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Anhang Bibliographische Hinweise Diese Hinweise sollen keine vollständige Bibliographie zum britischen Regierungs- system bilden, sondern dem interessierten Leser eine übersicht über die wichtigsten neueren Arbeiten in den einzelnen Forschungsgebieten geben. Aufsätze werden nur in Ausnahmefällen - sofern zusammenfassende Werke fehlen oder die Aufsätze beson- ders wichtig sind - aufgeführt. Als bibliographische Hilfsmittel sind vor allem John Palmer: Government and Parliament in Britain. A Bibliography, 2. Aufl. 1964, sowie Britain, An Official Handbook, herausgegeben vom Central Office of Infor- mation, 1969 edition, S. 463-484 zu empfehlen. Häufig enthalten auch die in diesen Hinweisen aufgeführten Werke ausführliche Bibliographien. Die laufende Diskussion über Aspekte des britischen Regierungssystems ist am besten an Hand der Zeitschriften Public Administration (Journal of the Royal Institute of Public Administration), Parliamentary Affairs (Published by the Hansard Society for Parliamentary Govern- ment), The Political Quarterly, Political Studies (The Journal of the Political Studies Association of the United Kingdom) und Public Law zu verfolgen. Weiterhin finden sich wesentliche Artikel- vor allem über die Soziologie der Politik - im British Journal of Sociology und der Sociological Review. Das englische Regierungssystem bleibt ohne Kenntnis der englischen Geschichte, die seine Entwicklung und gegenwärtige Ausprägung bestimmte, unverständlich. Die beste übersicht über den Gesamtbereich der englischen Geschichte vermitteln die Bände der Oxford History of England, in der hervorragende Spezialisten die verschiedenen Perio- den der Geschichte des Landes vorn römischen Britannien bis 1945 in 15 Bänden behan- deln. Weniger detailliert, aber ebenfalls gut und brauchbar sind die Bände der Pelican History of England, in der die Geschichte des Landes bis 1963 in neun kleineren Büchern von bekannten Historikern abgehandelt wird. über die Zeit zwischen den beiden Welt- kriegen gibt es neben dem Band der Oxford History of England von A. J. P. T aylor: English History 1914-1945, 1965, eine ausgezeichnete Arbeit von Charles Loch Mo- wat: Britain between the Wars 1918-1940, 1955. Eine Vertiefung des Studiums der englischen Geschichte ermöglicht jetzt die Reihe der English Historical Documents, von denen die meisten Bände inzwischen erschienen sind. Sie geben neben einer ausgezeich- neten kritischen Auswahl der Quellen auch eine gute Einführung in die Literatur zu den behandelten Zeiträumen der englischen Geschichte. Für die eigentliche Verfassungsgeschichte gibt es eine Fülle von Spezialstudien. Eine kurze, vor allem die geschichtliche Entstehung der heutigen Verfassungsordnung be- handelnde Zusammenfassung in Deutsch enthält Karl Loewenstein: Der britische Par- lamentarismus. Entstehung und Gestalt, 1964. Das Standardwerk für das Mittelalter

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Anhang Bibliographische Hinweise

Diese Hinweise sollen keine vollständige Bibliographie zum britischen Regierungs­system bilden, sondern dem interessierten Leser eine übersicht über die wichtigsten neueren Arbeiten in den einzelnen Forschungsgebieten geben. Aufsätze werden nur in Ausnahmefällen - sofern zusammenfassende Werke fehlen oder die Aufsätze beson­ders wichtig sind - aufgeführt. Als bibliographische Hilfsmittel sind vor allem John Palmer: Government and Parliament in Britain. A Bibliography, 2. Aufl. 1964, sowie Britain, An Official Handbook, herausgegeben vom Central Office of Infor­mation, 1969 edition, S. 463-484 zu empfehlen. Häufig enthalten auch die in diesen Hinweisen aufgeführten Werke ausführliche Bibliographien. Die laufende Diskussion über Aspekte des britischen Regierungssystems ist am besten an Hand der Zeitschriften Public Administration (Journal of the Royal Institute of Public Administration), Parliamentary Affairs (Published by the Hansard Society for Parliamentary Govern­ment), The Political Quarterly, Political Studies (The Journal of the Political Studies Association of the United Kingdom) und Public Law zu verfolgen. Weiterhin finden sich wesentliche Artikel- vor allem über die Soziologie der Politik - im British Journal of Sociology und der Sociological Review.

Das englische Regierungssystem bleibt ohne Kenntnis der englischen Geschichte, die seine Entwicklung und gegenwärtige Ausprägung bestimmte, unverständlich. Die beste übersicht über den Gesamtbereich der englischen Geschichte vermitteln die Bände der Oxford History of England, in der hervorragende Spezialisten die verschiedenen Perio­den der Geschichte des Landes vorn römischen Britannien bis 1945 in 15 Bänden behan­deln. Weniger detailliert, aber ebenfalls gut und brauchbar sind die Bände der Pelican History of England, in der die Geschichte des Landes bis 1963 in neun kleineren Büchern von bekannten Historikern abgehandelt wird. über die Zeit zwischen den beiden Welt­kriegen gibt es neben dem Band der Oxford History of England von A. J. P. T aylor: English History 1914-1945, 1965, eine ausgezeichnete Arbeit von Charles Loch Mo­wat: Britain between the Wars 1918-1940, 1955. Eine Vertiefung des Studiums der englischen Geschichte ermöglicht jetzt die Reihe der English Historical Documents, von denen die meisten Bände inzwischen erschienen sind. Sie geben neben einer ausgezeich­neten kritischen Auswahl der Quellen auch eine gute Einführung in die Literatur zu den behandelten Zeiträumen der englischen Geschichte. Für die eigentliche Verfassungsgeschichte gibt es eine Fülle von Spezialstudien. Eine kurze, vor allem die geschichtliche Entstehung der heutigen Verfassungsordnung be­handelnde Zusammenfassung in Deutsch enthält Karl Loewenstein: Der britische Par­lamentarismus. Entstehung und Gestalt, 1964. Das Standardwerk für das Mittelalter

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ist: The Constitutional History of Medieval Britain von J. E. A. Jolliffe, 4. Aufl., 1962. Das beste zusammenfassende Werk für die neuere Verfassungs geschichte ist: The Constitutional History of Modern Britain since 1485 von Sir David Lindsay Keir, 8. Aufl., 1966. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Problemen der Verfas­sungsentwicklung vom ersten Reformgesetz 1832 bis 1940 gibt Arthur Berriedale Keith in seinem Werk: The Constitution of England from Queen Victoria to George VI., 2 Bde., 1940. Für die neuere Entwicklung vgl. den Aufsatz »Probleme und Tendenzen der englischen Verfassungsentwicklung seit 1914« von Gerhard A. Ritter (in: Zur Ge­schichte und Problematik der Demokratie, Festgabe für Hans Herzfeld, 1958, S. 309-54) sowie den vom Institute of Publie Administration herausgegebenen Sam­melband: Britisch Government since 1918, 1950. Unentbehrlich für jeden, der sich in die Probleme der englischen Verfassungsgeschichte tiefer einarbeiten will, ist: A History of English Law von Sir William Searle Holdsworth, 7. Aufl., 16 Bde., 1956 H. Dieses Quellenbuch sollte auch einen Eindruck von der Fülle der Quellenarten vermit­teln, die die englische Verfassung ausmachen. Diese Quellen - die Hunderte von Bän­den der englischen Parlamentsgesetze, die beinahe unübersehbare Fülle der Aufzeim­nun gen der Entsmeidungen der englischen Gerichtshöfe, die parlamentarischen Debat­ten, die Berichte der Parlamentarischen Ausschüsse und der Royal Commissions, die Weißbücher der Regierung, die Memoiren und Briefe führender Politiker, die Konfe­renzberichte und Dokumente der Parteien, der Interessenverbände usw. - sind dem deutschen Leser oft nur schwer zugänglich. Es gibt eine Reihe von guten Auswahlbän­den, die die wichtigsten Verfassungsdokumente bestimmter Zeitepochen enthalten. Für die Zeit der Tudor-Könige gibt eine gute Einführung der Band: The Tudor Con­stitution. Documents and Commentary, 1960, herausgegeben von G. R. Elton. Sehr ausführlich wird die folgende Zeit in dem von J. R. Tanner herausgegebenen Werk: Constitutional Documents of the Region of James 1., A. D. 1603-1625 with an Histo­rical Commentary, 1952, behandelt. Eine knappe Auswahl der Verfassungsdokumente für die Zeit von 1625 bis 1660 wurde von Samuel Rawson Gardiner herausgegeben: The Constitutional Documents of the Puritan Revolution, 1625-1660, 3. Aufl., 1951. Daneben ist jetzt zu empfehlen: J. P. Kenyon: The Stuart Constitution 1603-1688, Documents and Commentary, 1966. über die Quellen zur Verfassungsgeschichte der Zeit von 1660-1914 informieren E. Neville Williams (Hrsg.: The Eighteenth-Century Constitution 1688-1815, Documents and Commentary, 1960, die beiden ausgezeichne­ten Auswahlbände von W. C. Constin und J. Steven Watson: The Law and Working of the Constitution, Documents 1660-1914,2. Aufl., 1961-1964, sowie H . J. Hanham: The Nineteenth Century Constitution 1815-1914, Documents and Commentary, 1969. Für die Zeit seit dem Ersten Weltkrieg ist G. H. L. Le May: British Government 1914 bis 1963, Select Documents, 1964, das allerdings die seit 1953 (Erstauflage 1955) erschienenen Quellen kaum berücksichtigt, zu benutzen. - Aus einer Reihe von Büchern, die eine Sammlung von Quellenmaterial, vor allem auch juristische Entscheidungen aus dem Gebiet des Verfassungs- und Verwaltungs rechts enthalten, ist hier am meisten zu empfehlen: Ca ses in Constitutional Law von D. L. Keir und F. H. Lawson, 4. revi­dierte Aufl., 1954, und Geoffrey Wilson: Cases and Materials on Constitutional and Administrative Law, 1966. Kein anderes Regierungssystem der Welt ist so häufig zum Gegenstand von Interpre-

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tationen der bedeutendsten Politikwissenschaftler ihrer Zeit gemacht worden. Von die­sen klassischen Interpretationen sollen hier nur wenige erwähnt werden: Montesquieu: De l'esprit des lois, die für die Ausbildung der amerikanischen Verfassung und der deutschen Verfassungsideen des 19. Jahrhunderts so entscheidend war; das Werk des Genfers Jean Louis De Lolme: The Constitution of England; or An account of the English Government: in which it is compared, both with the republican form of government and the other monarchies in Europe, das 1771 erstmals in Französisch er­schienen ist und vor allem über den Historiker Friedrich Christoph Dahlmann einen wesentlichen Einfluß auf das konstitutionelle Denken des deutschen Frühliberalismus hatte; John Stuart Mill: Considerations on Representative Government (gute Neuaus­gabe mit instruktiver Einleitung von R. B. McCallum, 1948); Bagehots klassische Ana­lyse des Kabinettsystems in: The English Constitution (2. Aufl., 1872, jetzt mit einer hochinteressanten Einleitung des führenden Labour Politikers R. H. S. Crossman, 1963, vorliegend) sowie A. V. Diceys Standardwerk: Introduction to the Study of the Law of the Constitution (1. Aufl., 1885, 10. Aufl., 1959. Vgl. dazu die Kritik von Sir [vor Jennings, in: The Law and theConstitution, 5. Aufl., 1959 sowie die das Werk von Dicey auf den modernen Stand der Forschung bringende Einleitung von E. C. S. Wade in: E. C. S. Wade und G. S. Phillips: Constitutional Law, 7. Aufl., 1965). Grundlegend für ein tieferes Verständnis des gegenwärtigen englischen Regierungssystems sind die »Reflections on Government«, 1942, von Sir Ernest Barker. Es gibt eine ganze Reihe von guten zeitgenössischen Darstellungen des britischen Regie­rungssystems. Einen konservativen Standpunkt vertritt Q. Hogg: The Purpose of Par­liament, 1947. Eine außerordentlich anregende unorthodoxe Interpretation der Verfas­sung, ebenfalls vom konservativen Standpunkt, gibt L. S. Amery, eine der markan­testen Persönlichkeiten des englischen politischen Lebens nach dem Ersten Weltkrieg, in seinem Buch: Thoughts on the Constitution, 3. Aufl., 1964. Eine Gegenschrift zur ersten Auflage verfaßte vom marxistischen Standpunkt H. J. Laski, der berühmte Ver­fassungstheoretiker des linken Labour Flügels: Reflections on the Constitution, 1951. Weitere Interpretationen vom linken Flügel der Labour Party sind Laski: Parliamen­tary Government in England, a Commentary, 3. Aufl., 1948, und H. R. G. Greaves: The British Constitution, verbesserte Aufl., 1956 (eine deutsche übe,rsetzung der 1. Aufl. erschien 1951 unter dem Titel: Die britische Verfassung). Der Standpunkt der gemäßigten Mehrheit der Labour Party spiegelt sich in dem auch ins Deutsche übersetz­ten Werk eines der früher führenden Politiker der Partei: Herbert Morrison: Regie­rung und Parlament in England, 1956. Eine liberale Interpretation gibt R. Muir: How Britain is Governed, 1930. Aus der Reihe der Bücher, in denen kein bestimmter Partei­standpunkt vertreten wird, möchte ich erwähnen: Wilfrid Harrison: The Government of Britain, 9. Aufl., 1964, ein gerade zur Einführung sehr gutes Buch; Sir [vor Jennings: The Queen's Government, das 1967 in einer überarbeiteten Neuauflage erschien; eben­falls von Jennings, aber ausführlicher und spezieller ist das Werk: The British Consti­tution, 5. Aufl., 1966 (eine deutsche übersetzung der ersten Auflage erschien in Paderborn 1946). Daneben vor allem: Sir John A. R. Marriott: English Politicallnsti­tutions; An Introductory Study, 4. Aufl., 1948; Graeme C. Moodie: The Government of Great Britain, 2. Aufl., 1964; Andre Mathiot: The British Political System, 1958; A. H. Birch: The British System of Government, 1967; Frank Stacey: The Government

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of Modern Britain, 1968, sowie das speziell für Studenten geschriebene Handbuch von I. Harvey und L. Bather: The British Constitution, 1966. Eine brillante Erörterung gewisser Grundzüge der britischen Verfassung enthält K. C. Wheare: Government by Committee. - An Essay on the British Constitution, 1955. Eine gute, vor allem die verfassungsrechtlichen Aspekte betonende Darstellung in deutscher Sprache, die aber vielleicht der innerenglischen Kritik an einzelnen Aspekten der Verfassung nicht immer genug Rechnung nrägt, liegt jetzt von Karl Loewenstein, einem ausgezeichneten Sach­kenner, vor: Staatsrecht und Staatspraxis in Großbritannien, 2 Bde., 1967. Daneben in Deutsch: !ring Fetscher: Politikwissenschaft, 1968, ein Buch, das - was der irre­führende Titel nicht zu erkennen gibt - das britische Regierungssystem in seinen histo­rischen Grundlagen und seinen gegenwärtigen Strukturen behandelt. Gegenwarts­probleme der britischen Verfassung und ihre Arbeitsweise in der Praxis behandelt der eine Reihe ausgezeichneter Artikel enthaltende Sammelband von W. J. Stankiewicz (Hrsg.): Crisis in British Government. The need for Reform, 1967. Der von Bernard Crick herausgegebene Band: Essays on Reform, 1967. A Centenary Tribute, 1967, der einen Anstoß zur grundlegenden Modernisierung Großbritanniens geben will, enthält auch eine Reihe wichtiger Beiträge zu Fragen des Regierungssystems.

Das beste Bild von der Stellung des Monarchen innerhalb der Verfassung vermitteln die ausgezeichneten Biographien von Sir Harold Nicolson über »Georg V.« (1954 in deutscher übersetzung) und Sir lohn W. Wheeler-Bennett: King George VI., His Life and Reign, 1965. Daneben sind vor allem heranzuziehen: Arthur Berriedale Keith: The King and the Imperial Crown. The Powers and Duties of His Majesty, 1936; Sir Ernest Barker: British Constitutional Monarchy, in: Essays on Government, 1951, S. 1-22; das stark historisch orientierte Buch von Sir Charles Petrie: The Modern British Monarchy, 1961, sowie Sir Harold Nicolson: Monarchy, 1962. Die Notwendig­keit einer stärkeren Verbindung zwischen Monarchie und Volk und der Herausbildung neuer Formen einer mehr demokratischen Monarchie unterstreicht der langjährige Her­ausgeber des New Statesman Kingsley Martin in seiner kritischen Auseinandersetzung: Britain in the Sixties. The Crown and the Establishment, 1963. Grundlegend für den Gesamtbereich der Exekutive ist noch immer das Werk von Sir William Anson: The Law and the Custom of the Constitution; die 4. Aufl. des die Exekutive behandelnden zweiten Bandes mit dem Titel » The Crown« (1935) wurde von A. B. Keith herausgegeben. über das Kabinett gibt es eine Reihe ausgezeichneter Untersuchungen. Neben dem erstmals die Konventionen der britischen Kabinettsregie­rung im 19. und 20. Jahrhundert im Detail verfolgenden Standardwerk von Sir lvor lennings: Cabinet Government, 3. Aufl., 1965, und dem für Einzelfragen noch immer aufschlußreichen Buch von A. B. Keith: The British Cabinet System, 2. Aufl., heraus­gegeben von N. H. Gibbs, 1952, ist jetzt vor allem die die zentrale Rolle des Premier­ministers klar herausarbeitende Untersuchung des Politikwissenschaftlers und Labour Abgeordneten John P. Mackintosh: The British Cabinet, 2. Aufl., 1968, grundlegend. Vgl. dazu auch die Auseinandersetzung von Mackintosh mit seinen die Stellung des Unterhauses und des Kabinetts stärker einschätzenden Kritikern: The Prime Minister and the Cabinet, in: Parliamentary Affairs, Bd. 21, 1967/68, S. 53-68. Die historische Entwicklung des Kabinetts seit 1914, die zentrale Organisation der Ver-

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teidigungs- und Wirtschaftspolitik sowie das viel behandelte Problem der Reform des Kabinetts erörtert das zuverlässige Buch des Niederländers Hans Daalder: Cabinet Reform in Britain 1914-1963, 1963. Wichtige Informationen über die innere Organi­sation des Kabinetts enthält Sir lohn Anderson: The Machinery of Government, 1946. Der britische Premierminister, der - mit einer starken Patronagegewalt ausgestattet -als Regierungschef und Parteiführer die Schlüsselposition im britischen Regierungs­system einnimmt, steht im Mittelpunkt einer Reihe neuerer Untersuchungen. Eine brauchbare, wenn auch durch die Ausklammerung der Erörterung seiner Stellung als Partei führer wesentlich begrenzte Studie bildet Byrum E. Carter: The Office of Prime Minister, 1955. Für eine Einschränkung der Macht des Premierministers plädiert der ehemalige Abgeordnete der Konservativen Partei Humphry Berkeley in seinem auch Fragen der Parlamentsreform behandelnden Buch: The Power of the Prime Minister, 1968. Wegen seiner undifferenzierten Vertretung der These von der diktatorischen Macht des Premierministers und einer Reihe sachlicher Fehler und Ungenauigkeiten ist F. W. G. Benemy: The Elected Monarch: The Prime Minister, 1965, mit Vorsicht zu benutzen. Nach dem Muster des berühmten Buches von Theodore H. White: The Ma­king of the President 1960, 1961, haben Anthony Ho~tJard und Richard West in ihrem Buch: The Making of the Prime Minister, 1965, nach der zur Regierungsübernahme durch Harold Wilson führenden Wahl von 1964 den Weg zum Amt des Premiermini­sters beschrieben. Das Spezialproblem der Rolle des Monarchen und der Parteien bei der Auswahl des Premierministers untersucht Karl Loewenstein in seinem instruktiven Aufsatz: Die Investitur des britischen Prime Ministers, in: Die moderne Demokratie und ihr Recht, Festschrift für Gerhard Leibholz, 1966, 2. Bd., S. 827-849. Wesent­liches Material zur Veranschaulichung der Rolle der Premierminister enthalten selbst­verständlich auch die von diesen über ihre Amtszeit veröffentlichten Autobiographien. Die Wege des Aufstiegs zum Minister untersucht unter Auswertung eines sehr umfang­reichen Materials F. M. H. Willson: The Route of the Entry of New Members of the British Cabinet, 1868-1958, in: Political Studies, Bd. 7, 1959, S. 222 ff. Eine der interessantesten Studien über die gegenwärtige Verfassung, in der vor allem die Wirk­samkeit des zentralen Prinzips der Ministerverantwortlichkeit analysiert wird, bildet das Buch von Geoffrey Marshall und Graeme C. Moodie: Some Problems of the Con­stitution, 4. Aufl., 1967. Die wichtige Frage der außerordentlich umfangreichen, keines­wegs auf den politischen Sektor im engeren Sinne begrenzten Patrona gerechte der bri­tischen Minister untersucht kritisch Peter G. Richards: Patronage in British Govern­ment, 1963. Eine gründliche Untersuchung der Ausdehnung der Regierungsfunktionen seit 1914 enthält das beste zusammenfassende Werk über den komplizierten Aufbau der eng­lischen Zentralverwaltung: The Organization of British Central Government 1914-1964. A Survey by a Study Group of the Royal Institute of Public Administration: Edited by D. N. Chester, written by F. M. G. Wil!son, 2. Aufl., von F. M. G. Willson, 1968. Das Werk: Central Administration in Britain, 1957, von \\7. f. M. Mackenzie und l. W. Grove bleibt stärker im Rahmen der bisherigen Forschung, ist aber durchaus zuverlässig. Einen guten Eindruck von der Arbeitsweise der britischen Verwaltung am Beispiel fünf konkreter Fallstudien, die die zentrale Verwaltung, die Kommunalver­waltung und die nationalisierten Industrien betreffen, vermittelt das Pionierwerk von

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F. M. G. Willson: Administrators in Action, British Case Studies, Bd. 1, 1961. Inzwi­schen ist ein zweiter Band gleichen Titels dieser Reihe von Gerald Rhodes 1965 erschie­nen. Daneben sind zum Verwaltungssystem heranzuziehen: S. E. Finer: A Primer of Public Administration, 1950, sowie E. N. Gladden: British Public Service Adminis­tration, 1961. In der Zeit von 1925 bis 1935 wurden die meisten der älteren britischen Ministerien in einer Reihe von Monographien der Whitehall Series beschrieben. Diese heute weit­gehend überholten Studien sind teilweise durch eine von Sir Robert Fraser für das Royal Institute of Public Administration herausgegebene New Whitehall Series, in der vor allem die tatsächliche Arbeit der Ministerien gezeigt werden soll, ersetzt worden. Bisher sind daraus erschienen: Sir Frank Newsam: The Horne Office, 1954; Lord William Strang & others: The Foreign Office, 1955; Sir Charles Joseph Jeffries: The Colonial Office, 1956; Sir Harold Emmerson: The Ministry of Works, 1956; Sir David Milne: The Scottish Office and other Scottish Government Departments, 1958; Sir Geoffrey King: The Ministry of Pensions and National Insurance, 1958; Sir Gilmour Jenkins: The Ministry of Transport, 1959; Sir Godfrey Ince: The Ministry of Labour and National Service, 1960; Sir Harry Melville: The Department of Scientific and Industrial Research, 1962; Sir James Crombie: Her Majesty's Customs and Excise, 1962; Sir John Winnifrith: The Ministry of Agriculture, Fisheries and Food, 1962; Lord Bridges: The Treasury, 2. Aufl., 1967; Sir Alexander Johnstone: The Inland Revenue, 1965. Eine kompetente Spezialuntersuchung über einen entscheidenden Teil­bereich der Arbeit des allerdings seither neuorganisierten Schatzamtes, die besonders die inzwischen etwas reduzierte Macht dieses Ministeriums über die anderen Regierungs­departments analysiert, leistet Samuel H. Beer: Treasury Control. The Coordination of Financial and Economic Policy in Great Britain, 2. Aufl., 1957. Für Fragen des Staatshaushaltes (vgl. auch die Literatur über die Finanzkontrolle des Unterhauses, S. 455) sollte vor allem das sehr genaue und klare Werk eines früheren hohen Beamten des Schatzamtes Sir Herbert Brittain: The British Budgetary System, 1959, herangezo­gen werden. über die Struktur der schottischen Verwaltung und die Entwicklung der letzten Jahrzehnte informieren neben dem vom Scottish Office herausgegebenen »Handbook on Scottish Administration«, 1967, am zuverlässigsten: The Report on Scottish Administration, B. P. P., Cmd. 5563, 1937, und Report of the Royal Com­mission on Scottish Affairs, 1952-54, B.P.P.Cmd. 9212, 1954. Aus dem weiteren und schwierigen Gebiet der Sozialverwaltung sollen hier nur John D. Millett: The Unemployment Assistant Board, 1940, und Harry Eckstein: The English Health Service, 1961, erwähnt werden. Gerhard A. Ritter untersucht in seinem Aufsatz »Die Kontrolle von Regierung und Verwaltung in Großbritannien« (in: Faktoren der politischen Entscheidung, Festgabe für Ernst Fraenkel, 1963, S. 294-334) die vorhandenen, aber keineswegs ausreichenden Möglichkeiten der überwachung und Beeinflussung der Arbeit der Exekutive durch Parteien, Verbände, Gerichte und öffentliche Meinung. Max Beloff: New Dimensions in Foreign Policy, 1961 (deutsch: Neue Dimensionen der Außenpolitik. England, die NATO und Europa, 1961), analysiert in einer originellen Studie die Auswirkung der Bildung internationaler und multinationaler Institutionen auf die britische Zentralver­waltung. Das in den letzten Jahrzehnten stark in den Vordergrund getretene Problem

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der Planung behandeln: Sir Oliver Franks: Central Control and Planning in War and Peace, 1947; D. N. Chester: The Machinery of Government and Planning, in: The British Economy 1945-1950, herausgegeben von G. D. N. Worswick und P. H. Ady, 1952; Hermann Finer: The Central Planning in Britain, in: Public Administration Review, Bd. 8, 1948, S. 237 H., sowie fünf verschiedene Artikel in einem Heft der Zeit­schrift Public Administration, Bd. 44, 1966, S. 1-72. Einen seit Kriegsende zuneh­mend wichtiger gewordenen Fragenkreis untersucht J. W. Grove: Government and Industry in Britain, 1962. Am Beispiel der brilliant geschilderten Auseinandersetzung zweier führender wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung im Zweiten Welt­krieg - Sir Henry Tizard und F. A. Lindemann - gibt der berühmte Romanautor und Wissenschaftler C. P. Snow einen tiefen Einblick in das Funktionieren der Regierungs­maschinerie und betont die Notwendigkeit und die Gefahren der auf Grund ihres Sachverstandes oft entscheidenden Mitwirkung von Wissenschaftlern an grundlegen­den politisch-militärischen Entschlüssen: Science and Government, 1961, und: Appen­dix to Science and Government, 1962. Eine auf breitem Material beruhende Unter­suchung über die im Bereich der zentralen Verwaltung operierenden beratenden per­manenten Ausschüsse, die u. a. eine wertvolle Liste der 1958 bestehenden Ausschüsse enthält, wurde von der unabhängigen Organisation Political and Economic Plarming (PEP) herausgegeben: Advisory Committees in British Government, 1960. Die Probleme der Public Corporations (öffentliche Körperschaften) und nationalisier­ten Industrien werden in einer Reihe von neueren Arbeiten behandelt. Am meisten zu empfehlen sind: William A. Robson: Nationalized Industry and Public Ownership, 2. Aufl., 1962; Leonard J. Tivey: Nationalisation in British Industry, 1966. Eine aus­gezeichnete Quellensammlung zur Situation der nationalisierten Industrien wurde von A. H. Hanson herausgegeben: Nationalization: A Book of Readings, 1963. Sehr inter­essant noch immer das Buch: Socialization & Transport von Herbert Morrison, 1933, das wesentlich dazu beitrug, die Labour Party für die Public Corporation als die Ver­waltungsform der nationalisierten Industrien zu gewinnen. Das in den letzten bei den Jahrzehnten stark diskutierte Problem der parlamentarischen Kontrolle der nationali­sierten Industrien erörtern: A. H. Hanson: Parliament and Public Ownership, 2. Aufl., 1962; sowie David Coombes: The Member of Parliament and the Administration: The Case of the Select Committee on Nationalized Industries, 1966. Die Literatur über die englische Beamtenschaft ist weit verzweigt und sehr spezialisiert. Die beste Darstellung der Geschichte des Civil Service bis 1914 findet sich noch immer im 1. Kapitel des 4. Berichts der Royal Commission on the Civil Service, 1914, B.P.P., Cd. 7338. Daneben jetzt für Geschichte, soziale Zusammensetzung, Struktur und Ar­beitsweise des Civil Service: Sir John Craig: A History of Red Tape. An Account of the Origin and Development of the Civil Service, 1955; Moses Abramowitz und Vera F. Eliasberg: The Growth of Public Employment in Great Britain, 1957; E. N. Glad­den: Civil Services of the Uni ted Kingdom 1853-1970, 1967. H. R. G. Greaves: The Civil Service in the Changing State, 1947; Lord Bridges: Portrait of a Profession: The Civil Service Tradition, 1950; G. A. Camp bell: The Civil Service in Britain, 1955; K. C. Wheare: The Civil Service in the Constitution, 1956. Die höhere Beamtenschaft ist Gegenstand der gehaltvollen Untersuchung von R. K. Kelsall: Higher Civil Servants in Britain from 1870 to the Present Day (International Library of Sociology and So-

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cial Reconstruction), 1955, sowie der Bücher von H. E. Dale: The Higher Civil Service of Great Britain, 1941, und Geoffrey Kingdom Fry: Statesmen in Disguise. The Chang­ing Role of the Administrative Cl ass of the British Horne Civil Service, 1853-1966, 1969. Die soziale Herkunft der höheren Beamtenschaft behandeln mit reichhaltigem statistischen Material C. H. Dodd und J. F. Pickering: Recruitment to the Admi­nistrative Class 1960-64 in: Public Administration, Bd. 45, 1967, S. 55-80 und S. 169-199. Sehr zu empfehlen ist auch der von William A. Robson herausgegebene Sammelband: The Civil Service in Britain and France, 1956, der bis auf zwei Artikel nur die britische Beamtenschaft behandelt. Eine scharfe Kritik an der kaum kontrollier­ten Macht, der mangelnden Sachkenntnis und der sozialen Isolation der höheren bri­tischen Beamtenschaft enthält ein vielbeachteter Artikel des in Budapest geborenen bekannten Wirtschaftswissenschaftlers Thomas Balogh: The Apotheosis of the Dillet­tante: The Establishment of Mandarins (in: The Establishment. A Symposium, hrsg. von Hugh Thomas, 1959, S. 81 H.). Einen heftigen Angriff auf die britische Beamten­schaft enthält weiterhin: Edward Max Nicholson: The System: The Misgovernment of Modern Britain, 1967. Die Notwendigkeit grundlegender Veränderungen von Struktur, Selbstverständnis und Arbeitsweise der britischen Beamtenschaft unterstreicht die von der Fabian Society herausgegebene Schrift: The Administrators. - The Reform of the Civil Service, 1964. Für die englische Kommunalverwaltung sind zu empfehlen: William A. Robson: The Development of Local Government, 3. Aufl., 1954; W. Eric Jackson: The Structure of Local Government in England and Wales, 3. Aufl., 1966; }. H. W'arren: The English Local Government System, revised by P. G. Richards, 1965; Geoffrey Drain: The Organization and Practice of Local Government, 1966; R. M. J a,kson: The Machinery of Local Government, 3. Aufl., 1968. Die zentrale Position der obersten Beamten einer Stadt untersucht T. E. Headrick: The Town Clerk in English Local Government, 1962. Die gesetzlich geregelten Beziehungen, aber auch das politische System gegenseitiger Be­einflussung zwischen Kommunalverwaltung und ihren Spitzenverbänden einerseits und zentralen Ministerien andererseits sind Gegenstand einer im Auftrage des Royal Insti­tute of Public Administration verfaßten ausgezeichneten Studie von J. A. Griffith: Central Departments and Local Authorities, 1966. Wichtige Spezial probleme der Kom­munalverwaltung behandeln: A. H. Marshall: Financial Administration in Local Go­vernment, 1960; J. M. Drummond: The Finance of Local Government, revised edition by W. A. C. Kitching, 1962, und C. A. Cross: Principles of Local Government Law, 3. Aufl., 1966. Das partei politische Leben britischer Kommunen wird in der kurzen Monographie von J. G. Bulpitt: Party Politics in English Local Government, 1967, und der vom Forschungsdirektor der Royal Commission on Local Government Lau­rence James Sharpe herausgegebenen Studie: Voting in Cities. The 1964 borough elec­tion, 1967, in eindrucksvoller Weise untersucht. Das Problem einer grundlegenden Re­form der in ihrer Struktur auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückgehenden und immer mehr unter die Kontrolle zentraler Instanzen geratenen englischen Kommunal­verwaltung beherrscht seit mehr als einem Jahrzehnt die Diskussion der britischen Kom­munalwissenschaftler. Wichtige neue Beiträge zu dieser Diskussion bilden: Das Buch von William A. Robson: Local Government in a Crisis, 1966; der Bericht eines von der Liberalen Partei eingesetzten Ausschusses: Local Government. AReport to the Liberal

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Party, 1962; die von der Fabian Society herausgegebene Abhandlung von L. J. Sharpe: Why Local Democracy?, 1955, sowie die vom Conservative Political Centre heraus­gegebene Flugschrift der Bow Croup, einer Gruppe junger Konservativer: New Life for Local Government, 1965. Das Problem des übergroßen Zentralismus innerhalb des modernen britischen Regierungssystems und Vorschläge zur Verlebendigung des demo­kratischen Prozesses durch eine stärkere Autonomie der lokalen und regionalen Einhei­tet werden in der außerordentlich anregenden Studie von lohn P. Mackintosh: The Devolution of Power: Local Democracy, Regionalism and Nationalism, 1967, zur Dis­kussion gestellt. Eine gute Darstellung des englischen Verfassungsrechts im engeren Sinne geben die Werke: E. C. S. Wade und C. C. Phillips: Constitutional Law, 7. Aufl., 1965; D. C. M. Yardley : Introduction to British Constitutional Law, 2. Aufl., 1964. Das Verwaltungs­recht wird in einer Fülle von Spezialwerken behandelt. Eine gute übersicht geben: W. A. Robson: Justice and Administrative Law. A Study of the British Constitution, 3. Aufl., 1951; H. W. R. Wade: Administrative Law, 2. Aufl., 1967;]. A . C. Criffith und H . Street: Principles of Administrative Law, 3. Aufl., 1963. Dazu sollte auch die ausgezeichnete Quellensammlung von Criffith und Street: A Casebook of Administra­tive Law, 1964, benutzt werden. Eine abgewogene gründliche Erörterung der richter­lichen Kontrolle der Verwaltungstätigkeit gibt S. A . de Smith: Judicial Review of Ad­ministrative Action, 1959. Die Institutionen des englischen Rechtssystems beschreibt Richard M. ]ackson: The Machinery of Justice in England, 4. Aufl., 1964. Eine aus­gezeichnete Studie über die geschichtliche Entwicklung und die sehr schwierige Position der obersten Rechtsberater der Regierung gibt ] . LI. ]. Edwards: The Law Officers of the Crown, 1964.

Ober das britische Parlament, seine Arbeit und die Stellung der Unterhausabgeordneten gibt es eine breite Literatur. Das Standardwerk ist Sir [vor ]ennings: Parliament, 2. Aufl., 1957. Daneben sind zu empfehlen : der von Lord Campion herausgegebene Sammelband: Parliament; A Survey, 1952; Roland Young: The British Parliament, 1962, sowie die lebendige und zuverlässige Arbeit von Strathearn Cordon: Our Parlia­ment, 6. Aufl., 1964. Eine frühere Auflage dieses Buches wurde unter dem Titel "We­sen und Werden des englischen Parlaments", 1948, ins Deutsche übersetzt. Einen kom­petenten überblick über neuere Entwicklungen im britischen Parlament gibt D. N . Chester in seinem Artikel: The British Parliament 1939-1966, in : Parliamentary Affairs, Bd. 19, 1966, S. 417-445. Im Mittelpunkt einer intensiven innerbritischen Diskussion über die Krise der Verfas­sung steht die These vom Funktionsverlust des Parlaments und seinem Machtschwund gegenüber der Exekutive. Eine scharfe Vertretung dieser Ansicht findet sich in den Büchern der Labour Politiker Michael Foot: Parliament in Danger, Neuaufl . 1959, und Emrys Hughes: Parliament and Mumbo Jumbo, 1966. Die gleiche Auffassung von der Ohnmacht des modernen Parlaments gegenüber der Regierung vertreten Christopher Hollis: Can Parliament Survive?, 1960, und C. W. Keeton: The Passing of Parliament, 2. Aufl., 1954. Eine eingehende kritische Auseinandersetzung mit der These vom Nie­dergang des Parlaments enthält Ronald Butt: The Power of Parliament, 1967. Die Mehrzahl der über das Parlament schreibenden Politiker und Wissenschaftler sind sich

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darüber elnIg, daß das britische Parlament reformiert werden muß, um den mit der zunehmenden Ausdehnung und Komplexität staatlicher Funktionen gegebenen neuen Aufgaben gewachsen zu sein. Die wichtigsten Beiträge zum Problem der Par­lamentsreform sind: The Hansard Society lor Parliamentary Government: Parliamen­tary Reform 1933-1958: A Survey of Suggested Reforms, 1959; Bernard Crick: The Reform of Parliament, 2. Aufl., 1968. Eine gute Zusammenfassung der Probleme gibt auch Karl Loewenstein: Zur Gegenwartslage des britischen Parlamentarismus, 1967. Das autoritative Werk über Verfahren, Recht und Privilegien des Parlaments, das, stän­dig von den Clerks des Unterhauses ergänzt und berichtigt, die praktische Arbeitsweise des englischen Parlaments in allen Einzelheiten behandelt, wurde von Sir Erskine May begründet: Treatise on the Law, Privileges, Proceedings, and Usage of Parliament, 17. Aufl., herausgegeben von Sir Barnett Cocks, 1964. Eine kürzere Einführung in das Verfahren des Unterhauses gibt Lord Gilbert Francis lvlontriou Camp ion: An Intro­duction to the Procedure of the House of Commons, 3. Aufl., 1958. Die konkrete par­lamentarische Arbeit und das dabei angewandte Verfahren behandeln am Beispiel einer Reihe von Fallstudien A. H. Hanson und H. V. Wiseman in ihrem für Studenten ge­schriebenen Handbuch: Parliament at Work: A Case-Book of Parliamentary Proce­dure, 1962. Immer noch unerreicht als eine ausgezeichnete Darstellung der Entwicklung des Verfahrens des Unterhauses bis zur Jahrhundertwende ist das Werk des österrei­chischen Gelehrten losel Redlich: Recht und Technik des englischen Parlamentarismus, die Geschäftsordnung des House of Commons in ihrer geschichtlichen Entwicklung und gegenwärtigen Gestalt, 3 Bde., 1905. über die sehr komplizierte Frage der Privilegien des Parlaments unterrichtet neben dem schon erwähnten Buch von Sir Erskine May das ausgezeichnete Werk des früheren Lordkanzlers und bedeutenden Juristen Lord Kil­muir (früher David Maxwell-Fyfe): The Law of Parliamentary Privilege, 1959. über die recht einflußreiche Position des Sprechers des Unterhauses ist jetzt vor allem die Studie von Philip Laundy: The Office of Speaker, 1964, heranzuziehen. Wichtige Spezial untersuchungen zu Fragen des Parlamentsverfahrens sind die sorgfältige Arbeit von P. A. Bromhead: Private Members' Bills in the British Parliament, 1956, so­wie D. N. Chester und Nona Bowring: Questions in Parliament, 1962. über die immer wichtiger werdende Praxis der Abgeordneten, zu ihrer Information, zur Kor­rektur möglicher Fehler und als Vertreter der Interessen ihrer Wahlkreise und ihrer Wähler Briefe an Minister zu schreiben, ist neben der letztgenannten Arbeit auch die interessante Fallstudie von K. E. Couzens: The Minister's Correspondence, in: Public Administration, Bd. 34, 1956, S. 237 ff., heranzuziehen. Das sehr komplizierte, aber wichtige Problem der parlamentarischen Kontrolle der delegierten Gesetzgebung wird in dem Werk von Sir Carleton K. Allen: Law and Orders - An Inquiry into the Nature and Scope of Delegated Legislation and Executive Power in English Law, 3. Aufl., 1965, sowie der auch die Verhältnisse in Kanada, Neuseeland und Australien erörternden instruktiven Untersuchung von lohn E. Kersell: Parliamentary Super­vision of Delegated Legislation, 1960, behandelt. über die Beziehungen zwischen Parlament und Exekutive, einer zentralen Frage jedes modernen demokratischen Staates, informiert generell H. V. Wiseman: Parliament and the Executive, 1966. Das interessante Spezialproblem, wie unter den Bedingungen des Krieges und der Notsituation der Nachkriegszeit die außergewöhnlich angewachsenen

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Rechte der Exekutive vom Parlament kontrolliert wurden, behandelt in mustergültiger Weise lohn Eaves, ]r.: Emergency Powers and the Parliamentary Watchdog: Parlia­ment and the Executive in Great Britain, 1939-1951, 1957. Einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die wenig später erfolgte Schaffung eines neuen, eng mit dem Parlament zusammenarbeitenden politischen Amtes zum Schutz der Rechte des Bür­gers gegenüber der Verwaltung bildet der von Donald C. Rowat herausgegebene Sam­melband: The Ombudsman. Citizen's Defender, 1965. Ober die Arbeit des Ombudsman vgl. Karl A. Friedmann: Commons, Complaints and the Ombudsman, in: Parliament­ary Affairs, Bd. 21, 1967/68, S. 38-47. Eine Reihe guter Studien untersucht die Finanzkontrolle des Unterhauses. Die historische Entwicklung behandelt Paul Ein­zig: The Control of the Purse: Progress and Decline of Parliament's Financial Con­trol, 1959. Die Notwendigkeit neuer Verfahren und Methoden der Finanzkontrolle betont Gordon Reid: The Politics of Financial Control: The Role of the House of Commons, 1966. Die Arbeit der mit der Kontrolle befaßten Ausschüsse analysieren Basil Chubb: The Control of Public Expenditure. Financial Committees of the House of Commons, 1952, sowie die über den engeren Bereich der Finanzkontrolle hinaus­gehende Studie von Nevil ]ohnson: Parliament and Administration. The Estimates Committee 1945-65, 1966. Die Schwäche des Parlaments im Bereich der Außen­politik und mögliche Reformen zur Stärkung des parlamentarischen Einflusses erörtert Peter G. Richards: Parliament and Foreign Affairs, 1967. An Hand einer Analyse der Unterschriften unter den nur selten zur Diskussion kom­menden Anträgen einfacher Abgeordneter untersuchen Samuel E. Finer, H. B. Berring­ton und D. ]. Bartholomew die häufig von der Parteilinie abweichende »Backbench Opinion in the House of Commons 1955-1959«, 1961. Sehr viel allgemeinere Fragen, wie die Auswahl von Kandidaten, Partei disziplin, Parteiausschüsse im Parlament, die Beziehung der Abgeordneten zu ihren Wahlkreisen, Chancen der Hinterbänkler im Parlamentsverfahren usw. behandelt Peter G. Richards: Honourable Members. A Stu­dy of the British Backbencher, 2. Aufl., 1964. Das seit der Suezkrise 1956 viel disku­tierte Problem des Verhältnisses der Abgeordneten zu ihren Wahlkreisen und Wahl­kreisparteien behandeln: Nigel Nicolson: People and Parliament, 1958; Roger Fullord: The Member and His Constituency, Ramsay Muir Memorial Lecture, 1957; L. Martin: The Bournemouth Affair: Britain's First Primary Election, in: The Journal of Politics, Bd. 22, 1960, S. 654-681, sowie Leon D. Epstein: British MP's and their Local Parties: The Suez Cases, in: The American Political Science Review, Bd. 54, 1960, S. 374-390. Ober das House of Lords, das in den neueren Büchern über das Parlament und die Frage der Parlamentsreform mitbehandelt wird, sind vor allem der gute, von Sidney D. Bailey herausgegebene Sammelband: The Future of the House of Lords. A Sympo­sium, 1954, sowie P. A. Bromhead: The House of Lords and Contemporary Politics 1911-1957,1958, heranzuziehen.

Der Einfluß des Volkes und die Rolle der öffentlichen Meinung im Prozeß der poli­tischen Willensbildung werden in einem der originellsten und anregendsten Bücher zur englischen Verfassung von Cecil S. Emden behandelt: The People and the Constitution. Being aHistory of the Development of the People's Influence in British Government, Neudruck der 2. Aufl., 1962. Die grundsätzliche Frage des Verhältnisses von »Parla-

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ment und öffentlicher Meinung« wird mit besonderer Berücksichtigung der politischen Praxis Englands in einem glänzenden Aufsatz von Ernst Fraenkel erörtert, in : Deutsch­land und die westlichen Demokratien, 1964, S. 110-130. über die Struktur von Presse, Rundfunk und Fernsehen, deren Bedeutung für den Prozeß der politischen Mei­nungsbildung und das Problem der Pressekonzentration informieren am besten der Report der Royal Commission on the Press, 1961-1962, B. P. P., Cmnd. 1811, 1962, sowie der Report of the Committee on Broadcasting, 1960, B. P. P., Cmnd. 1753, 1962. Daneben zu benutzen: E. G. Wedel!: Broadcasting and Public Policy, 1968; H. Phillip Levy: The Press Council, 1967; The British Press, hrsg. vom Central Office of Infor­mation, 1966. Die Zusammensetzung und die Rolle der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Füh­rungsschichten Großbritanniens und das »Innenleben« der wichtigsten britischen Insti­tutionen diagnostiziert mit z. T. stark kritischen Akzenten Anthony Sampson: Ana­tomy of Britain, 2. Aufl., 1965 (die erste Auflage erschien unter dem Titel: Wer regiert England? Anatomie einer Führungsschicht, 1963, in deutscher übersetzung); zu dem gleichen Komplex sind weiterhin empfehlenswert: W. L. Guttsman: The British Politi­cal Elite, 1963, sowie der von Hugh Thomas herausgegebene Sammelband: The Esta­blishment, 1959. Den komplizierten Prozeß der Auswahl der politischen Führer erörtert auf Grund einer detaillierten statistischen Analyse der politischen Karriere der in den Unterhauswahlen von 1918 bis 1959 aufgestellten ca. 8000 Kandidaten Philip W. Buck: Amateurs and Professionals in British Po]itics 1918-59, 1963. Das Verhält­nis von Politik und Gesellschaft, die politische Auswirkung der britischen Sozial­struktur, die Wahlen und die Parteienstruktur stehen im Mittelpunkt des lebendig geschriebenen Buches von lean BlondeI: Voters, Parties and Leaders. The Social Fabric of British Politics, 1963 (deutsch: Demokratie in England. Wähler, Parteien, Politiker, 1964). Grundlegend für das englische Wahlsystem der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ist die Untersuchung von D. E. Butler: The Electoral System in Britain since 1918, 2. Aufl., 1963. Die in Deutschland viel diskutierte Frage des Zusammenhangs zwischen britischem Wahl- und Parteiensystem behandelt neben anderen Problemen, wie z. B. der Struktur der Parteien, dem Wahlverhalten und der Zusammensetzung des Unterhauses, Theodor Oppermann: Britisches Unterhauswahlrecht und Zweiparteiensystem, 1961. Fragen wie Wahlfinanzierung, Kandidatenaufstellung und soziale Herkunft der Abgeordneten werden von l . F. S. Ross in seiner anregenden kritischen Auseinandersetzung mit dem englischen Wahlrecht und seiner Rolle im Regierungsprozeß des Landes behandelt: Elections and Electors; Studies in Democratic Representation, 1955. Eine mit viel stati­stischem Material untermauerte Untersuchung des Wählerverhaltens und besonders der Auswirkungen von Arbeitslosigkeit, Binnenwanderung, Lebenshaltungskosten und so­zialer Herkunft auf die Stimmabgabe enthält: A. l. Allen: The English Voter, 1964. Die soziale Zusammensetzung der Wählerschaft der bei den großen englischen Parteien analysiert lohn Bonham in seiner aufschlußreichen Untersuchung über die Stimmabgabe der englischen Mittelklasse: The Middle Class Vote, 1954. Eine ähnliche Studie über die Stimmabgabe der englischen Arbeiterschaft ist zu wünschen. Eine die Verhältnisse vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zu den 1950er Jahren behandelnde Studie von William B. Gwyn gibt einen ausgezeichneten überblick über die sich stark wandelnden

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Kosten der Wahlkämpfe und die herrschenden Gewohnheiten über die finanziellen Verpflichtungen der Abgeordneten gegenüber ihren Wahlkreisen und ihren Wählern: Democracy and the Cost of Politics in Britain, 1962. Während es in Frankreich und den Vereinigten Staaten bereits seit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bzw. den zwanziger Jahren systematische Wahl untersuchungen gegeben hat, sind in England erst seit dem Zweiten Weltkrieg Wahlen zum Gegenstand der Forschung gemacht worden. Eine Beschreibung der Wahlkämpfe und eine Analyse der Wahlergebnisse enthalten die vom Nuffield College in Oxford ausgehenden Einzelstudien über jede der engli­schen Parlamentswahlen seit 1954: R. B. McCallum und A. Readman: The British General Election of 1945,1947; H. G. Nicholas: The British General Election of 1950, 1951; David Edgworth Butler: The British General Election of 1951, 1952; ders.: The British General Election of 1955, 1955; D. E. Butler und R. Rose: The British General Election of 1959, 1960; D. E. Butler und Anthony King: The British General Election of 1964, 1965; dies.: The British General Election of 1966, 1966. Eine Spezialunter­suchung über die Methoden des Wahlkampfes gibt Richard Rose: Influencing Voters: A Study of Political Campaigning, 1967. Von den in den letzten eineinhalb Jahrzehnten erschienenen auf einzelne Wahlkreise begrenzten Studien, denen es vor allem auch um die Analyse der Wahlmotive und des Wahlverhaltens geht, seien genannt: R. S. Milne und H. C. Mackenzie: Straight Fight; A Study of Voting Behaviour in the Consti­tuency of Bristol North-East at the General Election of 1951, 1954; M. Benney, A. P. Gray und R. H. Pear: How People Vote; A Study of Electoral Behaviour in Green­wich, 1956; R. S. Milne und H. C. Mackenzie: Marginal Seat, 1955; A Study of Voting Behaviour in the Constituency of Bristol North-East at the General Election of 1955, 1958; Frank Bealey, f. Blondel und W. P. McCann: Constituency Politics. A Study of Newcastle-under-Lyme, 1965. Die letztere Studie ebenso wie Laurence fames Sharpe: A Metropolis Votes, 1962, behandelt vor allem auch Fragen der Kommunalpolitik und der Kommunalwahlen.

Als beste Arbeit über die Entwicklung des englischen Parteiwesens bis zur Jahrhundert­wende sowie als zentraler Beitrag zur allgemeinen Parteienforschung ist noch heute un­entbehrlich das Werk von Moisey Ostrogorski: La Democratie et l'organisation des partis politiques, 2 Bde., Paris 1903. Von der neueren Literatur ist grundlegend das Buch von R. T. McKenzie: British Political Parties. The Distribution of Power within the Conservative and Labour Parties, 2. Aufl., 1963 (deutsch: Politische Parteien in England. Die Machtverteilung in der Konservativen und in der Labourpartei, 1961), in dem die Organisationsformen der bei den großen Parteien des Landes untersucht und die grundsätzliche Khnlichkeit der konkreten Machtverteilung in den Parteien heraus­gestellt wird. Vgl. dazu die kritischen Bemerkungen des ehemaligen International Se­cretary of the Labour Party (bis 1955) Saul Rose: Policy Decision in Opposition, in: Political Studies, Bd. 4, June 1956, S. 128-136, und die Antwort McKenzies: Policy Decision in Opposition; A Rejoinder, in: Political Studies, Bd. 5, J une 1957, S. 176-182. Den Zusammenhang zwischen Parteiorganisation, Parteiideologie und Interessengrup­pen in den heiden großen britischen Parteien untersucht Samttel H. Beer: Modern Bri­tish Politics. A Study of Parties and Pressure Groups, 1965. In Korrektur McKenzies, dem es um die Parallelen in der inneren Machtstruktur der Labour Party und der Kon-

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servativen (vor allem in der starken Stellung der Partei führung) geht, arbeitet Beer die Unterschiede der beiden Parteien in Ideologie und sozialer Struktur heraus. Viel Material zum Parteiwesen enthält auch das Werk von Sir [vor fennings: Party Poli­tics, 3 Bde., 1960-1962. Einen überblick über die Entwicklung des Parteiensystems von 1640 bis 1964 gibt neben dem vor allem historisch orientierten Werk von Jennings jetzt [vor Bulmer-Thomas: The Growth of the British Party System, 2 Bde., 1965. Durch MeKenzie z. T. überholt, aber für Einzelprobleme brauchbar sind die Arbeit von [vor Bulmer-Thomas: The Party System in Great Britain, 1953, und der Sammelband: The British Party System, herausgegeben von Sydney D. Bailey, 1952. Die Frage des Bewegungsspielraums der individuellen Abgeordneten gegenüber der Parteiführung und den Grad des Zusammenhalts der parlamentarischen Parteien untersucht auf Grund einer detaillierten Analyse der Ansichten und des politischen Verhaltens der Abgeord­neten Robert f. faekson: Rebels and Whips. An Analysis of Dissention, Discipline and Cohesion in British Political Parties, 1968. Die in den allgemeinen Werken zu den bri­tischen Parteien meist nur am Rande erörterte Organisation der beiden großen briti­schen Parteien auf lokaler Ebene und ihre Arbeitsweisen beschreiben: A. M. Potter: The English Conservative Constituency Association, in: Western Political Quarterly, Bd. 9, June 1956, S. 363-375; H. f. Hanham: The Local Organisation of the British Labour Party, in: Western Political Quarterly, Bd. 9, June 1956, S. 376-388, und fean Blondei: The Conservative Association and the Labour Party in Reading, in: Political Studies, Bd. 6,1958, S. 101-119.

Die Literatur über die britischen Gewerkschaften, die zu den wichtigsten und mächtig­sten Interessenverbänden des Landes zählen, ist sehr ausgedehnt. Die Struktur und die Gegenwartsprobleme der britischen Gewerkschaftsbewegung sind ohne Kenntnis ihrer Geschichte nicht zu verstehen. Für diese sind vor allem heranzuziehen: Sidney und Bea­triee Webb: History of Trade Unionism (Erstauflage 1894). Wesentliche Korrekturen an diesem Standardwerk enthalten: H. A. Clegg, Alan Fox und A. F. Thompson: A History of British Trade Unions since 1889, Bd. I: 1889-1910, 1964. Eine kurze, aber zuverlässige Zusammenfassung gibt Henry Pelling: AHistory of British Trade Unionism, 1963. fase! Goldstein: The Government of British Trade Unions. A Study of Apathy and the Democratic Process in the Transport and General Workers Union, 1952, enthält eine kritische Analyse der undemokratischen Form der Willensbildung in der vom Autor untersuchten größten englischen Gewerkschaft auf Grund eines intensiven Studiums der tatsächlichen Arbeitsweise der örtlichen Zweigstellen der Gewerkschaft. Eine Korrektur der Thesen Goldsteins enthält das auf der Untersuchung der Statuten von 1927 dem Gewerkschaftsbund angeschlossenen Gewerkschaften be­ruhende, die Position der zentralen Gewerkschaftsinstanzen behandelnde Werk von v. L. Allen: Power in Trade Unions. A Study of the Organization in Great Britain, 1954. Auch ein weiteres, spezielleres Werk von V. L. Allen analysiert, vor allem am Beispiel des langjährigen Generalsekretärs der Gewerkschaft der Transport- und all­gemeinen Arbeiter, die Rolle der Gewerkschaftsführung: Trade Union Leadership; based on a study of Arthur Deakin, 1957. Die beste zusammenfassende Untersuchung über die verschiedenen Organisationsformen der englischen Gewerkschaften gibt B. C. Roberts: Trade Union Government and Administration in Great Britain, 1956. über

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die politische Rolle der Gewerkschaften - u. a. ihren Einfluß auf die Labour Party -informieren V. L. Allen: Trade Unions and the Government, 1960, sowie Martin Har­rison: Trade Unions and the Labour Party since 1945, 1960. Einen ausgezeichneten Einblick in die Beziehungen der Sozialpartner und die inneren Verhältnisse von Ge­werkschaften und Unternehmerverbänden gibt der »Report der Royal Commission on Trade Unions and Employers' Associations 1965-1968«, B. P. P., Cmnd. 3623, 1968. Abgesehen von den Gewerkschaften sind die britischen Interessenverbände und organi­sierten Gruppen erst in neuerer Zeit eingehender untersucht worden. Den ersten An­satz zum Studium der Rolle der Interessenverbände bildete das 1939 in erster Auflage erschienene Werk »Parliament« von Jennings. Seit 1954 hat sich dann das Interesse der Forschung diesem Fragenkreis in stärkerem Maße zugewandt. Kennzeichnend dafür ist die Sondernummer über englische Pressure Groups, die für das erste Quartal von 1958 von der Political Quarterly herausgebracht wurde (Bd. 29). Während S. E. Finer: Ano­nymous Empire. A Study of the Lobby in Great Britain, 2. erweiterte und verbesserte Aufl., 1966 (Deutsche übersetzung der ersten Aufl.: Die anonyme Macht. Der englische Lobbyismus als Modellfall, 1960), den sich weitgehend unter Ausschluß der öffentlich­keit vollziehenden Einfluß der Verbände auf politische Entscheidungen untersucht, be­tont Allen Potter: Organized Groups in British National Politics, 1961, mit Recht, daß die Verbände auch eine Reihe unpolitischer Aufgaben im Interesse ihrer Mitglieder er­füllen. In diesem Werk werden vor allem die Organisation und Arbeitsweise der ver­schiedenen Typen von Interessengruppen, ihre Beziehungen zu Parteien, Parlament und Regierung und die angewandten Mittel zur Beeinflussung der öffentlichkeit erör­tert. Einen interessanten Versuch zur Bestimmung der Funktion der Verbände im bri­tischen Regierungssystem unternimmt R. T. McKenzie: Parties, Pressure Groups and the British Political Process, in: Political Quarterly, Bd. 29, 1958, S. 5-16. Eine syste­matische Erörterung der Beziehungen der Verbände zum Unterhaus mit einer Liste der die Interessen bestimmter Organisationen im Parlament von 1951-1955 vertretenden Abgeordneten enthält J. D. Stewart: British Pressure Groups. Their Role in Relation to the House of Commons, 1958. Von den Untersuchungen über einzelne Interessen­gruppen sei als besonders ergiebig genannt: Harry Eckstein: Pressure Group Politics. The Case of the British Medical Association, 1960. Peter Self und Herbert J. Storing: The State and the Farmer. British Agricultural Policies and Politics, 1963, stellen in den Mittelpunkt ihres Buches die Beziehungen zwischen den zuständigen Re­gierungsstellen und der National Farmers' Union of England and Wales. Einen guten Einblick in die Arbeitsweise bestimmter auf die Erreichung eines konkreten Zieles ge­richteter Verbände geben die Bücher von H. H. Wilson: Press ure Group; The Campaign for Commercial Television, 1961, sowie die auch als Beispiel für die Durchsetzung einer von einfachen Abgeordneten vorgeschlagenen Gesetzesvorlage interessante Arbeit von Jarnes B. Christoph: Capital Punishment and British Politics, 1962. Eine kluge und gehaltvolle Untersuchung über die verschiedenen Formen der Interessenvertretung in der neue ren englischen Geschichte, die die gegenwärtigen Studien über den Einfluß von Interessen in die richtige historische Perspektive rückt, enthält der Aufsatz von Sarnuel H. Beer: The Representation of Interests in British Government: Historical Background, in: American Political Science Review, Bd. 51, 1957, S. 613 H.