der Probe
hinzugegeben. Es ist wichtig, dass sämtliche Gewichte auf 100stel Gramm genau eingewogen
werden. Beides ist nun vorsichtig zu durchmischen. Es ist dabei zu beachten, dass nicht zu
stark gerührt wird, ansonsten würde Seesand verloren gehen und das Ergebnis verfälschen.
Die Probe wird nun im Vakuumtrockenschrank für zwei Stunden, bei 70 °C und - 1 bar
(Unterdruck) getrocknet und anschießend im Exsikkator 45 Minuten lang abgekühlt und dann
gewogen. Da bei dieser Messung sehr genau gearbeitet werden muss, empfiehlt es sich bei
jedem Schritt Einweghandschuhe zu tragen. So kann ausgeschlossen werden, dass
Feuchtigkeit und Fettpartikel von der Haut auf die Proben gelangen und die Messungen
verfälschen.
Mit Hilfe der Formel 6 ist es nun möglich den Wassergehalt der Probe zu ermitteln:
[g] Trocknungder nach ProbeundSeesandSpatel, ,BecherglasMasse m[g] Trocknungder vor ProbeundSeesandSpatel, ,BecherglasMasse m
[g] Probeder Einwaage m
100*m
mm100[%]stfeuchteRe
3
2
1
1
23
===
−−=
Formel 8: Restfeuchtebestimmung
35
3.4.4 Rheologische Messungen
Geräte:
− Universal Dynamic Spectrometer Paar Physica Physica UDS 200
− Software: Rheoplus
− Fön
Material:
− Untersuchungsprobe
Methode:
Mit Hilfe der Rheologie lassen sich die Eigenschaften Viskosität, Fließgrenze und
Schubspannung ermitteln. Die Viskosität ist die Eigenschaft eines fließenden Stoffsystems
unter Einwirkung von Spannung zu fließen und irreversibel deformiert zu werden. Die
Fließgrenze, gibt die Mindestschubspannung für die Einleitung eines Scherfließvorgangs an.
Als Schubspannung bezeichnet man die Kraft, die benötigt wird um die vorgegebene
Scherrate zu erreichen.
Bei der Messung wird durch ein Steuerprogramm dem Motor ein bestimmtes Schergefälle
vorgegeben. Damit dieses eingehalten wird, muss eine bestimmte Subspannung aufgebracht
werden, die durch einen Messsensor aufgenommen wird. Die Ergebnisse der Schubspannung
und der Scherraten, dienen als Auswertungsmaterial.
Vor Inbetriebnahme des Gerätes ist sicherzustellen, dass das Druckluftventil geöffnet ist. Erst
dann kann es angeschaltet und der PC gestartet werden. Über die Software ist dem Gerät zu
signalisieren, dass es sich auf 40 °C aufheizen soll. Hierbei wird auch der Messbecher mit
erwärmt. Nachdem das System sich aufgeheizt hat, kann der Messzylinder bis zur Markierung
mit der Probe gefüllt, in die Anlage gesteckt und befestigt werden. Nun kann der Zylinder
eingehängt, das Gerät auf Messposition gebracht und die Messung gestartet werden. Nach
Beendigung der Messung ist dem System per Mausklick mitzuteilen, dass es das
Auswertungsprogramm starten soll. Zur Sicherung der Messdaten werden diese im Anschluss
in einer Excel-Tabelle gespeichert. Der Messbecher und der Drehkörper können nun aus dem
System entnommen und gereinigt werden. Danach ist beides mit einem Fön zu trocknen,
damit mögliches anhaftendes Wasser entfernt werden kann, welches die nachfolgende
Messung beeinflussen könnte. Für jede Probe ist eine Doppelbestimmung durchzuführen.
36
4. Ergebnisse
Für die Darstellung der Ergebnisse wurden Mittelwerte verwendet. Die Berechnung und deren
Standartabweichungen ist im Anhang aufbereite. Der Anhang befindet sich auf der
beigelegten CD. Ebenfalls sind sämtliche Abbildungen und Grafiken im Anhang aufgelistet,
die nicht im Ergebnissteil verwendet wurden.
4.1 Vorversuche
Bei der Durchführung wurden mit Hilfe des Refraktometers die °Brix-Werte beim Lösen und
Mischen von der Saccharose-Lösung bestimmt. Die geforderten Zielgrößen von 75 °Brix nach
dem Lösen und die 77 °Brix nach dem Eindampfen wurden bei jedem der fünf Vorversuche
erreicht. Mit Hilfe der Berechnung der Übersättigungszahl (Formel 1) kann feststellengestellt
werden, ob eine Übersättigung der Lösung vorliegt, was bei einem Wert über 1 der Fall ist.
Für den Vorversuch 1 lag nach dem Eindampfen bei 75 °C eine Übersättigungszahl von 0,992
und für die Vorversuche 2 bis 5 bei einer Temperatur von 70 °C ein Wert von 1,007 vor.
Somit war die Lösung vor Eintritt in die Kühlungskristallisation (Kühlungs-Phase) beim
Vorversuch 1 noch in der untersättigten Zone und ist noch nicht auskristallisiert. Hingegen
lagen die Vorversuche 2 bis 5 bereits in der metastabilen Zone und haben somit vor der
Kühlungsphase mit der Kristallisation begonnen, auch wenn diese erst in der Anfangsphase
war.
Eine weitere Beobachtung die für alle Versuche gemacht wurde ist die, dass der Zieldruck
von 0,76 bar bei der Trocknung nicht erreicht wurde, sondern nur 0,4 bar.
Ein weiteres Ergebnis, welches vor der Darstellung der Messergebnisse dargelegt werden soll,
ist die Zeitersparnis, die mit Hilfe der Kühlung mit Leitungswasser in Vorversuch 3 erreicht
wurde. Die eigentliche Kühlungsphase in den anderen Versuchen beansprucht eine Zeit von
30 Minuten um eine Produkttemperatur von 40 °C zu erreichen. Mit Hilfe des
Leitungswassers, was eine Temperatur von 7 °C besaß, konnte die Kühlung in 13 Minuten
und 8 Sekunden durchgeführt werden.
Der optische und sensorische Eindruck der erzeugten Fett-Zucker-Suspensionen zeigte, dass
beim Vorversuch 1 (20 % Fett) ein weißlich-gelbes Produkt erzeugt wurde. Dieses war
klebrig und bildete große Agglomerate, die in den Fingern durch leichtes Drücken zerfallen
sind und spürbar kleine Kristalle hinterließen. Außerdem machte die Suspension einen sehr
fettigen Eindruck, denn es hinterblieb einen Fettfilm auf der Haut. Die Fett-Zucker-
Suspensionen der Vorversuche 2 bis 5 waren fast identisch. Farblich waren sie nicht ganz so
37
gelb wie die Suspension vom Vorversuch 1. Des Weiteren bildeten sie nicht so große
Agglomerate. Diese Agglomerate waren ebenfalls leicht mit den Fingern zu zerdrücken und
auch hier blieben kleine spürbare Kristalle zurück, jedoch war der fettige Eindruck nicht ganz
so stark wie beim Vorversuch 1. Es machte auch optisch den Eindruck, dass die Produkte
trockener und pulveriger sind, als das Produkt aus Vorversuch 1. Eines hatten sie jedoch alle
gemeinsam: sie bildeten vereinzelt kleine Agglomerate, die nicht durch Drücken zerfallen
sind.
4.1.1 Standardisierungsrezeptur
In diesem Punkt soll die Berechnung der Rezeptur für die Standardisierung der Kakaopartikel
und den Kakaofettanteil im Endprodukt für die Vorversuche erläutert werden. Dazu wurden
nach der Herstellung mit Hilfe des Schnellfeuchtebestimmers die Wassergehalte der Fett-
Zucker-Suspensionen gemessen, welche in der nachfolgenden Tabelle 20 aufgelistet sind.
Tabelle 20: Wassergehalt der Fett-Zucker-Suspension der Vorversuch Versuch Wassergehalt [%]
Vorversuch 1 0,24
Vorversuch 2 0,38
Vorversuch 3 0,28
Vorversuch 4 0,35
Vorversuch 5 0,32
Diese Wassergehalte werden, wie in Punkte 3.1 beschrieben, in die Mengenbilanz
eingetragen. Nun kann die Rezeptur für die Standardisierung der Endprodukte berechnet
werden. Dies soll exemplarisch am Vorversuch 1 für alle weiteren Versuche erklärt werden.
38
Tabelle 21: Bestimmung der Einzelkomponenten der Fett-Zucker-Suspension aus Vorversuch 1 Menge % Produkt Fett % NFTM % Kakao-
partikel %
Wasser % Menge g
79,37 Zucker 0,00 99,90 0,00 0,10 1600,00
0,24 Wasser 0,00 0,00 0,00 100,00 4,84
19,84 Kakaobutter 100,00 0,00 0,00 0,00 400,00
0,00 Kakaomasse 55,00 44,00 44,00 1,00 0,00
0,55 Lecithin 94,00 5,00 0,00 1,00 11,00
100,00
Fett-Zucker-
Suspension 20,36 79,32 0,00 0,32 2015,838
Tabelle 22: Berechnung der Rezeptur zur Standardisierung von Vorversuch 1 Menge % Produkt Fett % NFTM % Kakao-
pariktel %
Wasser % Menge g
62,34
Fett-Zucker-
Suspension 20,36 79,32 0,00 0,32 1246,82
0,00 Kakaobutter 100,00 0,00 0,00 0,00 -0,02
38,24 Kakaomasse 55,00 44,00 44,00 1,00 764,90
100,58 Endprodukt 33,53 65,89 16,73 0,58 2000
Die Ergebnisse der berechneten Einwaagen für die Rezepturen der Vorversuche sind jetzt in
der nachfolgenden Tabelle 23 aufgelistet.
Tabelle 23: Standardisierungsrezeptur der Vorversuche Menge Rohstoffe [%]
Versuch Fett-Zucker-Suspension Kakaobutter Kakaomasse
Vorversuch 1 62,34 0,00 38,24
Vorversuch 2 55,50 6,90 38,24
Vorversuch 3 55,44 6,90 38,24
Vorversuch 4 55,48 6,90 38,24
Vorversuch 5 55,47 6,90 38,24
39
4.1.2 Bestimmung der Partikelgrößenverteilung
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Partikelgrößenverteilung vorgestellt, welche mit
Hilfe der Laserbeugungsspektroskopie bestimmt wurde (siehe Punkt 3.4.1). Um die
Ergebnisse anschaulich darzustellen, wurde in der nachfolgenden Tabelle folgende Werte für
jeden Vorversuch aufgelistet: spezifische Fläche, Span, x10, x50 und x90. Des Weiteren ist zu
sagen, dass in der Tabelle 24 die Werte sowohl für die reine Fett-Zucker-Suspension als auch
die Ergebnisse aus der weiterverarbeiteten Standardrezeptur aufgelistet sind.
Tabelle 24: Partikelgrößenverteilung der Vorversuche Spezifische
Fläche
m²/g
Span x10 [ m] x50 [ m] x90 [ m]
Fett-Zucker-Suspension
Vorversuch 1 0,196 1,833 24,815 96,844 202,326
Vorversuch 2 0,230 2,305 12,520 88,859 217,326
Vorversuch 3 0,225 2,631 12,658 102,238 217,362
Vorversuch 4 0,257 1,998 10,486 87,832 186,016
Vorversuch 5 0,229 2,092 13,712 96,759 216,104
Standardisiertes Endprodukt
Vorversuch 1 0,706 6,932 3,371 19,339 137,383
Vorversuch 2 0,761 8,248 3,255 14,603 121,835
Vorversuch 3 0,716 7,365 3,366 16,737 126,640
Vorversuch 4 0,762 8,082 3,198 14,904 122,320
Vorversuch 5 0,712 8,051 3,311 17,964 147,909
Besonders wichtig ist der x90-Wert. Dieser gibt an unter welcher Größe 90% der Partikel
liegen, die sich in der Fett-Zucker-Suspension bzw. im standardisierten Endprodukt befinden.
Das Ziel bestand darin, ein Produkt herzustellen, welches einen hohen Anteil an kleinen
Partikeln aufweist. Somit sind die Werte x10 und x50 von nicht allzu großer Bedeutung. Mit
Hilfe der Vorversuche 1 und 2 sollte die Reproduzierbarkeit der Versuche von Frau Wessel
und Herrn Holm überprüft werden. Es stellte sich heraus, dass die Messergebnisse nicht
erreicht wurden und weit über den von ihnen bestimmten Werten lagen (siehe Tabelle 25).
40
Tabelle 25: Messergebnisse der Vorarbeiten (Frau Wessel, 2009; Herr Holm, 2010) x10 [ m] x50 [ m] x90 [ m] Spezifische
Fläche
m²/g
Frau Wessel 4,44 26,19 61,26 0,49
Herr Holm 4,19 26,89 90,18 0,56
Des Weiteren ist zu erkennen, dass die Versuchsparameter von Frau Wessel bessere
Ergebnisse lieferten als die von Herrn Holm. Dies ist zu beobachten bei dem Vergleich der
Arbeiten, wie auch bei den neusten Messungen.
Beim Vorversuch 3 wurde vermutet, dass das Abkühlen mit Leitungswasser anstatt eines
Thermostates ein besseres Ergebnis lieferte. Diese Aussage bestätigte sich jedoch nicht, da die
Partikelgröße des x90-Wertes identisch mit dem aus Versuch 2 ist, wo die gleichen Parameter
galten außer das bei dem Versuch mit einem Thermostat gekühlt wurde. Es ist jedoch
auffällig, dass der x50-Wert schlechter ist, als der aus Vorversuch 2.
Der Vorversuch 4, bei der eine frühere Zugabe des Lecithins die Kristallisation beeinflussen
sollte, hat ein positives Ergebnis gezeigt, da hier bis zu 30 m kleinere Partikel erreicht
wurden als im Vorversuch 2.
Mit dem Vorversuch 5 sollte die Lagerfähigkeit des Erzeugnisses geprüft werden. Es bestand
die Vermutung, dass die Standzeiten der bisherigen Vorversuche zwischen den Produktionen
und den Messungen zu lang waren und sich somit negativ auf die Ergebnisse ausgewirkt
haben. Dies hat sich jedoch nicht bewahrheitet.
Vergleicht man die Partikelgrößen des standardisierten Endprodukts mit der Fett-Zucker-
Suspension, dann wird deutlich, dass eine Verringerung bezüglich der Partikelgröße zu
erkennen ist, was auf eine Aufspaltung der Agglomerate durch den Reflektor hindeutet. Daher
wurde für alle weiteren Versuche entschieden, dass die Standardisierung der Rezepturen und
die darauffolgende Zerkleinerung mit dem Reflektor durchgeführt wird. Erst zu einem
späteren Zeitpunkt ist aufgefallen, dass die geringere Größe der Partikel nicht unbedingt mit
der Zerkleinerung durch den Reflektor einher geht. Eher liegt es daran, dass in der
Standardisierungsrezeptur Kakaomasse enthalten ist, die eine niedrigere Partikelgröße
aufweist. Somit kommt es zur Reduktion der Partikelgrößenverteilung, da nun ein höherer
Anteil an kleineren Partikeln enthalten ist. Der Effekt ist umso stärker, desto mehr
Kakaomasse in der Standardisierungsrezeptur enthalten ist. Das zeigt der Kurvenverlauf der
Partikelgrößenverteilung, da es durch Zugabe der kleineren Partikel (Kakaomasse) zur
Bildung eines zweiten Maxim
den Vorversuch 1 dargestellt.
Abbildung 12: Partikelgröße
Abbildung 13: PartikelgrVorversuchs 1
Vergleicht man die Partikelgr
Zucker-Suspension, so erken
standardisierten Endprodukt
Aufspalten der Agglomerate b
entstanden. Dieses war bei alle
41
mums kommt. In den nachfolgenden Abbildu
enverteilung der Fett-Zucker-Suspension d
rößenverteilung des standardisierten E
rößenverteilung des standardisierten Endprod
nnt man, dass die Position des zweiten
etwas nach links verrückt ist. Das ist ver
bzw. durch das Zerkleinern der Kristalle mit H
en Vorversuchen zu beobachten.
ungen ist dieses für
des Vorversuchs 1
Endprodukts des
duktes mit der Fett-
Maximums beim
rmutlich durch das
Hilfe des Reflektors
42
4.1.3 Mikroskopische Auswertung
Da bei der Analyse der mikroskopischen Bilder für alle Vorversuche das gleiche zu
beobachten war, soll die Auswertung am Beispiel des Vorversuches 1 durchgeführt werden.
In der nachfolgenden Abbildung 14 sind die mikroskopischen Bilder für die Fett-Zucker-
Suspension und des standardisierten Endprodukts dargestellt.
Abbildung 14: Fett-Zucker-Suspension (links) und standardisiertes Endprodukt (rechts) vom Vorversuch 1 (Vergrößerung: 40x)
Bei der Auswertung der mikroskopischen Bilder fällt auf, dass die Kristalle der Fett-Zucker-
Suspension sehr groß sind und keine sichtbaren Einschlüsse aufweisen. Des Weiteren ist nur
eine geringe Anzahl von kleinen Partikeln zu erkennen, die sich um die Kristalle sammeln.
Beim standardisierten Endprodukt ist zu sehen, dass immernoch große Kristalle vorhanden
sind, wobei diese jedoch von einer Vielzahl an Kleinstpartikeln umgeben sind. Bei diesen
kann es sich zu einem kleinen Teil um Zuckerkristalle handeln, die durch die Bearbeitung der
großen Kristalle mit Hilfe des Reflektors entstanden sind. Der überwiegende Teil der kleinen
Partikel sind jedoch Kakaopartikel aus der Kakaomasse, welche zur Standardisierung
hinzugegeben wurde. Das bestätigt sich zum einen durch die bräunliche Färbung und zum
anderen aus dem Vergleich mit dem mikroskopischen Bild der Kakaomasse (siehe Abb.15).
Abbildung 15: Kakaomasse (Vergrößerung: 40x)
43
4.1.4 Rheologische Analyse
Mit Hilfe eines Rheometers sollten die Fließeigenschaften der erzeugten Produkte aus den
Vorversuchen geprüft werden. Die Messdaten sind in Tabelle 26 aufgeführt.
Tabelle 26: rheologische Ergebnisse der Vorversuche nach Casson
Vorversuch
1
Vorversuch
2
Vorversuch
3
Vorversuch
4
Vorversuch
5
Fließgrenze [Pa]: 2,33 2,22 2,05 2,21 2,54
Viskosität [Pa*s]: 2,07 1,83 1,75 1,90 1,95
Scherrate 5 s-1 [Pa] 23,93 21,25 19,90 21,90 23,62
Scherrate 20 s-1 [Pa] 66,61 58,77 55,33 61,02 64,78
Scherrate 40 s-1 [Pa] 119,65 106,20 100,26 109,90 69,19
Wassergehalt [%] 0,65 0,60 0,54 0,60 0,86
Abbildung 16: Fließkurve der Vorversuche 1 - 5
In den Darstellungen ist erkennbar, dass der Vorversuch 1, der Wiederholungsversuch von
Frau Wessel, die besten Ergebnisse lieferte. Dies zeigt sich in der hohen Viskosität und
Scherraten, was sich auch im Diagramm widerspiegelt. Der schlechteste Versuch war
Vorversuch 3, wo die Kühlungs-Phase durch Leitungswasser (7 °C) beschleunigt wurde. Hier
war im Vergleich zu Vorversuch 1 eine geringere Viskosität und Scherraten zu beobachten.
Shea
r St
ress
[Pa]
Shear Rate [1/s]
Vorversuch 1Vorversuch 2Vorversuch 3Vorversuch 4Vorversuch 5
44
Es ist jedoch anhand der Abbildung 16 zu erkennen, dass die Messungen sehr eng beieinander
liegen und nicht groß voneinander abweichende Verläufe aufweisen.
Eine Beeinflussung der Werte durch einen erhöhten Wassergehalt der einzelnen Proben kann
ausgeschlossen werden, da die Wassergehalte bei allen Proben ähnlich sind und unter 1%
liegen.
Ein Vergleich mit Messwerten aus der Literatur für eine dunkle Schokolade zeigt, dass diese
eine Fließgrenze von 4,26 Pa und eine Viskosität von 3,74 Pa*s besitzt (Weipert, 1993). Die
gemessenen Werte sind keineswegs mit der Schokolade vergleichbar, da diese weit darunter
liegen.
4.2 Hauptversuche
Bei allen Hauptversuchen hat sich nach Ende der Lösungs-Phase gezeigt, dass optisch keine
Kakaopartikel mehr vorhanden waren und sich somit vollständig im Wasser verteilt haben.
Des Weiteren wurde bei allen Versuchen der geforderte Brix-Wert von 77 °Brix am Ende der
Eindampf-Phase erreicht. Dies trifft jedoch nicht für Hauptversuch 5 zu, da die Kakaomasse
erst zum Zeitpunkt der Misch-Phase hinzugegeben wurde. Dort lag der Wert bei 72 °Brix.
Eine weitere Beobachtung die für alle Versuche gemacht wurde ist die, dass der Zieldruck
von 0,76 bar bei der Trocknung nicht erreicht wurde, sondern nur 0,4 bar.
Die optische und sensorische Untersuchung der erzeugten Fett-Zucker-Suspensionen zeigt,
dass alle Hauptversuche annähernd identisch waren. Sie wiesen alle eine bräunliche Farbe auf
und sahen trocken und pulvrig aus. Des Weiteren bildeten die Suspensionen kleine
Agglomerate, die durch leichten Druck zerfallen sind und spürbare Kristalle hinterließen.
Aber wie schon bei den Vorversuchen, bildeten sich auch hier vereinzelt Agglomerate, die
nicht einfach durch Druck zerfielen.
45
4.2.1 Standardisierungsrezeptur
Die Fett-Zucker-Suspensionen der fünf Hauptversuche wiesen folgende Restfeuchten auf, die
in Tabelle 27 aufgeführt sind.
Tabelle 27: Wassergehalt der Fett-Zucker-Suspension der Hauptversuch Versuch Wassergehalt [%]
Vorversuch 1 0,43
Vorversuch 2 0,48
Vorversuch 3 0,25
Vorversuch 4 0,46
Vorversuch 5 0,45
Um eine möglichst niedrige Restfeuchte zu erhalten, war es notwendig, die zweite Trocknung
(bei 70 °C) um 20 Minuten zu verlängern, da andernfalls Restfeuchten von über 0,7 %
entstanden wären. Die Berechnung der Standardisierungsrezeptur wurde bereits im Punkt
4.1.1 erläutert. In Tabelle 28 sind die ermittelten Rezepturen dargestellt.
Tabelle 28: Standardisierungsrezeptur der Hauptversuche Menge Rohstoffe [%]
Versuch Fett-Zucker-Suspension Kakaobutter Kakaomasse
Vorversuch 1 58,47 9,80 32,42
Vorversuch 2 58,50 9,80 32,42
Vorversuch 3 56,86 8,31 35,41
Vorversuch 4 60,07 11,36 29,28
Vorversuch 5 58,48 9,80 32,42
46
4.2.2 Bestimmung der Partikelgrößenverteilung
In Tabelle 29 ist die Partikelgrößenverteilung sowohl für die Fett-Zucker-Suspensionen als
auch für die standardisierten Endprodukte dargestellt.
Tabelle 29: Partikelgrößenverteilung der Hauptversuche Spezifische
Fläche m²/g
Span x10 [ m] x50 [ m] x90 [ m]
Fett-Zucker-Suspension Hauptversuch 1 0,199 1,663 18,432 105,020 193,116Hauptversuch 2 0,184 1,492 35,193 106,432 193,962Hauptversuch 3 0,195 1,685 22,420 101,123 192,831Hauptversuch 4 0,159 1,421 52,887 119,573 222,745Hauptversuch 5 0,199 1,612 23,248 95,366 177,020Standardisiertes Endprodukt Hauptversuch 1 0,679 6,202 3,460 24,624 149,328Hauptversuch 2 0,660 5,547 3,526 25,993 147,684Hauptversuch 3 0,654 5,055 3,549 30,719 152,341Hauptversuch 4 0,661 5,205 3,484 28,982 153,792Hauptversuch 5 0,640 4,003 3,590 36,995 146,849
Vergleicht man die Fett-Zucker-Suspensionen von Hauptversuch 1 und Vorversuch 2, welche
eine identische Temperaturführung besaßen, dann erkennt man, dass Kakaopartikel als
Kristallisationskeim eine Auswirkung haben, denn die Partikelgröße des x90-Wertes nimmt
um ca. 20 μm ab. Somit wurde die Frage, ob Kakaopartikel als Kristallisationskeim
funktionieren mit „ja“ beantwortet. Daraufhin wurden die weiteren Hauptversuche
durchgeführt. Aus dem Hauptversuch 2 resultierte, dass die Zugabe von fein zerkleinerter
Kakaomasse keinen direkten Einfluss auf die x90-Werte hat, sondern nur die x50-Werte etwas
erhöhen. Die Verringerung der Einwaage der fein zerkleinerten Kakaomasse im Hauptversuch
3 brachte keinen Erfolg, da ähnliche Werte wie in Hauptversuch 1 entstanden. Die Erhöhung
des Anteils an Kakaomasse im Hauptversuch 4 verschlechterte das Ergebnis und erhöhte die
Partikelgröße bei allen x-Werten deutlich. Der Hauptversuch 5, bei welchem die
Kakaopartikel erst in der Misch-Phase zugegeben wurden, zeigte das beste Ergebnis, da hier
im Vergleich zu Hauptversuch 1 der x90-Wert um weitere 15 μm sank.
Betrachtet man die Partikelgrößenverteilungskurve, dann fällt auf, dass es bei der Fett-
Zucker-Suspension ein Maximum gibt und bei der standardisierten Rezeptur zwei. Dies
wurde schon bei den Vorversuchen festgestellt. Somit wurde auch hier das mengenmäßige
Verhältnis des x90-Wertes durch die Zugabe der Kakaomasse verkleinert. Die Zuckerkristalle
wurden, wenn überhaupt, nur
erkennen ist.
Abbildung 17: Partikelgröße1
Abbildung 18: PartikelgrHauptversuchs 1
Betrachtet man das Maxima
Zucker-Suspension aus dem V
Stelle (Partikelgröße ca. 10
Kristallisationskeim fungierten
Verteilung beeinflusst haben.
für diese Aussage ist die Part
es zum Anstieg des Maximum
unten bevor sie ansteigt. Dies
47
r leicht zerkleinert wie in den nachfolgende
enverteilung der Fett-Zucker-Suspension d
ößenverteilung des standardisierten E
der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversu
Vorversuch 1 (Abbildung 12), dann liegen
00 μm). Das bedeutet, dass die Kakao
n, sondern lediglich durch ihre Anwesenheit
Das hatte zur Folge, dass der x90-Wert gesun
tikelgrößenverteilungskurve der Fett-Zucker-
ms kommt, verläuft die Kurve mit einem le
s ist bei allen Hauptversuchen zu beobachte
en Abbildungen zu
des Hauptversuchs
Endproduktes des
chs 1 mit der Fett-
diese an derselben
opartikel nicht als
die mengenmäßige
nken ist. Ein Beweis
-Suspension. Bevor
eichten Knick nach
en, jedoch nicht bei
48
den Vorversuchen. Der Grund für das späte Erkennen dieses Faktes, ist die
Konzentrationsmenge der zugegebenen Kakaomasse. Da es sich um eine geringe Menge
handelte, war dies im Diagramm nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Die Schwankungen der x90-Werte in den Hauptversuchen, sind somit nur auf die
Kakaomassen zurückzuführen. Da in dem standardisierten Endprodukt wieder sehr ähnliche
Partikelgrößen gemessen wurde. Somit sind die Schwankungen bei den reinen Fett-Zucker-
Suspensionen nur durch die Bildung von Agglomeraten bei den Kakaopartikeln endstanden,
die durch die Behandlung mit dem Reflektor wieder aufgebrochen wurden.
4.2.3 Mikroskopische Auswertung
Die Ergebnisse der mikroskopischen Auswertung der Hauptversuche ergaben, dass zwischen
den einzelnen Versuchen kein direkter Unterschied bestand und die Auswertung somit an
einem Beispiel durchgeführt werden kann. In der folgenden Abbildung wird das
mikroskopische Bild von der Fett-Zucker-Suspension und von dem standardisierten
Endprodukt des Hauptversuches 1 dargestellt.
Abbildung 19: Fett-Zucker-Suspension (links) und standardisiertes Endprodukt (rechts) vom Hauptversuch 1 (Vergrößerung: 40x)
Bei der Fett-Zucker-Suspension ist zu beobachten, dass es viele große Kristalle gibt, die sich
auf zweierlei Art unterscheiden. Zum einen gibt es Kristalle, die ein reines Aussehen haben
und anscheinend nur aus Saccharose bestehen. Zum anderen gibt es Kristalle, die einen
bräunlichen Schimmer haben. Hierbei kann es sich entweder um Kristalle handeln, die
Kakaopartikel als Kristallisationskeim enthalten oder es sind Kristalle, an die sich von außen
Kakaopartikel angelagert haben. In der Umgebung der großen Kristalle sind nur wenige
kleine zu finden. Im Vergleich dazu weist das standardisierte Endprodukt große Kristalle auf,
die jedoch nur einen bräunlichen Schimmer besitzen. Die Ursache dafür, liegt an der Zugabe
49
der Kakaomasse bei der Standardisierung und ist somit nur eine Anlagerung an die Kristalle.
Die Umgebung der großen Kristalle ist von vielen kleinen braunen Kristallen besetzt. Diese
dürften vor allem durch die Zugabe der Kakaomasse herrühren. Daher dürften kaum Kristalle
zu finden sein, die durch das Zerkleinern mit Hilfe des Reflektors entstanden sind.
4.2.4 Rheologische Analyse
Die Analyse der Produkte aus den Hauptversuchen ergab folgende Messergebnisse, die in
Tabelle 30 dargestellt sind.
Tabelle 30: rheologische Ergebnisse der Hauptversuche nach Casson
Hauptversuch
1
Hauptversuch
2
Hauptversuch
3
Hauptversuch
4
Hauptversuch
5
Fließgrenze [Pa]: 1,19 1,10 1,32 1,03 1,11
Viskosität [Pa*s]: 2,06 1,89 1,98 1,86 1,95
Scherrate 5 s-1 [Pa] 20,42 18,74 19,98 18,31 19,32
Scherrate 20 s-1 [Pa] 61,77 56,72 59,51 55,65 58,41
Scherrate 40 s-1 [Pa] 111,75 102,75 107,90 100,98 105,65
Wassergehalt [%] 0,37 0,45 0,48 0,49 0,47
Abbildung 20: Fließkurve der Hauptversuche
Shea
r St
ress
[Pa]
Shear Rate [1/s]
Hauptversuch 1Hauptversuch 2Hauptversuch 3Hauptversuch 4Hauptversuch 5
50
Anhand der Messwerte und der graphischen Darstellung ist zu erkennen, dass die Ergebnisse
der Hauptversuche sehr dicht beieinander liegen. Somit ist eine eindeutige Aussage, welches
Ergebnis das bessere ist, nicht zu treffen. Es kann nur gesagt werden, dass der Hauptversuch 1
(10 % Zugabe von Kakaomasse) ein etwas besseres Ergebnis brachte und dass der
Hauptversuch 4 (15 % Zugabe von fein zerkleinerter Kakaomasse) das schlechteste Ergebnis
lieferte.
Im Vergleich zu den Vorversuchen haben sich die Werte deutlich verschlechtert. Somit kann
gesagt werden, dass die Zugabe von Kakaomasse bei der Kristallisation die rheologischen
Eigenschaften negativ beeinflusst.
4.3 Diskussion
Bei der Wiederholung der Versuche von Frau Wessel (Vorversuch 1) und Herrn Holm
(Vorversuch 2) wurden schlechtere Ergebnisse bezüglich der Partikelgröße erzielt. Nach
einem Gespräch mit Herrn Holm stellte sich heraus, dass der Verlauf und die Einstellungen
der Versuche mit dem von ihm übereinstimmen und somit kein Grund für eine Abweichung
liefert. Ebenso der Punkt, dass der Druck beim Trocknen von 0,76 bar als Vorgabe nicht
erreicht wurde, stimmt mit den Parametern von Herrn Holm überein und kann nicht die
Ursache sein. Es besteht die Vermutung, dass die Kristallisation besser verlaufen wäre, wenn
man ein höherer Druck hätte erzielt werden können und nicht nur die erreichten 0,4 bar.
Dadurch wären bei der Vakuumkristallisation kleinere Partikel entstanden. Eine Überprüfung
des Versuchsaufbaus zeigte jedoch, dass es an keiner Stelle zu einer Undichtigkeit gekommen
ist, die hätte verschlossen werden können. Somit lässt sich vermuten, dass die Pumpe bei 0,4
bar ihre maximale Leistung erreicht.
Ein weiterer Grund für die großen Partikel war die Bildung von Agglomeraten, die jedoch
durch leichte Bearbeitung aufgebrochen werden sollten. Hierzu wurden Rezepturen zur
Standardisierung entwickelt. Dadurch sollten zum einen vergleichbare Endprodukte
hergestellt und zum anderen die Fett-Zucker-Suspensionen pumpfähig gemacht werden.
Dadurch, dass das Produkt nun pumpfähig war, konnte es mit Hilfe eines Reflektors homogen
vermischt werden. Jedoch sollte er auch die möglichen Agglomerate aufbrechen, die in der
Fett-Zucker-Suspension entstanden sind. Die anschließende Messung der Partikelgrößen
zeigte ein starkes Sinken des x90-Wertes nach der Bearbeitung mit dem Reflektor. Somit
bestätigte sich die Vermutung, dass die Zerkleinerung erfolgreich war. Jedoch zeigte sich bei
der Auswertung der Kurve für die Partikelgrößenverteilung, dass jetzt ein weiteres Maximum
51
im Kurvenverlauf entstanden ist. Dieses zweite Maximum ist auf die Zugabe der Kakaomasse
zur Standardisierung zurück zu führen. Das ursprüngliche Maximum, das durch die
Zuckerkristalle erzeugt wird, ist im Vergleich mit dem Maximum aus der reinen Fett-Zucker-
Suspension immer noch an derselben Position. Somit liegt das Maximum bei beiden Kurven
bei etwa 100 μm. Dementsprechend kam es durch die Bearbeitung mit dem Reflektor zu
keiner Verkleinerung der Zuckerkristalle. Das Absinken des x90-Wertes ist nur durch die
Zugabe der Kakaomasse entstanden, welche kleine Partikel enthält, die die prozentualen
Anteile der Partikelgrößen beeinflusst hat. Die Auswertung der mikroskopischen Bilder
bestätigte die Aussage, da sowohl bei der reinen Fett-Zuck-Suspension als auch bei dem
standardisierten Endprodukt gleich große Kristalle zu sehen waren. Dieses wurde auch bei
allen weiteren Versuchen beobachtet.
Eine weitere Ursache für die großen Partikel könnte sein, dass es zum fortschreitenden
Wachstum der Kristalle während der Lagerung, aufgrund der Restfeuchte in den Produkten,
und durch die nicht sofortige Weiterverarbeitung der Zwischenprodukte bzw. deren Analyse,
kam. Diese Theorie konnte jedoch durch den Vorversuch 5, bei dem die Herstellung sowie die
dazugehörigen Messungen innerhalb von einem Tag durchgeführt wurden, nicht bewiesen
werden, da ein identisches Ergebnis wie beim Vorversuch 2 entstand. Aufgrund dessen kann
man sagen, dass es bei einem Wassergehalt von unter 0,70 % und einer Lagerung von drei bis
fünf Tage zu keiner weiteren Reifung und Wachstum der Kristalle kommt.
Eine weitere Theorie, die bei Betrachtung der Messwerte entstanden ist, ist dass beim Kühlen
die metastabile Zone nicht schnell genug durchquert wurde. Wenn man davon ausgeht, dass
beim Kühlen die Wassermenge nicht stark abnimmt und somit die Konzentration an
Zuckerpartikeln bei 77 °Brix liegt, ergibt sich daraus am Ende der Kühlungsphase (40 °C)
eine Übersättigungszahl (Formel 1) von 1,09. Somit liegt der Wert noch weit von 1,3 entfernt,
der den Übergang in die labile Zone markiert und in dem viele kleine Kristalle entstehen
würden. Da die Übersättigungszahlen zu Beginn der Kühlungsphase bereits bei 0,992
(Vorversuch 1) und 1,007 (Vorversuch 2) lagen, konnten sich während der dreißig-minütigen
Kühlungsphase nicht viele neue Kristalle bilden, da in diesem Bereich eher Kristallwachstum
auftritt als Kristallneubildung. Die Theorie ist, dass ein schnelleres Abkühlen einen positiven
Einfluss auf den Kristallisationsverlauf nehmen würde. Mit dem Vorversuch 3 konnte diese
Theorie jedoch nicht bestätigt werden. Hier wurde mit Hilfe von Leitungswasser, welches
eine Temperatur von 7 °C aufwies, die Kühlungsphase auf 13 Minuten reduziert. Dies brachte
jedoch keine Veränderung bei den Partikelgrößen des x90-Wertes im Vergleich zum
52
Vorversuch 2. Hingegen sind die x50-Werte etwas gestiegen, was auf einen leichten Anstieg
der kleineren Partikel hinweist.
Weiterhin sollte mit Hilfe der Vorversuche herausgefunden werden, ob eine frühere Zugabe
des Lecithins einen Einfluss auf die Kristallisation hat. Die Überlegung hierbei ist, dass die
sich bildenden Kristalle durch das Lecithin in Schwebe gehalten werden und sie somit nicht
durch Sedimentation bzw. Aufschwemmen mit weiteren Zuckerpartikeln in Verbindung
kommen. Um die Kristalle herum verarmt die Lösung an Feststoffe, die sie zum Wachsen
nutzen könnte. Somit bleiben kleine Kristalle übrig. Mit Hilfe des Vorversuches 4 konnte
diese Theorie anscheinend bestätigt werden, da sich die x90-Werte im Vergleich zum
Vorversuch 2 um fast 30 μm reduzierte.
Die Hypothese, dass Kakaomasse als Kristallisationskeim fungieren kann, sollte in den
Hauptversuchen überprüft werden. Hierbei resultierte aus dem ersten Hauptversuch, bei dem
10 % Kakaomasse in der Lösen-Phase hinzugegeben wurde, ein x90-Wert von 193,116 μm. Im
Vergleich dazu zeigt der Vorversuch 2, der als Vergleichsmessung genutzt wird, da er bis auf
die Kakaomasse die gleichen Parameter besitzt, einen x90-Wert von 217,326 μm. Somit schien
die Hypothese bestätigt und veranlasste die weitere Durchführung der Hauptversuche. Erst zu
einem späteren Zeitpunkt, und zwar beim Vergleich der Kurven der Partikelgrößenverteilung,
stellte sich heraus, dass das Maximum der Zuckerkristalle an der Position der Partikelgröße
von ca. 100 μm lag. Im Vergleich mit den Vorversuchen ergab sich somit dieselbe Position
des Maximums, was vermuten ließ, dass sich reinste Zuckerkristalle gebildet haben und die
Kakaopartikel nicht als Kristallisationskeim angenommen wurden. Bestätigt wird dies durch
die Betrachtung der Partikelgrößenverteilungskurve der reinen Fett-Zucker-Suspension, da
diese einen kleinen Knick nach unten, kurz vor dem Anstieg des Maximums, aufweist. Dies
ist ein Anzeichen, dass ein höherer Anteil an kleinen Partikeln vorhanden war, denn dieser
Knick ist bei den Vorversuchen nicht zu beobachten. Der nächste Punkt, der die Aussage
stützt, ist die Auswertung der mikroskopischen Bilder. Zum einen ist im Vergleich der
Vorversuche mit dem Hauptversuchen zu sehen, dass die gefunden Kristalle optisch eine
ähnliche Größe aufweisen. Zum anderen lassen sich anhand der Bilder der Hauptversuche
zwei Arten von Kristallen beobachten. Einerseits gab es klare Kristalle, die die Aussage
stützen, dass sich reinste Kristalle gebildet haben. Andererseits sind Kristalle zu finden, die
einen bräunlichen Schimmer aufweisen, bei welchen es sich entweder um Kristalle handelt
die Kakaopartikel als Kristallisationskeim besitzen oder um reinste Zuckerkristalle an die sich
Kakaopartikel angelagert haben. Bei den derzeitigen Ergebnissen handelt es sich vermutlich
um letztere Sorte. Somit ist die Absenkung des x90-Wertes darauf zurück zu führen, dass
53
kleine Kakaopartikel die mengenmäßige Verteilung nach unten hin verschoben haben. Somit
ist zu sagen, dass Kakaopartikel nicht als Kristallisationskeim für die Herstellung von
Zuckerkristallen geeignet sind, da die Saccharose reinste Kristalle bildet.
Zu den rheologischen Untersuchungen ist zu sagen, dass die Ergebnisse innerhalb der
Vorversuche und der Hauptversuchen nicht stark voneinander abwichen. Jedoch wiesen die
Hauptversuche im Vergleich schlechtere Werte auf als die Vorversuche. Es könnte am Anteil
der fein zerkleinerten Kakaomasse liegen, da die anderen Rohstoffe in den Produkten
identisch waren.
4.4 nächste Schritte
In weiteren Versuchen sollte das Ziel darin bestehen, eine Partikelgröße von x90 < 30 μm zu
erreichen. Dazu sollten sowohl die Einflussfaktoren verfeinert als auch neue gesucht werden.
Hierfür würde sich die Verbesserung der Vakuumleistung anbieten um die Verdampfung des
Wassers zu erhöhen. Ein Absenken der Trockensubstanz in der Lösung ist eine weitere
Möglichkeit. Damit würde bei der Kühlung der Übergang in den metastabilen Bereiche zu
einem späteren Zeitpunkt vollzogen werden. Man könnte ebenfalls ein Verdrängungsmittel
wie zum Beispiel Ethanol einsetzen um den Übergang durch den metastabilen Bereich zu
beschleunigen.
Die Überlegung einen anderen Prozess zu wählen, sollte weiter durchdacht werden. Dazu
würde sich zum Beispiel eine Gefriertrocknung anbieten. Des Weiteren könnte geprüft
werden, ob eine Walzentrocknung eine Alternative zur Walzenzerkleinerung ist und Kosten-
als auch Zeitersparnisse bringen würde.
Die hergestellten Saccharoskristalle würden in Schokoladen ohne weitere Zerkleinerung
(Walzenzerkleinerung) spürbar sein. Man könnte überprüfen, ob eine Schokolade aus den zu
großen Partikeln in Verbindung mit anderen Produkten, wie zum Beispiel Mürbeteig,
wahrgenommen werden. Somit hätte man Anwendungsgebiet für die Massen, wenn sich
herausstellt, dass keine kleineren Kristalle hergestellt werden können.
54
5. Zusammenfassung
Das Ziel der Bachelorarbeit war die Bildung von Saccharosekristallen mit einer Größe unter
100 μm. Hierzu wurde die Vakuumkristallisation angewendet, die bereits in
wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema erfolgreich eingesetzt worden ist. Daher
bestand ein Ziel darin, die Versuche aus dem vorangegangen Arbeiten aufzugreifen und auf
ihre Wiederholbarkeit zu prüfen. Des Weiteren wurden die Einflussfaktoren der
Kristallisation verändert um den Kristallisationsprozess zu optimieren. Dazu gehörten die
verändert Lecithin Zugabe und eine beschleunigte Abkühlung durch Kühlwasser. Im
Anschluss an die Optimierung wurden die Versuche dahingehend gelenkt, das Kakaopartikel
als Kristallisationskeim den Einsatz fanden.
Um Ergebnisse für den Vergleich der einzelnen Versuche zu erhalten, wurden mit der
Laserbeugungsspektroskopie die Partikelgrößen und spezifischen Oberflächen erfasst. Des
Weiteren wurden mikroskopische Auswertungen und Trockensubstanzbestimmungen
durchgeführt. Außerdem wurde mit Hilfe von standardisierten Endprodukten die
rheologischen Eigenschaften (Fließgrenze, Viskosität) bestimmt.
Für die Kristallisation der Saccharose wurden folgende Prozessschritte durchgeführt. Unter
der Nutzung einer Laborconche wurde Saccharose in Wasser gelöst. Nach dem Eindampfen
und Abkühlen der Lösung wurde Kakaobutter und Lecithin hinzugegeben. Das Gemisch
wurde daraufhin auf einen Restfeuchtegehalt von unter 1 % eingedampft. In späteren
Versuchen wurde Kakaomasse zugegeben, die als Kristallisationskeim dienen sollte.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Versuche aus den vorangegangenen Arbeiten nicht
widerholbar waren. Die Optimierung der Einflussfaktoren zeigte dagegen eine Verbesserung
bezüglich der veränderten Lecithinzugabe, was bei der beschleunigten Abkühlung jedoch
nicht der Fall war. Die Kakaopartikel als Kristallisationskeim einzusetzen ist nicht möglich,
da sich reinste Saccharosekristalle bildeten.
55
6. Literaturverzeichnis
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Belitz, H.-D., Lehrbuch der Lebensmittelchemie. 6. Aufl. Berlin Heidelberg: Springer 2008
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1995
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Schwister, K.: Taschenbuch der Verfahrenstechnik. 4 Aufl. München: Carl Hanser, 2010
Ternes, W.: Naturwissenschaftliche Grundlagen der Lebensmittelzubereitung. 3. Aufl.
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Rosenplenter, K.; Nöhle, U.: Handbuch Süßungsmittel. 2. Aufl. Hamburg: Behr’s, 2007
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Wessel, M.: Saccharosekristallisation in Anwesenheit von Fett. Master Thesis HS
Neubrandenburg, 2009
57
7. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Dispersion ............................................................................................................ 5
Abbildung 2: Öl-in-Wasser-Emulsion (rechts) und Wasser-in-Öl Emulsion (links) ................. 5
Abbildung 3: schematische Darstellung des Löslichkeitsdiagramm (Schwister, 2010) ............ 7
Abbildung 4: Der Feuchtegehalt V in kg (Wasser)/kg (Feststoff trocken) in Abhängigkeit von
der Trocknungszeit t (Schwister, 2010) ................................................................................... 10
Abbildung 5: Trocknungsgeschwindigkeit dV/dt (= Steigung der Kurve in A) in Abhängigkeit
der Trocknungszeit t (Schwister, 2010) ................................................................................... 10
Abbildung 6: Die Trocknungsgeschwindigkeit dV/dt in Abhängigkeit vom Feuchtegehalt V
(Schwister, 2010) ..................................................................................................................... 11
Abbildung 7: Sättigungskennlinie für Saccharose-Lösungen (Rosenplenter, 2007) ............... 14
Abbildung 8: schematischer Aufbau der Kugelmühle ............................................................. 19
Abbildung 9: schematischer Aufbau der Versuchsanlage (Neuhaus, 2009) ............................ 19
Abbildung 10: Fließschema der Kristallisation von Saccharosekristalle in Fett (Wessel, 2009)
.................................................................................................................................................. 21
Abbildung 11: schematischer Aufbau der Versuchsanlage für Vorversuch 3 ......................... 27
Abbildung 12: Partikelgrößenverteilung der Fett-Zucker-Suspension des Vorversuchs 1 ...... 41
Abbildung 13: Partikelgrößenverteilung des standardisierten Endprodukts des Vorversuchs 1
.................................................................................................................................................. 41
Abbildung 14: Fett-Zucker-Suspension (links) und standardisiertes Endprodukt (rechts) vom
Vorversuch 1 (Vergrößerung: 40x) .......................................................................................... 42
Abbildung 15: Kakaomasse (Vergrößerung: 40x) ................................................................... 42
Abbildung 16: Fließkurve der Vorversuche 1 - 5 .................................................................... 43
Abbildung 17: Partikelgrößenverteilung der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 1 .. 47
Abbildung 18: Partikelgrößenverteilung des standardisierten Endproduktes des Hauptversuchs
1 ................................................................................................................................................ 47
Abbildung 19: Fett-Zucker-Suspension (links) und standardisiertes Endprodukt (rechts) vom
Hauptversuch 1 (Vergrößerung: 40x) ...................................................................................... 48
Abbildung 20: Fließkurve der Hauptversuche ......................................................................... 49
58
8. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beschreibung der Saccharoseeigenschaften (Rosenplenter, 2007) ......................... 12
Tabelle 2: Löslichkeitstabelle für reine Saccharoselösungen (Schneider, 1968) ..................... 13
Tabelle 3: Fettsäurezusammensetzung der Kakaobutter (Ternes, 2008) ................................. 15
Tabelle 4: Stellung der Fettsäuren der Kakaobutter in den Triacylglycerolen (Ternes, 2008) 16
Tabelle 5: Schmelzbereich der Kristallmodifikation von Kakaobutter (Tscheuschner, 2004) 16
Tabelle 6: Ausgewählte physikalische und chemische Daten der Kakaobutter (Tscheuschner,
2004) ......................................................................................................................................... 17
Tabelle 7: Anlagen und Hersteller............................................................................................ 18
Tabelle 8: Parameter für die Produktion der Fett-Zucker-Suspension ..................................... 20
Tabelle 9: Mengenbilanz zur Bestimmung der Zusammensetzung der Fett-Zucker-Suspension
.................................................................................................................................................. 22
Tabelle 10: Mengenbilanz zur Bestimmung der Standardisierungsrezeptur............................ 23
Tabelle 11: Rohstoffe und Hersteller ....................................................................................... 25
Tabelle 12: Versuchsplanung der Vorversuche ....................................................................... 25
Tabelle 13: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Vorversuchs 1 .................................... 26
Tabelle 14: Temperaturführung führ den Vorversuch 1 .......................................................... 26
Tabelle 15: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Vorversuch 2 ...................................... 27
Tabelle 16: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 2 ................................. 29
Tabelle 17: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 3 ................................. 30
Tabelle 18: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 4 ................................. 30
Tabelle 19: Rezeptur der Fett-Zucker-Suspension des Hauptversuchs 5 ................................. 31
Tabelle 20: Wassergehalt der Fett-Zucker-Suspension der Vorversuch .................................. 37
Tabelle 21: Bestimmung der Einzelkomponenten der Fett-Zucker-Suspension aus Vorversuch
1 ................................................................................................................................................ 38
Tabelle 22: Berechnung der Rezeptur zur Standardisierung von Vorversuch 1 ..................... 38
Tabelle 23: Standardisierungsrezeptur der Vorversuche.......................................................... 38
Tabelle 24: Partikelgrößenverteilung der Vorversuche............................................................ 39
Tabelle 25: Messergebnisse der Vorarbeiten (Frau Wessel, 2009; Herr Holm, 2010) ............ 40
Tabelle 26: rheologische Ergebnisse der Vorversuche nach Casson ....................................... 43
Tabelle 27: Wassergehalt der Fett-Zucker-Suspension der Hauptversuch .............................. 45
Tabelle 28: Standardisierungsrezeptur der Hauptversuche ...................................................... 45
Tabelle 29: Partikelgrößenverteilung der Hauptversuche ........................................................ 46
Tabelle 30: rheologische Ergebnisse der Hauptversuche nach Casson .................................... 49
59
9. Formelverzeichnis
Formel 1: Berechnung der Übersättigungszahl (Rosenplenter, 2007) ..................................... 14
Formel 2: Berechnung der Masse der Fett-Zucker-Suspension ............................................... 23
Formel 3: Berechnung des prozentualen Mengenanteile ......................................................... 23
Formel 4: Berechnung der Inhaltsstoffe der Fett-Zucker-Suspension ..................................... 23
Formel 5: Berechnung des prozentualer Anteils der Fett-Zucker-Suspension an der
Standardisierungsrezeptur ........................................................................................................ 24
Formel 6: Berechnung des prozentualen Anteils der Kakaomasse an der
Standardisierungsrezeptur ........................................................................................................ 24
Formel 7: Berechnung des prozentualen Anteils der Kakaobutter an der
Standardisierungsrezeptur ........................................................................................................ 24
Formel 8: Restfeuchtebestimmung ........................................................................................... 34
10. Anhang
1. Messergebnisse der Partikelmessung
2. Messergebnisse der mikroskopischen Analyse
3. Messergebnisse der Trockensubstanzbestimmung
4. Standardisierungsrezepturen
5. Messergebnisse der Rheologie
60
Erklärung über die selbstständige Anfertigung der Arbeit
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt habe und
keine anderen als die angegeben Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.
____________________ ____________________
Ort, Datum Unterschrift