Aufgabenstellung ZENTRALMATURA JÄNNER 2015 BIFIE

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1 Aufgabenstellung BIFIE ZENTRALMATURA JÄNNER 2015 Thema 3: Wohlstand/Armut Aufgabe 2 Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird Verfassen Sie eine Textanalyse. Situation: Im Rahmen der schriftlichen Reifeprüfung bzw. Reife- und Diplomprüfung in Deutsch sollen Sie nachweisen, dass Sie eine Textanalyse verfassen können. Lesen Sie den Leitartikel Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird aus der Tages- zeitung Kleine Zeitung vom 9. Februar 2005 (Textbeilage 1). Verfassen Sie nun die Textanalyse und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge: n Benennen Sie jene Gruppen, die laut Textbeilage besonders armutsgefährdet sind. n Erschließen Sie Gründe für Armut, die in der Textbeilage genannt werden. n Untersuchen Sie den argumentativen Aufbau des Textes. n Überprüfen Sie, ob es dem Autor gelingt, Überzeugungsarbeit zu leisten. Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

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AufgabenstellungBIFIEZENTRALMATURA JÄNNER 2015

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Thema 3: Wohlstand/Armut

Aufgabe 2

Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird

Verfassen Sie eine Textanalyse.

Situation: Im Rahmen der schriftlichen Reifeprüfung bzw. Reife- und Diplomprüfung in Deutsch sollen Sie nachweisen, dass Sie eine Textanalyse verfassen können.

Lesen Sie den Leitartikel Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird aus der Tages-zeitung Kleine Zeitung vom 9. Februar 2005 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Textanalyse und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Benennen Sie jene Gruppen, die laut Textbeilage besonders armutsgefährdet sind.n Erschließen Sie Gründe für Armut, die in der Textbeilage genannt werden.n Untersuchen Sie den argumentativen Aufbau des Textes.n Überprüfen Sie, ob es dem Autor gelingt, Überzeugungsarbeit zu leisten.

Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

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AufgabenstellungBIFIE ZENTRALMATURA JÄNNER 2015

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Aufgabe 2/Textbeilage 1

Leitartikel

Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wirdDer neue Sozialbericht stellt niemandem ein gutes Zeugnis aus.

Von Johannes Kübeck

Alle, denen das Schicksal der Mitbürger wichtig ist, muss der neue Sozialbericht nachdenklich stimmen. Mehr als eine Million Menschen sind im reichen Ös-terreich armutsgefährdet, stellt die Arbeit fest, die nicht von der Opposition, den Gewerkschaften oder Hilfsorganisationen erstellt wurde, sondern vom Sozialminis-terium.Gleichzeitig können fast ebenso viele Österreicher als reich oder wohlhabend gelten. Zu den Ver-mögenden aus Tradition sind die Neu-Reichen der New Economy gekommen.Die beiden Seiten der Sozialbi-lanz erlauben es nicht, zur Tages-ordnung überzugehen. So ist die Zunahme an Reichtum indivi-duell erfreulich, es fällt aber auf, dass für die Gemeinschaft nichts abfällt. Die Reichen zahlen nicht mehr, sondern immer weniger an Steuern. Am anderen Ende der

Skala gibt es andere Sorgen als das Vermeiden der Steuerpflicht. Da geht es darum, überhaupt zu Einkommen zu gelangen – egal, ob steuerpflichtig oder nicht. 450.000 Österreicher sind an oder bereits jenseits der Schwelle zur Armut, obwohl es im Haushalt zumindest einen Hauptverdiener gibt.Diese Armut ist überwiegend weiblich und sie ist in Familien mit zwei und mehr Kindern an-zutreffen. Und das in einem Land, in dem eine politische Formation schon so lange so viel Wert auf Frauenpolitik legt und die andere auf die Familienförderung.Was der Sozialbericht aufzeigt, ist nicht das Versagen eines der gängigen Politikmodelle. Alle haben zu der ernüchternden Re-alität beigetragen. Dass die Frau-eneinkommen immer noch so stark hinter denen der Männer herhinken, ist ein sozialstaatliches Versagen der letzten Jahrzehnte. Dass die Arbeitslosigkeit stetig

steigt, ohne dass es zu einem Auf-stand kommt, ist ohne eine gewis-se Gleichgültigkeit der maßgeb-lichen Gruppen nicht denkbar. Dass die Familienförderung ein Rekordniveau erreicht hat, aber immer noch mehr als 500.000 Familienmitglieder als arm gelten müssen, stellt niemandem ein gu-tes Zeugnis aus.All das zeigt gewaltige Defizite unserer Gesellschaft. Sie ach-tet auf allerlei wohl erworbene Rechte und errichtete zu deren Ausbau und Verteidigung Partei-en, Kammern und Verbände. Wer aber nur zum geringeren Teil in so ein Schema passt, ist so gut wie draußen. Alleinverdienerinnen haben keine Lobby, Eltern einer mehrköpfigen Kinderschar keine eigene Kammer, Arbeitslose keine Vertretung.Armut ist keine Schande, aber es ist eine Schande, mit welcher Ig-noranz ein zu großer Teil unserer Gesellschaft sich an die Armut der anderen gewöhnt. n

Quelle: Kleine Zeitung, 09.02.2005, S. 8.

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TextanalyseSCHRITT FÜR SCHRITT ZUR PERFEKTEN

Bei der Textanalyse, die du nun verfasst, ist es wichtig, dass du dir schon vor dem Schreiben einen Plan überlegst, wie du deinen Text aufbaust und gliederst.Folge diesen sechs Schritten, dann kann nichts schiefgehen.

1.1 Merkmale der Textsorte in Erinnerung bringen.

1.2 Aufgabenstellung genau durchlesen: Was muss ich ganz konkret tun? / Was genau verlangen die Operatoren?

1.3 Wortanzahl beachten und klären, wie viele „Wörter“ ich pro Aufgabenstellung schreiben darf, damit ich nicht zu viel schreibe. Bei der Textanalyse ist es aber auch erlaubt, mehr zu schreiben, als von dir verlangt wird!

2.1 Input-Text mehrmals durchlesen.

2.2 Schwierige Wörter, Wendungen und Fremdwörter mithilfe des Wörterbuchs klären.

2.3 Jeder Arbeitsauftrag erhält eine Farbe und die Antworten, die ich im Input-Text dazu finde, werden mit dieser Farbe markiert.

3. Textanalyse verfassen, dabei immer wieder die Aufgabenstellung durchlesen, damit ich nichts vergesse und nur genau das schreibe, was verlangt ist.

4. Die Textanalyse strukturell überarbeiten:

˛ Habe ich meine Analyse passend gegliedert?

˛ Sind meine Absätze durch Leerzeilen gekennzeichnet?

˛ Habe ich mindestens 405 Wörter geschrieben? Bei der Textsorte Textanalyse ist es aber auch erlaubt, mehr zu schreiben, als in der Angabe verlangt wird.

5. Die Textanalyse inhaltlich überarbeiten:

˛ Habe ich in der Einleitung alle mir bekannten „Eckdaten“ des Input-Textes und das Thema angeführt?

˛ Gehe ich in der Einleitung auch auf die Zielgruppe und die Textfunktion ein?

˛ Gibt es am Beginn des Hauptteils eine kurze Zusammenfassung des Input-Textes?

˛ Sind meine strukturelle und sprachliche Analyse ausführlich genug?

˛ Belege ich diese Analyse mit passenden Textzitaten? Zitiere ich richtig? Habe ich genug Bezüge zum Input-Text hergestellt?

˛ Ist mein Schluss passend zur Aufgabenstellung geschrieben?

6. Die Textanalyse sprachlich überarbeiten:

˛ Sind meine Sätze logisch miteinander verbunden?

˛ Habe ich schwierige Wörter richtig geschrieben?

˛ Passt meine verwendete Grammatik?

˛ Habe ich Fachvokabular verwendet?

˛ Stimmt die verwendete Zeit? Habe ich nur das Präsens und das Perfekt ge-braucht?

2.SCHRITT

3.SCHRITT

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1.SCHRITT

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1.1 Merkmale der Textsorte in Erinnerung bringen.

Die Textanalyse ist eine sachliche Beschreibung des Input-Textes, der fiktional oder nicht-fiktional sein kann. Der Ausgangstext wird in Bezug auf seinen Inhalt, seinen Aufbau, seine Struktur und seine Sprache analysiert und es wer-den Besonderheiten der Textvorlage herausgearbeitet.

Der Aufbau einer Textanalyse gliedert sich in drei Abschnitte: in die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss.

In der Einleitung geht es darum,

2 die „Eckdaten“ des Ausgangspunktes zu nennen: Autorin / Autor, Titel, Textsorte, wo und wann der Text geschrie-ben worden ist, Einordnung in den literarischen Epochenkontext. Wenn du einen Sachtext analysierst, dann musst du hier auch die Zielgruppe des Input-Textes und die Textfunktion angeben.

Viele Informationen zu deinem Input-Text sind schon in der Angabe vorhanden. Wenn du sonst keine Daten und Fakten dazu weißt, dann lasse sie aus. Auf jeden Fall erfinde nichts!

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2 das Thema des Input-Textes vorzustellen. Hier geht es nicht um eine Zusammenfassung, sondern darum, welche Problematik / welche Thematik im Text besprochen wird.

Im Hauptteil beantwortest du die Fragen, die dir zu dieser Textsorte gestellt sind. Hier wird von dir verlangt,

2 dass du einen Bezug zum Input-Text herstellst, indem du ihn kurz zusammenfasst. Hier soll nur das Wesentliche des Ausgangstextes genannt werden.

2 dass du den Input-Text strukturell und sprachlich analysierst.

2 dass du eine Kommunikationsanalyse durchführst. Das heißt, dass du die Textleistung, den Nutzen für die Leserin-nen / Leser und die Wirkung auf die Leserinnen / Leser beschreibst.

Der Schluss ist relativ kurz und abhängig von der Aufgabenstellung. Meist wird von dir ein Fazit oder eine Zusammen-fassung verlangt. Der Schlussteil kann aber auch ganz entfallen.

Generell gilt, dass in deiner Textanalyse vier Aspekte vorhanden sein müssen, damit du mit einer positiven Bewertung rechnen kannst:

2 den Input-Text beschreiben,

2 gewisse Teilaspekte, die in der Aufgabenstellung genannt werden, erschließen,

2 den Aufbau des Ausgangstextes untersuchen und

2 den Text hinsichtlich seiner Argumentation überprüfen.

BESONDERHEITEN EINES NICHT-FIKTIONALEN INPUT-TEXTES

Du kannst sowohl einen fiktionalen als auch einen nicht-fiktionalen Text als Input-Text für deine Analyse bekommen. Wenn du dich mit einem nicht-fiktionalen Text beschäftigst, dann musst du auf Folgendes aufpassen:

Um welche Textart handelt es sich?

Ist der Text z.B. ein informierender, ein argumentativer, ein appellierender? Je nachdem, welche Textart vorliegt, musst du dich darauf konzentrieren, ob der Textaufbau auch passend mit der Textart verbunden ist. 2 Gibt es im informierenden Text genug Informationen für die Leserinnen / Leser? 2 Sind im argumentativen Text die Argumente nach dem 3-B-Schema aufgebaut oder

besteht der Text nur aus Behauptungen? 2 Ist der Appell bei dem appellativen Text klar genug herausgearbeitet?

Welche Zielgruppe spricht der Input-Text an?

Wer soll den Text lesen? Hier musst du auch klären, ob die verwendete Sprache für das Zielpublikum geeignet und verständlich ist.

Welche Textfunktion hat der Ausgangstext?

Was ist der Sinn dieses Textes? Sollen die Leserinnen / Leser informiert oder aufgefordert werden, eine bestimmte Handlung zu setzen? Wird die Textfunktion klar genug sicht-bar?

1. Schritt

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1. SchrittDOS AND DON’TSWenn du die Textanalyse schreibst, dann sei dir bewusst, dass du folgende Punkte auf jeden Fall erfüllen musst, sonst sind die Merkmale dieser Textsorte nicht erfüllt und dies wird sich dann negativ auf deine Beurteilung auswirken.

+ analysieren, d.h. beschreiben - interpretieren und persönlich deuten

+ in eigenen Worten formulieren - zu nahe an der Textvorlage bleiben

+ sachliche Formulierungen - Formulierungen mit „ich“, „wir“, „mich“ etc., außer es wird von dir explizit in einem Arbeitsauftrag ver-langt

+ neutraler Ton - wertender Ton, der die eigene Meinung erkennen lässt

+ in Standardsprache schreiben - in einem umgangssprachlichen Stil mit Wendungen aus der mündlichen Sprache schreiben

+ in sich schlüssig und logisch nachvollziehbar 2 die Analyse stützt sich auf Zitate, die passend in den Text eingebaut werden

- Gedankensprünge, nicht erklärte Zusammenhänge

+ nur den zu analysierenden Text im Fokus haben - vom Text abschweifen

+ Tempus: Präsens, wenn Vorzeitigkeit zum Ausdruck gebracht werden soll, dann Perfekt

- Tempus: Präteritum

+ Konjunktionen und flüssige Satzverbindungen ein-bauen, um Zusammenhänge zu verdeutlichen

- reine Aneinanderreihung von Fakten, ohne ihnen Sinn zu geben

+ Fachbegriffe für die Analyse benutzen - keine Fachsprache benutzen

+ Bezug auf den Lebensalltag der Leserinnen / Leser nehmen

- das Lesepublikum wird direkt angesprochen - Formulierungen wie „Sie, liebe Leserinnen und Leser“

+ im vorgegebenen Textumfang bleiben, aber bei die-ser Textsorte ist auch mehr erlaubt

- kürzer schreiben

TIPPS FÜR DIE STRUKTURELLE ANALYSE BEI NICHT-FIKTIONALEN INPUT-TEXTEN Folgendes musst du dir vor dem Verfassen einer Textanalyse überlegen. Vieles davon kannst du gleich im Input-Text farblich markieren, dann vergisst du es anschließend in deiner Analyse nicht zu erwähnen.

2 Gibt es Unterüberschriften?

2 In wie viele Abschnitte ist der Text eingeteilt?

2 Welchen Stellenwert nehmen Expertinnen / Experten in diesem Text ein? Gibt es solche überhaupt? Wie werden sie eingesetzt?

2 Gibt es auch Material, das kein Text ist? Erwähne, ob Grafiken, Fotos oder Statistiken vorhanden sind.

TIPPS FÜR DIE SPRACHLICHE ANALYSE BEI NICHT-FIKTIONALEN INPUT-TEXTEN

2 In welchem sprachlichen Stil ist der Text verfasst? (z.B. sachlich, nüchtern, emotional, distanziert, ironisch, an-spruchsvoll, stilistisch gehoben, umgangssprachlich)

2 Welche Wortwahl und welcher Wortschatz wurden gebraucht? Werden viele Nominalisierungen verwendet? Wie wird mit Fachvokabular umgegangen? Gibt es viele / wenige Fremdwörter?

2 Wie sind die Sätze aufgebaut? Ist der Satzbau komplex und lang (Hauptsatzreihen, Satzgefüge …) oder reihend und kurz (einfache Sätze)? Gibt es Auffälligkeiten, die du noch erwähnen musst?

2 Gibt es Begriffe, die immer wieder wiederholt werden bzw. die eine besondere Bedeutung in dem Text haben? Das heißt, du musst dich auch mit den „Leitwörtern“ bzw. „Schlüsselbegriffen“ des Textes auseinandersetzen.

2 Welchen Bezug kannst du zwischen dem Inhalt und der Überschrift finden. Wie passen diese Teile zusammen?

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1. Schritt1.2 Aufgabenstellung genau durchlesen: Was muss ich ganz kon-

kret tun? / Was genau verlangen die Operatoren?

Vor dem Schreiben muss dir bewusst sein, für wen du deinen Text verfassen sollst, also wer deine Leserinnen / Leser sind. Diese Information findest du immer in der Situation vorgegeben. Bei einigen Textsorten ist es ganz besonders wichtig, dass du einen direkten Bezug zu deinem Publikum herstellst (z. B. Meinungsrede, Leserbrief), bei anderen Texten treten die Leserinnen / Leser eher in den Hintergrund (z. B. Textanalyse, Textinterpretation).

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Thema 3: Wohlstand/Armut

Aufgabe 2

Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird

Verfassen Sie eine Textanalyse.

Situation: Im Rahmen der schriftlichen Reifeprüfung bzw. Reife- und Diplomprüfung in Deutsch sollen Sie nachweisen, dass Sie eine Textanalyse verfassen können.

Lesen Sie den Leitartikel Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird aus der Tages-zeitung Kleine Zeitung vom 9. Februar 2005 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Textanalyse und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Benennen Sie jene Gruppen, die laut Textbeilage besonders armutsgefährdet sind.n Erschließen Sie Gründe für Armut, die in der Textbeilage genannt werden.n Untersuchen Sie den argumentativen Aufbau des Textes.n Überprüfen Sie, ob es dem Autor gelingt, Überzeugungsarbeit zu leisten.

Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

öffentliches Dokument

2 In diesem Fall gibt es außer denjenigen, die deinen Text beurteilen werden, kein Lesepublikum. Deshalb sprichst du in deiner Textanalyse niemanden direkt an. Es wird von dir verlangt, dass du einen Text verfasst, der dem Niveau einer Abschlussprüfung entspricht.

Wenn du genau liest, dann erfährst du aus der Aufgabenstellung auch immer gleich die Textsorte des Input-Textes. In diesem Fall ist es der Leitartikel Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird aus der Tageszeitung Kleine Zeitung vom 9. Februar 2005.

T!PP

2 Dein Input-Text ist also ein nicht-fiktionaler Text!

1.3 Wortanzahl beachten und klären, wie viele „Wörter“ ich pro Auf-gabenstellung schreiben darf, damit ich nicht zu viel schreibe.

Es gibt nicht viele Textsorten, bei der du im Zuge deiner Reifeprüfung mehr schreiben darfst, aber die Textsorte „Textanalyse“ gehört neben der „Textinterpretation“ und der „Erörterung“ dazu.

Arbeitsaufträge

Benennen Sie jene Gruppen, die laut der Textbeilage beson-ders armutsgefährdet sind.

Das bedeutet für mich …

2 Hier muss ich Teilaspekte des Input-Textes zusammenfassen. In diesem Abschnitt muss ich mich auf die Menschen konzentrieren, die armuts-gefährdet sind. Alle anderen angesprochenen Themen lasse ich weg!

2 armutsgefährdete Gruppen laut Input-Text benennen

Erschließen Sie Gründe für Ar-mut, die in der Textbeilage ge-nannt werden.

2 Auch in diesem Teil muss ich einen Bezug zum Ausgangstext herstel-len. Meinen Fokus lege ich nun auf die Gründe, die im Input-Text ge-nannt werden, diese stelle ich dar.

2 Armutsgründe erschließen

Untersuchen Sie den argu-mentativen Aufbau des Textes.

2 Nun konzentriere ich mich auf den Textaufbau. Ich muss die Struktur und die Argumentationslinie des Autors beschreiben und herausfin-den, ob die Argumente nach dem 3-B-Schema aufgebaut sind.

2 Argumentationsaufbau im Input-Text untersuchen

Überprüfen Sie, ob es dem Autor gelingt, Überzeugungs-arbeit zu leisten.

2 Nun steht die Textfunktion im Mittelpunkt. Ich soll aufzeigen, ob es dem Autor gelingt, seine Leserinnen / Leser von seinem Anliegen zu überzeugen und sie zum Nachdenken anzuregen.

2 Qualität der Überzeugungsarbeit überprüfen

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2. Schritt2.1 Input-Text mehrmals durchlesen.

2.2 Schwierige Wörter, Wendungen und Fremdwörter mithilfe des Wörterbuchs klären.

Da sich diese Textsorte ganz eindeutig auf den Input-Text bezieht und zu diesem in allen Arbeitsaufgaben Bezug hergestellt werden muss, solltest du dich besonders intensiv mit ihm auseinandersetzen. Deshalb ist es nötig, sich mit allen darin vor-kommenden Wörtern, Wendungen und Formulierungen auseinanderzusetzen. In diesem Leitartikel sind einige Wörter und Wendungen zu finden, die vielleicht nicht für jedermann sofort verständlich sind. Deshalb werden sie hier erklärt.

Leitartikel

Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird Der neue Sozialbericht stellt nieman-dem ein gutes Zeugnis aus.

Von Johannes Kübeck

Alle, denen das Schicksal der Mitbürger wichtig ist, muss der neue Sozialbericht nachdenklich stimmen. Mehr als eine Milli-on Menschen sind im reichen Österreich ar-mutsgefährdet, stellt die Arbeit fest, die nicht von der Opposition, den Gewerk-schaften oder Hilfsorganisationen erstellt wurde, sondern vom Sozialministerium. Gleichzeitig können fast ebenso viele Öster-reicher als reich oder wohlhabend gelten. Zu den Vermögenden aus Tradition sind die Neu-Reichen der New Economy gekommen. Die beiden Seiten der Sozialbilanz erlauben es nicht, zur Tagesordnung überzugehen. So ist die Zunahme an Reichtum individuell er-freulich, es fällt aber auf, dass für die Ge-meinschaft nichts abfällt. Die Reichen zah-len nicht mehr, sondern immer weniger an Steuern. Am anderen Ende der Skala gibt es andere Sorgen als das Vermeiden der Steuer-pflicht. Da geht es darum, überhaupt zu Ein-kommen zu gelangen – egal, ob steuerpflich-tig oder nicht. 450.000 Österreicher sind an oder bereits jenseits der Schwelle zur Ar-mut, obwohl es im Haushalt zumindest ei-nen Hauptverdiener gibt.

ignorierenBedeutung: absichtlich übersehen, nicht wahrnehmen wollenVerwendung: 2 Die Mutter ignorierte das schreiende Kind. 2 die Ignoranz SozialberichtBedeutung: Mitteilung, die sich auf die sozialen (gemeinschaftli-chen) Aspekte konzentriert Verwendung: 2 Der Sozialbericht stellte ihnen ein negatives

Zeugnis aus.armutsgefährdetBedeutung: jemand, der in Gefahr ist, arm zu werden und unter die Armutsgrenze zu fallenVerwendung: 2 Viele Arbeitslose sind armutsgefährdet, wenn

sie kein soziales Netz haben. OppositionBedeutung: Partei(en), die im Parlament vertreten, aber nicht an der Regierung beteiligt ist (sind)Verwendung: 2 Die beiden Parteien bildeten eine starke

Opposition.GewerkschaftBedeutung: Vertretung der Arbeiterinnen / ArbeiterVerwendung: 2 Die Lehrerschaft hat eine starke Gewerkschaft

hinter sich.New EconomyBedeutung: engl. „neue Wirtschaft“ im Gegensatz zu alteinge-sessenen Firmen und KapitalVerwendung: 2 Er hatte mit der New Economy nichts zu tun,

denn er gehörte dem Adel an.(Sozial)BilanzBedeutung: Gegenüberstellung, die sich auf den sozialen (gemeinschaftlichen) Aspekt beziehtVerwendung: 2 eine Bilanz ziehen 2 bilanzierenSchwelleBedeutung: GrenzeVerwendung: 2 überschreiten einer Schwelle 2 HemmschwelleHauptverdienerBedeutung: jemand, der das meiste Geld in die Familie einbringtVerwendung: 2 Er sah sich als Hauptverdiener in dieser Ehe.

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2. Schritt

FormationBedeutung: Anordnung, Gruppierung Verwendung: 2 In dieser Formation trat die Fußballmannschaft

auch dieses Mal an. 2 formierengängigBedeutung: üblich, gebräuchlichVerwendung: 2 der gängigen Meinung nach

PolitikmodellBedeutung: Aufbau und Struktur der PolitikVerwendung: 2 Dieses Politikmodell gilt als veraltet.

maßgeblichBedeutung: entscheidendVerwendung: 2 maßgeblich Anteil an etwas haben

gewaltigBedeutung: außerordentlich großVerwendung: 2 die gewaltige Explosion 2 ein gewaltiges BauwerkDefizit Bedeutung: Fehlbetrag, MangelVerwendung: 2 Das Budget wies ein Defizit auf. 2 defizitärerworbenBedeutung: durch Leistung bekommenVerwendung: 2 Sie hat sich dieses Auto durch harte Arbeit

erworben.KammerBedeutung: Interessensvertretung einer Berufsgruppe mit politi-schem Einfluss Verwendung: 2 die Ärztekammer

VerbandBedeutung: Zusammenschluss von vielen einzelnen Personen, um für die gemeinsamen Interessen einzutretenVerwendung: 2 einen Verband gründen 2 ein politischer VerbandLobbyBedeutung: Interessensgruppe, die versucht, politische Entschei-dungsträger zu beeinflussenVerwendung: 2 eine wirkungsvolle Lobby hinter sich haben 2 Lobbyist

Diese Armut ist überwiegend weiblich und sie ist in Familien mit zwei und mehr Kindern anzutreffen. Und das in einem Land, in dem eine politische For-mation schon so lange so viel Wert auf Frauenpolitik legt und die andere auf die Familienförderung. Was der Sozialbericht aufzeigt, ist nicht das Versagen eines der gängigen Poli-tikmodelle. Alle haben zu der ernüch-ternden Realität beigetragen. Dass die Fraueneinkommen immer noch so stark hinter denen der Männer herhinken, ist ein sozialstaatliches Versagen der letz-ten Jahrzehnte. Dass die Arbeitslosigkeit stetig steigt, ohne dass es zu einem Auf-stand kommt, ist ohne eine gewisse Gleichgültigkeit der maßgeblichen Gruppen nicht denkbar. Dass die Famili-enförderung ein Rekordniveau erreicht hat, aber immer noch mehr als 500.000 Familienmitglieder als arm gelten müs-sen, stellt niemandem ein gutes Zeugnis aus. All das zeigt gewaltige Defizite unserer Gesellschaft. Sie achtet auf allerlei wohl erworbene Rechte und errichtete zu de-ren Ausbau und Verteidigung Parteien, Kammern und Verbände. Wer aber nur zum geringeren Teil in so ein Schema passt, ist so gut wie draußen. Alleinver-dienerinnen haben keine Lobby, Eltern einer mehrköpfigen Kinderschar keine eigene Kammer, Arbeitslose keine Ver-tretung. Armut ist keine Schande, aber es ist eine Schande, mit welcher Ignoranz ein zu großer Teil unserer Gesellschaft sich an die Armut der anderen gewöhnt.

Quelle: Kleine Zeitung, 09.02.2005, S. 8.

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2. Schritt2.3 Jeder Arbeitsauftrag erhält eine Farbe und die Antworten,

die ich im Input-Text dazu finde, werden mit dieser Farbe im Input-Text markiert

Arbeitsauftrag 1: armutsgefährdete Gruppen laut Input-Text benennen Benennen Sie jene Gruppen, die laut der Textbeilage besonders armutsgefährdet sind.

Arbeitsauftrag 2: Armutsgründe erschließen Erschließen Sie Gründe für Armut, die in der Textbeilage genannt werden.

Arbeitsauftrag 3: Argumentationsaufbau im Input-Text untersuchenUntersuchen Sie den argumentativen Aufbau des Textes. 2 Siehe FASSUNG 1 – ÜBERARBEITUNG 4. SCHRITT

Arbeitsauftrag 4: Qualität der Überzeugungsarbeit überprüfenÜberprüfen Sie, ob es dem Autor gelingt, Überzeugungsarbeit zu leisten. 2 Nicht im Input-Text zu finden.

Leitartikel

Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird Der neue Sozialbericht stellt niemandem ein gutes Zeugnis aus.

Von Johannes Kübeck

Alle, denen das Schicksal der Mitbürger wichtig ist, muss der neue Sozialbericht nachdenklich stimmen. Mehr als eine Million Menschen sind im reichen Österreich armutsgefährdet, stellt die Arbeit fest, die nicht von der Opposition, den Gewerkschaften oder Hilfsorganisationen erstellt wurde, sondern vom Sozialministerium. Gleichzeitig können fast ebenso viele Österreicher als reich oder wohlhabend gelten. Zu den Vermögenden aus Traditi-on sind die Neu-Reichen der New Economy gekommen. Die beiden Seiten der Sozialbilanz erlauben es nicht, zur Tagesordnung überzugehen. So ist die Zunahme an Reichtum individuell erfreulich, es fällt aber auf, dass für die Gemeinschaft nichts abfällt. Die Reichen zahlen nicht mehr, sondern immer weniger an Steuern. Am anderen Ende der Skala gibt es andere Sorgen als das Vermeiden der Steuerpflicht. Da geht es darum, überhaupt zu Einkommen zu gelangen – egal, ob steuerpflichtig oder nicht. 450.000 Österreicher sind an oder bereits jenseits der Schwelle zur Armut, obwohl es im Haushalt zumindest einen Hauptverdiener gibt. Diese Armut ist überwiegend weiblich und sie ist in Familien mit zwei und mehr Kindern anzutreffen. Und das in einem Land, in dem eine politische Formation schon so lange so viel Wert auf Frauenpolitik legt und die an-dere auf die Familienförderung. Was der Sozialbericht aufzeigt, ist nicht das Versagen eines der gängigen Politikmodelle. Alle haben zu der ernüchtern-den Realität beigetragen. Dass die Fraueneinkommen immer noch so stark hinter denen der Männer herhinken, ist ein sozialstaatliches Versagen der letzten Jahrzehnte. Dass die Arbeitslosigkeit stetig steigt, ohne dass es zu einem Aufstand kommt, ist ohne eine gewisse Gleichgültigkeit der maßgeblichen Gruppen nicht denkbar. Dass die Familienförderung ein Rekordniveau erreicht hat, aber immer noch mehr als 500.000 Familienmitglieder als arm gelten müssen, stellt niemandem ein gutes Zeugnis aus. All das zeigt gewaltige Defizite unserer Gesellschaft. Sie achtet auf allerlei wohl erworbene Rechte und errichtete zu deren Ausbau und Verteidigung Parteien, Kammern und Verbände. Wer aber nur zum geringeren Teil in so ein Schema passt, ist so gut wie draußen. Alleinverdienerinnen haben keine Lobby, Eltern einer mehrköpfigen Kinderschar keine eigene Kammer, Arbeitslose keine Vertretung. Armut ist keine Schande, aber es ist eine Schande, mit welcher Ignoranz ein zu großer Teil unserer Gesellschaft sich an die Armut der anderen gewöhnt.

Quelle: Kleine Zeitung, 09.02.2005, S. 8.

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3. & 4. Schritt3. Textanalyse verfassen, dabei immer wieder die Aufgaben-

stellung durchlesen, damit ich nichts vergesse und nur genau das schreibe, was verlangt ist.

4. Die Textanalyse strukturell überarbeiten:

˛ Habe ich meine Analyse passend gegliedert? (1)

˛ Sind meine Absätze durch Leerzeilen gekennzeichnet? (2)

˛ Habe ich mindestens 405 Wörter geschrieben? Bei der Textsorte Textana-

lyse ist es aber auch erlaubt, mehr zu schreiben, als in der Angabe

verlangt wird. (3)

Für ein optimales Training lies zuerst die „neutrale“ FASSUNG 1 ohne Anmerkungen / Korrekturzeichen und Überar-beitungsschritte und überarbeite zunächst selbst FASSUNG 1. Anschließend vergleiche deine Überarbeitungsvorschlä-ge mit unseren im Buch abgedruckten.

Der von Johannes Kübeck am 9. 2. 2005 veröffentlichte Text „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ beschäftigte sich einerseits mit den Gründen für Armut, andererseits thematisierte er die Gruppen, die armutsgefährdet sind.

Die Daten und Fakten, die im Text genannt werden, beziehen sich auf den neu-en Sozialbericht, der vom Sozialministerium in Auftrag gegeben wurde. Eine Tatsache sticht dabei besonders ins Auge: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. In dem Bericht wird erwähnt, dass mehr als eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet sind und 450 000 Österrei-cherinnen / Österreicher bereits in Armut leben, obwohl es im Haushalt einen Verdiener gibt. Von der Armut sind besonders Frauen als Alleinverdienerinnen mit geringem Einkommen, Arbeitslose und Mehrkindsfamilien gefährdet.

Auch auf die Gründe, warum gerade diese Gruppen gefährdet sind, unter die Armutsgrenze zu fallen, wird in dem Leitartikel eingegangen. Die Frauen be-kommen generell weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und sind Frau-en nun Alleinerzieherinnen, dann reicht das Gehalt kaum aus, um zu überle-ben. Im Text wird dieser Fakt in Verbindung mit den sozialstaatlichen Versagen der letzten Jahre gebracht. Deutlich hingewiesen wird außerdem, dass die armutsgefährdeten Gruppen keine Lobbys haben, die sich für ihre Anliegen stark machen. Parteien, Kammern und Verbände würden ihre Gruppen schützen, doch niemand kümmere sich aktiv um die sozial schwächsten Österreicherinnen / Österreicher.

Die Argumentation im Leitartikel ist klar aufgebaut. Die Leserinnen / Leser ihr gut folgen können: Zuerst werden Zahlen präsentiert, nämlich die Zahlen

DEINE ÜBERARBEITUNGS- VORSCHLÄGE

FASSUNG 1

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4. Schrittder reichen Österreicherinnen / Österreicher werden denen, die als armuts-gefährdet gelten, gegenübergestellt. Hier erkennt die Leserschaft, dass es fast ebenso viele reiche oder wohlhabende Bürgerinnen / Bürger gibt, als jene, die um das finanzielle überleben kämpfen müssen. Im nächsten Abschnitt wer-den die Einkommen der Reichen und Armen verglichen und es wird auf die Problematik der Steuerpflicht eingegangen. Anschließend werden die ar-mutsgefährdeten Gruppen dargestellt und die Gründe für ihre Probleme er-läutert. Zum Schluss des Textes wird die Tatsache beklagt, dass es keine Lob-bys gibt, die sich dieser Menschen annehmen und dass der Großteil der Gesellschaft vor diesem Problem die Augen verschließt bzw. es hinnimmt.

Schon die Überschrift des Leitartikels soll die Leserinnen / Leser aufrütteln. Zwar ist der Stil sachlich und neutral, aber gerade die nüchterne Betrach-tungsweise dieses emotionalen Themas lässt es zu, das die Leserschaft sich aktiv mit der Thematik auseinander setzen kann. Dieser Text will nicht die Schuldigen anprangern, wie Formulierungen wie „Alle haben zu einer ernüch-ternden Realität beigetragen.“ (Z. 47, 48) zeigen, sondern zu einer Lösung des Armutsproblems in Österreich beitragen. Dazu appelliert der Autor an die Moral der Leserinnen / Leser („Armut ist keine Schande“ Z. 78), Armut nicht zu ignorieren und hinzunehmen, sondern dagegen aufzutreten.

424 Wörter

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4. Schritt

Der von Johannes Kübeck am 9. 2. 2005 veröffentlichte Text „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ beschäftigte sich einerseits mit den Gründen für Armut, andererseits thematisierte er die Gruppen, die armutsgefährdet sind.

Die Daten und Fakten, die im Text genannt werden, beziehen sich auf den neu-en Sozialbericht, der vom Sozialministerium in Auftrag gegeben wurde. Eine Tatsache sticht dabei besonders ins Auge: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. In dem Bericht wird erwähnt, dass mehr als eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet sind und 450 000 Österrei-cherinnen / Österreicher bereits in Armut leben, obwohl es im Haushalt einen Verdiener gibt. Von der Armut sind besonders Frauen als Alleinverdienerinnen mit geringem Einkommen, Arbeitslose und Mehrkindsfamilien gefährdet.

Auch auf die Gründe, warum gerade diese Gruppen gefährdet sind, unter die Armutsgrenze zu fallen, wird in dem Leitartikel eingegangen. Die Frauen be-kommen generell weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und sind Frau-en nun Alleinerzieherinnen, dann reicht das Gehalt kaum aus, um zu überle-ben. Im Text wird dieser Fakt in Verbindung mit den sozialstaatlichen Versagen der letzten Jahre gebracht. Deutlich hingewiesen wird außerdem, dass die armutsgefährdeten Gruppen keine Lobbys haben, die sich für ihre Anliegen stark machen. Parteien, Kammern und Verbände würden ihre Gruppen schützen, doch niemand kümmere sich aktiv um die sozial schwächsten Österreicherinnen / Österreicher.

Die Argumentation im Leitartikel ist klar aufgebaut. Die Leserinnen / Leser ihr gut folgen können: Zuerst werden Zahlen präsentiert, nämlich die Zahlen der reichen Österreicherinnen / Österreicher werden denen, die als armuts-gefährdet gelten, gegenübergestellt. Hier erkennt die Leserschaft, dass es fast ebenso viele reiche oder wohlhabende Bürgerinnen / Bürger gibt, als jene, die um das finanzielle überleben kämpfen müssen. Im nächsten Abschnitt wer-den die Einkommen der Reichen und Armen verglichen und es wird auf die Problematik der Steuerpflicht eingegangen. Anschließend werden die ar-mutsgefährdeten Gruppen dargestellt und die Gründe für ihre Probleme er-läutert. Zum Schluss des Textes wird die Tatsache beklagt, dass es keine Lob-bys gibt, die sich dieser Menschen annehmen und dass der Großteil der Gesellschaft vor diesem Problem die Augen verschließt bzw. es hinnimmt.

Schon die Überschrift des Leitartikels soll die Leserinnen / Leser aufrütteln. Zwar ist der Stil sachlich und neutral, aber gerade die nüchterne Betrach-tungsweise dieses emotionalen Themas lässt es zu, das die Leserschaft sich aktiv mit der Thematik auseinander setzen kann. Dieser Text will nicht die Schuldigen anprangern, wie Formulierungen wie „Alle haben zu einer ernüch-ternden Realität beigetragen.“ (Z. 47, 48) zeigen, sondern zu einer Lösung des Armutsproblems in Österreich beitragen. Dazu appelliert der Autor an die Moral der Leserinnen / Leser („Armut ist keine Schande“ Z. 78), Armut nicht zu ignorieren und hinzunehmen, sondern dagegen aufzutreten.

424 Wörter

(1) Einleitung

(2) Eine Leerzeile zuviel(1) Hauptteil – Arbeitsauftrag 1

(2) Eine Leerzeile zuviel(1) Arbeitsauftrag 2

(2) Eine Leerzeile zuviel(1) Arbeitsauftrag 3

(2) Eine Leerzeile zuviel(1) Schluss – Arbeitsauftrag 4

(3) Textumfang passt

ÜBERARBEITUNG 4. SCHRITT FASSUNG 1

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12 © VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS 13© VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS

5. Schritt5. Die Textanalyse inhaltlich überarbeiten:

˛ Habe ich in der Einleitung alle mir bekannten „Eckdaten“ des In-

put-Textes und das Thema angeführt? (1)

˛ Gehe ich in der Einleitung auch auf die Zielgruppe und die Textfunk-

tion ein? (2)

˛ Gibt es am Beginn des Hauptteils eine kurze Zusammenfassung des In-

put-Textes? (3)

˛ Sind meine strukturelle und sprachliche Analyse ausführlich genug? (4)

˛ Belege ich diese Analyse mit passenden Textzitaten? Zitiere ich rich-

tig? Habe ich genug Bezüge zum Input-Text hergestellt? (5)

˛ Ist mein Schluss passend zur Aufgabenstellung geschrieben? (6)

Für ein optimales Training lies zuerst die „neutrale“ FASSUNG 2 ohne Anmerkungen / Korrekturzeichen und Überar-beitungsschritte und überarbeite zunächst selbst FASSUNG 2. Anschließend vergleiche deine Überarbeitungsvorschlä-ge mit unseren im Buch abgedruckten.

Der von Johannes Kübeck am 9. 2. 2005 veröffentlichte Text „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ beschäftigte sich einerseits mit den Gründen für Armut, andererseits thematisierte er die Gruppen, die armutsgefährdet sind.

Die Daten und Fakten, die im Text genannt werden, beziehen sich auf den neuen Sozialbericht, der vom Sozialministerium in Auftrag gegeben wurde. Eine Tatsache sticht dabei besonders ins Auge: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. In dem Bericht wird erwähnt, dass mehr als eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet sind und 450 000 Österreicherinnen / Österreicher bereits in Armut leben, obwohl es im Haushalt einen Verdiener gibt. Von der Armut sind besonders Frauen als Al-leinverdienerinnen mit geringem Einkommen, Arbeitslose und Mehrkindsfa-milien gefährdet.

Auch auf die Gründe, warum gerade diese Gruppen gefährdet sind, unter die Armutsgrenze zu fallen, wird in dem Leitartikel eingegangen. Die Frauen be-kommen generell weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und sind Frau-en nun Alleinerzieherinnen, dann reicht das Gehalt kaum aus, um zu überle-ben. Im Text wird dieser Fakt in Verbindung mit den sozialstaatlichen Versagen der letzten Jahre gebracht. Deutlich hingewiesen wird außerdem, dass die armutsgefährdeten Gruppen keine Lobbys haben, die sich für ihre Anliegen stark machen. Parteien, Kammern und Verbände würden ihre Gruppen schützen, doch niemand kümmere sich aktiv um die sozial schwächsten Österreicherinnen / Österreicher.

Die Argumentation im Leitartikel ist klar aufgebaut. Die Leserinnen / Leser ihr gut folgen können: Zuerst werden Zahlen präsentiert, nämlich die Zahlen der reichen Österreicherinnen / Öster reicher werden denen, die als armuts-

DEINE ÜBERARBEITUNGS- VORSCHLÄGE

FASSUNG 2

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14 © VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS

5. Schrittgefährdet gelten, gegenübergestellt. Hier erkennt die Leserschaft, dass es fast ebenso viele reiche oder wohlhabende Bürgerinnen / Bürger gibt, als jene, die um das finanzielle überleben kämpfen müssen. Im nächsten Abschnitt wer-den die Einkommen der Reichen und Armen verglichen und es wird auf die Problematik der Steuerpflicht eingegangen. Anschließend werden die ar-mutsgefährdeten Gruppen dargestellt und die Gründe für ihre Probleme er-läutert. Zum Schluss des Textes wird die Tatsache beklagt, dass es keine Lob-bys gibt, die sich dieser Menschen annehmen und dass der Großteil der Gesellschaft vor diesem Problem die Augen verschließt bzw. es hinnimmt.

Schon die Überschrift des Leitartikels soll die Leserinnen / Leser aufrütteln. Zwar ist der Stil sachlich und neutral, aber gerade die nüchterne Betrach-tungsweise dieses emotionalen Themas lässt es zu, das die Leserschaft sich aktiv mit der Thematik auseinander setzen kann. Dieser Text will nicht die Schuldigen anprangern, wie Formulierungen wie „Alle haben zu einer er-nüchternden Realität beigetragen.“ (Z. 47, 48) zeigen, sondern zu einer Lö-sung des Armutsproblems in Österreich beitragen. Dazu appelliert der Autor an die Moral der Leserinnen / Leser („Armut ist keine Schande“ Z. 78), Armut nicht zu ignorieren und hinzunehmen, sondern dagegen aufzutreten.

424 Wörter

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14 © VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS 15© VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS

5. Schritt

Der von Johannes Kübeck am 9. 2. 2005 veröffentlichte Text „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ beschäftigte sich einerseits mit den Gründen für Armut, andererseits thematisierte er die Gruppen, die armutsgefährdet sind.

Die Daten und Fakten, die im Text genannt werden, beziehen sich auf den neuen Sozialbericht, der vom Sozialministerium in Auftrag gegeben wurde. Eine Tatsache sticht dabei besonders ins Auge: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. In dem Bericht wird erwähnt, dass mehr als eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet sind und 450 000 Österreicherinnen / Österreicher bereits in Armut leben, obwohl es im Haushalt einen Verdiener gibt. Von der Armut sind besonders Frauen als Al-leinverdienerinnen mit geringem Einkommen, Arbeitslose und Mehrkindsfa-milien gefährdet.

Auch auf die Gründe, warum gerade diese Gruppen gefährdet sind, unter die Armutsgrenze zu fallen, wird in dem Leitartikel eingegangen. Die Frauen be-kommen generell weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und sind Frau-en nun Alleinerzieherinnen, dann reicht das Gehalt kaum aus, um zu überle-ben. Im Text wird dieser Fakt in Verbindung mit den sozialstaatlichen Versagen der letzten Jahre gebracht. Deutlich hingewiesen wird außerdem, dass die armutsgefährdeten Gruppen keine Lobbys haben, die sich für ihre Anliegen stark machen. Parteien, Kammern und Verbände würden ihre Gruppen schützen, doch niemand kümmere sich aktiv um die sozial schwächsten Österreicherinnen / Österreicher.

Die Argumentation im Leitartikel ist klar aufgebaut. Die Leserinnen / Leser ihr gut folgen können: Zuerst werden Zahlen präsentiert, nämlich die Zahlen der reichen Österreicherinnen / Öster reicher werden denen, die als armuts-gefährdet gelten, gegenübergestellt. Hier erkennt die Leserschaft, dass es fast ebenso viele reiche oder wohlhabende Bürgerinnen / Bürger gibt, als jene, die um das finanzielle überleben kämpfen müssen. Im nächsten Abschnitt wer-den die Einkommen der Reichen und Armen verglichen und es wird auf die Problematik der Steuerpflicht eingegangen. Anschließend werden die ar-mutsgefährdeten Gruppen dargestellt und die Gründe für ihre Probleme er-läutert. Zum Schluss des Textes wird die Tatsache beklagt, dass es keine Lob-bys gibt, die sich dieser Menschen annehmen und dass der Großteil der Gesellschaft vor diesem Problem die Augen verschließt bzw. es hinnimmt.

Schon die Überschrift des Leitartikels soll die Leserinnen / Leser aufrütteln. Zwar ist der Stil sachlich und neutral, aber gerade die nüchterne Betrach-tungsweise dieses emotionalen Themas lässt es zu, das die Leserschaft sich aktiv mit der Thematik auseinander setzen kann. Dieser Text will nicht die Schuldigen anprangern, wie Formulierungen wie „Alle haben zu einer er-nüchternden Realität beigetragen.“ (Z. 47, 48) zeigen, sondern zu einer Lö-sung des Armutsproblems in Österreich beitragen. Dazu appelliert der Autor an die Moral der Leserinnen / Leser („Armut ist keine Schande“ Z. 78), Armut nicht zu ignorieren und hinzunehmen, sondern dagegen aufzutreten.

424 Wörter

(1) … am 9. 2. 2005 in der Kleinen Zeitung veröffentlichte Leitartikel …2 Erscheinungsort und Textsorte nennen; damit wird auch (2) berück-sichtigt(3) kurze Zusammenfassung des Input-Textes

(5) Bezug zum Input-Text

(4) strukturelle Analyse – Argumentations aufbau

(4) sprachliche Analyse – Stil des Input-Textes

(5) der

(6) Arbeitsauftrag 4 deutlicher herausarbeiten 2 … aufzutreten. So schafft es „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ Überzeugungsarbeit zu leisten.

ÜBERARBEITUNG 5. SCHRITT FASSUNG 2

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6. Schritt6. Die Textanalyse sprachlich überarbeiten:

˛ Sind meine Sätze logisch miteinander verbunden? (1)

˛ Habe ich schwierige Wörter richtig geschrieben? (2)

˛ Passt meine verwendete Grammatik? (3)

˛ Habe ich Fachvokabular verwendet? (4)

˛ Stimmt die verwendete Zeit? Habe ich nur das Präsens und das Perfekt

gebraucht? (5)

Für ein optimales Training lies zuerst die „neutrale“ FASSUNG 3 ohne Anmerkungen / Korrekturzeichen und Überar-beitungsschritte und überarbeite zunächst selbst FASSUNG 3. Anschließend vergleiche deine Überarbeitungsvorschlä-ge mit unseren im Buch abgedruckten.

Der von Johannes Kübeck am 9. 2. 2005 in der Kleinen Zeitung veröffentlichte Leitartikel „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ be-schäftigte sich einerseits mit den Gründen für Armut, andererseits themati-sierte er die Gruppen, die armutsgefährdet sind.

Die Daten und Fakten, die im Text genannt werden, beziehen sich auf den neu-en Sozialbericht, der vom Sozialministerium in Auftrag gegeben wurde. Eine Tatsache sticht dabei besonders ins Auge: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. In dem Bericht wird erwähnt, dass mehr als eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet sind und 450 000 Österrei-cherinnen / Österreicher bereits in Armut leben, obwohl es im Haushalt einen Verdiener gibt. Von der Armut sind besonders Frauen als Alleinverdienerinnen mit geringem Einkommen, Arbeitslose und Mehrkindsfamilien gefährdet.

Auch auf die Gründe, warum gerade diese Gruppen gefährdet sind, unter die Armutsgrenze zu fallen, wird in dem Leitartikel eingegangen. Die Frauen be-kommen generell weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und sind Frauen nun Alleinerzieherinnen, dann reicht das Gehalt kaum aus, um zu überleben. Im Text wird dieser Fakt in Verbindung mit den sozialstaatlichen Versagen der letzten Jahre gebracht. Deutlich hingewiesen wird außerdem, dass die armuts-gefährdeten Gruppen keine Lobbys haben, die sich für ihre Anliegen stark ma-chen. Parteien, Kammern und Verbände würden ihre Gruppen schützen, doch niemand kümmere sich aktiv um die sozial schwächsten Österreicherin-nen / Österreicher.

Die Argumentation im Leitartikel ist klar aufgebaut. Die Leserinnen / Leser ihr gut folgen können: Zuerst werden Zahlen präsentiert, nämlich die Zahlen der reichen Österreicherinnen / Österreicher werden denen, die als armutsgefähr-det gelten, gegenübergestellt. Hier erkennt die Leserschaft, dass es fast ebenso viele reiche oder wohlhabende Bürgerinnen / Bürger gibt, als jene, die um das finanzielle überleben kämpfen müssen. Im nächsten Abschnitt werden die Einkommen der Reichen und Armen verglichen und es wird auf die Problema-tik der Steuerpflicht eingegangen. Anschließend werden die armutsgefährdeten Gruppen dargestellt und die Gründe für ihre Probleme erläutert. Zum Schluss

DEINE ÜBERARBEITUNGS- VORSCHLÄGE

FASSUNG 3

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16 © VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS 17© VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS

6. Schrittdes Textes wird die Tatsache beklagt, dass es keine Lobbys gibt, die sich dieser Menschen annehmen und dass der Großteil der Gesellschaft vor diesem Prob-lem die Augen verschließt bzw. es hinnimmt.

Schon die Überschrift des Leitartikels soll die Leserinnen / Leser aufrütteln. Zwar ist der Stil sachlich und neutral, aber gerade die nüchterne Betrach-tungsweise dieses emotionalen Themas lässt es zu, das die Leserschaft sich aktiv mit der Thematik auseinander setzen kann. Dieser Text will nicht die Schuldigen anprangern, wie Formulierungen wie „Alle haben zu der ernüch-ternden Realität beigetragen.“ (Z. 47, 48) zeigen, sondern zu einer Lösung des Armutsproblems in Österreich beitragen. Dazu appelliert der Autor an die Mo-ral der Leserinnen / Leser („Armut ist keine Schande“ Z. 78), Armut nicht zu ignorieren und hinzunehmen, sondern dagegen aufzutreten. So schafft es „Ar-mut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ Überzeugungsarbeit zu leisten.

443 Wörter

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18 © VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS

6. Schritt

Der von Johannes Kübeck am 9. 2. 2005 in der Kleinen Zeitung veröffentlichte Leitartikel „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ be-schäftigte sich einerseits mit den Gründen für Armut, andererseits themati-sierte er die Gruppen, die armutsgefährdet sind.

Die Daten und Fakten, die im Text genannt werden, beziehen sich auf den neu-en Sozialbericht, der vom Sozialministerium in Auftrag gegeben wurde. Eine Tatsache sticht dabei besonders ins Auge: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. In dem Bericht wird erwähnt, dass mehr als eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet sind und 450 000 Österrei-cherinnen / Österreicher bereits in Armut leben, obwohl es im Haushalt einen Verdiener gibt. Von der Armut sind besonders Frauen als Alleinverdienerinnen mit geringem Einkommen, Arbeitslose und Mehrkindsfamilien gefährdet.

Auch auf die Gründe, warum gerade diese Gruppen gefährdet sind, unter die Armutsgrenze zu fallen, wird in dem Leitartikel eingegangen. Die Frauen be-kommen generell weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und sind Frauen nun Alleinerzieherinnen, dann reicht das Gehalt kaum aus, um zu überleben. Im Text wird dieser Fakt in Verbindung mit den sozialstaatlichen Versagen der letzten Jahre gebracht. Deutlich hingewiesen wird außerdem, dass die armuts-gefährdeten Gruppen keine Lobbys haben, die sich für ihre Anliegen stark ma-chen. Parteien, Kammern und Verbände würden ihre Gruppen schützen, doch niemand kümmere sich aktiv um die sozial schwächsten Österreicherin-nen / Österreicher.

Die Argumentation im Leitartikel ist klar aufgebaut. Die Leserinnen / Leser ihr gut folgen können: Zuerst werden Zahlen präsentiert, nämlich die Zahlen der reichen Österreicherinnen / Österreicher werden denen, die als armutsgefähr-det gelten, gegenübergestellt. Hier erkennt die Leserschaft, dass es fast ebenso viele reiche oder wohlhabende Bürgerinnen / Bürger gibt, als jene, die um das finanzielle überleben kämpfen müssen. Im nächsten Abschnitt werden die Einkommen der Reichen und Armen verglichen und es wird auf die Problema-tik der Steuerpflicht eingegangen. Anschließend werden die armutsgefährdeten Gruppen dargestellt und die Gründe für ihre Probleme erläutert. Zum Schluss des Textes wird die Tatsache beklagt, dass es keine Lobbys gibt, die sich dieser Menschen annehmen und dass der Großteil der Gesellschaft vor diesem Prob-lem die Augen verschließt bzw. es hinnimmt.

Schon die Überschrift des Leitartikels soll die Leserinnen / Leser aufrütteln. Zwar ist der Stil sachlich und neutral, aber gerade die nüchterne Betrach-tungsweise dieses emotionalen Themas lässt es zu, das die Leserschaft sich aktiv mit der Thematik auseinander setzen kann. Dieser Text will nicht die Schuldigen anprangern, wie Formulierungen wie „Alle haben zu der ernüch-ternden Realität beigetragen.“ (Z. 47, 48) zeigen, sondern zu einer Lösung des Armutsproblems in Österreich beitragen. Dazu appelliert der Autor an die Mo-ral der Leserinnen / Leser („Armut ist keine Schande“ Z. 78), Armut nicht zu ignorieren und hinzunehmen, sondern dagegen aufzutreten. So schafft es „Ar-mut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ Überzeugungsarbeit zu leisten.

443 Wörter

(5) beschäftigt, thematisiert 2 Präsens statt Präteritum

(5) worden ist 2 Perfekt statt Präteritum (2) Die 2 Großschreibung, weil nach dem Doppelpunkt ein vollständiger Satz folgt

(2) Mehrkindfamilien

(3) dem 2 3. Fall Singular

(1) … aufgebaut, sodass die …

(2) Überleben 2 nominalisiertes Verb

(4) Fachvokabular(2) dass 2 Bindewort statt bezügliches Fürwort(2) auseinandersetzen

ÜBERARBEITUNG 6. SCHRITT FASSUNG 3

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18 © VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS 19© VERITAS-Verlag Linz – DURCHSTARTEN ZUR ZENTRALMATURA. Deutsch AHS / BHS

Lösungstext ENDFASSUNG

Der von Johannes Kübeck am 9. 2. 2005 in der Kleinen Zeitung veröffentlichte Leitartikel „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ be-schäftigt sich einerseits mit den Gründen für Armut, andererseits thematisiert er die Gruppen, die armutsgefährdet sind.

Die Daten und Fakten, die im Text genannt werden, beziehen sich auf den neuen Sozialbericht, der vom Sozialministerium in Auftrag gegeben worden ist. Eine Tatsache sticht dabei besonders ins Auge: Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. In dem Bericht wird erwähnt, dass mehr als eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet sind und 450 000 Österreicherinnen / Österreicher bereits in Armut leben, obwohl es im Haus-halt einen Verdiener gibt. Von der Armut sind besonders Frauen als Alleinver-dienerinnen mit geringem Einkommen, Arbeitslose und Mehrkindfamilien gefährdet.

Auch auf die Gründe, warum gerade diese Gruppen gefährdet sind, unter die Armutsgrenze zu fallen, wird in dem Leitartikel eingegangen. Die Frauen be-kommen generell weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und sind Frauen nun Alleinerzieherinnen, dann reicht das Gehalt kaum aus, um zu überleben. Im Text wird dieser Fakt in Verbindung mit dem sozialstaatlichen Versagen der letzten Jahre gebracht. Deutlich hingewiesen wird außerdem, dass die ar-mutsgefährdeten Gruppen keine Lobbys haben, die sich für ihre Anliegen stark machen. Parteien, Kammern und Verbände würden ihre Gruppen schüt-zen, doch niemand kümmere sich aktiv um die sozial schwächsten Österrei-cherinnen / Österreicher.

Die Argumentation im Leitartikel ist klar aufgebaut, sodass die Leserin-nen / Leser ihr gut folgen können: Zuerst werden Zahlen präsentiert, nämlich die Zahlen der reichen Österreicherinnen / Österreicher werden denen, die als armutsgefährdet gelten, gegenübergestellt. Hier erkennt die Leserschaft, dass es fast ebenso viele reiche oder wohlhabende Bürgerinnen / Bürger gibt, als jene, die um das finanzielle Überleben kämpfen müssen. Im nächsten Ab-schnitt werden die Einkommen der Reichen und Armen verglichen und es wird auf die Problematik der Steuerpflicht eingegangen. Anschließend werden die armutsgefährdeten Gruppen dargestellt und die Gründe für ihre Probleme erläutert. Zum Schluss des Textes wird die Tatsache beklagt, dass es keine Lobbys gibt, die sich dieser Menschen annehmen und dass der Großteil der Gesellschaft vor diesem Problem die Augen verschließt bzw. es hinnimmt.

Schon die Überschrift des Leitartikels soll die Leserinnen / Leser aufrütteln. Zwar ist der Stil sachlich und neutral, aber gerade die nüchterne Betrach-tungsweise dieses emotionalen Themas lässt es zu, dass die Leserschaft sich aktiv mit der Thematik auseinandersetzen kann. Dieser Text will nicht die Schuldigen anprangern, wie Formulierungen wie „Alle haben zu der ernüch-ternden Realität beigetragen.“ (Z. 47, 48) zeigen, sondern zu einer Lösung des Armutsproblems in Österreich beitragen. Dazu appelliert der Autor an die Moral der Leserinnen / Leser („Armut ist keine Schande“ Z. 78), Armut nicht zu ignorieren und hinzunehmen, sondern dagegen aufzutreten. So schafft es „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ Überzeugungsar-beit zu leisten. 444 Wörter

KOMMENTARE & TIPPS

Eckdaten des Texts

Thematik

Arbeitsauftrag 1Bezug zum Input-Text

Zahlen aus dem Input-Text

Personengruppen, die armutsge-fährdet sind

Arbeitsauftrag 2Bezug zum Input-Text

Gründe für Armut (Frauen)Gründe für Armut (Versagen der Politik)Gründe für Armut (keine Lobbys)

Arbeitsauftrag 3Argumentationsanalyse1. Abschnitt: Zahlen, Fakten

2. Abschnitt: Einkommen

3. Abschnitt: Gruppen

4. Abschnitt: Klage

Arbeitsauftrag 4KommunikationsanalyseFokus: Stil des Textes

Fokus: Schuldfrage

Fokus: Appell

Fazit

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Um dir zu zeigen, dass es nicht nur eine passende Lösung gibt, bekommst du hier noch andere Lösungsvarianten präsentiert. Diese kannst du natürlich auch mit dem kompletten Lösungstext mischen, je nachdem, welche Formulie-rungen dir besser gefallen.

EINLEITUNG

Wie mit Armut in Österreich umgegangen wird und welche Gruppen von Armut besonders gefährdet sind, davon berichtet der Leitartikel „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ von Johannes Kühbeck, der am 9. 2. 2005 in der Kleinen Zeitung erschienen ist. (42 Wörter)

ARBEITSAUFTRAG 1

Ausgangspunkt des Artikels ist der veröffentlichte Sozialbericht des Sozialministeriums. Darin werden die Zahlen und Fakten der Armut in Österreich aufgelistet. Frauen, besonders Alleinerzieherinnen, Arbeitslose und kinderreiche Familien, sind häufig gefährdet, in die Armut abzurutschen. Außerdem wird aufgezeigt, dass sich die Gesellschaft in Österreich im-mer mehr in zwei Lager spaltet: die Reichen, die immer reicher werden, und die Armen, die täglich ums Überleben kämp-fen müssen. (64 Wörter)

ARBEITSAUFTRAG 2

Der Leitartikel stellt nicht nur bloß die Fakten dar, sondern gibt auch Gründe an, warum gerade im reichen Österreich fast eine Million Menschen armutsgefährdet sind. Einer davon ist, dass Frauen und Männer immer noch nicht gleich viel ver-dienen. Was das mit Armut zu tun hat? Gerade wenn es um Alleinerzieherinnen geht, spielt das Einkommen eine große Rolle. Da Frauen schlechter bezahlt sind, sind sie auch eher davon betroffen, unter die Armutsgrenze zu fallen. Auch bei Menschen, die arbeitslos sind, ist es kein großer Schritt mehr, in die Armut abzugleiten, da sie über kein geregeltes Einkom-men verfügen und der Wiedereinstieg in den Beruf schwer ist. Auch mehr als 500 000 Familienmitglieder gelten als arm, was wohl auch damit zusammenhängt, dass diese Gruppen keine Lobbys hinter sich haben. (125 Wörter)

ARBEITSAUFTRAG 3

Der Aufbau des Leitartikels ist geradlinig und die Leserinnen / Leser können dem Geschriebenen leicht folgen. „Armut ist schlimm – schlimmer ist, dass sie ignoriert wird“ kann in vier Abschnitte gegliedert werden: Im ersten Teil geht es haupt-sächlich um die Zahlen und Fakten aus dem Sozialbericht. Die Leserschaft erfährt, wie viele reiche und wie viele armuts-gefährdete Österreicherinnen / Österreicher es gibt. Im nächsten Abschnitt stehen das Einkommen und die Steuerleistung im Mittelpunkt. Hier wird erwähnt, dass bereits eine halbe Million Menschen in Österreich unter der Schwelle der Armut leben. Anschließend wird auf die verschiedenen Gruppen eingegangen, die in Österreich armutsgefährdet sind. Den Ab-schluss des Textes bilden eine Klage, dass es niemanden gibt, der sich für diese Menschen politisch engagiert, und ein Appell, Armut nicht einfach hinzunehmen. (121 Wörter)

ARBEITSAUFTRAG 4 UND SCHLUSSGEDANKE

Der Zweck dieses Textes ist, über Armut zu informieren und die Leserinnen / Leser dazu aufzurufen, moralischer zu han-deln. Der Autor belegt seine Behauptungen mit Zahlen und Fakten und schreibt in einem neutralen, fast schon sachlich distanzierten Ton über die Bilanz des Sozialberichts. Ganz klar und ohne Schuldzuweisung werden Defizite im Staat Ös-terreich aufgezählt und Gründe für die Armutsgefährdung genannt. Durch diese Informationen kann sich nun die Lese-rin / der Leser selbst Gedanke zu diesem Thema machen und die Situation kritisch hinterfragen. Das, was aber bei diesem Text fehlt, ist einerseits eine genaue Definition von Armut, andererseits sind es konkrete Lösungsvorschläge für die Be-kämpfung der Armut, diese muss sich die Leserschaft selbst überlegen. (109 Wörter)

LösungstextVARIANTEN

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HilfreichesFORMULIERUNGEN & WENDUNGEN

Zusätzlich zu dem fertigen Lösungstext und den verschiedenen Varianten erhältst du hier noch weitere nützliche Ideen für eine gelungene Textanalyse.

Einleitung / Eckdaten

2 Der 2005 in der Tageszeitung erschienene … 2 Das vorliegende Gedicht von … 2 Der bekannte österreichische Autor …

Formale Analyse

2 Der in sich schlüssige Text … 2 Die Leserin / Der Leser erkennt in dem Text einen klaren Argumentationsfaden … 2 Die Argumente sind geordnet angeführt. 2 Zusätzlich zu den Expertenmeinungen gibt es noch … 2 Die Thesen werden durch Aussagen von Experten noch zusätzlich unterstützt … 2 Die Schlüsselstelle in diesem Artikel ist … 2 Immer wieder baut die Autorin / der Autor Querverweise auf bereits Gesagtes ein. 2 Die Grafik hilft, das Thema zu visualisieren. 2 Der Titel des Leitartikels nimmt das Thema schon vorweg.

Sprachliche Analyse

2 Der sehr sachlich gehaltene Text … 2 Der anspruchsvolle Text, der mit vielen Fremdwörtern gespickt ist … 2 Der Autor hat eine Vorliebe für Fachvokabel, die er … 2 Der einfache (komplizierte) Satzbau kennzeichnet diesen Text …

Kommunikationsanalyse

2 Dieser Sachtext stellt … dar. 2 Dieser Artikel möchte über … informieren. 2 Der sachliche Text bewirkt, dass …