Aktuelles aus der Performanceforschung Effektives Üben und außermusikalische Transfereffekte...
-
Upload
jakob-leon-bachmeier -
Category
Documents
-
view
213 -
download
0
Transcript of Aktuelles aus der Performanceforschung Effektives Üben und außermusikalische Transfereffekte...
Aktuelles aus der Aktuelles aus der PerformanceforschungPerformanceforschung
Effektives Üben und Effektives Üben und außermusikalische Transfereffekteaußermusikalische Transfereffekte
Richard Parncutt und Margit PainsiRichard Parncutt und Margit PainsiUniversität GrazUniversität Graz
ÜberblickÜberblick
Lernpsychologische Bedürfnisse von Lernpsychologische Bedürfnisse von InstrumentalmusikschülernInstrumentalmusikschülern- effektives Üben- effektives Üben
Außermusikalische TransfereffekteAußermusikalische Transfereffekte
Erkenntnisse zur Theorie des Lernens und Übens (1)Erkenntnisse zur Theorie des Lernens und Übens (1)(vgl. Hallam, 1998; Sloboda et al., 1996)(vgl. Hallam, 1998; Sloboda et al., 1996)
Qualität: methodische VariationQualität: methodische Variation
Mit InstrumentMit Instrument- Aufwärmphase - Aufwärmphase - Technische Übungen- Technische Übungen- Durchspielen- Durchspielen- Schwierige Stellen- Schwierige Stellen- Übungen erfinden- Übungen erfinden- Solo und Ensemblespiel- Solo und Ensemblespiel- …- …
Ohne InstrumentOhne Instrument- Analyse von Noten- Analyse von Noten- Analyse von Aufnahmen- Analyse von Aufnahmen- Mentales Üben- Mentales Üben- Planung- Planung- Selbstevaluation- Selbstevaluation- …- …
Erkenntnisse zur Theorie des Lernens und Übens (2)Erkenntnisse zur Theorie des Lernens und Übens (2)(vgl. Dweck, 1999; McPherson, 2006)(vgl. Dweck, 1999; McPherson, 2006)
Motivationale AspekteMotivationale Aspekte- Vorstellung einer veränderbaren Begabung- Vorstellung einer veränderbaren Begabung- Selbstwirksamkeitserwartung- Selbstwirksamkeitserwartung- Selbstregulation- Selbstregulation- Lernzielorientierung- Lernzielorientierung- günstige Ursachenzuschreibung (Attribution)- günstige Ursachenzuschreibung (Attribution)- Stressverarbeitungskompetenz- Stressverarbeitungskompetenz
Optimale Verteilung der ÜbungseinheitenOptimale Verteilung der Übungseinheiten
Qualität des Übens - VerteilungQualität des Übens - Verteilung derder ÜbungseinheitenÜbungseinheiten
(vgl. Barry & Hallam, 2002)(vgl. Barry & Hallam, 2002)
ForschungsergebnisForschungsergebnis ImplikationImplikationÜben am Vormittag ist effizienter als am Üben am Vormittag ist effizienter als am Nachmittag oder AbendNachmittag oder Abend
Übemöglichkeiten vormittagsÜbemöglichkeiten vormittags
verteilte Übeeinheiten sind effizienter verteilte Übeeinheiten sind effizienter täglich mehrere Übemöglichkeitentäglich mehrere Übemöglichkeiten
relativ kurze Übeeinheiten sind effizienter relativ kurze Übeeinheiten sind effizienter relativ kurze Unterrichtseinheiten relativ kurze Unterrichtseinheiten
ältere und musikalisch erfahrenere ältere und musikalisch erfahrenere Schüler können sich länger konzentrierenSchüler können sich länger konzentrieren
Altersabhängige Unterrichtseinheiten Altersabhängige Unterrichtseinheiten (ab 30 Min.?)(ab 30 Min.?)
optimale Übungsdauer ist für optimale Übungsdauer ist für Ensemblespiel länger als für SoloEnsemblespiel länger als für Solo
Ensemblespiel eher nachmittags Ensemblespiel eher nachmittags oder abendsoder abends
QualitätQualität desdes Übens – motivationale AspketeÜbens – motivationale Aspkete(vgl. Dweck, 1999)(vgl. Dweck, 1999)
ForschungsergebnisForschungsergebnis ImplikationImplikation
Motivationale Aspekte, die insbesondere im Gruppen- oder Klassenunterricht weitergegeben werden können
Abwechslung von Einzel-, Gruppen- und Klassenunterricht
forschungsgeleitete Richtlinien für Lehrer (Bezugsnormorientierung, Re-Attribution)
Weiterbildung
AktivesAktives MusizierenMusizieren undund nichtmusikalischenichtmusikalische FähigkeitenFähigkeiten
Erfahrungen verändern: Erfahrungen verändern: vviele Aktivitäten erzeugen kleine positive Transfereffekteiele Aktivitäten erzeugen kleine positive Transfereffekte
Musik, Schach, Ballet, Schwimmen…Musik, Schach, Ballet, Schwimmen…Welche Aktivität ist wichtiger?Welche Aktivität ist wichtiger?Geht es eher um Spaß und Eigenständigkeit?Geht es eher um Spaß und Eigenständigkeit?
Spezifische WirksamkeitSpezifische Wirksamkeit
Soziodemografische VariablenSoziodemografische Variablen
AußermusikalischeAußermusikalische TransfereffekteTransfereffekte
Zentrale Fragen:Zentrale Fragen:
Fördert Musik …Fördert Musik …
… … räumliches Denken?räumliches Denken?… … mathematische Fähigkeiten?mathematische Fähigkeiten?… … Lesefähigkeiten?Lesefähigkeiten?… … Intelligenz?Intelligenz?
““Mozarteffekt”: Musikhören und Mozarteffekt”: Musikhören und nichtmusikalische Fähigkeitennichtmusikalische Fähigkeiten
DefinitionsproblemDefinitionsproblem Welche Musik von Mozart?Welche Musik von Mozart? Muss man die Musik genießen?Muss man die Musik genießen? Muss der Komponist ein “Genie” sein?Muss der Komponist ein “Genie” sein?
Entstehung der IdeeEntstehung der Idee ““Pourquoi Mozart?” (Tomatis, 1991)Pourquoi Mozart?” (Tomatis, 1991) empirischen Untersuchung (Rauscher, 1993) empirischen Untersuchung (Rauscher, 1993)
Verbesserung der räumlich-zeitlichen Verarbeitungsfähigkeit Verbesserung der räumlich-zeitlichen Verarbeitungsfähigkeit Dauer: Dauer: 15 Minuten!15 Minuten!
Übertreibung durch populäre MedienÜbertreibung durch populäre Medien eingetragenes Warenzeichen (Campbell, 1997)eingetragenes Warenzeichen (Campbell, 1997)
““Mozarteffekt” und psychologische Mozarteffekt” und psychologische VerhaltensforschungVerhaltensforschung
Nicht auf Mozart begrenzt! Nicht auf Mozart begrenzt! (Nantais & Schellenberg, 1999)(Nantais & Schellenberg, 1999)
Stärker für schnelle Musik in Dur!Stärker für schnelle Musik in Dur! (Husain et al., 2002)(Husain et al., 2002)
Effekt hängt nicht Effekt hängt nicht direktdirekt von Musik, sondern von von Musik, sondern von AktivierungAktivierung und und StimmungStimmung ab ab
Effekt ist stärker für vertraute oder bevorzugte MusikEffekt ist stärker für vertraute oder bevorzugte Musik (Schellenberg et al., 2006)(Schellenberg et al., 2006)
Welche Transfereffekte sind für Welche Transfereffekte sind für die Praxis relevant? die Praxis relevant?
Effekte in Kompetenzbereichen, die dieEffekte in Kompetenzbereichen, die dieoptimale Ausschöpfung der vorhandenenoptimale Ausschöpfung der vorhandenen
Ressourcen ermöglichenRessourcen ermöglichen
Außermusikalische TransfereffekteAußermusikalische TransfereffekteSelbstwirksamkeitSelbstwirksamkeit
Vertrauen in Vertrauen in - die eigenen Fähigkeiten- die eigenen Fähigkeiten- die zur Verfügung stehenden Ressourcen - die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Strategien, Wissen, Erfahrung, Personen) (Strategien, Wissen, Erfahrung, Personen)
Realistische Einschätzung derRealistische Einschätzung der- Situation und Aufgabe- Situation und Aufgabe- eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten- eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten
SelbstwirksamkeitSelbstwirksamkeit
Fokus auf traditionelle Schulfächer Fokus auf traditionelle Schulfächer Kompetenzrückgang in anderen Bereichen Kompetenzrückgang in anderen Bereichen
Modellversuch in Deutschland: Modellversuch in Deutschland: „Verbund Selbstwirksamer Schulen“ „Verbund Selbstwirksamer Schulen“
Hinweise auf überdurchschnittlich hohe Hinweise auf überdurchschnittlich hohe Selbstwirksamkeit von Schülern aus Selbstwirksamkeit von Schülern aus MusikschulenMusikschulen
Außermusikalische TransfereffekteAußermusikalische TransfereffekteStressbewältigungskompetenzStressbewältigungskompetenz
(vgl. Hampel, 2005)(vgl. Hampel, 2005)
Repertoire an BewältigungsstrategienRepertoire an Bewältigungsstrategien- positive Stressbewältigung- positive Stressbewältigung
Ablenkung/ErholungAblenkung/ErholungBagatellisierung Bagatellisierung Positive Selbstinstruktionen Positive Selbstinstruktionen SituationskontrolleSituationskontrollesoziales Unterstützungsbedürfnissoziales Unterstützungsbedürfnis
- negative Stressbewältigung- negative Stressbewältigung PPassive Vermeidungassive VermeidungAggressionAggressionResignationResignationGedankliche WeiterbeschäftigungGedankliche Weiterbeschäftigung
StressverarbeitungStressverarbeitungpositivepositive StrategienStrategien
Haupteffekt SchulstufeHaupteffekt Schulstufe
1,5
2
2,5
3
Ablenkung PositiveSelbstinstruktionen
SozialesUnterstützungsbedürfnis
6. Schulstufe
8. Schulstufe
StressverarbeitungStressverarbeitungnegativenegative StrategienStrategien
Haupteffekt SchulstufeHaupteffekt Schulstufe
1
1,3
1,6
Aggression
6. Schulstufe
8. Schulstufe
Stressverarbeitung Stressverarbeitung Schüler an MusikschulenSchüler an Musikschulen
musikalische Belastungssituationmusikalische BelastungssituationHaupteffekt SchulstufeHaupteffekt Schulstufe
2
2,5
3
3,5
Situationskontrolle Positive Selbstinstruktionen
6. Schulstufe
7. Schulstufe
8. Schulstufe
KörperlicheKörperliche BeanspruchungssymptomatikBeanspruchungssymptomatik
0,7
0,9
1,1
1,3
1,5
Körperliche Beanspruchungssymptomatik
Schüler an Musikschulen Schüler (gesamt)• KopfschmerzenKopfschmerzen• BauchschmerzenBauchschmerzen• kein Appetitkein Appetit• Müdigkeit (tagsüber)Müdigkeit (tagsüber)• EinschlafschwierigkeitenEinschlafschwierigkeiten• HerzklopfenHerzklopfen
PädagogischesPädagogisches Konzept im Hinblick Konzept im Hinblick auf motivationale Faktorenauf motivationale Faktoren
Unterrichtsformen – intensive Lehrer-Schüler-InteraktionUnterrichtsformen – intensive Lehrer-Schüler-Interaktion(Einzel-, Partner-, Gruppen- und Kursunterricht)(Einzel-, Partner-, Gruppen- und Kursunterricht)
Eigenständige ZielsetzungEigenständige Zielsetzung
Lernzielorientierung (Kompetenzerweiterung) Lernzielorientierung (Kompetenzerweiterung)
Umsetzung eigener IdeenUmsetzung eigener Ideen
Individuelle Bezugnorm in der LeistungsbeurteilungIndividuelle Bezugnorm in der Leistungsbeurteilung
ProzessorientierungProzessorientierung
WarumWarum Musik?Musik?
Kultur/Musik und Lebensqualität Kultur/Musik und Lebensqualität an sichan sich wichtig wichtig nicht nur für Kindernicht nur für Kinder
Unterstützung in der Ausschöpfung der vorhandenen kognitiven Unterstützung in der Ausschöpfung der vorhandenen kognitiven RessourcenRessourcen
Transfereffekte im Bereich Transfereffekte im Bereich - Lern- und Leistungsverhalten - Lern- und Leistungsverhalten (Bsp. aktive Problemlösung)(Bsp. aktive Problemlösung)
- Lern- und Leistungsmotivation - Lern- und Leistungsmotivation (Bsp. Selbstwirksamkeit)(Bsp. Selbstwirksamkeit)
- Stressbewältigungskompetenz - Stressbewältigungskompetenz
Ausgleich und Ergänzung zu traditionellen SchulfächernAusgleich und Ergänzung zu traditionellen Schulfächern