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Editorial Inhalt

„Habe nun, ach! Philosophie,

Juristerei und Medizin,

und leider auch Theologie!

Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

Da steh ich nun, ich armer Tor!

Und bin so klug als wie zuvor;“

So lässt Goethe seinen Faust vor dem Osterspaziergang, vor

der Auseinandersetzung mit dem Leben klagen. Das Leben ist für

uns die Praxis. Wir müssen uns nicht mit dem Teufel einlassen, um

zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Unsere

Methode der Erkenntnis ist eine andere. Auch wir arbeiten wis-

senschaftlich. Aber wir betreiben Wissenschaft nicht so, wie Faust

vor dem Osterspaziergang. Wir haben uns von Anfang an mit dem

Leben verbündet. Von diesem „Wissenschaftlichen Leben“ möch-

ten wir unseren Lesern und Leserinnen in dieser Ausgabe einen

Eindruck vermitteln. Wir legen unsere Perspektive auf Wissen-

schaft an der Berufsakademie dar. Wir zeigen, über welche Infra-

struktur wir verfügen, um unserer Vorstellung, unserem Leitbild

von Wissenschaft, gerecht werden zu können. Insbesondere beto-

nen wir unsere Bibliothek, unsere nationalen und internationalen

Kooperationen und unsere technische Ausstattung. Damit haben

wir unsere Institution(en), unsere Burg, beschrieben. Ohne Mann-

schaft, ohne Besatzung, muss jedes Bauwerk nur äußere Form

bleiben. Es vermag nicht zu leben. Niemand bedient sich seiner.

Deswegen gehören in unseren Schwerpunkt auch die „denken-

den Köpfe“ hinein. Gemäß unserer Interpretation von Forschung

sind das nicht nur angestellte Mitarbeiter der Akademie, sondern

auch deren Studierende. Was bewirken äußere Form (Infrastruk-

tur) und Mannschaft zusammen. Was kommt bei unserer Arbeit

heraus? Davon vermitteln wir im Abschnitt „Forschung will ange-

wandt“ werden einen steckbriefl ichen Eindruck. Leben, das Wort

suggeriert Entwicklung, Bewegung … Lebendigkeit eben. Welche

Richtung wir der Entwicklung des wissenschaftlichen Lebens an

der Berufsakademie geben möchten, davon berichtet der den

Schwerpunkt beschließende Abschnitt.

Lebendiges wissenschaftliches Leben ist auch Gegenstand

verschiedener anderer Beiträge in diesem Heft. Dazu gehören

die Artikel über das Kolloquium zu den Karrierechancen in steu-

erberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufen ebenso (Hier

sei ein Verweis auf unser Heft 2/2009 mit dem Schwerpunkt

Steuerberatung und Prüfungswesen gestattet.), wie Überlegun-

gen zur Ausgestaltung des Studienzugangs für Qualifi zierte

ohne schulische Zugangsberechtigung. Leben bedeutet auch, auf

Veränderungen im Lebensumfeld zu reagieren, genauso wie der

Versuch, dieses aktiv zu gestalten. Die Umstellung von Diplom-

Studiengängen auf Bachelor-Studiengänge mag Reaktion sein,

die Ausgestaltung der Studiengänge ist Aktion. Dass wir damit

erfolgreich sind, zeigen wir in unserer Reihe Bologna, in der es

um die erfolgreiche Akkreditierung der Studiengänge Finanz-

wirtschaft und Wirtschaftsinformatik geht. Einblicke in konkrete

wissenschaftliche Projekte erhalten Sie in einigen ausgewählten

Artikeln. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Wirtschafts-

ethik haben wir intensiviert. Wirtschaftsethik im Allgemeinen und

Unternehmensethik im Besonderen, als Baustein der normativen

Unternehmensführung, umfasst Fragestellungen, die alle Bran-

chen betreffen. Einen Einblick in die aktuelle Diskussion vermit-

telt der Artikel über das Kolloquium „Ethik und Marktwirtschaft“

des Studiengangs Industrie.

Erfolg wird belohnt – sei es mit einer interessanten Arbeits-

aufgabe nach dem Studium oder einer öffentlichen Würdigung.

Herr David Ludewig erhielt eine begehrte Auszeichnung – herzli-

chen Glückwunsch.

Der Bau unseres neuen Campus geht voran. Am 6. Novem-

ber 2009 wurde das Richtfest gefeiert. Die Konturen des neuen

Ortes des Lernens und Lehrens sind nunmehr deutlich erkennbar.

In allen Bereichen bereiten wir uns auf den Um- und Einzug vor.

Neben dem Einsatz neuester hochmoderner Technik schreitet

auch die Entwicklung einer neuen „Campussoftware“ voran.

Liebe LeserInnen, ich hoffe, Sie ein wenig neugierig gemacht zu

haben!

Ihr

Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin

Vorsitzender der Direktorenkonferenz der BA Sachsen und

Direktor der Staatlichen Studienakademie Dresden

Inhalt

HOCHSCHULPOLITIK

4 Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien und Fachoberschu-len in Sachsen

6 Studienzugang für berufl ich Qualifi zierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung

8 VON BOLOGNA ZUM DUALEN BACHELOR-STUDIENANGEBOT AN DER BERUFSAKADEMIE IN DRESDEN

8 Akkreditierung Finanzwirtschaft

9 Akkreditierung Wirtschaftsinformatik

SCHWERPUNKT: WISSENSCHAFTLICHES LEBEN AN DER BERUFSAKADEMIE IN DRESDEN

11 Wissenschaft an der Berufsakademie 16 Forschung braucht Infrastruktur.

17 Die Bibliothek der Berufsakademie in Dresden als zentraler In-formationsdienstleister

19 Koordinierte Ausbildung im sächsischen Agrarbereich

20 Die Integration von Diplom- und Praxisarbeiten in die For-schungskooperationen im Studiengang Holztechnik

21 In die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich geluagt

22 Chinesische Provinz Anhui sondiert Kooperationsmöglich-keiten mit der BA Sachsen

24 Labore der Berufsakademie in Dresden unterstützen anwen-dungsorientierte Forschung

25 Erweiterung der Laborausstattungen durch EU-Fördermittel

27 Forschung will angewandt werden.

28 Optimierung der Kreditprozesse im Firmenkundengeschäft bei der Volksbank-Raiffeisenbank Freiberg eG

28 Zeitorientiertes Prozessmanagement in einem mittelstän-dischen Unternehmen

29 Betriebliches Vorschlagswesen bei der ENSO AG

30 Neuordnung der Vertriebsstruktur in einem mittelständischen Unternehmen bei der G.S. Stolpen GmbH & Co. KG

30 Kamerabasierte Prozessüberwachung im Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik

31 Forschung braucht kreative Köpfe.

32 Ein Beitrag zur Werkstoff orientierten Gestaltung von CNC-Ferti-gungsprozessen am Beispiel der Holz- und Möbelindustrie

33 Soziale Leistungen durch landwirtschaftliche Unternehmen

34 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum Master of Science

34 Vom Diplom-Informatiker (BA) zum Master of Science und weiter...

35 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über den Master of Finance & Banking (M.A.) zum MBA

36 Als Diplom-Ingenieur (BA) im Institut für Holztechnologie Dresden (ihd)

37 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum promovierten Technolo-gietransferbeauftragten und Ausgründungsbegleiter

37 Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über „down under“ zur Disser-tation

38 LERNEN – LEHREN – FORSCHEN FORSCHEN – LEHREN – LERNEN (nicht) nur ein Wortspiel?

ab S. 11 Wissenschaftliches Leben an der Berufsakademie in Dresden

Wir zeigen: Wissenschaft und Berufsakademie sind keine

Antagonismen (S. 11 ff.). Forschung fi ndet an der Berufsa-

kademie in Dresden als Verfahren in der Lehre sowohl auf

Seite der Lehrkräfte als auch auf Seite der Studierenden

Eingang in das akademische Leben: Einmal als Prinzip des

»forschenden Lehrens« und zum anderen als Prinzip des

»forschenden Lernens«. Dafür bedarf es einer geeigneten

Infrastruktur. (S. 16 ff.) Angewandte Forschung an der Be-

rufsakademie in Dresden hat ihren systematischen Platz

an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, und zwar

dort, wo forschendes Lernen der Studierenden in eigene

Forschung übergeht. (S. 27 ff.) Forschung braucht kreative

Köpfe, will heißen geeignete Persönlichkeiten. Dass sowohl

die Idee der »forschenden Lehre«, als auch die des »for-

schenden Lernens« zielführend sind, zeigen ausgewählte

Qualifi kationswege unserer Absolventen (S. 31 ff.). Insofern

sind Lernen-Lehren-Forschen. Forschen-Lehren-Lernen für

uns (nicht) nur ein Wortspiel (S. 38).

AUS DEM STUDIENGESCHEHEN

39 Kolloquium „Ethik und Marktwirtschaft“ des Studiengangs Industrie

41 TOEIC® - Test of English for International Communication

AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

42 Service-Oriented Architecture: Extensions and Research Fields

QUO VADIS

45 Rio de Janeiro ganz nahe

46 Mit dem BA-Diplom in das Management Accounting bei BASF

46 Mit dem BA-Diplom zur Führungskraft bei Saturn

46 Mit dem BA-Diplom zur Assistentin der Bereichsleitung und sogar noch weiter…

47 Fit für die Praxis: Feierliche Exmatrikulation der Berufsakademie Dresden

VORGESTELLT UND NACHGEFRAGT

48 Per astera ad astra

49 Neuer stellvertretender Direktor, neuer Studiengangsleiter und neue Bibliothekarin

49 Katrin Kreuz

50 Prof. Dr.-Ing. Jürgen Sachse

51 Prof. Dr.-Ing. Frank Schweitzer

VERMISCHTES

52 Projektstart für Campus Dual

54 Richtfest für den Neubau am neuen Standort der Staatlichen Stu-dienakademie Dresden

55 Veranstaltungen und Messetermine 2010

Prof. Dr. -Ing. Detlef Kröppelin

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4 > 01/10 Treffpunkt BA 5> 01/10 Treffpunkt BA

Hochschulpolitik Hochschulpolitik

Mit Sicherheit gehört ein Beruf in der Steuerberatung und

Wirtschaftsprüfung nicht zu den Traumberufen der Kindheit. Tat-

sächlich aber gibt es in der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung,

in der Wirtschaftsberatung und im Bereich Rechnungswesen und

Controlling von Unternehmen ausgezeichnete, interessante und

vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen für

kluge Köpfe. Das Bild des verstaubten, Ärmelschoner tragenden

und langweiligen Buchhalters und Kanzleiarbeiters ist längst

überholt – oder nicht?

Die berufl ichen Tätigkeiten sind so vielfältig und so spannend

wie das Wirtschaftsleben selbst. Im Wesentlichen geht es um die

Aufstellung und Prüfung der Jahresabschlüsse von Unternehmen,

Vereinen oder der öffentlichen Wirtschaft, um die steuerliche

Beratung von Unternehmen unterschiedlichster Rechtsformen na-

tional und international und um die Lösung praktischer betriebs-

wirtschaftlicher Probleme bei der Gründung oder Umwandlung

eines Unternehmens, im Controlling, in der Nachfolgegestaltung,

im Falle einer Insolvenz oder Unternehmenssanierung.

Aber wie kann man das Interesse dafür bei geeigneten Abitu-

rienten wecken? Wie kann man die Chancen junger Abiturienten

mit den Bedürfnissen und Chancen der Wirtschaft, insbesondere

auch hier in Sachsen zusammenführen?

Um in diesem gemeinsamen Anliegen in einen ersten Erfah-

rungsaustausch zu treten, trafen sich am 9. September 2009

Schulleiter sächsischer Gymnasien, Berufsberater der Bundes-

agentur für Arbeit Chemnitz sowie sächsischer Arbeitsagenturen,

Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Mitglieder des Vorstandes

der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen, Vertreter

der Berufsakademie Sachsen und der Technischen Universität

Dresden und vor allem auch zahlreiche Studierende des fünften

Semesters des Studiengangs Steuerberatung/Prüfungswesen

der BA Dresden. Die Teilnahme des Herrn Staatssekretärs des

Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, Hansjörg König, zeigt,

welche Bedeutung das Kultusministerium der Berufs- und Studi-

enorientierung in den Gymnasien und Fachoberschulen beimisst.

Herr Staatssekretär Hansjörg König führte in seiner Eröff-

nungsrede unter anderem aus, dass natürlich die Schüler und

Abiturienten die Entscheidung über ihre berufl iche Zukunft selbst

treffen müssen. Jedoch ist die Zahl und Vielfalt der Berufsbil-

der so groß, dass ein Kompass/eine Navigationshilfe nötig wäre.

Schon wegen der hohen Abbrecherquoten an den Hochschulen

kann und soll die Berufsorientierung an den Schulen weiter ver-

bessert werden, wobei heute bereits viele Maßnahmen an den

Schulen stattfi nden.

Herr Steuerberater Hendrik Sebastian stellte in seinem Vor-

trag den anspruchsvollen und ganz und gar nicht langweiligen

Beruf des Steuerfachangestellten sowie die weiteren Entwick-

lungsmöglichkeiten bis hin zum Steuerberaterexamen vor. Es ist

ein Beruf, der sich im Anspruchsniveau von anderen Büroberufen

wie z. B. Bürokaufmann deutlich unterscheidet.

Frau Prof. Dr. Fritschler, Staatliche Studienakademie Dresden,

und Frau Prof. Dr. Siegert, Staatliche Studienakademie Leipzig,

sprachen in ihren kurzen Beiträgen über das duale Studium an

der Berufsakademie, insbesondere über die Studienangebote im

Bereich Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, über die forma-

len und persönlichen Voraussetzungen angehender Studieren-

der und die tatsächlichen hervorragenden Karrierechancen der

Absolventen. Die akademischen Studienmöglichkeiten im Bereich

Steuern und Wirtschaftsprüfung an den Hochschulen stellte Herr

Dr. Holm Krüger am Beispiel der TU Dresden vor.

Während des Mittagsbuffets gab es bereits einen ersten Mei-

nungs- und Erfahrungsaustausch in angeregten Pausengesprä-

Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien und Fachoberschulen in SachsenAusbildungs- und Karrierechancen in steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufen

chen und Diskussionen zwischen den Teilnehmergruppen.

Die sehr intensive und inhaltsstarke Podiumsdiskussion am Nach-

mittag wurde von Herrn Prof. Haaseloop, Steuerberater und vereidig-

ter Buchprüfer, moderiert. Im Podium saßen neben dem Moderator

Herr Unger, Steuerberater sowie Frau Mund, Studierende der TU Dres-

den, und Herr Salzer, Studierender der Berufsakademie in Dresden.

Die Gespräche und Diskussionen zeigten, dass Berufsbera-

ter, Berufsakademie und Steuerberaterkammer sehr engagiert

das gleiche Ziel verfolgen, nämlich Abiturienten und Absolven-

ten durch individuelle Beratung bei der Berufswahl Orientierung

und Chancen in wirtschaftlich interessanten Bereichen zu geben.

Dabei erwies sich auch, dass derartige Kontakte der Beteiligten

von großem Nutzen sind, wenn es darum geht, sich im gemeinsa-

men Ziel näher zu kommen.

Zu den Ergebnissen der Veranstaltung zählen auch einige

kurzfristig umsetzbare Ziele. So wird die Steuerberaterkammer

des Freistaates Sachsen anstreben, dass Kanzleien künftig mehr

ausbildungsvorbereitende Praktika anbieten, um den Schulabsol-

venten die Möglichkeit der Orientierung zu geben.

Der Studiengang Steuern, Prüfungswesen und Consulting

der Berufsakademie in Dresden ist jederzeit für Abiturienten und

andere Interessenten offen, die gern „schnuppern“ oder beraten

werden möchten.

Diese Art Erfahrungsaustausch und Beratung der Gymna-

sien, Fachoberschulen, Arbeitsagenturen, Kammern, Berufsaka-

demien und Hochschulen im Interesse einer Verbesserung der

Berufs- und Studienorientierung junger Menschen in Sachsen

für Wirtschaftsbereiche, die großen Bedarf an jungen Fachkräf-

ten haben und ihnen gleichzeitig gute Berufsperspektiven - ins-

besondere hier in Sachsen - bieten, sollte fortgesetzt werden.

Das muss nicht nur auf Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung

und quantitative Bereiche der Betriebswirtschaft beschränkt

bleiben, denn das gleiche Anliegen haben bekannter Maßen

zum Beispiel auch Disziplinen wie Ingenieurwissenschaften und

Informationstechnik.

AutorProf. Dr. oec. Ulrike FritschlerLeiterin des Studiengangs Steuern, Prüfungswesen und ConsultingStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-60/29E-Mail: [email protected]

Herr Staatssekretär Hansjörg König im Vortrag Vortrag von Herrn Hendrik Sebastian, Steuerberater Im Pausengespräch v.l.n.r.: die SteuerberaterInnen Frau Mandy Goldmann (Absolventin der BA Dresden), Herr Hendrik Sebastian (ECOVIS), Frau Gisela Jahn (Vorstand Steuerberaterkammer des Frei-staates Sachsen) und Herr Dr. Holm Krüger (TU Dresden)

Mittagspause am Buffet

Herr Prof. Friedhelm Haaseloop, Steuerberater und vereidigter Buch-prüfer, moderierte die Veranstaltung

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6 > 01/10 Treffpunkt BA 7> 01/10 Treffpunkt BA

Hochschulpolitik Hochschulpolitik

Studienzugang für berufl ich Qualifi zierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung

Nicht erst seit dem Bologna-Prozess gibt es vermehrt Forde-

rungen, den Zugang zur akademischen Bildung zu verbreitern

und zu fl exibilisieren.1 Argumente dafür sind die Erhöhung der

Bildungsbeteiligung, Chancengleichheit und der Beschäftigungs-

fähigkeit, die Steigerung der Durchlässigkeit des Bildungssystems

und insgesamt eine Höherqualifi zierung der Gesellschaft. Gegner

der Hochschulöffnung befürchten hingegen, dass ein Massenan-

sturm an nicht-traditionellen2 Studenten3 folge oder dass diese

prekäre Defi zite in der Studierfähigkeit und geringere Studiener-

folgschancen aufweisen. Diese Befürchtungen haben sich jedoch

bisher nicht bewahrheitet.4

Verglichen mit anderen Ländern wie den USA ist der Anteil

nicht-traditioneller Studenten in Deutschland schwindend gering

und der direkte Weg zum Studium über das Abitur noch immer der

dominante. Im Studienjahr 2007 hatten nur etwas mehr als ein

Prozent der Studienanfänger in Deutschland ein Hochschulstu-

dium ohne Hochschulreife aufgenommen.5 In den einzelnen Bun-

desländern fällt dieser Anteil aber recht unterschiedlich aus. Hier

sind die Zugangswege zu akademischer Bildung ohne adäquate

schulische Voraussetzungen auch recht unterschiedlich – von

Zugangs- und Begabtenprüfungen bis hin zum Probestudium.6 In

fast allen Bundesländern ist außerdem ein Direktstudienzugang

für Bewerber mit Meister- oder vergleichbarem Abschluss mög-

lich. In Sachsen wurde erst kürzlich mit den Novellierungen des

Hochschul- und des Berufsakademiegesetzes der Studienzugang

für Meister offener gestaltet und die Zugangsprüfung für beruf-

lich Qualifi zierte auch ohne Berufserfahrung ermöglicht.7 Die

Wirkungen dieser Novellierungen bleiben abzuwarten. Noch ran-

giert Sachsen unter allen Bundesländern auf dem letzten Platz im

Anteil berufl ich qualifi zierter Studienanfänger (2007: 0,16 %).8

Die starre, infl exible Studiengestaltung dürfte ein Grund dafür

sein, warum sich berufl ich Qualifi zierte bzw. Berufstätige selten

für ein Studium entscheiden, denn Vollzeitstudium, Erwerbstätig-

keit und soziale Verpfl ichtungen lassen sich kaum angemessen

ausbalancieren, das Angebot an Teilzeitstudiengängen ist eher

1 Vgl. u. a. UNESCO 1998; WOLTER 2005

2 Nicht-traditionelle Studenten bzw. non-traditional students bezieht sich auf Stu-denten, die nicht auf „geradem“ Weg zur Hochschule kamen, die nicht die regulären Voraussetzungen für den Hochschulzugang erfüllen und/oder nicht in der üblichen Vollzeit- bzw. Präsenzzeit studieren. Diese drei Kriterien können in unterschied-lichem Ausmaß ausgeprägt sein. Daher bilden die Attribute „traditional“ bzw. „non-traditional“ eher Pole auf einer Skala. Eine genaue Abgrenzung ist folglich nicht möglich. (Vgl. TEICHLER/WOLTER 2004: 72; SCHÜTZE/SLOWEY 2002: 314, 323)

3 Im Folgenden wird die maskuline Schreibweise verwendet. Dies erfolgt aus-schließlich aus Gründen der Lesbarkeit und soll kein Geschlecht ausschließen.

4 Vgl. TEICHLER/WOLTER (2004), S. 69

5 Vgl. NICKEL/LEUSING (2009), S. 15

6 Vgl. NICKEL/LEUSING (2009), S. 15

7 Vgl. SächsHSG § 7 und SächsBAG § 7

8 NICKEL/LEUSING (2009), S. 96

rar und eine Anrechnung von prior learning auf ein Studium

genießt noch ein Schattendasein.9 Biographisch gesehen ist das

Studium für nicht-traditionelle Studenten – vor allem für solche,

die nicht auf „geradem“ Weg dorthin kamen, auch keine Erstaus-

bildung, sondern eine Weiterbildung.10 Dies führt neben anderen

Merkmalen wie Berufstätigkeit und Familiensituation zu Bedürf-

nissen, Erwartungen und Zielstellungen im Studium, die von jenen

„traditioneller“ Studenten abweichen.

Den speziellen Bedürfnissen, Erwartungen etc. berufl ich Qua-

lifi zierter bzw. Berufstätiger dürfte das duale, praxisnahe Studium

an der Berufsakademie mit seinen Theorie- und Praxisphasen,

mit seinen kleinen Studiengruppen und der überschaubaren Stu-

dienzeit in besonderer Weise entgegenkommen. Daher soll nun in

einem eigens hierfür initiierten Projekt („Flex“11) der Zugang zum

Studium an der Berufsakademie Sachsen ausgestaltet werden.

Gegenwärtig können Studieninteressenten ohne adäquate

Voraussetzungen über eine Zugangsprüfung zum Studium gelan-

gen.12 Die eigenständig zu leistende Vorbereitung auf diese

Prüfung, deren inhaltliche Gestaltung und die schulische Prü-

fungssituation dürften jedoch oftmals dazu führen, dass dieser

Zugangsweg nicht als wirkliche Chance wahrgenommen wird –

vor allem, wenn der allgemeinbildende Schulabschluss bereits

längere Zeit zurückliegt. Nun kann und soll die Zugangsprüfung

im Zuge des Projektes „Flex“ nicht abgeschafft werden. Vielmehr

soll sie besser auf die spezielle Zielgruppe berufl ich Qualifi zierter

bzw. berufl ich Erfahrener ausgerichtet werden. Zukünftig werden

daher Vorbereitungs- bzw. Anpassungskurse in modularer Form

angeboten.13 In diesen Modulen wird diese spezielle Zielgruppe

auf Studium und Kursprüfungen intensiv vorbereitet. Der erfolg-

reiche Abschluss der Prüfungen innerhalb der Anpassungsmo-

dule ermöglicht dann den (einrichtungsart- und fachgebundenen)

Studienzugang. Er soll also bescheinigen, dass die Teilnehmer für

ein bestimmtes Studienfach an der Berufsakademie studierfähig

sind.

Für den Arbeitgeber einer Fachkraft ohne adäquate Stu-

dienzugangsvoraussetzungen könnte der oben beschriebene

Zugangsweg eine Personalentwicklungsstrategie darstellen,

9 Vgl. WOLTER 2005: 55f.

10 Vgl. WOLTER 2008

11 „Flexibilisierung des Zugangs zum Berufsakademiestudium für Studieninteres-sierte ohne klassische Zugangsvoraussetzungen und Sicherung der Studierfähigkeit von Studienanfängern und Studierenden“

12 Als adäquate Zugangsvoraussetzungen gelten die allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Vorbildung oder ein Meisterabschluss. Außerdem ist ein mit einem anerkannten Praxispartner abge-schlossener Ausbildungsvertrag erforderlich. (Vgl. SächsBAG § 7)

13 Außerdem sollen Verfahren entwickelt werden, mit denen beispielsweise bereits vorliegende, den Anforderungen der Praxisphasen entsprechender Berufserfahrung oder anderer adäquater Lernergebnisse auf Studienteile angerechnet werden kön-nen. Grundlage hierfür sind u. a. die Beschlüsse der KMK von 2002 und 2008.

wenn er die Fachkraft für eine bestimmte, eine akademische

Ausbildung erfordernde Position bzw. Tätigkeit rüsten möchte.

Die Fachkraft könnte dann die Praxisphasen beim Arbeitgeber

absolvieren, sofern dieser sich als Praxispartner für den rele-

vanten Studiengang eignet. Arbeitsplatzsicherheit, Sicherung

der Beschäftigungsfähigkeit und der unternehmerischen Wett-

bewerbsfähigkeit durch Fachkräftebindung und -entwicklung

gehen unter diesen Bedingungen Hand in Hand. Damit könnte

auch dem für Sachsen prognostizierten Mangel an akademischen

Arbeitskräften entgegengewirkt werden. Denn für den Zeitraum

von 2005 bis 2020 werden 9.000 bis 27.300 Akademiker auf dem

sächsischen Arbeitsmarkt fehlen.14 Diesem Akademikermangel

und der Fachkräfteabwanderung kann die Berufsakademie durch

die Integration ihrer Studierenden in das Praxisunternehmen und

der damit verbundenen „Haltekraft“15 von Humanressourcen auf

dem sächsischen Arbeitsmarkt entgegensteuern.

Die im Projekt „Flex“ geplanten Anpassungsmodule können

außerdem von Studienanfängern und Studierenden besucht

werden, die zwar vielleicht die Zugangsvoraussetzungen zum

Studium erfüllen und/oder bereits ihr Studium begonnen haben,

aber dennoch studienrelevantes Wissen und Können auffrischen

bzw. aufholen und ihre Studienerfolgschancen erhöhen wollen.

Derzeit werden drei Studien zu dem Bedarf an den geplanten

Anpassungsmodulen durchgeführt: Eine von ihnen ermittelt die

Studierneigung bei berufl ich Qualifi zierten, speziell bei Teilneh-

mern bestimmter Weiterbildungen an Fachschulen. Eine weitere

Studie widmet sich den Bedarfsstrukturen von Studierenden der

Studienakademie Dresden. Die dritte Studie erkundet hingegen

das Interesse der Praxispartner an den Anpassungsmodulen.

Über die Ergebnisse informiert das nächste Heft des „Treffpunkt

BA“.

Nach diesen Erhebungen werden die Anpassungsmodule kon-

zipiert, von 2010 bis 2012 pilothaft erprobt und prozessbeglei-

tend evaluiert. Anhand der Ergebnisse der Evaluation und der

Wirkungsanalyse wird dann entschieden, ob und wie die Module

dauerhaft an der Studienakademie Dresden und an anderen Stu-

dienakademien in Sachsen angeboten werden.

Literatur:Gesetz über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen (Sächsisches 1. Berufsakademiegesetz – SächsBAG) vom 11. Juni 1999, rechtsberei-nigt mit Stand vom 11. Juli 2009.

Gesetz über die Hochschulen im Freistaat Sachsen (Sächsisches 2. Hochschulgesetz – SächsHSG) vom 10. Dezember 2008.

KILLISCH, W.; LENZ, K.; 3. CHRISTMANN, G. B.; FROHWIESER, D. u. a. (2007): Hochschulen im Demographischen Wandel. Die Lage in Sachsen. Dresden.

KMK (2002): Anrechnung von außerhalb des Studiums erworbenen 4. Kenntnissen und Fähigkeiten auf ein Hochschulstudium. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 28. Juni 2002. Bonn.

KMK (2008): Anrechnung von außerhalb des Studiums erworbenen 5. Kenntnissen und Fähigkeiten auf ein Hochschulstudium (II). Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. September 2008. Bonn.

14 Vgl. KILLISCH/LENZ u. a. (2007)

15 Vgl. LENZ/WOLTER u. a. (2008), S. 14

LENZ, K.; WOLTER, A.; FROHWIESER, D.; WERNER, A. (2008): Die 6. Berufsakademie Sachsen und der demographische Wandel. Exper-tise zur Entwicklungsplanung der Berufsakademie Sachsen unter den Bedingungen des demografi schen Wandels und zu den Möglichkeiten einer Einfl ussnahme. Dresden (Arbeitspapier des Sächsischen Kom-petenzzentrums für Bildungs- und Hochschulplanung mit Stand vom 17. Juni 2008).

NICKEL. S.7. ; LEUSING, B. (2009): Studieren ohne Abitur: Entwicklungs-potenziale in Bund und Ländern. Eine empirische Analyse. Gütersloh (CHE Arbeitspapier Nr. 123).

SCHÜTZE, H. G8. .; SLOWEY, M. (2002): „Participation and exclusion: A comparative analysis of non-traditional students and lifelong learners in higher education.“ In: Higher Education. 3-4/2002. S. 309 - 327.

TEICHLER, U.; Wolter, A. (2004): „Zugangswege und Studienangebote 9. für nicht-traditionelle Studierende.“ In: Die Hochschule. 2/2004. S. 64 – 80.

UNESCO-Welthochschulkonferenz „Hochschulbildung im 21. Jahrhun-10. dert: Ausblick und Handlungsperspektiven“ am 9. Oktober 1998.

WOLTER, A. 11. (2005): „Lebenslanges Lernen im Bologna-Prozess.“ In: Der Bologna-Prozess im Spiegel der HIS-Hochschulforschung. HIS Kurzinformation A6/2005. S. 49 – 60.

WOLTER, A.12. (2008): Die Öffnung der Hochschule für Berufstätige – Nationale und internationale Perspektiven. Vortrag auf der Tagung „Weiterbildung im Elfenbeinturm am 14./15. Januar 2008 in Berlin.

AutorDr. Mandy PasthorWissenschaftliche MitarbeiterinStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-43/29E-Mail: [email protected]

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Hochschulpolitik Hochschulpolitik

Stärken sehen die Gutachter in der Positionierung im Arbeits- markt, in der Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen, in der

Integration von Theorie und Praxis, im Einsatz von Fallstudien

und Praxisprojekten, in der Berufsbefähigung, in den Praxis-

kenntnissen des Lehrpersonals, in der Betreuung der Studie-

renden durch die Lehrenden, in der Studiengangsleitung, in

der Qualitätssicherung und -entwicklung der Berufsakademie

und dem Zusammenwirken zwischen Berufsakademieleitung,

Fachbereich und Studiengangsleitung in der Studiengangs-

entwicklung sowie in der Qualitätssicherung und -entwicklung

des Bachelor-Studiengangs in Bezug auf Inhalte, Prozesse

und Ergebnisse.“

Am 9. Oktober 2009 fand in der Bibliothek der Staatlichen

Studienakademie Dresden eine Dankeschönveranstaltung mit

allen Akteuren, die an der Vor-Ort-Begehung teilgenommen hat-

ten, statt.

Die Ausarbeitung der Unterlagen und die damit verbundene

Akkreditierung sind allerdings selbst wieder nur ein erster Schritt

im gesamten Prozess der Umstellung vom Diplomstudiengang

auf einen Bachelorstudiengang. Nun gilt es, die mit der Konzep-

tion formulierte Absichtserklärung im Studienalltag umzusetzen

und mit Leben zu erfüllen. Es ist uns bewusst, dass auch in der

Umsetzung die eine oder andere Hürde zu nehmen ist und nicht

von Beginn an alles so wie wir es geplant haben funktionieren

wird. Gleichzeitig sind wir optimistisch, dass wir auch in Zukunft

mit der breiten Unterstützung durch Dozenten, Praxispartner,

Absolventen, Studierenden und Mitarbeiter rechnen dürfen und

wir den nächsten Schritt dank Ihrer vertrauensvollen Zusammen-

arbeit genauso gut wie die vorangegangenen meistern werden.

Akkreditierung FinanzwirtschaftErfolgreiche Akkreditierung des Studiengangs Finanzwirtschaft mit den Studienrichtungen Finanzwirtschaft - Bank und Finanzwirtschaft - Versicherungen der Staatlichen Studienakademie Dresden

In der Sitzung am 10./11. September 2009 hat die Akkreditie-

rungsagentur Foundation for International Business Administra-

tion Accreditation (FIBAA) den Studiengang Finanzwirtschaft mit

den Studienrichtungen Bank und Versicherung ohne Aufl agen

erfolgreich akkreditiert. (vgl. Abbildung 1)

Den Absolventen des Studiengangs kann damit der Abschluss

Bachelor of Science (B.Sc.) mit 180 ECTS-Credits verliehen

werden.

Der Akkreditierung sind sehr viele Aktivitäten, Feinabstim-

mungen und Gespräche vorausgegangen.

Begonnen hat der Prozess bereits 2005. Erste Überlegungen

zur Modularisierung der aktuellen Diplomstudienangebote wur-

den zu Papier gebracht. Für alle Beteiligten stand von Anfang an

fest, Bewährtes sichern und neue Anforderungen mit Sachver-

stand integrieren zu wollen. Ein kompliziertes, manchmal sogar

unlösbares anmutendes Problem.

Auf dem Weg zur Akkreditierung sind schier unzählige Versi-

onen entstanden, entstandene Konzepte wieder verworfen, neue

Ideen geboren worden.

Weihnachten 2008 hatten wir einen Arbeitsstand erreicht,

der die gestellten Anforderungen erfüllte und unseren Ansprü-

chen gerecht wurde.

Das abschließende Konzept hatte viele Helfer: Allen Dozen-

ten, Praxispartnern, Absolventen und Studierende, die uns aktiv

unterstützt haben ein herzliches Dankeschön.

Wenn wir auch eine wichtige Etappe bewältigt hatten, waren

wir doch noch nicht ganz am Ziel. Unser Wunschkonzept wollte

nun in einem nächsten Schritt , in einem von der FIBAA vorgege-

benen Fragen- und Bewertungskatalog, begründet werden: Hin-

tergründe waren darzustellen, Ziele zu formulieren, Methodik und

Didaktik zu erläutern und die Abschlussbezeichnung Bachelor of

Science durch die Anwendung quantitativer Methoden im Stu-

dium zu untersetzen. Die damit in Verbindung stehenden Über-

legungen erstreckten sich bis ins Frühjahr 2009 hinein. Auch die

Verpackung, das äußere Erscheinungsbild der einzureichenden

Unterlagen sollte – last but not least – überzeugen. Bei deren

Gestaltung hatten wir ebenso tatkräftige Unterstützung wie

zuvor in der Konzeptionsphase, der wir an dieser Stelle danken

möchten: Vielen Dank an die Mitarbeiter der Staatlichen Studien-

akademie Dresden, besonders Frau Oehler und Herrn Hatwig. Mit

einer Zusatzfrist wurden die Unterlagen im April 2009 versandt.

Nun konnten wir unser Augenmerk auf die Vorbereitung der

Vor-Ort-Begehung richten. Eine Gutachtergruppe aus Hochschul-

und Fachhochschulprofessoren, Professoren einer Berufsakade-

mie, Vertretern der Wirtschaft und der Akkreditierungsagentur

nahmen im Juli 2009 die Gelegenheit wahr, die schriftlichen Aus-

führungen zu hinterfragen, offen gebliebene Themen zu erörtern

und sich ein Bild von den Studienbedingungen zu machen. Dazu

wurden Studiengangsleiter, Dozenten, Praxispartner, Absolven-

ten und Studierende in verschiedenen Gesprächsrunden befragt.

Im September 2009 erhielten wir schließlich die ersehnte

Nachricht: Erfolgreiche Akkreditierung mit der Abschlussbezeich-

nung Bachelor of Science (B.Sc.). Und das ohne Aufl agen.

Einen Eindruck davon vermittelt ein Ausschnitt aus dem Gut-

achterbericht, der im Wesentlichen die Zusammenfassung der

abschließenden Beurteilung präsentiert:

„Der Bachelor-Studiengang „Finanzwirtschaft“ der Berufsa- kademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden (SSD)

erfüllt die Qualitätsanforderungen für Bachelor-Programme

und kann von der Foundation for International Business Admi-

nistration Accreditation (FIBAA) akkreditiert werden. Mit zwei

Ausnahmen wurden alle von einem Bachelor-Programm zu

fordernden Qualitätselemente im Akkreditierungsverfahren

nachgewiesen.

Der Bachelor-Studiengang entspricht den Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) für Berufsakademien und

des Akkreditierungsrates sowie den Anforderungen des nati-

onalen Qualifi kationsrahmens. Er ist modular gegliedert, mit

ECTS-Punkten versehen und schließt mit der staatlichen Ab-

schlussbezeichnung „Bachelor of Science“ ab. Die staatliche

Abschlussbezeichnung wird von der Berufsakademie verlie-

hen.

Bei der Bewertung wurden die Selbstdokumentation und die Ergebnisse der Begutachtung vor Ort berücksichtigt. Unter

besonderer Berücksichtigung der Strategie und der Ziele, der

Konzeption, der Ressourcen und Dienstleistungen sowie der

Qualitätssicherung handelt es sich um ein Programm, das die

Qualitätsanforderungen überwiegend erfüllt.

Entwicklungspotenzial sehen die Gutachter in der Verstärkung des Fremdsprachenanteils und in der Vermittlung zusätzlicher

Bildungskomponenten.

Akkreditierung Wirtschaftsinformatik„Der lange Weg zum Bachelor“ oder „Nach der Akkreditierung ist vor der Akkreditierung“

Im Juni 1999 fi el auf der Konferenz von 29 europäischen Bil-

dungsministern in Bologna erstmals der Begriff „europäischer

Hochschulraum“. Damit verbunden waren die Defi nition von Zie-

len für diesen gemeinsamen europäischen Hochschulraum und

ein Zeitplan für seine Schaffung (Abb. 1).

Einführung eines Systems leicht verständlicher und vergleichbarer 1. Abschlüsse

Einführung eines Systems, das sich im Wesentlichen auf zwei Hauptzyk-2. len stützt:

einen Zyklus bis zum ersten Abschluss (undergraduate) ›einen Zyklus nach dem ersten Abschluss (graduate) ›

Einführung eines Leistungspunktesystems3.

Förderung der Mobilität von Studierenden und Hochschullehrern4.

Förderung der europäischen Zusammenarbeit in der Qualitätssicherung 5. um vergleichbare Kriterien und Verfahren zu entwickeln

Stärkung der europäischen Dimension des Hochschulstudiums 6.

Diese Konferenz war Namensgeber und Auslöser eines bis dahin

einzigartigen Reformprozesses für den europäischen Hoch-

schulraum. In Deutschland sind mit dem Bologna-Prozess u. a.

die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie

die Akkreditierungspfl icht verbunden. Die Entscheidung für

das Verfahren der Akkreditierung an Stelle der Evaluation von

Studienprogrammen oder hochschulinterner Qualitätssiche-

rungsverfahren ist Ausdruck einer spezifi schen Gewichtung der

Bologna-Reformziele.

Für die Berufsakademie Sachsen begann die Umsetzung der

Bologna-Beschlüsse im Jahr 2005 mit einer Reihe interner und

externer Informationsveranstaltungen. Auf diesen wurde über

die Beschlüsse informiert und deren Umsetzung zum Teil sehr

kontrovers diskutiert. Für die Berufsakademie Sachsen konstitu-

ierte sich auf Empfehlung der Direktorenkonferenz eine zentrale

Bologna AG, die in enger Zusammenarbeit mit letzterer einen

Zeitplan für die Einführung bolognakonformer Studienabschlüsse

entwickelte. Dieser sah vor, dass zunächst in sog. „Pilotstudien-

gängen“ mit der Umstellung begonnen wird, um, aufbauend auf

deren Erfahrungen, schrittweise alle Studiengänge umzustellen

und zu akkreditieren.

Der Studiengang Wirtschaftsinformatik war einer dieser

„Pilotstudiengänge“. Da er an den drei Standorten Bautzen, Dres-

den und Glauchau angeboten wird, entschieden wir (die Leiter

der jeweiligen Studiengänge: Herr Dipl.-Inf. Sven Geisel, Prof. Dr.

AutorProf. Marion EltzschLeiterin des Studiengangs Finanzwirtschaft - VersicherungStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-30/29E-Mail: [email protected]

AutorDr. oec. Christine SchmidtLeiterin des Studiengangs Finanzwirtschaft - BankStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]

Abb. 1: Ziele eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bologna-Prozess)

Abbildung 1

Page 6: ba treffpunkt 0310

10 > 01/10 Treffpunkt BA 11> 01/10 Treffpunkt BA

Hochschulpolitik Hochschulpolitik

Rainer Penzel und Prof. Dr. Frank Schweitzer), die Studienordnung

gemeinsam zu entwickeln. Es begann eine Zeit der intensiven

Recherchen, Diskussionen und Beratungen zum Thema Bologna

mit Studierenden, Praxispartnern und Kollegen. Pünktlich zum

Studienbeginn der Matrikel 2006 war die Studienordnung abge-

stimmt und fertig gestellt.

Neben der Studienordnung galt es, eine Vielzahl von Dokumen-

ten zu überarbeiten, anzupassen oder gänzlich neu zu entwickeln.

Dieser Bogen spannte sich von der Prüfungsordnung über diverse

Formulare bis zum Diploma Supplement. Unterstützung erhielten

wir von der zentralen Bologna AG sowie von vielen haupt- und

nebenberufl ich tätigen Dozentinnen und Dozenten. Das Zusam-

menstellen der Studiendokumente für den Akkreditierungsantrag

war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum akkreditierten

Bachelor. Der Schwerpunkt dieses Abschnittes lag in der Erstellung

des Fragen- und Bewertungskataloges. Dabei handelt es sich um

ein Dokument, in welchem auf rund 100 Seiten, neben den Zielen

des Studiengangs, alle mit dem Studium zusammenhängenden

Prozesse, Verfahren und Ressourcen ausführlich und umfassend

beschrieben werden. Nach dem Einreichen bei der Akkreditie-

rungsagentur FIBAA im Früh-

jahr 2008 folgte im Juni des

gleichen Jahres die Vor-Ort-

Begutachtung durch ein Gut-

achterteam der FIBAA. Die

angereisten Gutachter beschei-

nigten uns ein kompaktes,

effi zientes und berufsqualifi zie-

rendes Studium. Sie kritisierten

aber auch unser Qualitätsma-

nagementsystem und wiesen

uns auf Unstimmigkeiten im

Modularisierungskonzept hin.

Wir nahmen dies zum Anlass, unsere 2006 modulari-

sierte Studienordnung kritisch zu hinterfragen und mit

den neuesten Erkenntnissen des Bologna-Prozesses

abzugleichen. Im Ergebnis entstand eine überarbeitete

Studienordnung für den Studiengang Wirtschaftsinfor-

matik, die noch stärker modularisiert ist und sich enger

am deutschen Qualifi kationsrahmen orientiert.

Parallel zu unseren Aktivitäten wurde durch die

Direktorenkonferenz die Einführung eines einheitlichen

Qualitätsmanagementsystems für die Berufsakademie

Sachsen beschlossen (Abb. 2).1 Die Novellierung des

Gesetzes über die Berufsakademie im Freistaat Sach-

sen im September 2008 schaffte Rechtssicherheit und

stellt den Bachelorabschluss der Berufsakademie Sach-

sen den der Hochschulen gleich (vgl. § 10 a (3)).

Der überarbeitete Selbstbericht inklusive aller

studienbegleitenden Dokumente wurde im März des

Jahres 2009 erneut der Akkreditierungsagentur

FIBAA zur Begutachtung übergeben. Während der

sich anschließenden Vor-Ort-Begutachtung an der Studienaka-

demie in Glauchau konnten wir dem Gutachterteam der FIBAA

unser Studien- und Qualitätsmanagement-Konzept erläutern.

Mit Hilfe der teilnehmenden Studierenden sowie der haupt- und

nebenberufl ich tätigen Dozenten gelang es uns, das Gutachter-

team vom Konzept der Berufsakademie zu überzeugen, so dass

die FIBAA Akkreditierungskommission im September 2009 den

Studiengang Wirtschaftsinformatik ohne Aufl agen akkreditierte

(Abb.3). Damit konnte ein Prozess erfolgreich beendet werden,

der für uns im Jahre 2005 begann.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, all denen, die uns wäh-

rend dieser Zeit aktiv unterstützten, zu danken. Nur mit ihrer

Hilfe war es möglich, dass am 30. September 2009 die ersten

Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsinformatik die Berufs-

akademie Sachsen mit dem Abschluss „Bachelor of Science“ ver-

lassen konnten.

In den nächsten Jahren gilt es nun, diesen Prozess fortzufüh-

ren. Ich wünsche allen Beteiligten dazu viel Erfolg und sichere

Ihnen meine Unterstützung zu.

Denn nach der Akkreditierung ist

vor der (Re-)Akkreditierung.

1 Vgl. dazu auch Treffpunkt BA Heft 1/2009.

Thema:

Wissenschaft an der Berufsakademie Von akademischer Lehre, Wissenstransfer und wissenschaftlicher Weiterbildung. Aus-gangslage und Perspektiven

“Wissenschaft” kommt vom lateinischen “scire” - wissen.

Wissen allein macht aber Wissenschaft nicht aus. Wissen-

schaft enthält im Wortstamm “schaffen”. Man schafft also

demnach Wissen. Wie? Indem man mit Hilfe unterschiedli-

cher Methoden und durch die Formulierung von Hypothesen

und Theorien eine Fragestellung untersucht (Forschung) und

die erlangten Ergebnisse vermittelt (Lehre) und ggf. anwen-

det (angewandte statt rein theoretische Wissenschaft). Die

Brockhaus Enzyklopädie drückt es so aus: [Wissenschaft ist]

der Prozess methodisch betriebener Forschung und Lehre

als Darstellung der Ergebnisse und Methoden der Forschung

mit dem Ziel, fachliches Wissen zu vermitteln und zu wis-

senschaftlichem Denken zu erziehen. Man könnte nun allein

zum Thema “was Wissenschaft ist” einen eigenen Beitrag

schreiben. Das Ziel ist hier aber ein anderes: Es geht darum,

aufzuzeigen, wie und wo wissenschaftliches Arbeiten an

der Berufsakademie stattfi ndet und wie die Vermittlung

von wissenschaftlich fundierten, theoretischen Inhalten

im praxisintegrierenden Studium organisiert ist und sicher

gestellt wird. Darüber hinaus wird der Beitrag Perspektiven

für angewandte wissenschaftliche Weiterbildung, Techno-

logietransfer und Innovationsförderung sowie angewandte

Forschung an der Berufsakademie Sachsen aufzeigen.

Abb. 2: Beschluss der Direktorenkonferenz vom 11. März 2009 zum Qualitäts-management an der Berufsakademie Sachsen(Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bologna-Prozess) Quelle Direktorenkonferenz

AutorProf. Dr.-Ing. Frank Schweitzer Stellvertretender DirektorStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]

Gesetzlicher Rahmen/SächsBAG

Beschluss der Direktorenkonferenz

Staatliche Studienakademie vor Ort

Q-S

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Qualitäts-ziele

LernortStudienakademie

Studiengang XLernort Praxispartner

Eval

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Direktor/in

Diskusion der Evaluierunsergebnisse

Definition von Verbesser-ungsmaßnahmen

Implementierung der Maßnahmen

Maßnahmenkatalog

Lehrbericht

Interne Evaluierung- Modulevaluation- Studienevaluation- Dozentenevaluation- Workloadevaluation- Institut. Datenanalyse

Externe Evaluation- Peer Review- Gutachten/Studien

Evalierungsbericht

Abb. 3

Page 7: ba treffpunkt 0310

12 > 01/10 Treffpunkt BA 13> 01/10 Treffpunkt BA

Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

Wissenschaftlich-theoretisches Studium an der

Berufsakademie

Der Erwerb der Fähigkeit, wissenschaftlich zu denken und zu

arbeiten, ist im Studium an der Berufsakademie ebenso bedeut-

sam, wie das Erlangen der Berufsfähigkeit (employability), die

u. a. durch die dem Studium eigene Praxisintegration sicher-

gestellt wird. Mit ALEXANDER DEMANDT gesprochen geht es

darum zu vermitteln, dass „Wissenschaftlichkeit ein Gütesiegel

… für die Sorgfalt des Herstellers, [jedoch] nicht für die Eigen-

schaften des Werkes [ist. Denn a]uch höchste Gewissenhaftigkeit

verbürgt die Tragfähigkeit der Ergebnisse nicht.“1 Die nötige Sen-

sibilität im Umgang mit den typischen Methoden der Forschung

– der Beobachtung, der Befragung und dem Experiment –, deren

Möglichkeiten und deren Grenzen,2 lernen die Studierenden in

den Theoriephasen kennen und anwenden. Sie erweitern die

theoretischen Grundlagen der studierten Disziplin und erproben

ihr Wissen, z. B. empirisch oder experimentell. Dabei ist es wich-

tig, dass die Studierenden verstehen, dass der größte Feind von

Wissenschaft „jene Autoritätsgläubigkeit [ist] .., der leider viel zu

selten in Seminaren bzw. in der akademischen Lehre insgesamt

entgegengewirkt wird“3. Bereits bei WEBER heißt es, „der Irrtum

ist der, dass sie [die Studierenden, A. d. V.] in dem Professor etwas

anderes suchen, als ihnen dort gegenübersteht, - einen Führer

und nicht: einen Lehrer.“4

Die wissenschaftlich-theoretischen Studienphasen umfassen

jeweils zwölf Wochen intensiven Lernens und Lehrens, bevor die

Studierenden die Studiengruppen für die nächste Praxisphase in

ihren Unternehmen erneut verlassen. Dort wiederum wird das

erworbene Wissen angewandt, ggf. spezialisiert und vertieft.

Häufi g werden deshalb Prüfungen auch erst nach den jeweiligen

Praxisphasen absolviert, denn sie sollen das Gelernte theoretisch

und praktisch zusammenführen.

Ohne Wissenschaft ist akademisches Lehren und Lernen

undenkbar (vgl. S. 31 in diesem Heft). Wie in jedem anderen Stu-

dium an einer tertiären Bildungseinrichtung auch, sehen sich die

Studierenden von Beginn ihres Studiums an mit der Anfertigung

wissenschaftlicher Arbeiten konfrontiert – seien es Referate,

Studien-, Beleg- oder Praxisarbeiten. Die Krönung des Studiums

nach drei Jahren im Wechsel zwischen Theorie und Praxis bil-

det dann – neben den Abschlussprüfungen bzw. abgeschlossenen

Modulprüfungen – die wissenschaftliche Abschlussarbeit (Dip-

lom- bzw. Bachelorarbeit). Diese soll in besonderem Maße darle-

gen, dass die Studierenden im Verlauf ihres Studiums Methoden

des wissenschaftlichen Arbeitens erlernt haben und in der Lage

sind, eine – mit dem jeweiligen Praxispartner vereinbarte – Pro-

blemstellung zu erörtern. Besonderheit dieser Arbeiten ist es,

dass, bedingt durch die Anbindung an ein Unternehmen bzw. eine

Institution (Praxispartner), praxisrelevante Themen bearbeitet

1 Demandt, A. (2005), S. 79.

2 Vgl. dazu bspw. Chalmers, A. F. (2007).

3 Eggert, M. K. H. (2008), S. 6.

4 Weber, M. (1995), S. 35. Hervorhebung im Original.

werden, so dass über den rein theoretischen Erkenntnisgewinn

hinaus die Ergebnisse der Arbeiten in der Regel realisiert werden.

Beispiele dafür fi nden Sie in diesem Heft ab Seite 27.

Um die angestrebte Verzahnung zwischen Theorie und Praxis

zu sichern, werden sämtliche wissenschaftliche Arbeiten sowohl

von hauptberufl ich tätigen Dozenten der Berufsakademie als

auch von Vertretern der als Praxispartner fungierenden Unter-

nehmen betreut.

Technologie- und Wissenstransfer, angewandte

Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs

Mit dem Gesetz über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen

in der Fassung vom 11. Juli 2009 wird in § 11 Abs. 1 den Staatlichen

Studienakademien der Berufsakademie die Möglichkeit einge-

räumt, Partnerunternehmen bei der Anwendung wissenschaftli-

cher Erkenntnisse in der Praxis in Form von Technologie- oder

Wissenstransfer zu unterstützen. Der systematische Technolo-

gie- und Wissenstransfer ist jedoch ohnehin ein Merkmal, das der

dualen Ausbildung im tertiären Bereich gleichsam einprogram-

miert ist. Die vorhandenen Defi nitionen dessen, was man unter

Technologietransfer verstehen möchte, laufen alle auf die Über-

tragung von Wissen (Technologie als Wissen um eine Technik) mit

dem Ziel der Nutzbarmachung desselben für Dritte hinaus. Eine

Form des Technologietransfers ist der sog. personengebundene

Technologietransfer, bspw. durch Beratung aber eben auch durch

Aus- und Weiterbildung. Technologietransfer ist kein Ziel, Tech-

nologietransfer ist ein Mittel, das über die Dispersion einer Tech-

nologie zu deren verbreiteter Anwendung beiträgt. Mittelbar also

ein Beitrag zur Wirtschaftsförderung.

Am Technologie- bzw. Wissenstransfer beteiligen sich die Stu-

dienakademien der Berufsakademie Sachsen derzeit vor allem

über die Studien-, Beleg-, Praxis- und Abschlussarbeiten der Stu-

dierenden. Weil an der Berufsakademie durch Wissenschaft (aus-)

gebildet wird und weil Wissenschaft selbst wieder aus Bildung

erwächst (vgl. S. 31 dieser Ausgabe), müssen sich die Lehrenden

das zu vermittelnde Wissen (die Technologien) immer wieder

selbst erarbeiten. Und weil das Streben nach Erkenntniszuge-

winn ein sich stets erneuernder Prozess ist, weil einmal gefun-

dene Antworten stets neue Fragen provozieren oder weil einmal

gefundene Lösungen vor dem Hintergrund ganz verschiedener

Entwicklungen – z. B. in der globalen oder der Interaktionsumwelt

von Unternehmen und damit letztlich auch vor dem Hintergrund

der Entwicklung konkurrierender Erklärungsmodelle oder Pro-

blemlösungen – veralten, ist es geboten, neue theoretische und

praktische Erkenntnisse in den Lehrprozess der Berufsakademie

einzuspeisen. Die Verantwortung dafür liegt in den Händen der

StudiengangsleiterInnen; aber auch in denen die Dozentinnen und

Dozenten, in deren eigeninitiativer, aktiver intellektueller Ausein-

andersetzung mit dem eigenen Lehrgebiet. Darüber hinaus wir-

ken die Studienakademien auf die kontinuierliche Modernisierung

ihrer Forschungsinfrastruktur (z. B. Bibliotheken, Kooperationen

wie bspw. mit Universitäten und Forschungseinrichtungen oder

die technische Ausstattung der Akademien) hin, um auf diese

Weise für Dritte anwendungsbereites Wissen zu generieren (Tech-

nologietransfer). In diese Richtung zielt aber auch das Bestreben,

für die Lehre geeignet qualifi zierte haupt- und nebenberufl icher

Mitarbeiter mit einem gesunden Hang zur intrinsisch motivierten

Selbstausbeutung5 zu gewinnen. Wissenschaftlichen Nachwuchs

aus den eigenen Reihen heranzuziehen ist – wegen des fehlenden

expliziten Forschungsauftrages – für die Berufsakademie bisher

kaum möglich. Letztlich ist eine wissenschaftliche Weiter- bzw.

Höherqualifi kation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, also

ihrem (privaten) Engagement zu verdanken.

Zur Vermittlung von Wissen, das auf jeweils aktuellen For-

schungsergebnissen ruht, trägt die enge Zusammenarbeit mit

Hochschulen und forschenden Unternehmen bei. Viele nebenbe-

rufl iche Lehrkräfte betreiben aktiv wissenschaftliche Forschung

bzw. sind an innovativen Entwicklungen beteiligt. Auch wenn

es nicht explizit zu den Dienstaufgaben der hauptberufl ichen

Dozentinnen und Dozenten der Berufsakademie gehört, neben

der akademischen Lehre eigenen Forschungsprojekten nachzu-

gehen, so ist es dennoch impliziter Auftrag der Lehrenden, sich

ständig wissenschaftlich weiterzubilden und die Entwicklung ihrer

Disziplin aktiv mitzuverfolgen. Angesichts des derzeit vergleichs-

weise hohen Lehrdeputats und Betreuungsaufwandes ist das für

die Dozentinnen und Dozenten allerdings eine permanente Her-

ausforderung. Hier wäre es pfi ffi g – nicht zuletzt im Interesse der

investierten Landesmittel – darüber nachzudenken, wie man es

den Lehrenden ermöglichen kann, angewandte Forschung als

Dienstaufgabe betreiben und systematisch in die Lehre einbrin-

gen zu können. ROBERT M. PIRSIG schildert die Situation, auf die

man ohne dieses Bestreben zusteuert, recht eindrücklich, wenn

er seinen Protagonisten schreiben lässt:

„Die Schule war, wie man es beschönigend nennen könnte, ein College mit reinem Lehrbetrieb. An einem solchen Col-lege unterrichtet man am laufenden Band, fi ndet nie Zeit für Forschungsarbeit, für Kontemplation oder die Teilnahme an außerschulischen Veranstaltungen. Immer nur unterrich-ten und unterrichten, bis man ganz stumpfsinnig wird, seine Kreativität einbüßt und zu einem Automaten wird, der immer wieder dieselben stumpfsinnigen Sachen von sich gibt, vor endlosen Reihen unschuldiger Studenten, die nicht begreifen, warum man so stumpfsinnig ist, die Achtung vor einem ver-lieren und diese Nichtachtung in die Gesellschaft hinaustra-gen. Der Grund dafür, dass man immer bloß unterrichten und unterrichten und unterrichten muß, liegt darin, dass dies eine geschickte Art ist, möglichst wenig Geld für ein College auszu-geben und dabei echte Hochschulbildung vorzutäuschen.“6

Ein kapazitätsbedingtes Nachlassen der Qualität in der Lehre

würde sich schließlich vor dem Hintergrund der unterstellten

starken regionalen Wirkung der Berufsakademie, anders noch als

5 Vgl. z. B. Andresen, M. (2009), S. 70 ff.

6 Pirsig (1999), S. 153 f.

bei Universitäten und Fachhochschulen, unmittelbar in der per-

spektivischen Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft

bemerkbar machen; wenigstens wenn man die Annahme, dass

Bildung innovations- und leistungsförderlich sei, aufrecht erhal-

ten möchte.

Wissenschaftliche berufsbezogene Weiterbildung

Die besondere Ausgestaltung des Berufsakademie-Prinzips,

die Verbindung von berufspraktischer und wissenschaftlich-the-

oretischer Ausbildung im tertiären Bereich kann auch die anwen-

dungs- und berufsbezogene wissenschaftliche Weiterbildung

umfassen. Insofern ist es konsequent, dass es § 11 des Gesetzes

über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen in der Fassung

vom 11. Juli 2009 der Berufsakademie auch ermöglicht, auf der

Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse – insbesondere jenen in

der berufl ichen Praxis tätigen Absolventen der BA, die über eine

mehrjährige Berufserfahrung verfügen – eine weitere Qualifi zie-

rung anzubieten.7 Das kann im Rahmen berufsbezogener Weiter-

bildungen bzw. in Gestalt von Aufbaustudiengängen geschehen.

Wissenschaftliche Weiterbildung gemäß Kultusministerkonfe-

renz (KMK) bezeichnet die „Fortsetzung oder Wiederaufnahme

organisierten Lernens nach Abschluss einer ersten Bildungs-

phase und in der Regel nach Aufnahme einer Erwerbs- oder

Familientätigkeit […], wobei das wahrgenommene Weiterbildungs-

angebot dem fachlichen und didaktischen Niveau der Hochschule

entspricht“8. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) defi niert als

wissenschaftliche Weiterbildung ebenso diejenigen Bildungsan-

gebote, die einen ersten berufsqualifi zierenden Abschluss (nicht

notwendigerweise Hochschulabschluss) voraussetzen, nach

Aufnahme einer berufl ichen Tätigkeit erfolgen, methodisch auf

Hochschulniveau aufbereitet sind und das Zeitbudget Berufstäti-

ger berücksichtigen.9

Im Unterschied zur allgemeinen wissenschaftlichen Weiterbil-

dung baut die berufsbezogene Weiterbildung grundsätzlich auf

einer berufl ichen Phase bzw. berufl ichen Erfahrungen auf. Ziel-

gruppen sind v. a. Absolventen von Hochschulen und Berufsaka-

demien sowie entsprechend geeignete berufl ich Qualifi zierte.10

Wissenschaftliche Weiterbildungsangebote reichen von Ein-

zelveranstaltungen über Kurse bis hin zu Studiengängen. Auf-

baustudien gelten insofern ebenso als Weiterbildungen, wenn das

Angebot auch für berufstätige Hochschulabsolventen zugänglich

und auf deren Bedarf zugeschnitten und tatsächlich wahrgenom-

men wird. Graduierten- und Promotionsstudien im unmittelbaren

Anschluss an ein grundständiges Studium gelten jedoch nicht

als Weiterbildungen.11 Abgegrenzt wird auch die akademische

Erstausbildung (grundständige Lehre) - auch wenn dieser ein ers-

7 Das der Bedarf an solchen Leistungen grundsätzlich vorhanden und hoch ist, zeigen bspw. Gehrke, B. et al. (2009) und Horstkotte, H. (2009).

8 KMK (2001), S. 2.

9 Vgl. HRK (2007), S. 3.

10 Vgl. Wissenschaftsrat (1997), S. 9 f.

11 Vgl. HRK (1993).

Page 8: ba treffpunkt 0310

14 > 01/10 Treffpunkt BA 15> 01/10 Treffpunkt BA

Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

ter berufsbefähigender Abschluss vorausgeht (z. B. abgeschlos-

sene Berufsausbildung).

Eine im Rahmen der Entwicklungskonzeption 2008 durchge-

führte Analyse zum Angebot von Weiterbildungsveranstaltungen

an der Berufsakademie Sachsen hat ergeben, dass derzeit nur an

einigen Studienakademien regelmäßig Weiterbildungsprogramme

angeboten werden, die zudem fast ausschließlich berufsbilden-

den und nicht wissenschaftlich-anwendungsorientierten bzw.

wissenschaftlich-berufsbezogenen Charakter haben bzw. z. T. als

Fortbildungen klassifi ziert werden müssten (z. B. Prüfungen zum

Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Qualifi kation (Aus-

bildereignungsprüfung (ADA) der IHK oder Qualitätsbeauftragter

(TÜV))). Somit bleibt festzustellen, dass die Angebote keine Wei-

terbildungen im eigentlichen Sinne (s. o.) sind, die einen ersten

berufsqualifi zierenden und inhaltlich passenden Abschluss (der

BA-Absolventen) sowie eine Berufstätigkeit voraussetzen, son-

dern eher als Zusatzqualifi kationen auch neben dem Studium

erworben werden können (z. B. Cisco Academy CCNA Ausbildung).

Die Rücksprache mit den Leitungen der Studienakademien ergab

allerdings auch, dass diverse Weiterbildungen bereits angeboten

wurden, derzeit aus verschiedenen Gründen (Kapazitätsschwie-

rigkeiten, Kooperationspartner aufgelöst etc.) aber kein aktiver

Baustein der BA-Angebote mehr sind. Zusätzliche Recherchen im

Kontext mit der Entwicklungskonzeption haben ergeben, dass es

im Jahr 2003 seitens der BA Sachsen, der Universität Leipzig und

der Hochschule Mittweida (FH) bereits Vorschläge zur Schaffung

eines Verbundprojekts zur wissenschaftlichen Weiterbildung

„Hochschule/Berufsakademie+Wirtschaft in Sachsen“ gab, das

jedoch keine weitere Unterstützung fand.

Die Gründe für die Zurückhaltung in Sachen Weiterbildung

können vielfältig sein. Zu vermuten sind jedoch ähnliche Hemm-

nisse, wie sie vor einiger Zeit auch noch für mangelnde Weiterbil-

dungsangebote an Hochschulen zutrafen und z. T. zutreffen: Das

eigene Personal kann zurzeit nicht in Nebentätigkeit beschäftigt

werden, Weiterbildungsaktivitäten können aber auch nicht auf

das Lehrdeputat angerechnet werden – zunächst ist das grund-

ständige Studium abzusichern. Auch zusätzliche Lehrleistungen

können nicht honoriert werden. Die Lehrhonorare sind für die

Gewinnung externer Lehrbeauftragter kaum marktfähig und kön-

nen nicht leistungsbezogen verhandelt werden.12 Hinzu kommt

die Frage, inwiefern Haushaltsmittel für Weiterbildung einge-

setzt werden dürfen, da sich diese voraussichtlich aus Gebühren

allein – wie von Experten dargelegt – nicht selbst tragen können.13

Außerdem entstehen bereits im Vorfeld der Durchführung Kos-

ten für Bedarfsanalysen, Entwicklung und Markteinführung der

Weiterbildungsangebote. In diesem Zusammenhang sei auf die

Notwendigkeit einer zentralen Koordinierungs- und Organisati-

onsstelle hingewiesen, zu deren Aufgaben u. a. Bedarfsanalysen,

didaktische Beratung, Programmplanung und Dozentenvermitt-

12 Vgl. HRK (2007).

13 Vgl. HRK (2007), S. 5.

lung sowie die geforderte Qualitätssicherung der Weiterbildungs-

angebote gehören. Alternativ besteht die von den Hochschulen

genutzte Möglichkeit der Gründung von Einrichtungen auf privat-

rechtlicher Basis in gemeinsamer Trägerschaft.

Insgesamt besehen sind die Rahmenbedingungen bedarfsge-

recht zu gestalten, zielgenau auszubilden und passgenau wissen-

schaftlich-berufsbezogen weiterzubilden an der Berufsakademie

durch die enge Verbindung und systematische Verzahnung zwi-

schen Wissenschaft und Praxis bzw. Wirtschaft äußert güns-

tig. Hinzu kommt, dass sich die Arbeitswelt verändert hat. Der

demografi sche Wandel bedingt, dass spätestens ab 2020 weniger

Studierende zu erwarten sind und somit der Anteil älterer Aka-

demiker steigen wird, die ihr akademisches Wissen erneuern und

aktualisieren müssen, da der technologische und wissenschaft-

liche Fortschritt rasch voranschreitet. Zudem ist ein lebenslang

beständiges Arbeitsverhältnis nur noch selten die Regel. Viel-

mehr ist es üblich, im Laufe eines Lebens die berufl iche Position

und ausgeübte Tätigkeit zu wechseln. Das macht es auch erfor-

derlich, den eigenen Wissensfundus immer wieder zu erweitern

bzw. zu erneuern.

Angesichts dieser Tatsachen und absehbaren Entwicklungen

ist eine verstärkte Verantwortung der Hochschulen und Berufs-

akademien in der wissenschaftlichen Weiterbildung unumgäng-

lich. Der Ausbau des Weiterbildungsangebotes muss für die

Berufsakademie Sachsen – neben der Priorität der Sicherung

des grundständigen Studiums – deshalb zukünftig mehr Gewicht

erhalten.

Es gibt Auffassungen, welche den Eindruck vermitteln, dass

Wissenschaft bzw. wissenschaftliches Leben und Berufsakademie

gleichsam Antagonismen sind. Dass dem nicht so ist, davon sol-

len die folgenden Seiten eine Vorstellung vermitteln. Nicht mehr,

aber auch nicht weniger. Es geht nicht darum, die Berufsakade-

mie schleichend in eine kleinformatige Universität oder Fach-

hochschule zu verwandeln. Eine Entwicklung, die in der Literatur,

insbesondere für das Verhältnis zwischen Fachhochschulen und

Universitäten unter der Bezeichnung „academic drift“14 diskutiert

wird. Bestimmt ist es so, dass an der Berufsakademie Sachsen

das Hauptaugenmerk der Lehre gilt, wissenschaftlich basierte

Lehre aber ist ohne ein Mindestmaß an Forschung nicht denkbar.

PORTER verweist in einem ganz anderen Kontext darauf, dass ein

Unternehmen grundsätzlich besehen zwischen den Alternativen

Kostenführerschaft und Qualitätsführerschaft zu wählen hat. Von

einem Ansatz, der beide Strategien gleichermaßen verfolgt, der

so genannten Outpacement-Strategie, rät er ab. Zugleich muss

man sich entscheiden, ob man den gesamten Markt oder eine

Nische bedienen möchte. Entschließt sich ein Unternehmen, in

einer Nische für Qualität zu stehen, so wird diese Strategie als

14 Vgl. z. B. Meier, F./Schimank, U. (2002), S. 85, wo „academic drift“ als „Annähe-rung eines statusniedrigeren Hochschultyps an die statushöheren Universitäten“ interpretiert wird.

Produkt-Segment-Spezialisierung bezeichnet.15 Das ist unser

Weg: Unser Produkt ist „duale Ausbildung im tertiären Bereich“,

unser Qualitätsmerkmal ist herausragende „Qualität der Lehre“.

Strategische Positionierung bedeutet auch, klar zu kommunizie-

ren, was man nicht tun möchte, wofür man nicht steht.16 Für die

Berufsakademie bedeutet das z. B., dass wir keine Grundlagenfor-

schung betreiben, dass wir keine Wissenschaftler ausbilden, dass

wir mit unseren Bildungsangeboten zwar eine Alternative anbie-

ten, aber nicht für alle und jeden Interessenten geeignet sind. Wir

bedienen also nicht den Gesamtmarkt. Dennoch führt die Berufs-

akademie das Siegel „University“. Unabhängig vom juristischen

Begriffsinhalt kann man Universität im ursprünglichen Sinne als

Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden begreifen. Als Idee,

als geistige Haltung, die von einer Gruppe von Menschen verkör-

pert und bewahrt wird.17 Auch dafür steht die Staatliche Studien-

akademie in Dresden.

LiteraturAndresen, M. (2009): Das (Un-)Glück der Arbeitszeitfreiheit. Eine öko-1. nomisch-psychologische Analyse und Bewertung, Wiesbaden.

Demandt, A. (2005): Ungeschehene Geschichte. Ein Traktat über die 2. Frage: Was wäre geschehen, wenn...?, Göttingen.

Eggert, M. K. H. (2008): Prähistorische Archäologie. Konzepte und 3. Methoden, 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl age, Stuttgart.

Chalmers, Alan F. (2007): Wege der Wissenschaft. Einführung in die 4. Wissenschaftstheorie, 6., verbesserte Aufl age, Berlin et al.

Gehrke, B./Cordes, A./Wiener, B./Winge, S. (2009): Weiterbildung für 5. den akademischen Fach- und Führungskräftenachwuchs. Bedarfser-mittlung aus Sicht von Unternehmen in der Metropolregion „Hanno-ver Braunschweig Göttingen Wolfsburg“. Gutachten im Auftrag des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft, Hannover/Halle.

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Porter, M. E. (2008): Was ist Strategie, in: Harvard Business Manager, 12. Heft 4/2008, S. 104-123.Pirsig, R. M. (1999): Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten. Ein 13. Versuch über Werte, Frankfurt a. Main.

15 Vgl. Meffert, H./Burmann, Ch./Kirchgeorg, M. (2008), S. 298.

16 Vgl. Porter, M. E. (2008), S.116.

17 Vgl. Pirsig, R. M. (1999), S. 157.

AutorDr. rer. pol. Thomas GraßmannDozent für BetriebswirtschaftslehreStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-73/29E-Mail: [email protected]

AutorFranziska Wels, M. A.ReferentinStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]

Weber, M. (1995): Wissenschaft als Beruf, Stuttgart.14.

Wissenschaftsrat (Hrsg.) (1997): Wissenschaftsrat (1998). Stellung-15. nahme zur Feststellung der Gleichwertigkeit der Abschlüsse der Berufsakademie Sachsen im Sinne des Beschlusses der Kultusminis-terkonferenz v. 29.9.1995. In: Wissenschaftsrat (Hrsg.) (1997). Emp-fehlungen und Stellungnahmen. (2), S. 181–195.

Page 9: ba treffpunkt 0310

16 > 01/10 Treffpunkt BA 17> 01/10 Treffpunkt BA

Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

Forschung braucht Infrastruktur.

(tg) Forschen ist die Tätigkeit, die »Wissen schafft«: „die

methodische Suche nach neuen Erkenntnissen sowie deren sys-

tematische Dokumentation und Veröffentlichung“. Beides ist

derzeit, zumindest systematisch, an der Berufsakademie in Dres-

den nicht vorgesehen. Dennoch nimmt die Akademie für sich in

Anspruch, eine Ausbildung zu gewährleisten, die relevante wis-

senschaftliche Einsichten zur Kenntnis nimmt, kritisch refl ektiert

und vermittelt sowie deren Anwendungsmöglichkeiten aufzeigt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse werden der Öffentlichkeit

oder der Fachgemeinschaft typischerweise in der Form von

Veröffentlichungen zugänglich gemacht. Das können Artikel in

Fachzeitschriften, Monographien, Anthologien oder auch Lehr-

bücher, elektronisch veröffentlichte Arbeitspapiere, Aufsätze

oder Artikel sein. Genauso gehören dazu wissenschaftliche, für

die Lehre relevante Sammlungen von Datenbeständen – ohne

hier den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.1 Systematisch

vorgehalten und zugänglich gemacht werden solcherlei Materia-

lien durch die akademieeigene Bibliothek, die darüber hinaus die

Handhabung anbietet, sich diese Welt des kondensierten Wissens

zweckdienlich nutzbar machen zu können.

Obwohl Forschung nicht explizit betrieben wird, fi ndet sie

an der Berufsakademie in Dresden als Verfahren in der Lehre

sowohl auf Seite der Lehrkräfte als auch auf Seite der Studie-

renden Eingang in das akademische Leben: Einmal als Prinzip

des »forschenden Lehrens« und zum anderen als Prinzip des

»forschenden Lernens«. Forschendes Lehren profi tiert von der

Kooperation mit Forschungseinrichtungen, mit Bildungseinrich-

tungen und mit Unternehmen. Die Kooperation mit Unternehmen

ist immanenter Wesenszug der Akademieausbildung und wird in

der öffentlichen Selbstdarstellung der Akademie auch hinlänglich

betont und beschrieben. Die Kooperation mit Forschungs- und

anderen Bildungseinrichtungen ist für die Ausbildung des qua-

lifi zierten Fach- und Führungsnachwuchses aber ebenso bedeut-

sam. Ursachen dafür liegen bspw. in der starken Spezialisierung

einzelner Wissenschaftsdisziplinen (Studiengänge) bzw. einzel-

ner Forscher (Lehrender), die den Zugriff auf (Wissens-)Ressour-

cen, die nicht im eigenen Haus verfügbar sind, erforderlich und

lohnenswert machen. Weitere Gründe sind „die Reduzierung von

Kosten, die Erzielung besserer Leistungen durch Synergien, die

1 Vgl. dazu, was als Publikation gilt Stock (2000), S. 239 ff.

Verbreiterung des Angebotes in der Lehre oder auch durch die

Steigerung der Qualität von Dienstleistungen durch gezielteren

Ressourceneinsatz“ 2.

Insbesondere in den naturwissenschaftlich-technisch orien-

tierten Studiengängen gehört zu einer anschaulichen Vermittlung

wissenschaftlicher Erkenntnisse und insbesondere deren Anwen-

dung neben den Bausteinen »Bibliothek« und »Kooperation« eine

geeignete technische Ausstattung mit dafür zweckmäßigen, vor

allem aber auch modernen Gerätschaften in den Laboren.

Im Kontext von Großanlagen, integrierte Systeme verteil-

ter Anlagen, Sammlungen und Lebensräumen, elektronischen

Datenbanken, Fachzentren und unterstützender Infrastruktur

spricht eine Veröffentlichung der Europäischen Kommission von

Forschungsinfrastruktur.3 Dazu gehören Bibliotheken, Koopera-

tionen und technische Gerätschaften. Wenn nun an der Berufs-

akademie Dresden auch nicht systematisch(!) geforscht und

veröffentlicht wird, verfügt sie dennoch über die dafür erforderli-

che Grundstruktur und über eine Forschungsinfrastruktur, die mit

den nachfolgenden Artikeln schlaglichtartig vorgestellt wird.

LiteraturHener, Y./ Eckardt P./ Brandenburg, U. (2007): Kooperationen zwi-1. schen deutschen Hochschulen, CHE Centrum für Hochschulentwick-lung gGmbH, Arbeitspapier Nr. 85, 02/2007, Gütersloh.

O. V. (2010): Folgepapier zur Mitteilung über einen europäischen 2. Forschungsraum. Forschungsinfrastruktur, in: http://ec.europa.eu/research/area/infrastructures_de.pdf.

2 Hener/Eckardt/Brandenburg (2007), S. 10.

3 O. V. (2010), S. 1.

„Bei den Bibliotheken der Berufsakademie Sachsen handelt es sich um wissenschaftliche Bibliotheken … Sie sind inhaltlich auf die Fachrichtungen der einzelnen Akademien ausgerichtet und müssen den Anforderungen des praxisorientierten Studi-ums Rechnung tragen. … Neben Studierenden und Dozenten stehen die Türen der Bibliotheken auch Gastlesern offen, seien es Vertreter der Praxisunternehmen, ehemalige Studenten oder allgemein interessierte Bürger.“1

Bei SESNIK heißt es, dass „[d]ie Bibliothek .. einen anderen Bezug

zur Wissenschaft [vermittelt] als die personale Lehre. Inhaltlich

überschreitet sie in Umfang und Differenzierung die beschränkte

Repräsentanz durch die Person des einzelnen Gelehrten, bringt

also den sozialen Charakter von Wissenschaft angemessener zum

Ausdruck. Methodisch unterstützt sie das Selbststudium. Und päd-

agogisch befördert sie die Emanzipation des Studierenden von der

Person und Autorität des Lehrenden“2.

Diesem Anspruch gerecht zu werden, ist Aufgabe und Anlie-

gen der Bibliotheksmitarbeiter, die mit den Ressourcen, über

welche sie verfügen dürfen, ein möglichst hohes Qualitätsniveau

„ihrer“ Bibliotheken anstreben. Dabei agieren die Bibliotheken

der Berufsakademie, wie viele andere Institutionen auch, im

Spannungsfeld von stagnierenden bzw. sinkenden Ressourcen

(Personal, Sachmittel, Erwerbungsetats) einerseits und beträcht-

lichen Steigerungsraten der Wissensproduktion sowie den damit

verbundenen steigenden Kundenerwartungen andererseits.3

Zur Erhaltung und stetigen Verbesserung der Qualität der

Bibliothek der Berufsakademie in Dresden trägt deren Mitglied-

schaft in der im Jahr 2004 unter aktiver Mitwirkung des Referates

Fachhochschulen und Berufsakademie Sachsen im Sächsischen

Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) gegrün-

deten AG Bibliotheken der BA Sachsen bei. Diese Arbeitsgruppe

dient der wirksamen Koordinierung der Zusammenarbeit, aber

auch der abgestimmten Interessenvertretung gegenüber den

Leitungen der Akademien und den Vertretern des übergeord-

neten Ministeriums.4 Ein zentrales Ergebnis des Wirkens der

Arbeitsgruppe war und ist das Entstehen einer Gesamtbiblio-

thekskonzeption für die Berufsakademie Sachsen, in der auch die

jeweils besondere Ausrichtung der unterschiedlichen Standorte

berücksichtigt wird. Die Konzeption wurde am 8. Juni 2007 in

der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek präsentiert.

Im Ergebnis heißt es, dass die Bibliotheken der Berufsakademie

„[m]it Fachdatenbanken, moderner Bibliothekssoftware, Recher-

chemöglichkeiten im Online-Katalog und Online-Fernleihe … den

Studierenden und deren knapp 3000 Praxispartnern in ganz

Sachsen einen umfassenden Service“5 bieten. Weiterhin wurde

1 Rausendorf (2009), S. 244 und S. 245.

2 Sesnik (2003), S. 3.

3 Vgl. Brandenburger/Golsch (2006), S. 215.

4 Vgl. Rausendorf (2009), S. 245 f.

5 SMWK (2010).

die Teilnahme am Südwestdeutschen Bibliotheksverbund, am

Bibliotheksportal Sachsen sowie an Qucosa und DBOD reali-

siert, deren Anwendungen zukünftig sogar noch ausgebaut wer-

den können. Der Zugriff auf gemeinsam genutzte Datenbanken

konnte ermöglicht werden.

Was heißt das für die Bibliothek der Studienakademie Dres-

den ganz konkret?

Es handelt sich heute bei der Bibliothek der Berufsakademie

in Dresden um eine moderne Einrichtung, die in ihrer Ausstat-

tung und ihren Angeboten an Medien und Informationsmitteln

den Standard einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek erfüllt.

Inhaltlich ist sie auf die Entwicklungsstrategie und die spezifi -

schen Studienangebote der Akademie ausgerichtet. Die Bibliothek

der Berufsakademie in Dresden verfügt über ca. 18.000 Bücher

und 80 Zeitschriften-Abonnements. Der Erwerb von bis jetzt ca.

5.500 e-books führte nicht nur zu einer fachlich und inhaltlich

bedeutenden Erweiterung des Bestandes,6 sondern entschärfte

zugleich das derzeit noch bestehende Problem der räumlichen

Dispersion der Akademiestandorte, was es einem Teil der Studie-

renden der Berufsakademie in Dresden erschwert, die akademie-

eigene Bibliothek systematisch zu nutzen. Die Lehrenden haben

nun die Möglichkeit, in ihren Veranstaltungen neben den ggf. nur

gedruckt vorliegenden erforderlichen Standardwerken, die den

state of the art der jeweiligen Disziplin repräsentieren, auf Quel-

len zu verweisen, die über die Rechner der Akademie auch vom

entfernter liegenden Standort aus erreichbar sind. Ein weiterer

Vorteil liegt in der gewährleisteten Aktualität der so zugängli-

chen Quellen. Ca. 800 Diplomarbeiten stehen zur Ausleihe bereit,

von denen jede einzelne ein ganz konkretes praktisches Problem

des jeweiligen Partnerunternehmens auf der Grundlage theo-

retischer Überlegungen und nach Maßgabe wissenschaftlicher

Arbeitsmethoden bearbeitet hat.

Literaturbedarfslisten der Studiengänge bzw. der verantwort-

lichen Dozenten gewährleisten, dass sich der Bestandsaufbau

eng an die fachspezifi schen Bedarfe der Studiengänge anlehnt,

ohne dabei jedoch relevante fächerübergreifende Titel aus den

Augen zu verlieren.

Neben der Verfügbarkeit aktueller Literatur ist vor dem Hin-

tergrund des dynamischen Medienwandels das Dienstleistungsan-

gebot der Bibliothek kontinuierlich zu erweitern bzw. anzupassen.

Die Bibliothek der Berufsakademie in Dresden verfügt über ver-

schiedene Datenbank-Lizenzen. Die Bibliotheksnutzer haben

beispielsweise campusweiten Zugang zu der umfassendsten

deutschsprachigen bibliografi schen Datenbank für Wirtschafts-

wissenschaften (WISO), der bibliographischen Datenbank für die

Gebiete Wirtschaft und Technik (FIZ-Technik), zu Modulen der

Datenbank des Verlages NWB und zur Perinorm, die gültige natio-

nale Normen und Richtlinien im Volltext enthält. Außerdem bietet

6 Vgl. Rausendorf (2009), S. 246.

Die Bibliothek der Berufsakademie in Dresden als zentraler Informationsdienstleister

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Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

die Bibliothek neben dem o. g. Zugriff auf tausende e-books auch

den Zugang zur elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) mit

Zugriff auf die Volltexte von ca. 300 e-Journals an. In den Räu-

men der Bibliothek stehen den Lesern Computer-Arbeitsplätze

mit Internetzugang zur Verfügung.

Zum Dienstleistungsangebot der Bibliothek gehört es, die

Studierenden mit den vielfältigen Möglichkeiten der Literaturre-

cherche vertraut zu machen. Es reicht nicht aus, die verschie-

denen Angebote lediglich zu kennen, sondern die Studierenden

müssen diese, als für das eigene Studium hilfreich, begreifen und

auch effi zient und effektiv nutzen können. Die Bibliotheksmitar-

beiter sind gehalten, diesen „Transfer“ zu befördern, indem sie

die dafür nötige Informations- und Medienkompetenz vermitteln.

Informations- und Medienkompetenz sind Schlüsselqualifi katio-

nen sowohl für Studium, Forschung und Lehre als auch für das

Berufsleben. Es ist eine Kernaufgabe von Bibliotheken, Studie-

rende und Lehrende beim Erwerb dieser Fähigkeiten zu unter-

stützen. Bibliotheksveranstaltungen in Form von Kursen für die

Studienanfänger zu den Bibliotheksangeboten und Recherche-

möglichkeiten bis hin zu gezielten Datenbankschulungen sollten

deshalb fest im Studienalltag integriert werden. Derartige Kurse

verschaffen einen ersten Überblick über die in der Bibliothek ver-

fügbaren Informationsmittel und schulen den Umgang mit diesen

Werkzeugen. Ziel ist es, den Studierenden zu vermitteln, welchen

Informationsbedarf sie haben, wie sie eine geeignete Suchstra-

tegie entwickeln, welche Informationsquellen für ihre Recherche

geeignet sind, wie sie die benötigten Informationen beschaffen

und vor allem auch hinsichtlich ihrer Güte und ihrer Eignung

bewerten können und wie sich die eruierten Informationen so

weiterverarbeiten lassen, dass sie eine für die ursprüngliche Fra-

gestellung verwertbare Lösung bereitstellen.

Die beste Voraussetzung dafür, das Service-Angebot der Bib-

liothek zu erweitern, wird durch den Umzug der Dresdner Berufs-

akademie an ihren neuen Standort auf der Hans-Grundig-Straße

und die in diesem Kontext vorgesehene Fusion der Bibliotheken

der Studienakademie Dresden und der Evangelischen Hochschule

für Soziale Arbeit geschaffen. In diesem Zuge ist u. a. die Betei-

ligung am Fernleihverkehr sowie am Dokumentenlieferservice

angestrebt. Auch die dann „verschmolzenen“ Bestände der bei-

den Bibliotheken können der fortschreitenden Interdisziplinarität

der Wissensgebiete durchaus interessant und bereichernd für

die Studierenden und Lehrenden der jeweils anderen Bildungs-

einrichtung sein. Schließlich verweist UMBERTO ECO in seinem

Traktat „Die Bibliothek“ nicht umsonst darauf, dass die Haupt-

funktion einer Bibliothek „die Möglichkeit zur Entdeckung von

Büchern [sei], deren Existenz wir gar nicht vermutet hatten, aber

die sich als überaus wichtig für uns erweisen … neben dem Buch,

dessentwegen man gekommen ist, ein anderes Buch zu fi nden,

das man gar nicht gesucht hatte, aber das sich als fundamental

herausstellt.“7

7 Eco (1987), S. 24.

LiteraturBrandenburger, C./Golsch, M. (2006): Controlling als praktische 1. Gestaltungsaufgabe, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Techni-schen Universität Dresden, 55(2006), Heft 1-2, S. 214-220.

Eco, U. (1987): Die Bibliothek, München/Wien.2.

Rausendorf, R. (2009): Die Berufsakademie (BA) Sachsen und ihre 3. Bibliotheken. Ihre Rolle in der Informationslandschaft Sachsen, in: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-25802.

Sesnik, W. (2003): Bildung durch Wissenschaft – Wissenschaft durch 4. Bildung, in: Lengnink, K./Prediger, S./Siebel, F. (Hrsg.): Mathematik für Menschen. Festschrift für Rudolf Wille, http://www1.abpaed.tu-darm-stadt.de/arbeitsbereiche/bt/material/Wissensmanagement.pdf.

SMWK (Hrsg.) (2010): Berufsakademie Sachsen mit neuer Bibliotheks-5. konzeption, in: http://www.sm-wk.sachsen.de/1209.html.

Anlässlich der Immatrikulation der neuen Matrikel am 1. Okto-

ber 2009 unterzeichneten der Präsident des Sächsischen Lan-

desamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG),

Herr Eichkorn, und der Direktor der Staatlichen Studienakademie

Dresden, Herr Prof. Dr.-Ing. Kröppelin, eine Kooperationsverein-

barung, die die künftige Zusammenarbeit in Ausbildung und Wis-

senschaft regelt.

Sowohl Herr Eichkorn als auch Herr Professor Kröppelin wie-

sen in ihren Ansprachen auf die besondere Bedeutung der Ausbil-

dung im Agrarbereich und auf die Notwendigkeit der Abstimmung

und Koordinierung zwischen den Bildungsträgern hin. Die BA in

Dresden und das LfULG arbeiten deshalb auf dem Gebiet der

Ausbildung von qualifi ziertem Fachpersonal insbesondere für die

Bereiche Landwirtschaft sowie Umwelttechnik und -technologie

zum gegenseitigen Nutzen und zur Erhöhung des Ausbildungs-

standes landwirtschaftlicher Fachkräfte zusammen.

Vor allem durch fachkundige Dozentinnen und Dozenten wird

das LfULG die Lehre an der BA in Dresden tatkräftig und praxisnah

unterstützen. Durch die Nutzung der technischen, logistischen

und personellen Möglichkeiten des LfULG wird die Ausbildung in

vielfältiger Weise anschaulich bereichert. Insbesondere das Lehr-

und Versuchsgut Köllitsch dient der Durchführung spezieller

praktischer Ausbildungs- und Demonstrationsveranstaltungen

für die Studierenden der Berufsakademie.

Ein weiterer Schwerpunkt der Kooperationsvereinbarung ist

die Ausbildung von BA-Studierenden im LfULG als Praxispartner

der Studienakademie Dresden. Somit rücken die beiden Instituti-

onen in den dualen Studiengängen auch organisatorisch näher

zusammen.

Darüber hinaus soll die Kooperation der Bearbeitung von

Fachthemen des LfULG durch die Studierenden in deren Praxisbe-

trieben dienen. Zum gegenseitigen Nutzen wird ein Netzwerk für

die Bearbeitung aktueller Fragen aus der Praxis, den forschenden

und den ausbildenden Institutionen entstehen.

Die Berufsakademie in Dresden bereitet Studierende in einem

dreijährigen praxisintegrierten Studium durch die Vermittlung

und Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Metho-

den gemeinsam mit den Praxispartnern der Agrarwirtschaft

und deren vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen auf ihre

berufl iche Tätigkeit vor. Damit leistet sie einen wesentlichen

Beitrag dazu, den sächsischen Unternehmen unterschiedlicher

Branchen praxisnah ausgebildete, hoch qualifi zierte Mitarbeiter

zur Verfügung zu stellen. Das LfULG als obere besondere Staats-

behörde ist an der Ausbildung von qualifi ziertem Fachpersonal

in seinem Zuständigkeitsbereich interessiert und unterstützt des-

halb diese Bemühungen.

Zur feierlichen Unterzeichnung waren als Gäste Vertreter des

landwirtschaftlichen Berufsstandes geladen. Unter den anwesen-

den Studierenden des Studiengangs Agrarmanagement befan-

den sich auch solche, die ihre praktischen Studienabschnitte im

LfULG absolvieren werden.

AutorDipl.-Bibl. (FH) Katrin Kreuz BibliothekarinStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 1 in 01099 DresdenTel.: 0351 80229-77Fax.: 0351 81334 29E-Mail: [email protected]

AutorDr. rer. pol. Thomas GraßmannDozent für BetriebswirtschaftslehreStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-73/29E-Mail: [email protected]

Koordinierte Ausbildung im sächsischen Agrarbereich

Herr Prof. Dr.-Ing. Kröppelin und Herr Eichkorn „besiegeln“ die Un-terzeichnung des Kooperationsvertrages

AutorDr. agr. Joachim Rühl Leiter des Studiengangs Agrarmanagement Staatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]

AutorHeike Delling , M.Sc. Dozentin Studiengang Agrarmanagement Staatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-33/89E-Mail: [email protected]

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Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

In ihren Praxis- und Diplomarbeiten lernen die Studierenden,

Aufgabenstellungen in wachsendem Maße eigenständig zu bear-

beiten. Dabei spiegelt die Breite der bearbeiteten Themen die

Vielfalt der Aufgabenstellungen wider, die von anwendungsori-

entierter Forschung bis hin zur Lösung praktischer Ingenieurfra-

gestellungen, wie der konstruktiven Umsetzung gestalterischer

Vorschläge in fertigungsfähige Produkte, reichen. Entscheidend

ist neben betrieblichen Präferenzen die Selbstständigkeit der Stu-

dierenden bei der Bearbeitung der jeweiligen Aufgabe. Dies führt

im Studiengang zu einer großen Bandbreite zu betreuender Pro-

blemstellungen. Für deren qualitativ anspruchsvolle Realisation

haben sich nicht zuletzt die engen Kooperationen mit verschie-

denen Forschungseinrichtungen wie dem Institut für Holztechno-

logie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD), der Eidgenössischen

Technischen Hochschule (ETH) Zürich, der Landesgewerbean-

stalt (LGA) Nürnberg u. a. Kooperationspartnern bewährt. Nach-

folgend seien einige Beispiele schlaglichtartig dargestellt.

Technologieentwicklung

Kern der technologischen Forschung ist die Transformation

von Roh- und Werkstoffen über defi nierte Prozessschritte in

gebrauchstaugliche Produkte unter Anwendung fachspezifi scher

und interdisziplinärer wissenschaftlicher Kenntnisse. Aktuelle

Aufgaben, betreut von Prof. Dr. A. Hänsel und Dr. P. Linde, befas-

sen sich u. a. mit der Optimierung von Pressparametern und

Holzwerkstoffeigenschaften durch Nutzung der IVHF-Technolo-

gie1 (IHD), der Prozessoptimierung bei der 3D-Folienkaschierung

(Ratiomat) oder Untersuchungen zum Wasserstrahltrennen von

Leichtbaustoffen (FH Eberswalde). Besonderes Augenmerk liegt

auf dem Gebiet der technologischen Weiterentwicklung dreidi-

mensional verformbarer Furniere mit der Firma REHOLZ, einem

der international führenden Unternehmen auf diesem Sektor.

Angewandte Forschung

Ein typisches Beispiel erkundender Forschung im Studien-

gang Holztechnik sind die Arbeiten von M. Wetzig (vgl. S. 21 f.)

an der ETH Zürich zum Verhalten von Verklebungen an Laubholz

(Betreuer waren hier Prof. Dr. P. Niemz und Prof. Dr. A. Hänsel)

oder Untersuchungen zum Lichtschutz thermisch modifi zierten

Holzes am IHD durch M. Müller. Unter dem Titel „Untersuchun-

gen zur Vergleichbarkeit der Prüfung der Pendelhärte und der

Schmissbeständigkeit nach Oesterle an Möbeloberfl ächen“ wur-

den mit der LGA Herford die unterschiedlichen Prüfmethoden

mit verschiedenen Werkzeugen, wie der konfokalen Mikroskopie,

hinsichtlich ihrer Eignung zur Bewertung von Oberfl ächen unter-

schiedlichen Glanzgrades untersucht. Mit der Entwicklung von

Prüfmethoden befasste sich bspw. auch eine Diplomarbeit an der

1 Integriertes Verpressen mit Hochfrequenz

LGA Nürnberg. Inhalt waren hier Untersuchungen zu einer neuen

Norm für die Prüfung von Möbeleckverbindungen.

In Kooperation mit der TU Dresden wurden in letzter Zeit

weiterhin Untersuchungen zum methodischen Konstruieren mit

natürlichen Wuchsformen durchgeführt, um neue gestalterische

Möglichkeiten bei ausreichender Stabilität von Tragwerken beur-

teilen zu können.

Arbeiten auf dem Gebiet der praktischen Ingenieurtätigkeit

Auf diesem Gebiet geht es um kreative Anwendung vorhan-

dener Erkenntnisse zur Lösung unmittelbarer praktischer Aufga-

benstellungen. Beispielhaft dafür stehen (Diplom-)Arbeiten zur

Analyse und Klassifi kation von Auftragszeiten bei der variablen

Verbund- und Postforming-Element-Fertigung mit dem Ziel der

Reduktion des Kalkulationsaufwandes oder der Test einer CAD/

CAM Schnittstelle in einem Fertigungsbetrieb.

Die in den letzten Monaten ausgebauten Potentiale für die

Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen, wie

die Ertüchtigung der Zug-/Druckprüfmaschine, ›die Anschaffung von Klimakammer und Bewitterungstechnik, ›die Inbetriebnahme eines konfokalen Mikroskops u. a. für ›Oberfl ächenuntersuchungen sowie

die Modernisierung des holzphysikalischen Labors u. a. ›

erhöhen die Attraktivität für unsere Praxispartner, gemein-

sam mit der BA in Dresden - sowohl auf dem Gebiet der empiri-

schen wie der Produkt- und Verfahrensforschung -, Neuland zu

beschreiten.

Nach meiner Tischlerlehre entschied ich mich 2006 für ein

Studium an der Berufsakademie in Dresden im Studiengang Holz-

technik, welches ich im letzten Jahr, nach Verfassen der Diplom-

arbeit, erfolgreich beendete.

Auf der Suche nach einem geeigneten Diplomarbeitsthema

habe ich mich, nach Absprache mit meinem Betreuer im Praxis-

unternehmen, an meinen Leiter des Studiengangs, Herrn Prof.

Dr. Hänsel, gewandt, welcher zeitnah den Kontakt nach Zürich an

die ETHZ zu Herrn Prof. Dr. Niemz herstellte. Von meinem Praxis-

partner, der Naturhaus-Manufaktur, Sonnewalde-Münchhausen,

wurde ich für die Zeit der Anfertigung der Diplomarbeit freige-

stellt, so dass ich für den letzten Abschnitt meines Studiums nach

Zürich aufbrechen konnte.

Zürich. Sicher hatte ich eine gewisse Vorstellung davon, was

mich erwarten würde in der heimlichen Hauptstadt und mit ca.

230.000 Einwohnern gleichzeitig größten Stadt der Schweiz.

Doch Zürich muss man erleben. Möchte man sich einen Eindruck

von der gesamten Stadt, ihrer Ausdehnung, ihrem landschaftli-

chen Charakter verschaffen, so bietet sich ein Ausfl ug auf den

870 Meter hohen Uetliberg, Zürichs höchste Erhebung, geradezu

an. Neben Flughafen, Stadion und Bahnhof und den Zwillingstür-

men des Münsters ist auch der Zürisee beinahe vollständig zu

überblicken. Daneben fällt auch das Hauptgebäude der 1855

gegründeten Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich

(ETHZ) ins Auge, welches sich an der gegenüberliegenden Stadt-

seite erhebt. Auf dem Hönggerberg, im Norden der Stadt, steht

der zweite Standort der ETHZ, die „Science city“ oder auch das

„Stadtquartier der Denkkultur“. Diese war das eigentliche Ziel

meiner Reise. In der Arbeitsgruppe Holzphysik des Institutes für

Baustoffe (IfB) durfte ich im letzten Sommer meine Diplomarbeit

zum Thema „Untersuchungen zur Optimierung der Verklebung

von Laubholz“ anfertigen.

Als ich im IfB ankam, wurde ich bereits erwartet. Nicht nur,

dass im Vorfeld schon das für die Versuche benötigte Material

bereitgehalten wurde, zu meiner Überraschung war an der Tür

des Büros, in welchem mir ein Arbeitsplatz eingerichtet wor-

den war, sogar mein Name angebracht. Durch beiläufi ge Gesten

wie diese, erhielt ich bereits am ersten Tag das Gefühl, Teil der

Arbeitsgruppe zu sein und nicht nur ein vorübergehender Gast,

welcher die Räumlichkeiten nutzte. Nicht zuletzt wurden die ers-

ten Tage auch dadurch positiv geprägt, dass unter den Kollegen

ein ungezwungener, wenig formeller Umgang gepfl egt wird. Mit

meinen Fragen traf ich stets auf offene Ohren und die Kollegen

erklärten mir mit viel Geduld alle Prüfgeräte und -verfahren. Die

technische Ausrüstung, über welche die Arbeitsgruppe verfügt,

ist sehr vielfältig. Neben Prüfgeräten, die ich schon im Rahmen

meiner Praxisphasen an der Berufsakademie kennen gelernt

habe, waren auch solche dabei, die durch ihre vielseitigen Anwen-

dungsverfahren sehr interessant, in ihrer Handhabung aber auch

gleichermaßen komplex waren. Sehr interessant war beispiels-

weise die Video-Image-Correlation-Software (VIC), mit welcher

Dehnungen optisch anhand von Falschfarbenbildern dargestellt

und ausgewertet werden können. Nicht weniger bemerkenswert

als die Versuchsdurchführungen im Zuge der Diplomarbeit waren

die Gebäude der ETHZ selbst. Bei einem Rundgang durch alle

Räumlichkeiten, welche die Arbeitsgruppe nutzt, erhielt ich einen

Eindruck vom Forschungsgebäude. In den ersten Tagen haben

sich mir beinahe täglich neue Wege erschlossen, welche in die

höher gelegenen Stockwerke führen. Mitunter schlug ich dann

auch schon mal den falschen ein; sehr zur Freude der Kollegen.

Gelegenheit, alle Mitarbeiter der Arbeitsgruppe kennen zu lernen,

bot sich zum z´Nüni. Z´Nüni, so wird die allmorgendliche Kaffeepause

genannt. Bei dieser habe ich neben den aktuellen Fußballergebnissen

auch die Bedeutung zuvor aufgeschnappter swizerdüdscher Worte

erfahren. Erst bei diesen Gesprächen habe ich beispielsweise gelernt,

dass es sich bei der entlaufenen „Büsi“ um eine Hauskatze handelte.

Andere Worte, die mir des Öfteren begegneten waren z. B. Töffl i

(Moped), Zieschdigg (Dienstag) oder Glacé (Speiseeis).

Die Integration von Diplom- und Praxisarbeiten in die Forschungskooperationen im Studiengang Holztechnik

AutorProf. Dr.-Ing. habil. Andreas Hänsel Leiter des Studiengangs HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]

In die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich geluagt

Gebäude ETH Hönggerberg

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Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

Die konsequente Weiterführung der Idee, Theorie und Pra-

xis in einem integrierenden Studium planvoll miteinander zu

verzahnen, fi ndet in einer globalisierten Welt als internationale

Kooperation ihre logische Fortsetzung. Mit Augenmerk auf den

„regionalökonomischen“ Wirkungskreis der Berufsakademie,

gewinnt in diesem Zusammenhang das Bonmot „Global denken,

lokal handeln“ ein noch größeres Gewicht. Schließlich zeigt der

Blick in die unternehmerische Praxis, dass die grenzüberschrei-

tende Betätigung mehr und mehr der Regelfall als die Ausnahme

ist. Auch die Theorie hat diese Entwicklung längst rezipiert. Und

was passt da besser in das Profi l der Berufsakademie, als theore-

tische Erkenntnisse mit der Möglichkeit praktischer Erfahrung zu

verknüpfen. Diese Möglichkeit bahnt sich gegenwärtig mit einem

der für viele Unternehmer derzeit attraktivsten Länder der Erde

an: mit China.

Bereits im November 2007 besuchte eine hochrangig

besetzte Delegation unter der Leitung des Vizeministers für Bil-

dungswesen der chinesischen Provinz Anhui die Berufsakademie

am Standort Dresden. Im Vordergrund des Besuches stand das

Interesse der chinesischen Gäste am dualen Bildungssystem im

tertiären Bildungsbereich.1 Hatten die Gäste ihren Besuch bereits

1 Vgl. Kröppelin (2008), S. 20.

im April 2008 unter Leitung des Vizegouverneurs , Herrn Yu Jie,

Herrn Xie Guangxiang der Provinz Anhui und des Generaldirek-

tors des Anhui Provincial Education Department Herrn Cheng Yi

erneuert (vgl. Abbildung), war es umso erfreulicher, dass die Ver-

treter der Berufsakademie Sachsen am Standort Dresden unter

der Leitung von Prof. Dr. Kröppelin, dem Direktor der Akademie,

am 19. Oktober 2009 wiederholt die Gelegenheit erhielten, eine

Delegation aus Anhui zu begrüßen. Auf chinesischer Seite nah-

men an dem Treffen Frau Geng Zumfang, Abteilungsleiterin für

Internationale Angelegenheiten des Ministeriums für Bildungs-

wesen der Provinz Anhui und Herr Jianan Sun als Dolmetscher

teil. Im Rahmen des Gespräches kamen unter anderem die Wert-

schätzung und das vitale Interesse am sächsischen Modell der

Berufsakademie als professionellem dualen Ausbildungssystem

im tertiären Bereich zum Ausdruck. Darüber hinaus wurden mit

dem mittelfristigen Ziel einer Kooperation mit dem Land Sach-

sen im Allgemeinen und der Kooperation von Hochschulen der

Provinz Anhui mit der Berufsakademie im Besonderen mögliche

Kooperationsbereiche sondiert. Kooperationsmöglichkeiten bie-

ten sich so z. B. im Bereich des Dozenten- und Studentenaustau-

sches, der Gestaltung gemeinsamer Studienangebote, ggf. sogar

mit Double Degree, und im Bereich der angewandten Forschung.

Aber auch mit Blick auf die wechselseitige Wirtschaftsförderung

birgt eine Kooperation mit der chinesischen Provinz Anhui eini-

ges Potential, das seine Wirkung von der denkbaren Schaffung

eines Alumni-Netzwerkes chinesischer Absolventen und den dar-

aus resultierenden langfristigen Kontakten über die Gewinnung

von Fachkräften für den sächsischen Arbeitsmarkt bis hin zum

Aufbau langfristiger Kooperationen zwischen deutschen und

chinesischen Unternehmen entfalten könnte. Noch im Dezember

2009 informierten sich weitere hochrangige Vertreter der Pro-

vinz unter Leitung des Director der International Cooperation

Division des Anhui Science and Technology Departments, Herrn

Wang shizheng des Secretary of the General Offi ce of Anhui

Provincial Goverment, über die erfolgreiche duale Studienform

„Berufsakademie“.

Die Vertreter der Akademie jedenfalls blicken erwartungsvoll

und optimistisch einer Kooperation mit Anhui, das vergleichbare

Beziehungen bereits zum Land Niedersachsen und vielen nieder-

sächsischen Hochschulen unterhält, entgegen. Denn schließlich

sollte kollektiv vorteilsgerichtetes Denken auf globaler Ebene

durch lokales Handeln zu für alle Beteiligten wünschenswerten

Ergebnissen führen. Und so ist bereits für den Mai 2010 ein Gegen-

besuch von Vertretern der Berufsakademie in Anhui geplant.

LiteraturHirschfeld, M. (2010): Partnerprovinz Anhui, in: http://www.nieder-1. sachsen.de/master/C42214515_N42 249068_L20_D0_I198.html.

Kröppelin, D. (2008): Chinesische Delegation informiert sich über das 2. praxisintegrierende Studium, in: Treffpunkt BA, Heft 1/2008, S. 20.

Steimel, C. (2010): Anhui. Die Provinz im Herzen Chinas, in: http://3. www.anhui-china.de/.

Weitere spannende Erfahrungen machte ich auch bei den

Wanderungen, die ich mit Kollegen der Arbeitsgruppe an den

Wochenenden unternahm. Gerade durch die Wanderungen oder

auch die entspannten Stunden am See sind mir die arbeitsinten-

siven Tage der Diplomphase letztlich als gar nicht so anstrengend

in Erinnerung geblieben.

Neben meinen Erfahrungen auf dem Feld der „soft skills“ sol-

len die fachlichen Aspekte nicht unerwähnt bleiben. In meiner

Diplomarbeit habe ich untersucht, ob durch Variation des Kleb-

stoffes und der Fugendicken Spannungen reduziert werden kön-

nen, welche aus der Fertigung dreischichtiger Massivholzplatten

aus Laub-/Nadelholz-Kombination resultieren. Untersucht wurden

dabei zwei Einkomponentenpolyurethanklebstoffe. Die Klebfugen

variierten zwischen 0.1, 1 und 2 mm. Die auftretenden Dehnungen/

Spannungen innerhalb der Prüfkörper im Zuge veränderter Luft-

feuchtigkeit wurden durch mehrere Versuchsabläufe, u. a. Ermitt-

lung der freien Quellung, optische Dehnungsmessung, untersucht.

Dabei profi tierte ich nicht nur von der modernen Ausstattung der

ETHZ, sondern auch von der Erfahrung der Mitarbeiter und deren

Unterstützung. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass der ein-

gesetzte Klebstoff, sowie die Fugendicke wesentlichen Einfl uss

auf das Verhalten dreischichtiger, kreuzweise verklebter Massiv-

holzplatten besitzen und deren Einsatzgebiete dadurch teilweise

einschränken. So haben beispielsweise die 2 mm Klebstofffugen

(vgl. Abbildung) sehr gute Resultate hinsichtlich Formbeständig-

keit der Prüfkörper erzielt, jedoch sind diese Platten keinesfalls

für statische Zwecke geeignet. Bei den dünnen Fugen traten Defi -

zite auf, da auf Grund der abweichenden Quellwerte von Laub-

und Nadelholz sehr große Eigenspannungen auftraten.

Wem die Möglichkeit geboten wird, in der Arbeitsgruppe Holz-

physik der ETHZ arbeiten zu dürfen und damit auch die Gele-

genheit, Zürich und sein Umland zu erkunden, dem kann ich nur

empfehlen, diese wahrzunehmen. Für mich war es eine Zeit, in der

ich viele positive Eindrücke und Erfahrungen sammeln konnte.

AutorMelanie WetzigAbsolventin Studiengang HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]

Chinesische Provinz Anhui sondiert Kooperationsmöglichkeiten mit der BA Sachsen

Besuch der Laboreinrichtungen der Akademie mit Herrn Vizegouver-neur Xie Guangxiang (links)

Übrigens: Anhui ist eine ländlich geprägte Provinz im Osten

Chinas mit über 66 Millionen Einwohnern auf 139000 Qua-

dratkilometern. Damit hat die Provinz beinahe so viele Ein-

wohner wie Frankreich oder Großbritannien. Die Hauptstadt

ist Hefei. Anhui gehörte bis Anfang der 90er Jahre zu den

ärmsten Provinzen Chinas, hat sich aber seitdem beispiellos

entwickelt. Neben seiner landwirtschaftlichen Bedeutung

verfügt die Provinz über reiche Bodenschätze, insbesondere

Kohle, Eisenerz, Kupfer, Kalkstein und Schwefel. Mit Deutsch-

land wickelt Anhui inzwischen zehn Prozent seines Außen-

handels ab. Das Gebirge des „Gelben Berges“ (Huang Shan)

wurde 1990 zum UNESCO Weltnatur- und Kulturerbe erklärt.

Die Zukunftsaussichten der Provinz sind positiv. 1

1 Hirschfeld (2010); Steimel (2010).

Abb. 1: Klebstofffugen (blau/violett)

AutorDr. rer. pol. Thomas GraßmannDozent für BetriebswirtschaftslehreStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-73/29E-Mail: [email protected]

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Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

In den technisch hochwertig ausgestatteten Laborbereichen

der Staatlichen Studienakademie Dresden werden Studierende

mit modernen Systemen in Form von Lehrdemonstrationen,

Übungen und Projektarbeiten vertraut gemacht. Dabei lernen die

Studierenden die wesentlichen Einsatzmöglichkeiten dieser tech-

nischen Systeme sowie entsprechende Verfahren zur praktischen

Nutzung und Auswertung der resultierenden Ergebnisse kennen.

Während der praktischen Studienphasen in den jeweiligen

Unternehmen werden die Studierenden dann mit möglichen

Anwendungsfällen für den Einsatz der jeweiligen Systeme kon-

frontiert. Nicht in allen Unternehmen sind jedoch derartige

Geräte, Maschinen und Softwareprodukte unmittelbar vorhanden.

In diesen Fällen wird auf die Möglichkeiten der Labore der Staatli-

chen Studienakademie Dresden zurückgegriffen um zu testen, ob

die geplanten Einsatzbereiche im Unternehmen auch wirklich die

gewünschten Ergebnisse liefern und mit vertretbarem Aufwand

Die Förderpolitik der EU ver-

folgt u. a. das Ziel, wirtschaftli-

che und soziale Unterschiede

zwischen den europäischen

Regionen auszugleichen. Der

EFRE, der Europäische Fond für

regionale Entwicklung, ist eines der dafür eingesetzten Förderin-

strumente. Mit dem EFRE werden Programme in den Bereichen

regionale Entwicklung, wirtschaftlicher Wandel und verbesserte

Wettbewerbsfähigkeit gefördert. Finanzierungsschwerpunkte

sind unter anderem Forschung, Innovation, Umweltschutz und

Unterstützung privater und öffentlicher Investitionen wie Infra-

strukturinvestitionen, um zum Abbau der regionalen Ungleich-

gewichte in der Union beizutragen. Das Operationelle Programm

(OP) des Freistaates Sachsen für den EFRE 2007 bis 2013 bildet

die Grundlage für die Förderung. Als Oberziel der Förderung wird

eine „Nachhaltige Entwicklung durch Verbesserung der Voraus-

setzungen für ein umweltverträgliches Wirtschafts- und Beschäf-

tigungswachstum“ defi niert. Mit dem Operationellen Programm

werden die EFRE-Mittel fünf Prioritätsachsen zugeordnet, die

von der Stärkung von Innovation, Wissenschaft und Forschung

(Prioritätenachse 1) bis hin zum Ausbau und zur Verbesserung

der Infrastruktur für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum (Pri-

oritätenachse 5) reichen.1 Auch die Staatliche Studienakademie

1 Vgl. O. V. (2010).

Abbildung 1: Lackhärtung Abbildung 2: Optische Koordinatenmessmaschine

Labore der Berufsakademie in Dresden unterstützen anwendungsorientierte Forschung

AutorDipl.-Ing. (FH) Dirk Siebrecht Laboringenieur: CAD/CNC/RE/CAQStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-81/45E-Mail: [email protected]

Erweiterung der Laborausstattungen durch EU-Fördermittel

aus technischer und personeller Sicht realisiert werden können.

So wurde unlängst ein sächsisches mittelständisches Unter-

nehmen dabei unterstützt, die Einsatzbedingungen und den

verfahrenstechnischen Rahmen für die Nutzung wasserlöslicher

Lacksysteme unter spezifi schen Nutzungsbedingungen zu erar-

beiten und zu testen. Dabei kamen Systeme zum Lackauftrag und

zur beschleunigten Lackhärtung zum Einsatz. Ebenso wurden die

erreichten Qualitäten der Oberfl ächen untersucht und bewertet

(vgl. Abbildung 1).

In Zusammenarbeit mit Fachkollegen einer anderen Bil-

dungseinrichtung wurden Untersuchungen zur Bearbeitung und

messtechnischen Auswertung plattenförmiger Werkstoffe mit

besonderem Schichtaufbau durchgeführt. In diesem Zusammen-

hang wurden eine CNC-gesteuerte Wasserstrahlmaschine zur

Bearbeitung der Werkstoffe eingesetzt und eine präzise optisch

abtastende Koordinatenmessmaschine zur Analyse und Doku-

mentation der Schnittergebnisse genutzt (vgl. Abbildung 2).

Bei der Untersuchung von Oberfl ächenfehlern in speziell

beschichteten Holzoberfl ächen konnten mit dem konfokalen

3D-Lasermikroskop entsprechende Bereiche sehr exakt darge-

stellt und einer weiterführenden Auswertung zugeführt werden.

Die diesbezüglich gewonnenen Erkenntnisse werden bei dem

betreffenden Unternehmen genutzt, um fertigungstechnische

Optimierungen durchzuführen und die Qualität der Endprodukte

weiter zu verbessern.

Mit Hilfe der Möglichkeiten des Lasermikroskops wurden

ebenso erfolgreich Aussagen eines Prüfi nstitutes zu Untersu-

chungen zur Oberfl ächenbeständigkeit spezieller Materialien

bestätigt. Mit dem System konnten zuvor künstlich herbeige-

führte Schadenszustände dreidimensional erfasst und abgebildet

werden. Somit war es möglich, die erwarteten Schädigungsaus-

prägungen und die Schädigungsgeometrien zu dokumentieren

und auszuwerten.

Mit Hilfe von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale

Entwicklung (EFRE) war und ist es der Berufsakademie möglich,

die Ausstattung der Laborbereiche auszubauen und weiter zu

verbessern sowie die Attraktivität des Bildungsstandortes Dres-

den zu erhöhen. Der nachfolgende Artikel vermittelt davon einen

Eindruck.

Abbildung 1a: Klimaprüfschrank mit Steuerungsfunktionen für Temperatur, Feuchte und Tages-licht (UV-Strahlung)

Abbildung 1b: Bewitterungs-gerät zur Klimasimulation mit programmierbaren Steuerungs-funktionen für Tageslicht und für Beregnung

Abbildung 3: Protokollausschnitt 3D-Messung einer Möbeloberfl äche

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Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

Forschung will angewandt werden.

(tg) Wenn Wissenschaft und Praxis zwei Seiten einer Medaille

sind, dann wird „[v]on Menschen für Menschen betriebene Wis-

senschaft .. immer .. Anwendungsbezug haben, um für Fragen

der Wirklichkeitsgestaltung eingesetzt .. werden“1 zu können.

Anwendungsbezogene bzw. anwendungsorientierte Forschung

bezeichnet die Suche nach Ergebnissen für die Lösung konkre-

ter Probleme, d. h. es geht um die Produktion einzelfallbezo-

genen Wissens. Gemäß einer Klassifi kation unterschiedlicher

Arten von Forschung, wie sie von der Organization for Econo-

mic Cooperation and Development (OECD) zur Messung von

wissenschaftlichen und technischen Aktivitäten als Standard-

klassifi kation im Rahmen des Frascati Manuals vorgeschlagen

wurde, basiert angewandte Forschung (Applied Research), mit

dem Ziel der Anwendungsübertragung von Erkenntnissen, auf

den Ergebnissen zielorientierter Grundlagenforschung (Orien-

ted Basic Research).2 In Verbindung mit einer von TÖPFER in

Anlehnung an die Überlegungen von STOKES entwickelten Mat-

1 Töpfer (2009), S. 43.

2 Zitiert nach Töpfer (2009), S. 49.

rix (vgl. Abbildung), lassen sich die Forschungsbemühungen an

der Berufsakademie in Dresden in den Quadranten III – „Reine

angewandte Forschung“ – einordnen. Diese Interpretation zeigt

zusätzlich, dass derartige Forschung neben den theoretischen

Erkenntnissen der reinen Grundlagenforschung (vgl. Quadrant 1

der Abbildung) ganz entscheidend auf der vorhandenen Exper-

tise der Forscher basiert (vgl. auch S. 31 ff. dieser Ausgabe). Die

Zielsetzung derartiger Forschungsbemühungen geht in Richtung

eines pragmatischen Handlungszugewinns im Sinne konkreter

Gestaltungsempfehlungen.3

Ein Beispiel für anwendungsorientierte Forschung ist die

Entscheidung über die Einführung, Beibehaltung oder Ände-

rung einer betrieblichen Maßnahme (wie z. B. der zweckmäßigen

Gestaltung der Geschäftsprozesse in einem Unternehmen). Es

geht nicht, wie bei der Grundlagenforschung, um die Suche nach

allgemeinen Gesetzmäßigkeiten. Es ist nicht das Ziel, allgemein-

gültiges Wissen für möglichst viele gleiche Fälle zu produzieren

und es geht nicht in erster Linie um die Vervollständigung bzw.

Überprüfung von Theorien.

Angewandte Forschung an der Berufsakademie in Dresden hat

ihren systematischen Platz an der Schnittstelle zwischen Theorie

und Praxis, und zwar dort, wo forschendes Lernen der Studieren-

den in eigene Forschung übergeht. Sind Praxis-, Beleg- oder Stu-

dienarbeiten noch als Lernschritte interpretierbar, deren Zweck

darin besteht, den Studierenden die Methoden der Wissenschaft

bzw. wissenschaftlichen Arbeitens durch eigene Erfahrung zu ver-

mitteln, zielen Bachelor- bzw. Diplomarbeiten darauf ab, ein konkre-

tes Problem im jeweiligen Partnerunternehmen auf der Grundlage

wissenschaftlich-theoretischer Erkenntnisse und der Anwendung

wissenschaftlicher Arbeitsmethoden so zu lösen, dass daraus

eine operationalisierbare Handlungsempfehlung erwächst. Als ein

Indikator für die Güte solcherart interpretierter und praktizierter

Forschung kann die Umsetzung der erarbeiteten Handlungsemp-

fehlungen in den Partnerunternehmen aufgefasst werden. Beredtes

Zeugnis davon legen die nachfolgend präsentierten Beispiele ab.

LiteraturTöpfer, A. (2009): Erfolgreich forschen. Ein Leitfaden für Bachelor-, 1. Master-Studierende und Doktoranden, Berlin/Heidelberg.

3 Vgl. Töpfer (2009), S. 50 f.

Dresden hat im März des Jahres 2009 zwei Vorhaben zur Förde-

rung aus dem EFRE beantragt, die beide bestätigt worden sind:

Für beide Vorhaben wurden Gelder bewilligt, die die im Haus-

halt der BA für Investitionen zur Verfügung stehenden Beträge

deutlich überschreiten. Wofür wurden die nun verfügbaren Mittel

verwendet?

Im Werkstofftechniklabor wurden ein Klimaprüfschrank (vgl.

Abbildung 1a) und ein Bewitterungsgerät (vgl. Abbildung 1 b) in

Betrieb genommen. Diese Prüfgeräte dienen der Langzeitunter-

suchung von Werkstoffen bzw. Werkstoffoberfl ächen. Dabei wer-

den die Werkstücke defi nierten Klimaten (Temperatur, Feuchte

und Sonnenlicht) ausgesetzt und das Materialverhalten aufge-

zeichnet. Beide Prüfgeräte arbeiten automatisch und werden

dabei von einem integrierten Rechner gesteuert. Die Prüfpro-

gramme basieren auf internationalen bzw. nationalen Standards

für die Materialprüfung.

Im Messtechniklabor wurde ein hochaufl ösendes Laser-

mikroskop (vgl. Abbildung 2) in Betrieb genommen. Durch den

Einsatz eines kurzwelligen Lasers können räumliche Bilder mit

einer großen Tiefenschärfe über den gesamten Betrachtungsbe-

reich aufgenommen werden. Die Messgenauigkeit liegt bei etwa

10 Nanometer. Die Kombination eines Lasers und einer weißen

Beleuchtungsquelle ermöglicht die Erzeugung von hochaufl ösen-

den Bildern mit großer Tiefenschärfe und in Echtfarben. Dank der

Lasertechnologie erhält man exakte 3D-Daten über den gesam-

ten Betrachtungsbereich. Das Mikroskop misst dabei beliebige

Arten von Objekten.

Für die Jahre 2009 bis 2013 wird die Staatliche Studienaka-

demie Dresden weitere Fördervorhaben aus dem Europäischen

Strukturfond (EFRE) beantragen. Der Freistaat Sachsen erhält

für den Förderzeitraum 2007 bis 2013 eine Summe von etwa vier

Milliarden Euro. Unter dem Motto „Mehr Wachstum und Beschäf-

tigung für Sachsen“ werden diese Mittel auf Bereiche konzent-

riert, in denen die größtmöglichen Effekte für Wachstum und

Beschäftigung erzielt werden können.

Im Operationellen Programm (OP) des Freistaates Sachsen

ist eine der fünf Hauptsäulen die „Verbesserung der Bildungs-

infrastruktur“. Im Rahmen dieser Bildungsinfrastrukturverbes-

serung können die Staatlichen Studienakademien Zuwendungen

zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen, zur Gewährleis-

tung einer hervorragenden Ausbildung und damit verbunden die

Förderung des Wissenstransfers, erhalten. So wird die Staatliche

Studienakademie Dresden bis zum Jahre 2013 weitere Förder-

vorhaben realisieren. Die Summe der für diese Vorhaben ange-

strebten Fördermittel, wird mehrere Millionen Euro betragen.

Die Rechtsgrundlage für diese Förderung bildet die Richtlinie

des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst

(SMWK) zur Gewährung von Zuwendungen für Verbesserungen

der Infrastruktur im Bereich der berufl ichen Aus- und Weiterbil-

dung an der Berufsakademie Sachsen vom 21. November 2005.

(Sächsisches Amtsblatt vom 8. Dezember 2005).

LiteraturO. V. (2010): Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), 1. in: http://www.erfolgreiche.sachsen.de/de/Foerderung/Struktur-fonds_in_Sachsen/Europaeischer_Fonds_fuer_regionale_Entwick-lung_EFRE/119028.html#block1.

Quest for Fundamental Understanding

Theorie/Erweiterung des Basiswissens (Erkenntnis-

zugewinn als grundlegendes Verständnis)

Considerations of UseTechnologie/Anwendungsüberlegungen

(Handlungszugewinn , möglichst theoretisch basierte Gestaltungsempfehlungen)

Niedrig

Niedrig Hoch

Hoch

ReineGrundlagen-forschung

Anwendungs-inspirierte Grund-lagenforschung

Reineangewandte Forschung

Simplifizierte, wissbegierige

Forschung(ohne Ziel und

Strategie )(Wissens- und

Technologietransfer )

Quadranten-Modell wissenschaftlicher Forschung nach STOKES Quelle: in Anlehnung an Töpfer (2009), S. 50.

AutorDr.-Ing. Hans-Peter LindeLaborleiterStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-44/45E-Mail: [email protected]

Abbildung 2: Hochaufl ösendes 3D-Laser-Scanning-Mikroskop

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Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

Wer glaubt, dass meine Diplomarbeit nach erfolgreicher Ver-

teidigung im September 2009 in einer Schublade verschwände,

der irrt. Frühzeitig hatten sich die BA-Betreuer meines Praxis-

partners ENSO Energie Sachsen Ost AG und ich geeinigt, dass ich

mich dem Betrieblichen Vorschlagswesen (BVW) zuwende. Beim

BVW reichen Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge (VV) ein, wel-

che häufi g über ihre eigentliche Arbeitstätigkeit hinausgehen.

Das BVW verfolgt zwei primäre Ziele. Zum einen die Integration

der Mitarbeiter in betriebliche Innovationsprozesse und damit

eine Steigerung der Motivation und Identifi kation mit dem Unter-

nehmen. Zum anderen kann das BVW durch die Erschließung von

möglichen Nutzenpotenzialen eine Quelle für die Wettbewerbs-

fähigkeit, den wirtschaftlichen Erfolg und die Entwicklung eines

Unternehmens sein. Im Gegenzug erhalten die Mitarbeiter für die

Annahme eines VV meist eine fi nanzielle Anerkennung. Die Her-

ausforderung meiner Diplomarbeit bestand darin, ein Konzept

zur Reorganisation des BVW in der ENSO AG zu erstellen.

Mit der Unterzeichnung meines Arbeitsvertrages bei der

ENSO AG und der Aufgabenstellung, die Diplomarbeit im Unter-

nehmen umzusetzen, entstanden zahlreiche Präsentationen und

Vorlagen, um mögliche Hebel zur Optimierung des BVW in Bewe-

gung zu setzen. Ein anspruchsvolles Marketing zum BVW, wel-

ches in die Unternehmenskultur integriert wird, die Verkürzung

der Bearbeitungszeiten und ein wertschätzendes Anerkennungs-

system sind wichtige Erkenntnisse der Diplomarbeit und Reor-

ganisationsaspekte für die ENSO AG. Durch die ausgezeichnete

Betreuung, sowohl durch meine Gutachter Herrn Walther und

Herrn Neumann bei der ENSO AG als auch meine Studiengangs-

leiterin, Frau Prof. Dr. Wolters, ist die Arbeit Grundlage für inhaltli-

che Ansätze und Prozessverbesserungen im Unternehmen. Erste

Maßnahmen wurden bereits realisiert. Ein Beitrag zum besseren

Ablauf des BVW ist die aktuelle Modifi zierung der BVW-Daten-

bank durch einen Studierenden des Studiengangs Wirtschafts-

informatik an der Berufsakademie in Dresden und mich. Das ist

eine erste Maßnahme, welche kurzfristig dazu beiträgt, die Pro-

zessschritte zu optimieren. Dabei war die studiengangsübergrei-

fende Zusammenarbeit für mich eine überaus interessante und

spannende Erfahrung.

Die Vielfältigkeit des BVW in Theorie und Praxis ist mir

bewusst, weshalb ich bereits während der Anfertigung der Dip-

lomarbeit „über den Tellerrand hinausgeschaut habe“. Die

gesammelten Erkenntnisse möchte ich für meine weitere persön-

liche und berufl iche Entwicklung nutzen sowie die Reorganisation

des BVW bei der ENSO AG zu einem positiven Abschluss bringen,

ganz nach dem Motto „Ich bin ebENSO“.

Sie bildet den Abschluss-, ja den Höhepunkt des dreijährigen

Studiums an der Berufsakademie: die Diplomarbeit. Ist zu Beginn

vieles noch unklar und abstrakt, lässt sich mit zunehmender Aus-

einandersetzung mit dem Thema ein immer konkreteres Bild vom

erhofften Endergebnis zeichnen. Aber der Reihe nach. Gemäß

Prüfungsordnung ist der Zweck der Diplomarbeit, eine ausge-

wählte Problemstellung eigenständig in Bezug auf Planung der

Vorgehensweise, Materialsuche und -auswertung, Darstellung

der Ergebnisse usw. zu bearbeiten. Dabei bedeutet Selbststän-

digkeit jedoch auch, zu erkennen, wann der Studierende Hilfe

von „außen“ benötigt. Nun ist ein Studium an der Berufsakade-

mie traditionell durch eine enge Verknüpfung von Theorie und

Praxis gekennzeichnet, so dass auch die Diplomarbeit von dieser

engen Verbindung profi tiert. Bei mir war vieles schnell klar, das

Einsatzgebiet nach Beendigung des Studiums bekannt, der Vor-

vertrag unterschrieben. Entsprechend war das Themengebiet der

Diplomarbeit schnell eingegrenzt. Nach dem zweiten Treffen mit

dem Abteilungsleiter, der sich als (Praxis-)Betreuer meiner Dip-

lomarbeit zur Verfügung gestellt hatte, war das Thema gefunden.

Die Formulierung erfolgte in Abstimmung mit der Studienakade-

mie: „Erarbeitung von Maßnahmen zur Optimierung der Kredit-

prozesse unter besonderer Berücksichtigung der Kundenstruktur

im Firmenkundengeschäft einer mittelgroßen Genossenschafts-

bank“. Ein Punkt, der seit einigen Monaten im Unternehmen

auf der Tagesordnung stand. Entsprechend groß war die Unter-

stützung durch die Volksbank-Raiffeisenbank Döbeln eG. Als

Verfasser der Diplomarbeit hatte ich einen klaren Rahmen vom

Unternehmen gesetzt bekommen, ohne dabei meine eigenen Idee

verwerfen zu müssen. Es folgten unzählige Gespräche mit mei-

nen Diplomarbeitsbetreuern, endlose Nächte vor dem Laptop, die

Abgabe sowie die Verteidigung der Diplomarbeit. Das Beste aber,

dies war nicht das Ende, das war das Startzeichen. Mein Praxis-

betreuer bringt es treffend auf den Punkt: „Es ist immer das Ziel,

Ergebnisse aus den Diplomarbeiten in konkrete Projekte umzu-

setzen“. So wurden viele meiner erarbeiteten Optimierungsvor-

schläge bereits in der Praxis implementiert. Andere Punkte sollen

im Zuge der Fusion mit der Volksbank-Raiffeisenbank Freiberg eG

umgesetzt werden. Es ist ein super Gefühl, wenn das erworbene

Wissen und Know-How derart gewürdigt und gefördert wird.

Optimierung der Kreditprozesse im Firmenkundengeschäft bei der Volksbank-Raiffeisenbank Freiberg eG

Zeitorientiertes Prozessmanagement in einem mittelständischen Unternehmen

Betriebliches Vorschlagswesen bei der ENSO AG

Mit dem Anfertigen einer Diplomarbeit werden im Grunde

zwei Zielstellungen verfolgt. Einmal soll der Studierende zeigen,

dass er dazu in der Lage ist, sich innerhalb eines festgesetzten

Zeitrahmens, mit einem anspruchsvollen Problem zu beschäf-

tigen und dafür Lösungen zu fi nden. Das Partnerunternehmen

hat die Chance, Probleme und Aufgabenstellungen ins Visier zu

nehmen, für deren Lösung im Tagesgeschäft häufi g keine Zeit

ist. Diese Chance scheint leider nur selten systematisch durch

die Unternehmen genutzt zu werden. Große Unternehmen sind

von ihrer jahrelangen Arbeit so überzeugt, dass es scheinbar

keine gemeinsamen Ansatzpunkte gibt, die auch Studierende

begeistern und interessieren. In kleinen und mittelständischen

Unternehmen sieht das anders aus. Aufgabenstellungen gibt es

oft mehrere gleichzeitig. Und gerade die Herausforderung, eine

Lösung für ein konkretes, greifbares Problem erarbeiten, ggf.

sogar deren Umsetzung begleiten zu können, macht einen beson-

deren Reiz und letzten Endes auch eine zusätzliche Motivation

für das Studium an der Berufsakademie aus. So war es auch in

meinem Partnerunternehmen.

Als Zulieferunternehmen für den hochwertigen Möbel- und

Innenausbau ist für uns die Bearbeitung von kundenindividuellen

Aufträgen der wesentliche Bestandteil der täglichen Arbeit; weni-

ger die standardisierte Massenproduktion. Diese Produktionsweise

lässt sich in einer stagnierenden oder rezessiven Wirtschaft nur

durch eine effi ziente Fertigung und eine schnelle und kostende-

ckende Kalkulation begleiten. Zusätzlich muss beachtet werden,

dass kein Produkt dem anderen gleicht: Jede Kalkulation muss

andere Holzwerkstoffe, Formate, Klebstoffe oder Arbeitsschritte

berücksichtigen. Das war der Ausgangspunkt meiner Überlegun-

gen, die darauf abzielten, die Arbeit eines Teams von Kalkulatoren

systematisch zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Bis dato

wurde mit Erfahrungswerten der vergangenen Jahre kalkuliert,

was zwar im Durchschnitt ausreichend genau war, aber zu größe-

ren Abweichungen in den Einzelaufträgen führte. Durch die Ana-

lyse von abgeschlossenen Aufträgen der letzten 15 Monate und

unter zu Hilfename der multilinearen Regressionsanalyse ist es

mir gelungen, einen Algorithmus zu entwickeln, der alle relevanten

Produktionsfaktoren berücksichtigt und somit die zu erwartende

Auftragszeit errechnen lässt. Über diesen Zeitraum wurde so eine

Abweichung der Soll- zur Ist-Zeit von weniger als 0,1 % erreicht. Der

Algorithmus war so ausgelegt, dass er in das bestehende Kalkulati-

onsmodell integriert werden konnte. Die Werte der benötigten Fak-

toren waren bereits vorhanden, sodass nach der Spezifi kation des

Produktes umgehend die notwendige Auftragszeit errechnet wird.

Das spart nicht nur enorm viel Arbeitsauswand, es verhindert auch

Abweichungen bei unterschiedlichen Sachbearbeitern und verrin-

gert die Fehleranfälligkeit drastisch.

Nach Fertigstellung meiner Diplomarbeit wurde das System

umgehend übernommen und bewährt sich jetzt erfolgreich im

täglichen Einsatz. Nachdem sich das Verfahren im ursprünglich

festgelegten Produktspektrum erfolgreich etabliert hat, soll es

nun auf die gesamte Produktpalette erweitert werden.

Für mich ist es ein unglaublicher Motivationsschub zu wis-

sen, dass die Arbeit von mindestens drei Monaten nicht in einem

Aktenschrank verstaubt, sondern in der Praxis wirklich benötigt

wird. Deswegen kann ich jedem Partnerunternehmen nur emp-

fehlen, die Chance »Diplomarbeit als maßgeschneiderte Prob-

lemlösung« zu nutzen; im eigenen aber auch im Interesse der

Entwicklung ihrer Studierenden.

Abb.: Erfolgsfaktoren des BVW

AutorNick WermuthAbsolvent Studiengang BankwirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]

AutorFelix MeierAbsolvent Studiengang HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]

AutorSven KretzschmarAbsolvent Studiengang IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/-65E-Mail: [email protected]

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Wissenschaftliches LebenWissenschaftliches Leben

Das Laser-Pulver-Auftragschweißen ist ein modernes Verfah-

ren zur Beschichtung von Werkstoffen und zum Auftragen dreidi-

mensionaler Strukturen. Ein Vorteil des Verfahrens besteht in der

hohen Präzision. Das Prozessergebnis wird von einer Vielzahl von

Prozessparametern beeinfl usst. Eine ausgereifte Überwachung

einer möglichst großen Anzahl von Einfl ussfaktoren ist Voraus-

setzung für die Entwicklung einer Prozessregelung, welche indus-

trielle Fertigung auf konstantem Qualitätsniveau ermöglicht. Ziel

meiner Diplomarbeit war deshalb die prototypische Entwicklung

eines Systems zur Online-Überwachung von Laser-Pulver-Auf-

tragschweiß-Prozessen auf Basis digitaler Kameras.

Zu diesem Zweck wurde ein vorhandenes Kamerasystem, wel-

ches ausschließlich Frequenzen in einem vom menschlichen Auge

wahrnehmbaren Frequenzbereich aufzeichnet, auf seine Eignung

für die Prozessüberwachung untersucht. Hierzu wurden ein

Onlinezugriff auf die Kamerabilder implementiert und relevante

Prozessparameter defi niert. Als problematisch erwies sich im

Laufe weiterer Untersuchungen das Extrahieren der benötigten

Prozessparameter und ihrer Werte aus dem Kamerabild. Ergebnis

der Diplomarbeit war daher keine funktionsfähige Prozessüber-

wachung, sondern vielmehr eine Übersicht über mögliche Vorge-

hensweisen bzw. Algorithmen und aufgetretene Probleme sowie

Ansätze für deren Lösung und notwendige Weiterentwicklungen.

Im Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik in

Dresden ist geplant, auf Basis der Lösungsansätze der Diplom-

arbeit ein prototypisches System zur visuell basierten Prozess-

überwachung zu entwickeln und für Forschungsaktivitäten und

Grundlagenuntersuchungen zu nutzen. Dafür soll eine Kamera

mit einem erweiterten Frequenzbereich verwendet werden,

um die Erfassung temperaturabhängiger Prozessparameter zu

vereinfachen.

Mein Thema der Diplomarbeit lautete: „Erstellung eines Konzep-

tes für die Neuordnung der Vertriebsstruktur in einem mittelständi-

schen Unternehmen am Beispiel der G.S. Stolpen GmbH & Co. KG“.

Als mittelständisches Unternehmen mit Firmensitz in Stolpen

bei Dresden produziert die G.S. Stolpen als industrieller Betrieb

Edelstahllösungen in drei Geschäftsbereichen: Gastronomie,

Labor- und Medizintechnik und Industriekomponenten. Mit der

Erstellung eines neuen Vertriebskonzeptes zeigt die Autorin dem

Unternehmen die Notwendigkeit einer Neustrukturierung des

Vertriebs sowie die Auswirkungen auf die betriebliche Praxis und

auf die Wettbewerbs- und Marktposition auf.

Seit Juni 2009 erfolgt die Umsetzung der Diplomarbeit bereits

Schritt für Schritt. Mit der Neuaufteilung der Verkaufsgebiete in

Deutschland werden nun die Kunden individueller und persönli-

cher betreut. Somit kann mit einer effi zienten Bearbeitung des

Marktes und dem damit verbunden Augenmerk auf Kundenzu-

friedenheit und Kundenbindung die G.S. Stolpen GmbH & Co. KG

die Chance nutzen, Wettbewerbsvorteile gegenüber der Kon-

kurrenz zu erlangen und auszubauen. Mit dem Jahresabschluss

2009 wird sich zeigen, ob durch die Neuaufteilung die Deckungs-

beiträge gesichert sowie die gewünschten Umsatzerwartungen

erzielt werden. Neben der Umstrukturierung der Verkaufsgebiete

wurde der Einsatz von Key Account Managern vor Ort im Home-

Offi ce sowie unternehmensfremden Absatzorganen im Ausland

realisiert. So kann die – im wahrsten Sinne des Wortes – kunden-

nahe Betreuung im vollen Umfang gewährleisten werden. Wei-

terhin werden aufgrund des (Unternehmens-)Wachstums in den

Bereichen Industrial Components und Laboratory Care Systems

schrittweise neue Vertriebsmitarbeiter etabliert.

Die wichtigste Erkenntnis für die G.S. Stolpen GmbH & Co. KG

ist, dass die neue Vertriebsstruktur notwendig ist, um den Kern-

bereich Catering Systems zu stabilisieren, damit die Bereiche

Industrial Components und Laboratory Care Systems aufgebaut

und gestärkt werden können.

Schon in zwei bis drei Jahren können wir die Wirkung des mit

der Diplomarbeit vorgeschlagenen Vertriebskonzeptes anhand

der sich geänderten Umsatzzahlen abschließend beurteilen.

,

Neuordnung der Vertriebsstruktur in einem mittelständischen Unterneh-men bei der G.S. Stolpen GmbH & Co. KG

Kamerabasierte Prozessüberwachung im Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik

Forschung braucht kreative Köpfe.

(tg) Lehren und Lernen stehen an der Berufsakademie in

Dresden im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Ausbildung ver-

folgt drei aufeinander aufbauende Ziele: nämlich (1.) aktuell vor-

handene wissenschaftliche Erkenntnisse zu lehren und diese (2.)

auf bekannte und neue Probleme anzuwenden und schließlich

(3.) die Befähigung der Studierenden, sich nach Studienende

selbstständig neues Wissen und neue Fähigkeiten aneignen zu

können. Empfehlungen zur Qualität der Lehre setzen regelmäßig

auf das Prinzip der Einheit von Forschung und Lehre. Dadurch

werden „die Fähigkeit zu fragen, Wissenslücken zu identifi zieren,

an Bisherigem zu zweifeln, eigene durchdachte Entscheidungen

zu treffen und .. [dafür] selbst Verantwortung zu übernehmen“1

gefördert. Die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse lässt

sich gut als »Bildung durch Wissenschaft« interpretieren. Die

Berufsakademie »bildet durch Wissenschaft«, d. h. Bildung an der

Berufsakademie speist sich aus Wissenschaft und muss schließ-

lich selbst auch aus Wissenschaft (hier im Sinne wissenschaft-

licher Erkenntnis) erwachsen.2 Soll wissenschaftlich fundierte

Bildung aus Wissenschaft erwachsen, setzt das dafür geeignete

Persönlichkeiten voraus. Gemessen an den Studienzielen der

Akademie sollen die Lehrenden über eine wissenschaftliche Qua-

lifi kation und über eigene, berufspraktische Erfahrungen in der

Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden ver-

fügen.3 Auf den Seiten 32 und 33 stellen wir zwei Projekte von

Mitarbeitern der Studienakademie Dresden vor, mit denen diese

den Nachweis ihrer wissenschaftlichen Qualifi kation erbringen

bzw. bereits erbracht haben und deren Erkenntnisse in den Pro-

zess des forschenden Lehrens einfl ießen.4 Hinter dem Gegenpol

des forschenden Lernens könnte eine Überlegung stehen, die

1 idw (2008) und Körber-Stiftung (2008).

2 Sesnik (2003)

3 O. V. (Jahr), S. 2.

4 Was forschendes Lehren inhaltlich bedeuten kann diskutiert bspw. Peters (2006), S. 57 ff.

LAOTSE zugeschrieben wird: „Tell me, and I will forget. Show

me, and I will remember. But involve me, and I will understand.“5

Als Formen forschenden Lernens benennen HUBER und HELL-

MER bspw. Recherche und Essay, komplexere Beobachtungs- und

Laboraufgaben, die Untersuchung einzelner konkreter Prob-

lemfälle und Fallstudien, Exkursionen, Hospitationen, Plan- und

andere Simulationsspiele, Projektstudien und schließlich eigene

Untersuchungen.6 Dass sowohl die Idee der »forschenden Lehre«,

als auch die des »forschenden Lernens« zielführend sind, zeigen

ausgewählte Qualifi kationswege unserer Absolventen. Diese sind

nicht nur in der Praxis erfolgreich (vgl. dafür die Rubrik Quo Vadis

auf S. 45 ff), sondern auch dann, wenn sie sich dazu entschließen,

ihre Qualifi kation fortführen zu wollen.

Literatur:idw (2008): Exzellentes Studieren. Forschend Lernen an deutschen 1. Hochschulen, in: http://idw-on-line.de/pages/de/event24291.

Huber, J./Hellmer, J. (2008): Warum Forschendes Lernen nicht nur 2. nötig, sondern auch möglich ist, Vortrag, gehalten auf der Tagung Forschendes Lernen an Hochschulen, in: http://www.koerber-stiftung.de/koerberforum/rueckblicke/2008/06112008.html.

Körber-Stiftung (2008): Rückblicke 2008. Forschendes Lernen an 3. Hochschulen, in: http://www.koerber-stiftung.de/koerberforum/rueckblicke/2008/06112008.html.

O. V. (Jahr): Deskriptoren für die Zuordnung der Profi le „forschungs-4. orientiert“ und „anwendungsorientiert“ für Masterstudiengänge gem. den Strukturvorgaben der KMK vom 10.10.2003, hier in: http:// www.fh-zwickau.de/fi leadmin/ugroups/europaportal/Deskriptoren.pdf.

Peters, S. (2006): Forschendes Lernen/Forschendes Lehren. Über-5. legungen zur Geistesgegenwart im Auditorium, in: Neue Rundschau 2/2006, S. 54-70. Verfügbar unter: http://t-rich.prognosen-in-bewe-gung.de/fi les/83/fi le/peters_forschendeslehren.pdf.

Sesnik, W. (2003): Bildung durch Wissenschaft – Wissenschaft durch 6. Bildung, in: Lengnink, K./Prediger, S./Siebel, F. (Hrsg.): Mathematik für Menschen. Festschrift für Rudolf Wille, http://www1.abpaed.tu-darm-stadt.de/arbeitsbereiche/bt/material/Wissensmanagement.pdf.

5 Vgl. Peters (2006), S. 54.

6 Vgl. Huber/Hellmer (2008).

AutorSusan LeckeltAbsolventin Studiengang IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]

AutorBenjamin SüßAbsolvent Studiengang InformationstechnikStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-63/65E-Mail: informationstechnik@

ba-dresden.de

Page 17: ba treffpunkt 0310

32 > 01/10 Treffpunkt BA 33> 01/10 Treffpunkt BA

Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

Nach langjähriger Ausbildung auf dem Gebiet der CNC-Holz-

bearbeitung entstand der Wunsch, nicht nur praktische Erfahrun-

gen zu vermitteln, sondern auch einen Beitrag zur Wissenschaft

der CNC-Holzbearbeitung (CNC: computerized numerical control,

rechnergestützte Steuerung) zu leisten. Die Bearbeitung des

Werkstoffes Holz verlangt bestimmte Technologien und spezi-

elle Bearbeitungsparameter. Dieses Wissen liegt aber nicht in

geschlossener Form vor, sondern wird vorwiegend als Berufs-

erfahrung erworben und weitergegeben. Mit der Dissertation

wurden bestimmte Regeln der CNC-Holzbearbeitung nach wis-

senschaftlichen Kriterien beschrieben. Auf diesem Regelwerk

basierend entstand eine Methodik für die Werkstoff gerechte

CNC-Programmierung von Holz und Holzwerkstoffen.

Auf Grund der zunehmenden technologischen Komplexität

moderner CNC-Maschinen, neu entstehender Werkstoffe bzw. Werk-

stoffkombinationen und deren Berücksichtigung bei der CNC-Pro-

grammierung sowie einer engeren Verfl echtung von Konstruktion

(CAD) und Fertigung (CAM), gewinnt die Werkstoff orientierte Gestal-

tung von CNC-Fertigungsprozessen zunehmend an Aktualität.

Die derzeit typische Programmiermethodik, erst ein Bear-

beitungsverfahren auszuwählen, danach eine Geometrie zu

beschreiben und anschließend eine Technologie zu beschreiben,

ist ein unzureichender Ansatz für die Bearbeitung von Holz und

Holzwerkstoffen.

Das Ziel der Arbeit bestand darin, eine Programmiermetho-

dik zu entwickeln, welche die Bearbeitung des Werkstoffes Holz

in seiner stoffl ichen Komplexität berücksichtigt. Besonderer Wert

wurde dabei auf die Beschreibung der Zusammenhänge zwischen

Material, Bearbeitungsobjekt, Technologie und Werkzeug gelegt.

Die materialspezifi schen und fertigungstechnischen Faktoren der

spanenden Holzbearbeitung wurden rechentechnisch aufberei-

tet und in einer für den CNC-Anwender nutzbaren Wissensbasis

zusammengeführt. Die Beschreibung der Ergebnisse erfolgt in

Anlehnung an die Standards STEP bzw. STEP-NC.

In einem ersten Schwerpunkt der Arbeit wurden die Werk-

zeuge für die CNC-Bearbeitung analysiert und klassifi ziert. In

der Holzbearbeitung existiert eine erheblich größere Vielfalt von

Werkzeugformen und Werkzeugtypen, als vergleichsweise in der

Metallbearbeitung. Das hatte zur Folge, dass die verfügbaren

Standards nicht ausreichend waren, um diese Vielfalt eindeutig

zu beschreiben. Bei der Klassifi kation der Werkzeuge wurden

typische, nicht branchenspezifi sche Bezeichnungen unter Ver-

wendung der Sachmerkmale nach DIN 4000 verwendet.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit bildete die Beschreibung

der wesentlichen Materialeigenschaften zur werkstoffgerechten

Programmierung. Vorhandene Werkstoffmodelle basieren im

Wesentlichen auf homogenen und isotropen Werkstoffen und sind

damit in dieser Form nicht geeignet, um Holz und Holzwerkstoffe

ausreichend zu beschreiben. Im Ergebnis der Arbeit wurden das

Faserrichtungsmodell und das Schichtenmodell entwickelt. Diese

Werkstoffmodelle berücksichtigen den Schichtenaufbau und die

materialspezifi schen Eigenschaften im gesamten Fertigungspro-

zess. Für die Programmierung besteht damit die Möglichkeit, die

materialspezifi schen Eigenschaften in der gesamten CNC-Tech-

nologie nutzen zu können.

Im Hauptteil der Arbeit wird eine Prozessoptimierung für die

Bearbeitung von plattenförmigen Bauteilen dargestellt. Die typi-

schen CNC-Bearbeitungsverfahren in der Holzbearbeitung wer-

den analysiert und klassifi ziert. Als Betrachtungsebene wurde

dabei immer vordergründig der Fertigungsprozess und nicht

das einzelne Verfahren gewählt. Die

Beschreibung der Bearbeitungspro-

zesse erfolgte nach ISO 10303 bzw. ISO

14649.

Es wurde eine Systematik zur

Beschreibung als CNC-Bearbeitungsob-

jekte für Holz und Holzwerkstoffe unter

Beibehaltung der Komplexität der Bear-

beitungen und Nutzung der Feature-Tech-

nologie erstellt. Die CNC-Bearbeitungen

wurden als mehrstufi ge, komplexe Bear-

beitungen, so genannte Bearbeitungs-

objekte, klassifi ziert. Es erfolgte eine

Einteilung in Format und Funktions- bzw.

Gestalt gebende Bearbeitungsobjekte.

Es wurde nicht das Ziel verfolgt,

die Gesamtheit der Einfl ussfaktoren zu

betrachten, sondern es erfolgte eine

Ein Beitrag zur Werkstoff orientierten Gestaltung von CNC-Fertigungsprozessen am Beispiel der Holz- und Möbelindustrie

Konzentration auf typische und für den Anwender praktikable Ein-

fl ussfaktoren. Dabei wurden vorzugsweise die prozessspezifi schen

Größen der Wirkpaarung Werkzeug/Werkstoff betrachtet. Im Vor-

dergrund stand dabei die Einfl ussbestimmung auf die Vorschubge-

schwindigkeit. Die Werte der einzelnen Einfl ussfaktoren basieren

auf beschreibbaren Eigenschaftsverläufen bzw. auf vorhandenen

Erfahrungswerten.

Die Dissertation wurde am 20. Dezember 2007 erfolgreich an

der Technischen Universität Dresden, Fakultät Maschinenwesen,

verteidigt. Dem Gutachterteam gehörten Hochschullehrer der

TU Dresden, der Universität Stuttgart und der Berufsakademie

in Dresden an.

LiteraturLinde, H.-P. (2007): Beitrag zur Werkstoff orientierten Gestaltung von 1. CNC-Fertigungsprozessen am Beispiel der Holz- und Möbelindustrie, Dresden.

AutorDr.-Ing. Hans-Peter LindeLaborleiterStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-44/45E-Mail: [email protected]

Screenshot der CNC-Werkzeugdatenbank

Soziale Leistungen durch landwirtschaftliche Unternehmen

Im Studiengang Agrarmanagement an der Berufsakademie in

Dresden gestalte ich u. a. die Lehre zu alternativen Einkommens-

zweigen für landwirtschaftliche Unternehmen und den daraus

entstehenden Anforderungen, mit denen die zukünftigen Agrar-

managerInnen konfrontiert werden. Als Doktorandin an der Jus-

tus-Liebig-Universität Gießen bei Herrn Prof. Dr. Hermann Boland

bearbeite ich die Diversifi zierungsausrichtung landwirtschaftlicher

Unternehmen auf soziale Leistungen.

Landwirtschaftliche Unternehmen sind Produktionsstätten

der Lebensmittelversorgung und -veredlung. In der Bundesre-

publik Deutschland wirtschaften etwa 375.000 Unternehmen für

dieses primäre Ziel der Landwirtschaft (Statistisches Bundesamt

2009). Darüber hinaus prägt die Landwirtschaft unsere Kultur

und Natur, sie gestaltet Landschaftsräume und gesellschaftliche

Netzwerke, bietet Arbeitsplätze und Lebensräume und macht

nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energiequellen

nutzbar. Dies bietet Entwicklungspotential zur Diversifi zierung

für landwirtschaftliche Unternehmen, um sich dem marktwirt-

schaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandel zu stellen.

Beispielhaft sei dieser Wandel am Rückgang um etwa 20 Prozent

landwirtschaftlicher Unternehmen in den vergangenen zehn

Jahren festgemacht (Statistisches Bundesamt 2009). Unter-

nehmensstrategien, die auf der Diversifi zierung eines Betriebes

basieren, können ein nachhaltiger Lösungsansatz sein, um ein

Unternehmen gesund zu erhalten.

Während die Erweiterung landwirtschaftlicher Betriebe auf

mehrere Bereiche, wie die Bereitstellung erneuerbarer Energie-

und Rohstoffquellen und Agrar-Umweltleistungen durch For-

schung, Politik und Beratung in der Praxis Unterstützung fi ndet,

stehen soziale Leistungen von landwirtschaftlichen Unternehmen

noch im Projektstatus und werden nur durch die Initiative Einzel-

ner vorangetrieben. Soziale Leistungen durch landwirtschaftli-

che Unternehmen betreffen Angebotsformen im pädagogischen,

integrativen sowie therapeutischen Bereich (nach Kalisch, van

Elsen, 2008). Die Angebotsformen sind bisher punktuell und

wenig übergreifend strukturiert oder defi niert (Kalisch, van Elsen,

2009). Vorreiter in der Praxis sind Angebote rund um den Lern-

ort Bauernhof, Werkstätten für behinderte Menschen im Grünen

Bereich oder tiergestützte Therapien (Kalisch, van Elsen, 2008;

Matz, 2008). Auf landwirtschaftliche Unternehmen ausgerichtete

Institutionen bieten bisher kaum Anreize, soziale Dienstleistun-

gen als Erwerbskombination in Betracht zu ziehen. Zum Teil wird

unzureichende wissenschaftliche Begleitarbeit der vorhandenen

Angebotsformen sozialer Leistungen durch die Landwirtschaft

deutlich. (Selig, van Elsen, 2007; Wüstemann, Mann, 2008)

Meine angestrebte Promotion soll einen Beitrag zur Entwick-

lung einer nachhaltigen und gesellschaftlich nachgefragten Form

der Landwirtschaft in Deutschland leisten. Zunächst wird für

soziale Leistungen durch landwirtschaftliche Unternehmen eine

übergreifende Systematik defi niert und entwickelt, wodurch die

Akteure im Netzwerk aufgezeigt und zur Zusammenarbeit ange-

regt werden sollen. Zur Sicherung einer angemessenen Dienst-

leistungsqualität bestehender und zukünftiger Angebote, wird

ein nachfrageorientierter Qualitätsrahmen konzipiert.

Für eine erfolgreiche Implementierung der Erkenntnisse in

die Praxis müssen die Bedürfnisse einzelner Zielgruppen und die

Möglichkeiten landwirtschaftlicher Unternehmen aufeinander

abgestimmt werden. Exemplarisch werden die Anforderungen

sozialer Dienstleistungen für Senioren und für Kinder defi niert,

um theorie- und praxisbasierte Angebotsformen entwickeln zu

können. Sowohl Angebote für die Bedürfnisse der einzelnen Ziel-

gruppen als auch generationenübergreifende Angebotsformen

werden hierbei betrachtet.

Zur Schaffung neuer Angebote wird ein Beratungsbaustein ent-

wickelt, der insbesondere beratenden Institutionen landwirtschaft-

licher Unternehmen zur Verfügungsgestellt werden soll. Durch

Page 18: ba treffpunkt 0310

34 > 01/10 Treffpunkt BA 35> 01/10 Treffpunkt BA

Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

ich mich dennoch (mit damals 22 Jahren) noch nicht anfreunden.

Also entschloss ich mich zu einem Aufbau-Fernstudium im Fach-

gebiet Medieninformatik. Nach längerer Suche und einigen Rück-

schlägen war es die Technische Fachhochschule Berlin (jetzt Beuth

Hochschule für Technik ), die es mir ermöglichte ein Fernstudium

zum Master of Science zu beginnen. Im Hochschulverbund Virtuelle

Fachhochschule (VFH) bieten die Verbundmitglieder seit Winterse-

mester 2001/2002 länderübergreifend die Online-Studiengänge

Medieninformatik und Wirtschaftsingenieurwesen an .

Der Master-Studiengang ist auf vier Semester in Vollzeitstu-

dium ausgelegt, kann aber beliebig verlängert werden - solange

mindestens ein Modul pro Semester erfolgreich abgeschlossen

wird. Neben Selbststudium, Online-Vorlesungen, Video-Chats

und Gruppenübungen via Internet wurden regelmäßig Präsens-

veranstaltungen in Berlin (meist freitags und samstags) abge-

halten. Online-Vorlesungen werden in der Regel aufgezeichnet,

sodass die Möglichkeit besteht, sie zu einem passenden Zeitpunkt

nachzuholen. Diese Flexibilität ermöglichte es mir, mein Studium

neben der Arbeit effektiv einzuteilen.

Neben der fortgeschrittenen Technik bedeutet so ein Fern-

studium aber in aller Regel eins: Stress! Die meisten Aspiranten

scheitern nicht am fachlichen Part, sondern an mangelnder Moti-

vation, bis zum Schluss durchzuhalten. Die Doppelbelastung von

Job und Studium kann enorm sein. Aus eigener Erfahrung kann

ich sagen, dass es durchaus schwer fällt sich nach einem 10-Stun-

den Arbeitstag beim Kunden, abends im Hotel eine zweistündige

Online-Vorlesung konzentriert anzuhören, oder nach täglicher

PC-Arbeit, zum Feierabend ein mehrere hundert Seiten starkes

PDF-Dokument durchzuarbeiten. Es kostet Überwindung, den

Großteil seines Jahresurlaubs für Prüfungsvorbereitungen zu

opfern oder einfach aufgrund einer Präsenzphase das Fußball-

spiel der eigenen Mannschaft zu verpassen. Am Ende zählt nur

eins: Motivation aufrechterhalten bis zum Schluss.

Nach drei Jahren kann ich ein positives Fazit aus dem Vorha-

ben ziehen. Neben dem Erreichen eines höheren akademischen

Grades habe ich vor allem keine wertvollen Jahre Berufserfahrung

verloren. Ich habe die Zeit genutzt, mein eigenes Zeitmanagement

zu perfektionieren und ganz nebenbei konnte ich noch viele inter-

essante Kontakte knüpfen. Das nächste Projekt steht indes schon

fest - eine nicht-konsekutive Qualifi kation auf dem Gebiet der Wirt-

schaftswissenschaften, vielleicht sogar eine Promotion.

dieses Promotionsvorhaben erhalte ich die Möglichkeit, einen Pro-

zess intensiv wissenschaftlich zu begleiten, der die Landwirtschaft

bereichern und verstärkt in unsere Gesellschaft integrieren kann.

QuellenKalisch, M., van Elsen, T. (2008): Soziale Landwirtschaft in Deutschland. 1. In: Lebendige Erde, 2/2008, Verlag Lebendige Erde, Darmstadt, S. 12-15

Kalisch , M., van Elsen, T. (2009): Potenziale und Hemmnisse der Entwick-2. lung Sozialer Landwirtschaft in Deutschland. In: Mayer, J. u. a. (Hrsg.) (2009): Werte - Wege - Wirkungen: Biolandbau im Spannungsfeld zwi-schen Ernährungssicherung, Markt und Klimawandel Beiträge zur 10. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, ETH Zürich, 11.-13. Februar 2009. Band 2: Tierhaltung, Agrarpolitik und Betriebswirtschaft, Märkte und Lebensmittel Verlag Dr. Köster, Berlin. S. 402-405

Matz, S. (2008): Landwirtschaft erleben – Zur Vermittlung agrarischer 3. Umweltbildungsinhalte. oekom Verlag, München

Selig, J, van Elsen, T. (2007): Potenziale ökologisch wirtschaftender 4. Schulbauernhöfe für Naturschutz und Landschaftspfl ege. Zwischen Tra-dition und Globalisierung - 9. Wissenschaftstagung Ökologischer Land-bau, Universität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland, 20.-23. März 2007. Teil: Umwelt- und Naturschutz. Verlag Dr. Köster, Berlin. S. 871-874

Statistisches Bundesamt (2009): Landwirtschaft in Deutschland und der 5. Europäischen Union 2009, zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2009

Wüstemann, H., Mann, S. (2008): Der Wohlfahrtsirrtum der Liberalisie-6. rung. In: Wüstemann, H. u.a. (Hrsg.) (2008): Multifunktionalität – Von der Wohlfahrtsökonomie zu neuen Ufern. oekom Verlag, München. S. 219-242

Im September 2004 schloss ich mein BA-Studium in der Studi-

enrichtung „Medienproduktion“ als Diplom-Informatiker (BA) ab,

ohne eine genaue Vorstellung zu haben, wie es danach weiter

gehen sollte. Ich spielte mit dem Gedanken, an der TU Dresden

weiter zu studieren in der Annahme, mit meinem BA-Diplom nach

dem Grundstudium einen nahtlosen Einstieg zu fi nden. Dies war

aufgrund der mangelnden Anerkennung nicht möglich - auch die

Belegung eines Master-Studiengangs wurde aufgrund der (ver-

meintlich) nicht vorhandenen Vergleichbarkeit von BA-Diplom

und Bachelor abgelehnt.

Also suchte ich nach einem passenden Arbeitgeber. Vor allem

die Praxisnähe der zurückliegenden Ausbildung erleichterte es

mir als frisch gebackener Absolvent einen ansprechenden Job zu

fi nden. Ich begann als Business-Analyst im Consultingbereich der

T-Systems Multimedia Solutions GmbH, wo ich schnell feststellte,

dass nur die Mischung aus praktischer Erfahrung und ständiger

Weiterbildung zu einer erfolgreichen Karriere verhilft. Es folgten

betriebliche Weiterbildungen in verschiedenen Managementme-

thoden und Softwareanwendungen sowie der Aufstieg zum Junior-

Consultant. Mit einem Ende meiner akademischen Karriere konnte

Vom Diplom-Informatiker (BA) zum Master of Science und weiter...

AutorLars GrossmannAbsolvent Studiengang MedienproduktionStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-90/89E-Mail: medienproduktion@ ba-dresden.de

Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum Master of Science

Meine drei Studienjahre vergingen wie im Flug und so war es

Mitte 2009 schon wieder an der Zeit, meine Zukunft zu planen.

Mit dem Studium an der Berufsakademie Dresden im Studiengang

Industrie habe ich mir ein breites betriebswirtschaftliches Wissen

aneignen und bei meinem Praxispartner, der Florena Cosmetic

GmbH, praktisch umsetzen können. Durch das BA-Studium habe

ich mich vor allem persönlich stark weiterentwickelt und mir einen

guten Grundstein für meine berufl iche Zukunft gelegt. Während

dieser Zeit habe ich am Controlling großes Interesse gefunden,

sodass ich zu diesem Themenkomplex auch meine Diplomarbeit

verfasst habe. Da ich mich auf dem Gebiet gern weiter qualifi zie-

ren wollte, habe ich im Anschluss ein Masterstudium begonnen.

Seit Oktober studiere ich an der Universität Bamberg im Studi-

engang Master of Science Betriebswirtschaftslehre mit Schwer-

punkt Controlling, Finance & Accounting. Das Kursangebot der

Uni Bamberg ist sehr gut und umfangreich. Es bietet den Stu-

dierenden die Möglichkeit, Kurse entsprechend der individuellen

Interessen zu wählen. Abgerundet wird das Angebot durch zahl-

reiche Vorträge von Praxisvertretern verschiedener Branchen.

Die internationale Ausrichtung der Uni ermöglicht es mir zudem,

während des zweijährigen Studiums einen Auslandsaufenthalt an

einer der über 200 Partneruniversitäten weltweit zu absolvieren.

Ich bin überzeugt, dass das Masterstudium an der Uni Bamberg

die richtige Wahl ist und mir anschließend interessante Einstiegs-

chancen am Arbeitsmarkt bietet.

AutorChristine DahlAbsolventin Studiengang IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]

AutorHeike Delling Dozentin Studiengang Agrarmanagement Staatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-33/89E-Mail: [email protected]

Studium an der BA in Dresden – Grundlage für eine

erfolgreiche Karriere in der Versicherungswirtschaft?

Als ich mich 2001 als Studierender der Württembergischen Ver-

sicherung an der Berufsakademie in Dresden einschrieb, war ich mir

der Vorteile des dualen Studiums bewusst: enge Verknüpfung von

Theorie und Praxis, kurze Studiendauer und geregeltes Einkommen.

BA-Studium als Warm up für das Berufsleben: Mit fünf

Jahren Abstand zum Studienende blicke ich heute aus einer ande-

ren Perspektive auf mein BA-Studium und seine benannten Vorteile

zurück. Ich erkenne die drei Studienjahre viel stärker als wichtige

Sequenz des gesamten Berufslebens und eines übergeordneten

Formungsprozesses – das Warm Up! Auch die Verknüpfung von the-

oretischer Ausbildung und unmittelbarer praktischer Anwendung

betrachte ich mit anderen Augen. Sie erscheint mir heute wichtiger

als bei Studienbeginn. Denn waren die Praxiseinsätze damals „nur“

willkommene Belebung der trockenen Theorie, so sehe ich sie nun

als entscheidenden USP (Unique Selling Proposition) eines BA´lers

für seinen Berufseinstieg nach dem Studium an.

BA-Absolventen mit Vorsprung beim (Berufs-)Start:

Ein BA-Studium ist eine „Intensivbehandlung“, die auf eine ver-

antwortungsvolle Tätigkeit nach dem Studium vorbereitet. Der

BA-Abschluss ist Beweis für viele der Eigenschaften, die mittler-

weile als Einstellungsvoraussetzungen bei respektablen Unter-

nehmen gelten: hohe Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit,

ausgeprägte Zielorientierung und Eigeninitiative sowie hohe Fle-

xibilität. Was Absolventen von Universitäten bei Berufseinstieg

oftmals erst unter Beweis stellen müssen, haben BA´ler während

ihres Studiums bereits eingelöst. Die Erfahrungen im Zuge der

Personalverantwortung meiner derzeitigen berufl ichen Tätigkeit

zeigen darüber hinaus, dass es neben diesen Eigenschaften auch

zunehmend auf die Geschwindigkeit ankommt, mit welcher sich

Berufseinsteiger in komplexe praktische Themengebiete einar-

beiten können. BA-Absolventen können auch hier punkten und

sich den entscheidenden Vorsprung erarbeiten. Es waren u. a.

auch solche Eigenschaften, die mir bei meinem Berufseinstieg

als Trainee bei CosmosDirekt, einem Unternehmen der Generali

Deutschland Holding AG, halfen. In einem 18-monatigen Trai-

nee-Programm lernte ich die wichtigsten Schnittstellen meiner

damaligen Zielposition als Produkt- und Vertriebsmanager in der

Verkaufsförderung kennen. Neben der Station im Bereich Leben/

Banking der Verkaufsförderung zählten dazu Aufenthalte in Ver-

trieb, Direktmarketing und Produkttechnik.

BA’ler mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Da bei uns

kein Arbeitstag wie der andere ist, fällt es mir schwer, einen „All-

Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über den Master of Finance & Banking (M.A.) zum MBA

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36 > 01/10 Treffpunkt BA 37> 01/10 Treffpunkt BA

Wissenschaftliches Leben Wissenschaftliches Leben

Wie geht es nach dem 30. September berufl ich weiter? Eine

Frage, die ich mir als Absolvent des Matrikeljahrganges 2006

bestimmt nicht als Einziger gestellt habe. Für mich war es mit

Sicherheit die schwierigste Entscheidung, die ich in meinem noch

jungen berufl ichen Werdegang treffen musste. Neben dem Ver-

bleib bei meinem Praxispartner standen auch die Möglichkeiten

eines Aufbaustudiums an der TU Dresden, eines zusätzlichen

BWL-Studiums als Ergänzung für eine potentiell zukünftige beruf-

liche Führungsposition oder gar der Entschluss zur Annahme

eines Jobs im englischsprachigen Ausland zur Wahl. Letztendlich

entschloss ich mich entgegen den Vorschlägen einiger Dozen-

ten für ein zunächst befristetes Arbeitsverhältnis am Institut für

Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD). Dies ergab

sich nicht zuletzt infolge des guten Arbeitsklimas, der inzwi-

schen vorhandenen betrieblichen Kenntnisse und der in Aussicht

gestellten Fortführung meines Diplomthemas. Im Ressort Ober-

fl äche bin ich u. a. mit der spanenden Bearbeitung der unter-

schiedlichsten Holzwerkstoffe beauftragt. Zur Herstellung der

Prüfmaterialien zählt es weiterhin zu meinem Aufgabengebiet,

Versuchspläne zu erstellen und die Prüfkörper nach bestimmten

Rezepturen zu lackieren. Außerdem werde ich bei der Durchfüh-

rung der verschiedensten Prüfverfahren zur Bestimmung der

Oberfl ächenqualität von Fußboden- und Möbeloberfl ächen, wie

z. B. Farbmessungen, Abrieb- und Kratzprüfungen, eingesetzt.

Das Ganze wird mit der Erfassung und Auswertung der Mess- und

Prüfergebnisse abgerundet. Nebenbei war es mir in den ersten

Wochen meines neuen Lebensabschnittes möglich, erste Erfah-

rungen als „Ausbilder“, oder besser gesagt als Weisungsbefugter,

im Umgang mit einem frisch immatrikulierten BA-Studierenden

meines Betriebes zu sammeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Spektrum mei-

nes Aufgabengebietes einen ausgeglichenen Mix aus praktischen

und geistigen Tätigkeiten umfasst. Zum Thema Aufbau- bzw.

Zweitstudium sei noch kurz gesagt: aufgeschoben heißt nicht

zwangsläufi g aufgehoben.

Als Diplom-Ingenieur (BA) im Institut für Holztechnologie Dresden (ihd)

AutorMarkus MüllerAbsolvent Studiengang HolztechnikStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-70/89E-Mail: [email protected]

Mit Anfang zwanzig stand ich vor der Wahl zwischen verschie-

denen Studienmöglichkeiten. Meine damalige Entscheidung für

ein Studium an der Berufsakademie (BA) beruhte neben der viel-

fach zitierten Praxisnähe auch auf dem Wunsch, meine Chancen

auf eine spätere wissenschaftliche Laufbahn zu bewahren.

Ausgestattet mit den Kenntnissen aus dem BA-Studium sowie

einem Aufbaustudium zum Chartered Financial Analyst gelang

es mir schnell, erfolgreich im theorieintensiven Arbeitsbereich

des Risikomanagements einer deutschen Investmentfondsgesell-

schaft in Frankfurt am Main zu agieren. Aufgrund meines fort-

währenden Interesses an der Wissenschaft kehrte ich 2005 als

Dozent an die Berufsakademie Dresden zurück. Dies ermöglichte

mir auch, den Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden aus

einem anderen Blickwinkel zu erleben.

Später setzte ich meine akademische Ausbildung mit einem

forschungsorientierten Studium zum Master of Business in Neu-

seeland fort. Hier konnte ich auf den im BA-Studium gelehrten

Kenntnissen und Methoden aufbauen und diese weiterentwickeln.

Während dieser zwei Jahre „down under“ entdeckte ich auch das

Feld der Institutionenökonomik für mich.

Derzeit schreibe ich meine Doktorarbeit an der Universität

Wien. Im Zentrum meiner Untersuchungen steht das Spannungs-

feld zwischen bestehenden Gesellschaftstheorien und deren

Anwendbarkeit auf die reale Entwicklung von Siedlungsökono-

mien. Damit bin ich gewissermaßen der Praxisnähe der BA treu

geblieben, wenn auch in einem anderen Kontext. Nach Beendi-

gung des Doktorats werde ich meine wissenschaftliche Lauf-

bahn als Mitglied einer weltweit agierenden Forschergemeinde

fortsetzen.

Ich bin überzeugt, dass die Studierenden durch die neuen

Bachelorstudiengänge der Berufsakademie Dresden noch besser

auf die zunehmende Internationalisierung in Beruf und (Fort-)

Bildung vorbereitet werden. Denn wer kann mit Anfang zwan-

zig bereits mit Sicherheit voraussagen, was ihn in zehn Jahren

erwartet?

Vom Diplom-Betriebswirt (BA) über „down under“ zur Dissertation

AutorAndré SchlüterAbsolvent Studiengang BankwirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]

BA-Studium und wissenschaftliche Karriere – wie passt das

zusammen? Diese Frage wurde mir insbesondere während mei-

ner Promotion oft gestellt. Und Skeptiker gibt es viele. Nicht nur

während der Doktorandenzeit, sondern auch schon während des

Hauptstudiums an der Universität. Da werden diejenigen, die mit

einem BA-Diplom an der Uni ein Hauptstudium absolvieren, von

Studenten und Professoren erst einmal skeptisch angeschaut.

Denn in dieser Szene sind BA-Absolventen durchaus Exoten. Und

dennoch – BA-Studium und Wissenschaft funktionieren miteinan-

der – die notwendige Motivation, Durchsetzungskraft und Leis-

tungsvermögen vorausgesetzt.

Aber all das bringen die meisten BA-Studierenden ja mit. Immer-

hin steht bei vielen von ihnen vor der Zulassung zum Studium ein

erheblicher Auswahlprozess bei den Partnerunternehmen. Zudem

führt das straffe Studium an der BA zu einer hohen Belastbar-

keit und die große Anzahl an Beleg- und Seminararbeiten zu einer

gewissen Routine bei wissenschaftlichen Ausarbeitungen. (Ein

kleiner Seitenhieb auf die kürzlich geführten Protestbewegungen

ob der vermeintlich hohen Belastung der heutigen Studierenden

darf an dieser Stelle sicherlich erlaubt sein.)

All das kam mir an der Uni sowie während meiner Zeit als wis-

senschaftlicher Mitarbeiter durchaus entgegen. Hinzu kommt der

Einfl uss unseres damaligen Studienrichtungsleiters, Herrn Prof.

Schad. In einer Art – wie ich es später auch an der Uni nie wieder

erlebte – vermittelte er den Studierenden die Notwendigkeit und

Fähigkeit zu kritischem Denken und zur Auseinandersetzung mit ver-

schiedenen – auch vermeintlich unpopulären – Lehrmeinungen.

Zugegeben, zum Nobelpreis hat es bei mir nicht gereicht und

es gibt mit Sicherheit exzellentere Wissenschaftler. So wiesen

auch meine wissenschaftlichen Aktivitäten stets einen hohen

Praxisbezug auf. Nicht zuletzt habe ich mich nach fünf Jahren

Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und einer Menge Pub-

likationen nach Abschluss der Promotion an der Technischen

Universität Bergakademie Freiberg zügig wieder praktischeren

Tätigkeiten zugewandt – auch wenn ich dem Wissenschaftssys-

tem als solches bislang treu geblieben bin.

Vom Diplom-Betriebswirt (BA) zum promovierten Technologietransferbeauftragten und Ausgründungsbegleiter

AutorDr. Björn WolfAbsolvent Studiengang BankwirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]

tag“ zu beschreiben. Mich fasziniert bei CosmosDirekt – Deutsch-

lands größtem Direktversicherer – mit welcher Geschwindigkeit

wichtige Entscheidungen vorbereitet, getroffen und umgesetzt

werden. Die fl achen Strukturen schaffen den idealen Raum für

Diskussion und Weiterentwicklung. Der Gestaltungsspielraum, der

sich jedem Einzelnen bietet, ist hoch. Damit sind auch die Mög-

lichkeiten, mehr Verantwortung zu übernehmen, vielfältig. Zum

Beispiel habe ich bereits während meines Trainee-Programms in

der Verkaufsförderung die Verantwortung für die vertriebliche

Steuerung unseres Leuchtturm-Produktes, der Risikolebensver-

sicherung, übernommen. Oder ich wirkte als stellvertretender

Teilprojektleiter bei der Umsetzung der Anforderungen aus der

Reform des Versicherungsvertrags-Gesetzes mit. Dabei kamen

mir die fundierte theoretische Ausbildung im Versicherungs-

management und die vielen Praxiseinsätze in den unterschied-

lichsten Bereichen eines Versicherungsunternehmens während

meines BA-Studiums und meines Trainee-Programmes zu Gute.

BA-Studium als gute Basis für Weiterentwicklung: Da

mir und auch CosmosDirekt die Weiterentwicklung sehr wichtig ist,

werde ich seit ca. zwei Jahren intensiv bei meinem Fernstudium

zum Master of Finance & Banking (M.A.) unterstützt. Mit diesem

Abschluss werde ich die „Klammer“ um den Bereich Finanz-

dienstleistung bilden. Diese Investition in außerunternehmeri-

sche Weiterbildung hatte sich noch während meines Studiums

nach nur wenigen Monaten ausgezahlt. Heute verantworte ich bei

CosmosDirekt neben dem Bereich Produkt- und Vertriebspartner

in der Abteilung Marketing, ein Projekt eines strategischen Pro-

gramms. Die Erfahrungen als Projektleiter zeigen, dass ich mich

zunehmend von der Fachlichkeit löse(n muss). Themen wie Füh-

rung und Unternehmensstrategie gewinnen an Bedeutung. Um

mich dort besser positionieren zu können, plane ich im nächsten

Jahr die Vorbereitung auf einen MBA-Abschluss mit entsprechen-

dem Fokus. Da ich der Überzeugung bin, dass Versicherungsun-

ternehmen bei ihrer Ausrichtung stärker von anderen Branchen

lernen können, möchte ich mich bewusst von den Lösungsansät-

zen der Versicherungswirtschaft freimachen. Daher strebe ich

einen Aufenthalt an einer amerikanischen Business School an,

die mit hoher Teilnehmerzahl aus unterschiedlichsten Fachberei-

chen und Kulturen als Melting Pot für kreative Ansätze gelten. Ich

freue mich auf eine weitere Sequenz meines Berufslebens und

eine weiterhin spannende Zeit in der Versicherungswirtschaft.

AutorStefan DrechselProjektleiter CosmosDirektAbsolvent Studiengang VersicherungswirtschaftStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-30/29E-Mail: versicherungswirtschaft@

ba-dresden.de

Page 20: ba treffpunkt 0310

38 > 01/10 Treffpunkt BA 39> 01/10 Treffpunkt BA

Wissenschaftliches Leben Aus dem Studiengeschehen

LERNEN – LEHREN – FORSCHEN FORSCHEN – LEHREN – LERNEN

(nicht) nur ein Wortspiel?

Kolloquium „Ethik und Marktwirtschaft“ des Studiengangs Industrie 16. Oktober 2009

Jeder langfristige Unternehmenserfolg beruht auf einer soli-

den Unternehmensethik. Ethik ist ein wichtiger Bestandteil der

Unternehmensführung, denn so wie Werte das Fundament einer

Gesellschaft darstellen, so stellen sie auch das Fundament eines

Unternehmens dar.

Leider tauschen Unternehmen viel zu oft langfristige Strate-

gien gegen kurzfristige ein. Gerade jetzt gewinnen ethisches Han-

deln und gelebte soziale Verantwortung eine Eigendynamik, die

die beste Grundlage für das Bestehen im Wettbewerb der Zukunft

darstellen. Im Mittelpunkt der Ethik steht der von kurzsichtigen

Managern vernachlässigte Mensch. Erst wenn der Mensch - als

Kunde wie als Mitarbeiter - in den Mittelpunkt der Veränderungs-

strategien rückt, wird das unternehmerische Ziel, das ebenso

wirtschaftlich wie ethisch ist, verwirklicht.

Der Einladung des Studiengangs Industrie waren 140 Teilneh-

mer gefolgt, um wichtige Aspekte von Ethik und Marktwirtschaft

zu diskutieren. Besonders herzlich konnten durch den Direktor

der Berufsakademie in Dresden, Herrn Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröp-

pelin begrüßt werden:

der Abgeordnete des Sächsischen Landtages, Herr Alexander ›Krauß,

das Mitglied des Präsidiums im Wirtschaftsrat Deutschland ›und Gesellschafterin der Piepenbrock Unternehmensgruppe

GmbH & Co. KG, Frau Astrid Hamker,

der kaufmännische Leiter der DAS Environmental Expert ›GmbH, Herr Tobias Baetke,

der Leiter des Referates Medien und Medienrecht in der Säch- ›sischen Staatskanzlei Dresden, Herr Prof. Dr. Jens-Ole Schrö-

der sowie

Herr Professor Hans-Reiner Meinel als Moderator. ›

Weiterhin waren Vertreter der Praxispartner, nebenberufl iche

Dozenten, Mitarbeiter der Berufsakademie Dresden und Studie-

rende des dritten und des fünften Semesters anwesend, wobei

sich Letztere mit eigenen Beiträgen im Lehrgebiet ABWL/Mitar-

beiterführung auf das Kolloquium vorbereitet hatten.

Die Autorin dieses Artikels und Leiterin des Studiengangs Indus-

trie hielt einen Eröffnungsvortrag zur Thematik „Ethik und Markt-

wirtschaft“ und stellte insbesondere das wissenschaftliche ethische

Modell und die Ethik-Matrix in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.

Sie kam zu folgendem Fazit: Ethik und Marktwirtschaft schließen

sich nicht gegenseitig aus, sie bilden eine Einheit. Langfristiger und

nachhaltiger Markterfolg sind nur möglich über eine klar formulierte

und gelebte Unternehmenskultur, gekennzeichnet durch Vertrauen,

Offenheit und Kreativität. Wahrnehmbar ethisch handelnde Unter-

nehmen werden von informierten Kunden bevorzugt.

Das wissenschaftliche ethische Modell mit seinen drei Niveau-

stufen (die drei Niveaustufen sind in Abb. 1 dargestellt) wurde im

Vortrag der Studentinnen Julia Schill und Angelika Zehe anhand

von Fallbeispielen erläutert. Das erste Niveau beschreibt Men-

schen, die ihre ethische Einstellung von Autoritätsaussagen

der Vergangenheit ableiten. Viele ändern ihre ethischen Grund-

sätze, wenn sie Mitglied einer Gruppe werden (Niveau 2). Ethi-

sche Entscheidungen in der Gesellschaft werden durch Prinzipien

wie Gerechtigkeit, Fairness, Gleichberechtigung und Integrität

gesteuert (Niveau 3).

Es wird davon ausgegangen, dass Niveau 3 die beste Grund-

lage für ethische Entscheidungen in der Wirtschaft darstellt.

Das Denken einer Person wird aber oft von mehreren Niveaus

beeinfl usst.

Ein Blick in das Auditorium des Kolloquiums

LERNEN schafft WISSEN und WISSEN wird erweitert durch FOR-

SCHEN! Dieses WISSEN wird durch die LEHRE weitergegeben.

Das duale Studium an der Berufsakademie bedient sich in der

originären Lehre der Wissenschaft in der Weitergabe von Wissen

über Methoden der Forschung, des Lernens und des Anwendens.

Die Studierenden lernen in Präsenzveranstaltungen, in Prak-

tika und in weiteren Formen des Lehrens, ihren Wissensstand

den „Erfordernissen“ von Wissenschaft und Praxis anzupassen.

Kooperatives Lernen wird in den unterschiedlichen Fächergrup-

pen über Projekte praktiziert. Hier werden Individualisten mit dif-

ferenzierten Leistungsvoraussetzungen zusammengebracht und

in Projekten zu gemeinsamen Zielen geführt.

In den Beiträgen der vorliegenden Ausgabe sind viele erfolg-

reiche Beispiele des Lehrens und des Lernens in Verbindung mit

angewandter Forschung aufgeführt. Das duale Studium mit den

Lernorten „Staatliche Studienakademie“ und „Unternehmen“

bietet, unter Nutzung aller Kooperationen, Möglichkeiten und

optimale Voraussetzungen für eine praxisorientierte (integrierte)

Forschung mit dem Vorteil einer zeitnahen Realisierung der

Ergebnisse. Die zielgerichtete Nutzung der in den Laboren der

Staatlichen Studienakademie vorhandenen technischen Ausrüs-

tungen sowie das Fach- und Methodenwissen der Lehrenden ist

eine Basis des Erfolgs der Berufsakademie, der Mix der Lehren-

den aus Spezialisten und Führungskräften der Praxis, der Univer-

sitäten und der hauptberufl ich Lehrenden eine weitere.

In Projekten, die im Regelfall praxisrelevante Themen zum

Gegenstand haben (Forschungscharakter), werden Strukturierungs-

fähigkeiten gefördert und unsere Studierenden werden zu sicherem

Handeln geführt. Theorie und Praxis werden ganz bewusst zusam-

mengeführt und methodisch miteinander vernetzt – Wissen wird

verinnerlicht und steht für weitere Anwendungen zur Verfügung.

Auch wenn die Forschung – angewandt oder praxisorientiert –

nicht im BA-Gesetz direkt genannt wird, haben die Studienaka-

demien in zahlreichen Initiativen – über die in dieser Ausgabe

genannten hinaus – den Wissens- und Technologietransfer erfolg-

reich entwickelt und verstetigt.

Und der gegenwärtige Entwicklungsstand stimmt optimistisch.

Die Berufsakademie bietet die Voraussetzungen für eine spezia-

lisierte, gehobene Ausbildung von Führungskräftenachwuchs in

allen Bereichen des Sozialwesens und der Wirtschaft. Das duale Stu-

dium, diese einzigartige Verbindung (Kooperation) von Unterneh-

men der deutschen und internationalen Wirtschaft und staatlicher

Bildungseinrichtung im tertiären Bildungsbereich, bietet hervor-

ragende Voraussetzungen gemeinsamer Forschung und gemein-

samer Weiterbildung. Die Praxispartner der Berufsakademien und

die Absolventen fordern eine Forcierung des lebenslangen Lernens

ebenso, wie die des Wissens- und Technologietransfers.

Die Berufsakademie wird verstärkt Kooperationsmöglich-

keiten mit den Einrichtungen des Hochschulwesens und auße-

runiversitärer Forschungseinrichtungen nutzen, um diesem Ziel

näher zu kommen. Der Ausbau der Infrastruktur an der Berufs-

akademie ist im letzten Jahr erfolgreich fortgesetzt worden –

somit können wir unsere Aufmerksamkeit nun noch stärker auf

die Themen angewandte Forschung und Weiterbildung an der

Schnittstelle zwischen theoretischer Wissensvermittlung und

praktischer Anwendung richten. Für die weitere erfolgreiche Ent-

wicklung der Berufsakademie ist an dieser Ausrichtung nicht vor-

beizukommen – im Gegenteil, diese Arbeitsschwerpunkte müssen

an der Berufsakademie institutionalisiert werden.

Unsere Arbeitsergebnisse und der Entwicklungsstand unserer

Akademie sind überzeugender Beweis für das Potential, diesen

Anspruch objektiv und realistisch umsetzen zu können!

Die hochschulrechtliche Gleichstellung der Bachelorab-

schlüsse der Berufsakademie mit den Bachelorabschlüssen der

Universitäten und der Fachhochschulen sollte sich auch in den

Aufgabengebieten der unterschiedlichen Bildungsformen im

tertiären Bereich widerspiegeln. Im Rahmen der Akkreditierung

einiger Studiengänge der Berufsakademie Sachsen ist bereits

auf diesen Sachverhalt hingewiesen worden. In Anlehnung an die

neusten Beschlüsse der Kultusministerkonferenz sind in Bacher-

lorstudiengängen wissenschaftliche Grundlagen, Methodenkom-

petenz und berufsfeldbezogene Qualifi kationen entsprechend

dem Profi l der Bildungseinrichtung und des Studiengangs zu ver-

mitteln. Nur dadurch kann eine breite wissenschaftliche Qualifi -

zierung in Bachelorstudiengängen sichergestellt werden.

Wenn die Frage steht: Wo wollen wir hin? - dann kann es nur

heißen: Die Berufsakademie Sachsen stellt sich den (An-)Forderun-

gen bezüglich angewandter Forschung und lebenslangen Lernens.

AutorProf. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin DirektorStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]

Niveau 2 Gruppendynamik

Niveau 3 Prinzipien

Niveau 1 der Autorität folgen

Abb. 1: Die ethischen Niveaustufen in Anlehnung an Lux, E.; Blake, R.; McCanse, A.: Ethik in der Wirtschaft, io Management 60 (1991) 9, S. 95.

Page 21: ba treffpunkt 0310

40 > 01/10 Treffpunkt BA 41> 01/10 Treffpunkt BA

Aus dem Studiengeschehen Aus dem Studiengeschehen

Probleme tauchen dann auf, wenn sich persönliches ethisches

Denken im Konfl ikt mit den ethischen Grundsätzen einer Organi-

sation befi ndet. Konfl ikte aus dem Verhalten von Vorgesetzten

und Mitarbeitern sind dabei eingeschlossen. Aus den möglichen

Kombinationen von individuellen Aktionen und dem Organisa-

tionsverhalten wurde die Ethikmatrix (Abb. 2) entwickelt. Wenn

individuelle ethische Denkweisen mit der Organisationspraxis

übereinstimmen, gibt es keine Probleme.

Die Studierenden Felix Lorenz und Nico Knaubel widmeten

ihren Vortrag dem Whistleblower. Dieser geht ein hohes Risiko

auf Grund seiner ethischen und moralischen Grundsätze ein

und setzt seine Karriere, sein soziales Ansehen oder auch seine

gesamte Existenz aufs Spiel.

Whistleblower müssen mit Drohungen, Rufmord, Mobbingat-

tacken, Entlassung, Klagen, Schadensersatzforderungen und

unter Umständen mit Gefängnis und Gefahren für Leib und

Leben rechnen. Anhand von Beispielen wurde verdeutlicht, wel-

che schwerwiegenden Missstände, Fehlentwicklungen und erheb-

lichen Gefahren für die Gesundheit bzw. die Ökosysteme durch

ausgewählte Whistleblower-Preisträger aufgedeckt wurden.

Der Vortrag von Carolin Weihmann und Josephine Heinze

beschäftigte sich mit Fragen von Ethik und Personalmanagement.

Das Ergebnis ethischen Engagements eines Unternehmens kann

an der Erhöhung des Images und an der Mitarbeiterzufriedenheit

gemessen werden. Als Beispiel wurde der RWE-Verhaltenskodex

erläutert. Weitere studentische Vorträge griffen Probleme der

Ethik in Marketing und Vertrieb auf, wobei insbesondere die Wer-

bung betrachtet wurde.

Die Soziale Marktwirtschaft nach Ludwig Erhard als ordolibe-

rales Modell ist allen anderen bekannten Wirtschaftsordnungen

überlegen: ökonomisch und ethisch. Ihre Grundelemente Markt,

Wettbewerb, Privateigentum, Vertragsfreiheit und Gewinn-

streben fi nden ihre ethische Legitimation darin, dass sie Werte

und Wohlstand für die Menschen schaffen. Frau Astrid Hamker

als Mitglied des Präsidiums im Wirtschaftsrat Deutschland und

Gesellschafterin der Piepenbrock Unternehmensgruppe GmbH &

Co. KG hielt in diesem Sinne den Hauptvortrag des Kolloquiums

zum Thema „Ethische Grundsätze unternehmerischen Handelns“

und betonte die nachfolgenden drei Kernsätze:

Kein ethisches unternehmerisches Handeln ohne die Soziale ›Marktwirtschaft!

Ethisch unternehmerisches Handeln braucht einen Hand- ›lungsrahmen!

Ethisch unternehmerisches Handeln muss gelebt werden! ›

Anhand eines kurzen, sehr persönlichen Exkurses schilderte

Frau Hamker zum Schluss ihres Vortrages ihre persönlichen

Erfahrungen als bisherige Geschäftsführende Gesellschafterin

zum Thema „Ethisches Verhalten“, was ihr großen Respekt bei

den Zuhörern einbrachte.

Herr Tobias Baetke, der auch Absolvent der Berufsakademie

in Dresden ist, stellte als kaufmännischer Leiter der DAS Environ-

mental Expert GmbH Aspekte der Unternehmensethik im globalen

Umfeld in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er bezog sich dabei

insbesondere auf die Geschäftstätigkeit seines Unternehmens im

asiatischen Raum. Er wurde von Herrn Jan Luther, Studierender

im dritten Semester, unterstützt, der gerade eine Praxisphase in

Honkong absolviert hatte und kulturelle Verhaltensunterschiede

anschaulich aus eigenen Erlebnissen beschreiben konnte.

In der anschließenden Diskussion, die Herr Professor Meinel

souverän moderierte, waren besonders Frau Hamker und Herr

Baetke gefragt. Beeindruckt hat auch Frau Christiane Thiele

von Grid International Deutschland, die ebenfalls sehr persön-

liche Erlebnisse zur Ethik in einem Unternehmen aus Mitarbei-

tersicht schilderte. Gleichzeitig erläuterte sie das Verhalten von

Führungskräften am Beispiel des Grid-Führungskonzeptes und

betonte die Rolle von Werten, Normen und Standards für die

Unternehmenskultur.

Herr Prof. Dr. Jens-Ole Schröder verdeutlichte in seinem Vor-

trag den Einfl uss der Medien auf ethische Verhaltensweisen. Die

Medien haben den Auftrag, den Menschen eine Orientierung zu

geben.

Als letzter Diskussionsredner ergriff Herr Prof. Dr. Frank Stöbe

zum Thema „Ethik und Ordnungspolitik“ das Wort. Die Finanz-

krise hat Anstand und Ehrlichkeit wieder in den Fokus gerückt.

Das Leitbild der sozialen Marktwirtschaft bedingt den verantwor-

tungsbewussten Unternehmer bzw. Manager. Er wies u. a. auf die

Notwendigkeit hin, bei der Managervergütung nicht nur Bonus-,

sondern auch Malusregelungen durchzusetzen.

Dass die Beiträge den Nerv des Auditoriums getroffen haben,

veranschaulicht exemplarisch das Feedback von Herrn Rainer

Dürndorfer, Niederlassungsleiter NL Dresden und Falkensee der

Bardusch GmbH & Co. KG: „Ich fand Ihre Veranstaltung absolut

gelungen und in jeder Hinsicht überaus interessant. Ich möchte

mich … nochmals ganz herzlich für die große Mühe bei Ihnen

und den Referenten bedanken. Ich denke, es ist nicht anmaßend,

wenn ich behaupte, dass das Auditorium sich über eine Fortset-

zung freuen würde.“

Die Autorin bedankt sich ebenfalls bei den Referenten und den

Teilnehmern für ihr großes Engagement, das die Veranstaltung

inhaltlich und atmosphärisch zu einem Gewinn für alle gemacht hat.

AutorProf. Dr. oec. Christine WoltersLeiterin des Studiengangs IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax: 0351 84023-40/65E-Mail: [email protected]

There is a high demand from leading global corporations

for employees to communicate effectively in English. Hiring

decisions and job opportunities depend on your qualifi cations

and English language profi ciency. You must be able to commu-

nicate across borders and cultures. That‘s why it is important

to maximize your competitive advantage. Take the TOEIC® -

Test and demonstrate your English communication skills!

For 30 years the TOEIC® - Test has been a leading assess-

ment of workplace English language profi ciency worldwide.

Every year more than 9,000 organizations in over 90 coun-

tries rely on the test to measure the English communication

skills of 5,000,000 test takers. The BA in Dresden has been

Authorized Test Centre for nine months. All BA test takers

have achieved high scores on the TOEIC® Listening & Read-

ing Test. Congratulations!

The TOEIC® Listening & Reading Test is a paper-and-pen-

cil, multiple-choice assessment. There are two timed sections

of 100 questions each based on workplace situations.

Section I: Listening (45 minutes)

Test takers listen to a variety of questions and short con-

versations recorded in English, then answer questions based

on what they have heard (100 items total).

Part 1: Photographs Part 2: Question-Response Part 3: Conversations Part 4: Short Talks

Section II: Reading (75 minutes)

Test takers read a variety of materials and respond at their

own pace (100 items total).

Part 5: Incomplete Sentences Part 6: Error Recognition or Text Completion Part 7: Reading Comprehension

Scores are used to measure how well you might do in real-

life situations where you are required to listen and read in

English.

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TOEIC® is a recognized test of workplace English profi - ›ciency.

It is reliable, objective and fair. ›The test is a placement test - you can‘t fail. ›Test sessions can be organized at your convenience and at ›reasonable cost.

The test results are reported promptly and you get a CER- ›TIFICATE.

TOEIC® - Test of English for International Communicationat the Berufsakademie Dresden…

AuthorProf. Dr. phil. Susanne Endt Leiterin des Sprachenzentrums undDozentin für WirtschaftsenglischStaatliche Studienakademie Dresden

Contact:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-79/29E-Mail: [email protected]

indi

vidu

elle

Pos

ition

Organisationsposition

schl

echt

gut

schlecht gut

Widerstand/UnruhestifterWhistleblower

Offenheit/ Ehrlich-keit/ Ethische Übereinstimmung

Schwindel/Vertuschung

Konfrontation

Abb. 3: Frau Astrid Hamker im VortragAbb. 2: Ethikmatrix: Quelle: Lux, E. ;Blake, R.; McCanse, A.: Ethik in der Wirtschaft , io Management 60 (1991)9, S. 95.

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42 > 01/10 Treffpunkt BA 43> 01/10 Treffpunkt BA

Aus Wissenschaft und Forschung Aus Wissenschaft und Forschung

Service-Oriented Architecture: Extensions and Research FieldsService-oriented architectures (SOA) based on Web Services (WS) are examined. The technology can deploy multiple available plat-forms but there is still the following important problem-triad: performance-security-implementation complexity. The extensions WS-*, RESTful WS, which can the presented problems solve as well as up-to-date research fi elds are discussed.

Introduction

Since decennia deals the advanced information-telecommuni-

cation networks with installed inside of them distributed systems

realizing the concepts of EAI (Enterprise Application Integration)

and B2B (Business-to-Business). There is a lot of well-known for

their developers technologies like CORBA, J2EE etc. offer but

only partial solutions of the both imperatives. The attempt to cre-

ate an overview what it the SOA is indeed carries out to some

antagonisms and blurring [1-3].

I. A clean SOA defi nition

SOA is not based only on the single specifi cation like CORBA

or EJB, otherwise SOA relies on the lot of independent specifi ca-

tions (Fig. 1) of the forums W3C, OASIS and IETF like UDDI, SOAP

(XML-RPC), WSDL etc.

The clean defi nition might be as follows:

Web Services are based on a Service Oriented Architecture. 1.

Time and costs factors as well as complexity of EAI projects in

KLOC (kilo-lines of code) can be reduced via deployment of a

SOA signifi cantly. But use of Web Services don’t lead manda-

tory to a SOA.

Similarly there are no “SOA pure”, SOA offers conformity 2.

to existing middleware platforms and application servers.

Among them are Apache AXIS, Jakarta Tomcat, Novell Mono,

MS. NET, SAP Web Application Server and NetWeaver, Java

Web Services Development Pack, Oracle Application Server,

IBM WebSphere, DotGnu, BEA WebLogic, Macromedia ColdFu-

sion, Cordys WS-AppServer etc. They delivery extensive and

wide-spread inter-operability [1-3].

The mostly important novelties for SOA are established via 3.

existing Web Service-Standards.

II. SOA advantages and problems

SOA based on Web Services possess the following profi table

advantages:

Web Services offer spread 1.

platform intendancy for EAI

and B2B solutions.

Web Services use open 2.

standards and protocols, their

expressiveness is recently sim-

plifi ed due to XML-deployment.

Use of HTTP 1.1 and advanced 3.

interaction models AJAX,

COMET facilitates B2B- inter-

communication through the

company fi rewalls.

Nevertheless as the dis-

advantages correspondingly

the recent problems act as

follows:

The mostly important com-1.

plication by deployment of

SOA on Web Services relies to security aspects. The transport

of Web Services into the intranet area has to be defi nitively

authenticated and encrypted. The HTTPS vs. XML-Signature

and XML-Encryption can be as possible options discussed.

The next one is the performance that is considerable and 2.

negatively affected via signifi cant overhead contained in

multiple XML-descriptions, as well as via parsing of long XML-

documents.

The further problem is management of available Web Services 3.

with specifi ed QoS and gain of required programming know-

how for SOA deployment (e.g. DOM-XML processing).

III. The extensions, alternatives and research fi elds

The outlined problems can be solved via the newly elaborated

extensions of Web Services, so called RESTful WS and WS-* (Fig.

2). The extensions WS-* use the basis components and built the

effi cient service-oriented applications on classical Web, Semantic

Web and Web 2.0 [6-11]: reliability, security, messaging, semantics,

transactions and co-ordination

can be achieved.

Based on the REST-model

(Fig. 3) performance can be

recently increased. RESTful

Web Services are based on

REST, Representational State

Transfer, offered by R. Fielding

in 2000 [4]. RESTful Web Serv-

ices act in some measure as an

antagonism regarding to SOAP

and XML-RPC. Such Web Serv-

ices themselves and on them

based further applications can

be described accordingly to

mentioned architecture style

only via URIs and HTTP v1.1.

The RESTful Web Services

are stateless, contain necessary context themselves and are

operated only via simple {GET, PUT, POST, DELETE} - function-

ality. Such sparingness [4, 5] lets more consistency by use of

established W3C-standards; the SOA performance is increased

but nevertheless for account of fl exibility decreasing.

Furthermore the area Semantic WS is completely addressed

via extensions of SOA per semantics (RDF, RDFS, OWL-S,

SPARQL), which the “Discovery-Selection-Invocation”-triple real-

izes together with main ideas of Semantic Web and Web 2.0. As

each new technology [6, 7], they had its period of hype, when

a lot of such services and applications appeared. However, the

large wave has gradually declined due to the saturation of market

and user interests. This means that the new start-ups in Semantic

Web and Web 2.0 should plan their activity as well as business

models very thoroughly.

Conclusions

Contemporary SOA-concepts are mostly focused on EAI and

B2B surround. However mapping of business processes as well

as services orchestration and composition (e. g. via WS-BPEL) is

still inelastic and associated with higher developer-site complex-

ity. Therefore elaboration of new concepts is an imperative. The

concepts have to include not only new marketable ideas, but also

the analysis of costs and benefi ts. Among them the following

research and development fi elds might be mentioned [10, 11]:

Ad-hoc-use of Web Services in fl exible B2C-area.1.

Dynamic composition of service complexes on modern serv-2.

ice market places and malls.

SLA (Service Level Agreement) negotiation functionality 3.

between user and provider (in fl exible B2C-area).

RESTful Network Management applications on SNMP overrid-4.

ing intra- and extranet [8, 9].

And the last but least: creation of a dedicated SOA-specifi ca-5.

tion (Fig. 4).

Standards andSpecifications

WebServices

Realization

Requirements

Standardization

• Reliability – WS-Addressing, WS-Reliability, WS-Message Delivery

• Messaging – WS-Eventing, WS -Notification

• Security –WS-Security, WS-Trust, WS-Privacy, WS-Federation, SAML (Security Assertion Markup Language)

-

• Transaction, Co-ordination, Context – WS-Transactions, WS CAF (Composite Application Framework)

• Semantic Web Services – OWL-S (Web Ontology Language for Web Services)

MessagingTransactions, Co-ordination,

Context

Reliable transmission

Basis components: SOAP, WSDL, UDDI

Extensions WS-*

Security

SemanticWeb Services

REST

Web Services SOA based on Web Services

Standards andSpecifications

SOA Service Brokering:Middleware, Component Frameworks,

Application Servers, CORBA

EAI B2BUser

application

Security

Transactions

Messaging

QoS

Security

Messaging

EAI B2BUser

application

Fig. 1. SOA development trends

Fig. 2. Extensions WS-* and alternatives

Fig. 3. Representational State Transfer

Fig. 4. Towards a dedicated SOA-specifi cation

• Distinguishing features:– no RPC– direct requestson resourcesand documents(URI) – use of a generic interface– standard semantics– stateless communication protocol

Client

-

Server

with REST Interface

1. GET Document

3. Process Document

4. PUT Document

2.

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Quo Vadis Quo Vadis

Mit dem BA-Diplom in das Manage-

ment Accounting bei BASF

Noch vor einem Jahr habe ich anerken-

nend zu den damaligen Absolventen aufge-

schaut. Sie hatten das Studium erfolgreich

beendet und konnten nun den Prüfungsstress

hinter sich lassen. Und jetzt ist es auch für mich

soweit! Besonders stolz ist man nach der letz-

ten Prüfung, wirklich alles geschafft zu haben.

Bereits im Studium hatte ich mir für meinen

weiteren Weg vorgestellt, im Controlling/Rech-

nungswesen Fuß zu fassen. Darum bin ich jetzt

auch besonders froh darüber, dass ich diesen

Wunsch realisieren konnte. Seit dem Studium

arbeite ich bei der Firma BASF in Berlin im

Management Accounting. Dort übernehme ich

die Betreuung von nordeuropäischen Grup-

pengesellschaften in der Kostenstellen- und

Ergebnisrechnung. Die Arbeit bei BASF, dem

führenden Unternehmen der Chemieindus-

trie, ist besonders von einem internationalen

Umfeld geprägt. Von Berlin aus werden Shared

Services für alle europäischen Gruppengesell-

schaften von Mitarbeitern aus 44 Nationen

erbracht.

Abschließend möchte ich die Gelegenheit

nutzen, den Studierenden der nachfolgenden

Jahrgänge einen erfolgreichen Abschluss

ihres Studiums sowie einen reibungslosen Ein-

stieg in das Berufsleben entsprechend ihrer

Vorstellungen zu wünschen!

Mit dem BA-Diplom zur Führungs-

kraft bei Saturn

Was ist ein duales Studium? „Praxiserfah-

rung und ein fundierter theoretischer Back-

ground...“ Allerdings ist dieses Studium doch

weitaus mehr als diese bekannte Phrase zu

sagen vermag. Das Studium bildet den Cha-

rakter! Immer mehr wird heutzutage davon

gesprochen, dass ein duales Studium die Fach-,

Methoden- und Sozialkompetenz in einem sehr

guten Einklang entwickelt. Neben dem passen-

den Praxispartner erfordert es Beharrlichkeit,

Selbstbewusstsein und Reife. Dafür bringt es

sehr viel Vielseitigkeit mit sich und die posi-

tiven Erfahrungen überwiegen auf jeden Fall

jedes Opfer.

Ich habe das Studium direkt nach dem

Abitur angefangen und erkenne mich nach

den sehr kurz erscheinenden drei Jahren

nicht mehr wieder. Ich habe sehr viel Selbst-

sicherheit und Klarheit über meine Zukunft

gewonnen. Mein Praxispartner, die Media-

Saturn-Holding, hat es mir ermöglicht, ein

Semester an der Hogeschool Zeeland in den

Niederlanden zu studieren. Das Arbeiten mit

internationalen Studierenden hat mir gehol-

fen, an Verhandlungssicherheit zu gewinnen

und mit Argumenten besser überzeugen zu

können. Selten bekommt man die Möglichkeit,

sehr jung fest im Leben zu stehen und Verant-

wortung im Berufsleben zu übernehmen. Nach

dem Studienabschluss bin ich direkt als Füh-

rungskraft eingestiegen. Wenn die eigenen

Soft Skills stimmen werden den Absolventen

die besten Perspektiven in Aussicht gestellt.

Immerhin hat das Unternehmen größtes Inter-

esse, seinen Schützling zu übernehmen und zu

halten. Die Chance, sich in den dreimonatigen

Praxisphasen zu beweisen, ermöglicht einen

reibungslosen Übergang vom Studium in den

Beruf.

Ich wünsche allen (zukünftigen) Absol-

venten einen erfreulichen Rückblick auf ihre

BA-Zeit!!

Mit dem BA-Diplom zur Assistentin

der Bereichsleitung und sogar noch

weiter…

Nach erfolgreichem Abschluss meines

dualen Studiums an der Berufsakademie in

Dresden am 30. September des vergangenen

Jahres hat mich mein Praxispartner Glaxo-

SmithKline Biologicals in Dresden per Arbeits-

vertrag eingestellt. Ich bin nun vorerst in der

Abteilung Validierung als Assistentin des

Bereichsleiters tätig. Zu meinen Aufgaben

gehören unter anderem die Materialbeschaf-

fung, das Prüfen und Verwalten von Stan-

dardarbeitsanweisungen, das Verwalten des

Zeitmanagements, das Anlegen und Abrech-

nen von Dienstreisen, Schulungen und das

Verwalten des Archivs. Durch mein Studium

im Studiengang Wirtschaftsinformatik kann

ich auch vielen Kollegen bei Problemen mit

Anwendungsprogrammen zur Seite stehen.

Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit

der Abteilung Qualitätsmanagement und des

Interesses an den damit verbundenen Arbeits-

aufgaben, beabsichtige ich, zum Ende des

Jahres in diese Abteilung zu wechseln. Des

Weiteren strebe ich nach etwa zweijähriger

Berufserfahrung ein Aufbaustudium zum Mas-

ter of Business Administration an.

Fit für die Praxis: Feierliche Exmatrikulation der Berufsakademie Dresden

(tg) Wie jedes Jahr im Herbst entließ die Berufsakademie in

Dresden ihre erfolgreichen Absolventen im Rahmen eines feier-

lichen Festaktes in das Berufsleben. Am 3. Oktober 2009 waren

auf der Bühne im Dresdner Rundkino auf der Prager Straße glück-

liche Absolventengesichter zu sehen. Mit einem lachenden und

einem weinenden Auge verlassen sie unsere Akademie. Drei her-

ausfordernde Jahre liegen hinter ihnen; auch drei Jahre studenti-

schen Lebens. Die Schüler des Heinrich-Schütz-Konservatoriums

Dresden e. V. boten den musikalischen Rahmen. Unsere Absol-

venten erhielten ihre Diplomurkunden, und was für die Staatli-

che Studienakademie Dresden eine Premiere ist, im Studiengang

Wirtschaftsinformatik erstmalig auch ihre Bachelorurkunden.

Der Direktor der Berufsakademie in Dresden, Herr Prof. Dr.-Ing.

Kröppelin, verabschiedete die Absolventen. Die Festansprache

hat Herr Dr. Frank Karow, Geschäftsführer der System-Haus-Dres-

den GmbH, gehalten. Der Absolventendank wurde durch Herrn

Diplom-Ingenieur (BA) Tobias Grün formuliert.

Nun halten die Absolventen ihre Urkunden in den Händen. Vor

drei Jahren hatten sie sich für das BA-Studium in Theorie und

Praxis und somit für einen modernen und effektiven Bildungs-

weg entschieden. Und das hat sich gelohnt: Von unseren insge-

samt 304 Absolventen haben 88 Prozent bereits mit dem Tag

der Exmatrikulation klare berufl iche Perspektiven. Davon sind 173

Absolventen weiter bei ihrem Praxispartner tätig, 55 Absolventen

nehmen eine Beschäftigung in einem anderen Unternehmen auf

und 25 Absolventen haben sich für ein weiteres Studium entschie-

den. Das zeigt: Unsere Absolventen sind »Fit für die Praxis«.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufakademie

in Dresden wünschen Ihnen alles Gute für ihren weiteren

Lebensweg und hoffen, Sie denken gern an Ihre Studienzeit in

Dresden zurück!

Die Einen gehen, die Anderen kommen. Am 1. Oktober 2009

haben sich 417 Studienanfängerinnen und -anfänger an der

Berufsakademie in Dresden in die entsprechenden Listen der Stu-

diengänge eingeschrieben.

Zur Feierlichen Immatrikulation am 19. November 2009 in

der Dreikönigskirche in Dresden begrüßte der Direktor alle Erst-

semestler und wünschte ihnen einen guten und erfolgreichen

Studienverlauf.

Nicole Held - Absolventin des Studien-gangs Industrie

Natalia Poniedzialek - Absolventin des Studiengangs Handel

Beatrice Schott - Absolventin des Studien-gangs Wirtschaftsinformatik

Unsere ersten Bachelor-Absolventen im Studiengang Wirtschaftsin-formatik

Herr Dr. Frank KarowGeschäftsführer der System-Haus-Dresden GmbH

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Vorgestellt und Nachgefragt Vorgestellt und Nachgefragt

Per astera ad astraAm 27. März 2009 verabschiedeten wir feierlich in einer angenehmen Atmosphäre den stellvertretenden Direktor der Berufsakademie Dresden, Herrn Professor Dr.-Ing. Heiko Hofmann, aus seinem reichen Arbeitsleben.

Ohne Mühen gelangt man nicht zu den Sternen.

Hier einige Meilensteine:

Nach Beendigung der Erwei-

terten Oberschule in Dresden,

1962, studierte Herr Heiko Hof-

mann an der TU Dresden bis

1965 in der Fachrichtung Holz-

technologie. Danach folgte ein

Fachrichtungswechsel zur Ver-

fahrenstechnik. Er diplomierte

am Institut für Boden- und Was-

serwirtschaft der TU Dresden

zur Thematik ’Grundlagenun-

tersuchungen an Sandfi ltern’.

Ab 1968 war Herr Hofmann

planmäßiger Aspirant und pro-

movierte 1972 zum Dr.-Ing. auf

dem Gebiet der Wärmeübertragung.

Bislang viel hohe Theorie! Im VEB Kombinat Luft- und Käl-

tetechnik Dresden konnte sich Herr Dr.-Ing. Heiko Hofmann als

Außenwirtschaftsingenieur und später als Abteilungsleiter im

Ingenieurbüro für Rationalisierung der Kunstlederindustrie in

Coswig in der Praxis bewähren. Das theoretische und praktische

Wissen stellten eine fundierte Grundlage für seinen weiteren

berufl ichen Werdegang dar. Seit 1978 dozierte Herr Dr.-Ing. Heiko

Hofmann an der Ingenieurschule für Holztechnik Dresden. In der

Fakultät Berufspädagogik erwarb er postgradual den pädagogi-

schen Fachabschluss. Umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen

im Personalverwaltungsbereich an der Sächsischen Verwaltungs-

schule in Frankenberg vermittelten Basiswissen für seine ver-

antwortungsvolle Arbeit als Leiter der Personalkommission zur

Überprüfung aller Mitarbeiter nach der Wende 1989. Nicht zu ver-

gessen ist sein unermüdlicher Einsatz als Hauptschöffe in ehren-

amtlicher Tätigkeit am Amtsgericht Dresden von 1997 bis 2000.

Der Aufbau der Berufsakademie in Dresden war ab 1990 für

Herrn Dr.-Ing. Hofmann eine Herzensangelegenheit. Als Mitglied

des Gründungskuratoriums der damaligen Berufsakademie in

Dresden trug er im Wesentlichen 1991 zur Einrichtung der Berufs-

akademie im Freistaat und 1994 zur festen Etablierung einer

Berufsakademie Sachsen bei.

Als Stellvertreter des Direktors und Verantwortlicher für die

Lehre wurden zunächst die Studienrichtungen Holztechnik, Bank

und Industrie eingerichtet. In den folgenden Jahren erfolgte die

Etablierung sieben weiterer Studienangebote. Daneben fungierte

Herr Dr.-Ing. Hofmann als Studienbereichsleiter Technik und

Mitglied der Koordinierungskommission an der Berufsakademie

Dresden. In dieser Verantwortung etablierte er 1997 erfolgreich

das Prüfungsamt am Standort Dresden. Ebenso initiierte er die

Einführung qualitätssichernder Maßnahmen nahezu zeitgleich

mit dem Studienbeginn an der BA in Dresden. Gemeinsam mit

Praxispartnern, Studierenden und Dozenten wurde der Regel-

kreis „Duales praxisintegriertes Studium“ zum Leben erweckt.

Auch dem Bolognaprozess widmete er sich mit vollem Engage-

ment. Gemeinsam mit den Leitern der Studiengänge wurden die

ersten vollständigen Dokumente für den Akkreditierungsprozess

der Studienangebote der BA in Dresden erstellt.

Berufsakademieübergreifend war Herr Dr.-Ing. Hofmann über

viele Jahre aktives Mitglied in der Studienkommission Technik.

Neben all diesen, vorwiegend administrativen, Tätigkeiten

vergas Herr Dr.-Ing. Hofmann nie die enge Beziehung zur Lehre.

In den Lehrgebieten Bauphysik, Energie- und Wärmeschutztech-

nik und Kreativitätstechniken blieb Herr Dr.-Ing. Hofmann der

studentischen Basis treu. Umfangreiche Scripte ergänzten seine

erfolgreiche Lehrtätigkeit.

Aufgrund der oben genannten Verdienste in Wissenschaft, Pra-

xis und Lehre wurde Herrn Dr.-Ing. Heiko Hofmann am 5. Juni 1998

durch den Minister für Wissenschaft und Kunst, Herrn Prof. Dr.

Hans Joachim Mayer, der akademische Titel Professor verliehen.

Wir danken Herrn Professor Heiko Hofmann an dieser Stelle

nochmals für seinen unermüdlichen Einsatz für die Berufsaka-

demie Sachsen, insbesondere für den Standort Dresden. An vie-

len Stellen erkennt man immer wieder seine Handschrift und es

kann auch ihn mit Stolz erfüllen, die erfolgreiche Entwicklung der

Berufsakademie maßgeblich beeinfl usst zu haben.

Wir wünschen Herrn Prof. Dr.-Ing. Heiko Hofmann einen ange-

nehmen Ruhestand im Kreise seiner Familie und freuen uns, ihn

ab und an als Gastdozent und Mitglied der Prüfungskommissio-

nen in unserem Hause begrüßen zu dürfen.

Neuer stellvertretender Direktor, neuer Studiengangsleiter und neue BibliothekarinDie vergangenen Monate waren durch eine Vielzahl personeller Veränderungen gekennzeichnet. Im März 2009 hat uns unser lang-jähriger stellvertretender Direktor, Herr Prof. Dr.-Ing. Heiko Hofmann, altersbedingt verlassen. Seine Aufgaben übernimmt der bisherige Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik, Herr Prof. Dr.-Ing. Frank Schweitzer. Mit Wirkung vom 1. April 2009 wurde Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Sachse als Leiter des Studiengangs Wirtschaftsinformatik eingesetzt. Frau Kathrin Ullrich, unsere Bibli-othekarin, ist familienbedingt in Richtung Hessen verzogen. Die Aufgaben der Bibliothek liegen nun in der Obhut von Frau Katrin Kreuz.

Vorgestellt

Studium:

1982 bis 1986 Studium an der Fachschule für

Bibliothekswesen in Leipzig mit dem

Abschluss Diplom-Bibliothekarin

(FH)

Berufl icher Werdegang:

seit 09/2009 angestellt an der BA in Dresden als

Bibliothekarin

2006 bis 2009 Tätigkeit in der Sächsischen Landes-

und Universitätsbibliothek Dresden

im Bereich Informationsvermittlung

und Ausleihe

2000 bis 2006 Tätigkeit in der Staatlichen Fach-

stelle für Bibliotheken Dresden

1994 bis 2000 verschiedene Tätigkeiten in den

Städtischen Bibliotheken Dresden

1989 bis 1994 Familienpause

1981 bis 1989 angestellt in den Städtischen Biblio-

theken Magdeburg in verschiedenen

Tätigkeitsbereichen (u. a. Leiterin

der Abteilung Sacherschließung,

Leiterin einer Stadtteilbibliothek)

Katrin KreuzLeiterin der Bibliothek

Nachgefragt:Während meines Studiums… was bereits ziemlich lange her ist,

habe ich viel gelernt, was mit dem heutigen Berufsbild eines Bib-

liothekars nicht mehr allzu viel zu tun hat und musste seitdem

eigentlich immer weiter dazu lernen.

In den vergangenen Jahren... konnte ich auf den unterschied-

lichsten Tätigkeitsfeldern in meinem Beruf Erfahrung sammeln

und stoße dennoch immer auf Neues.

In den nächsten Jahren... möchte ich diesen Prozess fortsetzen

und merke, dass ich dies an der Bibliothek der BA gut kann, da hier

so was wie ein bibliothekarischer „Allrounder“ gebraucht wird

Ich entspanne am besten... bei der Lektüre von Büchern, beim

Singen im Chor oder beim Hören Schubert`scher Klaviermusik;

ein gutes Essen mit Freunden gehört unbedingt auch zu den

schönen Dingen im Leben.

Bücher, die ich zu lesen empfehle... immer wieder Thomas Mann,

zudem haben mich die Bücher von Richard Powers in letzter Zeit

begeistert; hin und wieder ein guter Krimi muss auch sein.

Von den Studierenden erwarte ich... dass sie die Bibliothek rege

nutzen und bei allen Problemen, die sie mit Literaturbeschaffung

und –recherche haben, sich an mich wenden.

Von mir können Studierende erwarten, dass... ich bei jedem

(bibliothekarischen) Problem eine Lösung weiß oder zumindest

herbeischaffe – und dass ich mit Herzblut bei der Sache bin.

Kontakt:

Staatliche Studienakademie Dresden

Heideparkstraße 1 in 01099 Dresden

Tel./Fax.: 0351 8022977/0351 8133429

E-Mail: [email protected]

AutorProf. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin DirektorStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]

AutorProf. Christine WiesnerLeiterin des Studiengangs HandelStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Weinbergstraße 24 in 01129 DresdenTel./Fax.: 0351 84023-50/29E-Mail: [email protected]

Herr Prof. Dr.-Ing. H. Hofmann auf seiner feierlichen Abschiedsveranstaltung

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50 > 01/10 Treffpunkt BA 51> 01/10 Treffpunkt BA

Vorgestellt und Nachgefragt Vorgestellt und Nachgefragt

Vorgestellt

Studium:

1987 Promotion: Wissenschaftsbereich

Zuverlässigkeitstheorie an der Hoch-

schule für Verkehrswesen in Dresden

1978 bis 1982 Studium: Fachrichtung Technische

Verkehrskybernetik an der Hochschule

für Verkehrswesen in Dresden

Berufl icher Werdegang:

seit 1994 Staatliche Studienakademie Dresden,

Systemadministrator, Dozent,

Studiengangsleiter

1986 bis 1994 Ingenieurschule für Walzwerk- und

Hüttentechnik Riesa

Fachrichtungsleiter Informatik, Leiter

des Rechenzentrums

1986 bis 1989 Weiterbildungszentrum des früheren

Ministeriums für Erzbergbau, Metallur-

gie und Kali,

Mitarbeiter

1986 bis 1989 des Robotron Schulungszentrums

Dresden

Honorardozent, Anwendungs-

programme, Datenbanken,

Pascal-Programmierung, Netzwerkbe-

triebssystem Novell

1983 bis 1986 Hochschule für Verkehrswesen Dresden

Assistent

1982 bis 1983 Rohrwerk Zeithain

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Lehrgebiete:

Bürokommunikation, Data Warehouse, Business Intelli-

gence, Management Informationssysteme

Publikationen/Forschung:

bis heute Ca. 15 Veröffentlichungen in diversen

Fachzeitschriften sowie Vorträge auf

nationalen und internationalen Semi-

naren und Kongressen

Forschungsarbeiten auf den Gebieten

Multitasking bei Betriebssystemen und

analytischer Verfahren zur Fehlerer-

kennung technischer Anlagen

1987 gemeinsam mit Kollegen Patent „Schnelle

Dateneingabe in einen Speicher“

Prof. Dr.-Ing. Jürgen SachseLeiter des Studiengangs Wirtschaftsinformatik

Nachgefragt:Während meines Studiums… hatte ich einen Studiengang mit

dem damals „supermodernen“ Namen „Technische Verkehrs-

kybernetik“ gewählt. Was ich zu Studienbeginn nicht wusste,

war, dass es dabei hauptsächlich um die „alte“ Eisenbahn- und

Straßenverkehrssicherungstechnik (zu Deutsch: Stellwerke und

Lichtsignalanlagen) ging. Heute muss ich resümieren, dass ich

während meines Studiums vor allem gelernt habe, dass man gute

Grundlagenkenntnisse braucht, um in seinem Fach besser zu wer-

den, dass man nur dann erkennt, was am Alten verbessert wer-

den muss, wenn man untersucht, warum es so ist wie es ist.

In den vergangenen Jahren… habe ich mich dafür eingesetzt,

dass Menschen und Computer „Freunde“ werden. Wie man sieht,

mit mäßigem Erfolg.

In den nächsten Jahren freue ich mich auf… interessante und

anregende Kontakte mit Studierenden und deren Unternehmen,

auf eine spannende Zeit bei der Umsetzung des Bologna-Prozes-

ses und viel Feedback der Alumni der Wirtschaftsinformatik.

Ich entspanne am besten… bei Radfahren, Wellness oder einem

guten Buch.

Bücher, die ich zu lesen empfehle... Jilliane Hoffman: Cupido,

Greg Iles: E.R.O.S., Peter Prange: Der letzte Harem und fast alles

von Henning Mankell (und natürlich ALLE Fachbücher).

Von den Studierenden erwarte ich, dass… sie ihr Studium

ernst nehmen und die Angebote, die in den Lehrveranstaltungen

gemacht werden, durch aktive Mitarbeit bereichern, dass sie als

Seminargruppen zu Teams werden und dass sie den Spaß am

Leben nicht vergessen.

Von mir können Studierende erwarten, dass... ich als Studien-

gangsleiter ein offenes Ohr für ihre Probleme habe, sie mit Kum-

mer aber auch mit Freude zu mir kommen können und dass ich

mich für ständig verbesserte Studienbedingungen einsetze.

Kontakt:

Staatliche Studienakademie Dresden

Heideparkstraße 8 in 01099 Dresden

Tel./Fax.: 0351 81334-66/-65

E-Mail: [email protected]

Vorgestellt

Studium:

1993 Promotion, TU-Dresden

1983 bis 1988 Studium: TU Dresden, Studi-

enrichtung Verfahrenstechnik,

Fachrichtung Holz- und Faserwerk-

stofftechnik, Abschluss: Diplom-

Ingenieur

Berufl icher Werdegang:

seit 04/2009 Stellvertretender Direktor der Staat-

lichen Studienakademie Dresden

1994 bis 2009 Leiter Studiengang

Wirtschaftsinformatik

1993 bis 1994 Kommissarischer Leiter der Studien-

richtung Wirtschaftsinformatik

1991 bis 1993 Einsatz an der Ingenieurschule für

Holztechnik Dresden und der Staat-

lichen Studienakademie Dresden in

den Lehrgebieten Produktionspla-

nung und Steuerung (Integrierte

Informationssysteme, Grundlagen

der EDV, Geschäftsprozessmanage-

ment, Simulationstechnik, Enterprise

Resource Planning mit SAP R/3)

1990 bis 1991 Aspirant an der TU Dresden

Promotion 1993

1988 bis 1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter

im Wissenschaftlich Technischen

Zentrum der holzverarbeitenden

Industrie

Lehrgebiete:

ERP-Systeme, Werkzeuggestützte Geschäftsprozessmo-

dellierung, Einführung in die Simulation

Publikationen/Forschung:

2007 Regionales ITIL-Forum Sachsen des

itSMF Deutschland e.V. , Dresden

2006 Internationale Konferenz zur Auto-

mation in der Holzwirtschaft, Biel/

Schweiz

1996 Fachsymposium Flexibilität und

Wirtschaftlichkeit der Fertigung –

Eckpunkte erfolgreicher Unterneh-

mensstrategie, Dresden

1995 1. Informatiktagung an der Staatli-

chen Studienakademie Dresden

Prof. Dr.-Ing. Frank SchweitzerStellvertretender Direktor

Nachgefragt:Während meines Studiums… habe ich gelernt, intensiv zu ler-

nen, zu feiern und mit der Stadt Dresden eine neue Heimat zu

fi nden.

In den vergangenen Jahren… habe ich die Studienrichtung Wirt-

schaftsinformatik geleitet und gemeinsam mit den beteiligten

Kolleginnen und Kollegen bis zur erfolgreichen Akkreditierung

geführt.

In den nächsten Jahren... werde ich meine gesammelten Erfah-

rungen in die Akkreditierung der übrigen Studiengänge einbrin-

gen und immer eine offene Tür für die Anliegen der Kollegen/

innen bzw. Studierenden haben. Einen Großteil meiner Arbeitszeit

widme ich der Einführung einer zentralen Software für das Cam-

pusmanagement an der BA Sachsen und natürlich möchte ich

mich auch fachlich in den Bereichen Business Process Manage-

ment sowie ERP-Systeme weiter entwickeln. Die Gestaltung und

Durchführung interessanter Vorlesungen und Praktika sind mir

ein wichtiges Anliegen.

Ich entspanne am besten… beim Tanzen mit meiner Frau und

beim Motorradfahren mit meiner Honda Varadero.

Bücher, die ich zu lesen empfehle... alle Bücher getreu dem

Motto von Francois de la Rochefoucauld „Der Mensch sollte lesen,

wozu es ihn gerade treibt; was er nur aus Pfl ichtgefühl liest, wird

ihm wenig nützen.“ Ideal wäre es, wenn darunter die Hauptwerke

des Studiengangs wären.

Von den Studierenden erwarte ich... Wissensdurst, Engagement

für ihr Studium, offene Ohren für alles Neue und gegenseitigen

Respekt.

Von mir können Studierende erwarten,... großes Engagement

für alle Belange der Berufsakademie, eine jederzeit faire Behand-

lung sowie eine wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte

Wissensvermittlung.

Kontakt:

Staatliche Studienakademie Dresden

Heideparkstraße 8 in 01099 Dresden

Tel./Fax.: 0351 81334-20/-29

E-Mail: [email protected]

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52 > 01/10 Treffpunkt BA 53> 01/10 Treffpunkt BA

Vermischtes Vermischtes

Projektstart für Campus Dual

Am 3. September 2009 fand im neuen Gebäude der SAP AG

in Dresden der feierliche Auftakt für das vom Europäischen Fonds

für regionale Entwicklung geförderte Projekt „Einführung einer

Campussoftware“ (im folgenden Campus Dual) der Berufsakade-

mie Sachsen statt.

Herr Prof. Dr. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz

der Berufsakademie (BA) Sachsen, und Herr Müller, Geschäfts-

führer der VEGA Deutschland, unterzeichneten im Beisein von

Vertretern der Firma SAP AG und VEGA, des Sächsischen Staats-

ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Lenkungsaus-

schusses sowie der Projektgruppe den Vertrag zur Einführung

einer integrierten Softwarelösung für das Campusmanagement

der BA Sachsen (Abbildung 1).

Der Unterzeichnung ging ein europaweites Auswahlverfahren

voraus, in dem die Firma VEGA Deutschland mit dem Produkt

Student Livecycle Management der SAP AG aus einer Vielzahl

von Anbietern ausgewählt wurde.

Das Projekt Campus Dual basiert auf einem Beschluss der

Direktorenkonferenz zur Einführung einer integrierten Soft-

warelösung an der BA Sachsen. Der Beschluss sieht als Betriebs-

modell ein zentrales Hosting am Standort Dresden vor. Dieses

IT-Lösungskonzept ist wesentlicher Bestandteil der Entwicklungs-

konzeption der BA Sachsen und trägt erheblich zur Verbesserung

der Infrastruktur der BA Sachsen bei.

Im weiteren Verlauf der Auftaktveranstaltung wurden durch

Herrn Thronicker (Projektleiter VEGA) und Herrn Prof. Schweit-

zer (Projektleiter BA Sachsen) die Projektziele sowie die weitere

Vorgehensweise dargelegt.

Ziel ist es, die existierenden, selbst entwickelten Verwaltungs-

systeme durch ein einheitliches, leistungsfähiges und effi zientes

System abzulösen, das u. a. die Anforderungen des Sächsischen

Berufsakademiegesetzes und des Sächsischen Datenschutzgesetzes

erfüllt. Insbesondere wird von dem neuen System erwartet, dass der

lokale Betreuungsaufwand vermindert, dabei aber die Plausibilität

und Konsistenz der Daten, die Standardisierung der Schnittstellen,

die Sicherheit der Nutzung und damit die Effi zienz für den Benut-

zer deutlich erhöht werden. Die Abbildung der Geschäftsprozesse

mit dem Übergang in die neuen dualen Bachelorstudiengänge muss

garantiert werden. Darüber hinaus werden weitere Funktionalitäten

mit der neuen Software verbunden, ausgerichtet an der Verbesse-

rung der Dienstleitungen im Servicebereich für die Studierenden,

Dozenten und Praxispartner (siehe Abbildung 2).

Einhergehend mit der Abbildung der Geschäftsprozesse

in der Campussoftware sollen alle Schnittstellen (Webportal,

E-Learning-Plattform) barrierefrei implementiert werden, um so

die Chancengleichheit für Benachteiligte herzustellen.

Der Projektzeitplan sieht vor, dass im April 2010 der erste Teil

der Campussoftware an einem Standort in den Produktivbetrieb

geht. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Sachbearbeiter im Bereich

Lehre Ergebnisse von Prüfungsleistungen erfassen, Modulno-

ten berechnen lassen sowie erforderliche Bescheinigungen und

Zeugnisse drucken können. Ferner müssen die Studierenden ihren

Ausbildungsinstitutionen zugeordnet werden können. Hierzu ist

die Migration/Erfassung der Stammdaten der Studierenden, der

Institutionen, der Personen (haupt- und nebenberufl ich Lehrende)

sowie der bestehenden Veranstaltungsdaten notwendig. Darüber

hinaus sollen alle Studierenden ihre Kurs- und Individualpläne ein-

sehen können. Weiterhin soll die Zuordnung von Lehrbeauftrag-

ten zu Lehrveranstaltungen möglich sein und für nebenberufl iche

Lehrbeauftragte soll die Erstellung und Abrechnung von Honorar-

verträgen abgebildet werden. Nach dem Abschluss der BA-spezi-

fi schen Softwarebestandteile, dem Test und dem „Ausrollen“ an

alle Standorte sollte das Gesamtsystem mit der im Leistungsver-

zeichnis spezifi zierten Funktionalität Ende Februar 2011 an allen

Standorten der Berufsakademie Sachsen verfügbar sein. Bis zum

Jahresende 2009 standen die folgenden Schritte an:

Beschaffung der erforderlichen Hardware, ›Durchführung von Prozessworkshops zur Erfassung der BA- ›Prozesse,

Installation und Customizing einer Testlandschaft. ›

Zu den maßgeblichen Akteuren in dieser Projektphase gehö-

ren die sogenannten Key-User der einzelnen Standorte. Deren

Aufgabe ist es, gemeinsam mit der Projektgruppe und den Projekt-

mitarbeitern der Firma VEGA, alle wesentlichen Studienprozesse

der BA zu erfassen und zu harmonisieren. Im nächsten Schritt

werden diese dann in die Software implementiert (Abbildung 3).

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die in den Projektzielen

defi nierten Anforderungen erfüllt werden und die Berufsakade-

mie Sachsen ein auf ihre Geschäftsprozesse angepasstes moder-

nes und integriertes IT-System erhält.

Abbildung 1: Unterzeichnung des Vertrages (v.l.n.r: Prof. Dr. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Berufsakademie Sachsen, Herr Müller, Geschäftsführer der VEGA Deutschland)

> Management der Studierenden- und Dozentendaten

> Management der Praxispartner

> Pflege und Verwaltung von Leistungsnachweisen

> Management der Studien- und Prüfungsordnungen

> Ressourcenmanagement

> Interessenten- und Bewerbermanagement

> Self-Service-Funktionen für Studierende und Dozenten

> Verwaltung von Absolventendaten und Freunden der BA

ZIELE

Stammdatenerfassung und -pflege

Interesse/Bewerbung/Zulassung

Immatrikulation

Studium Exmatrikulation

Alumni

BERICHTSWESEN

Abbildung 2: Ziele des Projekts „Einführung einer Campussoftware an der Berufsakademie Sachsen“

Abbildung 3: Hauptprozesse

AutorProf. Dr.-Ing. Frank Schweitzer Stellvertrender DirektorStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax: 0351 81334-20/29E-Mail: [email protected]

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54 > 01/10 Treffpunkt BA 55> 01/10 Treffpunkt BA

Vermischtes Vermischtes

Richtfest für den Neubau am neuen Standort der Staatlichen Studienakademie Dresden

Am Nachmittag des 6. November 2009 war es soweit: Das

Richtfest für den Neubau des künftigen Domizils der Staatli-

chen Studienakademie Dresden und der Evangelischen Hoch-

schule für Soziale Arbeit Dresden in der Hans-Grundig-Straße 25

wurde gefeiert. Zu diesem festlichen Akt hatte der Staatsbetrieb

Sächsisches Immobilien- und Baumanagement Dresden (SIB)

eingeladen.

Nachdem der Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Säch-

sisches Immobilien- und Baumanagement Dresden, Herr Dr.

Nickol, die zahlreich erschienenen Gäste, die Bauarbeiter, Bau-

planer und Mitarbeiter der Staatlichen Studienakademie Dresden

und der Evangelischen Hochschule begrüßt hatte, hielt Herr Prof.

Janosch, Leiter der SIB–Zentrale, eine Ansprache zur geplanten

Nutzung des Campus, des Neubaus und zum Baufortschritt. Im

Neubau, der nun im Rohbau fertig gestellt ist, werden im Erd-

geschoss technische Labore der Studienakademie Dresden, im

ersten Obergeschoss eine Mensa mit ca. 200 Sitzplätzen und im

zweiten Obergeschoss eine gemeinsame Bibliothek der beiden

Bildungseinrichtungen untergebracht sein.

Im weiteren Verlauf des Richtfestes wurden Grußworte durch

Herrn Hansjörg König, Staatssekretär im Sächsischen Staatsmi-

nisterium für Wissenschaft und Kunst, durch Herrn Prof. Dr. Kröp-

pelin, Direktor der Berufsakademie in Dresden, und Herrn Prof.

Dr. Evers, Rektor der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit

Dresden überbracht.

Im Grußwort von Herrn Professor Kröppelin heißt es u. a.: „Die

Labore, Bibliothek und Infrastruktur im Neubau werden künftig

auch Forderungen des lebenslangen Lernens gerecht. Weiterbil-

dung und Wissenstransfer sind Elemente im tertiären Bildungsbe-

reich und sind an der Berufsakademie umzusetzen – bautechnisch

und ausstattungsseitig werden die Voraussetzungen realisiert.

Innovatives Klima wird somit geschaffen und der wirtschaftli-

che Nutzen ist vorausschaubar – für Staat und Wirtschaft“ und

abschließend: „Somit wird weiterhin die BA Dresden, neben den

weiteren Standorten in Sachsen, durch die exzellente Ausbildung

der Studierenden äußert gefragt sein. Beschäftigungsfähige

Absolventen werden vor allem der sächsischen Wirtschaft ohne

Einarbeitungsphase zur Verfügung gestellt. Die Anstrengungen,

die der Freistaat für den Ausbau der Berufsakademie Sachsen

hier und heute für die BA Dresden unternimmt, sind respekta-

bel und verdienen Dank seitens der Studierenden, unserer Pra-

xispartner und uns als Nutzer... ich wünsche dem Bau weiterhin

einen guten Verlauf und bedanke mich bei den Architekten, der

Bauleitung und den ausführenden Firmen und auch dafür, dass

wir unseren Teil dazu beitragen durften und wünsche uns weiter-

hin eine gute Zusammenarbeit.“

Nachdem die Richtkrone durch die Bauleute gesetzt war,

wurde durch den Staatsbetrieb zum Richtschmaus geladen.

Ziel aller am Bau Beteiligten ist es nun, die Schlüsselübergabe

des Neubaus und die sanierte, modernisierte Altbausubstanz

an die Nutzer bis Anfang März 2011 vorzunehmen. Dann werden

funktionell gut ausgestattete Labore, Seminarräume, Hörsäle

einschließlich Bibliothek und Mensa für die Lehre zur Verfügung

stehen, die den Anforderungen der beiden Hochschuleinrichtun-

gen in Zukunft entsprechen.

Veranstaltungen und Messetermine 2010

Messe „azubi- und studientage“ in Chemnitz

Datum 12. bis 13. März 2010

Zeit 10:00 bis 16:00 Uhr

Ort Messe Chemnitz, Messeplatz 1

Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen,Standnr.: noch offen

Infos unter www.azubitage.de

Eintritt kostenfrei

Messe „azubi- und studientage“ in München

Datum 19. bis 20. März 2010

Zeit 9:00 bis 16:00 Uhr

Ort M,O,C, München, Halle 3, Lilienthalallee 40

Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen,

Standnr.: noch offen

Infos unter www.azubitage.de

Eintritt kostenfrei

Veranstaltung 13. „Tag der Hochschulen“

im BIZ Bautzen

Datum 20. März 2010

Öffnungszeiten 9:00 bis 12:00 Uhr

Ort Agentur für Arbeit Bautzen, BIZNeusalzaer Straße 2 in 02625 Bautzen

Messe „Holz-Handwerk“ in Nürnberg

Datum 24. bis 27. März 2010

Öffnungszeiten 9:00 bis 18:00 Uhr

Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr

Ort Messezentrum Nürnberg

Stand Halle: 12.0, Standnr.: 615

Infos unter www.holz-handwerk.de

Eintritt siehe Internetseite

Kolloquium „Chancen in Mitteldeutschland“

in Leipzig

Datum 27. bis 28. Mai 2010

Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr

Ort Trade Center Leipzig/Halle,

Münchener Ring 2

Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen,

Standnr.: noch offen

Infos unter www.if-talent.de

Eintritt kostenfrei

Veranstaltung Abend zur Berufs- und Studienorientie-

rung am Gymnasium Dresden-Plauen

Datum 30. März 2010

Öffnungszeiten 18:00 bis 20:30 Uhr

Ort Gymnasium Dresden-PlauenKantstraße 2 in 01187 Dresden

Messe „Chancen in Dresden“

Datum 23. bis 24. Juni 2010

Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr

Ort MARITIM Hotel & Internationales

Congress Center Dresden

Ostra-Ufer 2

Stand Standnr.: noch offen

Infos unter www.if-talent.de

Eintritt kostenfrei

Messe „Chancen in Berlin“

Datum 24. bis 25. Juni 2010

Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr

Ort Arena Berlin-Treptow, Eichenstraße 4

Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen

Infos unter www.if-talent.de

Eintritt kostenfrei

Messe „Chancen in Franken“ in Fürth

Datum 6. bis 7. Juli 2010

Öffnungszeiten 8:30 bis 14:45 Uhr

Ort Stadthalle Fürth, Rosenstraße 50

Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen

Infos unter www.if-talent.de

Eintritt kostenfrei

Messe „abi pure“ in Nürnberg

Datum 16. bis 17. Oktober 2010

Öffnungszeiten 9:00 bis 16:00 Uhr

Ort Nürnberg Messe, Frankenhalle,

Messezentrum 1

Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen

Infos unter www.azubitage.de

Eintritt kostenfrei

Messe „azubi- und studientage“ in Kassel

Datum 29. bis 30. Oktober 2010

Öffnungszeiten 9:00 bis 16:00 Uhr

Ort Messe Kassel, Halle 3 und 4, Damaschke-

straße 55

Stand Gemeinschaftsstand der BA Sachsen, Standnr.: noch offen

Infos unter www.azubitage.de

Eintritt kostenfrei

AutorDipl.-Ing. Manfred SchlegelBaubeauftragterStaatliche Studienakademie Dresden

Kontakt:Heideparkstraße 8 in 01099 DresdenTel./Fax.: 0351 81334-98/29E-Mail: [email protected]

Richtkranz

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TREFFPUNKT BA Zeitschrift der Berufsakademie DresdenHeideparkstraße 801099 Dresden

Telefon: 0351 81334-0E-Mail: [email protected]: www.ba-dresden.de

>>Impressum4. Jahrgang, 1. Ausgabe ISSN: 1864-7863

HerausgeberDer DirektorProf. Dr.-Ing. D. Kröppelin (kr)Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden

RedaktionRedaktionsleitung: Franziska Wels, M.A. (fw) und Dr. Thomas Grassmann (tg)

Redaktionsmitglieder: Ariane Glöckner, Dipl.-Ing. (FH) Dirk Siebrecht, Cathleen Starke, Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Torsten Stein, Christine Stojanow

KontaktE-Mail: [email protected]: +49 (0)351 84023-44

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Fotos: Titelbild: eigene Bestände

Druck: Druckerei Wagner GmbH, Siebenlehn

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Erscheinungsort: Dresden

Erscheinungstermin: zweimal jährlich