Andruetto eva mondino

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3 | Belletristik – Argentinien María Teresa Andruetto ist 1954 in der argentinischen Provinz Córdoba geboren. Ihre Eltern wa- ren 1948 aus dem italienischen Piemont nach Argentinien ausge- wandert. Sie unterrichtet heute Literatur und unterhält Schreib- werkstätten in der Stadt Córdoba. Sie hat mehrere Romane, Gedicht- bände und Jugendbücher veröf- fentlicht. Wenn sie nur wüsste, wo ihr Kind ist und wie es ihm geht! Sie haben es ihr weggenommen, kaum war die Nabelschnur durchgeschnitten, damals in dem Verlies, wo man sie gefangen hielt, und sie sagten ihr, es sei tot geboren. Aber sie weiß, dass das nicht stimmt. Eva Mondino, aus politischen Gründen inhaftiert, überlebt die Folter der Militärdiktatur, jedoch zu einem hohen Preis. Sie lässt sich auf eine sexuelle Beziehung mit ihrem Folterer ein und wird für diesen »Verrat« nach Ende der Diktatur geächtet. Doch es stellt sich nach und nach heraus, dass auch andere von den Verhältnissen profitiert oder aus Angst kollabo- riert haben: die Nachbarin, die ihr kein Versteck bot, der Anwalt, der sie denunzierte, der Professor, der sie erpresste … Zahlreiche Zeugenaussagen verweben sich zu einem Roman, der in der Form eines Untersuchungsberichts die Lebensgeschichte einer außerge- wöhnlichen Frau erzählt, aber auch das Spektrum einer gebeutelten, verängstigten und heuchlerischen Gesellschaft aufzeigt. »Wenn es eines Beweises bedurfte, dass María Teresa Andruetto zu den besten Erzählerinnen dieses Landes gehört, dann trägt dieser Beweis den Titel ›Wer war Eva Mondino?‹« Andrés Rivera Falsches Leben in der Diktatur Ein aufwühlender Roman aus Argentinien über eine Frau, die in die Mühlen der Diktatur gerät. María Teresa Andruetto Wer war Eva Mondino? Roman Aus dem Spanischen von Susanna Mende Originaltitel: La mujer en cuestión Ca. 150 Seiten, gebunden Format 12,5 × 20,4 cm Ca. Fr. 24.– / ca. € 16.– isbn 978-3-85869-423-2 Erscheint im September 2010

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3 | Belletristik – Argentinien

María Teresa Andruetto ist 1954 in der argentinischen Provinz Córdoba geboren. Ihre Eltern wa-ren 1948 aus dem italienischen Piemont nach Argentinien ausge-wandert. Sie unterrichtet heute Literatur und unterhält Schreib-werkstätten in der Stadt Córdoba. Sie hat mehrere Romane, Gedicht-bände und Jugendbücher veröf-fentlicht.

Wenn sie nur wüsste, wo ihr Kind ist und wie es ihm geht! Sie haben es ihr

weggenommen, kaum war die Nabelschnur durchgeschnitten, damals in

dem Verlies, wo man sie gefangen hielt, und sie sagten ihr, es sei tot

geboren. Aber sie weiß, dass das nicht stimmt.

Eva Mondino, aus politischen Gründen inhaftiert, überlebt die Folter

der Militärdiktatur, jedoch zu einem hohen Preis. Sie lässt sich auf eine

sexuelle Beziehung mit ihrem Folterer ein und wird für diesen »Verrat«

nach Ende der Diktatur geächtet. Doch es stellt sich nach und nach heraus,

dass auch andere von den Verhältnissen profitiert oder aus Angst kollabo-

riert haben: die Nachbarin, die ihr kein Versteck bot, der Anwalt, der sie

denunzierte, der Professor, der sie erpresste …

Zahlreiche Zeugenaussagen verweben sich zu einem Roman, der in der

Form eines Untersuchungsberichts die Lebensgeschichte einer außerge-

wöhnlichen Frau erzählt, aber auch das Spektrum einer gebeutelten,

verängstigten und heuchlerischen Gesellschaft aufzeigt.

»Wenn es eines Beweises bedurfte, dass María Teresa Andruetto zu

den besten Erzählerinnen dieses Landes gehört, dann trägt dieser

Beweis den Titel ›Wer war Eva Mondino?‹«

Andrés Rivera

Falsches Leben in der Diktatur

Ein aufwühlender Roman aus Argentinien über eine

Frau, die in die Mühlen der Diktatur gerät.

María Teresa Andruetto

Wer war Eva Mondino?Roman

Aus dem Spanischen von Susanna Mende

Originaltitel: La mujer en cuestión

Ca. 150 Seiten, gebundenFormat 12,5 × 20,4 cmCa. Fr. 24.– / ca. € 16.–isbn 978-3-85869-423-2

Erscheint im September 2010