ALPENTOURER SPEZIAL 2011
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15 Tourenzwischen bergen und meer
50 Psseaus den 6 alPenlndern
100+ TiPPsunTerknfTe aTTrakTionen
das Tourenbuch 2011
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444
D A S T O U R E N B U C H 2 0 11 w w w. A l p E N T O U R E R . E U
SLOWENIEN | Touren, Psse, Tipps 122
SCHWEIZ | Touren, Psse, Tipps 66
FRANKREICH | Touren, Psse, Tipps 10
DEUTSCHLAND | Touren, Psse, Tipps 134
STERREICH | Touren, Psse, Tipps 94
ITALIEN | Touren, Psse, Tipps 38
Foto
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ALPENtourer RUBRIKEN EditorialInhaltVorschau/Impressum
ALPENtourer INTRO SErVIcE Biker-EventsSErVIcE Fahren in den Alpen
ALPENtourer ALPENLNDER FrAnkrEIch Alpiner hochgenussItAlIEn hauch des SdensSchwEIz Groes kunstwerkStErrEIch trumpf der VielfaltSlowEnIEn tor zum BalkanDEutSchlAnD Alpiner Einstieg
ALPENtourer TOUREN F | rhnE-AlpES Fr pssegourmets F | proVEncE-AlpES-ctE DAzur canyonlandsF | routE DES GrAnD AlpES hoch hinausI | SDtIrol Italo-Alpenrunde I | trEntIno Mal ganz einfachI | SEEn traumhaftes triumviratch | wEStSchwEIz Schweiz querbeetch | oStSchwEIz Ins herz getroffench | wAllIS/tESSIn Im Angesicht der BergriesenA | wEStStErrEIch Arlberger kasnockenA | zEntrAlStErrEIch wochenendtraumA | oStStErrEIch kurven-kulturSI | SlowEnIEn En MiniatureD | BAyErn Im Angesicht der Berge
ALPENtourer REISETIPPS StDtE- | ExtrAtIppS FrankreichStDtE- | ExtrAtIppS ItalienStDtE- | ExtrAtIppS SchweizStDtE- | ExtrAtIppS sterreichStDtEtIppS SlowenienExtrAtIppS Deutschland
ALPENtourer PSSE FrAnkrEIch top 10ItAlIEn top 10SchwEIz top 10StErrEIch top 10SlowEnIEn top 6DEutSchlAnD top 6
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GPS-Daten unD kart
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zum GratiS-Downlo
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www.alPentourer
.eu
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Route des GRandes alpes24
Es gibt Dinge, die muss man einmal in sei-nem Leben gemacht haben, um spter even-tuellen Enkeln davon erzhlen zu knnen. Eine solche Szene erffnet sich auf dem asphal-tiert erreichbaren Dach der Alpen: Am blauen Himmel, hoch ber mir, funkelt die Sonne. Unter meinen Schuhen knirscht steinhartes Eis, das selbst jetzt, im Sommer, nicht schmelzen will.
Auf 2 770 Me-tern liegt der Col de lIseran, der hchste Pass der Alpen ein pla-nerisches Meis-terwerk, doch die Natur kann viel hher: Schneebedeckte Dreitau-sender beherrschen das Panorama. Gletscher blinken ber grauem Gerll, darunter liegt wie ein Mantel das Grn der Weiden. Und dazwi-schen schlngelt sich eine Strae, wie es sie in den Alpen nicht noch einmal gibt.
Der Route des Grandes Alpes, die von Tho-non-les-Bains am Genfer See bis nach Menton am Mittelmeer fhrt, macht keine andere Tour den Titel Knigin der Alpenstraen streitig. Auf den 684 Kilometern findet man gerade Abschnit-te nur als im wahr sten Sinne des Wortes kr-zeste Verbindung zwischen zwei Kurven. Gezhlt hat die noch niemand, aber es drften zumindest gefhlte 10 000 bis 15 000 sein.
Um von der Lieblichkeit des Alpenvorlands bis in die schroffen Landschaften des Hochgebirges und wieder hinunter zum Blau der Cte dAzur zu gelangen, bezwingt man 16 Alpenpsse. Sechs da-von sind mehr als 2 000 Meter hoch, legendre Hindernisse der Tour de France, und nur wenige Monate, meist zwischen Juni und gerade mal Mit-te Oktober, schneefrei. Die Route des Grandes Al-pes ist sicher nicht der schnellste Weg ber die Al-pen. Aber fr mich, wie auch viele andere, der schnste. Aber der Reihe nach.
Der Abschied ist strmisch. Ein starker Wind blst ber den Genfer See, zaubert Schaumkronen auf die Wellen, jagt weie Wlkchen ber den Himmel. Eigentlich beginnt die Route des Grandes Alpes erst ein paar Kilometer weiter in Thonon-les-Bains, doch wir haben die Nacht lieber in Yvoire ver-bracht, einem charmanten mittelalterlichen Drf-chen, wo uns das Kling-Klang der Segelboote vor unserem Hotel im Hafen in den Schlaf gewiegt hat. Yvoire zhlt zu den schnsten Drfern Frank-
reichs und hat ein ber die Grenzen der Region hinaus bekanntes Naturparadies zu bieten.
Im Garten der fnf Sinne darf man Pflanzen erriechen und ertasten, kann Wasser pltschern und Vgel singen hren, den sanften Farbverlauf der Blumen sehen und (leider nur mit den Augen) Frchte und Gemse probieren. Eile mit Weile ist die Devise der Grtner. Eigentlich ist das auch ein
gutes Motto, wenn man von hier aus die Alpen berqueren mchte.
Es geht nach Sden, quer durch das Chablais, die erste Bergkette der Voralpen. Noch ist die Strae breit, schlngelt sich durch Wald und Wiesen, bald aber auch an steil aufragenden Felsen entlang. Um sich
die Beine zu vertreten, bevor es ins Gebirge geht, lohnt ein Spaziergang durch die Schlucht an der Teufelsbrcke (Gorges du Pont du Diable), ge-formt vom Schmelzwasser der Alpengletscher.
Die ersten vier Psse sind noch sanfte Anstiege, bleiben alle unter einer Hhe von 1 650 Metern. Der Berg der Berge, der Mont Blanc, leuchtet weithin sichtbar als Wegweiser im Abendlicht, ein Spektakel, dass wir von unserem ersten Etap-penhotel in Hauteluce mit einem Hauch von De-mut verfolgen drfen.
und schon bietet sich eine erste Zwischene-tappe an: wahlweise durch das Val dArly oder ber die aussichtsreiche parallele Hhenstrae nach Albertville, dem Austragungs-ort der 1992er Winterolympiade. Von hier aus geht es weiter nach Annecy, dem franzsischen Venedig. Hoch ber dem tiefblauen Lac dAnnecy nehmen Paraglider Anlauf fr ihre Rundflge, ein Spektakel, das Lust auf Nachahmung macht.
Am nchsten Tag, nach dem Probieren von ein wenig Beaufort-Kse im gleichnamigen Ort, sor-gen dann drei gleichermaen faszinierende Sze-nerien fr alpines Hochgefhl. Im glasklaren
Wasser der Barra-ge de Roselend spiegeln sich die umliegenden Gip-fel. Direkt neben der Strae steht eine Kapelle wer
auf ihren Stufen die morgendlichen Sonnenstrah-len einfngt und das Panorama geniet, fhlt sich dem Himmel ganz nah.
Dieser Abschnitt, der Cormet de Roseland, war das letzte Teilstck, das erst 1970 die bereits 33 Jahre zuvor von Norden und Sden fertiggestell-
HochhinausAus den 700 Kilome-
tern Originalstrecke
der Route des Grandes
Alpes kann schnell mal
das Doppelte werden.
16 legendre Psse, die meisten von ihnen nur wenige Monate im
Jahr schneefrei.
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Im glasklaren Was-ser der Barrage de Ro-selend spiegeln sich die
umliegenden Gipfel.
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ten fnf weiteren Sektionen der Route miteinander ver-band. Dieses Gourmetstck der RDGA fhrt vorbei an ei-nem malerischen Stausee auf ein Hochplateau von uner-reichter Schnheit.
Auch die Route des Grandes Alpes fhrt weiter nach oben: H-hepunkt ist die Auffahrt zum eingangs erwhnten Col de lIseran. Direkt am Hang geht es Kurve um Kurve, Vegetationszone um Vegetationszone, Ausblick um Ausblick auf die sonst uner-reichte Passhhe von 2 770 Metern. Damit ist noch vor Halbzeit der Route das Meisterstck bereits gemacht.
Die Route des Grandes Al-pes ist keine Erfindung des spten 20. Jahrhunderts ihre Ursprnge liegen etwa 100 Jahre zurck. Der Tou-ring Club de France hatte 1909 die Vision, die verschie-
denen Gebiete der Alpen mit Straen zu verbin-den und sie so fr Besucher zugnglich zu ma-chen. Abgelegene Tler waren damals nur marginal durch historische Pfade verbunden. Pro-minente engagierten sich, die ffentlichkeit war interessiert, die Politik spielte mit.
Knapp 30 Jahre spter war das Ziel einer durch-gehenden Nord-Sd-Verbindung erreicht. 1970 wurde dann der Cormet de Rose-lend erschlossen, und die Route er-hielt ihre endgl-tige Streckenfh-rung durch fnf Dpartements. Weil es inzwischen deutlich schnellere und einfachere Alternativen fr eine Fahrt durch die Alpen gibt, verliert sich auf der Route des Grandes Alpes der Verkehr ideal also fr alle, denen der Genuss der vorbeiziehenden Landschaft wichtiger ist als die verlorene Zeit.
Denn die Szenerie verndert sich stndig und ldt hier und dort zu weiteren Abstechern ein, die
aus dem Unterfangen Route des Grandes Alpes erst recht ein grandioses Erlebnis machen. Valloire mit seiner sehenswerten barocken Kirche ist ein perfekter Standort fr eine Schleife westwrts. Und diese eingeschobene Runde bietet den Vorteil, mit dem Col du Galibier einen weiteren Spitzen-pass gleich zwei Mal bezwingen zu drfen.
Also dsen wir zurck ber den Col de Tl-graphe ins Maurienne und folgen dem wenig an-sehnlichen Tal fr eine kurze berbrckungse-tappe. Die Verbindung ins sdliche Romanche-Tal bernimmt der 2 067 Meter hohe Col de la Croix
de Fer. Wer mag, kann wenig spter noch