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Wer findet unseren Davert-Ringelnatter? Das Interview: Sven Wilmer, Schüler und Nachwuchsforscher MALWETTBEWERB GEWONNEN, UND AUCH SONST VIELSEITIG BEGABT Sven, Dein Siegerbild im Malwettbewerb war ja sogar das Titelbild unserer letzten Ausgabe, herzlichen Glückwunsch. Kommst Du oſt hierher in die Emmerbachaue? Danke schön. Ich komme oſt in die Davert, nicht nur hierhin, meistens zum Fotografieren. Am liebsten im Früh- ling und im Herbst, dann finde ich es dort am Schönsten. Außerdem machen wir häufig gemeinsame Ausflüge mit dem Fahrrad, so wie heute. Bei unserem Fotowettbewerb „Herbst in der Davert“ hast Du ja auch schon einen vorderen Platz belegt. Ist denn Fotografieren Dein einziges Hobby? Nein, ich habe ganz viele Hobbies. Ich angle gerne und sammle alles Mögliche aus der Natur, zum Beispiel Mi- neralien, Edelsteine, Versteinerungen, etc. Als kleiner Junge habe ich schon angefangen, Schnecken zu sammeln. In unserem Garten am Pferdekamp bin ich total gerne, dort habe ich auch zwei Kaninchen. Außerdem bekomme ich jetzt zwei Bienenvölker, die ich dort ansiedeln werde. Und wenn es um Wasser geht, bin ich gar nicht mehr zu stoppen. Als nächstes wünsche ich mir eine Unterwasserkamera, damit ich beim Schnorcheln Bilder von Koral- len und Fischen machen kann. Fußball spiele ich aber auch, beim SV Rinkerode. Hast Du denn da überhaupt noch Zeit für die Schule? Aber sicher. Ich gehe gerne zur Schule. Biologie ist mein Lieblingsfach, aber ich mag generell alle Naturwissen- schaſten. Im Differenzierungsbereich ab der 8. Klasse habe ich mich für die Geowissenschaſten angemeldet. Möchtest Du denn dann auch später mal in der Natur arbeiten? Ich kann mir gut vorstellen, später mal etwas mit Umweltschutz zu machen. Im Moment experimentiere ich viel mit Bionik. Die Ausstellung im Naturkundemuseum Münster hat mich total begeistert. Außerdem bastele ich gerne mit Holz und baue alle möglichen Modelle. Das habe ich sicher von meinem Vater geerbt, der zusammen mit meinem Onkel eine Parkett-Firma in Hiltrup betreibt. Willst Du denn dann nicht vielleicht mal was beim NABU machen? Klar, gerne. Ich finde die Arbeit der NABU-Naturschutzstation auf Haus Heidhorn total spannend und kann mir gut vorstellen, dort mein Schülerpraktikum zu machen. VERANSTALTUNGEN: Juli 2012 – September 2012 IMPRESSUM Herausgeber: NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V., Haus Heidhorn, Westfalenstr. 490, 48165 Münster, Tel. 0 25 01-9 71 94-33, Fax -38, [email protected], www.NABU-Station.de · Redaktion: Dr. Thomas Hövelmann (verantwortl.), Beate Look, · Erscheinungsweise: 4x jährl. · Gestaltung: Blauensteiner . Groß-Weege, Tel.02 51-3 62 68, Aufl.: 3.000 · Druck: Printzipia · Papier: FSC Mix · Fotos: Dr. Thomas Hövelmann, Theo Israel, Beate Look, Claudia Schieck Lagerverkauf bei der Davert GmbH, Ascheberger Str. 2, Ottmarsbocholt Jeden zweiten Samstag im Monat! Kleine Schmetterlingskunde - Einführung in die Welt heimischer Tagfalter Das Seminar bietet einen Einblick in die systematische Stellung der Schmetterlinge im Tier- reich, ihre große Artenvielfalt und die faszinierende Morphogenese. Bitte an festes Schuhwerk denken, eigene Verpflegung ist mitzubringen. Treffpunkt: Münster-Hiltrup, Haus Heidhorn. Leitung: Robert Boczki. Kosten: 20,00 €, begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung bei Robert Boczki, Tel. 0160-5539658 oder der NABU-Naturschutzstation Münsterland, Tel. 02501-9719433 Heuschrecken - zwischen Minnesang und biblischer Plage Bei der Fahrradtour werden die häufigsten Arten des Münsterlandes anhand morphologischer Merkmale vorgestellt, außerdem auch seltene oder zwischenzeitlich gar ausgestorbene und wie- der eingewanderte Arten. Die Tour findet nur bei halbwegs gutem Wetter statt. Leitung: Andreas Boczki, Treffpunkt: Münster-Hiltrup, Stabbogenbrücke am Dortmund-Ems-Kanal (Zum Hiltruper See 139), Kosten: 5,00 €, Anmeldung bei der NABU-Naturschutzstation, Tel. 02501-9719433 Familienexpedition zu den Jägern der Nacht – Fledermäuse im Venner Moor Die aufregende Welt der Fledermäuse ist aufgrund deren Nachtaktivität nur sehr schwer auf eigene Faust zu erkunden. Bitte bringen Sie festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und Taschenlampen mit. Treffpunkt: Senden, Venner Moor (Parkplatz Nähe Kanalbrücke) Ausrichter: Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld (BZ), Leitung: Martin Relligmann, Kosten: Teilnahme kostenfrei, Spende erwünscht! Anmeldung Tel. 02591-4129 „Tischlein-deck-dich“-Tour durch die Davert Mit dem Rad begeben wir uns auf eine 30 km lange kulinarische Rundreise durch das sagenumwo- bene Waldgebiet. Unterwegs erwartet uns Naturgenuss und leckerer Gaumenschmaus. Der Biohof Deventer lädt zu einer Hofführung ein. Leitung: Andreas Beulting, Treffpunkt: Münster-Hiltrup, Haus Heidhorn; Kosten: 24,00 €, Anmeldung bei der NABU-Naturschutzstation, Tel. 02501-9719433 42. Großer Wandertag des Heimatvereines Davensberg Während einer Exkursion wird das neue Zuhause der Heckrinder und Konikpferde im zirka 25 Hektar großen Weidegebiet in der Emmerbachaue erkundet. Festes Schuhwerk und Fernglas wären von Vorteil. Treffpunkt: Davensberg, Burgturm (Parkplatz), Ausrichter: Heimatverein Davensberg. Leitung: Willi Ross, weitere Informationen bei Willi Ross, Tel. 02593-982129 Apfelpressen und Werkverkauf bei Davert Wenn die Obsternte in diesem Jahr gut verläuft, presst die Mobile Saftpresse aus ihren eigenen Äpfeln frischen Apfelsaft zum Mitnehmen! Heute, wie an jedem 2. Samstag im Monat, öffnen sich auch die Türen der Davert GmbH und Sie können im Werksverkauf biologische Spezialitäten bekom- men, Treffpunkt: Ottmarsbocholt, Davert GmbH, Ausrichter: Davert GmbH, NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V., Leitung: Norbert Menke. Weitere Informationen unter Tel. 02501-9719433 Liebe Leserin, lieber Leser, ups, schon wieder ist das Jahr halb um, die Tage werden kürzer und bald liegt schon wieder Weihnachtsgebäck in den Auslagen. Die Zeit rast und scheint sich immer schneller zu drehen, was kaum neu ist, ist gleich schon wieder veraltet. Gut, dass wir die Davert haben mit der gelassenen Ruhe der mächtigen Eichen. Hier kann man zur Besinnung kommen und die Zeit ein wenig an- halten. Gerade jetzt im Sommer bietet der größte zusammenhängende Laubwald im Münsterland Schatten und Kühle, und ein wenig Erholung von der täglichen Hetze. Ihr Dr. omas Hövelmann NABU-Naturschutzstation Münsterland Sommer 2012 SCHULNOTEN FÜR DIE DAVERT Kartierung im Auſtrag des Landes BIS ZUM LETZTEN ZUG das Gasthaus „Zur Davert“ in Davensberg STRONTIANIT Goldrausch im Münsterland INTERVIEW Sven Wilmer, Schüler und Nachwuchsforscher VERANSTALTUNGEN Ausgabe Nr. 11 · Kostenloses Exemplar Davert Depesche Wir in der Davert! Sa, 18.8., 21.00-23.00 Uhr Sa, 8.9., ganztägig So, 2.9., So, 15.7. 10.00-17.00 Uhr So, 8.8., 14.00-18.00 Uhr Fr, 18.8., 21.00-23.00 Uhr 14.7., 11.8., 8.9., 9.00 -13.00 Uhr » SVEN WILMER wurde 1998 in Hiltrup ge- boren und lebt heute mit seinem zwei Jah- re jüngeren Bruder Nils und seinen Eltern Anja und Andreas Wilmer in Rinkerode. Sven besucht die 7. Klasse des Kardinal- von-Galen-Gymnasiums in Hiltrup und hat den Malwettbewerb „Wilde Pferde in der Davert“ bei den Kindern gewonnen. Bei einem Familien-Ausflug in die Emmer- bachaue am 1. Mai stand er Dr. Thomas Hövelmann von der Davert-Depesche für ein Interview zur Verfügung. Sven Wilmer mit „seinem“ Titelbild der letzten Davert-Depesche Die nächste Davert-Depesche erscheint voraussichtlich im Oktober 2012. Auch im Netz unter www.davert-depesche.de. SPONSOREN GESUCHT! Die Davert-Depesche sucht Freunde und Förderer. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die NABU-Naturschutzstation Münsterland, Dr. Thomas Hövelmann persönlich: [email protected]. UNSERE FREUNDE UND FÖRDERER: Davert GmbH, Cafe-Restaurant Grothues-Potthoff, Golfclub Münster Tinnen, Sparkasse Münsterland Ost, Stadtwerke Münster GmbH, Rosen-Paus Münster :natürlich Das Öko-Strompaket mit Heimvorteil Münster :natürlich Das Öko-Strompaket mit Heimvorteil

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Malwettbewerb gewonnen, und auch sonst vielseitig begabt

Sven, Dein Siegerbild im Malwettbewerb war ja sogar das Titelbild unserer letzten Ausgabe, herzlichen Glückwunsch. Kommst Du oft hierher in die Emmerbachaue?Danke schön. Ich komme oft in die Davert, nicht nur hierhin, meistens zum Fotografieren. Am liebsten im Früh-ling und im Herbst, dann finde ich es dort am Schönsten. Außerdem machen wir häufig gemeinsame Ausflüge mit dem Fahrrad, so wie heute.

Bei unserem Fotowettbewerb „Herbst in der Davert“ hast Du ja auch schon einen vorderen Platz belegt. Ist denn Fotografieren Dein einziges Hobby?Nein, ich habe ganz viele Hobbies. Ich angle gerne und sammle alles Mögliche aus der Natur, zum Beispiel Mi-neralien, Edelsteine, Versteinerungen, etc. Als kleiner Junge habe ich schon angefangen, Schnecken zu sammeln. In unserem Garten am Pferdekamp bin ich total gerne, dort habe ich auch zwei Kaninchen. Außerdem bekomme ich jetzt zwei Bienenvölker, die ich dort ansiedeln werde. Und wenn es um Wasser geht, bin ich gar nicht mehr zu stoppen. Als nächstes wünsche ich mir eine Unterwasserkamera, damit ich beim Schnorcheln Bilder von Koral-len und Fischen machen kann. Fußball spiele ich aber auch, beim SV Rinkerode.

Hast Du denn da überhaupt noch Zeit für die Schule?Aber sicher. Ich gehe gerne zur Schule. Biologie ist mein Lieblingsfach, aber ich mag generell alle Naturwissen-schaften. Im Differenzierungsbereich ab der 8. Klasse habe ich mich für die Geowissenschaften angemeldet.

Möchtest Du denn dann auch später mal in der Natur arbeiten? Ich kann mir gut vorstellen, später mal etwas mit Umweltschutz zu machen. Im Moment experimentiere ich viel mit Bionik. Die Ausstellung im Naturkundemuseum Münster hat mich total begeistert. Außerdem bastele ich gerne mit Holz und baue alle möglichen Modelle. Das habe ich sicher von meinem Vater geerbt, der zusammen mit meinem Onkel eine Parkett-Firma in Hiltrup betreibt.

Willst Du denn dann nicht vielleicht mal was beim NABU machen?Klar, gerne. Ich finde die Arbeit der NABU-Naturschutzstation auf Haus Heidhorn total spannend und kann mir gut vorstellen, dort mein Schülerpraktikum zu machen.

veranstaltungen: Juli 2012 – September 2012

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Lagerverkauf bei der Davert GmbH, Ascheberger Str. 2, OttmarsbocholtJeden zweiten Samstag im Monat!

Kleine Schmetterlingskunde - Einführung in die Welt heimischer TagfalterDas Seminar bietet einen Einblick in die systematische Stellung der Schmetterlinge im Tier-reich, ihre große Artenvielfalt und die faszinierende Morphogenese. Bitte an festes Schuhwerk denken, eigene Verpflegung ist mitzubringen. treffpunkt: Münster-Hiltrup, Haus Heidhorn. leitung: Robert Boczki. Kosten: 20,00 €, begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung bei Robert Boczki, Tel. 0160-5539658 oder der NABU-Naturschutzstation Münsterland, Tel. 02501-9719433

Heuschrecken - zwischen Minnesang und biblischer PlageBei der Fahrradtour werden die häufigsten Arten des Münsterlandes anhand morphologischer Merkmale vorgestellt, außerdem auch seltene oder zwischenzeitlich gar ausgestorbene und wie-der eingewanderte Arten. Die Tour findet nur bei halbwegs gutem Wetter statt. leitung: Andreas Boczki, treffpunkt: Münster-Hiltrup, Stabbogenbrücke am Dortmund-Ems-Kanal (Zum Hiltruper See 139), Kosten: 5,00 €, Anmeldung bei der NABU-Naturschutzstation, Tel. 02501-9719433

Familienexpedition zu den Jägern der Nacht – Fledermäuse im Venner Moor Die aufregende Welt der Fledermäuse ist aufgrund deren Nachtaktivität nur sehr schwer auf eigene Faust zu erkunden. Bitte bringen Sie festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und Taschenlampen mit. treffpunkt: Senden, Venner Moor (Parkplatz Nähe Kanalbrücke)ausrichter: Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld (BZ), leitung: Martin Relligmann, Kosten: Teilnahme kostenfrei, Spende erwünscht! Anmeldung Tel. 02591-4129

„Tischlein-deck-dich“-Tour durch die DavertMit dem Rad begeben wir uns auf eine 30 km lange kulinarische Rundreise durch das sagenumwo-bene Waldgebiet. Unterwegs erwartet uns Naturgenuss und leckerer Gaumenschmaus. Der Biohof Deventer lädt zu einer Hofführung ein. leitung: Andreas Beulting, treffpunkt: Münster-Hiltrup, Haus Heidhorn; Kosten: 24,00 €, Anmeldung bei der NABU-Naturschutzstation, Tel. 02501-9719433

42. Großer Wandertag des Heimatvereines DavensbergWährend einer Exkursion wird das neue Zuhause der Heckrinder und Konikpferde im zirka 25 Hektar großen Weidegebiet in der Emmerbachaue erkundet. Festes Schuhwerk und Fernglas wären von Vorteil. treffpunkt: Davensberg, Burgturm (Parkplatz), ausrichter: Heimatverein Davensberg. leitung: Willi Ross, weitere Informationen bei Willi Ross, Tel. 02593-982129

Apfelpressen und Werkverkauf bei DavertWenn die Obsternte in diesem Jahr gut verläuft, presst die Mobile Saftpresse aus ihren eigenen Äpfeln frischen Apfelsaft zum Mitnehmen! Heute, wie an jedem 2. Samstag im Monat, öffnen sich auch die Türen der Davert GmbH und Sie können im Werksverkauf biologische Spezialitäten bekom-men, treffpunkt: Ottmarsbocholt, Davert GmbH, ausrichter: Davert GmbH, NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V., leitung: Norbert Menke. Weitere Informationen unter Tel. 02501-9719433

liebe leserin, lieber leser,

ups, schon wieder ist das Jahr halb um, die Tage werden kürzer und bald liegt schon wieder Weihnachtsgebäck in den Auslagen. Die Zeit rast und scheint sich immer schneller zu drehen, was kaum neu ist, ist gleich schon wieder veraltet.

Gut, dass wir die Davert haben mit der gelassenen Ruhe der mächtigen Eichen. Hier kann man zur Besinnung kommen und die Zeit ein wenig an-halten. Gerade jetzt im Sommer bietet der größte zusammenhängende Laubwald im Münsterland Schatten und Kühle, und ein wenig Erholung von der täglichen Hetze.

Ihr Dr. Thomas HövelmannNABU-Naturschutzstation Münsterland

sommer2012

schulnoten Für die davert – Kartierung im Auftrag des Landes bis zuM letzten zug – das Gasthaus „Zur Davert“ in Davensberg strontianit – Goldrausch im Münsterland interview – Sven Wilmer, Schüler und Nachwuchsforscher veranstaltungen

Ausgabe Nr. 11 · Kostenloses Exemplar

davert depesche Wir in der Davert!

sa, 18.8.,21.00-23.00 uhr

sa, 8.9., ganztägig

so, 2.9.,

so, 15.7.10.00-17.00 uhr

so, 8.8.,14.00-18.00 uhr

Fr, 18.8.,21.00-23.00 uhr

14.7., 11.8., 8.9.,9.00 -13.00 uhr

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sven wilMer wurde 1998 in hiltrup ge-

boren und lebt heute mit seinem zwei Jah-

re jüngeren bruder nils und seinen eltern

anja und andreas wilmer in rinkerode.

sven besucht die 7. Klasse des Kardinal-

von-galen-gymnasiums in hiltrup und hat

den Malwettbewerb „wilde Pferde in der

davert“ bei den Kindern gewonnen. bei

einem Familien-Ausflug in die Emmer-

bachaue am 1. Mai stand er dr. thomas

hövelmann von der davert-depesche für

ein interview zur verfügung.

Sven Wilmer mit „seinem“ Titelbild der letzten Davert-Depesche

Die nächste Davert-Depesche erscheint voraussichtlich im Oktober 2012. Auch im Netz unter www.davert-depesche.de.

sPonsoren gesucht! die davert-depesche sucht Freunde und Förderer. bei interesse wenden sie sich bitte

an die nabu-naturschutzstation Münsterland, dr. thomas hövelmann persönlich: [email protected].

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Page 2: „Tischlein-deck-dich“-Tour durch die Davert depesche 42 ......gründen die Großeltern die Gast- und Waldwirtschaft „Zur Davert“. Mit dem Bau der Bahnstrecke Münster – Dortmund

„ Sehr schön, eine Eiche mit starkem Baumholz von mehr als 50 cm Brusthöhenumfang – und

da noch eine, und noch eine, das gibt ein A“: Dr. Thomas Hövelmann freut sich über den Bestand mit alten Eichen und kleineren Hainbuchen. Ein „A“ bedeutet „hervorra-gender Erhaltungszustand“ und ist die Bestnote, die ein Bestand aus naturschutzfachlicher Sicht erhalten kann.

Die NABU-Naturschutzstation Münsterland führt ab diesem Jahr eine so genannte Biotopkartierung im NSG und Natura 2000-Gebiet „Davert“ durch. Wegen der Grö-ße des Gebietes wird die Bearbeitung in den drei Krei-sen Warendorf, Münster und Coesfeld auf drei Jahre verteilt. Den Anfang machen in 2012 die Waldbereiche im Kreis Warendorf westlich von Rinkerode, die übri-gen Gebiete folgen in den kommenden beiden Jahren.

Bei der Biotopkartierung, die offiziell vom Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW (LANUV) in Absprache mit der Bezirksregierung und den Kreisen be-auftragt wird, werden die gesetzlich geschützten Biotope wie zum Beispiel Kleingewässer und Bruchwälder auf ih-ren Zustand überprüft und sämtliche naturschutzfachlich wertvollen Bereiche für die landesweite zentrale Datenbank OSIRIS erfasst bzw. die schon vorhandenen Daten aktu-alisiert. Zudem werden – da es sich um ein europäisches Natura 2000-Gebiet handelt – auch die FFH-Lebensraum-typen von gemeinschaftlichem Interesse wie Eichen-Hain-buchenwald auf ihren Erhaltungszustand hin bewertet, mit Noten von „A“ für hervorragend bis „C“ für mittel-schlecht.

Für den Diplom-Biologen Hövelmann bedeutet das, sämt-liche Waldbestände der Davert aufzusuchen und den Be-stand nach Totholz- und Altbaumanteil, Baumhöhlen und charakteristischen Pflanzenarten zu untersuchen. Dabei werden selbstverständlich auch die vorliegenden Daten des Landes und des Regionalforstamtes Münster-land berücksichtigt. Nach Beendigung der Geländear-beiten werden die Daten aufwändig aufbereitet und an das LANUV in Recklinghausen übermittelt. Dort dienen sie unter anderem der Berichtspflicht gegenüber der EU.

Auch Funde gefährdeter Pflanzenarten werden erfasst und punktgenau in Karten festgehalten. Die Grundbesitzer sind über das Regionalforstamt Münsterland und die Tagespres-se über die Arbeiten unterrichtet worden. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für das Landesamt und die NABU-Na-turschutzstation Münsterland eine wichtige Grundlage für die Konzeption und die Umsetzung von Naturschutzmaß-nahmen, damit sich auch spätere Generationen noch an der Vielfalt dieses einzigartigen Gebietes erfreuen können. Und für Dr. Thomas Hövelmann bedeutet das, noch viele Bestände zu begutachten: „Eigentlich ein Traumjob, aber an manchen Tagen möchte auch sicher niemand tauschen. Die Zecken, die Brombeeren - und wenn ich den Erhal-tungszustand der Mücken in der Davert beurteilen müsste:

„Ein A, ganz klar…“

Ökologisches Gold: Totholz mit blühendem Sauerklee Dr. Thomas Hövelmann bei der Arbeit in der Davert

Das Gasthaus „Zur Davert“ früher

Das kleine Wäldchen mitten auf dem Feld ist als Mergelberg ein Überbleibsel des Bergbaus im Münsterland

1.Bergrat F. Micklinghoff (links) und Bergmann T. Westerholt (rechts) am Schachtloch der Grube Wickesack, bei Ascheberg

Das Gasthaus „Zur Davert“ heute

„Tischlein deck dich“ mitten in der Davert

schulnoten Für die davert

d ass die Bahn sich verspätet, ist nichts Neues - dass sie für ihre Kunden auch Kaffeezüge

veranstaltete, dürfte allerdings überraschen. Mit der Dampflok von Münster oder Dortmund nach Da-vensberg zuckeln, am Gasthaus „Zur Davert“ die Lok für ein paar Stunden auf dem Abstellgleis parken, vergnügt in der Davert wandern und zum Kaffee-trinken mitten im Wald unter Buchen am gedeckten Tisch Platz nehmen und herzhaft ins frisch gebacke-ne, mit Butter bestrichene Rosinenbrot beißen, be-vor die Dampflok die Gäste nach Hause fährt, das muss lange her sein… „So ist es“, sagt Heinrich Ha-verkamp, der in dritter Generation die idyllische und historische Waldwirtschaft in Davensberg betreibt. Angefangen hat alles 1874, da kauft sein Urgroßva-ter das landwirtschaftliche Anwesen von einer Fami-lie, die nach Amerika auswandern will. Bereits 1874 gründen die Großeltern die Gast- und Waldwirtschaft „Zur Davert“. Mit dem Bau der Bahnstrecke Münster – Dortmund von 1924 bis 1928, wird aus der Wald-wirtschaft auch eine Bahnhofsgaststätte. „Die neue Strecke musste erst mit viel Sand angehäuft werden, den man sich aus der Hohen Ward holte. So entstand der Hiltruper See, auch bekannt als Steiner See“, er-klärt der Wirt. Pendler aus Ottmarsbocholt, Stre-ckenbauarbeiter und Wanderer bekommen im Lokal Flaschenbier. Eine Fahrradstation wird eingerichtet und die Fahrkarten „0001“ werden verkauft. Des-halb bleibt das Gasthaus bis zum letzten Zug geöff-net. Mit der erlangten Vollkonzession fließt das Bier von da an aus dem Zapfhahn. Mit der Inbetriebnah-me der Bahnstrecke wie Bahnhofsgaststätte wird der Beginn des Tourismus in Davensberg eingeläutet! 1952 übernimmt Tochter Elisabeth die Wirtschaft und nach ihrem Tod 1981 ihr Mann Felix Haver-kamp. Seit 1983 führt Heinrich Haverkamp das Gasthaus der Eltern weiter. Wenn auch die Grußkar-tenmotive (wie hier abgebildet), die man ebenfalls in der Waldwirtschaft erwerben konnte, seinerzeit nur in schwarz-weiß entzücken, die Zeit der Kaffeezüge und Pendler ist alles andere als eintönig. „Das Trei-ben in der Bahnhofsgaststätte war bunt und fröhlich, die Menschen bescheidener und zufrieden“, weiß Heinrich Haverkamp aus den Erzählungen der Fa-milie und damaliger Gäste. Vieles hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert. Das alte Bahnhofsgebäude hat z.B. einen Besitzer gefunden und wird heute pri-vat bewohnt. Was aber bleibt, ist die Bewirtung und

Geselligkeit im Gasthaus zur Davert. Ob mit dem eigenen Mobil, per Pedes oder der Bahn angereist, ein Abstecher in die Natur lohnt sich hier jederzeit. Das Gedeck wird längst nicht mehr im Wald ser-viert und zum Kaffee gibt es selbstgebackenen Ku-chen auf der hauseigenen Terrasse, doch wie früher ganz nah dran an der schönen Davert…

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bergbau? Nein, so etwas gibt es hier um Münster nicht … das heißt: Nicht mehr! Im 19. Jahrhundert

bot sich nämlich ein ganz anderes Bild. Auf einem Feld in Nienberge bei Münster wurde 1834 das Mineral Strontia-nit entdeckt und sorgte für goldrauschartige Zustände in der gesamten Region. Die Erklärung dafür ist einfach: Der Abbau von Strontianit brachte sehr viel Geld in die Region, da mit ihm der Anteil der Zuckergewinnung aus Zucker-rüben verdoppelt werden konnte. Außerdem wurde es in großen Mengen in Feuerwerkskörpern und als Leuchtspur-munition in der Rüstungsindustrie eingesetzt wegen seiner markanten karmesinroten Flamme bei der Verbrennung. Das enorme Interesse an der Nutzung des kristallinen Mine-rals, dessen Name sich von dem Fundort ‚Strontian‘ an der Westküste Schottlands ableitet, hatte weitreichende Folgen für die Wirtschaftsstruktur der Region. Der Strontianitab-bau schaffte viele neue lukrative Arbeitsplätze im Münster-land, in dem es zeitweise mehr als 600 Grubenbesitzer gab, so auch in Drensteinfurt und Ascheberg. Viele Menschen sahen darin die Möglichkeit auf ein besseres Leben und Reichtum zu erlangen. Bauern verpachteten nicht nur ihr

Land an die Bergbau-Unternehmen, als die Nachfrage nach neuem, für den Bergbau nutzbarem Land wuchs, sondern verloren häufig ihre Knechte wegen der besseren Bezahlung der Minenbetreiber. Es kamen aber auch Berg-arbeiter aus anderen Regionen in das südliche Münster-land in der Hoffnung, dort ihr Glück zu finden und damit andere Mentalitäten und Weltanschauungen. Somit präg-te Strontianit neben der Wirtschaft ebenfalls nachhaltig die Gesellschaft, Religiosität und Politik im Münsterland. So schnell und überraschend wie der Strontianit -Boom das Münster land überrollte, so schnell ebbte dieser auch wieder ab. Der Entdeckung des Ersatzstoffes „Coelestin“ – billiger und effizienter als Strontianit – folgte allmählich die Schließung aller im Münsterland befindlichen Gruben. Die letzte Grube bei Hof Wickesack stellte 1945 ihren Be-trieb ein. Heute zeugen einzig die sogenannten Mergelberge, ehe-malige Abraumhalden der Gruben, als stille Zeugen von den damaligen Bergbauaktivitäten. Diese, meist mit Bäu-men bewachsenen, runden Hügel mit kalkhaltigen Böden sind am besten aus der Luft erkennbar, allerdings meistens nur für Kenner als solche identifizierbar. Seit 2011 werden von der WWU (Westfälische Wilhelms-Universität) ent-wickelte Strontianit-Rundflüge in Kooperation mit Asche-berg Marketing e.V. über Teile der ehemaligen Abbauregi-on angeboten, um die Bergbaugeschichte im Münsterland ins Bewusstsein der Menschen zurückzurufen und an ihre nachhaltige Bedeutung für die Region zu erinnern. Nadine Ogonek, Münster

strontianit bis zuM letzten zug… Flaschenbier, Kaffeezüge und „Tischlein deck dich“ in der Davert „Goldrausch“ im Münsterland

weitere ausKünFte: aFo (arbeitsstelle Forschungstransfer) der wwu-Münster, expedition Münsterland, catharina Kähler, [email protected]“, tel. 0251/83-32126

strontianit-rundflüge: ascheberg Marketing e.v., Melanie wiebusch, tel. 02593-6324

sonderausstellung bis zu den herbstferien: „strontianit-bergbau zwischen ems und lippe“, Museum heimathaus herbern, altenhammstr. 20, samstags u. sonntags von 15 bis 17 uhr, weitere termine und Führungen auf anfrage, tel. 02599-740810, 759887. eintritt frei! literaturtipp: in seinem werk „de strunz“ beschreibt der münsterländische dichter augustin wibbelt, der vor 150 Jahren geboren wurde, auf Plattdeutsch den abbau des strontianit, das viel unruhe in die region brachte.

Kartierung im Auftrag des Landes NRW