ausgabe 22 oktober 2011 - Strabag...sich im Chat, Pressemitteilungen werden „gepostet“, Fotos im...

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inform ausgabe 22 oktober 2011 DAS MAgAZIN DER STRABAg SE MENScHLIcHE MEISTERLEISTUNgEN UNSERE MITARBEITER IM FOKUS HOcH HINAUS IM NORDEN ROTTERDAMER HAFEN MIT DER WüSTE VERWAcHSEN ZüBLIN BAUT AUF ABU DHABI

Transcript of ausgabe 22 oktober 2011 - Strabag...sich im Chat, Pressemitteilungen werden „gepostet“, Fotos im...

informausgabe 22 oktober 2011

Das magazin Der sTraBag se

menschliche meisTerleisTungen unsere miTarBeiTer im Fokus

hoch hinaus im norDen roTTerDamer haFen

miT Der WüsTe verWachsen züBlin BauT auF aBu DhaBi

EDITORIAL

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sehr geehrte daMen und herren!

Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe der Inform ist das heutzutage häufig gebrauchte Schlagwort CSR. Corporate Social Responsibility ist aber mehr als das. Einer der Puzzlesteine von CSR und damit auch ein wichtiges Ziel von Nachhaltigkeit, ist im Beitrag auf Seite 8 das Thema „Risiko, Strategie, Rendite“. Ein Blick in unsere Bücher bestätigt, dass STRABAG mit diesem scheinbar kein Problem hat: Auch wenn noch nicht alle strategischen Ziele erreicht werden konnten (z. B. in Russland) und diverse Risiken schlagend wurden (z. B. der Konjunktureinbruch in einigen Konzernländern, Zahlungs-ausfälle, Kursverluste, etc.), zeigen alle wichtigen Kennzahlen in einem seit vielen Jahren konstanten Trend nach oben. Ein zweiter Blick lässt erkennen, dass diese Kontinuität bzw. Nachhaltigkeit der hohen Verdichtungsebene der Zahlen geschuldet ist. Ich habe für diesen Effekt das Wort „Tausendfüßlerprinzip“ erfunden und immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, darauf bauen zu können, dass in einem so großen Konzern wie dem unseren immer aus-reichend viele und große Bereiche überproportional gut wirtschaften und damit das Ergebnis strauchelnder oder gar darniederliegender Bereiche mehr als ausgleichen.

Ob nun Euro-Rettungsschirm oder STRABAG Tausendfüßler, jede Solidargemeinschaft erfordert – wenn sie von allen akzeptiert und gestützt werden soll – die größtmögliche Anstrengung jedes einzelnen Mitgliedes sie nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Nachhaltigkeit ist daher das Gebot für alle Managementebenen, und das nicht nur was einzelne Puzzleteile betrifft, sondern umfassend für die gesamte CSR. Bei den Themen „Risiko und Rendite“ unter-stützt unser umfangreiches Gewinnbeteiligungs- und Prämien-system mit seinem Lenkungseffekt die Zielerreichung. Bei anderen wie z. B. CO2-Vermeidung oder Arbeitsschutz, gibt es Lenkungs-maßnahmen (noch) nicht. Umso wichtiger ist das Verantwortungs-bewusstsein jedes Einzelnen! Darauf zu vertrauen, der jeweils andere

Hans Peter HaselsteinerVorstandsvorsitzender der STRABAG SE

würde die notwendigen Anstrengungen schon unternehmen, OHNE das selbst auch zu tun, ist ein so schwerwiegender Regelverstoß, dass damit Konsequenzen einhergehen müssen. Die Messbarkeit dieser Anstrengungen und damit ihre Vergleichbarkeit wird laufend verbessert und bald werden wir über Indices verfügen, die Umwelt-belastung, Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit, Ethikstandards u.v.a. mehr auch in kleinen Unternehmenseinheiten widerspiegeln. Ich bin sicher, dass das sich ergebende Bild für den Gesamtkonzern ebenso befriedigend sein wird, wie heute der Blick auf das Ergebnis. Und wie bei diesem, wird der zweite Blick Defizite offenbaren, die von den zuständigen Kollegen verantwortet werden müssen.

Daher bitte ich Sie, den Themen CSR und Nachhaltigkeit Ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen und bedanke mich bei Herrn Norbert Pralle, dass er die Aufgabe des Koordinators über-nommen hat.

Ihr

Hans Peter Haselsteiner

Editorial inform 22

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InhALT

news 04 WIE vIEL IsT EIn KubIKmETER? 365 ausgewählte Orte im Land der Ideen 05 „DAs InTERnET vERgIssT nIchT“ social media-Richtlinie 06 EnTWIcKLung föRDERn Ausbildungszentrum KAbZ Deutschland 08 unsER EngAgEmEnT füR DIE ZuKunfT neue Ausrichtung im Konzern 10 10 fRAgEn An … Im gespräch 12 ZuRücK Auf DIE schuLbAnK Karriere news

titeLtheMa 15 mEnschLIchE mEIsTERLEIsTungEn unsere mitarbeiter im fokus

Menschen bei strabag 23 hELfEnDE hänDE sTRAbAg mitarbeiter vor dem vorhang

strabag units 28 DER bLIcK In DIE ZuKunfT 5D-Planung

projekte 30 DIE bRücKE füR mEnschEn brückenbau in Polen 32 hOTEL DER suPERLATIvE hotel JW marriott in baku 34 hOch hInAus Im nORDEn Rotterdamer hafen 36 In LufTIgEn höhEn baustelle in den österreichischen Alpen 37 gROssEInKAuf Im „Täby“ Ausbau des Einkaufszentrums 38 12 Km DIE Es In sIch hAbEn moderner straßenbau in Deutschland 40 mIT cOLT Auf ERfOLgsKuRs sTRAbAg Pfs 42 mIT DER WüsTE vERWAchsEn Züblin baut auf Abu Dhabi

speciaLs 44 EIn bILD sAgT mEhR ALs 1.000 WORTE Tipps & Tricks 47 suDOKu Rätselkönig gesucht

events 46 sPORT, sPAss, AcTIOn Aktive Kollegen

www.strabag.com inform 22 Inhalt

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365 AusgEWähLTE ORTE Im LAnD DER IDEEn

wie vieL ist ein kubikMeter?

Diese und ähnliche fragen stellen sich viele schüler.

Denn mathematik gilt allgemein nicht gerade als Lieblings-

fach. Dass dies aber nicht immer so sein muss, zeigt die

Lernpartnerschaft „mathematik auf der baustelle“ der

sTRAbAg mit der örtlichen hauptschule Düren-gürzenich.

Deutschland. Um Mathematik für Schüler greifbar und spannend zu machen, haben STRABAG Verkehrswegebau, Bereich Düren, und die Gemeinschaftshauptschule Düren-Gürzenich die Lernpartner-schaft „Mathematik auf der Baustelle“ gestartet.

der „ausgewähLte ort“

Durch den jahrelangen Erfolg bestärkt, reichten die Verantwort-lichen das Projekt heuer für den deutschlandweit ausgetragenen Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ein. Die STRABAG Idee überzeugte die unabhängige 20-köpfige Expertenjury aus Wissen-schaftlern, Wirtschaftsmanagern sowie Journalisten und Politikern: Sie kürten das Projekt „Mathematik auf der Baustelle“ aus über 2.600 Bewerbungen zum Gewinner dieses Innovationswettbewerbes. Es ist nun einer der 365 „Ausgewählten Orte“.

Die feierliche Preisverleihung und Vorstellung der Lernpartner-schaft fanden im Rahmen eines Tages der offenen Tür am 30.6.2011 in der Gemeinschaftshauptschule Düren-Gürzenich statt. Thomas Nyhsen, Bereichsleiter der STRABAG Düren, ist stolz auf die Aus-zeichnung und betonte bei der Verleihung: „Gemeinsam mit der Schulleitung, den Lehrern und Schülern zeigen wir, dass Mathematik nicht langweilig sein muss. Die Schüler sind wissbegierig und der Verkehrswegebau bietet ein spannendes Tätigkeitsfeld. Wir werden diese Erfolgsgeschichte sicher noch lange fortführen.“

Mathe auf der bausteLLe

In Kleingruppen von acht bis vierzehn Schülern der zehnten Schulstufe macht Peter Frohn, Kalkulator der STRABAG Düren, Mathematik greifbar und verständlich. Gemeinsam suchen sie wöchentlich auf mathematische Fragen direkt auf der Baustelle nach Lösungen. Ausgerüstet mit Zollstock, Stift und Papier vermessen die jungen Techniker Strecken und Flächen oder zeichnen maßstabs-getreue Skizzen. So sind zehn Meter nicht einfach nur eine Maß-angabe, sondern eine begreifbare Strecke. Zurück im Klassenraum berechnen die jungen Köpfe Flächen und Volumen, am Ende der Übung schreiben sie sogar Rechnungen des jeweiligen Projektes. Das oft trockene Fach Mathematik ist am Bau auf keinen Fall lang-weilig!

Doch nicht nur die Schüler profitieren von dem Lernprojekt. STRABAG konnte durch dieses spannende Projekt schon so manchen Schüler für eine Ausbildung in der Bauindustrie begeistern und als Nachwuchskraft gewinnen.

„So macht Mathe Spaß“, meinen die Schüler der Gemein-schaftshauptschule, „endlich ein spannender Unterricht. Vielleicht wird Mathematik doch noch eines unserer Lieblingsfächer.“ Durch dieses tolle Projekt wird eben nicht nur für die Schule, sondern fürs Leben gelernt.

AnsPREchPERsOn: Peter Frohn, Verkehrswegebau UB Deutschland Nord 6I, Dir. Köln (DE)

Preisverleihung „365 Orte im Land der Ideen“

Schüler erleben Mathematik hautnah am Bau.

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International. Die Öffentlichkeit verbindet mit der Marke STRABAG bestimmte Werte und Leistungen. Wir STRABAG Mit-arbeiter sind Botschafter des Konzerns, denn auch unser Verhalten bestimmt, wie unser Unternehmen wahrgenommen wird.

Ob wir uns im beruflichen Umfeld bewegen oder privat bzw. im Internet Meinungen äußern, macht immer weniger Unterschied. Die rasanten technischen Entwicklungen der letzten Jahre haben nämlich auch die Kommunikation der Menschen verändert. Freunde treffen sich im Chat, Pressemitteilungen werden „gepostet“, Fotos im Netz hochgeladen, Informationen in „Wikis“ bereitgestellt und Themen in Foren diskutiert.

Das so genannte Mitmachweb (Web 2.0), auch „Social Media“ genannt, lädt Benutzer ein, Informationen selbst zu erstellen, zu bearbeiten und zu verteilen. Die bekanntesten Plattformen sind YouTube, Twitter, Facebook und Wikipedia. Der interaktive Aus-tausch auf diesen Websites ist schnell und einfach möglich. Dies geschieht oft öffentlich und ist für alle les- und mitverfolgbar. Aber Vorsicht, das Internet vergisst nicht! Einmal Veröffentlichtes lässt sich nicht immer aus dem Netz entfernen.

Kurznachrichten + +

ODEn räumt ab Die STRABAG Tochter ODEN Anläggningsentreprenad AB in Schweden erhielt den Auftrag für drei neue Infrastruktur-projekte: Teilerrichtung des größten neuen Stadtviertels Stockholms, Gleistunnel mit Zwischenstationen für die Metro in Helsinki, Abschnitt der Autobahn E45 in Schweden. Gesamtauftragsvolumen: € 76 Mio.

spitzenposition im deutschen Wasserbau Mit der Erhöhung des Anteils an der Josef Möbius Bau AG von 70% auf 100% sowie dem Erwerb des Ingenieurwasser-bauunternehmens Ludwig Voss baut STRABAG ihr Engage-ment im Wasserbau weiter aus.

digitaLer knigge

In den sozialen Netzwerken verschwimmt die Trennlinie zwi-schen privat und beruflich immer mehr. Einheitliche Regelungen zum Umgang mit Social Media-Plattformen sind deshalb notwendig. Zum einen gelten die Regeln der Offline-Welt genauso im Web. Eine höfliche und ehrliche Kommunikation sollte online ebenso beachtet werden, wie die Trennung von Fakten und Meinungen. Und wie beim persönlichen Kontakt ist Vertrauliches vertraulich.

strabag spieLregeLn

STRABAG SE hat für den Konzern gemeinsame, verbindliche Regeln zur Nutzung von Social Media-Plattformen beschlossen. Die Social Media-Richtlinie ist immer anzuwenden, wenn jemand im Namen von STRABAG im Internet auftritt bzw. sich der Konzern selbst auf den Portalen präsentiert.

„Wir möchten vorerst zurückhaltend bleiben, denn: Handy-Videos auf YouTube eines laut fluchenden STRABAG Arbeiters auf der Bau-stelle machen sich nicht so gut. Die Beteiligten denken sich oft nichts dabei oder wissen gar nicht, dass sie gefilmt werden. Wir müssen uns bewusst machen: Informationen brauchen nur Sekunden, um im Internet für alle öffentlich zugänglich gemacht zu werden“, sagt Diana Klein, Leiterin der STRABAG SE Konzernkommunikation.

Die Social Media-Richtlinie steht Konzernmitgliedern in 16 Sprachen zur Verfügung. Zu finden ist die Guideline im STRANET unter: KONZERN > Konzernkommunikation > Wir über uns > Konzern-richtlinie Social Media STRABAG Konzern

AnsPREchPERsOn: Diana Klein, Servicebetriebe, Konzernkommunikation

sOcIAL mEDIA-RIchTLInIE

„das internet vergisst nicht“

sTRAbAg muss sicherstellen, dass ihre einheitlichen

Kernbotschaften veröffentlicht werden – auch im

Internet. Die Richtung, in die sich das Internet ent-

wickelt, macht eine Konzernrichtlinie zum umgang

mit diesem medium notwendig.

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AusbILDungsZEnTRum KAbZ DEuTschLAnD

entwickLung fördern

Auch in dieser Ausgabe möchten wir wieder eine erfolg-

reiche Ausbildungseinrichtung aus dem Konzern vor-

stellen. Das kaufmännische Ausbildungszentrum (KAbZ)

ist der zentrale Ausbildungsort in Deutschland für alle

operativ tätigen kaufmännischen Auszubildenden.

Deutschland. In Zeiten knapper werdender Fachkräfte gewinnt die innerbetriebliche Ausbildung immer mehr an Bedeutung. Der STRABAG Konzern sichert den Bedarf an Nachwuchskräften und bildet selbst in verschiedenen Berufen aus. Im kaufmännischen Aus-bildungszentrum am Standort Bebra (in der Nähe von Bad Hersfeld) erhalten die kaufmännischen Auszubildenden einen Gesamtüberblick über den STRABAG Konzern mit all seinen Begrifflichkeiten und Gepflogenheiten. Darüber hinaus erwerben sie BRVZ-spezifische Kenntnisse, die im Rahmen ihrer operativen Ausbildung nicht ver-mittelt werden können. Das KABZ stellt mit den optimal zugeschnit-tenen Schulungsmodulen eine sowohl unter qualitativen wie auch unter zeitlichen Aspekten effiziente Wissensvermittlung sicher. Dieses Ausbildungsangebot bildet einen Zusatz zur täglichen Ausbildungs-arbeit. Hauptverantwortlicher des KABZ ist Winfried Stein. Er wird von Kollegen des BRVZ und aus operativen Bereichen unterstützt.

geMeinsaMe entwickLung

Seit dem 1.4.2009 bietet das KABZ fünf verschiedene Seminar-module an. Die früher im BRVZ Köln vermittelten Lehrinhalte werden seitdem vom KABZ abgedeckt. Dieses Ausbildungsangebot wurde aufgenommen, um auch in Zukunft die gesetzlichen Vorgaben der Ausbildungsverordnung einhalten zu können. Die Verantwortung für die kaufmännischen Auszubildenden liegt unverändert bei den aus-bildenden operativen Einheiten.

Der KABZ-Lenkungskreis setzt sich aus Vertretern operativer Einheiten, Ausbildern und BRVZ-Vertretern zusammen. Alle inhalt-lichen und organisatorischen Belange werden von diesem Organ gesteuert. So werden gemeinsam die fünf Module stetig optimiert und weiterentwickelt.

Während der 3-jährigen Ausbildung müssen diese fünf Module für jeweils eine Woche besucht werden:

Basismodul 1: Einführung (Voraussetzung für Modul 2–5) Modul 2: Personalverwaltung und -abrechnung Modul 3: Debitorenbuchhaltung und Fakturierung Modul 4: Kreditorenbuchhaltung und Treasury Modul 5: Kostenrechnung, Betriebsabrechnung, ARGEN, Bilanzen

Die Tätigkeit im KAbZ macht mir spaß, weil …

ich immer wieder neu gefordert werde ich gerne mit jungen Leuten zusammenarbeite ich Wissen weitergeben kann es nie langweilig wird ich hier nie auslerne

Winfried Stein, KABZ-Ausbildungsleiter

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Info + +

Welche berufe werden im KAbZ ausgebildet? Industriekaufmann/-frau Bürokaufmann/-frau Kaufmann/-frau für Bürokommunikation Immobilienkaufmann/-frau

liche Ausbildung für die wichtigsten gewerblichen Bauberufe durch-geführt. Geplant ist, die Anzahl der gewerblichen Auszubildenden in Bebra bis Ende 2012 von derzeit 35 auf rund 100 zu erhöhen. Das Angebot richtet sich insbesondere an junge Menschen, die nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss bereit sind, ihre ersten Berufser-fahrungen überregional an wechselnden Standorten der STRABAG Gruppe zu sammeln.

AnsPREchPERsOn: Katharina Müller, Servicebetriebe, ZB BRVZ Deutschland

Lehren und Lernen im KABZ

„Man muss nicht alles wissen – man muss nur wissen, wo es steht! Dieses Zitat von Albert Einstein trifft den Kern unserer modu-laren Ausbildung hier im KABZ recht gut“, erklärt Stein.

Die Auszubildenden haben im KABZ die Gelegenheit, sich mit Auszubildenden anderer Direktionen und Bereiche auszutauschen und können sich somit ein deutschlandweites Netzwerk im Konzern aufbauen. Insgesamt haben rund 498 Teilnehmer die KABZ-Schu-lungen seit der Eröffnung besucht.

fachkräfte von Morgen

Um den Bedarf an Fachkräften nachhal-tig zu sichern, ist es ein erklärtes Ziel, die Ausbildung von qualifizierten Nachwuchs-kräften weiter voranzutreiben. Neben der kaufmännischen Ausbildung im KABZ hat der Verkehrswegebau gerade eine Ausbil-dungsoffensive im gewerblichen Bereich am Standort Bebra eingeleitet. Zum gezielten Ausbau dieser Nachwuchsförderung wurde das bereits bewährte bisherige Ausbildungs-zentrum von dem Tochterunternehmen Kirchner zur „Konzern-Lehrwerkstatt“ der STRABAG AG umfunktioniert.

Seit dem 1.8.2011 wird in dieser Lehr-werkstatt zusätzlich eine zentrale betrieb-

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nEuE AusRIchTung Im KOnZERn

unser engageMent für die Zukunft

nachhaltigkeit – ein begriff der häufig zu leichtfertig

verwendet wird, aber dennoch für eine gute sache steht.

International. „Im Zuge unserer Bauaktivitäten hinterlassen wir Spuren in der Natur“, so Hans Peter Haselsteiner. „Da wir den Kern unserer Geschäftstätigkeit nicht ändern können, überlegen wir uns gezielt, wie wir mit unseren Aktivitäten einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten können.“ Die ökologische Orientierung ist auch im Bauwesen angekommen. Dies zeigt sich vor allem im Immobilien-bereich, wo nachhaltige Immobilien zumindest bei Büroimmobilien bereits Standard sind. Neben der Berücksichtigung von ökolo-gischen und sozialen Kriterien während der Nutzungsphase werden bei diesen Gebäuden auch der Transportweg der Baustoffe sowie die Recyclingquote der Bauabfälle in der Bauphase berücksichtigt.

nur ein trend?

Vor einigen Jahren wurden Unternehmen aufgefordert, Standards für ihr Qualitätsmanagement aufzustellen. Umfangreiche Berichte und Dokumentationen mussten erstellt werden, Prozesse und Abläufe wurden evaluiert – eine Entwicklung, die vor allem durch die Neu-erungen im IT-Bereich geschah. Ähnliches beobachtet man im Moment bei der Nachhaltigkeit. Am Markt gibt es bereits eine Viel-zahl an Zertifikaten im ökologischen Bereich. Produkte werden nach ihrer Herkunft, Umweltbeeinflussung oder ihrem Transportweg be-wertet. Die Anzahl dieser Siegel und Zertifikate ist inzwischen un-überschaubar. Allein im Bausektor spricht man von 16 Zertifizierungs-systemen. Grundlegendes Ziel dieser Zertifikate ist, dem Kunden erweiterte Vergleichsmöglichkeiten für seine Kaufentscheidung zu geben.

Immer mehr hinterfragt der Kunde bei Ausschreibungen neben ökonomischen, auch ethische und ökologische Aspekte. Diese Vor-gaben gilt es zu erfüllen, will man im internationalen Wettbewerb bestehen. Beispielhaft sei eine Handlungsweise aus den Niederlanden erwähnt, die sich bereits durchgesetzt hat: Der Bahnbetreiber ProRail offeriert den Bietern gestaffelte Preisboni, abhängig davon, wie ernst-haft das bietende Unternehmen seine CO2-Emissionen misst und zu reduzieren versucht. Darüber hinaus werden im Präqualifizierungs-

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prozess vor allem bei Großprojekten nicht nur die Nachhaltigkeits-aktivitäten des unmittelbaren Bereichs verlangt, sondern die des gesamten Konzerns.

keine heisse Luft

Die Themen müssen zusammenhängend betrachtet werden: Ökonomische Verantwortung Ökologische Verantwortung Soziale Verantwortung Mitarbeiter und Arbeitsplatz Mission, Vision, Ethik Werte und Compliance

Daher wurden diese Themenfelder als Puzzlesteine dargestellt, die zusammengesetzt einerseits den Umfang von CSR, andererseits auch deren ganzheitlichen Ansatz illustrieren.

Corporate Social Responsibility (CSR) umfasst all diese Aufga-benfelder zur nachhaltigen Entwicklung. Eine gemeinsame Bearbei-tung wird gewährleistet durch die enge Zusammenarbeit der Kon-zernstabsbereiche CLS, CM, Zentrale Technik, TPA, BPM, BMTI, Konzernkommunikation sowie Ombudsleuten, Compliance-Ansprech-partner und Stiftungsbeauftragte. Übergeordneter Koordinator ist seit Mai 2011 Norbert Pralle. Er wurde zum CSR-Manager des STRABAG Konzerns ernannt und berichtet direkt dem Vorstand.

„Der Begriff ‚Nachhaltigkeit’ wird leider häufig als Modewort und zu Marketingzwecken strapaziert. Wir werden nur gezielte Schritte setzen, die den maximalen Erfolg bringen und zu unserer Branche und zu unseren Unternehmenswerten passen“, so Pralle. „Natürlich erfordert diese neue Ausrichtung zusätzlichen Aufwand. In den Aktivitäten sehen wir aber große Chancen!“ Die von Außen er-zwungene Effektivität führt zu umfassenden energetischen Ein-sparungen, Prozessoptimierungen und damit auch zur Kosten-

reduktion. Reagiert der Konzern frühzeitig, können Wettbewerbs-vorteile entstehen, neue Märkte und Kunden identifiziert und mit dem Vorteil Ökobilanzierungskompetenz oder gesteigerter Innova-tions- und Entwicklungsleistungen für sich gewonnen werden.

ökobiLanZ

Die ökologische Verantwortung ist ein Themenfeld von CSR, das die zwei Aktionsfelder Ökobilanzierung und Maßnahmen zur Reduktion von Umweltwirkungen umfasst. Dazu wurde eine gezielte strategische Aktivität bereits durchgeführt:

STRABAG hat in einem ersten Schritt alle Verbrauchsquellen im Konzern identifiziert, um eine Basis für die quantitative Erfassung der CO2-Emissionen zu errechnen. Die CO2-Bilanzierung ist maß-geblicher Teil der Ökobilanzierung. Diese Ökobilanz erfasst, welche Auswirkungen ein realisiertes Bauprojekt auf die Umwelt hat. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus von Planung, Bau, Betrieb und Rückbau berücksichtigt. Ziel ist, alle ökobilanzrelevanten Aktivitäten so rasch und effizient wie möglich in Routineprozesse zu überführen und Synergien zu nutzen. Zahlreiche bereits begonnene Aktivitäten bilden eine robuste Basis. Sie müssen lediglich koordiniert und ziel-gerichtet für die Ökobilanzierung ausgeweitet werden. Darauf auf-bauend wird die Ökobilanzierung zu einem strategischen Werkzeug ausgebaut, das etwa im Rahmen von Nebenangeboten genutzt werden kann. Dadurch kann der Konzern bereits im Bieterverfahren nicht-finanzielle Faktoren berücksichtigen. Weiters führte die Berück-sichtigung der Umweltauswirkungen bereits zu innovativen Ansätzen innerhalb des Konzerns, wie dem Einbau von Stickoxid-Reinigungs-systemen oder der Entwicklung von Niedertemperaturasphalt. Speziell im letzten Beispiel zeigt sich, dass diese ökologische Maß-nahme auch einen ökonomischen Wert hat.

AnsPREchPERsOn: Norbert Pralle, Servicebetriebe, ZB Zentrale Technik, Dir. Zentrale Technik Stuttgart (30)

Info + +

Wofür steht das Logo? Das Logo thematisiert die globale Dimension der Herausforde-rung. Die Atmosphäre wird angedeutet, das Wasser als grundle-gende Ressource des Blauen Planeten dargestellt. Der Farbe Blau schreiben wir Sauberkeit und Verlässlichkeit zu; sie soll ver-einigend und ausgleichend wirken. Blau verbinden wir somit mit einer ökologisch bewussten Lebensweise.

Was verbirgt sich hinter csR? Corporate Social Responsibility (CSR) steht für den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, für verantwort-liches unternehmerisches Handeln gegenüber der Gesellschaft. Dies beinhaltet im Speziellen den Dialog mit den Stakeholdern bzw. den Interessensgruppen, wie Kunden, Aktionären, aber auch Mitarbeitern.

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Pater Georg Sporschill SJ hat für jeden stets ein offenes Ohr.

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International. Konzernweit gibt es interne und externe Ansprech-partner, an die sich Mitarbeiter jederzeit mit Hinweisen oder einem einschlägigen Anliegen wenden können. Als neuer interner Ombuds-mann wurde Pater Georg Sporschill SJ ernannt. Der interne Ombudsmann ist Ansprechpartner für berufsbedingte persönliche Themen. inform sprach mit Pater Georg Sporschill SJ über seine neue Aufgabe als STRABAG Ombudsmann.

Wie kam die Beziehung zwischen Ihnen und STRABAG zustande? Vor zwanzig Jahren bin ich nach Rumänien gekommen, um Straßen-kinder aufzunehmen. So bin ich auf STRABAG gestoßen, die, neben dem größten Hotel in Bukarest, das schönste Kinderhaus gebaut hat. Es ist eine wunderbare Zusammenarbeit entstanden. Hans Peter Haselsteiner hat die Aufgabe des Vorstandes der gemeinnützigen Stiftung CONCORDIA übernommen und mir die Aufgaben des inter-nen Ombudsmannes in der STRABAG anvertraut.

Worin sehen Sie Ihre Aufgabe als STRABAG Ombudsmann?Als interner Vertrauensmann stehe ich vor allem für persönliche Fragen zur Verfügung. Jede Kollegin und jeder Kollege kann mit mir das Gespräch zu Themen wie Burn-out, Krankheit, Beziehungs-probleme, Sinnfragen oder anderen Anliegen suchen.

Gibt es einen bestimmten Hintergrund, warum Sie diese Aufgabe übernommen haben? Ich möchte dazu beitragen, dass die Lebensfreude und Arbeitskraft der STRABAG Mitarbeiter nicht versiegen. Denn die Mitarbeiter leisten weltweit Großes. Um dies auch weiterhin erfolgreich zu tun, stehe ich gerne beratend und vermittelnd zur Seite.

Was reizt Sie an dieser Aufgabe?Für mich ist die Arbeit mit Menschen eine Herausforderung und auch gleichzeitig meine Erfüllung. Jeder Mensch ist anders und jedes Problem ist anders. Gemeinsam zu einer Lösung zu kommen, ist der Anreiz der Arbeit als Ombudsmann. Es ist spannend, die Welt der Bauleute kennenzulernen.

Ein Mitarbeiter fühlt sich ausgebrannt und demotiviert. Wie würden Sie ihm helfen?Als Erstes ist gutes Zuhören wichtig, um die Probleme der Person zu verstehen und sich in sie hinein versetzen zu können. Weiters werde ich versuchen, den Auslöser oder Grund des Problems gemeinsam zu finden. So lassen sich eine oder gar mehrere Lösungen finden. Ich möchte den Kolleginnen und Kollegen beratend und stärkend zur Seite stehen.

Kann sich der Mitarbeiter bei persönlichen Problemen auf Ihre Diskretion verlassen?Diskretion ist eines meiner obersten Gebote. Ich kann versichern, dass Persönliches persönlich bleibt. Das „Beichtgeheimnis“ wird gewahrt.

Womit tanken Sie Kraft?Wenn mich die Arbeit freut, wenn Menschen mich brauchen, wenn ich Schönes erlebe. Solche Momente geben mir Kraft, aber auch das Gebet stärkt mich. Wer dankt, bekommt neue Kraft.

Im gEsPRäch

10 fragen an …

Ohne leistungsfähige mitarbeiter ist kein erfolgreiches

Wirtschaften möglich. sTRAbAg ist ein vertrauens-

volles Ombudsmann-system wichtig. Ein wesentlicher

Teil unserer corporate social Responsibility (csR) sind

„mitarbeiter und Arbeitsplatz“. Die konzernweite csR-

Ausrichtung wurde im vorigen beitrag erörtert.

Georg Sporschill, neuer STRABAG Ombudsmann

steckbrief pater georg sporschill sj GEbOREn Am 24.07.1946 in Feldkirch, Vorarlberg

sTuDIERTETheologie, Pädagogik und Psychologie an den Universitäten Innsbruck und Paris

1976 Eintritt in den Jesuitenorden

1991 Aufbau von Kinderhäusern und Sozialzentren, Gründung des Vereines CONCORDIA Rumänien

2004 Gründung des Vereines CONCORDIA Moldawien

2007 Gründung des Vereines CONCORDIA Bulgarien

AusZEIchnunGEn Kardinal König-Preis, Albert Schweitzer-Preis sowie das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

LEbEnsmOTTO:„Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“

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Was bedeutet für Sie „glücklich sein“? Wenn ich meine Zeit nicht vergeude. Bin ich mit Menschen zusammen, mit denen ich mich gut verstehe oder für die ich etwas unterstützend tun kann, fühle ich mich glücklich. Wichtig sind für mich Ehrlichkeit und gute Absicht. Ich schätze mutige Menschen besonders.

Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?Ich möchte Menschen begleiten, die schwere Aufgaben oder Sorgen haben. Das sind Straßenkinder genauso wie Menschen, die große Verantwortung tragen.

Wie kann der Mitarbeiter mit Ihnen Kontakt aufnehmen?Ich habe für alle STRABAG Mitarbeiter, soweit es mir möglich ist, stets ein offenes Ohr. Ich spreche deutsch, rumänisch und englisch.

Sie erreichen mich auf vielen Wegen. Ihre persönliche Kontaktaufnahme ist per E-Mail: [email protected] oder telefonisch unter +43 664 55 99 630 möglich.

Vielen Dank für das Gespräch!

Auf nach Holland mit sechs Kindern!

AusLAnDsEInsATZ mIT fAmILIE

Mit kind und kegeL

KARRIERE nEWs

Zurück auf die schuLbank

für eine erfolgreiche Karriere ist lebenslanges Lernen

durch fort- und Weiterbildung nicht mehr wegzudenken.

um den schritt zurück auf die schulbank zu wagen,

braucht es mut und Ehrgeiz. Wir möchten Kollegen

vorstellen, die dieses Engagement, die Ausdauer und

das notwendige Organisationstalent dafür beweisen.

gratulation!

Sonja Hartlieb (34) ist seit 15 Jahren im STRABAG Konzern tätig. Nach der Handelsakademie erfolgte ihr direkter Einstieg ins Berufsleben: im BRVZ Spittal /Drau in der Personalverwaltung. Im April 2002 wechselte sie in die Personalentwicklung des BRVZ HRS. Zur persönlichen Weiterentwicklung entschied sich Hartlieb 2009 für eine Coaching- und Organisationsentwicklungsausbildung. Gepackt vom Weiterbildungsfieber folgte das Masterstudium in diesem Bereich, das sie im Juni 2011 erfolgreich abschloss.

„Eine spannende Ausbil-dung – verknüpft mit wenig Frei-zeit, dafür aber mit vielen neuen Erfahrungen und Kontakten!“

Niederlande. „Für mich war klar, dass ich nur gemeinsam mit meiner Familie ins Ausland gehe“, erzählt Stefan Weiss. „Eine Wochenendbeziehung zu führen und unsere sechs Kinder nur manchmal zu sehen, kam für mich nicht in Frage.“ Weiss ist im Februar mit seiner Familie für das PPP-Projekt A15 in die Niederlande übersiedelt. Er ist dort für das Contract Management in der Projektgesell-schaft verantwortlich und wird darüber hinaus auch die Angebote für die zukünftigen PPP-Projekte in den Niederlanden mitbetreuen. Schnell hat sich die gesamte Familie, inklusive Hund und Katze, in der neuen Umgebung eingelebt. „Es war zunächst sehr viel organisatorischer Aufwand zu überwinden, die Kinder haben aber rasch neue Freunde gefunden. Und nur durch die uneinge-schränkte Unterstützung meiner Frau Astrid war dieser Schritt überhaupt möglich“, betont Weiss.

Wir wünschen Stefan Weiss viel Erfolg in Holland!

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news karriere

Thomas Lengauer (22) begann im Juni 2007 seine Lehre als Baumaschinentechniker bei der BMTI Kramsach (Österreich). Lengauer hat die Lehre 2009 mit gutem Erfolg abgeschlossen. Nach Absolvierung des Präsenzdienstes ist der junge Baumaschinen-techniker heute häufig im Außendienst auf Baustellen tätig. Doch dem nicht genug: Neben dem Job büffelte Lengauer abends und am Wochenende für die Meisterprüfung zum Baumaschinentechniker, die er im Juni 2011 positiv abgeschlossen hat.

„Mein Beweggrund für diese anspruchsvolle Ausbildung war, dass ich das Wissen bei Repa-raturen auf Baustellen anwenden kann, da man dort großteils auf sich alleine gestellt ist.“

Markus Peter (43) studierte Bauingenieurwesen an der FH in Regensburg. Nach dem Studium startete er als Bauleiter im Tief- und Rohrleitungsbau bei Josef Riepl. Nach kurzzeitiger Selbstständig-keit wechselte er im Mai 1999 zur STRABAG Regensburg. Der Fach-mann für Fernwärme, Gas und Wasser leitet Projekte im Rohr- leitungsbau in Deutschland und unterstützt konzernweit Einheiten bei der Akquisition und Konzeption von Projekten. In einem vier-monatigen Lehrgang hat er den Abschluss zum Schweißfachingenieur erfolgreich bestanden.

„Nach 17 Jahren wieder in die Schule zu gehen und sich wieder eine Lernsystematik anzu-eignen, habe ich mir nicht so hart vorgestellt, aber es hat sich gelohnt!“

Ante Milardovic (28) studierte Bauingenieurwesen in Split und machte 2005 seinen Abschluss als Ingenieur. Im Juli 2006 begann er seine Karriere bei STRABAG Verkehrswegebau Kroatien als tech-nischer Trainee. Nach dem 12-monatigen Traineeprogramm war er von 2007–2009 in Zagreb als Abrechnungstechniker tätig. 2009 wechselte er in das Tochterunternehmen „PZC Split“, wo er derzeit zwei Bauvorhaben in Dubrovnik leitet. Seit 2010 studiert Milardovic an der Universität Split, um als „diplomierter Bauingenieur“ abzu-schließen.

„Das Teilzeitstudium an der Uni erfordert viel Disziplin und Organisation. Aber mit der Unter-stützung meiner Kollegen und Familie werde ich das schaffen!“

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karriere news

unsERE mITARbEITER Im fOKus

MenschLiche MeisterLeistungen

Durch das Zusammenspiel von technischen, logistischen,

organisatorischen, bautechnischen, strategischen,

handwerklichen, architektonischen und körperlichen

Kompetenzen werden höchstleistungen ermöglicht.

hinter jeder einzelnen Tätigkeit stehen menschen, die

diese meisterleistung vollbringen.

International. Warum nehmen Menschen körperliche Strapazen auf sich, die möglicherweise über das gesunde Maß hinausgehen?

Aus dem Bereich des Spitzensportes wissen wir: Es sind die inneren Motive, die Menschen zu Höchstleistungen antreiben und sich als lustvoll erweisen. Athleten trainieren oft sogar über ihre Grenzen hinaus, um ihr Ziel zu erreichen. Doch wie sehr Leistungs-sportler auch einzelne Muskelzonen trainieren – das entscheidende Organ des menschlichen Körpers ist und bleibt das Gehirn. Die Lust, sich selbst herauszufordern und die eigenen Grenzen „auszuloten“, scheinen die stärkste Motivation zu sein. Durch den Willen, das Selbstvertrauen und die positive Einstellung lassen sich Höchst-leistungen erbringen.

inform zeigt in dieser Ausgabe die unterschiedlichsten Aufgaben-felder und Leistungen von engagierten Kollegen. Im Gespräch mit Mentaltrainer Alois Strobl erfahren Sie, wie Sie Ihre Ziele erreichen und welche Chancen sich durch mentales Training ergeben können. „Programmieren“ Sie Ihre Meisterleistung im Kopf.

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LeistungTitelthema inform 22

Nürnberg, U-Bahn-Tunnel: Ungestört und durchgehend auch im Tunnel telefonieren, das wird erwartet. Doch wie wird der Handy-empfang im U-Bahn-Tunnel sichergestellt?

iMMer und überaLL erreichbar

inform hat Robert Beyer kennengelernt. Er ist für STRABAG PFS im Einsatz, um das Telefonieren und mobile Surfen im Internet im U-Bahn-Tunnel zu gewährleisten. Dass der reibungslose Empfang auch in Nürnbergs U-Bahnen anhält, dafür ist gerade im Tunnel ein verstärktes Reinigungs- und Wartungsservice wichtig. Durch die umfangreiche Staubentwicklung und die laufenden Erschütte-rungen im Tunnel können sich technische Teile, Schrauben und Antennen lockern oder verschmutzt werden.

aufwendiger nachteinsatZ

Oft kann nur nachts gearbeitet werden, wenn keine U-Bahnen fahren und die Fahrgäste so nicht behindert werden. Das heißt für Beyer und sein Team Arbeitsbeginn, nachdem die letzte U-Bahn ihre Fahrt in die Garage angetreten hat. Nachts um ca. 23 Uhr machen sie sich auf den Weg. Die Reparatur- und Wartungstätigkeiten des gesamten Netzes dauern rund einen Monat. Drei bis vier Stationen schafft die Crew pro Nacht.

Jede Antenne wird auf ihre Funktionstüchtigkeit genau über-prüft, gereinigt und verankert. Die besonderen Sicherheitsbedin-gungen im Tunnel erfordern, dass jedes Einsatzmitglied eigene Sicherheitsschulungen absolvieren muss.

Besondere Vorsicht ist geboten: Im Gleisbereich herrscht eine 750 Volt Gleichstromspannung. Eine falsche Handbewegung und der tödliche Stromschlag erfasst den Arbeiter. Deshalb erfordert dieser Einsatz gerade im U-Bahn-Tunnel konzentriertes, gemein-sames Arbeiten.

spitzenleistungDieser Einsatz erfordert monatelange organisatorische

Vorbereitungen. Jeder Einsatz muss gemeldet und geplant werden. „Für mich ist es wichtig, dass die Arbeiten vorab genau geplant werden. Nur so können wir schnell und effizient arbeiten. Natürlich kommt es immer wieder zu kurzfristigen Verzögerungen, aber mit einem erfahrenen Team können wir einfach und routiniert darauf reagieren“, erklärt Beyer. Und nach Abschluss der Arbeiten ist Nürnbergs U-Bahn wieder durchgehend mobil funktionstüchtig.

Leistung

Am Ende einer international viel beachteten Rettungsaktion gelang es nach 69 Tagen, alle eingeschlossenen Bergleute zu befreien. Mit Freudengesängen, Tränen und Tänzen bejubelten die Menschen die Rettung der 33 Minenarbeiter. „Die schönste Bestätigung unseres Einsatzes ist, dass alle Arbeiter lebend gerettet wurden.“

Glück auf!

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Kanada, Niagara-Tunnel: Einsatz einer einzigartigen Vermes-sungstechnik. Ein selbst entwickelter 3D-Laser setzt neue tech-nische Maßstäbe.

innovation Mit 3d-Laser

Nicht nur der gigantische Tunneldurchmesser von 14,4 m, sondern auch der Bauablauf an sich machte es notwendig, eine neue Vermessungstechnik zu entwickeln. Bei der Vorspanninjektion wird über Injektionsschläuche Zementsuspension gepresst. Die Schläuche sind zwischen Spritzbeton und Wasserabdichtungsfolie eingebaut. Durch Einpressen der Suspension kommt es zu einem Flüssigkeits-druck, der sich ringsum an die Betonschale anlegt. Dadurch wird die Betonröhre zusammengedrückt. Die entstandene Deformation der Betonschale muss messtechnisch präzise überwacht werden.

auf den MiLLiMeter genau

Am Markt gab es kein Gerät, welches die geforderte Genauig-keit von 1 mm im Dauerbetrieb gewährleisten konnte. Standard 3D-Laser können bis auf 200 m Entfernung messen, aber nur mit einer Genauigkeit im Zentimeterbereich. Diese Genauigkeit ist bei üblichen Anwendungen im Tunnelbau ausreichend, aber für das Niagara Tunnel-Projekt nicht geeignet. Aus diesem Grund musste ein komplett neues Lasersystem entwickelt werden. Diese Ent-wicklung wurde in Österreich von Züblin Spezialtiefbau, Gruppe Mechatronik unter der Leitung von Harald Krenn, und Tunnelbau – Abdichtungen, unter der Leitung von Norbert Komma, vorangetrieben. Die Entwicklung dauerte rund acht Monate.

Um die Arbeiten genau zu planen, wurde ein Modell des Tunnels erstellt, um die Laser auf Genauigkeit und Dauereinsatz unter extre-men Bedingungen zu testen. Es waren 100te Entwicklungs- und Teststunden notwendig. Im August 2011 wurden das Vermessungs-system und die gesamte Injektionsanlage in Betrieb genommen.

meisterleistungDieses einzigartige Vermessungssystem übertrifft die an-

gewendete Technik im Bereich der Tunnelschalenvorspannung. Bis dato gelang es nur mittels Vermessungsstäben oder ge-spannten Vermessungsdrähten, den Injektionserfolg zu über-wachen. Das neue System ermöglicht es, die Injektionsarbeiten über eine Länge von bis zu 60 m und einer Genauigkeit von weniger als 1 mm in Echtzeit zu dokumentieren. Das Projekt beweist, dass durch die konzernweite Zusammenarbeit von Spezialisten neue Wege eingeschlagen werden können.

MenschTitelthema inform 22

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höchstleistungAm Ende einer international viel beachteten Rettungs-

aktion gelang es nach 69 Tagen, alle eingeschlossenen Berg-leute zu befreien. Mit Freudengesängen, Tränen und Tänzen bejubelten die Menschen die Rettung der 33 Minenarbeiter. „Obwohl ich die verschütteten Bergleute nicht persönlich kannte, baute ich sofort eine innige Beziehung zu ihnen auf. Die schönste Bestätigung unseres Einsatzes war, dass alle Arbeiter lebend gerettet wurden“, so Richardo Agorga, Züblin Arbeiter mit dem Spitznamen „Minero 34“.

Chile, 5. August 2010: An diesem Donnerstag ereignete sich um ca. 14 Uhr das Grubenunglück in der Mine San Jose.

das wunder von chiLe

Die, infolge eines Bergschlags, eingestürzte Wendelstrecke schloss 33 Bergleute unter Tage ein. Die schreckliche Nachricht verbreitete sich im ganzen Land rasant. Internationale Medien wurden informiert und Millionen Menschen darauf aufmerksam gemacht. Mehr als zwei Monate mussten die Bergarbeiter in der Tiefe ausharren, ohne zu wissen, wie lange die Rettung dauern wird, oder ob sie überhaupt gerettet werden können.

Maßgeblich an der Rettungsaktion beteiligt waren Züblin Kol-legen aus Chile. Die Mine San Jose befindet sich 45 km nordwest-lich von Copiapo, wo Züblin tätig ist. Die chilenische Regierung beschloss, die Rettung unter der Leitung der staatlichen Minen-gesellschaft Codelco ausführen zu lassen.

„pLötZLich kaM ein anruf!“

„Am 7. August erhielten wir den Anruf, ob wir bereit wären, die Rettungsaktion zu unterstützen“, erzählt Dirk Pförtner, zuständiger Bereichsleiter bei Züblin. „Ohne zu zögern stellten wir sofort ein Team auf, das sich auf den Weg zum Unglücksort machte.“ Schnell mussten zu Beginn Holz und Werkzeug organisiert werden. Die Materialien konnten aber nur in Santiago gekauft werden und mussten über 800 km transportiert werden. Wenige Stunden nach dem Anruf standen zwölf LKW-Ladungen bereit.

Tag und Nacht war das Züblin Team vor Ort, um logistische Maß-nahmen zu unterstützen. Waren es anfänglich Hilfsleistungen, wurde daraus ein Auftrag von rund USD 4 Mio. Von der Bereitstellung der Lunchpakete bis zur Reparatur der Rettungskapsel „Fenix“ in der Züblin Werkstatt – Züblin koordinierte alle organisatorischen Abläufe.

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Menschinform 22 Titelthema

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In Sotschi wird endlich gebaut. Wohin man blickt: Baustelle. STRABAG baut das Olympische Dorf mit rund 64 Wohngebäuden.

russische besonderheit

„In ein fremdes Kloster geht man nicht mit den eigenen Regeln“, besagt ein altes russisches Sprichwort. Dass es am russischen Markt oftmals eigene Gesetze gibt, ist Wolfgang Friewald bewusst. Er ist für STRABAG seit einigen Jahren in Russland tätig und kennt die russische Mentalität sehr gut. „Geduldig sein ist oftmals gefragt“, weiß Friewald aus Erfahrung. „Da kann es schon mal vorkommen, dass eine vereinbarte Leistung am Tag X erst Tage später geliefert wird. Das ist hier ganz normal!“ Improvisation begleitet die Arbeiten jeden Tag, dennoch ist eine detaillierte Bauzeitplanung erforderlich.

interkuLtureLLe koMpetenZ

Wie bei jedem internationalen Projekt braucht es die interkultu-relle Kompetenz aller Projektbeteiligten. Im STRABAG Team rund um Friewald arbeiten Deutsche, Italiener, Mongolen, Österreicher, Russen, Serben, Tschechen zusammen – derzeit rund 140 Personen, in Spitzenzeiten rund 300 Angestellte –, um das gemeinsame Ziel erfolgreich zu erreichen. Im Team gilt es eine Vielzahl an Subunter-nehmern, Lieferanten sowie rund 3.500 Arbeiter zu koordinieren.

Begriffe wie Zeit, Qualität, Hierarchie, Ansehen, Kommunikation und Kooperation werden oft anders verstanden. Nicht nur unter-schiedliche Denk- und Sprachmuster, sondern auch die Arbeits-weise und -gewohnheiten können bei falscher Einschätzung zu Konflikten führen. Bei der Zusammenarbeit in internationalen Teams orientieren sich die Mitglieder automatisch immer am eigenen ge-lernten Verhalten. Wenn jedoch die andere Kultur den eigenen Erwartungen nicht entspricht, kann es unweigerlich zu Missver-ständnissen kommen. Dieser Gefahr sollten sich alle Teammitglieder bewusst sein.

Einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg eines Projektes hat die Kommunikation. Hinzu kommt, dass sich nonverbale Kommunikation noch stärker als verbale an dem kulturellen Kontext orientiert. Augenkontakt, Gesten und Körper-haltung werden oft unterschiedlich wahrgenommen. Es gibt viele unterschiedliche Arbeitsweisen. Die Kunst besteht darin, sich dessen bewusst zu sein und die Arbeitsorganisation so darauf einzustellen, dass jeder seine Fähigkeiten bestmöglich einsetzt … Keine leichte Aufgabe, auch nicht in Sotschi.

glanzleistung

stärkefRAgEn An mEnTALTRAInER ALOIs sTRObL

gewonnen wird iM kopf

Andre Agassi sagte einmal: „Ich habe Wimbledon

10.000 mal im Kopf gewonnen, bis es Realität wurde.“

mentales Training oder das „bewusste Training unserer

gedanken“ wird im spitzensport seit Jahren eingesetzt.

unsere gedanken bestimmen maßgeblich unser Tun.

„Nur der Mensch selbst kann sich und damit sein Schicksal und seine Zukunft gezielt beeinflussen. Die Bereitschaft, der Wille und die Kontinuität des Übens sind Voraussetzung, um sich langfristig zu entwickeln.“ (Alois Strobl)

Diese kurze Übung lässt die Möglichkeiten erahnen, die sich aus der Beeinflussung mentaler Prozesse ergeben – nicht nur für die physischen, sondern auch für unsere geistigen Bewegungs-möglichkeiten. Probieren Sie es selbst aus!

Alois Strobl, Mentaltrainer B.A.S.T. (www.bast.or.at)

Herr Strobl, Sie sind Fachmann auf dem Gebiet Mental-training. Wie arbeiten Spitzensportler mit „innerer Vor-stellung“? Wir Menschen haben eine seltsame Eigenschaft, wir wollen immer recht haben. Wenn ich zu mir sage, „das werde ich

wahrscheinlich NICHT schaffen“, so werde ich mir dies bestätigen. Bei der ersten Abweichung vom Ziel erkenne ich, „da habe ich recht gehabt, das schaffe ich nicht“. Wenn es mir also nicht gelingt, mir vorzustellen, Wimbledon zu gewinnen, dann wird es auch nicht passieren.

Ich muss eine wichtige Entscheidung treffen – wie hilft mir dabei mentales Training? Im mentalen Training werden zunächst innere Land-karten gezeichnet, um bildlich gesprochen auch im unwegsamen Gelände über Orientierung zu verfügen. Empfehlungen wie: „Denk einfach nicht daran“, um sich von Belastendem abzulenken, funktionieren leider nicht. Wer Hindernisse überwinden will, darf seine eigenen Gedanken nicht auf diese Hinder-

nisse richten, sondern auf die Schritte und Wege, sie zu überwinden.

Titelthema inform 22

„DAuMenFOKus“

stärkeIst das nicht Esoterik, Psychokram oder Gedankenträumerei? Was bringt mir Mentaltraining im Alltag?Mentales Training ist keine mystische oder esoterische Angelegen-heit. Der Trainierende bestimmt ausschließlich selbst, was, wie, in welcher Intensität relevant be- und erarbeitenswert erscheint.

Warum sind manche Menschen erfolgreicher als andere? Manchmal herrscht der Glaube vor, dass der Erfolgreiche weniger Misserfolge hat als der Erfolglose. Dies scheint aber ein Irrtum. Meist hat der Erfolgreiche mehr Misserfolge und Schwierigkeiten erlebt, aber er hat sich nicht beirren lassen und hat sich den Schwierigkeiten gestellt. Die Bequemlichkeit, Erfahrungen zu wiederholen, dominiert oft über die Herausforderung, sich auf Neues einzulassen.

Leichter gesagt als getan: Wie kann ich in meinem Kopf ein gutes Gefühl erzeugen? Im mentalen Training werden mittels verschiedener Methoden gute und angenehme Zustände „verankert“, um diese bei Bedarf abrufen zu können. Ich spreche hier nicht davon, alles rosarot zu betrachten, sondern von strukturierter positiver Beeinflussung unserer Gedan-ken. Nehmen wir z.B. an, Sie sollen eine neue Aufgabe übernehmen, zweifeln jedoch daran, dieser gewachsen zu sein. Um Ihr Selbst-vertrauen zu steigern, können Sie mentales Training einsetzen. Sie stellen sich lebendig vor, dass Sie diese Aufgabe übernehmen. Sagen Sie sich: „Ich weiß nicht, ob ich dieser neuen Aufgabe gewachsen bin. Das wird sich herausstellen. Aber ich gebe mein Bestes! Wenn ich merke, dass ich überfordert bin, dann werde ich mich informieren, welche Fähigkeiten ich brauche, um den neuen Aufgaben gewachsen zu sein. Ich kann dazulernen und mich weiter-entwickeln.“

Kann mentale Kraft auch helfen zu entspannen? Ganz sicher. Um eine gute Konzentration zu erlangen, ist ein guter Entspannungszustand Voraussetzung. Daher ist im mentalen Trai-ning ein Fokus auf die Balance zwischen Spannung und Entspan-nung gelegt. Und mittels Training kann man es schaffen, diesen Zustand nach Bedarf bewusst zu beeinflussen.

bEWussTE sTEuERung DER gEDAnKEn

chancen durch MentaLtraining

Stärken und Potenziale aktivieren Talente fördern Gewohnheiten und Einstellungen verändern Zielformulierungen verbessern konzentrierte und strukturierte Auseinander- setzung mit sich selbst bewirken Vertrauen in sich selbst stärken Fähigkeit sich zu entspannen

Stellen Sie sich schulterbreit hin. Beine jetzt bitte nicht mehr bewegen.

Strecken Sie den rechten Arm mit dem Daumen nach oben horizontal nach vorne aus und fixieren Sie mit den Augen Ihren Daumen. Drehen Sie sich mit dem Ober-körper langsam nach rechts, bis es nicht mehr weiter geht. Merken Sie sich den Punkt hinter dem Daumen an der Wand als Refe-renzpunkt und drehen Sie sich in die Aus-gangsstellung zurück.

1 Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, was Sie gerade gemacht haben. Drehen Sie sich im Geiste wieder bis zu dem Referenzpunkt. Aber jetzt drehen Sie sich im Geiste weiter. Entwi-ckeln Sie eine Vorstellung, in der Sie sich um 20–30 cm weiterdrehen.

Öffnen Sie nun die Augen und rea-lisieren Sie dieselbe Bewegung. Drehen Sie sich dabei so weit, wie Sie kommen. Hat sich etwas verändert?

3

4

1 2 3 4 5

6 7

Eine Metapher zum Nachdenken: In Indien werden junge Elefanten, damit sie nicht weglaufen, am Fuß an einen Pfahl gekettet. Der kleine Elefant versucht wegzulaufen, die Kette hält ihn fest und er merkt, dass er nicht wegkommt. Der Elefant wird irgendwann größer. Bald ist er so stark, dass er die Kette zerreißen könnte. Aber er versucht es nicht mehr. Am Ende reicht sogar eine dünne Schnur, um einen Elefanten am Weglaufen zu hindern. Es sind also nicht die realen Gegeben- heiten, die den Elefanten in Gefangenschaft halten. Der Elefant müsste nur einmal kräftig ziehen und das Seil würde reißen. Aber er probiert es nicht.

Wir Menschen sind nicht selten ganz genauso! Oftmals ändern sich die Bedingungen um uns herum, aber wir glauben noch immer, es gibt gute Gründe gegen eine Handlung. Gründe, die oft nur im Kopf existieren.

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inform 22 Titelthema

sTRAbAg mITARbEITER vOR DEm vORhAng

heLfende hände

martina Doutlik erfüllt schwer kranken Kindern lang-

ersehnte Träume. Doris fiala sammelt T-shirts, schuhe

und hefte für heranwachsende im Kosovo. Anette

Wollner unterstützt mit ganzem herzen junge menschen

in nepal. Joachim storm ist zwar schon in Pension, er

bewegt aber weiterhin menschen und animiert sie zum

spenden. und Krzysztof Orchowski fördert Kinder durch

sportliche Aktivitäten.

International. Was diese STRABAG Mitarbeiter verbindet? Sie alle engagieren sich ehrenamtlich, und dies besonders für die Jüngsten unserer Gesellschaft. Die Mitarbeiter auf den folgenden Seiten stellen nur eine kleine Auswahl der vielen helfenden Hände im Konzern dar. Sie zeigen jedoch besonders gut, wie vielfältig und wertvoll die Tätigkeiten jedes Einzelnen sind:

ob durch die Mithilfe beim Umwelt- oder Tierschutz, der Frei-willigen Feuerwehr, Roten Kreuz oder bei karikativen Organisationen; durch Spenden oder persönliche Hilfe – Gutes tun, tut gut.

Ansporn für die tatkräftige Hilfe ist meist die persönliche Betrof-fenheit, und ein ausgeprägter Wunsch zu helfen. Durch soziales Engagement entstehen neue Netzwerke. Beziehungen, die das Leben bereichern können, werden geknüpft. Die persönlichen Erfahrungen sind vielfältig und wertvoll. Eines ist in allen Fällen klar: Jeder Geber wird letztendlich auch zum Beschenkten.

Lassen Sie sich vom sozialen Engagement unserer Mitarbeiter mitreißen!

Gutes tun, tut gut!

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inform 22 menschen bei sTRAbAg

einMaL ein ritter sein

Einmal ein Abenteuer erleben, sein Idol kennenlernen und für ein paar Stunden die schwere Krankheit vergessen. Diese Wünsche ermöglicht Martina Doutlik. Sie engagiert sich seit 2005 ehrenamtlich für die Make-A-Wish Foundation® Austria. Diese weltweit größte Wunscherfüllungs-Organisation erfüllte bereits mehr als 280.000 Wünsche. Davon jährlich über 100 in Österreich. Martina Doutlik ist ein Herzenswunsch besonders in Erinnerung geblieben:

Benjamin liebt Ritter und ihre abenteuerliche Zeit. Er weiß alles über sie. Deshalb ist sein großer Traum: Einmal im Leben ein Ritter sein, das wäre toll! Eines Tages war es so weit. Das Make-A-Wish Foundation® Austria-Team, ein Ritterverein sowie Verantwortliche der Burg Greifenstein erklärten sich sofort bereit, Benjamin einen tollen Tag zu bereiten. Gemeinsam mit sieben Freunden ging es zur Burg. Benjamin durfte in ein Ritterkostüm schlüpfen, um einen span-nenden Schwertkampf auszutragen. Ein richtiges Rittermahl wurde ebenso eingenommen, natürlich mit den Fingern. Mittelalterlicher Gesang, Tanz und Spiele machten den Tag als Ritter perfekt. Absolu-ter Höhepunkt war die höchste Ehrung eines Ritters: Benjamin wurde durch den Ritterschlag zu „Benjamin von Greifenstein“ er-nannt. Nach diesem unvergesslichen Tag ist Benjamin glücklich mit Urkunde, Schwert, Schild und Playmobil-Ritterburg nach Hause gefahren. „All die erfüllten Wünsche geben mir immer neue Kraft, um für Kinder scheinbar Unmögliches möglich zu machen.“

„Ein glücklicher Moment wie dieser ist der schönste Dank für mich“, Martina Doutlik (zweite von rechts).

Kinder glücklich zu sehen, ist Joachim Storms größte Freude.

sonnenbLuMen iM kindergarten

Planschende Kinder im Wasserbecken, Wasser spritzt umher, ihr Gekicher und Gelächter ist nicht zu überhören. Für viele ein alltäg-liches Bild. Doch auf den zweiten Blick zeigt sich, dass all diese Kinder im Kindergarten „Sonnenblume“ ein kleines Handicap haben.

Joachim Storm unterstützt diesen Kindergarten für schwer-behinderte Kinder. Und natürlich packt Storm auch selber an – schon seit über 20 Jahren. Er organisiert zusammen mit seiner Frau Ruth Benefizkonzerte, Kegelturniere, Weihnachtsmärkte und viele weitere Veranstaltungen, um Menschen zum Spenden zu bewegen. Fahrrä-der, Rollstühle, Spielgeräte, ein Klangpavillon oder auch ein Stall mit einem Esel sind nur wenige der vielen Dinge, die dem Kindergarten durch die Spenden zugute kamen. Ein absolutes Highlight ist die Wasserplanschanlage, die den Kindern hilft, ihre Füße zu fördern und zu fordern.

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menschen bei sTRAbAg inform 22

geht nicht, gibt’s nicht

Es sind viele helfende Hände notwendig, um Gutes zu tun. Eine dieser fleißigen Helferinnen ist Doris Fiala. Sie telefoniert, setzt sich ein und organisiert, getreu ihrem Motto: „Unmöglich ist gar nichts, man kann alles erreichen, wenn man will“. All dies tut sie für bedürf-tige Kinder im Kosovo. Sie sammelt Spenden und hat dabei stets einen Blick für gebrauchte Dinge, die andere noch sehr gut verwenden können. In der heutigen Wegwerfgesellschaft kommt da einiges zusammen. Und besonders für Kleidung, aus der die Kinder schnell herauswachsen, weiß sie immer eine zweite Verwendung.

Die vielen Schuhe, Taschen, Shirts, Jeans, Puppen, Spielautos und noch einiges mehr, die Doris Fiala aufbringen kann, leitet sie an Schwester Johanna Schwab weiter. Johanna Schwab ist der STRABAG keine Unbekannte. Sie unterstützt seit Jahren Menschen im Kosovo mit allen Dingen, die sie benötigen. Sei es Kleidung, Lebensmittel, Bastelmaterial oder der Bau besserer Schulen und Häuser. Durch ihre Arbeit im Kosovo möchte Sr. Johanna Schwab aber nicht nur den einzelnen Menschen helfen, sondern vor allem auch das Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen nachhaltig verbessern. Dazu organisiert sie vor Ort jährlich Veran-staltungen, wie etwa sportliche Winter- und Sommerspiele. So lassen sich die Kulturen spielend einander näher bringen. Und für ihre Aktionen braucht sie viele fleißige „Doris Fialas“, die immer im Hintergrund mithelfen.

Doris Fiala engagiert sich mit ganzem Herzen für die gute Sache.

Joachim Storm war Hausmeister im Züblin-Haus in Stuttgart und ist nun im wohlverdienten Ruhestand. Doch langweilig wird ihm deswegen noch lange nicht. Die gute Seele vom Züblin-Haus engagiert sich seit Jahren für Jung und Alt. Wobei ihm besonders die Hilfe für Kinder am Herzen liegt. Er und seine Gattin hatten über die Jahre drei eigene Kinder und viele Tages- und Vollzeit-Pflege-kinder aus teilweise schwierigen Verhältnissen bei sich aufgenommen und großgezogen.

Es ist klar, dass er weiterhin für die Menschen da sein wird. Für Joachim Storm sind Kinder das höchste Gut auf Erden.

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biLdung für die jüngsten

Anette Wollner ist begeisterte Trekkerin. Und wo ließe sich diesem Hobby besser nachgehen als in Nepal mit seinen beein-druckenden Gipfeln, gepaart mit der spannenden Kultur des Landes.

2004 führte ihre Reise in das vom Tourismus noch nicht erschlossene Dorf Kartike. Kein fließendes Wasser, kein elektrischer Strom, keine Toiletten – ein Leben unter solchen Umständen erscheint uns heute unvorstellbar. Anette Wollner und ihr Mann waren tief betroffen von den räumlichen Gegebenheiten der örtlichen Schule: In einem heruntergekommenen Bambusstall mit undichtem Dach und Lehmboden sollen die Kinder lernen? Entsetzt von den widrigen Bedingungen waren sich die beiden einig: „Da müssen wir etwas tun!“ Das Projekt „Nepalkids“ entstand und seitdem reisen die Woll-ners jedes Jahr in den Himalaya.

Mit der Unterstützung von Familie, Freunden und Kollegen wird Geld gesammelt und damit der Bau und Unterhalt kleiner Dorf-schulen ermöglicht. Auch die Einheimischen leisten einen großen Beitrag. Sie helfen beim Bau oder nähen die Schuluniformen. Inzwischen sind vier kleine Schulen fertig gestellt. Das größte Projekt, der Bau einer fünften Schule mit zehn Klassenräumen, befindet sich derzeit im Rohbau. Neben den Schulbauprojekten werden aktuell auch 123 Patenkinder unterstützt. Mit dem Jahresbeitrag des Paten werden Schuluniformen, Schulmaterial oder auch mal ein Bett finanziert.

Lachende Gesichter bei den nepalesischen Kindern Die stolzen Kinder vor ihrer neuen Schule

Durch dieses tolle Projekt wird Nepals Kindern ein Weg aus Analphabetismus, Kinderarbeit und Armut ermöglicht. „Die Freude der Kinder, zu beobachten, wie sie stolz in ihrer Uniform in die neu gebaute Schule gehen, macht mich überglücklich und ich weiß, dass sich mein Einsatz lohnt“, erzählt Anette Wollner. „Und auch wenn schon einiges passiert ist, es bleibt noch viel zu tun!“

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Wir suchen sie! Klänge, Töne, Stimmen, Rhythmus, Melodie! In der nächsten Ausgabe der inform möchten wir gerne die musikalische Seite unserer Mitarbeiter näher kennenlernen. Wir freuen uns, von Ihnen zu „hören“: STRABAG SE, Konzernkommunikation, Bettina Mattes. (Redaktionsschluss: 31.1.2012)

radeLn für den guten Zweck

Mit dem Rad bergauf und bergab, über Stock und Stein schnell den Hügel hinuntersausen oder den Berg hinaufstrampeln. Die Fahr-radgruppe mit Krzysztof Orchowski hat sichtlich Spaß am Sport. Das Besondere daran? Die sportliche Veranstaltung kommt einem guten Zweck zugute.

2006 wurde von Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen der deutsche Sportverein „Sport für einen guten Zweck“ gegründet, daran war auch Krzysztof Orchowski beteiligt. Dieser Verein organisiert regelmäßig internationale, sportliche Veranstaltungen, um für hilfsbe-dürftige Kids Geld zu sammeln. Dabei führen diese Radtouren durch die verschiedensten Länder wie Rumänien, Italien, Ungarn, Tsche-chien, Polen oder Deutschland. Orchowski radelt immer mit! Weil er helfen will, und ihm der gemeinsame Radsport einfach Spaß macht.

Die Freude der Kinder am Sport brachte ihn auf die Idee, in seiner polnischen Heimat selbst aktiv zu werden: Im Herbst 2011 möchte er die Stiftung „Sport Dla Dobrego Celu“ gründen und dazu erste Events organisieren, wie zum Beispiel ein Ernährungs- und Sportplan für einen Breslauer Kindergarten. Dieser wird gemeinsam mit den Kinder-gärtnerinnen, Psychologen und Sportfachleuten entwickelt. Sein Ziel ist, den polnischen Kids Spaß an der Bewegung zu vermitteln. Die Kinder erleben in erster Linie das Verbindende, den Sport und die Gemeinschaft. Durch Fairness, Teamgeist, Disziplin, Einsatzbereit-schaft und Freundschaft im Sport können vielfältige Probleme der Kinder und Jugendlichen im Alltag angegangen und sogar gelöst werden. Orchowski weiß, dass die Wirkung des Sports gerade im Kinder- und Jugendbereich weit über die körperliche Betätigung hinausgeht. Und er möchte seinen sportlichen Beitrag dazu leisten.

Möchten auch sie sich engagieren?

Wenden Sie sich bitte an die jeweilige Organisation:www.makeawish.atwww.nepalkids.orgwww.sddc.pl

Sportlich unterwegs

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inform 22 menschen bei sTRAbAg

5D-PLAnung

der bLick in die Zukunft

Effizientes bauen erfordert effiziente Werkzeuge und

schlanke Abläufe. mit der 5D-Planung reagiert die

Zentrale Technik auf diese herausforderung der

Zukunft. Ziel dieser innovativen Arbeitsweise ist ein

modellbasiertes integratives Arbeiten aller

Projektbeteiligten über alle Phasen und gewerke

hinweg – auf einer gemeinsamen basis.

Deutschland. Die Gruppe 5D-Planung entwickelt die Technolo-gie schrittweise mit Partnern aus der Softwareindustrie – maßge-schneidert für die Anforderungen des Konzerns. Bereits jetzt sind erreichte Teillösungen in Projekten einsetzbar, während die Entwick-lung laufend fortschreitet. 5D wird schrittweise umgesetzt – und jeder Schritt für sich ist werthaltig.

in die Zukunft „beaMen“

Ein bereits jetzt verfügbarer Baustein von 5D ist die Visualisie-rung. Die Zentrale Technik perfektioniert die 3D-Planungen nun mit der Visualisierung. „Wie das Bauprojekt zu einem gewählten Zeit-punkt aussehen wird, aber zusätzlich auch, welche Mengen bis dahin verbaut sind, werden mit 5D präsentiert“, erklärt Konstantinos Kessoudis den effizienten Einsatz. „Mit ein paar Mausklicks ist alles möglich!“ Man kann sich sozusagen in die Zukunft „beamen“ und den Baufortschritt laufend mitverfolgen. Mit der neuen Dienstleistung

Info + +

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

3d: Eine dreidimensionale Abbildung des Bausolls stellt die komprimierteste und eindeutigste Form der Darstellung dar. Die objektorientierte 3D-Planung ist Basis für alle weiteren Schritte: Nur Objekte liefern exakte Informationen über das Bauwerk: Wände, Stützen, Träger, Fassaden usw. anstelle von Linien und Kreisen.

Aus Einzelbauteilen aufgebautes 3D-Modell (Objekten); zusätzlich mit Attribute versehen

4d: Die vierte Dimension entsteht durch die Einbindung der Zeit. Das 3D-Modell wird in Abhängigkeit zum Terminplan gesetzt. In der Zukunft wird diese Planung interaktiv, d.h. abgeschlossene Arbeiten werden im 3D-Modell erfasst und nachfolgende Termine verschie-ben Sie entsprechend Ihrer Eingaben. Mit dem 3D-Modell werden die einzelnen Bauphasen sichtbar und ermöglichen eine bessere Planung.

Darstellung des Bauablaufes durch Verknüpfen des Balkenplanes mit dem 3D-Modell; Einblendung der einzelnen Bauteile gemäß Balkenplan

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sTRAbAg units inform 22

„Visualisierung“ sind die Präsentationsmöglichkeiten unerschöpflich – von hochauflösenden Bildern über Filme bis hin zu interaktiven 3D-PDFs, dem Einsatz von Stereoskopie und vieles mehr.

Dabei kann die Art der Präsentation individuell auf das Projekt und den Bauherren abgestimmt werden. Manchmal reicht eine tech-nische Darstellung aus, die bewusst auf den wesentlichen Inhalt reduziert wird, um komplexe Zusammenhänge zu erläutern. Bei anderen Projekten wiederum eignen sich animierte Kurzfilme oder ein 3D-PDF. Die Möglichkeiten steigern sich bis hin zu Erlebnissen, bei der das Modell in 3D zu sehen und zu begehen ist.

Informieren Sie sich über den Stand der Entwicklung und die angebotenen Leistungen der Gruppe 5D-Planung der Zentralen Technik im STRANET.

AnsPREchPERsOn: Konstantinos Kessoudis, Servicebetriebe, ZB Zentrale Technik, Dir. Zentrale Technik Stuttgart (30)

die Software „Autodesk Maya“, die bei der 5D-Planung einge-setzt wird, auch bei Kinofilmen, wie Avatar, verwendet wurde?

eine Sekunde eines 3D-Animationfilms aus 25 Einzelbildern besteht, die sich wiederum aus mehreren Bildebenen zusam-mensetzen? Eine Bildebene benötigt dabei je nach Qualität zwischen 5 und 60 min Berechnungszeit.

Wussten sie, dass …

Leistungen:

3D-Modell zur Gewerkekoordination Kollisionsprüfung schnelle und sichere Planung komplexer Strukturen Darstellung des Bauablaufes Mengenermittlung aus dem 3D-Modell Fertigungsvorbereitung und Fertigungssteuerung auf Basis 3D-Modellgeometrie Visualisierungen •Hochauflösendes Einzelbildrendering •Integration der Baustelleneinrichtung •Technische Info als Zusatzdarstellung •Virtuelle Kamerafahrt •Animation des Bauablaufes und technischer Sondervorschläge •3D-PDF und 3D-Druck •Stereoskopie … und vieles mehr

Visualisierungen für Doha und OffshoreDas Team der 5D-Planung blickt in die Zukunft.

5d: Das fünfte „D“ steht für Daten- und Prozessanbindung. Planungs-, Sach- und Prozessdaten werden anhand des 3D- Modells miteinander in Verbindung gesetzt. Mengenermittlung und Weiterleitung dieser Mengen in Leistungsverzeichnisse, die Kalkulation, das modellbasierte Auslösen von Bestellungen, das Erfassen von Ist-Werten, die Abrechnung und das Hinterlegen von Informationen gehören für Inbetriebnahme und Wartung dazu.

Verknüpfung von Daten und Prozessen mit dem 3D-Modell

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inform 22 sTRAbAg units

bRücKEnbAu In POLEn

die brücke für Menschen

Die Einwohner von Toruń haben beinahe 80 Jahre lang

darauf gewartet: Am 14.10.2010 konnte der vertrag für

den bau der brücke in Toruń unterzeichnet werden.

Ein historischer Tag, nicht nur für die stadtregierung

Toruńs, sondern auch für sTRAbAg.

Polen. Seit 25 Jahren ist STRABAG Hoch- und Ingenieurbau in Polen tätig. Mit diesem Auftrag konnte das zweitgrößte Projekt in der Geschichte von STRABAG Polen gesichert werden. Die Brücke Toruń ist vor allem eine „Brücke für Menschen“, so auch das Leit-motiv dieses Bauvorhabens. Toruńs Einwohner sind stolz, dass endlich die lang ersehnte Brücke gebaut wird.

schutZ der historischen aLtstadt

Toruń liegt rund 180 km nordwestlich der polnischen Haupt-stadt Warschau und hat rund 200.000 Einwohner. Bekannt ist Toruń vor allem für seine mittelalterliche Altstadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Stadt an der Weichsel kenn-zeichnet zwei historische Brücken: eine Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1873 sowie eine Straßenbrücke aus dem Jahr 1934. Diese beiden Brücken reichen für den Nah- und Inlandsverkehr nicht mehr aus. Die künftige Brücke wird die Verkehrssituation der Stadt maßgeb-lich verändern. Neben den Einwohnern wird vor allem der Tourismus

von diesem Bau profitieren. Der Transitverkehr kann endlich von der historischen Altstadt verlegt werden.

gewaLtiger auftrag

Die Brücke wird eine Länge von 540 m und eine Breite von 30 m aufweisen. Über sie wird eine Straße mit zwei Fahrstreifen pro Fahrt-richtung führen. Im Rahmen dieser Bauarbeiten werden auch umfang-reiche Zufahrtsstraßen gebaut, Viadukte, Rampenbrücken, Gleise, Kreuzungen neu errichtet bzw. modernisiert. Die drei größten Viadukte weisen Längen von 830, 600 bzw. 300 m auf. Insgesamt werden Brückenbauwerke von einer Gesamtlänge von über 4 km realisiert.

rekordspannweite

Die Brücke über die Weichsel zeichnet sich vor allem durch die Rekordspannweite der Hängebogenfelder aus. Jeder der zwei „Bögen“ hat eine Spannweite von 270 m und eine Höhe von 50 m. Diese enorme Spannweite wird in Polen zum ersten Mal in dieser Art eingesetzt. „Das Projektteam hat gemeinsam mit Spezialisten diese einzigartige Methode der Bogenmontage entwickelt. Besonders betonenswert sind nicht nur die Größe und Masse der Teile, sondern

Baustellenbesichtigung vor Ort

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Projekte hoch- und Ingenieurbau inform 22

vor allem die Präzision, mit der jeder der zwei Bögen zu montieren ist”, so Lesław Milewski, zuständiger Projektleiter.

Die 10 m hohen Bogenteile mit einem Gewicht von 20-30 t müssen mit dem LKW nach Toruń geliefert werden, um sie danach zu zwei riesigen Bögen zu verbinden. Für diesen Zweck wird am Weichselufer ein speziell angepasster Platz errichtet. Nach der Zusammenlegung werden die zwei Doppelbögen mit den Flusskrä-nen an den vorbereiteten Brückenstützen befestigt. Die vollständige Brückenkonstruktion wird 9.500 t wiegen. Das sind im Vergleich: 300 Passagierflugzeuge vom Typ Boeing 737-500. Die zweite Etappe des Brückenbaus bildet das Aufhängen der Fahrbahnplatte, die schrittweise in Teilen auf Flusskränen zur Baustelle transportiert wird.

künstLiche inseL

Um die Hauptbrückenstütze zu verankern, muss eine künstliche Insel an der Weichsel aufgeschüttet werden. Als Montageplatz dient ein in der Flussmitte verankerter spezieller Flusslastkahn. Mit einem kleinen Kahn werden Spundwandelemente vom Ufer geliefert. Die Spundwand wird von außen mit Steinen verstärkt. Der um die Wand ausgehobene Sand dient später als Baumaterial, in das anschließend 20 m hohe Pfähle eingeschlagen werden. Gleichzeitig wird aus der Konstruktion das Wasser herausgepumpt. Die Insel auf der Weichsel

wird bis Ende 2011 fertig gestellt. Für die Aufschüttung sind rund 40.000 t Sand und 5.000 m3 Beton notwendig.

Trotz des niedrigen Wasserstandes der Weichsel, der den Bau-materialientransport erschwerte oder entdeckte Blindgänger und die damit verbundenen Kollisionen mit der Untergrundinfrastruktur, können die Bauarbeiten plangemäß ausgeführt werden. Die „Brücke für Menschen“ wird im Sommer 2013 fertig gestellt.

AnsPREchPERsOn: Urszula Komorowska, Hoch- und Ingenieurbau, UB Europa 3H, Dir. Polen (PP)

Info + +

„brücke für menschen“ Das Logo erinnert an die Gestalt einer Brücke. Die Pfeiler stehen sowohl für die Stütze als auch für die Menschen, die mit ihrem langjährigen Engagement zur Entstehung der Brücke beigetragen haben.

Auftragsvolumen: € 140,4 Mio.Bauzeit: 11.2010 – 07.2013Konstruktionsstahl: 18.000 tBeton: 70.000 m3

Vorgefertigte Pfähle und Bohrpfähle: 5.000 StückBrückenlänge: 540 mBrückenbreite: 30 m

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hOTEL JW mARRIOTT In bAKu

hoteL der superLative

Die hotelkette marriott ist auf der ganzen Welt

vertreten und steht für höchsten Luxus und Komfort.

Auch Aserbaidschan ist bald um ein fünf-sterne-hotel

reicher. Das hotel JW marriott wird Ende des Jahres

eröffnet.

Aserbaidschan. Der Staat am Kaspischen Meer – reich an Öl und Gas – erfindet sich mit spektakulären Museen, riesigen Archi-tektur- und Infrastrukturbauten derzeit neu. Die Hauptstadt Baku wächst zu einer einzigartigen Metropole heran. Das neue Fünf-Sterne-JW Marriott Hotel leistet dazu seinen Beitrag.

stadt der winde

Baku wird auch „Stadt der Winde“ genannt. Nach rund 28 Monaten Bauzeit ist für alle Projektbeteiligten klar, warum Baku diesen „Spitznamen“ trägt. Es wehen ständig Windböen durch die Stadt und durch die direkte Lage am Meer wird dieser Umstand noch verstärkt. Vorrangig im Frühjahr und Herbst sorgten die heftigen Winde für erheblichen Bauverzug, welcher wieder kompensiert werden konnte. Im Juni kam es beispielsweise zu einem Kranausfall von 60% aufgrund heftiger und böiger Winde. Auch der zweite Kranabbau zog sich über fünf Wochen statt der geplanten fünf Tage.

standort der superLative

Das Luxushotel liegt in bester Lage Bakus, unmittelbar neben dem Parlamentsgebäude und gegenüber des Boulevards. Dies bringt neben einem reichlichen Angebot an Unterhaltungs- und Entspan-nungsmöglichkeiten auch gewisse Probleme mit sich. So führt etwa die tägliche Route einiger Abgeordneter zwischen Parlament und Wohnsitz an der Baustelle vorbei. Hektisch und doch organisiert sorgt regelmäßig ein massives Aufgebot von Polizei für den raschen Ortswechsel. Der allgemeine Straßenverkehr kommt unerwartet zum Erliegen. Außerdem verweilen verschiedene Staatsoberhäupter ab und an länger im Zentrum der Stadt. Die Folge ist immer dieselbe. Die Baustelle fällt in den Hochsicherheitsbereich. Damit sind alle Arbeiten binnen Minuten zu stoppen und die gesamte Baustelle zu räumen. Eine Vorwarnung gibt es aus Sicherheitsgründen nicht.

einZigartiges charakteristikuM

Das 23-stöckige Gebäude ist geprägt durch zwei elliptische Türme, die nach Norden bzw. Süden ausgerichtet und durch ein kubisches Element verbunden sind. Dieses einzigartige Charakteristi-kum wächst aus dem vierten Stockwerk hervor. Jedes Appartement wurde so platziert, dass es vollen Blick auf das Meer bietet. Großen Wert legte man aber nicht nur auf die exklusive Ausstattung, sondern auch auf das äußere Erscheinungsbild. So wurden zum Beispiel knapp 15 % der Gesamtsumme in die Fassadenkombination aus Glas- und Steinelementen investiert und etwa 5 % in den Land-schaftsbau, samt Palmen und Wasserspielen.

Hervorzuheben ist der prächtige Luxus-Ballsaal des Gebäudes, in dem exklusive Veranstaltungen stattfinden werden. Ein besonderes Highlight ist der Autolift, mit dem die Gäste „vorgefahren“ werden.

Projekte hoch- und Ingenieurbau inform 22

Das neue JW Marriott in Baku – ein Zusammenspiel aus exklusiver Lage, Ausblick und Luxus

Luxus überaLL

Der schwache Grad an Industrialisierung in Aserbaidschan erfor-dert, dass die meisten Materialien importiert werden müssen. So wurden im Laufe der Bauzeit über 1.000 Lkw- und Container-ladungen abgefertigt. Um dem Anspruch eines Fünf-Sterne-Hotels gerecht zu werden, kamen diese aus weiten Teilen der Welt – Palmen aus Spanien, der Marmor aus Oberitalien und Granit aus China. „Diese beschriebenen Rahmenbedingungen sind natürlich reizvoll und fordernd zugleich. Aber mit viel Teamgeist, gepaart mit einem ausgewogenen Mix aus Erfahrung und jugendlichem Enthusiasmus hat das Team so manche spontane Herausforderung bestanden“, berichtet Projektleiter Hans Hrobath.

internationaLes teaM

Das STRABAG Team aus elf Nationen – Österreich, Deutschland, Tschechien, Russland, England, Usbekistan, Malaysia, Ungarn, Polen, Türkei und Aserbaidschan – hat das Projekt erfolgreich umgesetzt. Mit dem internationalen Team von Planern galt es, in unzähligen Koordi-nationsmeetings einen gemeinsamen Weg zu finden, um architekto-nische Vorstellungen mit Ingenieurbedarf zu paaren. Dabei wurden sowohl die Ansprüche des Bauherren berücksichtigt als auch die des späteren Hotelbetreibers Marriott. Auf die unterschiedlichen Stan-dards und Regelwerke – amerikanische, europäische, russische und aserbaidschanische – musste die Planung abgestimmt werden.

AnsPREchPERsOn: Hans Hrobath, Hoch- und Ingenieurbau, UB RANC 3L, Dir. West (NP)

Auftragssumme: rund € 120 Mio.Bauzeit: 05.2009 – 09.2011Auftraggeber: PSHA ConstructionGesamt-Bruttofläche: 73.000 m2

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ROTTERDAmER hAfEn

hoch hinaus iM norden

Züblin angelt sich einen dicken fisch in der hafen-

metropole: Den bau des hochhauskomplexes „De

Rotterdam“ direkt am ufer der maas, im bereich

des Rotterdamer hafens.

Niederlande. Das derzeit größte privat finanzierte Bauvorhaben der Niederlande „De Rotterdam“ wird von Züblin realisiert. Das dreiteilige Hochhausensemble wird den neuen Stadtteil am Ufer beleben. Geplant ist ein Sockelgebäude mit drei Türmen, die sich aus dem sogenannten Low-Rise und High-Rise zusammensetzen. Die Höhe der Türme beträgt jeweils ca. 150 m. Es werden ca. 280 Hotelzimmer, 220 Wohnungen, 60.000 m2 Bürofläche, 2.000 m2 Kon-ferenzfläche entstehen. Das Projekt der „vertikalen Stadt“ wurde vom niederländischen Architekten Rem Koolhass entworfen.

Die Ausführung der Arbeiten erfolgt durch Züblin Niederlande, einem Zusammenschluss von STRABAG Belgien und Züblin Deutschland, Direktion Stuttgart. Im Mai 2009 erfolgte bereits die Unterzeichnung eines Absichtsvertrages und einer anschließenden umfänglichen Koordinierungs- und Optimierungsphase. Im Oktober 2009 wurde ein Vorvertrag für die Baugrube und Baustelleneinrich-tung abgeschlossen. Die Gesamtbeauftragung an Züblin konnte im Februar 2010 fixiert werden.

baugrund aM wasser

Das Bauwerk entsteht direkt am Wasser, am schwierigen und setzungsempfindlichen Rotterdamer Hafen. Als einleitende Maß-nahmen für die Gründungsarbeiten wurde die Baugrubenum-schließung aus Spundwänden eingebracht. Diese Arbeiten wurden durchgeführt, um eine Grundwasserabsenkung für die anschließenden Aushubarbeiten zu ermöglichen. Der gesamte hierfür erforderliche Materialtransport wurde über den Wasserweg realisiert. Für das Bauwerk mussten 1.056 Vollverdrängungspfähle und eingestellte Fertigteile eingebaut werden. Die Pfähle haben einen Durchmesser von rund 60 cm und eine Länge von bis zu 24 m. Dabei wird ein Stahl-rohr mit Fußplatte in den Boden gerammt, das Fertigteil eingestellt und der Hohlraum mit Zementleim gefüllt. Nach Herstellung der Pfahlgründung und des Vorabaushubs wurde die Spundwandbau-grube mit Stahlrohren und einem Durchmesser von 1.000 mm kopf-seitig quer ausgesteift. Nach Installation der Grundwasserabsen-kung konnte mit dem eigentlichen Aushub der Baugrube für die zwei Untergeschosse begonnen werden. Für die Anbindung der Pfahlgründung mit den Fundamenten mussten die oberen Bereiche der Pfähle rückgebaut werden. Eine schwierige Aufgabe, da die Bewehrung unbeschädigt bleiben musste.

setZungen vorprograMMiert

Durch die schwierigen Gründungsverhältnisse ist mit umfang-reichen Setzungen zu rechnen. Diese stellen sich aufgrund der stark unterschiedlichen Belastungen ein und führen zu einer Setzungs-mulde, die um bis zu 6 cm in der Tiefe variieren kann.

Über technisch anspruchvolle Pressekonstruktionen, die in den Untergeschossen unterhalb der „Rucksäcke“ angebracht sind, sollen diese Verformungen ausgeglichen werden. „Wir verfolgen diese Setzungen mittels eines aufwendig erstellten Monitoringsystems. So können wir ständig überwachen und gezielte Ausgleichsmaß-nahmen setzen“, so Frank Seibold, der zusammen mit Frank de Roo das Projekt leitet. Komplizierte Bauteilkonstruktionen im Rohbau, der Fassade und bei den Ausbaugewerken müssen diese Bewe-gungen zulassen. Schwieriger gestalten sich in der Planung und Ausführung die verbleibenden Restverformungen, die trotz der Pressentechnik entstehen können. Diese Restverformungen werden durch die Ausführung von Überhöhungen im Bereich des Keller-geschosses und den Geschossdecken, Vergrößerungen von Aus-sparungen oder komplizierte Fassaden- und Ausbauanschlüsse auf-genommen.

Ein Blick auf die Baustelle „De Rotterdam“ vor den Ufern der Maas

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Projekte hoch- und Ingenieurbau inform 22

rucksäcke Mit gewicht

Das besondere architektonische Highlight dieses Bauwerks: Über dem 23. bzw. 25. Stockwerk werden auskragende Bereiche (so genannte Rucksäcke) entstehen.

Das Haupttragwerk des Gebäudes besteht aus filigranen Bau-teilen wie Stützen, Diagonale und den zentralen Kernbereichen. Auf-grund der Gebäudehöhe und den zu erwartenden Setzungen und Verformungen werden diese Bauteile stark belastet. Eine weitere Herausforderung ist die Rohbauausführung der „Rucksäcke“. Diese Auskragungen betragen bis zu 8 m und können sich erst nach Fertigstellung der tragenden Diagonalen selbstständig tragen. Dazu mussten geschosshohe Stahlfachwerkträger übergangsmäßig ein-gebaut werden. „Nach Erreichung der selbstständigen Tragfähigkeit wird diese Konstruktion zurückgebaut. Dieser Rückbau stellt eine komplizierte Aufgabe dar, die wir heute schon einplanen müssen“, so der Bauleiter.

AnsPREchPERsOn: Frank Seibold, Hoch- und Ingenieurbau, UB Deutschland 2C, Dir. Stuttgart (EP)

Gesamtbauvolumen: € 250 Mio.Auftragssumme eigener Anteil: € 170 Mio.Baubeginn: Januar 2010Fertigstellung: Dezember 2013

Links: Stahlverbundbau in den DiagonalenRechts: Rohbau des Hochhauskomplexes „De Rotterdam“

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bAusTELLE In DEn ösTERREIchIschEn ALPEn

in Luftigen höhen

Einzigartige Aussicht, weißer Pulverschnee, glitzernde

sonnenstrahlen, schneebedeckte bergspitzen. Davon

träumt jedes skifahrerherz.

Österreich. Eine der Hauptattraktionen des Salzburger Landes ist die Schmitten, der Hausberg von Zell am See. Das Panorama mit Blick auf mehr als 30 „Dreitausender“ überwältigt die Besucher.

STRABAG trägt zur Erhaltung und zum Ausbau des Tourismus-ortes bei. Seit mehr als 15 Jahren führt die STRABAG Niederlassung Zell am See verschiedenste Baumaßnahmen im Skigebiet der Schmittenhöhe durch: vom Bau des Sesselliftes und der Kabinen-bahnen, wie z.B. die Schmittenhöhebahn mit ihrer stylischen Porsche Design Gondel, bis hin zur Errichtung der Speicherteiche, Skipisten-unterführungen und Skipisten.

iM soMMer schnee

Das Tourismusgebiet kann nur in den Sommermonaten ausge-baut werden. Da die Arbeiten in bis zu 2.000 m Seehöhe erfolgen, trifft man nicht selten auch im Sommer auf winterliche Witterungsver-hältnisse. „So hatten wir allein im Sommer 2007 beim Bau der Berg-station der neuen trassXpress-Gondelbahn fünfmal einen Winter-einbruch mit bis zu 30 cm Schnee“, erzählt Gerald Stadler, zustän-diger Bereichsleiter, über die Besonderheiten einer Höhenbaustelle.

Aber nicht nur winterliche Bedingungen in der Sommerzeit führen zu erschwerten Einsätzen: Eine zusätzliche Herausforderung beim Bau der Seilbahnen ist das steile und oft unwegsame Gelände.

Das Material kann nur per Hubschrauber transportiert werden. Deshalb muss der Zu- und Abtransport genau geplant werden. Dabei spielen die Wetterverhältnisse eine wesentliche Rolle. Regen, Sturm und Gewitter können in den Bergen sehr schnell auftreten und somit einen Hubschraubereinsatz kurzfristig verhindern.

schönste aussichten

Neben dem Bau der neuen Seilbahnen hat STRABAG bereits alle drei Speicherteiche mit insgesamt knapp 300.000 m³ Fassungs-vermögen und ca. 25.000 m dazugehörige Beschneiungsleitungen errichtet. Weiters folgten drei Pumpstationen, zwei Skipistenunter-führungen, etliche Besucherparkplätze sowie neue Skipisten und Skiwege.

Und die Arbeiten auf der Schmittenhöhe gehen hoffentlich erfolgreich weiter. „Wir wünschen uns, vor allem bei der Erweiterung des Skigebietes in Richtung Piesendorf, gutes Vorankommen und eine rasche Umsetzung. Natürlich verbunden mit der Hoffnung, auch einen wesentlichen Teil zum Gelingen dieses, für die Zukunft in unserer Region extrem wichtigen Projektes, beitragen zu können“, so Stadler abschließend.

AnsPREchPERsOn: Gerald Stadler, UB Österreich/Adria 6C, Dir. Oberösterreich/Salzburg (AE)

Idyllischer Ausblick auf der Schmittenhöhe

Höhenbaustelle mit Panoramablick

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Projekte verkehrswegebau inform 22

AusbAu DEs EInKAufsZEnTRums

grosseinkauf iM „täby“

sTRAbAg etabliert sich mit dem umbau des größten

schwedischen Einkaufszentrums als neuer Akteur auf

dem schwedischen markt.

Schweden. Das Täby Centrum wurde 1968 nahe Stockholm gebaut und ist das erste verglaste Einkaufszentrum Schwedens – und mittlerweile auch das größte im Land. Doch es wurde Zeit für eine Erneuerung. Nach der Fertigstellung wird das Täby Centrum über 230 Geschäfte verfügen auf mehr als 76.000 m2 vermietbarer Fläche.

shopping auf der bausteLLe

Bei der Planung des neuen Täby Centrums mussten Lösungen geschaffen werden, um bei den Geschäftsbetreibern Einnahme-verluste zu vermeiden. Tatsächlich ist das Ziel noch hochgesteckter, da die Besucherzahl während der Baumaßnahmen sogar noch steigen soll.

„Wir bauen hier um und wollen gleichzeitig dafür sorgen, dass die Einnahmen erhalten bleiben. Das bedeutet, dass wir unsere Prozesse optimieren und einfach umdenken müssen. Wir werden die Baumaßnahmen zum Beispiel nicht in Zeiten vornehmen, in denen wir den Verkauf stören. Das heißt, dass bestimmte Arbeiten schon morgens um 4.00 Uhr beginnen und bis zum Mittag weiter-geführt werden. Die Baustelle soll sauber und sicher sein und das Einkaufserlebnis der Kunden nicht von Lärm und Baustaub beein-trächtigt werden“, betont Jens Lackmann, technischer Direktionslei-ter STRABAG Projektentwicklung. „Früher sind wir in der Bau-branche häufig ausgegangen von ‚hier bauen wir jetzt und das

Umfeld muss sich entsprechend anpassen‘. Heute denken wir genau umgekehrt und richten uns nämlich voll und ganz nach den Kunden.“ Sämtliche Überlegungen rund um den Bau gehen davon aus, dem Endkunden einen Nutzen zu verschaffen – das sind sowohl die Betreiber der Geschäfte als auch letztendlich die Verbraucher.

oden, ZübLin und strabag

Als erster Bauabschnitt des Projektes wurde im Oktober 2010 ein neues Parkhaus errichtet. „ODEN und Züblin haben die Baumaß-nahmen am dreistöckigen Parkhaus durchgeführt. Es handelt sich um komplizierte Erdarbeiten und wir sind dort bei den Arbeiten unter-halb des Grundwasserspiegels – mit anderen Worten ist genau die Spezialkompetenz erforderlich, über die unsere Kollegen verfügen“, berichtet Lackmann über die gemeinsame Bauausführung.

Das Projekt ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dinge in der richtigen Reihenfolge und mit einer perfekten Logistik durchgeführt werden. 2013 wird der Hauptbereich des Einkaufszentrums einge-weiht, die Arbeiten im nördlichen Abschnitt werden ein Jahr später fertig gestellt.

„Wir könnten zweifellos schneller bauen, was aber Auswir-kungen auf den Endkunden und das Geschäft mit den Kunden hätte. Und das ist ja nicht der Zweck des Projektes. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Endverbraucher“, so der Direktionsleiter Lackmann abschließend.

AnsPREchPERsOn: Peter Andersson, Verkehrswegebau, UB Schweden 6S

Bauzeit: 2010 – 2015Auftragswert: ca. SEK 1,7 Mrd.Bebaute Fläche: 100.000 m2

Geschäfte: 230

Schwedens größtes Einkaufszentrum wird renoviert.

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Umverlegung der Trasse, damit ein Tal der Ruhe entsteht. Die Projektleitung von HEILIT+WOERNER setzt nicht nur täglich modernen Verkehrsbau um, sondern achtet ebenso auf den Schutz der Umwelt.

mODERnER sTRAssEnbAu In DEuTschLAnD

12 kM die es in sich haben

Rund 12 km Länge misst das Autobahnteilstück der A4

zwischen magdala und Jena/ göschwitz. Auf Thüringens

größter Autobahnbaustelle entsteht bis märz 2013

nicht nur eine neue Autobahntrasse, sondern auch der

Tunnel Jagdberg wird ausgebaut. Doch nicht nur der

mensch profitiert von den baumaßnahmen, es entsteht

ein 140 hektar großes rekultiviertes natur- und

vogelschutzgebiet, welches sich durch seine besondere

vielfalt auszeichnet und einen wichtigen beitrag zum

umweltschutz liefert.

Deutschland. Seit April 2008 ist die HEILIT+WOERNER Bau GmbH zwischen den Anschlussstellen Magdala und Jena/Göschwitz aktiv. Seitdem werden täglich riesige Mengen von Erde bewegt: Insgesamt rund vier Millionen Kubikmeter werden in die Konstruktions-dämme und Lärmschutzwände wieder eingebaut. Neben dem Ausbau der sechsstreifigen Trasse und dem Bau der zwei parallelen Röhren des Tunnels Jagdberg entstehen zudem drei Überführungsbauwerke, vier Autobahnbrücken, eine neue Anschlussstelle in Schorba/Bucha sowie fünf Regenrückhaltebecken. An beiden Seiten der Trasse wächst derzeit auch das 22.500 m2 große Natursteinmauerwerk aus Granit, das teilweise bis zu 13 m Höhe erreicht. Darunter befinden sich rückverankerte mit Spritzbeton befestigte Böschungssicherungen.

MobiLität für Morgen

Die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) ist Bauherr. HEILIT+WOERNER führt den Erd- und Straßen-

bau aus. Zum Einsatz kommen die eigens von HEILIT+WOERNER konstruierten Spezialgeräte, wie die mobile Betonmischanlage, der Betondeckeneinbauzug und das Multitalent. Auf der neuen A4-Trasse kommen 500.000 t Frostschutz bei einer Schicht von insgesamt 43 cm zusammen: 15 cm HGT-Schicht (hydraulisch gebundene Tragschicht) und 27 cm Betonfahrbahn auf Geotextil mit einer Waschbetonoberfläche. Allein die Betonfahrbahn umfasst dabei 330.000 m2.

waschbeton iM tunneL

Eine besondere technische Herausforderung ist der Fahrbahn-deckenbau im Tunnel. Neben der Organisation der Bauausführung und Logistik ist die Umsetzung eines aufwendigen Arbeits- und Gesundheitsschutzkonzeptes erforderlich. „HEILIT+WOERNER baut bereits seit vielen Jahren Betondecken in Tunneln. Die besondere Herausforderung im Tunnel Jagdberg ist, dass entsprechend dem

Auftragsvolumen: ca. € 90 Mio, 80 % EigenleistungBauzeit: 02.2008 – 02.2013Streckenlänge: ca. 12 km, davon 3,3 km Tunnelstrecke

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Projekte verkehrswegebau inform 22

Betondeckenfertiger im Einsatz beim Bau der A4

Stand der Technik auch in den Tunnelröhren die Waschbetonbau-weise zum Einsatz kommt“, erklärt Projektleiter Jan Wenzel. Da der Fahrbahndeckenbeton in zwei Lagen mit zwei Betonsorten (Ober-beton mit Waschbetonoberfläche und Unterbeton) und mit zwei direkt hintereinander fahrenden Deckenbetonfertigern hergestellt werden muss, muss die Dübelverlegung in den Unterbeton automa-tisch erfolgen. Bis dahin hat Projektleiter Jan Wenzel mit seinem Team noch einige knifflige Details zu lösen. „Die beengten Verhält-nisse in einer Tunnelröhre und die unzähligen Entwässerungs-schächte in der Fahrbahn erfordern auch von der Einbaukolonne mit unseren speziell entwickelten Betondeckenfertigern ein hohes Maß an Konzentration und Flexibilität.“

die natur iM fokus

Das Projekt schafft auf der rund 65 ha großen Baufläche aber nicht nur „Neues“, sondern gibt der Natur ein rund doppelt so großes Areal wieder zurück. Durch den Bau des Tunnels und gleich-zeitigem Rückbau der alten Trasse kann der Verkehr vollständig aus den Schutzgebieten entfernt werden. Während das Schutzgebiet „Muschelkalkhänge der westlichen Saaleplatte“ seltenen Vögeln eine neue Heimat bietet, wird das Naturschutzgebiet „Leutratal“ mit 27 heimischen Orchideen-Arten wieder„belebt“.

AnsPREchPERsOn: Frank Halata, Verkehrswegebau, UB Deutschland Süd 6H, Dir. Großprojekte (EE)

Info + +

1,5 Millionen m2 in sieben Monaten unter Nutzung der Tunnelröhren im Rohbauzustand transportiert

bis zu 70 Fahrzeuge im 3-schichtigen Dauereinsatz mit dem zusätzlichen Einsatz von Rußpartikelfiltern

Umsetzung eines aufwendigen Arbeits- und Gesundheits-schutzkonzeptes (z.B. Bewetterung, Atemschutzvorsorge, zusätzliche permanente Belastungsmessungen) bei Massentransporten durch Tunnelröhren

Feinoptimiertes Erdbaukonzept zur Sicherstellung not-wendiger Leistungsparameter in Auf- und Abtragsbe-reichen unter Berücksichtigung von Bodenqualitäten, Lärm-schutzwällen und Erddämmen

Einsatz von gekapselten, staubarmen Bodenfräsen

umweltschonendes Logistikkonzept:

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International. STRABAG PFS wartet die technischen Anlagen des Telekommunikationsunternehmens COLT. COLT ist einer der größten Telekommunikations- und IT-Dienstleister in Europa und bietet Daten-, Sprach- und Managed Services an. Das Unternehmen betreibt eigene Glasfasernetze und 18 Rechenzentren in 13 Ländern.Während der einjährigen Partnerschaft, die das Technische Facility Management (TFM) und Störungsmanagement in Deutschland, Österreich und der Schweiz beinhaltete, konnte STRABAG PFS ihre Kompetenz beweisen. Nun hat COLT für die nächsten drei Jahre STRABAG PFS mit dem TFM für alle Standorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Belgien und den Niederlanden beauftragt.

ZusaMMenarbeit Lohnt sich

Die Betreuung für Belgien und die Niederlande wurde in einem gesonderten Ausschreibungsverfahren 2011 vergeben. In diesem wurde ein modifizierter, erheblich weitreichender Leistungsumfang mit größerem Auftragsvolumen vereinbart. Hintergrund war, dass COLT die Leistungen in allen fünf Ländern für einen Zeitraum von drei Jahren gebündelt an einen professionellen Partner übergeben wollte.

„In den Bieterverfahren und Verhandlungsrunden hat STRABAG insbesondere mit anspruchsvollen Konzepten, mehr-heitlich englischen Präsentationen, flächendeckender Präsenz über Ländergrenzen hinweg und Kom-petenz im Handling mit Rechen-

zentren überzeugt“, so Karsten Klöcker, Leadmanager für COLT und Facility Management Verant-wortlicher für die Region Bayern.

Sehr engagiert sei in diesem Zusammenhang auch das Net-working seitens des früheren Senior Key Account Managers Rudolf Gulich gewesen, der das COLT Team unterstützt und begleitet hat.

Er fügt hinzu: „Gerhard Arndt von STRABAG PFS Deutschland hat die Kalkulation für alle fünf Länder vorgenommen.“ Das damit verbundene Prinzip „One face to the customer“ habe COLT ebenso begeistert wie das detailliert aufgezeigte Gainsharing-Modell, also das Angebot einer partnerschaftlichen Erfolgsbeteiligung bei Kosten-optimierungen für den Kunden.

Länderübergreifender service

Ebenso waren die bereits bestehenden und von Mathias Kratz zielführend integrierten Länderorganisationen von STRABAG Belgien und Niederlande ein riesiger Pluspunkt, ist sich das Team einig. Dort gibt es neben Büros und technischen Stützpunkten die Landeszentralen in Antwerpen und Vlaardingen bei Rotterdam. COLT Deutschland wird aus den sechs bundesdeutschen Regionen der STRABAG PFS betreut, während der Kunde in Österreich von

sTRAbAg Pfs

Mit coLt auf erfoLgskurs

sTRAbAg und cOLT – beispiel einer vertrauensvollen und

fairen Kooperation zweier internationaler unternehmen.

sTRAbAg Pfs überzeugte cOLT mit einem länderüber-

greifenden serviceangebot und erhält den Auftrag, das

Technische facility management in fünf Ländern zu über-

nehmen – ganz nach dem motto „Alles aus einer hand“!

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Projekte sondersparten & Konzessionen inform 22

Leistungen:

Energie-, Klima- und Raumlufttechnik Energiemanagement Technische Gebäudeausstattung Störungsmanagement Consulting Bauen im Bestand

24/7/365 störungsManageMent:

Schnelle ReaktionszeitUmfangreiche Kompetenz im StörungsmanagementErfahrung auch in sensiblen Bereichen, wie GroßrechenzentrenNetzknoten, Funktürmen und AntennenträgernUmfangreiche Präventivmaßnahmen, um Störungen zu vermeiden

„Wir werden gemeinsam mit den jeweiligen Site Engi-neers von COLT eine nachhal-tige, professionelle und syner-

getische Leistung über Ländergrenzen hinweg unter Beweis stellen“, so Mathias Kratz, zuständiger Bereichsleiter.

Info + +

sTRAbAg Pfs Was haben der Potsdamer Platz 5 in Berlin, das Palais-Quartier in Frankfurt am Main, die Corvinius-Universität in Budapest und das Grand Hotel Polonia Palace in Warschau gemeinsam? Ihre Eigentümer vertrauen auf das Property und Facility Management von STRABAG PFS.

STRABAG PFS stellt für jede Immobilie eine individuelle Bewirtschaftungsstrategie auf. Denn Lösungen von der Stange sind für Kunden keine große Hilfe.

Die Wartung hochkomplexer Technikanlagen ist die Spezialität von STRABAG PFS.

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inform 22 Projekte sondersparten & Konzessionen

der STRABAG PFS Österreich und in der Schweiz von der STRABAG AG, Property and Facility Services, Zürich, begleitet wird.

keine wartung wartet

STRABAG PFS übernimmt die Wartung der TGA-Anlagen und damit auch die Bearbeitung des Störungsmanagements. Dieses stellt die Funktionsfähigkeiten der Anlagen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr sicher. TGA-Anlagen sind hoch sensible Rechen-zentren, Netzknoten und so genannte „Container“, bei denen große Datenmengen zusammenlaufen.

AnsPREchPERsOn: Mathias Kratz, Sondersparten und Konzessionen, UB Dienstleistungen 4S, Dir. Facility Management (MQ)

AnsPREchPERsOn: Gabriele Renard, Sondersparten und Konzessionen, UB Dienstleistungen 4S, Dir. Facility Management (MQ)

formen stellen das Team vor schalungs- und betontechnische Heraus-forderungen. „Betonieren ist im Sommer nur nachts möglich. Die bis zu 600 Arbeiter müssen aber auch tagsüber bei Temperaturen am Siedepunkt arbeiten“, erklärt Projektleiter Dirk Leitzig die körperlich belastenden Arbeitsbedingungen.

vision 2030

Nachhaltigkeit – sicherlich nicht das Erste, woran man vor Ort bei 40° im Schatten denkt. Die Ausgangslage ist denkbar unge-

wöhnlich: Ohne die schwarzen Bewässerungsschläu-che, die sich wie Lebensadern rund um jede Palme,

jeden Busch und auf jeder Wiese winden, würde in der unwirtlichen Region nichts gedeihen. Die LEED-Platinum Bewertung als höchste internationale und die Estidama-5-

ZübLIn bAuT Auf Abu DhAbI

Mit der wüste verwachsen

Züblin ist seit Jahrzehnten in Abu Dhabi präsent und

wickelt spektakuläre Projekte unter glühender Wüsten-

sonne ab. Wo Know-how gefordert wird, wo Termine und

spezielle Anforderungen das Klima zusätzlich anheizen,

dort beweist Züblin höchste baukompetenz!

Auftragsvolumen: € 51,4 Mio.Auftragsanteil: 65 %Bauzeit: 12.2009 – 08.2011Auftraggeber: Al Ain Wildlife Resort (AWPR)

Abu Dhabi. Das Sheikh Zayed Desert Learning Center ist thematisch wie optisch mit der Wüste verwachsen. Angelegt als Lern- und Lehrzentrum wurzelt das Gebäude im „Al Ain Wildlife Park“, dem größten Tierpark des Landes, und thematisiert das kulturelle und ökologische Erbe der Wüste. Die Stahlbetonstruktur des Gebäudes ist einem Möbiusband nachempfunden. Fast aus-schließlich geneigte Wände, weit auskragende Gänge und Platt-

Projekte sondersparten & Konzessionen inform 22

Info + +

bauen im (über-) morgenland Spätestens seit der Finanzkrise ist Abu Dhabi auch inter-national bekannt geworden: Als Staaten- und Bankenret-tungen noch nicht alltäglich waren, machte das größere und reichere Emirat Abu Dhabi Schlagzeilen, als es dem in Zahlungsnot geratenen „kleinen“ Bruder Dubai aushalf. Um sich vom Lifestyle-Tourismus Dubais abzuheben, betont Abu Dhabi die kulturelle Komponente des Landes.

Die überhitzte Investitionssituation kühlte auch in Abu Dhabi merklich ab. Halb fertige oder leer stehende Büro- und Wohntürme ragen wie faule Zähne aus der glitzernden Skyline hervor. Und doch, es wird weiter gebaut. „Die ehrgeizigen Ziele der Sheikhs sind weder vergessen noch unter Sand begraben. Nur der Zeithorizont wurde aus-geweitet und die Pläne auf realistischere Maßnahmen zurückgeschraubt“, weiß der zuständige Bereichsleiter Kris Wiume.

Pearl, als höchste lokale Zertifizierung für nachhaltiges Bauen, werden für das Desert Learning Center-Projekt angestrebt. Estidama ist ein selbst entwickeltes Bewertungssystem der V.A.E. für nach-haltiges Bauen. Vor zwei Jahren erst eingeführt, soll es Abu Dhabis Vision 2030 in der Baukultur umsetzen.

Die hohen Standards sollen erreicht werden durch: eine Beton-kernaktivierung, die ihre benötigte Kühlleistung aus 105 Solarkollek-toren bezieht, eine 150 KW Photovoltaikanlage sowie eine unterir-dische Wärmetauschanlage, die Frischluft zur Kühlung durch mehr als 1 km lange und 1,2 m durchmessende Rohre saugt. Züblin zeigt punkto Nachhaltigkeit und Energieeffizienz einen klaren Wis-sensvorsprung zum lokalen Markt.

sun everywhere

In Abu Dhabi wird die Buchhaltungssoftware SUN eingesetzt. Diese Software kommt in den Ländern zum Einsatz, welche durch die AS4U nicht abgedeckt werden. Die Abteilung SUN-Co unter-stützt bei der Einrichtung des Buchhaltungssystems gemäß Konzern-kontenplan, der Datenübernahme aus Altsystemen, der Einhaltung der Konzern- sowie der lokalen Rechnungslegungsvorschriften, der Erstellung von Reports und der Schulung von Mitarbeitern. An das

Buchhaltungssystem SUN ist ein leistungsstarkes Reporting- und Analysetool mit zahlreichen vorgefertigten Berichten angeknüpft. Die Übergabe der Buchhaltungsdaten aus SUN an die AS4U wird zum Monatsabschluss über eine Schnittstelle realisiert. Eine weitere Schnittstelle besteht zur Kalkulations- und Baumanagement Soft-ware ARRIBA, welche eine Übergabe von Daten zum Soll-Ist-Ver-gleich (Projektbericht) bietet.

AnsPREchPERsOn: Jörn Oster, Sondersparten und Konzessionen, UB International 3G, Dir. Flächengeschäft (MJ)

AnsPREchPERsOn: Siegfried Napowanez, Sondersparten und Konzessionen, UB International 3G

Oben: Das Lernzentrum als Teil der Wüste entsteht.Links: Die zehnspurige Sheikh-Khalifa-Brücke führt auf die Saadiyat Insel, welche als kulturelle Drehscheibe Abu Dhabis entwickelt wird.

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TIPPs & TRIcKs

ein biLd sagt Mehr aLs 1.000 worte

Jeder kennt den Ausspruch: „Ein bild sagt mehr als

1.000 Worte“. Damit die Aussage aber besonders

klar vermittelt wird, ist es sinnvoll, während des

fotografierens einige Tipps zu beachten. Im nachhinein

lässt sich oft nur mehr sehr aufwendig retuschieren.

inform bat den Profifotografen Tom Philippi um seine wertvollen Tipps: Worauf achtet er bei Bildern? Worauf kommt’s an? Philippi hat sich insbesondere auf Architektur spezialisiert und schon einige Bauwerke für STRABAG fotografiert. Holen Sie aus jeder Situation und Bedingung das bestmögliche für Ihr Foto heraus.

Viel Spaß beim Lesen und Fotografieren!

Blauer Himmel, Sonnenschein – dieses Foto zieht alle Blicke auf sich. Deutschlands schiefer Turm? Achten Sie schon während dem Fotografieren auf stürzende Linien.

schönes wetter Lässt fotos strahLen

Ein Foto lebt von den Licht- und Schattenverhältnissen. Achten Sie daher auf die Wettersituation und seien Sie notfalls geduldig bis der Himmel klar ist! Dies erleichtert auch das spätere Bearbeiten des Fotos.

gerade ist gerade

Neben der Platzierung des Hauptmotivs ist es wichtig, Gebäude oder Menschen „gerade“ – also „im Lot“ – zu fotografieren. Sonst scheint die Person oder der Kran umzukippen! Vermeiden Sie stürzende Linien. Lassen Sie gerade auch gerade sein!

Beachten Sie schon beim Fotografieren, wofür Sie das Bild verwenden – Zuschnitte sind im Nachhinein immer noch möglich.

„nicht den kopf abschneiden“

Klingt lustig, ist aber leider oft der Fall. Die Konzernkommuni-kation erhält oftmals gute Bilder, die leider ein Manko aufweisen: Personen sind „abgeschnitten“. Es fehlt ein Fuß, ein Arm oder ein Teil des Kopfes der Person auf dem Foto. Selten lassen sich solche Fotos verwenden, da die fehlenden Elemente im Nachhinein nicht mehr hinzugefügt werden können. Überlegen Sie beim Fotografieren, welche Ausschnitte gewollt und welche ungewollt sind.

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Profifotograf Tom Philippi (www.tomphilippi.com) beim Fotografieren aus der Froschperspektive

TIPPs vOm PROfI

der LetZte (fein)schLiff

entdecken sie neue perspektiven und diagonaLen

Um einen neuen oder spannenden Blick auf das Motiv zu bekommen, bieten sich unter anderem verschiedenste Standpunkte während des Fotografierens an. Ein erhöhter Standpunkt wird auch Vogelperspektive, ein niedriger Stand-punkt Froschperspektive genannt. Dazu ist es notwendig, erhöhte Punkte zu suchen und auch einmal mit der Kamera in die Knie oder auf den Boden zu gehen. Ebenso lohnt sich die Suche nach diagonalen und spannenden Linien. Je nach Verlauf der Diagonale können damit besonders tolle Stimmungen erzeugt werden.

bewegung und action Lassen biLder Leben

Viele Themen und Motive leben von Bewe-gung und Action. Dabei gibt es viele Möglich-keiten, diese zu erzeugen: durch das Abbilden eines bewegten Objektes, Wind oder wehende Haare, oder auch durch längere Belichtungen, um die Bewegung eines Objektes abzubilden.

AnsPREchPERsOn: Tanja Winkelhofer,

Servicebetriebe, Konzernkommunikation

Fotografieren Sie das ganze Gebäude – später können Sie sich immer noch auf Details konzentrieren.

keine haLben sachen

Versuchen Sie das ganze Gebäude zu fotografieren. Um das Motiv eines großen Gebäudes auf das Foto zu bekommen, müssen Sie genügend Abstand einnehmen. Wechseln Sie deshalb Ihre Stand-punkte und machen Sie von einem Motiv immer mehrere Aufnahmen.

konZentrieren sie sich auf das hauptMotiv

Zu viel „Information“ in einem Bild lenkt oft vom eigentlichen Hauptmotiv ab. Das Foto wirkt unaufgeräumt. Knipsen Sie also nicht alles, was vor Ihr Objektiv kommt. Trennen Sie Wichtiges von Unwichtigem. Überlegen Sie sich, was Sie mit dem Bild zeigen möchten. Was soll in den Mittelpunkt? Dinge, die vom Eigentlichen ablenken, etwa Leitern, Farbeimer, Verpackungen o. ä., vor dem Fotografieren zur Seite räumen.

Hier lässt sich nur erraten, welches Motiv dem Fotografen wichtig ist – fokussieren Sie ein Objekt.

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AKTIvE KOLLEgEn

sport, spass, action

Ob Einzel- oder Teamwettbewerb, die sportlichen

Aktivitäten und veranstaltungen sind so vielfältig

wie der Konzern selbst.

Slowakei /Österreich. Von Januar bis April 2011 fand in Bratis-lava einmal pro Woche ein Badmintonturnier statt. Höchst motiviert stellten sich mehrere Unternehmen dem sportlichen Wettkampf, darunter Spieler der ZIPP Bratislava.

Das sportliche Event stand unter dem Motto „Kinder für Unter-nehmen und Unternehmen für Kinder“. Ziel war, junge Talente im Badmintonsport zu fördern.

Bei spannenden Turnieren konnten die Mitarbeiter und der Kinderverein HK Philosoph ihr Können messen. Die Mitarbeiter hatten an der abwechslungsreichen Freizeitgestaltung viel Spaß.

STRABAG Kunstforum + +

Doppelsieg Strahlende Gesichter der jungen Künstler bei der diesjährigen Verleihung des STRABAG Artaward International! Die Preis-vergabe am 30.6.2011 durch Hans Peter Haselsteiner an fünf junge Künstler aus dem In- und Ausland in der STRABAG Art-lounge war auch dieses Jahr ein großer Erfolg. Erstmals wurden zwei Hauptpreise vergeben!

Die Werke von 647 Künstlern aus Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn zeigten eine enorme künstlerische Vielfalt. Erstmals in der bereits 18-jährigen Geschichte des STRABAG

Artaward ernannte die internationale Jury zwei Preisträger: Márta Czene aus Ungarn und Svätopluk Mikyta aus der Slowakei sind die stolzen Gewinner! Die Anerkennungspreise erhielten Kim Corbisier aus Ungarn, Cristina Fiorenza aus Österreich und Jakub Hošek aus Tschechien.

Das STRABAG Kunstforum fördert junge Talente nicht nur durch den Artaward, sondern auch durch Ausstellungen und artist-in-residence Aufenthalte im STRABAG Artstudio.

AnsPREchPERsOn: Barbara Baum/Tanja Skorepa, STRABAG Kunstforum

Spielerisches Kennenlernen beim Badminton

Das jubelnde Team der polnischen Kollegen beim STRAtria

„Das sind ja wir, das sind ja wir!“, freute sich Kinga Nieznanska als STRABAG Triathlon Organisator Mario Rabitsch bei der Sieger-ehrung die Staffelgewinner „La Strada“ aufrief. Die weite Anreise von über 800 km aus Posen/Polen nach Wien hatte sich doppelt ausge-zahlt! Karolina Buczna, Julia Nowakowska und Kinga Nieznanska hatten nicht nur Spaß beim „Sportln“, sondern freuten sich besonders über den überraschenden Sieg im Staffelbewerb der Damen beim STRAtria am 10.6.2011.

Die polnischen Kollegen waren nicht die einzigen internationalen Teilnehmer. Insgesamt waren 264 Sportler aus elf Nationen am Start. Im Einzel- oder Staffelwettbewerb mussten sie eine 750 m lange Schwimmrunde, eine 22 km lange Radstrecke und als Abschluss eine 5 km lange Laufstrecke meistern. Noch während der Sieger-ehrung im Gironcolli-Kristall in der Wiener Zentrale wurden Pläne für den nächsten STRABAG Triathlon geschmiedet.

Wir freuen uns auf eine sportliche Fortsetzung 2012.

AnsPREchPERsOn: Petra Frisová, Hoch- und Ingenieurbau, UB Tschechien/Slowakei 3J

AnsPREchPERsOn: Mario Rabitsch, Servicebetriebe, ZB Zentrale Technik 30, Dir. Zentrale Technik Wien

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RäTsELKönIg gEsuchT

sudoku

Trainieren sie Ihre linke gehirnhälfte!

unter allen Einsendungen verlosen wir drei sTRAbAg

uhren der neuen 2011er Kollektion!

Rätselerklärung: füllen sie die leeren felder so aus,

dass in jeder Zeile, spalte, 3x3-block und in allen

feldern der gleichen farbe die Ziffern 1 – 9 einmal

vorkommen.

Lösung senden an: [email protected]

Einsendeschluss: 15.2.2012 Gesucht: Zahlenreihe der grauen Diagonalen von links nach rechts

Hans Peter Haselsteiner mit den Preisträgern 2011: Kim Corbisier, Márta Czene, Cristina Fiorenza und Svätopluk Mikyta

STRABAG Artaward 2011 Gewinnerin: Márta Czene

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Impressum Herausgeber: STRABAG SE, Villach Redaktion: Bettina Mattes (verantw.), Carmen Ferner Organisation Länderausgaben: Edita Novotna, Elena Szabova (Tschechien/Slowakei), Evelyn Agocs (Ungarn), Bozena Czekajska, Urszula Komorowska (Polen), Wiktoriya Chimakadze (Russland) Layout und Druckabwicklung: Gundula Schmid (verantw.) Druckvorstufe: finishingmove Druck: MACK GmbH, Schönaich Fotonachweis: Getty Images (Titelbild, S. 14), Istockphoto (S. 5), Fotolia (S. 24, S. 25, S. 26, S. 27, S. 38, S. 42, S. 44, S. 45), Hugo Infante/Rex Features/picturedesk.com, Esteban Gonzalez/ EPA/picturedesk.com, Jose Manuel de la Maza/EPA/picturedesk.com (S. 18), Shutterstock (S. 19), Frameburst (S. 13, S. 21, S. 25, S. 30, S. 32, S. 33) Anfragen und Zuschriften bitte an: STRABAG SE, z. Hd. Bettina Mattes, Tel. +43 1 22422-1155, Fax +43 1 22422-1177, [email protected], Donau-City-Straße 9, A-1220 Wien STRABAG legt großen Wert auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Aus Gründen der Vereinfachung verwenden wir in unseren Texten in der Mehrzahl geschlechtsneutrale Bezeichnungen wie „Mitarbeiter“, „Auftraggeber“ oder „Experten“. Damit sind sowohl männliche als auch weibliche Personen gemeint.