Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden · Haustechnik: Waldhauser + Hermann AG ... Prof....

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1. Preis / 1st Prize (49.000,–) Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Berlin Enrique Sobejano · Patricia Grande Andueza Mitarbeit: Jean-Benoit Houyet Anastasia Svirski Tragwerk: B+G Bollinger & Grohmann GmbH Brandschutz: Kaupa Ing. GmbH & Co. KG 2. Preis/ 2nd Prize (30.000,–) Schulz und Schulz Architekten GmbH, Leipzig Prof. Ansgar Schulz · Prof. Benedikt Schulz Mitarbeit: Taina Puyn · Hannes Pohlmann Jan Wilhelm Wähning · Niklas Jakob Pflieger Tragwerk: Hermann Seeberger 3. Preis/ 3rd Prize (19.000,–) Wandel Lorch Architekten, Saarbrücken Wolfgang Lorch · Andrea Wandel Thomas Wach · Florian Götze Mitarbeit: Timo Hornemann-Scheider Dana Pretzsch · Charlotte Knorr Valerie Kronauer · Tianze Yu Anerkennung / Mention (9.000,–) Rohdecan Architekten GmbH, Dresden Canan Rohde-Can · Eckart Rohde Mitarbeit: Thomas Werner · Maximilian Heyl Visualisierung: Erbaut Architektur Nemec Borek · Koprivova Barbora Ausstellungsplanung: Whitebox GbR Anerkennung / Mention (9.000,–) Riegler Riewe Architekten GmbH und Riegler Riewe Architekten ZT-Ges.m.b.H. Berlin Prof. Roger Riewe Mitarbeit: Joschka Lutze · Thomas Schütky Jan Thoelen · Hans Christian Ziebertz Brandschutz: Moritz Löer Anerkennung / Mention (9.000,–) Diener & Diener Architekten AG, Basel Mitarbeit: Roger Diener · Dieter Righetti Isabel Halene · Cristina Rosa-Cervello Conrad Paul Kersting Bauing.: Schnetzer Puskas Ingenieure AG L.Arch.: Vogt Landschaftsarchitekten AG Haustechnik: Waldhauser + Hermann AG Wettbewerbsaufgabe Der Freistaat Sachsen beabsichtigt, anlässlich der Schenkung des „Archivs der Avantgarden“ (AdA) an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden durch Egidio Marzona das historische Blockhaus in Dresden zum „Archiv der Avant- garden“ umzubauen und zu sanieren. Das Archiv umfasst medien- und gattungsüber- greifend Kunstwerke und zugehöriges Kontext- material aus den künstlerischen und expositori- schen Prozessen, aber auch aus Literatur, Film, Musik und Politik der Zeit. Mit dem Blockhaus steht ein für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und das Archiv der Avantgarden insbesondere hinsichtlich seiner Lage bestens geeignetes Gebäude zur Ver- fügung – in unmittelbarer Nähe, nur durch die Elbe getrennt, zu Residenzschloss, Zwinger und Albertinum in der Altstadt und in direkter Nachbarschaft zu Japanischem Palais und Jägerhof auf der Neustädter Seite. Das Blockhaus wurde nach Plänen von Zacha- rias Longuelune ab 1732 als Wachgebäude errichtet. 1749 - 1755 wurde das Gebäude mit einem Mezzaningeschoss und einem neuen Dach aufgestockt, 1892 erhielt das in Sand- steinverkleidung ausgeführte Blockhaus ein weiteres Geschoss. Infolge der Bombardierun- gen des 2. Weltkrieges brannte das Blockhaus vollständig aus. In den Jahren 1978-82 wurde das Blockhaus wieder aufgebaut und in seinen ursprünglichen Zustand vor 1892 zurückversetzt. Aufgrund der dargestellten baugeschichtlichen Einordnung stehen die Fassaden des Block- hauses im derzeitigen Zustand unter Denkmal- schutz. Für den Ausbau im Inneren gibt es keinerlei Schutzstatus. Dem Auslober ist bewusst, dass das im Block- haus zur Verfügung stehende Raumvolumen für die spezifischen Anforderungen der einzelnen Funktionen und deren räumlicher Vernetzung knapp bemessen ist. Es bedarf einer klugen Anordnung und Erschließung der Nutzungs- bereiche innerhalb des zur Verfügung stehen- den Volumens. Competition assignment Due to Egidio Marzona’s donation of the AdA to the State Art Collections, the historic blockhouse shall be rebuilt and renovated to house thearchive. The blockhouse is ideally located near the old town. It was built by plans of Z. Longuelune in 1732 as a guard house. Later on it was extended, but it burnt down in World War II. In 1978-82 it was restored. Its facades are listed, for the expansion inside there is no protection status. There is only limited space in the blockhouse, therefore the interior design must be well thought out. Auslober / Organizer Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Dresden Koordination/ Coordination h.e.i.z.Haus Architektur.Stadtplanung Partnerschaft mbB, Dresden Wettbewerbsart /Type of Competition Nicht offener Realisierungswettbewerb mit vor- geschaltetem Bewerbungsverfahren zur Auslo- sung von 24 Teilnehmern sowie 11 Zuladungen Teilnehmer / Participant Architekten und Ingenieure mit Bauvorlage- berechtigung Beteiligung / Participation 28 Arbeiten aus 103 Bewerbungen Termine / Schedule Bewerbungsschluss 25. 09. 2017 Abgabetermin 21. 12. 2017 Preisgerichtssitzung 30./31. 01. 2018 Fachpreisrichter /Jury Prof. Arno Lederer, Stuttgart (Vors.) Prof. Donatella Fioretti, Berlin Prof. Dieter Janosch, SIB, Dresden Prof. Manfred Ortner, Berlin Anja Heckmann, Landeshauptstadt Dresden Sachpreisrichter Egidio Marzona, Berlin Prof. Dr. Marion Ackermann, SKD Prof. Dr. em. Michael Fehr, Werkbundarchiv Salomon Bausch, Pina Bausch Foundation Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden Archive of the Avant-Gardes (AdA) in the Blockhouse Dresden Grundriss Erdgeschoss Grundriss 1. Obergeschoss Schnitt 5/3 Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden 18 – 3/2018 wa

Transcript of Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden · Haustechnik: Waldhauser + Hermann AG ... Prof....

1. Preis /1st Prize (€ 49.000,–)Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, BerlinEnrique Sobejano · Patricia Grande AnduezaMitarbeit: Jean-Benoit Houyet Anastasia SvirskiTragwerk: B+G Bollinger & Grohmann GmbHBrandschutz: Kaupa Ing. GmbH & Co. KG

2. Preis/2nd Prize (€ 30.000,–)Schulz und Schulz Architekten GmbH, LeipzigProf. Ansgar Schulz · Prof. Benedikt SchulzMitarbeit: Taina Puyn · Hannes Pohlmann Jan Wilhelm Wähning · Niklas Jakob PfliegerTragwerk: Hermann Seeberger

3. Preis/3rd Prize (€ 19.000,–)Wandel Lorch Architekten, SaarbrückenWolfgang Lorch · Andrea Wandel Thomas Wach · Florian GötzeMitarbeit: Timo Hornemann-Scheider Dana Pretzsch · Charlotte Knorr Valerie Kronauer · Tianze Yu

Anerkennung /Mention (€ 9.000,–)Rohdecan Architekten GmbH, DresdenCanan Rohde-Can · Eckart RohdeMitarbeit: Thomas Werner · Maximilian HeylVisualisierung: Erbaut ArchitekturNemec Borek · Koprivova BarboraAusstellungsplanung: Whitebox GbR

Anerkennung /Mention (€ 9.000,–)Riegler Riewe Architekten GmbH undRiegler Riewe Architekten ZT-Ges.m.b.H. BerlinProf. Roger RieweMitarbeit: Joschka Lutze · Thomas Schütky Jan Thoelen · Hans Christian ZiebertzBrandschutz: Moritz Löer

Anerkennung /Mention (€ 9.000,–)Diener & Diener Architekten AG, BaselMitarbeit: Roger Diener · Dieter Righetti Isabel Halene · Cristina Rosa-Cervello Conrad Paul KerstingBauing.: Schnetzer Puskas Ingenieure AGL.Arch.: Vogt Landschaftsarchitekten AGHaustechnik: Waldhauser + Hermann AG

WettbewerbsaufgabeDer Freistaat Sachsen beabsichtigt, anlässlichder Schenkung des „Archivs der Avantgarden“(AdA) an die Staatlichen KunstsammlungenDresden durch Egidio Marzona das historischeBlockhaus in Dresden zum „Archiv der Avant-garden“ umzubauen und zu sanieren.Das Archiv umfasst medien- und gattungsüber-greifend Kunstwerke und zugehöriges Kontext-material aus den künstlerischen und expositori-schen Prozessen, aber auch aus Literatur, Film,Musik und Politik der Zeit.Mit dem Blockhaus steht ein für die StaatlichenKunstsammlungen Dresden und das Archiv derAvantgarden insbesondere hinsichtlich seinerLage bestens geeignetes Gebäude zur Ver-fügung – in unmittelbarer Nähe, nur durch dieElbe getrennt, zu Residenzschloss, Zwingerund Albertinum in der Altstadt und in direkterNachbarschaft zu Japanischem Palais undJägerhof auf der Neustädter Seite.Das Blockhaus wurde nach Plänen von Zacha-rias Longuelune ab 1732 als Wachgebäudeerrichtet. 1749 - 1755 wurde das Gebäude miteinem Mezzaningeschoss und einem neuenDach aufgestockt, 1892 erhielt das in Sand-steinverkleidung ausgeführte Blockhaus einweiteres Geschoss. Infolge der Bombardierun-gen des 2. Weltkrieges brannte das Blockhausvollständig aus. In den Jahren 1978-82 wurdedas Blockhaus wieder aufgebaut und in seinenursprünglichen Zustand vor 1892 zurückversetzt.Aufgrund der dargestellten baugeschichtlichenEinordnung stehen die Fassaden des Block-hauses im derzeitigen Zustand unter Denkmal-schutz. Für den Ausbau im Inneren gibt eskeinerlei Schutzstatus.Dem Auslober ist bewusst, dass das im Block-haus zur Verfügung stehende Raumvolumen fürdie spezifischen Anforderungen der einzelnenFunktionen und deren räumlicher Vernetzungknapp bemessen ist. Es bedarf einer klugenAnordnung und Erschließung der Nutzungs-bereiche innerhalb des zur Verfügung stehen-den Volumens.

Competition assignmentDue to Egidio Marzona’s donation of the AdA tothe State Art Collections, the historic blockhouseshall be rebuilt and renovated to house thearchive.The blockhouse is ideally located near theold town. It was built by plans of Z. Longuelunein 1732 as a guard house. Later on it wasextended, but it burnt down in World War II. In1978-82 it was restored. Its facades are listed,for the expansion inside there is no protectionstatus. There is only limited space in theblockhouse, therefore the interior design mustbe well thought out.

Auslober /OrganizerStaatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Dresden

Koordination/Coordination h.e.i.z.Haus Architektur.Stadtplanung Partnerschaft mbB, Dresden

Wettbewerbsart /Type of CompetitionNicht offener Realisierungswettbewerb mit vor-geschaltetem Bewerbungsverfahren zur Auslo-sung von 24 Teilnehmern sowie 11 Zuladungen

Teilnehmer /ParticipantArchitekten und Ingenieure mit Bauvorlage-berechtigung

Beteiligung /Participation28 Arbeiten aus 103 Bewerbungen

Termine /ScheduleBewerbungsschluss 25. 09. 2017Abgabetermin 21. 12. 2017Preisgerichtssitzung 30./31. 01. 2018

Fachpreisrichter /JuryProf. Arno Lederer, Stuttgart (Vors.)Prof. Donatella Fioretti, BerlinProf. Dieter Janosch, SIB, DresdenProf. Manfred Ortner, BerlinAnja Heckmann, Landeshauptstadt Dresden

SachpreisrichterEgidio Marzona, BerlinProf. Dr. Marion Ackermann, SKDProf. Dr. em. Michael Fehr, WerkbundarchivSalomon Bausch, Pina Bausch Foundation

Archiv der Avantgarden im Blockhaus DresdenArchive of the Avant-Gardes (AdA) in the Blockhouse Dresden

Grundriss Erdgeschoss Grundriss 1. Obergeschoss Schnitt

5/3 Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden 18 – 3/2018 wa

wa 3/2018 – 19 Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden 5/3

1. Preis /1st prize Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Berlin

PreisgerichtsbeurteilungArchive und Avantgarde: die feine Provokation und dasGedankenspiel, die der Institutionsname impliziert,werden in diesem Projekt als Ausgangspunkt verstan-den. Ein massiver Betonkörper – schwebend im leer-geräumten bestehenden Blockhaus – bildet das Kern-stück des Archives, ein verborgener Schatz, als unver-meidliche Präsenz der Vergangenheit.Eine radikale architektonische Setzung, die einen erha-benen, lichtdurchfluteten und symbolträchtigen Raumerzeugt. Eine Wendeltreppe verbindet zwei Hauptgeschosse,die für die Besucher vorgesehen sind: ein flexibel nutz-bares und offenes Erdgeschoss für das Ankommenund Ausstellen und ein Obergeschoss als Workshop-und Forschungsplattform. Die Fuge zwischen der bestehenden steinernen Hülleund dem neuen Betonkubus leitet das Licht tief in dasGebäude. Die Monumentalität des räumlichen Aus-drucks sowie die Angemessenheit des Ausstellungs-

raumes im Hinblick auf die Anforderungen der Insti-tution werden in der Jury kontrovers diskutiert. Diegroße Flexibilität des offenen zusammenhängendenAusstellungsbereiches wird gewürdigt, die Anmutungerscheint jedoch zu sakral. Die erhabene Anmutungsollte durch die Ausstellungspraxis einer offenen un-prätentiösen lebendigen Form, bei der das Publikumstark involviert wird, gebrochen werden. Anlieferung, Barrierefreiheit, Brandschutz werden durchdie gekonnte Platzierung und Dimensionierung derKerne weitgehend bearbeitet, noch bestehende Mängelsind innerhalb des Konzeptes zu lösen. Das Projekt erkauft seine Radikalität durch eine denk-bare, aber aufwändige Tragkonstruktion, die hinsicht-lich der notwendigen Eingriffe in den Bestand verifiziertwerden muss. Das Freiraumkonzept sucht eine Beziehung mit derGebäudeidee und setzt jedoch eine massive Verände-rung der bestehenden Gartenanlage voraus. Vermisst

wird eine adäquate Anbindung des Gebäudeinnern anden Garten. Die Umgestaltung des Gebäudes ist denkmalrechtlichvermutlich genehmigungsfähig, auch wenn sich nochnicht alle Eingriffe aus statischen Gründen abschätzenlassen. Die Umgestaltung des Gartens ist nicht geneh-migungsfähig.

Lageplan M. 1:3.500

Erdgeschoss M. 1:750

1. Obergeschoss M. 1:750 Schnittisometrie

2. Obergeschoss M. 1:750

Schnitt A-A M. 1:750

Innenraumperspektive

Konzeptdiagramm

2. Preis /2nd prize Schulz und Schulz Architekten GmbH, Leipzig

PreisgerichtsbeurteilungIn die alte, massive Hülle des Blockhauses eine neueRaumfolge mit diversen Plattformen und durchwegsgläsernen Kisten einzustellen, überzeugt als Konzept.Der angestrebte industrielle Charakter der Raumfolgenist konsequent angelegt, schafft hier vielfältige räumli-che Bezüge durchs ganze Haus. Die wesentlichenvertikalen Elemente – zwei Lufträume und zwei Trep-penhäuser – zonieren die Struktur unaufdringlich. Obdie weitestgehend geschlossenen Treppenhäuser deroffenen Struktur gerecht werden, bleibt dahin gestellt. Die funktionale Gliederung erscheint logisch. Ausstel-lungs- und Aktionsbereiche sowie z.B. die Arbeits-räume dürften im Hinblick auf die Höhensprünge, ihreAnordnung zueinander und die Betriebsabläufe proble-matisch sein. Die separierbare Ausstellungsfläche mitden vorgeschlagenen Faltwänden wird über die vorge-gebenen Längen schwer bespielbar sein. Die Lärment-wicklung im ganzen Haus wird erheblich sein. Was mitdem üppigen Dachgeschoss passieren soll, ist fraglich.Die Konstruktion überzeugt als Lösung des Raumkon-zepts, wirkt allerdings sehr dominant. Anlieferung undErschließung funktionieren, die Kerne mit den bereitsangesprochenen Problemen. Die technische Aus-rüstung des Gebäudes ist angedacht, deren fach-gerechter Ausbau dürfte jedoch die Deckenstärke unddamit die Raumhöhen, also das Erscheinungsbild mas-siv verändern. Der Anschluss an das Gartengeschosserscheint in der geplanten Form unattraktiv, der Vor-platz bleibt unbearbeitet. Insgesamt hat das Projekt seine Stärken im konzeptio-nellen Ansatz, in seiner atmosphärischen Idee. DieUmsetzung dürfte ohne gravierende Eingriffe, die denCharakter des Gebäudes stark verändern würden,nicht zu realisieren sein. Der Entwurf erscheint grundsätzlich denkmalrechtlichgenehmigungsfähig.

Blick in die Raumlandschaft

E0 Aktionsplattform M. 1:750

Lageplan M. 1:3.000

E2 Magazin M. 1:750

E1 Forschungsplattform M. 1:750

Programmflächen

Räumliches Konzept

Schnitt C-C M. 1:750 Schnitt D-D M. 1:750

5/3 Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden 20 – 3/2018 wa

Auslober /OrganizerStadt Dortmund, vertreten durch dasStadtplanungs- und Bauordnungsamt

Koordination/Modellfotospp a|s pesch partner architekten stadtplaner GmbH, Dortmund

Wettbewerbsart /Type of CompetitionNicht offener einphasiger städtebaulicher Wett-bewerb nach RPW 2013 mit vorgeschaltetemBewerbungsverfahren zur Auswahl von 14 Teil-nehmern sowie 4 Zuladungen

Zulassungsbereich /Restriction of admissionsEuropäischer Wirtschaftsraum (EWR)

Teilnehmer /ParticipantStadtplaner und Architekten

Beteiligung /Participation12 Arbeiten

Termine /ScheduleBewerbungsschluss 17. 08. 2017Abgabetermin Pläne 19. 10. 2017Abgabetermin Modell 02. 11. 2017Preisgerichtssitzung 04. 12. 2017

Preisrichter /JuryProf. Peter Zlonicky, München (Vors.)Prof. Christa Reicher, Dortmund/AachenProf. Jörn Walter, HamburgDr. Ludwig Jörder, BezirksbürgermeisterIngrid Reuter, Ausschuss für Stadtgestaltung Prof. Christian Schlüter, WuppertalLudger Wilde, Stadtrat, Stadt Dortmund

Preisgerichtsempfehlung/Recommendation by the JuryDie Arbeiten der ersten Preisgruppe weisen mitihrer hohen Qualität sehr unterschiedliche Pla-nungsansätze auf – insbesondere, was den wirt-schaftlichen Aufwand ihrer Umsetzung betrifft.Die Teams der ersten Preisgruppe sollen in einerweiteren Arbeitsphase ihre Beiträge vertiefen. Die Überarbeitungsphase soll von einem Dia-logprozess begleitet werden. In diesen sollenneben den Empfehlungen des Preisgerichtsauch Anregungen der Öffentlichkeit, der Grund-stücksbesitzer und der politischen Gremien ein-fließen.

Preisgruppe/Prize group (€ 20.000,–)raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH, Frankfurt am MainJon Prengel · Thomas Wagner · Sonja MoersMitarbeit: Jan Fritz · Kai RappoldDaniela MertenVerkehr: ARGUS Stadt und Verkehr Partnerschaft, HamburgThorsten Buch

Preisgruppe/Prize group (€ 20.000,–)bK – buero Kleinekort, DüsseldorfProf. Volker Kleinekort Mitarbeit: Julia Kattinger · Kilian Paterson Athena Isabella RombachVerkehr: Eger Consult DarmstadtProf. Dr. Rolf Eger

Preisgruppe/Prize group (€ 20.000,–)Trojan + Trojan Architekten + Städtebauer, DarmstadtProf. Klaus Trojan · Verena TrojanMitarbeit: Carl Wilkens · Sabrina Schleßmann Volker Ihm · Freya Magnet · Julius Greaf Dongjae Rime

4. Preis/4th Prize (€ 9.000,–)Hermann & Valentiny und Partner Architekten ZT GmbH, WienHubert HermannMitarbeit: Dieter Ludwig · Adrian Heller Christoph Heyne · Michael Eckstein

Anerkennung /Mention (€ 5.500,–)Gerber Architekten GmbH, DortmundProf. Eckhard GerberMitarbeit: A. Franert · J. Bentfeld · L. Sawicki S. Lemke · J. Lobo-Prince · J-C. Montero-Nieto G. Secchi · R. Haitham · B. Sieber · T. Kraus S. Gnosa · C. Blocker · S. Zhang

Anerkennung /Mention (€ 5.500,–)scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh, DortmundStefan HartlockMitarbeit: Prof. Kunibert Wachten · Marion StarkTimo Schlüter · Julia TeschL.Arch.: WGF Landschaft Landschaftsarchitekten GmbH, NürnbergProf. Gerd Aufmkolk

WettbewerbsaufgabeDie Nordseite des Dortmunder Hauptbahnhofs,die heute durch große Brachflächen, ausge-dehnte Parkplätze und einen wenig einladen-den Bahnhofsvorplatz geprägt ist, soll in dennächsten Jahren zu einem der wichtigsten Ent-wicklungsschwerpunkte der Stadt werden.Bedeutende Flächenreserven warten auf eineneue Nutzung und bieten die Möglichkeit, nichtnur die Innenstadt mit neuen Qualitäten zuergänzen, sondern auch die Lücke zwischenNordstadt und City zu füllen.Charakteristisch für das Plangebiet ist seinebesondere topografische Situation. Die Hoch-lage der Gleise führt zu einem starken Höhen-versprung innerhalb des Wettbewerbsgebietes.Das Niveau des nördlichen Bahnhofsvorplatzesliegt etwa 7 m tiefer als der Bahndamm mit sei-nen zu entwickelnden Flächen.Das Gesamtareal besteht aus mehreren Berei-chen, für die innerhalb des Wettbewerbs unter-schiedliche städtebauliche Ideen zu entwickelnsind. Ein Ziel ist es, den Zentralen Omnibus-bahnhof (ZOB) von dem provisorischen Stand-ort an der Steinstraße auf die Fläche der ehe-maligen Güterabfertigung zu verlegen und ihndurch eine direkte Verbindung mit der Per-sonenunterführung des Hauptbahnhofs zu ver-knüpfen. Die Gesamtfläche des nördlichen Bahnhofs-umfelds beträgt ca. 25,4 ha, wovon etwa 14 haauf die zu planenden Entwicklungsflächen ein-schließlich des nördlichen Bahnhofsvorplatzesentfallen. Mit dem Wettbewerb soll ein funktional undgestalterisch schlüssiges städtebauliches Kon-zept für das neue Quartier zwischen Union-straße und Burgtor vorgelegt werden. WichtigerBaustein ist dabei der nördliche Bahnhofs-vorplatz unter anderem mit dem BaudenkmalMahn- und Gedenkstätte Steinwache. Von denWettbewerbsteilnehmern werden daher Aussa-gen zur stadträumlichen Einbindung, zu mögli-chen baulichen Ergänzungen der Platzränderund zur funktionalen Prägung des Platzes erwar-tet. Dabei soll auch die Frage geklärt werden,wie die auch in Zukunft gültige Verkehrsfunktiondes Platzes mit einer hohen Aufenthaltsqualitätverbunden werden kann.

Competition assignmentThe north side of the Dortmund central station iscurrently characterized by fallow areas, parkinglots and a rather unwelcoming station forecourt.It shall become an important development areato complement the inner city with new qualitiesand fill the gap between Nordstadt and City.The planning area has a particular topographi-cal situation due to the high position of the tracksleading to height differences of 7 m.The total area of 25,4 ha consists of severalareas, aiming for different sulutions. One goal isto relocate the central bus station (ZOB) to theformer freight handling area and to link it to thestation’s pedestrian underpass.About 14 ha will be used for development areasand the northern station forecourt.The urban planning concept for the new districtincludes the station forecourt and Steinwachememorial with statements about urban integra-tion, the functional character of the square andthe combining of its future traffic function with ahigh amenity value.

Dortmund | Umfeld Hauptbahnhof Nord Dortmund | Surroundings of the Central Station North

wa 3/2018 – 23 Dortmund | Umfeld Hauptbahnhof Nord 1/1

Quellenvermerk: Land NRW (2018) / Stadt Dortmund, Vermessungs-und Katasteramt, dl-de/by-2-0

Preisgruppe/Prize group raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH, Frankfurt am Main

PreisgerichtsbeurteilungDie Arbeit setzt auf klare Weise die gründerzeitliche Block-struktur der Nordstadt fort und orientiert sich dabei an der vorgefundenen Maßstäblichkeit. Ein Bildungscampus undein achtgeschossiger Bau mit Stellwerk und KiTa ergänzendabei das Nutzungsspektrum der Wohnhöfe. Die vorgeschla-gene Angleichung der Topografie an die Höhenlage derNordstadt führt allerdings zu erheblichen Eingriffen in das vorhandene Gelände und die bestehende Erschließung.Konsequent wird die Idee einer grünen Verbindung zwischenBlücherpark und Bürgergarten verfolgt und baulich um-gesetzt. Unterschiedlich bewertet das Preisgericht die mög-lichen Qualitäten des zwischen zwei Aufstiegen eingespann-ten Freiraums.Die Bebauung des Burgtores mit einem Kultur- und Kreativ-zentrum und vervollständigten Blockstrukturen ermöglichteine spannende Abfolge von Räumen und Nutzungen undverknüpft auf angenehme Weise die Stadträume von Brück-und Münsterstraße.Insgesamt würdigt das Preisgericht den innovativen Entwurfs-ansatz rund um die Verkehrsfunktionen. So entsteht nicht nur ein neues städtebaulich und architektonisch überzeugen-des Gesicht nach Norden, das der City ein würdiges Pendantgegenüberstellt, sondern auch eine baulich ansprechendeAntwort auf die Frage, wie ein Bahnhof des 21. Jahrhundertsaussehen kann.Durch die Überlagerung von ZOB und untergeschobenemParken wird der Raum geschaffen für die großzügige Frei-raumgestaltung auf dem oberen Niveau des neuen Stadt-quartiers. Gleichzeitig setzt diese Lösung mit der damit ver-bundenen Mall-Überfahrung einen enormen baulichen undwirtschaftlichen Aufwand voraus.Die verkehrlichen Funktionen des ZOB, des Bahnhofsvorplat-zes sind der Auslobung entsprechend gelöst. Nicht überzeu-gen kann der Vorschlag einer Quartiersgarage zur Lösungdes ruhenden Verkehrs: sowohl in ihrer Lage als auch in ihrerbaulichen Ausgestaltung. Die Zufahrt der Tiefgarage setzt dieNutzung des Postgrundstückes voraus, das derzeit nicht zurVerfügung steht.Die starke Geste der grünen Rampe auf dem nördlichenBahnhofsvorplatz führt zu einer guten Aufteilung des Platzes.Es entsteht eine Differenzierung eines Verkehrs- und Vor-platzes im Westen und eines Multifunktionsplatzes, der sich zu Kino und Steinwache orientiert. Gleichzeitig führtdiese Bebauung allerdings zu einer erschwerten Orientie-rung.Insgesamt ein Beitrag, der die gewünschte Aufwertung derNordstadt mit hohen gestalterischen Qualitäten vereint,jedoch einen außergewöhnlichen wirtschaftlichen Aufwandvoraussetzt.

1/1 Dortmund | Umfeld Hauptbahnhof Nord 24 – 3/2018 wa

Lageplan M. 1:5.000

Querschnitt Bahnhofsvorplatz M. 1:2.500

wa 3/2018 – 25 Dortmund | Umfeld Hauptbahnhof Nord 1/1

Bauliches & räumliches Funktionskonzept

Blick auf den Hauptbahnhof Bahnhofshalle Nord

Boardinghouse

Urbanes Wohnen &Arbeiten Kultur- und Kreativzentrum

Bahnhofsvorplatz

Fahrradparkhaus

Mobilitäs-Hub

Grpne Spange

Sport und Erholung

Eingang Bahnhofshalle

FahrradpromenadeSchnellweg

Wohnen am ParkEinzelhandel im EG

Behutsame Stadtreperatur

Stadtbalkon

Bildungscampus

Grüner Wall als Lärmschutz

Durchmischtes Wohnen am Park